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„Tourismus in Albanien“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Albanian Tourism.svg|mini|hochkant|Logo von Albania Tourism]][[Datei:Gjipe beach, Albania.JPG|mini|Badende in der Gjipe-Bucht an der [[Albanische Riviera|Albanischen Riviera]]]]
[[Bild:Beach1 Durres Albania 2005-07-10.jpg|thumb|Strandleben in Durrës]][[Bild:Durres Amphitheater.jpg|thumb|Amphitheater in Durrës]][[Bild:Berat.jpg|thumb|Altstadt von Berat]][[Bild:voskopoja_kirche.jpg|thumb|Kirche in Voskopoja]]
Der '''[[Tourismus]]''' steckt in '''[[Albanien]]''' noch immer in den Kinderschuhen. Im Gegensatz zu seinen Nachbarländern [[Griechenland]], [[Italien]] oder [[Jugoslawien]]setzte die touristische Entwicklung in Albanien erst spät ein. Trotz reger Interessen der Albaner, den Tourismus zu fördern und als wichtige wirtschaftliche Einnahmensquelle des Landes zu entwickeln, wird es noch länger dauern, bis Albanienreisen in den Katalogen europäischer Reisebüros zur Norm werden. Die Mehrzahl der Touristen, die im Hochsommer die Strände an der [[Adriatisches Meer|Adria]] und dem [[Ionisches Meer|Ionischen Meer]] bevölkern, sind Einheimische, Emigranten und Albaner aus den Nachbarländern. Nur langsam finden immer mehr Abenteurer und Entdecker Gefallen an Albanienreisen: Unberührte Landschaften, kaum besuchte Sehenswürdigkeiten, für ihre Freundlichkeit gelobte Menschen, sich rasant entwickelnde Städte und die Neugier auf Unbekanntes locken.


Der '''Tourismus in Albanien''' ist – typisch für [[Schwellenland|Schwellenländer]] – noch nicht stark entwickelt, heute aber doch ein wichtiger Wirtschaftszweig im Land. Im Gegensatz zu den Nachbarn [[Griechenland]], [[Italien]] und [[Montenegro]] setzte die [[Tourismus|touristische]] Entwicklung in [[Albanien]] erst spät ein. Immer mehr Touristen finden Gefallen an Reisen nach Albanien; dabei sind mehr als die Hälfte Einheimische, Emigranten und [[Albaner]] aus den Nachbarländern.<ref name="beka" />
== Sehenswürdigkeiten ==
Das Land verfügt über beeindruckende Naturschönheiten wie [[Strand|Sandstrände]] am [[Mittelmeer]], imposante [[Berg]]landschaften, fruchtbare Ebenen, große und kleine [[See (Gewässer)|Seen]] und viele unberührte Gegenden. Albanien hat eine lange [[Geschichte Albaniens|Geschichte]], die bis zu den [[Illyrer]]n führt. Es gibt viele antike Ruinen und andere Schätze aus alter Zeit. Viele verschiedene Kulturen haben Spuren hinterlassen, so dass das Land eine interessante Mischung architektonischer Monumente und gesellschaftlicher Einflüsse bieten kann.


== Urlaubsarten und meistbesuchte Reiseziele ==
Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zählen:
[[Datei:Marubi National Museum of Photography - Shkodra - Albania (40780289140).jpg|mini|Touristen im [[Marubi]]-Museum ''(Fototeka)'' in Shkodra]]
* [[Berat]] - grosse osmanische Altstadt und Burg (''Stadt mit 1000 Fenstern'')
Mit [[Strand|Stränden]] am [[Mittelmeer]], [[Berg]]landschaften, [[See]]n, noch unberührten Gegenden und historischen Städten bietet das Land Touristen ein breites Spektrum. [[Geschichte Albaniens|Albaniens Geschichte]] reicht bis zu den [[Illyrer]]n zurück. Verschiedene Kulturen haben Spuren hinterlassen, so dass das Land eine große Vielfalt architektonischer Monumente und gesellschaftlicher Einflüsse aufweist. Es existieren mehrere antike Ruinen und andere Relikte aus vergangener Zeit ([[Byzantinisches Reich|byzantinisch]], [[Venezianisches Albanien|venezianisch]]), historische Monumente aus dem [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reich]] und alte [[orthodoxe Kirchen]].
* [[Butrint]] - griechisch-römische Ruinen ([[UNESCO]] [[Welterbe]])

* [[Durrës]] - antike Hafenstadt ''Dyrrhachium'' mit Amphitheater
Die Strände Albaniens ziehen die meisten Urlauber an. Die Hochsaison beschränkt sich auf die Monate Juli und August, obwohl die Luft- und Wassertemperaturen das Baden auch zu anderen Zeiten ermöglichen. Die Berge im Norden entwickeln sich im Sommer zu einem bei mitteleuropäischen Wanderern beliebten Ziel für [[Trekking]]touren in naturbelassenen Landschaften. Neben dem grenzüberschreitenden Fernwanderweg [[Peaks of the Balkans]] in den Albanischen Alpen gibt es noch den [[High Scardus Trail]] in Ostalbanien.
* [[Gjirokastra]] - osmanische ''Museumsstadt'' (UNESCO Welterbe)

* [[Kruja]] - Burg [[Skanderbeg]]s
Im Land gibt es [[Nationalparks in Albanien|15 Nationalparks]] (2021), von denen aber einige kaum erschlossen sind.
* [[Saranda]] - beliebt für Badeurlaub

* [[Tirana]] - Hauptstadt mit Museen und farbigen Häusern
Zu den am häufigsten besuchten Reisezielen gehören:
* [[Vlora]] - beliebt für Badeurlaub

[[Datei:Berat in 2013 04.jpg|mini|[[Berat]] ist eine typisch balkanisch-osmanisch geprägte Stadt und ist seit 2008 UNESCO-Welterbe.]]
[[Datei:Tourists Butrint Albania.jpg|mini|Tagestouristen aus [[Korfu]] beim Besuch der antiken Ausgrabungen in [[Butrint]], UNESCO-Welterbe.]]

* [[Prokletije|Albanischen Alpen]] – Wandern in Berggebieten mit Nationalparks und UNESCO-Weltnaturerbe
* [[Albanische Riviera]] – Steilküste, beliebt für Badeurlaub in kleinen Dörfern
* [[Apollonia (Albanien)|Apollonia]] – Ruinen einer antiken Großstadt, die zu ihrer Blütezeit rund 60.000 Einwohner hatte
* [[Berat]] – balkanisch-osmanische Altstadt und Burg (auch ''Stadt der 1000 Fenster'' genannt; UNESCO-Weltkulturerbe)
* [[Butrint]] – am besten erhaltene Ruinenstätte Albaniens (UNESCO-Welterbe)
* [[Byllis]] – Ruinen einer antiken illyrischen Stadt
* [[Durrës]] – antike Hafenstadt ''Dyrrhachium'' mit [[Amphitheater von Durrës|Amphitheater]], beliebt für Badeurlaub
* [[Gjirokastra]] – ''Museumsstadt'' mit typischen balkanisch-osmanischen Bürgerhäusern und Festung (UNESCO-Weltkulturerbe)
* [[Korça]] – balkanisch-osmanisch und in [[Neorenaissance]] geprägte Altstadt mit Gassen und Alleen (auch ''Paris Albaniens'' genannt)
* [[Kruja]] – [[Festung von Kruja|Festung]] mit [[Skanderbeg-Museum]] und Basar
* [[Pogradec]] – am [[Ohridsee]] ([[Natur- und Kulturerbe der Ohrid-Region|UNESCO-Weltnatur- und -kuturerbe]]), beliebt für Badeurlaub
* [[Saranda]] – beliebt für Badeurlaub am [[Ionisches Meer|Ionischen Meer]]
* [[Shkodra]] – [[Rozafa|geschichtsträchtige Burg]], Museen, Altstadt mit einer der größten katholischen Kathedralen ihrer Zeit
* [[Tirana]] – Hauptstadt mit Museen, verschiedenen Kultur- und Freizeitaktivitäten, vielen bunten Gebäuden, Läden, reges Nachtleben, Hausberg [[Dajti]] mit Seilbahn
* [[Vlora]] – Hafenstadt für Badeurlaub


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Das frühere [[Kommunismus|kommunistische]] Regime erlaubte lange Zeit keine touristischen Aktivitäten. In den späten [[1950er]]n und frühen [[1960er]]n waren einzig Reisende aus den osteuropäischen Bruderstaaten erwünscht. Mit dem Bruch zwischen Tirana und Moskau fanden diese schnell zunehmende Ansätze von Tourismus ein Abruptes Ende. Die wenigen, soeben erstellten Hotelbauten an der Küste hatten kaum Gäste. Bis zum Tod [[Enver Hoxha]]s im Jahr 1985 wurde ausländischer Tourismus in Albanien kaum gefördert. Zwar verfügte zwischenzeitlich fast jede Stadt über ein Hotel und an den Küsten und Bergen standen zahlreiche Erholungsheime, diese waren aber für Parteifunktionäre, Geschäftsreisende und ausgezeichnete inländische Arbeiter gedacht.
Das ehemalige [[Kommunismus|kommunistische]] Regime erlaubte mehrere Jahrzehnte lang keine touristischen Aktivitäten. In den späten 1950er und frühen 1960er Jahren waren einzig Reisende aus den osteuropäischen [[Bruderstaat]]en zugelassen. Die touristische Infrastruktur war zu der Zeit wie fast alles im Land gerade im Aufbau. Das ''Deutsche Reisebüro der Deutschen Demokratischen Republik'' warb in seinem Prospekt von 1958 folgendermaßen für Albanien:
{{Zitat|Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass bei diesen Reisen keinerlei Komfort erwartet werden kann. Die landschaftliche Schönheit, der ideale Sandstrand und die Großartigkeit der imposanten Bergwelt müssen hier für die Teilnehmer ausschlaggebend sein.}}


Mit dem Bruch zwischen der albanischen und sowjetischen Regierung fanden diese Ansätze des Tourismus ein abruptes Ende. Die wenigen, soeben erstellten Hotelneubauten an der Küste konnten nur eine geringfügige Anzahl an Gäste verzeichnen. Bis zum Tod [[Enver Hoxha]]s im Jahr 1985 wurde ausländischer Tourismus in Albanien kaum gefördert. Zwar verfügte zwischenzeitlich fast jede Stadt über ein Hotel und an den Küsten und Bergen standen mehrere Erholungsheime, diese waren aber für Parteifunktionäre, Geschäftsreisende und ausgezeichnete inländische Arbeiter gedacht.
In den [[1970er]] waren fast nur kommunistische Gruppierungen aus Westeuropa in Albanien zu Gast. Erst in den [[1980er]] Jahren durften Ausländer das Land in Gruppen besuchen. Journalisten und Amerikaner waren aber nicht erwünscht. Der Ausbau der touristischen Infrastruktur wurde gefördert, soweit dies dem armen Land, wo es fast an allem fehlte, möglich war, und im Ausland wurden diverse Reiseführer publiziert.


[[Datei:Propaganda sign in Durres.jpg|mini|hochkant|Touristen am Strand von Durrës in den 1970er Jahren]]
In den [[1990er]]n hielten der schwierige Transformationsprozess mit seinen Gewaltexzessen und Versorgungsengpässen sowie die [[Jugoslawienkriege|Konflikte auf dem Balkan]] weitere Touristen vom Land fern. Erholungssuchenden aus dem Westen war der Balkan zu gefährlich; Entwicklungshelfer gehörten zu den wenigen Ausländern im Land.
In den 1970er Jahren waren fast nur kommunistische Gruppierungen aus Westeuropa in Albanien zu Gast. In den 1980er Jahren durften Ausländer das Land in Gruppen besuchen. Journalisten und Amerikaner waren nicht erwünscht. Im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten des Entwicklungslandes wurden der Ausbau der touristischen Infrastruktur gefördert und im Ausland diverse Reiseführer publiziert.


In den 1990er Jahren hielten der Transformationsprozess mit seinen gewalttätigen Auseinandersetzungen und Versorgungsengpässen sowie die [[Jugoslawienkriege]] weitere Touristen vom Land fern. Erholungssuchenden aus dem Westen war der Balkan zu gefährlich; Entwicklungshelfer gehörten zu den wenigen Ausländern im Land.
Erst als sich nach dem [[Kosovo-Krieg]] die Grenzen zwischen den südosteuropäischen Staaten wieder durchlässiger wurden, fanden wieder mehr Ausländer nach Albanien. Den Anfang machten um das Jahr 2000 – neben für Heimaturlaub zurückkehrenden Emigranten – in den Nachbarländer lebende [[Albaner]].


Als mit Ende des [[Kosovokrieg]]s die Grenzen zwischen den südosteuropäischen Staaten wieder durchlässiger wurden, nahm die Anzahl ausländischer Besucher wieder zu. Zu Beginn um das Jahr 2000 waren dies neben für Heimaturlaub zurückkehrenden Emigranten vor allem in den Nachbarländern lebende [[Albaner]].
Seither hat eine rasante Entwicklung eingesetzt. Im ganzen Land, aber vor allem an den Stränden Mittelalbaniens, sind viele kleine private Hotels erstellt worden. Immer größer wird die Zahl albanischer Badetouristen aus dem In- und Ausland. Bei Westeuropäern sind vor allem Tagesausflüge von [[Korfu]] nach Saranda und Butrint beliebt. An der albanischen Riviera plant [[Club Méditerranée]] der Bau einer Hotelanlage.

Seither hat eine rasante Entwicklung eingesetzt. Vor allem an den Stränden Mittelalbaniens sind viele neue Hotels gebaut worden. Die Zahl der Badetouristen nimmt stetig zu. So wurden zirka 1.500.000 Touristen im Jahr 2009 verzeichnet, was einem relativen Wachstum gegenüber 2006 von zirka 221 Prozent entspricht.<ref name="AIF 10" />

2018 lancierte die albanische Regierung das Programm der „100 Dörfer“, um den Tourismus in ländlichen Gebieten anzukurbeln.<ref>{{Internetquelle |url=https://balkanweb.com/projekti-100-fshatrat-nga-lazarati-tek-valbona-dhe-boboshtica-harta-e-plote/ |titel=Projekti „100 fshatrat“, nga Lazarati tek Valbona dhe Boboshtica, harta e plotë |werk=Balkanweb.com |datum=2018-01-19 |abruf=2019-04-13 |sprache=sq}}</ref>

Albanien verzeichnete im Jahr 2021 insgesamt 5,52 Millionen Touristen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.laenderdaten.info/Europa/Albanien/tourismus.php |titel=www.laenderdaten.info Tourismus in Albanien|datum=2024-07-04 |sprache=de |abruf=2024-07-04}}</ref> Für das Jahr 2023 wurde ein Wachstum im Sektor von fast 60 % festgestellt.<ref>{{Internetquelle |autor=Monitor Magazine |url=https://www.cna.al/english/aktualitet/shqiperia-shenoi-rekord-ne-europe-per-turizmin-ne-2023-me-rritjen-me--i392517 |titel=Albania set a record in Europe for tourism in 2023/ With the highest increase in net-stays |werk=CNA |datum=2024-03-13 |sprache=sq |abruf=2024-07-04}}</ref> Im Jahr 2024 wird ein Umsatz von etwa 30 Mio. € erwartet mit einem jährlichen Wachstum von 4 %.<ref>{{Internetquelle |url=https://de.statista.com/outlook/mmo/reisen-tourismus/hotels/albanien |titel=https://de.statista.com Hotels - Albanien|datum=2024-07-04 |sprache=de |abruf=2024-07-04}}</ref>
[[Datei:Edi Rama, press conference, ITB 2025, Berlin (ITB56440).jpg|mini|Der albanische Ministerpräsident [[Edi Rama]] an der ITB Berlin 2025]]
In den Jahren 2020 bis 2024 wurden mehrere touristische Großprojekte gestartet, so zum Beispiel der Bau des [[Flughafen Vlora|Flughafens Vlora]] und zwei neue Yachthäfen, einer in [[Durrës]]<ref>{{Internetquelle |url=https://vloramarina.com |titel=Vlora Marina Yachthafen in Vlora|datum=2023-04-22 |sprache=de |abruf=2024-07-04}}</ref> und einer in [[Vlora]].<ref>{{Internetquelle |url=https://vloramarina.com |titel=Vlora Marina Yachthafen in Vlora|datum=2024-07-04 |sprache=de |abruf=2024-07-04}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.d-marin.com/de/nachricht/der-erstklassige-service-von-d-marin-kommt-dank-einer-partnerschaft-mit-dem-einzigen-weltklasse-hafen-des-landes-nach-albanien/ |titel=d-marin.com Yachthafen in Vlora|datum=2024-07-04 |sprache=en |abruf=2024-07-04}}</ref> Der Tourismus wurde auch immer aktiver gefördert, so war Albanien 2025 Partnerland an der [[Internationale Tourismus-Börse Berlin]] und Austragungsort der ersten drei Etappen des [[Giro d’Italia 2025|Giro d’Italia]].


== Hindernisse ==
== Hindernisse ==
Abgeschlossenheit und die politische Instabilität des Landes zählten zu den wesentlichen Problemen, die Touristenströme von Reisen nach Albanien abgehalten haben. Heute sind es vor allem Vorurteile. Daneben setzt die schlechte Infrastruktur dem Tourismus Grenzen: Stromausfälle und Wasserunterbrüche sind Alltag und viele Straßen sind noch immer in sehr schlechtem Zustand, so daß Überlandfahrten schnell lang und strapaziös werden. Erst die wichtigsten nationalen Verkehrsachsen wurden teilweise ausgebaut. Private Fahrer bieten mit Bussen und Kleinbussen günstige Transporte zwischen den wichtigen Orten. Fahrpläne und Preise sind aber nicht festgeschrieben. Das Netz der Eisenbahn [[Hekurudha e Shqipërisë]] ist klein ,und die Züge verkehren nur selten.
Abgeschlossenheit und Unzugänglichkeit sowie die politische Instabilität des Landes zählten zu den wesentlichen Problemen, die Touristen in der Vergangenheit von Reisen nach Albanien abgehalten haben. Weiter beeinträchtigten Infrastrukturprobleme früher die Entwicklung des Tourismus: Stromausfälle und Unterbrechungen der Wasserversorgung waren üblich und das Straßennetz unzureichend. Zwischenzeitlich wurden aber die nationalen [[Verkehr in Albanien|Verkehrsachsen]] fast alle ausgebaut, alle wichtigen Sehenswürdigkeiten sind erreichbar. Private Fahrer bieten mit Bussen und Kleinbussen günstige Transporte zwischen bedeutenden Orten, aber ohne öffentliche Fahrpläne. Das Netz der Eisenbahn [[Hekurudha Shqiptare]] ist für den Personentransport auf zwei Strecken mit geringer Auslastung begrenzt.


[[Datei:Durres in summer.JPG|mini|[[Durrës Plazh]] zur Hochsaison]]
Daneben drohen viele der schönsten Plätze durch illegales Bauen und [[Umweltverschmutzung]] zerstört zu werden. Insbesondere südlich von Durrës entstanden in den letzten Jahren zahlreiche Hotels. Das Wasser an vielen Stränden soll erheblich verschmutzt sein. Zudem fehlt es an manchen Orten an den notwendigen Trinkwasserreserven, um die Versorgung zur Hochsaison sicherstellen zu können.
Hingegen droht eine Zerstörung touristisch attraktiver Orte durch illegale Bebauung und [[Umweltverschmutzung]]. Insbesondere in [[Durrës Plazh]] wurden in den 2000er Jahren verstärkt Hotels erbaut. Unzureichende Müllentsorgung im ganzen Land und illegales Deponieren von Abfällen – teilweise auch in Urlaubsregionen und an Badestränden – stören Touristen.<ref>urlaub-im-web.de (12. Juli 2009): {{Internetquelle |url=http://www.urlaub-im-web.de/news-einzeln/1/juli/200900002000/albanien-tourismus-umwelt.html |titel=Albanien – ernste Umweltprobleme belasten Entwicklung des Tourismus |zugriff=2010-05-15 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20100211130351/http://www.urlaub-im-web.de/news-einzeln/1/juli/200900002000/albanien-tourismus-umwelt.html |archiv-datum=2010-02-11 |offline=ja |archiv-bot=2019-05-19 02:39:04 InternetArchiveBot }}</ref>


Die Sicherheitslage in Albanien ist weit besser als ihr Ruf. Touristen drohen keine spezifischen Gefahren.<ref>Bericht von United Nations Office on Drugs and Crime (UNODC): [http://www.unodc.org/unodc/en/frontpage/greater-stability-in-the-balkans-is-lowering-crime.html Greater stability in the Balkans is lowering crime] (Mai 2008)</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/00-SiHi/Nodes/AlbanienSicherheit_node.html |titel=Albanien: Reise- und Sicherheitshinweise |werk=Auswärtiges Amt |datum=2011-03-10 |zugriff=2011-03-21}}</ref>
Viele Ausländer fürchten sich vor Überfällen, obwohl die gegen Touristen gerichtete Kriminalität sehr gering ist. Die Sicherheitslage in Albanien ist weit besser als ihr Ruf [http://www.eda.admin.ch/travel/alban_d.html#0003], auch wenn in gewissen Regionen – vor allem im Norden – noch Vorsicht geboten ist.

Mit anderen Unsicherheiten kämpften einzelne ausländische Investoren: [[Club Med|Club Méditerranée]] hat Pläne für den Bau einer Hotelanlage an der [[Albanische Riviera|Albanischen Riviera]] nach jahrelangem Streit um die Eigentümerrechte am erworbenen Grundstück wieder aufgegeben. Die Aktivitäten von Club Mediterranée dienten zuvor als Beispiel, dass der Tourismus in Albanien entgegen allen anderen Behauptungen für große ausländische Investoren attraktiv und reif sei.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.iii.co.uk/investment/detail?type=news&code=cotn:BARC.L&it=&articleid=7373841&action=article |titel=Club Med quits Albania resort, cites land problems |datum=2009-06-16 |autor=Benet Koleka ([[Reuters]]) |sprache=en |zugriff=2010-10-22 }}</ref>


== Wirtschaftliche Bedeutung ==
== Wirtschaftliche Bedeutung ==
[[Datei:Bazaar in Krujë 003.jpg|mini|Touristen im Basar von Kruja]]
Der Tourismus hat für die wirtschaftliche Entwicklung eine große Bedeutung. Entwicklungspläne von allen Regierungen der letzten Jahre sehen den Tourismus als wichtiges Standbein der künftigen Volkswirtschaft. In gewissen Küstenregionen zählt der Badetourismus aber schon jetzt zum wichtigsten Arbeitsgeber.
Der Tourismus hat für die wirtschaftliche Entwicklung eine große und ständig zunehmende Bedeutung. Entwicklungspläne von allen Regierungen der letzten Jahre sehen den Tourismus als wichtiges Standbein der künftigen Volkswirtschaft. Der Bereich Transport und Tourismus habe im Jahr 2011 direkt und indirekt rund ein Viertel des Bruttoinlandprodukts beigetragen;<ref name="unitt">{{Internetquelle |url=http://euft.eu/en/2011/04/14/%e2%80%9cthe-importance-of-tourism-for-the-albanian-economy%e2%80%9d/ |titel=The importance of tourism for the Albanian economy |werk=Universiteti Europian për Turizmin |autor=Salvatore Messina |datum=2011-04-14 |sprache=en |zugriff=2012-05-22 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120808215551/http://euft.eu/en/2011/04/14/%e2%80%9cthe-importance-of-tourism-for-the-albanian-economy%e2%80%9d/ |archiv-datum=2012-08-08}}</ref><ref name="usaid" /> auch acht Jahre später liegt der Beitrag in diesem Rahmen.<ref>{{Internetquelle |autor=Gerta Dervishi/ATA |url=https://followbusinessalbania.com/world-tourism-council-over-300000-jobs-from-tourism-in-albania/ |titel=World Tourism Council: Over 300,000 jobs from tourism in Albania {{!}} Follow Business Albania |werk=Follow Business Albania |datum=2019-05-07 |abruf=2019-05-11 |sprache=en}}</ref> Der Tourismussektor ist von 2005 bis 2010 um 70 Prozent gewachsen.<ref name="usaid">{{Internetquelle |url=http://albania.usaid.gov/shfaqart/512/26/USAID_Builds_Entrepreneurship_in_Tourism_.htm |titel=USAID Builds Entrepreneurship in Tourism |werk=USAID Albania |datum=2011-04-14 |sprache=en |zugriff=2012-05-22 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20111015143204/http://albania.usaid.gov/shfaqart/512/26/USAID_Builds_Entrepreneurship_in_Tourism_.htm |archiv-datum=2011-10-15 |offline=ja |archiv-bot=2019-05-19 02:39:04 InternetArchiveBot }}</ref>

Das Land verfügte im Jahr 2009 laut einem Bericht des Statistikinstitutes ({{sqS|''Instituti i Statistikave''}}) über 369 Hotels mit 5888 Zimmern und 11.932 Betten. 2009 wurden über 1,5 Millionen ausländische Reisende gezählt; darunter waren knapp 236.000 Hotelgäste, die rund 540.000 Hotelnächte verbrachten.<ref name="AIF 10">{{Internetquelle |url=http://www.instat.gov.al/media/100318/shqiperia_ne_shifra_2010.pdf |titel=Shqipëria në Shifra/Albania in Figures 2010 |autor=Ines Nurja |werk=Instituti i Statistikave |sprache=al |datum=2009 |zugriff=2015-12-20 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160304114234/http://www.instat.gov.al/media/100318/shqiperia_ne_shifra_2010.pdf |archiv-datum=2016-03-04 |offline=ja |archiv-bot=2019-05-19 02:39:04 InternetArchiveBot }}</ref> Ein Großteil der Touristen stammte 2009 vom [[Balkanhalbinsel|Balkan]] ([[Kosovo]]: 45 %, [[Nordmazedonien|Mazedonien]]: 18 %, [[Montenegro]]: 6 %, [[Italien]] und [[Griechenland]] je 5 %, [[Serbien]], [[Deutschland]] und [[Vereinigtes Königreich]] je 3 %).<ref name="unitt" /><ref name="akt" /> In den ersten acht Monaten des Jahres 2009 waren rund ein Drittel der Touristen im Ausland wohnhafte Albaner.<ref name="akt">{{Internetquelle |url=http://www.akt.gov.al/akt/text.php?id=25&lang=2 |titel=Statistics |werk=Agjencia Kombetare e Turizmit |sprache=en |zugriff=2012-05-22 |archiv-url=https://archive.is/20130120180800/http://www.akt.gov.al/akt/text.php?id=25&lang=2 |archiv-datum=2013-01-20 }}</ref> 2012 kamen 20 bis 30 Prozent mehr ausländische Touristen im Vergleich zum Halbjahr 2011. Vor allem waren dies Polen, Tschechen, Österreicher und Asiaten. Die Besucherzahlen aus dem Kosovo und Mazedonien vergrößerten sich hingegen um 10 Prozent.<ref>{{Internetquelle |url=http://abcnews.al/lajme/ekonomi/5/21678 |titel=Das Jahr 2012 erfolgreich für den albanischen Tourismus |sprache=sq |hrsg=Albanian Broadcasting Corporation News |zugriff=2012-08-01 |datum=2012-08-01 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160309060229/http://www.abcnews.al/lajme/ekonomi/5/21678 |archiv-datum=2016-03-09 |offline=ja |archiv-bot=2019-05-19 02:39:04 InternetArchiveBot }}</ref>

Die Anzahl ausländischer Reisender in Albanien hat in den letzten Jahren deutlich zugekommen: 3,5 Mio. (2012), 3,3 Mio. (2013), 3,7 Mio. (2014), 4,1 Mio. (2015), 4,7 Mio. (2016) und 5,1 Mio. (2017). Im Jahr 2017 kamen 64 % der Touristen von der Balkanhalbinsel ([[Kosovo]]: 34 %, [[Nordmazedonien|Mazedonien]]: 13 %, [[Griechenland]]: 10 %, [[Montenegro]]: 7 %), 7 % der Touristen aus Italien sowie jeweils 2 % aus dem [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]], [[Deutschland]], [[Polen]] und den [[Vereinigte Staaten|USA]]. Die Zahl der Touristen aus Deutschland und der Schweiz ist von 2016 auf 2017 um 50 % auf 122.000 respektive 55.000 Personen angestiegen.<ref>{{internetquelle |url=http://www.instat.gov.al/media/3739/movements-of-citizens-in-albania-december-2017.pdf |titel=Movements of citizens in Albania |werk=Instat |datum=2018-01-23 |sprache=en |format=PDF |zugriff=2018-02-11 }}</ref>

In Albanien ist mindestens einer von sechs Arbeitnehmern respektive je nach Quelle 17 bis 24 Prozent aller Arbeitnehmer – total rund 100.000 Personen direkt und 300.000 Personen indirekt – im Bereich Transport und Tourismus tätig.<ref name="unitt" /><ref name="usaid" /><ref>{{Literatur |Titel=Travel & Tourism Economic Impact 2018: Albania |Hrsg=World Travel & Tourism Council |Ort=London |Datum=2018-03}}</ref> In einzelnen Regionen zählt der Tourismus schon jetzt zu den einzigen wichtigen Arbeitgebern neben der Landwirtschaft. Dies betrifft Badeorte an der Küste und Dörfer in den Bergen: Regionen, die insbesondere in den 1990er Jahren unter starker Abwanderung litten. So rechnete man beispielsweise für das kleine Bergdorf [[Theth]], das fast alle seine Einwohner verloren hatte, für 2009 bei 7500 Gästen mit Einnahmen von € 150.000 aus dem Fremdenverkehr. Mit Unterstützung der [[Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit|Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit]] konnten hier viele Bewohner in ihren Häusern Privatunterkünfte einrichteten, zudem wurden Wanderwege markiert.<ref name="beka">{{Internetquelle |url=http://www.giz.de/expertise/downloads/de-tourismus-reisepavillon-2010-destinationsentwicklung-beka.pdf |titel=Grenzüberschreitende Destinationsentwicklung für Bergtourismus (Albanien, Montenegro, Kosovo) |autor=Ismail Beka |datum=2010-04-24 |zugriff=2014-12-19 |format=PDF |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141219113606/http://www.giz.de/expertise/downloads/de-tourismus-reisepavillon-2010-destinationsentwicklung-beka.pdf |archiv-datum=2014-12-19 |offline=ja |archiv-bot=2023-01-23 14:58:13 InternetArchiveBot }}</ref> Investiert werden müsste auch noch in die Ausbildung der Personen, die im Tourismussektor arbeiten.<ref name="unitt" />

Der wichtige Wirtschaftszweig Tourismus wird auch durch die Regierung verstärkt gefördert. Infrastrukturprojekte wie der Neubau des [[Flughafen Tirana|Flughafenterminals]] in Tirana, die neuen Flughäfen in [[Flughafen Kukës|Kukës]] und [[Flughafen Vlora|Vlora]], der Ausbau des Straßennetzes und der Häfen werden vorangetrieben. Verbesserte Straßen erschließen auch vormals sehr abgelegene Regionen wie zum Beispiel die Albanischen Alpen.<ref name="beka" /> Steuerliche Anreize gibt es auch für Investoren im Tourismusbereich.<ref>{{Internetquelle |url=https://investingintourism.com/albania-tourism-investment-brief/ |titel=Albania |werk=Investing in tourism Sustainability Conference |datum=2019-05-27 |abruf=2019-12-30 |sprache=en}}</ref> Kritisiert wird, dass viele Bauprojekte ohne Rücksicht auf Bestimmungen des Naturschutzes umgesetzt werden.<ref>{{Internetquelle |autor=Franziska Tschinderle |url=https://www.profil.at/ausland/voegel-oder-touristen-wer-darf-hier-landen/402546485 |titel=Vögel oder Touristen: Wer darf hier landen? |werk=Profil |datum=2023-08-05 |abruf=2023-08-08}}</ref>


Mit dem Projekt „Smile Albania“ sollte ab 2018 die Information für Touristen verbessert und Arbeit für junge Menschen geschaffen werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://smilealbania.gov.al/projekti-smile-albania/ |titel=Çfarë është Projekti “Smile Albania”? |werk=smilealbania.gov.al |abruf=2019-12-31 |sprache=sq}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://smilealbania.gov.al/smile-albania-2019-punesim-per-500-te-rinj/ |titel=Smile Albania 2019, punësim për 500 të rinj |werk=smilealbania.gov.al |abruf=2019-12-31 |sprache=sq}}</ref> Anfang 2018 hatte die albanische Regierung ein vierjähriges Programm angekündigt zur Förderung von 100 Dörfern. Neben der Infrastruktur soll dadurch vor allem auch der Tourismus im ländlichen Raum ([[Agrotourismus]]) gefördert werden, womit die Wirtschaft auch außerhalb der großen Städte und Touristenzentren gestärkt werden soll.<ref>{{Internetquelle |url=https://bujqesia.gov.al/programi-i-integruar-per-zhvillimin-rural-programi-i-100-fshatrave-2/ |titel=Programi i Integruar për Zhvillimin Rural – Programi i 100 Fshatrave |werk=Ministria e Bujqësisë dhe Zhvillimit Rural |abruf=2019-12-30 |sprache=sq}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.monitor.al/projekti-100-fshatrat-nga-lazarati-tek-valbona-dhe-boboshtica-harta-e-plote/ |titel=Projekti "100 fshatrat", nga Lazarati tek Valbona dhe Boboshtica, harta e plotë {{!}} |werk=Revista Monitor |datum=2018-01-18 |abruf=2019-12-31 |sprache=sq}}</ref>
Westeuropär werden aber nicht in Massen nach Albanien reisen, solange die Infrastruktur nicht deutlich verbessert wird. Projekte wie der Neubau des [[Flughafen Tirana|Flughafenterminals]], der Ausbau des Straßennetzes und der Häfen werden aber schnell vorangetrieben.


{| class="wikitable mw-collapsible toptextcells" style="width:100%"
Viele Albaner merken aber, dass sie in anderen Ländern für ähnlich viel Geld deutlich mehr Komfort erhalten. Deshalb reisen viele reiche Albaner jetzt für Badeurlaub mit [[Charter]]flügen in die Türkei oder nach Ägypten.
|+Liste der Orte im Projekt „100 Dörfer“<ref>{{Internetquelle |url=https://bujqesia.gov.al/wp-content/uploads/2018/03/Aneksi_18_Lista_e_100_fshatrave.pdf |titel=Lista e 100 Fshatrave |werk=Ministria e Bujqësisë dhe Zhvillimit Rural |datum=2018-03 |abruf=2019-12-31 |format=PDF |sprache=sq}}</ref>
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; [[Qark Berat]] (6)
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; [[Qark Korça]] (12)
[[Drenova]]/Boboshtica, [[Voskopoja]], [[Dardha (Korça)|Dardha]], Zvirina, Rehova, [[Borova (Albanien)|Borova]], [[Lin (Albanien)|Lin]], [[Tushemisht]], Gurras, Arrëz, Nikolica, Zaroshka ([[Kleiner Prespasee]])
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; [[Qark Kukës]] (4)
[[Shishtavec]], Shtiqen, Cahan, [[Valbona (Albanien)|Valbona]]
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; [[Qark Lezha]] (5)
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; [[Qark Shkodra]] (9)
[[Drisht]], [[Zogaj (Shkodra)|Zogaj]], [[Theth]], Mjeda, Kukël, Qelëz, Kryezi, Razma/Vrith, Lëpusha ([[Qafa e Bordolecit]])
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; [[Qark Tirana]] (10)
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== Literatur ==
== Literatur ==
* {{Literatur |Autor=Rüdiger Pier |Titel=Tourismus |Hrsg=Klaus-Detlev Grothusen |Sammelwerk=Albanien |Verlag=Vandenhoeck & Ruprecht |Ort=Göttingen |Datum=1993 |Reihe=Südosteuropa-Handbuch |BandReihe=Band VII |ISBN=3-525-36207-2 |Seiten=417–426}}
* Renate Ndarurinze: Albanien entdecken. Trescher Verlag, Berlin 2006 ISBN 3-8979-4091-4
* {{Literatur |Autor=Elsa Dhuli |Titel=Tourism in Figures – Albania 2021 |Hrsg=[[INSTAT]] |Ort=Tirana |Datum=2022 |Online=https://www.instat.gov.al/en/publications/books/2022/tourism-in-figures-albania-2021/ |Format=PDF}}
* {{Literatur |Autor=Drita Kruja, Edlira Gjuraj |Titel=Tourism Employment During Economic Transition in Albania |Ort=Shkodra |Kommentar= (ohne Datum) |Online=[http://de.slideshare.net/hoteleritourismalbania/tourism-employment-during-economic-transition-in-albania-25996917 Bericht online]}} (PDF; 275&nbsp;kB)


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commons|Tourism in Albania|Tourismus in Albanien}}
* [http://www.albaniantourism.com/ Tourismusministerium] (Englisch)
{{Commons|Category:Albania|Kategorie:Albanien}}
{{Wikivoyage|Albanien}}
* [http://www.albania.al/ Offizielle Webpräsenz für Touristen] (englisch)
* [http://www.shqiperia.com/foto/galeria/ Fotogalerie] (albanisch)
* [http://www.albanien.ch/albanien_info/ Online-Reiseführer mit Reisetipps und Ortsbeschreibungen]
* [https://smilealbania.gov.al/ Smile Albania] (albanisch)


== Bilder ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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Bild:Himara.jpg|Badeort Himara an der Albanischen Riviera
Bild:Sarande.jpg|An der Uferpromenade in Saranda
Bild:Apollonia Ruins near Fieri (Albania).jpg|Römische Ruinen in Apollonia
Bild:Butrint, Albania.jpg|Butrint, Theater
Bild:Liqeni i Shkopetit.jpg|Berglandschaft in Nordalbanien
Bild:Ksamil.jpg|Küste in Südalbanien (''Butrint-See'')
Bild:Gjirokaster roofs.jpg|Alte Häuser in Gjirokastra
Bild:House in gjirokastra.jpg|Altstadt von Gjirokastra
Bild:Geschuetzbunker.jpg|Zu Restaurant umgebauter Bunker am Meer
Bild:Korab.jpg|Korab, Albaniens höchster Berg
Bild:Jezerski Vrh (2694) sa Karanfila (2480).jpg|[[Malësia e Madhe]]
Bild:Karavasta.jpg|Ramsar-Schutzgebiet [[Karavasta|Lagune von Karavasta]]
</gallery>


{{Navigationsleiste Tourismus nach Staat/Europa}}
[[Kategorie:Albanien]]
[[Kategorie:Tourismus]]


[[Kategorie:Tourismus (Albanien)| ]]
[[en:Tourism in Albania]]
[[sq:Turizmi në Shqipëri]]
[[sv:Albaniens turism]]

Aktuelle Version vom 13. Mai 2025, 20:26 Uhr

Logo von Albania Tourism
Badende in der Gjipe-Bucht an der Albanischen Riviera

Der Tourismus in Albanien ist – typisch für Schwellenländer – noch nicht stark entwickelt, heute aber doch ein wichtiger Wirtschaftszweig im Land. Im Gegensatz zu den Nachbarn Griechenland, Italien und Montenegro setzte die touristische Entwicklung in Albanien erst spät ein. Immer mehr Touristen finden Gefallen an Reisen nach Albanien; dabei sind mehr als die Hälfte Einheimische, Emigranten und Albaner aus den Nachbarländern.[1]

Urlaubsarten und meistbesuchte Reiseziele

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Touristen im Marubi-Museum (Fototeka) in Shkodra

Mit Stränden am Mittelmeer, Berglandschaften, Seen, noch unberührten Gegenden und historischen Städten bietet das Land Touristen ein breites Spektrum. Albaniens Geschichte reicht bis zu den Illyrern zurück. Verschiedene Kulturen haben Spuren hinterlassen, so dass das Land eine große Vielfalt architektonischer Monumente und gesellschaftlicher Einflüsse aufweist. Es existieren mehrere antike Ruinen und andere Relikte aus vergangener Zeit (byzantinisch, venezianisch), historische Monumente aus dem Osmanischen Reich und alte orthodoxe Kirchen.

Die Strände Albaniens ziehen die meisten Urlauber an. Die Hochsaison beschränkt sich auf die Monate Juli und August, obwohl die Luft- und Wassertemperaturen das Baden auch zu anderen Zeiten ermöglichen. Die Berge im Norden entwickeln sich im Sommer zu einem bei mitteleuropäischen Wanderern beliebten Ziel für Trekkingtouren in naturbelassenen Landschaften. Neben dem grenzüberschreitenden Fernwanderweg Peaks of the Balkans in den Albanischen Alpen gibt es noch den High Scardus Trail in Ostalbanien.

Im Land gibt es 15 Nationalparks (2021), von denen aber einige kaum erschlossen sind.

Zu den am häufigsten besuchten Reisezielen gehören:

Berat ist eine typisch balkanisch-osmanisch geprägte Stadt und ist seit 2008 UNESCO-Welterbe.
Tagestouristen aus Korfu beim Besuch der antiken Ausgrabungen in Butrint, UNESCO-Welterbe.
  • Albanischen Alpen – Wandern in Berggebieten mit Nationalparks und UNESCO-Weltnaturerbe
  • Albanische Riviera – Steilküste, beliebt für Badeurlaub in kleinen Dörfern
  • Apollonia – Ruinen einer antiken Großstadt, die zu ihrer Blütezeit rund 60.000 Einwohner hatte
  • Berat – balkanisch-osmanische Altstadt und Burg (auch Stadt der 1000 Fenster genannt; UNESCO-Weltkulturerbe)
  • Butrint – am besten erhaltene Ruinenstätte Albaniens (UNESCO-Welterbe)
  • Byllis – Ruinen einer antiken illyrischen Stadt
  • Durrës – antike Hafenstadt Dyrrhachium mit Amphitheater, beliebt für Badeurlaub
  • GjirokastraMuseumsstadt mit typischen balkanisch-osmanischen Bürgerhäusern und Festung (UNESCO-Weltkulturerbe)
  • Korça – balkanisch-osmanisch und in Neorenaissance geprägte Altstadt mit Gassen und Alleen (auch Paris Albaniens genannt)
  • KrujaFestung mit Skanderbeg-Museum und Basar
  • Pogradec – am Ohridsee (UNESCO-Weltnatur- und -kuturerbe), beliebt für Badeurlaub
  • Saranda – beliebt für Badeurlaub am Ionischen Meer
  • Shkodrageschichtsträchtige Burg, Museen, Altstadt mit einer der größten katholischen Kathedralen ihrer Zeit
  • Tirana – Hauptstadt mit Museen, verschiedenen Kultur- und Freizeitaktivitäten, vielen bunten Gebäuden, Läden, reges Nachtleben, Hausberg Dajti mit Seilbahn
  • Vlora – Hafenstadt für Badeurlaub

Das ehemalige kommunistische Regime erlaubte mehrere Jahrzehnte lang keine touristischen Aktivitäten. In den späten 1950er und frühen 1960er Jahren waren einzig Reisende aus den osteuropäischen Bruderstaaten zugelassen. Die touristische Infrastruktur war zu der Zeit – wie fast alles im Land – gerade im Aufbau. Das Deutsche Reisebüro der Deutschen Demokratischen Republik warb in seinem Prospekt von 1958 folgendermaßen für Albanien:

„Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass bei diesen Reisen keinerlei Komfort erwartet werden kann. Die landschaftliche Schönheit, der ideale Sandstrand und die Großartigkeit der imposanten Bergwelt müssen hier für die Teilnehmer ausschlaggebend sein.“

Mit dem Bruch zwischen der albanischen und sowjetischen Regierung fanden diese Ansätze des Tourismus ein abruptes Ende. Die wenigen, soeben erstellten Hotelneubauten an der Küste konnten nur eine geringfügige Anzahl an Gäste verzeichnen. Bis zum Tod Enver Hoxhas im Jahr 1985 wurde ausländischer Tourismus in Albanien kaum gefördert. Zwar verfügte zwischenzeitlich fast jede Stadt über ein Hotel und an den Küsten und Bergen standen mehrere Erholungsheime, diese waren aber für Parteifunktionäre, Geschäftsreisende und ausgezeichnete inländische Arbeiter gedacht.

Touristen am Strand von Durrës in den 1970er Jahren

In den 1970er Jahren waren fast nur kommunistische Gruppierungen aus Westeuropa in Albanien zu Gast. In den 1980er Jahren durften Ausländer das Land in Gruppen besuchen. Journalisten und Amerikaner waren nicht erwünscht. Im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten des Entwicklungslandes wurden der Ausbau der touristischen Infrastruktur gefördert und im Ausland diverse Reiseführer publiziert.

In den 1990er Jahren hielten der Transformationsprozess mit seinen gewalttätigen Auseinandersetzungen und Versorgungsengpässen sowie die Jugoslawienkriege weitere Touristen vom Land fern. Erholungssuchenden aus dem Westen war der Balkan zu gefährlich; Entwicklungshelfer gehörten zu den wenigen Ausländern im Land.

Als mit Ende des Kosovokriegs die Grenzen zwischen den südosteuropäischen Staaten wieder durchlässiger wurden, nahm die Anzahl ausländischer Besucher wieder zu. Zu Beginn um das Jahr 2000 waren dies neben für Heimaturlaub zurückkehrenden Emigranten vor allem in den Nachbarländern lebende Albaner.

Seither hat eine rasante Entwicklung eingesetzt. Vor allem an den Stränden Mittelalbaniens sind viele neue Hotels gebaut worden. Die Zahl der Badetouristen nimmt stetig zu. So wurden zirka 1.500.000 Touristen im Jahr 2009 verzeichnet, was einem relativen Wachstum gegenüber 2006 von zirka 221 Prozent entspricht.[2]

2018 lancierte die albanische Regierung das Programm der „100 Dörfer“, um den Tourismus in ländlichen Gebieten anzukurbeln.[3]

Albanien verzeichnete im Jahr 2021 insgesamt 5,52 Millionen Touristen.[4] Für das Jahr 2023 wurde ein Wachstum im Sektor von fast 60 % festgestellt.[5] Im Jahr 2024 wird ein Umsatz von etwa 30 Mio. € erwartet mit einem jährlichen Wachstum von 4 %.[6]

Der albanische Ministerpräsident Edi Rama an der ITB Berlin 2025

In den Jahren 2020 bis 2024 wurden mehrere touristische Großprojekte gestartet, so zum Beispiel der Bau des Flughafens Vlora und zwei neue Yachthäfen, einer in Durrës[7] und einer in Vlora.[8][9] Der Tourismus wurde auch immer aktiver gefördert, so war Albanien 2025 Partnerland an der Internationale Tourismus-Börse Berlin und Austragungsort der ersten drei Etappen des Giro d’Italia.

Abgeschlossenheit und Unzugänglichkeit sowie die politische Instabilität des Landes zählten zu den wesentlichen Problemen, die Touristen in der Vergangenheit von Reisen nach Albanien abgehalten haben. Weiter beeinträchtigten Infrastrukturprobleme früher die Entwicklung des Tourismus: Stromausfälle und Unterbrechungen der Wasserversorgung waren üblich und das Straßennetz unzureichend. Zwischenzeitlich wurden aber die nationalen Verkehrsachsen fast alle ausgebaut, alle wichtigen Sehenswürdigkeiten sind erreichbar. Private Fahrer bieten mit Bussen und Kleinbussen günstige Transporte zwischen bedeutenden Orten, aber ohne öffentliche Fahrpläne. Das Netz der Eisenbahn Hekurudha Shqiptare ist für den Personentransport auf zwei Strecken mit geringer Auslastung begrenzt.

Durrës Plazh zur Hochsaison

Hingegen droht eine Zerstörung touristisch attraktiver Orte durch illegale Bebauung und Umweltverschmutzung. Insbesondere in Durrës Plazh wurden in den 2000er Jahren verstärkt Hotels erbaut. Unzureichende Müllentsorgung im ganzen Land und illegales Deponieren von Abfällen – teilweise auch in Urlaubsregionen und an Badestränden – stören Touristen.[10]

Die Sicherheitslage in Albanien ist weit besser als ihr Ruf. Touristen drohen keine spezifischen Gefahren.[11][12]

Mit anderen Unsicherheiten kämpften einzelne ausländische Investoren: Club Méditerranée hat Pläne für den Bau einer Hotelanlage an der Albanischen Riviera nach jahrelangem Streit um die Eigentümerrechte am erworbenen Grundstück wieder aufgegeben. Die Aktivitäten von Club Mediterranée dienten zuvor als Beispiel, dass der Tourismus in Albanien entgegen allen anderen Behauptungen für große ausländische Investoren attraktiv und reif sei.[13]

Wirtschaftliche Bedeutung

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Touristen im Basar von Kruja

Der Tourismus hat für die wirtschaftliche Entwicklung eine große und ständig zunehmende Bedeutung. Entwicklungspläne von allen Regierungen der letzten Jahre sehen den Tourismus als wichtiges Standbein der künftigen Volkswirtschaft. Der Bereich Transport und Tourismus habe im Jahr 2011 direkt und indirekt rund ein Viertel des Bruttoinlandprodukts beigetragen;[14][15] auch acht Jahre später liegt der Beitrag in diesem Rahmen.[16] Der Tourismussektor ist von 2005 bis 2010 um 70 Prozent gewachsen.[15]

Das Land verfügte im Jahr 2009 laut einem Bericht des Statistikinstitutes (albanisch Instituti i Statistikave) über 369 Hotels mit 5888 Zimmern und 11.932 Betten. 2009 wurden über 1,5 Millionen ausländische Reisende gezählt; darunter waren knapp 236.000 Hotelgäste, die rund 540.000 Hotelnächte verbrachten.[2] Ein Großteil der Touristen stammte 2009 vom Balkan (Kosovo: 45 %, Mazedonien: 18 %, Montenegro: 6 %, Italien und Griechenland je 5 %, Serbien, Deutschland und Vereinigtes Königreich je 3 %).[14][17] In den ersten acht Monaten des Jahres 2009 waren rund ein Drittel der Touristen im Ausland wohnhafte Albaner.[17] 2012 kamen 20 bis 30 Prozent mehr ausländische Touristen im Vergleich zum Halbjahr 2011. Vor allem waren dies Polen, Tschechen, Österreicher und Asiaten. Die Besucherzahlen aus dem Kosovo und Mazedonien vergrößerten sich hingegen um 10 Prozent.[18]

Die Anzahl ausländischer Reisender in Albanien hat in den letzten Jahren deutlich zugekommen: 3,5 Mio. (2012), 3,3 Mio. (2013), 3,7 Mio. (2014), 4,1 Mio. (2015), 4,7 Mio. (2016) und 5,1 Mio. (2017). Im Jahr 2017 kamen 64 % der Touristen von der Balkanhalbinsel (Kosovo: 34 %, Mazedonien: 13 %, Griechenland: 10 %, Montenegro: 7 %), 7 % der Touristen aus Italien sowie jeweils 2 % aus dem Vereinigten Königreich, Deutschland, Polen und den USA. Die Zahl der Touristen aus Deutschland und der Schweiz ist von 2016 auf 2017 um 50 % auf 122.000 respektive 55.000 Personen angestiegen.[19]

In Albanien ist mindestens einer von sechs Arbeitnehmern respektive je nach Quelle 17 bis 24 Prozent aller Arbeitnehmer – total rund 100.000 Personen direkt und 300.000 Personen indirekt – im Bereich Transport und Tourismus tätig.[14][15][20] In einzelnen Regionen zählt der Tourismus schon jetzt zu den einzigen wichtigen Arbeitgebern neben der Landwirtschaft. Dies betrifft Badeorte an der Küste und Dörfer in den Bergen: Regionen, die insbesondere in den 1990er Jahren unter starker Abwanderung litten. So rechnete man beispielsweise für das kleine Bergdorf Theth, das fast alle seine Einwohner verloren hatte, für 2009 bei 7500 Gästen mit Einnahmen von € 150.000 aus dem Fremdenverkehr. Mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit konnten hier viele Bewohner in ihren Häusern Privatunterkünfte einrichteten, zudem wurden Wanderwege markiert.[1] Investiert werden müsste auch noch in die Ausbildung der Personen, die im Tourismussektor arbeiten.[14]

Der wichtige Wirtschaftszweig Tourismus wird auch durch die Regierung verstärkt gefördert. Infrastrukturprojekte wie der Neubau des Flughafenterminals in Tirana, die neuen Flughäfen in Kukës und Vlora, der Ausbau des Straßennetzes und der Häfen werden vorangetrieben. Verbesserte Straßen erschließen auch vormals sehr abgelegene Regionen wie zum Beispiel die Albanischen Alpen.[1] Steuerliche Anreize gibt es auch für Investoren im Tourismusbereich.[21] Kritisiert wird, dass viele Bauprojekte ohne Rücksicht auf Bestimmungen des Naturschutzes umgesetzt werden.[22]

Mit dem Projekt „Smile Albania“ sollte ab 2018 die Information für Touristen verbessert und Arbeit für junge Menschen geschaffen werden.[23][24] Anfang 2018 hatte die albanische Regierung ein vierjähriges Programm angekündigt zur Förderung von 100 Dörfern. Neben der Infrastruktur soll dadurch vor allem auch der Tourismus im ländlichen Raum (Agrotourismus) gefördert werden, womit die Wirtschaft auch außerhalb der großen Städte und Touristenzentren gestärkt werden soll.[25][26]

Liste der Orte im Projekt „100 Dörfer“[27]
Qark Berat (6)

Qafë Dardha, Roshnik, Malas Breg, Kozarja, Blezëncka, Kapinova

Qark Dibra (5)

Rabdisht, Radomira (Korab), Bushkash, Zerqan, Gur i Bardhë

Qark Durrës (6)

Rada, Shetaj (Kap Rodon), Shënavlash, Gjepalaj/Maminas, Metallaj, Halilaj (Zgërdhesh)

Qark Elbasan (9)

Gjinar, Shushica, Shtërmenj, Seferan (Dumreja), Sotira, Pajova, Stëbleva, Dardha, Rrajca/Skënderbej

Qark Fier (9)

Pojan (Apollonia), Libofsha, Cakran, Siqeca, Luar, Ardenica (Kloster Ardenica), Krutja, Goriçaj, Hekal (Byllis)

Qark Gjirokastra (13)

Dhoksat, Zhulat, Antigonea (Antigoneia), Lazarat, Labova e Sipërme, Nepravishta (Melan-Tekke), Nivica (Kurvelesh), Peshtan, Kalivaç, Kosina, Leusa, Malëshova, Sotira

Qark Korça (12)

Drenova/Boboshtica, Voskopoja, Dardha, Zvirina, Rehova, Borova, Lin, Tushemisht, Gurras, Arrëz, Nikolica, Zaroshka (Kleiner Prespasee)

Qark Kukës (4)

Shishtavec, Shtiqen, Cahan, Valbona

Qark Lezha (5)

Fishta, Ishull-Lezha, Skuraj, Katund i Vjetër, Orosh

Qark Shkodra (9)

Drisht, Zogaj, Theth, Mjeda, Kukël, Qelëz, Kryezi, Razma/Vrith, Lëpusha (Qafa e Bordolecit)

Qark Tirana (10)

Shëngjergj, Shesh, Peza, Pëllumbas, Laknas, Preza, Marikaj, Karpen, Vilë Bashtova (Festung Bashtova), German

Qark Vlora (12)

Kanina, Tragjas, Zvërnec, Dhërmi/Vuno, Kuç, Lukova, Mesopotam, Plloça (Amantia), Drashovica, Çuka, Mursia, Rusan (Gjin-Aleksi-Moschee)

  • Rüdiger Pier: Tourismus. In: Klaus-Detlev Grothusen (Hrsg.): Albanien (= Südosteuropa-Handbuch. Band VII). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1993, ISBN 3-525-36207-2, S. 417–426.
  • Elsa Dhuli: Tourism in Figures – Albania 2021. Hrsg.: INSTAT. Tirana 2022 (gov.al [PDF]).
  • Drita Kruja, Edlira Gjuraj: Tourism Employment During Economic Transition in Albania. Shkodra (Bericht online – (ohne Datum)). (PDF; 275 kB)
Commons: Tourismus in Albanien – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Albanien – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. a b c Ismail Beka: Grenzüberschreitende Destinationsentwicklung für Bergtourismus (Albanien, Montenegro, Kosovo). (PDF) 24. April 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Dezember 2014; abgerufen am 19. Dezember 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.giz.de
  2. a b Ines Nurja: Shqipëria në Shifra/Albania in Figures 2010. In: Instituti i Statistikave. 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 20. Dezember 2015 (al).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.instat.gov.al
  3. Projekti „100 fshatrat“, nga Lazarati tek Valbona dhe Boboshtica, harta e plotë. In: Balkanweb.com. 19. Januar 2018, abgerufen am 13. April 2019 (albanisch).
  4. www.laenderdaten.info Tourismus in Albanien. 4. Juli 2024, abgerufen am 4. Juli 2024.
  5. Monitor Magazine: Albania set a record in Europe for tourism in 2023/ With the highest increase in net-stays. In: CNA. 13. März 2024, abgerufen am 4. Juli 2024 (albanisch).
  6. https://de.statista.com Hotels - Albanien. 4. Juli 2024, abgerufen am 4. Juli 2024.
  7. Vlora Marina Yachthafen in Vlora. 22. April 2023, abgerufen am 4. Juli 2024.
  8. Vlora Marina Yachthafen in Vlora. 4. Juli 2024, abgerufen am 4. Juli 2024.
  9. d-marin.com Yachthafen in Vlora. 4. Juli 2024, abgerufen am 4. Juli 2024 (englisch).
  10. urlaub-im-web.de (12. Juli 2009): Albanien – ernste Umweltprobleme belasten Entwicklung des Tourismus. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Februar 2010; abgerufen am 15. Mai 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.urlaub-im-web.de
  11. Bericht von United Nations Office on Drugs and Crime (UNODC): Greater stability in the Balkans is lowering crime (Mai 2008)
  12. Albanien: Reise- und Sicherheitshinweise. In: Auswärtiges Amt. 10. März 2011, abgerufen am 21. März 2011.
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