„Eisenbahn“ – Versionsunterschied
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{{Portal|Bahn}} |
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[[Datei:Tren a las nubes cruzando Viaducto la Polvorilla.jpg|mini|Eisenbahn, hier ''[[Bahnstrecke Salta–Antofagasta|tren a las nubes]]'' ([[Argentinien]])]] |
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Die Tanja ist ein schienengebundenes [[Verkehrsmittel]] zum Transport von Personen und Gütern, dessen Kerneinsatzgebiet in der Regel die Verbindung von Ortschaften ist, während andere Bahnen zur inneren Erschließung von Städten oder Ballungsräumen ihren Einsatz finden. |
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Die Fahrzeuge der Eisenbahnen fahren mit zumeist stählernen Rädern auf stählernen [[Schiene]]n. [[Spurkranz|Spurkränze]] an den Rädern gewährleisten im Regelbetrieb den Verbleib der Fahrzeuge auf den Schienen. Die Fortbewegung erfolgt heutzutage durch verschiedenartige maschinelle Antriebe in den Fahrzeugen selbst ([[Triebwagen]]) oder durch spezielle Zugfahrzeuge ([[Lokomotive]]n). |
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Die '''Eisenbahn''' ist ein [[Schiene (Schienenverkehr)|schienengebundenes]] [[Verkehrssystem]] für den [[Gütertransport|Transport von Gütern]] und [[Personenverkehr|Personen]]. Eisenbahnen gehören zur Gruppe der [[Bahn (Verkehr)|Bahnen]], d. h. der spur- und schienengebundenen Verkehrsmittel. Einschränkend ist Eisenbahn ein [[Fahrzeug]] oder eine Gruppe von Fahrzeugen dieses Verkehrssystems, also ohne die Summe aller [[Bahnanlage]]n und ohne den [[Bahnbetrieb]]. |
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Nach dem selben technischen Prinzip funktionieren auch andere Verkehrsmittel, die keine Eisenbahnen im engeren Sinne sind, beispielsweise [[Straßenbahn]]en, [[Stadtbahn]]en, [[U-Bahn]]en, [[Hochbahn]]en und [[Bergbahn]]en (siehe auch ''[[Bahn (Verkehr)|Bahn]]''). Sie sind nach [[#Rechtliches|deutschem Recht]] keine Eisenbahnen. International gelten sie als spezialisierte Eisenbahnen. |
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Ursprünglich war mit dem Begriff Eisenbahn der im Bergbau im [[18. Jahrhundert]] entstandene neuartige [[Fahrweg]] aus [[Eisen]] gemeint.<ref>[[Duden]]: Der Duden in zwölf Bänden, Band 7 (Etymologie der deutschen Sprache), ''Das Herkunftswörterbuch'', [[Bibliographisches Institut]], 4. Auflage, Mannheim / Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04074-2, S. 175.</ref> Die [[Bahn (Verkehr)|Bahnen]] waren die [[Straßenquerschnitt #Fahrbahn|Fahrbahnen]] für [[Schienenfahrzeug]]e. Als Antriebskraft dienten zuerst [[Hauspferd|Pferde]] (siehe auch [[Pferdebahn]]). |
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[[Bild:Eisenbahne.jpg|thumb|400px|right|Die Eisenbahn]] |
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2013 hatte das weltweite [[Eisenbahnnetz]] eine Länge von 1.148.186 Kilometern.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/fields/384.html |titel=The World Factbook – Railways |werk=cia.gov |hrsg=Central Intelligence Agency |sprache=en |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190111051654/https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/fields/384.html |archiv-datum=2019-01-11 |archiv-bot= |abruf=2020-07-19}}</ref> |
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== Bezeichnung == |
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[[Datei:Goldach Viaduct Switzerland.jpg|mini|[[Goldachviadukt]] in der Schweiz]] |
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Die Eisenbahn entstand aus der Verknüpfung der Rad-und-Schiene-Technik mit maschinellen Antrieben. Das Gewicht der Maschinenantriebe und die Anforderungen an einen glatten Fahrweg führten zum Einsatz von eisernen Schienen anstelle der damals verwendeten Materialien Holz für Räder und Stein für Fahrwege ("[[Steinbahn]]"). Daraus leitet sich auch der Name ab: „eiserne Bahn“. |
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[[Image:RailroadMT.jpg|thumb|left|"Railroad" in [[Montana]], USA]] |
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Der allgemeinere Begriff [[Bahn]] bezeichnet also zunächst den Fahrweg (oder die Linie), auf dem (auf der) sich ein Objekt bewegt (erhalten ist diese Bedeutungsfacette noch in den Begriffen "[[Fahrbahn]]", "[[Autobahn]]", "[[Flugbahn]]" oder "[[Startbahn]]"); Der Begriff Eisenbahn ist somit die Präzisierung einer besonderen Art von Fahrweg. Erst davon abgeleitet wird das Wort „Eisenbahn“ für das ganze Verkehrsmittel (Fahrweg und Fahrzeuge) benutzt ([[Pars pro toto]]), was wiederum oft verkürzt wird auf „Bahn“. Durch die Entstehung immer neuer Varianten (Straßenbahn, U-Bahn, Bergbahn, etc.), die nun in ihrer Bezeichnung nicht mehr den Begriff Eisenbahn, sondern die Kurzform Bahn enthalten, hat der Begriff Eisenbahn in Abgrenzung von diesen vergleichsweise neuen Bahnen seine heutige Bedeutung erhalten. |
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== Etymologie == |
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Auch in anderen Sprachen bezeichnet das Grundwort ursprünglich den Fahrweg und jetzt das ganze Verkehrsmittel: französisch ''chemin'' de fer, niederländisch spoor''weg'', spanisch ferro''carril'', russisch: schelesnaya ''daroga'' (''Eiserner Weg'') , englisch: rail''way'', ungarisch: vasut ("Eisenweg") |
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[[Datei:ICE 3 Oberhaider-Wald-Tunnel.jpg|mini|Der [[ICE 3]], ein Hochgeschwindigkeitszug der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn]]]] |
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In [[Großbritannien (Insel)|Großbritannien]] bezeichnete man im Bergbau bereits im 18. Jahrhundert die statt der bis dahin üblichen Holzschienen verwendeten eisernen Gleise als Eisenbahnen. Später verwendete man diese Schienen auch außerhalb des Bergbaus für den [[Transport]]. Seit etwa 1820 heißt das neue Verkehrsmittel Eisenbahn. Dieser Name wurde beibehalten, obwohl man bald [[Stahl]]schienen statt der Eisenschienen verwendete.<ref>[[Duden]]: Der Duden in zwölf Bänden, Band 7 (Etymologie der deutschen Sprache), ''Das Herkunftswörterbuch'', [[Bibliographisches Institut]], 4. Auflage, Mannheim / Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04074-2, S. 175.</ref> |
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Im Deutschen aber ist das Wort für den Fahrweg so unscharf geworden, dass es auch für das [[Rollmaterial|rollende Material]] allein benutzt wird: Umgangssprachlich sagt man „Da kommt die Bahn“. Die [[Deutsche Bahn AG]] wirkt daran mit: Sie nennt nicht nur eine Zuggattung [[Regionalbahn|Regional''bahn'']], sondern sogar den Zug selbst. |
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Die Eisenbahn im heutigen Sprachgebrauch entstand zu Anfang des 19. Jahrhunderts aus der Verknüpfung des bereits jahrhundertealten [[Rad-Schiene-System]]s mit maschinellen [[Antrieb]]en der Fahrzeuge. Das Gewicht der Antriebsmaschinen und die Forderungen an einen glatten Fahrweg für die schnelleren Fahrzeuge führten zunächst zu eisenbeschlagenen Bohlenspurwegen, später zum Einsatz von auf Steinblöcken montierten Schienen aus [[Gusseisen]], die später aus Gründen der Spurstabilität auf quergelegten [[Bahnschwelle|Schwellen]] aus [[Holz]] montiert wurden. Daraus leitet sich der Name „eiserne Bahn“ beziehungsweise Eisenbahn ab. |
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==Geschichte und Bedeutung == |
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Der allgemeinere Begriff [[Trajektorie (Physik)|Bahn]] bezeichnet also zunächst den Fahrweg oder die Linie, auf dem/der sich ein Objekt bewegt. Erhalten ist diese Bedeutungsfacette der Bahnung noch in den Begriffen ''[[Hauptfahrbahn|Fahrbahn]]'', ''[[Autobahn]]'', ''[[Flugbahn]]'' oder ''[[Start- und Landebahn]]''. Der Begriff Eisenbahn ist somit die Präzisierung einer besonderen Art von Fahrweg. Erst davon abgeleitet wird das Wort ''Eisenbahn'' für das ganze [[Verkehrsmittel]], mithin Fahrweg und Fahrzeuge, benutzt (''[[pars pro toto]]''), was wiederum oft verkürzt wird auf ''Bahn''. Die [[Deutsche Bahn]] AG benennt auch Zuggattungen so, beispielsweise mit ''[[Regionalbahn]]''. |
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[[Bild:The Rocket.JPG|thumb|300px|Stephensons "Rocket" 1829]] |
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Auch in anderen Sprachen bezeichnet das Grundwort ursprünglich den Fahrweg und erst später das ganze Verkehrssystem: [[Französische Sprache|franz.]] '''''chemin''' de fer'' „Eisenweg“, [[Niederländische Sprache|ndl.]] ''spoor'''weg''''', [[Spanische Sprache|span.]] ''ferro'''carril''''' „Eisenspur“, [[Russische Sprache|russ.]] ''schelesnaja '''doroga''''' „eiserner Weg“, [[Englische Sprache|engl.]] ''rail'''road''''' „Schienenstraße“ oder ''rail'''way''''' „Schienenweg“, [[Ungarische Sprache|ung.]] ''vas'''út''''' „Eisenweg“, [[Italienische Sprache|ital.]] ''ferro'''via''''' „Eisenweg“, [[Neugriechische Sprache|griech.]] ''Σιδηρό'''δρομος''''' (''Sidiró'''dromos''''') „Eisenweg“, [[Schwedische Sprache|schwed.]] ''Järn'''väg''''' „Eisenweg“, [[Türkische Sprache|türk.]] ''demir'''yolu''''' „Eisenweg“, [[Finnische Sprache|finn.]] ''Rauta'''tie''''' „Eisenweg“, [[Kroatische Sprache|kro.]] ''željez'''nica''''' „eiserne Wege“, [[Chinesische Sprache|chin.]] ''鐵'''路'''''/''铁'''路''''' (''tiě'''lù''''') „Eisenweg“, [[Japanische Sprache|jap.]] ''鉄'''道''''' (''tetsu'''dō''''') „Eisenweg“, [[Koreanische Sprache|kor.]] ''철'''도''''' (''cheol'''do''''') „Eisenweg“. |
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''Siehe Hauptartikel: [[Geschichte der Eisenbahn]]'' |
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== Geschichte und Bedeutung == |
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Als historischer Anfang wird allgemein das Jahr [[1804]] angesehen, als [[Richard Trevithick]] die erste [[Dampflokomotive]] in Betrieb nahm. Die erste öffentliche Eisenbahn war die [[1825]] eröffnete ''[[Stockton and Darlington Railway]]'' in England, die neben Gütern erstmalig auch Personen beförderte. |
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{{Hauptartikel|Geschichte der Eisenbahn}} |
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[[Datei:Stephenson's Rocket.jpg|mini|Stephensons ''[[The Rocket]]'' („Die Rakete“), 1829]] |
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Das Aufkommen der ersten Eisenbahnverbindungen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde von den damaligen Zeitgenossen unterschiedlich aufgenommen. Die einen fürchteten sich vor dem Qualm und dem Rauch der Lokomotiven, weitblickendere und unternehmerisch denkende Menschen sahen in der Eisenbahn ein willkommenes Mittel zur Überwindung kleinstaatlicher Bevormundung, speziell in Deutschland. |
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[[Spurrille]]n, um [[Fuhrwerk]]e auf Straßen zu führen, gab es seit vorgeschichtlicher Zeit. Die Entwicklung, die zur Eisenbahn führte, fand jedoch nicht auf öffentlichen [[Straße]]n statt, sondern im [[Bergbau]], wo es spätestens seit 1530 auf hölzernen Gleisen fahrende [[Hunt]]e oder [[Güterlore|Loren]] gab. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte sich im englischen Bergbau das System mit [[spurkranz]]geführten [[Rad|Rädern]]. Das führte zu [[Pferdebahn]]en. |
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Die eigentliche Bedeutung des Vorgangs hat jedoch zu jener Zeit niemand richtig erkannt, auch nicht das Militär mit seinen Vordenkern. Er lag in der Geschwindigkeit, in der sich die Eisenbahn zu einem vernetzten Verkehrsmittel entwickelte. Aus den bescheidensten Anfängen einer bloßen Transport- und Grubenbahn entstand die Eisenbahn als ein System, das für die damalige Vorstellungen Raum und Zeit überwand. Heinrich Heine schrieb im Pariser Exil: „[...] Ich rieche schon den Duft der deutschen Linden, vor meiner Haustür brandet die Nordsee.“ |
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Der Beginn der Geschichte der Eisenbahn im heutigen Sinne, maschinell gezogen, ist das Jahr 1804, als [[Richard Trevithick]] die erste [[Dampflokomotive]] in Betrieb nahm. Allerdings lief seine Maschine noch auf Rädern ohne Spurkränze. Die Spurführung wurde mittels Spurrollen gegen die inneren Flanken der Schienen gewährleistet. Dieses Führungsprinzip wurde in jüngerer Vergangenheit beim [[Spurbus]] wieder aufgegriffen. Erste [[Schienenfahrzeug|Eisenbahnfahrzeuge]] in [[Bergwerk]]en wurden durch [[Seilwinde]]n bewegt, was auch heute noch als [[Standseilbahn]] oder [[Kabelstraßenbahn]] vorkommt. |
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{| {{Prettytable}} |
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|+ Übersicht über die Verbreitung von Bahnstrecken weltweit |
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|-bgcolor="#e0e0e0" |
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! valign="top" width="100px”| Region |
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! valign="top" width="100px”| Gesamtlänge |
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(km) |
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! valign="top" width="100px”| davon |
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[[Breitspur]] (km) |
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! valign="top" width="100px”| davon |
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[[Normalspur]] (km) |
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! valign="top" width="100px”| davon |
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[[Schmalspur]] (km) |
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|- |
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|Welt gesamt |
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| align="right" | 1.115.000 |
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| align="right" | 257.500 |
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| align="right" | 671.500 |
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| align="right" | 186.000 |
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|- |
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|[[Europa]] ohne Russland |
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| align="right" | 326.350 |
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| align="right" | 62.400 |
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| align="right" | 255.300 |
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| align="right" | 8.450 |
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|- |
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|Nur [[Europäische Union]] |
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| align="right" | 269.350 |
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| align="right" | 34.438 |
|||
| align="right" | 227.205 |
|||
| align="right" | 7.500 |
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|- |
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|[[Nordamerika]] und [[Mexiko]] |
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| align="right" | 293.050 |
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| |
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| align="right" | 293.050 |
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| |
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|- |
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|[[Asien]] ohne Russland |
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| align="right" | 235.000 |
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| align="right" | 65.000 |
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| align="right" | 110.000 |
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| align="right" | 60.000 |
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|- |
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|[[Russland]] |
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| align="right" | 87.157 dazu |
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30.000 km Industriebahnen |
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| align="right" | 86.200 |
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| align="right" | 957 |
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|- |
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|[[Südamerika]] |
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| align="right" | 84.000 |
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| align="right" | 28.300 |
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| align="right" | 9.500 |
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| align="right" | 46.200 |
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|- |
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|[[Afrika]] |
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| align="right" | ca. 80.000 |
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davon 21.000 km in [[Südafrika]] |
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| |
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| align="right" | ca. 60.000 |
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|- |
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|[[Australien]] |
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| align="right" | 54.652 |
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| align="right" | 5.434 |
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| align="right" | 34.110 |
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| align="right" | 14.895 |
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|} |
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Die erste öffentliche Eisenbahn mit Dampfloks war die 1825 eröffnete ''[[Stockton and Darlington Railway]]'' in England, die neben Gütern zum ersten Mal auch Personen beförderte. Sie funktionierte bereits nach dem Prinzip der heutigen spurkranzgeführten Eisenbahn und setzte den Standard für die (als [[Normalspur]] bezeichnete) [[Spurweite (Eisenbahn)|Spurweite]] von 1435 mm. |
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Die Eisenbahn entwickelte sich im 19. Jahrhundert binnen weniger Jahrzehnte zu einem vernetzten [[Verkehrssystem]], das die [[Reisezeit]]en in Europa und Nordamerika drastisch verkürzte. Sie wirkte dabei als Katalysator der [[Industrielle Revolution|industriellen Revolution]], da sie einerseits die infrastrukturellen Voraussetzungen für die Entwicklung der [[Schwerindustrie]] schuf und andererseits selbst eine gewaltige Nachfrage nach [[Eisen]], [[Stahl]] und [[Maschine]]n erzeugte. Der moderne [[Brückenbau]] und [[Tunnelbau]] entstand, um [[Bahnstrecke]]n zu realisieren. <!--- maximal mögliche Steigung ist rel. klein ---> |
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Siehe auch: |
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*[[Geschichte der Eisenbahn in Deutschland]], |
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*[[Geschichte der Eisenbahn in Österreich]], |
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*[[Geschichte der Schweizer Eisenbahn]], |
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*[[Geschichte der Eisenbahn in Frankreich]] |
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Die umwälzende Bedeutung der Eisenbahn wurde schon früh erkannt; in Deutschland wurde z. B. 1834 kurz vor dem Bau der ersten Eisenbahnstrecke von [[Ludwigseisenbahn|Nürnberg nach Fürth]] geschrieben: |
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== Fahrzeuge == |
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{{Zitat |
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|Text=[Der Dampfwagen eilt] durch die volkreichsten Straßen, ohne Gefahr für die Zuschauer dahin, eine völlige Umwandlung aller Weltverhältnisse versprechend und vorbereitend, denn mit Vogelschnelligkeit […] läuft er daher, alle Entfernungen auf den vierten Theil zusammenziehend, wie es die Dampfboote auf dem Meere thun.<!-- sic! --> – Wahrscheinlich wird sich diese nützliche Erfindung bald auch über Deutschland verbreiten, wozu [[Pferdeeisenbahn Budweis–Linz–Gmunden|die <small>(Pferde)</small>Eisenbahn in Böhmen]], und die [[Schnellfahrstrecke_Köln–Aachen#Eisenbahnstreit_und_Bau|zwischen Belgien und Preußen]] die erste Gelegenheit bieten dürfte […] |
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|Autor=[[Karl Herloßsohn|Carl Herloßsohn]] |
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|Quelle= |
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|ref=<ref>{{Literatur |Autor=[[Karl Herloßsohn|Carl Herloßsohn]] |Titel=[[Damen Conversations Lexikon]] |Verlag=Fr. Volckmar |Ort=Leipzig |Datum=1835 |Online=http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834/A/Dampfwagen |Abruf=2019-01-02}}</ref> |
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}} |
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Die moderne [[Aktiengesellschaft]] ist eine Reaktion auf den Kapitalbedarf der Eisenbahnprojekte; kein privater [[Anleger (Finanzmarkt)|Investor]] konnte sie alleine finanzieren. Die Grundlage für ein mitteleuropäisches Eisenbahnnetz legte der Nationalökonom [[Friedrich List]]. |
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[[Schienenfahrzeug]]e der Eisenbahn werden als [[Zug (Eisenbahn)|Züge]] geführt, die aus einem oder mehreren hintereinander gekuppelten [[Eisenbahnwagen]] (Waggons) bestehen. Ein solcher Zug wird meistens von einer oder von mehreren [[Lokomotive]]n gezogen oder geschoben. Ein [[Triebzug]] hat eine eigene Antriebsanlage, die sich entweder im Kopf- und/oder Endwagen ([[Triebkopf]]) befindet oder über die Wagen verteilt ist (Triebwagenzug). |
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[[Datei:Bundesarchiv Bild 146-1994-022-19A, Mobilmachung, Truppentransport mit der Bahn.jpg|mini|Militärische Nutzung: deutscher Truppentransport 1914]] |
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Lokomotiven, Triebköpfe und Triebwagen fasst man unter dem Begriff [[Triebfahrzeug]] zusammen. Entsprechend spricht man bei der Bahn von [[Triebfahrzeugführer]] (Lokführer ist umgangssprachlich) für den Mitarbeiter, der das Fahrzeug führt. Im [[Fachjargon]] gebraucht man auch den Oberbegriff ''rollendes Material'' oder ''[[Rollmaterial]]'' für alle Fahrzeuge der Eisenbahn. |
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In den [[Krieg]]en des 19. Jahrhunderts zeigte sich die strategisch überragende Bedeutung eines gut ausgebauten Schienenverkehrssystems. Insbesondere der [[Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französische Krieg]] gilt als Beispiel für die kriegsentscheidenden Vorteile eisenbahngestützter Truppen-[[Mobilmachung]] und -versorgung ([[Nachschub]], [[Rückwärtige Dienste]], [[Train (Militär)|Train]]). Deshalb nahmen sich die Regierungen der europäischen Staaten schnell der Förderung und Regelung des jeweiligen nationalen [[Eisenbahnwesen]]s an (auch: Trend zur [[Staatsbahn]]; Verstaatlichung von [[Privatbahn]]en). Die [[Strategische Bahn|militärische Bedeutung]] der Eisenbahn war im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] am größten; danach wurden [[Militärfahrzeug]]e und [[Transportflugzeug]]e wichtiger. [[Panzerzug|Panzerzüge]] erlangten keine große Bedeutung. |
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Der Antrieb erfolgte in den Anfangszeiten der Eisenbahn durch Zugtiere ([[Pferdebahn]]), später mit [[Dampfmaschine]]n-Antrieb, ab 1879 mit [[Elektroantrieb]] (erfunden von [[Werner von Siemens]]), ab [[1900]] auch mit [[Ottomotor|Otto]]- bzw. [[Dieselmotor]]-Antrieben und in modernerer Zeit auch mit Turbinen. Die Motoren- und Maschinen-Antriebe drehen meist die Räder, die auf den Schienen (oder mittels anderer Hilfsmittel, z.B. einer Zahnstange zwischen den Schienen, Reibradantrieb ([[Fell-Lokomotive]]) o.ä.) abrollen und dadurch das Fahrzeug bewegen. Experimentell wurden auch Propeller- und Strahlantriebe erprobt, die sich jedoch nicht bewährt haben. Die früher üblichen ortsfesten Seilwinden, um Züge auf Steilstreckenabschnitten zu befördern, sind durch die Entwicklung des Lokomotivantriebs mittlerweile unnötig geworden. |
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Zwischen den Weltkriegen begann die massenhafte Verbreitung des [[Kraftfahrzeug]]s als Verkehrsmittel, die in den folgenden Jahrzehnten überall in der westlichen Welt die Stilllegung großer Teile des Eisenbahnnetzes zur Folge hatte. Die Verkehrsleistung der Bahnen wuchs zwar weiter, aber nicht in so starkem Maße wie die des motorisierten [[Individualverkehr]]s. Im Güterverkehr hat die Bahn in [[Nordamerika]] eine sehr starke Stellung behalten. In [[Europa]] und vor allem in [[Japan]] konnte sich die Eisenbahn im Personenverkehr behaupten, unter anderem durch den Ausbau des [[Hochgeschwindigkeitsverkehr]]s. |
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Auf Hauptstrecken und in dichtbesiedelten Gebieten wird der Elektroantrieb bevorzugt, ansonsten Dieselantriebe. |
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Nach den Länderdatenangaben der [[Central Intelligence Agency|CIA]]<ref>{{Webarchiv |url=https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/rankorder/2121rank.html |text=Datenangaben der CIA |wayback=20181124012056 |archiv-bot=}}</ref> haben die Eisenbahnstrecken weltweit einen Gesamtumfang von 824.550 Kilometern. Nordamerika (275.000 km), die [[Europäische Union|EU]]-[[Mitgliedstaat]]en (236.000 km), [[Russland]] (87.000 km), [[China]] (über 75.000 km) und [[Indien]] (über 63.000 km) zusammen stellen dabei mehr als die Hälfte dieser Streckennetze. Auf den anderen [[Kontinent]]en der [[Erde]] haben die Staaten [[Australien]] (mit 38.550 km), [[Argentinien]] (mit 32.000 km), [[Südafrika]] (mit 21.000 km) und [[Mexiko]] (mit rund 18.000 km) die umfangreichsten Netze. In der Rangfolge der Staaten mit den umfangreichsten Eisenbahnnetzen steht [[Deutschland]] laut CIA-Angaben mit knapp 42.000 km an sechster Stelle hinter Kanada. |
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''Siehe auch:'' [[Baureihe (Eisenbahn)#Baureihenregister|Baureihenregister]] |
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Für die heutige Fortbewegung über weite Strecken werden [[Maschine|maschinelle Antriebe]] in den Transportfahrzeugen selbst ([[Triebwagen]]) oder spezielle Zugfahrzeuge ([[Lokomotive]]n) verwendet. Als Weiterentwicklung der Eisenbahn können spurgeführte [[Einschienenbahn]]en wie z. B. die [[Magnetschwebebahn]] betrachtet werden. |
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=== Fahrwiderstand === |
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[[Straßenbahn]]en, [[Stadtbahn]]en, [[U-Bahn]]en, [[Hochbahn]]en und schienengebundene [[Bergbahn]]en (siehe auch ''[[Bahn (Verkehr)|Bahn]]'') sind technisch gesehen Eisenbahnen, werden aber je nach Land teilweise mit abweichenden Bau- und Betriebsvorschriften gegenüber anderen Eisenbahnen behandelt. |
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Unter dem Begriff '''Fahrwiderstand''' werden alle Widerstände, die beim Fahren eines Zuges mit gleichmäßiger Geschwindigkeit auf ebener, gerader Strecke auftreten, zusammengefasst. Insbesondere gehören dazu der Rollwiderstand und der Luftwiderstand. Auf der Basis empirischer Daten sind [[Sauthoff-Formel|Formeln]] zur Berechnung des Fahrwiderstandes entwickelt worden, die auch zur Berechnung von Fahrzeiten benutzt werden (''Siehe auch [[#Literatur|Literatur]]''). |
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== Bahnanlage == |
== Bahnanlage == |
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[[Datei:Bahnanlage am Knotenpunkt Bremen.jpg|mini|Bahnanlage (in [[Bremen]])]] |
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[[Datei:RailroadMT.jpg|mini|''Railroad'' in [[Montana]], [[Vereinigte Staaten]]]] |
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[[Datei:Mh rhb 706 auf landwasserviadukt.jpeg|mini|[[Landwasserviadukt]] der [[Albulabahn]]]] |
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Als [[Bahnanlage]] bezeichnet man die Eisenbahninfrastruktur. Sie umfasst das [[Schienennetz]], Gebäude und weitere technische Anlagen, wie z. B. [[Eisenbahnsignal|Signale]], die zum Betrieb einer Eisenbahn nötig sind. |
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[[Bild:bahnanlage.jpg|thumb|250px|left|Bahnanlage (in Bremen)]] |
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=== Gleis, Ober- und Unterbau === |
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Als [[Bahnanlage]] bezeichnet man die Eisenbahn-Infrastruktur. Sie umfasst das Schienennetz, Gebäude und weitere technische Anlagen, die zum Betrieb einer Eisenbahn nötig sind. |
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Beim herkömmlichen [[Gleis]] werden die [[Schiene (Schienenverkehr)|Schienen]] in kurzen Abständen auf quer liegenden [[Bahnschwelle|Schwellen]] befestigt. Die Befestigung erfolgt mit verschiedenen Systemen, z. B. Nägel oder Klemmen (das sogenannte Kleineisen). Die Befestigung stellt die [[Spurweite (Eisenbahn)|Spurweite]] sicher und verhindert ein Wandern der Schiene in Längsrichtung. Die Schwellen bestehen aus imprägniertem Holz oder in neuerer Bauweise aus [[Spannbeton]]. In geringerem Umfang werden Schwellen aus Stahl verwendet. |
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Der Gleisrost aus Schwellen und Schienen wird in einem [[Bettung|Gleisbett]] (meist aus [[Schotter]]) gelagert, das die statischen und dynamischen Kräfte aufnimmt und in den [[Unterbau (Eisenbahn)|Unterbau]] weiterleitet. Der [[Eisenbahnoberbau|Oberbau]] besteht aus dem Gleis und seiner [[Bettung]]. Ein moderner Oberbau (z. B. auf der [[Hochgeschwindigkeitsstrecke]] von [[Frankfurt am Main]] nach [[Köln]]) hat ein Gleisbett aus Beton, auf dem die Schienen mit Dämpfungselementen montiert sind. Diese [[Feste Fahrbahn]] genannte Bauweise erlaubt sehr hohe Geschwindigkeiten bei größerer Laufruhe. |
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=== Gleis und Unterbau === |
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Eisenbahnstrecken erlauben keine große Steigung und erfordern große Kurvenradien. Dafür ist besonders im Gebirge ein aufwändiger Unterbau mit Kunstbauten nötig. Viele Gebirgsstrecken sind aufgrund von aufwändigen [[Brücke]]n und [[Tunnel]]n bekannt. Beispiele sind die [[Semmeringbahn]] in Österreich oder die [[Albulabahn]] sowie die [[Berninabahn]] in der Schweiz. |
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Beim herkömmlichen [[Gleis]] werden die [[Schiene (Schienenverkehr)|Schiene]]n in kurzen Abständen auf quer liegenden [[Bahnschwelle|Schwellen]] befestigt. Die Befestigung erfolgt mit verschiedenen Systemen, z. B. Nägel oder Klemmen. Die Befestigung stellt die [[Spurweite (Eisenbahn)|Spurweite]] sicher und verhindert ein Wandern der Schiene in Längsrichtung. Die Schwellen bestehen aus imprägniertem Holz oder in neuerer Bauweise aus [[Spannbeton]]. In geringerem Umfang werden Schwellen aus Stahl verwendet. |
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Wichtige [[Eisenbahnstrecke]]n ([[Hauptbahn]]en) und solche mit einer großen [[Verkehrsdichte]] werden meistens [[Mehrgleisigkeit|zweigleisig]] gebaut. Auf mehrgleisigen Strecken können Eisenbahnzüge unterwegs kreuzen und in betrieblichen Sonderfällen mit Einschränkungen überholen. Das ist auch auf eingleisigen Strecken möglich. Man lässt einen Zug auf freier Strecke mittels einer Weiche in eine sog. Überholung fahren. Dort wartet dieser Zug, bis der nachfolgende Zug vorbeigefahren ist. Am Ende dieser Überholung befindet sich wieder eine Weichenverbindung, die dem Zug, der überholt wurde, die Weiterfahrt auf der Strecke ermöglicht. So kann man auf eingleisigen Strecke auch entgegenkommende Fahrten realisieren. Überholen kann man auch in mehrgleisigen Bahnhöfen, die über mindestens eine Weiche verfügen müssen. |
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Der Gleisrost aus Schwellen und Schienen wird in einem [[Bettung|Gleisbett]] (meist aus [[Schotter]]) gelagert, das die statischen und dynamischen Kräfte aufnimmt und in den [[Unterbau]] weiterleitet. Der [[Eisenbahnoberbau|Oberbau]] besteht aus dem Gleis und seiner [[Bettung]]. Ein moderner Oberbau (z. B. auf der [[Hochgeschwindigkeitsstrecke]] von [[Frankfurt am Main]] nach [[Köln]]) hat ein Gleisbett aus Beton, auf dem die Schienen mit Dämpfungselementen montiert sind. Diese [[Feste Fahrbahn]] genannte Bauweise erlaubt sehr hohe Geschwindigkeiten bei größerer Laufruhe. |
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=== Elektrifizierung === |
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[[Bild:Mh_rhb_706_auf_landwasserviadukt.jpeg|thumb|250px|Landwasserviadukt der Albulabahn.]] |
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{{Hauptartikel|Geschichte des elektrischen Antriebs von Schienenfahrzeugen|Bahnstrom}} |
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Elektrische Triebfahrzeuge benötigen eine Fahrstromversorgung. Der Strom wird meistens über eine [[Oberleitung]] über dem Gleis zugeführt, seltener – hauptsächlich bei [[U-Bahn]]en oder den S-Bahnen von Berlin und Hamburg – über eine [[Stromschiene]] seitlich neben dem Gleis oder zwischen den Schienen. Zum System der Stromversorgung gehören auch die [[Unterwerk]]e, über die der Strom eingespeist wird. Einige Bahngesellschaften betreiben auch eigene [[Kraftwerk]]e und [[Bahnstromleitung|Übertragungsleitungen]] für [[Bahnstrom]]. |
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Eisenbahnstrecken erlauben keine große Steigung und erfordern große Kurvenradien. Dafür ist besonders im Gebirge ein aufwändiger Unterbau mit Kunstbauten nötig. Viele Gebirgsstrecken sind wegen ihrer [[Brücke (Bauwerk)|Brücken]] und [[Tunnel]]s berühmt. Beispiele sind die [[Semmeringbahn]] in Österreich oder die [[Albulabahn]] und die [[Berninabahn]] in der Schweiz. |
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=== Bahnhöfe === |
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Wichtige [[Eisenbahnstrecke]]n ([[Hauptbahn]]en) und solche mit einer großen [[Verkehrsdichte]] werden meistens [[Mehrgleisigkeit|zweigleisig]] gebaut. Auf mehrgleisigen Strecken können Eisenbahnzüge unterwegs kreuzen und mit Einschränkungen überholen, was auf eingleisigen Strecken nur in Bahnhöfen möglich ist. |
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{{Zitat |
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|Text=[[Bahnhof|Bahnhöfe]] sind Bahnanlagen mit mindestens einer Weiche, wo Züge beginnen, enden, ausweichen oder wenden dürfen. |
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|Quelle=Definition in Deutschland gemäß § 4, Abs. 2 [[Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung]]}} |
|||
Es gibt eine Vielzahl von [[Bahnhof]]sarten: |
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=== Elektrifizierung === |
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* Hinsichtlich der '''Bauweise''' unterscheidet man [[Kopfbahnhof|Kopfbahnhöfe]], wo Strecken enden, von [[Durchgangsbahnhof|Durchgangsbahnhöfen]], die von Strecken durchlaufen werden, [[Reiterbahnhof|Reiterbahnhöfe]], die über und nicht neben den Schienen angeordnet sind (insbesondere bei Verlauf der Strecke in einem Einschnitt). |
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* Hinsichtlich der '''Funktion''' gibt es Personenbahnhöfe, die dem Ein-, Aus- und Umsteigen von [[Passagier|Fahrgästen]] dienen, [[Güterbahnhof|Güterbahnhöfe]], wo Güter ein-, aus- und umgeladen werden, [[Rangierbahnhof|Rangier- oder Verschiebebahnhöfe]], wo Züge zerlegt und neu zusammengestellt werden, aber auch [[Betriebsbahnhof|Betriebsbahnhöfe]], die dem Abstellen und der Wartung von Schienenfahrzeugen dienen. |
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Umgangssprachlich wird als „Bahnhof“ meist ein [[Empfangsgebäude]] bezeichnet, das dem Personenverkehr dient, auch wenn die dazugehörigen Gleisanlagen fachsprachlich kein Bahnhof, sondern zum Beispiel ein [[Abzweigstelle|Abzweig]] oder ein [[Haltepunkt]] der [[Freie Strecke|freien Strecke]] sind. |
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== Fahrzeuge == |
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[[Schienenfahrzeug]]e der Eisenbahn werden als [[Zug (Schienenverkehr)|Züge]] oder [[Rangierfahrt]]en geführt, die aus einem oder mehreren hintereinander gekuppelten [[Eisenbahnwagen]] bestehen, oder als einzeln fahrende Lokomotive. Ein solcher Zug wird meistens von einer oder von mehreren [[Lokomotive]]n gezogen oder geschoben. Ein [[Triebwagen|Triebzug]] hat eine eigene Antriebsanlage, die sich entweder im Kopf- und/oder Endwagen ([[Triebkopf]]) befindet oder über die Wagen verteilt ist (Triebwagenzug). |
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Lokomotiven, Triebköpfe und Triebwagen fasst man unter dem Begriff [[Triebfahrzeug]] zusammen. Entsprechend spricht man bei der Bahn von [[Triebfahrzeugführer]] – der Begriff „Lokführer“ ist umgangssprachlich – für den Mitarbeiter, der das [[Fahrzeug]] führt. Im [[Fachsprache|Fachjargon]] gebraucht man auch den Oberbegriff ''rollendes Material'' oder ''[[Rollmaterial]]'' für alle Fahrzeuge der Eisenbahn. |
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Elektrische Triebfahrzeuge benötigen eine Fahrstromversorgung. Der Strom wird meistens über eine [[Oberleitung]] über dem Gleis zugeführt, seltener (hauptsächlich bei U-Bahnen) über eine [[Stromschiene]] seitlich neben dem Gleis. Zum System der Stromversorgung gehören auch die [[Unterwerk]]e, über die der Strom eingespeist wird. Größere Eisenbahngesellschaften betreiben auch eigene [[Kraftwerk]]e und [[Bahnstromleitung|Übertragungsleitungen]] für [[Bahnstrom]]. |
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Der Antrieb erfolgte in den Anfangszeiten der Eisenbahn durch [[Zugtier]]e ([[Pferdebahn]]), später mit [[Dampfmaschine]]nantrieb, ab 1879 mit [[Elektroantrieb]] (erfunden von [[Werner von Siemens]]), ab 1900 auch mit [[Ottomotor|Otto]]- bzw. [[Dieselmotor]]-Antrieben und in moderner Zeit auch mit [[Turbine]]n. Die Motoren- und Maschinenantriebe drehen meist die Räder, die auf den Schienen abrollen und dadurch das Fahrzeug bewegen. |
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=== Bahnhöfe u.a. === |
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Mitunter kommen dazu auch Hilfsmittel, z. B. [[Zahnstange]]n zwischen den Schienen ([[Zahnradbahn]]), [[Wälzkörpergetriebe|Reibradantriebe]] ([[Fell-Lokomotive]]), zum Einsatz. Experimentell wurden auch [[Propeller]]- und [[Strahltriebwerk|Strahlantriebe]] erprobt, die sich jedoch nicht bewährt haben. Die früher üblichen ortsfesten [[Seilwinde]]n, um Züge auf Steilstreckenabschnitten zu befördern, sind durch die Entwicklung des Lokomotivantriebs mittlerweile unnötig geworden. Fallweise existieren Seilwinden noch in Waggonverschiebebereichen von Häfen, Werkstätten für Waggons oder großen Betrieben. Wo die Schienen in eine Fahrbahn eingelassen sind, können auch Zugmaschinen (Lkw) zum Schieben mit Platte oder Ziehen mit festem Seil oder per Seilwinde eingesetzt werden. |
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„[[Bahnhof|Bahnhöfe]] sind Bahnanlagen mit mindestens einer Weiche, wo Züge beginnen, enden, ausweichen oder wenden dürfen. Als Grenze zwischen den Bahnhöfen und der freien Strecke gelten im Allgemeinen die Einfahrsignale oder Trapeztafeln, sonst die Einfahrweichen.“ |
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„[[Haltepunkt]]e sind Bahnanlagen ohne Weiche, wo Züge planmäßig halten, beginnen oder enden dürfen.“ |
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Eher historisch wurden in manchem Bergbau Hunte auch von Hand geschoben. Wagen einer [[Hausrollbahn]] wurden etwa in Wien z. B. von der Werkstätte in einem der Höfe eines Hauses durch eine niedrige Durchfahrt bis zur Gehsteigkante von bis zu vier Menschen geschoben.<ref>[http://www.feldbahn.at/sonderausstellungen/hausrollbahnen.php Hausrollbahnen], feldbahn.at von 2001, abgerufen am 16. Januar 2013.</ref> Auf Hauptstrecken und in dichtbesiedelten Gebieten wird der Elektroantrieb bevorzugt, ansonsten Dieselantriebe. Ausnahme ist [[Nordamerika]], wo es fast keine elektrifizierten Fernstrecken mehr gibt. |
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„[[Haltestelle]]n sind Abzweigstellen oder Anschlussstellen, die mit einem Haltepunkt örtlich verbunden sind.“ |
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Die große Landmasse [[Eurasien]]s ist weiterhin führend in Sachen Eisenbahninfrastruktur und -betrieb. Dies wird unter anderem reflektiert durch das [[Marktvolumen]] für die Bahnindustrie, bei welchem [[Asien]] bei etwas abflachendem Wachstum [[Westeuropa]] mit 48,9 Milliarden Euro pro Jahr mittlerweile überholt hat.<ref>{{Internetquelle |autor=Lars Neumann, Walter Krippendorf |url=https://www.boeckler.de/pdf/p_study_hbs_331.pdf |titel=Branchenanalyse Bahnindustrie |werk= |hrsg=Hans Böckler Stiftung |datum=2016-09-30 |abruf=2020-11-27 |sprache=}}</ref> [[Europa|Gesamteuropa]] liegt mit 55,1 Milliarden Euro weiterhin vorne. Eurasien insgesamt macht 74 % des weltweiten Marktes der Bahnindustrie aus, was durch laufende Infrastrukturprojekte noch weiter verstärkt werden könnte. |
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(Rechtliche Definition in Deutschland gemäß § 4, Abs. 2 Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung) |
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== Bahnbetrieb == |
== Bahnbetrieb == |
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Eisenbahnen sind häufig im Eigentum eines Staates oder werden von ihm betrieben ([[Staatsbahn]]en), sie können aber auch in Privateigentum sein ([[Privatbahn]]en). Diese Begriffe beziehen sich nur auf die Eigentumsverhältnisse, nicht auf die öffentliche oder nicht-öffentliche Nutzung. Eisenbahnen, gleichgültig ob Staats- oder Privatbahnen, werden in der überwiegenden Mehrheit als [[Öffentlicher Verkehr|öffentliche Verkehrsmittel]] betrieben und können von jedem gegen Entgelt genutzt werden. |
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=== Bahngesellschaft === |
=== Bahngesellschaft === |
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Für den [[Bahnbetrieb]], das heißt, die sichere und pünktliche Durchführung von [[Zug (Schienenverkehr)|Zugfahrten]], sind die [[Eisenbahngesellschaft]]en zuständig. Traditionell wurden die Züge oftmals von derselben Gesellschaft wie die Infrastruktur betrieben. Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts ist in der [[Europäische Union|Europäischen Union]] eine organisatorische Trennung von [[Eisenbahninfrastrukturunternehmen|Infrastruktur]] und [[Eisenbahnverkehrsunternehmen|Verkehr]] für einen diskriminierungsfreien [[Netzzugang]] zu gewährleisten. |
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Für den [[Bahnbetrieb]], d. h. die sichere und pünktliche Durchführung von [[Zug (Eisenbahn)|Zugfahrten]], sind die [[Eisenbahngesellschaft]]en zuständig. Bei den Bahngesellschaften unterscheidet man [[Staatsbahn]]en -- wo die Eisenbahn in Staatsbesitz ist -- von [[Privatbahn]]en. Traditionell werden die Züge meistens von der selben Gesellschaft wie die Infrastruktur betrieben. Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts fordert die Politik in Europa eine Trennung der Organisationen in [[Eisenbahninfrastrukturunternehmen|Infrastruktur]] und [[Eisenbahnverkehrsunternehmen|Verkehr]], um einen diskriminierungsfreien [[Netzzugang]] zu gewährleisten. |
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=== Sicherheit === |
=== Sicherheit === |
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[[Datei:Ice eschede 1.jpg|mini|[[ICE-Unfall von Eschede|Unglücksstelle in Eschede]]]] |
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[[Datei:Frankfurt Hbf Gleise.jpg|mini|Eisenbahnen sind spurgeführt und können Hindernissen nicht beliebig ausweichen, allerdings auf festgelegten Fahrwegen auch sicher und exakt geführt. Sie können geortet werden.]] |
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Die Technik des Schienenverkehrs hat viele Vorteile, birgt aber auch Gefahren. Eisenbahnzüge haben wegen der großen bewegten Massen und der geringen Reibung einen langen Bremsweg. Wegen der Spurführung ist es unmöglich, die Fahrtrichtung aus Schienenfahrzeugen heraus unmittelbar zu beeinflussen und zu lenken. Neben frontalen und seitlichen Kollisionen (in der [[Eisenbahnersprache|Fachsprache]] ''Gegenfahrt'' bzw. ''Folgefahrt'' und ''[[Flankenfahrt]]'') führen auch [[Entgleisung (Bahn)|Entgleisungen]] zu Schäden. Aber auch andere in der Öffentlichkeit weniger bekannte, selten auftretende Mechanismen wie das [[Seitenwindstabilität|Kippen bei starken Seitenwinden]] können schwere Unfälle verursachen und werden in den entsprechenden Vorschriften berücksichtigt. |
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Dass die Eisenbahn dennoch als sicherer Verkehrsträger gilt und es nur selten zu einem [[Liste schwerer Unfälle im Schienenverkehr|schweren Unfall]] kommt, ist verschiedenen technischen und betrieblichen Maßnahmen sowie strenger Kontrolle durch die zuständigen Behörden zu verdanken. Ähnlich wie im [[Luftverkehr]], wird im Eisenbahnverkehr nur eine sehr geringe Häufigkeit gefährlicher Ereignisse akzeptiert, weshalb hohe Anforderungen an die [[Sicherheitsintegrität]] der eingesetzten Technik gestellt werden. |
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Triebfahrzeuge und Bahnanlagen haben Sicherheitseinrichtungen, die einen möglichst gefahrenfreien Betrieb gewährleisten sollen. Dazu gehören [[Eisenbahnsignal]]e, [[Stellwerk]]e und [[Sicherung von Zugfahrten|Zugsicherungssysteme]], auf den Fahrzeugen die [[Bremse (Eisenbahn)|Bremsen]], [[Zugbeeinflussung]]ssysteme und die [[Sicherheitsfahrschaltung]]. Die Sicherungssysteme werden auf Basis bewährter Technologien nach dem [[Fail-Safe]]-Prinzip gestaltet und (insbesondere nach Erkenntnissen über Fehler und Unfallursachen) weiterentwickelt. |
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[[Bild:Ice eschede 1.jpg|thumb|right|250px|Unglücksstelle in Eschede]] |
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Stellwerke stellen durch mechanische, elektrische und elektronische Mittel sicher, dass [[Eisenbahnweiche|Weichen]], Signale und andere technische Einrichtungen stets nur so gestellt werden, dass sich Züge nicht gegenseitig oder durch zu hohe Geschwindigkeiten selbst gefährden können oder gefährdet werden, indem sich unter ihnen Weichen oder andere Einrichtungen verstellen. Für Rangierfahrten gelten nicht alle Anforderungen, so kann bei älteren (mechanischen und elektromechanischen) Stellwerken z. B. eine Weiche während des Befahrens unter dem Fahrzeug umgestellt werden, da diese nicht festgelegt sein müssen. Durch die Eigenschaften der Schienen bzw. der Spurführung können Zug- und Rangierfahrten abschnittsweise geortet und für die Stellwerke relevante Belegungen von Gleisen erkannt werden. |
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Die Technik der Schienenfahrzeuge hat viele Vorteile, birgt aber auch Gefahren. Eisenbahnzüge haben wegen der geringen Reibung einen langen Bremsweg. Wegen der Spurführung ist es unmöglich, einem anderen Zug oder einem Hindernis auf der Strecke auszuweichen. Neben frontalen und seitlichen Kollisionen (in der Fachsprache ''Gegenfahrt'' und ''[[Flankenfahrt]]'') führen auch [[Entgleisung]]en zu Schaden. Dass die Bahn dennoch als sicheres Verkehrsmittel gilt und es nur selten zu [[Katastrophen im Schienenverkehr]] kommt, ist verschiedenen organisatorischen und technischen Maßnahmen zu verdanken. |
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[[Bahnübergang|Bahnübergänge]], an denen Straßen und Wege die Eisenbahn in einer Ebene kreuzen, werden durch Schranken, Lichtzeichen, Schilder oder andere Einrichtungen gesichert. Technisch gesicherte Bahnübergänge sind meist ebenfalls in die Stellwerkstechnik eingebunden. Insbesondere von Bahnübergängen als Kontaktpunkt mit anderen Verkehrssystemen geht aber eine Unsicherheit aus, weshalb Bahnübergänge stückweise beseitigt und nur noch in Ausnahmefällen bei Neubaustrecken genehmigt werden. Die an Bahnübergängen in den Eisenbahnverkehr eingetragenen Risiken sind nicht unerheblich. Andererseits beschränken Bahnübergänge auch die Verfügbarkeit und Notfallversorgungsgüte durch [[Rettungsdienst]]e im Straßenverkehr. |
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Triebfahrzeuge und Bahnanlagen haben Sicherheits-Einrichtungen, die einen möglichst gefahrenfreien Betrieb gewährleisten sollen. Dazu gehören [[Eisenbahnsignal]]e, [[Stellwerk]]e und [[Sicherung von Zugfahrten|Zugsicherungssysteme]], auf den Fahrzeugen die [[Bremse (Eisenbahn)|Bremsen]] und [[Sicherheitsfahrschaltung]]en. |
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Nachdem man sich vom ''Fahren auf Sicht'' in den Anfangsjahren der Bahnen als allgemein angewandtes Verkehrsprinzip verabschiedet hatte, wurde eine Strecke in [[Blockabschnitt]]e unterteilt. Durch einen [[Streckenblock]] wird technisch sichergestellt, dass sich in einem Abschnitt nur ein Zug befindet und Züge im ''festen Raumabstand fahren''. Schon früh wurde begonnen, Sicherheitsverantwortung vom Menschen auf die Technik zu übertragen. So wurde die Belegung eines Blockabschnitts anfangs völlig manuell durch Bahnbedienstete aufgelöst, wenn diese erkannt haben, dass ein Zug den Blockabschnitt geräumt hat. Nach Unfällen wurde schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts technisch sichergestellt, dass den Bediensteten auch tatsächlich ein Zug (zumindest ein Teil davon) passiert hat. Durch zukünftige Sicherungssysteme wird erhofft, dass Eisenbahnen ''[[Fahren im wandernden Raumabstand|im wandernden Raumabstand]]'' fahren können und somit die Kapazität und Energieeffizienz von Eisenbahnstrecken ohne Sicherheitseinbußen gegenüber der festen Einteilung in Blockabschnitte erhöht werden kann. Eisenbahnen insbesondere in Nordamerika werden auch ''im Zeitabstand gefahren''. Besonders formalisierte und abgesicherte Kommunikationsprotokolle zwischen den an der Strecke und auf den Fahrzeugen beteiligten Mitarbeitern sowie eine exakte Buchführung tragen zur Sicherheit bei; so ist der Modus, wie einem Fahrzeug die Weiterfahrt bei einem gestörten Signal erteilt werden kann, präzise festgelegt, und potenziell gefährliche Bedienhandlungen im Stellwerk müssen schriftlich dokumentiert werden. Sicherheit wird aber zunehmend nur auf [[Rückfallebene]]n durch menschliche Organisation und Handlungen gewährleistet. Besonders viel Sicherheitsverantwortung tragen Menschen selbst noch bei Betriebsverfahren wie dem [[Zugleitbetrieb]] auf Nebenstrecken. |
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Diese Systeme sind jedoch noch nicht länderübergreifend standardisiert. Daher muss an den Grenzen häufig noch die Lok mit den zugehörigen Sicherungseinrichtungen gewechselt werden. Das neue System [[ETCS]] soll ein europaweiter Standard zur Zuglenkung und -beeinflussung werden. Bevor jedoch ETCS die Sicherheit im Bahnbetrieb gewährleisten wird, werden die bewährten Systeme mit Blockabschnitten bzw. der [[Linienzugbeeinflussung]] verwendet. |
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Auf Hochgeschwindigkeitsstrecken bzw. für Züge mit Regelgeschwindigkeiten von über 160 km/h wurde in Deutschland die [[Linienzugbeeinflussung]] eingeführt. Hierbei wird dem Triebfahrzeugführer per [[Führerstandssignalisierung]] angezeigt, wie weit er noch mit welcher Geschwindigkeit fahren darf. Die Signale an der Strecke werden dunkel geschaltet, wenn sie der Führerstandsignalisierung widersprechen. Die Sicherungstechnik des Zuges berechnet aus dem Abstand die mögliche augenblickliche Geschwindigkeit und überwacht das korrekte Bremsen des Zuges. Mit [[European Train Control System|ETCS]], [[ERTMS]] und [[GSM-R]] sollen in den nächsten Jahrzehnten europaweite Standards zur Zugsicherung, -lenkung und Kommunikation eingeführt werden. |
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Nachdem man sich vom Fahren auf Sicht in den Anfangsjahren der Bahnen verabschiedet hatte, wurde eine Strecke in Abschnitte unterteilt, sog. Streckenblöcke. Ein [[Streckenblock]] wird vor einfahrenden Zügen mit einem Signal geschützt. Auf Hochgeschwindigkeitsstrecken bzw. für Züge mit Regelgeschwindigkeiten von über 160 km/h wurde in Deutschland die Linienzugbeeinflussung eingeführt. Hierbei werden dem Triebfahrzeugführer Informationen über vor ihm verkehrende Züge per zwischen den Gleisen verlegten Datenkabeln auf eine Anzeige im Führerstand übermittelt. |
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Einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit liefert eine exakte [[Gleis]]lage und deren regelmäßige Kontrolle. Da sich die Gleislage infolge des Verkehrs und witterungsbedingt ändert, wird in festen Zeitabständen die [[Gleisgeometrie]] vermessen und, wenn erforderlich, korrigiert. Zur Vermessung werden spezielle [[Gleismesswagen|Gleismessfahrzeuge]] eingesetzt. |
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[[Bahnübergang|Bahnübergänge]], wo Straßen die Eisenbahn kreuzen, müssen ebenfalls gesichert werden, beispielsweise durch [[Schranke|Schranken]]. |
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Die für Sicherheit im Eisenbahnverkehr zuständige Behörde ist in Deutschland das [[Eisenbahn-Bundesamt]], in der Schweiz das [[Bundesamt für Verkehr]] und in Österreich das [[Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie]]. Diese Behörden lassen sowohl die eingesetzte Infrastruktur- und Sicherheitstechnik als auch die Fahrzeuge zu und begutachten normgerechte und nachgewiesen sichere Gestaltung der Anlagen und Technologien. Auf europäischer Ebene befasst sich die [[Europäische Eisenbahnagentur]] in [[Valenciennes]] mit Sicherheit und erstellt teils Vorgaben für die nationalen Behörden und ist bestrebt, die Sicherungssysteme in Europa zu vereinheitlichen. Für die Sicherheit gegen gewollte Gefährdungen sind [[Bahnpolizei]]en zuständig. Diese sind die [[Bundespolizei (Deutschland)|Bundespolizeien in Deutschland]] und [[Bundespolizei (Österreich)|in Österreich]] sowie die [[Bahnpolizei#Bahnpolizei in der Schweiz|Bahnpolizei der SBB]] in der Schweiz. Unterstützt werden diese meist durch Sicherheitsfirmen der Bahngesellschaften. |
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Ein wesentlicher Beitrag zur Sicherheit liefert eine exakte [[Gleislage|Gleislage]] und deren regelmäßige Kontrolle. Eisenbahnanlagen werden nach der Eisenbahn-Betriebs-Ordnung (EBO) erstellt. Da sich die Gleislage in Folge des Verkehrs und witterungsbedingt ändert, wird in festen Zeitabständen die [[Gleisgeometrie|Gleisgeometrie]] vermessen und wenn erforderlich korrigiert. Zum Vermessen der Gleisgeometrie werden spezielle Messfahrzeuge eingesetzt. Das leistungsfähigste Gleismessfahrzeug der Deutschen Bahn zur Kontrolle der Gleisgeometrie ist das [[RAILab|RAILab]]. |
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=== Fahrplan === |
=== Fahrplan === |
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Das wichtigste Werkzeug im Bahnbetrieb ist der [[Bildfahrplan]]. Er wird so gestaltet, dass ein optimaler Betrieb möglich ist. Bei der Planung müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden: Kreuzungsmöglichkeiten in Bahnhöfen und auf der Strecke, die mögliche Höchstgeschwindigkeit des Zuges, Mindestabstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Zügen (gegeben durch den Abstand der [[Blocksignal]]e auf der Strecke) und Anschlüsse zu anderen Zügen sowie weitere Abhängigkeiten (Zuggewicht, [[Zugkraft]], Neigungen, Krümmungen, [[Bremshundertstel|Bremsvermögen]] usw.). Wesentlich für einen wirtschaftlichen Betrieb sind auch der optimale Einsatz von Fahrzeugen und Personal: Sie können gleichzeitig nur an einem Ort sein, sollen aber nicht unnötig herumstehen. Ein guter Fahrplan enthält genügend, aber nicht zu viele Reserven, damit kleine Verspätungen nicht auf andere Züge übertragen werden. |
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Fahrgäste schätzen den [[Taktfahrplan]], weil er mit seinem regelmäßigen Aufbau leicht zu merken ist. Für den Planer liegen die Vorteile im durchgängigen, [[Symmetrieminute|symmetrischen System]]. Taktfahrpläne werden als [[Liniennetzplan|Netzplan]] konstruiert. |
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Das wichtigste Werkzeug im Bahnbetrieb ist der [[Fahrplan]]. Er wird so gestaltet, dass ein optimaler Betrieb möglich ist. Bei der Planung müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden: Kreuzungsmöglichkeiten in Bahnhöfen und auf der Strecke, die mögliche Höchstgeschwindigkeit des Zuges, Mindestabstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Zügen (gegeben durch den Abstand der [[Blocksignal]]e auf der Strecke) und Anschlüsse zu anderen Zügen sowie weitere Abhängigkeiten (Zuggewicht, Zugkraft, Neigungen, Krümmungen, Mindestbremshundertstel, Bremswege usw.). Wesentlich für einen wirtschaftlichen Betrieb sind auch der optimale Einsatz von Fahrzeugen und Personal: sie können gleichzeitig nur an einem Ort sein, sollen aber nicht unnötig herumstehen. Ein guter Fahrplan enthält genügend, aber nicht zu viele Reserven, damit kleine Verspätungen nicht auf andere Züge übertragen werden. |
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Im Fahrplan werden Züge in verschiedene [[Liste von Zuggattungen|Zuggattungen]] eingeteilt, beispielsweise ''[[InterCity]]'' für Züge im [[Fernverkehr]] oder ''[[S-Bahn]]'' im städtischen [[Öffentlicher Personennahverkehr|Nahverkehr]]. Im internen Fahrplan für das Betriebspersonal sind auch Güterzüge und Leerfahrten enthalten. |
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Fahrgäste schätzen den [[Taktfahrplan]], weil er mit seinem regelmäßigen Aufbau leicht zu merken ist. Für den Planer liegen die Vorteile im durchgängigen, symmetrischen System. Taktfahrpläne werden als Netzplan konstruiert. |
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Auf den Triebfahrzeugen stehen dem [[Triebfahrzeugführer|Lokomotivführer]] der [[Buchfahrplan]] in gedruckter Heftausgabe und in elektronischer Form, in Deutschland das [[EBuLa]], zur Verfügung. Bei [[Sonderzug|Sonderzügen]] bzw. [[Entlastungszug|Entlastungszügen]] erfolgt ein gesondert erstellter Fahrplan, in Deutschland die [[Fahrplananordnung]] ([[Liste von Abkürzungen im Eisenbahnwesen#F|Fplo]]), welche dem Lokführer z. B. als Faxausdruck übermittelt wird. |
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Im Fahrplan werden Züge in verschiedene [[Zuggattung]]en eingeteilt, z. B. [[InterCity]] für Züge im [[Fernverkehr]] oder [[S-Bahn]] im städtischen [[Nahverkehr]]. Im internen Fahrplan für das Betriebspersonal sind auch Güterzüge und Leerfahrten enthalten. |
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=== Eisenbahnbetriebssimulation === |
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Fahrpläne und Bahninfrastruktur werden mit Simulationsverfahren überprüft, mit denen Eisenbahn- und Nahverkehrsnetze in EDV-Programmen mit allen Strecken-, Signal- und Betriebsmerkmalen mit realitätsnahen Betriebsabläufen einschließlich der zugehörigen unterschiedlichen Störeinflüsse nachgebildet werden. Sie sind damit besonders geeignet, um die Leistungsfähigkeit dieser Netze unter Betriebsbedingungen zu überprüfen. |
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Simulationsverfahren zählen zu den vier netzbezogenen Verfahrensgruppen, mit denen konkrete Netze und ihre Fahrpläne entwickelt oder überprüft werden (auch als mikroskopische Verfahren bezeichnet). Weitere Verfahren: statistisch/deterministische Methode zur Bewertung von Ist-Zuständen, konstruktive Methode vorwiegend zur Entwicklung von Fahrplänen und die analytische Methode für grundlegende Untersuchungen auf wahrscheinlichkeitstheoretischer Grundlage.<ref name="Lübke-Juni-2008">Dietmar Lübke (Koordination): ''Handbuch Das System Bahn'' Kap. 8.1 Leistungsfähigkeitsuntersuchungen und Simulationen. DVV Media Group GmbH | Eurailpress, Hamburg 2008, ISBN 978-3-7771-0374-7</ref> |
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Die Simulationsverfahren für Eisenbahn- und Nahverkehrsnetze zeichnen sich dadurch aus, dass die Zugfahrten über signaltechnisch gesicherte Gleisanlagen in Berechnungsläufen direkt nachgebildet werden. Die Methode baut auf einem konfliktfreien Fahrplan auf, der vorab meist mit der konstruktiven Methode entwickelt wurde. Der tatsächliche Betriebsablauf wird zunächst im Grundbetrieb und in weiteren Schritten realitätsbezogen simuliert, indem verspätete Zugfahrten in einer Vielzahl von Berechnungsläufen (meist mehrere Hundert) nachgebildet und beurteilt werden. |
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Weitere Einflüsse ergeben sich aus dem möglichen Ausfall von Infrastruktur (Notfallzustände) und Ausfall von Fahrzeugkomponenten, aus Haltezeitverlängerungen, beispielsweise auch bei Großveranstaltungen, aus zeitlich beschränkten Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Streckenabschnitten und aus dem Einflussfaktor „Mensch“ bei der Bedienung und Handhabung der Infrastruktur.<ref name="Radtke-Juni-2005" /> Für diese Modellierungen werden zwei unterschiedliche ''Methoden'' eingesetzt: |
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* Die synchrone Simulation lässt alle Fahrten im Untersuchungsraum gleichzeitig ablaufen. Die weitere Entwicklung des Betriebsgeschehens wird in Zeitschritten weiterverfolgt. Dabei sind Dispositionsentscheidungen zur Sicherung des Betriebes erforderlich, z. B. Haltezeitverlängerung, Nutzung/Nichtnutzung von Bedarfshalten, Änderungen von Zielgleisen in Bahnhöfen oder Verlagerung auf andere Streckenabschnitte. Hierbei sind „[[Deadlock (Eisenbahn)|Deadlocks]]“ zu vermeiden, also Betriebszustände, bei denen kein weiterer Betrieb möglich ist und im Extremfall zwei Züge gegenüberstehen,<ref name="Radtke-Juni-2005" /> |
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* Die asynchrone Simulation lässt die Fahrten entsprechend ihrer Rangfolge (z. B. beginnend mit ICE) ablaufen, bei gleichrangigen entsprechend der zeitlichen Reihenfolge. Die Disposition ist vorausschauend erforderlich und erfolgt rangabhängig, meist auf Grundlage eines Fahrplans, der mit der analytischen Methode entwickelt wurde. Die zeitversetzte Betrachtung mit der asynchronen Simulation bildet das Betriebsgeschehen abstrakter ab. |
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Im ''Ergebnis der Simulationsläufe'' werden Aussagen erzielt über: |
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* Stabilität und Qualität eines Fahrplans, worüber auch die Anzahl und die Einwirkungen aus Dispositionsentscheidungen Aufschluss geben, |
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* Verspätungen an bestimmten Betriebspunkten und deren Gründe (Ur- und Einbruchverspätungen) sowie deren Auswirkungen durch Verspätungsübertragungen (Folge- und Zusatzverspätungen), |
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* Behinderungen aus der Infrastruktur, die sich in Verspätungen auswirken und damit auf unzureichend ausgestattete Abschnitte sowie auf Engpässe hinweisen, wozu ebenfalls die Anzahl und die Einwirkungen aus Dispositionsentscheidungen Aufschluss geben – im Einzelnen anhand der Protokolle aus den Berechnungsläufen,<ref name="Böhm-Jan-2010">Thomas Böhm, Benedikt Scheier: ''Railonomics – für eine bedarfsgerechte Infrastruktur, Softwaregestützte Integration von Betriebssimulation und Wirtschaftlichkeitsanalyse.'' In: ''Der Eisenbahningenieur'', Heft Januar 2010, S. 32–36.</ref> |
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* Anschlussstabilität aus der Beurteilung von konkreten Einzelverbindungen. Beispielsweise können einzelne, stark besetzte Zubringerzüge beurteilt werden, so dass die Methode konkretere Ergebnisse liefert als nur Durchschnittswerte im betrachteten Streckennetz wie bei anderen Verfahren.<ref name="Klemenz-Jan-2010">Marc-André Klemenz, Thomas Siefer: ''Anschluss verpasst? Das war einmal! – Entwicklung eines Verfahrens zur optimierten fahrgastabhängigen Anschlussplanung.'' In: ''Der Eisenbahningenieur'', Heft Januar 2010, S. 37–45.</ref> |
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* Umlaufsicherung, |
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* Vergleich und Bewertung unterschiedlicher Infrastruktur- und/oder Fahrplanvarianten.<ref name="Weigand-Juni-2010">Werner Weigand: ''Untersuchung von Netzknoten – Basis für Ausbauplanungen''. In: ''Der Eisenbahningenieur'', Heft Juni 2010, S. 354–358.</ref> |
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Die Berechnungsergebnisse werden anhand von Qualitäts- und Leistungskennwerten zusammengefasst und in Streckenkarten bildhaft dargestellt, beispielsweise durch maßstäbliche und farbige Balken. Zur Kennzeichnung von Verspätungen haben sich Verspätungsdauerlinien bewährt, mit denen die Verspätungszeit in Minutenintervallen mit dem zugehörigen prozentualen Aufkommen veranschaulicht wird. Auch diese Qualität lässt sich in Netzkarten durch farblich unterschiedene Streckenabschnitte veranschaulichen, die als „Gütekarte der Pünktlichkeit“ ähnlich wie Gewässergütekarten einen klaren Überblick ermöglichen.<ref name="Radtke-Juni-2005">Alfons Radtke: ''EDV-Verfahren zur Modellierung des Eisenbahnbetriebs.'' Wissenschaftliche Arbeiten des Instituts für Verkehrswesen, Eisenbahnbau und -betrieb Universität Hannover, Band 64. Eurailpress Tetzlaff-Hestra, Hamburg 2006, ISBN 3-7771-0351-9. (Zugleich: Habilitationsschrift, Universität Hannover, Hannover 2005).</ref> |
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Zur ''Methodendurchführung'' benötigt die Simulationsmethode einen hohen Detaillierungsgrad bei der Infrastruktur und eingehende Informationen zum Betriebsprogramm. Dies führt sowohl bei der Datenaufbereitung und der Übertragung in das Modell zu entsprechendem Zeitbedarf als auch bei der Auswertung und Bewertung der ermittelten Daten.<ref name="Fengler-Sep-2007">Wolfgang Fengler, Jochen Böttcher: ''Eisenbahnknoten strukturiert analysieren'' ETR Eisenbahntechnische Rundschau, September 2007, S. 526–532.</ref> |
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=== Betrieb und Automatisierung === |
=== Betrieb und Automatisierung === |
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[[Datei:Stelltafel SpDr60.jpg|mini|Stelltafel eines Stellwerkes]] |
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Das Einstellen des Fahrweges wurde in der Geschichte der Eisenbahn immer weiter zentralisiert und automatisiert. [[Stellwerk]]e übernahmen die Bedienung der [[Eisenbahnweiche|Weichen]] und [[Eisenbahnsignal|Signale]] vor Ort. Mit dem Einsatz der [[Betriebsleittechnik]] können auch die Stellwerke ganzer Regionen fernbedient werden. Eine automatische [[Zuglenkung]] stellt [[Fahrstraße]]n anhand von elektronisch gespeicherten Fahrplandaten ein. |
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[[Bild:Stelltafel_SpDr60.jpg|thumb|250px|Stelltafel eines Stellwerkes]] |
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== Umwelt == |
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Der [[Disponent]] überwacht den Zugsverkehr, besonders, ob der Fahrplan eingehalten wird. Bei Störungen und Verspätungen kann er Maßnahmen anordnen, beispielsweise [[Kreuzung (Bahn)#Zugkreuzung|Zugkreuzungen]] zu einem anderen Bahnhof verlegen oder Züge vorzeitig wenden. Er entscheidet auch darüber, ob [[Anschluss (Verkehr)|Anschlüsse]] abgewartet oder gebrochen werden. Die betrieblichen Entscheide werden vom [[Fahrdienstleiter]] umgesetzt, der im [[Stellwerk]] die Verantwortung trägt. |
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=== Vergleich === |
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Die Umweltverträglichkeit des Schienenverkehrs wird üblicherweise – wie für andere Verkehrssysteme – unter den folgenden Gesichtspunkten beurteilt: |
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Das Einstellen des Fahrweges wurde in der Geschichte der Eisenbahn immer weiter zentralisiert und automatisiert. [[Stellwerk]]e übernahmen die Bedienung der [[Eisenbahnweiche|Weichen]] und [[Eisenbahnsignal|Signale]] vor Ort. Mit dem Einsatz der [[Betriebsleittechnik]] können auch die Stellwerke ganzer Regionen fernbedient werden. Eine automatische [[Zuglenkung]] stellt [[Fahrstraße|Fahrstraßen]] anhand von elektronisch gespeicherten Fahrplandaten ein. Auch die Disposition wird durch Computersysteme unterstützt und weitgehend automatisiert. |
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* Ressourcen- und [[Energieverbrauch]] (Landschaft, Rohstoffe, Energie), |
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== Rechtliches == |
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* Belastung durch Schadstoffe und Partikel, |
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* Lärmbelastung. |
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Ergänzend werden volkswirtschaftliche Auswirkungen als [[Externer Effekt|externe Kosten]] aus Schäden an Personen und Sachwerten hinzugezogen. Wird der Schienenverkehr vergleichend den anderen Verkehrssystemen gegenübergestellt, so schneidet er beim Ressourcen- und Energieverbrauch besonders günstig gegenüber dem [[Straßenverkehr]] ab. Der [[Landschaftsverbrauch]] – und damit auch deren „Zerschneiden“ – liegt beim Schienenverkehr deutlich geringer. Eine Belastung – besonders beim [[Gütertransport]] – kann durch Lärm aus den Anfahr-, Roll- und Bremsgeräuschen entstehen. |
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=== Ressourcen- und Energieverbrauch === |
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{| class="wikitable float-right" style="text-align:center" |
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|+ Energiebedarf und Emissionen<br />beim Personentransport im Jahr 2008 |
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! |
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! Einheit |
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! Reisezug |
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! Reisebus |
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! PKW |
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! Flugzeug |
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| style="text-align:left"| Energie-<br />verbrauch |
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| style="text-align:left"| MJ/Pkm |
|||
| 1,1 |
|||
| 0,6 |
|||
| 1,9 |
|||
| 2,5 |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left"| CO<sub>2</sub> |
|||
| style="text-align:left"| g/Pkm |
|||
| 63 |
|||
| 42 |
|||
| 138 |
|||
| 183 |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left"| NO<sub>x</sub> |
|||
| style="text-align:left"| g/Pkm |
|||
| 0,19 |
|||
| 0,40 |
|||
| 0,29 |
|||
| 0,76 |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left"| SO<sub>2</sub> |
|||
| style="text-align:left"| g/Pkm |
|||
| 0,02 |
|||
| 0,09 |
|||
| 0,06 |
|||
| 0,121 |
|||
|- |
|||
| colspan="6" style="text-align:left"| |
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Quelle: Datenbank-Ergebnisse [[IFEU-Institut|IFEU Heidelberg]]<ref name="IFEU-Datenbank-2010">IFEU – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg, Datenbank-Ergebnisse dargestellt von Andreas Geißler: {{Webarchiv |url=http://www.allianz-pro-schiene.de/umwelt/umweltdatenbank/praesentation-umweltdatenbank.pdf |text=''Die verkehrsträgerübergreifende Datenbank „Umwelt&Verkehr“ zur Nutzung für die Förderer'' |wayback=20111124235322}}, Heidelberg, Berlin 2010.</ref><br /><small>Pkm = [[Personenkilometer]]</small> |
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|} |
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{| class="wikitable float-right" style="text-align:center" |
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|+ Energiebedarf und Emissionen<br />beim Gütertransport im Jahr 2008 |
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! |
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! Einheit |
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! Güterzug |
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! Binnen-<br />schiff |
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! LKW |
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! Flugzeug |
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| style="text-align:left"| Energie-<br />verbrauch |
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| style="text-align:left"| MJ/tkm |
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| 0,4 |
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| 0,5 |
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| 1,3 |
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| 18,3 |
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|- |
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| style="text-align:left"| CO<sub>2</sub> |
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| style="text-align:left"| g/tkm |
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| 22 |
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| 33 |
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| 93 |
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| 240 |
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|- |
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| style="text-align:left"| NO<sub>x</sub> |
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| style="text-align:left"| g/tkm |
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| 0,07 |
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| 0,57 |
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| 0,67 |
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| 5,54 |
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|- |
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| style="text-align:left"| SO<sub>2</sub> |
|||
| style="text-align:left"| g/tkm |
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| 0,02 |
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| 0,04 |
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| 0,05 |
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| 0,85 |
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|- |
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| colspan="6" style="text-align:left"| |
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Quelle: Datenbank-Ergebnisse IFEU Heidelberg<ref name="IFEU-Datenbank-2010" /><br /><small>tkm = [[Tonnenkilometer]]</small> |
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|} |
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Eine zweigleisige Schienentrasse verbraucht pro Kilometer 1,2 Hektar Fläche, eine Autobahn pro Kilometer mit 3,6 Hektar die dreifache Fläche. (Entsprechend 12 bzw. 36 m Breite.)<ref name="Allianz_pro">Allianz pro Schiene: [http://www.allianz-pro-schiene.de/publikationen/umweltschonend-mobil/umweltschonend-mobil.pdf „Umweltschonend mobil. Bahn, Auto, Flugzeug, Schiff im Umweltvergleich“].</ref> |
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Der Energieverbrauch liegt im Schienenverkehr für den Personentransport bei 3,4 l [[Benzinäquivalent|Dieseläquivalent]] pro 100 [[Personenkilometer]] (Pkm), im Straßenverkehr hingegen bei 5,6 l Dieseläquivalent pro 100 Pkm für Alleinreisende. Im Gütertransport auf der Schiene wird nur ein Drittel der Energie des LKW-Transports benötigt – im Durchschnitt 1,2 l Dieseläquivalent pro 100 [[Tonnenkilometer]] (tkm) beim Bahntransport gegenüber 3,9 l Dieseläquivalent pro 100 tkm beim LKW-Transport.<ref name="Allianz_pro" /> Der vergleichsweise günstige Energieverbrauch trägt in Verbindung mit anderen Energieträgern auch zu den geringeren CO<sub>2</sub>-, NO<sub>x</sub>- und Partikel-Emissionen bei, die etwa bei einem Drittel der leistungsbezogenen Emissionen aus dem PKW-Verkehr und einem Viertel bis einem Zehntel beim LKW-Verkehr liegen (s. Tabellen). |
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Der Schienengüterverkehr ist besonders bei mittleren bis hohen Transportentfernungen und bei Container- und Massenguttransporten vorteilhaft einzusetzen. Am gesamten Gütertransport ist er in Deutschland zu etwa einem Viertel beteiligt – gemessen in Tonnenkilometern. In den nächsten Jahren wird weiterhin mit einem überproportionalen Anwachsen von jährlich rund 6 % gerechnet. |
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=== Emission von Feinstaub === |
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Etwa 75 % der [[Feinstaub]]emission von Eisenbahnverkehr rührt vom Bremsenabrieb her. Traditionell reiben Bremsschuhe aus [[Grauguss]] auf der gedrehten, gehärtetem Radlauffläche aus Stahl. Moderne Reisezugwagen tragen hingegen Bremsscheiben aus Stahl an den Achsen der Radsätze, in den Bremssätteln wirken Bremsbeläge aus gesintertem Kompositwerkstoff.<ref>[https://steiermark.orf.at/stories/3266182/ TU Graz: Auch Zugverkehr erzeugt Feinstaub] orf.at, 23. Juli 2024, abgerufen am 23. Juli 2024.</ref> |
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Auch am spurführenden und Haftreibung vermittelnden Rad-Schiene-Kontakt entsteht Eisenstaub. |
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Am [[Schleifkontakt]] des Stromabnehmers aus Kohle-Kupfer-Kontaktwerkstoff zum [[Oberleitung]]sdraht aus Kupfer entsteht ebenfalls Abrieb und durch Stromwärme und Lichtbogen Abbrand. |
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Eisenstaub, ursprünglich schwarz, fällt auf alle, insbesondere bodennahe Oberflächen an einer Bahntrasse. Durch Luftsauerstoff und Wasser bildet sich ein brauner Belag aus [[Eisenrost]] aus, etwa auf Gleisschotter, Schwellen, Schienen, Geländer, Oberleitungsmasten, Bahnsteig. Güterwagen sind daher häufig rostbraun oder dunkel lackiert, um die Färbung dieses Belags schon vorwegzunehmen. |
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=== Lärmbelastung === |
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{{Hauptartikel|Schienenverkehrslärm}} |
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Eine wesentliche Umweltbelastung geht beim Schienenverkehr vom Lärm aus, der durch Antriebs-, Roll- und Bremsgeräusche entsteht (s. a. Schienenverkehrslärm). Nach Umfragen aus dem Jahr 2008 fühlen sich 24 % der Bevölkerung in Deutschland durch Schienenverkehrslärm belästigt, darunter 12 % äußerst und 4 % stark belästigt.<ref name="bt-17-2638">{{BT-Drs|17|2638}} Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Gustav Herzog, Sören Bartol, Uwe Beckmeyer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD – Drucksache 17/2056 –: Maßnahmen zur Verbesserung des Lärmschutzes im Landverkehr (PDF; 160 kB).</ref> |
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Unter vergleichbaren Bedingungen ruft die Vorbeifahrt von Reise- und Güterzügen mit [[Grauguß|Grauguss]]<nowiki/>bremsen eine Lärmbelastung von 92 bis 95 dB (A) hervor – gemessen in 7,5 Meter Abstand bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h. Bei Reisezugwagen mit Scheibenbremsen und beim ICE sinken bei gleichen Rahmenbedingungen die Werte auf 77 bis 82 dB (A),<ref name="uba_messlärm_2011">[[Umweltbundesamt (Deutschland)|Umweltbundesamt]]: {{Webarchiv |url=http://www.umweltdaten.de/verkehr/downloads/schienegw.pdf |text=''Status quo und Grenzwertvorschläge für Geräuschemissionen von Schienenfahrzeugen'' |wayback=20101116153034}} Berlin 2011, abgerufen am 31. März 2011.</ref> der Schalldruck wird also halbiert (zum Zusammenhang zwischen Messungen und dem „Hörereignis“ als menschlicher Wahrnehmung siehe [[Schalldruckpegel]] und [[Lautheit]]). Durch technische Maßnahmen an den Bremsen und Drehgestellen lässt sich die Lärmbelastung auch von Güterwagen auf Werte um 75 dB (A) senken.<ref name="uba_messlärm_2011" /> Weitere Lärmschutzmaßnahmen bestehen darin, den Lärm entlang der Schienenwege durch [[Schallschutzwand|Schallschutzwände]], Einhausungen bzw. Tunnel abzusenken. Als administrative Maßnahmen kommen lärmabhängige Trassenpreise in Frage, die bauartbedingte Lärmentwicklungen der Lokomotiven und Waggons berücksichtigen und über Kostenvorteile Anreize zur Lärmsenkung schaffen (zum aktuellen Stand in Deutschland siehe [[Trassenpreissystem#Lärmabhängigkeit|Trassenpreissystem]]). |
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Grenzwerte für den Lärmschutz an Schienenwegen sind nur für den Neubau oder die wesentliche Änderung mit der Verkehrslärmschutzverordnung (16. BImSchV vom 12. Juni 1990)<ref name="uba_gwlärm_2011">Umweltbundesamt: {{Webarchiv |url=http://www.umweltbundesamt.de/verkehr/laerm/strassen-und-schienen-verkehr.htm |text=''Richt- und Grenzwerte für die Geräuschimmissionen des Straßen- und Schienenverkehrs'' |wayback=20130703010731}} Berlin 2011, abgerufen am 31. März 2011.</ref> festgelegt, wobei die Geräuschpegelgrenzwerte um 5 dB geringer angesetzt werden als beim Straßenverkehr (sog. [[Schienenbonus]]). Für den Lärmschutz an bestehenden Verkehrswegen gibt es keine Grenzwerte und damit auch keinen Rechtsanspruch auf Sanierung. Die Lärmsanierung an Schienenwegen wurde erst 1999 mit einem Jahresbudget von 100 Mio. DM begonnen und mittlerweile mit 100 Mio. Euro jährlich fortgesetzt.<ref name="bt-17-2638" /><ref name="bvbs_lärm_2011">Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung: {{Webarchiv |url=http://www.bmvbs.de/cae/servlet/contentblob/33328/publicationFile/873/anlage-2-der-gesamtkonzeption-emissionsdarstellung-der-strecken-karte.pdf |text=Lärmemissionen 2008 in einer Streckenkarte |wayback=20120526071622}} (PDF).</ref> Im Jahr 2009 konnten zusätzlich 110,9 Mio. Euro aus dem Konjunkturpaket I und 48,3 Mio. Euro aus dem Konjunkturpaket II abgerufen werden. Diese derzeitigen Maßnahmen zum Lärmschutz umfassen knapp 3 % der Gesamtaufwendungen für das bundesweite Schienennetz, die zwischen 3,1 und 4,1 Mrd. Euro jährlich von 2000 bis 2009 für Ersatzinvestitionen im Bestandsnetz sowie für Neu- und Ausbauvorhaben lagen.<ref name="bt-17-2638" /> |
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Die Belastungen durch Schienenverkehrslärm können für die Hauptverkehrswege und Ballungsräume direkt aus den Lärmkarten abgelesen werden, die im Rahmen der EU-Umgebungslärmrichtlinie erstellt wurden: |
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* ''Umgebungslärmkartierung an Schienenwegen von Eisenbahnen des Bundes'' mit deutschlandweiten, einzeln auswählbaren Kartenausschnitten zur Lärmbelastung an Schienenwegen<ref>{{Webarchiv|url=http://laermkartierung1.eisenbahn-bundesamt.de/mb3/app.php/application/eba |wayback=20151010170832 |text=''Umgebungslärmkartierung an Schienenwegen von Eisenbahnen des Bundes:'' }}.</ref> |
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Die Strecken mit den höchsten Lärmemissionen sind die Hauptstrecken des Güterverkehrs, zu denen in Deutschland beispielsweise der Rheinkorridor zählt sowie der Korridor Hamburg–Hannover–Göttingen–Fulda–Würzburg, aber auch Ost-West-Korridore wie Hannover–Hamm–Ruhrgebiet, Nürnberg–Passau und Mannheim–Stuttgart–Ulm–München–Rosenheim.<ref name="bt-17-2638" /> |
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== Eisenbahnwesen als Studienfach == |
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Ein Studiengang Eisenbahnwesen wird an mehreren deutschen, Schweizer, österreichischen und niederländischen Universitäten und Hochschulen angeboten. |
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In der deutschen Hochschulpolitik ist das Eisenbahnwesen als [[Kleines Fach]] eingestuft, die Arbeitsstelle Kleine Fächer listet für Deutschland (Stand Juni 2019) 19 eigenständige Lehrstühle an elf Universitäten, an denen auch Studiengänge angeboten werden.<ref>{{Internetquelle |autor=Arbeitsstelle Kleine Fächer |url=https://www.kleinefaecher.de/kartierung/kleine-faecher-von-a-z.html?tx_dmdb_monitoring%5BdisciplineTaxonomy%5D=29&cHash=8a13a4179fe0c51ae905babf0f17656c |titel=Eisenbahnwesen auf dem Portal Kleine Fächer |abruf=2019-06-11}}</ref> Neben diesen Universitäten bietet die [[Fachhochschule Erfurt]] einen Studiengang Eisenbahnwesen an.<ref>siehe [http://www.fh-erfurt.de/wlv/vt/studium/bachelor-eisenbahnwesen/ Bachelor Eisenbahnwesen an der FH Erfurt], abgerufen am 21. November 2015.</ref> |
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== Rechtliches == |
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=== Deutschland === |
=== Deutschland === |
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Eine Begriffsbestimmung für ''Eisenbahnen'' findet sich in § |
Eine Begriffsbestimmung für ''Eisenbahnen'' findet sich in § 2 des [[Allgemeines Eisenbahngesetz|Allgemeinen Eisenbahngesetz]] (AEG) vom 27. Dezember 1993: |
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{{Zitat |
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:''„(1) Eisenbahnen sind öffentliche Einrichtungen oder privatrechtlich organisierte Unternehmen, die Eisenbahnverkehrsleistungen erbringen oder eine [[Eisenbahninfrastrukturunternehmen|Eisenbahninfrastruktur]] betreiben.'' |
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|Text=(1) Eisenbahnen sind öffentliche Einrichtungen oder privatrechtlich organisierte Unternehmen, die Eisenbahnverkehrsleistungen erbringen oder eine [[Eisenbahninfrastrukturunternehmen|Eisenbahninfrastruktur]] betreiben.<br /> |
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:''(2) Eisenbahnverkehrsleistungen sind die Beförderung von Personen oder Gütern auf einer Eisenbahninfrastruktur. [[Eisenbahnverkehrsunternehmen]] müssen in der Lage sein, die Zugförderung sicherzustellen.'' ... |
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(2) Eisenbahnverkehrsleistungen sind die Beförderung von Personen oder Gütern auf einer Eisenbahninfrastruktur. [[Eisenbahnverkehrsunternehmen]] müssen in der Lage sein, die Zugförderung sicherzustellen. …<br /> |
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:''(3) Die Eisenbahninfrastruktur umfasst die Betriebsanlagen der Eisenbahnen einschließlich der Bahnstromfernleitungen.'' |
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(3) Die Eisenbahninfrastruktur umfasst die Betriebsanlagen der Eisenbahnen einschließlich der Bahnstromfernleitungen.<br /> |
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:''(3a) Betreiber der Schienenwege ist jedes Eisenbahninfrastrukturunternehmen, das den Betrieb, den Bau und die Unterhaltung der Schienenwege der Eisenbahn zum Gegenstand hat, mit Ausnahme der Schienenwege in Serviceeinrichtungen.“'' |
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(3a) Betreiber der Schienenwege ist jedes Eisenbahninfrastrukturunternehmen, das den Betrieb, den Bau und die Unterhaltung der Schienenwege der Eisenbahn zum Gegenstand hat, mit Ausnahme der Schienenwege in Serviceeinrichtungen.}} |
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Keine Eisenbahnen im Sinne dieses [[Gesetz]]es sind dabei |
Keine Eisenbahnen im Sinne dieses [[Gesetz]]es sind dabei „andere Schienenbahnen wie [[Magnetschwebebahn]]en, [[Straßenbahn]]en und die nach ihrer Bau- oder Betriebsweise ähnlichen Bahnen, [[Bergbahn]]en und sonstige Bahnen besonderer Bauart“ (§ 1 Abs. 2 S. 2 AEG). |
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Für den Betrieb [[Spurweite (Eisenbahn)|regelspuriger]] öffentlicher Eisenbahnen wurde gemäß § |
Für den Betrieb [[Spurweite (Eisenbahn)|regelspuriger]] öffentlicher Eisenbahnen wurde gemäß § 26 Abs. 1 AEG die ''[[Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung]]'' (EBO) erlassen. Schmalspurbahnen unterliegen der ''[[Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung für Schmalspurbahnen]]'' (ESBO). Darüber hinaus haben die Bundesländer für nichtöffentliche Eisenbahnen ''Verordnungen über den Bau und Betrieb von Anschlussbahnen'' (BOA bzw. [[EBOA]]) erlassen. Eine Vereinheitlichung von EBO/ESBO und BOA/EBOA wird angestrebt. Dabei gibt es das Problem der Bund-Länder-Zuständigkeiten. |
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Bei [[Eisenbahnen des Bundes]] sowie bei [[ |
Bei [[Eisenbahnen des Bundes]] sowie bei [[Nichtbundeseigene Eisenbahn|nichtbundeseigenen Eisenbahnen]] mit Sitz im Ausland übt das [[Eisenbahn-Bundesamt]] (EBA) die Aufsicht aus. Für die nichtbundeseigenen Eisenbahnen mit Sitz in Deutschland sind die Länder zuständig; die meisten von ihnen haben die [[Eisenbahnaufsicht]] jedoch dem EBA übertragen. |
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Weitere |
Weitere Vorschriften: |
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* [[Eisenbahn-Signalordnung]] (ESO) |
* [[Eisenbahn-Signalordnung]] (ESO) |
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* [[Eisenbahn-Verkehrsordnung]] (EVO) |
* [[Eisenbahn-Verkehrsordnung]] (EVO) |
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* Landeseisenbahngesetze |
* Landeseisenbahngesetze |
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Die berühmt gewordene Definition des [[Reichsgericht]]s aus dem Jahre 1879 für die Eisenbahn lautete noch: |
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=== Schweiz === |
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{{Zitat |
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Das schweizerische Eisenbahngesetz [http://www.admin.ch/ch/d/sr/c742_101.html] definiert: |
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|Text=Ein Unternehmen, gerichtet auf wiederholte Fortbewegung von Personen oder Sachen über nicht ganz unbedeutende Strecken auf metallener Grundlage, welche durch ihre Konsistenz, Konstruktion und Glätte dem Transport großer Gewichtsmassen bzw. die Erzielung einer verhältnismäßig bedeutenden Schnelligkeit der Transportbewegung zu ermöglichen bestimmt ist, und durch diese Eigenart in Verbindung mit den außerdem zur Erzeugung der Transportbewegung benutzten Naturkräften (wie Dampf, Elektrizität, tierischer, menschlicher Muskeltätigkeit, bei geneigter Ebene der Bahn auch schon der eigenen Schwere, der Transportgefäße und deren Ladung usw.) bei dem Betriebe des Unternehmens auf derselben eine verhältnismäßig gewaltige (je nach dem Umständen nur in bezweckter Weise nützliche, oder auch Menschenleben vernichtende und die menschliche Gesundheit verletzende) Wirkung zu erzeugen fähig ist. |
|||
|ref=<ref>[https://opinioiuris.de/entscheidung/1724 Definition von „Eisenbahn“ des deutschen Reichsgerichts vom 17. März 1879], Aktenzeichen: I 23/80, Fundstelle: RGZ 1, 247.</ref><ref> Zur Geschichte des Urteils: [http://dvaulont.de/2011/06/16/die-juristen-und-ihre-definitionen-die-eisenbahn/ dvaulont.de]</ref> |
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}} |
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Sie wird heute als herausragendes Beispiel des [[Kanzleistil]]s gewertet. |
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:''„Eisenbahnen im Sinne dieses Gesetzes sind Unternehmungen, die nach ihrer Zweckbestimmung von jedermann zur Beförderung von Personen und Gütern benützt werden können und deren Fahrzeuge auf oder an Schienen laufen. Der Bundesrat entscheidet über die Unterstellung von Bahnanlagen unter dieses Gesetz.“ (Art. 1, Ziff. I)'' |
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=== Schweiz === |
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:''„Das schweizerische Eisenbahnnetz besteht aus Haupt- und Nebenbahnen. Hauptbahnen sind die normalspurigen Bahnen, die dem inländischen und internationalen Durchgangsverkehr dienen; Nebenbahnen sind die normalspurigen Bahnen, die in der Hauptsache nur dem Verkehr einer bestimmten Landesgegend dienen, ferner alle Schmalspurbahnen, Zahnradbahnen, Strassenbahnen und Standseilbahnen.“ (Art. 1, Ziff. II)'' |
|||
Das schweizerische Eisenbahngesetz definiert: |
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{{Zitat |
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==Siehe auch== |
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|Text=Eisenbahnunternehmen im Sinne dieses Gesetzes sind Unternehmen, die die Eisenbahninfrastruktur bauen und betreiben oder den Eisenbahnverkehr durchführen, die nach ihrer Zweckbestimmung von allen zur Beförderung von Personen und Gütern benützt werden können und deren Fahrzeuge spurgeführt sind. |
|||
{{Wikiquote|Eisenbahn}} |
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|Quelle=(Art. 1, Ziff. II) |
|||
|ref=<ref>[http://www.admin.ch/ch/d/sr/c742_101.html Eisenbahngesetz vom 20. Dezember 1957].</ref>}} |
|||
Dem Eisenbahngesetz unterstehen in der Schweiz auch Zahnradbahnen und Straßenbahnen (zu denen auch Trolley-Busse zählen), während die [[Standseilbahn]]en seit 2006 dem Seilbahngesetz<ref>[http://www.admin.ch/ch/d/sr/c743_01.html Seilbahngesetz].</ref> unterstehen. |
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* [[Portal:Bahn]] |
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* [[Bahn (Verkehr)]] |
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* [[Register Bahn]] - mit über 3000 weiteren Artikeln |
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* [[Deutsche Bahn]] |
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* [[Liste deutscher Eisenbahngesellschaften]] |
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* [[Liste von Eisenbahnstrecken in Deutschland]] |
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* [[Liste der deutschen Kursbuchstrecken]] |
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* [[Schweizerische Bundesbahnen]] |
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* [[Österreichische Bundesbahn]] |
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== |
=== Österreich === |
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In [[Österreich]] bestimmt § 1 des {{§§|EisbG|RIS-B|GesetzNr=10011302|text=Eisenbahngesetzes}}: |
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<blockquote>„Eisenbahnen im Sinne dieses Bundesgesetzes sind: |
|||
* Franz Czygan (Hrsg.): ''Die Eisenbahn in Wort und Bild: Grundzüge des praktischen Eisenbahnwesens nach neuestem Stand der eisenbahntechnischen Wissenschaft in leicht faßlicher Darstellung'', Nordhausen, 1928 (2 Bände) |
|||
# Öffentliche Eisenbahnen, und zwar: |
|||
* Frank Grube und Gerhard Richter (Hg.): ''Das große Buch der Eisenbahn.'' Hamburg: Hoffmann und Campe Verlag, 1979. ISBN 3-455-08865-1 (behandelt das globale Eisenbahnwesen; im Anhang eine Tabelle über die Eisenbahnen der Welt, Typenbezeichnungen von Lokomotiven, eine Übersicht der wichtigsten Eisenbahnmuseen weltweit, ein Glossar, eine Autorenübersicht, ein Personenregister, ein Register zu Eisenbahngesellschaften, -linien und -strecken, eine Aufstellung von Lokomotiv- und Zugnamen und Baureihen und -klassen sowie Bild-, Quellen- und Übersetzungsnachweise) |
|||
## Hauptbahnen; |
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## Nebenbahnen: |
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## Straßenbahnen; |
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# Nicht-öffentliche Eisenbahnen, und zwar: |
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## Anschlussbahnen; |
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## Materialbahnen.“</blockquote> |
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§1b {{§§|EisbG|RIS-B|GesetzNr=10011302|text=EisbG}} definiert die zum Verkehr auf Eisenbahnen zugangsberechtigten Eisenbahnverkehrsunternehmen: |
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''Zum Thema Fahrwiderstand:'' |
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{{Zitat |
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* F. Sauthoff, Die Bewegungswiderstände der Eisenbahnwagen unter besonderer Berücksichtigung der neueren Versuche der Deutschen Reichsbahn, Dr.-Ing.-Dissertation Technische Hochschule Berlin-Charlottenburg 1932, 69 S. |
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|Text=Ein Eisenbahnverkehrsunternehmen ist ein Eisenbahnunternehmen, das Eisenbahnverkehrsleistungen auf der Schieneninfrastruktur von Hauptbahnen oder vernetzten Nebenbahnen erbringt sowie die Traktion sicherstellt, wobei dies auch solche einschließt, die nur die Traktionsleistung erbringen, und dem eine Verkehrsgenehmigung, eine Verkehrskonzession oder eine einer Verkehrsgenehmigung gemäß § 41 gleichzuhaltende Genehmigung oder Bewilligung erteilt wurde.}} |
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== Siehe auch == |
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* G. Voß, L. Gackenholz, R. Wiebels, Eine neue Formel (Hannoversche Formel) zur Bestimmung des Luftwiderstande spurgebundener Fahrzeuge, ZEV - Glasers Annalen 96 , 166-171, 1972. |
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{{Portal|Bahn}} |
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* [[Bahn (Verkehr)]] |
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* [[Geschichte der Eisenbahn]] (allgemein) |
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* [[Geschichte der Eisenbahn in Deutschland]] |
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* [[Geschichte der Schweizer Eisenbahn]] |
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* [[Deutsche Bahn]] |
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* [[Deutsche Reichsbahn]] |
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* [[Schienenverkehr in der Schweiz]] |
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* [[Schienenverkehr in Österreich]] |
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* [[Liste der Länder nach Eisenbahnnetz]] |
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* [[Liste von Abkürzungen im Eisenbahnwesen]] |
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* [[Modelleisenbahn]] |
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* [[Zugsimulation]] |
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== Literatur == |
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* B. R. Rockenfelt, Fahrzeiten- und Zugfahrtrechnungen bei der Deutschen Bundesbahn, in: Elsners Taschenbuch der Eisenbahntechnik, Tetzlaff Verlag, Darmstadt, S. 255, 1983. |
|||
* Franz Czygan (Hrsg.): ''Die Eisenbahn in Wort und Bild. Grundzüge des praktischen Eisenbahnwesens nach neuestem Stand der eisenbahntechnischen Wissenschaft in leicht faßlicher Darstellung.'' (2 Bände). H. Killinger, Nordhausen a. H. 1928.<ref>[http://d-nb.info/560445199 Permalink ''Deutsche Nationalbibliothek''].</ref> |
|||
* ''Der Eisenbahningenieur. EI. Internationale Fachzeitschrift für Schienenverkehr & Technik''. Eurailpress, DVV Media Group, Hamburg, {{ZDB|240444-8}}. |
|||
* [[Joachim Fiedler]]: ''Bahnwesen. Planung, Bau und Betrieb von Eisenbahnen, S-, U-, Stadt- und Straßenbahnen.'' 5., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Werner, Neuwied 2005, ISBN 3-8041-1612-4. (Umfassendes Übersichtswerk, entstanden in enger Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft). |
|||
* Frank Grube (Hrsg.), Gerhard Richter (Hrsg.): ''Das große Buch der Eisenbahn.'' Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 1979, ISBN 3-455-08865-1. (Behandelt das globale Eisenbahnwesen; im Anhang eine Tabelle über die Eisenbahnen der Welt, Typenbezeichnungen von Lokomotiven, eine Übersicht der wichtigsten Eisenbahnmuseen weltweit, ein Glossar, eine Autorenübersicht, ein Personenregister, ein Register zu Eisenbahngesellschaften, -linien und -strecken, eine Aufstellung von Lokomotiv- und Zugnamen und Baureihen und -klassen sowie Bild-, Quellen- und Übersetzungsnachweise). |
|||
* {{Literatur |Hrsg=Eberhard Jänsch |Titel=Das System Bahn |TitelErg=Handbuch |Auflage=2. |Verlag=DVV Media Group GmbH |Ort=Hamburg |Datum=2016 |ISBN=978-3-87154-511-5 |Online=[http://www.eurailpress.de/buchshop/fachbuecher/produkt-single/product/handbuch-das-system-bahn.html Kurzbeschreibung] |Abruf=2016-06-07 |Umfang=719 Seiten}} |
|||
* Hans-Ludwig Leers: ''Die Entwicklung des Verkehrs im industriellen Ballungsraum der Städte und Gemeinden des Wuppertals im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Ein Beitrag zur Verkehrsgeschichte des Wuppertals.'' Schriftenreihe Studien zur Geschichtsforschung der Neuzeit, Band 47. Kovač, Hamburg 2006, ISBN 978-3-8300-2609-9. (Zugleich: phil. Dissertation, Universität Wuppertal, Wuppertal 2005). |
|||
* Alois von Lützenau: {{ALO|11283|1|''Erklärung des mit Allerhöchster Entschließung von 30. Jänner 1847 genehmigten österreichischen Eisenbahn-Polizeigesetzes unter Anführung der darauf Bezug habenden einschlägigen anderweitigen Gesetze.''|KeinText=Ja}} Braumüller und Seidel, Wien 1848. (Online bei [[Austrian Literature Online|ALO]]). |
|||
* [[Wolfgang Schivelbusch]]: ''Geschichte der Eisenbahnreise. Zur Industrialisierung von Raum und Zeit im 19. Jahrhundert.'' 4. Auflage (1. Auflage: 1977). Fischer-Taschenbücher, Band 14828. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 3-596-14828-6. |
|||
* [[Victor von Röll|Viktor Freiherr von Röll]] (Hrsg.): ''Enzyklopädie des Eisenbahnwesens'', 2. Aufl. 1912–1923, Neusatz und [[Faksimile]] auf DVD-ROM, [[Directmedia Publishing]], Berlin 2007, ISBN 978-3-89853-091-0. |
|||
;Rechtliches: |
|||
* Wolfgang Kunz/Urs Kramer (Hrsg.): ''Eisenbahnrecht. Systematische Sammlung der Gesetze und Verordnungen sowie der Rechtsakte der Europäischen Gemeinschaft mit Erläuterungen''. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden, 54. ErgLfg. 2020, {{ISSN|0946-8560}} |
|||
* {{Literatur |Autor=Jacques Meylan |Titel=Le domaine ferroviaire en droit comparé |Verlag=Droz |Ort=Genf |Datum=1966 |Kommentar=Rechtsvergleichung}} |
|||
* {{Literatur |Autor=Sandie Calme |Titel=L’évolution du droit des transports ferroviaires en Europe |Verlag=PU Aix-Marseille |Ort=Aix-Marseille |Datum=2008 |ISBN=978-2-7314-0650-4 |Kommentar=Rechtsgeschichte}} |
|||
* {{Literatur |Autor=Martin Lodge |Titel=On different tracks: designing railway regulation in Britain and Germany |Verlag=Praeger |Ort=Westport, Conn. |Datum=2002 |ISBN=0-275-97601-7 |Sprache=en}} |
|||
* {{Literatur |Autor=Roman Michalczyk |Titel=Europäische Ursprünge der Regulierung von Wettbewerb |Verlag=Mohr Siebeck |Ort=Tübingen |Datum=2010 |ISBN=978-3-16-150638-3 |Online={{Google Buch |BuchID=DFCGT9ZCon8C}}}} |
|||
* {{Literatur |Autor=Rüdiger Schmidt-Bendun |Titel=Haftung der Eisenbahnverkehrsunternehmen: Auf dem Weg zu einem harmonisierten Eisenbahn- und Luftverkehrsrecht in Europa |Verlag=Jenaer Wiss. Verl.-Ges |Ort=Jena |Datum=2007 |ISBN=978-3-86653-015-7 |Kommentar=Studien zum Internationalen Privat- und Verfahrensrecht}} |
|||
* Sina Stamm: ''Eisenbahnverfassung und Bahnprivatisierung – zur verfassungsrechtlichen Zulässigkeit und zum Prozess der Privatisierung der Deutschen Bahn AG'', Diss. Universität Potsdam 2010, Duncker&Humblot 2010, ISBN 978-3-428-13358-1 |
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== Dokumentation == |
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* ''Die Eisenbahn. Motor des Fortschritts.'' Regie: Thomas Staehler, ZDF, Deutschland, 89 Minuten, 2023 |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Commonscat|Rail transport|Eisenbahn}} |
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{{Wiktionary|Eisenbahn}} |
{{Wiktionary|Eisenbahn}} |
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{{Wikiquote|Eisenbahn}} |
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{{Wikisource|Eisenbahn}} |
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<!-- An dieser Stelle bitte nicht immer wieder die gleichen Bildersammlungen einstellen. Ein Link zur Deutschen Bahn gehört in den Artikel Deutsche Bahn. Bitte interne Links im Artikel benutzen, keine Weblinks! Dies ist ein Artikel über die Eisenbahn, nicht über deren Betreiber!--> |
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Aktuelle Version vom 13. April 2025, 04:30 Uhr

Die Eisenbahn ist ein schienengebundenes Verkehrssystem für den Transport von Gütern und Personen. Eisenbahnen gehören zur Gruppe der Bahnen, d. h. der spur- und schienengebundenen Verkehrsmittel. Einschränkend ist Eisenbahn ein Fahrzeug oder eine Gruppe von Fahrzeugen dieses Verkehrssystems, also ohne die Summe aller Bahnanlagen und ohne den Bahnbetrieb.
Ursprünglich war mit dem Begriff Eisenbahn der im Bergbau im 18. Jahrhundert entstandene neuartige Fahrweg aus Eisen gemeint.[1] Die Bahnen waren die Fahrbahnen für Schienenfahrzeuge. Als Antriebskraft dienten zuerst Pferde (siehe auch Pferdebahn).
2013 hatte das weltweite Eisenbahnnetz eine Länge von 1.148.186 Kilometern.[2]

Etymologie
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In Großbritannien bezeichnete man im Bergbau bereits im 18. Jahrhundert die statt der bis dahin üblichen Holzschienen verwendeten eisernen Gleise als Eisenbahnen. Später verwendete man diese Schienen auch außerhalb des Bergbaus für den Transport. Seit etwa 1820 heißt das neue Verkehrsmittel Eisenbahn. Dieser Name wurde beibehalten, obwohl man bald Stahlschienen statt der Eisenschienen verwendete.[3]
Die Eisenbahn im heutigen Sprachgebrauch entstand zu Anfang des 19. Jahrhunderts aus der Verknüpfung des bereits jahrhundertealten Rad-Schiene-Systems mit maschinellen Antrieben der Fahrzeuge. Das Gewicht der Antriebsmaschinen und die Forderungen an einen glatten Fahrweg für die schnelleren Fahrzeuge führten zunächst zu eisenbeschlagenen Bohlenspurwegen, später zum Einsatz von auf Steinblöcken montierten Schienen aus Gusseisen, die später aus Gründen der Spurstabilität auf quergelegten Schwellen aus Holz montiert wurden. Daraus leitet sich der Name „eiserne Bahn“ beziehungsweise Eisenbahn ab.
Der allgemeinere Begriff Bahn bezeichnet also zunächst den Fahrweg oder die Linie, auf dem/der sich ein Objekt bewegt. Erhalten ist diese Bedeutungsfacette der Bahnung noch in den Begriffen Fahrbahn, Autobahn, Flugbahn oder Start- und Landebahn. Der Begriff Eisenbahn ist somit die Präzisierung einer besonderen Art von Fahrweg. Erst davon abgeleitet wird das Wort Eisenbahn für das ganze Verkehrsmittel, mithin Fahrweg und Fahrzeuge, benutzt (pars pro toto), was wiederum oft verkürzt wird auf Bahn. Die Deutsche Bahn AG benennt auch Zuggattungen so, beispielsweise mit Regionalbahn.
Auch in anderen Sprachen bezeichnet das Grundwort ursprünglich den Fahrweg und erst später das ganze Verkehrssystem: franz. chemin de fer „Eisenweg“, ndl. spoorweg, span. ferrocarril „Eisenspur“, russ. schelesnaja doroga „eiserner Weg“, engl. railroad „Schienenstraße“ oder railway „Schienenweg“, ung. vasút „Eisenweg“, ital. ferrovia „Eisenweg“, griech. Σιδηρόδρομος (Sidiródromos) „Eisenweg“, schwed. Järnväg „Eisenweg“, türk. demiryolu „Eisenweg“, finn. Rautatie „Eisenweg“, kro. željeznica „eiserne Wege“, chin. 鐵路/铁路 (tiělù) „Eisenweg“, jap. 鉄道 (tetsudō) „Eisenweg“, kor. 철도 (cheoldo) „Eisenweg“.
Geschichte und Bedeutung
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Spurrillen, um Fuhrwerke auf Straßen zu führen, gab es seit vorgeschichtlicher Zeit. Die Entwicklung, die zur Eisenbahn führte, fand jedoch nicht auf öffentlichen Straßen statt, sondern im Bergbau, wo es spätestens seit 1530 auf hölzernen Gleisen fahrende Hunte oder Loren gab. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte sich im englischen Bergbau das System mit spurkranzgeführten Rädern. Das führte zu Pferdebahnen.
Der Beginn der Geschichte der Eisenbahn im heutigen Sinne, maschinell gezogen, ist das Jahr 1804, als Richard Trevithick die erste Dampflokomotive in Betrieb nahm. Allerdings lief seine Maschine noch auf Rädern ohne Spurkränze. Die Spurführung wurde mittels Spurrollen gegen die inneren Flanken der Schienen gewährleistet. Dieses Führungsprinzip wurde in jüngerer Vergangenheit beim Spurbus wieder aufgegriffen. Erste Eisenbahnfahrzeuge in Bergwerken wurden durch Seilwinden bewegt, was auch heute noch als Standseilbahn oder Kabelstraßenbahn vorkommt.
Die erste öffentliche Eisenbahn mit Dampfloks war die 1825 eröffnete Stockton and Darlington Railway in England, die neben Gütern zum ersten Mal auch Personen beförderte. Sie funktionierte bereits nach dem Prinzip der heutigen spurkranzgeführten Eisenbahn und setzte den Standard für die (als Normalspur bezeichnete) Spurweite von 1435 mm.
Die Eisenbahn entwickelte sich im 19. Jahrhundert binnen weniger Jahrzehnte zu einem vernetzten Verkehrssystem, das die Reisezeiten in Europa und Nordamerika drastisch verkürzte. Sie wirkte dabei als Katalysator der industriellen Revolution, da sie einerseits die infrastrukturellen Voraussetzungen für die Entwicklung der Schwerindustrie schuf und andererseits selbst eine gewaltige Nachfrage nach Eisen, Stahl und Maschinen erzeugte. Der moderne Brückenbau und Tunnelbau entstand, um Bahnstrecken zu realisieren.
Die umwälzende Bedeutung der Eisenbahn wurde schon früh erkannt; in Deutschland wurde z. B. 1834 kurz vor dem Bau der ersten Eisenbahnstrecke von Nürnberg nach Fürth geschrieben:
„[Der Dampfwagen eilt] durch die volkreichsten Straßen, ohne Gefahr für die Zuschauer dahin, eine völlige Umwandlung aller Weltverhältnisse versprechend und vorbereitend, denn mit Vogelschnelligkeit […] läuft er daher, alle Entfernungen auf den vierten Theil zusammenziehend, wie es die Dampfboote auf dem Meere thun. – Wahrscheinlich wird sich diese nützliche Erfindung bald auch über Deutschland verbreiten, wozu die (Pferde)Eisenbahn in Böhmen, und die zwischen Belgien und Preußen die erste Gelegenheit bieten dürfte […]“
Die moderne Aktiengesellschaft ist eine Reaktion auf den Kapitalbedarf der Eisenbahnprojekte; kein privater Investor konnte sie alleine finanzieren. Die Grundlage für ein mitteleuropäisches Eisenbahnnetz legte der Nationalökonom Friedrich List.

In den Kriegen des 19. Jahrhunderts zeigte sich die strategisch überragende Bedeutung eines gut ausgebauten Schienenverkehrssystems. Insbesondere der Deutsch-Französische Krieg gilt als Beispiel für die kriegsentscheidenden Vorteile eisenbahngestützter Truppen-Mobilmachung und -versorgung (Nachschub, Rückwärtige Dienste, Train). Deshalb nahmen sich die Regierungen der europäischen Staaten schnell der Förderung und Regelung des jeweiligen nationalen Eisenbahnwesens an (auch: Trend zur Staatsbahn; Verstaatlichung von Privatbahnen). Die militärische Bedeutung der Eisenbahn war im Ersten Weltkrieg am größten; danach wurden Militärfahrzeuge und Transportflugzeuge wichtiger. Panzerzüge erlangten keine große Bedeutung.
Zwischen den Weltkriegen begann die massenhafte Verbreitung des Kraftfahrzeugs als Verkehrsmittel, die in den folgenden Jahrzehnten überall in der westlichen Welt die Stilllegung großer Teile des Eisenbahnnetzes zur Folge hatte. Die Verkehrsleistung der Bahnen wuchs zwar weiter, aber nicht in so starkem Maße wie die des motorisierten Individualverkehrs. Im Güterverkehr hat die Bahn in Nordamerika eine sehr starke Stellung behalten. In Europa und vor allem in Japan konnte sich die Eisenbahn im Personenverkehr behaupten, unter anderem durch den Ausbau des Hochgeschwindigkeitsverkehrs.
Nach den Länderdatenangaben der CIA[5] haben die Eisenbahnstrecken weltweit einen Gesamtumfang von 824.550 Kilometern. Nordamerika (275.000 km), die EU-Mitgliedstaaten (236.000 km), Russland (87.000 km), China (über 75.000 km) und Indien (über 63.000 km) zusammen stellen dabei mehr als die Hälfte dieser Streckennetze. Auf den anderen Kontinenten der Erde haben die Staaten Australien (mit 38.550 km), Argentinien (mit 32.000 km), Südafrika (mit 21.000 km) und Mexiko (mit rund 18.000 km) die umfangreichsten Netze. In der Rangfolge der Staaten mit den umfangreichsten Eisenbahnnetzen steht Deutschland laut CIA-Angaben mit knapp 42.000 km an sechster Stelle hinter Kanada.
Für die heutige Fortbewegung über weite Strecken werden maschinelle Antriebe in den Transportfahrzeugen selbst (Triebwagen) oder spezielle Zugfahrzeuge (Lokomotiven) verwendet. Als Weiterentwicklung der Eisenbahn können spurgeführte Einschienenbahnen wie z. B. die Magnetschwebebahn betrachtet werden.
Straßenbahnen, Stadtbahnen, U-Bahnen, Hochbahnen und schienengebundene Bergbahnen (siehe auch Bahn) sind technisch gesehen Eisenbahnen, werden aber je nach Land teilweise mit abweichenden Bau- und Betriebsvorschriften gegenüber anderen Eisenbahnen behandelt.
Bahnanlage
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Als Bahnanlage bezeichnet man die Eisenbahninfrastruktur. Sie umfasst das Schienennetz, Gebäude und weitere technische Anlagen, wie z. B. Signale, die zum Betrieb einer Eisenbahn nötig sind.
Gleis, Ober- und Unterbau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beim herkömmlichen Gleis werden die Schienen in kurzen Abständen auf quer liegenden Schwellen befestigt. Die Befestigung erfolgt mit verschiedenen Systemen, z. B. Nägel oder Klemmen (das sogenannte Kleineisen). Die Befestigung stellt die Spurweite sicher und verhindert ein Wandern der Schiene in Längsrichtung. Die Schwellen bestehen aus imprägniertem Holz oder in neuerer Bauweise aus Spannbeton. In geringerem Umfang werden Schwellen aus Stahl verwendet.
Der Gleisrost aus Schwellen und Schienen wird in einem Gleisbett (meist aus Schotter) gelagert, das die statischen und dynamischen Kräfte aufnimmt und in den Unterbau weiterleitet. Der Oberbau besteht aus dem Gleis und seiner Bettung. Ein moderner Oberbau (z. B. auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke von Frankfurt am Main nach Köln) hat ein Gleisbett aus Beton, auf dem die Schienen mit Dämpfungselementen montiert sind. Diese Feste Fahrbahn genannte Bauweise erlaubt sehr hohe Geschwindigkeiten bei größerer Laufruhe.
Eisenbahnstrecken erlauben keine große Steigung und erfordern große Kurvenradien. Dafür ist besonders im Gebirge ein aufwändiger Unterbau mit Kunstbauten nötig. Viele Gebirgsstrecken sind aufgrund von aufwändigen Brücken und Tunneln bekannt. Beispiele sind die Semmeringbahn in Österreich oder die Albulabahn sowie die Berninabahn in der Schweiz.
Wichtige Eisenbahnstrecken (Hauptbahnen) und solche mit einer großen Verkehrsdichte werden meistens zweigleisig gebaut. Auf mehrgleisigen Strecken können Eisenbahnzüge unterwegs kreuzen und in betrieblichen Sonderfällen mit Einschränkungen überholen. Das ist auch auf eingleisigen Strecken möglich. Man lässt einen Zug auf freier Strecke mittels einer Weiche in eine sog. Überholung fahren. Dort wartet dieser Zug, bis der nachfolgende Zug vorbeigefahren ist. Am Ende dieser Überholung befindet sich wieder eine Weichenverbindung, die dem Zug, der überholt wurde, die Weiterfahrt auf der Strecke ermöglicht. So kann man auf eingleisigen Strecke auch entgegenkommende Fahrten realisieren. Überholen kann man auch in mehrgleisigen Bahnhöfen, die über mindestens eine Weiche verfügen müssen.
Elektrifizierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Elektrische Triebfahrzeuge benötigen eine Fahrstromversorgung. Der Strom wird meistens über eine Oberleitung über dem Gleis zugeführt, seltener – hauptsächlich bei U-Bahnen oder den S-Bahnen von Berlin und Hamburg – über eine Stromschiene seitlich neben dem Gleis oder zwischen den Schienen. Zum System der Stromversorgung gehören auch die Unterwerke, über die der Strom eingespeist wird. Einige Bahngesellschaften betreiben auch eigene Kraftwerke und Übertragungsleitungen für Bahnstrom.
Bahnhöfe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]„Bahnhöfe sind Bahnanlagen mit mindestens einer Weiche, wo Züge beginnen, enden, ausweichen oder wenden dürfen.“
Es gibt eine Vielzahl von Bahnhofsarten:
- Hinsichtlich der Bauweise unterscheidet man Kopfbahnhöfe, wo Strecken enden, von Durchgangsbahnhöfen, die von Strecken durchlaufen werden, Reiterbahnhöfe, die über und nicht neben den Schienen angeordnet sind (insbesondere bei Verlauf der Strecke in einem Einschnitt).
- Hinsichtlich der Funktion gibt es Personenbahnhöfe, die dem Ein-, Aus- und Umsteigen von Fahrgästen dienen, Güterbahnhöfe, wo Güter ein-, aus- und umgeladen werden, Rangier- oder Verschiebebahnhöfe, wo Züge zerlegt und neu zusammengestellt werden, aber auch Betriebsbahnhöfe, die dem Abstellen und der Wartung von Schienenfahrzeugen dienen.
Umgangssprachlich wird als „Bahnhof“ meist ein Empfangsgebäude bezeichnet, das dem Personenverkehr dient, auch wenn die dazugehörigen Gleisanlagen fachsprachlich kein Bahnhof, sondern zum Beispiel ein Abzweig oder ein Haltepunkt der freien Strecke sind.
Fahrzeuge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schienenfahrzeuge der Eisenbahn werden als Züge oder Rangierfahrten geführt, die aus einem oder mehreren hintereinander gekuppelten Eisenbahnwagen bestehen, oder als einzeln fahrende Lokomotive. Ein solcher Zug wird meistens von einer oder von mehreren Lokomotiven gezogen oder geschoben. Ein Triebzug hat eine eigene Antriebsanlage, die sich entweder im Kopf- und/oder Endwagen (Triebkopf) befindet oder über die Wagen verteilt ist (Triebwagenzug).
Lokomotiven, Triebköpfe und Triebwagen fasst man unter dem Begriff Triebfahrzeug zusammen. Entsprechend spricht man bei der Bahn von Triebfahrzeugführer – der Begriff „Lokführer“ ist umgangssprachlich – für den Mitarbeiter, der das Fahrzeug führt. Im Fachjargon gebraucht man auch den Oberbegriff rollendes Material oder Rollmaterial für alle Fahrzeuge der Eisenbahn.
Der Antrieb erfolgte in den Anfangszeiten der Eisenbahn durch Zugtiere (Pferdebahn), später mit Dampfmaschinenantrieb, ab 1879 mit Elektroantrieb (erfunden von Werner von Siemens), ab 1900 auch mit Otto- bzw. Dieselmotor-Antrieben und in moderner Zeit auch mit Turbinen. Die Motoren- und Maschinenantriebe drehen meist die Räder, die auf den Schienen abrollen und dadurch das Fahrzeug bewegen. Mitunter kommen dazu auch Hilfsmittel, z. B. Zahnstangen zwischen den Schienen (Zahnradbahn), Reibradantriebe (Fell-Lokomotive), zum Einsatz. Experimentell wurden auch Propeller- und Strahlantriebe erprobt, die sich jedoch nicht bewährt haben. Die früher üblichen ortsfesten Seilwinden, um Züge auf Steilstreckenabschnitten zu befördern, sind durch die Entwicklung des Lokomotivantriebs mittlerweile unnötig geworden. Fallweise existieren Seilwinden noch in Waggonverschiebebereichen von Häfen, Werkstätten für Waggons oder großen Betrieben. Wo die Schienen in eine Fahrbahn eingelassen sind, können auch Zugmaschinen (Lkw) zum Schieben mit Platte oder Ziehen mit festem Seil oder per Seilwinde eingesetzt werden.
Eher historisch wurden in manchem Bergbau Hunte auch von Hand geschoben. Wagen einer Hausrollbahn wurden etwa in Wien z. B. von der Werkstätte in einem der Höfe eines Hauses durch eine niedrige Durchfahrt bis zur Gehsteigkante von bis zu vier Menschen geschoben.[6] Auf Hauptstrecken und in dichtbesiedelten Gebieten wird der Elektroantrieb bevorzugt, ansonsten Dieselantriebe. Ausnahme ist Nordamerika, wo es fast keine elektrifizierten Fernstrecken mehr gibt.
Die große Landmasse Eurasiens ist weiterhin führend in Sachen Eisenbahninfrastruktur und -betrieb. Dies wird unter anderem reflektiert durch das Marktvolumen für die Bahnindustrie, bei welchem Asien bei etwas abflachendem Wachstum Westeuropa mit 48,9 Milliarden Euro pro Jahr mittlerweile überholt hat.[7] Gesamteuropa liegt mit 55,1 Milliarden Euro weiterhin vorne. Eurasien insgesamt macht 74 % des weltweiten Marktes der Bahnindustrie aus, was durch laufende Infrastrukturprojekte noch weiter verstärkt werden könnte.
Bahnbetrieb
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eisenbahnen sind häufig im Eigentum eines Staates oder werden von ihm betrieben (Staatsbahnen), sie können aber auch in Privateigentum sein (Privatbahnen). Diese Begriffe beziehen sich nur auf die Eigentumsverhältnisse, nicht auf die öffentliche oder nicht-öffentliche Nutzung. Eisenbahnen, gleichgültig ob Staats- oder Privatbahnen, werden in der überwiegenden Mehrheit als öffentliche Verkehrsmittel betrieben und können von jedem gegen Entgelt genutzt werden.
Bahngesellschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für den Bahnbetrieb, das heißt, die sichere und pünktliche Durchführung von Zugfahrten, sind die Eisenbahngesellschaften zuständig. Traditionell wurden die Züge oftmals von derselben Gesellschaft wie die Infrastruktur betrieben. Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts ist in der Europäischen Union eine organisatorische Trennung von Infrastruktur und Verkehr für einen diskriminierungsfreien Netzzugang zu gewährleisten.
Sicherheit
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Die Technik des Schienenverkehrs hat viele Vorteile, birgt aber auch Gefahren. Eisenbahnzüge haben wegen der großen bewegten Massen und der geringen Reibung einen langen Bremsweg. Wegen der Spurführung ist es unmöglich, die Fahrtrichtung aus Schienenfahrzeugen heraus unmittelbar zu beeinflussen und zu lenken. Neben frontalen und seitlichen Kollisionen (in der Fachsprache Gegenfahrt bzw. Folgefahrt und Flankenfahrt) führen auch Entgleisungen zu Schäden. Aber auch andere in der Öffentlichkeit weniger bekannte, selten auftretende Mechanismen wie das Kippen bei starken Seitenwinden können schwere Unfälle verursachen und werden in den entsprechenden Vorschriften berücksichtigt.
Dass die Eisenbahn dennoch als sicherer Verkehrsträger gilt und es nur selten zu einem schweren Unfall kommt, ist verschiedenen technischen und betrieblichen Maßnahmen sowie strenger Kontrolle durch die zuständigen Behörden zu verdanken. Ähnlich wie im Luftverkehr, wird im Eisenbahnverkehr nur eine sehr geringe Häufigkeit gefährlicher Ereignisse akzeptiert, weshalb hohe Anforderungen an die Sicherheitsintegrität der eingesetzten Technik gestellt werden.
Triebfahrzeuge und Bahnanlagen haben Sicherheitseinrichtungen, die einen möglichst gefahrenfreien Betrieb gewährleisten sollen. Dazu gehören Eisenbahnsignale, Stellwerke und Zugsicherungssysteme, auf den Fahrzeugen die Bremsen, Zugbeeinflussungssysteme und die Sicherheitsfahrschaltung. Die Sicherungssysteme werden auf Basis bewährter Technologien nach dem Fail-Safe-Prinzip gestaltet und (insbesondere nach Erkenntnissen über Fehler und Unfallursachen) weiterentwickelt.
Stellwerke stellen durch mechanische, elektrische und elektronische Mittel sicher, dass Weichen, Signale und andere technische Einrichtungen stets nur so gestellt werden, dass sich Züge nicht gegenseitig oder durch zu hohe Geschwindigkeiten selbst gefährden können oder gefährdet werden, indem sich unter ihnen Weichen oder andere Einrichtungen verstellen. Für Rangierfahrten gelten nicht alle Anforderungen, so kann bei älteren (mechanischen und elektromechanischen) Stellwerken z. B. eine Weiche während des Befahrens unter dem Fahrzeug umgestellt werden, da diese nicht festgelegt sein müssen. Durch die Eigenschaften der Schienen bzw. der Spurführung können Zug- und Rangierfahrten abschnittsweise geortet und für die Stellwerke relevante Belegungen von Gleisen erkannt werden.
Bahnübergänge, an denen Straßen und Wege die Eisenbahn in einer Ebene kreuzen, werden durch Schranken, Lichtzeichen, Schilder oder andere Einrichtungen gesichert. Technisch gesicherte Bahnübergänge sind meist ebenfalls in die Stellwerkstechnik eingebunden. Insbesondere von Bahnübergängen als Kontaktpunkt mit anderen Verkehrssystemen geht aber eine Unsicherheit aus, weshalb Bahnübergänge stückweise beseitigt und nur noch in Ausnahmefällen bei Neubaustrecken genehmigt werden. Die an Bahnübergängen in den Eisenbahnverkehr eingetragenen Risiken sind nicht unerheblich. Andererseits beschränken Bahnübergänge auch die Verfügbarkeit und Notfallversorgungsgüte durch Rettungsdienste im Straßenverkehr.
Nachdem man sich vom Fahren auf Sicht in den Anfangsjahren der Bahnen als allgemein angewandtes Verkehrsprinzip verabschiedet hatte, wurde eine Strecke in Blockabschnitte unterteilt. Durch einen Streckenblock wird technisch sichergestellt, dass sich in einem Abschnitt nur ein Zug befindet und Züge im festen Raumabstand fahren. Schon früh wurde begonnen, Sicherheitsverantwortung vom Menschen auf die Technik zu übertragen. So wurde die Belegung eines Blockabschnitts anfangs völlig manuell durch Bahnbedienstete aufgelöst, wenn diese erkannt haben, dass ein Zug den Blockabschnitt geräumt hat. Nach Unfällen wurde schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts technisch sichergestellt, dass den Bediensteten auch tatsächlich ein Zug (zumindest ein Teil davon) passiert hat. Durch zukünftige Sicherungssysteme wird erhofft, dass Eisenbahnen im wandernden Raumabstand fahren können und somit die Kapazität und Energieeffizienz von Eisenbahnstrecken ohne Sicherheitseinbußen gegenüber der festen Einteilung in Blockabschnitte erhöht werden kann. Eisenbahnen insbesondere in Nordamerika werden auch im Zeitabstand gefahren. Besonders formalisierte und abgesicherte Kommunikationsprotokolle zwischen den an der Strecke und auf den Fahrzeugen beteiligten Mitarbeitern sowie eine exakte Buchführung tragen zur Sicherheit bei; so ist der Modus, wie einem Fahrzeug die Weiterfahrt bei einem gestörten Signal erteilt werden kann, präzise festgelegt, und potenziell gefährliche Bedienhandlungen im Stellwerk müssen schriftlich dokumentiert werden. Sicherheit wird aber zunehmend nur auf Rückfallebenen durch menschliche Organisation und Handlungen gewährleistet. Besonders viel Sicherheitsverantwortung tragen Menschen selbst noch bei Betriebsverfahren wie dem Zugleitbetrieb auf Nebenstrecken.
Auf Hochgeschwindigkeitsstrecken bzw. für Züge mit Regelgeschwindigkeiten von über 160 km/h wurde in Deutschland die Linienzugbeeinflussung eingeführt. Hierbei wird dem Triebfahrzeugführer per Führerstandssignalisierung angezeigt, wie weit er noch mit welcher Geschwindigkeit fahren darf. Die Signale an der Strecke werden dunkel geschaltet, wenn sie der Führerstandsignalisierung widersprechen. Die Sicherungstechnik des Zuges berechnet aus dem Abstand die mögliche augenblickliche Geschwindigkeit und überwacht das korrekte Bremsen des Zuges. Mit ETCS, ERTMS und GSM-R sollen in den nächsten Jahrzehnten europaweite Standards zur Zugsicherung, -lenkung und Kommunikation eingeführt werden.
Einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit liefert eine exakte Gleislage und deren regelmäßige Kontrolle. Da sich die Gleislage infolge des Verkehrs und witterungsbedingt ändert, wird in festen Zeitabständen die Gleisgeometrie vermessen und, wenn erforderlich, korrigiert. Zur Vermessung werden spezielle Gleismessfahrzeuge eingesetzt.
Die für Sicherheit im Eisenbahnverkehr zuständige Behörde ist in Deutschland das Eisenbahn-Bundesamt, in der Schweiz das Bundesamt für Verkehr und in Österreich das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie. Diese Behörden lassen sowohl die eingesetzte Infrastruktur- und Sicherheitstechnik als auch die Fahrzeuge zu und begutachten normgerechte und nachgewiesen sichere Gestaltung der Anlagen und Technologien. Auf europäischer Ebene befasst sich die Europäische Eisenbahnagentur in Valenciennes mit Sicherheit und erstellt teils Vorgaben für die nationalen Behörden und ist bestrebt, die Sicherungssysteme in Europa zu vereinheitlichen. Für die Sicherheit gegen gewollte Gefährdungen sind Bahnpolizeien zuständig. Diese sind die Bundespolizeien in Deutschland und in Österreich sowie die Bahnpolizei der SBB in der Schweiz. Unterstützt werden diese meist durch Sicherheitsfirmen der Bahngesellschaften.
Fahrplan
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das wichtigste Werkzeug im Bahnbetrieb ist der Bildfahrplan. Er wird so gestaltet, dass ein optimaler Betrieb möglich ist. Bei der Planung müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden: Kreuzungsmöglichkeiten in Bahnhöfen und auf der Strecke, die mögliche Höchstgeschwindigkeit des Zuges, Mindestabstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Zügen (gegeben durch den Abstand der Blocksignale auf der Strecke) und Anschlüsse zu anderen Zügen sowie weitere Abhängigkeiten (Zuggewicht, Zugkraft, Neigungen, Krümmungen, Bremsvermögen usw.). Wesentlich für einen wirtschaftlichen Betrieb sind auch der optimale Einsatz von Fahrzeugen und Personal: Sie können gleichzeitig nur an einem Ort sein, sollen aber nicht unnötig herumstehen. Ein guter Fahrplan enthält genügend, aber nicht zu viele Reserven, damit kleine Verspätungen nicht auf andere Züge übertragen werden.
Fahrgäste schätzen den Taktfahrplan, weil er mit seinem regelmäßigen Aufbau leicht zu merken ist. Für den Planer liegen die Vorteile im durchgängigen, symmetrischen System. Taktfahrpläne werden als Netzplan konstruiert.
Im Fahrplan werden Züge in verschiedene Zuggattungen eingeteilt, beispielsweise InterCity für Züge im Fernverkehr oder S-Bahn im städtischen Nahverkehr. Im internen Fahrplan für das Betriebspersonal sind auch Güterzüge und Leerfahrten enthalten.
Auf den Triebfahrzeugen stehen dem Lokomotivführer der Buchfahrplan in gedruckter Heftausgabe und in elektronischer Form, in Deutschland das EBuLa, zur Verfügung. Bei Sonderzügen bzw. Entlastungszügen erfolgt ein gesondert erstellter Fahrplan, in Deutschland die Fahrplananordnung (Fplo), welche dem Lokführer z. B. als Faxausdruck übermittelt wird.
Eisenbahnbetriebssimulation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fahrpläne und Bahninfrastruktur werden mit Simulationsverfahren überprüft, mit denen Eisenbahn- und Nahverkehrsnetze in EDV-Programmen mit allen Strecken-, Signal- und Betriebsmerkmalen mit realitätsnahen Betriebsabläufen einschließlich der zugehörigen unterschiedlichen Störeinflüsse nachgebildet werden. Sie sind damit besonders geeignet, um die Leistungsfähigkeit dieser Netze unter Betriebsbedingungen zu überprüfen.
Simulationsverfahren zählen zu den vier netzbezogenen Verfahrensgruppen, mit denen konkrete Netze und ihre Fahrpläne entwickelt oder überprüft werden (auch als mikroskopische Verfahren bezeichnet). Weitere Verfahren: statistisch/deterministische Methode zur Bewertung von Ist-Zuständen, konstruktive Methode vorwiegend zur Entwicklung von Fahrplänen und die analytische Methode für grundlegende Untersuchungen auf wahrscheinlichkeitstheoretischer Grundlage.[8]
Die Simulationsverfahren für Eisenbahn- und Nahverkehrsnetze zeichnen sich dadurch aus, dass die Zugfahrten über signaltechnisch gesicherte Gleisanlagen in Berechnungsläufen direkt nachgebildet werden. Die Methode baut auf einem konfliktfreien Fahrplan auf, der vorab meist mit der konstruktiven Methode entwickelt wurde. Der tatsächliche Betriebsablauf wird zunächst im Grundbetrieb und in weiteren Schritten realitätsbezogen simuliert, indem verspätete Zugfahrten in einer Vielzahl von Berechnungsläufen (meist mehrere Hundert) nachgebildet und beurteilt werden.
Weitere Einflüsse ergeben sich aus dem möglichen Ausfall von Infrastruktur (Notfallzustände) und Ausfall von Fahrzeugkomponenten, aus Haltezeitverlängerungen, beispielsweise auch bei Großveranstaltungen, aus zeitlich beschränkten Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Streckenabschnitten und aus dem Einflussfaktor „Mensch“ bei der Bedienung und Handhabung der Infrastruktur.[9] Für diese Modellierungen werden zwei unterschiedliche Methoden eingesetzt:
- Die synchrone Simulation lässt alle Fahrten im Untersuchungsraum gleichzeitig ablaufen. Die weitere Entwicklung des Betriebsgeschehens wird in Zeitschritten weiterverfolgt. Dabei sind Dispositionsentscheidungen zur Sicherung des Betriebes erforderlich, z. B. Haltezeitverlängerung, Nutzung/Nichtnutzung von Bedarfshalten, Änderungen von Zielgleisen in Bahnhöfen oder Verlagerung auf andere Streckenabschnitte. Hierbei sind „Deadlocks“ zu vermeiden, also Betriebszustände, bei denen kein weiterer Betrieb möglich ist und im Extremfall zwei Züge gegenüberstehen,[9]
- Die asynchrone Simulation lässt die Fahrten entsprechend ihrer Rangfolge (z. B. beginnend mit ICE) ablaufen, bei gleichrangigen entsprechend der zeitlichen Reihenfolge. Die Disposition ist vorausschauend erforderlich und erfolgt rangabhängig, meist auf Grundlage eines Fahrplans, der mit der analytischen Methode entwickelt wurde. Die zeitversetzte Betrachtung mit der asynchronen Simulation bildet das Betriebsgeschehen abstrakter ab.
Im Ergebnis der Simulationsläufe werden Aussagen erzielt über:
- Stabilität und Qualität eines Fahrplans, worüber auch die Anzahl und die Einwirkungen aus Dispositionsentscheidungen Aufschluss geben,
- Verspätungen an bestimmten Betriebspunkten und deren Gründe (Ur- und Einbruchverspätungen) sowie deren Auswirkungen durch Verspätungsübertragungen (Folge- und Zusatzverspätungen),
- Behinderungen aus der Infrastruktur, die sich in Verspätungen auswirken und damit auf unzureichend ausgestattete Abschnitte sowie auf Engpässe hinweisen, wozu ebenfalls die Anzahl und die Einwirkungen aus Dispositionsentscheidungen Aufschluss geben – im Einzelnen anhand der Protokolle aus den Berechnungsläufen,[10]
- Anschlussstabilität aus der Beurteilung von konkreten Einzelverbindungen. Beispielsweise können einzelne, stark besetzte Zubringerzüge beurteilt werden, so dass die Methode konkretere Ergebnisse liefert als nur Durchschnittswerte im betrachteten Streckennetz wie bei anderen Verfahren.[11]
- Umlaufsicherung,
- Vergleich und Bewertung unterschiedlicher Infrastruktur- und/oder Fahrplanvarianten.[12]
Die Berechnungsergebnisse werden anhand von Qualitäts- und Leistungskennwerten zusammengefasst und in Streckenkarten bildhaft dargestellt, beispielsweise durch maßstäbliche und farbige Balken. Zur Kennzeichnung von Verspätungen haben sich Verspätungsdauerlinien bewährt, mit denen die Verspätungszeit in Minutenintervallen mit dem zugehörigen prozentualen Aufkommen veranschaulicht wird. Auch diese Qualität lässt sich in Netzkarten durch farblich unterschiedene Streckenabschnitte veranschaulichen, die als „Gütekarte der Pünktlichkeit“ ähnlich wie Gewässergütekarten einen klaren Überblick ermöglichen.[9]
Zur Methodendurchführung benötigt die Simulationsmethode einen hohen Detaillierungsgrad bei der Infrastruktur und eingehende Informationen zum Betriebsprogramm. Dies führt sowohl bei der Datenaufbereitung und der Übertragung in das Modell zu entsprechendem Zeitbedarf als auch bei der Auswertung und Bewertung der ermittelten Daten.[13]
Betrieb und Automatisierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Einstellen des Fahrweges wurde in der Geschichte der Eisenbahn immer weiter zentralisiert und automatisiert. Stellwerke übernahmen die Bedienung der Weichen und Signale vor Ort. Mit dem Einsatz der Betriebsleittechnik können auch die Stellwerke ganzer Regionen fernbedient werden. Eine automatische Zuglenkung stellt Fahrstraßen anhand von elektronisch gespeicherten Fahrplandaten ein.
Umwelt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vergleich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Umweltverträglichkeit des Schienenverkehrs wird üblicherweise – wie für andere Verkehrssysteme – unter den folgenden Gesichtspunkten beurteilt:
- Ressourcen- und Energieverbrauch (Landschaft, Rohstoffe, Energie),
- Belastung durch Schadstoffe und Partikel,
- Lärmbelastung.
Ergänzend werden volkswirtschaftliche Auswirkungen als externe Kosten aus Schäden an Personen und Sachwerten hinzugezogen. Wird der Schienenverkehr vergleichend den anderen Verkehrssystemen gegenübergestellt, so schneidet er beim Ressourcen- und Energieverbrauch besonders günstig gegenüber dem Straßenverkehr ab. Der Landschaftsverbrauch – und damit auch deren „Zerschneiden“ – liegt beim Schienenverkehr deutlich geringer. Eine Belastung – besonders beim Gütertransport – kann durch Lärm aus den Anfahr-, Roll- und Bremsgeräuschen entstehen.
Ressourcen- und Energieverbrauch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einheit | Reisezug | Reisebus | PKW | Flugzeug | |
---|---|---|---|---|---|
Energie- verbrauch |
MJ/Pkm | 1,1 | 0,6 | 1,9 | 2,5 |
CO2 | g/Pkm | 63 | 42 | 138 | 183 |
NOx | g/Pkm | 0,19 | 0,40 | 0,29 | 0,76 |
SO2 | g/Pkm | 0,02 | 0,09 | 0,06 | 0,121 |
Quelle: Datenbank-Ergebnisse IFEU Heidelberg[14] |
Einheit | Güterzug | Binnen- schiff |
LKW | Flugzeug | |
---|---|---|---|---|---|
Energie- verbrauch |
MJ/tkm | 0,4 | 0,5 | 1,3 | 18,3 |
CO2 | g/tkm | 22 | 33 | 93 | 240 |
NOx | g/tkm | 0,07 | 0,57 | 0,67 | 5,54 |
SO2 | g/tkm | 0,02 | 0,04 | 0,05 | 0,85 |
Quelle: Datenbank-Ergebnisse IFEU Heidelberg[14] |
Eine zweigleisige Schienentrasse verbraucht pro Kilometer 1,2 Hektar Fläche, eine Autobahn pro Kilometer mit 3,6 Hektar die dreifache Fläche. (Entsprechend 12 bzw. 36 m Breite.)[15] Der Energieverbrauch liegt im Schienenverkehr für den Personentransport bei 3,4 l Dieseläquivalent pro 100 Personenkilometer (Pkm), im Straßenverkehr hingegen bei 5,6 l Dieseläquivalent pro 100 Pkm für Alleinreisende. Im Gütertransport auf der Schiene wird nur ein Drittel der Energie des LKW-Transports benötigt – im Durchschnitt 1,2 l Dieseläquivalent pro 100 Tonnenkilometer (tkm) beim Bahntransport gegenüber 3,9 l Dieseläquivalent pro 100 tkm beim LKW-Transport.[15] Der vergleichsweise günstige Energieverbrauch trägt in Verbindung mit anderen Energieträgern auch zu den geringeren CO2-, NOx- und Partikel-Emissionen bei, die etwa bei einem Drittel der leistungsbezogenen Emissionen aus dem PKW-Verkehr und einem Viertel bis einem Zehntel beim LKW-Verkehr liegen (s. Tabellen).
Der Schienengüterverkehr ist besonders bei mittleren bis hohen Transportentfernungen und bei Container- und Massenguttransporten vorteilhaft einzusetzen. Am gesamten Gütertransport ist er in Deutschland zu etwa einem Viertel beteiligt – gemessen in Tonnenkilometern. In den nächsten Jahren wird weiterhin mit einem überproportionalen Anwachsen von jährlich rund 6 % gerechnet.
Emission von Feinstaub
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Etwa 75 % der Feinstaubemission von Eisenbahnverkehr rührt vom Bremsenabrieb her. Traditionell reiben Bremsschuhe aus Grauguss auf der gedrehten, gehärtetem Radlauffläche aus Stahl. Moderne Reisezugwagen tragen hingegen Bremsscheiben aus Stahl an den Achsen der Radsätze, in den Bremssätteln wirken Bremsbeläge aus gesintertem Kompositwerkstoff.[16]
Auch am spurführenden und Haftreibung vermittelnden Rad-Schiene-Kontakt entsteht Eisenstaub.
Am Schleifkontakt des Stromabnehmers aus Kohle-Kupfer-Kontaktwerkstoff zum Oberleitungsdraht aus Kupfer entsteht ebenfalls Abrieb und durch Stromwärme und Lichtbogen Abbrand.
Eisenstaub, ursprünglich schwarz, fällt auf alle, insbesondere bodennahe Oberflächen an einer Bahntrasse. Durch Luftsauerstoff und Wasser bildet sich ein brauner Belag aus Eisenrost aus, etwa auf Gleisschotter, Schwellen, Schienen, Geländer, Oberleitungsmasten, Bahnsteig. Güterwagen sind daher häufig rostbraun oder dunkel lackiert, um die Färbung dieses Belags schon vorwegzunehmen.
Lärmbelastung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine wesentliche Umweltbelastung geht beim Schienenverkehr vom Lärm aus, der durch Antriebs-, Roll- und Bremsgeräusche entsteht (s. a. Schienenverkehrslärm). Nach Umfragen aus dem Jahr 2008 fühlen sich 24 % der Bevölkerung in Deutschland durch Schienenverkehrslärm belästigt, darunter 12 % äußerst und 4 % stark belästigt.[17]
Unter vergleichbaren Bedingungen ruft die Vorbeifahrt von Reise- und Güterzügen mit Graugussbremsen eine Lärmbelastung von 92 bis 95 dB (A) hervor – gemessen in 7,5 Meter Abstand bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h. Bei Reisezugwagen mit Scheibenbremsen und beim ICE sinken bei gleichen Rahmenbedingungen die Werte auf 77 bis 82 dB (A),[18] der Schalldruck wird also halbiert (zum Zusammenhang zwischen Messungen und dem „Hörereignis“ als menschlicher Wahrnehmung siehe Schalldruckpegel und Lautheit). Durch technische Maßnahmen an den Bremsen und Drehgestellen lässt sich die Lärmbelastung auch von Güterwagen auf Werte um 75 dB (A) senken.[18] Weitere Lärmschutzmaßnahmen bestehen darin, den Lärm entlang der Schienenwege durch Schallschutzwände, Einhausungen bzw. Tunnel abzusenken. Als administrative Maßnahmen kommen lärmabhängige Trassenpreise in Frage, die bauartbedingte Lärmentwicklungen der Lokomotiven und Waggons berücksichtigen und über Kostenvorteile Anreize zur Lärmsenkung schaffen (zum aktuellen Stand in Deutschland siehe Trassenpreissystem).
Grenzwerte für den Lärmschutz an Schienenwegen sind nur für den Neubau oder die wesentliche Änderung mit der Verkehrslärmschutzverordnung (16. BImSchV vom 12. Juni 1990)[19] festgelegt, wobei die Geräuschpegelgrenzwerte um 5 dB geringer angesetzt werden als beim Straßenverkehr (sog. Schienenbonus). Für den Lärmschutz an bestehenden Verkehrswegen gibt es keine Grenzwerte und damit auch keinen Rechtsanspruch auf Sanierung. Die Lärmsanierung an Schienenwegen wurde erst 1999 mit einem Jahresbudget von 100 Mio. DM begonnen und mittlerweile mit 100 Mio. Euro jährlich fortgesetzt.[17][20] Im Jahr 2009 konnten zusätzlich 110,9 Mio. Euro aus dem Konjunkturpaket I und 48,3 Mio. Euro aus dem Konjunkturpaket II abgerufen werden. Diese derzeitigen Maßnahmen zum Lärmschutz umfassen knapp 3 % der Gesamtaufwendungen für das bundesweite Schienennetz, die zwischen 3,1 und 4,1 Mrd. Euro jährlich von 2000 bis 2009 für Ersatzinvestitionen im Bestandsnetz sowie für Neu- und Ausbauvorhaben lagen.[17]
Die Belastungen durch Schienenverkehrslärm können für die Hauptverkehrswege und Ballungsräume direkt aus den Lärmkarten abgelesen werden, die im Rahmen der EU-Umgebungslärmrichtlinie erstellt wurden:
- Umgebungslärmkartierung an Schienenwegen von Eisenbahnen des Bundes mit deutschlandweiten, einzeln auswählbaren Kartenausschnitten zur Lärmbelastung an Schienenwegen[21]
Die Strecken mit den höchsten Lärmemissionen sind die Hauptstrecken des Güterverkehrs, zu denen in Deutschland beispielsweise der Rheinkorridor zählt sowie der Korridor Hamburg–Hannover–Göttingen–Fulda–Würzburg, aber auch Ost-West-Korridore wie Hannover–Hamm–Ruhrgebiet, Nürnberg–Passau und Mannheim–Stuttgart–Ulm–München–Rosenheim.[17]
Eisenbahnwesen als Studienfach
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Studiengang Eisenbahnwesen wird an mehreren deutschen, Schweizer, österreichischen und niederländischen Universitäten und Hochschulen angeboten. In der deutschen Hochschulpolitik ist das Eisenbahnwesen als Kleines Fach eingestuft, die Arbeitsstelle Kleine Fächer listet für Deutschland (Stand Juni 2019) 19 eigenständige Lehrstühle an elf Universitäten, an denen auch Studiengänge angeboten werden.[22] Neben diesen Universitäten bietet die Fachhochschule Erfurt einen Studiengang Eisenbahnwesen an.[23]
Rechtliches
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Deutschland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Begriffsbestimmung für Eisenbahnen findet sich in § 2 des Allgemeinen Eisenbahngesetz (AEG) vom 27. Dezember 1993:
„(1) Eisenbahnen sind öffentliche Einrichtungen oder privatrechtlich organisierte Unternehmen, die Eisenbahnverkehrsleistungen erbringen oder eine Eisenbahninfrastruktur betreiben.
(2) Eisenbahnverkehrsleistungen sind die Beförderung von Personen oder Gütern auf einer Eisenbahninfrastruktur. Eisenbahnverkehrsunternehmen müssen in der Lage sein, die Zugförderung sicherzustellen. …
(3) Die Eisenbahninfrastruktur umfasst die Betriebsanlagen der Eisenbahnen einschließlich der Bahnstromfernleitungen.
(3a) Betreiber der Schienenwege ist jedes Eisenbahninfrastrukturunternehmen, das den Betrieb, den Bau und die Unterhaltung der Schienenwege der Eisenbahn zum Gegenstand hat, mit Ausnahme der Schienenwege in Serviceeinrichtungen.“
Keine Eisenbahnen im Sinne dieses Gesetzes sind dabei „andere Schienenbahnen wie Magnetschwebebahnen, Straßenbahnen und die nach ihrer Bau- oder Betriebsweise ähnlichen Bahnen, Bergbahnen und sonstige Bahnen besonderer Bauart“ (§ 1 Abs. 2 S. 2 AEG).
Für den Betrieb regelspuriger öffentlicher Eisenbahnen wurde gemäß § 26 Abs. 1 AEG die Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO) erlassen. Schmalspurbahnen unterliegen der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung für Schmalspurbahnen (ESBO). Darüber hinaus haben die Bundesländer für nichtöffentliche Eisenbahnen Verordnungen über den Bau und Betrieb von Anschlussbahnen (BOA bzw. EBOA) erlassen. Eine Vereinheitlichung von EBO/ESBO und BOA/EBOA wird angestrebt. Dabei gibt es das Problem der Bund-Länder-Zuständigkeiten.
Bei Eisenbahnen des Bundes sowie bei nichtbundeseigenen Eisenbahnen mit Sitz im Ausland übt das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) die Aufsicht aus. Für die nichtbundeseigenen Eisenbahnen mit Sitz in Deutschland sind die Länder zuständig; die meisten von ihnen haben die Eisenbahnaufsicht jedoch dem EBA übertragen.
Weitere Vorschriften:
- Eisenbahn-Signalordnung (ESO)
- Eisenbahn-Verkehrsordnung (EVO)
- Landeseisenbahngesetze
Die berühmt gewordene Definition des Reichsgerichts aus dem Jahre 1879 für die Eisenbahn lautete noch:
„Ein Unternehmen, gerichtet auf wiederholte Fortbewegung von Personen oder Sachen über nicht ganz unbedeutende Strecken auf metallener Grundlage, welche durch ihre Konsistenz, Konstruktion und Glätte dem Transport großer Gewichtsmassen bzw. die Erzielung einer verhältnismäßig bedeutenden Schnelligkeit der Transportbewegung zu ermöglichen bestimmt ist, und durch diese Eigenart in Verbindung mit den außerdem zur Erzeugung der Transportbewegung benutzten Naturkräften (wie Dampf, Elektrizität, tierischer, menschlicher Muskeltätigkeit, bei geneigter Ebene der Bahn auch schon der eigenen Schwere, der Transportgefäße und deren Ladung usw.) bei dem Betriebe des Unternehmens auf derselben eine verhältnismäßig gewaltige (je nach dem Umständen nur in bezweckter Weise nützliche, oder auch Menschenleben vernichtende und die menschliche Gesundheit verletzende) Wirkung zu erzeugen fähig ist.“[24][25]
Sie wird heute als herausragendes Beispiel des Kanzleistils gewertet.
Schweiz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das schweizerische Eisenbahngesetz definiert:
„Eisenbahnunternehmen im Sinne dieses Gesetzes sind Unternehmen, die die Eisenbahninfrastruktur bauen und betreiben oder den Eisenbahnverkehr durchführen, die nach ihrer Zweckbestimmung von allen zur Beförderung von Personen und Gütern benützt werden können und deren Fahrzeuge spurgeführt sind.“
Dem Eisenbahngesetz unterstehen in der Schweiz auch Zahnradbahnen und Straßenbahnen (zu denen auch Trolley-Busse zählen), während die Standseilbahnen seit 2006 dem Seilbahngesetz[27] unterstehen.
Österreich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Österreich bestimmt § 1 des Eisenbahngesetzes:
„Eisenbahnen im Sinne dieses Bundesgesetzes sind:
- Öffentliche Eisenbahnen, und zwar:
- Hauptbahnen;
- Nebenbahnen:
- Straßenbahnen;
- Nicht-öffentliche Eisenbahnen, und zwar:
- Anschlussbahnen;
- Materialbahnen.“
§1b EisbG definiert die zum Verkehr auf Eisenbahnen zugangsberechtigten Eisenbahnverkehrsunternehmen:
„Ein Eisenbahnverkehrsunternehmen ist ein Eisenbahnunternehmen, das Eisenbahnverkehrsleistungen auf der Schieneninfrastruktur von Hauptbahnen oder vernetzten Nebenbahnen erbringt sowie die Traktion sicherstellt, wobei dies auch solche einschließt, die nur die Traktionsleistung erbringen, und dem eine Verkehrsgenehmigung, eine Verkehrskonzession oder eine einer Verkehrsgenehmigung gemäß § 41 gleichzuhaltende Genehmigung oder Bewilligung erteilt wurde.“
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bahn (Verkehr)
- Geschichte der Eisenbahn (allgemein)
- Geschichte der Eisenbahn in Deutschland
- Geschichte der Schweizer Eisenbahn
- Deutsche Bahn
- Deutsche Reichsbahn
- Schienenverkehr in der Schweiz
- Schienenverkehr in Österreich
- Liste der Länder nach Eisenbahnnetz
- Liste von Abkürzungen im Eisenbahnwesen
- Modelleisenbahn
- Zugsimulation
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Czygan (Hrsg.): Die Eisenbahn in Wort und Bild. Grundzüge des praktischen Eisenbahnwesens nach neuestem Stand der eisenbahntechnischen Wissenschaft in leicht faßlicher Darstellung. (2 Bände). H. Killinger, Nordhausen a. H. 1928.[28]
- Der Eisenbahningenieur. EI. Internationale Fachzeitschrift für Schienenverkehr & Technik. Eurailpress, DVV Media Group, Hamburg, ZDB-ID 240444-8.
- Joachim Fiedler: Bahnwesen. Planung, Bau und Betrieb von Eisenbahnen, S-, U-, Stadt- und Straßenbahnen. 5., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Werner, Neuwied 2005, ISBN 3-8041-1612-4. (Umfassendes Übersichtswerk, entstanden in enger Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft).
- Frank Grube (Hrsg.), Gerhard Richter (Hrsg.): Das große Buch der Eisenbahn. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 1979, ISBN 3-455-08865-1. (Behandelt das globale Eisenbahnwesen; im Anhang eine Tabelle über die Eisenbahnen der Welt, Typenbezeichnungen von Lokomotiven, eine Übersicht der wichtigsten Eisenbahnmuseen weltweit, ein Glossar, eine Autorenübersicht, ein Personenregister, ein Register zu Eisenbahngesellschaften, -linien und -strecken, eine Aufstellung von Lokomotiv- und Zugnamen und Baureihen und -klassen sowie Bild-, Quellen- und Übersetzungsnachweise).
- Eberhard Jänsch (Hrsg.): Das System Bahn. Handbuch. 2. Auflage. DVV Media Group GmbH, Hamburg 2016, ISBN 978-3-87154-511-5 (719 Seiten, Kurzbeschreibung [abgerufen am 7. Juni 2016]).
- Hans-Ludwig Leers: Die Entwicklung des Verkehrs im industriellen Ballungsraum der Städte und Gemeinden des Wuppertals im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Ein Beitrag zur Verkehrsgeschichte des Wuppertals. Schriftenreihe Studien zur Geschichtsforschung der Neuzeit, Band 47. Kovač, Hamburg 2006, ISBN 978-3-8300-2609-9. (Zugleich: phil. Dissertation, Universität Wuppertal, Wuppertal 2005).
- Alois von Lützenau: Erklärung des mit Allerhöchster Entschließung von 30. Jänner 1847 genehmigten österreichischen Eisenbahn-Polizeigesetzes unter Anführung der darauf Bezug habenden einschlägigen anderweitigen Gesetze. Braumüller und Seidel, Wien 1848. (Online bei ALO).
- Wolfgang Schivelbusch: Geschichte der Eisenbahnreise. Zur Industrialisierung von Raum und Zeit im 19. Jahrhundert. 4. Auflage (1. Auflage: 1977). Fischer-Taschenbücher, Band 14828. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 3-596-14828-6.
- Viktor Freiherr von Röll (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, 2. Aufl. 1912–1923, Neusatz und Faksimile auf DVD-ROM, Directmedia Publishing, Berlin 2007, ISBN 978-3-89853-091-0.
- Rechtliches
- Wolfgang Kunz/Urs Kramer (Hrsg.): Eisenbahnrecht. Systematische Sammlung der Gesetze und Verordnungen sowie der Rechtsakte der Europäischen Gemeinschaft mit Erläuterungen. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden, 54. ErgLfg. 2020, ISSN 0946-8560
- Jacques Meylan: Le domaine ferroviaire en droit comparé. Droz, Genf 1966 (Rechtsvergleichung).
- Sandie Calme: L’évolution du droit des transports ferroviaires en Europe. PU Aix-Marseille, Aix-Marseille 2008, ISBN 978-2-7314-0650-4 (Rechtsgeschichte).
- Martin Lodge: On different tracks: designing railway regulation in Britain and Germany. Praeger, Westport, Conn. 2002, ISBN 0-275-97601-7 (englisch).
- Roman Michalczyk: Europäische Ursprünge der Regulierung von Wettbewerb. Mohr Siebeck, Tübingen 2010, ISBN 978-3-16-150638-3 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Rüdiger Schmidt-Bendun: Haftung der Eisenbahnverkehrsunternehmen: Auf dem Weg zu einem harmonisierten Eisenbahn- und Luftverkehrsrecht in Europa. Jenaer Wiss. Verl.-Ges, Jena 2007, ISBN 978-3-86653-015-7 (Studien zum Internationalen Privat- und Verfahrensrecht).
- Sina Stamm: Eisenbahnverfassung und Bahnprivatisierung – zur verfassungsrechtlichen Zulässigkeit und zum Prozess der Privatisierung der Deutschen Bahn AG, Diss. Universität Potsdam 2010, Duncker&Humblot 2010, ISBN 978-3-428-13358-1
Dokumentation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Eisenbahn. Motor des Fortschritts. Regie: Thomas Staehler, ZDF, Deutschland, 89 Minuten, 2023
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Eisenbahn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Linkkatalog zum Thema Bahn bei curlie.org (ehemals DMOZ)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Duden: Der Duden in zwölf Bänden, Band 7 (Etymologie der deutschen Sprache), Das Herkunftswörterbuch, Bibliographisches Institut, 4. Auflage, Mannheim / Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04074-2, S. 175.
- ↑ The World Factbook – Railways. In: cia.gov. Central Intelligence Agency, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. Januar 2019; abgerufen am 19. Juli 2020 (englisch).
- ↑ Duden: Der Duden in zwölf Bänden, Band 7 (Etymologie der deutschen Sprache), Das Herkunftswörterbuch, Bibliographisches Institut, 4. Auflage, Mannheim / Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04074-2, S. 175.
- ↑ Carl Herloßsohn: Damen Conversations Lexikon. Fr. Volckmar, Leipzig 1835 (zeno.org [abgerufen am 2. Januar 2019]).
- ↑ Datenangaben der CIA ( vom 24. November 2018 im Internet Archive)
- ↑ Hausrollbahnen, feldbahn.at von 2001, abgerufen am 16. Januar 2013.
- ↑ Lars Neumann, Walter Krippendorf: Branchenanalyse Bahnindustrie. Hans Böckler Stiftung, 30. September 2016, abgerufen am 27. November 2020.
- ↑ Dietmar Lübke (Koordination): Handbuch Das System Bahn Kap. 8.1 Leistungsfähigkeitsuntersuchungen und Simulationen. DVV Media Group GmbH | Eurailpress, Hamburg 2008, ISBN 978-3-7771-0374-7
- ↑ a b c Alfons Radtke: EDV-Verfahren zur Modellierung des Eisenbahnbetriebs. Wissenschaftliche Arbeiten des Instituts für Verkehrswesen, Eisenbahnbau und -betrieb Universität Hannover, Band 64. Eurailpress Tetzlaff-Hestra, Hamburg 2006, ISBN 3-7771-0351-9. (Zugleich: Habilitationsschrift, Universität Hannover, Hannover 2005).
- ↑ Thomas Böhm, Benedikt Scheier: Railonomics – für eine bedarfsgerechte Infrastruktur, Softwaregestützte Integration von Betriebssimulation und Wirtschaftlichkeitsanalyse. In: Der Eisenbahningenieur, Heft Januar 2010, S. 32–36.
- ↑ Marc-André Klemenz, Thomas Siefer: Anschluss verpasst? Das war einmal! – Entwicklung eines Verfahrens zur optimierten fahrgastabhängigen Anschlussplanung. In: Der Eisenbahningenieur, Heft Januar 2010, S. 37–45.
- ↑ Werner Weigand: Untersuchung von Netzknoten – Basis für Ausbauplanungen. In: Der Eisenbahningenieur, Heft Juni 2010, S. 354–358.
- ↑ Wolfgang Fengler, Jochen Böttcher: Eisenbahnknoten strukturiert analysieren ETR Eisenbahntechnische Rundschau, September 2007, S. 526–532.
- ↑ a b IFEU – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg, Datenbank-Ergebnisse dargestellt von Andreas Geißler: Die verkehrsträgerübergreifende Datenbank „Umwelt&Verkehr“ zur Nutzung für die Förderer ( vom 24. November 2011 im Internet Archive), Heidelberg, Berlin 2010.
- ↑ a b Allianz pro Schiene: „Umweltschonend mobil. Bahn, Auto, Flugzeug, Schiff im Umweltvergleich“.
- ↑ TU Graz: Auch Zugverkehr erzeugt Feinstaub orf.at, 23. Juli 2024, abgerufen am 23. Juli 2024.
- ↑ a b c d BT-Drs. 17/2638 Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Gustav Herzog, Sören Bartol, Uwe Beckmeyer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD – Drucksache 17/2056 –: Maßnahmen zur Verbesserung des Lärmschutzes im Landverkehr (PDF; 160 kB).
- ↑ a b Umweltbundesamt: Status quo und Grenzwertvorschläge für Geräuschemissionen von Schienenfahrzeugen ( vom 16. November 2010 im Internet Archive) Berlin 2011, abgerufen am 31. März 2011.
- ↑ Umweltbundesamt: Richt- und Grenzwerte für die Geräuschimmissionen des Straßen- und Schienenverkehrs ( vom 3. Juli 2013 im Internet Archive) Berlin 2011, abgerufen am 31. März 2011.
- ↑ Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung: Lärmemissionen 2008 in einer Streckenkarte ( vom 26. Mai 2012 im Internet Archive) (PDF).
- ↑ Umgebungslärmkartierung an Schienenwegen von Eisenbahnen des Bundes: ( vom 10. Oktober 2015 im Internet Archive).
- ↑ Arbeitsstelle Kleine Fächer: Eisenbahnwesen auf dem Portal Kleine Fächer. Abgerufen am 11. Juni 2019.
- ↑ siehe Bachelor Eisenbahnwesen an der FH Erfurt, abgerufen am 21. November 2015.
- ↑ Definition von „Eisenbahn“ des deutschen Reichsgerichts vom 17. März 1879, Aktenzeichen: I 23/80, Fundstelle: RGZ 1, 247.
- ↑ Zur Geschichte des Urteils: dvaulont.de
- ↑ Eisenbahngesetz vom 20. Dezember 1957.
- ↑ Seilbahngesetz.
- ↑ Permalink Deutsche Nationalbibliothek.