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„Kapitell“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Corinthian capital at the Temple of Zeus (Athens) on March 16, 2022.jpg|mini|Korinthisches Kapitell des [[Olympieion (Athen)|Olympieion]] in Athen (um 170 v. Chr.)]]
Das '''Kapitell''' (von lat. ''capitellum'' „Köpfchen“ zu ''caput'' „Kopf“) ist der obere Abschluss einer [[Säule]], einer [[Ante]] oder eines [[Pilaster]]s.
Ein '''Kapitell''' [{{IPA|kapiˈtɛl}}] (auf der letzten Silbe zu betonen, von lat. ''capitellum'' „Köpfchen“ zu ''caput'' „Kopf“), früher auch ''(Säulen-)Knauf'',<ref>{{Meyers-1905 |Lemma=Knauf |Band=11 |Seite=168 |SeiteBis=168|zenoID=}}</ref> ist der obere Abschluss einer [[Säule]], einer [[Ante (Architektur)|Ante]], eines [[Pfeiler]]s oder eines [[Pilaster]]s.


Das Kapitell ist plastisch deutlich ausgeformt. Es ist ein wichtiges ornamentales Element und meist floral, mit [[Volute]]n, oder figurativ ausgeführt. Im Laufe der Geschichte haben sich vielfältige Ausformungen der Kapitelle entwickelt, die die [[Stilkunde]] untersucht.
Das Kapitell ist plastisch meist deutlich ausgeformt. Es ist ein wichtiges ornamentales Element und oft floral, mit [[Volute]]n oder figurativ ausgeführt. Die Überleitung vom Rund der Säule zur quadratischen Deckplatte ist das formale Grundthema des Säulenkapitells. Im Laufe der Geschichte haben sich vielfältige Arten von Kapitellen ausgebildet.


In der Architektur der [[Antike]] und von der [[Renaissance]] bis zum [[Historismus]] wurden vor allem die fünf klassischen Kapitellformen verwendet: [[Toskanische Ordnung|toskanisch]], [[Dorische Ordnung|dorisch]], [[Ionische Ordnung|ionisch]], [[Korinthische Ordnung|korinthisch]] und [[Komposite Ordnung|komposit]]. In den dazu korrespondierenden [[Säulenordnung]]en waren sie in ein System von formalen Regeln über Proportionen und Form der darunter befindlichen [[Säule]]n und des darüber liegenden [[Gebälk]]s eingebunden.
In der [[Griechische Architektur|griechischen Architektur]] werden die Kapitelle in drei Haupttypen unterteilt, die in der [[Säule#Griechische-römische Säulenordnungen|Säulenordnung]] festgelegt sind: das [[#D|dorische]], [[#i|ionische]] und [[#K|korinthische]] Kapitell.


== Kapitelle der Säulenordnungen ==
== Liste Kapitellarten ==
In der [[Griechische Architektur|griechischen Architektur]] werden die Kapitelle in drei Haupttypen unterteilt, die in der [[Säulenordnung]] festgelegt sind: das [[#D|dorische]], das [[#I|ionische]] und das [[#K|korinthische]] Kapitell. Erst in der römischen Zeit kamen das toskanische und das komposite Kapitell hinzu. In der Renaissance wurden diese fünf Formen kodifiziert, erstmals bei [[Sebastiano Serlio]]. Das dorische Kapitell hat – wie seine Ordnung – eine griechische und eine römische Ausprägung.
{{TOC}}

Alle klassischen Kapitelle bestehen aus dem [[Abakus (Architektur)|Abakus]], der oberen Deckplatte, und dem [[Echinus (Architektur)|Echinus]], der je nach Kapitellart, unterschiedlich gestaltet ist.
<gallery>
Capitell al pati de la casa Insa, València.JPG|Toskanisches Kapitell
Hera-tempel - Dorisch kapiteel.jpg|Dorisches Kapitell
IonicCapitalPriene.jpg|Ionisches Kapitell
Darmstadt Ehem Hoftheater Portikus Kapitell.jpg|Korinthisches Kapitell
Kompositt.kapitel.jpg|Kompositkapitell
</gallery>

== Kapitelle außerhalb der Säulenordnungen ==

=== Ägypten ===
Die ägyptische Architektur hat die ersten bekannten Steinkapitelle hervorgebracht. Im Wesentlichen werden hier fünf Formen unterschieden<ref>Werner Müller und Gunther Vogel: ''dtv-Atlas zur Baukunst. Band 1: Allgemeiner Teil. Baugeschichte von Mesopotamien bis Byzanz''. [[Deutscher Taschenbuchverlag]], München 1974. ISBN 3-423-03020-8, S. 104f.</ref>:
# Offenes [[Papyros]]kapitell
# Geschlossenes Papyroskapitell
# [[Lotos (Altes Ägypten)|Lotoskapitell]]
# [[Palme]]nkapitell
# Das Hathorkapitell bekrönt die trommelförmige [[Hathorsäule]], ist würfelförmig und zeigt an zwei gegenüberliegenden oder allen vier Seiten das Gesicht der Göttin [[Hathor]] unter einem blockförmigen Aufsatz ([[Sistrum]]).

<gallery>
Luxor, West Bank, Ramesseum, column top decorations, Egypt, Oct 2004.jpg|Offene Papyros-Kapitelle ([[Ramesseum]], Luxor)
Sahoure5.JPG|Palmenkapitell (Totentempel der [[Sahure-Pyramide]])
DetailColonne.jpg|Lotoskapitell ([[Tempel von Philae#Kiosk des Trajan|Trajan-Kiosk]] auf [[Philae (Insel)|Philae]])
DenderaTempleHypostyleHallHathor.jpg|Hathorkapitelle ([[Tempel von Dendera]])
</gallery>

=== Romanik ===
{{Doppeltes Bild|rechts|DSC 2751-Ringkirche-z.JPG|225|Brauweiler StNikolaus Kapitell1.JPG|200|Florale Kapitellverzierung an der [[Ringkirche (Wiesbaden)|Ringkirche in Wiesbaden]]|Figürliches Kapitell der Kirche [[Abtei Brauweiler#Abteikirche|St. Nikolaus]] in [[Brauweiler (Pulheim)|Pulheim-Brauweiler]]}}In der Romanik waren besonders Figurenkapitelle beliebt.

=== Indien ===
In der persisch beeinflussten indischen Kunst gibt es – mit Ausnahme der einzeln stehenden Edikt-Säulen des Kaisers [[Ashoka]] – kaum echte Säulen; die meisten freitragenden Stützelemente sind eher als [[Pfeiler]] zu bezeichnen, bei anderen finden sich säulenähnliche Einschübe. Entsprechend finden sich hier – abgesehen von einigen wenigen Lotoskapitellen – überwiegend [[Kämpfer (Architektur)|kämpferähnliche]] Abschlüsse.

=== Mittelamerika ===
Die mittelamerikanische Architektur kennt zwar in Ansätzen monolithische oder gemauerte bzw. aus [[Säule#Schaft|Trommeln]] zusammengesetzte Rundstützen, diese haben jedoch weder ausgeformte [[Basis (Architektur)|Basen]] noch Kapitelle.
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TulaSite145.JPG|[[Tula (archäologische Stätte)|Tula]], Hidalgo, Mexiko
MonoliticColumns-Mitla-Oaxaca-Mexico.jpg|[[Mitla]], Oaxaca, Mexiko
Sayil Sur.jpg|[[Sayil]], Yucatán, Mexiko
Chichén Itzá - Gruppe der 1000 Säulen 3.jpg|[[Chichen Itza]], Yucatán, Mexiko
</gallery>

== Liste von Kapitellarten ==
=== A ===
=== A ===
* ''Adlerkapitell'': Kapitell mit Adlern, vorwiegend in der romanischen Baukunst. Häufig aus vier an den Kapitellecken stehenden Adlern gebildet.<ref>Karl Nothnagel: ''[http://www.rdklabor.de/wiki/Adlerkapitell Adlerkapitell]'', in: ''[[Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte]]''. Bd. 1, Stuttgart 1933, Sp. 180–188</ref>
* '''Achämenidisches Kapitell:''' siehe [[#P|persisches Kapitell]]
* ''Achämenidisches Kapitell:'' siehe [[#P|persisches Kapitell]]
[[Image:EgyptianPillars.jpg|thumb|right|50px|Ägyptische Kapitelle]]
* '''Ägyptisches Kapitell:''' sind [[#L|Lotuskapitell]], [[#L|Lilienkapitell]], [[#P|Papyruskapitell]] und [[#Z|Zeltstangenkapitell]].
* ''Ägyptisches Kapitell:'' sind [[#L|Lotuskapitell]], [[#L|Lilienkapitell]], [[#P|Papyruskapitell]] und [[#Z|Zeltstangenkapitell]].
* ''Akanthuskapitell:'' siehe [[#K|Korinthisches Kapitell]], siehe auch [[Akanthus (Ornament)|Akanthus]]
* '''Akanturkapitell:'''
* ''[[Antenkapitell]]''
[[Bild:Justinuskirche Höchst Kapitell.jpg|thumb|150px|Akanthuskapitell, 9. Jh., [[Vorromanik|karolingisch]]]]
* ''Äolisches Kapitell:'' Das Äolische Kapitell ist nach der griechischen Küstenlandschaft [[Äolien]] benannt, in der das äolische Kapitell hauptsächlich vorkommt. Es handelt sich dabei um die Urform des [[#I|ionischen Kapitells]]. Das Kapitell besteht aus einem Kranz herabhängender Blätter mit einem Blattknauf. Darauf liegen zwei nach oben ausgerichtete Voluten. Zwischen den Voluten wächst eine Palmette heraus.
* '''Akanthuskapitell:''' siehe [[#K|Korinthisches Kapitell]], siehe auch [[Akanthus]]
* ''Antikes Kapitell:'' Das ist der Sammelbegriff für alle Kapitelle der Griechen und Römer. Dazu gehören das äolische Kapitell, das Antenkapitell, das dorische Kapitell, das ionische Kapitell, das korinthische Kapitell und das Kompositkapitell
* '''Antenkapitell:''' siehe [[Antenkapitell]]
* '''Äolisches Kapitell:''' Das Äolische Kapitell ist nach der griechischen Küstenlandschaft Äolien benannt, in der das äolische Kapitell hauptsächlich vorkommt. Es handelt sich dabei um die Urform des [[#I|ionischen Kapitells]]. Das Kapitell besteht aus einem Kranz herabhängender Blätter mit einem Blattknauf. Darauf liegen zwei nach oben ausgerichtete Voluten. Zwischen den Voluten wächst eine Palmette heraus.
* '''Antikes Kapitell:''' Das ist der Sammelbegriff für alle Kapitelle der Griechen und Römer. Dazu gehören das äolische Kapitell, das Antenkapitell, das dorische Kapitell, das ionische Kapitell, das korinthische Kapitell und das Kompositkapitell


=== B ===
=== B ===
[[Datei:Kapitell am Empfangsgebäude des Bahnhofs Nordstemmen.JPG|mini|150px|Blattkapitell von [[Conrad Wilhelm Hase]] am [[Empfangsgebäude#Bahnhöfe|Empfangsgebäude]] vom [[Bahnhof Nordstemmen]]]]
* '''Bilderkapitell:''' [[#F|siehe Figurenkapitell]]
* ''Bilderkapitell:'' [[#F|siehe Figurenkapitell]]
[[Bild:Boyle Abbey Capital First Bay South East 1997 09 17.jpg|right|thumb|150px|Kapitell mit Blattmotiven aus dem Ende des 12. Jahrhunderts]]
* '''Blattkapitell:''' Ein mit stilisierten oder auch naturgetreuen Blättern versehenes Kapitell wird Blattkapitell genannt. An antiken Kapitellen finden dabei Akanthusblätter verwendung siehe [[#K|korinthisches Kapitell]]. Dieses Kapitell wurde in stilistischen Abwandlungen von der romanischen Baukunst übernommen. Heimische Blattformen wie Ahornblätter, Eichenblätter, Efeublätter und Weinblätter wurden zuerst naturgetreu später immer stärker stilisiert in der Gotik verwendet. Auch eine Mischform mit Blüten findet sich bei den Mittelalterlichen Kapitellen. In der Renaissance, im Barock und im Klassizismus wurde wieder die klassische Form des korinthischen Kapitells mit Akanthusblättern verwendet.
* ''Blattkapitell''<ref>[[Hans Weigert]]: ''Blattkapitell''. In: [[Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte]], Bd. II, 1941, Sp. 855–867. ([https://www.rdklabor.de/wiki/Blattkapitell Abschrift auf rdklabor.de], abgerufen am 23. Dezember 2024)</ref> '':'' Ein mit stilisierten oder auch naturgetreuen Blättern versehenes Kapitell wird Blattkapitell genannt. An antiken Kapitellen finden dabei beispielsweise Akanthusblätter Verwendung (siehe [[#K|korinthisches Kapitell]]). Dieses Kapitell wurde in stilistischen Abwandlungen von der romanischen Baukunst übernommen. Heimische Blattformen wie Ahornblätter, Eichenblätter, Efeublätter und Weinblätter wurden zuerst naturgetreu später immer stärker stilisiert in der Gotik verwendet. Auch eine Mischform mit Blüten findet sich bei den Mittelalterlichen Kapitellen. In der Renaissance, im Barock und im Klassizismus wurde wieder die klassische Form des korinthischen Kapitells mit Akanthusblättern verwendet.
* '''Blütenkapitell:''' Typische Blütenkapitelle sind das ägyptische [[#L|Lotuskapitell]], [[#L|Lilienkapitell]] und [[#P|Papyruskapitell]]. Im Mittelalter kommen Blüten auch in Kapitellen vor, jedoch immer vermischt mit Blättern. Diese Mischform wird Blattkapitell genannt.
* ''Blütenkapitell:'' Typische Blütenkapitelle sind das ägyptische [[#L|Lotuskapitell]], [[#L|Lilienkapitell]] und [[#P|Papyruskapitell]]. Im Mittelalter kommen Blüten auch in Kapitellen vor, jedoch immer vermischt mit Blättern. Diese Mischform wird Blattkapitell genannt.
* ''Bossenkapitell'': Ein [[Steinmetz|steinmetzmäßig]] unfertiges, d.&nbsp;h. in [[Bossenwerk#Bossierung als Arbeitsschritt der Steinbearbeitung|Bossierung]] gebliebenes Kapitell.<ref>Fritz Viktor Arens: ''Bosse, Bossenkapitell''. In: [[Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte]], Bd. II, 1942, Sp. 1062–1066. ([https://www.rdklabor.de/wiki/Bosse,_Bossenkapitell Abschrift auf rdklabor.de], abgerufen am 23. Dezember 2024)</ref>
* '''Byzantinisches Kapitell:'''
* ''Byzantinisches Kapitell''


=== D ===
=== D ===
* ''Doldenkapitell:'' Ein Blütenkapitell, bei dem die Blütenblätter geöffnet sind, wird Doldenkapitell genannt. Diese Kapitelle sind weit ausladend.
[[Bild:Dorisches Kapitell.JPG|thumb|right|150px|dorisches Kapitell vom Heraion in [[Olympia (Griechenland)|Olympia]]]]
* ''Doppelwürfelkapitell:'' Beim Doppelwürfelkapitell liegen je zwei Halbkreisbögen an jeder der Seitenflächen nebeneinander.
* '''Doldenkapitell:''' Ein Blütenkapitell bei dem die Blütenblätter geöffnet sind wird Doldenkapitell genannt. Diese Kapitelle sind weit ausladend.
* ''Dorisches Kapitell:'' Der Aufbau eines Dorischen Kapitells ist vom Säulenschaft beginnend eine Kerbe, der Säulenhals (Hypotrachelion), die Riemchen oder Ringe (Anuli), das eigentliche Kapitell, welches mit einem Wulst bzw. Polster (Echinus) auf der Säule aufliegt, und als Abschluss die quadratische Deckplatte (Abakus). Siehe auch: [[Dorische Ordnung]].
* '''Doppelwürfelkapitell:''' Beim Doppelwürfelkapitell liegen je zwei Halbkreisbögen an jeder der Seitenflächen nebeneinander.
* '''Dorisches Kapitell:''' Der Aufbau eines Dorischen Kapitells ist vom Säulenschaft beginnend eine Kerbe, der Säulenhals (Hypotrachelion), die Riemchen oder Ringe (Anuli), das eigentliche Kapitell welches mit einem Wulst bzw. Polster (Echinus) auf der Säule aufliegt und als Abschluss die quadratische Deckplatte (Abakus). Siehe auch: [[Dorische Ordnung]].


=== F ===
=== F ===
[[Datei:Cuxa Cloister NYC.jpg|mini|150px|Figurenkapitell]]
* '''Faltenkapitell:''' [[#R|romanisches Kapitell]]
* ''Faltenkapitell:'' [[#R|romanisches Kapitell]]
[[Bild:Cuxa Cloister NYC.jpg|thumb|right|150px|Cuxa Cloister, [[The Cloisters]], New York]]
* '''Figurenkapitell:''' Bei dieser auch Bilderkapitell genannten Kapitellform sind Menschen, Tiere und auch Fabelwesen abgebildet. Diese Figuren sind teilweise auch zu ganzen Szenen vereint, oft ist eine ganze legende auf den Kapitellen einer Bogenreihe dargestellt. Diese schon in der Spätantike vorkommende Kapitellform ist jedoch vor allem in der romanischen Baukunst in Frankreich zu finden.
* ''Figurenkapitell, Figürliches Kapitell'': Bei dieser auch „Bilderkapitell“ genannten Kapitellform sind Menschen, Tiere und auch Fabelwesen ([[Mischwesen|Chimären]]) abgebildet. Diese Figuren sind teilweise auch zu ganzen Szenen vereint, oft ist eine ganze Legende auf den Kapitellen einer Bogenreihe dargestellt oder eine [[Blattmaske]] gewählt. Diese in seltenen Fällen schon in der Spätantike vorkommende Kapitellform ist vor allem in der romanischen Baukunst in Frankreich seit ca. 1100 zu finden. In späterer Zeit ([[Gotik]], [[Renaissance]], [[Barock]] etc.) bleiben die Kapitelle wieder ohne figürlichen Schmuck.
* '''Figürliches Kapitell:''' siehe Figurenkapitell
<br style="clear:both;" />


=== H ===
=== H ===
[[Bild:HathorSommetColonne.jpg|thumb|150px|Hathor-Kapitell]]
* [[Hathorsäule|Hathor-Kapitell]]
* '''Hathor-Kapitell:'''
* ''nabatäisches oder Hörner-Kapitell''
<br style="clear:both;" />


=== I ===
=== I ===
* '''Ionisches Kapitell:''' mit zwei Spiralen im Kapiteöö, den [[Volute]]n. Siehe auch: [[Ionische Ordnung]].
* ''Ionisches Kapitell:'' mit zwei Spiralen im Kapitell, den [[Volute]]n. Siehe auch: [[Ionische Ordnung]].
** '''... klassische Form:'''
** ''... klassische Form''
** '''... mittelalterliche Form:'''
** ''... mittelalterliche Form''
[[Bild:SGT15.jpg|thumb|right|150px|Kirche auf Gozo, ionisches Renaissance-Kapitell]]
** ''ionisches Renaissance-Kapitell''
** '''ionisches Renaissance-Kapitell'''
<br style="clear:both;" />


=== K ===
=== J ===
* ''Januskapitell:'' zweiköpfiges Kapitell (abgeleitet vom römischen Gott des Anfangs und Endes)
* '''Kelchblockkapitell:''' [[#R|romanisches Kapitell]]
* '''Kelchkapitell:'''
* '''Knollenkapitell:'''
* '''Knospenkapitell:''' Ein Kapitell, das aus zwei Teilen besteht. Z.B.: Ein korinthisches Kapitell, auf das ein ionischer Abschluss aufgesetzt wurde. Es kam erst bei den Römern auf, hilft daher bei der Unterscheidung griechischer und römischer Säulen.
[[Image:Kompositt.kapitel.jpg|thumb|right|120px|Kompositkapitell]]
* '''Kompositkapitell:''' Aus verschiedenen, ursprünglich nicht zusammengehörenden Teilen bestehendes Kapitell.
* '''Korbkapitell:'''
* '''Korinthisches Kapitell''' Siehe auch: [[Korinthische Ordnung]].
** '''Vorstufe:'''
** '''... klassische Form:'''
** '''... mittelalterliche Form:'''
<br style="clear:both;" />


=== K ===
[[Datei:Kompositt.kapitel.jpg|mini|150px|Kompositkapitell]]
[[Datei:Heads on the Rosheim capital.jpg|mini|150px|Köpfekapitell]]
* ''Kämpferkapitell''
* ''Kelchblockkapitell:'' der untere Teil des Kapitells in Kelchform (d.&nbsp;h. nach oben konisch sich verbreiternd), der obere Teil als quadratischer Block ausgebildet [[#R|romanisches Kapitell]]
* ''Kelchkapitell'' nach oben konisch sich verbreiterndes Kapitell, in der Regel durchgehend rund, die Überleitung ins Quadrat erfolgt erst mit der Deckplatte.
* ''Knollenkapitell''
* ''Knospenkapitell:'' Kapitell mit Blattknospen, typische Form der Frühgotik, meist in schlanker Kelchform; (frz. chapiteau à crochets).
* ''Kompositkapitell:'' Aus verschiedenen, ursprünglich nicht zusammengehörenden Teilen bestehendes Kapitell. Ein Kapitell, das aus zwei Teilen besteht. Z.&nbsp;B.: Ein korinthisches Kapitell, auf das ein ionischer Abschluss aufgesetzt wurde. Es kam erst bei den Römern auf, hilft daher bei der Unterscheidung griechischer und römischer Säulen.
* ''Korbkapitell'' Kapitell mit geflochtenen Bändern, byzantinisch
* ''Korinthisches Kapitell'': siehe auch [[Korinthische Ordnung]]
** ''Vorstufe:'' Als Vorstufen des korinthischen Kapitells werden entweder Doppelvoluten-Kapitelle oder ionische Halsmantelkapitelle angesehen. Die Verbreitung der ältesten korinthischen Kapitelle auf der Peloponnes legen einen Bezug zu den gleichfalls peloponnesischen Doppelvoluten-Kapitellen nahe.
** ''... klassische Form:'' Den Kapitellkörper, [[Kalathos]] genannt, umgeben zwei versetzt angeordnete, unterschiedlich hohe Kränze aus je acht stilisierten [[Akanthus (Ornament)|Akanthusblättern]]. Aus den Eckblättern entwickeln sich sog. Caules, die jeweils zwei unterschiedlich stark gebildete Pflanzenstängel entlassen. Der kräftigere, [[Volute]] genannte Stängel wächst der Abakusecke entgegen, während der kleinere, Helix genannte Stängel sich zur Mitte der jeweiligen Ansichtfläche des Kapitellkörpers wendet. Die Voluten stützen gleichsam den [[Abakus (Architektur)|Abakus]], dessen Seitenflächen [[Konkave Fläche|konkav]] geschwungen sind. Eine Rosette oder Abakusblume ziert die Mitte jeder der vier Abakusseiten.
** ''... mittelalterliche Form''
[[Datei:AshokaLions.jpg|mini|150px|Lotoskapitell mit Löwen, [[Sarnath]], Indien]]
=== L ===
=== L ===
* '''Lilienkapitell:'''
* ''Lilienkapitell''
* '''Lotosknospenkapitell:'''
* ''Lotosknospenkapitell''

=== M ===
* ''Mukarnaskapitell''

=== N ===
* ''Nabatäisches Kapitell''


=== O ===
=== O ===
* '''Ochsenkopfkapitell:'''
* ''Ochsenkopfkapitell''


=== P ===
=== P ===
[[Datei:Bull capital Apadana Louvre AOD1 (1).jpg|mini|150px|Persisches Kapitell]]
* '''Palmenkapitell:''' [[#A|ägyptisches Kapitell]]
* ''Palmkapitell:'' zum einen ein Typus eines ägyptischen Kapitels<ref>[https://archive.org/stream/artscraftsancie00petrgoog#page/n134/mode/2up ''Chapter VI: The Architecture.''] In: William Matthew Flinders Petrie: ''The arts & crafts of ancient Egypt.'' Edinburgh and London 1909, S.&nbsp;66–67.</ref>, zum anderen eine alternative Bezeichnung für das romanische ''Hohlblatt-'' oder ''Pfeifenkapitell''<ref name="dai-hohlblatt">[http://arachne.uni-koeln.de/item/typus/858 ''Typus: Hohlblattkapitell (’Pfeifenkapitell‘).''] [[Arachne (Bilddatenbank)|Arachne]]-Bilddatenbank des [[Deutsches Archäologisches Institut|DAI]].</ref>
* '''Palmetten-Papyrus-Kapitell:''' [[#A|ägyptische Kapitell]] Das Kapitell zeigt abwechselnd spitz zulaufende Palmwedel und kleine geschlossene Papyrusdolden. Das ganze war farblich gegeneinander abgesetzt. Dieses Kapitell ist im Tempel von Philae zu finden.
* '''Papyruskapitell:''' [[#A|ägyptisches Kapitell]] Papyruskapitell ist der Sammelbegriff für alle ägyptischen Kapitelle, bei denen der Papyrus nachgebildet ist.
* ''Papyruskapitell:'' ein Sammelbegriff für eine Gruppe von [[#A|ägyptischen Kapitellen]], bei denen [[Echter Papyrus|Papyrus-Stauden]] nachgebildet wurden:
** '''Papyrusdoldenkapitell:''' [[#A|ägyptisches Kapitell]]
** ''Papyrusdoldenkapitell''
** '''Papyrusknospenkapitell:''' [[#A|ägyptisches Kapitell]]
** ''Papyrusknospenkapitell''
** '''Palmetten-Papyrus-Kapitell:''' [[#A|ägyptische Kapitell]] Das Kapitell zeigt abwechselnd spitz zulaufende Palmwedel und kleine geschlossene Papyrusdolden. Das ganze war farblich gegeneinander abgesetzt. Dieses Kapitell ist im Tempel von Philae zu finden.
** ''Palmetten-Papyrus-Kapitell:'' dieses Kapitell zeigt abwechselnd spitz zulaufende [[Palmwedel]] und kleine geschlossene Papyrusdolden, die farblich gegeneinander abgesetzt waren. Dieses Kapitell ist im [[Tempel von Philae]] zu finden.
* ''Persisches Kapitell:'' Typisch für das persische Kapitell, das auch [[Achämenidenreich|achämenidisches]] Kapitell genannt wird, sind die Darstellungen von Tieren mit zwei Köpfen, meist Löwen oder Stiere, aber auch [[Mischwesen]] aus Mensch und Tier. Die Bedeutung dieser doppelköpfigen Wesen konnte noch nicht endgültig geklärt werden.
[[Bild:Louvre pillar DSC00906.jpg|thumb|150px|right|Persisches Kapitell]]
* ''Pfeifenkapitell:'' [[#R|romanisches Kapitell]], auch ''Hohlblatt-,'' ''Palm-'' oder ''Faltenkapitell''<ref name="dai-hohlblatt" /> mit mehreren konkaven oder umgekehrt [[kegelstumpf]]artigen Gliederungen.
* '''Persisches Kapitell:''' Typisch für das persische Kapitell, welches auch achämenidisches Kapitell genannt wird, sind die Darstellungen von Tieren mit zwei Köpfen. Meistens sind dies Löwen oder Stiere aber auch Tiermenschen. Die Wissenschaft konnte die Bedeutung dieser doppelköpfigen Wesen noch nicht endgültig klären.
* ''Pilasterkapitell:'' das Kapitell eines [[Pilaster]]s, eines flachen Wandpfeilers mit [[Basis (Architektur)|Basis]] und Kapitell.
* '''Pfeifenkapitell:''' [[#R|romanisches Kapitell]]
* ''Pilzkapitell:'' ein [[#R|romanisches Kapitell]], das nur in der [[Ottonische Zeit|Ottonischen Zeit]] etwa von 950 bis in die zweite Hälfte des 11. Jahrhunderts verwendet wurde. Über einem „auffallend breiten und wulstigen Halsring“<ref>Monika-Marie Knoche: [https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/akb/article/view/34859/28544 ''Das Pilzkapitell.''] In: ''Aachener Kunstblätter. '' Bd. 41, 1971, S.&nbsp;201–210 (PDF).</ref> erhebt sich eine gedrungene Kehle, auf der eine etwas auskragende, als nach oben zulaufendes [[Kugelsegment]] gestaltete Platte ruht, der charakteristische Pilzhut. Nach oben wird das Kapitell durch eine im Verhältnis zur Gesamthöhe ungewöhnlich hohe [[Abakus (Architektur)|Deckplatte]] abgeschlossen, die gemeinsam mit dem Kapitell aus einem Block gearbeitet wurde. Bekannte Beispiele befinden sich in der [[Krypta]] von [[St. Wiperti (Quedlinburg)|St. Wiperti]] in [[Quedlinburg]].
* '''Pilasterkapitell:'''
* ''Polsterkapitell:'' Romanisches Kapitell, aus dem Würfelkapitell entwickelt, wobei das Kapitell kissenartig verdickt ist. Besonders im [[Wormser Dom]] und seiner Nachfolge verbreitet.
* '''Pilzkapitell:''' Ein [[#R|romanisches Kapitell]], das nur in der Ottonischen Zeit verwendet wurde, weil es keine sich anbietende Möglichkeit gab, es weiter zu entwickeln. Das Pilzkapitell besteht aus einem [[Abakus (Architektur)|Abakus]], dem charakteristischen Pilzhut und einer darunter befindlichen [[Krempe]].


=== R ===
=== R ===
[[Datei:Chapiteau.musee.Toulouse.png|mini|150px|Rankenkapitell]]
* '''Renaissance-Kapitell:'''
* ''Rankenkapitell''
* '''Romanisches Kapitell:''' sind [[#P|Pfeifenkapitell]], [[#P|Pilzkapitell]], [[#R|Würfelkapitell]], [[#R|Kelchblockkapitell]]...
* ''Renaissance-Kapitell''
* ''Romanisches Kapitell:'' Kapitellformen der [[Romanik]] sind [[#P|Pfeifenkapitell]], [[#P|Pilzkapitell]], [[#W|Würfelkapitell]], [[#K|Kelchblockkapitell]].


=== S ===
=== S ===
* '''Schildkapitell:''' [[#R|romanisches Kapitell]] Das Schildkapitell ist ein frühromanisches Würfelkapitell, bei dem die ebenen senkrechten Flächen mit leicht profilierten halbkreisförmigen Schilden versehen sind. Es findet sich hauptsächlich in der Lombardei, weshalb es auch [[Lombardischer Baustil|lombardisches]] Kapitell genannt wird.
* ''Schildkapitell:'' [[#R|romanisches Kapitell]] Das Schildkapitell ist ein frühromanisches Würfelkapitell, bei dem die ebenen senkrechten Flächen mit leicht profilierten halbkreisförmigen Schilden versehen sind. Es findet sich hauptsächlich in der Lombardei, weshalb es auch [[Lombardischer Baustil|lombardisches]] Kapitell genannt wird.
* '''Stalaktitenkapitell:'''
* ''Stalaktitenkapitell'' kommt in der islamischen Baukunst vor.
* '''Sistrumkapitell:''' [[#A|ägyptisches Kapitell]]
* ''Sistrumkapitell:'' [[#A|ägyptisches Kapitell]]
* '''Sofa Kapitell:'''
* ''Sofakapitell''


=== T ===
=== T ===
[[Datei:Tuskansk.kapitel.jpg|mini|150px|Toskanisches Kapitell]]
* '''Tellerkapitell:'''
* ''Tellerkapitell''
[[Image:Tuskansk.kapitel.jpg|thumb|right|Toskanisches Kapitell]]
* '''Toskanisches Kapitell:'''
* ''Toskanisches Kapitell''
* '''Trapezkapitell:'''
* ''Trapezkapitell''
* '''Tschakra'''
<br style="clear:both;" />


=== V ===
=== V ===
* '''Volutenkapitell:'''
* ''Volutenkapitell''


=== W ===
=== W ===
[[Datei:Dehio I 311 Capital Paulinzelle.jpg|mini|150px|Würfelkapitell<br />(mit Doppelschild)]]
* '''Weinblattkapitell:''' [[#R|romanisches Kapitell]]
* ''Weinblattkapitell:'' [[#R|romanisches Kapitell]]
[[Bild:Wuerfelkapitell.jpg |thumb|150px|Würfelkapitell]]
* {{Anker|Würfelkapitell}}''Würfelkapitell:'' eine Form des [[#R|romanisches Kapitells]]. Das Würfelkapitell gilt als charakteristische Form der [[Romanische Architektur|romanischen Architektur]] in Deutschland, Oberitalien und England. Es ist nicht gesichert, dass es in seiner reinen stereometrischen Form in der [[Ottonische Kunst|ottonischen]] [[Michaeliskirche (Hildesheim)|Michaeliskirche Hildesheim]] erfunden wurde, doch ist dort im frühen 11. Jahrhundert sein erstes gesichertes Auftreten festzustellen.<ref>D. v. W. (=&nbsp;[[Dethard von Winterfeld]]): ''Würfelkapitell''. In: ''Bernward von Hildesheim und das Zeitalter der Ottonen''. Katalog der Ausstellung Hildesheim 1993, Band 2, Hrsg. [[Michael Brandt (Kunsthistoriker)|Michael Brandt]], [[Arne Eggebrecht]]. Bernward-Verlag Hildesheim und von Zabern Verlag, Mainz 1993, ISBN 3-87065-736-7, S. 536–537, hier S. 536.</ref> Formal ist das Würfelkapitell eine Überleitung der runden Säule zum quadratischen [[Kämpfer (Architektur)|Kämpfer]]. Geometrisch handelt es sich um eine [[Halbkugel]] mit abgeschnittenem Segment als Säulenauflager, der ein [[Würfel (Geometrie)|Würfel]] so eingeschrieben wird, dass die Schnittflächen mit der Halbkugel Halbkreise ergeben. In der praktischen Durchführung handelt es sich allerdings oft um einen Würfel mit unten abgerundeten Kanten und seitlich eingearbeiteten Halbkreisen.<ref>D. v. W. (=&nbsp;[[Dethard von Winterfeld]]): ''Würfelkapitell''. In: ''Bernward von Hildesheim und das Zeitalter der Ottonen''. Katalog der Ausstellung Hildesheim 1993, Band 2, Hrsg. [[Michael Brandt (Kunsthistoriker)|Michael Brandt]], [[Arne Eggebrecht]]. Bernward-Verlag Hildesheim und von Zabern Verlag, Mainz 1993, ISBN 3-87065-736-7, S. 536–537, hier S. 536 f.</ref> Das einfache Würfelkapitell ist Ausgangspunkt reicherer Formen, z.&nbsp;B. für die sogenannte ''[[Hirsauer Nase]]''.
* '''Würfelkapitell:''' [[#R|romanisches Kapitell]] Das Würfelkapitell ist eine in der [[Vorromanik|ottonischen]] Zeit (10. - frühes 11. Jahrhundert) benutzte Kapitellform. Das Kapitell ist würfelförmig mit unten abgerundeten Ecken.

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* '''Zeltstangenkapitell:''' [[#A|ägyptisches Kapitell]]. Das Zeltstangenkapitell ist ein äußerst selten zu findendes Kapitell der ägyptischen Baukunst. Die Glockenform des Kapitells ähnelt dem Glockenförmigen Aufsatz auf den Zeltstangen woher es seinen Namen hat. Zeltstangenkapitelle wurden nur in der 18. Dynastie in Karnak und Theben errichtet.
* ''Zeltstangenkapitell:'' [[#A|ägyptisches Kapitell]]. Das Zeltstangenkapitell ist ein äußerst selten zu findendes Kapitell der ägyptischen Baukunst. Die Glockenform des Kapitells ähnelt dem glockenförmigen Aufsatz auf den Zeltstangen, woher es seinen Namen hat. Zeltstangenkapitelle wurden nur in der 18. Dynastie in Karnak und Theben errichtet.
* '''Zungenblattkapitell:''' [[#R|romanisches Kapitell]]
* ''Zungenblattkapitell:'' [[#R|romanisches Kapitell]]
* '''Ziegelwürfelkapitell:''' Das Zigelwürfelkapitell sieht aus wie ein Trapezkapitell und ist aus, an den Kanten abgeschliffenen, Ziegelsteinen hergestellt.
* ''Ziegelwürfelkapitell:'' Das Ziegelwürfelkapitell sieht aus wie ein Trapezkapitell und ist aus an den Kanten abgeschliffenen Ziegelsteinen hergestellt.

== Galerie ==
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Andernach St.Michael Kapitell708.JPG|Blattkapitell
13 Wartburg Palas Kapitelle2.jpg|Doppelkapitell
Marmoutier Abbaye 15.JPG|Doppelwürfelkapitell
HathorSommetColonne.jpg|Hathor-Kapitell
Belmont Abbey Loggia Left Capital Camille Enlart 1921.png|Kelchknospenkapitell
Belmont Abbey Chapter House Capital 4 Camille Enlart 1921.png|Zungenblattkapitell
</gallery>

== Heraldik ==
In der [[Heraldik]] ist das Kapitell eine seltene gemeine [[Wappenfigur]] im [[Wappen]].
Gezeigt wird der mit Kapitell bezeichnete Säulenkopf. Die im Wappen gezeigte Form ist in der [[Blasonierung|Wappenbeschreibung]] näher zu erklären: Zum Beispiel römisches oder griechisches Kapitell oder ähnlich. Alle [[Tingierung|heraldischen Tinkturen]] sind möglich. Als Teil der Wappenfigur [[Säule (Heraldik)|Säule]] kann das Kapitell mit einer Flamme oder einer Figur noch reichhaltiger geschmückt sein<ref>[[Walter Leonhard]]: ''Das große Buch der Wappenkunst. Entwicklung, Elemente, Bildmotive, Gestaltung.'' Lizenzausgabe. Bechtermünz, Augsburg 2001, ISBN 3-8289-0768-7, S. 251, Abb. 264 Abb. 7.</ref>

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Coat of arms of Calabria.svg|Wappen der Region [[Kalabrien]]
</gallery>

== Siehe auch ==
* [[Säule]]
* [[Säulenordnung]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commons|Category:Capitals (architecture)|Kapitell}}
{{Commonscat|Capitals (architecture)|Kapitell}}
{{Commonscat|Capitals in heraldry|Kapitell in der Heraldik}}
* http://www.burgenseite.com Unter dem Link Details sind viele Fotos romanischer und gotischer Kapitelle
{{Wiktionary}}
* {{DNB-Portal|4029595-3}}
* Fotos [https://www.burgenseite.com/kapitell/kapitell_txt.htm romanischer] und [https://www.burgenseite.com/kapitell/kapitell_2_txt.htm gotischer] Kapitelle, auf burgenseite.com


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Bauteil]]
<references />
[[Kategorie:Säule]]


{{Normdaten|TYP=s|GND=4029595-3|LCCN=sh85019967}}
[[da:Kapitæl (arkitektur)]]

[[en:Capital (architecture)]]
[[eo:Kapitelo]]
[[Kategorie:Säule]]
[[Kategorie:Bauwerk (Heraldik)]]
[[es:Capitel]]
[[fr:Chapiteau]]
[[it:Capitello]]
[[lv:Kapitelis]]
[[nl:Kapiteel]]
[[no:Kapitél (arkitektur)]]
[[pl:Kapitel]]
[[pt:Capitel]]
[[fi:Kapiteeli]]
[[sv:Kapitäl]]

Aktuelle Version vom 9. Juni 2025, 19:58 Uhr

Korinthisches Kapitell des Olympieion in Athen (um 170 v. Chr.)

Ein Kapitell [kapiˈtɛl] (auf der letzten Silbe zu betonen, von lat. capitellum „Köpfchen“ zu caput „Kopf“), früher auch (Säulen-)Knauf,[1] ist der obere Abschluss einer Säule, einer Ante, eines Pfeilers oder eines Pilasters.

Das Kapitell ist plastisch meist deutlich ausgeformt. Es ist ein wichtiges ornamentales Element und oft floral, mit Voluten oder figurativ ausgeführt. Die Überleitung vom Rund der Säule zur quadratischen Deckplatte ist das formale Grundthema des Säulenkapitells. Im Laufe der Geschichte haben sich vielfältige Arten von Kapitellen ausgebildet.

In der Architektur der Antike und von der Renaissance bis zum Historismus wurden vor allem die fünf klassischen Kapitellformen verwendet: toskanisch, dorisch, ionisch, korinthisch und komposit. In den dazu korrespondierenden Säulenordnungen waren sie in ein System von formalen Regeln über Proportionen und Form der darunter befindlichen Säulen und des darüber liegenden Gebälks eingebunden.

Kapitelle der Säulenordnungen

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In der griechischen Architektur werden die Kapitelle in drei Haupttypen unterteilt, die in der Säulenordnung festgelegt sind: das dorische, das ionische und das korinthische Kapitell. Erst in der römischen Zeit kamen das toskanische und das komposite Kapitell hinzu. In der Renaissance wurden diese fünf Formen kodifiziert, erstmals bei Sebastiano Serlio. Das dorische Kapitell hat – wie seine Ordnung – eine griechische und eine römische Ausprägung.

Alle klassischen Kapitelle bestehen aus dem Abakus, der oberen Deckplatte, und dem Echinus, der je nach Kapitellart, unterschiedlich gestaltet ist.

Kapitelle außerhalb der Säulenordnungen

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Die ägyptische Architektur hat die ersten bekannten Steinkapitelle hervorgebracht. Im Wesentlichen werden hier fünf Formen unterschieden[2]:

  1. Offenes Papyroskapitell
  2. Geschlossenes Papyroskapitell
  3. Lotoskapitell
  4. Palmenkapitell
  5. Das Hathorkapitell bekrönt die trommelförmige Hathorsäule, ist würfelförmig und zeigt an zwei gegenüberliegenden oder allen vier Seiten das Gesicht der Göttin Hathor unter einem blockförmigen Aufsatz (Sistrum).
Florale Kapitellverzierung an der Ringkirche in Wiesbaden
Florale Kapitellverzierung an der Ringkirche in Wiesbaden
Figürliches Kapitell der Kirche St. Nikolaus in Pulheim-Brauweiler
Figürliches Kapitell der Kirche St. Nikolaus in Pulheim-Brauweiler

In der Romanik waren besonders Figurenkapitelle beliebt.

In der persisch beeinflussten indischen Kunst gibt es – mit Ausnahme der einzeln stehenden Edikt-Säulen des Kaisers Ashoka – kaum echte Säulen; die meisten freitragenden Stützelemente sind eher als Pfeiler zu bezeichnen, bei anderen finden sich säulenähnliche Einschübe. Entsprechend finden sich hier – abgesehen von einigen wenigen Lotoskapitellen – überwiegend kämpferähnliche Abschlüsse.

Die mittelamerikanische Architektur kennt zwar in Ansätzen monolithische oder gemauerte bzw. aus Trommeln zusammengesetzte Rundstützen, diese haben jedoch weder ausgeformte Basen noch Kapitelle.

Liste von Kapitellarten

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  • Adlerkapitell: Kapitell mit Adlern, vorwiegend in der romanischen Baukunst. Häufig aus vier an den Kapitellecken stehenden Adlern gebildet.[3]
  • Achämenidisches Kapitell: siehe persisches Kapitell
  • Ägyptisches Kapitell: sind Lotuskapitell, Lilienkapitell, Papyruskapitell und Zeltstangenkapitell.
  • Akanthuskapitell: siehe Korinthisches Kapitell, siehe auch Akanthus
  • Antenkapitell
  • Äolisches Kapitell: Das Äolische Kapitell ist nach der griechischen Küstenlandschaft Äolien benannt, in der das äolische Kapitell hauptsächlich vorkommt. Es handelt sich dabei um die Urform des ionischen Kapitells. Das Kapitell besteht aus einem Kranz herabhängender Blätter mit einem Blattknauf. Darauf liegen zwei nach oben ausgerichtete Voluten. Zwischen den Voluten wächst eine Palmette heraus.
  • Antikes Kapitell: Das ist der Sammelbegriff für alle Kapitelle der Griechen und Römer. Dazu gehören das äolische Kapitell, das Antenkapitell, das dorische Kapitell, das ionische Kapitell, das korinthische Kapitell und das Kompositkapitell
Blattkapitell von Conrad Wilhelm Hase am Empfangsgebäude vom Bahnhof Nordstemmen
  • Bilderkapitell: siehe Figurenkapitell
  • Blattkapitell[4] : Ein mit stilisierten oder auch naturgetreuen Blättern versehenes Kapitell wird Blattkapitell genannt. An antiken Kapitellen finden dabei beispielsweise Akanthusblätter Verwendung (siehe korinthisches Kapitell). Dieses Kapitell wurde in stilistischen Abwandlungen von der romanischen Baukunst übernommen. Heimische Blattformen wie Ahornblätter, Eichenblätter, Efeublätter und Weinblätter wurden zuerst naturgetreu später immer stärker stilisiert in der Gotik verwendet. Auch eine Mischform mit Blüten findet sich bei den Mittelalterlichen Kapitellen. In der Renaissance, im Barock und im Klassizismus wurde wieder die klassische Form des korinthischen Kapitells mit Akanthusblättern verwendet.
  • Blütenkapitell: Typische Blütenkapitelle sind das ägyptische Lotuskapitell, Lilienkapitell und Papyruskapitell. Im Mittelalter kommen Blüten auch in Kapitellen vor, jedoch immer vermischt mit Blättern. Diese Mischform wird Blattkapitell genannt.
  • Bossenkapitell: Ein steinmetzmäßig unfertiges, d. h. in Bossierung gebliebenes Kapitell.[5]
  • Byzantinisches Kapitell
  • Doldenkapitell: Ein Blütenkapitell, bei dem die Blütenblätter geöffnet sind, wird Doldenkapitell genannt. Diese Kapitelle sind weit ausladend.
  • Doppelwürfelkapitell: Beim Doppelwürfelkapitell liegen je zwei Halbkreisbögen an jeder der Seitenflächen nebeneinander.
  • Dorisches Kapitell: Der Aufbau eines Dorischen Kapitells ist vom Säulenschaft beginnend eine Kerbe, der Säulenhals (Hypotrachelion), die Riemchen oder Ringe (Anuli), das eigentliche Kapitell, welches mit einem Wulst bzw. Polster (Echinus) auf der Säule aufliegt, und als Abschluss die quadratische Deckplatte (Abakus). Siehe auch: Dorische Ordnung.
Figurenkapitell
  • Faltenkapitell: romanisches Kapitell
  • Figurenkapitell, Figürliches Kapitell: Bei dieser auch „Bilderkapitell“ genannten Kapitellform sind Menschen, Tiere und auch Fabelwesen (Chimären) abgebildet. Diese Figuren sind teilweise auch zu ganzen Szenen vereint, oft ist eine ganze Legende auf den Kapitellen einer Bogenreihe dargestellt oder eine Blattmaske gewählt. Diese in seltenen Fällen schon in der Spätantike vorkommende Kapitellform ist vor allem in der romanischen Baukunst in Frankreich seit ca. 1100 zu finden. In späterer Zeit (Gotik, Renaissance, Barock etc.) bleiben die Kapitelle wieder ohne figürlichen Schmuck.
  • Ionisches Kapitell: mit zwei Spiralen im Kapitell, den Voluten. Siehe auch: Ionische Ordnung.
    • ... klassische Form
    • ... mittelalterliche Form
    • ionisches Renaissance-Kapitell
  • Januskapitell: zweiköpfiges Kapitell (abgeleitet vom römischen Gott des Anfangs und Endes)
Kompositkapitell
Köpfekapitell
  • Kämpferkapitell
  • Kelchblockkapitell: der untere Teil des Kapitells in Kelchform (d. h. nach oben konisch sich verbreiternd), der obere Teil als quadratischer Block ausgebildet romanisches Kapitell
  • Kelchkapitell nach oben konisch sich verbreiterndes Kapitell, in der Regel durchgehend rund, die Überleitung ins Quadrat erfolgt erst mit der Deckplatte.
  • Knollenkapitell
  • Knospenkapitell: Kapitell mit Blattknospen, typische Form der Frühgotik, meist in schlanker Kelchform; (frz. chapiteau à crochets).
  • Kompositkapitell: Aus verschiedenen, ursprünglich nicht zusammengehörenden Teilen bestehendes Kapitell. Ein Kapitell, das aus zwei Teilen besteht. Z. B.: Ein korinthisches Kapitell, auf das ein ionischer Abschluss aufgesetzt wurde. Es kam erst bei den Römern auf, hilft daher bei der Unterscheidung griechischer und römischer Säulen.
  • Korbkapitell Kapitell mit geflochtenen Bändern, byzantinisch
  • Korinthisches Kapitell: siehe auch Korinthische Ordnung
    • Vorstufe: Als Vorstufen des korinthischen Kapitells werden entweder Doppelvoluten-Kapitelle oder ionische Halsmantelkapitelle angesehen. Die Verbreitung der ältesten korinthischen Kapitelle auf der Peloponnes legen einen Bezug zu den gleichfalls peloponnesischen Doppelvoluten-Kapitellen nahe.
    • ... klassische Form: Den Kapitellkörper, Kalathos genannt, umgeben zwei versetzt angeordnete, unterschiedlich hohe Kränze aus je acht stilisierten Akanthusblättern. Aus den Eckblättern entwickeln sich sog. Caules, die jeweils zwei unterschiedlich stark gebildete Pflanzenstängel entlassen. Der kräftigere, Volute genannte Stängel wächst der Abakusecke entgegen, während der kleinere, Helix genannte Stängel sich zur Mitte der jeweiligen Ansichtfläche des Kapitellkörpers wendet. Die Voluten stützen gleichsam den Abakus, dessen Seitenflächen konkav geschwungen sind. Eine Rosette oder Abakusblume ziert die Mitte jeder der vier Abakusseiten.
    • ... mittelalterliche Form
Lotoskapitell mit Löwen, Sarnath, Indien
  • Lilienkapitell
  • Lotosknospenkapitell
  • Mukarnaskapitell
  • Nabatäisches Kapitell
  • Ochsenkopfkapitell
Persisches Kapitell
  • Palmkapitell: zum einen ein Typus eines ägyptischen Kapitels[6], zum anderen eine alternative Bezeichnung für das romanische Hohlblatt- oder Pfeifenkapitell[7]
  • Papyruskapitell: ein Sammelbegriff für eine Gruppe von ägyptischen Kapitellen, bei denen Papyrus-Stauden nachgebildet wurden:
    • Papyrusdoldenkapitell
    • Papyrusknospenkapitell
    • Palmetten-Papyrus-Kapitell: dieses Kapitell zeigt abwechselnd spitz zulaufende Palmwedel und kleine geschlossene Papyrusdolden, die farblich gegeneinander abgesetzt waren. Dieses Kapitell ist im Tempel von Philae zu finden.
  • Persisches Kapitell: Typisch für das persische Kapitell, das auch achämenidisches Kapitell genannt wird, sind die Darstellungen von Tieren mit zwei Köpfen, meist Löwen oder Stiere, aber auch Mischwesen aus Mensch und Tier. Die Bedeutung dieser doppelköpfigen Wesen konnte noch nicht endgültig geklärt werden.
  • Pfeifenkapitell: romanisches Kapitell, auch Hohlblatt-, Palm- oder Faltenkapitell[7] mit mehreren konkaven oder umgekehrt kegelstumpfartigen Gliederungen.
  • Pilasterkapitell: das Kapitell eines Pilasters, eines flachen Wandpfeilers mit Basis und Kapitell.
  • Pilzkapitell: ein romanisches Kapitell, das nur in der Ottonischen Zeit etwa von 950 bis in die zweite Hälfte des 11. Jahrhunderts verwendet wurde. Über einem „auffallend breiten und wulstigen Halsring“[8] erhebt sich eine gedrungene Kehle, auf der eine etwas auskragende, als nach oben zulaufendes Kugelsegment gestaltete Platte ruht, der charakteristische Pilzhut. Nach oben wird das Kapitell durch eine im Verhältnis zur Gesamthöhe ungewöhnlich hohe Deckplatte abgeschlossen, die gemeinsam mit dem Kapitell aus einem Block gearbeitet wurde. Bekannte Beispiele befinden sich in der Krypta von St. Wiperti in Quedlinburg.
  • Polsterkapitell: Romanisches Kapitell, aus dem Würfelkapitell entwickelt, wobei das Kapitell kissenartig verdickt ist. Besonders im Wormser Dom und seiner Nachfolge verbreitet.
Rankenkapitell
  • Schildkapitell: romanisches Kapitell Das Schildkapitell ist ein frühromanisches Würfelkapitell, bei dem die ebenen senkrechten Flächen mit leicht profilierten halbkreisförmigen Schilden versehen sind. Es findet sich hauptsächlich in der Lombardei, weshalb es auch lombardisches Kapitell genannt wird.
  • Stalaktitenkapitell kommt in der islamischen Baukunst vor.
  • Sistrumkapitell: ägyptisches Kapitell
  • Sofakapitell
Toskanisches Kapitell
  • Tellerkapitell
  • Toskanisches Kapitell
  • Trapezkapitell
  • Volutenkapitell
Würfelkapitell
(mit Doppelschild)
  • Weinblattkapitell: romanisches Kapitell
  • Würfelkapitell: eine Form des romanisches Kapitells. Das Würfelkapitell gilt als charakteristische Form der romanischen Architektur in Deutschland, Oberitalien und England. Es ist nicht gesichert, dass es in seiner reinen stereometrischen Form in der ottonischen Michaeliskirche Hildesheim erfunden wurde, doch ist dort im frühen 11. Jahrhundert sein erstes gesichertes Auftreten festzustellen.[9] Formal ist das Würfelkapitell eine Überleitung der runden Säule zum quadratischen Kämpfer. Geometrisch handelt es sich um eine Halbkugel mit abgeschnittenem Segment als Säulenauflager, der ein Würfel so eingeschrieben wird, dass die Schnittflächen mit der Halbkugel Halbkreise ergeben. In der praktischen Durchführung handelt es sich allerdings oft um einen Würfel mit unten abgerundeten Kanten und seitlich eingearbeiteten Halbkreisen.[10] Das einfache Würfelkapitell ist Ausgangspunkt reicherer Formen, z. B. für die sogenannte Hirsauer Nase.
  • Zeltstangenkapitell: ägyptisches Kapitell. Das Zeltstangenkapitell ist ein äußerst selten zu findendes Kapitell der ägyptischen Baukunst. Die Glockenform des Kapitells ähnelt dem glockenförmigen Aufsatz auf den Zeltstangen, woher es seinen Namen hat. Zeltstangenkapitelle wurden nur in der 18. Dynastie in Karnak und Theben errichtet.
  • Zungenblattkapitell: romanisches Kapitell
  • Ziegelwürfelkapitell: Das Ziegelwürfelkapitell sieht aus wie ein Trapezkapitell und ist aus an den Kanten abgeschliffenen Ziegelsteinen hergestellt.

In der Heraldik ist das Kapitell eine seltene gemeine Wappenfigur im Wappen. Gezeigt wird der mit Kapitell bezeichnete Säulenkopf. Die im Wappen gezeigte Form ist in der Wappenbeschreibung näher zu erklären: Zum Beispiel römisches oder griechisches Kapitell oder ähnlich. Alle heraldischen Tinkturen sind möglich. Als Teil der Wappenfigur Säule kann das Kapitell mit einer Flamme oder einer Figur noch reichhaltiger geschmückt sein[11]

Commons: Kapitell – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Kapitell in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Kapitell – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Knauf. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 11: Kimpolung–Kyzĭkos. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1907, S. 168 (zeno.org).
  2. Werner Müller und Gunther Vogel: dtv-Atlas zur Baukunst. Band 1: Allgemeiner Teil. Baugeschichte von Mesopotamien bis Byzanz. Deutscher Taschenbuchverlag, München 1974. ISBN 3-423-03020-8, S. 104f.
  3. Karl Nothnagel: Adlerkapitell, in: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte. Bd. 1, Stuttgart 1933, Sp. 180–188
  4. Hans Weigert: Blattkapitell. In: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. II, 1941, Sp. 855–867. (Abschrift auf rdklabor.de, abgerufen am 23. Dezember 2024)
  5. Fritz Viktor Arens: Bosse, Bossenkapitell. In: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. II, 1942, Sp. 1062–1066. (Abschrift auf rdklabor.de, abgerufen am 23. Dezember 2024)
  6. Chapter VI: The Architecture. In: William Matthew Flinders Petrie: The arts & crafts of ancient Egypt. Edinburgh and London 1909, S. 66–67.
  7. a b Typus: Hohlblattkapitell (’Pfeifenkapitell‘). Arachne-Bilddatenbank des DAI.
  8. Monika-Marie Knoche: Das Pilzkapitell. In: Aachener Kunstblätter. Bd. 41, 1971, S. 201–210 (PDF).
  9. D. v. W. (= Dethard von Winterfeld): Würfelkapitell. In: Bernward von Hildesheim und das Zeitalter der Ottonen. Katalog der Ausstellung Hildesheim 1993, Band 2, Hrsg. Michael Brandt, Arne Eggebrecht. Bernward-Verlag Hildesheim und von Zabern Verlag, Mainz 1993, ISBN 3-87065-736-7, S. 536–537, hier S. 536.
  10. D. v. W. (= Dethard von Winterfeld): Würfelkapitell. In: Bernward von Hildesheim und das Zeitalter der Ottonen. Katalog der Ausstellung Hildesheim 1993, Band 2, Hrsg. Michael Brandt, Arne Eggebrecht. Bernward-Verlag Hildesheim und von Zabern Verlag, Mainz 1993, ISBN 3-87065-736-7, S. 536–537, hier S. 536 f.
  11. Walter Leonhard: Das große Buch der Wappenkunst. Entwicklung, Elemente, Bildmotive, Gestaltung. Lizenzausgabe. Bechtermünz, Augsburg 2001, ISBN 3-8289-0768-7, S. 251, Abb. 264 Abb. 7.