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„Samtgemeinde Papenteich“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|beschäftigt sich mit der Samtgemeinde Papenteich im Landkreis Gifhorn, Niedersachsen. Zu weiteren Bedeutungen siehe [[Papenteich (Begriffsklärung)]].}}
{{Überarbeiten}}
{{Infobox Gemeindeverband in Deutschland
| Art = Samtgemeinde
| Name = Papenteich
| Gegründet = 1970-10-02
| Wappen = Wappen der Samtgemeinde Papenteich.png
| Breitengrad = 52/23
| Längengrad = 10/32
| Lageplan = Samtgemeinde Papenteich in GF.svg
| Bundesland = Niedersachsen
| Landkreis = Gifhorn
| Gemeindeschlüssel = 031515406
| Gliederung = 6
| Adresse = Hauptstraße 15<br />38527 [[Meine]]
| Website = [https://www.papenteich.de/ www.papenteich.de]
| Organwalter = Ines Kielhorn
| Organwaltertitel = [[Samtgemeindebürgermeister|Samtgemeinde-<br />bürgermeister]]
| Partei = parteilos
}}


Die '''Samtgemeinde Papenteich''' ist eine [[Samtgemeinde]] im [[Niedersachsen|niedersächsischen]] [[Landkreis Gifhorn]] unmittelbar nördlich der Stadt [[Braunschweig]].
{| cellpadding="2" style="float: right; width: 307px; background: #e3e3e3; margin-left: 1em; border-spacing: 1px;"
! Wappen
! Karte
|- style="background: #ffffff; text-align: center;"
| style="width: 145px;" | [[Bild:Papenteich wappen.jpg|130px|Wappen der Samtgemeinde Papenteich]]
| style="width: 145px;" | [[Bild:Karte_Samtgemeinde_Papenteich_in_Deutschland.png|140px|Deutschlandkarte, Position der Samtgemeinde Papenteich hervorgehoben]]
|-
! colspan="2" | Basisdaten
|- style="background: #ffffff;"
| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Niedersachsen]]
|- style="background: #ffffff;"
| [[Landkreis]]: || [[Landkreis Gifhorn|Gifhorn]]
|- style="background: #ffffff;"
| [[Gemeindearten|Gemeindeart]]: || [[Samtgemeinde]]
|- style="background: #ffffff;"
| [[Verwaltungssitz]]: || [[Meine]]
|- style="background: #ffffff;"
| [[Geografische Lage]]: || {{Koordinate Text Artikel|52_23_N_10_32_E_region:DE-NI_type:city(23500)|52°&nbsp;23'&nbsp;N; 10°&nbsp;32'&nbsp;O}}
|- style="background: #ffffff;"
| [[Höhe]]: || 79 m ü. [[Normalnull|NN]]
|- style="background: #ffffff;"
| [[Fläche]]: || 110,84 [[Quadratkilometer|km²]]
|- style="background: #ffffff;"
| [[Einwohner]]: || 23.458 ''<small>(30. Juni 2005)</small>''
|- style="background: #ffffff;"
| [[Bevölkerungsdichte]]: || 211 Einwohner/km² <!--
|- style="background: #ffffff;"
| [[Postleitzahl]]en: || XXXXX - XXXXX<br />(''alt:'' XXXX)
|- style="background: #ffffff;"
| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 0XXX -->
|- style="background: #ffffff;"
| [[Kfz-Kennzeichen]]: || GF
|- style="background: #ffffff;"
| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel|Gemeindeschlüssel]]: || 03 1 51 406
|- style="background: #ffffff;"
| Samtgemeindegliederung: || 6 [[Gemeinde]]n
|- style="background: #ffffff;"
| Adresse der<br />Samtgemeindeverwaltung: || Hauptstraße 15<br />38527 Meine
|- style="background: #ffffff;"
| Website: || [http://www.papenteich.de/ www.papenteich.de]
|- style="background: #ffffff;"
| E-Mail-Adresse: || [mailto:info@papenteich.de info@papenteich.de]
|-
! colspan="2" | Politik
|- style="background: #ffffff;"
| [[Bürgermeister]]: || Helmut Holzapfel ([[SPD]])
|}
Die '''Samtgemeinde Papenteich''' ist eine [[Samtgemeinde]] im [[Niedersachsen|niedersächsischen]] [[Landkreis Gifhorn]] zwischen der südlichen [[Lüneburger Heide]] und der Stadt [[Braunschweig]]. Der Papenteich wurde 1970 in seiner heutigen Form gebildet und besteht aus 6 [[Gemeinde]]n mit insgesamt 19 [[Ortschaft]]en mit dem [[Verwaltungssitz]] [[Meine]]. In der Samtgemeinde leben 23.458 Menschen.


== Geografie ==
== Geographie ==
=== Geografische Lage ===
=== Geographische Lage ===
{{Siehe auch|Papenteich}}
Die Samtgemeinde Papenteich liegt zwischen dem [[Harz (Mittelgebirge)|Harz]] und der [[Lüneburger Heide|Heide]] und schließt sich nördlich an die Stadt Braunschweig an. Der Papenteich wird zentral in Nord-Süd-Richtung von der [[Bundesstraße 4]] durchzogen. Südlich in Richtung Braunschweig streift die [[Bundesautobahn 2]] mit der Auffahrt Braunschweig-Watenbüttel sowie dem kanpp südlich der Gemeindegrenze gelegenen Autobahnkreuz Braunschweig Nord ([[Bundesautobahn_2|A2]] / [[Bundesautobahn_391|A391]]) die Samtgemeinde. Größere Städte in der näheren Umgebung sind: [[Gifhorn]], [[Wolfsburg]], [[Braunschweig]], [[Salzgitter]], [[Wolfenbüttel]], [[Peine]] und [[Celle]].


Die Samtgemeinde Papenteich liegt zentral auf der [[Papenteich|Papenteicher Hochfläche]] am Übergang vom [[Norddeutsches Tiefland|norddeutschen Tiefland]] zum [[Nördliches Harzvorland|nördlichen Harzvorland]]. Genauer gehört die Samtgemeinde zum [[Ostbraunschweigisches Flachland|Ostbraunschweigischen Flachland]]<ref name="BfN - Steckbrief">Bundesamt für Naturschutz: Steckbrief des Ostbraunschweigischen Flachlandes: [https://www.bfn.de/landschaften/steckbriefe/landschaft/show/62401.html?tx_lsprofile_pi1%5Bbundesland%5D=14&tx_lsprofile_pi1%5BbackPid%5D=13857&cHash=ff0d9a4bf85ab09e3bfd3641ac57536b]</ref> des [[Weser-Aller-Flachland]]es und befindet sich damit im Übergangsbereich von [[Löss]][[börde]]n zu [[Geest]]platten. An die Samtgemeinde schließen sich mehrere [[Naturraum|Naturräume]] an: im Norden das [[Allertal]], im Süden das [[Ostbraunschweigisches Hügelland|Ostbraunschweigische Hügelland]] und im Westen die [[Burgdorf-Peiner Geest]].
=== Nachbargemeinden ===

{| width="60%" border="0"
Südlich an die Samtgemeinde grenzt die Stadt [[Braunschweig]], südöstlich der [[Landkreis Helmstedt]] und westlich der [[Landkreis Peine]]. Im Norden und Osten erstreckt sich der [[Landkreis Gifhorn]] mit der [[Samtgemeinde Meinersen]] und der [[Samtgemeinde Isenbüttel]].
|----- align="center"
Die Samtgemeinde Papenteich wird zentral in Nord-Süd-Richtung von der [[Bundesstraße 4]] durchzogen. Südlich in Richtung Braunschweig streift die [[Bundesautobahn 2]] mit der Auffahrt Braunschweig-Watenbüttel sowie dem knapp südlich der Gemeindegrenze gelegenen [[Autobahnkreuz Braunschweig-Nord]] ([[Bundesautobahn 2|A2]] / [[Bundesautobahn 391|A391]]) die Samtgemeinde. Größere Städte in der näheren Umgebung sind: [[Gifhorn]], [[Wolfsburg]], [[Braunschweig]], [[Salzgitter]], [[Wolfenbüttel]], [[Peine]] und [[Celle]].
| width ="15" | [[Samtgemeinde Meinersen|SG Meinersen]]
Die heutige Samtgemeinde erstreckt sich über eine Fläche von 11083 ha, wovon 14,3 % Siedlungs- und Verkehrsfläche sind.<ref name="RB_2006">{{Webarchiv|url=http://www.braunschweig.ihk.de/standortpolitik/basisinformationen/regionalbericht/RB%202006.pdf |wayback=20070710002715 |text=IHK Braunschweig: Regionalbericht 2006 |archiv-bot=2019-05-11 22:51:08 InternetArchiveBot }} (PDF)</ref>
| width ="15" | [[Gifhorn|Stadt Gifhorn]]

| width ="15" | [[Samtgemeinde Isenbüttel|SG Isenbüttel]]
=== Gewässer ===
|----- align="center"
Am südwestlichen Ende der Samtgemeinde bei Walle mündet die [[Schunter]] in die [[Oker]]. Diese beiden Flüsse stellen gleichzeitig die beiden größten Flüsse in der Samtgemeinde dar. Daneben gibt es noch mehrere kleinere Bäche die ihre Quelle in der Samtgemeinde haben oder die diese auf ihrem Weg durchqueren. Dies sind der [[Bickgraben]], die [[Rötgesbütteler Riede]], die [[Vollbütteler Riede]], die [[Rischmühlenriede]] (auch Gravenhorster Riede genannt), die Horenriede und Teile der [[Hehlenriede]]. Innerhalb der Samtgemeinde befindet sich die Wasserscheide zwischen den Flüssen Aller und Oker/Schunter. Diese Wasserscheide verläuft etwa von Flechtorf über Meinholz, Vordorf, Rethen in Richtung Hillerse. Nur der südlich dieser Scheide gelegene Bickgraben mündet in die Schunter, all anderen Bäche münden in die Aller, bzw. in den [[Allerkanal]].
| width ="15" | [[Landkreis Peine|LK Peine]]
| width ="15" | [[Bild:Brosen windrose.svg|100px]]
| width ="15" | [[Wolfsburg|Stadt Wolfsburg]]
|----- align="center"
| width ="15" |
| width ="15" | [[Braunschweig|Stadt Braunschweig]]
| width ="15" | [[Landkreis Helmstedt|LK Helmstedt]]
|}


=== Samtgemeindegliederung ===
=== Samtgemeindegliederung ===
Die Samtgemeinde Papenteich wurde zunächst von 18 Mitgliedsgemeinden am 2. Oktober [[1970]] gebildet. Im Zuge der [[Gebietsreform]] im Jahre [[1974]] kam es zu einer geänderten inneren Gliederung und zu einer modifizierten äußeren Abgrenzung. Teil der Gemeindereform war die Zusammenlegung verschiedener Gemeinden in deren Verlauf die heutigen 6 Gemeinden entstanden. Im Mai [[1981]] wurde als letzte Veränderung die Rückgliederung der 1974 abgetrennten Gemeinde [[Didderse]] durchgeführt. Die Samtgemeinde umfasst heute die Mitgliedsgemeinden [[Adenbüttel]], [[Didderse]], [[Meine]], [[Rötgesbüttel]], [[Schwülper]] und [[Vordorf]]. Sitz der [[Verwaltung]] ist Meine.
Die Samtgemeinde Papenteich wurde zunächst von 18 Mitgliedsgemeinden am 2. Oktober 1970 gebildet. Im Zuge der [[Gebietsreform]] im Jahre 1974 kam es zu einer geänderten inneren Gliederung und zu einer modifizierten äußeren Abgrenzung. Teil der Gemeindereform war die Zusammenlegung verschiedener Gemeinden, in deren Verlauf die heutigen sechs Gemeinden entstanden. Im Mai 1981 wurde als letzte Veränderung die Rückgliederung der 1974 abgetrennten Gemeinde [[Didderse]] durchgeführt. Die Samtgemeinde umfasst heute die Mitgliedsgemeinden [[Adenbüttel]], Didderse, [[Meine]], [[Rötgesbüttel]], [[Schwülper]] und [[Vordorf]]. Sitz der [[Verwaltung]] ist Meine.
<br clear="both">
<div style="clear:both;"></div>
{| border="0" cellpadding="5" cellspacing="1" style=" empty-cells:show; margin-bottom:0.5em; background:#BDB76B;"
{| border="0" cellpadding="5" cellspacing="1" style="empty-cells:show; margin-bottom:0.5em; background:#BDB76B;"
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|-
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! colspan="5" | '''Die 6 Mitgliedsgemeinden mit ihren zugehörigen Ortsteilen und Siedlungen'''
!colspan="5"| Die 6 Mitgliedsgemeinden mit ihren zugehörigen Ortsteilen und Siedlungen
|---- bgcolor="#FFFFFF"
|- style="background:#FFFFFF; color:#BDB76B;"
| <font color="#BDB76B">'''Gemeinde'''</font> || <font color="#BDB76B">'''Einwohner'''<br />(Hauptwohnsitz)<br />''<small>(31. Dez 2003)</small>''</font> || <font color="#BDB76B">'''Fläche'''<br />in km²</font> || <font color="#BDB76B">'''Dichte'''<br />in Einw./km²</font> || <font color="#BDB76B">'''Ortsteile/Siedlungen'''</font>
! Gemeinde || Einwohner (Hauptwohnsitz)<br /><small>(31. Dez 2003)</small> || Fläche:<br />in km² || Dichte<br />in Einw./km² || Ortsteile/Siedlungen
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|- style="background:#FFFFFF"
| [[Adenbüttel|Gemeinde Adenbüttel]] || 1&nbsp;724 || 13,71 || 126 || Adenbüttel, [[Rolfsbüttel]]
| [[Adenbüttel|Gemeinde Adenbüttel]] || 1.724 || 13,71 || 126 || [[Adenbüttel]], [[Rolfsbüttel]], Gut [[Warxbüttel]]
|---- bgcolor="#FFFFFF"
|- style="background:#FFFFFF"
| [[Didderse|Gemeinde Didderse]] || 1&nbsp;404 || 7,41 || 189 || Didderse
| [[Didderse|Gemeinde Didderse]] || 1.404 || 7,41 || 189 || Didderse
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|- style="background:#FFFFFF"
| [[Meine|Gemeinde Meine]] || 8&nbsp;070 || 38,73 || 207 || [[Abbesbüttel]], [[Bechtsbüttel]], [[Grassel]], [[Gravenhorst (Papenteich)|Gravenhorst]], Meine, [[Meinholz]], [[Martinsbüttel]], [[Ohnhorst]], [[Wedelheine]], [[Wedesbüttel]]
| [[Meine|Gemeinde Meine]] || 8.070 || 38,73 || 207 || [[Abbesbüttel]], [[Bechtsbüttel]], [[Grassel]], [[Gravenhorst (Meine)|Gravenhorst]], Meine, [[Meinholz]], [[Martinsbüttel]], [[Ohnhorst]], [[Wedelheine]], [[Wedesbüttel]]
|---- bgcolor="#FFFFFF"
|- style="background:#FFFFFF"
| [[Rötgesbüttel|Gemeinde Rötgesbüttel]] || 2&nbsp;280 || 10,83 || 211 || Rötgesbüttel
| [[Rötgesbüttel|Gemeinde Rötgesbüttel]] || 2.280 || 10,83 || 211 || Rötgesbüttel
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|- style="background:#FFFFFF"
| [[Schwülper|Gemeinde Schwülper]] || 6&nbsp;627 || 20,89 || 317 || [[Hülperode]], [[Klein Schwülper]], [[Lagesbüttel]], [[Rothemühle]], [[Schwülper|Groß Schwülper]], [[Walle (Papenteich)|Walle]]
| [[Schwülper|Gemeinde Schwülper]] || 6.627 || 20,89 || 317 || [[Groß Schwülper]], [[Hülperode]], [[Klein Schwülper]], [[Lagesbüttel]], [[Rothemühle (Schwülper)|Rothemühle]], [[Walle (Schwülper)|Walle]]
|---- bgcolor="#FFFFFF"
|- style="background:#FFFFFF"
| [[Vordorf|Gemeinde Vordorf]] || 3&nbsp;326 || 19,26 || 173 || [[Eickhorst]], [[Rethen (Vordorf)|Rethen]], Vordorf
| [[Vordorf|Gemeinde Vordorf]] || 3.326 || 19,26 || 173 || [[Eickhorst (Vordorf)|Eickhorst]], [[Rethen (Vordorf)|Rethen]], Vordorf
|}

== Demografische Daten ==
{| border="1" cellpadding="5" cellspacing="0" align="right" style="margin-left:10px"
!style="background:#EFEFEF;"| Jahr
!style="background:#EFEFEF;"| Einwohner
!style="background:#EFEFEF;"| Wohnungen
!style="background:#EFEFEF;"|
!style="background:#EFEFEF;"| Jahr
!style="background:#EFEFEF;"| Einwohner
!style="background:#EFEFEF;"| Wohnungen
|-
| 1989 || align="right" | 16509 || align="right" | 6817 || || 2002 || align="right" | 22852 || align="right" | 9053
|-
| 1996 || align="right" | 19945 || align="right" | <small>unbekannt</small> || || 2003 || align="right" | 23069 || align="right" | 9221
|-
| 1999 || align="right" | 21357 || align="right" | 8345 || || 2004 || align="right" | 23166 || align="right" | 9418
|-
| 2000 || align="right" | 22022 || align="right" | 8665|| || 2005 || align="right" | 23448 || align="right" | 9550
|-
|-
| 2001 || align="right" | 22361 || align="right" | 8907|| || 2013 || align="right" | 23748 || align="right" |<small>unbekannt</small>
|}
|}


Nach dem [[Landesamt für Statistik Niedersachsen]] wohnten 2005 in der Samtgemeinde Papenteich 23.448 Menschen in 6742 Gebäuden mit insgesamt 9550 Wohnungen bei einer durchschnittlichen Wohnfläche von 46,3&nbsp;m je Person. Seit Gründung der Samtgemeinde wuchs die Einwohnerzahl beständig, sowohl durch eine positive natürliche Bevölkerungsentwicklung als auch durch ein positives Wanderungssaldo. 22,60 % der Bevölkerung waren 2005 unter 18 Jahre alt, 6,30 % zwischen 18 und 25, 30,50 % zwischen 25 und 45, 27,00 % zwischen 45 und 64, und 13,60 % waren 65 Jahre alt oder älter. Die Arbeitslosenquote lag bei durchschnittlich 7,7 % (Männer: 6,2 %, Frauen: 9,7 %). 7698 Menschen pendeln regelmäßig aus der Samtgemeinde heraus, 1547 herein.<ref name="RB_2006" />
=== Geologie ===
Der Papenteich befindet sich vorwiegend auf einer [[lehm]]ig-[[sand]]igen Hochfläche einer [[Grundmoräne]]nplatte. Entstanden ist diese Landschaft am Ende der letzten [[Eiszeit]] vor etwa 12.000 Jahren durch die Ablagerung von Schutt und Geröll des abtauenden [[Gletscher]]s. Der Boden des Papenteich gehört den zwei unterschiedlichen Bodenregionen [[Geest]] und [[Bergvorland]] an. Hieraus entwickelte sich im laufe der Zeit eine fruchtbare [[Löss]]-Schicht. Insgesamt weist das Gebiet nur sehr geringe Höhenunterschiede auf und wird geprägt von flachen Hügeln und Wiesentälern. Der [[Ackerboden]] ist von mittlerer Qualität, vereinzelt von [[Mergel|Kalkmergelschichten]] durchzogen.


Durch Ausweisung neuer Baugebiete und eine Ortskernverdichtung kam es zu einer [[Suburbanisierung]] während der 1990er. Begünstigt wurde dies durch die geografische Lage unmittelbar nördlich der Stadt Braunschweig, der Nähe zur Industriestadt Wolfsburg und dem nahen Anschluss zur [[Bundesautobahn 2]]. Laut Modellrechnungen wird die Einwohnerzahl der gesamten Samtgemeinde Papenteich auch in den nächsten Jahrzehnten durch diese Faktoren weiter wachsen.<ref>[https://www.zgb.de/barrierefrei/misc/downloads/Stadt2030_H8.pdf Beitrag zum Forschungsvorhaben Stadt 2030] (PDF; 4,9&nbsp;MB)</ref>
Begrenzt wird das Gebiet im Norden durch das Urstromtal der [[Aller]], im Westen stellt die [[Oker]] die ungefähre Grenze des Gebietes dar. Die [[Hydrologie|hydrologische]] Situation ist durch durchdringende [[Mesozoikum|mesozoische]] [[Gestein]]schichten und [[Quartär (Geologie)|quartäre]] Lockersedimente geprägt, die sowohl nichtwasserleitende als auch gut leitende Schichten schaffen. Durch den Wechsel der Gesteine entstehen vielerorts mehrere [[Grundwasser]]schichten. Die Fließrichtung des Grundwassers ist vermutlich gegen Süden in Richtung des Mittellandkanals und der Schunter.


Die scheinbar nur geringe Zunahme 2005–2013 ist auf den „Einwohnerschwund“ bei der statistischen Bereinigung im Rahmen der Volkszählung zurückzuführen, tatsächlich hat sich die Zunahme im Trend der Jahre 1999–2005 fortgesetzt, vor allem durch Zuzüge (Errichtung neuer Baugebiete).
===Klima===
Der Papenteich befindet sich im Weser-Aller-Flachland. Dieser gehört großklimatisch gesehen zu einem Übergangsbereich zwischen atlantischen und kontinentalen Luftmassen. Für diese Region typisch sind Winde aus westlicher Richtung und dadurch bedingte häufige Luftmassenwechsel und Frontendurchzüge.


== Geschichte ==
<!-- beispielsweise Landschaften, Berge, Flüsse etc -->
[[Datei:Karte vom Papenteich im Amt Gifhorn um 1600.jpg|mini|Papenteich im Amt Gifhorn um 1600 von Johann Mellinger]]
<!-- === Ausdehnung des Stadtgebiets === -->
{{Siehe auch|Papenteich}}


Die Samtgemeinde Papenteich gibt es in ihrer heutigen Form erst seit 1970. In diesem Jahr schlossen sich 15 Gemeinden zusammen und formten die neue Samtgemeinde Papenteich. Der Name Papenteich lässt sich bis in mittelalterliche Urkunden zurückverfolgen. Die ältesten Namensformen lauten dabei ''poppendic'' oder ''poppendyk''. Der erste Teil bezieht sich vermutlich auf einen 1165 verstorbenen Grafen Poppo.
==Geschichte==
[[Bild:Großsteingrab von Rethen (Vordorf).jpg|thumb|Megalithgrab von Rethen]]
===Nordwald===
Die bisher älteste gefundene Spur menschlichen Lebens im Bereich des heutigen Papenteich ist das 1995 gefundene [[Rethen (Vordorf)#Megalithgrab|Megalithgrab in Rethen]]. Nach Untersuchungen des kreisarchäologischen Amtes in Gifhorn wird das Grab auf etwa [[30._Jahrhundert_v._Chr.|3000 v.&nbsp;Chr.]] datiert. Dies kann aber nicht als reguläre Besiedlung des Papenteich gewertet werden.


Die bisher älteste Spur menschlichen Lebens im Bereich des heutigen Papenteich ist das 1995 gefundene [[Großsteingrab von Rethen|Megalithgrab bei Rethen]]. Nach Untersuchungen des kreisarchäologischen Amtes in Gifhorn wird das Grab auf etwa [[30. Jahrhundert v. Chr.|3000 v.&nbsp;Chr.]] datiert. Dies kann aber nicht als reguläre Besiedlung des Papenteich gewertet werden.
Nachgewiesen ist, das zu frühgeschichtlichen Zeiten auf dem Gebiet des heutigen Papenteich ein zusammenhängendes umfangreiches Waldgebiet, der königlichen [[Wildbannforst]] Nordwald, befand. Es wird vermuten, das dieses Waldgebiet bereits um die erste [[Jahrtausendwende]] durch Siedlungstätigkeiten immer mehr in verstreute Restwaldungen zerfiel. Als Nachweis dieses Waldes gilt eine Urkunde aus dem Jahr [[997]] n.Chr., in dem [[Otto III. (HRR) |Kaiser Otto III.]] dem [[Liste der Bischöfe von Halberstadt|Halberstädter Bischof]] den Wildbann über mehrere Waldungen übertrug. In diesem Dokument sind auch die ungefähren Grenzen dieses Waldgebietes beschrieben. Diese Übertragung deutet darauf hin, dass es sich bei dem Nordwald um ein altes [[Reichsgut]] aus der Zeit der [[Sachsenkriege (Karl der Große) |ersten Sachsenkriege]] handelt.


Nachgewiesen ist auch, dass sich zu frühgeschichtlichen Zeiten auf dem Gebiet des heutigen Papenteich ein zusammenhängendes umfangreiches Waldgebiet, der königliche Wildbannforst [[Nordwald (Niedersachsen)|Nordwald]], befand. Durchzogen und umgeben war der Papenteich von mehreren wichtigen mittelalterlichen [[Fernstraße]]n. Außerhalb verlief zum einen eine Straße vom Braunschweiger Okerübergang bis in den [[Hamburg]]er Raum, die westlich dem Okerverlauf folgte, zum anderen entlang der Schunter in den [[Altmark|altmärkischen Raum]]. Durchquert wurde der Papenteich von der nach [[Uelzen]] und [[Lüneburg]] verlaufenden [[Salzstraße]], aus welcher sich zum Teil die heutige [[Bundesstraße 4|B4]] bildete.
===Historische geografische Lage des Papenteich===
Als Papenteich wurde früher eine ungefähr dreieckige sandig lehmige Hochfläche nördlich der späteren Stadt [[Braunschweig]] bezeichnet. Begrenzt war das Gebiet hauptsächlich durch natürliche Grenzen, wie das [[Aller]] [[Urstromtal]] im Nord-Westen, der [[Oker]] im Osten sowie der [[Schunter]] im Süd-Osten und Süden. Die westliche Begrenzung wird aufgrund fehlender geologischer Grenzen ungefähr auf der Höhe des späteren [[Fallersleben]], zwischen Schunter und Aller, angenommen.


Die heute bekannte Besiedlung des Samtgemeindegebietes erfolgte in drei Phasen. Die älteste Siedlungsgruppe besteht aus den Orten Meine, Rethen, Stapel (wüst) und Vordorf, die vermutlich auf einer Rodungsinsel im Nordwald vor dem Jahr 800 n.&nbsp;Chr. gegründet wurden. Eine weitere Gruppe von Ortsnamenendungen sind „–rode“ und „-loh“ im und um den Papenteich. Die Endung weist auf eine Neugründung aufgrund der Verschiebung von Siedlungsgrenzen und dem damit verbundenen Verschieben der [[Rodung]]sgrenze hin. Die Gründung dieser Dörfer wird etwa in den Zeitraum des [[9. Jahrhundert]]s gelegt. Die größte Siedlungsgruppe sind die sogenannten „[[-büttel]] Orte“. Man pflegt die Gegend bisweilen auch die „Büttelei“ zu nennen. Die Sprachforschung leitet ''büttel'' vom [[Altsächsisch|nordsächsisch]] ''bodal'' ab. Als jüngste Siedlungsgruppe werden die Dörfer mit Ortsnamenendung „[[-horst]]“ gesehen, die sich auf eine leicht erhöhte Stelle in einem Sumpf, Moor oder einer feuchten Niederung beziehen.
Durchzogen und umgeben wurde der Papenteich von mehreren wichtigen [[mittelalter]]lichen [[Fernstraße]]n. Außerhalb verlief zum einen eine Straße vom Braunschweiger Okerübergang bis in den [[Hamburg]]er Raum, die westlich dem Okerverlauf folgte, zum anderen entlang der Schunter in den [[Altmark|altmärkischen Raum]]. Durchquert wurde der Papenteich von einer nach [[Ueltzen]], [[Lüneburg]] verlaufenden uralten [[Salzstraße]] aus der sich zum Teil die heutige [[Bundesstraße 4|B4]] bildete


Die politischen Vorgänger im Papenteich waren die 1318 entstandene Grafschaft Papenteich. Diese wurde zunächst durch Ottos von Braunschweig an die [[Burg Wohldenberg|Grafen von Woldenberg]] als Lehen vergeben, bevor 1337 [[Fürstentum Lüneburg|Fürsten zu Lüneburg]] die Grafschaft Papenteich erwarben. 1349/50 kam es im auch Raum Braunschweig zur [[Schwarzer Tod|Großen Pest]], die im Papenteich schlimm wütete.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.bevenrode-online.de/Bevenrode/daten_aus_der_bevenroder_geschic.htm | wayback=20030802115037 | text=Bevenroder Geschichte}}</ref>
===Papenteich als historischer Gebietsname===
Die genaue Herkunft des Namens ist bis heute noch nicht geklärt worden. Allerdings weisen Forschungen aus, das die Ortzbezeichnung "Papenteich" für das Gebiet wesentlich älter als bisher vermutet ist. Bereits im Topographischen Atlas des [[Hannover (Land)#Königreich Hannover|Königreichs Hannover]] von A. Papen ([[1840]]) findet sich die Bezeichnung Papenteich. Dem dort bezeichneten Gebiet sind auch einige Ortschaften nördlich und östlich der heutigen Samtgemeinde zugeordnet.


Als die älteste Verwaltungsstruktur im Papenteich gelten die [[Gografschaft|Gogräfschaften]] Papenteich, die bis 1852 bestanden hat. Die als Papenteich bezeichneten historischen Siedlungsgebiete waren dabei flächenmäßig annähernd doppelt so groß wie die heutige Samtgemeinde.
Nach Untersuchungen lässt sich der Name Papenteich weiter bis in mittelalterliche Urkunden verfolgen. Die ältesten Namensformen lauten dabei ''poppendic'' oder ''poppendyk''. Beispielsweise hatten [[1318]] die Grafen von [[Burg Wohldenberg|Wohldenberg]] die Grafschaft im "''poppendik''" inne. Das Grundwort -diek kann für "Dickicht" stehen, es kann im [[Mittelniederdeutsche Sprache|Mittelniederdeutschen]] 'Teich' oder 'Deich' bedeuten, im [[Mittelhochdeutsch]]en auch 'Grenze' oder 'wiedergutmachen, sühnen'. Was das Sühne- und Gerichtswesen betraf, so hatte der Papenteich tatsächlich in alten Zeiten eine eigene [[Thing]]stätte, vermutlich unter freiem Himmel, die [[Thing]]bänke zwischen [[Rötgesbüttel]] und [[Meine]], und war damit ein eigener Gerichtsbezirk. Der erste Teil des Namens Papenteich kommt entgegen einer verbreiteten Legende nicht von den "Papen" ([[Pfaffe]]n), sondern vom Personennamen [[Poppo]]. Rinkel vermutet einen [[1165]] verstorbenen Grafen Poppo als Namensgeber. Dieser war mit Kaiser [[Lothar von Supplinburg]] verschwägert.
===Besiedlung des Gebietes der Samtgemeinde===
Über den genauen Besiedlungszeitraum des Gebietes Papenteich gibt es verschiedene siedlungsgeografische Forschungsergebnisse. Ältere Quellen datieren die Gründung vieler Dörfer des Papenteiches auf die Zeit der [[Völkerwanderung]].


Letzter Vorgänger der Samtgemeinde Papenteich war das 1852 gebildete Amt Papenteich. Gebildet wurde dieses aus den Orten der Untergogräfschaft Papenteich.<ref>[https://www.amtsgericht-gifhorn.niedersachsen.de/master/C9586006_N8155951_L20_D0_I4798145.html Geschichte des Amtsgerichts Gifhorn]</ref>
Neuere Forschungen zeigen jedoch, dass für die Zeit vor 400 n. Chr. in den Dörfern kaum archäologische Funde nachweisbar sind, wohl aber solche aus der Zeit vor 800 n.Chr. Auf dieser Grundlage nehmen neuer Forschungen eine Gründung vieler Dörfer im 5. oder 6. Jahrhundert an. Es wurde versucht, ausgehend von der Sprach- und Ortsnamensforschung sowie der Verteilung der Ortsnamensendungen, die Zeit der Landnahme im Papenteich näher zu bestimmen. Demnach zählen nur wenige Ortsnamen, vielleicht solche wie [[Rethen (Vordorf)|Rethen]] (Rethene) oder [[Meine]] (Meyum), zur ältesten Besiedlungszeit des Papenteich. Die Siedlungsgruppe Meine, Rethen, Vordorf sowie Stapel (Wüstung) liegt dicht zusammen auf einer durch an die Oberfläche kommenden Kalkmergel günstigen Ackerfläche. Zudem dürfte die Lage nahe der frühgeschichtlichen, die Siedlungsgruppe durchlaufende Salz-, bzw. Heerstraße ein weiterer Grund sein. Es wird im weitesten Sinne von einer [[Franken (Volk) |fränkischen]] Gründung auf einer Rodungsinsel im Nordwald vor dem Jahr 800 n.Chr. ausgegangen.


== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
====Die Büttelei====
=== Regionales Hochdeutsch ===
Bemerkenswert ist, dass ein Großteil der in Deutschland auf "-büttel" endenden Orte im historischen Gebiet das Papenteichs liegt (überwiegend auch in der heutigen Samtgemeinde). Diese Büttel-Orte sind eine Papenteicher Besonderheit. Man pflegt die Gegend bisweilen auch die "Büttelei" zu nennen.
Obwohl der Papenteich zuletzt stark durch Zuwanderungen geprägt wurde (beispielsweise hat sich die Bevölkerung von [[Meine]] seit 1939 etwa vervierfacht), spricht etwa die Hälfte der Bevölkerung ein mehr oder weniger stark lokal eingefärbtes Hochdeutsch mit Braunschweiger und Papenteicher Elementen, wie zum Beispiel einem sog. ''klaren A'' und einem weichen G am Wortende: ''Aantracht Braunschwaach'' steht beispielsweise für den Fußballclub [[Eintracht Braunschweig]]. Etwa 200 niederdeutsche Wörter werden in der ansonsten hochdeutschen Umgangssprache verwendet, allerdings nicht alle gleich häufig.


=== Papenteicher Platt ===
Mit dem [[Bannwart|Büttel]] als Gerichtsdiener haben diese Namen nichts zu tun. Sie sind erheblich älter als diese Berufsbezeichnung. Die Sprachforschung leitet ''büttel'' von ''bodal'' ab. Dies ist [[Altsächsisch|nordsächsisch]] und kann etwa "Haus und Hof" oder "Siedlungsgebiet" bedeuten. Das Bestimmungswort vor "büttel" ist meistens - soweit feststellbar - ein Personenname aus vorchristlicher Zeit, z.&nbsp;B. für Brunsbüttel [[Brun]] oder für Rolfsbüttel [[Rolf]]. Ein Zusammenhang zu einigen englische Ortsnamen,die auf "bottle" enden, ist umstritten.
Im 19. Jahrhundert war die tägliche Umgangssprache das Papenteicher Platt. Dieses wurde gegen Ende des Jahrhunderts im [[Deutscher Sprachatlas|Deutschen Sprachatlas]] teilweise dokumentiert. Der Papenteich galt als eigene Kleindialektlandschaft innerhalb des [[ostfälisch]]en [[Niederdeutsche Sprache|Niederdeutsch]]. Charakteristisches Kennzeichen dieses Dialekts ist unter anderem das lange ''ü'' anstelle des sonst im Niederdeutschen langen ''u'': ''Üse Püdel is in einem Tüge üt de Lüke rütesüset'' (Unser Pudel ist in einem Zuge aus der Luke herausgesaust). Ein weiteres Dialektmerkmal ist zum Beispiel, dass fremde ältere Personen ungefähr gleichen gesellschaftlichen Standes nicht Herr oder Frau, sondern ''Unkel'' und ''Tante'' angesprochen werden. Kirchensprache, Schrift- und Amtssprache war Hochdeutsch. Der Papenteicher Dialekt um 1900 ist unter anderem in den Zeitungsbeiträgen von Karl Ahrens aus [[Meine]] (1868–1937) erhalten. Dieser schrieb über viele Jahre Texte für die Wochenendbeilage der [[Gifhorn]]er [[Aller-Zeitung]].


Das Papenteicher Platt ist als Teil des Niederdeutschen als anerkannter [[Regionalsprache]] im Rahmen europäische Charta für Regional- und Minderheitensprachen besonders geschützt.
Es gibt einige weitere Büttel-Orte im östlichen [[Schleswig-Holstein]] ([[Kreis Steinburg]], [[Dithmarschen]]) und eine andere Gruppe bei [[Bremen]]. Zieht man eine Verbindung vom Papenteich durch die [[Lüneburger Heide]] nach Dithmarschen, so liegen an dieser Verbindungslinie, aber fast nirgendwo sonst im deutschen Sprachraum, verstreut einige weitere Büttel-Orte, wie [[Wunderbüttel]] ([[Wittingen]]), [[Hankensbüttel]] und [[Bienenbüttel]] in der Lüneburger Heide. Daher und aufgrund einiger sprachlicher Gemeinsamkeiten des Dialekts mit der Nordschleswiger Sprache wird vermutet, dass ein großer Zug von Siedlern (bzw. ein kleiner Stamm) aus dem Küstengebiet nach Süden gewandert sein muss. Diese Siedler hätten auf dem Weg einige kleine Gruppen zurückgelassen, die unterwegs die verstreuten Orte in der Heide gegründet hätten. Der Großteil aber hätte sich im Papenteich niedergelassen, dort das Land unter sich aufgeteilt und mehr als 30 ''bodals'' gegründet. Die Papenteicher wären sozusagen ein eigener [[Volksstamm|Stamm]] gewesen.


[[Heinrich Wesche]], ein aus [[Hillerse]] stammender [[Georg-August-Universität Göttingen|Göttinger]] Wissenschaftler, hat versucht, aus dem Papenteicher Platt die Besiedlungsgeschichte des Papenteichs abzuleiten. Der Umlaut ü nach Papenteicher Art finde sich sonst in ähnlicher Form nur in [[Jütland]], [[Nordschleswig]] und [[Friesland]]. Einige wenige Wörter gebe es außer im Papenteich nur in Nordschleswig. Wahrscheinlich habe im Papenteich im 5. oder 6. Jahrhundert ein Stamm aus dem Norden gesiedelt, der mit seinen Ortsgründungen für die einzigartige Ballung von [[-büttel]] Ortsnamen verantwortlich sei. (Der Siedlungsgeograph [[Wolfgang Meibeyer]] nimmt dagegen ein deutlich späteres Datum für die Siedlungszeit an.)
Diese Auffassung herrscht in dem an der Ortsnamensforschung orientierten Schrifttum vor. Eine abweichende Meinung vertritt der Braunschweiger Historiker [[Wolfgang Meibeyer]] in einer 2004 erschienenen Publikation, die nicht mit namenskundlichen, sondern mit siedlungsarchäologischen Methoden arbeitet. Nach Meibeyer sei die Landnahme erst wesentlich später erfolgt, und die Büttel-Orte seien im 11.-15. Jahrhundert entstanden.


Im Laufe des 20. Jahrhunderts ist der örtliche Dialekt dramatisch zurückgegangen. Um 2000 hört man in Alltagssituationen kaum noch Papenteicher Platt, oft nur ein- oder zweimal jährlich und somit weitaus seltener als beispielsweise Italienisch, Türkisch oder Russisch. Die Sprache wird vermutlich noch von einigen hundert Menschen vollständig beherrscht, allerdings sprechen auch viele von diesen im Alltag Hochdeutsch. Die Zahl derer, die den Dialekt verstehen oder gelegentlich einzelne Wörter und Sätze verwenden, ist deutlich höher. Im kulturellen Leben wird der Dialekt weiterhin gepflegt, zum Beispiel durch den örtlichen Autor Karl-Otto Dohrendorf, durch Plattdeutsch-Arbeitsgemeinschaften der Grundschule Meine und durch Veranstaltungen der Samtgemeindebücherei. Da derzeit nur sehr eingeschränkt eine Weitergabe des Dialekts an Kinder erfolgt, besteht die Möglichkeit, dass er im 21. Jahrhundert ausstirbt.
====Weitere Siedlungsepochen====
Eine weitere Gruppe von Ortsnamenendungen sind „–rode“ und „-loh“ im und um den Papenteich. Die Endung weist auf eine Neugründung aufgrund der Verschiebung von Siedlungsgrenzen und dem damit verbundenen Verschieben der Rodungsgrenze hin. Die Gründung dieser Dörfer wird etwa in den Zeitraum des [[9. Jahrhundert]]s gelegt. Beispiele für solche Dörfer sind z.B. [[Grassel]], aber auch die wüst gefallene Siedlungsgruppe Bätjenrode, Aukenroth, Asenrode und [[Rethen (Vordorf)#Wüstungen|Sinnesrode]].


=== Sehenswürdigkeiten ===
Als jüngste Siedlungsgruppe werden die Dörfer mit Ortsnamenendung „–horst“ gesehen. Wahrscheinlich bezeichnete „Horst“, ähnlich der heutigen Definition, ein kleines Waldgebiet.
{{Siehe auch|Liste der Bodendenkmale in der Samtgemeinde Papenteich}}


Das [[Großsteingrab von Rethen]] ist ein 1995 gefundenes [[Großsteingrab]], welches auf etwa [[30. Jahrhundert v. Chr.|3000 v. Chr.]] datiert wurde. Es handelt sich dabei um eine gestörte Anlage, die in Ost-West-Richtung ausgerichtet war.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.zeitwanderer.de/mythos_und_logos/regionalgeschichte/dolmen/rethen.html |wayback=20071008035701 |text=Das Großsteingrab von Rethen |archiv-bot=2019-05-11 22:51:08 InternetArchiveBot }}</ref>
===Historische Verwaltungseinheiten Papenteich===
Als die älteste Verwaltung im Papenteich gelten die [[Gografschaft|Gogräfschaft]]en Papenteich, die bis 1852 bestanden. Die als Papenteich bezeichneten historischen Siedlungsgebiete waren dabei flächenmäßig annähernd doppelt so groß wie die heutige Samtgemeinde. Von [[1852]] bis [[1859]] gab es das Amt Papenteich als selbständige Verwaltungseinheit. Erst danach wurden die Ämter [[Gifhorn]] und Papenteich zum neuen Amt [[Gifhorn]] zusammengelegt.


== Wirtschaft und Infrastruktur ==
====Obergogräfschaft Papenteich====
=== Verkehr ===
Die Verwaltung der ehemaligen Obergogräfschaft Papenteich umfasste nach dem Gebietsstand vor 1852:
1928 wurde der [[Mittellandkanal]] durch das Gebiet der späteren Samtgemeinde gebaut. Die Orte Abbesbüttel, Wedelheine und Wedesbüttel sind direkt am Kanal gelegen. Der Radfernweg Braunschweig-Lüneburg durchquert das Gebiet der Samtgemeinde in Süd-Nord-Richtung über Abbesbüttel, Meine, Ohnhorst und Gravenhorst, meistens auf gut ausgebauten asphaltierten Feldwegen abseits vom motorisierten Straßenverkehr.
* die Orte [[Adenbüttel]], Dalldorf, [[Didderse]], [[Eickhorst]], [[Braunschweig-Harxbüttel|Harxbüttel]], [[Hillerse]], [[Klein Schwülper]], [[Leiferde]], [[Rethen (Vordorf)|Rethen]], [[Ribbesbüttel]], [[Rolfsbüttel]], [[Rothemühle]], [[Vollbüttel]], [[Volkse]], [[Vordorf]], [[Walle (Papenteich)|Walle]] und Winkel, dem Landgute [[Warxbüttel]]
* die Forsthäuser [[Druffelbeck]] und [[Hundesholz]]
* die Mühle [[Ellersbüttel]]
* die einzelnen Höfe [[Deichhaus]], [[Hülperode]], [[Sandkrug]] und [[Warmbüttel]].


====Untergogräfschaft Papenteich====
==== Straßenverkehr ====
Die Samtgemeinde wird für den Straßenverkehr in Nord-Süd-Richtung über die Bundesstraße [[Bundesstraße 4|B&nbsp;4]] (Braunschweig-Lüneburg) erschlossen und in West-Ost-Richtung durch die Landesstraße L&nbsp;321 (Peine-Wolfsburg). Durch das bisherige Fehlen von Ortsumgehungen, die aktuelle Einwohner- und Verkehrszunahme und seit Januar 2005 die Nutzung der mautfreien B&nbsp;4 und L&nbsp;321 durch den Schwerlastverkehr ergeben sich erhebliche Belastungen für die durchquerten Orte. Die B&nbsp;4 im Papenteich stellt zudem den wichtigsten Verkehrsanschluss für die Stadt [[Gifhorn]] ([[Mittelzentrum]]) dar und verbindet diese mit der [[Bundesautobahn 2|A&nbsp;2]] und der Stadt [[Braunschweig]] ([[Oberzentrum]]). Daraus resultiert das hohe Verkehrsaufkommen der B&nbsp;4 im Bereich Papenteich von zirka 21.000 Fahrzeugen täglich (Stand: 2000), darunter etwa 14–18 % Lkw (Stand: 2006). Die Diskussion über Verkehrsbelastungen, Verkehrsberuhigung und mögliche Ortsumgehungen ist seit langem beherrschendes Thema der Kommunalpolitik. Der äußerste Süden der Samtgemeinde wird nahe Schwülper und Walle von der Autobahn A&nbsp;2 gestreift.
Die Verwaltung der ehemaligen Untergogräfschaft Papenteich umfasste nach dem Gebietsstand vor [[1852]]:
* die Orte [[Abbesbüttel]], [[Allenbüttel]], [[Allerbüttel]], [[Ausbüttel]], [[Bechtsbüttel]], Brunsbüttel, [[Calberlah]], [[Edesbüttel]], [[Grassel]], [[Gravenhorst (Papenteich)|Gravenhorst]], [[Jelpke]], [[Isenbüttel]], [[Meine]] nebst Zellberg, [[Ohnhorst]], [[Rötgesbüttel]] nebst [[Schierenbalken]], [[Wasbüttel]], Wedelheim (heute [[Wedelheine]]), [[Wedesbüttel]] sowie [[Wendebrück]]
* die [[Patrimonialgericht|Patrimonialgerichtsdörfer]] [[Essenrode]] und [[Wettmershagen]]
* das Landgut [[Martinsbüttel]]
* das Forsthaus [[Bullerhaus]]
* das Wirtshaus [[Meinersand|Meiner Sand]]
* die Mühlen [[Rischmühle]] und [[Wendemühle]]


===Gründung der Samtgemeinde Papenteich===
==== Aus- und Umbau der Bundesstraße 4 im Bereich Papenteich ====
Der [[Landkreis Gifhorn]] plant in Abstimmung mit der Niedersächsischen Straßenbauverwaltung die [[Bundesstraße 4|B&nbsp;4]] im Bereich zwischen Gifhorn und Braunschweig umzugestalten. Zu den anvisierten Maßnahmen gehören eine Verlegung der Trasse zur Umgehung der Ortschaften [[Meinholz]], [[Meine]], [[Rötgesbüttel]] und [[Ausbüttel (Ribbesbüttel)|Ausbüttel]] sowie ein vierspuriger Ausbau. Notwendig ist eine Änderung der jetzigen Situation durch das weiter steigende Verkehrsaufkommen (prognostizierte 25.000 Fahrzeuge täglich im Jahr 2015).
Die Samtgemeinde gibt es in ihrer heutigen Form erst seit 1970. In diesem Jahr schlossen sich 15 Gemeinden zusammen und formten die neue Samtgemeinde Papenteich. Diese hat sich bis heute nur wenig verändert.


Bereits im Jahr 1990 führte die niedersächsische Straßenbauverwaltung erste Untersuchungen zur Verlegung durch, konnte diese aber nicht beenden, da das Land Niedersachsen die Planung nicht in seinen [[Verkehrsplanung|Verkehrswegeplan]] aufnahm. 1993 übernahm der Landkreis Gifhorn die Planung auf eigene Kosten und führte 1994 eine erste Antragskonferenz durch. 2001 wurde die Planung an den [[Zweckverband Großraum Braunschweig]] übertragen, welches Anfang 2002 das Raumordnungsverfahren einleitete und publizierte. Nach Überprüfung der insgesamt 59 schriftlichen Eingaben unterschiedlicher Standpunkte erfolgte 2004 die landesplanerische Feststellung, die eine neue Strecke verlaufend östlich Vordorf, westlich Meine und östlich Rötgesbüttel und Ausbüttel mit einer Länge von 13,9&nbsp;km als am raum- und umweltverträglichsten bezeichnete. Bereits im Vorfeld hatten sich mehrere Bürgerinitiativen mit den Planungen befasst. In Rötgesbüttel forderte eine Bürgerinitiative die Umgehung des Ortes. In Meine existierten zwei mitgliederstarke Gruppen: die eine richtete sich gegen eine Westumgehung, die andere gegen eine Ostumgehung des Ortes. Am öffentlichen Erörterungstermin in Meine nahmen etwa 600 Bürger teil, eine beachtliche Anzahl Meiner Bürger reiste auch zu den Beratungen der Gebietskörperschaften, zum Beispiel des Gifhorner Kreistags, an, um dort (unter anderem mit Plakaten) auf ihren Standpunkt aufmerksam zu machen.<ref name="ZGB_Verlegung_B4">[[Zweckverband Großraum Braunschweig|ZGB]]: [https://www.zgb.de/barrierefrei/misc/downloads/Landespl_Feststellung_B4.pdf Landesplanerische Raumplanung zur Verlegung der B4 Im Raum zwischen Braunschweig und Gifhorn] (PDF; 1,9&nbsp;MB)</ref>
== Sprache ==
=== Papenteicher Platt ===
Im 19. Jahrhundert war die Umgangssprache Papenteicher Platt. Dieses wurde gegen Ende des Jahrhunderts im Deutschen Sprachatlas teilweise dokumentiert. Der Papenteich galt als eigene Kleindialektlandschaft innerhalb des [[ostfälisch]]en [[Plattdeutsch|Niederdeutsch]]. Charakteristisches Kennzeichen dieses Dialekts ist u.a. das lange '''''ü''''' anstelle des sonst im Niederdeutschen langen '''''u''''': ''Üse Püdel is in einem Tüge üt de Lüke rütesüset'' (Unser Pudel ist in einem Zuge aus der Luke herausgesaust). Ein weiteres Dialektmerkmal ist z.&nbsp;B., dass fremde ältere Personen ungefähr gleichen gesellschaftlichen Standes nicht Herr oder Frau, sondern '''''Unkel''''' und '''''Tante''''' angesprochen werden. Kirchensprache, Schrift- und Amtssprache war Hochdeutsch. Der Papenteicher Dialekt um 1900 ist u.a. in den Zeitungsbeiträgen von Karl Ahrens aus [[Meine]] ([[1868]]-[[1937]]) erhalten. Dieser schrieb über viele Jahre Texte für die Wochenendbeilage der [[Gifhorn]]er [[Aller-Zeitung]].


==== Schienenverkehr ====
Das Papenteicher Platt ist als Teil des Niederdeutschen als anerkannter [[Regionalsprache]] im Rahmen europäische Charta für Regional- und Minderheitensprachen besonders geschützt.
[[Datei:Meine Mühlenbahn.jpg|mini|Haltepunkt in [[Meine]]]]


Die [[Bahnstrecke Braunschweig–Wieren]] durchquert die Samtgemeinde in Nord-Süd-Richtung parallel zur Bundesstraße 4. Es gibt einen [[Haltepunkt]] in Meine und einen [[Bahnhof]] in Rötgesbüttel, die stündlich vom Regionalverkehr bedient werden.
[[Heinrich Wesche]], ein aus [[Hillerse]] stammender [[Universität Göttingen|Göttinger]] Wissenschaftler, hat versucht, aus dem Papenteicher Platt die Besiedlungsgeschichte des Papenteichs abzuleiten. Der Umlaut ü nach Papenteicher Art finde sich sonst in ähnlicher Form nur in [[Jütland]], [[Nordschleswig]] und [[Friesland]]. Einige wenige Wörter gebe es außer im Papenteich nur in Nordschleswig. Wahrscheinlich habe im Papenteich im 5. oder 6. Jahrhundert ein Stamm aus dem Norden gesiedelt, der mit seinen Ortsgründungen für die einzigartige Ballung von "Büttel"-Ortsnamen verantwortlich sei.
In der Planung der [[RegioStadtBahn Braunschweig]] war die Bedienung der Stationen Meine und Rötgesbüttel durch die Linien S1 ([[Uelzen]] – [[Bad Harzburg]]), S2 ([[Meine]] – [[Schöppenstedt]]) und S10 ([[Sassenburg-Triangel]] – [[Goslar]]) vorgesehen.


=== Bildung ===
Im Laufe des 20. Jahrhunderts ist der örtliche Dialekt dramatisch zurückgegangen. Um 2000 hört man in Alltagssituationen kaum noch Papenteicher Platt, oft nur ein- oder zweimal jährlich und somit weitaus seltener als beispielsweise Italienisch, Türkisch oder Russisch. Die Sprache wird vermutlich noch von einigen hundert Menschen vollständig beherrscht, allerdings sprechen auch viele von diesen im Alltag Hochdeutsch. Die Zahl derer, die den Dialekt verstehen oder gelegentlich einzelne Wörter und Sätze verwenden, ist deutlich höher. Im kulturellen Leben wird der Dialekt weiterhin gepflegt, z.&nbsp;B. durch den örtlichen Autor Karl-Otto Dohrendorf und durch Veranstaltungen der Samtgemeindebücherei. Da derzeit nahezu keine Weitergabe des Dialekts an Kinder erfolgt, besteht die Möglichkeit, dass er im 21. Jahrhundert ausstirbt.
Schulen haben in den verschiedenen Gemeinden und Ortsteilen (zum Beispiel: [[Rethen (Vordorf)#Öffentliche Einrichtungen|Rethen]]) schon seit Jahrhunderten bestanden. Im 20. Jahrhundert fand allerdings eine immer weitergehende Konzentration auf einige wenige Schulstandorte statt was durch den Bau des Schulzentrums Meine in den 1960ern noch verstärkt wurde. Erst seit Mitte der 1990er ist durch den Bau neuer Schulen in anderen Gemeinden (Schwülper, Adenbüttel) eine Umkehrung dieses Trends zu erkennen. Weiterführende Schulen waren die im Schulzentrum Meine befindliche [[Realschule]] Meine sowie die [[Hauptschule]] Meine mit der Außenstelle Groß Schwülper für die Jahrgänge 5 und 6. Mit Neuordnung der Schullandschaft im Papenteich erfolgte sodann Neubau und Gründung einer Oberschule in Groß Schwülper, welche die ehemalige Realschule und hauptschule in sich vereinte. Schulträger dieser Oberschule und der Grundschulen ist die Samtgemeinde.


Seit vielen Jahrzehnten gab es zudem die Diskussion ein [[Gymnasium]] als drittes Gymnasium im Landkreis Gifhorn im Papenteich anzusiedeln. Dieses wurde schließlich mit Unterstützung der Landeskirche und des [[Landkreis Gifhorn|Landkreises Gifhorn]] als kirchliches evangelisches Gymnasium in [[Meine]] errichtet, in den Gebäuden der ehemaligen Hauptschule, Realschule und Orientierungsstufe, unter dem Namen ''Philipp-Melanchthon-Gymnasium''. Weiterhin gehen viele Schüler auf das Lessing-Gymnasium in Braunschweig-Wenden, teilweise aber auch an andere Gymnasien und Gesamtschulen in Braunschweig oder an die Gymnasien in Gifhorn.
=== Regionales Hochdeutsch ===
Obwohl der Papenteich zuletzt stark durch Zuwanderungen geprägt wurde (beispielsweise hat sich die Bevölkerung von [[Meine]] seit 1939 etwa vervierfacht), spricht etwa die Hälfte der Bevölkerung ein mehr oder weniger stark lokal eingefärbtes Hochdeutsch mit Braunschweiger und Papenteicher Elementen, wie z.&nbsp;B. einem sog. ''klaren A'' und einem weichem G am Wortende: ''Aantracht Braunschwaach'' steht beispielsweise für den Fußballclub [[Eintracht Braunschweig]]. Etwa 200 niederdeutsche Wörter werden in der ansonsten hochdeutschen Umgangssprache verwendet, allerdings nicht alle gleich häufig.
<!-- === Religionen === -->
<!-- === Eingemeindungen === -->
<!-- === Einwohnerentwicklung === -->


<div style="clear:both;"></div>
==Politik==
{| border="0" cellpadding="5" cellspacing="1" style="empty-cells:show; margin-bottom:0.5em; background:#BDB76B;"
===Samtgemeindebürgermeister===
|-
Bis 2004 war der [[Samtgemeindebürgermeister]] [[ehrenamt]]lich tätig und wurde während der konstituierenden Sitzung durch die Mehrheit des Samtgemeinderates gewählt.
!colspan="5"| Standorte der Bildungseinrichtungen innerhalb der Samtgemeinde
|- style="background:#FFFFFF; color:#BDB76B;"
! Gemeinde || Kindertagesstätten || Grundschulen || Oberschule || Gymnasium
|- style="background:#FFFFFF"
|- style="background:#FFFFFF"
| [[Adenbüttel]] || Adenbüttel || Adenbüttel || ||
|- style="background:#FFFFFF"
| [[Didderse]] || Didderse || || ||
|- style="background:#FFFFFF"
| [[Meine]] || Abbesbüttel, Grassel (<small>Grasselbande</small>), Meine (<small>Kita-Zellbergstraße, Altes Freibad</small>), Wedesbüttel (<small>Villa Kunterbunt</small>) || Meine || || Philipp-Melanchthon-Gymnasium
|- style="background:#FFFFFF"
| [[Rötgesbüttel]] || Rötgesbüttel|| Rötgesbüttel || ||
|- style="background:#FFFFFF"
| [[Schwülper]] || Lagesbüttel, Rothemühle, Groß Schwülper, Walle || Groß Schwülper || OBS Papenteich ||
|- style="background:#FFFFFF"
| [[Vordorf]] || Rethen, Vordorf || Vordorf <small>([[Margret Rettich|Margret]] und [[Rolf Rettich]] Schule)</small> || ||
|-
|}


== Politik ==
Heute ist der Samtgemeindebürgermeister [[hauptamtlich]] tätig und wird von den Wahlberechtigten Personen der Samtgemeinde direkt gewählt. Der Bewerber muss hierbei, ggf. durch eine [[Stichwahl]], die Mehrheit der abgegebenen Stimmen erreichen. Zudem übernimmt der [[Bürgermeister]] die Aufgaben eines [[Samtgemeindedirektor]]s und leitet die Samtgemeindeverwaltung und hat die Verantwortung für den gesamten Geschäftsbetrieb und die Verwaltungstätigkeiten. Erster hauptamtliche Samtgemeindebürgermeister ist seit dem 1. Januar 2005 Helmuth Holzapfel.
=== Samtgemeinderat ===
{{Wahldiagramm|LAND=DE|TITEL=Samtgemeindewahl 2021|TITEL2=<small>'''Wahlbeteiligung:''' 67,94 % (+3,67 %p)</small>|JAHRNEU=2021|PARTEI2=CDU|ERGEBNIS2=23.2|PARTEI3=WGP|ERGEBNIS3=14.6|PARTEI1=SPD|ERGEBNIS1=33.7|ERGEBNIS4=18.3|PARTEI4=Grüne|JAHRALT=2016|ERGEBNISALT1=35.6|ERGEBNISALT2=26.4|ERGEBNISALT3=21|ERGEBNISALT4=12.7|ERGEBNISALT5=2.2|ERGEBNISALT6=2|ERGEBNISALT7=0|ERGEBNIS5=4.2|ERGEBNIS6=0|ERGEBNIS7=5|ERGEBNIS8=1|ERGEBNISALT8=0|PARTEI5=FDP|PARTEI6=Linke|PARTEI7=AfD|PARTEI8=Unabh.|ANMERKUNG3=[[Wählergemeinschaft]] Papenteich|ANMERKUNG8=[[Einzelbewerber]] Hans-Georg Reinemann|FARBEDUNKEL3=8A2BE2|FARBEHELL3=e7d4f9}}Der [[Samtgemeinderat]] Papenteich besteht aus 34 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine [[Samtgemeinde]] mit einer Einwohnerzahl zwischen 20.001 und 25.000 Einwohnern.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mi.niedersachsen.de/download/61951/Niedersaechsisches_Kommunalverfassungsgesetz_NKomVG_.pdf |titel=Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG); §&nbsp;46 – Zahl der Abgeordneten|seiten=29–31|datum=2010-12-17|abruf=2024-04-17}}</ref> Die Ratsmitglieder werden durch eine [[Kommunalwahl]] für jeweils fünf Jahre gewählt. Neben den 34 in der Samtgemeinderatswahl gewählten Mitgliedern ist außerdem der amtierende Samtgemeindebürgermeister im Rat stimmberechtigt.


Aus dem Ergebnis der [[Kommunalwahlen in Niedersachsen 2021|Kommunalwahl 2021]] ergab sich folgende Sitzverteilung:<ref>{{Internetquelle |url=https://votemanager.kdo.de/0120210912/031515406/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=263&stimmentyp=0&id=ebene_3_id_225 |titel=Ergebnis Samtgemeindewahl 2021 |abruf=2022-07-09}}</ref>
===Samtgemeinderat ===
{| class="toptextcells"
Die letzte [[Kommunalwahl]] fand am 10.September [[2006]] bei einer [[Wahlbeteiligung]] von 59,90% (2001: 63,4%) statt. Seitdem setzt sich der [[Gemeinderat|Samtgemeinderat]] wie folgt zusammen:
|{{Sitzverteilung|SPD|Grüne|FDP|WGP|CDU|AfD|float=right|Überschrift=Samtgemeinderat 2021|CDU=8|SPD=12|Grüne=6|AfD=2|FDP=1|WGP=5|WGP Farbe=8A2BE2}}
*[[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] 15 Sitze
|}
*[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] 15 Sitze (-1)
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="0" width="60%"
*[[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]] 3 Sitze (+1)
|- bgcolor="#eeeeee" align="center"
*[[Freie Demokratische Partei|FDP]] 1 Sitz
!Wahljahr
*[[Freie Wähler|ALP]] 0 Sitze (-1)
!SPD
!CDU
!Grüne
!WGP
!AfD
!FDP
!Linke
!Piraten
!Gesamt
|- align="center"
|[[Kommunalwahlen in Niedersachsen 2021|2021]]
|12
|8
|6
|5
|2
|1
| --
| --
|34 Sitze
|- align="center"
|[[Kommunalwahlen in Niedersachsen 2016|2016]]
|12
|9
|4
|7
| --
|1
|1
| --
|34 Sitze
|- align="center"
|[[Kommunalwahlen in Niedersachsen 2011|2011]]
|17
|11
|4
| --
| --
|1
| --
|1
|34 Sitze
|- align="center"
|[[Kommunalwahlen in Niedersachsen 2006|2006]]
|15
|15
|3
| --
| --
|1
| --
| --
|34 Sitze
|}


=== Samtgemeindebürgermeister ===
===Wappen===
[[Datei:Meine Rathaus Samtgemeinde Papenteich.jpg|mini|Rathaus der Samtgemeinde Papenteich in Meine]]
[[Bild: Papenteich wappen.jpg|55px|left]]
[[Blasonierung]]: Geteilt von rot und gold, unter rotem Schildhaupt, darin ein goldener, linksgewendeter Löwe, der Schildfuß, gespalten durch eine aufsteigende blaue Spitze, im rechten Untereck eine Pflugschar, im linken Untereck ein Beil sowie an der unteren Pfahlstelle ein Rosenkreuz.


Bis 2004 war der [[Samtgemeindebürgermeister]] [[ehrenamt]]lich tätig und wurde während der konstituierenden Sitzung durch die Mehrheit des Samtgemeinderates gewählt.
===Gemeindepartnerschaften===
* [[Pays de Loiron]] (Frankreich)[http://fr.wikipedia.org/wiki/Loiron 1]


Heute ist der Samtgemeindebürgermeister [[hauptamtlich]] tätig und wird von den wahlberechtigten Personen der Samtgemeinde direkt gewählt. Der Bewerber muss hierbei, ggf. durch eine [[Stichwahl]], die Mehrheit der abgegebenen Stimmen erreichen. Zudem übernimmt der [[Bürgermeister]] die Aufgaben eines [[Samtgemeindedirektor]]s und leitet die Samtgemeindeverwaltung und hat die Verantwortung für den gesamten Geschäftsbetrieb und die Verwaltungstätigkeiten. Erster hauptamtlicher Samtgemeindebürgermeister war seit dem 1. Januar 2005 Helmut Holzapfel (SPD), wiedergewählt 2011. Sein Nachfolger wurde bei der Kommunalwahl 2016 mit der Wahl von Ines Kielhorn (parteilos) bestimmt. Bei der Bürgermeisterwahl 2021 wurde sie mit 60,17 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Kielhorns Gegenkandidat war Randolf Moos (SPD).<ref>{{Internetquelle |url=https://votemanager.kdo.de/0120210912/031515406/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=298&stimmentyp=0&id=ebene_3_id_225 |titel=Ergebnis Wahl zum Samtgemeindebürgermeister 2021 |abruf=2022-07-23}}</ref>
==Bildung==
====Kindergärten====
In jeder Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde befindet sich heute wenigstens ein Kindergarten, häufig auch in den verschiedenen Ortsteilen zusätzliche.


==== Wahl des Samtgemeindebürgermeisters 2016 ====
* Gemeinde Adenbüttel: Kindergarten Adenbüttel
Am 11. September 2016 waren die Bürger aufgerufen, den neuen Samtgemeindebürgermeister durch [[Direktwahl]] zu bestimmen. Amtsinhaber Helmut Holzapfel trat altersbedingt nicht erneut an.
* Gemeinde Didderse: Kindergarten Didderse
* Gemeinde Meine: Kindergarten Abbesbüttel, Kindergarten „Grasselbande“, DRK Kindergarten Meine, Gemeindekindergarten „Altes Freibad“, „Villa Kunterbunt“ Wedesbüttel,
*Gemeinde Rötgesbüttel: Kindergarten Rötgesbüttel
* Gemeinde Schwülper: Kindergarten Lagesbüttel, Kindergarten Schwülper, Kindergarten Walle
* Gemeinde Vordorf: [[Rethen (Vordorf)#Kindergarten|Kindergarten Rethen]], Kindergarten Vordorf


Die Grünen haben in einer Mitgliederversammlung des Ortsverbandes Papenteich am 2. März 2016 einstimmig Dr. Arne Duncker (Meine) als ihren Kandidaten nominiert. Der Kandidat der SPD Stefan Konrad wurde am 18. März 2016 durch eine gemeinsame Parteiversammlung der unterschiedlichen Papenteicher SPD-Ortsverbände bestimmt. Diese Versammlung hatte sich zwischen den Kandidaten Stefan Konrad (Rötgesbüttel) und Ines Kielhorn (Meine) zu entscheiden. Zum Kandidaten der CDU wurde Alexander Jankowski bestimmt. Ebenfalls trat Ines Kielhorn nunmehr parteilos an.
====Schulen====
Schulen haben in den verschiedenen Gemeinden und Ortsteilen (z.B.: [[Rethen (Vordorf)#Schule|Rethen]]) schon seit Jahrhunderten bestanden. Im 20. Jahrhundert fand allerdings eine immer weitergehende Konzentration auf einige wenige Schulstandorte statt was durch den Bau des Schulzentrums Meine in den 60ern noch verstärkt wurde. Erst seit Mitte der 90er ist durch den Bau neuer Schulen in anderen Gemeinden (Schwülper, Adenbüttel) eine Umkehrung dieses Trends zu erkennen.


Da bei dieser Wahl keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreicht hatte, kam es am 25. September 2016 zu einer Stichwahl, die die parteilose Bewerberin Ines Kielhorn (33,6 %) gegen den SPD-Kandidaten Stefan Konrad (29,8 %) gewann.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.waz-online.de/Gifhorn/Papenteich/Stichwahl-Ines-Kielhorn-ist-Buergermeisterin |titel=Samtgemeinde Papenteich – Stichwahl: Ines Kielhorn ist Bürgermeisterin – WAZ/AZ-online.de |autor=Wolfsburger Allgemeine Zeitung, Aller Zeitung, W |werk=waz-online.de |datum=2016-09-25 |zugriff=2016-12-18}}</ref>
Die Samtgemeinde Papenteich hat vier [[Grundschule]]n an den Standorten [[Adenbüttel#Schule|Adenbüttel]], [[Meine#Schule|Meine]], [[Rötgesbüttel #Schule| Rötgesbüttel]], [[Schwülper#Schule|Schwülper]] und [[Vordorf#Schule|Vordorf]] (Margret und Rolf Rettich Schule). Weiterführende Schulen sind die im Schulzentrum Meine befindliche [[Realschule]] Meine sowie die [[Hauptschule]] Meine mit der Außenstelle Groß Schwülper für die Jahrgänge 5 und 6.


=== Wappen ===
Seit vielen Jahrzehnten gibt es zudem die Diskussion ein [[Gymnasium]] als drittes Gymnasium im Landkreis Gifhorn im Papenteich anzusiedeln. Zur Zeit gehen die Schüler der gymnasialen Oberstufe zumeist auf die Schule in Wenden, teilw. aber auch an die Gymnasien in Gifhorn. Mittlerweile gibt es aber Anstrengungen der Landeskirche, ein evangelisches Gymnasium in [[Meine]] zu errichten. Sowohl [[Landkreis Gifhorn|Kreis]] als auch der Samtgemeinderat unterstützen diesen Vorschlag mittlerweile.
[[Datei:Wappen der Samtgemeinde Papenteich.png|55px|rechts]]


[[Blasonierung]]: Geteilt von rot und gold, unter rotem Schildhaupt, darin ein nach links gewendeter, blau bewehrter goldener Löwe; unten im Schildfuß ein blauer Sparren, darunter gebettet eine auf einem schwarzen Mauerankerkreuz aufgelegte rote heraldische Rose mit grünen Blütenblättern und goldenen Stampel. In der rechten Oberecke ein stilisiertes grünes Pflugeisen, links eine aufrechte rote Axt.
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Verkehr ===
Die Samtgemeinde wird für den Straßenverkehr in Nord-Süd-Richtung über die [[Bundesstraße 4|B 4]] (Braunschweig-Lüneburg) erschlossen und in West-Ost-Richtung durch die L 321 (Peine-Wolfsburg). Durch das bisherige Fehlen von Ortsumgehungen, die aktuelle Einwohner- und Verkehrszunahme und seit Januar 2005 die Nutzung der mautfreien B 4 und L 321 durch den Schwerlastverkehr ergeben sich erhebliche Belastungen für die durchquerten Orte. Die B4 im Papenteich stellt zudem den wichtigsten Verkehrsanschluss für die Stadt [[Gifhorn]] ([[Mittelzentrum]]) dar und verbindet diese mit der [[A2]] und der Stadt [[Braunschweig]] ([[Oberzentrum]]). Daraus resultiert das hohe Verkehrsaufkommen der B4 im Bereich Papenteich von ca. 21.000 Fahrzeugen täglich (Stand:2000). Die Diskussion über Verkehrsbelastungen, Verkehrsberuhigung und mögliche Ortsumgehungen ist seit langem beherrschendes Thema der Kommunalpolitik. Der äußerste Süden der Samtgemeinde wird nahe Schwülper und Walle von der Autobahn [[Bundesautobahn_2|A 2]] gestreift.


Der [[Löwe (Wappentier)|Löwe im Wappen]] symbolisiert die frühere Zugehörigkeit der gesamten heutigen Samtgemeinde zu den welfischen Herzögen des [[Herzogtum Lüneburg]]. Die stilisierte Rose stellt die blühenden Dörfer und Gemeinden der Samtgemeinde dar, die sich zur gemeinsamen Aufgabenerfüllung unter dem Dach der Samtgemeinde – der Sparren – zusammengefunden haben. Die früher überwiegend vorherrschende landwirtschaftliche Tätigkeit der Samtgemeindebevölkerung wird durch den Pflug symbolisiert. Die Axt erinnert an die alte Grafschaft Papenteich und deren eigene Gerichtsbarkeit – das Blutgericht – an der alten „Dingstätte“.
Der Eisenbahnverkehr durchquert die Samtgemeinde in Gestalt der Nebenstrecke Braunschweig-Uelzen in Nord-Süd-Richtung in etwa parallel zur B 4. Es gibt derzeit Bahnhöfe bzw. Haltestellen in Meine und Rötgesbüttel. 1928 wurde der [[Mittellandkanal]] durch das Gebiet der späteren Samtgemeinde gebaut. Die Orte Abbesbüttel, Wedelheine und Wedesbüttel sind direkt am Kanal gelegen.


== Medien ==
Der Radfernweg Braunschweig-Lüneburg durchquert das Gebiet der Samtgemeinde in Süd-Nord-Richtung über Abbesbüttel, Meine, Ohnhorst und Gravenhorst, meistens auf gut ausgebauten asphaltierten Feldwegen abseits vom motorisierten Straßenverkehr.
Seit der Gründungszeit der Samtgemeinde erscheinen die ''Papenteicher Nachrichten'' als amtliches Mitteilungsblatt. Die Ausgabe 391 vom Januar 2006 erschien in einer Auflage von 10150 Exemplaren und einer Länge von 56 Seiten. Der Inhalt der „Nachrichten“ ging seit jeher erheblich über bloße amtliche Mitteilungen hinaus: es gibt unter anderem auch vielfältige Vereinsmitteilungen, Berichte, literarische Texte, Ergebnisse der Heimatforschung.


=== Gemeindepartnerschaften ===
===Aus- und Umbau der B4 im Bereich Papenteich===
* [[Communauté de communes du Pays de Loiron]] (Frankreich)
Der [[Landkreis Gifhorn]] plant in Abstimmung mit der Niedersächsischen Straßenbauverwaltung die B4 im Bereich zwischen Gifhorn und Braunschweig umzugestalten. Zu den anvisierten Maßnahmen gehören eine Verlegung der Trasse zur Ortsumgehungen der Ortschaften [[Meinersand]], [[Meine]], [[Rötgesbüttel]] und [[Ausbüttel]] sowie ein vierspuriger Ausbau. Notwendig ist eine Änderung der jetzigen Situation durch das weiter steigende Verkehrsaufkommen auf prognostizierte 25.000 Fahrzeugen täglich im Jahr 2015.


== Persönlichkeiten ==
Bereits im Jahr 1990 führte die niedersächsischen Straßenbauverwaltung erste Untersuchungen zur Verlegung durch, konnte diese aber nicht beenden, da das Land Niedersachsen die Planung nicht in sein [[Verkehrsplanung|Verkehrswegeplan]] aufnahm. 1993 übernahm der Landkreis Gifhorn die Planung auf eigene Kosten und führte 1994 eine erste Antragskonferenz durch. 2001 wurde die Planung an den [[Zweckverband Großraum Braunschweig]] übertragen, welches Anfang 2002 das Raumordnungsverfahren einleitete und publizierte. Nach Überprüfung der insgesamt 59 schriftlichen Eingaben unterschiedlicher Standpunkte erfolgte 2004 die Landesplanerische Feststellung, die eine neue Strecke verlaufend östlich Vordorf, westlich Meine und östlich Rötgesbüttel und Ausbüttel mit einer Länge von 13,9km als raum- und umweltverträglichsten bezeichnet.
* [[Uwe-Peter Lestin]] (* 1943), 1991 bis 2001 Samtgemeindebürgermeister, von 1998 bis 2008 Mitglied des niedersächsischen Landtages

* [[Strauß und Torney|Georg Burchard Strauß]] (um 1584–1632), Begründer des niedersächsischen Adelshauses „Strauß und Torney“
<!-- === Ansässige Unternehmen === -->
* [[Rolf Rettich]] (1929–2009), Illustrator von Kinderbüchern
<!-- === Medien === -->
<!-- === Öffentliche Einrichtungen === -->
<!-- beispielsweise Behörden, Institutionen, Körperschaften etc. -->
<!-- === Bildung === -->
<!-- zum Beispiel Universitäten, Fachhochschulen, Schulen etc. -->
<!-- == Persönlichkeiten == -->
<!-- === Ehrenbürger === -->
<!-- === Söhne und Töchter der Stadt === -->
<!-- das heißt Personen, die hier geboren sind;-->
<!-- ggf. ===weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen=== -->


== Literatur ==
== Literatur ==
* C. Brandt: ''[[Schwülper]]. Ein Stück niedersächsische Heimatgeschichte''. Hildesheim 1912.
* C. Brandt: ''Schwülper. Ein Stück niedersächsische Heimatgeschichte.'' Hildesheim 1912.
* Gerhard Oberbeck: ''Die mittelalterliche Kulturlandschaft des Gebietes um Gifhorn.'' Bremen-Horn 1957.
* Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): ''Der [[Landkreis Gifhorn]]''. In: ''Die Landkreise in Gifhorn.'' Bd. 26. Bremen 1972. ISBN 3-87172-327-4.
* Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): ''Der Landkreis Gifhorn.'' In: ''Die Landkreise in Gifhorn.'' Band 26. Bremen 1972, ISBN 3-87172-327-4.
* ''Geschichtliches aus dem Papenteich''. Bearbeitet von Heinz Klose. [[Meine]] 1983. ISBN 3-87040-029-3. ''Zahlreiche Aufsätze und Kurzbeiträge vor allem zur Papenteicher Geschichte''.
* ''Geschichtliches aus dem Papenteich''. Bearbeitet von Heinz Klose. Meine 1983, ISBN 3-87040-029-3. Zahlreiche Aufsätze und Kurzbeiträge vor allem zur Papenteicher Geschichte.
* Wolfgang Meibeyer: ''Siedlungskundliches über den Papenteich und die Frage seiner -büttel-Orte - Die Besiedelung des alten Nordwaldes zwischen Gifhorn und Braunschweig während des frühen Mittelalters''. In: ''Schriftenreihe des Landkreises Gifhorn''. Nr. 22, 2. Auflage. Landkreis Gifhorn und Museums- und Heimatverein Gifhorn e. V., Gifhorn 2004, ISBN 3-929632-70-5.
* Heinz Klose: ''Geschichtliches aus dem Papenteich''. Meine 1983, ISBN 3-87040-029-3; Zahlreiche Aufsätze und Kurzbeiträge vor allem zur Papenteicher Geschichte.
* Stephan Bitter, Hans-Heinrich Gurland (Hrsg.): ''Unsichtbare Kirche''. Rheinbach 1999. ISBN 3-87062-034-X. (darin S. 100-309: ''Tagebücher des [[Meine]]r evangelischen Gemeindepastors [[Rudolf Gurland]] [[1930]]-[[1939]]''. Der Pastor wurde wegen seiner jüdischen Abstammung im [[Nationalsozialismus]] verfolgt).
* Wolfgang Meibeyer: ''Siedlungskundliches über den Papenteich und die Frage seiner -büttel-Orte – Die Besiedelung des alten Nordwaldes zwischen Gifhorn und Braunschweig während des frühen Mittelalters''. In: Schriftenreihe des Landkreises Gifhorn. Nr. 22, 2. Auflage. Landkreis Gifhorn und Museums- und Heimatverein Gifhorn e.&nbsp;V., Gifhorn 2004, ISBN 3-929632-70-5.
* ''Papenteich in alten Ansichten'' (Bildband mit 228 Seiten). Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1995. ISBN 3-89570-057-6.
* Stephan Bitter, Hans-Heinrich Gurland (Hrsg.): ''Unsichtbare Kirche''. Rheinbach 1999, ISBN 3-87062-034-X. (darin S. 100–309: Tagebücher des Meiner evangelischen Gemeindepastors [[Rudolf Gurland]] 1930–1939. Der Pastor wurde wegen seiner jüdischen Abstammung von Nationalsozialisten verfolgt).
* Seit der Gründungszeit der Samtgemeinde erscheinen die "''Papenteicher Nachrichten''" als amtliches Mitteilungsblatt. Die Ausgabe 264 vom November 2004 erschien in einer Auflage von 9900 Exemplaren und einer Länge von 68 Seiten. Der Inhalt der "Nachrichten" ging seit jeher erheblich über bloße amtliche Mitteilungen hinaus: es gibt u.a. auch vielfältige Vereinsmitteilungen, Berichte, literarische Texte, Ergebnisse der Heimatforschung.
* ''Papenteich in alten Ansichten'' (Bildband mit 228 Seiten). Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1995, ISBN 3-89570-057-6.
<!-- == Sonstiges == -->


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [https://www.papenteich.de/ Website der Samtgemeinde Papenteich]
{{Commons|Gifhorn#Samtgemeinde Papenteich|Landkreis Gifhorn, Papenteich}}
* [http://www.papenteich.de/ Seite der Samtgemeinde Papenteich]
* [https://www.komsis.de/sisearch/profil_435.html Kommunales Standortinformationssystem für SG Papenteich]
* [http://www.komsis.de/sisearch/profil_435.html Kommunales Standortinformationssystem für SG Papenteich]
* [https://www.reocities.com/Eureka/Park/3604/heimat/heimat.htm Historischer Papenteich]

== Einzelnachweise ==
<references />


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Aktuelle Version vom 7. April 2025, 08:24 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Samtgemeinde Papenteich
Deutschlandkarte, Position der Samtgemeinde Papenteich hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 23′ N, 10° 32′ OKoordinaten: 52° 23′ N, 10° 32′ O
Bestandszeitraum: 1970–
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Gifhorn
Fläche: 111,36 km2
Einwohner: 24.316 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 218 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: GF
Verbandsschlüssel: 03 1 51 5406
Verbandsgliederung: 6 Gemeinden
Adresse der
Verbandsverwaltung:
Hauptstraße 15
38527 Meine
Website: www.papenteich.de
Samtgemeinde-
bürgermeister
:
Ines Kielhorn (parteilos)
Lage der Samtgemeinde Papenteich im Landkreis Gifhorn
KarteSchwülperVordorfDidderseAdenbüttelHillerseMeineWasbüttelRötgesbüttelLeiferdeIsenbüttelRibbesbüttelCalberlahWagenhoffMeinersenOsloßBokensdorfUmmernWesendorfMüden (Aller)SassenburgGifhornSchönewördeWahrenholzWahrenholzGroß OesingenSteinhorstHankensbüttelSprakensehlObernholzDedelstorfWeyhausenTappenbeckJembkeBarwedelBergfeldTiddischeRühenParsaugemeindefreies Gebiet GiebelParsauTülauBromeEhra-LessienWittingenLandkreis GifhornNiedersachsenWolfsburgBraunschweigLandkreis HelmstedtLandkreis PeineRegion HannoverLandkreis CelleLandkreis UelzenSachsen-AnhaltSachsen-Anhalt
Karte

Die Samtgemeinde Papenteich ist eine Samtgemeinde im niedersächsischen Landkreis Gifhorn unmittelbar nördlich der Stadt Braunschweig.

Geographische Lage

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Die Samtgemeinde Papenteich liegt zentral auf der Papenteicher Hochfläche am Übergang vom norddeutschen Tiefland zum nördlichen Harzvorland. Genauer gehört die Samtgemeinde zum Ostbraunschweigischen Flachland[2] des Weser-Aller-Flachlandes und befindet sich damit im Übergangsbereich von Lössbörden zu Geestplatten. An die Samtgemeinde schließen sich mehrere Naturräume an: im Norden das Allertal, im Süden das Ostbraunschweigische Hügelland und im Westen die Burgdorf-Peiner Geest.

Südlich an die Samtgemeinde grenzt die Stadt Braunschweig, südöstlich der Landkreis Helmstedt und westlich der Landkreis Peine. Im Norden und Osten erstreckt sich der Landkreis Gifhorn mit der Samtgemeinde Meinersen und der Samtgemeinde Isenbüttel. Die Samtgemeinde Papenteich wird zentral in Nord-Süd-Richtung von der Bundesstraße 4 durchzogen. Südlich in Richtung Braunschweig streift die Bundesautobahn 2 mit der Auffahrt Braunschweig-Watenbüttel sowie dem knapp südlich der Gemeindegrenze gelegenen Autobahnkreuz Braunschweig-Nord (A2 / A391) die Samtgemeinde. Größere Städte in der näheren Umgebung sind: Gifhorn, Wolfsburg, Braunschweig, Salzgitter, Wolfenbüttel, Peine und Celle. Die heutige Samtgemeinde erstreckt sich über eine Fläche von 11083 ha, wovon 14,3 % Siedlungs- und Verkehrsfläche sind.[3]

Am südwestlichen Ende der Samtgemeinde bei Walle mündet die Schunter in die Oker. Diese beiden Flüsse stellen gleichzeitig die beiden größten Flüsse in der Samtgemeinde dar. Daneben gibt es noch mehrere kleinere Bäche die ihre Quelle in der Samtgemeinde haben oder die diese auf ihrem Weg durchqueren. Dies sind der Bickgraben, die Rötgesbütteler Riede, die Vollbütteler Riede, die Rischmühlenriede (auch Gravenhorster Riede genannt), die Horenriede und Teile der Hehlenriede. Innerhalb der Samtgemeinde befindet sich die Wasserscheide zwischen den Flüssen Aller und Oker/Schunter. Diese Wasserscheide verläuft etwa von Flechtorf über Meinholz, Vordorf, Rethen in Richtung Hillerse. Nur der südlich dieser Scheide gelegene Bickgraben mündet in die Schunter, all anderen Bäche münden in die Aller, bzw. in den Allerkanal.

Samtgemeindegliederung

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Die Samtgemeinde Papenteich wurde zunächst von 18 Mitgliedsgemeinden am 2. Oktober 1970 gebildet. Im Zuge der Gebietsreform im Jahre 1974 kam es zu einer geänderten inneren Gliederung und zu einer modifizierten äußeren Abgrenzung. Teil der Gemeindereform war die Zusammenlegung verschiedener Gemeinden, in deren Verlauf die heutigen sechs Gemeinden entstanden. Im Mai 1981 wurde als letzte Veränderung die Rückgliederung der 1974 abgetrennten Gemeinde Didderse durchgeführt. Die Samtgemeinde umfasst heute die Mitgliedsgemeinden Adenbüttel, Didderse, Meine, Rötgesbüttel, Schwülper und Vordorf. Sitz der Verwaltung ist Meine.

Die 6 Mitgliedsgemeinden mit ihren zugehörigen Ortsteilen und Siedlungen
Gemeinde Einwohner (Hauptwohnsitz)
(31. Dez 2003)
Fläche:
in km²
Dichte
in Einw./km²
Ortsteile/Siedlungen
Gemeinde Adenbüttel 1.724 13,71 126 Adenbüttel, Rolfsbüttel, Gut Warxbüttel
Gemeinde Didderse 1.404 7,41 189 Didderse
Gemeinde Meine 8.070 38,73 207 Abbesbüttel, Bechtsbüttel, Grassel, Gravenhorst, Meine, Meinholz, Martinsbüttel, Ohnhorst, Wedelheine, Wedesbüttel
Gemeinde Rötgesbüttel 2.280 10,83 211 Rötgesbüttel
Gemeinde Schwülper 6.627 20,89 317 Groß Schwülper, Hülperode, Klein Schwülper, Lagesbüttel, Rothemühle, Walle
Gemeinde Vordorf 3.326 19,26 173 Eickhorst, Rethen, Vordorf

Demografische Daten

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Jahr Einwohner Wohnungen Jahr Einwohner Wohnungen
1989 16509 6817 2002 22852 9053
1996 19945 unbekannt 2003 23069 9221
1999 21357 8345 2004 23166 9418
2000 22022 8665 2005 23448 9550
2001 22361 8907 2013 23748 unbekannt

Nach dem Landesamt für Statistik Niedersachsen wohnten 2005 in der Samtgemeinde Papenteich 23.448 Menschen in 6742 Gebäuden mit insgesamt 9550 Wohnungen bei einer durchschnittlichen Wohnfläche von 46,3 m je Person. Seit Gründung der Samtgemeinde wuchs die Einwohnerzahl beständig, sowohl durch eine positive natürliche Bevölkerungsentwicklung als auch durch ein positives Wanderungssaldo. 22,60 % der Bevölkerung waren 2005 unter 18 Jahre alt, 6,30 % zwischen 18 und 25, 30,50 % zwischen 25 und 45, 27,00 % zwischen 45 und 64, und 13,60 % waren 65 Jahre alt oder älter. Die Arbeitslosenquote lag bei durchschnittlich 7,7 % (Männer: 6,2 %, Frauen: 9,7 %). 7698 Menschen pendeln regelmäßig aus der Samtgemeinde heraus, 1547 herein.[3]

Durch Ausweisung neuer Baugebiete und eine Ortskernverdichtung kam es zu einer Suburbanisierung während der 1990er. Begünstigt wurde dies durch die geografische Lage unmittelbar nördlich der Stadt Braunschweig, der Nähe zur Industriestadt Wolfsburg und dem nahen Anschluss zur Bundesautobahn 2. Laut Modellrechnungen wird die Einwohnerzahl der gesamten Samtgemeinde Papenteich auch in den nächsten Jahrzehnten durch diese Faktoren weiter wachsen.[4]

Die scheinbar nur geringe Zunahme 2005–2013 ist auf den „Einwohnerschwund“ bei der statistischen Bereinigung im Rahmen der Volkszählung zurückzuführen, tatsächlich hat sich die Zunahme im Trend der Jahre 1999–2005 fortgesetzt, vor allem durch Zuzüge (Errichtung neuer Baugebiete).

Papenteich im Amt Gifhorn um 1600 von Johann Mellinger

Die Samtgemeinde Papenteich gibt es in ihrer heutigen Form erst seit 1970. In diesem Jahr schlossen sich 15 Gemeinden zusammen und formten die neue Samtgemeinde Papenteich. Der Name Papenteich lässt sich bis in mittelalterliche Urkunden zurückverfolgen. Die ältesten Namensformen lauten dabei poppendic oder poppendyk. Der erste Teil bezieht sich vermutlich auf einen 1165 verstorbenen Grafen Poppo.

Die bisher älteste Spur menschlichen Lebens im Bereich des heutigen Papenteich ist das 1995 gefundene Megalithgrab bei Rethen. Nach Untersuchungen des kreisarchäologischen Amtes in Gifhorn wird das Grab auf etwa 3000 v. Chr. datiert. Dies kann aber nicht als reguläre Besiedlung des Papenteich gewertet werden.

Nachgewiesen ist auch, dass sich zu frühgeschichtlichen Zeiten auf dem Gebiet des heutigen Papenteich ein zusammenhängendes umfangreiches Waldgebiet, der königliche Wildbannforst Nordwald, befand. Durchzogen und umgeben war der Papenteich von mehreren wichtigen mittelalterlichen Fernstraßen. Außerhalb verlief zum einen eine Straße vom Braunschweiger Okerübergang bis in den Hamburger Raum, die westlich dem Okerverlauf folgte, zum anderen entlang der Schunter in den altmärkischen Raum. Durchquert wurde der Papenteich von der nach Uelzen und Lüneburg verlaufenden Salzstraße, aus welcher sich zum Teil die heutige B4 bildete.

Die heute bekannte Besiedlung des Samtgemeindegebietes erfolgte in drei Phasen. Die älteste Siedlungsgruppe besteht aus den Orten Meine, Rethen, Stapel (wüst) und Vordorf, die vermutlich auf einer Rodungsinsel im Nordwald vor dem Jahr 800 n. Chr. gegründet wurden. Eine weitere Gruppe von Ortsnamenendungen sind „–rode“ und „-loh“ im und um den Papenteich. Die Endung weist auf eine Neugründung aufgrund der Verschiebung von Siedlungsgrenzen und dem damit verbundenen Verschieben der Rodungsgrenze hin. Die Gründung dieser Dörfer wird etwa in den Zeitraum des 9. Jahrhunderts gelegt. Die größte Siedlungsgruppe sind die sogenannten „-büttel Orte“. Man pflegt die Gegend bisweilen auch die „Büttelei“ zu nennen. Die Sprachforschung leitet büttel vom nordsächsisch bodal ab. Als jüngste Siedlungsgruppe werden die Dörfer mit Ortsnamenendung „-horst“ gesehen, die sich auf eine leicht erhöhte Stelle in einem Sumpf, Moor oder einer feuchten Niederung beziehen.

Die politischen Vorgänger im Papenteich waren die 1318 entstandene Grafschaft Papenteich. Diese wurde zunächst durch Ottos von Braunschweig an die Grafen von Woldenberg als Lehen vergeben, bevor 1337 Fürsten zu Lüneburg die Grafschaft Papenteich erwarben. 1349/50 kam es im auch Raum Braunschweig zur Großen Pest, die im Papenteich schlimm wütete.[5]

Als die älteste Verwaltungsstruktur im Papenteich gelten die Gogräfschaften Papenteich, die bis 1852 bestanden hat. Die als Papenteich bezeichneten historischen Siedlungsgebiete waren dabei flächenmäßig annähernd doppelt so groß wie die heutige Samtgemeinde.

Letzter Vorgänger der Samtgemeinde Papenteich war das 1852 gebildete Amt Papenteich. Gebildet wurde dieses aus den Orten der Untergogräfschaft Papenteich.[6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Regionales Hochdeutsch

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Obwohl der Papenteich zuletzt stark durch Zuwanderungen geprägt wurde (beispielsweise hat sich die Bevölkerung von Meine seit 1939 etwa vervierfacht), spricht etwa die Hälfte der Bevölkerung ein mehr oder weniger stark lokal eingefärbtes Hochdeutsch mit Braunschweiger und Papenteicher Elementen, wie zum Beispiel einem sog. klaren A und einem weichen G am Wortende: Aantracht Braunschwaach steht beispielsweise für den Fußballclub Eintracht Braunschweig. Etwa 200 niederdeutsche Wörter werden in der ansonsten hochdeutschen Umgangssprache verwendet, allerdings nicht alle gleich häufig.

Papenteicher Platt

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Im 19. Jahrhundert war die tägliche Umgangssprache das Papenteicher Platt. Dieses wurde gegen Ende des Jahrhunderts im Deutschen Sprachatlas teilweise dokumentiert. Der Papenteich galt als eigene Kleindialektlandschaft innerhalb des ostfälischen Niederdeutsch. Charakteristisches Kennzeichen dieses Dialekts ist unter anderem das lange ü anstelle des sonst im Niederdeutschen langen u: Üse Püdel is in einem Tüge üt de Lüke rütesüset (Unser Pudel ist in einem Zuge aus der Luke herausgesaust). Ein weiteres Dialektmerkmal ist zum Beispiel, dass fremde ältere Personen ungefähr gleichen gesellschaftlichen Standes nicht Herr oder Frau, sondern Unkel und Tante angesprochen werden. Kirchensprache, Schrift- und Amtssprache war Hochdeutsch. Der Papenteicher Dialekt um 1900 ist unter anderem in den Zeitungsbeiträgen von Karl Ahrens aus Meine (1868–1937) erhalten. Dieser schrieb über viele Jahre Texte für die Wochenendbeilage der Gifhorner Aller-Zeitung.

Das Papenteicher Platt ist als Teil des Niederdeutschen als anerkannter Regionalsprache im Rahmen europäische Charta für Regional- und Minderheitensprachen besonders geschützt.

Heinrich Wesche, ein aus Hillerse stammender Göttinger Wissenschaftler, hat versucht, aus dem Papenteicher Platt die Besiedlungsgeschichte des Papenteichs abzuleiten. Der Umlaut ü nach Papenteicher Art finde sich sonst in ähnlicher Form nur in Jütland, Nordschleswig und Friesland. Einige wenige Wörter gebe es außer im Papenteich nur in Nordschleswig. Wahrscheinlich habe im Papenteich im 5. oder 6. Jahrhundert ein Stamm aus dem Norden gesiedelt, der mit seinen Ortsgründungen für die einzigartige Ballung von -büttel Ortsnamen verantwortlich sei. (Der Siedlungsgeograph Wolfgang Meibeyer nimmt dagegen ein deutlich späteres Datum für die Siedlungszeit an.)

Im Laufe des 20. Jahrhunderts ist der örtliche Dialekt dramatisch zurückgegangen. Um 2000 hört man in Alltagssituationen kaum noch Papenteicher Platt, oft nur ein- oder zweimal jährlich und somit weitaus seltener als beispielsweise Italienisch, Türkisch oder Russisch. Die Sprache wird vermutlich noch von einigen hundert Menschen vollständig beherrscht, allerdings sprechen auch viele von diesen im Alltag Hochdeutsch. Die Zahl derer, die den Dialekt verstehen oder gelegentlich einzelne Wörter und Sätze verwenden, ist deutlich höher. Im kulturellen Leben wird der Dialekt weiterhin gepflegt, zum Beispiel durch den örtlichen Autor Karl-Otto Dohrendorf, durch Plattdeutsch-Arbeitsgemeinschaften der Grundschule Meine und durch Veranstaltungen der Samtgemeindebücherei. Da derzeit nur sehr eingeschränkt eine Weitergabe des Dialekts an Kinder erfolgt, besteht die Möglichkeit, dass er im 21. Jahrhundert ausstirbt.

Sehenswürdigkeiten

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Das Großsteingrab von Rethen ist ein 1995 gefundenes Großsteingrab, welches auf etwa 3000 v. Chr. datiert wurde. Es handelt sich dabei um eine gestörte Anlage, die in Ost-West-Richtung ausgerichtet war.[7]

Wirtschaft und Infrastruktur

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1928 wurde der Mittellandkanal durch das Gebiet der späteren Samtgemeinde gebaut. Die Orte Abbesbüttel, Wedelheine und Wedesbüttel sind direkt am Kanal gelegen. Der Radfernweg Braunschweig-Lüneburg durchquert das Gebiet der Samtgemeinde in Süd-Nord-Richtung über Abbesbüttel, Meine, Ohnhorst und Gravenhorst, meistens auf gut ausgebauten asphaltierten Feldwegen abseits vom motorisierten Straßenverkehr.

Straßenverkehr

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Die Samtgemeinde wird für den Straßenverkehr in Nord-Süd-Richtung über die Bundesstraße B 4 (Braunschweig-Lüneburg) erschlossen und in West-Ost-Richtung durch die Landesstraße L 321 (Peine-Wolfsburg). Durch das bisherige Fehlen von Ortsumgehungen, die aktuelle Einwohner- und Verkehrszunahme und seit Januar 2005 die Nutzung der mautfreien B 4 und L 321 durch den Schwerlastverkehr ergeben sich erhebliche Belastungen für die durchquerten Orte. Die B 4 im Papenteich stellt zudem den wichtigsten Verkehrsanschluss für die Stadt Gifhorn (Mittelzentrum) dar und verbindet diese mit der A 2 und der Stadt Braunschweig (Oberzentrum). Daraus resultiert das hohe Verkehrsaufkommen der B 4 im Bereich Papenteich von zirka 21.000 Fahrzeugen täglich (Stand: 2000), darunter etwa 14–18 % Lkw (Stand: 2006). Die Diskussion über Verkehrsbelastungen, Verkehrsberuhigung und mögliche Ortsumgehungen ist seit langem beherrschendes Thema der Kommunalpolitik. Der äußerste Süden der Samtgemeinde wird nahe Schwülper und Walle von der Autobahn A 2 gestreift.

Aus- und Umbau der Bundesstraße 4 im Bereich Papenteich

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Der Landkreis Gifhorn plant in Abstimmung mit der Niedersächsischen Straßenbauverwaltung die B 4 im Bereich zwischen Gifhorn und Braunschweig umzugestalten. Zu den anvisierten Maßnahmen gehören eine Verlegung der Trasse zur Umgehung der Ortschaften Meinholz, Meine, Rötgesbüttel und Ausbüttel sowie ein vierspuriger Ausbau. Notwendig ist eine Änderung der jetzigen Situation durch das weiter steigende Verkehrsaufkommen (prognostizierte 25.000 Fahrzeuge täglich im Jahr 2015).

Bereits im Jahr 1990 führte die niedersächsische Straßenbauverwaltung erste Untersuchungen zur Verlegung durch, konnte diese aber nicht beenden, da das Land Niedersachsen die Planung nicht in seinen Verkehrswegeplan aufnahm. 1993 übernahm der Landkreis Gifhorn die Planung auf eigene Kosten und führte 1994 eine erste Antragskonferenz durch. 2001 wurde die Planung an den Zweckverband Großraum Braunschweig übertragen, welches Anfang 2002 das Raumordnungsverfahren einleitete und publizierte. Nach Überprüfung der insgesamt 59 schriftlichen Eingaben unterschiedlicher Standpunkte erfolgte 2004 die landesplanerische Feststellung, die eine neue Strecke verlaufend östlich Vordorf, westlich Meine und östlich Rötgesbüttel und Ausbüttel mit einer Länge von 13,9 km als am raum- und umweltverträglichsten bezeichnete. Bereits im Vorfeld hatten sich mehrere Bürgerinitiativen mit den Planungen befasst. In Rötgesbüttel forderte eine Bürgerinitiative die Umgehung des Ortes. In Meine existierten zwei mitgliederstarke Gruppen: die eine richtete sich gegen eine Westumgehung, die andere gegen eine Ostumgehung des Ortes. Am öffentlichen Erörterungstermin in Meine nahmen etwa 600 Bürger teil, eine beachtliche Anzahl Meiner Bürger reiste auch zu den Beratungen der Gebietskörperschaften, zum Beispiel des Gifhorner Kreistags, an, um dort (unter anderem mit Plakaten) auf ihren Standpunkt aufmerksam zu machen.[8]

Schienenverkehr

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Haltepunkt in Meine

Die Bahnstrecke Braunschweig–Wieren durchquert die Samtgemeinde in Nord-Süd-Richtung parallel zur Bundesstraße 4. Es gibt einen Haltepunkt in Meine und einen Bahnhof in Rötgesbüttel, die stündlich vom Regionalverkehr bedient werden. In der Planung der RegioStadtBahn Braunschweig war die Bedienung der Stationen Meine und Rötgesbüttel durch die Linien S1 (UelzenBad Harzburg), S2 (MeineSchöppenstedt) und S10 (Sassenburg-TriangelGoslar) vorgesehen.

Schulen haben in den verschiedenen Gemeinden und Ortsteilen (zum Beispiel: Rethen) schon seit Jahrhunderten bestanden. Im 20. Jahrhundert fand allerdings eine immer weitergehende Konzentration auf einige wenige Schulstandorte statt was durch den Bau des Schulzentrums Meine in den 1960ern noch verstärkt wurde. Erst seit Mitte der 1990er ist durch den Bau neuer Schulen in anderen Gemeinden (Schwülper, Adenbüttel) eine Umkehrung dieses Trends zu erkennen. Weiterführende Schulen waren die im Schulzentrum Meine befindliche Realschule Meine sowie die Hauptschule Meine mit der Außenstelle Groß Schwülper für die Jahrgänge 5 und 6. Mit Neuordnung der Schullandschaft im Papenteich erfolgte sodann Neubau und Gründung einer Oberschule in Groß Schwülper, welche die ehemalige Realschule und hauptschule in sich vereinte. Schulträger dieser Oberschule und der Grundschulen ist die Samtgemeinde.

Seit vielen Jahrzehnten gab es zudem die Diskussion ein Gymnasium als drittes Gymnasium im Landkreis Gifhorn im Papenteich anzusiedeln. Dieses wurde schließlich mit Unterstützung der Landeskirche und des Landkreises Gifhorn als kirchliches evangelisches Gymnasium in Meine errichtet, in den Gebäuden der ehemaligen Hauptschule, Realschule und Orientierungsstufe, unter dem Namen Philipp-Melanchthon-Gymnasium. Weiterhin gehen viele Schüler auf das Lessing-Gymnasium in Braunschweig-Wenden, teilweise aber auch an andere Gymnasien und Gesamtschulen in Braunschweig oder an die Gymnasien in Gifhorn.

Standorte der Bildungseinrichtungen innerhalb der Samtgemeinde
Gemeinde Kindertagesstätten Grundschulen Oberschule Gymnasium
Adenbüttel Adenbüttel Adenbüttel
Didderse Didderse
Meine Abbesbüttel, Grassel (Grasselbande), Meine (Kita-Zellbergstraße, Altes Freibad), Wedesbüttel (Villa Kunterbunt) Meine Philipp-Melanchthon-Gymnasium
Rötgesbüttel Rötgesbüttel Rötgesbüttel
Schwülper Lagesbüttel, Rothemühle, Groß Schwülper, Walle Groß Schwülper OBS Papenteich
Vordorf Rethen, Vordorf Vordorf (Margret und Rolf Rettich Schule)

Samtgemeinderat

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Samtgemeindewahl 2021
Wahlbeteiligung: 67,94 % (+3,67 %p)
 %
40
30
20
10
0
33,7 %
(−1,9 %p)
23,2 %
(−3,2 %p)
14,6 %
(−6,4 %p)
18,3 %
(+5,6 %p)
4,2 %
(+2,0 %p)
n. k. %
(−2 %p)
5 %
(n. k. %p)
1 %
(n. k. %p)
20162021
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
h Einzelbewerber Hans-Georg Reinemann

Der Samtgemeinderat Papenteich besteht aus 34 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 20.001 und 25.000 Einwohnern.[9] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Neben den 34 in der Samtgemeinderatswahl gewählten Mitgliedern ist außerdem der amtierende Samtgemeindebürgermeister im Rat stimmberechtigt.

Aus dem Ergebnis der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[10]

Samtgemeinderat 2021
      
Insgesamt 34 Sitze
Wahljahr SPD CDU Grüne WGP AfD FDP Linke Piraten Gesamt
2021 12 8 6 5 2 1 -- -- 34 Sitze
2016 12 9 4 7 -- 1 1 -- 34 Sitze
2011 17 11 4 -- -- 1 -- 1 34 Sitze
2006 15 15 3 -- -- 1 -- -- 34 Sitze

Samtgemeindebürgermeister

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Rathaus der Samtgemeinde Papenteich in Meine

Bis 2004 war der Samtgemeindebürgermeister ehrenamtlich tätig und wurde während der konstituierenden Sitzung durch die Mehrheit des Samtgemeinderates gewählt.

Heute ist der Samtgemeindebürgermeister hauptamtlich tätig und wird von den wahlberechtigten Personen der Samtgemeinde direkt gewählt. Der Bewerber muss hierbei, ggf. durch eine Stichwahl, die Mehrheit der abgegebenen Stimmen erreichen. Zudem übernimmt der Bürgermeister die Aufgaben eines Samtgemeindedirektors und leitet die Samtgemeindeverwaltung und hat die Verantwortung für den gesamten Geschäftsbetrieb und die Verwaltungstätigkeiten. Erster hauptamtlicher Samtgemeindebürgermeister war seit dem 1. Januar 2005 Helmut Holzapfel (SPD), wiedergewählt 2011. Sein Nachfolger wurde bei der Kommunalwahl 2016 mit der Wahl von Ines Kielhorn (parteilos) bestimmt. Bei der Bürgermeisterwahl 2021 wurde sie mit 60,17 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Kielhorns Gegenkandidat war Randolf Moos (SPD).[11]

Wahl des Samtgemeindebürgermeisters 2016

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Am 11. September 2016 waren die Bürger aufgerufen, den neuen Samtgemeindebürgermeister durch Direktwahl zu bestimmen. Amtsinhaber Helmut Holzapfel trat altersbedingt nicht erneut an.

Die Grünen haben in einer Mitgliederversammlung des Ortsverbandes Papenteich am 2. März 2016 einstimmig Dr. Arne Duncker (Meine) als ihren Kandidaten nominiert. Der Kandidat der SPD Stefan Konrad wurde am 18. März 2016 durch eine gemeinsame Parteiversammlung der unterschiedlichen Papenteicher SPD-Ortsverbände bestimmt. Diese Versammlung hatte sich zwischen den Kandidaten Stefan Konrad (Rötgesbüttel) und Ines Kielhorn (Meine) zu entscheiden. Zum Kandidaten der CDU wurde Alexander Jankowski bestimmt. Ebenfalls trat Ines Kielhorn nunmehr parteilos an.

Da bei dieser Wahl keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreicht hatte, kam es am 25. September 2016 zu einer Stichwahl, die die parteilose Bewerberin Ines Kielhorn (33,6 %) gegen den SPD-Kandidaten Stefan Konrad (29,8 %) gewann.[12]

Blasonierung: Geteilt von rot und gold, unter rotem Schildhaupt, darin ein nach links gewendeter, blau bewehrter goldener Löwe; unten im Schildfuß ein blauer Sparren, darunter gebettet eine auf einem schwarzen Mauerankerkreuz aufgelegte rote heraldische Rose mit grünen Blütenblättern und goldenen Stampel. In der rechten Oberecke ein stilisiertes grünes Pflugeisen, links eine aufrechte rote Axt.

Der Löwe im Wappen symbolisiert die frühere Zugehörigkeit der gesamten heutigen Samtgemeinde zu den welfischen Herzögen des Herzogtum Lüneburg. Die stilisierte Rose stellt die blühenden Dörfer und Gemeinden der Samtgemeinde dar, die sich zur gemeinsamen Aufgabenerfüllung unter dem Dach der Samtgemeinde – der Sparren – zusammengefunden haben. Die früher überwiegend vorherrschende landwirtschaftliche Tätigkeit der Samtgemeindebevölkerung wird durch den Pflug symbolisiert. Die Axt erinnert an die alte Grafschaft Papenteich und deren eigene Gerichtsbarkeit – das Blutgericht – an der alten „Dingstätte“.

Seit der Gründungszeit der Samtgemeinde erscheinen die Papenteicher Nachrichten als amtliches Mitteilungsblatt. Die Ausgabe 391 vom Januar 2006 erschien in einer Auflage von 10150 Exemplaren und einer Länge von 56 Seiten. Der Inhalt der „Nachrichten“ ging seit jeher erheblich über bloße amtliche Mitteilungen hinaus: es gibt unter anderem auch vielfältige Vereinsmitteilungen, Berichte, literarische Texte, Ergebnisse der Heimatforschung.

Gemeindepartnerschaften

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Persönlichkeiten

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  • Uwe-Peter Lestin (* 1943), 1991 bis 2001 Samtgemeindebürgermeister, von 1998 bis 2008 Mitglied des niedersächsischen Landtages
  • Georg Burchard Strauß (um 1584–1632), Begründer des niedersächsischen Adelshauses „Strauß und Torney“
  • Rolf Rettich (1929–2009), Illustrator von Kinderbüchern
  • C. Brandt: Schwülper. Ein Stück niedersächsische Heimatgeschichte. Hildesheim 1912.
  • Gerhard Oberbeck: Die mittelalterliche Kulturlandschaft des Gebietes um Gifhorn. Bremen-Horn 1957.
  • Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Der Landkreis Gifhorn. In: Die Landkreise in Gifhorn. Band 26. Bremen 1972, ISBN 3-87172-327-4.
  • Geschichtliches aus dem Papenteich. Bearbeitet von Heinz Klose. Meine 1983, ISBN 3-87040-029-3. Zahlreiche Aufsätze und Kurzbeiträge vor allem zur Papenteicher Geschichte.
  • Heinz Klose: Geschichtliches aus dem Papenteich. Meine 1983, ISBN 3-87040-029-3; Zahlreiche Aufsätze und Kurzbeiträge vor allem zur Papenteicher Geschichte.
  • Wolfgang Meibeyer: Siedlungskundliches über den Papenteich und die Frage seiner -büttel-Orte – Die Besiedelung des alten Nordwaldes zwischen Gifhorn und Braunschweig während des frühen Mittelalters. In: Schriftenreihe des Landkreises Gifhorn. Nr. 22, 2. Auflage. Landkreis Gifhorn und Museums- und Heimatverein Gifhorn e. V., Gifhorn 2004, ISBN 3-929632-70-5.
  • Stephan Bitter, Hans-Heinrich Gurland (Hrsg.): Unsichtbare Kirche. Rheinbach 1999, ISBN 3-87062-034-X. (darin S. 100–309: Tagebücher des Meiner evangelischen Gemeindepastors Rudolf Gurland 1930–1939. Der Pastor wurde wegen seiner jüdischen Abstammung von Nationalsozialisten verfolgt).
  • Papenteich in alten Ansichten (Bildband mit 228 Seiten). Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1995, ISBN 3-89570-057-6.

Einzelnachweise

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  1. Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022, Stand 31. Dezember 2024 (Hilfe dazu).
  2. Bundesamt für Naturschutz: Steckbrief des Ostbraunschweigischen Flachlandes: [1]
  3. a b IHK Braunschweig: Regionalbericht 2006 (Memento des Originals vom 10. Juli 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.braunschweig.ihk.de (PDF)
  4. Beitrag zum Forschungsvorhaben Stadt 2030 (PDF; 4,9 MB)
  5. Bevenroder Geschichte (Memento vom 2. August 2003 im Internet Archive)
  6. Geschichte des Amtsgerichts Gifhorn
  7. Das Großsteingrab von Rethen (Memento des Originals vom 8. Oktober 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zeitwanderer.de
  8. ZGB: Landesplanerische Raumplanung zur Verlegung der B4 Im Raum zwischen Braunschweig und Gifhorn (PDF; 1,9 MB)
  9. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG); § 46 – Zahl der Abgeordneten. 17. Dezember 2010, S. 29–31, abgerufen am 17. April 2024.
  10. Ergebnis Samtgemeindewahl 2021. Abgerufen am 9. Juli 2022.
  11. Ergebnis Wahl zum Samtgemeindebürgermeister 2021. Abgerufen am 23. Juli 2022.
  12. Wolfsburger Allgemeine Zeitung, Aller Zeitung, W: Samtgemeinde Papenteich – Stichwahl: Ines Kielhorn ist Bürgermeisterin – WAZ/AZ-online.de. In: waz-online.de. 25. September 2016, abgerufen am 18. Dezember 2016.