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„Atos IT Solutions and Services“ – Versionsunterschied

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'''Siemens Business Services''' (SBS) ist einer der größten [[IT-Service]]-Anbieter in Deutschland und besteht aus den Geschäftsbereichen ORS (Operation Related Services) und SOL (Solution Business). Der Bereich PRS (Product Related Services) wurde zum 1. April 2006 an [[Fujitsu Siemens Computers]] verkauft. Als strategischer Partner bei der Lösung unternehmerischer Aufgabenstellungen bietet SBS seinen Kunden in [[Deutschland]] Leistungen entlang der gesamten IT-Dienstleistungskette aus einer Hand - vom [[Consulting]] über die Systemintegration bis zum [[Managementprozess|Management]] von IT-Infrastrukturen. Schwerpunktbranchen sind Manufacturing, Öffentliche Auftraggeber und Finanzdienstleister.


{{Infobox Unternehmen
Im vergangenen [[Geschäftsjahr]] (Ablauf am [[30. September]] [[2005]]) setzte SBS mit weltweit 36.100 Mitarbeitern 5,373 Milliarden Euro (+14%) um, davon 2,3 Milliarden Euro in Deutschland. 23 Prozent seines Umsatzes erzielt der Bereich nach eigenen Angaben mit seinem [[Siemens AG|Mutterkonzern]]. Internationale Niederlassungen bestehen in nahezu allen europäischen Ländern, Amerika und Asien und Südafrika. Derzeit beschäftigt die SBS ca. 15.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland. Der Vorstand besteht aus Dr. Christoph Kollatz (Vorsitzender des Bereichsvorstands seit 9/2005), Jürgen Frischmuth (seit 10/2001) und Michael Schulz-Drost (seit 9/2005) (beide Mitglieder des Bereichsvorstandes).
| Name = Atos IT Solutions and Services<br /><small>(ehemals ''Siemens Business Services'')</small>
Ziel des Unternehmens ist es, mit entsprechender Qualität seiner [[Dienstleistung]]en in enger Zusammenarbeit mit internen und externen Partnern eine Beschleunigung der Geschäftsprozesse des Kunden sicherzustellen und damit für eine hohe Wertschöpfung in den Unternehmen der Kunden zu sorgen.
| Logo = Atos Origin 2011 logo.svg
| Unternehmensform = [[Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Deutschland)|GmbH]]
| ISIN =
| Gründungsdatum = 1.&nbsp;Oktober 1995
| Auflösungsdatum =
| Auflösungsgrund =
| Sitz = [[München]]
| Leitung = *Udo Littke [[Geschäftsführung (Deutschland)|Geschäftsführer]]
* Elie Girard, [[Aufsichtsrat]]s<nowiki />vorsitzender
| Mitarbeiterzahl = 6.503<ref name="gb2020" />
| Umsatz = 1.538 Mio. [[Euro|EUR]]<ref name="gb2020" />
| Stand = 2020-12-31
| Branche = [[Dienstleistung]]/[[Informationstechnik]]
| Homepage = [https://atos.net/de/deutschland https://atos.net/de/deutschland]
}}


Die '''Atos IT Solutions and Services GmbH''' (vom englischen ''{{lang|en|solutions and services}}'' für „Lösungen und Dienste“) war eine [[Deutschland|deutsche]] Tochtergesellschaft des französischen [[IT-Dienstleister]]s [[Atos SE]].
Siemens Business Services ist eine 100%ige Tochter der [[Siemens AG]]. Zwischengeschaltet sind allerdings die Siemens Business Services Beteiligungs-GmbH sowie die Siemens Business Services Investment GmbH & Co. KG.
Des weiteren ist SBS ORS (Mit-) Eigentümer an verschiedenen IT-[[Outsourcing]]-Unternehmungen, beispielsweise der [[SBI-IS]], der [[SBI Ruhr]], der [[WIVERTIS]] oder Sinius.


Das Unternehmen ging aus der IT-Sparte von [[Siemens]] hervor und trug bis August 2011 den Namen „Siemens IT Solutions and Services GmbH“ (SIS). Die SIS wurde im Januar 2007 formiert und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2010 einen Umsatz von rund 4,2&nbsp;Milliarden Euro. International in 42&nbsp;Ländern vertreten, beschäftigte die SIS weltweit rund 32.000&nbsp;Mitarbeiter.
== Historie ==
SBS ist ursprünglich entstanden aus der Ausgliederung von Siemens internen IT-Abteilungen der Bereiche in eine eigene Gesellschaft. Im Zuge der Auflösung der Siemens Nixdorf Informationssysteme AG (SNI), die aus der Übernahme der [[Nixdorf Computer AG]] durch Siemens und des nachfolgenden Zusammenschluss mit dem Siemens Bereich DI (Daten und Informationstechnik) hervorgegangen war, wurden die IT-Beratungs und Serviceabteilungen der SNI in die SBS integriert. Die Hardware und Computerfertigung wurde in das Joint Venture [[Fujitsu Siemens Computers]] AG eingebracht.


Stand 2021 erfolgt der deutsche Markenauftritt inzwischen komplett unter der ''Atos Information Technology GmbH'' wie auch früher diese die Konzernmutter benutzte, bis diese sich in Atos SE umbenannte.<ref>{{Literatur
SBS versteht sich als weltweit tätiger Dienstleister und Big Player im IT-Servicegeschäft. Ein Blick auf die Verteilung der Umsätze zeigt, dass diese noch zu etwa 23 Prozent mit dem eigenen Mutterkonzern erwirtschaftet werden. Selbst wenn man diese ausklammert gehört SBS zumindest in Deutschland zu den grössten IT-Dienstleistern.
| Autor=Benjamin Pfister | Titel=Kurz notiert: Vollzug
| Sammelwerk=[[iX – Magazin für professionelle Informationstechnik|iX]]
| Datum=2011 | Nummer=11 | Seiten=48
| Online=https://www.heise.de/select/ix/archiv/2011/11/seite-48
| Kommentar=Geschichte Name Tochter und Konzernmutter
| Abruf=2021-08-02
}}</ref>


== Geschichte Siemens ==
Innerhalb des Siemens-Konzern gehörte SBS aufgrund des seit Anfang 2001 festzustellenden branchentypischen Preisverfalls und Managementfehlern lange Zeit zu den "Sorgenkindern" der Konzernleitung.
Ursprünglich entstand das Unternehmen als Ausgliederung von Siemens-internen IT-Abteilungen der Bereiche. Die Siemens Business Services GmbH & Co. OHG (SBS) wurde am 1.&nbsp;Oktober 1995 als Tochtergesellschaft der Siemens AG gegründet. Das junge Unternehmen startete mit 2.100 Mitarbeitern und erwirtschaftete während seines ersten Geschäftsjahres einen Umsatz von einer Milliarde [[Deutsche Mark]]. Das Kerngeschäft bestand im Angebot von Dienstleistungen vor allem für die Siemens AG.


Am 1. Oktober 1998 wurde [[Siemens Nixdorf]] als Aktiengesellschaft aufgelöst und vollständig in die Siemens AG integriert, wobei große Teile zur SBS wanderten. Die SNI Hardware- und Computerfertigung wurde 1999 in das [[Joint Venture]] [[Fujitsu Siemens Computers]] AG eingebracht.
Seit 2005 arbeitete eine neue Geschäftsleitung an der Transformation von SBS in einen neuen schlagkräftigen SIEMENS Bereich. Die lange andauernden Gerüchte um Auflösung oder Verkauf wurden vom Zentralvorstand der SIEMENS AG am 12.10.2006 beendet. SBS wird zusammen mit weiteren vier IT- und Softwarehäuser integriert, darunter Aktivitäten in Wien (PSE), in Indien SISL), in Griechenland (BIC) und in der Schweiz (BIS). Insgesamt wird der neue Bereich SIS dann künftig rund fünf Milliarden Euro Umsatz haben und 43 000 Mitarbeiter beschäftigen. SIS wird sowohl für Siemens intern aktiv sein als auch Geschäfte mit externen Kunden machen.


Innerhalb des Siemens-Konzerns gehörte SBS seit August 2001 aufgrund von Preisverfall und Managementfehlern zu den „Sorgenkindern“ der Konzernleitung. Im [[Geschäftsjahr]] (Ablauf am 30.&nbsp;September 2005) setzte SBS mit weltweit 36.100&nbsp;Mitarbeitern 5,373&nbsp;Milliarden Euro um, davon 2,3&nbsp;Milliarden&nbsp;Euro in Deutschland. 23 Prozent seines Umsatzes erzielte der Bereich nach eigenen Angaben mit seinem [[Siemens AG|Mutterkonzern]].
Der bisherige SBS-Chef Christoph Kollatz wird künftig auch an der Spitze der neuen SIS stehen, hieß es in einer Mitteilung des SIEMENS Konzerns.


Zum 1. Oktober 2006 wurden die nach der Ausgliederung der Einheit ''{{lang|en|Product Related Services}}'' (PRS) in die – der Firma ''[[Fujitsu Siemens Computers]]'' verbleibenden – bisherigen globalen Konzernbereiche ''{{lang|en|Operation Related Services}}'' und ''{{lang|en|Solution Business}}'' (SOL) zusammengefasst. Der Bereich SOL bot Softwarelösungen für Kunden aus der Fertigungsindustrie sowie dem öffentlichen Bereich (englisch ''{{lang|en|public sector}}'') an. Etwa 30&nbsp;Prozent seines Umsatzes machte SOL im Umfeld der [[SAP]]-Beratung.
== Geschäftsbereich Solution Business (SOL) ==
Der Bereich SOL positioniert sich am Markt als Anbieter von Softwarelösungen für die Wertschöpfungskette von Kunden in der Fertigungsindustrie sowie im öffentlichen Bereich (publich Sector). Ca 30% seines Umsatzes macht SOL im Umfeld der SAP-Beratung. In diesem Bereich sind mehr als 2.600 [[SAP]] Berater weltweit tätig. Darüber hinaus wird Systemintegration auf einer Vielzahl von Plattformen angeboten. Für Speziallösungen wie z.B. RFID hat sich SOL mit anderen SIEMENS-Bereichen positioniert.
Die Partnerschaft mit SAP basiert auf einer mehr als 20 Jahre alten Zusammenarbeit zwischen der SAP und der [[Siemens AG]], die bereits die ersten Produkte der SAP im siemenseigenen Produktspektrum integriert und vermarktet hat.
SBS ist seit Markteintritt der SAP mit [[SAP R/3]] (1993) der einzige Lizenzpartner der SAP, der Lizenzen für SAP-Software in allen Kundensegmenten anbieten kann.


Zum 15. Januar 2007 wurde Siemens Business Services GmbH & Co. OHG in ''Siemens IT Solution and Services GmbH & Co. OHG'' (SIS) umfirmiert.
Beratung, Projektmanagement und Services werden für Softwareanwendungen und IT-Themen in allen Prozessbereichen angeboten, vom Customer Relationship Management über Business Intelligence bis zum Supply Chain Management. So wird zum Beispiel der Siemens Buy-Side Marktplatz "Click-2-Procure" von SBS betreut und weiterentwickelt.


Zum 1. Juni 2007 wurde die SIS GmbH & Co. OHG per [[Anwachsung]] als Sparte ''Siemens IT Solution and Services'' in die Siemens AG eingegliedert. Dabei entstand später durch die Zusammenlegung der SIS mit anderen Einheiten der sektorübergreifende Geschäftsbereich Siemens IT Solutions and Services. Neben der SIS selbst waren dies PSE (Program and System Engineering, Österreich), SISL (Siemens Information Systems Ltd., Indien), DIP (Development Innovation and Projects, Griechenland) sowie BIC (Business Innovation Center, Schweiz).<ref>Atos.net: [http://de.atos.net/de-de/home/uber-uns/unternehmensprofil/unsere-wurzeln.html „Die Geschichte von Atos“]</ref>
== Geschäftsbereich Product Related Services (PRS); verkauft zum 1.April 2006==
Mit dem Verkauf der Sparte PRS (Product Related Services) an [[Fujitsu Siemens Computers]] mit Wirkung zum 1. April 2006 wurde diese als Ganzes in den [[Augsburg]]er Hardware-Hersteller integriert und bildet den Kern einer neuen, eigenständigen Service-Einheit. Der Hardware-Hersteller kann künftig das komplette Spektrum von Beratung und Design über Installation und Service aus einer Hand anbieten. Ein großer Teil der SBS-Kunden gehört bereits gleichzeitig zum Kundenkreis des Augsburger Unternehmens. [[Fujitsu Siemens Computers]], ein Gemeinschaftsunternehmen der Japaner und der Münchner, sei der ideale Partner, betonten Bischoff und [[Klaus Kleinfeld]]. Laut [[FTD]] liegt der Preis für das PRS-Geschäft bei 200 bis 300 Millionen Euro.


Zum 1. Oktober 2010 wurde die SIS in eine eigenständige Gesellschaft, die Siemens IT Solutions & Services GmbH, umgewandelt.<ref>finanzen.net: {{Webarchiv|url=http://www.finanzen.net/nachricht/Siemens_will_IT_Sparte_zum_Sommer_2010_ausgliedern-710709 |wayback=20160304204927 |text=„Siemens will IT-Sparte zum Sommer 2010 ausgliedern“ }}</ref> Im Zuge dieser Umwandlung sollten bei SIS bis 2011 weltweit etwa 4.200 der 35.000&nbsp;Stellen reduziert werden; davon in Deutschland rund 2.000 von derzeit etwa 9.700&nbsp;Stellen.<ref>Siemens Pressemitteilung: [http://www.siemens.com/press/pool/de/pressemitteilungen/2010/corporate_communication/AXX20100346d.pdf „Siemens will IT-Sparte auf langfristigen Erfolgskurs führen“] (PDF, vom 18. März 2010; 78&nbsp;kB)</ref>
PRS ist nach Angaben von SBS der zweitgrößte Anbieter in Deutschland und der sechstgrößte weltweit von Wartungsarbeiten für Großkunden.
Im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr (2004/2005) lieferte das Wartungsgeschäft mit rund 1,3 Milliarden Euro knapp ein Viertel des SBS-Umsatzes, sorgte aber auch für einen Gutteil der Verluste. Diese beliefen sich bei SBS insgesamt auf rund 695 Millionen [[Euro]] inklusive der Restrukturierungsaufwendungen und [[Geschäfts- oder Firmenwert|Goodwill]]-Abschreibungen.


== Geschichte Atos ==
Nach dem Verkauf des PC-Wartungsgeschäfts konzentriert sich SBS laut Kleinfeld auf die Sanierung und Weiterentwicklung des Kerngeschäfts. Der Siemens-Chef hatte der Sparte einen Sparkurs von 1,5 Milliarden Euro in den nächsten zwei Jahren verordnet; dazu sollten 2400 Stellen in Deutschland abgebaut werden.
Bereits Ende 2010 war der Verkauf an das französische Unternehmen ''[[Atos (Unternehmen)|Atos]]'' bekannt. Am 14. Dezember 2010 gab Siemens den Verkauf der Firma SIS an Atos Origin (nach der Akquisition Umfirmierung zu „Atos“) zu Juli 2011 bekannt, vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden und der Aktionäre des Käufers.<ref>[[tagesschau.de|Tagesschau]]: [https://www.tagesschau.de/wirtschaft/siemenssis102.html „Siemens gibt SIS an Atos Origin ab“] (vom 14. Dezember 2010 23:22 Uhr)</ref> Der Verkauf wurde am 1. Juli 2011 nach Zustimmung der Atos-Aktionäre vollzogen.


Siemens hält nach der Transaktion einen Anteil von 15&nbsp;Prozent an Atos und ist gleichzeitig dessen größter Kunde. Im Siemenskonzern unterstützte die ehemalige SIS die Siemens-Sektoren Industrie, Energieversorgung und Gesundheitswesen mit IT-Kompetenz. Ein besonderer Fokus lag auf vollständig integrierten und branchenspezifischen IT-Lösungen, die gemeinsam mit den Siemens-Sektoren erarbeitet wurden.
== Mitgliedschaften ==

* [[Project Management Institute]]
Die heutige Atos IT Solutions and Services GmbH ist außerdem weiterhin Eigentümerin verschiedener IT-[[Outsourcing]]-Unternehmungen, beispielsweise der [[Atos IT-Dienstleistung und Beratung]] (vormals SBI Ruhr), der WIVERTIS oder der ''Applied International Informatics''.<ref>ai informatics: {{Webarchiv|text=Meilensteine und Schlüsseldaten |url=http://www.aiinformatics.com/html_deutsch/0_04_03_geschichte.html |wayback=20080915070014 }} (Unternehmensgeschichte)</ref>

Stand 2021 erfolgt der Markenauftritt in Deutschland unter Atos Information Technology GmbH. Nur die Tochter Österreich firmiert noch unter dem alten Namen [[Atos IT Solutions and Services Austria|Atos IT Solutions and Services GmbH]].

== Unternehmen ==

Die ehemalige SIS bietet vor allem Dienstleistungen. Dazu gehören Consulting, Systemintegration, Management von IT-Infrastrukturen sowie Software-Entwicklung.

Nach teilweise großen Verlusten schrieb der Siemens-Bereich zwischenzeitlich wieder schwarze Zahlen und erzielte im Geschäftsjahr 2009 (Oktober 2008 bis September 2009) ein Bereichsergebnis von 90&nbsp;Millionen&nbsp;Euro.

Die SIS beschäftigte zuletzt etwa 35.000&nbsp;Mitarbeiter weltweit und erzielte einen Umsatz von etwa 4,7&nbsp;Milliarden&nbsp;Euro (Geschäftsjahr 2009).


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [https://atos.net/de atos.net/de] – Offizielle Website Atos Deutschland (Atos Information Technology GmbH)
* [http://www.siemens.de/sbs Siemens Business Services]

* [http://www.wams.de/data/2005/01/02/382344.html WAMS-Artikel über Klaus Kleinfeld]
== Einzelnachweise ==
* [http://www.manager-magazin.de/it/artikel/0,2828,337361,00.html Manager-Magazin:wird SBS zerschlagen?]
<references>
* [http://www.sinius.de Sinius]
<ref name="gb2020">
* [http://www.sbi-ruhr.de SBI-Ruhr]
{{Internetquelle
* [http://www.wivertis.de WIVERTIS]
|url=https://www.bundesanzeiger.de
|titel=Atos Information Technology GmbH - Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020
|datum=2022-03-31
|zugriff=2022-11-27}}
</ref>
</references>

{{Navigationsleiste Geschichte der ehemaligen Nixdorf Computer AG}}


{{Normdaten|TYP=k|GND=1022763318|VIAF=316476904}}
[[Kategorie:Unternehmen (München)]]
[[Kategorie:Informationstechnikunternehmen]]
[[Kategorie:Siemens]]


[[Kategorie:Informationstechnikunternehmen (München)]]
[[en:Siemens Business Services GmbH & Co. OHG]]
[[Kategorie:IT-Dienstleister (Deutschland)]]
[[Kategorie:Unternehmensgründung 1995]]

Aktuelle Version vom 9. Juni 2025, 06:35 Uhr

Atos IT Solutions and Services
(ehemals Siemens Business Services)

Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1. Oktober 1995
Sitz München
Leitung
Mitarbeiterzahl 6.503[1]
Umsatz 1.538 Mio. EUR[1]
Branche Dienstleistung/Informationstechnik
Website https://atos.net/de/deutschland
Stand: 31. Dezember 2020

Die Atos IT Solutions and Services GmbH (vom englischen solutions and services für „Lösungen und Dienste“) war eine deutsche Tochtergesellschaft des französischen IT-Dienstleisters Atos SE.

Das Unternehmen ging aus der IT-Sparte von Siemens hervor und trug bis August 2011 den Namen „Siemens IT Solutions and Services GmbH“ (SIS). Die SIS wurde im Januar 2007 formiert und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2010 einen Umsatz von rund 4,2 Milliarden Euro. International in 42 Ländern vertreten, beschäftigte die SIS weltweit rund 32.000 Mitarbeiter.

Stand 2021 erfolgt der deutsche Markenauftritt inzwischen komplett unter der Atos Information Technology GmbH wie auch früher diese die Konzernmutter benutzte, bis diese sich in Atos SE umbenannte.[2]

Geschichte Siemens

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Ursprünglich entstand das Unternehmen als Ausgliederung von Siemens-internen IT-Abteilungen der Bereiche. Die Siemens Business Services GmbH & Co. OHG (SBS) wurde am 1. Oktober 1995 als Tochtergesellschaft der Siemens AG gegründet. Das junge Unternehmen startete mit 2.100 Mitarbeitern und erwirtschaftete während seines ersten Geschäftsjahres einen Umsatz von einer Milliarde Deutsche Mark. Das Kerngeschäft bestand im Angebot von Dienstleistungen vor allem für die Siemens AG.

Am 1. Oktober 1998 wurde Siemens Nixdorf als Aktiengesellschaft aufgelöst und vollständig in die Siemens AG integriert, wobei große Teile zur SBS wanderten. Die SNI Hardware- und Computerfertigung wurde 1999 in das Joint Venture Fujitsu Siemens Computers AG eingebracht.

Innerhalb des Siemens-Konzerns gehörte SBS seit August 2001 aufgrund von Preisverfall und Managementfehlern zu den „Sorgenkindern“ der Konzernleitung. Im Geschäftsjahr (Ablauf am 30. September 2005) setzte SBS mit weltweit 36.100 Mitarbeitern 5,373 Milliarden Euro um, davon 2,3 Milliarden Euro in Deutschland. 23 Prozent seines Umsatzes erzielte der Bereich nach eigenen Angaben mit seinem Mutterkonzern.

Zum 1. Oktober 2006 wurden die nach der Ausgliederung der Einheit Product Related Services (PRS) in die – der Firma Fujitsu Siemens Computers verbleibenden – bisherigen globalen Konzernbereiche Operation Related Services und Solution Business (SOL) zusammengefasst. Der Bereich SOL bot Softwarelösungen für Kunden aus der Fertigungsindustrie sowie dem öffentlichen Bereich (englisch public sector) an. Etwa 30 Prozent seines Umsatzes machte SOL im Umfeld der SAP-Beratung.

Zum 15. Januar 2007 wurde Siemens Business Services GmbH & Co. OHG in Siemens IT Solution and Services GmbH & Co. OHG (SIS) umfirmiert.

Zum 1. Juni 2007 wurde die SIS GmbH & Co. OHG per Anwachsung als Sparte Siemens IT Solution and Services in die Siemens AG eingegliedert. Dabei entstand später durch die Zusammenlegung der SIS mit anderen Einheiten der sektorübergreifende Geschäftsbereich Siemens IT Solutions and Services. Neben der SIS selbst waren dies PSE (Program and System Engineering, Österreich), SISL (Siemens Information Systems Ltd., Indien), DIP (Development Innovation and Projects, Griechenland) sowie BIC (Business Innovation Center, Schweiz).[3]

Zum 1. Oktober 2010 wurde die SIS in eine eigenständige Gesellschaft, die Siemens IT Solutions & Services GmbH, umgewandelt.[4] Im Zuge dieser Umwandlung sollten bei SIS bis 2011 weltweit etwa 4.200 der 35.000 Stellen reduziert werden; davon in Deutschland rund 2.000 von derzeit etwa 9.700 Stellen.[5]

Geschichte Atos

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Bereits Ende 2010 war der Verkauf an das französische Unternehmen Atos bekannt. Am 14. Dezember 2010 gab Siemens den Verkauf der Firma SIS an Atos Origin (nach der Akquisition Umfirmierung zu „Atos“) zu Juli 2011 bekannt, vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden und der Aktionäre des Käufers.[6] Der Verkauf wurde am 1. Juli 2011 nach Zustimmung der Atos-Aktionäre vollzogen.

Siemens hält nach der Transaktion einen Anteil von 15 Prozent an Atos und ist gleichzeitig dessen größter Kunde. Im Siemenskonzern unterstützte die ehemalige SIS die Siemens-Sektoren Industrie, Energieversorgung und Gesundheitswesen mit IT-Kompetenz. Ein besonderer Fokus lag auf vollständig integrierten und branchenspezifischen IT-Lösungen, die gemeinsam mit den Siemens-Sektoren erarbeitet wurden.

Die heutige Atos IT Solutions and Services GmbH ist außerdem weiterhin Eigentümerin verschiedener IT-Outsourcing-Unternehmungen, beispielsweise der Atos IT-Dienstleistung und Beratung (vormals SBI Ruhr), der WIVERTIS oder der Applied International Informatics.[7]

Stand 2021 erfolgt der Markenauftritt in Deutschland unter Atos Information Technology GmbH. Nur die Tochter Österreich firmiert noch unter dem alten Namen Atos IT Solutions and Services GmbH.

Die ehemalige SIS bietet vor allem Dienstleistungen. Dazu gehören Consulting, Systemintegration, Management von IT-Infrastrukturen sowie Software-Entwicklung.

Nach teilweise großen Verlusten schrieb der Siemens-Bereich zwischenzeitlich wieder schwarze Zahlen und erzielte im Geschäftsjahr 2009 (Oktober 2008 bis September 2009) ein Bereichsergebnis von 90 Millionen Euro.

Die SIS beschäftigte zuletzt etwa 35.000 Mitarbeiter weltweit und erzielte einen Umsatz von etwa 4,7 Milliarden Euro (Geschäftsjahr 2009).

  • atos.net/de – Offizielle Website Atos Deutschland (Atos Information Technology GmbH)

Einzelnachweise

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  1. a b Atos Information Technology GmbH - Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020. 31. März 2022, abgerufen am 27. November 2022.
  2. Benjamin Pfister: Kurz notiert: Vollzug. In: iX. Nr. 11, 2011, S. 48 (heise.de [abgerufen am 2. August 2021] Geschichte Name Tochter und Konzernmutter).
  3. Atos.net: „Die Geschichte von Atos“
  4. finanzen.net: „Siemens will IT-Sparte zum Sommer 2010 ausgliedern“ (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  5. Siemens Pressemitteilung: „Siemens will IT-Sparte auf langfristigen Erfolgskurs führen“ (PDF, vom 18. März 2010; 78 kB)
  6. Tagesschau: „Siemens gibt SIS an Atos Origin ab“ (vom 14. Dezember 2010 23:22 Uhr)
  7. ai informatics: Meilensteine und Schlüsseldaten (Memento vom 15. September 2008 im Internet Archive) (Unternehmensgeschichte)