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„Theo Jörgensmann“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Theo und Ernst Ulrich Deuker 10. 10 grau.jpg|mini|Theo Jörgensmann (2009)]]
'''Theo Jörgensmann''' (* [[29. September|29]] [[September]] [[1948]] in [[Bottrop]]) ist ein deutscher [[Klarinette|Klarinettist]], [[Jazz-Musiker]] und [[Komponist]].
'''Theodor Franz Jörgensmann''' (* [[29. September]] [[1948]] in [[Bottrop]]) ist ein deutscher [[Klarinette|Klarinettist]], [[Jazz-Musiker]], [[Komponist]] und ein Protagonist des [[Modern Creative]] Stils. Er gehört zur zweiten [[Generation (Gesellschaft)|Generation]] der europäischen [[Improvisation]]smusiker. Er war an der [[Renaissance]] der Jazzklarinette in den 1980er Jahren beteiligt und gilt als einer der herausragenden Solisten auf diesem Instrument.<ref>[[Joachim-Ernst Berendt]]: ''German player Theo Jörgensmann by the way, is developing into one of Europe’s greatest jazz clarinettists as the clarinet seems to be having a worldwide jazz revival.'' In: ''[[Down Beat]].'' 2/1980.</ref>


==Werdegang==
== Leben ==
Jörgensmanns Vater war Gastwirt einer typischen [[Ruhrgebiet]]skneipe. In diesem Umfeld ist er als ältester Sohn mit zwei Brüdern und einer Schwester aufgewachsen. Bevor er sich ganz und ohne akademisch-musikalische Vorbildung – Jörgensmann ist Autodidakt – der Klarinette zuwandte, arbeitete er als Chemielaborant. Erst mit 18 Jahren begann er Klarinette zu spielen. In der Zeit von 1969 bis 1972 nahm er privaten Klarinettenunterricht bei einem Dozenten der [[Folkwang Hochschule]] in [[Essen]]. Das Fachabitur machte Jörgensmann, der mit 15 die Realschule verlassen hatte, Anfang der 70er Jahre. Nach seinem [[Wehrdienst]] in [[Münster]] (1973) arbeitete er mit behinderten Kindern und begann ein [[Sozialpädagogik]]-Studium, das er aber nicht abschloss.<ref>Dokumentarfilminitiative im Filmbüro Nordrhein-Westfalen: ''100 Dokumentarfilme zum Ruhrgebiet, 1963–2004.''</ref> Etwa 1975 wurde Jörgensmann Berufsmusiker.
Seit den [[1970er]] Jahren ist er als [[Klarinette|Jazzklarinettist]] tätig. Weiterhin war Theo Jörgensmann von [[1983]]-[[1993]] Lehrbeauftragter für [[Klarinette]] und [[Ensemble (Musik)|Ensemble]] an der [[Universität Duisburg-Essen|Universität-Gesamthochschule Duisburg]]. Von [[1993]]-[[1997]] war er Dozent für Improvisation am Institut für [[Musiktherapie]] der [[Universität Witten-Herdecke]]. Das Theo Jörgensmann Quartett bekam [[1980]] den Kunstförderpreis der Stadt [[Aachen]].<br />
Theo Jörgensmann erhielt [[1991]] den Kulturpreis der Stadt [[Bottrop]].<br />
Seit [[1997]] lebt Theo Jörgensmann in [[Brüel]] ([[Mecklenburg-Vorpommern]]).


Seit 1997 lebt Jörgensmann in [[Brüel]], Mecklenburg-Vorpommern.
==Wirken==
Er hat die [[Renaissance]] der [[Klarinette]] in der '''Improvisationsmusik''' mitgestaltet und zählt zu den führenden europäischen Klarinettisten im [[Free Jazz]].<br/>


===Anfangsjahre===
== Wirken ==
=== Die 1970er Jahre ===
1970 und 1971 besuchte Jörgensmann die Jazz-Sommerkurse an der [[Akademie Remscheid]]. Eine der ersten Gruppen, mit der Jörgensmann Anfang der 1970er Jahre überregional in Erscheinung trat, war das ''[[Contact Trio]]'' 1970–1973 mit [[Alois Kott]] ([[Kontrabass]]) und [[Michael Jüllich]] ([[Schlagzeug]]). Mit dieser Gruppe spielte er 1972 als Newcomber auf dem [[Deutsches Jazzfestival|Deutschen Jazzfestival Frankfurt]].<ref>Das damals aus T. Jörgensmann, A. Kott und M. Jüllich bestehende Trio konnte sich unter mehr als dreißig Bewerbern für die Newcomber-Matinee qualifizieren. Covertext ''Double Face'' von [[Ulrich Olshausen]] 1975.</ref>


Dem Trio folgte 1974 bis 1975 die [[Jazz-Rock]]-Formation ''Out'' mit [[Hendrik Schaper]], [[Udo Dahmen]] und [[Micki Meuser]], in der er elektrisch verfremdete Klarinette spielte. Gleichzeitig spielte er in der Gruppe ''[[Clarinet Contrast]],'' einem Klarinetten-Pool.
Eine der ersten Gruppen, mit der Jörgensmann Anfang der [[1970er]] Jahre überregional in Erscheinung trat, war das '''Contact Trio''' [[1970]]-[[1973]] mit [[Alois Kott]] ([[Bass (Instrument)|Bass]]) und [[Michael Jüllich]] ([[Schlagzeug|Drums]]).<br />


Ab 1976 organisierte er dann sein erstes eigenes Quartett, das man dem „Free Bop“ zuordnen kann. Mit dieser bis 1982 bestehenden Gruppe, zu der seit 1978 [[Uli P. Lask]], [[Kai Kanthak]] und Dionys Kube gehörten, trat Jörgensmann, als deutscher Vertreter der [[European Broadcasting Union]], 1977 in [[Hilversum]] auf.<ref>[[Michael Rüsenberg]]:<!-- Was wo Lemma, Seite ??? --> In: ''[[Der Tagesspiegel]].'' 6. Februar 1977</ref><ref><!-- Was wo Lemma, Seite ??? -->''[[Marbacher Zeitung]].'' 5. Mai 1977.</ref>
[[1974]] - [[1975]] folgte die Gruppe '''Out''', in der er elektrisch verfremdete Klarinette spielte. Die Mitglieder dieser Band:
* [[Hendrik Schaper]] ([[Keyboard]])
* [[Micky Meuser]] ([[Bass (Instrument)|Bass]]) und
* [[Udo Dahmen]] ([[Schlagzeug|Drums]])
konnten sich in der [[Rock]]- und [[Pop]]szene einen Namen machen.<br />


=== Die 1980er Jahre ===
Gleichzeitig spielte er in der Gruppe '''Clarinet Contrast''' [[1975]]-[[1977]] mit den Klarinettisten [[Bernd Konrad]], [[Hans Kumpf]], [[Perry Robinson]], [[Michel Pilz]], sowie [[Günter Lenz]] [[Baß]] und [[Peter Giger]] [[Drums]]
Etwa zehn Jahre lang, in der Zeit von 1982 bis 1992, konzipierte und moderierte Jörgensmann unter redaktioneller Leitung von [[Manfred Niehaus]] Jazzsendungen für den [[WDR]]. Zusammen mit Rolf-Dieter Weyer verfasste er in dieser Zeit eine ''Kleine Ethik der Improvisation''.<ref>Theo Jörgensmann, Rolf-Dieter Weyer: ''Kleine Ethik der Improvisation: vom Wesen, Zeit und Raum, Material und Spontangestalt.'' Augemus Musikverlag, Bochum 1991, ISBN 3-924272-99-9.</ref>


[[Datei:Wakacje 2006 061.jpg|mini|Theo Jörgensmann und [[Károly Binder]] in Budapest, ''Ship A 38'', 7. September 2006]]
Danach stand er von [[1976]] bis [[1982]] seinem eigenen '''Quartett''':
* [[Uli P. Lask]] ([[Saxophon]]) [[1976]] - [[1980]]
* [[Georg Gräwe]] ([[Piano]]) [[1980]] - [[1982]]
* [[Dionys Kube]] ([[Schlagzeug|Drums]])
* [[Achim Krämer]] ([[Schlagzeug|Drums]]) [[1982]]
* [[Thomas Schulte]][http://www.galeriethomasschulte.de/index_site.html] ([[Bass (Instrument)|Bass]]) [[1976]] - [[1977]]
* [[Peter Sonntag]] ([[Bass (Instrument)|Bass]]) [[1978]]
* [[Kai Kanthak]] ([[Bass (Instrument)|Bass]]) [[1978]] - [[1982]]
vor, das auf unzähligen Festivals Kritik und Publikum gleichermaßen überzeugte. Mit dieser Gruppe trat Jörgensmann u.a. als deutscher Vertreter der '''EBU''' (European Broadcasting Union) [[1976]] in Hilversum (Niederlande) auf.<br />


Immer wieder kooperiert Jörgensmann [[Interdisziplinarität|interdisziplinär]] mit Dichtern, Schauspielern, bildenden Künstlern und Filmemachern. Beispiele für diese Arbeiten sind die experimentelle [[Oper]] ''Die Eroberung des Schönen'' mit u. a. [[Reinald Schnell]] (Filmemacher, Schauspieler), Robert Bosshard (Filmemacher, Schriftsteller), [[Peter Thoms]] (Schlagzeuger, Künstler) und Anna Fechter (Schauspielerin), die das WDR-Fernsehen 1995 produzierte sowie seine Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer Künstler [[Helmut Schweizer]] oder dem Lyriker [[Oskar Ansull]].<ref>[http://www.kulturforum.info/de/component/rseventspro/event/1002699-der-pojaz-eine-geschichte-aus-ostgalizien Kulturforum Potsdam 2004]</ref>
===Interdisziplinäre Projekte===


Zeitweise arbeitete er auch als Theatermusiker, so vertrat er an der [[Theater der Freien Volksbühne]] Berlin im November 1984 den [[Klezmer]]-Klarinettisten [[Giora Feidman]] bei 23 Vorstellungen des Theaterstücks ''Ghetto'' von [[Joshua Sobol]].<ref>Mechthild Lange: ''Peter Zadek.'' Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-596-27125-8, S. 161.</ref>
Auch als Musikdozent machte er sich einen Namen. Mit [[Rolf-Dieter Weyer]] schrieb er das '''Buch''' "KLEINE ETHIK DER IMPROVISATION". Manchmal arbeitete er als Theatermusiker, so vertrat er an der [[Freie Volksbühne]] Berlin im November [[1984]] den [[Klezmer]] Klarinettisten [[Giora Feidman]] bei 23 Vorstellungen des Theaterstück´s "Ghetto" von [[Joshua Sobol]]. Oft arbeitet Jörgensmann interdisziplinär mit Dichtern, Schauspielern, bildenden Künstlern und Filmemachern zusammen. Hier sind besonders [[Oskar Ansull]], [[Michael Klaus]], [[Bernt Hahn]], [[Christoph Hübner]], [[Manfred Karge]], [[Dita von Szadkowski]], [[Helmut Bettenhausen]], [[Helmut Schweizer]], [[Eva Niestrat]], [[Rupert J. Seidl]], [[Arnon Grünberg]], [[Jürgen Lit Fischer]], [[Manfred Vogel]], [[Muck Groh]], [[Manfred Niehaus]], [[Sighart Gille]], [[Claudia Lichtblau]], [[Hermann Es Richter]], [[Wolfgang Eckard]], [[Barbara Böhringer]], [[Walter Hellenthal]], [[Herbert Somplatzki]], [[Heinrich Siepmann]], [[Ralf Schlüssel]], [[Limpe Fuchs]], [[Till Hausmann]], [[Reinhard Wieczorek]], [[Achim Konejung]], [[Werner Jelinek]], [[Peatc Vossmann]], [[Karin Kahlhofer]], [[Angelika Herker]], [[Christoph Schläger]], [[Maria de Alvear]], [[Daniel Ott]] und ganz besonders [[Rolf Glasmeier]] [http://www.galerie-kabuth.de/kuenstler/glasmeier ]zu nennen. Gelungene Beispiele für diese Arbeiten sind auch die experimentelle [[Oper]] "'''Die Eroberung des Schönen'''" mit [[Rainald Schnell]], [[Robert Bosshard]], [[Friedhelm Schrooten]], [[Peter Thoms]] und [[Anna Fechter]], die das [[WDR]] Fernsehen [[1995]] produzierte, sowie die szenische Lesung "'''Der Pojaz'''" von [[Karl Emil Franzos]] mit Oskar Ansull.<br />


1986 war Jörgensmann Improvisations Solist in der Uraufführung der ''Ruhrstadtsymphonie'' von [[Günther Wiesemann]] mit dem [[Philharmonisches Orchester Hagen|Philharmonischen Orchester Hagen]] unter der Leitung von [[Michael Halász]]. Auch in Wiesemanns Zweitfassung der Oper ''Brot und Spiele'', einer Oper in zwei Akten nach einem Libretto von [[Max von der Grün]], trat er als Solist mit den [[Bochumer Symphoniker]]n u.&nbsp;a. beim [[Brucknerfest]] in Linz 1991 auf.
Daneben konzertierte er immer wieder mit '''Musikern''' der internationalen '''Szene'''.<br />


Außerdem spielte er im [[Klarinettenquartett Cl-4]], das von 1985 bis 1988 bestand. 1988 war Jörgensmann zusammen mit [[Eckard Koltermann]] Mitbegründer der ''Neuen Organisation Musik (NOM)'' in [[Essen]], die Konzertreihen und Festivals organisierte sowie auch Tonträger produzierte.<ref>Hans-Jürgen Schaal:<!-- Was wo Lemma, Seite ??? --> ''[[Jazz Podium]].'' November 1990.</ref>
===Jazz Projekte===


Von 1981 bis 1996 war er in der Band ''European Interface'' des [[New York City|New Yorker]] Pianisten und Malers [[John Fischer]],<ref>Interview mit Jean Quist in ''Jazz Nu'' (Niederlande). November 1985.</ref> sowie von 1985 bis 1998 in der ''[[Contraband (Big Band)|Contraband]]'' des Posaunisten [[Willem van Manen]]. {{" |Sprache=nl |Text=Zo staat er vrij aan het begin plotseling een saxofoonkwartet; later krijgt klarinettist Theo Jörgensmann - bij verre de beste solist van de band - een spilfunctie. |Quelle=''[[Trouw]].'' 15. November 1994.}} In den 1980ern spielte er außerdem in [[Franz Koglmann]]s ''Pipetet,'' in [[Andrea Centazzo]]s ''Mitteleuropa Orchestra''<ref>''Das Mitteleuropa Orchester im Museum des 20. Jahrhunderts in Wien.'' In: ''[[Jazz Podium]].'' August 1983.<!-- Seite ??? --></ref> und in verschiedenen Formationen um [[Michael Sell (Musiker)|Michael Sell]].
Von [[1981]] - [[1996]] spielte er in der Band '''European Interface''' des [[New Yorker]] Pianisten und Malers [[John Fischer]], sowie von [[1985]] - [[1998]] in [[Willem van Manen]]'s '''Contraband'''.<br />
Zusammen mit dem [[Bass (Instrument)|Bass]]klarinettisten [[Eckard Koltermann]] bildet er das German '''German Clarinet Duo''', das von [[1984]] - [[1996]] existierte. Andere [[Duo]] Partner waren Ende der [[1980er]] bzw. Anfang [[1990er]] Jahre der ungarische Pianist [[Karoly Binder]], der niederländische Gitarrist [[Jan Kuiper]], der französische [[Bass (Instrument)|Bass]]klarinettist [[Denis Colin]], die Pianisten [[Bernd Köppen]], John Fischer und Daniel Ott, sowie der [[Merseburger Dom]] Organist [[Hans-Günther Wauer]].<br />
Außerdem leitete Jörgensmann von [[1985]] bis [[1987]] das Klarinetten Quartett '''CL 4''' mit [[Lajos Dudas]] 1985-1986, [[Bob Driessen]] 1985-1986, [[Gerald Doecke]] 1986-1987, [[Regina Pastuszyk]] 1987, [[Dieter Kühr]], und Eckard Koltermann; und war als Klarinettist in [[Andrea Centazzo]]'s '''Mitteleuropa Orchestra''' [[1983]]-[[1984]], [[Franz Koglmann]]'s '''Pipetet''' [[1984]]-[[1985]] und in verschiedenen Formationen um [[Michael Sell]] [[1979]]-[[1985]] tätig.<br />
Georg Gräwe, von 1980-1982 Pianist in Jörgensmann´s erstem Quartett, gründete [[1983]] mit Eckard Koltermann und Theo Jörgensmann das '''Grubenklangorchester'''. Das '''Theo Jörgensmann Werkschau Ensemble''' mit [[Albrecht Maurer]]-Violine, [[Donja Djember]]-Cello, [[Rainald Schückens]]-Baßklarinette und Achim Krämer-Percussion existierte von [[1991]]-[[1994]]. <br />
Ende [[1996]] formt Jörgensmann nach intensiven Material- und
Strukturstudien eine neue Band mit dem [[Bass (Instrument)|Bass]]isten [[Christian Ramond]], Drummer [[Klaus Kugel]] und [[Christopher Dell]] am Vibraphon. Wie einst [[Artie Shaw]] ist er
primus inter pares in einem innovativen Klangkörper voller Phantasie und Expressivität, verwurzelt in Tradition und Moderne von Jazz und Kunstmusik.Eine experimentielle Soundschmiede des kammermusikalischen Jazz a la [[Lennie Tristano]]. Jörgensmann bekennt, mit dieser produktiven Gruppe sei die "ideale [[Synthese]] von regionalen und internationalen Interpretations- und
Stilelementen" gelungen. Besonders die nordamerikanischen Jazzkritiker zeigten sich von der Musik des Quartetts begeistert. So tourte das '''Jörgensmann Quartet''' durch [[Kanada]] und die [[USA]] ([[1999]], [[2001]], [[2003]]) sowie [[China]] ([[2002]]) und konzertierte u. a. beim [[Montreal]] Jazzfestival ([[1999]], [[2003]]), dem [[Vancouver]] Jazzfestival ([[1999]], [[2003]]), dem [[Edmonton]] Jazzfestival ([[2003]]) und dem Jazzfestival [[San Francisco]] ([[2003]]). Diese Formation ist nicht nur sein Tribut an die historische Idee einer klangsinnlichen, kommunikativen europäischen Improvisationsmusik, sondern verwirklicht auch seinen Traum, ein unabhängiger Jazzkünstler zu sein.
Seit [[2003]] spielt Jörgensmann im [[Trio]] '''Oles Jörgensmann Oles''' mit den jungen polnischen Zwilligen [[Marcin Oles]] [[Bass (Instrument)|Bass]] und [[Bartlomiej Oles]] [[Drums]]. Auf Einladung des polnischen Kulturinstituts gab das Trio [[2004]] drei Konzerte in der Ukraine; in [[Kiew]], Winniza und Lwow (Lemberg). Ihre zweite CD "Directions" wählte das polnische Internet Jazzmagazine '''Diapazon''' zum "The Best Album of The Year [[2005]]".


1983 gründete Pianist [[Georg Gräwe]] mit Jörgensmann und Eckard Koltermann das großformatige ''Grubenklangorchester,''<ref>Plattenbesprechung ''Bergmannsleben.'' In: ''[[Westdeutsche Allgemeine Zeitung]].'' 7. Mai 1982.<!-- Seite ??? --></ref> und zusammen mit dem [[Bassklarinette|Bassklarinettisten]] Eckard Koltermann bildete Jörgensmann das ''[[German Clarinet Duo]]'' (1984–1998).
== Diskographie ==


Anfang der 1970er und 1980er Jahre benutzte Jörgensmann Effektpedale, um die Klarinette in den Klang einer Rockband zu integrieren. So nahm er 1981 zusammen mit [[Muck Groh]] und dessen Band ''Grotesk'' zwei LPs bzw. CDs auf.
*'''Oles Jörgensmann Oles''' ''miniatures''( 2003) ''directions'' (2005) mit Marcin Oles und Bartlomiej Oles


=== Die 1990er Jahre ===
*'''Theo Jörgensmann Quartet''' ''ta eko mo'' (1997) ''Snijbloemen'' (2000) ''Hybrid Identity'' (2002) mit Christopher Dell, Christian Ramond und Klaus Kugel
In den 1990er Jahren gab Jörgensmann auch Duo-Konzerte mit dem Schweizer Pianisten und Komponisten [[Daniel Ott (Komponist)|Daniel Ott]]<ref>''[[Kunsthalle Basel]].'' 1995.<!-- Was wo ??? --></ref> oder dem ungarischen Pianisten Karoly Binder. Mit seinen Weggefährten aus der niederländischen ''Contraband'' – [[Jeroen van Vliet]], [[Eric van der Westen]] und Koltermann – arbeitete Jörgensmann seit 1993 als IIQ Quartet (Impressionistic Improvisers Quartet) zusammen.


Von 1992 bis 1995 leitete er das ''Werkschau Ensemble,'' in dem der Violinist [[Albrecht Maurer]] die Cellistin Donja Eghbal, der Bassklarinettist Rainald Schückens und der Schlagzeuger [[Achim Krämer]] mitwirkten. Ab Mitte der 1990er Jahre hatte Jörgensmann zusammen mit dem litauischen Saxophonisten [[Petras Vyšniauskas]] ein Quintett, dem [[Andreas Willers]], [[Kent Carter]] und [[Klaus Kugel]] angehörten.<ref>Konzert [[Bimhuis]] Amsterdam, 31. Oktober 1996.</ref>
*'''Theo Jörgensmann Albrecht Maurer''' ''European Echoes'' mit Barre Phillips, Denis Colin, Bobo Stenson, Wolter Wierbos, Kent Carter, Benoit Delbecq, u.a. (1999)


Ende 1996 formt Jörgensmann eine neue Band mit dem Bassisten [[Christian Ramond]], Drummer [[Klaus Kugel]] und [[Christopher Dell]] am Vibraphon. Das ''Theo Jörgensmann Quartet'' tourte dreimal durch [[Kanada]] und die [[USA]] und spielte als erste deutsche Band zweimal auf dem größten Jazzfestival der Welt, dem [[Montreal International Jazz Festival]].<ref>''La Scena Musicale.'' Band 8, Nr. 9, 4. Juni 2003.<!-- Was wo Lemma, Seite ??? --></ref>
*'''Michael Klaus Theo Jörgensmann''' ''Irland an Försters Küchentisch'' Text: Michael Klaus, Sprecher: Michael Klaus (1999)


In den Jahren 1998 und 1999 war er außerdem Mitglied des ''[[Ig Henneman]] Tentet''.<ref>[http://www.bimhuis.nl/agenda/ig-henneman-tentet-en-nederlandse-poezie/ Bimhuis Amsterdam Programm]</ref>
*'''Ig Henneman Tentet''' ''Indigo'' mit Han Buhrs, Tristan Honsinger, Ilse van de Kasteleen , Mariette Rouppe van der Voort, Ab Baars, Lorre Lynn Trytten, Wilbert de Joode, Lori Freedman, Steve Arguelles, (1998)


[[Datei:Deuker Jörgensmann Rolin 30 10 09 Photo by Herb Weisrock (85).JPG|mini|Theo Jörgensmann, 2009]]
*'''Theo Jörgensmann''' ''Fellowship'' mit Petras Vysniauskas, Charlie Mariano, Karl Berger, Kent Carter und Klaus Kugel (1998)


=== Die 2000er Jahre bis heute ===
*'''Willem van Manen Contraband''' ''HITTIT'' mit Willem Schoenmaker, Paul van Kemnade, Frans Vermeersen, Rutger van Otterloo, Eckard Koltermann, Stevko Busch, Arnold Dooyeweerd u.a. (1997)
Seit 2003 spielt Jörgensmann im [[Trio (Musik)|Trio]] ''Oles Jörgensmann Oles'' mit den polnischen Zwillingen [[Marcin Oles|Marcin]] (Bass) und [[Bartlomiej Oles]] (Drums). Auf Einladung des polnischen Kulturinstituts gab das Trio 2004 während der [[Orange Revolution|Orangen Revolution]] Konzerte in der [[Ukraine]].<ref>Programm des Festivals Jazz BEZ, Lviv Ukraine; vom 7. bis 12. Dezember 2004.</ref> Außerdem trat die Band in Deutschland, Polen, Tschechien, Österreich, Frankreich, Portugal, Ungarn, Belgien, Schweden, Finnland, Serbien und Slowenien auf. Ihre zweite CD ''Directions'' wählte das polnische Internet-Jazzmagazin ''Diapazon'' zu ''The Best Album of The Year 2005.''<ref>DIAPAZON – EDYCJA 2 (174) (Plyty polskie wydane w 2005) 22. Januar 2006.</ref> Teilweise erweitert sich das Trio um den Violinisten [[Albrecht Maurer]] oder als ''Theo Jörgensmann Second Quartet'' um den Vibraphonisten [[Christopher Dell]].<ref>Polentournee des T. Jörgensmann Second Quartet; [[Goethe-Institut]]-Warschau Oktober 2007.</ref>


Ein weiteres Projekt von Jörgensmann ist das ''Deep Down Clarinet Duo'' mit dem Kontrabassklarinettisten [[Ernst Ulrich Deuker]]. Zusammen mit dem französischen Klarinettisten [[Etienne Rolin]] bilden sie seit 2009 das ''Tribal Clarinet Trio''.
*'''Theo Jörgensmann''' ''So I Play'' Solo (1997)


2009 gab Jörgensmann mit jüngeren englischen Musikern wie [[Shabaka Hutchings]], [[Seb Rochford]] und [[Dominic Lash]] mehrere Konzerte in London.
*'''Karl Emil Franzos''' ''Der Pojaz'' Text: Karl Emil Franzos und Oskar Ansull, Sprecher: Oskar Ansull (1997)
In 2010 gründete Jörgensmann das ''Freedom Trio'' mit [[Hagen Stüdemann]] und Christian Ramond.


Seit 2015 spielt Jörgensmann wieder mit Mitgliedern der Gruppe „''Clarinet Summit''“, die 1980 anlässlich des [[New Jazz Meeting Baden-Baden]] zum ersten Mal zusammentraf.<ref>[http://www.njuuz.de/beitrag32164.html njuuz], 14. September 2015.</ref> Auch gibt er Konzerte im Duo mit [[Albrecht Maurer]] oder tritt mit dem Kölner Rezitator Bernt Hahn auf.
*'''impressionistic improvisers quartet''' mit Eckard Koltermann, Eric van der Westen und Jeroen van Vliet (1996)


2018 war Jörgensmann ''Artist in Residence'' beim ''15th Singer's Warsaw Festival'', dem größten Festival für jüdische Kultur in Polen.<ref>[http://www.festiwalsingera.pl/en/ Singer’s Warsaw Festival 2018].</ref>
*'''Michael Klaus Theo Jörgensmann''' ''Hin-und Hergerissen zwischen Gelsenkirchen und Hollywood'' Text: Michael Klaus, Sprecher: Michael Klaus (1995)


Anfang 2022 hat Jörgensmann das Instrument gewechselt. Er spielt jetzt ausschließlich eine Altklarinette mit französischem System.
*'''Theo Jörgensmann Eckard Koltermann''' ''Pagine Gialle'' (1995)


=== Weitere Aktivitäten (Lehrtätigkeiten) ===
*'''Ensemble Wort & Musik''' ''Wort Musik'' Text: Herbert Somplatzki, Rezitation: Helena Rüegg, Rupert J. Seidl, Musiker: Albrecht Maurer, Ludger Schmidt, Eckard Koltermann (1995)
* Von 1983 bis 1993 Lehrbeauftragter für [[Klarinette]] und [[Ensemble (Musik)|Ensemble]], [[Universität Duisburg-Essen|Universität-Gesamthochschule Duisburg]]
* Von 1993 bis 1997 [[Musikdozent]] für Improvisation, Institut für [[Musiktherapie]], [[Universität Witten-Herdecke]]


== Aspekte seiner Musik ==
*'''Theo Jörgensmann John Fischer''' ''SWISS RADIO DAYS'' Volume Three (1994)
[[Datei:Cool in Rhythmn basset clarinet solo improvisation 2008.ogg|mini|Soloimprovisation 2008]]
Jörgensmanns Musik wird durch die Einflüsse unterschiedlicher Musikbereiche bestimmt. Geprägt durch die Möglichkeiten der [[Inside-Outside-Improvisation]] verbindet er in seinem von ihm über Jahrzehnte entwickelten Improvisationsstil Elemente des Jazz, der Neuen Musik, der Klassik und Folklore. In seiner Musik wechseln Passagen erzählenden Charakters mit solchen, die ganz auf den Klang konzentriert sind. Das Tempo und die Richtung der Melodielinien unterliegen dabei schnellen, spontanen Veränderungen, so dass ein ständig wechselndes Klangbild entsteht.


== Diskographie (Auswahl) ==
*'''Willem van Manen Contraband''' ''Boy Edgar Suite'' mit Toon de Gouw, Ad Gruter, Paul van Kemnade, Frans Vermeersen, Charles Huffstadt, Eckard Koltermann, Hans Visser u.a. (1994)
* Theo Jörgensmann Quartet: ''in time'' (Gast: Perry Robinson) (1976)
* Theo Jörgensmann ''Laterna Magica'' Solo (1983)
* Hans-Günther Wauer/Theo Jörgensmann: „Introitus“ (1990)
* Hans-Günther Wauer/Theo Jörgensmann/[[Günter Sommer|Günter „Baby“ Sommer]]; ''Merseburger Begegnung'' (1994)
* [[Herbert Somplatzki]]: ''Wortmusik'' mit Eckard Koltermann (1995)
* Theo Jörgensmann Quartet: ''ta eko mo'' (1997)
* Theo Jörgensmann/Eckard Koltermann: ''Pagine Gialle'' (1995)/(2001)
* Theo Jörgensmann Quartet: ''[[Snijbloemen]]'' (2000)
* Theo Jörgensmann: ''Fellowship'' mit Petras Vysniauskas, [[Charlie Mariano]], [[Karl Berger (Musiker)|Karl Berger]], Kent Carter und Klaus Kugel (1998)/(2005)
* Oles Jörgensmann Oles ''Live in Poznan 2006'' /(2007) mit Marcin Oles und Bartlomiej Oles
* Trio Hot ''Jink'' mit Albrecht Maurer und [[Peter Jacquemyn]] (2008)
* Theo Jörgensmann/Albrecht Maurer Duo ''Melencolia'' (Nemu, 2011)
* [[Krzysztof Dys]], [[Michael Marcus (Musiker)|Michael Marcus]], Theo Jörgensmann ''Elements in Candor'' (2013)
* Bernd Köppen/Theo Jörgensmann Duo ''Vater Rhein Mutter raus – 8 Dialogues Dedicated to Manfred Niehaus'', (Senti 2013)
* ''Bucksch'' ([[Konnex Records]], 2014)
* Clarinet Summit ''Clarinet Summit'' (Jazzwerkstatt, 2017), mit Perry Robinson, Gianluigi Trovesi, Bernd Konrad, [[Sebastian Gramss]], Albrecht Maurer, Günter „Baby“ Sommer sowie [[Annette Maye]]
* [[Contact 4tett]] ''Wundertüte'' (Jazzwerkstatt, 2023)
* Theo Jörgensmann with Alessandro Ciccarelli and Lorenzo Santoro ''Axiomatic 473’ Exploration'' (Plus Timbre netlabel, Greece, 2024)


== Kompositionen (Auswahl) ==
*'''German Clarinet Duo''' ''Hommage a Jimmy Giuffre'' mit Eckard Koltermann (1994)
* ''Room in New York''. Tanztheaterstück für 2 Tänzer, 1 Schauspieler, 1 Sprecher und 2 Musiker nach einem Text von [[Michael Klaus]] (1996). Choreografie: Claudia Lichtblau, Komposition: Theo Jörgensmann/Karoly Binder.
* ''Die Eroberung des Schönen'', experimentelle Kammeroper für 3 Schriftsteller, 1 Maler, 1 Schauspieler und 1 Musiker. WDR Fernsehen Produktion (1995)
* ''aesthetic direction''. Kammermusik für Klarinette, Bassklarinette, Violine, Violoncello und Schlagwerk. UA (1993). CD [[Konnex Records]] (Interpreten: Theo Jörgensmann Werkschau Ensemble)
* ''Der Monolog''. Filmmusik zu dem gleichnamigen Film von [[Reinald Schnell]]. WDR Fernsehen Produktion (1990)


== Schriften (Auswahl) ==
*'''Hans-Günther Wauer Theo Jörgensmann Günter"Baby"Sommer ''' ''Merseburger Begegnung'' (1994)
[[Datei:Kleine Ethik.gif|mini|hochkant|''Kleine Ethik …'']]
* mit Rolf-Dieter Weyer: ''Kleine Ethik der Improvisation: vom Wesen, Zeit und Raum, Material und Spontangestalt.'' Neue Organisation Musik, Bochum 1991, ISBN 3-924272-99-9.


== Auszeichnungen ==
*'''Theo Jörgensmann ''' Werkschau Ensemble (1993)
* 1980: ''Förderpreis der Stadt Aachen''<ref>[http://www.komponistenlexikon.de/komponisten.php?id=439&name=joergensmann&vorname=theo Komponistenlexikon]</ref>
* 1991: [[Kulturpreis der Stadt Bottrop]]
* 2018: ''Jazz Pott''<ref>[https://www.theater-essen.de/spielplan/a-z/jazz-pott-2018-an-theo-joergensmann-oktett/ „Jazz Pott“ 2018 an Theo Jörgensmann: Oktett], abgerufen am 7. Juni 2018.</ref>


== Dokumentarfilme ==
*'''Pangea featuring Theo Jörgensmann and Federico Sanesi''' ''Live at Music Academy Budapest'' mit Karoly Binder, Szabolcs Szöke und Gabor Juhasz (1993)
* ''Menschen im Ruhrgebiet. Theo Jörgensmann, Bottrop, Klarinette'' von Christoph Hübner, WDR 1987
* ''Musikinstrumente und ihre Geschichte. Die Klarinette'' NDR (1987)


== Weblinks ==
*'''Dita von Szadkowski Theo Jörgensmann Rupert J. Seidl''' ''Graffiti'' Text: Dita von Szadkowski, Rezitation: Rupert J. Seidl (1993)
{{Commonscat}}
* [http://www.theojoergensmann.kulturserver.de/ Website des Quartetts] (englisch)
* [https://www.youtube.com/watch?v=_GaRNcZMrFk&list=RDXCokCSRHOC4&index=2 "Contact 4tett" in Schwerin auf YouTube]
* {{YouTube |id=FmpjMUTE72o |titel=Theo Jörgensmann spricht über Improvisationsmusik}}
* {{Allmusic |Rubrik=artist |ID=mn0000585201}}
* [http://www.allaboutjazz.com/php/article.php?id=32923 Artikel bei allaboutjazz] (englisch)
* {{DNB-Portal|13441831X|TEXT=Kompositionen und Tonträger von}}
* {{Discogs}}


== Einzelnachweise ==
*'''Karoly Binder featuring Theo Jörgensmann''' ''Live at Music Academy Budapest'' Solo und Duo (1993)
<references />


{{Normdaten|TYP=p|GND=13441831X|LCCN=n95082516|VIAF=261463632}}
*'''Last Affair guest Theo Jörgensmann''' ''Sound Movie Suite 2'' mit Norbert Jorzik und Gerald Doecke


{{SORTIERUNG:Jorgensmann, Theo}}
*'''Theo Jörgensmann Eckard Koltermann Perry Robinson''' ''Materialized Perception'' (1992)
[[Kategorie:Kultur (Ruhrgebiet)]]
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{{Personendaten
*'''Willem van Manen Contraband''' ''De Ruyter Suyte'' mit Toon de Gouw, Chris Abelen, Paul van Kemnade, Maarten van Norden, Jeroen van Vliet, Eric van der Westen, Martin van Duynhoven, Eckard Koltermann u.a. (1991)
|NAME=Jörgensmann, Theo

|ALTERNATIVNAMEN=Jörgensmann, Theodor Franz (vollständiger Name)
*'''Hans Günther Wauer Theo Jörgensmann''' ''Introitus'' (1990)
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Jazz-Musiker

|GEBURTSDATUM=29. September 1948
*'''Eckard Koltermann Collage 11''' ''Achtung wir senden'' mit Helena Rüegg, Toon de Gouw, Simon Nabatov, Willem van Manen, Ludger Schmidt, Ingo Meier, Christof Eidens, Hein Offermanns, Stefan Werni und Achim Krämer (1990)

*'''Theo Jörgensmann Ulrich Ingenbold Klaus Wilmanns''' ''Tauwetter'' (1989)

*'''Karoly Binder Theo Jörgensmann''' ''in Budapest'' (1989)

*'''Willem van Manen Contraband''' ''Live at Bim Huis Amsterdam'' mit Louis Lanzig, Hans Sparla, Paul van Kemnade, Maarten van Norden, Eckard Koltermann, Ron van Rossum, Martin van Duynhoven u.a. (1988)

*'''German Clarinet Duo''' ''Schwarzlicht'' mit Eckard Koltermann (1987)

*'''CL 4''' ''Seltsam ist Popheten Lied; doppelt seltsam was geschieht.'' mit Eckard Koltermann, Dieter Kühr und Gerald Doecke (1987)

*'''Theo Jörgensmann''' ''Zeitverdichtung'' Solo (1987)

*'''Lajos Dudas''' ''Music for Clarinet'' mit '''CL 4''' (1986)

*'''CL 4''' ''Alte und neue Wege'' mit Lajos Dudas, Dieter Kühr, Eckard Koltermann und Gerald Doecke (1986)

*'''Theo Jörgensmann Bernd Köppen''' ''Für den letzten Gast'' (1986)

*'''Eckard Koltermann & Kollegas''' ''Umtriebe'' und '''CL 4''' ''Sometimes I feel like a motherless child'' mit Bob Driessen, Dieter Kühr und Eckard Koltermann (1985)

*'''Franz Koglmann Pipetet''' ''Schlaf Schlemmer, Schlaf Margritte'' (1985)

*'''Andrea Centazzo Mitteleuropa Orchestra''' ''Doctor Faustus'' mit Carlos Zingaro, Gianluigi Trovesi, Carlo Actis Dato, Albert Mangelsdorff, Franz Koglmann, Franco Feruglio u.a. (1984)

*'''Michael Sell Ensemble''' ''Der Heilig´n Landmusik'' mit Friedemann Graef, Wollie Kaiser, Sören Fischer, Mathias Frey, Dieter Manderscheid, Bernd Konrad, Manfred Niehaus und Frank Köllges (1984)

*'''Grubenklangorchester''' ''Komm ins Offene Freund'' (1984)

*'''Andrea Centazzo Mitteleuropa Orchestra''' ''The Complete Recordings Vol. 1-4'' (1983)

*'''Theo Jörgensmann''' ''Laterna Magica'' Solo (1983)

*'''Andrea Centazzo Mitteleuropa Orchestra''' ''Cjant'' mit Franz Koglmann, Carlo Actis Dato, Gianluigi Trovesi, Gino Comisso, Roberto Mannuzzi, Roberto Ottaviano u.a. (1983)

*'''John Fischer Theo Jörgensmann''' ''Deep Blue Lake'' (1983)

*'''European Interface''' ''The Breghenz Session'' ( Rebels, Travelers & Improvisers) mit John Fischer, Melvyn Poore und Andrea Centazzo (1983)

*'''Michael Sell Doppelquintet''' ''Emanationen'' mit John Fischer, Buschi Niebergall, Melvyn Poore, Bernd Konrad u.a. (1983)

*'''Grubenklangorchester''' ''Bergmannsleben'' mit Georg Gräwe, Eckard Koltermann u.a. (1982)

*'''Theo Jörgensmann Quartet''' ''Next Adventure'' mit Georg Gräwe, Kai Kanthak und Achim Krämer (1981)

*'''Grotesk''' ''grotesk 2'' mit Muck Groh, Wolfgang Teske, Achim Gieseler und Klaus Kreuzeder (1981)

*'''Grotesk''' ''grotesk'' mit Muck Groh, Wolfgang Teske und Uli.P.Lask (1980)

*'''Michael Sell Contemporary Music Ensemble''' ''Innovationen für 10 Instrumente'' mit Bernd Konrad, Willem van Manen, Buschi Niebergall u.a. (1980)

*'''Clarinet Summit''' ''You Better Fly Away'' mit John Carter, Perry Robinson, Bernd Konrad, Gianluigi Trovesi, Ernst-Ludwig Petrowsky, Eje Thelin, Didier Lockwood, J.F.Jenny-Clark, Aldo Romano, Stan Tracey, Kai Kanthak und Günter "Baby" Sommer (1980)

*'''Michael Sell Brass Ensemble''' ''5 Stücke für 11 Instumentalisten oder Instrumentalistinnen'' mit Willem van Manen, Paul Rutherford, Bernd Konrad, Reinhard Glöder, Frank Köllges u.a. (1979)

*'''Theo Jörgensmann Quartet''' ''Song of BoWaGe'' mit Uli P.Lask, Kai Kanthak, Dionys Kube (1979)
*'''Theo Jörgensmann''' ''live at Birdland Gelsenkirchen '' mit Kai Kanthak und Dionys Kube (1978)

*'''Theo Jörgensmann Quartet Feat. John Thomas''' ''Go Ahead Clarinet'' mit Uli P.Lask, Kai Kanthak, Dionys Kube und John Thomas (1978)

*'''Theo Jörgensmann Quartet''' ''Straight out'' mit Uli.P.Lask, Thomas Schulte und Dionys Kube (1977)

*'''Theo jörgensmann Quartet''' ''In Time'' mit Uli.P.Lask, Thomas Schulte, Uli Dionys Kube und '''Clarinet Contrast''' (Hans Kumpf, Perry Robinson und Bernd Konrad) (1976)

*'''Avantgarde Orchestra''' ''Fragmente'' mit Thomas Schulte, Bernd Kuhn und Michael Radünz (1974)

*'''Radio Recordings Hessischer Rundfunk 1967-1993''' ''Walzer für Sabinchen'' mit Alexander von Schlippenbach, Rüdiger Carl, Karlheinz Wiberny, Günter Christmann, Alois Kott, Peter Kowald, Paul Lovens, Detlef Schönenberg (1973)

*'''Contact Trio''' ''Contact'' mit Alois Kott und Michael Jüllich (1972)



== Kompositionen (Auswahl) ==



*''Room in New York'' Tanztheaterstück für 2 Tänzer, 1 Schauspieler, 1 Sprecher und 2 Musiker nach einem Text von Michael Klaus. (1996)
Choreografie: Claudia Lichtblau. Komposition: Theo Jörgensmann/Karoly Binder.


*''Eroberung des Schönen'' experimentielle Oper für drei Schriftsteller, eine Schauspielerin, einen Maler und einen Musiker.
WDR-Tv Produktion (1995)


*''aesthetic direction'' Kammermusik für Klarinette , Bassklarinette, Violine, Violoncello und Schlagwerk. UA (1993)
CD Konnex Records Interpreten: Theo Jörgensmann Werkschau Ensemble


*''Der Monolog'' Filmmusik zu dem gleichnamigen Film von Rainald Schnell.
WDR Fernsehen Produktion (1990)

== Literatur ==

*'''Dita von Szadkowski''' ''Grenzüberschreitungen'' Jazz und sein musikalisches Umfeld der 80er Jahre ISBN 3-596-22977-4


*'''Martin Kunzler''' ''Jazz Lexikon'' ISBN 3-499-16317-9


*'''Theo Jörgensmann Rolf-Dieter Weyer''' ''Kleine Ethik der Improvisation'' ISBN 3-924-272-99-9


*'''Der ganzheitliche Improvisationsbegriff bei Theo Jörgensmann und seine Bedeutung für die Nordoff/Robbins Musiktherapie''' Journal/Book (Diplomarbeit 1995) Institut für Musiktherapie [[Universität Witten-Herdecke]]

== Dokumentarfilm ==


*'''Menschen im Ruhrgebiet''' ''Theo Jörgensmann,Bottrop, Klarinette'' von Christoph Hübner 16mm, 30 Min (1987) [http://www.projektklasse.de/html/termine/051124_biografie_huebner.html]


*'''Musikinstrumente und ihre Geschichte''' ''Die Klarinette'' NDR (1987)



== Weblinks ==
*[http://www.allclassical.com/cg/amg.dll?p=amg&sql=11:ih9gs38ba39g-25k- allmusic guide]
*[http://www.theojoergensmann.kulturserver.de/theo joergensmann quartet]
*[http://www.galleryoftones.com/ensembles/joergens/inhalt.html German Clarinet Duo]
*[http://www.stadt-bottrop.de/stadtleben/kultur/kuenstler/index.php Kulturpreis Bottrop]
*[http://www.oles-oles.com/ Oles-Oles homepage]
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Aktuelle Version vom 15. Februar 2025, 23:14 Uhr

Theo Jörgensmann (2009)

Theodor Franz Jörgensmann (* 29. September 1948 in Bottrop) ist ein deutscher Klarinettist, Jazz-Musiker, Komponist und ein Protagonist des Modern Creative Stils. Er gehört zur zweiten Generation der europäischen Improvisationsmusiker. Er war an der Renaissance der Jazzklarinette in den 1980er Jahren beteiligt und gilt als einer der herausragenden Solisten auf diesem Instrument.[1]

Jörgensmanns Vater war Gastwirt einer typischen Ruhrgebietskneipe. In diesem Umfeld ist er als ältester Sohn mit zwei Brüdern und einer Schwester aufgewachsen. Bevor er sich ganz und ohne akademisch-musikalische Vorbildung – Jörgensmann ist Autodidakt – der Klarinette zuwandte, arbeitete er als Chemielaborant. Erst mit 18 Jahren begann er Klarinette zu spielen. In der Zeit von 1969 bis 1972 nahm er privaten Klarinettenunterricht bei einem Dozenten der Folkwang Hochschule in Essen. Das Fachabitur machte Jörgensmann, der mit 15 die Realschule verlassen hatte, Anfang der 70er Jahre. Nach seinem Wehrdienst in Münster (1973) arbeitete er mit behinderten Kindern und begann ein Sozialpädagogik-Studium, das er aber nicht abschloss.[2] Etwa 1975 wurde Jörgensmann Berufsmusiker.

Seit 1997 lebt Jörgensmann in Brüel, Mecklenburg-Vorpommern.

Die 1970er Jahre

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1970 und 1971 besuchte Jörgensmann die Jazz-Sommerkurse an der Akademie Remscheid. Eine der ersten Gruppen, mit der Jörgensmann Anfang der 1970er Jahre überregional in Erscheinung trat, war das Contact Trio 1970–1973 mit Alois Kott (Kontrabass) und Michael Jüllich (Schlagzeug). Mit dieser Gruppe spielte er 1972 als Newcomber auf dem Deutschen Jazzfestival Frankfurt.[3]

Dem Trio folgte 1974 bis 1975 die Jazz-Rock-Formation Out mit Hendrik Schaper, Udo Dahmen und Micki Meuser, in der er elektrisch verfremdete Klarinette spielte. Gleichzeitig spielte er in der Gruppe Clarinet Contrast, einem Klarinetten-Pool.

Ab 1976 organisierte er dann sein erstes eigenes Quartett, das man dem „Free Bop“ zuordnen kann. Mit dieser bis 1982 bestehenden Gruppe, zu der seit 1978 Uli P. Lask, Kai Kanthak und Dionys Kube gehörten, trat Jörgensmann, als deutscher Vertreter der European Broadcasting Union, 1977 in Hilversum auf.[4][5]

Die 1980er Jahre

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Etwa zehn Jahre lang, in der Zeit von 1982 bis 1992, konzipierte und moderierte Jörgensmann unter redaktioneller Leitung von Manfred Niehaus Jazzsendungen für den WDR. Zusammen mit Rolf-Dieter Weyer verfasste er in dieser Zeit eine Kleine Ethik der Improvisation.[6]

Theo Jörgensmann und Károly Binder in Budapest, Ship A 38, 7. September 2006

Immer wieder kooperiert Jörgensmann interdisziplinär mit Dichtern, Schauspielern, bildenden Künstlern und Filmemachern. Beispiele für diese Arbeiten sind die experimentelle Oper Die Eroberung des Schönen mit u. a. Reinald Schnell (Filmemacher, Schauspieler), Robert Bosshard (Filmemacher, Schriftsteller), Peter Thoms (Schlagzeuger, Künstler) und Anna Fechter (Schauspielerin), die das WDR-Fernsehen 1995 produzierte sowie seine Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer Künstler Helmut Schweizer oder dem Lyriker Oskar Ansull.[7]

Zeitweise arbeitete er auch als Theatermusiker, so vertrat er an der Theater der Freien Volksbühne Berlin im November 1984 den Klezmer-Klarinettisten Giora Feidman bei 23 Vorstellungen des Theaterstücks Ghetto von Joshua Sobol.[8]

1986 war Jörgensmann Improvisations Solist in der Uraufführung der Ruhrstadtsymphonie von Günther Wiesemann mit dem Philharmonischen Orchester Hagen unter der Leitung von Michael Halász. Auch in Wiesemanns Zweitfassung der Oper Brot und Spiele, einer Oper in zwei Akten nach einem Libretto von Max von der Grün, trat er als Solist mit den Bochumer Symphonikern u. a. beim Brucknerfest in Linz 1991 auf.

Außerdem spielte er im Klarinettenquartett Cl-4, das von 1985 bis 1988 bestand. 1988 war Jörgensmann zusammen mit Eckard Koltermann Mitbegründer der Neuen Organisation Musik (NOM) in Essen, die Konzertreihen und Festivals organisierte sowie auch Tonträger produzierte.[9]

Von 1981 bis 1996 war er in der Band European Interface des New Yorker Pianisten und Malers John Fischer,[10] sowie von 1985 bis 1998 in der Contraband des Posaunisten Willem van Manen. “Zo staat er vrij aan het begin plotseling een saxofoonkwartet; later krijgt klarinettist Theo Jörgensmann - bij verre de beste solist van de band - een spilfunctie.” (Trouw. 15. November 1994.) In den 1980ern spielte er außerdem in Franz Koglmanns Pipetet, in Andrea Centazzos Mitteleuropa Orchestra[11] und in verschiedenen Formationen um Michael Sell.

1983 gründete Pianist Georg Gräwe mit Jörgensmann und Eckard Koltermann das großformatige Grubenklangorchester,[12] und zusammen mit dem Bassklarinettisten Eckard Koltermann bildete Jörgensmann das German Clarinet Duo (1984–1998).

Anfang der 1970er und 1980er Jahre benutzte Jörgensmann Effektpedale, um die Klarinette in den Klang einer Rockband zu integrieren. So nahm er 1981 zusammen mit Muck Groh und dessen Band Grotesk zwei LPs bzw. CDs auf.

Die 1990er Jahre

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In den 1990er Jahren gab Jörgensmann auch Duo-Konzerte mit dem Schweizer Pianisten und Komponisten Daniel Ott[13] oder dem ungarischen Pianisten Karoly Binder. Mit seinen Weggefährten aus der niederländischen ContrabandJeroen van Vliet, Eric van der Westen und Koltermann – arbeitete Jörgensmann seit 1993 als IIQ Quartet (Impressionistic Improvisers Quartet) zusammen.

Von 1992 bis 1995 leitete er das Werkschau Ensemble, in dem der Violinist Albrecht Maurer die Cellistin Donja Eghbal, der Bassklarinettist Rainald Schückens und der Schlagzeuger Achim Krämer mitwirkten. Ab Mitte der 1990er Jahre hatte Jörgensmann zusammen mit dem litauischen Saxophonisten Petras Vyšniauskas ein Quintett, dem Andreas Willers, Kent Carter und Klaus Kugel angehörten.[14]

Ende 1996 formt Jörgensmann eine neue Band mit dem Bassisten Christian Ramond, Drummer Klaus Kugel und Christopher Dell am Vibraphon. Das Theo Jörgensmann Quartet tourte dreimal durch Kanada und die USA und spielte als erste deutsche Band zweimal auf dem größten Jazzfestival der Welt, dem Montreal International Jazz Festival.[15]

In den Jahren 1998 und 1999 war er außerdem Mitglied des Ig Henneman Tentet.[16]

Theo Jörgensmann, 2009

Die 2000er Jahre bis heute

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Seit 2003 spielt Jörgensmann im Trio Oles Jörgensmann Oles mit den polnischen Zwillingen Marcin (Bass) und Bartlomiej Oles (Drums). Auf Einladung des polnischen Kulturinstituts gab das Trio 2004 während der Orangen Revolution Konzerte in der Ukraine.[17] Außerdem trat die Band in Deutschland, Polen, Tschechien, Österreich, Frankreich, Portugal, Ungarn, Belgien, Schweden, Finnland, Serbien und Slowenien auf. Ihre zweite CD Directions wählte das polnische Internet-Jazzmagazin Diapazon zu The Best Album of The Year 2005.[18] Teilweise erweitert sich das Trio um den Violinisten Albrecht Maurer oder als Theo Jörgensmann Second Quartet um den Vibraphonisten Christopher Dell.[19]

Ein weiteres Projekt von Jörgensmann ist das Deep Down Clarinet Duo mit dem Kontrabassklarinettisten Ernst Ulrich Deuker. Zusammen mit dem französischen Klarinettisten Etienne Rolin bilden sie seit 2009 das Tribal Clarinet Trio.

2009 gab Jörgensmann mit jüngeren englischen Musikern wie Shabaka Hutchings, Seb Rochford und Dominic Lash mehrere Konzerte in London. In 2010 gründete Jörgensmann das Freedom Trio mit Hagen Stüdemann und Christian Ramond.

Seit 2015 spielt Jörgensmann wieder mit Mitgliedern der Gruppe „Clarinet Summit“, die 1980 anlässlich des New Jazz Meeting Baden-Baden zum ersten Mal zusammentraf.[20] Auch gibt er Konzerte im Duo mit Albrecht Maurer oder tritt mit dem Kölner Rezitator Bernt Hahn auf.

2018 war Jörgensmann Artist in Residence beim 15th Singer's Warsaw Festival, dem größten Festival für jüdische Kultur in Polen.[21]

Anfang 2022 hat Jörgensmann das Instrument gewechselt. Er spielt jetzt ausschließlich eine Altklarinette mit französischem System.

Weitere Aktivitäten (Lehrtätigkeiten)

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Aspekte seiner Musik

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Soloimprovisation 2008

Jörgensmanns Musik wird durch die Einflüsse unterschiedlicher Musikbereiche bestimmt. Geprägt durch die Möglichkeiten der Inside-Outside-Improvisation verbindet er in seinem von ihm über Jahrzehnte entwickelten Improvisationsstil Elemente des Jazz, der Neuen Musik, der Klassik und Folklore. In seiner Musik wechseln Passagen erzählenden Charakters mit solchen, die ganz auf den Klang konzentriert sind. Das Tempo und die Richtung der Melodielinien unterliegen dabei schnellen, spontanen Veränderungen, so dass ein ständig wechselndes Klangbild entsteht.

Diskographie (Auswahl)

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  • Theo Jörgensmann Quartet: in time (Gast: Perry Robinson) (1976)
  • Theo Jörgensmann Laterna Magica Solo (1983)
  • Hans-Günther Wauer/Theo Jörgensmann: „Introitus“ (1990)
  • Hans-Günther Wauer/Theo Jörgensmann/Günter „Baby“ Sommer; Merseburger Begegnung (1994)
  • Herbert Somplatzki: Wortmusik mit Eckard Koltermann (1995)
  • Theo Jörgensmann Quartet: ta eko mo (1997)
  • Theo Jörgensmann/Eckard Koltermann: Pagine Gialle (1995)/(2001)
  • Theo Jörgensmann Quartet: Snijbloemen (2000)
  • Theo Jörgensmann: Fellowship mit Petras Vysniauskas, Charlie Mariano, Karl Berger, Kent Carter und Klaus Kugel (1998)/(2005)
  • Oles Jörgensmann Oles Live in Poznan 2006 /(2007) mit Marcin Oles und Bartlomiej Oles
  • Trio Hot Jink mit Albrecht Maurer und Peter Jacquemyn (2008)
  • Theo Jörgensmann/Albrecht Maurer Duo Melencolia (Nemu, 2011)
  • Krzysztof Dys, Michael Marcus, Theo Jörgensmann Elements in Candor (2013)
  • Bernd Köppen/Theo Jörgensmann Duo Vater Rhein Mutter raus – 8 Dialogues Dedicated to Manfred Niehaus, (Senti 2013)
  • Bucksch (Konnex Records, 2014)
  • Clarinet Summit Clarinet Summit (Jazzwerkstatt, 2017), mit Perry Robinson, Gianluigi Trovesi, Bernd Konrad, Sebastian Gramss, Albrecht Maurer, Günter „Baby“ Sommer sowie Annette Maye
  • Contact 4tett Wundertüte (Jazzwerkstatt, 2023)
  • Theo Jörgensmann with Alessandro Ciccarelli and Lorenzo Santoro Axiomatic 473’ Exploration (Plus Timbre netlabel, Greece, 2024)

Kompositionen (Auswahl)

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  • Room in New York. Tanztheaterstück für 2 Tänzer, 1 Schauspieler, 1 Sprecher und 2 Musiker nach einem Text von Michael Klaus (1996). Choreografie: Claudia Lichtblau, Komposition: Theo Jörgensmann/Karoly Binder.
  • Die Eroberung des Schönen, experimentelle Kammeroper für 3 Schriftsteller, 1 Maler, 1 Schauspieler und 1 Musiker. WDR Fernsehen Produktion (1995)
  • aesthetic direction. Kammermusik für Klarinette, Bassklarinette, Violine, Violoncello und Schlagwerk. UA (1993). CD Konnex Records (Interpreten: Theo Jörgensmann Werkschau Ensemble)
  • Der Monolog. Filmmusik zu dem gleichnamigen Film von Reinald Schnell. WDR Fernsehen Produktion (1990)

Schriften (Auswahl)

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Kleine Ethik …
  • mit Rolf-Dieter Weyer: Kleine Ethik der Improvisation: vom Wesen, Zeit und Raum, Material und Spontangestalt. Neue Organisation Musik, Bochum 1991, ISBN 3-924272-99-9.

Dokumentarfilme

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  • Menschen im Ruhrgebiet. Theo Jörgensmann, Bottrop, Klarinette von Christoph Hübner, WDR 1987
  • Musikinstrumente und ihre Geschichte. Die Klarinette NDR (1987)
Commons: Theo Jörgensmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Joachim-Ernst Berendt: German player Theo Jörgensmann by the way, is developing into one of Europe’s greatest jazz clarinettists as the clarinet seems to be having a worldwide jazz revival. In: Down Beat. 2/1980.
  2. Dokumentarfilminitiative im Filmbüro Nordrhein-Westfalen: 100 Dokumentarfilme zum Ruhrgebiet, 1963–2004.
  3. Das damals aus T. Jörgensmann, A. Kott und M. Jüllich bestehende Trio konnte sich unter mehr als dreißig Bewerbern für die Newcomber-Matinee qualifizieren. Covertext Double Face von Ulrich Olshausen 1975.
  4. Michael Rüsenberg: In: Der Tagesspiegel. 6. Februar 1977
  5. Marbacher Zeitung. 5. Mai 1977.
  6. Theo Jörgensmann, Rolf-Dieter Weyer: Kleine Ethik der Improvisation: vom Wesen, Zeit und Raum, Material und Spontangestalt. Augemus Musikverlag, Bochum 1991, ISBN 3-924272-99-9.
  7. Kulturforum Potsdam 2004
  8. Mechthild Lange: Peter Zadek. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-596-27125-8, S. 161.
  9. Hans-Jürgen Schaal: Jazz Podium. November 1990.
  10. Interview mit Jean Quist in Jazz Nu (Niederlande). November 1985.
  11. Das Mitteleuropa Orchester im Museum des 20. Jahrhunderts in Wien. In: Jazz Podium. August 1983.
  12. Plattenbesprechung Bergmannsleben. In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung. 7. Mai 1982.
  13. Kunsthalle Basel. 1995.
  14. Konzert Bimhuis Amsterdam, 31. Oktober 1996.
  15. La Scena Musicale. Band 8, Nr. 9, 4. Juni 2003.
  16. Bimhuis Amsterdam Programm
  17. Programm des Festivals Jazz BEZ, Lviv Ukraine; vom 7. bis 12. Dezember 2004.
  18. DIAPAZON – EDYCJA 2 (174) (Plyty polskie wydane w 2005) 22. Januar 2006.
  19. Polentournee des T. Jörgensmann Second Quartet; Goethe-Institut-Warschau Oktober 2007.
  20. njuuz, 14. September 2015.
  21. Singer’s Warsaw Festival 2018.
  22. Komponistenlexikon
  23. „Jazz Pott“ 2018 an Theo Jörgensmann: Oktett, abgerufen am 7. Juni 2018.