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„Samoëns“ – Versionsunterschied

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'''Samoëns''' ist eine Gemeinde im [[Frankreich|französischen]] [[Département (Frankreich)|Département]] [[Haute-Savoie]] in der [[Regionen Frankreichs|Region]] [[Rhône-Alpes]]. Es ist Hauptort des [[Kanton (Frankreich)|Kantons]] [[Samoëns (Kanton)|Samoëns]] im Arrondissement [[Bonneville (Arrondissement)|Bonneville]].


'''Samoëns''' ist eine [[Frankreich|französische]] [[Gemeinde (Frankreich)|Gemeinde]] im [[Département]] [[Département Haute-Savoie|Haute-Savoie]] in der [[Region (Frankreich)|Region]] [[Auvergne-Rhône-Alpes]]. Es gehört zum [[Kanton (Frankreich)|Kanton]] [[Kanton Cluses|Cluses]] im [[Arrondissement]] [[Arrondissement Bonneville|Bonneville]].
==Geographie==
Samoëns liegt auf 699 m ü. M., östlich von [[Cluses]], etwa 46 km ostsüdöstlich der Stadt [[Genf]] (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich am nördlichen Rand des breiten Talbodens des [[Giffre]], in den [[Savoyer Alpen]] im [[Haut-Giffre]], im östlichen [[Faucigny (Region)|Faucigny]].


== Geographie ==
Die Fläche des 97.29 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen stark reliefierten Abschnitt der Savoyer Alpen. Das Gebiet wird von Südosten nach Nordwesten vom Giffre durchquert, der in einem weiten Tal mit rund 1.5 km breitem flachen Talboden fließt. Bei Samoëns nimmt der Giffre von Süden den Wildbach ''Nant d'Ant'', von Norden den ''Clévieux'' auf. Südlich des Giffre-Tals reicht das Gemeindeareal auf die Höhen des Grand Massif (Tourismusregion) mit den Gipfeln von ''Tête du Pré des Saix'' (2.113 m ü. M.) und ''Tête Pelouse'' (2.474 m ü. M.). Nach Norden und Osten erstreckt sich der Gemeindeboden in die Quelltäler des Clévieux, die von schroffen Kalkgipfeln flankiert werden. Die östliche Grenze verläuft über ''Les Avoudrues'' (mit 2.666 m ü. M. die höchste Erhebung von Samoëns), ''Pointe Rousse des Chambres'' (2.655 m ü. M.) und den Westgipfel der ''Dents Blanches'' (2.638 m ü. M.). An den Nordhängen dieser Berge liegen mehrere kleine Firnfelder. Im karstigen Relief gibt es mehrere Höhlen. Ganz im Norden reicht das Gemeindegebiet über die Wasserscheide in das Quellgebiet der [[Dranse (Haute-Savoie)|Dranse]] oberhalb von Morzine.
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Zu Samoëns gehören neben dem eigentlichen Ortskern auch zahlreiche weitere Dörfer, Siedlungen und Weiler sowie Gehöfte, darunter:
Zu Samoëns gehören neben dem eigentlichen Ortskern auch zahlreiche weitere Dörfer, Siedlungen und Weiler sowie Gehöfte, darunter:
*''L'Etelley'' (690 m ü. M.) am südlichen Talrand des Giffre
* ''L’Etelley'' ({{Höhe|690|FR}}) am südlichen Talrand des Giffre
*''Vercland'' (825 m ü. M.) auf einer Terrasse am südlichen Talhang des Giffre
* ''Vercland'' ({{Höhe|825|FR}}) auf einer Terrasse am südlichen Talhang des Giffre
*''Le Villard'' (800 m ü. M.) am nördlichen Talhang des Giffre
* ''Le Villard'' ({{Höhe|800|FR}}) am nördlichen Talhang des Giffre
*''Mathonex'' (910 m ü. M.) auf einem Geländevorsprung am nördlichen Talhang des Giffre
* ''Mathonex'' ({{Höhe|910|FR}}) auf einem Geländevorsprung am nördlichen Talhang des Giffre
*''Chantemerle'' (1.060 m ü. M.) am nördlichen Talhang des Giffre
* ''Chantemerle'' ({{Höhe|1060|FR}}) am nördlichen Talhang des Giffre
*''La Bérouze'' (690 m ü. M.) im Tal des Giffre
* ''La Bérouze'' ({{Höhe|690|FR}}) im Tal des Giffre
*''Les Moulins'' (720 m ü. M.) im Tal des Giffre am Austritt des Clévieux
* ''Les Moulins'' ({{Höhe|720|FR}}) im Tal des Giffre am Austritt des Clévieux
*''Vallon d'en Bas'' (710 m ü. M.) im Tal des Giffre
* ''Vallon d’en Bas'' ({{Höhe|710|FR}}) im Tal des Giffre
*''Vallon d'en Haut'' (713 m ü. M.) im Tal des Giffre
* ''Vallon d’en Haut'' ({{Höhe|713|FR}}) im Tal des Giffre
*''Sougey'' (720 m ü. M.) im Tal des Giffre
* ''Sougey'' ({{Höhe|720|FR}}) im Tal des Giffre
*''Les Allamands'' (1.030 m ü. M.) in einem Talkessel des Clévieux
* ''Les Allamands'' ({{Höhe|1030|FR}}) in einem Talkessel des Clévieux


Nachbargemeinden von Samoëns sind [[Sixt-Fer-à-Cheval]] im Osten, [[Arâches-la-Frasse]] im Süden, [[Morillon (Haute-Savoie)|Morillon]] und [[Verchaix]] im Westen, [[Morzine]] im Norden sowie die schweizerische Gemeinde [[Chambéry]] im Nordosten.
Nachbargemeinden von Samoëns sind [[Sixt-Fer-à-Cheval]] im Osten, [[Arâches-la-Frasse]] im Süden, [[Morillon (Haute-Savoie)|Morillon]] und [[Verchaix]] im Westen, [[Morzine]] im Norden sowie die schweizerische Gemeinde [[Champéry]] im Nordosten.


==Geschichte==
== Geschichte ==
Verschiedene Funde weisen darauf hin, dass das Gebiet um Samoëns bereits im [[Neolithikum]] besiedelt war. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1167 unter den Namen ''Samoens'' und ''Samoën''. Später erschienen die Bezeichnungen ''Samoyn'', ''Semoeng'', ''Samoding'', ''Samodens'' und 1652 ''Samoùan''. Der Ortsname bedeutet ''sept mons'' (sieben Berge/Alpweiden), abgeleitet von den frankoprovenzalischen Wörtern ''sat'' (sieben) und ''moens'' (Berge). Andere Quellen führen Samoëns auf den burgundischen Personennamen ''Sanemod'' oder ''Senamod'' zurück.
Verschiedene Funde weisen darauf hin, dass das Gebiet um Samoëns bereits im [[Neolithikum]] besiedelt war. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1167 unter den Namen ''Samoens'' und ''Samoën''. Später erschienen die Bezeichnungen ''Samoyn'', ''Semoeng'', ''Samoding'', ''Samodens'' und 1652 ''Samoùan''. Der Ortsname bedeutet ''sept mons'' (sieben Berge/Alpweiden), abgeleitet von den frankoprovenzalischen Wörtern ''sat'' (sieben) und ''moens'' (Berge). Andere Quellen führen Samoëns auf den burgundischen Personennamen ''Sanemod'' oder ''Senamod'' zurück.


Im [[Mittelalter]] gehörte Samoëns zur Herrschaft Faucigny. Als Teil der Dauphiné gelangte der Ort 1349 an Frankreich, wurde aber im Vertrag von Paris 1355 in einem Länderabtausch an die Grafen von Savoyen abgegeben. Danach teilte Samoëns das Schicksal [[Savoyen]]s. Im Jahre 1476 brach ein Berner Trupp über die Bergpässe aus dem Wallis nach Samoëns ein und zerstörte das Dorf und seine Burg. Im 16. Jahrhundert erhielt der Ort gewisse Freiheitsrechte. Seit dem 17. Jahrhundert entwickelte sich Samoëns zu einem Zentrum des Steinmetz- und Maurerhandwerks. Der bei Samoëns abgebaute Kalkstein diente zum Bau von Kirchen, Brücken und Häusern in der näheren und weiteren Region. Dadurch und durch die ausgedehnten Alpen (Milchwirtschaft und Käseproduktion) erreichte Samoëns vor allem im 18. Jahrhundert einen gewissen Wohlstand. Zu einer Gebietsveränderung kam es 1865, als Verchaix von Samoëns abgetrennt und zu einer selbständige Gemeinde erhoben wurde.
Im [[Mittelalter]] gehörte Samoëns zur Herrschaft Faucigny. Als Teil der Dauphiné gelangte der Ort 1349 an Frankreich, wurde aber im Vertrag von Paris 1355 in einem Länderabtausch an die [[Haus Savoyen|Grafen von Savoyen]] abgegeben. Danach teilte Samoëns das Schicksal [[Savoyen]]s. Im Jahre 1476 brach ein Berner Trupp über die Bergpässe aus dem Wallis nach Samoëns ein und zerstörte das Dorf und seine Burg. Im 16. Jahrhundert erhielt der Ort gewisse Freiheitsrechte. Seit dem 17. Jahrhundert entwickelte sich Samoëns zu einem Zentrum des Steinmetz- und Maurerhandwerks. Der bei Samoëns abgebaute Kalkstein diente zum Bau von Kirchen, Brücken und Häusern in der näheren und weiteren Region. Dadurch und durch die ausgedehnten Alpen (Milchwirtschaft und Käseproduktion) erreichte Samoëns vor allem im 18. Jahrhundert einen gewissen Wohlstand. Zu einer Gebietsveränderung kam es 1865, als Verchaix von Samoëns abgetrennt und zu einer selbständigen Gemeinde erhoben wurde.


==Sehenswürdigkeiten==
== Sehenswürdigkeiten ==
Die Pfarrkirche Notre-Dame-de-l'Assomption stammt ursprünglich aus dem 12. Jahrhundert, erhielt ihre heutige Gestalt aber beim Neubau im 17. Jahrhundert, wobei einige Teile des Vorgängerbaus mit einbezogen wurden. Kapellen befinden sich in Bérouze, Vallon, Chantemerle und Vercland (alle aus dem 17. Jahrhundert) sowie in weiteren Weilern. Der Ortskern, dessen Zentrum die Place du Gros-Tilleul bildet, zeichnet sich durch solide Steinhäuser (Steinmetzarbeiten) aus. Der Platz ist nach der Linde benannt, die hier im Jahr 1438 gepflanzt wurde. Erwähnenswert sind auch die Markthalle (Grenette) aus dem 16. Jahrhundert, das Maison de Lucinge (heute Rathaus), die Ruinen der ehemaligen Burg sowie die Herrschaftssitze Château de Bérouze und Château du Tannay.
Die Pfarrkirche Notre-Dame-de-l’Assomption stammt ursprünglich aus dem 12. Jahrhundert, erhielt ihre heutige Gestalt aber beim Neubau im 17. Jahrhundert, wobei einige Teile des Vorgängerbaus mit einbezogen wurden. Kapellen befinden sich in Bérouze, Vallon, Chantemerle und Vercland (alle aus dem 17. Jahrhundert) sowie in weiteren Weilern. Der Ortskern, dessen Zentrum die Place du Gros-Tilleul bildet, zeichnet sich durch solide Steinhäuser (Steinmetzarbeiten) aus. Der Platz ist nach der Linde benannt, die hier im Jahr 1438 gepflanzt wurde. Erwähnenswert sind auch die Markthalle (Grenette) aus dem 16. Jahrhundert, das Maison de Lucinge (heute Rathaus), die Ruinen der ehemaligen Burg sowie die Herrschaftssitze Château de Bérouze und Château du Tannay.


Einen Besuch wert sind das Ecomusée du Clos Parchet sowie der Jardin botanique alpin Jaysinia, ein rund 3 ha großer botanischer Garten, der 1906 von Louise Jay-Cognacq gegründet wurde.
Einen Besuch wert sind das Ecomusée du Clos Parchet sowie der Jardin botanique alpin Jaysinia, ein rund 3 ha großer botanischer Garten, der 1906 von Louise Jay-Cognacq gegründet wurde.


Die 1971 von einem Schäfer entdeckte [[Gouffre Mirolda]] ist eine [[Karst]]höhle in Samoëns. Sie ist mit dem Höhlensystem [[Lucien Bouclier]] verbunden und mit einer Tiefe von −1.661 m die tiefste [[Höhle]] in Europa.
==Bevölkerung==

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Mit 2323 Einwohnern (1999) gehört Samoëns zu den mittelgroßen Gemeinden des Département Haute-Savoie. Im Verlauf des 19. und 20. Jahrhunderts nahm die Einwohnerzahl aufgrund starker Abwanderung kontinuierlich ab (1861 wurden in Samoëns noch 3008 Einwohner gezählt). Seit Beginn der 1970er Jahre wurde jedoch wieder eine deutliche Bevölkerungszunahme verzeichnet.


Mit {{EWZ|FR|74258}} Einwohnern ({{EWD|FR|74258}}) gehört Samoëns zu den mittelgroßen Gemeinden des Département Haute-Savoie. Im Verlauf des 19. und 20.&nbsp;Jahrhunderts nahm die Einwohnerzahl aufgrund starker Abwanderung kontinuierlich ab (1861 wurden in Samoëns noch 3.008 Einwohner gezählt). Seit Beginn der 1970er-Jahre wurde jedoch wieder eine deutliche Bevölkerungszunahme verzeichnet.
==Wirtschaft und Infrastruktur==

== Wirtschaft und Infrastruktur ==
Samoëns war früher ein vorwiegend durch die [[Landwirtschaft|Land-]] und Alpwirtschaft und das Handwerk geprägtes Dorf. Heute gibt es verschiedene Betriebe des Kleingewerbes. Schon im 19. Jahrhundert entwickelte sich der Tourismus. In den letzten Jahrzehnten hat sich Samoëns zu einem wichtigen Ferienort im Haut-Giffre entwickelt. Die Gemeinde ist sowohl auf den Sommertourismus als auch auf den Wintertourismus (verschiedene Bergbahnen und Skilifte) spezialisiert und gehört zur Tourismusregion des Grand Massif.
Samoëns war früher ein vorwiegend durch die [[Landwirtschaft|Land-]] und Alpwirtschaft und das Handwerk geprägtes Dorf. Heute gibt es verschiedene Betriebe des Kleingewerbes. Schon im 19. Jahrhundert entwickelte sich der Tourismus. In den letzten Jahrzehnten hat sich Samoëns zu einem wichtigen Ferienort im Haut-Giffre entwickelt. Die Gemeinde ist sowohl auf den Sommertourismus als auch auf den Wintertourismus (verschiedene Bergbahnen und Skilifte) spezialisiert und gehört zur Tourismusregion des Grand Massif.


Die Ortschaft liegt abseits der größeren Durchgangsstraßen, ist aber von [[Taninges]] über die Departementsstraße D907 leicht erreichbar. Eine weitere Straßenverbindung besteht mit Morillon auf der südlichen Talseite des Giffre.
Die Ortschaft liegt abseits der größeren Durchgangsstraßen, ist aber von [[Taninges]] über die Departementsstraße D907 leicht erreichbar. Eine weitere Straßenverbindung besteht mit Morillon auf der südlichen Talseite des Giffre.


== Persönlichkeiten ==
==Weblinks==
* [[François-Marie Duboin]] (1827–1893), Missionsbischof, Apostolischer Vikar von Senegambia
*[http://www.samoens.com/ Offizielle Website der Gemeinde Samoëns]
* [[Marie-Louise Jaÿ]] (1838–1925), Unternehmerin, Mäzenin und Kunstsammlerin

== Weblinks ==
{{Commonscat|Samoëns}}
* [https://www.samoens.com/ Offizielle Website der Gemeinde Samoëns]

{{Navigationsleiste Gemeinden im Arrondissement Bonneville}}


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[[Kategorie:Ort in Rhône-Alpes]]


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Aktuelle Version vom 12. November 2024, 21:42 Uhr

Samoëns
Samoëns (Frankreich)
Samoëns (Frankreich)
Staat Frankreich Frankreich
Region Auvergne-Rhône-Alpes
Département (Nr.) Haute-Savoie (74)
Arrondissement Bonneville
Kanton Cluses
Gemeindeverband Montagnes du Giffre
Koordinaten 46° 5′ N, 6° 44′ OKoordinaten: 46° 5′ N, 6° 44′ O
Höhe 671–2665 m
Fläche 97,29 km²
Einwohner 2.193 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte 23 Einw./km²
Postleitzahl 74340
INSEE-Code
Website www.samoens.com

Blick auf Samoëns

Samoëns ist eine französische Gemeinde im Département Haute-Savoie in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Es gehört zum Kanton Cluses im Arrondissement Bonneville.

Samoëns liegt auf 710 m, östlich von Cluses, etwa 46 Kilometer ostsüdöstlich der Stadt Genf (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich am nördlichen Rand des breiten Talbodens des Giffre, in den Savoyer Alpen im Haut-Giffre, im östlichen Faucigny.

Parc du lac aux Dames

Die Fläche des 97,29 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen stark reliefierten Abschnitt der Savoyer Alpen. Das Gebiet wird von Südosten nach Nordwesten vom Giffre durchquert, der in einem weiten Tal mit rund 1,5 km breitem flachen Talboden fließt. Bei Samoëns nimmt der Giffre von Süden den Wildbach Nant d’Ant, von Norden den Clévieux auf. Südlich des Giffre-Tals reicht das Gemeindeareal auf die Höhen des Grand Massif (Tourismusregion) mit den Gipfeln von Tête du Pré des Saix (2113 m) und Tête Pelouse (2474 m). Nach Norden und Osten erstreckt sich der Gemeindeboden in die Quelltäler des Clévieux, die von schroffen Kalkgipfeln flankiert werden. Die östliche Grenze verläuft über Les Avoudrues (mit 2666 m die höchste Erhebung von Samoëns), Pointe Rousse des Chambres (2655 m) und den Westgipfel der Dents Blanches (2638 m). An den Nordhängen dieser Berge liegen mehrere kleine Firnfelder. Im karstigen Relief gibt es mehrere Höhlen. Ganz im Norden reicht das Gemeindegebiet über die Wasserscheide in das Quellgebiet der Dranse de Morzine oberhalb von Morzine.

Zu Samoëns gehören neben dem eigentlichen Ortskern auch zahlreiche weitere Dörfer, Siedlungen und Weiler sowie Gehöfte, darunter:

  • L’Etelley (690 m) am südlichen Talrand des Giffre
  • Vercland (825 m) auf einer Terrasse am südlichen Talhang des Giffre
  • Le Villard (800 m) am nördlichen Talhang des Giffre
  • Mathonex (910 m) auf einem Geländevorsprung am nördlichen Talhang des Giffre
  • Chantemerle (1060 m) am nördlichen Talhang des Giffre
  • La Bérouze (690 m) im Tal des Giffre
  • Les Moulins (720 m) im Tal des Giffre am Austritt des Clévieux
  • Vallon d’en Bas (710 m) im Tal des Giffre
  • Vallon d’en Haut (713 m) im Tal des Giffre
  • Sougey (720 m) im Tal des Giffre
  • Les Allamands (1030 m) in einem Talkessel des Clévieux

Nachbargemeinden von Samoëns sind Sixt-Fer-à-Cheval im Osten, Arâches-la-Frasse im Süden, Morillon und Verchaix im Westen, Morzine im Norden sowie die schweizerische Gemeinde Champéry im Nordosten.

Verschiedene Funde weisen darauf hin, dass das Gebiet um Samoëns bereits im Neolithikum besiedelt war. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1167 unter den Namen Samoens und Samoën. Später erschienen die Bezeichnungen Samoyn, Semoeng, Samoding, Samodens und 1652 Samoùan. Der Ortsname bedeutet sept mons (sieben Berge/Alpweiden), abgeleitet von den frankoprovenzalischen Wörtern sat (sieben) und moens (Berge). Andere Quellen führen Samoëns auf den burgundischen Personennamen Sanemod oder Senamod zurück.

Im Mittelalter gehörte Samoëns zur Herrschaft Faucigny. Als Teil der Dauphiné gelangte der Ort 1349 an Frankreich, wurde aber im Vertrag von Paris 1355 in einem Länderabtausch an die Grafen von Savoyen abgegeben. Danach teilte Samoëns das Schicksal Savoyens. Im Jahre 1476 brach ein Berner Trupp über die Bergpässe aus dem Wallis nach Samoëns ein und zerstörte das Dorf und seine Burg. Im 16. Jahrhundert erhielt der Ort gewisse Freiheitsrechte. Seit dem 17. Jahrhundert entwickelte sich Samoëns zu einem Zentrum des Steinmetz- und Maurerhandwerks. Der bei Samoëns abgebaute Kalkstein diente zum Bau von Kirchen, Brücken und Häusern in der näheren und weiteren Region. Dadurch und durch die ausgedehnten Alpen (Milchwirtschaft und Käseproduktion) erreichte Samoëns vor allem im 18. Jahrhundert einen gewissen Wohlstand. Zu einer Gebietsveränderung kam es 1865, als Verchaix von Samoëns abgetrennt und zu einer selbständigen Gemeinde erhoben wurde.

Sehenswürdigkeiten

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Die Pfarrkirche Notre-Dame-de-l’Assomption stammt ursprünglich aus dem 12. Jahrhundert, erhielt ihre heutige Gestalt aber beim Neubau im 17. Jahrhundert, wobei einige Teile des Vorgängerbaus mit einbezogen wurden. Kapellen befinden sich in Bérouze, Vallon, Chantemerle und Vercland (alle aus dem 17. Jahrhundert) sowie in weiteren Weilern. Der Ortskern, dessen Zentrum die Place du Gros-Tilleul bildet, zeichnet sich durch solide Steinhäuser (Steinmetzarbeiten) aus. Der Platz ist nach der Linde benannt, die hier im Jahr 1438 gepflanzt wurde. Erwähnenswert sind auch die Markthalle (Grenette) aus dem 16. Jahrhundert, das Maison de Lucinge (heute Rathaus), die Ruinen der ehemaligen Burg sowie die Herrschaftssitze Château de Bérouze und Château du Tannay.

Einen Besuch wert sind das Ecomusée du Clos Parchet sowie der Jardin botanique alpin Jaysinia, ein rund 3 ha großer botanischer Garten, der 1906 von Louise Jay-Cognacq gegründet wurde.

Die 1971 von einem Schäfer entdeckte Gouffre Mirolda ist eine Karsthöhle in Samoëns. Sie ist mit dem Höhlensystem Lucien Bouclier verbunden und mit einer Tiefe von −1.661 m die tiefste Höhle in Europa.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006
Einwohner 1673 1647 1724 1954 2148 2323 2332
Quellen: Cassini und INSEE

Mit 2193 Einwohnern (1. Januar 2022) gehört Samoëns zu den mittelgroßen Gemeinden des Département Haute-Savoie. Im Verlauf des 19. und 20. Jahrhunderts nahm die Einwohnerzahl aufgrund starker Abwanderung kontinuierlich ab (1861 wurden in Samoëns noch 3.008 Einwohner gezählt). Seit Beginn der 1970er-Jahre wurde jedoch wieder eine deutliche Bevölkerungszunahme verzeichnet.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Samoëns war früher ein vorwiegend durch die Land- und Alpwirtschaft und das Handwerk geprägtes Dorf. Heute gibt es verschiedene Betriebe des Kleingewerbes. Schon im 19. Jahrhundert entwickelte sich der Tourismus. In den letzten Jahrzehnten hat sich Samoëns zu einem wichtigen Ferienort im Haut-Giffre entwickelt. Die Gemeinde ist sowohl auf den Sommertourismus als auch auf den Wintertourismus (verschiedene Bergbahnen und Skilifte) spezialisiert und gehört zur Tourismusregion des Grand Massif.

Die Ortschaft liegt abseits der größeren Durchgangsstraßen, ist aber von Taninges über die Departementsstraße D907 leicht erreichbar. Eine weitere Straßenverbindung besteht mit Morillon auf der südlichen Talseite des Giffre.

Persönlichkeiten

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Commons: Samoëns – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien