„Verkauf“ – Versionsunterschied
Erscheinungsbild
[ungesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Überschriften aus dem verschobenen Bereich nachgetragen |
keine Verbeserung Markierung: Manuelle Zurücksetzung |
||
(374 dazwischenliegende Versionen von mehr als 100 Benutzern, die nicht angezeigt werden) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
'''Verkauf''' steht für: |
|||
'''Verkauf''' ist der betriebswirtschaftliche Austauschprozess von [[Ware]]n, [[Gut|Gütern]] oder [[Dienstleistung]]en gegen (zumeist) [[Geld]]leistungen. Innerhalb des [[Marketing]] auch als [[Distribution]] oder [[Vertrieb]] bezeichnet. Auch als Bezeichnung der letzten Funktion in der betrieblichen [[Wertschöpfung]]skette bzw. für die [[Liquidation]] von Privatbesitz. Die mit der [[Akquisition]] und [[Verhandlung]]sführung beauftragten Fachkräfte haben je nach dem Grad ihrer Spezialisierung und handelsrechtlichen Stellung verschiedene Berufsbezeichnungen. |
|||
* Übertragung von Sachen, siehe [[Übereignung]] |
|||
==Verkaufstechnisch und handelsrechtlich unterscheiden sich die Verkaufsbereiche:== |
|||
* Übertragung des Eigentums an Sachen oder Abtretung von Forderungen oder Rechten, siehe [[Veräußerung]] |
|||
* betriebliche Funktion in Unternehmen, siehe [[Vertrieb]] |
|||
* [[Persönlicher Verkauf]], Instrument der Kommunikationspolitik |
|||
'''B-to-B Verkauf''' (Bussinnes to Bussinnes): Weiterverarbeitung oder zur kommerziellen Nutzung von [[Investitionsgüter]]n bzw. für betrieblich verwendetes [[Halbzeug]]. Ausschlaggebend für diese Bezeichnung ist die Tatsache einer weiteren Verwendung zu einem unternehmersich angestrebten Mehrwert. |
|||
'''Verkauf''' ist der Familienname folgender Personen: |
|||
'''B-to-C Verkauf''' (Bussinnes to Consumer): Konsumierung der gebotenen Leistung beim Endverbraucher, i.d.R. Konsumgüter, darunter auch langlebige wie z.B. Immobilien. Ausschlaggebend ist, dass mit der Leistung wiederum kein Mehrwert erzielt wird. |
|||
* [[Leo Verkauf]] (1858–1933), österreichisch-galizischer Anwalt, Autor und Politiker |
|||
* [[Willy Verkauf]] (1917–1994), schweizerisch-israelisch-österreichischer Lebenskünstler |
|||
'''C-to-C Verkauf''' (Consumer to Consumer) Austausch unter Nicht-Kaufleuten mittels Privatverkauf. Hier stehen auf beiden Seiten nicht-kommerzielle Interessen im Raum. |
|||
'''Siehe auch:''' |
|||
'''Innerhalb dieser Einteilung unterscheidet die [[Distributionspolitik]] strategisch nach Art und Weise der Abläufe:''' |
|||
* [[Verkäufer]], kaufmännischer Beruf |
|||
{{Wiktionary|Verkauf}} |
|||
{{Wiktionary|verkaufen}} |
|||
{{Begriffsklärung}} |
|||
*Direktverkauf |
|||
**Persönlicher Direktverkauf |
|||
**Telefonverkauf |
|||
**e-Commerce |
|||
*Indirekter Verkauf |
|||
**Handelsverkauf |
|||
**Franchising |
|||
**Kommissionsverkauf |
|||
*Sonderformen |
|||
**Makerverkauf |
|||
**Physische Distribution |
|||
Diese Beriche werden unter [[Distributionspolitik]] (einer Fuktion des [[Marketing]]) gesondert erläutert. |
|||
==Die Unterteilung der Verkäufertätigkeit nach dem Grad der Abhängigkeit== |
|||
'''Angestellte Verkäufer''' |
|||
Der sog. „feste“ Verkäufer (auch „Reisender“) nach §§ 611ff BGB steht im [[Dienstvertrag]] des Arbeitgebers mit dementsprechenden Treue- und Sorgfaltspflichten. Umgekehrt schuldet der [[Arbeitgeber]], unabhängig vom erreichten Umsatz vom Grundsatz her [[Lohn]] und Fürsorge (i.d.R. [[Sozialversicherung]]sleistungen und Personalbetreuung). |
|||
In der unternehmerischen Praxis wird diese unternehmerische Pflicht oft durch extrem niedrige Festgehälter mit hohem Provisionsanteil kompensiert. Bei der Berechnung der Verkaufsprovision gestattet das [[Direktionsrecht]] des Arbeitgebers zudem auch im laufenden Kundenkontakt lukrative Kunden per Arbeitsanweisung zu sog. „[[Direktionskunde]]n“ zu benennen und fortan durch die Geschäftsleitung zu betreuen oder sie auch jederzeit durch andere Mitarbeiter weiterbetreuen zu lassen. |
|||
Die lebenswirkliche Folge in der betrieblichen Praxis ist ein nicht durchsetzbarer Gesamtanspruch auf Entlohnung des Verkäufers auf der Basis seiner konkreten Bemühungen, trotz eines ggf. moralisch weiterhin bestehenden Provisionsanspruches. Solchen Regelungen fallen i.d.R. unerfahrene Verkäufer zum Opfer, die pauschale Verweismöglichkeiten in ihren Arbeitsverträgen nicht ausschließen. |
|||
Umgekehrt hat der Arbeitgeber beim angestellten Verkäufer keinerlei Einfluss auf die Verkaufsqualität im Beratungsgespräch, wenn er nicht permanent aufwändige [[Coaching]]- und [[Training]]smaßnahmen oder Kundenbefragungen durchführen möchte. Da sich insbesondere der Verkaufsaußendienst kleinerer und mittlerer Unternehmen somit schlecht in ein [[Controlling]] einbeziehen lässt, steht der latente Verdacht verkäuferischer Minderleistung für jeden angestellten Außendienstverkäufer im Raum. Der angestellte Verkäufer ist weisungsgebunden und hat i.d.R. tägliche Verkaufsberichte, häufig in elektronischer Form, abzuliefern. Nicht selten notieren erfahrene Verkäufer jedoch die wirklich wichtigen Kundeninformationen, Vorlieben und Privatangelegenheiten der Kunden für den Aufbau einer Beziehungsebene in einer gesonderten Datenbank für sich. |
|||
Da der unternehmerische Gedanke grundsätzlich eine Risikominimierung und Verlagerung von Risiken aus betrieblicher Verantwortung anstrebt, werden angestellte Verkäufer deswegen im Verkaufsaußendienst weniger häufig eingesetzt, als im Verkaufsinnendienst. Hier sind die Kontrollmöglichkeiten ungleich höher und das unternehmerische Risiko der Minderleistung geringer. |
|||
Der angestellte Verkäufer ist regelmäßig weder für die Bereitstellung der Arbeitsmittel (Pkw, Telefon, Prospekte etc.) noch für die Werbeaussage seines Arbeitgebers verantwortlich. Arbeitgeber die wohl das Direktionsrecht nutzen möchten, jedoch minimale Kosten anstreben, werden dem angestellten Außendienstverkäufer z.B. als Vertragsbedingung anbieten, auf freiwilliger Basis und gegen frei auszuhandelnde Erstattung, seinen Pkw, sein Handy und Geldmittel auf Geschäftsreise für das Unternehmen vorzufinanzieren. Als "Gegenleistung" wird ihm ein höherer Anteil [[Provision]] bei geringem Gehalt auf der Basis der Daten von „langjährigen Spitzenverkäufern“ angeboten. |
|||
Der Unternehmer erreicht so eine Vertragsbeziehung, die ihm einerseits die Vorteile des weisungsgebundenen Angestellten bietet, andererseits aber das Risiko des Verkaufserfolges auf den Mitarbeiter weitgehend abwälzt. Kleine und mittlere Unternehmen erreichen vor allem im Außendienst auf diese Weise häufig akzeptable Kundenkontaktkosten bei in Kauf genommener höherer [[Personalfluktuation]]. |
|||
Im Verkaufsinnendest wird auf Provisionen als Personalanreiz häufig ganz verzichtet, sobald die Ware sich auch ohne intensive Kundenberatung „dreht“. Die dementsprechenden betriebswirtschaftlichen Aufwendungen werden hier im Bereich der [[Marktkommunikation]], innerhalb des [[Marketing]] verlagert. Eine reine Festgehaltregelung wird i.d.R. also eher bei geringer qualifizierten Verkaufstätigkeiten im Handel vereinbart, z.B. bei Kassieren oder Einzelhandelsverkäufern ohne intensiven Beratungsaufwand. Im Investitionsgüterverkauf ist diese Form der einseitigen Entlohnung ohne variablen Vergütungsanteil nicht üblich. Im Handel hat sich für diese Mitarbeiter die für Verkäufer wenig schmeichelhafte Berufsbezeichnung „Regalauffüller“ etabliert. |
|||
'''Selbständiger Handelsvertreter''' |
|||
Dieser fälschlicher Weise verkehrsüblich oft „Freiberufliche Verkäufer“ oder „Freiberufler“ genannte Verkäufer handelt nach den Bestimmungen der §§ 84 ff. HGB. Da der Berufestand der sog. „[[Freie Berufe|freien Berufe]]" gesetzilch gesondert und sehr klar geregelt ist, ist diese saloppe Bezeichnung vom Grunde her handelsreichlich irreführend. |
|||
Der Handelsvertreter ist selbständiger [[Kaufmann]] und kann sowohl Minder- als auch Vollkaufmann sein. Er ist also ebenso selbständiger Unternehmer, wie der Anbieter. Der Handelsvertreter muss keine natürliche Person sein, er kann auch als Kapitalgesellschaft auftreten. Ein Eintrag in das [[Handelsregister]] ist für natürliche Personen als Handelsvertreter seit neuestem nicht mehr erforderlich. Im Gegensatz zum angestellten Verkäufer kann der Handelsvertreter auch für mehrere Anbieter tätig werden (sog. „[[Mehrfirmenvertreter]]“) und ist zu keinen bestimmten Geschäftsbesorgungen verpflichtet. Er bestimmt selbstständig Art und Umfang seiner Tätigkeit. |
|||
Der Handelsvertreter ist dazu verpflichtet dem Anbieter in regelmäßigen Abständen (verkehrsüblich sind wöchentliche bis monatliche Berichte) über die Marktentwicklung zu berichten und bei seiner Tätigkeit die Pflichten eines ordentlichen Kaufmannes zu wahren. Dazu gehören die seriöse Beratung der Kunden, die korrekte Benennung von Preisen und Konditionen des Anbieters und ein [[wettbewerbsrecht]]lich einwandfreies Verhalten. |
|||
Zur Kontrolle der Provisionsabrechnung sind dem Handelsvertreter gesetzlich weitgehende Rechte eingeräumt. So darf er gem. § 87 c HGB die Bücher des Anbieters für den er tätig ist einsehen (Buchauszug) und hat Anspruch auf Ausgleichszahlung (sog. „[[Ausgleichsanspruch]]“) für sein Gebiet, wenn er vom Anbieter regulär gekündigt wird. Der Anbieter ist im Gegenzug nicht verpflichtet Vertagangebote des Handelsvertreters anzunehmen und kann, insbesondere bei schlechter Bonität des Kunden, diese ablehnen. Muster hat der Anbieter dem Handelsvertreter zwar kostenlos zur Verfügung zu stellen, Werbematerial hat der Handelsvertreter jedoch ebenso wie seine Fahrt- und Betriebskosten selbst in Vorleistung zu bringen. |
|||
Die Provisionsvergütung der Handelsvertreter schwankt extrem nach Branche und Produktlebenszyklus und werden im Mittel zwischen 10% und 30%. Vereinbart. Konsumgüter werden mit bis zu 50 % provisioniert (z.B. Enzyklopädien in Buchform, Kosmetika oder Lebensmittelergänzungen). |
|||
Eine natürliche Grenze für den Einsatz von selbständigen Handelsvertretern liegt bei einer Beratungsintensität, die von einem einzelnen Mitarbeiter nicht mehr zu realisieren ist (vor allem im Investitionsgüterbereich), weil umfangreiche technische, betriebswirtschaftliche und ggf. rechtliche Bedingungen in das Angebot einfließen. Diese Teams sind aus naheliegenden Gründen keine selbständigen Verkäufer. Andererseits wird der Handelsvertreter gar nicht erst eingesetzt, wenn es möglich ist, den Markt auch über den Direktverkauf, z.B. per Internet, zu bedienen. |
|||
Der selbständige Handelsvertreter verkauft also i.d.R. überschaubare Leistungen, die er als Einzelkämpfer am Markt platzieren kann. Ausnahmen sind große Handelsvertretungen in Form einer Kapitalgesellschaft mit eigenen, wiederum oft fest angestellten Verkäufern. |
|||
==Zur Wahl des Verkäufers== |
|||
Bei der Wahl des richtigen Vertriebsweges hat der Unternehmer eine Reihe von Faktoren zu berücksichtigen. Erfahrungsgemäß überwiegen jedoch die wirtschaftlichen Interessen des Anbieters vor den Interessen des Mitarbeiters bzw. des Kunden ([[Marktmacht]]). Eine solche Position wird dann ggf. umgekehrt, wenn der Verkäufer selbst mit stichhaltigen Informationen über den Markt in die Verhandlung mit dem Anbieter eintritt und die Machbarkeit der Vorgaben aufgrund seiner Berufserfahrung und mit eigenen Kundenkontakten relativieren kann (z.B. mit einer eigenen Datenbank zu Abnehmerverhalten in diesem speziellen Marktumfeld.) Der Verkauf der verkäuferischen Dienstleistung ist somit die plausibelste Arbeitsprobe für die Bewertung von Verkäufern in der Praxis. |
|||
==Verkaufstechnik== |
|||
*'''Persönlichkeit''' |
|||
*'''Beziehungsebene''' |
|||
*'''Verkaufsvorgang''' |
|||
*'''Verkaufspsychologie''' |
|||
*'''Zeitmanagement''' (offen ;-) |
|||
==Verkaufsethik== |
|||
'''Historie und gesellschaftliche Stellung''' |
|||
Obwohl wir in einer Wohlstandsgesellschaft leben, bei der "Kaufen und Verkaufen" zu den wichtigen, alltäglichen Tätigkeiten gehört, haben viele Menschen ein gestörtes Verhältnis zum Verkauf. So nennen sich kaum noch Personen wie früher mit Stolz [[Kaufmann]] (Hanseatische [[Kaufmannsehre]]) oder Verkäufer. Im Gegensatz beispielsweise zu den [[U.S.A.]], in denen „the salesmen“ eine angesehene Position darstellt, kommt dem Verkäufer im deutschsprachigen Wirtschaftsraum selten eine so hohe Reputation zu wie einem Beamten, einem Wissenschaftler oder dem Unternehmer. |
|||
Ein Grund hierfür ist zum einen die angelsächsische Vorliebe zu Zahlen, Daten und kognitiven Fakten gegenüber emotionaler Intelligenz ([[EQ]]) und professioneller Beziehungsarbeit. Während der allgemeine Hochschulabschluss gesellschaftlich immer noch das non plus ultra der Ausbildung zu sein scheint, steht der Verkäufer mit seinem „Gerede“ landläufig im Schatten des informierten Kunden, der sich, zumal mit Verbreitung des Internet, selbst ein Bild darüber machen kann was er kaufen sollte. |
|||
Aufgrund der starken Konsumentenwerbung in den Medien und Fachpublikationen sind viele Menschen heute der Meinung, dass sie "schon alles kennen" und "nichs brauchen". So hat sich seit der Wandlung der volkswirtschaftlichen Bedingungen vom sog. „[[Verkäufermarkt]]“ zum „[[Käufermarkt]] mit dem Beginn der industriellen Revuelotion, und spätestens seit der Realisierung der Informationsgesellschaft, der Verkäuferberuf in seiner Ausprägung grundsätzlich geändert. |
|||
Während der Kaufmann mit dem Leiterwagen zu Beginn des letzten Jahrhundert noch freudig in den Dörfern erwartet wurde, schlägt dem eifrigen Telefonverkäufer für Schiffsbeteiligungen heute beinahe schon Hass entgegen. |
|||
Das Überangebot an Gütern und Dienstleistungen sowie eine extrem geringe Berufsehre bestimmter Branchen haben zudem dazu geführt, dass die Psychologie zur Schaffung eines künstlichen Bedarfs an immer differenzierteren Leistungen die tatsächliche „Neuigkeit“ verdrängt. An ihrer Stelle werden immer mehr emotionale Werte zur Steigerung des eigenen Ego und der Individualisierung des Menschen angepriesen. |
|||
Der "tatsächliche" Nutzwert einer Leistung tritt gegenüber eines „guten Gefühls“ aufgrund der Verwendung relativ in den Hintergrund. Alternative und relativ neue Techologien, wie z.B. die Wind- oder Solartechnik, die Hanf-Werkstofftechnik oder die open-source-Entwicklung werden hingegen von den traditionellen Hersteller- und Handelsunternehmen entweder nicht wahrgenommen oder wenig verkäuferisch nicht oder kaum genutzt. |
|||
Die erforderliche Nötigung des Kunden in immer differenzierte tradionelle Angebote erfordert oft die Herstellung einer unechte Beziehungsebene im Verkauf und schreckt den Kunden dort ab, wo sein Weltbild vordringlich durch ein konstruktivistisches Ideal geprägt ist. Sie gesteht dem Verkäufer jeoch dort ein hervorragendes Image zu, wo er eher infantilen Wertmaßstäben im Erleben des Einzelnen gegenübersteht. Beleg hierfür können die enormen Erfolge der MLM-Unternehmen sein, die rein auf der Beziehungsebene, z.T. sehr hochwertige Produkte an z.T. stark unterfinanzierte Haushalte verkaufen. |
|||
Mit steigendem Bildungsniveau steigt somit auch der Respekt vor "echter beraterischer Leistung auf der Sachebene" und der Kalkulation veritabler Kundenvorteile bzw. sinkt die gesellschaftliche Achtung gegenüber Verkäufern von vergleichbarer "Massenware" oder offensichtlich haltlosen Erfolgsversprechen. |
|||
'''Überzeugen vs. Überreden''' |
|||
[[Kundenorientierung]] ist zu einem Schlüsselbegriff im Verkauf geworden. Im Rahmen des [[TQM]] haben die Unternehmen gelernt, die gesamte betriebliche Wertschöpfungskette konsequent auf Qualität auszurichten und beginnen den Kundennutzen auch im Sinne eines [[shareholder value]] mit dem Zwang zur Kostensenkung im Wettbewerb in Einklang zu bringen. |
|||
Die Schaffung eines künstlichen Bedarfs durch die Funktionen des [[Marketing]] prägt in der Folge die Argumentations- und Angebotspalette des Verkäufers, der dann um so wichtiger ist, desto vergleichbarer die Wettbewerbssituation sich darstellt. |
|||
Anders gesagt, der Unternehmer mit wirklich innovativen Produkten und einen guten Preis-Leistungsverhältnis kann zum großen Teil aufgrund der Möglichkeiten moderner Kommunikationsmittel auf Druck im Verkauf verzichten. Da jedoch diese Kreativleistung immer schwieriger wird, muss der Verkäufer den fehlenden Innovationsgeist durch vermehrte künstliche Beziehungsarbeit substituieren. |
|||
Im Verkauf unterscheiden sich grundsätzlich vornehmlich zwei Stilrichtungen. Diese beiden Grundtypen dienen der psychologischen Betrachtung und werden so, in Reinform wohl kaum auftreten. |
|||
<div style="float:center;text-align:center;">[[bild:Verkaufstypologie_nach_Bodo_Wiska_-_Berlin.png]]<br><small>Ewig gültige Archetypen im Verkauf</small><br></div> |
|||
<br clear="all"> |
|||
Eine differenziertere Betrachtung der Verkaufstypologie wird duch eine mehrdimensionale Analyse der Verkaufstätigkeit erreicht. Die [[Portfolio-Methode]], abgewandelt vom [[Bosten-Consult-Portfolio]], bietet dem Unternehmer hier die Möglichkeit seinen Verkauf gezielter zu platzieren. Die [[Kienbaum Personalberatung]] richtet hierfür eine Portfolio-Matrix mit folgenden Dimensionen aus: |
|||
*Bedarfsorientierung / Verbindlichkeit |
|||
*Kontaktorientierung / Abschlussstärke |
|||
Je nach Besetzungsbild kann der Unternehmer mit entsprechender Eignungsdiagnostik entscheiden, ob der einzelne Verkäufer für die zu besetzende Position bzw. im sog. „[[selling-team]]“ richtig positioniert ist. Die zu erwartende Verhandlungsgruppe im sog. „[[bying-team]] des Kunden bestimmt dabei die Teamzusammensetzung im Industrieverkauf. |
|||
Im Handel und im Endkundengeschäft der Konsumgüterindustrie erfüllen i.d.R. die Verkäufer die in sie gesetzten Erwartungen im Bezug auf Kundenfreundlichkeit, eindimensionale Bedarfserfassung, Angebot von Zusatzverkauf und ggf. geschmackvolle Verpackung. |
|||
==Verdienst== |
|||
Traditionell liegen die Einkommensspannen im Verkauf extrem weit auseinander. Dies liegt zum einen sicher an den unterschiedlichen Margen in den verschiedenen Branchen. Zum anderen schlagen sich extreme Unterschiede in der Beratungs- und Investitionsbegleitung für den Verkäufer nieder. Während der Einzelhandelsverkäufer tatsächlich oft mit unter 1000,- Euro im Monat nach Hause geht, verdient der Ingenieur mit betriebswirtschaftlichem Zusatzstudium im internationalen Investitionsgüterverkauf i.d.R. knapp sechsstellig p.a. |
|||
<div style="float:center;text-align:center;">[[bild:Einkommenzahlen_im_Verkauf_allgemein.png]]<br><small>Die Einkommen der Handelsvertreter sind z.T. bedeutend höher</small><br></div> |
|||
<br clear="all"> |
|||
siehe auch: [[Handel]], [[Distributionspolitik]] |
|||
== Weiterführende Literatur: == |
|||
*Bänsch, A. (1998): ''Verkaufspsychologie und Verkaufstechnik'', München, Wien, Oldebourg |
|||
*Wage, J.L. (1999): ''Gewinnend kommunizieren in Beratung und Verkauf''. Landsberg am Lech, ISBN 3-854-36276-5 |
|||
==Verbände== |
|||
Bundesverband Deutscher Verkaufs- und Vertriebskräfte e.V. (BDV)<br> |
|||
Postfach 12 06 04<br> |
|||
53048 Bonn<br> |
|||
Fon: 0 22 24/94 03 13<br> |
|||
Fax: 0 22 24/94 03 14<br> |
|||
Bundesverband Deutscher Vertriebsfirmen e.V. ( BDV )<br> |
|||
Obere Bahnhofstr. 41, 82110 Germering<br> |
|||
Tel.: 089/1296091, Fax: 089/1291592<br> |
|||
Internet: http://www.bdv-aktuell.de<br> |
|||
eMail: bdvev@aol.com<br> |
|||
Bundesverband Direktvertrieb Deutschland e.V.<br> |
|||
Bundesallee 221, 10719 Berlin<br> |
|||
Tel.: 030/23635680, Fax: 030/23635688<br> |
|||
Internet: http://www.bundesverband-direktvertrieb.de<br> |
|||
eMail: info@bundesverband-direktvertrieb.de<br> |
|||
Centralvereinigung Deutscher Wirtschaftsverbände für Handelsvermittlung und Vertrieb ( CDH )<br> |
|||
Am Weidendamm 1 A, 10117 Berlin<br> |
|||
Tel.: 030/72625600, Fax: 030/72625699<br> |
|||
Internet: http://www.cdh.de<br> |
|||
eMail: centralvereinigung@cdh.de<br> |
|||
==Weiterführende Links== |
|||
*[http://wiska.info/Dwnloadbereich/Bodo_Wiska_-_Methodikreferat/bodo_wiska_-_methodikreferat.html#argumente Trainingsunterlagen: Argumentationsmatrix, Preisverhandlung und Abschlusstechniken] |
|||
*[http://www.franchiseportal.de/ Franchiseportal] |
|||
*[http://www.ihk-oldenburg.de/pdf/hvertrag.pdf Muster-Handelsvertretervertrag] |
Aktuelle Version vom 16. Januar 2024, 18:28 Uhr
Verkauf steht für:
- Übertragung von Sachen, siehe Übereignung
- Übertragung des Eigentums an Sachen oder Abtretung von Forderungen oder Rechten, siehe Veräußerung
- betriebliche Funktion in Unternehmen, siehe Vertrieb
- Persönlicher Verkauf, Instrument der Kommunikationspolitik
Verkauf ist der Familienname folgender Personen:
- Leo Verkauf (1858–1933), österreichisch-galizischer Anwalt, Autor und Politiker
- Willy Verkauf (1917–1994), schweizerisch-israelisch-österreichischer Lebenskünstler
Siehe auch:
- Verkäufer, kaufmännischer Beruf
Wiktionary: Verkauf – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: verkaufen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen