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„Lech“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|befasst sich mit dem Fluss Lech, weitere Bedeutungen unter [[Lech (Begriffsklärung)]]}}
{{Dieser Artikel|behandelt den Fluss. Zu weiteren Bedeutungen siehe [[Lech (Begriffsklärung)]].}}
{{Infobox Fluss
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="1" style="float:right; empty-cells:show; width:300px; margin-left:1em; margin-bottom:0,5em; background:#EBE085;"
| NAME=
|-bgcolor="#FFFFFF"
| ALTERNATIVNAME=
|colspan="2" style="text-align:center;" | [[Bild:Lech Augsburg.jpg|300px|Der Lech in Augsburg, Blick vom Hochablass flussabwärts]]
| SORTNAME =
|-
| LAGE= [[Vorarlberg]], [[Tirol (Bundesland)|Tirol]] ([[Österreich]]), [[Bayern]] ([[Deutschland]])
!colspan="2" align=center bgcolor="#EBE085" | '''Daten'''
| GKZ= AT/2-4/DE/12
|-bgcolor="#FFFFFF"
| FLUSSSYSTEM= Donau
|Lage: || [[Vorarlberg]], [[Tirol (Bundesland)|Tirol]] ([[Österreich]]), [[Bayern]] ([[Deutschland]])
| ABFLUSSWEG= Donau//Schwarzes Meer
|-bgcolor="#FFFFFF"
| FLUSSGEBIETSEINHEIT =
|Länge: || 285 km
| EINZUGSGEBIET-PREFIX=
|-bgcolor="#FFFFFF"
| EINZUGSGEBIET= 3919
|[[Quelle (Gewässer)|Quelle]]: || in der Nähe des [[Formarinsee]]s in [[Österreich]] ([[Vorarlberg]])
| EINZUGSGEBIET-SUFFIX=
|-bgcolor="#FFFFFF"
| NACHWEIS-EINZUGSGEBIET=
| Gr. Nebenflüsse: || [[Wertach (Fluss)|Wertach]], [[Vils (Lech)|Vils]]
| LÄNGE-PREFIX=
|-bgcolor="#FFFFFF"
| LÄNGE= 256
|[[Mündung (Gewässer)|Mündung]]: || Bei [[Marxheim]] in die [[Donau]]
| LÄNGE-SUFFIX=
|-bgcolor="#FFFFFF"
| NACHWEIS-LÄNGE=
|Quellhöhe: || 2.789 m ü. [[Normalnull|NN]]
| PEGEL1= ''Lechaschau''/173.4/931.0/1.96/20.01.1996/9.36/44.1/363/943/23.08.2005/
|-bgcolor="#FFFFFF"
| PEGEL1-REIHE= 1971–2010
|Mündungshöhe: || 392 m ü. [[Normalnull|NN]]
| NACHWEIS-PEGEL1= <ref>{{HydrographischesJahrbuchOesterreich|jahr=2010|seite=OG&nbsp;84}}</ref>
|-bgcolor="#FFFFFF"
| PEGEL2= ''Augsburg unterhalb der Wertachmündung''/38.7/3791/33.0/19.03.1972/48.9/113/589/1540/24.08.2005
|Höhenunterschied: || 2.397 m
| PEGEL2-REIHE= 1960–2012
|-bgcolor="#FFFFFF"
| NACHWEIS-PEGEL2= {{GeoQuelle|DE-BY|GKJB-D06|124}}
|[[Einzugsgebiet]]: || 4.126 km²
| PEGEL3= //3919////114///
|-bgcolor="#FFFFFF"
| PEGEL3-REIHE= 1960–2012
|Abfluss: || 49 m³/s - 2.300 m³/s
| NACHWEIS-PEGEL3= '' an der Mündung''<ref>Pegelwert ''Augsburg unterhalb der Wertachmündung'' vermehrt um den Gebietsabfluss (5,8&nbsp;l/s.km²) des Resteinzugsgebietes (127,85&nbsp;km²), ermittelt für das einschließende Zwischeneinzugsgebiet der Pegel ''Donauwörth'' (Donau), ''Augsburg u. d. Wertachmündung'' (Lech), ''Winkl'' (Verlorener Bach) und ''Ingolstadt Luitpoldstraße'' (Donau)</ref>
|-bgcolor="#FFFFFF"
| BEZEICHNUNG-QUELLE=
|[[Großstadt|Großstädte]]: || [[Augsburg]]
| QUELLE= in der Nähe des [[Formarinsee]]s
|-bgcolor="#FFFFFF"
| QUELLHÖHE-PREFIX=
|[[Mittelstadt|Mittelstädte]]: || [[Landsberg am Lech]], [[Gersthofen]]
| QUELLHÖHE= 1840
|-bgcolor="#FFFFFF"
| HÖHENBEZUG-QUELLE= AT
|Befahrbarkeit: || nur auf größeren [[Stausee|Stauseen]] möglich
| QUELLHÖHE-SUFFIX=
|-bgcolor="#FFFFFF"
| NACHWEIS-QUELLHÖHE=
|Energiegewinnung: || 30 [[Kraftwerk|Kraftwerke]] und 24 [[Stausee|Stauseen]]
| QUELLSCHÜTTUNG=
|}
| QUELLSCHÜTTUNG-REIHE=
Der '''Lech''' ist ein rechter [[Nebenfluss]] der [[Donau]] in [[Österreich]] und [[Deutschland]]. Der 285&nbsp;km lange Fluss entspringt in [[Vorarlberg]] und fließt durch [[Tirol (Bundesland)|Tirol]] und [[Südbayern]], wo er in die [[Donau]] mündet. Nach der deutsch/österreichischen Grenze nimmt er die [[Vils (Lech)|Vils]] auf, stürzt am [[Lechfall]] bei [[Füssen]] hinunter und durchquert auf seinem Weg [[Regierungsbezirk Schwaben|Schwaben]] und [[Regierungsbezirk Oberbayern|Oberbayern]]. Die größten Städte am Lech sind [[Landsberg am Lech]] und [[Augsburg]], wo er die [[Wertach (Fluss)|Wertach]] aufnimmt. Bei [[Rain am Lech]] mündet der Fluss in die [[Donau]]. Nach dem [[Inn]] ist er der wichtigste Zufluss der Donau auf deutschem Gebiet.
| NACHWEIS-QUELLSCHÜTTUNG=
| QUELLE_LAT_GRAD= 47/10/25/N
| QUELLE_LONG_GRAD= 10/00/14/E
| QUELLE_REGION= AT-8
| BEZEICHNUNG-MÜNDUNG=
| MÜNDUNG= bei [[Marxheim]] in die [[Donau]]
| MÜNDUNGSHÖHE-PREFIX=
| MÜNDUNGSHÖHE= 392
| HÖHENBEZUG-MÜNDUNG= DE-NN
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| NACHWEIS-MÜNDUNGSHÖHE=
| MÜNDUNG_LAT_GRAD= 48/44/06/N
| MÜNDUNG_LONG_GRAD= 10/56/13/E
| MÜNDUNG_REGION= DE-BY
| HÖHENUNTERSCHIED=
| LINKE NEBENFLÜSSE= [[Vils (Lech)|Vils]], [[Schönach (Lech, Hohenfurch)|Schönach]], [[Wiesbach (Lech, Landsberg am Lech)|Wiesbach]], [[Wertach (Fluss)|Wertach]]
| RECHTE NEBENFLÜSSE= [[Rotlech]], [[Archbach]], [[Halblech (Fluss)|Halblech]], [[Illach]], [[Wielenbach (Lech)|Wielenbach]], [[Rottbach (Lech)|Rottbach]]
| SEEN=
| STAUSEEN= 26
| EINWOHNER IM EINZUGSGEBIET=
| GROSSSTÄDTE= [[Augsburg]]
| MITTELSTÄDTE= [[Landsberg am Lech]]
| KLEINSTÄDTE= [[Reutte]], [[Füssen]], [[Schongau]], [[Gersthofen]]
| GEMEINDEN=
| SCHIFFBAR =
| KARTE= Karte einzugsbereich lech.png
| KARTE-BREITE= 200px
| KARTE-BESCHREIBUNG= Einzugsbereich des Lechs
| BILD= Lech Augsburg.jpg
| BILDBESCHREIBUNG= Der Lech in Augsburg, Blick vom Hochablass flussabwärts
| NACHWEISE =
| NOAUTOKAT =
| QUELLE_AUFLÖSUNG=
| MÜNDUNG_AUFLÖSUNG=
}}
<!-- Veralteter Parameter der IB
| BEKANNTE BRÜCKEN= [[Lechtalbrücke Schongau|Lechbrücke Schongau–Peiting]]
-->

Der '''Lech''' ist ein rechter [[Nebenfluss]] der [[Donau]]. Der 256&nbsp;km lange Fluss entsteht in [[Vorarlberg]] im [[Hochtannberggebiet]] durch den Zusammenfluss des [[Spullerbach]]s und des [[Formarinbach]]s im Tannläger. Er fließt durch [[Tirol (Bundesland)|Tirol]] und [[Südbayern]], wo er in die Donau mündet. Kurz vor der [[Grenze zwischen Deutschland und Österreich|österreichisch-deutschen Grenze]] nimmt er die [[Vils (Lech)|Vils]] auf, bildet vor [[Füssen]] den künstlichen [[Lechfall]] und durchquert auf seinem Weg [[Schwaben (Bayern)|Schwaben]] und [[Oberbayern]]. Die größten Städte am Lech sind [[Landsberg am Lech|Landsberg]] und [[Augsburg]]; in dieser Großstadt nimmt er seinen größten Nebenfluss auf, die [[Wertach (Fluss)|Wertach]]. Bei [[Marxheim]] mündet der Fluss in die Donau.


== Etymologie ==
== Etymologie ==
Inschriften von 8/7 v. Chr. belegen einen [[Keltische Sprachen#Keltische Elemente in anderen Sprachen|keltischen]] Stammesnamen ''Licates'' ‚[[Likatier]]‘. [[Strabon]] verortet diese Volksgruppe Anfang des 1. Jahrhunderts in der Provinz [[Raetia]].<ref>[[Strabon]], ''[[Geographika]]'' Buch IV Abschnitt 6.8</ref> Genauere Angaben zum Siedlungsgebiet finden sich in antiken Quellen nicht, sodass ein Zusammenhang des Stammesnamens mit dem Flussnamen nur vermutet werden kann.
Der Name ''Lech'' leitet sich vom lateinischen ''Licus'' und vom [[Keltisch|keltischen]] ''Lik'' ab. Diese zwei Begriffe bedeuten ''der Schnellfließende'', oder ''der Steinreiche'', was man dem Lech heute noch absehen kann. Andere Formen sind ''Licias'', ''Licca'' oder ''Lika''<br>
Im Bereich des früheren keltischen Siedlungsgebietes leiten sich eine Reihe von Flussnamen von dem Wort ab:
* [[Elk]]/[[Lyk]] (lika) in [[Ostpreußen]]
* [[Likawa]] (lyka) in der [[Slowakei]]
* [[Lika]] im ehemaligen [[Jugoslavien]]
* [[Gail]] (licus/lica) in [[Kärnten]]
* [[Lickle]] (licul) in [[Großbritannien]]
* [[Lesse]] (licias) in [[Belgien]]
* [[Licia]] in [[Frankreich]]
* [[Leca]] in [[Portugal]]
* [[Leza]] (leca) in [[Spanien]]
* [[Rio Lech]] (lyka); dem [[Piave]] zufließender Gebirgsbach in [[Italien]], auch als „Lekbach“ bezeichnet


Der Fluss selbst wird im 2. Jahrhundert als ''Likios'' bzw. ''Likias'' genannt.<ref>[[Claudius Ptolemäus|Ptolemaios]] 2,12,1 und 2,12,4</ref> Um das Jahr 570 findet sich der Name ''Licca''.<ref>[[Venantius Fortunatus]], ''De virtutibus Martini Turonensis'' 4,642</ref> Im 8. Jahrhundert tauchen dann Bezeichnungen wie ''Lecha'' und ''Lech'' auf. Der Begriff ''Licus'' wird aber noch im Jahr 1059 verwendet.
Neueste Forschungen weisen aber darauf hin, dass der [[Keltisch|keltische]] Begriff bereits vor den [[Kelten]] benutzt wurde und vom [[Baskische Sprache|Altbaskischen]] abstammt.<br>
Wenn sich bei einem entsprechenden Vergleich dann aber auch der Charakter des Flusstyps bestätigt, könnte die althergebrachte Bedeutung einer Wortwurzel wie ''lik'' besser eingegrenzt werden, die dann doch so etwas wie „steinreich“ oder „kiesig“ bedeuten würde. Man jedenfalls geht ''auch'' von der genannten lik-Wurzel bzw. lik-Bedeutung aus: Man erkennt darin, bei entsprechender konsequenter linguistischer Begründung und aufbauend auf einer Theorie, ein vaskonisches Wort, und zwar „leg-“, das im baskischen Gattungswort ''legar'' heute noch lebendig ist und wie gesagt so viel wie Kies und Geröll heißt. Von diesem paläobaskischen ''leg-'' als einem Lehnwort ausgehend, das in die altindogermansichen Dialekte vorgedrungen ist, kann man für den Lech ein ursprüngliches „lekia“, das sich zusammensetzt aus ''lek-'' (bzw. leg für Stein, Geröll), aus ''-i-'' als einer Art Adjektivierung (steinig, steinreich) und aus ''-a-'' als dem bestimmten Artikel, ein Urname sozusagen, der dann entsprechend ins Keltische und dann ins Römische und Germanische übernommen wurde.


Der Name wird von einigen Forschern in Analogie zum [[kymrisch]]en Wort ''llech'' ‚Steinplatte‘ und zum [[bretonisch]]en ''lec’h'' ‚Grabstein‘ gesehen, und damit wird eine Wortbedeutung von ''Lech'' als ‚der Steinige‘ als möglich angesehen.<ref name="Reitzenstein" /> Andere Herleitungen stellen den Namen zum [[Urindogermanische Sprache|indogermanischen]] Wortstamm ''*leik-'' ‚biegen‘ (im Sinne von ‚Gebogener‘) oder ''*u̯leik<sup>u̯</sup>''- ‚befeuchten‘ (im Sinne von „Befeuchter, Wasserspender der Landschaft“).<ref>{{Greule-DGNB|303|Lech}}</ref>
== Geografie ==
[[Image:Karte_einzugsbereich_lech.png|thumb|200px|right|Einzugsbereich des Lechs]]
[[Image:Fluss_lage_lech.PNG|thumb|right|200px|Flusslauf das Lechs]]
=== Flusslauf ===
Der Lech entsteht in Vorarlberg aus seinen zwei Quellbächen [[Formarinbach]] (in der Nähe des [[Formarinsee]]s) und [[Spullerbach]], der aus dem [[Spullersee]] entspringt, die sich bei [[Lech (Ort)|Lech am Arlberg]] vereinigen. Er fließt zunächst in nordöstlicher Richtung zwischen den [[Allgäuer Alpen]] und den [[Lechtaler Alpen]] durch [[Tirol (Bundesland)|Tirol]]. Auf seinem Weg durch das [[Lechtal]] verläuft er durch die Gemeinden [[Warth (Vorarlberg)|Warth]], [[Steeg (Tirol)|Steeg]], [[Holzgau]], [[Bach (Tirol)|Bach]], [[Elbigenalp]], [[Häselgehr]], [[Elmen]], [[Stanzach]], [[Forchach]], [[Weißenbach am Lech|Weißenbach]], [[Ehenbichl]], [[Höfen (Tirol)|Höfen]] und [[Lechaschau]]. [[Reutte]] ist der größte am Lech liegende Ort auf österreichischem Gebiet. Im unteren Lechtallauf durchquert der Lech unterhalb Reutte [[Pflach]], [[Musau]] und [[Pinswang]]. Kurz vor der Grenze nimmt der Lech die [[Vils (Lech)|Vils]] auf.


Augsburger Humanisten des 16. Jahrhunderts erklärten die Namensherkunft des Lechs auf andere Weise: Sie wussten nichts von einem keltischen „Lici“, sondern glaubten, dass das lateinische „Licus“ vom altgriechischen „Likios“ stammt. Sie nahmen also an, dass die Römer erst aus der griechischen Bezeichnung das Wort „Licus“ schufen. Für diese Humanisten war das plausibel, denn diese vermuteten auch, dass Augsburg in vorrömischer Zeit vom Südosten her besiedelt wurde. Als Wortstamm vermuteten sie das altgriechische Wort „Lykos“. Dieses bedeutet als Hauptwort „Wolf“, als Eigenschaftswort „wild, reißend“, was durchaus für den Fluss Lech passend ist. Diese falsche Herleitung des Flussnamens hielt sich bis ins 19. Jahrhundert und erklärt auch das Wolfsfell, das der Flussgott „Lech“ am Augsburger Augustusbrunnen trägt. Ebenso ist der Flurnamen „Wolfzahnau“ in Augsburg für das Gebiet am Zusammenfluss der Flüsse Lech und Wertach so erklärbar.
Nach der Grenze zu [[Südbayern]] stürzt der Fluss über den etwa 12&nbsp;m hohen [[Lechfall]]. Kurz dahinter passiert er [[Füssen]] und durchfließt den [[Forggensee]], den größten von insgesamt 24 [[Stausee]]n. An ihm befinden sich auch die Orte [[Roßhaupten]], [[Halblech]], [[Rieden am Forggensee|Rieden]] und [[Schwangau]]. Im weiteren Verlauf nach Norden passiert der Lech [[Prem]], [[Lechbruck]] und das Gemeindegebiet [[Steingaden]]. Dahinter verläuft der Lech durch ein Gebiet, bei dem er noch naturbelassen ist, der ''Litzauer Schleife''. Hinter ihr wird der Lech von seiner längsten Brücke überquert, der ''Lechbrücke [[Schongau]]-[[Peiting]]'', bei der er die Grenze der Orte markiert. Bei [[Hohenfurch]] verlief der frühere Rand des früheren mächtigen [[Lechgletscher]]s. Weitere Ortschaften an der hier relativ ununterbrochenen Seenkette sind [[Kinsau]], [[Apfeldorf]], [[Epfach]], [[Reichling]], [[Fuchstal|Seestall]], [[Mundraching]], [[Unterdießen]] und [[Pitzling (Lech)|Pitzling]], einem Ortsteil der mittelalterlichen Stadt [[Landsberg am Lech]], die vom Lech darauffolgend durchquert wird. Es folgen [[Kaufering]], [[Schwabstadl]], [[Scheuring]], [[Prittriching]] und Schmiechen am weiterhin oft aufgestauten Lech. Am [[Mandichosee]] zwischen [[Königsbrunn]] und [[Merching]] wird der Lech auch freizeitlich genutzt. Folgend durchfließt das [[Trinkwasserschutzgebiet|Trinkwasser]]- und [[Naturschutzgebiet]] ''[[Augsburger Stadtwald]]''. Letztendlich trifft er auf das besiedelte Gebiet der mehr als 2.000 Jahre alten Stadt [[Augsburg]]. Dort wird am [[Hochablass]] ein Teil des Lechwassers in das Augsburger Kanalsystem abgeleitet.

== Geographie und Hydrologie ==
=== Flusslauf ===
Der Lech entspringt im [[Lechquellengebirge]] ([[Vorarlberg]]) aus seinen zwei Quellbächen [[Formarinbach]] (Quelle nahe dem [[Formarinsee]]) und [[Spullerbach]], der aus dem Gebiet des ''Dalaaser Staffel'' (sh. [[Stafel]]) entspringt. Sie vereinigen sich nahe dem Unteren Älpele zwischen dem Formarinsee und [[Zug (Gemeinde Lech)|Zug]]. Der Lech fließt zunächst in nordöstlicher Richtung zwischen den [[Allgäuer Alpen]] und den [[Lechtaler Alpen]] durch [[Tirol (Bundesland)|Tirol]]. Auf seinem Weg durch das [[Lechtal]] verläuft er durch die Gemeinden [[Lech (Vorarlberg)|Lech]], [[Warth (Vorarlberg)|Warth]], [[Steeg (Tirol)|Steeg]], [[Holzgau]], [[Bach (Tirol)|Bach]], [[Elbigenalp]], [[Häselgehr]], [[Elmen]], [[Stanzach]], [[Forchach]], [[Weißenbach am Lech|Weißenbach]], [[Ehenbichl]], [[Höfen (Tirol)|Höfen]] und [[Lechaschau]]. [[Reutte]] ist der größte am Lech liegende Ort auf österreichischem Gebiet. Im unteren Lechtal passiert der Lech dann [[Pflach]], [[Musau]] und [[Pinswang]]. [[Datei:Lechinsel-kaufering.JPG|mini|[[Insel|Lechinsel]] bei [[Kaufering]]]]
Kurz vor der Grenze zu [[Südbayern]] nimmt der Lech die [[Vils (Lech)|Vils]] auf; gleich dahinter bildet der Fluss an einem etwa 12&nbsp;m hohen gestuften Wehr den [[Lechfall]]. Kurz dahinter durchfließt er [[Füssen]] und den [[Forggensee]], den größten der vom Lech durchflossenen 24 [[Stausee]]n, unterhalb der Königsschlösser [[Schloss Hohenschwangau|Hohenschwangau]] und [[Schloss Neuschwanstein|Neuschwanstein]]. An ihm befinden sich auch die Orte [[Roßhaupten]], [[Halblech]], [[Rieden am Forggensee|Rieden]] und [[Schwangau]]. Im weiteren Verlauf nach Norden passiert der Lech [[Prem]], [[Lechbruck]] und das Gemeindegebiet [[Steingaden]]. Dahinter verläuft er durch die ''Litzauer Schleife'', bei der er noch naturbelassen ist. Danach wird der Lech von der [[Lechtalbrücke Schongau]], der längsten Brücke an seinem Lauf, überquert. Bei [[Hohenfurch]] verlief der Rand des früheren mächtigen [[Lech-Gletscher]]s. Weitere Ortschaften an der nun dichten Folge von Stauhaltungen sind [[Kinsau]], [[Apfeldorf]], [[Epfach]], [[Reichling]], [[Fuchstal|Seestall]], [[Mundraching]], [[Unterdießen]] und [[Pitzling (Landsberg am Lech)|Pitzling]], ein Ortsteil der mittelalterlichen Stadt [[Landsberg am Lech]], die vom Lech darauffolgend durchquert wird. Es folgen [[Kaufering]], [[Schwabstadl]], [[Scheuring]], [[Prittriching]] und Unterbergen am weiterhin oft aufgestauten Lech. Am [[Mandichosee]] bei [[Merching]] wird der Lech auch freizeitlich genutzt. Daraufhin durchfließt er das [[Trinkwasserschutzgebiet|Trinkwasser-]] und [[Naturschutzgebiet (Deutschland)|Naturschutzgebiet]] ''[[Augsburger Stadtwald]]''. Schließlich trifft er auf das besiedelte Gebiet der mehr als 2.000 Jahre alten Stadt [[Augsburg]]. Dort wird am [[Hochablass]] ein Teil des Lechwassers in das Augsburger Kanalsystem abgeleitet.


[[Datei:Lechmündung.jpg|mini|Mündung des Lechs (hinten links) in die Donau (hinten rechts) bei [[Marxheim]]]]
Am nördlichen Ende von Augsburg nimmt der Lech das Wasser der [[Wertach (Fluss)|Wertach]] auf. Ab diesem Punkt ist der Flusslauf sehr stark begradigt und [[Deich|eingedeicht]] worden. Es folgt die Brücke der [[Bundesautobahn 8]] und das Stauwehr von [[Gersthofen]], wo ein Teil des Wassers in den Lechkanal abgeleitet wird, der unter anderem das Wasserkraftwerk in Gersthofen speist. Der Kanal verläuft in geringem Abstand parallel zum Lech auf dessen linker Seite und mündet hinter [[Meitingen]] wieder in den Fluss. Weitere Ortschaften am unteren Lech sind [[Thierhaupten]], [[Ellgau]], [[Münster am Lech]], [[Oberndorf am Lech]], [[Rain am Lech]] und [[Niederschönenfeld]].
Am nördlichen Ende von Augsburg nimmt der Lech das Wasser der [[Wertach (Fluss)|Wertach]] auf. Ab diesem Punkt ist der Flusslauf sehr stark begradigt und [[Deich|eingedeicht]] worden. Es folgt die Brücke der [[Bundesautobahn 8]] und das Stauwehr von [[Gersthofen]], wo ein Teil des Wassers in den [[Lechkanal]] abgeleitet wird, der die Wasserkraftwerke Gersthofen, [[Langweid am Lech|Langweid]] und [[Meitingen]] speist. Der Kanal verläuft in geringem Abstand linksseitig parallel zum Lech und mündet hinter Meitingen wieder in den Fluss. Weitere Ortschaften am unteren Lech sind [[Thierhaupten]], [[Ellgau]], [[Münster (Lech)|Münster]], [[Oberndorf am Lech]], [[Rain (Lech)|Rain]] und [[Niederschönenfeld]].


Gegenüber von [[Marxheim]], etwa 12 km donauabwärts von [[Donauwörth]], mündet der Lech in die [[Donau]]. Das zu Marxheim gehörende Dorf Lechsend liegt wegen Veränderungen im Mündungsbereich heute nicht mehr genau der Mündung gegenüber.
Gegenüber von [[Marxheim]], etwa 12&nbsp;km donauabwärts von [[Donauwörth]], mündet der Lech in die [[Donau]]. Das zu Marxheim gehörende Dorf [[Lechsend]] liegt wegen Veränderungen im Mündungsbereich heute nicht mehr genau der Mündung gegenüber.


=== Länge und Einzugsgebiet ===
=== Länge und Einzugsgebiet ===
Über die [[Länge]] des Lechs gibt es unterschiedliche Angaben zwischen 248 und 285&nbsp;km. Die bayerischen Wasserwirtschafts- und Flussbauämter geben einen Wert von 256&nbsp;km an. Auch für die [[Isar]] gibt es unterschiedliche Werte von 263&nbsp;km, 283&nbsp;km und 295&nbsp;km. Die meisten für den Lech angegeben Werte liegen jedoch niedriger, sodass man davon ausgehen kann, dass der Lech nach [[Inn]] und Isar der drittlängste [[Nebenfluss]] der [[Donau]] auf deutschem Gebiet ist.
Über die [[Länge (Physik)|Länge]] des Lechs gibt es unterschiedliche Angaben zwischen 248 und 285&nbsp;km. Die bayerischen Wasserwirtschafts- und Flussbauämter nennen einen Wert von 256&nbsp;km. Es kann davon ausgegangen werden, dass der Lech nach [[Inn]] und [[Isar]], für die Werte von 283&nbsp;km und 295&nbsp;km angegeben werden, der drittlängste [[Nebenfluss]] der [[Donau]] auf deutschem Gebiet ist.


[[1896]] wurde das gesamte [[Einzugsgebiet]] des Lechflusses mit 4.126 km² angegeben, [[1927]] sogar mit 4.400 km². Das Bayerische Landesamt für Wasserwirtschaft gibt heute 3.926 km² an. Etwa ein Drittel des Einzugsgebietes liegt auf österreichischem Gebiet.
1896 wurde das gesamte [[Einzugsgebiet]] des Lechflusses mit 4.126&nbsp;km² angegeben, 1927 sogar mit 4.400&nbsp;km². Das Bayerische Landesamt für Wasserwirtschaft gibt heute 3.919&nbsp;km² an. Etwa ein Drittel des Einzugsgebietes liegt auf österreichischem Gebiet.


=== Zuflüsse ===
=== Zuflüsse ===
{{Hauptartikel|Liste von Zuflüssen des Lechs}}
Die größten Zuflüsse des Lechs sind die 159&nbsp;km lange [[Wertach (Fluss)|Wertach]], deren Abflussmenge aus Zahlen des [http://www.hnd.bayern.de Hochwassernachrichtendienst Bayern] auf rund 32&nbsp;m³/s geschätzt wird, und die [[Vils (Lech)|Vils]] (76,8&nbsp;m³/s).


Die größten [[Nebenfluss|Nebenflüsse]] des Lechs sind die [[Vils (Lech)|Vils]] (7,68&nbsp;m³/s) und die 159&nbsp;km lange [[Wertach (Fluss)|Wertach]], deren Mündungsabfluss sich aus den umliegenden Pegeln auf rund 27&nbsp;m³/s errechnen lässt.<ref>Pegelwert ''Türkheim'' (Wertach) vermehrt um den Gebietsabfluss (13,5&nbsp;l/s.km²) des Resteinzugsgebietes (774,84&nbsp;km²), ermittelt für das einschließende Zwischeneinzugsgebiet der Pegel ''Haunstetten'' (Lech), ''Unterbergen'' (Lochbach), ''Langerringen'' (Singold), ''Buchloe'' (Gennach), ''Türkheim'' (Wertach) und ''Augsburg u. d. Wertachmündung'' (Lech)</ref>
Kleinflüsse wie der [[Zürser Bach|Zürser-]], [[Bocksbach|Bocks-]], [[Streimbach|Streim-]], [[Hornbach (Lech)|Horn-]], und [[Schwarzwasserbach]] sind Zuflüsse erster Ordnung, genauso wie der [[Rotlech]] und die [[Planseeache]] (Archbach) und der [[Halblech (Fluss)|Halblech]]. Weitere kleinere Zuflüsse sind das [[Doldenseebächlein|Doldensee-]] und das [[Reiserbächlein]], die [[Peitnach]], der [[Rossgraben]], die [[Schönach (Fluss)|Schönach]] und die [[Illach]]. Ein letzter Zufluss ist die [[Münsterer Alte]], bevor der Lech sich mit der Donau vereinigt.


Kleinflüsse wie der [[Zürser Bach|Zürser-]], [[Bocksbach (Lech)|Bocks-]], [[Streimbach|Streim-]], [[Hornbach (Lech)|Horn-]] und [[Schwarzwasserbach (Lech)|Schwarzwasserbach]] sind Zuflüsse erster Ordnung, genauso wie der [[Rotlech]], der [[Archbach]] und der [[Halblech (Fluss)|Halblech]]. Weitere kleinere Zuflüsse sind das [[Doldenseebächlein|Doldensee-]] und das [[Reiserbächlein]], die [[Peitnach]], der [[Rossgraben (Lech)|Rossgraben]], die [[Schönach (Lech, Hohenfurch)|Schönach]], der [[Rottbach (Lech)|Rottbach]] und die [[Illach]]. Ein letzter Zufluss ist die [[Münsterer Alte]], bevor der Lech sich mit der Donau vereinigt.
Insgesamt gibt es ohne die Quellbäche [[Formarinbach]] und [[Spullerbach]] und ohne die [[Friedberger Ach]], die bis 1555 in den Lech floss, 56 Lechzuflüsse, jeweils 28 in [[Deutschland]] und [[Österreich]].
<br clear="both">


Bei Warth mündet der [[Krumbach (Fluss)|Krumbach]] in den Lech. Der Krumbach entspringt beim Hochtannbergpass. Der [[Höhenbach (Lech)|Höhenbach]] ist der nächste bedeutende Seitenbach. Er mündet bei [[Holzgau]] in den Lech und entwässert den bedeutenden Taleinschnitt südlich des markanten Allgäuer Hauptkamms. Er beginnt mit dem Zusammenfluss von Schochenalpbach und Rossgumpenbach. Im Unterlauf des Höhenbachs befindet sich der Simms-Wasserfall.
=== Abflussverhalten ===
{| align=right border="0" cellpadding="5" cellspacing="1" style=" empty-cells:show; margin-left: 1em; margin-bottom:0.5em; background:#6995e7;"
|---- bgcolor="#FFFFFF"
|-
! colspan="4" | '''Vergleich mit anderen Flüssen'''
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| <font color="#2B54B5">'''Fluss'''</font> || <font color="#2B54B5">'''Länge''' </font> || <font color="#2B54B5">'''Einzugsgebiet''' </font> || <font color="#2B54B5">'''Abfluss'''</font> || <font color="#2B54B5">'''Hochwasser'''</font>
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| '''Lech''' || 285 km || align="right" | 4.126 km² || align="right" | 191 m³/s || align="right" | 2.300 m³/s
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Aller]] || 263 km || align="right" | 15.600 km² || align="right" | 60 m³/s || align="right" | --- m³/s
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Havel]] || 345 km || align="right" | 24.096 km² || align="right" | 108 m³/s || align="right" | --- m³/s
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Isar]] || 295 km || align="right" | 9.000 km² || align="right" | 175 m³/s || align="right" | 1.250 m³/s
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Main]] || 524 km || align="right" | 27.292 km² || align="right" | 225 m³/s || align="right" | 2.150 m³/s
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Moldau (Fluss)|Moldau]] || 440 km || align="right" | 28.000 km² || align="right" | 150 m³/s || align="right" | --- m³/s
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Neckar]] || 367 km || align="right" | 14.000 km² || align="right" | 145 m³/s || align="right" | 2.250 m³/s
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Oder]] || 866 km || align="right" | 118.860 km² || align="right" | 533 m³/s || align="right" | ---- m³/s
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Saale]] || 424 km || align="right" | 23.700 km² || align="right" | 115 m³/s || align="right" | --- m³/s
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Spree]] || 380 km || align="right" | 10.105 km² || align="right" | 40 m³/s || align="right" | --- m³/s
|---- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Werra]] || 298 km || align="right" | 5.496 km² || align="right" | 50 m³/s || align="right" | --- m³/s
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| [[Weser]] || 452 km || align="right" | 46.000 km² || align="right" | 400 m³/s || align="right" | 1.200 m³/s
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Der [[Bernhardsbach (Lech)|Bernhardsbach]] mündet beim Ort Elbigenalp in den Lech. Er entwässert den Taleinschnitt zwischen der zentralen [[Hornbachkette]] und dem südlich vorgelagerten Bernhardseck.
Der Lech entwässert die [[Lechtaler Alpen]], sowie Teile der [[Bayerische Alpen|bayerischen Alpen]] nach Norden zur Donau und damit letztendlich zum [[Schwarzes_Meer|Schwarzen Meer]] hin. Insgesamt umfasst das [[Einzugsgebiet]] etwa 4.000 [[Quadratkilometer]]. Da der [[Niederschlag]] im Winter vor allem in den Alpen zumeist als Schnee fällt, führt der Lech während der [[Schneeschmelze]] im Frühling und Sommer besonders viel Wasser. Mit einem mittleren Abfluss zwischen 100 und 200 Kubikmetern pro Sekunde ist er mit mittelgroßen deutschen Flüssen wie der [[Mosel]], dem [[Main]] oder dem [[Neckar]] vergleichbar.


Erst am Ende der langen Hornbachkette mündet der nächste größere Seitenbach ein, der [[Hornbach (Lech)|Hornbach]]. Er entwässert das Hornbachtal, ein längeres Tal zwischen der Hornbachkette im Süden und dem Allgäuer Hauptkamm mit dem [[Hochvogel]] im Norden. Am Anfang der 1960er Jahre wurde der Hornbach zwei Kilometer vor der Einmündung in den Lech durch eine 15&nbsp;Meter hohe Geschiebesperre (Staumauer) gestaut. In den folgenden Jahren hat die Geschiebesperre hunderttausende Kubikmeter Geröll zurückgehalten. Im Rahmen des neuen Naturschutzgebiets Tiroler Lechtal (siehe beim Abschnitt Schutzgebiete) wurde nun die Geschiebesperre in zwei Stufen in den Jahren 2003 und 2005 teilweise abgetragen. In der Folge verlagerten sich bereits über 100.000 Kubikmeter Geröll in Richtung Lech. Dort trugen sie zu einer Erhöhung der Lechsohle um mehrere Meter bei.
Zu einem genauen Abfluss gibt es zwei Quellen mit unterschiedlichen Angaben:


Ein wichtiges Seitental des Hornbachtals ist das Jochbachtal. Der [[Jochbach (Hornbach)|Jochbach]] entspringt unterhalb des Hornbachjochs und mündet bei Hinterhornbach in den Hornbach. Im unteren Teil bildet der Jochbach eine interessante Klamm aus. Sie ist nicht begehbar, jedoch kann man von der Gufelbrücke in Hinterhornbach sowie von den Wanderwegen ins Jochbachtal aus in die Klamm hinabsehen. Hier handelt es sich um das wildeste und ursprünglichste Tal der Allgäuer Alpen. Zu den Jochbachhütten (Alphütten), die sich ungefähr in Talmitte befinden, führt nicht einmal ein Fahrweg. Sie sind – wie das gesamte Tal – nur auf einem teilweise mühsam zu begehenden Pfad erreichbar.
In Bezug auf langjährige [[Messreihe]]n des Hochwassernachrichtendienstes Bayern (am letzten bayerischen Pegel vor der Mündung) weist der Lech einen mittleren Jahresabfluss von 115&nbsp;m³/s auf ("[[Augsburg]] u. d. [[Wertach (Fluss)|Wertachmündung]]", [[1960]]-[[2003]]) und belegt damit Platz sechs hinter [[Donau]] (1.490&nbsp;m³/s), [[Inn]] (740&nbsp;m³/s), [[Salzach]] (250&nbsp;m³/s), [[Isar]] (175&nbsp;m³/s) und [[Main]] (164&nbsp;m³/s).
Der Vergleich der [[Donau|Donauabflüsse]] in [[Donauwörth]] (192 m³/s) und in [[Ingolstadt]] (314&nbsp;m³/s) (jeweils Jahresreihe [[1924]]-[[2003]] des Hochwassernachrichtendienstes) ist ein Hinweis, dass der Lechabfluss kleiner als 314 - 192 = 122 m³/s ist.


Zwischen Stanzach und Forchach mündet der [[Schwarzwasserbach (Lech)|Schwarzwasserbach]]. Das [[Schwarzwassertal (Tirol)|Schwarzwassertal]] verläuft zwischen der Rosszahngruppe im Süden und den Vilsalpseebergen im Norden.
Hingegen ergibt sich ein durchschnittlicher ETA-Wert am letzten bayerischen Lechpegel zwischen 172&nbsp;m³/s und 191&nbsp;m³/s.


Der [[Weißenbach (Lech)|Weißenbach]] mündet beim gleichlautenden Ort in den Lech. Es kommt mitten aus den Vilsalpseebergen aus dem Birkental zwischen der Leilachspitze im Süden und dem [[Litnisschrofen]] im Norden.
Im Buch "Lechauf-Lechab" wird von den Sätzen berichtet "... Geht man aber von der Wassermenge aus, kommt er auf den zweiten Platz, vor der [[Isar]]. ... Nicht nur an Normaltagen, auch bei [[Hochwasser]] führt, solange es ein innerbayerischer Vergleich erlaubt, mehr Wasser als die [[Isar]].", dass der Lech auf Rang vier in der Liste der größten Flüssen [[Bayern|Bayerns]] sei. Damit würde der Abfluss auf jeden Fall über 175&nbsp;m³/s liegen.


Der Lech zwischen Warth und Füssen zählt mit seinen Seitenbächen zu den bedeutendsten noch erhalten gebliebenen [[Verflochtener Fluss|Wildflüssen]] der Alpen. Er wird auch „[[Tagliamento]] des Nordens“ genannt (Der Tagliamento in den Südlichen Kalkalpen ist der bedeutendste noch erhalten gebliebene Wildfluss der Alpen). Bestrebungen zur Unterschutzstellung des Lechs endeten Ende 2004 mit der Ausweisung weiter Teile des Lechtals und seiner Seitentäler als Naturschutzgebiet und Naturpark. Eine zunächst anvisierte Ausweisung des Gebiets als Nationalpark ließ sich nicht durchsetzen. Trotz der Unterschutzstellung wird es wohl auch in Zukunft Konflikte zwischen den unterschiedlichen Interessen geben. Denn ein Wildfluss mit seiner ganzen Dynamik und besiedelte Talräume lassen sich nur schwer miteinander in Einklang bringen.
Daher muss man sich zunächst an einem durchschnittlichen Abflusswert zwischen 100&nbsp;m³/s und 200&nbsp;m³/s orientieren.


Nördlich von [[Reutte]] mündet der [[Archbach]] ein, der Abfluss des [[Plansee (Tirol)|Plansees]].
Der Abfluss des Lechs liegt bei Extremwerten zwischen einem Niedrigwasserabfluss von 49&nbsp;m³/s und einem HQ-200 Wert von 2.300&nbsp;m³/s.


[[Datei:Lechfall TK.jpg|mini|hochkant|Der Lechfall bei Füssen]]
Der Lech ist zudem mit anderen mittelgroßen deutschen Flüssen wie dem [[Main]], der [[Mosel]], der [[Isar]], der [[Havel]], der [[Saale]], oder auch dem [[Neckar]] vergleichbar, die zwar mehr als doppelt so große Einzugsgebiete entwässern, jedoch einen ähnlichen Abfluss aufweisen.
[[Datei:FüssenAnsichtAmLech.jpg|mini|Der Lech bei [[Füssen]]]]
<br clear="both">


Kurz vor dem Austritt ins Alpenvorland mündet mit der aus den Allgäuer Alpen kommenden [[Vils (Lech)|Vils]] der bis dahin wasserreichste Nebenfluss in den Lech. Sie entwässert weite Teile des [[Tannheimer Tal]]s und des Taleinschnitts bei [[Pfronten]].
=== Inseln ===
[[Bild:Lechinsel-10.JPG|thumb|Verlandete Schotterinsel]]
Die meisten kleinen [[Insel]]n und [[Kiesbank|Kiesbänke]] des Lechs werden durch die jährlichen [[Hochwasser]] immer wieder in Umfang und Form verändert. Der Bau von Stauanlagen und Talsperren hat die Dynamik des Lechs deutlich eingeschränkt. Heute ist der Lech bei Hochwassereignissen außer Lage neue Schottermengen aus dem Alpenraum heranzutragen. Die Kiesbänke zählten zu Anfang des 19. Jahrhunderts zu artenreichen Lebensräumen. Schwemmlinge und Sämerein aus dem Alpenraum konnten auf den Biotopen siedel. Durch ausbleibende Hochwässer, die wegen der Stauseen aufgehalten wurden, und dem damit verbundenen Verlanden der Kiesbänke müssen sich konkurenzschwache Pflanzenarter der voranschreitenden Verbuschung beugen. Heute werden die Kiesbankflächen bei Niedrigwasser gerne als Bade- oder Sonnenplatz genutzt. Leider führen auch diese Eingriffe zu negativen Folgen für die Natur. Vor allem bodenbrütende Vogelarten werden durch den Menschen in ihrem natürlichen Verhalten gestört. Einige Inseln im unmittelbaren Bereich von (größeren) Städten wurden im [[19. Jahrhundert]] verbaut oder der [[Fluss (Gewässer)|Fluss]] wurde kanalisiert. Diese [[Flussbegradigung]]en schädigen ebenfalls den Naturraum.


Kurz vor [[Füssen]] stürzt der Lech im [[Lechfall]] wasserfallartig ein ab 1784 erbautes, gestuftes Wehr hinab. Die Stauhaltung oberhalb ist inzwischen vollständig zusedimentiert. Danach zwängt sich der Fluss durch eine [[klamm]]artige Engstelle, die nach einer hufeisenförmigen Felsvertiefung über der Wand auch selbst als ''Mangtritt'' bezeichnet wird. Bei Füssen erreicht der Lech das Alpenvorland und mündet in den [[Forggensee]], den flächengrößten deutschen Stausee, in den die kleinen Zuflüsse [[Füssener Achen]] und [[Mühlberger Ach]] einmünden.
== Geschichte am Lech ==
[[Image:Fluss-lech-bei-füssen.jpg|thumb|Der Lech in [[Füssen]], flussabwärts]]
Der Lech bildete während der Zeit der [[Völkerwanderung]] und im frühen [[Mittelalter]] die Grenze zwischen dem [[Alemannen|alemannischen]] Stammesgebiet im Westen und dem [[Bajuwaren|baierischen]] im [[Osten]] und markiert auch heute noch ungefähr die Grenze zwischen den [[Bairische Sprache|bairischen]] und den [[Schwäbische Dialekte|schwäbischen]] [[Dialekt]]en. Der Lech widerspiegelte auch die Grenze zwischen Alt[[bayern]] und [[Schwaben]], dies lässt sich auch an den Ortsendungen ''-ing'' ([[bayrisch]]) und ''-ingen'' ([[Schwäbische Dialekte|schwäbisch]]) absehen, auch wenn der schwäbische [[Dialekt]] südlich von [[Landsberg am Lech|Landsberg]] über den Lech bis zum [[Ammersee]] greift. Am Flusslauf des Lechs, wurde unter anderem auch [[Gold]] aus den Flussablagerungen gewaschen. Die so gewonnenen Mengen des Edelmetalls hatten allerdings keine große wirtschaftliche Bedeutung.


Unterhalb der Talsperre mündet der [[Halblech (Fluss)|Halblech]] ein. Sein kiesiges Flussbett kann bei totalem Niedrigwasser völlig austrocknen, während ein Hochwasserabfluss von 200&nbsp;m³/s es vollkommen überflutet.
=== Ereignisse ===
Der Lechrain wurde im Frühmittelalter, zum Ende der römischen Provinz [[Rätien]], vor allem von [[Alemannen]] besiedelt, dürfte jedoch bald unter bairischen Einfluss gekommen sein. Schon 576 verortet der langobardische Autor [[Venantius Fortunatus]] in einer Epistel an [[Gregor von Tours]] den Lech in bajuwarischem Gebiet ([[Patrologia Latina|PL]] 88,62A). Die Zugehörigkeit des Lechrains zum [[Herzogtum Baiern]] kann entsprechend ab dem 6. Jahrhundert angenommen werden; historisch gesichert ist die Lechgrenze zwischen Baiern und Schwaben ab dem 8. Jahrhundert.
Davon unberührt bleibt der Lechrain allerdings bis heute Teil des schwäbischen [[Bistum Augsburg|Bistums Augsburg]].


Bei [[Steingaden]] mündet die [[Illach]] ein. Ihr Abflussverhalten schwankt ebenfalls stark (zwischen einem Abfluss von 1&nbsp;m³/s Niedrigwasser, bis 60&nbsp;m³/s Hochwasser).
Im Jahre 955 wurden die Ungarn bei der [[Schlacht auf dem Lechfeld]] vom deutschen Heer unter der Führung von [[Otto I. (HRR)|König Otto I.]] und [[Ulrich von Augsburg|Bischof Ulrich von Augsburg]] besiegt. Die Schlacht am [[10. August]] [[955]] war der Endpunkt der [[Ungarnkriege]] und größte militärische Sieg Ottos des Großen gegen die [[Magyaren|ungarischen]] Reiter, die zuvor mit ihren Plünderzügen weite Teile Mitteleuropas durchzogen hatten. Benannt ist die Schlacht nach dem [[Lechfeld]] bei [[Augsburg]].
[[Datei:Lechbruck Lech 1.jpg|mini|Der Lech in [[Lechbruck]] flussabwärts]]
In der Nähe von [[Hohenfurch]] fließt die [[Schönach (Lech, Hohenfurch)|Schönach]] dem Lech zu. Auch ihr Abfluss schwankt stark und kann 50&nbsp;m³/s erreichen.


Nach einem gradlinigen Verlauf in Richtung Norden mündet von links die [[Wertach (Fluss)|Wertach]] ein. Mit 159&nbsp;km ist sie zugleich der längste und mit einem mittleren Abfluss von 27&nbsp;m³/s der wasserreichste Lechzufluss. Seine Wasserführung beträgt hier etwa ein Drittel des Lech.
[[Image:Lech-Kaufering-km-76,5.JPG|thumb|Der eingezwängte Lech bei Kaufering]]
Nachdem zunächst [[Welfen]], [[Staufer]] und die [[Grafen von Andechs|Grafen von Dießen-Andechs]] im Lechrain herrschen, fällt das Gebiet im 13. Jahrhundert an die [[Wittelsbacher]], die hier die Landgerichte Landsberg, Friedberg, [[Mering]] und [[Schongau]] einrichten. Als Grenzstädte nach Schwaben hin kommen [[Landsberg am Lech|Landsberg]] und [[Friedberg (Bayern)|Friedberg]] in den Genuss zahlreicher herzoglicher Privilegien, die zeitweise zu beachtlichem Wohlstand führen. Auf der anderen Seite war vor allem Friedberg immer wieder Opfer der beständigen Auseinandersetzungen zwischen Baiern und der wohlhabenden Reichsstadt [[Augsburg]].


Der letzte Zufluss ist die [[Münsterer Alte]], ein kleiner Fluss, der fast parallel entlang des Lechs verläuft.
[[1632]] hatten die Truppen unter König [[Gustav II. Adolf von Schweden]] hatten [[Nürnberg]] und dann [[Donauwörth]] eingenommen. Nun waren sie im Begriff gegen [[Ingolstadt]] zu ziehen. [[Generalfeldmarschall]] [[Johann Tserclaes Graf von Tilly|Graf von Tilly]] wollte dies verhindern, indem er sie mit dem quantitativ unterlegenen, [[Bayern|bayrischen]] Heer bei [[Rain (Lech)|Rain]] am Lech-Übergang aufhielt, es folgte die [[Schlacht bei Rain am Lech]]. Nach zwei Tagen des Dauerfeuers auf beiden Seiten des Flusses, gelang den [[Schweden]] etwas weiter südlich der Übergang, worauf Tilly zu spät reagieren konnte. Bei den weiteren Kampfhandlungen wurde Tilly von einer [[Falkonett]]kugel in den rechten [[Oberschenkel]] getroffen, die diesen dabei völlig zertrümmerte. [[Maximilian I. (Bayern, Kurfürst)|Maximilian]] befahl den Rückzug nach Ingolstadt, wo Graf von Tilly am [[30. April]] [[1632]] seiner [[Verletzung]] erlag. Es gelang Gustav II. Adolf nicht, Ingolstadt zu erobern.


=== Abflussverhalten ===
[[Bild:Lech unterhalb der Staustufe bei Seestall.JPG|thumb|Der Lech bei Seestall]]
[[Datei:Lech Reutte.jpg|mini|Der Lech bei [[Reutte]]]]
Mit der 1803/1806 erfolgten Eingliederung [[Augsburg]]s und [[Regierungsbezirk Schwaben|Ostschwabens]] in das spätere [[Königreich Bayern]] verliert der Lechrain seine Grenzfunktion in politischer Hinsicht - mental ist sie bis heute lebendig geblieben.
Der Lech entwässert die [[Lechtaler Alpen]] sowie Teile der [[Bayerische Alpen|bayerischen Alpen]] nach Norden zur Donau und damit letztendlich zum [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]] hin. Insgesamt umfasst das [[Einzugsgebiet]] etwa 3920 [[Quadratkilometer]]. Da der [[Niederschlag]] im Winter in den Alpen zumeist als Schnee fällt, führt der Lech während der [[Schneeschmelze]] im Frühling und Sommer besonders viel Wasser. Mit einem mittleren [[Abfluss]] von rund 114 Kubikmetern pro Sekunde ist er mit Flüssen wie dem [[Neckar]] vergleichbar, der bei einem Abfluss von 145 m³/s ein dreimal so großes Einzugsgebiet entwässert. Der Abfluss des Lechs schwankt zwischen einem extremen Niedrigwasser von 33&nbsp;m³/s und einem [[Abfluss#Abflusskenngrößen|HQ-200]]-Wert von 2.300&nbsp;m³/s.


Der mittlere Abfluss (Reihe 1960–2012) am Pegel ''Augsburg unterhalb der Wertachmündung'', dem letzten Pegel vor der Mündung, beträgt 113&nbsp;m³/s. Dieser Pegel liegt knapp 39&nbsp;km oberhalb der Mündung, allerdings ist das unterhalb liegende Einzugsgebiet verhältnismäßig klein, so dass der mittlere Abfluss bei der Mündung in die Donau rund 114&nbsp;m³/s beträgt. Der Lech belegt damit unter den bayerischen Flüssen Platz sechs hinter Donau (1.490&nbsp;m³/s), [[Inn]] (741&nbsp;m³/s), [[Salzach]] (250&nbsp;m³/s), [[Main]] (211&nbsp;m³/s) und [[Isar]] (175&nbsp;m³/s).
Im Zuge der Verwaltungsreformen des frühen 19. Jahrhunderts werden die Landgerichte Landsberg, Schongau und Friedberg (mit dem 1799 eingegliederten Mering) [[Oberbayern]] zugeteilt. 1944 kommt der Landkreis Friedberg dann aber zum [[Regierungsbezirk Schwaben|Bezirk Schwaben]], wo er 1972 mit dem nördlich angrenzenden Landkreis [[Aichach]] zum neuen [[Landkreis Aichach-Friedberg]] vereinigt wird. Schongau wird im gleichen Jahr mit seinem östlichen Nachbarn [[Weilheim in Oberbayern|Weilheim]] zum neuen [[Landkreis Weilheim-Schongau]] zusammengelegt, bleibt aber wie der weiterbestehende [[Landkreis Landsberg am Lech]] beim Bezirk Oberbayern.


=== Erdgeschichtliche Entwicklung ===
Trotz dieser politisch-administrativen Zersplitterung wird der Lechrain bis heute als kulturell, sprachlich und historisch besonders geprägte Landschaft wahrgenommen und von den benachbarten Regionen ([[Allgäu]], [[Oberland (Bayern)|Oberland]], Ballungsraum [[München]]) abgegrenzt. Zahlreiche Vereine, aber auch kulturelle Einrichtungen und Firmen führen heute den Lechrain in ihrem Namen.
[[Datei:Lechtal.Febr.März.2006 120.jpg|mini|Oberes Lechtal im Winter]]
[[Datei:Lech bei Forchach.jpg|mini|Oberes Lechtal mit Schotterinseln im Sommer]]
Der heute auf gestrecktem Weg nach Norden zur Donau strebende Lech floss noch im älteren [[Pleistozän]] (gegenwärtiger, von Eiszeiten geprägter Zeitabschnitt), wie Reste früherer Ablagerungen und Talformen erkennen oder erahnen lassen, in nordöstlichen Richtungen zur damaligen Donau, so wie weiter östlich Isar und Inn. Er erreichte die Donau damit in spitzerem Mündungswinkel als heute. Ähnliches gilt für die westlich benachbarte Iller, die einst unterhalb von Augsburg den heutigen Fließweg des Lechs nordostwärts kreuzte.<ref>Lorenz Scheuenpflug: ''Die frühpleistozäne Augsburger Altwasserscheide am Ostrand der Iller-Lech-Platte (süddeutsches Alpenvorland, Bayern).'' Eiszeitalter u. Gegenwart, H.&nbsp;41, Hannover 1991, S.&nbsp;47–55.</ref>


Nachdem der Lech im Mittelpleistozän nahe [[Schongau]] den direkteren Weg nach Norden zur Donau gefunden hatte, floss die Donau ab der Lechmündung, anders als heute, weiter nach Norden durch das ''[[Wellheimer Trockental]]'' und weiter im Tal der heutigen unteren [[Altmühl]]. Erst zum Ende der [[Saalekaltzeit|Rißkaltzeit]] (vorletzte Eiszeit) ergab sich mit dem „Durchbruch bei [[Stepperg]]“ der jetzige, südlichere Verlauf der Donau.
=== Neubau Lechbrücke Gersthofen ===
Die ursprüngliche Lechbrücke wurde [[1935]]/[[1936|36]] im Zuge des [[Autobahn]]baues der Strecke [[München]]–[[Ulm]] mit nur einem Überbau für den 2-streifigen Verkehr gebaut. Nach der Sprengung in den letzten Kriegstagen des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]], am [[26. April]] [[1945]], wurde der Überbau mit Teilen aus dem Bestand, mit einzelnen Neuteilen, neuen Lagern und neuen Widerlagern aufgebaut. Der zweite südseitige Überbau wurde komplett neu errichtet. [[1982]] wurde die vorhandene Stahlbeton-Fahrbahnplatte abgebrochen und durch eine neue Stahlbetonplatte inkl. Abdichtung und Belag ersetzt.


=== Inseln ===
[[Bild:Lechbruecke.jpg|thumb|Die Lechbrücke während des Augusthochwassers 2005]]
[[Datei:Lechinsel-sandau.JPG|mini|Verlandete Schotterinsel]]
Da beim Neubau der im Krieg gesprengten Brücke teilweise auch Stahl der damaligen Brücke verwendet worden war, zeigten sich in den letzten Jahren vermehrt durch Brückenschwingungen verursachte Ermüdungsrisse in den Stahlträgern. Dies führte seit August 2004 zu Verkehrsbeschränkungen auf der jetzigen Brücke (maximal 80 bzw. 60 km/h für Pkw bzw. Lkw). Die Brücke konnte deshalb nicht mit wirtschaftlichem, vertretbaren Aufwand saniert und ertüchtigt werden.
Die meisten kleinen [[Insel]]n und [[Kiesbank|Kiesbänke]] des Lechs werden durch die jährlichen [[Hochwasser]] immer wieder in Umfang und Form verändert. Der Bau von Stauanlagen und Talsperren hat die Dynamik des Lechs deutlich eingeschränkt. Heute ist der Lech bei Hochwassereignissen außer Lage, neue Schottermengen aus dem Alpenraum heranzutragen. Die Kiesbänke zählten zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu artenreichen Lebensräumen. Schwemmlinge und Sämereien aus dem Alpenraum konnten auf den Biotopen siedeln. Durch ausbleibende Hochwässer, die wegen der Stauseen aufgehalten wurden, und die damit verbundene Verlandung der Kiesbänke müssen sich konkurrenzschwache Pflanzenarten der voranschreitenden Verbuschung beugen. Heute werden die Kiesbankflächen bei Niedrigwasser gerne als Bade- oder Sonnenplätze genutzt. Auch diese Eingriffe führen zu negativen Folgen für die Natur. Vor allem bodenbrütende Vogelarten werden durch Menschen in ihrem natürlichen Verhalten gestört. Einige Inseln im unmittelbaren Bereich von (größeren) Städten wurden im [[19. Jahrhundert]] verbaut oder der [[Fluss]] wurde kanalisiert. Diese [[Flussbegradigung]]en schädigen ebenfalls den Naturraum.


=== Gewässergüte ===
Im Zuge des sechsspurigen Ausbaus der Autobahn wird die bestehende Brücke abgerissen und durch zwei neue Brücken ersetzt. Unter Aufrechterhaltung des Autobahnverkehrs auf der bestehenden Brücke wird zunächst mit dem Bau der neuen Südbrücke in südlicher Seitenlage begonnen. Hierzu werden Behelfswiderlager gebaut und Behelfspfeiler im Lech errichtet, die für den Längsverschub des Südüberbaus notwendig sind. Um die Behelfspfeiler im Lech sicher gründen zu können, wurde der Flussuntergrund im Rahmen einer Vorwegmaßnahme sowohl von den Trümmern der gesprengten Vorkriegsbrücke als auch [[Granaten]] und [[Munition]] des Krieges befreit.


Ein Fluss hat bei [[Hochwasser]] in der Regel eine [[Naturfarben#Beige|beige]] oder „dreckig braune“ [[Farbe]]. Dies ist auf die lösshaltige [[Lehm]]- und [[Humus]]erde, zurückzuführen, die das [[Wasser]] beeinflusst. Bei [[Algen]]befall kann der Boden ebenfalls braun erscheinen, was beispielsweise bei der Wertach deutlich zu beobachten ist. Auch ist es interessant, wieso der Lech in einem grünblauen Farbton erscheint.
Im Juli [[2005]] wurde die errichte Südbrücke über den Lech geschoben, wo sie bis zum Abriss der alten Lechbrücke und Neubau der Nordbrücke als Ausweichstrecke des Verkehrs dienen soll. Erst danach, geplant war hierfür der November [[2006]], sollte die [[Brücke]] in ihre endgültige Position nach Norden verschoben werden.


[[Datei:Fluss-lech-bei-schongau-winter.jpg|mini|[[Lechstaustufe 6 – Dornau|Lechstaustufe 6]] bei [[Schongau]] im Winter]]
Während des [[Hochwasser in den Voralpen 2005#Augsburg|Hochwassers im August 2005]] kam es zu einem Rückschlag beim Bau. Das provisorische östliche Fundament wurde unterspült, die neue Brücke sackte einseitig ab und drohte in den Lech zu stürzen. Durch diesen Vorfall musste die [[Bundesautobahn 8|A 8]] im Abschnitt zwischen [[Augsburg]]-Ost und [[Kreuz Augsburg-West|Augsburg-West]] über einen Tag lang total gesperrt werden. Das Fundament konnte zwar stabilisiert werden, jedoch dauerte es bis Dezember 2005, bis der Schaden repariert und die Brücke wieder angehoben war.
Bereits im [[19. Jahrhundert]] wurde vom Wissenschaftler [[John Tyndall]] bewiesen, dass die Farbe eines Flusses nicht am Wasser (reines H<sub>2</sub>O), sondern an den [[Mineral]]ien liegt, die der Fluss mit sich bringt. Wenn der Anteil an Feinstsedimenten gering ist wie etwa in Schnee oder [[Gletscher]]eis, wird das [[Sonnenlicht]] so gefiltert und gebrochen, dass der Fluss bläulich erscheint. Bei höheren Anteilen gelöster und suspendierter [[Mineralstoff]]en, die wie beim Lech aus [[Kalkstein|Kalkgesteinen]] herrühren, geht die Färbung mehr ins Grünliche.


Die Klarheit des Lechwassers liegt zum einen an der niedrigen Jahresmitteltemperatur, zum anderen am hohen Kalkanteil (insbesondere das [[Magnesiumcarbonat]] aus dem Hauptdolomit), der eher lebensfeindlich ist und so wenig [[plankton]]artiges Leben aufkommen lässt. Unterhalb der Wertachmündung dominiert zunächst deren grünbraunes Wasser.
Die Fertigstellung der gesamten Brücke wird sich aufgrund des Vorfalles auf Mitte [[2007]] verzögern.


[[Datei:Lech-between-landsberg-kaufering.JPG|mini|links|250px|Der Lech bei [[Kaufering]], im Hintergrund [[Landsberg am Lech|Landsberg]] und die Alpen]]
Am 23. Juli 2006 wurde die alte Brücke von großen Kränen abgebaut.
Typisch für das Lechwasser ist der hohe [[Geschiebe]]anteil, der sich besonders auf Stauseen auswirkt wie den [[Forggensee]], dessen Speicherkapazität so um 30.000&nbsp;m³ reduziert wurde.


Die [[Gewässergüte]] wird in Klassen unterschieden (I unbelastet; I–II gering; II leicht; II–III mäßig; III kritisch; III–IV stark; III–IV sehr stark; IV extreme Belastung). In seinem österreichischen Abschnitt weist der Lech Güteklasse I-II, ab Reutte Klasse II auf.<ref>Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): ''Saprobiologische Gewässergüte der Fließgewässer Österreichs. Stand 2005.'' ({{Webarchiv |url=https://www.bmlfuw.gv.at/dam/jcr:00022052-0320-4544-b6a4-320325dcfd86/Biol_Guetekarte_2005.pdf |text=PDF; 1&nbsp;MB |wayback=20151222131650}})</ref> Bei [[Füssen]] liegt er in der Klasse I–II. Der unterhalb durchflossene [[Forggensee]] war vor wenigen Jahrzehnten noch stark verschmutzt. Bis [[Augsburg]] wurde – von kurzen Abschnitten der Klasse II–III zwischen [[Landsberg am Lech]] und [[Schongau]] abgesehen – durchgehend die Güteklasse II nachgewiesen. Bis in die 1970er Jahre war der Lech ab Augsburg noch sehr stark verschmutzt, weil das [[Abwasser]] früher ungereinigt in das Kanalsystem geleitet wurde. Inzwischen beseitigt unterhalb von Augsburg ein Klärwerk 99 % der Belastung des zugeführten Wassers, dadurch erreicht der Fluss nun wieder die Güteklasse&nbsp;II.
=== Der Lechrainer Dialekt ===
Der [[Lechrainer Dialekt]] (sprachwissenschaftlich: Vorostschwäbisch) vereinigt ostschwäbische und mittel- bzw. südbaierische Dialektformen mit [[mittelhochdeutsch]]en Relikten. Während das [[Schwäbische Dialekte|Schwäbische]] und das [[Bairisch|Baierische]] ansonsten recht klar voneinander geschieden sind, hat sich im Lechrain eine eigentümliche Mischform entwickelt, die wohl auf eine ursprünglich alemannische Bevölkerung zurückzuführen ist, die in Jahrhunderten baierischer Herrschaft zahlreiche baierische Dialektmerkmale übernommen hat.
<p>
Auffällige Merkmale des Lechrainischen sind das harte, kehlige -kch-, das man sonst im [[Allgäu]] und in [[Tirol]] hört, die Beibehaltung eines -ch- anstelle des stummen -h- (ziehen --> ziacha, leihen --> leicha) und eine Lautverschiebung vom hochdeutschen -i- zum -u- (Kirche --> Kurcha, Wirt --> Wurt).
<p>
Die Ausprägung des Lechrainer Dialekts verläuft parallel zum Verlauf des Lechs: Die stärksten Formen findet man in den Gemeinden am Fluss, während nach Osten hin - oft innerhalb weniger Kilometer - lechrainische Merkmale abnehmen und immer mehr baierische Formen auftauchen.


Zudem weist der Lech eine extrem niedrige Wassertemperatur auf (Sommer: 14&nbsp;°C, Winter: 1&nbsp;°C), so dass nur wenige [[Algen]] wachsen können.
== Wasser ==
[[Bild:Lech-HW-23.08.2005.JPG|thumb|Der Lech bedrängt am 28. August 2005 das Hochablass und hat seinen Höchststand noch nicht erreicht]]
[[Bild:Lech-between-landsberg-kaufering.JPG|thumb|Der Lech bei Kaufering, im Hintergrund Landsberg und die Alpen]]
[[Image:Fluss-lech-bei-schongau-winter.jpg|thumb|Der Lech bei Schongau im Winter]]
[[Bild:Lechbruck Lech 1.jpg|thumb|Der Lech in Lechbruck flussabwärts]]
Dass ein [[Fluss (Gewässer)|Fluss]] bei [[Hochwasser]] im Normalfall die [[Farbe]] [[beige]] („dreckig braun“) hat, versteht man sofort. Der Grund liegt an der lösshaltigen [[Lehm]]- und [[Humus]]erde, die das [[Wasser]] färbt. Oder wenn der Boden durch [[Algen]]befall braun wirkt, was viel deutlicher bei der [[Wertach (Fluss)|Wertach]] zu sehen ist, erklärt sich sie Sache von selbst. Doch viel interessanter ist die Frage, warum der Lech so schön grünblau leuchtet?


== Geschichte am Lech ==
Bereits im [[19. Jahrhundert]] wurde vom Wissenschaftler [[Tyndall]] bewiesen, dass die Farbe eines Flusses nicht am Wasser (reines H<sub>2</sub>O), sondern an den [[Mineralien]] liegt, die der Fluss mit sich bringt. Weil der Anteil an Feinstsedimenten sehr gering ist, wie in Schnee oder [[Gletscher]]eis, wird das [[Sonnenlicht]] gefiltert und abgespiegelt, das den Fluss bläulich erscheinen lässt. Bei Zunahme der aufgelösten [[Mineralstoffe]]n, bei denen es sich im Lech häufig um [[Kalk]]gesteine handelt, verwandelt sich die Färbung ins Grünliche.
[[Datei:Fluss-lech-bei-füssen.jpg|mini|Der Lech in [[Füssen]], flussaufwärts]]
Der Lech bildete während der Zeit der [[Völkerwanderung]] und im frühen [[Mittelalter]] die Grenze zwischen dem [[Alemannen|alemannischen]] Stammesgebiet im Westen und dem [[Bajuwaren|baierischen]] im [[Osten]] und markiert auch heute noch ungefähr die Grenze zwischen den [[Bairische Sprache|bairischen]] und den [[Schwäbische Dialekte|schwäbischen]] [[Dialekt]]en. Der Lech widerspiegelte auch die Grenze zwischen [[Altbayern]] und [[Schwaben (Bayern)|Schwaben]]; dies lässt sich auch an den Ortsendungen ''-ing'' ([[Bairische Dialekte|bayrisch]]) und ''-ingen'' ([[Schwäbische Dialekte|schwäbisch]]) absehen, auch wenn der schwäbische Dialekt südlich von [[Landsberg am Lech|Landsberg]] über den Lech bis zum [[Ammersee]] greift. Am Flusslauf des Lechs wurde unter anderem auch [[Gold]] aus den Flussablagerungen gewaschen. Die so gewonnenen Mengen des Edelmetalls hatten allerdings keine große wirtschaftliche Bedeutung.


=== Ereignisse ===
Die Klarheit und Reinheit des Lechs, die seine durchsichtige, glas- bis smaragdhafte Farbigkeit unterstützt, hängt mit den niedrigen Jahresmitteltemperaturen zusammen, die wenig [[Plankton|planktonartiges]] Leben aufkommen lassen. Ebenfalls trägt der hohe Kalkanteil (insbesondere das Hauptdolomit [[Magnesiumcarbonat]]), der eher lebensfeindlich ist dazu bei.
Der [[Lechrain]] wurde im Frühmittelalter, zum Ende der römischen Provinz [[Raetia|Rätien]], vor allem von [[Alemannen]] besiedelt, dürfte jedoch bald unter bairischen Einfluss gekommen sein. Schon 576 verortet der langobardische Autor [[Venantius Fortunatus]] in einer Epistel an [[Gregor von Tours]] den Lech in bajuwarischem Gebiet ([[Patrologia Latina|PL]] 88,62A). Die Zugehörigkeit des Lechrains zum [[Stammesherzogtum Baiern|Herzogtum Baiern]] kann entsprechend ab dem 6. Jahrhundert angenommen werden; historisch gesichert ist die Lechgrenze zwischen Baiern und Schwaben ab dem 8. Jahrhundert.
Davon unberührt bleibt der Lechrain allerdings bis heute Teil des schwäbischen [[Bistum Augsburg|Bistums Augsburg]].


Im Jahr 955 wurden die Ungarn bei der [[Schlacht auf dem Lechfeld]] vom deutschen Heer unter der Führung von [[Otto I. (HRR)|König Otto I.]] und [[Ulrich von Augsburg|Bischof Ulrich von Augsburg]] besiegt. Die Schlacht am 10. August 955 war der Endpunkt der [[Ungarneinfälle]] und größte militärische Sieg Ottos des Großen gegen die [[Magyaren|ungarischen]] Reiter, die zuvor mit ihren Plünderzügen weite Teile Mitteleuropas durchzogen hatten. Benannt ist die Schlacht nach dem [[Lechfeld]] bei [[Augsburg]].
Nach der Wertachmündung sieht der Lech braun aus, weil sich die Wertach auf den Lech „schiebt“, und damit ihr grünbraunes Wasser zu sehen ist. Ein ähnlicher Vorgang ist die [[Inn]]mündung.


Nachdem zunächst [[Welfen]], [[Staufer]] und die [[Andechs (Adelsgeschlecht)|Grafen von Dießen-Andechs]] im Lechrain herrschten, fiel das Gebiet im 13. Jahrhundert an die [[Wittelsbach]]er, die hier die [[Landgericht Landsberg|Landgerichte Landsberg]], Friedberg, [[Mering]] und [[Landgericht Schongau|Schongau]] einrichteten. Als Grenzstädte nach Schwaben hin kamen [[Landsberg am Lech|Landsberg]] und [[Friedberg (Bayern)|Friedberg]] in den Genuss zahlreicher herzoglicher Privilegien, die zeitweise zu beachtlichem Wohlstand führten. Auf der anderen Seite war vor allem Friedberg immer wieder Opfer der beständigen Auseinandersetzungen zwischen dem [[Herzogtum Bayern (HRR)|Herzogtum Baiern]] und der wohlhabenden [[Freie und Reichsstädte|Reichsstadt]] Augsburg. Auch um das Recht, Wasser vom Lech zur Nutzung in Augsburg abzuleiten, gab es jahrhundertelang immer wieder Auseinandersetzungen. Der Streit um den Augsburger Lechanstich beim [[Hochablass]] eskalierte zwischen 1457 und 1596 zu einem regelrechten „Wasserkrieg“.
Typisch für das Lechwasser ist der hohe [[Geröll]]anteil, der sich bei den Stauseen nachweisen lässt. Bestes Beispiel ist der [[Forggensee]], bei dem die Speicherkapazität um 30.000&nbsp;m<sup>3</sup> reduziert wurde.

1632 hatten die Truppen unter König [[Gustav II. Adolf|Gustav II. Adolf von Schweden]] [[Nürnberg]] und dann [[Donauwörth]] eingenommen. Nun waren sie im Begriff, gegen [[Ingolstadt]] zu ziehen. Feldmarschall [[Johann T’Serclaes von Tilly|Graf von Tilly]] wollte dies verhindern, indem er sie mit dem quantitativ unterlegenen, [[Bayerische Armee|bayrischen Heer]] bei [[Rain (Lech)|Rain]] am Lech-Übergang aufhielt, es folgte die [[Schlacht bei Rain am Lech]]. Nach zwei Tagen des Dauerfeuers auf beiden Seiten des Flusses gelang den Schweden etwas weiter südlich der Übergang, worauf Tilly zu spät reagieren konnte. Bei den weiteren Kampfhandlungen wurde Tilly von einer [[Falkonett]]kugel in den rechten Oberschenkel getroffen, die diesen dabei völlig zertrümmerte. [[Maximilian I. (Bayern)|Maximilian I.]] befahl den Rückzug nach Ingolstadt, wo Graf von Tilly am 30. April 1632 seiner Verletzung erlag. Es gelang Gustav II. Adolf nicht, Ingolstadt zu erobern.

Mit der 1803/1806 erfolgten Eingliederung Augsburgs und [[Schwaben (Bayern)|Ostschwabens]] in das spätere [[Königreich Bayern]] verlor der Lechrain seine Grenzfunktion in politischer Hinsicht – mental ist sie bis heute lebendig geblieben. Im Zuge der Verwaltungsreformen des frühen 19. Jahrhunderts wurden die [[Landgericht Landsberg|Landgerichte Landsberg]], Schongau und Friedberg (mit dem 1799 eingegliederten Mering) [[Oberbayern]] zugeteilt. 1944 kam der [[Landkreis Friedberg (Bayern)|Landkreis Friedberg]] dann aber zum [[Schwaben (Bayern)|Bezirk Schwaben]], wo er 1972 mit dem nördlich angrenzenden [[Landkreis Aichach]] zum neuen [[Landkreis Aichach-Friedberg]] vereinigt wurde. [[Landkreis Schongau|Schongau]] wurde im gleichen Jahr mit seinem östlichen Nachbarn [[Landkreis Weilheim in Oberbayern|Weilheim]] zum neuen [[Landkreis Weilheim-Schongau]] zusammengelegt, blieb aber wie der weiterbestehende [[Landkreis Landsberg am Lech]] beim Bezirk Oberbayern. Trotz dieser politisch-administrativen Zersplitterung wird der Lechrain bis heute als kulturell, sprachlich und historisch besonders geprägte Landschaft wahrgenommen und von den benachbarten Regionen ([[Allgäu]], [[Bayerisches Oberland|Oberland]], Ballungsraum [[München]]) abgegrenzt. Zahlreiche Vereine, aber auch kulturelle Einrichtungen und Firmen führen heute den Lechrain in ihrem Namen.

Bei einem katastrophalen [[Lechhochwasser 1910|Hochwasser des Lechs im Jahr 1910]] entstanden entlang des gesamten Lechs starke Schäden. Am schwersten wurde Augsburg betroffen, wo das [[Hochablass]]wehr brach und schließlich gesprengt werden musste, um Schlimmeres abzuwenden.

=== Neubau Lechbrücke Gersthofen ===
Beim Neubau der [[Lechbrücke A 8|Lechbrücke der A 8]] kam es während des [[Alpenhochwasser 2005#Augsburg|Hochwassers im August 2005]] zu einem Rückschlag beim Bau. Das provisorische östliche Fundament wurde unterspült, die neue Brücke sackte einseitig ab und drohte in den Lech zu stürzen. Durch diesen Vorfall musste die [[Bundesautobahn 8|A 8]] im Abschnitt zwischen [[Augsburg]]-Ost und [[Kreuz Augsburg-West|Augsburg-West]] über einen Tag lang total gesperrt werden. Das Fundament konnte zwar stabilisiert werden, jedoch dauerte es bis Dezember 2005, bis der Schaden repariert und die Brücke wieder angehoben war.
Die Fertigstellung der gesamten Brücke verzögerte sich aufgrund des Vorfalles auf Ende 2007.

=== Der Lechrainer Dialekt ===
Der [[Lechrainer Dialekt]] (sprachwissenschaftlich: Vorostschwäbisch) vereinigt ostschwäbische und mittel- bzw. südbaierische Dialektformen mit [[mittelhochdeutsch]]en Relikten. Während das [[Schwäbische Dialekte|Schwäbische]] und das [[Bairische Dialekte|Baierische]] ansonsten recht klar voneinander geschieden sind, hat sich im Lechrain eine eigentümliche Mischform entwickelt, die wohl auf eine ursprünglich alemannische Bevölkerung zurückzuführen ist, die in Jahrhunderten baierischer Herrschaft zahlreiche baierische Dialektmerkmale übernommen hat.


Auffällige Merkmale des Lechrainischen sind das harte, kehlige -kch-, das man sonst im [[Allgäu]] und in [[Tirol]] hört, die Beibehaltung eines ''-ch-'' anstelle des stummen ''-h-'' (ziehen → ''ziacha'', leihen → ''leicha'') und eine Lautverschiebung vom hochdeutschen ''-i-'' zum ''-u-'' (Kirche → ''Kurcha'', Wirt → ''Wurt'').
Die Sauberkeit des Lechwassers ist enorm. Man könnte ihn definitiv zum saubersten Fluss über 200&nbsp;km Deutschlands küren. Man unterscheidet in [[Gewässergüte]]n (I unbelastet; I-II gering; II leicht; II-III mäßig; III kritisch; III-IV stark; III-IV sehr stark; IV extreme Belastung), die in Grafiken aufsteigend mit den Farben blau, grün, gelb, orange und violett markiert sind. Ab der Quelle bis [[Elmen]] ist die Klasse I nachgewiesen worden. Bis [[Füssen]] ist es die Klasse I-II, obwohl es beim [[Forggensee]] früher eine starke Verschmutzung gab, die behoben wurde. Bis [[Augsburg]] ist es permanent die Güteklasse II, wenn sich nicht doch kleine Klasse II-III Lücken zwischen [[Landsberg am Lech]] und [[Schongau]] gibt. Bis in die 1970er-Jahre wurde der Lech ab Augsburg sehr stark verschmutzt. Das lässt sich auf das früher als [[Abwasser]] benutzte Kanalsystem zurückführen. Heute steht hinter Augsburg ein Klärwerk, das 99&nbsp;% des Wassers reinigt, und damit der Wert auf Klasse II sank. Da heute das Abwasser sowieso nicht mehr in die Kanäle gekippt wird, lässt sich die Güteklasse heute sogar auf I-II regulieren.


Die Ausprägung des Lechrainer Dialekts verläuft parallel zum Verlauf des Lechs: Die stärksten Formen findet man in den Gemeinden am Fluss, während nach Osten hin – oft innerhalb weniger Kilometer – lechrainische Merkmale abnehmen und immer mehr baierische Formen auftauchen.
Zudem weist der Lech eine extrem niedrige Wassertemperatur auf (Sommer:14&nbsp;°C Winter:1&nbsp;°C), wodurch nur wenige [[Algen]] wachsen können. Im Winter kann der Lech regelrecht zufrieren.


== Lebensraum-Lechtal ==
== Lebensraum Lechtal ==
=== Natur- und Umweltschutz ===
=== Natur- und Umweltschutz ===
[[Bild:Oberes_Lechtal.JPG|right|thumb|oberes Lechtal]]
[[Datei:Oberes Lechtal.JPG|mini|Oberes Lechtal]]
[[Bild:Musau.jpg|thumb|right|unteres Lechtal]]
[[Datei:Musau.jpg|mini|Unteres Lechtal]]
In [[Österreich]] besitzt er noch weitgehend den Charakter eines Wildflusses mit ausgedehnten Schotterbänken. Hier ist ein [[Nationalpark Tiroler Lechtal]] in Planung. Außerdem tragen die Schotterbänke zu einer großen Anzahl verschiedener Tier- und Pflanzenarten bei.


Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wird der natürliche Verlauf des Lechs durch verschiedene [[Hochwasser]]schutzmaßnahmen und den Bau von [[Stausee]]n stark eingeschränkt – mit weitreichenden Folgen für die einheimische [[Tierwelt|Tier-]] und [[Pflanzenwelt]] am Lech. Die Durchgängigkeit des Fließgewässers wird zum Beispiel häufig durch [[Wehr (Wasserbau)|Wehre]] gestört. Dadurch wird die Möglichkeit der Wanderung und der Verbreitung von [[Fische]]n flussauf- bzw. flussabwärts erschwert oder sogar unmöglich gemacht. Ebenso wurde die Funktion des Lechs als [[Biotopverbund|Biotopbrücke]] stark eingeschränkt. Tier- und Pflanzenarten, die die Schotterstraße des Lechs zum Austausch ihrer Biotope nutzten, können heute nur noch auf geschützten Restrefugien überleben. Auch die [[Eindeichung]] in einigen Bereichen bedeutete einen Eingriff in das ursprünglich bestehende [[Ökologie|ökologische]] Gleichgewicht. Die [[Auwald|Auwälder]] wurden durch die [[Deich]]e vom natürlichen Wasserzufluss abgeschirmt, so dass der Auwaldbestand nur noch in Restbeständen vorhanden ist.
Im Flussbereich zwischen [[Landsberg (Lech)|Landsberg]] und [[Augsburg]] sind noch seltene Lech-Urlandschaften erhalten geblieben. Man fasst die Einzelflächen unterschiedlicher [[Heide (Landschaft)|Heiden]] und [[Trockenrasen]] unter dem Begriff [[Lechtalheiden]] zusammen. Sie stellen nur noch wenige Gebiete der ursprünglichen Flächen dar und stehen unter strengstem [[Naturschutz]]. Es handelt sich um einen der artenreichsten Lebensräume [[Mitteleuropa]]s.


Um zumindest in Teilbereichen die ursprüngliche Flusslandschaft zu erhalten, wurden mehrere [[Schutzgebiete in Natur- und Landschaftsschutz|Natur- und Landschaftsschutzgebiete]] ausgewiesen.
Seit Mitte des [[19. Jahrhundert]]s wird der natürliche Verlauf des Lechs durch verschiedene [[Hochwasser]]schutzmaßnahmen und den Bau von [[Stausee]]n stark eingeschränkt – mit weitreichenden Folgen für die einheimische [[Tierwelt|Tier-]] und [[Pflanzenwelt]]. Die Durchgängigkeit des Fließgewässers wird zum Beispiel häufig durch [[Wehr (Wasserbau)|Wehre]] gestört. Dadurch wird die Möglichkeit der Wanderung und der Verbreitung von [[Fische]]n nach flussauf- bzw. flussabwärts erschwert oder sogar unmöglich gemacht. Ebenso wurde die Funktion des Lechs als Biotopbrücke stark eingeschränkt. Tier- und Pflanzenarten die die Schotterstrasse des Lechs zum Austausch ihrer Biotope nutzten können heute nur noch auf geschützten Restrefugien überleben. Auch die [[Eindeichung]] in einigen Bereichen bedeutete einen Eingriff in das ursprünglich bestehende, [[Ökologie|ökologische]] Gleichgewicht. Die [[Auwald|Auwälder]] wurden durch die [[Deich]]e vom natürlichen Wasserzufluss abgeschirmt, so dass der Auwaldbestand nur noch in Restbeständen vorhanden ist. Um zumindest in Teilbereichen die ursprüngliche Flusslandschaft zu erhalten, wurden mehrere [[Naturschutzgebiet]]e ausgewiesen. So gehören die Schutzzonen ''Tiroler Lechtal'', ''Litzauer Schleife'' bei [[Steingaden]], die ''[[Lechtalheiden]]'' zwischen Landsberg und Augsburg, der ''[[Augsburger Stadtwald]]'' und die ''Wolfzahnau'' im Mündungsbereich der [[Wertach (Fluss)|Wertach]] dazu. (''Siehe auch:'' [[Ramsar-Konvention]])


In [[Österreich]] besitzt der Lech noch weitgehend den Charakter eines [[Verflochtener Fluss|Wildflusses]] mit ausgedehnten Schotterbänken. Hier ist der [[Naturpark Tiroler Lech]] eingerichtet. Mehrere Kraftwerksprojekte konnten verhindert werden, weil Bürgerinitiativen sich für den Erhalt der Wildflusslandschaft eingesetzt haben.
=== Flora/Pflanzenarten ===
Auf den Heide- und [[Auwald]]flächen des [[Augsburg|Augsburger]] Bereichs haben sich viele Pflanzen unterschiedlicher Regionen eingebürgert. Der Lech dient dabei als Florenbrücke. So konnten hier einige [[Alpenpflanze]]n Einzug halten, darunter finden sich viele [[Enzianarten|Enzian]]. Insgesamt finden sich auf den Lechheiden 28 unterschiedliche [[Orchidee|Orchideenarten]]. Zudem finden sich noch sogenannte [[Eiszeit]]relikte, dabei handelt es sich um Arten, welche die letzte [[Eiszeit]] überdauert haben.


Im weiteren Verlauf gibt es die Schutzzonen [[Litzauer Schleife]] bei [[Steingaden]] und die [[Lechtalheiden]] zwischen Landsberg und Augsburg. Die Lechtalheiden enthalten Einzelflächen unterschiedlicher [[Heide (Landschaft)|Heiden]] und [[Trockenrasen]]. Es handelt sich um einen der artenreichsten Lebensräume [[Mitteleuropa]]s. Von Landsberg bis Königsbrunn gehört die Schutzzone zu [[Natura 2000]], welche europaweit Biotope miteinander verbinden möchte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.outdooractive.com/de/reisefuehrer/fauna-flora-habitat-gebiet/lech-zwischen-landsberg-und-koenigsbrunn-mit-auen-und-leite/9025831/ |titel=Lech zwischen Landsberg und Königsbrunn mit Auen und Leite |sprache=de |abruf=2023-08-26}}</ref>
*''Dealpine Arten''
Alpengewäche wie [[Kugelblume]] oder [[Enzian]]


Zu den erhaltenen Restbeständen der großen Lech-Auwälder gehören der [[Augsburger Stadtwald]], die [[Lechaue westlich Todtenweis]], ein Naturschutzgebiet innerhalb des Landschaftsschutzgebiets [[Lechauwald bei Todtenweis und Rehling]], sowie die ebenfalls unter Naturschutz stehenden [[Lechauen bei Thierhaupten]].
*''Kontinentale Arten''
Arten östlicher Steppengebiete wie [[Kalkaster]] oder [[Geißklee]]


=== Naturschutz-Initiative „Lebensraum Lechtal“ ===
*''Submediterrane Arten''
Pflanzen des [[Mittelmeerraum]]es, auf den Lechheiden vier sehr seltene [[Ragwurzen|Ragwurzarten]]


[[Datei:Lechtal-logo.jpg|mini|150px|Logo der Initiative „Lebensraum Lechtal“]]
*'''Orchideen des Lechtales'''
Das [[Naturschutz]]-Großprojekt '''Lebensraum Lechtal''' wurde vom [[Verband für Landschaftspflege]] 1998 ins Leben gerufen.
Die [[Lechtalheiden]] erlangten durch das hohe Artenaufkommen unterschiedlicher [[Orchideen|Orchideengattungen]] Berühmtheit in der botanischen Welt. Dies wird durch den abwechslungsreichen Lebensraum [[Trockenrasen]] begünstigt. Viele Einzelcharackterisiken der [[Böden]] ermöglichen auch das Wachstum von Arten die auch hier eher untypisch wären. Eine der häufigsten Orchideen der Lechheiden sind [[Mücken-Händelwurz]], [[Helm-Knabenkraut]], [[Brand-Knabenkraut]] und die [[Sumpf-Stendelwurz]]. Diese Arten zeigen ein stabiles und konstantes Auftreten. Das Brand-Knabenkraut ist auf den Lechheiden in deutlicher Ausbreitung begriffen. Das [[Großes Zweiblatt|Große Zweiblatt]] ist in Deutschland eine der am häufigsten [[Orchideen]], hier kommt sie nur zerstreut vor. Die südmediterranen Ragwurzarten sind exotisch anmutende Schönheiten mit sehr zerstreutem bis seltenem Vorkommen. Die [[Fliegen-Ragwurz]] und [[Hummel-Ragwurz]] haben ein relativ konstantes Auftreten. Seltenheiten stellen die [[Bienen-Ragwurz]] und die [[Große Spinnen-Ragwurz]] dar, sie sind unstet und können mehrere Jahre ausbleiben. Die Bienen-Ragwurz wurde erst 1964 neu entdeckt. Ebenfalls vereinzelt wachsen die [[Pyramiden-Hundswurz]], [[Korallenwurz]] sowie das [[Kleines Knabenkraut|Kleine Knabenkraut]]. Eine entlang des Lechs fast ausschließlich in den Lechleiten und Auwäldern vorkommende Orchidee ist der [[Gelber Frauenschuh|Gelbe Frauenschuh]]. Allgemein selten und zerstreut sind [[Rotes Waldvöglein]], [[Weißes Waldvöglein]] und [[Schwertblättriges Waldvöglein]], auf den großen Heideflächen sind sie praktisch nicht zu finden. Zudem kommen noch folgende Orchideen auf dem Gebiet des Lechfeldes vor: [[Braunrote Stendelwurz]], [[Breitblättrige Stendelwurz]], [[Vogel-Nestwurz]], [[Herbst-Drehwurz]], [[Zweiblättrige Waldhyazinthe]], [[Wohlriechende Händelwurz]], [[Wanzen-Knabenkraut]] und [[Fuchs' Knabenkraut]]. Wie alle in Deutschland vorkommenden Orchideen, sind auch diese vom [[Aussterben]] bedroht und strengstens geschützt. Die Hauptblüte- und Wachstumszeit der meisten Orchideen liegt zwischen Mai und August.
Mit ihm sollte in erster Linie der [[Biotopverbund]] entlang des Lechs verbessert werden, daneben aber auch der Bevölkerung des Lechtals seine ökologische Bedeutung nahegebracht und bei ihr für den Naturschutz geworben werden. Die Besucher sollten besser gelenkt, die naturschonende Hüte[[schäferei]] durch bessere Vermarktung („Lechtal-Lamm“) gefördert und viele Arten und Biotope besser geschützt werden.
''(siehe auch: [[Orchideen]])''


Beteiligt waren die Landkreise:
*'''Enzianarten'''
* [[Landkreis Donau-Ries]]
[[Bild:Blaustern_stadtwald_augsburg.jpg|thumb|Den seltenen zweiblättrigen Blaustern findet man in Auwäldern]]
* [[Landkreis Augsburg]]
Die kalkhaltigen Böden sind für [[Enzian|Enzianarten]] eine willkommene Heimat. Ihr Blütenbild begleitet die Heiden vom zeitigen Frühjahr bis in den Herbst. [[Frühblüher]] ab April sind der [[Stängelloser Enzian|Stängellose Enzian]] und der [[Frühlings-Enzian]]. Bereits im Mai setzt der [[Schlauch-Enzian]] blaue Akzente. Ein typischer Sommerenzian ist der [[Schwalbenwurz-Enzian]] der leider immer seltener auf den Lechheiden vorkommt. Der [[Deutscher Enzian|Deutsche Enzian]] zählt mit seinen zahlreichen Einzelblüten zu den schönsten Enzianarten am Lech. Von August bis Oktober bildet das dunkelblau des [[Gewöhnlicher Fransenenzian|Fransen-Enzian]] letzte Farbtupfer in der herbstlichen Wiese, auch diese Art nimmt in ihrer Ausbreitung ab.
* [[Landkreis Aichach-Friedberg]]
''(siehe auch: [[Enziane]])''
* [[Landkreis Landsberg am Lech]]
* [[Landkreis Weilheim-Schongau]]
*'''Typische Vegetation der Lechhaiden'''
* [[Landkreis Ostallgäu]]
Auf den Lechheiden finden sich einige Pflanzen, deren Ausbreitungsgrenzen auf diesem Gebiet enden, wie z.B. der [[Regensburger Geißklee]] . Viele Arten sind nur im Bereich des Lechs anzutreffen, darunter die [[Schwarze Akelei|Schwarze Akelei]] oder der [[Klebriger Lein|Klebrige Lein]]. Andere sind typische und allgemeine Präge- oder Zeigerarten für den Lebensraum. Trockenrasen, lichte [[Schneeheide]]-[[Kiefern]]wälder oder Auwälder werden von ihnen bewachsen. Hier sind zu nennen: [[Silberdistel]], [[Brunelle]], [[Hauhechel]], [[Knollige Kratzdistel]], [[Wiesen-Flockenblume]]oder die [[Skabiosen-Flockenblume]]. Zu diesen gesellen sich noch allgemeine Wiesenblumen und Wiesenpflanzen wie: [[Wald-Engelwurz]], [[Baldrian]], [[Akelei]], [[Glockenblume]] oder die [[Herbstzeitlose]].Durch die vielen [[Blütenpflanze]]n, welche fast über das ganze Jahr blühen, werden viele [[Insekten]] und Tagfalter angelockt. Durch die Besonderheiten im Detail können aber auch besonders bedrohte Arten Fuß fassen. Sumpf-[[Gladiolen|Gladiole]], [[Türkenbund]] und [[Taglilien]] bilden dabei botanische Schönheiten. Aber auch kleine, weniger auffällige Blümchen haben hier letzte Refugien gefunden. Absolute Seltenheiten sind die [[Gewöhnliche Kugelblume|Gewöhnliche Kugelblume]] und die [[Herzblättrige Kugelblume|Herzblättrige Kugelblume]]. An feuchten Stellen kommen dagegen untypische Gewächse wie der [[Salomonssiegel]], das [[Vergissmeinnicht]], [[Echte Mondraute]], [[Echte Schlüsselblume]], [[Sumpfdotterblume]] oder die seltene und bedrohte [[Mehlprimel]] vor. Echte Einwanderer der [[Alpenregion]]en sind [[Pippau|Alpen-Pippau]] und [[Schneeheide]].
* [[Augsburg|Stadt Augsburg]]
''(siehe auch [[Blumenwiese]])''


=== Vom Projekt zum Verein „Lebensraum Lechtal e.&nbsp;V.“ ===
=== Fauna/Tierwelt ===
Die Heidegebiete beherbergen eine artenreiche Tierwelt. Der große Blüten- und Pflanzenreichtum bietet unterschiedlichsten Insekten Lebensräume. Die Flächen sind für spezialisierte Tagfalterarten unersetzbar. Der Artenreichtum kann hier nur reduziert auf Zeige- oder Prägearten aufgelistet werden.
<br>
[[Bild:Schlingnatter.jpg|thumb|right|Die Schlingnatter findet am Lech Lebensraum]]
Viele Arten sind infolge der monotonen [[Landwirtschaft]]sflächen heimatlos geworden und vom Aussterben bedroht. Leider sind die Heideflächen zu klein und zu weit auseinanderliegend, als dass sie Tierarten retten könnten. Praktisch über das gesamte Sommerhalbjahr können blüten- und nektarspendende Pflanzen angeflogen werden. Die [[Imkerei]] hat in den Lechauen Tradition. Wiesenflockenblumen sind ausgiebige Futterquellen für [[Bienen]]. Auf den Heiden finden sich seltene [[Ameisen]]gattungen wie: [[Große Knotenameise]], [[Große Knotenameise|große Knotenameise]], [[Große Kerbameise|große Kerbameise]], [[Schmalbrust-Ameise]] und die [[Harpa-Ameise]].Eine winzige, nur 3&nbsp;mm große Wanze, die [[Nestwanze]], kommt nur hier vor. Ihr nächster Fundort liegt in Ungarn, ihr eigentlicher Lebensraum ist das südöstliche [[Russland]]. Die besonnten Freiflächen bieten wärmeliebenden [[Reptilien]] einen abwechslungsreichen Lebensraum. So hat die [[Schlingnatter]] einen ihrer größten Ausbreitungsräume im Lechtal. [[Zauneidechse|Zauneidechsen]] und [[Mauereidechse|Mauereidechsen]] stellen hier dem seltenen [[Sandlaufkäfer]] nach. [[Kreuzotter|Kreuzottern]] und [[Blindschleiche|Blindeschleichen]] ziehen waldige und unterwuchsreiche Orte vor. Die [[Ringelnatter]] lauert an feuchten Stellen [[Frösche]]n und anderen [[Kleintiere]]n auf. Moore und Tümpel des Augsburger Stadtwaldes sind wichtige [[Amphibie]]nhabitate. Hier tummeln sich [[Grasfrosch]], [[Springfrosch]], [[Laubfrosch]] und [[Erdkröte]]. Die [[Wechselkröte]] bevorzugt kiesiges [[Ödland]]. Das Vogelschutzgebiet der [[Lechstaustufe 23]] ist ein wichtiges [[Brutgebiet]] unserer Wildvögel geworden. Naturbelassene Auwälder sind gedeckte Tische für [[Vögel]] und Kleinsäugetiere. Zahlreiche [[Spechte]] finden Nahrung in Althölzern. Viele [[Singvögel]], darunter das berühmte [[Rotkehlchen]] sind regelmäßige Gäste. Unterholzreiche Wälder bieten zahlreichen Kleintieren Unterschlupf. Durch ihre Unzugänglichkeit schützt sich die Natur fast selbst. Im direkten Lechbereich bieten Schotterfelder und Steilufer weitere Naturflächen. Sie sind Heimat von [[Wasseramsel (Art)|Wasseramseln]], [[Eisvogel (Art)|Eisvogel]] und [[Flussregenpfeifer]]. Der mosaikartige und unterschlupfreiche Lebensraum wird von zahlreichen Wildtieren wie [[Kaninchen]], [[Eichhörnchen]], [[Reh]] und [[Fuchs (Säugetier)|Fuchs]] gerne angenommen. An Altarmen und Nebenflüssen breitet sich der [[Biber]] aus, dies wird von einigen Menschen bereits wieder skeptisch gesehen.
<p>
In der sommerlichen Wiese lauert die veränderliche [[Krabbenspinne]] auf einer Blüte verharrend, anfliegenden Insekten auf. Allgemein in Ausbreitung begriffen ist die [[Wespenspinne]]. Zur Geräuschkulisse der Heide gehören neben Vögeln auch Insekten wie: [[Heidegrasgrashüpfer]], [[Schwarzfleckiger Grashüpfer]] und [[Feldgrille]]. Ein typischer Käfer der Blumenwiese ist der [[Blattkäfer]], ein [[Pflanzenfresser]] der oft auf Blüten gefunden werden kann.
<p>
Der abwechslungsreiche Lebensraum bietet seltenen Tierarten Rückzugsmöglichkeiten. So bildet die [[Schlingnatter]] im [[Lechfeld]] eines der größten deutschen Vorkommen. Für zahlreiche Vogelarten ist das Lechgebiet als [[Brutplatz]] unersetzbar geworden. Der Augsburger Stadtwald beherbergt zahlreiche [[Flachmoor]]e und Tümpel, diese stellen wichtige [[Amphibien]]-[[Habitat]]e dar.


Bereits vor Ablauf der Förderphase des Projektes wurde 2004 von den Projektbeteiligten der Wunsch geäußert, die entstandenen Strukturen über einen Verein zu sichern. Dies wurde am 13. Oktober 2005, also kurz nach dem Ablauf der Projekt-Förderphase, mit der Gründung des Vereins „Lebensraum Lechtal e.&nbsp;V.“ umgesetzt. Gründungsmitglieder waren: die Landkreise [[Landkreis Donau-Ries|Donauries]], [[Landkreis Aichach-Friedberg|Aichach-Friedberg]], [[Landkreis Augsburg|Augsburg]], [[Landkreis Landsberg am Lech|Landsberg]], [[Landkreis Weilheim-Schongau|Weilheim-Schongau]], [[Landkreis Ostallgäu|Ostallgäu]], die Stadt [[Augsburg]], [[Thierhaupten|Markt Thierhaupten]] sowie die Gemeinden [[Kissing]], [[Kaufering]], [[Oberndorf am Lech|Oberndorf]] und [[Rehling]].
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|- valign=top
|
*'''Tagfalter'''
*[[Schwalbenschwanz]]
*[[Aurorafalter]]
*[[Tintenfleck-Weißling]]
*[[Zitronenfalter]]
*[[Goldene Acht]]
*[[Schachbrett (Schmetterling)|Schachbrett]]
*[[Blauäugiger Waldportier]]
|
*[[Kleines Wiesenvögelchen]]
*[[Weißbindiges Wiesenvögelchen]]
*[[Rotbraunes Wiesenvögelchen]]
*[[Schornsteinfeger (Schmetterling)]]
*[[Graubindiger Mohrenfalter]]
*[[Rundaugen-Mohrenfalter]]
*[[Kleiner Feuerfalter]]
*[[Nierenfleck-Zipfelfalter]]
|
*[[Schlehen-Zipfelfalter]]
*[[Hauhechel-Bläuling]]
*[[Himmelblauer Bläuling]]
*[[Silbergrüner Bläuling]]
*[[Brombeer-Zipfelfalter]]
*[[Dunkler Wiesenkopf-Ameisenbläuling]]
*[[Wachtelweizen-Scheckenfalter]]
*[[Kleiner Perlmutfalter]]
|
*[[Landkärtchen]]
*[[Feuriger Perlmutterfalter]]
*[[Distelfalter]]
*[[Admiral (Schmetterling)|Admiral]]
*[[Kleiner Fuchs]]
*[[Sechsfleck-Widderchen]]
*[[Weißer Heuspanner]]
*[[Gelbringfalter]]
|}


Ein besonderes Anliegen sowohl des Projektes als auch des Vereins ist der kooperative Naturschutz im einvernehmlichen Miteinander mit Landnutzern, Grundeigentümern und lokaler Bevölkerung. Großer Wert wird deswegen auf umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit (z.&nbsp;B. mittels Infotafeln im Gelände oder der „Lechfloß“-Veranstaltungsreihe) und enge Zusammenarbeit mit Behörden, Ehrenamt, Landnutzern und Politik gelegt.
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|- valign=top
|
*'''Nachtfalter'''
*[[Braune Tageule]] ( tagaktiver Nachtfalter)
*[[Kleiner Weinschwärmer]]
*[[Wolfsmilchschwärmer]]
|
*'''Säugetiere'''
*[[Reh]]
*[[Wildkaninchen]]
*[[Eichhörnchen]]
*[[Biber]]
|
*'''Reptilien'''
*[[Schlingnatter]]
*[[Kreuzotter]]
*[[Zauneidechse]]
*[[Mauereidechse]]
*[[Ringelnatter]]
|}


Seit 2011 ist der Verein „Lebensraum Lechtal e.&nbsp;V.“ Träger der Lechtal-[[Ranger (Schutzgebietsbetreuer)#Gebietsbetreuung in Bayern|Gebietsbetreuung]], durch die mit finanzieller Unterstützung des Bayerischen Naturschutzfonds und des Bezirks Oberbayern einen hauptamtlichen Mitarbeiter für Naturschutzmanagement, Umweltbildung, Öffentlichkeitsarbeit und das Monitoring seltener Arten am Lech bereitstellt.<ref>[https://www.lebensraumlechtal.de/infos/historie/ Informationen zur Projekthistorie im Internetauftritt des Vereins Lebensraum Lechtal e.&nbsp;V.] Abgerufen am 18. Oktober 2011</ref>
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|- valign=top
Seit 2014 ist der Verein Projektpartner des WWF und weiterer Kooperationspartner im Hotspot-Projekt des Bundesamtes für Naturschutz „Alpenflusslandschaften – Vielfalt leben von Ammersee bis Zugspitze“ und setzt in diesem Rahmen im Projektschwerpunkt „Litzauer Schleife“ am Lech Maßnahmen um.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.alpenflusslandschaften.de/de/ |titel=Alpenflusslandschaften – Vielfalt leben von Ammersee bis Zugspitze |hrsg=WWF Deutschland |abruf=2016-01-20}}</ref> Darüber hinaus konnte ein Projektbüro in Schongau etabliert werden und der Bereich Umweltbildung verstärkt werden.
|

*'''Sonstige Insekten'''
== Wirtschaftsraum Lech ==
*[[Heidegrashüpfer]]
*[[Feldgrille]]
*[[Schwarzfleckiger Grashüpfer]]
*Späte Großstirn[[schwebfliege]]
*[[Wespenspinne]]
*Veränderliche [[Krabbenspinne]]
*[[Feld-Sandlaufkäfer]]
*[[Rothalsbock]]
*[[Blattkäfer]]
*[[Moschusbock]]
*[[Harpa-Ameise]]
*[[Schmalbrust-Ameise]]
*[[Große Kerbameise]]
*[[Große Knotenameise]]
*[[Nestwanze]]
|
*'''Amphibien'''
*[[Erdkröte]]
*[[Wechselkröte]]
*[[Grasfrosch]]
*[[Springfrosch]]
*[[Wasserfrosch]]
*[[Alpenmolch]]
*[[Nördlicher Kammmolch]]
|
*'''Vögel'''
*[[Gänsesäger]]
*[[Steinhuhn]]
*[[Zaunkönig]]
*[[Wasseramsel (Art)|Wasseramsel]]
*[[Grasmücke]]
*[[Bachstelze]]
*[[Dompfaff]]
*[[Flussregenpfeifer]]
*[[Ammern|Ammer]]
*[[Reiher]]
*[[Eisvogel (Art)|Eisvogel]]
|
*'''Fische'''
*[[Karpfen]]
*[[Forelle]]
*[[Schleie]]
*[[Hecht]]
*[[Äsche]]
*[[Barsch]]
*[[Zander]]
*[[Barbe]]
|}


[[Datei:Lechfall panorama2.jpg|mini|400px|Das Lechwehr in Landsberg]]
===Initiative „Lebensraum Lechtal“===
Früher wurden auf dem Lech Holz und andere Güter in beträchtlichen Mengen von [[Füssen]] über [[Landsberg am Lech|Landsberg]] und [[Augsburg]] bis an die Donau [[Flößerei|geflößt]]. Beim Bau der ersten Wehre, etwa den [[Hochablass]] bei Augsburg, wurden für die Flößerei eigene Gassen eingebaut, um diese weiterhin zu ermöglichen.
[[Bild:Lechtal-logo.jpg|thumb|150px|]]
Die Initiative '''Lebensraum Lechtal''' wurde vom [[Verband für Landschaftspflege]] ins Leben gerufen. Seitdem ist diese treibender Motor in allen Naturschutzbelangen wie [[Biotopverbund]], Informationstafeln oder Pflegeverantwortung. Die Arbeit wird auf dem gesamten Bereich vollzogen, von der Donaumündung bis Schongau. Zahlreiche Informationstafeln wurden im gesamten Lechgebiet errichtet und zeigen dem Lechbesucher die Wichtigkeit dieser Lebensräume auf. Die ansprechend und modern gestalteten Tafeln wollen den Menschen die Besonderheit dieser heimatlichen [[Kulturlandschaft]] ans Herz legen. Zusätzliche Informationen sind als Bröschüre oder via [[Internet]] erhältlich. Das umfangreiche Projekt ist nur unter Mithilfe der betroffenen Gemeinden, Landkreise, Wasserversorgern, Landwirten und dem Bund-Naturschutz e.V. möglich.
Betroffene Landkreise:
*Donau-Ries
*Augsburg
*Aichach-Friedberg
*Landsberg am Lech
*Weilheim-Schongau
*Ostallgäu
*Stadt Augsburg


[[Binnenschifffahrt]] hat auf dem Lech nie stattgefunden, da der Fluss über seinen gesamten Verlauf nicht schiffbar ist. Heute hat der Lech auch keine Bedeutung mehr für den Transportverkehr. Wirtschaftliche Bedeutung erlangte der Fluss durch seine [[Wasserkraft]], die früher Mühlen antrieb (etwa an den [[Lechkanäle]]n in Augsburg) und für Handwerk und Fabriken genutzt wurde, und die heute in großem Umfang zur Stromerzeugung genutzt wird. Der Lech deckt damit einige Prozent des heutigen Strombedarfes in [[Bayern]].
== Wirtschaft ==
[[Bild:Hochablass.jpg|thumb|Der Hochablass in Augsburg]]
Der Lech hat keine Bedeutung für die [[Binnenschifffahrt]] und somit für den Transportverkehr, da der Fluss über seinen gesamten Verlauf nicht schiffbar ist. Es ist aber anzumerken, dass früher auf dem Lech Holz und andere Güter in beträchtlichen Mengen von [[Füssen]] über [[Landsberg am Lech|Landsberg]] und [[Augsburg]] bis an die Donau geflößt wurden. Seit dem Aufkommen von [[Eisenbahn]] und Kraftfahrzeugen wird dieser Transportweg so gut wie nicht mehr genutzt. Wirtschaftliche Bedeutung erlangt der Fluss durch seine [[Wasserkraft]], die zur Stromerzeugung genutzt wird. Der Umfang der so erzeugten Energie erreicht allerdings nur wenige Prozent des heutigen Strombedarfes in [[Bayern]].


=== Energie ===
=== Energie ===
[[Bild:Lechfall_panorama2.jpg|thumb|420px|right|Das Lechwehr in Landsberg am Lech]]
Der Lech wird in Deutschland intensiv zur Energiegewinnung genutzt, mehrere Versorger betreiben insgesamt 30 [[Kraftwerk|Kraftwerke]] und 24 [[Stausee|Stauseen]] ([[Laufwasserkraftwerk|Laufwasser-]] und [[Speicherkraftwerk]]) mit einer Netto-Stromleistung von 335&nbsp;MW (1998). Der größte [[Stausee]] von allen ist der [[Forggensee]]. Möglicherweise wird die Staustufenkette erweitert. Diesbezüglich kommt die Stufe 17 bei [[Landsberg-Sandau|Sandau]] in Frage, dies ist jedoch erst möglich, wenn der Lech sein [[Flussbett]] ein wenig vertieft hat. Die Stufen 5, 24 und 25 werden vermutlich nicht gebaut, da sie durch [[Naturschutzgebiet]]e verlaufen würden.


[[Datei:Lech-HW-23.08.2005.JPG|mini|hochkant=1|Der Lech bedrängt am 28. August 2005 den Hochablass und hat seinen Höchststand noch nicht erreicht]]
Wasserkraftwerke benötigen einen gleichmäßig hohen Wasserstand, damit die Energieerzeugung in niederschlagsarmen Monaten nicht zum Erliegen kommt. Dies wurde durch den Bau von mehreren Kanälen sichergestellt, die den Verlauf den Lech begleiten jedoch nicht größeren Anteil des Flusswassers mit sich führen. Im Gebiet unterhalb Augsburgs liegen am ''LEW-Werkkanal'' drei zwischen 1898 und 1922 erbaute Kraftwerke (''Kanalkraftwerke Gersthofen, Langweid und Meitingen''). Aus dem Lech wird bei der [[Lechstaustufe 22]] das Wasser für den [[Lochbach]] ausgeleitet, an dem drei weitere, kleinere Wehre liegen. Am Nordrand von Augsburg zweigt der parallel verlaufende [[LEW-Werkkanal]] Richtung [[Meitingen]] ab und fließt erst nach über 20 Kilometern wieder zurück ins Flussbett. Die Kraftwerke entlang des Lechs erzeugen im Durchschnitt etwa 3-4 Milliarden [[Kilowattstunde]]n elektrische Energie im Jahr. Auch der Forggensee, der [[1954]] als Hochwasserschutz südlich von Rosshaupten fertig gestellt wurde, wird zur Energiegewinnung genutzt. Der [[Stausee]] ist in der Lage, maximal 168 Millionen Kubikmeter Wasser zwischenzuspeichern.
Der Lech wird in Deutschland intensiv zur Energiegewinnung genutzt. Mehrere Versorger betreiben insgesamt 30 [[Kraftwerk]]e und 24 [[Stausee]]n ([[Laufwasserkraftwerk|Laufwasser-]] und [[Speicherkraftwerk (Wasser)|Speicherkraftwerke]]) mit einer [[Elektrische Leistung|elektrischen]] [[Netto]]<nowiki />leistung von 335&nbsp;MW (1998). Der größte Stausee von allen ist der [[Forggensee]], der maximal 168 Millionen Kubikmeter Wasser zwischenspeichern kann. Möglicherweise wird die Staustufenkette erweitert. Diesbezüglich kommt die Stufe 17 bei [[Landsberg-Sandau|Sandau]] in Frage, dies ist jedoch erst möglich, wenn der Lech sein [[Flussbett]] ein wenig vertieft hat. Die Stufen 5, 24 und 25 werden vermutlich nicht gebaut, da sie durch [[Naturschutzgebiet (Deutschland)|Naturschutzgebiete]] verlaufen würden.

Wasserkraftwerke benötigen einen gleichmäßig hohen Wasserstand, damit die Energieerzeugung in niederschlagsarmen Monaten nicht zum Erliegen kommt. Dies wurde durch den Bau von mehreren Kanälen sichergestellt, die den Verlauf des Lechs begleiten, jedoch nicht größeren Anteil des Flusswassers mit sich führen. Aus dem Lech wird bei der [[Lechstaustufe 22]] das Wasser für den [[Lochbach (Lech)|Lochbach]] ausgeleitet, an dem drei weitere, kleinere Wehre liegen. Am Nordrand von Augsburg zweigt der breite, parallel verlaufende [[Lechkanal]] Richtung [[Meitingen]] ab und fließt erst nach über 20 Kilometern wieder zurück ins Flussbett. An diesem Lechkanal liegen drei zwischen 1898 und 1922 erbaute Kraftwerke (Kanalkraftwerke Gersthofen, Langweid und Meitingen). Die Kraftwerke entlang des Lechs erzeugen im Durchschnitt etwa 3–4 Milliarden [[Watt (Einheit)|Kilowattstunden]] elektrische Energie im Jahr.


=== Tourismus ===
=== Tourismus ===
Neben der bayerisch-schwäbischen Bezirkshauptstadt und einer Reihe weiterer sehenswerter Städte entlang des Lechs sind zahlreiche Lechlandschaften und Naturschutzgebiete von touristischer Bedeutung, so zum Beispiel die [[Lechtalheiden]] südlich von Augsburg. Über weite Strecken wird der Fluss von Radwanderwegen gesäumt, die eine Radwanderung von den Alpen bis zur Donau ermöglichen.
Neben der bayerisch-schwäbischen Bezirkshauptstadt und einer Reihe weiterer sehenswerter Städte entlang des Lechs sind zahlreiche Lechlandschaften und Naturschutzgebiete von touristischer Bedeutung, so zum Beispiel die [[Lechtalheiden]] südlich von Augsburg. Über weite Strecken wird der Fluss von Radwanderwegen gesäumt, die eine Radwanderung von den Alpen bis zur Donau ermöglichen.


Das Befahren des Lechs mit [[Kanu]]s, [[Floß|Flößen]] oder ähnlich kleinen und wendigen Booten ist über Teilstrecken in der (nah)alpinen Region problemlos möglich.
Das Befahren des Lechs mit [[Kanu]]s, [[Floß|Flößen]] oder ähnlich kleinen und wendigen Booten ist über Teilstrecken in der (nah)alpinen Region problemlos möglich.
Im Oberlauf des Lechs wird [[Rafting]] zwischen Steeg und Weißenbach betrieben.


Der zertifizierte Weitwanderweg ''Lechweg'' ist unten bei Verkehr beschrieben.
An einigen Stellen entlang des Lechs wird nackt gebadet, so beispielsweise in Augsburg im Bereich des [[Hochablass]]es. Im diesem Gebiet von Augsburg sind vermutlich sogar [[FKK|FKK-Gelände]] offiziell ausgewiesen.


=== Flößerei ===
Den Lech begleitet begleiten lange Radwege, die relativ einfach zu fahren sind, von der alpinen Region bis zum Mündungsbereich.
[[Datei:Naturmuseum Königsbrunn Floßmodell.jpg|mini|Modell eines Lech-Floßes im [[Naturmuseum Königsbrunn]]]]


Seit der Römerzeit bis zum Bau der ersten Lechstaustufe um 1914<ref>''Flößerei und Holztrift.'' In: Georg Paula, Stefanie Berg-Hobohm: ''Landkreis Weilheim-Schongau: Denkmäler in Bayern.'' Karl M Lipp Verlag, München 2003, Band 1, S.&nbsp;XXIII.</ref> diente der Lech als Transportweg für Holz (der Holztrift) aus den [[Alpen]]. Holzscheiter wurden von den Alpwäldern aus über den breiten kiesigen Lech nach [[Augsburg]] getriftet, dort aus dem Wasser gezogen und anschließend als Brennholz verkauft. Hauptsächlich wurde aber [[Flößerei|geflößt]], wobei die [[Floß|Flöße]] auch als Transportmittel für Güter verwendet wurden. Die wichtigsten Häfen befanden sich in [[Reutte]], [[Füssen]], [[Lechbruck]], [[Epfach]], [[Landsberg am Lech|Landsberg]], sowie am [[Hochablass]] in Augsburg, wo der Hafen auf der Westseite heute noch gut zu erkennen ist. Den Höhepunkt hatte die Flößerei Mitte des 19. Jahrhunderts mit mehreren Tausend Flößen pro Jahr.
===Lechkanäle===
[[Bild:Lochbach.JPG|thumb|Der Lochbach Ist ein bekannter Lechkanal]]
Dem Lech wird an der [[Staustufe 22]] und in [[Augsburg]] Wasser zur [[Energiegewinnung]] entnommen und in kanalartige Stadtbäche geleitet:


=== Fischerei ===
An der Endung ''-bach'' Beziehungsweise ''-lech'', kann man heute noch erkennen, ob ein Kanal ehemals aus dem Lech abgeleitet wurde, oder ob es sich um einen [[Quelle (Gewässer)|Quellbach]] handelt.
Die Bedeutung der [[Fischerei]], von der an manchen Orten im [[Mittelalter]] die ganze Bevölkerung lebte, ist im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts stark zurückgegangen. Grund ist der Naturschutz und das reichhaltige Fischvorkommen verschiedener Arten. So wurden sogar komplette Fischereiverbote an der [[Peitinger Ache]] und an Abschnitten des Lechs verhängt. Nach der Begradigung des Lechs und dem Bau der Lechstaustufen sind die Fischpopulationen stark zusammengebrochen, da es sich bei dem im Lech vorkommenden Fischen vor allem um Kieslaicher handelt. Durch starke Kieserosion und den erschwerten Flussaufstieg für die Fische wurden ihnen wichtige Lebensgrundlagen genommen. Zu den am häufigsten vorkommenden Fischarten zählten die Nase, der Huchen, die europäische Äsche und die Mühlkoppe.


=== Lechkanäle ===
* [[Lochbach]] - Ausleitung aus der [[Staustufe 22]] (4,5&nbsp;m³/s). Er mündet als [[Vorderer Lech]] (2,0&nbsp;m³/s), in den [[Mittleren Lech]] (4,0&nbsp;m³/s) und dieser wenige Meter weiter in den [[Stadtbach]].
Dem Lech wird an der [[Lechstaustufe 22]] und am [[Hochablass]] in Augsburg Wasser entnommen und in [[Kanäle in Augsburg|kanalartige Stadtbäche]] geleitet.
* [[Hauptstadtbach]] - Ausleitung am [[Hochablass]] (45&nbsp;m³/s), wovon 10&nbsp;m³/s bereits 660&nbsp;m weiter, nachdem sie den [[Augsburger Eiskanal]] durchflossen haben, wieder zurück in den Lech fließen. Auf dem [[Eiskanal]] wurden die Wettkämpfe im [[Kanuslalom]] der [[Olympische Sommerspiele 1972|Olympischen Spiele]] [[1972]] ausgetragen.


[[Datei:Lochbach2.JPG|mini|Der Lochbach, ein bekannter Lechkanal]]
Neben dem Augsburger Kanalsystem, welches durch Lechwasser gespeist wird, gibt es weitere Kanäle in [[Augsburg]], welche ausschließlich durch [[Wertach]]- und [[Singold]]wasser gespeist werden. Eine Vermischung der beiden Kanalsysteme findet nicht statt.
* [[Lochbach (Lech)|Lochbach]] – Ausleitung aus der Staustufe 22 (4,5&nbsp;m³/s). Er mündet als Vorderer Lech (2,0&nbsp;m³/s) in den [[Stadtbach (Augsburg)|Stadtbach]], der aus dem Zusammenfluss von Mittlerem (4&nbsp;m³/s) und Hinteren Lech (2&nbsp;m³/s) entsteht.
* [[Hauptstadtbach]] – Ausleitung am Hochablass (45&nbsp;m³/s), wovon 10&nbsp;m³/s bereits 660&nbsp;m weiter, nachdem sie den [[Augsburger Eiskanal]] durchflossen haben, wieder zurück in den Lech fließen. Auf dem Eiskanal wurden die Wettkämpfe im [[Kanuslalom]] der [[Olympische Sommerspiele 1972|Olympischen Spiele]] 1972 ausgetragen.


Neben dem Augsburger Kanalsystem, welches durch Lechwasser gespeist wird, gibt es weitere Kanäle in Augsburg, welche ausschließlich durch [[Wertach]]- und [[Singold]]wasser gespeist werden. Eine Vermischung der beiden Kanalsysteme findet nicht statt.
Die beiden Lechkanäle, teilen sie sich im Stadtgebiet [[Augsburg]] in zahlreich kleinere Kanäle auf. Diverse kleinste [[Bach (Gewässer)|Quellbäche]] aus dem [[Trinkwasserschutzgebiet]] Stadtwald [[Augsburg]], münden in dieses Kanalsystem. Zusammengefasst als ein Auslaufkanal, fließen sie nur wenige Meter oberhalb der [[Wertach|Wertachmündung]] im [[Landschaftsschutzgebiet]] [[Wolfzahnau]] zurück in den Lech.


Die Lechkanäle teilen sich im Stadtgebiet Augsburg in zahlreiche kleinere Kanäle auf. Diverse kleinste Quell[[Bach|bäche]] aus dem [[Trinkwasserschutzgebiet]] [[Augsburger Stadtwald|Stadtwald Augsburg]] münden in dieses Kanalsystem. Zusammengefasst als ein Auslaufkanal, fließen sie nur wenige Meter oberhalb der [[Wertach (Fluss)|Wertachmündung]] im [[Landschaftsschutzgebiet]] [[Wolfzahnau]] zurück in den Lech.
Weitere Lechkanäle gibt es in [[Kinsau]] an der [[Staustufe 8a]], in [[Landsberg am Lech|Landsberg]] und zwischen [[Gersthofen]] und [[Ellgau]].
<br clear="both" />


Weitere Lechkanäle gibt es in [[Kinsau]] an der [[Lechstaustufe 8a – Kinsau|Staustufe 8a]], in [[Landsberg am Lech|Landsberg]], ferner ist der [[Lechkanal]] von [[Gersthofen]] bis [[Ellgau]] zu nennen.
===Forggensee===
[[Bild:Forggensee HQ.jpg|200px|thumb|right|[[Forggensee]]]]
Die ersten Planungen für eine Nutzung der [[Wasserkraft]] bei [[Roßhaupten]] erfolgten Ende des 19. Jahrhunderts. 1898 kaufte die Firma [[Siemens & Halske]] erste Grundstücke im Bereich des Lechdurchbruchs bei [[Roßhaupten]] und erhielt eine Konzession zum Bau einer Wasserkraftanlage, die allerdings 1907 wieder erlosch.


=== Wasserkraftnutzung am Lech ===
Im Jahr 1910 veröffentlichte die ''Königliche Oberste Baubehörde'' eine Denkschrift über die Ausnutzung der Wasserkräfte am Lech, nach der schon damals bei [[Roßhaupten]] eine [[Staumauer]] mit 34&nbsp;m Höhe, 140&nbsp;m Kronenlänge und einem Speicher mit 65&nbsp;Mio.&nbsp;m³ Gesamtinhalt errichtet werden sollte. Der erste Weltkrieg und wirtschaftlich schwierige Nachkriegsjahre haben die Realisierung des Projektes verhindert.
[[Datei:Aerial image of the Forggensee (view from the southwest).jpg|mini|Forggensee, Lech und Füssen]]
Die [[Wasserkraft]] des Lechs wurde seit dem Mittelalter in den Lechkanälen bei Augsburg mechanisch genutzt, etwa in wasserradbetriebenen Mühlen und Handwerksbetrieben. Im 19. Jahrhundert war sie eine der Voraussetzungen für das Aufblühen der [[Augsburger Textilviertel|Textilindustrie in Augsburg]]. Auch die ersten [[Wasserkraftwerk]]e wurden an Lechkanälen gebaut: das [[Kanalkraftwerk Gersthofen|Wasserkraftwerk]] bei [[Gersthofen]] ging 1901 in Betrieb, das [[Wasserkraftwerk auf der Wolfzahnau]] 1902, das [[Kanalkraftwerk Langweid|Laufwasserkraftwerk Langweid]] 1906. Zu dieser Zeit war die Technik noch nicht so weit, den Hauptfluss des Lechs selbst zu nutzen. Das 2008 eröffnete [[Lechmuseum Bayern]] zeigt die Geschichte des Lechs als Naturraum, Wirtschaftsfaktor und Geschichtsschauplatz sowie eine Darstellung der Entwicklung der Wasserkraft am Lech, elektrischer Energie und den Lechwerken.


Erste Planungen für eine Nutzung der Wasserkraft bei [[Roßhaupten]] mit dem Bau eines Lechspeichers erfolgten Ende des 19. Jahrhunderts. Jedoch musste durch die Kriegsereignisse der folgenden Jahre das Projekt immer wieder zurückgestellt werden. Erst in den 1950er Jahren erfolgte die Umsetzung mit der Errichtung des Forggensees.
Der steigende Strombedarf in den Zwischenkriegsjahren erweckte erneutes Interesse am Bau eines Lechspeichers. Ein Entwurf von 1936/37 sah ein Stauziel von 784,00 Meter über Normalnull, also drei Meter höher als später ausgeführt, und eine Betonmauer mit eingebauten Kraftwerk vor.
{{Hauptartikel|Forggensee}}


Das [[Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr|Bayerische Innenministerium]] beschloss 1939 die Nutzung der Wasserkraft am oberen Lech, bis zum Jahr 1942 sollten 20 Laufwasserkraftwerke nach der ''Kraftwerksbauweise [[Arno Fischer (Techniker)|Arno Fischer]]'' errichtet werden. Die 1940 zu diesem Zweck gegründete [[Bayerische Wasserkraft AG|Bayerischen Wasserkraftwerke AG (Bawag)]] begann im Sommer und Herbst 1940 mit dem Bau von 5 Staustufen. Die Stufen 11, 12, 13 und 15 gingen 1943 ans Netz, Stufe 14 zusammen mit der Stufe 9 erst 1944. Das Investitionsvolumen war bis Ende 1943 mit rund 75 Millionen Reichsmark bereits auf das Dreifache der von Arno Fischer ursprünglich kalkulierten Summe gestiegen.
1940 erfolgte die Gründung der [[Bayerische_Wasserkraft_AG|Bayerischen Wasserkraftwerke AG (Bawag)]] mit dem Ziel, den Lech, die Untere [[Isar]] und die Obere [[Donau]] mit Kraftwerken auszubauen. Aufgrund der langen Bauzeit und wegen des Kriegsbeginns wurde der geplante Baubeginn des Speichers Roßhaupten jedoch zurückgestellt. Lediglich die Lechstufen 7 bis 15 zwischen Landsberg und Schongau konnten in den Jahren 1940 bis 1950 errichtet werden - die kleineren Kraftwerke konnten schneller realisiert werden.


Nach Kriegsende wurden drei weitere Staustufen nach der Bauweise Arno Fischer in Betrieb genommen: Stufe 8 (1947), Stufe 10 (1948), Stufe 7 (1950).
Infolge des weiter wachsenden Energiebedarfes nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurde das Projekt Lechspeicher wieder aufgenommen. Nach zähen Verhandlungen wurde das Stauziel auf 781,00&nbsp;m&nbsp;ü.&nbsp;NN festgelegt - die ursprünglich geplante Stauhöhe von 784,00 m&nbsp;ü.&nbsp;NN hätte größere Umsiedlungen von 1.500 bis 2.000 Menschen und besonders im Bereich um Schwangau erhebliche Flächenverluste für die Landwirtschaft bedeutet. Einen Eindruck dieser Ausmaße lieferte das [[Pfingsthochwasser 1999]], als der Seepegel am 22.&nbsp;Mai 1999 mit 782,91&nbsp;m&nbsp;ü.&nbsp;NN noch gut einen Meter niedriger als das ursprünglich vorgesehene Stauziel lag.

Die Bawag, inzwischen nur noch für Ausbau der Lechstaustufen zuständig, begann 1950 mit dem Bau des Lechspeichers. Dabei fanden starke Proteste der Anlieger statt, die eine Schutzgemeinschaft gründeten und mit dem Schwangauer Vertrag 1952 eine weitgehend zufrieden stellende Einigung mit der Bawag erreichten. Für die Betroffenen konnten entweder ortsnah neue Höfe gefunden werden oder es wurden neue Häuser gebaut. So sind vor allem viele der Bauern und ihre Nachkommen, die im heutigen Forggenseegebiet lebten, in den Umlandgemeinden bis heute zu finden.

Der Bau der Talsperre begann Anfang 1951, nachdem die Erschließungsmaßnahmen - unter anderm der Bau der neuen Zufahrtsstraßen und eines Wohnlagers für die bis zu 1.000 beteiligten Arbeitskräfte - abgeschlossen waren. Um die Dichtigkeit des Dammbauwerkes zu gewährleisten, wurde der gesamte Damm und die zugehörigen Bauwerke direkt auf Fels gegründet; dies geschah aus geologischen Gründen nicht wie ursprünglich vorgesehen direkt am Durchbruch des Lech durch die ''Illasschlucht'', sondern noch etwa einen Kilometer flussabwärts. Seeseitig wurde eine fünf Meter dicke Betonschütze bis zu 20 Meter tief in den Fels eingebaut. An dieser konnte im Frühjahr 1952 der Lech aufgestaut und durch einen zwischenzeitlich errichteten Stollen umgeleitet werden. In den restlichen zwei Jahren bis zur Fertigstellung Ende 1954 wurden die übrigen Bauwerke errichtet und der Damm aufgeschüttet. Dabei wurden die Baustoffe größtenteils aus dem Staubecken selbst gewonnen.


=== Liste der Kraftwerke/Stauseen am Lech ===
=== Liste der Kraftwerke/Stauseen am Lech ===
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| [[Kraftwerk]] || [[Kraftwerk Höfen]] || [[Höfen (Tirol)|Höfen]] || align="center" | ca. 180 || [[Laufwasserkraftwerk]] || align="right" | || align="right" | || align="right" | 0,5&nbsp;MW || align="center" | [[Elektrizitätswerke Reutte|EWR]] || align="right" | 2017
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| [[Kraftwerk]] || [[Kraftwerk Reutte I und II]] || [[Reutte]] || align="center" | ca. 178,3/179,2 || [[Laufwasserkraftwerk]] || align="right" | || align="right" | || align="right" | 2,2&nbsp;MW || align="center" | [[Elektrizitätswerke Reutte|EWR]] || align="right" | 1951/1956
|-----
|-
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|-
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|-----
|-
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|-
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| Staustufe 11 || - || [[Lechblick (Fuchstal)|Lechblick]] || align="center" | 101,2 || [[Laufwasserkraftwerk]] || align="right" | 626,0&nbsp;m || align="right" | 8,0&nbsp;m || align="right" | 8,1&nbsp;MW || align="center" | [[E.ON]] || align="right" | -
| Staustufe 8 || [[Lechstaustufe 8 – Sperber]] || Sperber || align="center" | 116,0 || Laufwasserkraftwerk || align="right" | 659,0&nbsp;m || align="right" | 7,5&nbsp;m || align="right" | 7,3&nbsp;MW || align="center" | UKW* || align="right" | –1947
|-----
|-
| Staustufe 12 || - || [[Lechmühlen (Fuchstal)|Lechmühlen]] || align="center" | 98,5 || [[Laufwasserkraftwerk]] || align="right" | 618,0&nbsp;m || align="right" | 9,0&nbsp;m || align="right" | 7,9&nbsp;MW || align="center" | [[E.ON]] || align="right" | -
| Staustufe 8a || [[Lechstaustufe 8a – Kinsau]] || [[Kinsau]] || align="center" | 114,5 || Laufwasserkraftwerk || align="right" |- m || align="right" | 7,7&nbsp;m || align="right" | 9,2 MW || align="center" | UKW* || align="right" | 1990–1992
|-----
|-
| Staustufe 13 || - || [[Dornstetten (Unterdießen)|Dornstetten]] || align="center" | 94,0 || [[Laufwasserkraftwerk]] || align="right" | 613,0&nbsp;m || align="right" | 8,0&nbsp;m || align="right" | 8,2&nbsp;MW || align="center" | [[E.ON]] || align="right" | -
| Staustufe 9 || [[Lechstaustufe 9 – Apfeldorf]] || [[Apfeldorf]] || align="center" | 110,0 || Laufwasserkraftwerk || align="right" | 642,0&nbsp;m || align="right" | 7,0&nbsp;m || align="right" | 7,2&nbsp;MW || align="center" | UKW* || align="right" | –1944
|-----
|-
| Staustufe 14 || - || [[Pitzling (Lech)|Pitzling]] || align="center" | 89,5 || [[Laufwasserkraftwerk]] || align="right" | 601,0&nbsp;m || align="right" | 8,0&nbsp;m || align="right" | 7,9&nbsp;MW || align="center" | [[E.ON]] || align="right" | -
| Staustufe 10 || [[Lechstaustufe 10 – Epfach]] || [[Epfach]] || align="center" | 107,0 || Laufwasserkraftwerk || align="right" | 635,0&nbsp;m || align="right" | 8,5&nbsp;m || align="right" | 8,3&nbsp;MW || align="center" | UKW* || align="right" | –1948
|-----
|-
| Staustufe 15 || - || [[Landsberg am Lech|Landsberg]] || align="center" | 86,3 || [[Laufwasserkraftwerk]] || align="right" | 593,0&nbsp;m || align="right" | 8,0&nbsp;m || align="right" | 7,8&nbsp;MW || align="center" | [[E.ON]] || align="right" | -
| Staustufe 11 || [[Lechstaustufe 11 – Lechblick]] || [[Lechblick (Fuchstal)|Lechblick]] || align="center" | 101,2 || Laufwasserkraftwerk || align="right" | 626,0&nbsp;m || align="right" | 8,0&nbsp;m || align="right" | 8,1&nbsp;MW || align="center" | UKW* || align="right" | 1940–1943
|-----
|-
| [[Wehr (Wasserbau)|Wehr]] || [[Karolinenwehr]] || [[Landsberg_am_Lech|Landsberg]] || align="center" | 84,6 || [[Wehr]] || align="right" | 584,0&nbsp;m || align="right" | - || align="right" | - || align="center" | - || align="right" | -
| Staustufe 12 || [[Lechstaustufe 12 – Lechmühlen]] || [[Fuchstal|Lechmühlen]] || align="center" | 98,5 || Laufwasserkraftwerk || align="right" | 618,0&nbsp;m || align="right" | 9,0&nbsp;m || align="right" | 7,9&nbsp;MW || align="center" | UKW* || align="right" | 1940–1943
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|-
| ''Staustufe 16'' || nicht gebaut || - || align="center" | - || - || align="right" | - || align="right" | - || align="right" | - || align="center" | - || align="right" | -
| Staustufe 13 || [[Lechstaustufe 13 Dornstetten]] || [[Dornstetten (Unterdießen)|Dornstetten]] || align="center" | 94,0 || Laufwasserkraftwerk || align="right" | 613,0&nbsp;m || align="right" | 8,0&nbsp;m || align="right" | 8,2&nbsp;MW || align="center" | UKW* || align="right" | 1940–1943
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|-
| ''Staustufe&nbsp;17'' || nicht gebaut || - || align="center" | - || - || align="right" | - || align="right" | - || align="right" | - || align="center" | - || align="right" | -
| Staustufe 14 || [[Lechstaustufe 14 Pitzling]] || [[Pitzling (Landsberg am Lech)|Pitzling]] || align="center" | 89,5 || Laufwasserkraftwerk || align="right" | 601,0&nbsp;m || align="right" | 8,0&nbsp;m || align="right" | 7,9&nbsp;MW || align="center" | UKW* || align="right" | 1940–1944
|-----
|-
| Staustufe 18 || - || [[Kaufering]] || align="center" | 76,9 || [[Laufwasserkraftwerk]] || align="right" | 569,5&nbsp;m || align="right" | 13,3&nbsp;m || align="right" | 16,7&nbsp;MW || align="center" | [[E.ON]] || align="right" | 1973–1975
| Staustufe 15 || [[Lechstaustufe 15 – Landsberg]] || [[Landsberg am Lech|Landsberg]] || align="center" | 86,3 || Laufwasserkraftwerk || align="right" | 593,0&nbsp;m || align="right" | 8,0&nbsp;m || align="right" | 7,8&nbsp;MW || align="center" | UKW* || align="right" | 1940–1943
|-----
|-
| Staustufe 19 || - || [[Schwabstadl]] || align="center" | 71,9 || [[Laufwasserkraftwerk]] || align="right" | 555,9&nbsp;m || align="right" | 9,6&nbsp;m || align="right" | 12,0&nbsp;MW || align="center" | [[E.ON]] || align="right" | –1981
| [[Wehr (Wasserbau)|Wehr]] || [[Karolinenwehr]] || [[Landsberg am Lech|Landsberg]] || align="center" | 84,6 || [[Wehr (Wasserbau)|Wehr]] || align="right" | 584,0&nbsp;m || align="right" | || align="right" | || align="center" | || align="right" | 14. Jahrhundert
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|-
| Staustufe 20 || - || [[Scheuring]] || align="center" | 67,8 || [[Laufwasserkraftwerk]] || align="right" | 546,0&nbsp;m || align="right" | 10,0&nbsp;m || align="right" | 12,2&nbsp;MW || align="center" | [[E.ON]] || align="right" | -
| ''Staustufe 16'' || nicht gebaut || || align="center" | || || align="right" | || align="right" | || align="right" | || align="center" | || align="right" | -
|-----
|-
| Staustufe 21 || - || [[Prittriching]] || align="center" | 63,9 || [[Laufwasserkraftwerk]] || align="right" | 536,1&nbsp;m || align="right" | 9,9&nbsp;m || align="right" | 12,1&nbsp;MW || align="center" | [[E.ON]] || align="right" | -
| ''Staustufe 17'' || nicht gebaut || || align="center" | || || align="right" | || align="right" | || align="right" | || align="center" | || align="right" | -
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|-
| Staustufe 22 || - || [[Schmiechen|Unterbergen]] || align="center" | 60,4 || [[Laufwasserkraftwerk]] || align="right" | 526,2&nbsp;m || align="right" | 9,9m || align="right" | 12,4 MW || align="center" | [[E.ON]] || align="right" | -
| Staustufe 18 ||[[Lechstaustufe 18 – Kaufering]] || [[Kaufering]] || align="center" | 76,9 || Laufwasserkraftwerk || align="right" | 569,5&nbsp;m || align="right" | 13,3&nbsp;m || align="right" | 16,7&nbsp;MW || align="center" | UKW* || align="right" | 1973–1975
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|-
| Staustufe 23 || [[Mandichosee]] || [[Merching]] || align="center" | 56,7 || [[Laufwasserkraftwerk]] || align="right" | 516,3&nbsp;m || align="right" | 8,3&nbsp;m || align="right" | 12,0&nbsp;MW || align="center" | [[E.ON]] || align="right" | 1975–1978
| Staustufe 19 || [[Lechstaustufe 19 – Schwabstadl]] || [[Schwabstadl]] || align="center" | 71,9 || Laufwasserkraftwerk || align="right" | 555,9&nbsp;m || align="right" | 9,6&nbsp;m || align="right" | 12,0&nbsp;MW || align="center" | UKW* || align="right" | 1980–1981
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|-
| [[Wehr (Wasserbau)|Wehr]] || Sohlschwellen 6-1 || [[Augsburg]] || align="center" | - || [[Wehre]] || align="right" | - || align="right" | - || align="right" | - || align="center" | - || align="right" | –1938
| Staustufe 20 || [[Lechstaustufe 20 Scheuring]] || [[Scheuring]] || align="center" | 67,8 || Laufwasserkraftwerk || align="right" | 546,0&nbsp;m || align="right" | 10,0&nbsp;m || align="right" | 12,2&nbsp;MW || align="center" | UKW* || align="right" | –1980
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|-
| ''Staustufe 24'' || nicht gebaut || [[Kissing]] || align="center" | - || - || align="right" | - || align="right" | - || align="right" | - || align="center" | - || align="right" | -
| Staustufe 21 || [[Lechstaustufe 21 Prittriching]] || [[Prittriching]] || align="center" | 63,9 || Laufwasserkraftwerk || align="right" | 536,1&nbsp;m || align="right" | 9,9&nbsp;m || align="right" | 12,1&nbsp;MW || align="center" | UKW* || align="right" | 1983–1984
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|-
| ''Staustufe 25'' || nicht gebaut || [[Augsburg-Siebenbrunn|Augsburg-<br/>Siebenbrunn]] || align="center" | - || - || align="right" | - || align="right" | - || align="right" | - || align="center" | - || align="right" | -
| Staustufe 22 || [[Lechstaustufe 22 Unterbergen]] || [[Schmiechen|Unterbergen]] || align="center" | 60,4 || Laufwasserkraftwerk || align="right" | 526,2&nbsp;m || align="right" | 9,9&nbsp;m || align="right" | 12,4&nbsp;MW || align="center" | UKW* || align="right" | 1980–1982
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|-
| [[Wehr (Wasserbau)|Wehr]] || [[Hochablass]] / [[Kuhsee (Augsburg)|Kuhsee]] || [[Augsburg-Hochzoll|Augsburg-<br/>Hochzoll]] || align="center" | 47,0 || [[Wehr]] || align="right" | 486,0&nbsp;m || align="right" | 5,7&nbsp;m || align="right" | - || align="center" | - || align="right" | -
| Staustufe 23 || [[Mandichosee]] || [[Merching]] || align="center" | 56,7 || Laufwasserkraftwerk || align="right" | 516,3&nbsp;m || align="right" | 8,3&nbsp;m || align="right" | 12,0&nbsp;MW || align="center" | UKW* || align="right" | 1975–1978
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|-
| [[Wehr (Wasserbau)|Wehr]] || [[Eisenbahnerwehr]] || [[Augsburg-Hochzoll|Augsburg-<br/>Hochzoll]] || align="center" | 45,6 || [[Buchtenkraftwerk]] || align="right" | 477,0&nbsp;m || align="right" | 6,0&nbsp;m || align="right" | 3,2&nbsp;MW || align="center" | LUWA Lutzenberger|| align="right" | 2004–2006
| Sohlschwellen || [[Sohlschwellen Siebentischwald|Sohlschwellen 6-1]] || [[Augsburg]] || align="center" | || Wehre || align="right" | || align="right" | || align="right" | || align="center" | || align="right" | –1938
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|-
| [[Wehr (Wasserbau)|Wehr]] || [[Wolfzahnauwehr]] || [[Augsburg]] || align="center" | 40,7 || [[Wehr]] || align="right" | - || align="right" | 5,7&nbsp;m || align="right" | - || align="center" | - || align=&quot;right" | 1882–1883
| ''Staustufe 24'' || nicht gebaut || [[Kissing]] || align="center" | || || align="right" | || align="right" | || align="right" | || align="center" | || align="right" | -
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|-
| [[Wehr (Wasserbau)|Wehr]] || [[Gersthoferwehr]] || [[Augsburg]] || align="center" | 37,3 || [[Wehr]] || align="right" | 457,0&nbsp;m || align="right" | 4,0&nbsp;m || align="right" | - || align="center" | [[LEW]] || align="right" | 1898–1901
| ''Staustufe 25'' || nicht gebaut || [[Augsburg-Siebenbrunn|Augsburg-<br />Siebenbrunn]] || align="center" | || || align="right" | || align="right" | || align="right" | || align="center" | || align="right" | -
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|-
| [[Kraftwerk]] || - || [[Gersthofen]] || align="center" | 3,0&nbsp;Kkm || [[Kanalkraftwerk]] || align="right" | 456,0&nbsp;m || align="right" | 9,0&nbsp;m || align="right" | 9,9&nbsp;MW || align="center" | [[LEW]] || align="right" | 1898–1901
| Wehr || [[Hochablass]] / [[Kuhsee (Augsburg)|Kuhsee]] || [[Augsburg-Hochzoll|Augsburg-<br />Hochzoll]] || align="center" | 47,0 || [[Wehr (Wasserbau)|Wehr]], Laufwasserkraftwerk || align="right" | 486,0&nbsp;m || align="right" | 5,7&nbsp;m || align="right" | 3,1&nbsp;MW || align="center" | [[Stadtwerke Augsburg]] || align="right" | Mittelalter, 2012–2013
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|-
| [[Kraftwerk]] || - || [[Langweid am Lech]] || align="center" | 9,0&nbsp;Kkm || [[Kanalkraftwerk]] || align="right" | 446,0&nbsp;m || align="right" | 7,0&nbsp;m || align="right" | 7,0&nbsp;MW || align="center" | [[LEW]] || align="right" | 1907–1908
| Wehr || [[Eisenbahnerwehr]] || [[Augsburg-Hochzoll|Augsburg-<br />Hochzoll]] || align="center" | 45,6 || [[Buchtenkraftwerk]] || align="right" | 476,8&nbsp;m || align="right" | 6,0&nbsp;m || align="right" | 3,2&nbsp;MW || align="center" | LUWA Energie GmbH || align="right" | 2004–2006
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|-
| [[Kraftwerk]] || - || [[Meitingen]] || align="center" | 14,5&nbsp;Kkm || [[Kanalkraftwerk]] || align="right" | 438,0&nbsp;m || align="right" | 10,0&nbsp;m || align="right" | 11,6&nbsp;MW || align="center" | [[LEW]] || align="right" | –1922
| Wehr || [[Wolfzahnauwehr]] || [[Augsburg]] || align="center" | 40,7 || Buchtenkraftwerk || align="right" | || align="right" | 4&nbsp;m || align="right" | 2 MW || align="center" | KW Wolfzahnau || align="right" | 2009–2010
|-----
|-
| [[Staustufe]] || - || [[Ellgau]] || align="center" | 17,1 || [[Laufwasserkraftwerk]] || align="right" | 426,0&nbsp;m || align="right" | 9,0&nbsp;m || align="right" | 10,0&nbsp;MW || align="center" | [[Bayernwerk AG|RMD]] || align="right" | –1952
| Wehr || [[Gersthoferwehr]] || Augsburg || align="center" | 37,3 || Wehr || align="right" | 457,0&nbsp;m || align="right" | 4,0&nbsp;m || align="right" | || align="center" | [[Lechwerke|LEW]] || align="right" | 1898–1901
|-----
|-
| [[Staustufe]] || - || [[Oberpeiching]] || align="center" | 11,5 || [[Laufwasserkraftwerk]] || align="right" | 416,0&nbsp;m || align="right" | 8,0&nbsp;m || align="right" | 12,3&nbsp;MW || align="center" | [[Bayernwerk AG|RMD]] || align="right" | –1954
| [[Kraftwerk]] || || [[Gersthofen]] || align="center" | 3,0&nbsp;Kkm || Laufwasserkraftwerk || align="right" | 456,0&nbsp;m || align="right" | 9,0&nbsp;m || align="right" | 9,9&nbsp;MW || align="center" | LEW || align="right" | 1898–1901
|-----
|-
| [[Staustufe]] || - || [[Rain am Lech]] || align="center" | 6,1 || [[Laufwasserkraftwerk]] || align="right" | 408,0&nbsp;m || align="right" | 8,0&nbsp;m || align="right" | 11,2&nbsp;MW || align="center" | [[Bayernwerk AG|RMD]] || align="right" | –1955
| Kraftwerk || [[Lechmuseum Bayern|Kraftwerk Langweid]] || [[Langweid am Lech]] || align="center" | 9,0&nbsp;Kkm || Laufwasserkraftwerk || align="right" | 446,0&nbsp;m || align="right" | 7,0&nbsp;m || align="right" | 7,0&nbsp;MW || align="center" | LEW || align="right" | 1907–1908
|-----
|-
| [[Staustufe]] || - || [[Feldheim]] || align="center" | 1,3 || [[Laufwasserkraftwerk]] || align="right" | 400,0&nbsp;m || align="right" | 8,0&nbsp;m || align="right" | 8,5&nbsp;MW || align="center" | [[Bayernwerk AG|RMD]] || align="right" | –1960
| Kraftwerk || || [[Meitingen]] || align="center" | 14,5&nbsp;Kkm || Laufwasserkraftwerk || align="right" | 438,0&nbsp;m || align="right" | 10,0&nbsp;m || align="right" | 11,6&nbsp;MW || align="center" | LEW || align="right" | –1922
|-----
|-
| Staustufe || [[Lechstaustufe Ellgau]] || [[Ellgau]] || align="center" | 17,1 || Buchtenkraftwerk<ref>{{Webarchiv |url=http://www.bew-augsburg.de/CBP/Wasserkraft/Daten/RMD.asp |text=RMD Kraftwerke am unteren Lech |wayback=20131030181557 }}</ref> || align="right" | 426,0&nbsp;m || align="right" | 8,3&nbsp;m || align="right" | 9,7&nbsp;MW || align="center" | [[Rhein-Main-Donau AG|RMD]]<ref>{{Webarchiv |url=http://www.rmd.de/kraftwerke.php |text=Kraftwerke der Rhein-Main-Donau AG |wayback=20131012051735 }}</ref> || align="right" | –1952
|}
|-
| Staustufe || [[Lechstaustufe Oberpeiching]] || [[Oberpeiching]] || align="center" | 11,9 || Buchtenkraftwerk || align="right" | 416,0&nbsp;m || align="right" | 8,4&nbsp;m || align="right" | 12,3&nbsp;MW || align="center" | RMD || align="right" | –1954
|-
| Staustufe || [[Lechstaustufe Rain]] || [[Rain (Lech)|Rain]] || align="center" | 6,1 || Buchtenkraftwerk || align="right" | 408,0&nbsp;m || align="right" | 8,1&nbsp;m || align="right" | 10,9&nbsp;MW || align="center" | RMD || align="right" | –1955
|-
| Staustufe || [[Lechstaustufe Feldheim]] || [[Feldheim (Niederschönenfeld)|Feldheim]]/[[Niederschönenfeld]] || align="center" | 1,3 || Buchtenkraftwerk || align="right" | 399,5&nbsp;m || align="right" | 6,8&nbsp;m || align="right" | 8,5&nbsp;MW || align="center" | RMD || align="right" | –1960
|}
|}
[[Image:Lechstaustufe unterhalb von Seestall.JPG|thumb|Lech-Staustufe 13 bei Dornstetten]]
[[Datei:Lechstaustufe unterhalb von Seestall.JPG|mini|Lech-Staustufe 13 bei Dornstetten]]
<nowiki>*</nowiki> UKW = [[Uniper Kraftwerke]]


== Siehe auch ==
== Verkehrswege am Lech ==
Wie an den meisten Flüssen entstanden auch am Lech früh Handelswege, der bekannteste unter ihnen ist die ehemalige römische Handelsstraße [[Via Claudia Augusta]], die vom damaligen [[Augusta Vindelicum]] (Augsburg) in Richtung [[Rom]] verlief. Heute dient das Lechtal als Trasse neuzeitlicher Verkehrswege, also für [[Eisenbahn]]en und moderne [[Straße]]n.
{|

|- valign=top
=== Lechweg ===
|
[[Datei:Holzgau - Hängebrücke 01.jpg|mini|Hängebrücke über die Höhenbachtalschlucht bei Holzgau]]
*[[Isar-Würm-Lech-Werkstätten]]
Der Oberlauf des Flusses im [[Lechtal]] ist seit Juli 2012 auf dem neu eingerichteten [[Lechweg]] erwanderbar. Von der Quelle beim [[Formarinsee]] bis zum Ende des Wanderweges beim [[Lechfall]] sind die etwas mehr als 120 km und 16 Etappen in individuell zugeschnittenen Abschnitten in etwa sechs bis acht Tagen zu erwandern. Der Startpunkt ist vom Ort [[Lech (Vorarlberg)|Lech]] im Sommer mit dem ''Wanderbus'' erreichbar. Der Weg ist in der Regel ab Mai bis Oktober gehbar, die beiden Etappen zwischen dem Formarinsee und Warth erst ab dem Saisonstart in Lech am Arlberg, der meist um den 20. Juni liegt. Höhepunkt der Tour ist die [[Hängebrücke Holzgau]].<ref>[https://www.lechtal-info.com/touren-liste/type/lechweg.html Der Lechweg bei Lechtal-Info]</ref> Der Wanderweg wurde bereits zur Eröffnung von der [[Europäische Wandervereinigung|Europäischen Wandervereinigung]] als ''Leading Quality Trail'' klassifiziert.<ref>[https://www.lechweg.com/de/weg/wegabschnitte/ Offizielle Seite des Lechwegs]</ref>
*[[Lechfall]]

*[[Lechfeld]]
=== Lechradweg ===
*[[Lechquellengebirge]]
Der im Jahr 2022 eröffnete und ausgeschilderte [[Lechradweg]] verläuft auf ca. 245 km Länge von der Mündung in die Donau bei Marxheim bis nach Steeg im Tiroler Lechtal.<ref>[https://www.lechradweg.info/ Offizielle Seite des Lechradwegs]</ref>
*[[Lechrain]]

*[[Lechtal]]
=== Straßenverkehr ===
*[[Lechtalhaiden]]
[[Datei:Stausee der Lechstaustufe 6 (südlicher Teil).jpg|mini|Stausee der [[Lechstaustufe 6]] (südlicher Teil), hinten die [[Lechtalbrücke Schongau]]]]
*[[Lechtaler Alpen]]
Der Lechlauf wird fast auf ganzer Länge von [[Bundesstraße]]n begleitet.
*[[Lechaschau]]

*[[Schlacht auf dem Lechfeld]]
Den alpinen Lech begleitet ab der gleichnamigen Gemeinde [[Lech (Vorarlberg)|Lech in Vorarlberg]] über [[Weißenbach am Lech]] bis [[Reutte|Reutte in Tirol]] die [[Lechtalstraße|Bundesstraße 198]], welche auch „Lechtalstraße“ genannt wird. Ab Reutte trifft der Lech auf die „[[Fernpass Straße]]“ B 179, die ihn bis zum [[Grenzübergang]] [[Österreich]]/[[Deutschland]] begleitet.
*[[Schlacht bei Rain am Lech]]&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;

|
Entlang des [[Forggensee]]s verlaufen östlich die [[Bundesstraße 17]] sowie die westlich von der B 17 abzweigende [[Bundesstraße 16]].
*[[Klosterlechfeld]]

*[[Lagerlechfeld]]
Nahe der [[Litzauer Schleife]] macht die B 17 einen Bogen in Richtung [[Peiting]], wo sie sich gemeinsam mit der [[Bundesstraße 472]] nach Westen in Richtung [[Schongau]] wendet und den Lech im Übergang von der Litzauer Schleife zur [[Dornauer Talsperre]] überquert. Obwohl die B&nbsp;17 komplett parallel zum Lech verläuft, ist die knapp 600&nbsp;Meter lange [[Lechtalbrücke Schongau]] die einzige Überquerung des Flusses, aber zugleich eine der längsten Brücken Bayerns.
*[[Landsberg am Lech]]

*[[Langweid am Lech]]
Von [[Schongau]] nach [[Landsberg am Lech]] fließt der Lech im Abstand von einem Kilometer [[Mäander|mäanderartig]] entlang der B&nbsp;17, die hier zu einer geraden Straße ausgebaut ist. Sie verläuft ab Landsberg wegen des steilen Ostufers dauerhaft westlich des Lechs. Nördlich von Landsberg unterquert der Lech die [[Bundesautobahn 96]].
*[[Lechbruck]]

*[[Lech am Arlberg]]
Weiter in Richtung [[Augsburg]] ist die B&nbsp;17 zu einer „[[Autobahnähnliche Straße|gelben Autobahn]]“ ausgebaut. Um das ökologische System der [[Lechtalheiden]] und des [[Auwald]]es nicht zu gefährden, wendet sich die B&nbsp;17 bis zu einem Maximalabstand von sechs Kilometern vom Lech ab.
*[[Münster am Lech]]

*[[Oberndorf am Lech]]
Im Stadtgebiet Augsburgs kreuzt der Lech die [[Bundesstraße 300]] sowie die [[Bundesstraße 2]], die in etwa vier Kilometer am Ufer des Lechs verläuft. An der Stadtgrenze zwischen Augsburg und Gersthofen unterquert der Fluss die [[Lechbrücke A 8|Lechbrücke]] der [[Bundesautobahn 8]], die aufgrund des 6-spurigen Ausbaus von 2004 bis 2007 als Neubau entstand.
*[[Pitzling am Lech]]

*[[Rain am Lech]]
Nördlich von Augsburg fließt der Lech parallel zur B&nbsp;2, die in Richtung Nürnberg weiter verläuft. Kurz vor seiner Mündung nahe [[Donauwörth]] kreuzt der Lech noch einmal die B&nbsp;16. Sowohl die erste als auch die letzte Straße in Deutschland, die der Lech unterquert, ist die B&nbsp;16.
*[[Weißenbach am Lech]]

|}
=== Eisenbahnen am Lech ===
Die Eisenbahn nutzt das Lechtal zur Schaffung von Nord-Süd-Verbindungen, hauptsächlich Anbindungen des [[Allgäu]]s nach Augsburg bzw. von Augsburg nach [[Nordbayern]]. Vier Eisenbahnstrecken verlaufen ganz oder teilweise parallel zum Lech, nämlich:

* die [[Bahnstrecke Augsburg–Nördlingen]] bis Donauwörth
* die [[Bahnstrecke Bobingen–Kaufering]]
* die [[Bahnstrecke Kaufering–Landsberg am Lech]]
* die [[Bahnstrecke Landsberg am Lech–Schongau]]
* die [[Außerfernbahn]] zwischen Reutte und [[Vils (Tirol)|Vils]]
In [[Rain (Lech)|Rain]] kreuzt die [[Bahnstrecke Ingolstadt–Neuoffingen]] den Lech, in [[Augsburg-Hochzoll]] die [[Bahnstrecke München–Augsburg]], in [[Kaufering]] die [[Bahnstrecke München–Buchloe]].

Die [[Kinsauer Zahnradbahn]], Bayerns erste [[Zahnradbahn]], bestand von 1907 bis 1929 in [[Kinsau]]. Auf ihr wurde [[Zellstoff]] von einer an der heutigen Staustufe 8a gelegenen [[Papiermühle]] zum Bahnhof Kinsau an der [[Fuchstalbahn]] transportiert.


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Marita Krauss]], [[Stefan Lindl]], [[Jens Soentgen]]: ''Der gezähmte Lech. Ein Fluss der Extreme.'' Volk Verlag, München 2014, ISBN 978-3-86222-140-0.
*R. Zettl: Lechauf-lechab, Wißner-Verlag 2002, ISBN 3-89639-316-2
*Dr. Peter Nowotny: Erlebnis Lech, Verlag - J. Eberl KG Immenstadt 2001
* Eberhard Pfeuffer: ''Der Lech.'' Wißner-Verlag, Augsburg 2010, ISBN 3-89639-768-0.
* Franz X. Bogner: ''Der Lech aus der Luft.'' Bayerland Verlag, Dachau 2010, ISBN 978-3-89251-413-8.
*Dr. Bernhard Raster: Nutzung und anthropogene Veränderung des Lechs in historischer Zeit. Diss. Würzburg 1979
* [[Martin Kluger (Autor, 1957)|Martin Kluger]]: ''Der Lech. Landschaft. Natur. Geschichte. Wirtschaft. Wasserkraft. Welterbe'' context verlag Augsburg | Nürnberg, Augsburg 2020, ISBN 978-3-946917-20-5.
*Bayerisches Hauptstaatsarchiv (Hrsg.): Altbayerische Flusslandschaften an Donau, Lech, Isar und Inn. = Ausstellungskatalog, Anton H. Konrad Verlag Weißenhorn 1998
* Peter Nowotny: ''Erlebnis Lech – Sehenswürdigkeiten zwischen Arlberg und Donau.'' Verlag – J. Eberl KG, Immenstadt 2003, ISBN 3-920269-23-3.
*Werner Gamerith: Lechtal. Tyrolia Verlag Innsbruck-Wien 2002
* Werner Gamerith: ''Lechtal.'' Tyrolia Verlag, Innsbruck/Wien 2002.
*Peter Nasemann: Lebensraum Füssener Lech. Holdenrieds Druck- und Verlags GmbH ,o.J.
* Rupert Zettl: ''Lechauf-lechab. Wissenswertes, Liebenswertes.'' Wißner-Verlag, Augsburg 2001, ISBN 3-89639-316-2.
*Norbert Müller: Augsburger Ökologische Schriften, Heft 2: Der Lech, Stadt Augsburg 1991, {{ISSN|0941-2123}}
* Adalbert Riehl, Harald Reinelt, Günther Reichherzer: ''Blick auf das Lech-Donau-Gebiet.'' Rain 2001 (Luftbilder der Orte von [[Herbertshofen (Meitingen)|Herbertshofen]] bis zur Lechmündung).
* Bayerisches Hauptstaatsarchiv (Hrsg.): ''Altbayerische Flusslandschaften an Donau, Lech, Isar und Inn.'' = Ausstellungskatalog, Anton H. Konrad, Verlag Weißenhorn, 1998.
* Norbert Müller: ''Augsburger Ökologische Schriften'', Heft 2: ''Der Lech''. Stadt Augsburg 1991, {{ISSN|0941-2123}}.
* Bernhard Raster: ''Nutzung und anthropogene Veränderung des Lechs in historischer Zeit.'' Diss., Würzburg 1979.
* Mark Robertz: Der Lech – Von der Quelle bis zur Mündung. Tecklenborg Verlag 2024, ISBN 978-3-949076-24-4.
* Peter Nasemann: ''Lebensraum Füssener Lech.'' Holdenrieds Druck- und Verlags GmbH, o. J.
* Peter Nasemann: ''Der Lech im Gebirge. Lechkiesel erzählen eine geologische Heimatgeschichte.'' Edition Koch, Höfen 2007, ISBN 978-3-85445-500-4.
* Sigfrid Hofmann: Vom Lech und seinen Flößern von anno dazumal. In: ''Lech-Isar-Land'', Jahrbuch von 1978, S. 211–214
* Anton Lichtenstern: Strom für den Krieg – Die Kraftwerke der BAWAG zwischen Schongau und Landsberg am Lech. In: ''Landsberger Geschichtsblätter 2015'', S. 103–134

== Weblinks ==
{{Commons}}
{{Wiktionary}}
* {{Austriaforum|AEIOU/Lech,_Fluss|Lech, Fluss }}
* [https://www.hnd.bayern.de/ Hochwassernachrichtendienst Bayern] – viele Daten über die bayerischen Flüsse: aktuelle Pegelstände, langjährige Abflussdaten, Einzugsgebiet etc.
* [https://www.naturpark-tiroler-lech.at Life-Naturschutzprojekt Tiroler Lech]
* [https://lebensraumlechtal.de/ Lebensraum Lechtal]
* [[Spektrum.de|Spektrum]].de: [https://www.spektrum.de/news/ein-gezaehmter-fluss-wird-wieder-wild/1619588 Ein gezähmter Fluss wird wieder wild] 24. Januar 2019

== Einzelnachweise ==
<references>
<ref name="Reitzenstein">
{{BibISBN|978-3-406-55206-9|Seite=152}}
</ref>
</references>

{{Navigationsleiste Wasserkraftwerke am Lech}}


{{Normdaten|TYP=g|GND=4034953-6|VIAF=236347925}}
== Weblinks ==
{{Commons|Lech}}
* [http://www.hnd.bayern.de Hochwassernachrichtendienst Bayern] Alle möglichen Daten über die bayerischen Flüsse: aktuelle Pegelstände, langjährige Abflussdaten, Einzugsgebiet, etc.
* [http://www.tiroler-lech.at Life-Naturschutzprojekt]
* [http://www.lew-de Lech-Elektrizitätswerke]
* [http://www.allgaeu-abc.de/lechfall.html 360° Panoramabild vom Lechfall im Allgäu] Lechfall bei Füssen-Bad Faulenbach
* [http://www.nevasport.com/nevablogs/d/lech---zurs--en-la-cuna-del-esqui-alpino---lech---zurs--in-the-cradle-of-alpine-ski/1134 Lech - Zurs, olds pictures - Bilders.]


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[[fr:Lech]]
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[[nl:Lech (rivier)]]
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[[Kategorie:Gewässername keltischer Herkunft]]
[[pl:Lech (rzeka)]]
[[pt:Rio Lech]]
[[sl:Lech]]
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Aktuelle Version vom 14. Juni 2025, 07:48 Uhr

Lech
Der Lech in Augsburg, Blick vom Hochablass flussabwärts

Der Lech in Augsburg, Blick vom Hochablass flussabwärts

Daten
Gewässerkennzahl AT: 2-4, DE: 12
Lage Vorarlberg, Tirol (Österreich), Bayern (Deutschland)
Flusssystem Donau
Abfluss über Donau → Schwarzes Meer
Quelle in der Nähe des Formarinsees
47° 10′ 25″ N, 10° 0′ 14″ O
Quellhöhe 1840 m ü. A.
Mündung bei Marxheim in die DonauKoordinaten: 48° 44′ 6″ N, 10° 56′ 13″ O
48° 44′ 6″ N, 10° 56′ 13″ O
Mündungshöhe 392 m ü. NN
Höhenunterschied 1448 m
Sohlgefälle 5,7 ‰
Länge 256 km
Einzugsgebiet 3919 km²
Abfluss am Pegel Lechaschau[1]
AEo: 931 km²
Lage: 173,4 km oberhalb der Mündung
NNQ (20.01.1996)
MNQ 1971–2010
MQ 1971–2010
Mq 1971–2010
MHQ 1971–2010
HHQ (23.08.2005)
1,96 m³/s
9,36 m³/s
44,1 m³/s
47,4 l/(s km²)
363 m³/s
943 m³/s
Abfluss am Pegel Augsburg unterhalb der Wertachmündung[2]
AEo: 3791 km²
Lage: 38,7 km oberhalb der Mündung
NNQ (19.03.1972)
MNQ 1960–2012
MQ 1960–2012
Mq 1960–2012
MHQ 1960–2012
HHQ (24.08.2005)
33 m³/s
48,9 m³/s
113 m³/s
29,8 l/(s km²)
589 m³/s
1540 m³/s
Abfluss an der Mündung[3]
AEo: 3919 km²
MQ 1960–2012
Mq 1960–2012
114 m³/s
29,1 l/(s km²)
Linke Nebenflüsse Vils, Schönach, Wiesbach, Wertach
Rechte Nebenflüsse Rotlech, Archbach, Halblech, Illach, Wielenbach, Rottbach
Durchflossene Stauseen 26
Großstädte Augsburg
Mittelstädte Landsberg am Lech
Kleinstädte Reutte, Füssen, Schongau, Gersthofen
Einzugsbereich des Lechs

Einzugsbereich des Lechs

Der Lech ist ein rechter Nebenfluss der Donau. Der 256 km lange Fluss entsteht in Vorarlberg im Hochtannberggebiet durch den Zusammenfluss des Spullerbachs und des Formarinbachs im Tannläger. Er fließt durch Tirol und Südbayern, wo er in die Donau mündet. Kurz vor der österreichisch-deutschen Grenze nimmt er die Vils auf, bildet vor Füssen den künstlichen Lechfall und durchquert auf seinem Weg Schwaben und Oberbayern. Die größten Städte am Lech sind Landsberg und Augsburg; in dieser Großstadt nimmt er seinen größten Nebenfluss auf, die Wertach. Bei Marxheim mündet der Fluss in die Donau.

Inschriften von 8/7 v. Chr. belegen einen keltischen Stammesnamen LicatesLikatier‘. Strabon verortet diese Volksgruppe Anfang des 1. Jahrhunderts in der Provinz Raetia.[4] Genauere Angaben zum Siedlungsgebiet finden sich in antiken Quellen nicht, sodass ein Zusammenhang des Stammesnamens mit dem Flussnamen nur vermutet werden kann.

Der Fluss selbst wird im 2. Jahrhundert als Likios bzw. Likias genannt.[5] Um das Jahr 570 findet sich der Name Licca.[6] Im 8. Jahrhundert tauchen dann Bezeichnungen wie Lecha und Lech auf. Der Begriff Licus wird aber noch im Jahr 1059 verwendet.

Der Name wird von einigen Forschern in Analogie zum kymrischen Wort llech ‚Steinplatte‘ und zum bretonischen lec’h ‚Grabstein‘ gesehen, und damit wird eine Wortbedeutung von Lech als ‚der Steinige‘ als möglich angesehen.[7] Andere Herleitungen stellen den Namen zum indogermanischen Wortstamm *leik- ‚biegen‘ (im Sinne von ‚Gebogener‘) oder *u̯leik- ‚befeuchten‘ (im Sinne von „Befeuchter, Wasserspender der Landschaft“).[8]

Augsburger Humanisten des 16. Jahrhunderts erklärten die Namensherkunft des Lechs auf andere Weise: Sie wussten nichts von einem keltischen „Lici“, sondern glaubten, dass das lateinische „Licus“ vom altgriechischen „Likios“ stammt. Sie nahmen also an, dass die Römer erst aus der griechischen Bezeichnung das Wort „Licus“ schufen. Für diese Humanisten war das plausibel, denn diese vermuteten auch, dass Augsburg in vorrömischer Zeit vom Südosten her besiedelt wurde. Als Wortstamm vermuteten sie das altgriechische Wort „Lykos“. Dieses bedeutet als Hauptwort „Wolf“, als Eigenschaftswort „wild, reißend“, was durchaus für den Fluss Lech passend ist. Diese falsche Herleitung des Flussnamens hielt sich bis ins 19. Jahrhundert und erklärt auch das Wolfsfell, das der Flussgott „Lech“ am Augsburger Augustusbrunnen trägt. Ebenso ist der Flurnamen „Wolfzahnau“ in Augsburg für das Gebiet am Zusammenfluss der Flüsse Lech und Wertach so erklärbar.

Geographie und Hydrologie

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Der Lech entspringt im Lechquellengebirge (Vorarlberg) aus seinen zwei Quellbächen Formarinbach (Quelle nahe dem Formarinsee) und Spullerbach, der aus dem Gebiet des Dalaaser Staffel (sh. Stafel) entspringt. Sie vereinigen sich nahe dem Unteren Älpele zwischen dem Formarinsee und Zug. Der Lech fließt zunächst in nordöstlicher Richtung zwischen den Allgäuer Alpen und den Lechtaler Alpen durch Tirol. Auf seinem Weg durch das Lechtal verläuft er durch die Gemeinden Lech, Warth, Steeg, Holzgau, Bach, Elbigenalp, Häselgehr, Elmen, Stanzach, Forchach, Weißenbach, Ehenbichl, Höfen und Lechaschau. Reutte ist der größte am Lech liegende Ort auf österreichischem Gebiet. Im unteren Lechtal passiert der Lech dann Pflach, Musau und Pinswang.

Lechinsel bei Kaufering

Kurz vor der Grenze zu Südbayern nimmt der Lech die Vils auf; gleich dahinter bildet der Fluss an einem etwa 12 m hohen gestuften Wehr den Lechfall. Kurz dahinter durchfließt er Füssen und den Forggensee, den größten der vom Lech durchflossenen 24 Stauseen, unterhalb der Königsschlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein. An ihm befinden sich auch die Orte Roßhaupten, Halblech, Rieden und Schwangau. Im weiteren Verlauf nach Norden passiert der Lech Prem, Lechbruck und das Gemeindegebiet Steingaden. Dahinter verläuft er durch die Litzauer Schleife, bei der er noch naturbelassen ist. Danach wird der Lech von der Lechtalbrücke Schongau, der längsten Brücke an seinem Lauf, überquert. Bei Hohenfurch verlief der Rand des früheren mächtigen Lech-Gletschers. Weitere Ortschaften an der nun dichten Folge von Stauhaltungen sind Kinsau, Apfeldorf, Epfach, Reichling, Seestall, Mundraching, Unterdießen und Pitzling, ein Ortsteil der mittelalterlichen Stadt Landsberg am Lech, die vom Lech darauffolgend durchquert wird. Es folgen Kaufering, Schwabstadl, Scheuring, Prittriching und Unterbergen am weiterhin oft aufgestauten Lech. Am Mandichosee bei Merching wird der Lech auch freizeitlich genutzt. Daraufhin durchfließt er das Trinkwasser- und Naturschutzgebiet Augsburger Stadtwald. Schließlich trifft er auf das besiedelte Gebiet der mehr als 2.000 Jahre alten Stadt Augsburg. Dort wird am Hochablass ein Teil des Lechwassers in das Augsburger Kanalsystem abgeleitet.

Mündung des Lechs (hinten links) in die Donau (hinten rechts) bei Marxheim

Am nördlichen Ende von Augsburg nimmt der Lech das Wasser der Wertach auf. Ab diesem Punkt ist der Flusslauf sehr stark begradigt und eingedeicht worden. Es folgt die Brücke der Bundesautobahn 8 und das Stauwehr von Gersthofen, wo ein Teil des Wassers in den Lechkanal abgeleitet wird, der die Wasserkraftwerke Gersthofen, Langweid und Meitingen speist. Der Kanal verläuft in geringem Abstand linksseitig parallel zum Lech und mündet hinter Meitingen wieder in den Fluss. Weitere Ortschaften am unteren Lech sind Thierhaupten, Ellgau, Münster, Oberndorf am Lech, Rain und Niederschönenfeld.

Gegenüber von Marxheim, etwa 12 km donauabwärts von Donauwörth, mündet der Lech in die Donau. Das zu Marxheim gehörende Dorf Lechsend liegt wegen Veränderungen im Mündungsbereich heute nicht mehr genau der Mündung gegenüber.

Länge und Einzugsgebiet

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Über die Länge des Lechs gibt es unterschiedliche Angaben zwischen 248 und 285 km. Die bayerischen Wasserwirtschafts- und Flussbauämter nennen einen Wert von 256 km. Es kann davon ausgegangen werden, dass der Lech nach Inn und Isar, für die Werte von 283 km und 295 km angegeben werden, der drittlängste Nebenfluss der Donau auf deutschem Gebiet ist.

1896 wurde das gesamte Einzugsgebiet des Lechflusses mit 4.126 km² angegeben, 1927 sogar mit 4.400 km². Das Bayerische Landesamt für Wasserwirtschaft gibt heute 3.919 km² an. Etwa ein Drittel des Einzugsgebietes liegt auf österreichischem Gebiet.

Die größten Nebenflüsse des Lechs sind die Vils (7,68 m³/s) und die 159 km lange Wertach, deren Mündungsabfluss sich aus den umliegenden Pegeln auf rund 27 m³/s errechnen lässt.[9]

Kleinflüsse wie der Zürser-, Bocks-, Streim-, Horn- und Schwarzwasserbach sind Zuflüsse erster Ordnung, genauso wie der Rotlech, der Archbach und der Halblech. Weitere kleinere Zuflüsse sind das Doldensee- und das Reiserbächlein, die Peitnach, der Rossgraben, die Schönach, der Rottbach und die Illach. Ein letzter Zufluss ist die Münsterer Alte, bevor der Lech sich mit der Donau vereinigt.

Bei Warth mündet der Krumbach in den Lech. Der Krumbach entspringt beim Hochtannbergpass. Der Höhenbach ist der nächste bedeutende Seitenbach. Er mündet bei Holzgau in den Lech und entwässert den bedeutenden Taleinschnitt südlich des markanten Allgäuer Hauptkamms. Er beginnt mit dem Zusammenfluss von Schochenalpbach und Rossgumpenbach. Im Unterlauf des Höhenbachs befindet sich der Simms-Wasserfall.

Der Bernhardsbach mündet beim Ort Elbigenalp in den Lech. Er entwässert den Taleinschnitt zwischen der zentralen Hornbachkette und dem südlich vorgelagerten Bernhardseck.

Erst am Ende der langen Hornbachkette mündet der nächste größere Seitenbach ein, der Hornbach. Er entwässert das Hornbachtal, ein längeres Tal zwischen der Hornbachkette im Süden und dem Allgäuer Hauptkamm mit dem Hochvogel im Norden. Am Anfang der 1960er Jahre wurde der Hornbach zwei Kilometer vor der Einmündung in den Lech durch eine 15 Meter hohe Geschiebesperre (Staumauer) gestaut. In den folgenden Jahren hat die Geschiebesperre hunderttausende Kubikmeter Geröll zurückgehalten. Im Rahmen des neuen Naturschutzgebiets Tiroler Lechtal (siehe beim Abschnitt Schutzgebiete) wurde nun die Geschiebesperre in zwei Stufen in den Jahren 2003 und 2005 teilweise abgetragen. In der Folge verlagerten sich bereits über 100.000 Kubikmeter Geröll in Richtung Lech. Dort trugen sie zu einer Erhöhung der Lechsohle um mehrere Meter bei.

Ein wichtiges Seitental des Hornbachtals ist das Jochbachtal. Der Jochbach entspringt unterhalb des Hornbachjochs und mündet bei Hinterhornbach in den Hornbach. Im unteren Teil bildet der Jochbach eine interessante Klamm aus. Sie ist nicht begehbar, jedoch kann man von der Gufelbrücke in Hinterhornbach sowie von den Wanderwegen ins Jochbachtal aus in die Klamm hinabsehen. Hier handelt es sich um das wildeste und ursprünglichste Tal der Allgäuer Alpen. Zu den Jochbachhütten (Alphütten), die sich ungefähr in Talmitte befinden, führt nicht einmal ein Fahrweg. Sie sind – wie das gesamte Tal – nur auf einem teilweise mühsam zu begehenden Pfad erreichbar.

Zwischen Stanzach und Forchach mündet der Schwarzwasserbach. Das Schwarzwassertal verläuft zwischen der Rosszahngruppe im Süden und den Vilsalpseebergen im Norden.

Der Weißenbach mündet beim gleichlautenden Ort in den Lech. Es kommt mitten aus den Vilsalpseebergen aus dem Birkental zwischen der Leilachspitze im Süden und dem Litnisschrofen im Norden.

Der Lech zwischen Warth und Füssen zählt mit seinen Seitenbächen zu den bedeutendsten noch erhalten gebliebenen Wildflüssen der Alpen. Er wird auch „Tagliamento des Nordens“ genannt (Der Tagliamento in den Südlichen Kalkalpen ist der bedeutendste noch erhalten gebliebene Wildfluss der Alpen). Bestrebungen zur Unterschutzstellung des Lechs endeten Ende 2004 mit der Ausweisung weiter Teile des Lechtals und seiner Seitentäler als Naturschutzgebiet und Naturpark. Eine zunächst anvisierte Ausweisung des Gebiets als Nationalpark ließ sich nicht durchsetzen. Trotz der Unterschutzstellung wird es wohl auch in Zukunft Konflikte zwischen den unterschiedlichen Interessen geben. Denn ein Wildfluss mit seiner ganzen Dynamik und besiedelte Talräume lassen sich nur schwer miteinander in Einklang bringen.

Nördlich von Reutte mündet der Archbach ein, der Abfluss des Plansees.

Der Lechfall bei Füssen
Der Lech bei Füssen

Kurz vor dem Austritt ins Alpenvorland mündet mit der aus den Allgäuer Alpen kommenden Vils der bis dahin wasserreichste Nebenfluss in den Lech. Sie entwässert weite Teile des Tannheimer Tals und des Taleinschnitts bei Pfronten.

Kurz vor Füssen stürzt der Lech im Lechfall wasserfallartig ein ab 1784 erbautes, gestuftes Wehr hinab. Die Stauhaltung oberhalb ist inzwischen vollständig zusedimentiert. Danach zwängt sich der Fluss durch eine klammartige Engstelle, die nach einer hufeisenförmigen Felsvertiefung über der Wand auch selbst als Mangtritt bezeichnet wird. Bei Füssen erreicht der Lech das Alpenvorland und mündet in den Forggensee, den flächengrößten deutschen Stausee, in den die kleinen Zuflüsse Füssener Achen und Mühlberger Ach einmünden.

Unterhalb der Talsperre mündet der Halblech ein. Sein kiesiges Flussbett kann bei totalem Niedrigwasser völlig austrocknen, während ein Hochwasserabfluss von 200 m³/s es vollkommen überflutet.

Bei Steingaden mündet die Illach ein. Ihr Abflussverhalten schwankt ebenfalls stark (zwischen einem Abfluss von 1 m³/s Niedrigwasser, bis 60 m³/s Hochwasser).

Der Lech in Lechbruck flussabwärts

In der Nähe von Hohenfurch fließt die Schönach dem Lech zu. Auch ihr Abfluss schwankt stark und kann 50 m³/s erreichen.

Nach einem gradlinigen Verlauf in Richtung Norden mündet von links die Wertach ein. Mit 159 km ist sie zugleich der längste und mit einem mittleren Abfluss von 27 m³/s der wasserreichste Lechzufluss. Seine Wasserführung beträgt hier etwa ein Drittel des Lech.

Der letzte Zufluss ist die Münsterer Alte, ein kleiner Fluss, der fast parallel entlang des Lechs verläuft.

Abflussverhalten

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Der Lech bei Reutte

Der Lech entwässert die Lechtaler Alpen sowie Teile der bayerischen Alpen nach Norden zur Donau und damit letztendlich zum Schwarzen Meer hin. Insgesamt umfasst das Einzugsgebiet etwa 3920 Quadratkilometer. Da der Niederschlag im Winter in den Alpen zumeist als Schnee fällt, führt der Lech während der Schneeschmelze im Frühling und Sommer besonders viel Wasser. Mit einem mittleren Abfluss von rund 114 Kubikmetern pro Sekunde ist er mit Flüssen wie dem Neckar vergleichbar, der bei einem Abfluss von 145 m³/s ein dreimal so großes Einzugsgebiet entwässert. Der Abfluss des Lechs schwankt zwischen einem extremen Niedrigwasser von 33 m³/s und einem HQ-200-Wert von 2.300 m³/s.

Der mittlere Abfluss (Reihe 1960–2012) am Pegel Augsburg unterhalb der Wertachmündung, dem letzten Pegel vor der Mündung, beträgt 113 m³/s. Dieser Pegel liegt knapp 39 km oberhalb der Mündung, allerdings ist das unterhalb liegende Einzugsgebiet verhältnismäßig klein, so dass der mittlere Abfluss bei der Mündung in die Donau rund 114 m³/s beträgt. Der Lech belegt damit unter den bayerischen Flüssen Platz sechs hinter Donau (1.490 m³/s), Inn (741 m³/s), Salzach (250 m³/s), Main (211 m³/s) und Isar (175 m³/s).

Erdgeschichtliche Entwicklung

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Oberes Lechtal im Winter
Oberes Lechtal mit Schotterinseln im Sommer

Der heute auf gestrecktem Weg nach Norden zur Donau strebende Lech floss noch im älteren Pleistozän (gegenwärtiger, von Eiszeiten geprägter Zeitabschnitt), wie Reste früherer Ablagerungen und Talformen erkennen oder erahnen lassen, in nordöstlichen Richtungen zur damaligen Donau, so wie weiter östlich Isar und Inn. Er erreichte die Donau damit in spitzerem Mündungswinkel als heute. Ähnliches gilt für die westlich benachbarte Iller, die einst unterhalb von Augsburg den heutigen Fließweg des Lechs nordostwärts kreuzte.[10]

Nachdem der Lech im Mittelpleistozän nahe Schongau den direkteren Weg nach Norden zur Donau gefunden hatte, floss die Donau ab der Lechmündung, anders als heute, weiter nach Norden durch das Wellheimer Trockental und weiter im Tal der heutigen unteren Altmühl. Erst zum Ende der Rißkaltzeit (vorletzte Eiszeit) ergab sich mit dem „Durchbruch bei Stepperg“ der jetzige, südlichere Verlauf der Donau.

Verlandete Schotterinsel

Die meisten kleinen Inseln und Kiesbänke des Lechs werden durch die jährlichen Hochwasser immer wieder in Umfang und Form verändert. Der Bau von Stauanlagen und Talsperren hat die Dynamik des Lechs deutlich eingeschränkt. Heute ist der Lech bei Hochwassereignissen außer Lage, neue Schottermengen aus dem Alpenraum heranzutragen. Die Kiesbänke zählten zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu artenreichen Lebensräumen. Schwemmlinge und Sämereien aus dem Alpenraum konnten auf den Biotopen siedeln. Durch ausbleibende Hochwässer, die wegen der Stauseen aufgehalten wurden, und die damit verbundene Verlandung der Kiesbänke müssen sich konkurrenzschwache Pflanzenarten der voranschreitenden Verbuschung beugen. Heute werden die Kiesbankflächen bei Niedrigwasser gerne als Bade- oder Sonnenplätze genutzt. Auch diese Eingriffe führen zu negativen Folgen für die Natur. Vor allem bodenbrütende Vogelarten werden durch Menschen in ihrem natürlichen Verhalten gestört. Einige Inseln im unmittelbaren Bereich von (größeren) Städten wurden im 19. Jahrhundert verbaut oder der Fluss wurde kanalisiert. Diese Flussbegradigungen schädigen ebenfalls den Naturraum.

Ein Fluss hat bei Hochwasser in der Regel eine beige oder „dreckig braune“ Farbe. Dies ist auf die lösshaltige Lehm- und Humuserde, zurückzuführen, die das Wasser beeinflusst. Bei Algenbefall kann der Boden ebenfalls braun erscheinen, was beispielsweise bei der Wertach deutlich zu beobachten ist. Auch ist es interessant, wieso der Lech in einem grünblauen Farbton erscheint.

Lechstaustufe 6 bei Schongau im Winter

Bereits im 19. Jahrhundert wurde vom Wissenschaftler John Tyndall bewiesen, dass die Farbe eines Flusses nicht am Wasser (reines H2O), sondern an den Mineralien liegt, die der Fluss mit sich bringt. Wenn der Anteil an Feinstsedimenten gering ist wie etwa in Schnee oder Gletschereis, wird das Sonnenlicht so gefiltert und gebrochen, dass der Fluss bläulich erscheint. Bei höheren Anteilen gelöster und suspendierter Mineralstoffen, die wie beim Lech aus Kalkgesteinen herrühren, geht die Färbung mehr ins Grünliche.

Die Klarheit des Lechwassers liegt zum einen an der niedrigen Jahresmitteltemperatur, zum anderen am hohen Kalkanteil (insbesondere das Magnesiumcarbonat aus dem Hauptdolomit), der eher lebensfeindlich ist und so wenig planktonartiges Leben aufkommen lässt. Unterhalb der Wertachmündung dominiert zunächst deren grünbraunes Wasser.

Der Lech bei Kaufering, im Hintergrund Landsberg und die Alpen

Typisch für das Lechwasser ist der hohe Geschiebeanteil, der sich besonders auf Stauseen auswirkt wie den Forggensee, dessen Speicherkapazität so um 30.000 m³ reduziert wurde.

Die Gewässergüte wird in Klassen unterschieden (I unbelastet; I–II gering; II leicht; II–III mäßig; III kritisch; III–IV stark; III–IV sehr stark; IV extreme Belastung). In seinem österreichischen Abschnitt weist der Lech Güteklasse I-II, ab Reutte Klasse II auf.[11] Bei Füssen liegt er in der Klasse I–II. Der unterhalb durchflossene Forggensee war vor wenigen Jahrzehnten noch stark verschmutzt. Bis Augsburg wurde – von kurzen Abschnitten der Klasse II–III zwischen Landsberg am Lech und Schongau abgesehen – durchgehend die Güteklasse II nachgewiesen. Bis in die 1970er Jahre war der Lech ab Augsburg noch sehr stark verschmutzt, weil das Abwasser früher ungereinigt in das Kanalsystem geleitet wurde. Inzwischen beseitigt unterhalb von Augsburg ein Klärwerk 99 % der Belastung des zugeführten Wassers, dadurch erreicht der Fluss nun wieder die Güteklasse II.

Zudem weist der Lech eine extrem niedrige Wassertemperatur auf (Sommer: 14 °C, Winter: 1 °C), so dass nur wenige Algen wachsen können.

Geschichte am Lech

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Der Lech in Füssen, flussaufwärts

Der Lech bildete während der Zeit der Völkerwanderung und im frühen Mittelalter die Grenze zwischen dem alemannischen Stammesgebiet im Westen und dem baierischen im Osten und markiert auch heute noch ungefähr die Grenze zwischen den bairischen und den schwäbischen Dialekten. Der Lech widerspiegelte auch die Grenze zwischen Altbayern und Schwaben; dies lässt sich auch an den Ortsendungen -ing (bayrisch) und -ingen (schwäbisch) absehen, auch wenn der schwäbische Dialekt südlich von Landsberg über den Lech bis zum Ammersee greift. Am Flusslauf des Lechs wurde unter anderem auch Gold aus den Flussablagerungen gewaschen. Die so gewonnenen Mengen des Edelmetalls hatten allerdings keine große wirtschaftliche Bedeutung.

Der Lechrain wurde im Frühmittelalter, zum Ende der römischen Provinz Rätien, vor allem von Alemannen besiedelt, dürfte jedoch bald unter bairischen Einfluss gekommen sein. Schon 576 verortet der langobardische Autor Venantius Fortunatus in einer Epistel an Gregor von Tours den Lech in bajuwarischem Gebiet (PL 88,62A). Die Zugehörigkeit des Lechrains zum Herzogtum Baiern kann entsprechend ab dem 6. Jahrhundert angenommen werden; historisch gesichert ist die Lechgrenze zwischen Baiern und Schwaben ab dem 8. Jahrhundert. Davon unberührt bleibt der Lechrain allerdings bis heute Teil des schwäbischen Bistums Augsburg.

Im Jahr 955 wurden die Ungarn bei der Schlacht auf dem Lechfeld vom deutschen Heer unter der Führung von König Otto I. und Bischof Ulrich von Augsburg besiegt. Die Schlacht am 10. August 955 war der Endpunkt der Ungarneinfälle und größte militärische Sieg Ottos des Großen gegen die ungarischen Reiter, die zuvor mit ihren Plünderzügen weite Teile Mitteleuropas durchzogen hatten. Benannt ist die Schlacht nach dem Lechfeld bei Augsburg.

Nachdem zunächst Welfen, Staufer und die Grafen von Dießen-Andechs im Lechrain herrschten, fiel das Gebiet im 13. Jahrhundert an die Wittelsbacher, die hier die Landgerichte Landsberg, Friedberg, Mering und Schongau einrichteten. Als Grenzstädte nach Schwaben hin kamen Landsberg und Friedberg in den Genuss zahlreicher herzoglicher Privilegien, die zeitweise zu beachtlichem Wohlstand führten. Auf der anderen Seite war vor allem Friedberg immer wieder Opfer der beständigen Auseinandersetzungen zwischen dem Herzogtum Baiern und der wohlhabenden Reichsstadt Augsburg. Auch um das Recht, Wasser vom Lech zur Nutzung in Augsburg abzuleiten, gab es jahrhundertelang immer wieder Auseinandersetzungen. Der Streit um den Augsburger Lechanstich beim Hochablass eskalierte zwischen 1457 und 1596 zu einem regelrechten „Wasserkrieg“.

1632 hatten die Truppen unter König Gustav II. Adolf von Schweden Nürnberg und dann Donauwörth eingenommen. Nun waren sie im Begriff, gegen Ingolstadt zu ziehen. Feldmarschall Graf von Tilly wollte dies verhindern, indem er sie mit dem quantitativ unterlegenen, bayrischen Heer bei Rain am Lech-Übergang aufhielt, es folgte die Schlacht bei Rain am Lech. Nach zwei Tagen des Dauerfeuers auf beiden Seiten des Flusses gelang den Schweden etwas weiter südlich der Übergang, worauf Tilly zu spät reagieren konnte. Bei den weiteren Kampfhandlungen wurde Tilly von einer Falkonettkugel in den rechten Oberschenkel getroffen, die diesen dabei völlig zertrümmerte. Maximilian I. befahl den Rückzug nach Ingolstadt, wo Graf von Tilly am 30. April 1632 seiner Verletzung erlag. Es gelang Gustav II. Adolf nicht, Ingolstadt zu erobern.

Mit der 1803/1806 erfolgten Eingliederung Augsburgs und Ostschwabens in das spätere Königreich Bayern verlor der Lechrain seine Grenzfunktion in politischer Hinsicht – mental ist sie bis heute lebendig geblieben. Im Zuge der Verwaltungsreformen des frühen 19. Jahrhunderts wurden die Landgerichte Landsberg, Schongau und Friedberg (mit dem 1799 eingegliederten Mering) Oberbayern zugeteilt. 1944 kam der Landkreis Friedberg dann aber zum Bezirk Schwaben, wo er 1972 mit dem nördlich angrenzenden Landkreis Aichach zum neuen Landkreis Aichach-Friedberg vereinigt wurde. Schongau wurde im gleichen Jahr mit seinem östlichen Nachbarn Weilheim zum neuen Landkreis Weilheim-Schongau zusammengelegt, blieb aber wie der weiterbestehende Landkreis Landsberg am Lech beim Bezirk Oberbayern. Trotz dieser politisch-administrativen Zersplitterung wird der Lechrain bis heute als kulturell, sprachlich und historisch besonders geprägte Landschaft wahrgenommen und von den benachbarten Regionen (Allgäu, Oberland, Ballungsraum München) abgegrenzt. Zahlreiche Vereine, aber auch kulturelle Einrichtungen und Firmen führen heute den Lechrain in ihrem Namen.

Bei einem katastrophalen Hochwasser des Lechs im Jahr 1910 entstanden entlang des gesamten Lechs starke Schäden. Am schwersten wurde Augsburg betroffen, wo das Hochablasswehr brach und schließlich gesprengt werden musste, um Schlimmeres abzuwenden.

Neubau Lechbrücke Gersthofen

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Beim Neubau der Lechbrücke der A 8 kam es während des Hochwassers im August 2005 zu einem Rückschlag beim Bau. Das provisorische östliche Fundament wurde unterspült, die neue Brücke sackte einseitig ab und drohte in den Lech zu stürzen. Durch diesen Vorfall musste die A 8 im Abschnitt zwischen Augsburg-Ost und Augsburg-West über einen Tag lang total gesperrt werden. Das Fundament konnte zwar stabilisiert werden, jedoch dauerte es bis Dezember 2005, bis der Schaden repariert und die Brücke wieder angehoben war. Die Fertigstellung der gesamten Brücke verzögerte sich aufgrund des Vorfalles auf Ende 2007.

Der Lechrainer Dialekt

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Der Lechrainer Dialekt (sprachwissenschaftlich: Vorostschwäbisch) vereinigt ostschwäbische und mittel- bzw. südbaierische Dialektformen mit mittelhochdeutschen Relikten. Während das Schwäbische und das Baierische ansonsten recht klar voneinander geschieden sind, hat sich im Lechrain eine eigentümliche Mischform entwickelt, die wohl auf eine ursprünglich alemannische Bevölkerung zurückzuführen ist, die in Jahrhunderten baierischer Herrschaft zahlreiche baierische Dialektmerkmale übernommen hat.

Auffällige Merkmale des Lechrainischen sind das harte, kehlige -kch-, das man sonst im Allgäu und in Tirol hört, die Beibehaltung eines -ch- anstelle des stummen -h- (ziehen → ziacha, leihen → leicha) und eine Lautverschiebung vom hochdeutschen -i- zum -u- (Kirche → Kurcha, Wirt → Wurt).

Die Ausprägung des Lechrainer Dialekts verläuft parallel zum Verlauf des Lechs: Die stärksten Formen findet man in den Gemeinden am Fluss, während nach Osten hin – oft innerhalb weniger Kilometer – lechrainische Merkmale abnehmen und immer mehr baierische Formen auftauchen.

Lebensraum Lechtal

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Natur- und Umweltschutz

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Oberes Lechtal
Unteres Lechtal

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wird der natürliche Verlauf des Lechs durch verschiedene Hochwasserschutzmaßnahmen und den Bau von Stauseen stark eingeschränkt – mit weitreichenden Folgen für die einheimische Tier- und Pflanzenwelt am Lech. Die Durchgängigkeit des Fließgewässers wird zum Beispiel häufig durch Wehre gestört. Dadurch wird die Möglichkeit der Wanderung und der Verbreitung von Fischen flussauf- bzw. flussabwärts erschwert oder sogar unmöglich gemacht. Ebenso wurde die Funktion des Lechs als Biotopbrücke stark eingeschränkt. Tier- und Pflanzenarten, die die Schotterstraße des Lechs zum Austausch ihrer Biotope nutzten, können heute nur noch auf geschützten Restrefugien überleben. Auch die Eindeichung in einigen Bereichen bedeutete einen Eingriff in das ursprünglich bestehende ökologische Gleichgewicht. Die Auwälder wurden durch die Deiche vom natürlichen Wasserzufluss abgeschirmt, so dass der Auwaldbestand nur noch in Restbeständen vorhanden ist.

Um zumindest in Teilbereichen die ursprüngliche Flusslandschaft zu erhalten, wurden mehrere Natur- und Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen.

In Österreich besitzt der Lech noch weitgehend den Charakter eines Wildflusses mit ausgedehnten Schotterbänken. Hier ist der Naturpark Tiroler Lech eingerichtet. Mehrere Kraftwerksprojekte konnten verhindert werden, weil Bürgerinitiativen sich für den Erhalt der Wildflusslandschaft eingesetzt haben.

Im weiteren Verlauf gibt es die Schutzzonen Litzauer Schleife bei Steingaden und die Lechtalheiden zwischen Landsberg und Augsburg. Die Lechtalheiden enthalten Einzelflächen unterschiedlicher Heiden und Trockenrasen. Es handelt sich um einen der artenreichsten Lebensräume Mitteleuropas. Von Landsberg bis Königsbrunn gehört die Schutzzone zu Natura 2000, welche europaweit Biotope miteinander verbinden möchte.[12]

Zu den erhaltenen Restbeständen der großen Lech-Auwälder gehören der Augsburger Stadtwald, die Lechaue westlich Todtenweis, ein Naturschutzgebiet innerhalb des Landschaftsschutzgebiets Lechauwald bei Todtenweis und Rehling, sowie die ebenfalls unter Naturschutz stehenden Lechauen bei Thierhaupten.

Naturschutz-Initiative „Lebensraum Lechtal“

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Logo der Initiative „Lebensraum Lechtal“

Das Naturschutz-Großprojekt Lebensraum Lechtal wurde vom Verband für Landschaftspflege 1998 ins Leben gerufen. Mit ihm sollte in erster Linie der Biotopverbund entlang des Lechs verbessert werden, daneben aber auch der Bevölkerung des Lechtals seine ökologische Bedeutung nahegebracht und bei ihr für den Naturschutz geworben werden. Die Besucher sollten besser gelenkt, die naturschonende Hüteschäferei durch bessere Vermarktung („Lechtal-Lamm“) gefördert und viele Arten und Biotope besser geschützt werden.

Beteiligt waren die Landkreise:

Vom Projekt zum Verein „Lebensraum Lechtal e. V.“

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Bereits vor Ablauf der Förderphase des Projektes wurde 2004 von den Projektbeteiligten der Wunsch geäußert, die entstandenen Strukturen über einen Verein zu sichern. Dies wurde am 13. Oktober 2005, also kurz nach dem Ablauf der Projekt-Förderphase, mit der Gründung des Vereins „Lebensraum Lechtal e. V.“ umgesetzt. Gründungsmitglieder waren: die Landkreise Donauries, Aichach-Friedberg, Augsburg, Landsberg, Weilheim-Schongau, Ostallgäu, die Stadt Augsburg, Markt Thierhaupten sowie die Gemeinden Kissing, Kaufering, Oberndorf und Rehling.

Ein besonderes Anliegen sowohl des Projektes als auch des Vereins ist der kooperative Naturschutz im einvernehmlichen Miteinander mit Landnutzern, Grundeigentümern und lokaler Bevölkerung. Großer Wert wird deswegen auf umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit (z. B. mittels Infotafeln im Gelände oder der „Lechfloß“-Veranstaltungsreihe) und enge Zusammenarbeit mit Behörden, Ehrenamt, Landnutzern und Politik gelegt.

Seit 2011 ist der Verein „Lebensraum Lechtal e. V.“ Träger der Lechtal-Gebietsbetreuung, durch die mit finanzieller Unterstützung des Bayerischen Naturschutzfonds und des Bezirks Oberbayern einen hauptamtlichen Mitarbeiter für Naturschutzmanagement, Umweltbildung, Öffentlichkeitsarbeit und das Monitoring seltener Arten am Lech bereitstellt.[13]

Seit 2014 ist der Verein Projektpartner des WWF und weiterer Kooperationspartner im Hotspot-Projekt des Bundesamtes für Naturschutz „Alpenflusslandschaften – Vielfalt leben von Ammersee bis Zugspitze“ und setzt in diesem Rahmen im Projektschwerpunkt „Litzauer Schleife“ am Lech Maßnahmen um.[14] Darüber hinaus konnte ein Projektbüro in Schongau etabliert werden und der Bereich Umweltbildung verstärkt werden.

Wirtschaftsraum Lech

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Das Lechwehr in Landsberg

Früher wurden auf dem Lech Holz und andere Güter in beträchtlichen Mengen von Füssen über Landsberg und Augsburg bis an die Donau geflößt. Beim Bau der ersten Wehre, etwa den Hochablass bei Augsburg, wurden für die Flößerei eigene Gassen eingebaut, um diese weiterhin zu ermöglichen.

Binnenschifffahrt hat auf dem Lech nie stattgefunden, da der Fluss über seinen gesamten Verlauf nicht schiffbar ist. Heute hat der Lech auch keine Bedeutung mehr für den Transportverkehr. Wirtschaftliche Bedeutung erlangte der Fluss durch seine Wasserkraft, die früher Mühlen antrieb (etwa an den Lechkanälen in Augsburg) und für Handwerk und Fabriken genutzt wurde, und die heute in großem Umfang zur Stromerzeugung genutzt wird. Der Lech deckt damit einige Prozent des heutigen Strombedarfes in Bayern.

Der Lech bedrängt am 28. August 2005 den Hochablass und hat seinen Höchststand noch nicht erreicht

Der Lech wird in Deutschland intensiv zur Energiegewinnung genutzt. Mehrere Versorger betreiben insgesamt 30 Kraftwerke und 24 Stauseen (Laufwasser- und Speicherkraftwerke) mit einer elektrischen Nettoleistung von 335 MW (1998). Der größte Stausee von allen ist der Forggensee, der maximal 168 Millionen Kubikmeter Wasser zwischenspeichern kann. Möglicherweise wird die Staustufenkette erweitert. Diesbezüglich kommt die Stufe 17 bei Sandau in Frage, dies ist jedoch erst möglich, wenn der Lech sein Flussbett ein wenig vertieft hat. Die Stufen 5, 24 und 25 werden vermutlich nicht gebaut, da sie durch Naturschutzgebiete verlaufen würden.

Wasserkraftwerke benötigen einen gleichmäßig hohen Wasserstand, damit die Energieerzeugung in niederschlagsarmen Monaten nicht zum Erliegen kommt. Dies wurde durch den Bau von mehreren Kanälen sichergestellt, die den Verlauf des Lechs begleiten, jedoch nicht größeren Anteil des Flusswassers mit sich führen. Aus dem Lech wird bei der Lechstaustufe 22 das Wasser für den Lochbach ausgeleitet, an dem drei weitere, kleinere Wehre liegen. Am Nordrand von Augsburg zweigt der breite, parallel verlaufende Lechkanal Richtung Meitingen ab und fließt erst nach über 20 Kilometern wieder zurück ins Flussbett. An diesem Lechkanal liegen drei zwischen 1898 und 1922 erbaute Kraftwerke (Kanalkraftwerke Gersthofen, Langweid und Meitingen). Die Kraftwerke entlang des Lechs erzeugen im Durchschnitt etwa 3–4 Milliarden Kilowattstunden elektrische Energie im Jahr.

Neben der bayerisch-schwäbischen Bezirkshauptstadt und einer Reihe weiterer sehenswerter Städte entlang des Lechs sind zahlreiche Lechlandschaften und Naturschutzgebiete von touristischer Bedeutung, so zum Beispiel die Lechtalheiden südlich von Augsburg. Über weite Strecken wird der Fluss von Radwanderwegen gesäumt, die eine Radwanderung von den Alpen bis zur Donau ermöglichen.

Das Befahren des Lechs mit Kanus, Flößen oder ähnlich kleinen und wendigen Booten ist über Teilstrecken in der (nah)alpinen Region problemlos möglich. Im Oberlauf des Lechs wird Rafting zwischen Steeg und Weißenbach betrieben.

Der zertifizierte Weitwanderweg Lechweg ist unten bei Verkehr beschrieben.

Modell eines Lech-Floßes im Naturmuseum Königsbrunn

Seit der Römerzeit bis zum Bau der ersten Lechstaustufe um 1914[15] diente der Lech als Transportweg für Holz (der Holztrift) aus den Alpen. Holzscheiter wurden von den Alpwäldern aus über den breiten kiesigen Lech nach Augsburg getriftet, dort aus dem Wasser gezogen und anschließend als Brennholz verkauft. Hauptsächlich wurde aber geflößt, wobei die Flöße auch als Transportmittel für Güter verwendet wurden. Die wichtigsten Häfen befanden sich in Reutte, Füssen, Lechbruck, Epfach, Landsberg, sowie am Hochablass in Augsburg, wo der Hafen auf der Westseite heute noch gut zu erkennen ist. Den Höhepunkt hatte die Flößerei Mitte des 19. Jahrhunderts mit mehreren Tausend Flößen pro Jahr.

Die Bedeutung der Fischerei, von der an manchen Orten im Mittelalter die ganze Bevölkerung lebte, ist im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts stark zurückgegangen. Grund ist der Naturschutz und das reichhaltige Fischvorkommen verschiedener Arten. So wurden sogar komplette Fischereiverbote an der Peitinger Ache und an Abschnitten des Lechs verhängt. Nach der Begradigung des Lechs und dem Bau der Lechstaustufen sind die Fischpopulationen stark zusammengebrochen, da es sich bei dem im Lech vorkommenden Fischen vor allem um Kieslaicher handelt. Durch starke Kieserosion und den erschwerten Flussaufstieg für die Fische wurden ihnen wichtige Lebensgrundlagen genommen. Zu den am häufigsten vorkommenden Fischarten zählten die Nase, der Huchen, die europäische Äsche und die Mühlkoppe.

Dem Lech wird an der Lechstaustufe 22 und am Hochablass in Augsburg Wasser entnommen und in kanalartige Stadtbäche geleitet.

Der Lochbach, ein bekannter Lechkanal
  • Lochbach – Ausleitung aus der Staustufe 22 (4,5 m³/s). Er mündet als Vorderer Lech (2,0 m³/s) in den Stadtbach, der aus dem Zusammenfluss von Mittlerem (4 m³/s) und Hinteren Lech (2 m³/s) entsteht.
  • Hauptstadtbach – Ausleitung am Hochablass (45 m³/s), wovon 10 m³/s bereits 660 m weiter, nachdem sie den Augsburger Eiskanal durchflossen haben, wieder zurück in den Lech fließen. Auf dem Eiskanal wurden die Wettkämpfe im Kanuslalom der Olympischen Spiele 1972 ausgetragen.

Neben dem Augsburger Kanalsystem, welches durch Lechwasser gespeist wird, gibt es weitere Kanäle in Augsburg, welche ausschließlich durch Wertach- und Singoldwasser gespeist werden. Eine Vermischung der beiden Kanalsysteme findet nicht statt.

Die Lechkanäle teilen sich im Stadtgebiet Augsburg in zahlreiche kleinere Kanäle auf. Diverse kleinste Quellbäche aus dem Trinkwasserschutzgebiet Stadtwald Augsburg münden in dieses Kanalsystem. Zusammengefasst als ein Auslaufkanal, fließen sie nur wenige Meter oberhalb der Wertachmündung im Landschaftsschutzgebiet Wolfzahnau zurück in den Lech.

Weitere Lechkanäle gibt es in Kinsau an der Staustufe 8a, in Landsberg, ferner ist der Lechkanal von Gersthofen bis Ellgau zu nennen.

Wasserkraftnutzung am Lech

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Forggensee, Lech und Füssen

Die Wasserkraft des Lechs wurde seit dem Mittelalter in den Lechkanälen bei Augsburg mechanisch genutzt, etwa in wasserradbetriebenen Mühlen und Handwerksbetrieben. Im 19. Jahrhundert war sie eine der Voraussetzungen für das Aufblühen der Textilindustrie in Augsburg. Auch die ersten Wasserkraftwerke wurden an Lechkanälen gebaut: das Wasserkraftwerk bei Gersthofen ging 1901 in Betrieb, das Wasserkraftwerk auf der Wolfzahnau 1902, das Laufwasserkraftwerk Langweid 1906. Zu dieser Zeit war die Technik noch nicht so weit, den Hauptfluss des Lechs selbst zu nutzen. Das 2008 eröffnete Lechmuseum Bayern zeigt die Geschichte des Lechs als Naturraum, Wirtschaftsfaktor und Geschichtsschauplatz sowie eine Darstellung der Entwicklung der Wasserkraft am Lech, elektrischer Energie und den Lechwerken.

Erste Planungen für eine Nutzung der Wasserkraft bei Roßhaupten mit dem Bau eines Lechspeichers erfolgten Ende des 19. Jahrhunderts. Jedoch musste durch die Kriegsereignisse der folgenden Jahre das Projekt immer wieder zurückgestellt werden. Erst in den 1950er Jahren erfolgte die Umsetzung mit der Errichtung des Forggensees.

Das Bayerische Innenministerium beschloss 1939 die Nutzung der Wasserkraft am oberen Lech, bis zum Jahr 1942 sollten 20 Laufwasserkraftwerke nach der Kraftwerksbauweise Arno Fischer errichtet werden. Die 1940 zu diesem Zweck gegründete Bayerischen Wasserkraftwerke AG (Bawag) begann im Sommer und Herbst 1940 mit dem Bau von 5 Staustufen. Die Stufen 11, 12, 13 und 15 gingen 1943 ans Netz, Stufe 14 zusammen mit der Stufe 9 erst 1944. Das Investitionsvolumen war bis Ende 1943 mit rund 75 Millionen Reichsmark bereits auf das Dreifache der von Arno Fischer ursprünglich kalkulierten Summe gestiegen.

Nach Kriegsende wurden drei weitere Staustufen nach der Bauweise Arno Fischer in Betrieb genommen: Stufe 8 (1947), Stufe 10 (1948), Stufe 7 (1950).

Liste der Kraftwerke/Stauseen am Lech

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Kraftwerk Name Lage Fluss km Bauart Stauziel
ü. NN
Stau-
höhe
Leistung Betreiber Bauzeit
Kraftwerk Kraftwerk Höfen Höfen ca. 180 Laufwasserkraftwerk 0,5 MW EWR 2017
Kraftwerk Kraftwerk Reutte I und II Reutte ca. 178,3/179,2 Laufwasserkraftwerk 2,2 MW EWR 1951/1956
Kraftwerk Kraftwerk Kniepass Pflach ca. 173,6 Laufwasserkraftwerk 2 MW EWR 1953
Kraftwerk Kraftwerk Weißhaus Pinswang ca. 167,4 Laufwasserkraftwerk 12,3 MW EWR 1968
Staustufe Lechstaustufe Horn Schwangau 164,5 Buchtenkraftwerk 786,6 m 6,1 m 5,0 MW AÜW 1951–1952
Staustufe 1 Forggensee Roßhaupten 154,0 Speicherkraftwerk 780,5 m 35,0 m 45,5 MW UKW* 1950–1954
Staustufe 2 Premer Lechsee Prem 149,2 Laufwasserkraftwerk 745,6 m 15,6 m 19,2 MW UKW* 1970–1972
Staustufe Lechstaustufe Lechbruck Lechbruck am See 146,5 Laufwasserkraftwerk 730,0 m 5,0 MW AÜW 1903 (Ausbau 1940 und 1958)
Staustufe 3 Lechstaustufe 3 – Urspring Urspring 143,0 Laufwasserkraftwerk 722,0 m 8,0 m 10,2 MW UKW* 1966–1971
Staustufe 4 Lechstaustufe 4 – Dessau Dessau 140,0 Laufwasserkraftwerk 713,0 m 8,0 m 10,2 MW UKW* 1966–1971
Staustufe 5 nicht gebaut -
Staustufe 6 Dornautalsperre Schongau 125,7 Laufwasserkraftwerk 694,0 m 19,0 m 16,6 MW UKW* 1958–1960
Staustufe 7 Lechstaustufe 7 – Finsterau Finsterau 119,7 Laufwasserkraftwerk 667,0 m 8,0 m 7,7 MW UKW* –1950
Staustufe 8 Lechstaustufe 8 – Sperber Sperber 116,0 Laufwasserkraftwerk 659,0 m 7,5 m 7,3 MW UKW* –1947
Staustufe 8a Lechstaustufe 8a – Kinsau Kinsau 114,5 Laufwasserkraftwerk - m 7,7 m 9,2 MW UKW* 1990–1992
Staustufe 9 Lechstaustufe 9 – Apfeldorf Apfeldorf 110,0 Laufwasserkraftwerk 642,0 m 7,0 m 7,2 MW UKW* –1944
Staustufe 10 Lechstaustufe 10 – Epfach Epfach 107,0 Laufwasserkraftwerk 635,0 m 8,5 m 8,3 MW UKW* –1948
Staustufe 11 Lechstaustufe 11 – Lechblick Lechblick 101,2 Laufwasserkraftwerk 626,0 m 8,0 m 8,1 MW UKW* 1940–1943
Staustufe 12 Lechstaustufe 12 – Lechmühlen Lechmühlen 98,5 Laufwasserkraftwerk 618,0 m 9,0 m 7,9 MW UKW* 1940–1943
Staustufe 13 Lechstaustufe 13 – Dornstetten Dornstetten 94,0 Laufwasserkraftwerk 613,0 m 8,0 m 8,2 MW UKW* 1940–1943
Staustufe 14 Lechstaustufe 14 – Pitzling Pitzling 89,5 Laufwasserkraftwerk 601,0 m 8,0 m 7,9 MW UKW* 1940–1944
Staustufe 15 Lechstaustufe 15 – Landsberg Landsberg 86,3 Laufwasserkraftwerk 593,0 m 8,0 m 7,8 MW UKW* 1940–1943
Wehr Karolinenwehr Landsberg 84,6 Wehr 584,0 m 14. Jahrhundert
Staustufe 16 nicht gebaut -
Staustufe 17 nicht gebaut -
Staustufe 18 Lechstaustufe 18 – Kaufering Kaufering 76,9 Laufwasserkraftwerk 569,5 m 13,3 m 16,7 MW UKW* 1973–1975
Staustufe 19 Lechstaustufe 19 – Schwabstadl Schwabstadl 71,9 Laufwasserkraftwerk 555,9 m 9,6 m 12,0 MW UKW* 1980–1981
Staustufe 20 Lechstaustufe 20 – Scheuring Scheuring 67,8 Laufwasserkraftwerk 546,0 m 10,0 m 12,2 MW UKW* –1980
Staustufe 21 Lechstaustufe 21 – Prittriching Prittriching 63,9 Laufwasserkraftwerk 536,1 m 9,9 m 12,1 MW UKW* 1983–1984
Staustufe 22 Lechstaustufe 22 – Unterbergen Unterbergen 60,4 Laufwasserkraftwerk 526,2 m 9,9 m 12,4 MW UKW* 1980–1982
Staustufe 23 Mandichosee Merching 56,7 Laufwasserkraftwerk 516,3 m 8,3 m 12,0 MW UKW* 1975–1978
Sohlschwellen Sohlschwellen 6-1 Augsburg Wehre –1938
Staustufe 24 nicht gebaut Kissing -
Staustufe 25 nicht gebaut Augsburg-
Siebenbrunn
-
Wehr Hochablass / Kuhsee Augsburg-
Hochzoll
47,0 Wehr, Laufwasserkraftwerk 486,0 m 5,7 m 3,1 MW Stadtwerke Augsburg Mittelalter, 2012–2013
Wehr Eisenbahnerwehr Augsburg-
Hochzoll
45,6 Buchtenkraftwerk 476,8 m 6,0 m 3,2 MW LUWA Energie GmbH 2004–2006
Wehr Wolfzahnauwehr Augsburg 40,7 Buchtenkraftwerk 4 m 2 MW KW Wolfzahnau 2009–2010
Wehr Gersthoferwehr Augsburg 37,3 Wehr 457,0 m 4,0 m LEW 1898–1901
Kraftwerk Gersthofen 3,0 Kkm Laufwasserkraftwerk 456,0 m 9,0 m 9,9 MW LEW 1898–1901
Kraftwerk Kraftwerk Langweid Langweid am Lech 9,0 Kkm Laufwasserkraftwerk 446,0 m 7,0 m 7,0 MW LEW 1907–1908
Kraftwerk Meitingen 14,5 Kkm Laufwasserkraftwerk 438,0 m 10,0 m 11,6 MW LEW –1922
Staustufe Lechstaustufe Ellgau Ellgau 17,1 Buchtenkraftwerk[16] 426,0 m 8,3 m 9,7 MW RMD[17] –1952
Staustufe Lechstaustufe Oberpeiching Oberpeiching 11,9 Buchtenkraftwerk 416,0 m 8,4 m 12,3 MW RMD –1954
Staustufe Lechstaustufe Rain Rain 6,1 Buchtenkraftwerk 408,0 m 8,1 m 10,9 MW RMD –1955
Staustufe Lechstaustufe Feldheim Feldheim/Niederschönenfeld 1,3 Buchtenkraftwerk 399,5 m 6,8 m 8,5 MW RMD –1960
Lech-Staustufe 13 bei Dornstetten

* UKW = Uniper Kraftwerke

Verkehrswege am Lech

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Wie an den meisten Flüssen entstanden auch am Lech früh Handelswege, der bekannteste unter ihnen ist die ehemalige römische Handelsstraße Via Claudia Augusta, die vom damaligen Augusta Vindelicum (Augsburg) in Richtung Rom verlief. Heute dient das Lechtal als Trasse neuzeitlicher Verkehrswege, also für Eisenbahnen und moderne Straßen.

Hängebrücke über die Höhenbachtalschlucht bei Holzgau

Der Oberlauf des Flusses im Lechtal ist seit Juli 2012 auf dem neu eingerichteten Lechweg erwanderbar. Von der Quelle beim Formarinsee bis zum Ende des Wanderweges beim Lechfall sind die etwas mehr als 120 km und 16 Etappen in individuell zugeschnittenen Abschnitten in etwa sechs bis acht Tagen zu erwandern. Der Startpunkt ist vom Ort Lech im Sommer mit dem Wanderbus erreichbar. Der Weg ist in der Regel ab Mai bis Oktober gehbar, die beiden Etappen zwischen dem Formarinsee und Warth erst ab dem Saisonstart in Lech am Arlberg, der meist um den 20. Juni liegt. Höhepunkt der Tour ist die Hängebrücke Holzgau.[18] Der Wanderweg wurde bereits zur Eröffnung von der Europäischen Wandervereinigung als Leading Quality Trail klassifiziert.[19]

Der im Jahr 2022 eröffnete und ausgeschilderte Lechradweg verläuft auf ca. 245 km Länge von der Mündung in die Donau bei Marxheim bis nach Steeg im Tiroler Lechtal.[20]

Straßenverkehr

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Stausee der Lechstaustufe 6 (südlicher Teil), hinten die Lechtalbrücke Schongau

Der Lechlauf wird fast auf ganzer Länge von Bundesstraßen begleitet.

Den alpinen Lech begleitet ab der gleichnamigen Gemeinde Lech in Vorarlberg über Weißenbach am Lech bis Reutte in Tirol die Bundesstraße 198, welche auch „Lechtalstraße“ genannt wird. Ab Reutte trifft der Lech auf die „Fernpass Straße“ B 179, die ihn bis zum Grenzübergang Österreich/Deutschland begleitet.

Entlang des Forggensees verlaufen östlich die Bundesstraße 17 sowie die westlich von der B 17 abzweigende Bundesstraße 16.

Nahe der Litzauer Schleife macht die B 17 einen Bogen in Richtung Peiting, wo sie sich gemeinsam mit der Bundesstraße 472 nach Westen in Richtung Schongau wendet und den Lech im Übergang von der Litzauer Schleife zur Dornauer Talsperre überquert. Obwohl die B 17 komplett parallel zum Lech verläuft, ist die knapp 600 Meter lange Lechtalbrücke Schongau die einzige Überquerung des Flusses, aber zugleich eine der längsten Brücken Bayerns.

Von Schongau nach Landsberg am Lech fließt der Lech im Abstand von einem Kilometer mäanderartig entlang der B 17, die hier zu einer geraden Straße ausgebaut ist. Sie verläuft ab Landsberg wegen des steilen Ostufers dauerhaft westlich des Lechs. Nördlich von Landsberg unterquert der Lech die Bundesautobahn 96.

Weiter in Richtung Augsburg ist die B 17 zu einer „gelben Autobahn“ ausgebaut. Um das ökologische System der Lechtalheiden und des Auwaldes nicht zu gefährden, wendet sich die B 17 bis zu einem Maximalabstand von sechs Kilometern vom Lech ab.

Im Stadtgebiet Augsburgs kreuzt der Lech die Bundesstraße 300 sowie die Bundesstraße 2, die in etwa vier Kilometer am Ufer des Lechs verläuft. An der Stadtgrenze zwischen Augsburg und Gersthofen unterquert der Fluss die Lechbrücke der Bundesautobahn 8, die aufgrund des 6-spurigen Ausbaus von 2004 bis 2007 als Neubau entstand.

Nördlich von Augsburg fließt der Lech parallel zur B 2, die in Richtung Nürnberg weiter verläuft. Kurz vor seiner Mündung nahe Donauwörth kreuzt der Lech noch einmal die B 16. Sowohl die erste als auch die letzte Straße in Deutschland, die der Lech unterquert, ist die B 16.

Eisenbahnen am Lech

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Die Eisenbahn nutzt das Lechtal zur Schaffung von Nord-Süd-Verbindungen, hauptsächlich Anbindungen des Allgäus nach Augsburg bzw. von Augsburg nach Nordbayern. Vier Eisenbahnstrecken verlaufen ganz oder teilweise parallel zum Lech, nämlich:

In Rain kreuzt die Bahnstrecke Ingolstadt–Neuoffingen den Lech, in Augsburg-Hochzoll die Bahnstrecke München–Augsburg, in Kaufering die Bahnstrecke München–Buchloe.

Die Kinsauer Zahnradbahn, Bayerns erste Zahnradbahn, bestand von 1907 bis 1929 in Kinsau. Auf ihr wurde Zellstoff von einer an der heutigen Staustufe 8a gelegenen Papiermühle zum Bahnhof Kinsau an der Fuchstalbahn transportiert.

  • Marita Krauss, Stefan Lindl, Jens Soentgen: Der gezähmte Lech. Ein Fluss der Extreme. Volk Verlag, München 2014, ISBN 978-3-86222-140-0.
  • Eberhard Pfeuffer: Der Lech. Wißner-Verlag, Augsburg 2010, ISBN 3-89639-768-0.
  • Franz X. Bogner: Der Lech aus der Luft. Bayerland Verlag, Dachau 2010, ISBN 978-3-89251-413-8.
  • Martin Kluger: Der Lech. Landschaft. Natur. Geschichte. Wirtschaft. Wasserkraft. Welterbe context verlag Augsburg | Nürnberg, Augsburg 2020, ISBN 978-3-946917-20-5.
  • Peter Nowotny: Erlebnis Lech – Sehenswürdigkeiten zwischen Arlberg und Donau. Verlag – J. Eberl KG, Immenstadt 2003, ISBN 3-920269-23-3.
  • Werner Gamerith: Lechtal. Tyrolia Verlag, Innsbruck/Wien 2002.
  • Rupert Zettl: Lechauf-lechab. Wissenswertes, Liebenswertes. Wißner-Verlag, Augsburg 2001, ISBN 3-89639-316-2.
  • Adalbert Riehl, Harald Reinelt, Günther Reichherzer: Blick auf das Lech-Donau-Gebiet. Rain 2001 (Luftbilder der Orte von Herbertshofen bis zur Lechmündung).
  • Bayerisches Hauptstaatsarchiv (Hrsg.): Altbayerische Flusslandschaften an Donau, Lech, Isar und Inn. = Ausstellungskatalog, Anton H. Konrad, Verlag Weißenhorn, 1998.
  • Norbert Müller: Augsburger Ökologische Schriften, Heft 2: Der Lech. Stadt Augsburg 1991, ISSN 0941-2123.
  • Bernhard Raster: Nutzung und anthropogene Veränderung des Lechs in historischer Zeit. Diss., Würzburg 1979.
  • Mark Robertz: Der Lech – Von der Quelle bis zur Mündung. Tecklenborg Verlag 2024, ISBN 978-3-949076-24-4.
  • Peter Nasemann: Lebensraum Füssener Lech. Holdenrieds Druck- und Verlags GmbH, o. J.
  • Peter Nasemann: Der Lech im Gebirge. Lechkiesel erzählen eine geologische Heimatgeschichte. Edition Koch, Höfen 2007, ISBN 978-3-85445-500-4.
  • Sigfrid Hofmann: Vom Lech und seinen Flößern von anno dazumal. In: Lech-Isar-Land, Jahrbuch von 1978, S. 211–214
  • Anton Lichtenstern: Strom für den Krieg – Die Kraftwerke der BAWAG zwischen Schongau und Landsberg am Lech. In: Landsberger Geschichtsblätter 2015, S. 103–134
Commons: Lech – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Lech – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Hydrographisches Jahrbuch von Österreich 2010. 118. Band. Wien 2012, S. OG 84 (info.bmlrt.gv.at [PDF; 12,6 MB])
  2. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Donaugebiet 2006 Bayerisches Landesamt für Umwelt, S. 124, abgerufen am 4. Oktober 2017, Auf: bestellen.bayern.de (PDF, deutsch, 24,2 MB).
  3. Pegelwert Augsburg unterhalb der Wertachmündung vermehrt um den Gebietsabfluss (5,8 l/s.km²) des Resteinzugsgebietes (127,85 km²), ermittelt für das einschließende Zwischeneinzugsgebiet der Pegel Donauwörth (Donau), Augsburg u. d. Wertachmündung (Lech), Winkl (Verlorener Bach) und Ingolstadt Luitpoldstraße (Donau)
  4. Strabon, Geographika Buch IV Abschnitt 6.8
  5. Ptolemaios 2,12,1 und 2,12,4
  6. Venantius Fortunatus, De virtutibus Martini Turonensis 4,642
  7. Wolf-Armin Frhr. v. Reitzenstein: Lexikon bayerischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. C.H.Beck, München 2006, ISBN 3-406-55206-4, S. 152.
  8. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 303, „Lech“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
  9. Pegelwert Türkheim (Wertach) vermehrt um den Gebietsabfluss (13,5 l/s.km²) des Resteinzugsgebietes (774,84 km²), ermittelt für das einschließende Zwischeneinzugsgebiet der Pegel Haunstetten (Lech), Unterbergen (Lochbach), Langerringen (Singold), Buchloe (Gennach), Türkheim (Wertach) und Augsburg u. d. Wertachmündung (Lech)
  10. Lorenz Scheuenpflug: Die frühpleistozäne Augsburger Altwasserscheide am Ostrand der Iller-Lech-Platte (süddeutsches Alpenvorland, Bayern). Eiszeitalter u. Gegenwart, H. 41, Hannover 1991, S. 47–55.
  11. Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Saprobiologische Gewässergüte der Fließgewässer Österreichs. Stand 2005. (PDF; 1 MB (Memento vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive))
  12. Lech zwischen Landsberg und Königsbrunn mit Auen und Leite. Abgerufen am 26. August 2023.
  13. Informationen zur Projekthistorie im Internetauftritt des Vereins Lebensraum Lechtal e. V. Abgerufen am 18. Oktober 2011
  14. Alpenflusslandschaften – Vielfalt leben von Ammersee bis Zugspitze. WWF Deutschland, abgerufen am 20. Januar 2016.
  15. Flößerei und Holztrift. In: Georg Paula, Stefanie Berg-Hobohm: Landkreis Weilheim-Schongau: Denkmäler in Bayern. Karl M Lipp Verlag, München 2003, Band 1, S. XXIII.
  16. RMD Kraftwerke am unteren Lech (Memento vom 30. Oktober 2013 im Internet Archive)
  17. Kraftwerke der Rhein-Main-Donau AG (Memento vom 12. Oktober 2013 im Internet Archive)
  18. Der Lechweg bei Lechtal-Info
  19. Offizielle Seite des Lechwegs
  20. Offizielle Seite des Lechradwegs