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„Bostalsee“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Stausee
{| {{Prettytable-R}} width="300"
|NAME = Bostalsee
!colspan="2" align="center" bgcolor="#EBE085"| '''Karte'''
|BILD = Aerial image of Bostalsee (view from the southwest).jpg
|-bgcolor="#FFFFFF"
|BILDBESCHREIBUNG =
|colspan="2" style="text-align:center; font-size:smaller" | [[Bild:Karte_Nohfelden_Deutschland.png|140px|center|Bostalsee]]
<!-- Geographie -->
|-
|LAGE = [[Landkreis Sankt Wendel]]
!colspan="2" align=center bgcolor="#EBE085" | '''Daten'''
|ZUFLUSS = [[Bos (Nahe)|Bos]], Dämelbach u.&nbsp;a.
|-bgcolor="#FFFFFF"
|ABFLUSS = Bos →&nbsp;[[Nahe (Rhein)|Nahe]] →&nbsp;[[Rhein]] →&nbsp;[[Nordsee]]
|Bauzeit: || ca. 1977 - 1979
|UFERORT = [[Bosen-Eckelhausen|Bosen]], [[Gonnesweiler]]
|-bgcolor="#FFFFFF"
|NAHERORT =
|Höhe über Talsohle: || ca. 20 m
<!-- Daten Bauwerk -->
|-bgcolor="#FFFFFF"
|BREITENGRAD=49/34/6/N
|Höhe über Gründungssohle: || 22,25 m
|LÄNGENGRAD=7/4/19/E
|-bgcolor="#FFFFFF"
|REGION-ISO=DE-SL
|Höhe der Dammkrone: || 402,75 m ü. NN
|BAUZEIT = ca. 1973–1975
|-bgcolor="#FFFFFF"
|BAUHOEHE =
|Speicherraum: || 8 Mio. m³
|TALHOEHE = ca. 20 m
|-bgcolor="#FFFFFF"
|GRUENDUNGSHOEHE = 22,25 m
|Gesamtstauraum: || ... Mio. m³
|WASSERHOEHE =
|-bgcolor="#FFFFFF"
|KRONENHOEHE = 402,75 m
|Stauziel (Vollstau): || 401,00 m ü. NN
|MAUERVOL = 320.000 m³
|-bgcolor="#FFFFFF"
|KRONENLAENGE = 500 m
|Wasseroberfläche bei Vollstau: || 120 ha
|KRONENBREITE = 5 m
|-bgcolor="#FFFFFF"
|BASISBREITE =
|Stauziel (Dauerstau): || 400,00 m ü. NN
|RADIUS =
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|NEIGUNG-LUFT = 1:2
|Wasseroberfläche bei Dauerstau: || 107 ha
|NEIGUNG-WASSER = 1:2
|-bgcolor="#FFFFFF"
|LEISTUNG =
|Dammvolumen: || 320.000 m³
<!-- Daten Stausee -->
|-bgcolor="#FFFFFF"
|STAUZIEL = 401,00&nbsp;m bzw. 400,00&nbsp;m (Dauerstau)
|Kronenlänge: || 500 - 550 m (verschiedene Angaben)
|FLÄCHE = 120&nbsp;ha bzw. 107&nbsp;ha (Dauerstau)
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|SEELAENGE =
|Kronenbreite: || 5 m
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|SPEICHERRAUM = 8 Mio. m³
|Böschungsneigung luftseitig: || 1:2
|STAURAUM =
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|EINZUG = 12,2 km²
|Böschungsneigung wasserseitig: || 1:2
|HOCHWASSER = 35 m³/s
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|BESONDERHEITEN =
|Einzugsgebiet: || 12,2 km²
|BILD1 =
|-bgcolor="#FFFFFF"
}}
|Bemessungshochwasser: || 35 m³/s
|-bgcolor="#FFFFFF"
|}


Der '''Bostalsee''' (französisch: ''Lac de Bostal'') ist ein [[Stausee]] im Gemeindegebiet von [[Nohfelden]] im nördlichen [[Saarland]], der im Jahr 1979 angestaut wurde. Der [[Staudamm]] hat eine Länge von 500&nbsp;m. Der See dient fast ausschließlich der Freizeitnutzung. Die gestaute Wasserkraft wird seit Ende 2013 in geringem Umfang zur Stromerzeugung genutzt, vor allem, um in den Wintermonaten den Rundwanderweg um den See zu beleuchten.<ref>[https://www.zfk.de/artikel/wasserkraft-am-bostalsee-2013-11-29/ Wasserkraft am Bostalsee]</ref> Der südwestliche Teil des Sees ist als [[Naturschutzgebiet (Deutschland)|Naturschutzgebiet]] ausgewiesen.<ref name="NSG">{{Internetquelle |url=http://www.naturschutzdaten.saarland.de/natura2000/Naturschutzgebiete/Bostalsee/VO_N_6408-304.pdf |titel=Verordnung über das Naturschutzgebiet „Bostalsee“ N 6408-304 |werk=[[Amtsblatt des Saarlandes]] |datum=2016-06-13 |format=PDF |abruf=2020-07-26 }}</ref>
<!--[[Bild:Karte_Nohfelden_Deutschland.png|150px|right|Bostalsee]]-->
Der '''Bostalsee''' (auch Talsperre Bosen genannt) ist ein [[Stausee]] im [[Saarland]], dessen [[Staudamm]] mit einer Länge zwischen 500 und 550 m im Jahr [[1979]] in Betrieb genommen wurde.


== Entstehung ==
Mit einer Oberfläche von 120 ha, einem Wasservolumen von 8 Millionen m³ und einer maximalen Wassertiefe von ca. 20 m liegt der See auf ca. 400 m über [[Normalnull|NN]] im [[Naturpark Saar-Hunsrück]] auf einer [[Breitengrad|Breite]] von 49° 34` und [[Längengrad|Länge]] von 7° 04`. Am See gelegen sind die Ortschaften [[Bosen]] und [[Gonnesweiler]] im [[Landkreis Sankt Wendel]], der auch der Betreiber ist.
Initiiert wurde das touristische Großprojekt bereits Anfang der 1970er Jahre von dem damaligen Landrat des [[Landkreis St. Wendel|Kreises St.&nbsp;Wendel]], dem späteren saarländischen Ministerpräsidenten [[Werner Zeyer]]. Langfristige Perspektive war es, durch den See die touristische Infrastruktur des Landkreises St.&nbsp;Wendel zu stärken und ein erhöhtes Besucheraufkommen zu erzielen. Weiterhin sollte durch die neue Wasserfläche ein Beitrag zur Erweiterung der Naherholungseinrichtungen und zur Verbesserung der ökologischen Verhältnisse bewirkt werden. Um dies alles zu ermöglichen, wurde der damalige Grundbesitzer enteignet.
Die gestauten Gewässer sind der Bosbach und der Dämelbach.


== Grunddaten ==
Der oberste Meter des Stauraums ist Hochwasserschutzraum. Das Dauerstauziel liegt bei 400 m, der Überlauf auf 401 m und das außergewöhnliche Stauziel bei Hochwasser bei 401,75 m über NN.
Mit einer Oberfläche von 120&nbsp;ha (1,2&nbsp;km²), einem Wasservolumen von acht&nbsp;Millionen&nbsp;m³ und einer maximalen Wassertiefe von 18&nbsp;m liegt der See auf ca.&nbsp;{{Höhe|400|DE-NN|link=true}} im [[Naturpark Saar-Hunsrück]] bei {{Coordinate |text=DM |NS=49/34/6/N |EW=7/4/19/E |type=waterbody |elevation=400 |region=DE-SL |name=Bostalsee}}. Es ist damit der größte künstliche Freizeitsee im südwestdeutschen Raum. Am See gelegen sind die Ortschaften [[Bosen-Eckelhausen|Bosen]], [[Eckelhausen]], [[Gonnesweiler]] und [[Neunkirchen (Nohfelden)|Neunkirchen/Nahe]] im [[Landkreis Sankt Wendel]], der auch der Betreiber des Freizeitzentrums Bostalsee ist. Die gestauten Gewässer sind die [[Bos (Nahe)|Bos]] und der Dämelbach.


Der oberste Meter des [[Stauraum (Stauanlagenbau)|Stauraums]] ist [[Hochwasserschutzraum]]. Das Dauerstauziel liegt bei 400&nbsp;m über NN, der Überlauf auf 401&nbsp;m und das außergewöhnliche Stauziel bei Hochwasser bei 401,75&nbsp;m über&nbsp;NN. Ab Oktober 2007 wurden umfangreiche Reparaturen an der Staumauer durchgeführt. Im März 2009 ging der See wieder in Betrieb. Die Uferpromenade wurde im August 2009 wieder freigegeben.<ref> {{Webarchiv|text=Fertigstellung Uferpromenade |url=http://www.pp-ing.de/index.php?option=com_content&task=view&id=71&Itemid=26 |wayback=20100106092702 }}</ref>
Um den See führen ein 6,8 km langer Wanderweg und ein 7,2 km langer Radwanderweg, die das touristische Angebot von [[Camping]], [[Segeln]], [[Angeln (Fischfang)|Angeln]], [[Windsurfen|Surfen]], [[Tretboot]]fahren und Strandbad ergänzen.


Wegen der Bauwerkshöhe des Sperrdamms von mehr als fünf Metern über Talgrund gilt der Bostalsee juristisch und technisch als [[Talsperre]] und wird entsprechend durch die [[Erlaubnis]]behören überwacht. Gemäß der [[Nomenklatur]] müsste sie als ''Bosbachtalsperre'' oder ''Talsperre Bosen'' bezeichnet werden.
Zudem gehören die Ortschaften [[Neunkirchen/Nahe]] und Eckelhausen der Gemeinde [[Nohfelden]] auch zum Gebiet des Bostalsees. Die nächstgelegene Stadt ist [[St. Wendel]].


== Umgebung – Infrastruktur ==
Das 1979 errichtete Wellenhallenbad "Bosaarium" wurde 2004 zu einer Halle für Veranstaltungen umgebaut. Das umliegende Gelände beheimatet den größten [[Biergarten]] Südwestdeutschlands. Er bietet 3000 Plätze.
Um den See herum führen ein 6,8&nbsp;km langer Wanderweg und ein 7,2&nbsp;km langer Radwanderweg, die das touristische Angebot des Freizeitzentrums mit [[Camping]], [[Segeln]], [[Angeln (Fischfang)|Angeln]], [[Windsurfen|Surfen]], [[Tretboot]]fahren, [[Schlittschuh]]laufen, [[Beachvolleyball]] und Strandbad ergänzen. Der Betrieb von Motorbooten (mit Ausnahme weniger Elektroboote und Motorboote der [[Wasserrettung]]) ist auf dem See untersagt. Der See ist der Endpunkt der in [[St. Wendel]] beginnenden [[Straße der Skulpturen (St. Wendel)|Straße der Skulpturen]]. Die nächstgelegene Stadt ist St. Wendel.


Das 1979 errichtete Wellenhallenbad „Bosaarium“ wurde 2004 zu einer Veranstaltungshalle umgebaut. Seit dem 26. November 2011 befindet sich in der Halle ein Indoor-Spielplatz.
Im Sommer werden Rundfahrten mit dem Solar[[katamaran]] "Sankt Wendeler Land" angeboten.


== Ferienpark ==
''Siehe auch:'' [[Liste von Talsperren in Deutschland]]
Das französische Unternehmen [[Pierre et Vacances]] baute mit seinem Tochterunternehmen [[Center Parcs]] und in Kooperation mit verschiedenen öffentlichen Trägern einen Ferienpark am Seeufer zwischen Gonnesweiler und Eckelhausen. Zunächst sollte der Park unter dem Label „Sunpark“ vermarktet werden. Mit Baubeginn im Frühjahr 2011 wurde bekannt, dass der Ferienpark „Center Parcs – Park Bostalsee“ heißen wird. Der Park wurde im Juli 2013 eröffnet und besteht aus 500 Ferienhäusern in sechs Dörfern sowie einer Zentraleinheit mit Tropenerlebnisbad. Für diese bisher größte Tourismusbaumaßnahme im Südwesten wurden rund 130 Millionen Euro investiert, wobei das Saarland einen Teil dieser Summe im Rahmen der öffentlich-privaten Partnerschaft vorfinanzierte. Durch entsprechende langjährige Pachtverträge mit Center Parcs sollen diese Gelder wieder zurückgezahlt werden. Insgesamt sind etwa 300 Arbeitsplätze entstanden.


== Fotos ==
[[Image:Bostalsee.JPG|thumb|300px|left|Strand am Bostalsee]]
<gallery>
Kornbrust Liebeskanzel.JPG|[[Leo Kornbrust]]: „Liebesthron“ am Rundwanderweg
Bostalsee 2010Requiem-für-die-Juden Seliger.JPG|Steinplastik am Rundwanderweg „Requiem für die Juden“ von [[Shlomo Selinger]]
BostalseeSolarkat.jpg|Ehemaliger Solarkatamaran (Inzwischen gibt es ein kleineres Passagierschiff am Bostalsee)
Bostalsee.JPG|Strand am Bostalsee
Bostalsee_Dämmerung.jpg|Dämmerung am Bostalsee 2008
Bostalsee.jpg|Bostalsee, von Norden her gesehen
Bostalsee 3.JPG|Nordwestufer mit Seglerbasis
Bostalsee 7 2011-10 Wohnblock.JPG|Haus im Ferienpark
Bostalsee 2.jpg|Blick auf den See
20150524 Blick ins NSG Bostalsee IMG 4685 by sebaso.jpg|Blick ins Naturschutzgebiet
</gallery>

== Siehe auch ==
* [[Liste von Talsperren in Deutschland]]

== Literatur ==
* {{Saarländische Bibliographie|Bostalsee}}

== Annotationen ==
<references />


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
*[http://www.bostalsee.de/ Freizeitzentrum Bostalsee und Tourist-Information Sankt Wendeler Land]
*[http://www.mike-persch.de/scbo/revier.htm Luftbild und Lageskizze, Segelclub Bosen]
* [http://www.bostalsee.de/ Freizeitzentrum Bostalsee und Tourist-Information Sankt Wendeler Land]
*[http://www.talsperren.net/Saarland/Bosen/bosen.html Talsperre Bosen, Saarland]
* [http://www.mike-persch.de/scbo/revier.htm Luftbild und Lageskizze, Segelclub Bosen]
* [http://www.talsperren.net/Saarland/Bosen/bosen.html Talsperre Bosen, Saarland]
* [https://www-docs.b-tu.de/fg-gewaesserschutz/public/projekte/uba_2/09_nrw_rheinl_saar.pdf Dokumentation von Zustand und Entwicklung der wichtigsten Seen Deutschlands der TU Cottbus, Teil 9: Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland] (PDF-Datei; 562&nbsp;kB)


[[Kategorie:Stausee]]
[[Kategorie:Stausee in Europa]]
[[Kategorie:Staudamm]]
[[Kategorie:Stausee im Saarland]]
[[Kategorie:See im Saarland]]
[[Kategorie:Staudamm im Saarland]]
[[Kategorie:See in Europa]]
[[Kategorie:Talsperre im Saarland]]
[[Kategorie:Tourismus im Saarland]]
[[Kategorie:Tourismus (Saarland)]]
[[Kategorie:Naturschutzgebiet im Landkreis St. Wendel]]
[[Kategorie:Naheland]]
[[Kategorie:Naheland]]
[[Kategorie:Bauwerk in Nohfelden]]

[[Kategorie:Flusssystem Nahe (Rhein)|SBostalsee]]
{{Koordinate Artikel|49_34_6_N_7_4_19_E_type:waterbody_region:DE-SL|49° 34' 6" n. Br., 7° 4' 19" ö. L.}}
[[Kategorie:Erbaut in den 1970er Jahren]]
[[Kategorie:Geographie (Nohfelden)]]
[[Kategorie:Gewässer im Landkreis St. Wendel]]

Aktuelle Version vom 3. Oktober 2024, 09:19 Uhr

Bostalsee
Lage Landkreis Sankt Wendel
Zuflüsse Bos, Dämelbach u. a.
Abfluss Bos → Nahe → Rhein → Nordsee
Größere Orte am Ufer Bosen, Gonnesweiler
Bostalsee (Saarland)
Bostalsee (Saarland)
Koordinaten 49° 34′ 6″ N, 7° 4′ 19″ OKoordinaten: 49° 34′ 6″ N, 7° 4′ 19″ O
Daten zum Bauwerk

Bauzeit ca. 1973–1975
Höhe über Talsohle ca. 20 m
Höhe über Gründungssohle 22,25 m
Höhe der Bauwerkskrone 402,75 m
Bauwerksvolumen 320.000 m³
Kronenlänge 500 m
Kronenbreite 5 m
Böschungsneigung luftseitig 1:2
Böschungsneigung wasserseitig 1:2
Daten zum Stausee
Höhenlage (bei Stauziel) 401,00 m bzw. 400,00 m (Dauerstau)
Wasseroberfläche 120 ha bzw. 107 ha (Dauerstau)dep1
Speicherraum 8 Mio. m³
Einzugsgebiet 12,2 km²
Bemessungshochwasser 35 m³/s

Der Bostalsee (französisch: Lac de Bostal) ist ein Stausee im Gemeindegebiet von Nohfelden im nördlichen Saarland, der im Jahr 1979 angestaut wurde. Der Staudamm hat eine Länge von 500 m. Der See dient fast ausschließlich der Freizeitnutzung. Die gestaute Wasserkraft wird seit Ende 2013 in geringem Umfang zur Stromerzeugung genutzt, vor allem, um in den Wintermonaten den Rundwanderweg um den See zu beleuchten.[1] Der südwestliche Teil des Sees ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen.[2]

Initiiert wurde das touristische Großprojekt bereits Anfang der 1970er Jahre von dem damaligen Landrat des Kreises St. Wendel, dem späteren saarländischen Ministerpräsidenten Werner Zeyer. Langfristige Perspektive war es, durch den See die touristische Infrastruktur des Landkreises St. Wendel zu stärken und ein erhöhtes Besucheraufkommen zu erzielen. Weiterhin sollte durch die neue Wasserfläche ein Beitrag zur Erweiterung der Naherholungseinrichtungen und zur Verbesserung der ökologischen Verhältnisse bewirkt werden. Um dies alles zu ermöglichen, wurde der damalige Grundbesitzer enteignet.

Mit einer Oberfläche von 120 ha (1,2 km²), einem Wasservolumen von acht Millionen m³ und einer maximalen Wassertiefe von 18 m liegt der See auf ca. 400 m ü. NN im Naturpark Saar-Hunsrück bei 49° 34′ N, 7° 4′ O. Es ist damit der größte künstliche Freizeitsee im südwestdeutschen Raum. Am See gelegen sind die Ortschaften Bosen, Eckelhausen, Gonnesweiler und Neunkirchen/Nahe im Landkreis Sankt Wendel, der auch der Betreiber des Freizeitzentrums Bostalsee ist. Die gestauten Gewässer sind die Bos und der Dämelbach.

Der oberste Meter des Stauraums ist Hochwasserschutzraum. Das Dauerstauziel liegt bei 400 m über NN, der Überlauf auf 401 m und das außergewöhnliche Stauziel bei Hochwasser bei 401,75 m über NN. Ab Oktober 2007 wurden umfangreiche Reparaturen an der Staumauer durchgeführt. Im März 2009 ging der See wieder in Betrieb. Die Uferpromenade wurde im August 2009 wieder freigegeben.[3]

Wegen der Bauwerkshöhe des Sperrdamms von mehr als fünf Metern über Talgrund gilt der Bostalsee juristisch und technisch als Talsperre und wird entsprechend durch die Erlaubnisbehören überwacht. Gemäß der Nomenklatur müsste sie als Bosbachtalsperre oder Talsperre Bosen bezeichnet werden.

Umgebung – Infrastruktur

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Um den See herum führen ein 6,8 km langer Wanderweg und ein 7,2 km langer Radwanderweg, die das touristische Angebot des Freizeitzentrums mit Camping, Segeln, Angeln, Surfen, Tretbootfahren, Schlittschuhlaufen, Beachvolleyball und Strandbad ergänzen. Der Betrieb von Motorbooten (mit Ausnahme weniger Elektroboote und Motorboote der Wasserrettung) ist auf dem See untersagt. Der See ist der Endpunkt der in St. Wendel beginnenden Straße der Skulpturen. Die nächstgelegene Stadt ist St. Wendel.

Das 1979 errichtete Wellenhallenbad „Bosaarium“ wurde 2004 zu einer Veranstaltungshalle umgebaut. Seit dem 26. November 2011 befindet sich in der Halle ein Indoor-Spielplatz.

Das französische Unternehmen Pierre et Vacances baute mit seinem Tochterunternehmen Center Parcs und in Kooperation mit verschiedenen öffentlichen Trägern einen Ferienpark am Seeufer zwischen Gonnesweiler und Eckelhausen. Zunächst sollte der Park unter dem Label „Sunpark“ vermarktet werden. Mit Baubeginn im Frühjahr 2011 wurde bekannt, dass der Ferienpark „Center Parcs – Park Bostalsee“ heißen wird. Der Park wurde im Juli 2013 eröffnet und besteht aus 500 Ferienhäusern in sechs Dörfern sowie einer Zentraleinheit mit Tropenerlebnisbad. Für diese bisher größte Tourismusbaumaßnahme im Südwesten wurden rund 130 Millionen Euro investiert, wobei das Saarland einen Teil dieser Summe im Rahmen der öffentlich-privaten Partnerschaft vorfinanzierte. Durch entsprechende langjährige Pachtverträge mit Center Parcs sollen diese Gelder wieder zurückgezahlt werden. Insgesamt sind etwa 300 Arbeitsplätze entstanden.

  1. Wasserkraft am Bostalsee
  2. Verordnung über das Naturschutzgebiet „Bostalsee“ N 6408-304. (PDF) In: Amtsblatt des Saarlandes. 13. Juni 2016, abgerufen am 26. Juli 2020.
  3. Fertigstellung Uferpromenade (Memento vom 6. Januar 2010 im Internet Archive)
Commons: Bostalsee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien