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„Heinrich Liebe“ – Versionsunterschied

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'''Heinrich Liebe''' (*[[29. Januar]] [[1908]] in [[Gotha]] † [[27. Juli]] [[1997]] in [[Eisenach]]) war ein hochdekorierter deutscher Marineoffizier und U-Bootskommandant im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]. Er war Kommandant von [[U 2 (Kriegsmarine)|U 2]] und [[U 38 (Kriegsmarine|U 38]]. Auf 9 Unternehmungen versenkte er 33 Schiffe mit 182.869 [[BRT]].
'''Heinrich Liebe''' (* [[29. Januar]] [[1908]] in [[Gotha]]; † [[27. Juli]] [[1997]] in [[Eisenach]]) war ein deutscher [[Offizier|Marineoffizier]] und U-Boot-Kommandant im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]. Auf neun Unternehmungen versenkte er 32 Schiffe mit 181.812 [[Registertonne#Bruttoregistertonne|BRT]].


==Leben==
== Leben ==
=== Reichsmarine und Wehrmacht ===
Heinrich Liebe wurde am 29.01.1908 in Gotha geboren. 1927 trat er in die [[Reichsmarine]] ein. Nach der Infanterieausbildung in Stralsund, machte er, 1927 - 1929 seine Bordausbildung auf dem [[Niobe (Schiff)|Segelschulschiff Niobe]] und dem [[SMS Berlin (1902)|Leichten Kreuzer Berlin]]. Nach der Ausbildung in verschiedenen Lehrgängen zwischen 1929 und 1931, absolvierte er eine weitere Bordausbildung auf dem [[SMS Schleswig-Holstein|Linienschiff Schleswig-Holstein]]. Nach einem Funklehrgang kam er 1932 als 2. Funktechnischer Offizier auf das Linienschiff Schleswig-Holstein. 1934 Adjutant der 1. Torpedoboots-Halbflottille, absolvierte er ab 1935 die Ausbildung zum U-Bootfahrer. 1936 Kommandant des [[Unterseeboot|Unterseebootes]] [[U 2 (Kriegsmarine)|U 2]] in der U-Schule, unterwies er die neuen U-Bootfahrer. 1938 Kommandant zur Verfügung, wurde er am 24.10.1938 Kommandant des Unterseebootes [[U 38 (Kriegsmarine)|U 38]] mit dem er 9 Unternehmungen durchführte. Ab 1941 wurde er Referent bei der [[Seekriegsleitung]] im [[Oberkommando der Marine]], bzw. ab 1944 Referent beim [[Befehlshaber der U-Boote]] Operationsabteilung. Ab Mai 1945 wurde er bis 1947 Nachrichten-Gruppenleiter für Seefahrer am [[Deutsches Hydrographisches Institut|Deutschen Hydrographischen Institut]]. Heinrich Liebe starb am 27.07.1997 in Eisenach.
Liebe trat am 5. April 1927 [[Offizieranwärter|Offiziersanwärter]] der [[Reichsmarine]] bei, wo er am 11. Oktober 1927 zum [[Seekadett]]en ernannt wurde. Seine erste [[Infanterie|infanteristische]] Grundausbildung absolvierte er an der II. Schiffstammabteilung der Ostsee in [[Stralsund]]. Anschließend absolvierte er ab dem 4. Juli 1927 seine praktische Bordausbildung auf dem [[Segelschulschiff]] ''[[Niobe (Schiff, 1913)|Niobe]]'' sowie ab dem 1. November 1927 auf dem [[Leichter Kreuzer|Leichten Kreuzer]] ''[[Berlin (Schiff, 1905)|Berlin]]''. Hier wurde er am 1. April 1928 zum [[Gefreiter|Marinegefreiten]] ernannt. Vom 29. März 1929 bis 29. März 1930 absolvierte Liebe an der [[Marineschule Mürwik]] einen Fähnrichslehrgang. Hier wurde er bereits am 1. April 1929 zum [[Obermaat]] befördert sowie anschließend am 1. November 1929 zum [[Fähnrich zur See]]. Nach Beendigung seines Lehrganges, nahm er im Juni 1929 sowie im Oktober 1929 an zwei Navigationsbelehrungsfahren auf dem [[Versorgungsschiff|Tender]] ''Frauenlob'' sowie auf dem Vermessungsschiff ''Meteor'' teil. Vom 30. März 1930 bis 9. Februar 1931 absolvierte Liebe eine Reihe von [[Fähnrich]]slehrgängen, so den Fähnrichs-Sperrlehrgang, Fähnrichs-Nachrichten-Lehrgang, Fähnrichs-Artillerie-Lehrgang, den Fähnrichs-Fla-Maschinen-Waffenlehrgang sowie einen weiteren Fähnrichs-Infanterielehrgang. Nach dessen Absolvierung, mit Wirkung zum 1. Juni 1931 zum [[Oberfähnrich zur See]] ernannt, nahm er wieder seine weitere Bordausbildung auf dem [[Linienschiff]] ''[[Schleswig-Holstein (Schiff, 1908)|Schleswig-Holstein]]'' auf, wo er am 1. Oktober 1931 zum [[Leutnant zur See]] befördert wurde. Nach einem Funklehrgang kam er am 6. April 1932 als 2. Funktechnischer Offizier auf das Linienschiff ''Schleswig-Holstein'', wo er am 1. Oktober 1933 zum [[Oberleutnant zur See]] ernannt wurde.


Am 1. April 1934 wurde Liebe Adjutant in der 1. Torpedoboots-Halbflottille und wechselte im September 1935 zur U-Boot-Waffe. Seinen U-Boots-Lehrgang absolvierte er vom 30. September 1935 bis 30. September 1936. Am 1. Oktober 1936 wurde er unter gleichzeitiger Ernennung zum [[Kapitänleutnant]] Kommandant des [[U-Boot]]es ''[[U 2 (U-Boot, 1935)|U 2]]'' in der U-Schule und unterwies seinerseits neue U-Boot-Fahrer. Am 22. April 1938 avancierte er in dieser Position zum Kommandanten der Unterseebootsschule. Mitte August 1938 nahm er an der [[Baubelehrung]] für das im Bau befindliche U-Boot ''[[U 38 (U-Boot, 1938)|U 38]]'' teil, zu dessen Kommandant er am 24. Oktober 1938 ernannt wurde.
==Dienstgrade==
*11.10.1927 [[Seekadett]]
*01.04.1929 [[Fähnrich zur See]]
*01.06.1931 [[Oberfähnrich zur See]]
*01.10.1931 [[Leutnant zur See]]
*01.10.1933 [[Oberleutnant zur See]]
*01.10.1936 [[Kapitänleutnant]]
*19.03.1943 [[Korvettenkapitän]] (Rangdienstalter 01.03.1941)
*17.09.1944 [[Fregattenkapitän]]


=== Zweiter Weltkrieg ===
==Militärischer Werdegang==
<div style="float: right; margin-left: 1em; margin-right: 0em; padding: 1em; border: solid darkgray 1px; font-size: 85%; background:#F5F5F5; max-width: 33%;">
*05.04.1927
'''Feindfahrten mit ''U 38'''''
Eintritt in die [[Reichsmarine]] [[Crew]] 27.


# 19. August 1939 bis 18. September 1939 (2 Schiffe mit 16.698 BRT versenkt)
*05.04.1927 - 03.07.1927
# 14. November 1939 bis 16. Dezember 1939 (3 Schiffe mit 13.629 BRT versenkt)
[[Infanterie|Infanterieausbildung]] in der II.Abteilung Schiffsstammdivision der Ostsee, [[Stralsund]].
# 26. Februar 1940 bis 5. April 1940 (5 Schiffe mit 14.309 BRT versenkt)
# 8. April 1940 bis 27. April 1940
# 6. Juni 1940 bis 2. Juli 1940 (6 Schiffe mit 30.353 BRT versenkt)
# 1. August 1940 bis 3. September 1940 (2 Schiffe mit 12.439 BRT versenkt)
# 25. September 1940 bis 24. Oktober 1940 (4 Schiffe mit 30.345 BRT versenkt)
# 18. Dezember 1940 bis 22. Januar 1941 (2 Schiffe mit 16.760 BRT versenkt)
# 9. April 1941 bis 24. Juni 1941 (8 Schiffe mit 47.279 BRT versenkt)
</div>
Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, der mit dem [[Überfall auf Polen]] am 1. September 1939 begonnen hatte, wurde Liebe als Kommandant von U 38 zunächst mit Sicherungsfahrten im Nordatlantik sowie später in der Nordsee und an der norwegischen Nordküste betraut. In diesem Zusammenhang versenkte Liebe bis Ende 1939 auf zwei Feindfahrten fünf Schiffe. 1940 versenkte er auf fünf Feindfahrten weitere zwölf Schiffe, wofür er am 5. Juli 1940 im [[Wehrmachtbericht]] genannt wurde. Für seine weiterhin anhaltenden Versenkungen wurde ihm am 14. August 1940 das [[Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes]] verliehen. 1941 folgten weitere zwei Feindfahrten, auf denen Liebe erneut zehn Schiffe mit 64.039 BRT versenkte. Hierfür wurde er erneut zweimal im Wehrmachtbericht erwähnt sowie am 10. Juni 1941 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes geehrt. Die Versenkung ziviler Schiffe aus neutralen Ländern wie der M/S Algier (21. März 1940) stellte ein Kriegsverbrechen dar.<ref>[https://slaegtsbibliotek.dk/928533.pdf][http://billedarkiv.mfs.dk/fotoweb/archives/5001-Museet-for-søfarts-billedarkiv/archive/Arkiv-41/000014438.jpg.info]</ref>


Nach seiner neunten und letzten Feindfahrt mit ''U 38'' wurde Liebe von seinem Kommandantenposten entbunden, um ab 15.&nbsp;Juli 1941 im [[Oberkommando der Marine]] als [[Referent (Behörde)|Referent]] bei der [[Seekriegsleitung]] zu arbeiten. Diese Position hatte er bis August 1944 inne. In dieser Dienststellung erfolgte am 1.&nbsp;Dezember 1941 seine Beförderung zum [[Korvettenkapitän]]. Am 14.&nbsp;August 1944 wechselte Liebe als Referent in den Bereich des [[Befehlshaber der U-Boote]], wo er in der Zentralabteilung tätig war. Während seiner dortigen Dienstzeit wurde Liebe am 17.&nbsp;September 1944 zum [[Fregattenkapitän]] ernannt. Seine Position behielt er anschließend bis zum 8.&nbsp;Mai 1945.
*04.07.1927 - 31.10.1927
Bordausbildung auf dem [[Niobe (Schiff)|Segelschulschiff Niobe]].


=== Nachkriegszeit ===
*01.11.1927 - 17.03.1929
Vom 8. Mai 1945 bis 30. Juni 1947 war Liebe als Nachrichten-Gruppenleiter für Seefahrer am [[Deutsches Hydrographisches Institut|Deutschen Hydrographischen Institut]] tätig. Anschließend arbeitete er (nachdem er sich in der DDR geweigert hatte, der [[Kasernierte Volkspolizei|KVP-See]] beizutreten) als Friedhofsgärtner in seiner Geburtsstadt Gotha.
Bordausbildung auf dem [[SMS Berlin (1902)|Leichter Kreuzer Berlin]].


== Auszeichnungen ==
*18.03.1929 - 29.03.1930
* [[Wehrmacht-Dienstauszeichnung]] IV. Klasse am 2. Oktober 1936
Lehrgang für Fähnriche an der [[Marineschule Mürwik|Marineschule Flensburg-Mürwik]] bzw. vom 17.06.1929 - 22.06.1929 Navigationsbelehrungsfahrt auf dem Tender [[Frauenlob (Tender)|Frauenlob]] und vom 30.09.1929 - 05.10.1929 Navigationsbelehrungsfart auf dem Vermessungsschiff [[Meteor (Vermessungsschiff)|Meteor]].
* [[Olympia-Ehrenzeichen|Erinnerungsmedaille an die Olympischen Spiele 1936]] am 20. April 1937
* [[Eisernes Kreuz]] (1939) II. Klasse am 8. Oktober 1939
* [[U-Boot-Kriegsabzeichen (1939)]] am 16. Dezember 1939
* Eisernes Kreuz (1939) I. Klasse am 6. April 1940
* [[Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes]] mit Eichenlaub<ref>[[Veit Scherzer]]: ''Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs.'' 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 504.</ref>
** Ritterkreuz am 14. August 1940
** Eichenlaub am 10. Juni 1941 (13. Verleihung)
* Dreimalige Nennung im [[Wehrmachtbericht]] am 5. Juli 1940, 31. Mai 1940 und 9. Juni 1941
* Italienisches Kriegskreuz mit Schwertern am 2. Dezember 1941
* [[Kriegsverdienstkreuz (1939)|Kriegsverdienstkreuz]] (1939) II. Klasse mit Schwertern am 3. September 1944


== Literatur ==
*30.03.1930 - 01.05.1930
* Busch/Röll: ''Der U-Boot-Krieg'' Band 1 ''U-Boot-Kommandanten'' ISBN 3-8132-0490-1
[[Torpedo]]- und [[Navigation|Navigationslehrgang]] an der Marineschule Flensburg-Mürwik.
* Busch/Röll: ''Der U-Boot-Krieg'' Band 2 ''U-Boot-Bau und Werften'' ISBN 3-8132-0512-6
* Busch/Röll: ''Der U-Boot-Krieg'' Band 3 ''U-Boot-Erfolge'' ISBN 3-8132-0513-4
* Busch/Röll: ''Der U-Boot-Krieg'' Band 4 ''U-Boot-Verluste'' ISBN 3-8132-0514-2
* Busch/Röll: ''Der U-Boot-Krieg'' Band 5 ''Ritterkreuzträger'' ISBN 3-8132-0515-0
* Kriegstagebuch: U 2, U 38


== Weblinks ==
*02.05.1930 - 30.05.1930
{{Commonscat}}
[[Seemine|Sperrlehrgang]] für Fähnriche an der Sperrschule [[Kiel]].


== Einzelnachweise ==
*31.05.1930 - 31.07.1930
<references/>
Nachrichtenlehrgang für Fähnriche an der Marineschule Flensburg-Mürwik.


{{Normdaten|TYP=p|GNDfehlt=ja|GNDCheck=2023-11-27}}
*01.08.1930 - 24.10.1930
Infanterielehrgang für Fähnriche in der II.Abteilung Schiffsstammdivision der Ostsee, Stralsund.


{{SORTIERUNG:Liebe, Heinrich}}
*25.10.1930 - 08.02.1931
[[Kategorie:Oberleutnant zur See (Reichsmarine)]]
[[Infanterie|Infanterielehrgang]] für Fähnriche an der Schiffsartillerieschule Kiel-Wik.
[[Kategorie:Fregattenkapitän (Kriegsmarine der Wehrmacht)]]
[[Kategorie:U-Boot-Kommandant (Kriegsmarine der Wehrmacht)]]
[[Kategorie:Person (Schifffahrtsverwaltung)]]
[[Kategorie:Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)]]
[[Kategorie:Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1908]]
[[Kategorie:Gestorben 1997]]
[[Kategorie:Mann]]


{{Personendaten
*09.02.1931 - 21.02.1931
|NAME=Liebe, Heinrich
[[Flak|Fla-Waffenlehrgang]] für Fähnriche an der Küstenartillerieschule [[Wilhelmshaven]].
|ALTERNATIVNAMEN=

|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Marineoffizier sowie U-Boots-Kommandant im Zweiten Weltkrieg
*22.02.1921 - 03.01.1932
|GEBURTSDATUM=29. Januar 1908
Bordausbildung auf dem [[SMS Schleswig-Holstein|Linienschiff Schleswig-Holstein]].
|GEBURTSORT=[[Gotha]]

|STERBEDATUM=27. Juli 1997
*01.01.1932 - 05.04.1932
|STERBEORT=[[Eisenach]]
Funklehrgang an der Marineschule Flensburg-Mürwik.
}}

*06.04.1932 - 31.03.1934
2. Funktechnischer Offizier auf dem Linienschiff Schleswig-Holstein.

*01.04.1934 - 29.09.1935
Adjutant der 1. Torpedoboots-Halbflottille.

*30.09.1935 - 30.09.1936
U-Lehrgang für U-Bootoffiziere an der U-Bootschule bzw. vom 30.09.1935 - 20.12.1935 [[Torpedo|Torpedolehrgang]] an der Marineschule Flensburg-Mürwik bzw. vom 06.01.1936 - 18.01.1936 Elektro-Torpedooffiziers-Lehrgang an der Marineschule Flensburg-Mürwik bzw. Nachrichtenlehrgang an der Marineschule Flensburg-Mürwik.

*01.10.1936 - 31.01.1938
Kommandant von [[U 2 (Kriegsmarine)|U 2]] ([[Typ II A]]).

*01.02.1938 - 14.08.1938
Kommandant zur Verfügung des [[Führer der U-Boote|Führers der U-Boote]] und U-Bootsschule.

*15.08.1938 - 23.10.1938
Baubelehrung (U 38 ?) bei der U-Flottille [[Hundius]].

*24.10.1938 - 14.07.1941
Kommandant von [[U 38 (Kriegsmarine)|U 38]] ([[Typ IX A]]) in der U-Flottille Hundius bzw. 2.U-Flottille [[Kiel]] / [[Lorient]]. Auf 9 Unternehmungen versenkte er 33 Schiffe mit 182.869 [[BRT]]. Dabei kamen ca. 282 Menschen ums Leben.

*15.07.1941 - 13.08.1944
Referent bei der [[Seekriegsleitung]] / [[Oberkommando der Marine]].

14.08.1944 - 08.05.1945
Referent W in der Zentralabteilung des [[Befehlshaber der U-Boote]] / Operationsabteilung / 2. Seekriegsleitung / Oberkommando der Marine.

*08.05.1945 - 30.06.1947
Nachrichten-Gruppenleiter für Seefahrer am [[Deutsches Hydrographisches Institut|Deutschen Hydrographischen Institut]].

*† 27.07.1997 in Eisennach verstorben.

==Auszeichnungen==
*02.10.1936 [[Dienstauszeichnung IV.Klasse]]
*20.04.1937 [[Olympiamedaille]]
*08.10.1939 [[Eisernes Kreuz|Eisernes Kreuz II.Klasse]]
*16.12.1939 [[U-Boot-Kriegsabzeichen|U-Bootskriegsabzeichen 1939]]
*06.04.1940 [[Eisernes Kreuz|Eisernes Kreuz I.Klasse]]
*05.07.1940 Nennung im [[Wehrmachtsbericht]]
*14.08.1940 [[Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes]] (24.Marine / 8.U-Boote)
*09.06.1941 Nennung im Wehrmachtsbericht
*10.06.1941 [[Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes|13. Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes]] (13.Wehrmacht / 4.Marine / 4.U-Boote)
*02.12.1941 Italienisches Kriegskreuz mit Schwertern
*03.09.1944 [[Kriegsverdienstkreuz|Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern]]

==Literatur==
*Busch/Röll: ''Der U-Boot-Krieg'' Band 1 ''U-Boot-Kommandanten'' ISBN 3-8132-0490-1
*Busch/Röll: ''Der U-Boot-Krieg'' Band 2 ''U-Boot-Bau und Werften'' ISBN 3-8132-0512-6
*Busch/Röll: ''Der U-Boot-Krieg'' Band 3 ''U-Boot-Erfolge'' ISBN 3-8132-0513-4
*Busch/Röll: ''Der U-Boot-Krieg'' Band 4 ''U-Boot-Verluste'' ISBN 3-8132-0514-2
*Busch/Röll: ''Der U-Boot-Krieg'' Band 5 ''Ritterkreuzträger'' ISBN 3-8132-0515-0
*Franz Kurowski: ''An alle Wölfe: Angriff !'' ISBN 3-86070-853-8
*Kriegstagebuch: U 2, U 38

[[Kategorie:Mann|Liebe, Heinrich]]
[[Kategorie:Militärperson (Deutschland)|Liebe, Heinrich]]
[[Kategorie:Geboren 1908|Liebe, Heinrich]]
[[Kategorie:Gestorben 1997|Liebe, Heinrich]]
[[Kategorie:Ritterkreuzträger|Liebe, Heinrich]]

Aktuelle Version vom 24. Januar 2025, 17:23 Uhr

Heinrich Liebe (* 29. Januar 1908 in Gotha; † 27. Juli 1997 in Eisenach) war ein deutscher Marineoffizier und U-Boot-Kommandant im Zweiten Weltkrieg. Auf neun Unternehmungen versenkte er 32 Schiffe mit 181.812 BRT.

Reichsmarine und Wehrmacht

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Liebe trat am 5. April 1927 Offiziersanwärter der Reichsmarine bei, wo er am 11. Oktober 1927 zum Seekadetten ernannt wurde. Seine erste infanteristische Grundausbildung absolvierte er an der II. Schiffstammabteilung der Ostsee in Stralsund. Anschließend absolvierte er ab dem 4. Juli 1927 seine praktische Bordausbildung auf dem Segelschulschiff Niobe sowie ab dem 1. November 1927 auf dem Leichten Kreuzer Berlin. Hier wurde er am 1. April 1928 zum Marinegefreiten ernannt. Vom 29. März 1929 bis 29. März 1930 absolvierte Liebe an der Marineschule Mürwik einen Fähnrichslehrgang. Hier wurde er bereits am 1. April 1929 zum Obermaat befördert sowie anschließend am 1. November 1929 zum Fähnrich zur See. Nach Beendigung seines Lehrganges, nahm er im Juni 1929 sowie im Oktober 1929 an zwei Navigationsbelehrungsfahren auf dem Tender Frauenlob sowie auf dem Vermessungsschiff Meteor teil. Vom 30. März 1930 bis 9. Februar 1931 absolvierte Liebe eine Reihe von Fähnrichslehrgängen, so den Fähnrichs-Sperrlehrgang, Fähnrichs-Nachrichten-Lehrgang, Fähnrichs-Artillerie-Lehrgang, den Fähnrichs-Fla-Maschinen-Waffenlehrgang sowie einen weiteren Fähnrichs-Infanterielehrgang. Nach dessen Absolvierung, mit Wirkung zum 1. Juni 1931 zum Oberfähnrich zur See ernannt, nahm er wieder seine weitere Bordausbildung auf dem Linienschiff Schleswig-Holstein auf, wo er am 1. Oktober 1931 zum Leutnant zur See befördert wurde. Nach einem Funklehrgang kam er am 6. April 1932 als 2. Funktechnischer Offizier auf das Linienschiff Schleswig-Holstein, wo er am 1. Oktober 1933 zum Oberleutnant zur See ernannt wurde.

Am 1. April 1934 wurde Liebe Adjutant in der 1. Torpedoboots-Halbflottille und wechselte im September 1935 zur U-Boot-Waffe. Seinen U-Boots-Lehrgang absolvierte er vom 30. September 1935 bis 30. September 1936. Am 1. Oktober 1936 wurde er unter gleichzeitiger Ernennung zum Kapitänleutnant Kommandant des U-Bootes U 2 in der U-Schule und unterwies seinerseits neue U-Boot-Fahrer. Am 22. April 1938 avancierte er in dieser Position zum Kommandanten der Unterseebootsschule. Mitte August 1938 nahm er an der Baubelehrung für das im Bau befindliche U-Boot U 38 teil, zu dessen Kommandant er am 24. Oktober 1938 ernannt wurde.

Zweiter Weltkrieg

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Feindfahrten mit U 38

  1. 19. August 1939 bis 18. September 1939 (2 Schiffe mit 16.698 BRT versenkt)
  2. 14. November 1939 bis 16. Dezember 1939 (3 Schiffe mit 13.629 BRT versenkt)
  3. 26. Februar 1940 bis 5. April 1940 (5 Schiffe mit 14.309 BRT versenkt)
  4. 8. April 1940 bis 27. April 1940
  5. 6. Juni 1940 bis 2. Juli 1940 (6 Schiffe mit 30.353 BRT versenkt)
  6. 1. August 1940 bis 3. September 1940 (2 Schiffe mit 12.439 BRT versenkt)
  7. 25. September 1940 bis 24. Oktober 1940 (4 Schiffe mit 30.345 BRT versenkt)
  8. 18. Dezember 1940 bis 22. Januar 1941 (2 Schiffe mit 16.760 BRT versenkt)
  9. 9. April 1941 bis 24. Juni 1941 (8 Schiffe mit 47.279 BRT versenkt)

Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, der mit dem Überfall auf Polen am 1. September 1939 begonnen hatte, wurde Liebe als Kommandant von U 38 zunächst mit Sicherungsfahrten im Nordatlantik sowie später in der Nordsee und an der norwegischen Nordküste betraut. In diesem Zusammenhang versenkte Liebe bis Ende 1939 auf zwei Feindfahrten fünf Schiffe. 1940 versenkte er auf fünf Feindfahrten weitere zwölf Schiffe, wofür er am 5. Juli 1940 im Wehrmachtbericht genannt wurde. Für seine weiterhin anhaltenden Versenkungen wurde ihm am 14. August 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. 1941 folgten weitere zwei Feindfahrten, auf denen Liebe erneut zehn Schiffe mit 64.039 BRT versenkte. Hierfür wurde er erneut zweimal im Wehrmachtbericht erwähnt sowie am 10. Juni 1941 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes geehrt. Die Versenkung ziviler Schiffe aus neutralen Ländern wie der M/S Algier (21. März 1940) stellte ein Kriegsverbrechen dar.[1]

Nach seiner neunten und letzten Feindfahrt mit U 38 wurde Liebe von seinem Kommandantenposten entbunden, um ab 15. Juli 1941 im Oberkommando der Marine als Referent bei der Seekriegsleitung zu arbeiten. Diese Position hatte er bis August 1944 inne. In dieser Dienststellung erfolgte am 1. Dezember 1941 seine Beförderung zum Korvettenkapitän. Am 14. August 1944 wechselte Liebe als Referent in den Bereich des Befehlshaber der U-Boote, wo er in der Zentralabteilung tätig war. Während seiner dortigen Dienstzeit wurde Liebe am 17. September 1944 zum Fregattenkapitän ernannt. Seine Position behielt er anschließend bis zum 8. Mai 1945.

Vom 8. Mai 1945 bis 30. Juni 1947 war Liebe als Nachrichten-Gruppenleiter für Seefahrer am Deutschen Hydrographischen Institut tätig. Anschließend arbeitete er (nachdem er sich in der DDR geweigert hatte, der KVP-See beizutreten) als Friedhofsgärtner in seiner Geburtsstadt Gotha.

Commons: Heinrich Liebe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. [1][2]
  2. Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 504.