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„Bernartice u Javorníka“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Ort in Tschechien
'''Bernartice u Javorníka''' (deutsch Barzdorf bei Jauernig) ist eine Gemeinde in [[Tschechien]].
| Ort = Bernartice
| Wappen = [[Datei:Coat of arms of Bernartice (okres Jeseník).svg|111px|Wappen von Bernartice]]
| Kraj = Olomoucký kraj
| Kraj_link =
| Okres = Jeseník
| Fläche = 2855<ref>http://www.uir.cz/obec/524891/Bernartice</ref>
| Beschriftung = left
| Höhe = 247
| Gemeindenummer = 524891
| Postleitzahl = 790 57
| KFZ-Kennzeichen = M
| Straßen = [[Javorník]] – [[Vidnava]]
| Schienen = [[Bahnstrecke Lipová-lázně–Bernartice u Javorníka|Lipová-lázně–Bernartice u Javorníka]]
| Flughafen =
| GemeindeArt = Gemeinde
| Ortsteile = 3
| Bürgermeister = Mojmír Michálek
| BürgermeisterDatum = 2018
| AnschriftStraße = Bernartice 60
| AnschriftOrt = 790 57 Bernartice u Javorníka
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| Längengrad = 17.0782744
}}
[[Datei:Bernartice (Barzdorf) - church.jpg|mini|Kirche St. Peter und Paul]]
'''Bernartice''' (deutsch ''Barzdorf'', polnisch ''Bernacice'') ist eine Gemeinde im [[Okres Jeseník]] in [[Tschechien]].


==Anschrift==
== Geographie ==
Das Dorf erstreckt sich im Tal des [[Świdna|Vojtovický potok]] (''Hutwasser'') im Gebiet [[Slezská Haná]] im [[Okres Jeseník]], an der Grenze zu [[Polen]]. Zum polnischen Nachbarort [[Dziewiętlice]] (''Heinersdorf'') besteht ein Grenzübergang. Das Klima ist mäßig mit genügend Schnee im Winter und warmem Sommer mit wenig Niederschlägen.
Obecní úřad, Bernartice 60, 79057 Bernartice u Javorníka


==Lage==
== Geschichte ==
Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr [[1291]], wenn auch nach dem Grundriss der Kirche zu urteilen, das Dorf wesentlich älter ist. Nach archäologischen Funden war die Gegend bereits in der [[Steinzeit]] bewohnt. Der Name des Dorfes stammt wohl vom Gründer Bernard oder Bertold. Es gehört zu den Dörfern in der [[Jeseník|Freiwaldauer]] Gegend, die im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] am meisten litten. Hier machten die Armeen beider Kriegsparteien immer wieder Station. Hinzu kam 1633 die [[Pest]], die das Dorf auf 13 Einwohner dezimierte. 1650 waren von 26 [[Lehnswesen|Lehen]] 20 verlassen.
Die Gemeinde 262 Meter über Meereshöhe befindet sich im Gebiet [[Slezské Hané]], in der [[Mikroregion Javornicko]] an der Grenze zu [[Polen]]. Das Klima ist mäßig mit genügend Schnee im Winter und warmem Sommer mit wenig Niederschlägen.


Im 18. Jahrhundert füllte sich das Dorf wieder mit Leben, bis 1713 wieder die Pest zuschlug. 1779 kaufte ''Paulina Rustov'', die Ehefrau des Direktors der bischöflichen Anwesen, das Dorf. Nach ihr wurde auch die Gemeinde ''Paulinaburg'' (auch ''Paulineberg''<ref>[[Adolf Lorenz (Mediziner, 1854)|Adolf Lorenz]]: ''Ich durfte helfen. Mein Leben und Wirken.'' (Von Lorenz besorgte Übers. und Bearbeitung von ''My Life and Work.'' Charles Scribner’s Sons, New York) L. Staackmann Verlag, Leipzig 1936; 2. Auflage ebenda 1937, S.&nbsp;18–20 (zur im Weiler Paulineberg bei Barzdorf lebenden Schwester von Lorenz’ Mutter).</ref>) benannt, die 1782 aufgelöst wurde. An deren Stelle entstanden eine Brauerei, eine Brennerei und eine Mühle. Ähnlich erging es Gotthardsdorf (''Gotartovice''), benannt nach dem Bischof [[Philipp Gotthard von Schaffgotsch]]. 1836 kaufte [[Josef Latzel]] zusammen mit seinem gleichnamigen Vater das obere [[Scholtisei]]gut (''Freigut Försterhof''). Ab 1849 war Josef Latzel jun. alleiniger Eigentümer, er war 1848/49 Abgeordneter des [[Reichstag (Österreich)|Reichstages]].
==Ortsteile==
* Buková (Buchsdorf) wurde [[1248]] gegründet und gehörte den Breslauer Bischöfen. Im [[16. Jahrhundert]] wurde hier vermutlich [[Silber]] gefördert. Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] starb das Dorf völlig aus. Erst anch dem Krieg kehrten einige Bürger zurück. [[1777]] wurde eine Nadelfabrik eröffnet.
* Horní Heřmanice (Ober Hermsdorf). Hermsdorf wird das erste Mal [[1266]] erwähnt. Auch dieses Dorf war bischöfliches Anwesen. [[1648]] ließ sich hier die gesamte schwedische Armee, angeführt von General Wittenberg nieder, die von hier aus nach [[Prag]] zog. Eine Erholung erfuhr das Dorf im [[18. Jahrhundert]], bevor es infolge der [[Schlesische Kriege]] getrennt wurde. [[1742]] erfolgte die Teilung in das [[Österreichisch Schlesien| österreichisch schlesische]] Ober Hermsdorf (heute Horní Heřmanice) und das [[Oberschlesien|oberschlesische]] Nieder Hermsdorf (heute Jasienice Dolna), Polen.


1896 wurde die Gemeinde an die Eisenbahn angeschlossen, 1869 die erste landwirtschaftliche Schule in Schlesien eröffnet. Bei einem [[Erdbeben]] im 19.&nbsp;Jahrhundert wurde der Bahnhof zerstört. Nach dem [[Münchner Abkommen]] wurde der Ort dem [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschen Reich]] zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum [[Landkreis Freiwaldau]]. 1945/46 wurden die deutschen Einwohner vertrieben.
* Gotarlovice (Gotthardsdorf)
* Pavlinka (Paulinaburg)


Im Jahre 2007 kaufte die Gemeinde die verfallene [[Tančírna Račí údolí|Tančírna]] (''Georgshalle'') im Krebsgrund (''Račí údolí'') bei [[Javorník]]; nach der Sanierung in den Jahren 2014–2015 wird die Jugendstil-Tanzgaststätte als Informations- und Kulturzentrum und Café genutzt.
==Partnerstädte==
[[Diedorf]] (Deutschland)


== Einwohnerzahlen ==
==Demographische Daten==
1633 13 Einwohner
* 1633: 13 Einwohner
1722 182 Einwohner
* 1722: 182 Einwohner
1836 - 1436 Einwohner
* 1836: 1436 Einwohner


Die Gemeinde Barzdorf hatte am 1. Dezember 1930 2631 Einwohner, am 17. Mai 1939 2408 und am 22. Mai 1947 waren es 1318 Bewohner.
==Geschichte==
Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr [[1291]], wenn auch nach dem Grundriss der Kirche zu urteilen, das Dorf wesentlich älter ist. Nach archäologischen Funden war die Gegend bereits in der [[Steinzeit]] bewohnt. Der Name des Dorfes stammt wohl vom Gründer Bernard oder Bertold. Es gehört zu einem der Dörfern in [[Freiwaldau]]er Gegend, die im Dreißigjährigen Krieg am meisten litten. Hier machten die Armeen beider Kriegsparteien immer wieder Station. Hinzu kam [[1633]] die [[Pest]], die das Dorf auf 13 Einwohner dezimierte. [[1650]] waren von 26 Lehen 20 verlassen. Die Teiche und Ölmühlen wurden genauso aufgegeben wie die Schulen.


== Wirtschaft ==
Im [[18. Jahrhundert]] füllte sich das Dorf wieder mit Leben, bis [[1713]] wieder die Pest zuschlug. [[1779]] kaufte Paulina Rustov, die Ehefrau des Direktors der bischöflichen Anwesen das Dorf. Nach ihr wurde auch die Gemeinde Paulinaburg benannt, die 1782 aufgelöst wurde. An deren Stelle entstand eine Brauerei, Brennerei und Mühle. Ähnlich erging es Gotartovice, benannt nach dem Bischof Gotthard Philipp Schaffgotsch. [[1848]] war Josef Latzel Eigentümer, Abgeordneter des Reichsparlaments.
Das Dorf hatte immer einen überwiegend landwirtschaftlichen Charakter mit vielen reichen Bauerngütern. Neben der landwirtschaftlichen Produktion kam die Weiterverarbeitung dieser Güter (Brauerei, Zuckerfabrik, Brennerei) hinzu, sowie Industriebetriebe zur Herstellung von landwirtschaftlichen Geräten und Streichhölzerherstellung. 1974 wurde das Dorf Zentrum der landwirtschaftlichen Produktion.


== Gemeindegliederung ==
[[1896]] wird die Gemeinde an die Eisenbahn angeschlossen. 1869 wird die ersten landwirtschaftliche Schule in Schlesien eröffnet. Bei einem [[Erdbeben]] im [[19. Jahrhundert]] wurde der Bahnhof vernichtet.
Die Gemeinde Bernartice besteht aus den Ortsteilen<ref>http://www.uir.cz/casti-obce-obec/524891/Obec-Bernartice</ref>
* Bernartice
* Buková (''Buchsdorf'') wurde 1248 gegründet und gehörte den [[Erzbistum Breslau|Breslauer Bischöfen]]. Im 16. Jahrhundert wurde hier vermutlich [[Silber]] gefördert. Im Dreißigjährigen Krieg starb das Dorf völlig aus. Erst nach dem Krieg kehrten einige Bürger zurück. 1777 wurde eine Nadelfabrik eröffnet.
* Horní Heřmanice (''Ober Hermsdorf''): Hermsdorf wird das erste Mal 1266 erwähnt. Auch dieses Dorf war bischöfliches Anwesen. 1648 ließ sich hier die gesamte schwedische Armee, angeführt von General [[Arvid Wittenberg|Wittenberg]] nieder, die von hier aus nach [[Prag]] zog. Eine Erholung erfuhr das Dorf im 18. Jahrhundert, bevor es infolge der [[Schlesische Kriege|Schlesischen Kriege]] getrennt wurde. 1742 erfolgte die Teilung in das kleinere [[Österreichisch-Schlesien|österreichisch-schlesische]] Ober Hermsdorf (heute Horní Heřmanice) und das größere [[Oberschlesien|preußisch-schlesische]] Ober Hermsdorf (heute Jasienica Górna).


Grundsiedlungseinheiten sind Bernartice, Buková, Horní Heřmanice und Horní Heřmanice-u nádraží.<ref>http://www.uir.cz/zsj-obec/524891/Obec-Bernartice</ref> Zu Bernartice gehören zudem die Einschicht Pavlínka (''Paulinaburg'') und die Wüstung Gotartovice (''Gotthardsdorf'').
==Wirtschaft==
Das Dorf hatte von Anfang an einen überwiegend landwirtschaftlichen Charakter mit vielen reichen Bauerngütern. Neben der landwirtschaftlichen Produktion kam die Weiterverarbeitung dieser Güter (Brauerei, Zuckerfabrik, Brennerei) hinzu, sowie Industriebetriebe zur Herstellung von landwirtschaftlichen Geräten, sowie Streichhölzerherstellung. 1974 wurde das Dorf Zentrum der landwirtschaftlichen Produktion.


Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Bernartice u Javorníka, Buková u Bernartic und Horní Heřmanice u Bernartic.<ref>http://www.uir.cz/katastralni-uzemi-obec/524891/Obec-Bernartice</ref>
==Sehenswürdigkeiten==
Kirche des St. Peter und Paul aus dem 13. Jahrhundert mit frühgotischen Portalen und dem Turm aus den Jahren 1711 - 1712.


== Partnergemeinden ==
==Persönlichkeiten==
* [[Diedorf]] (Deutschland)
[[Max Neugebauer]] (* 8. September 1900 Barzdorf (Bernartice), † 9. März 1971 Korneuburg (Österreich). Pädagoge, Volksbildner, Politiker (SPÖ). 1945-66 Abgeordneter im Nationalrat, 1960 Präsident des Wiener Stadtschulrats; maßgeblich am Zustandekommen der Schulreform 1962 beteiligt.


== Sehenswürdigkeiten ==
==Weblinks==
* Kirche St. Peter und Paul aus dem 13. Jahrhundert mit frühgotischen Portalen und dem Turm aus den Jahren 1711/12.
[http://www.javornicko.cz/czech/bernar/bernar.htm/ Homepage]
* Kapelle des hl. Josef in Pavlínka
[http://www.javornicko.cz/deutsch/bernar/bern_hist_pol.htm Geschichte des Ortes]
* Schlösschen Bernartice
* Reste des Schlosses Horní Heřmanice

== Söhne und Töchter der Gemeinde ==
* [[Joseph Jüttner]] (1775–1848), österreichischer Kartograph und Generalmajor
* [[Max Neugebauer (Pädagoge)|Max Neugebauer]] (1900–1971), österreichischer Pädagoge, Volksbildner und Politiker (SPÖ)

== Weblinks ==
{{commonscat|Bernartice (Jeseník District)|Bernartice u Javorníka}}

== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie: Ort in Tschechien]]
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Okres Jeseník}}
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Okres Jeseník}}

[[Kategorie:Ersterwähnung 1291]]

Aktuelle Version vom 11. Februar 2025, 02:12 Uhr

Bernartice
Wappen von Bernartice
Bernartice u Javorníka (Tschechien)
Bernartice u Javorníka (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Olomoucký kraj
Bezirk: Jeseník
Fläche: 2855[1] ha
Geographische Lage: 50° 23′ N, 17° 5′ OKoordinaten: 50° 23′ 23″ N, 17° 4′ 42″ O
Höhe: 247 m n.m.
Einwohner: 868 (1. Jan. 2023)[2]
Postleitzahl: 790 57
Kfz-Kennzeichen: M
Verkehr
Straße: JavorníkVidnava
Bahnanschluss: Lipová-lázně–Bernartice u Javorníka
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 3
Verwaltung
Bürgermeister: Mojmír Michálek (Stand: 2018)
Adresse: Bernartice 60
790 57 Bernartice u Javorníka
Gemeindenummer: 524891
Website: bernartice.eu
Kirche St. Peter und Paul

Bernartice (deutsch Barzdorf, polnisch Bernacice) ist eine Gemeinde im Okres Jeseník in Tschechien.

Das Dorf erstreckt sich im Tal des Vojtovický potok (Hutwasser) im Gebiet Slezská Haná im Okres Jeseník, an der Grenze zu Polen. Zum polnischen Nachbarort Dziewiętlice (Heinersdorf) besteht ein Grenzübergang. Das Klima ist mäßig mit genügend Schnee im Winter und warmem Sommer mit wenig Niederschlägen.

Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1291, wenn auch nach dem Grundriss der Kirche zu urteilen, das Dorf wesentlich älter ist. Nach archäologischen Funden war die Gegend bereits in der Steinzeit bewohnt. Der Name des Dorfes stammt wohl vom Gründer Bernard oder Bertold. Es gehört zu den Dörfern in der Freiwaldauer Gegend, die im Dreißigjährigen Krieg am meisten litten. Hier machten die Armeen beider Kriegsparteien immer wieder Station. Hinzu kam 1633 die Pest, die das Dorf auf 13 Einwohner dezimierte. 1650 waren von 26 Lehen 20 verlassen.

Im 18. Jahrhundert füllte sich das Dorf wieder mit Leben, bis 1713 wieder die Pest zuschlug. 1779 kaufte Paulina Rustov, die Ehefrau des Direktors der bischöflichen Anwesen, das Dorf. Nach ihr wurde auch die Gemeinde Paulinaburg (auch Paulineberg[3]) benannt, die 1782 aufgelöst wurde. An deren Stelle entstanden eine Brauerei, eine Brennerei und eine Mühle. Ähnlich erging es Gotthardsdorf (Gotartovice), benannt nach dem Bischof Philipp Gotthard von Schaffgotsch. 1836 kaufte Josef Latzel zusammen mit seinem gleichnamigen Vater das obere Scholtiseigut (Freigut Försterhof). Ab 1849 war Josef Latzel jun. alleiniger Eigentümer, er war 1848/49 Abgeordneter des Reichstages.

1896 wurde die Gemeinde an die Eisenbahn angeschlossen, 1869 die erste landwirtschaftliche Schule in Schlesien eröffnet. Bei einem Erdbeben im 19. Jahrhundert wurde der Bahnhof zerstört. Nach dem Münchner Abkommen wurde der Ort dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Freiwaldau. 1945/46 wurden die deutschen Einwohner vertrieben.

Im Jahre 2007 kaufte die Gemeinde die verfallene Tančírna (Georgshalle) im Krebsgrund (Račí údolí) bei Javorník; nach der Sanierung in den Jahren 2014–2015 wird die Jugendstil-Tanzgaststätte als Informations- und Kulturzentrum und Café genutzt.

Einwohnerzahlen

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  • 1633: 13 Einwohner
  • 1722: 182 Einwohner
  • 1836: 1436 Einwohner

Die Gemeinde Barzdorf hatte am 1. Dezember 1930 2631 Einwohner, am 17. Mai 1939 2408 und am 22. Mai 1947 waren es 1318 Bewohner.

Das Dorf hatte immer einen überwiegend landwirtschaftlichen Charakter mit vielen reichen Bauerngütern. Neben der landwirtschaftlichen Produktion kam die Weiterverarbeitung dieser Güter (Brauerei, Zuckerfabrik, Brennerei) hinzu, sowie Industriebetriebe zur Herstellung von landwirtschaftlichen Geräten und Streichhölzerherstellung. 1974 wurde das Dorf Zentrum der landwirtschaftlichen Produktion.

Gemeindegliederung

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Die Gemeinde Bernartice besteht aus den Ortsteilen[4]

  • Bernartice
  • Buková (Buchsdorf) wurde 1248 gegründet und gehörte den Breslauer Bischöfen. Im 16. Jahrhundert wurde hier vermutlich Silber gefördert. Im Dreißigjährigen Krieg starb das Dorf völlig aus. Erst nach dem Krieg kehrten einige Bürger zurück. 1777 wurde eine Nadelfabrik eröffnet.
  • Horní Heřmanice (Ober Hermsdorf): Hermsdorf wird das erste Mal 1266 erwähnt. Auch dieses Dorf war bischöfliches Anwesen. 1648 ließ sich hier die gesamte schwedische Armee, angeführt von General Wittenberg nieder, die von hier aus nach Prag zog. Eine Erholung erfuhr das Dorf im 18. Jahrhundert, bevor es infolge der Schlesischen Kriege getrennt wurde. 1742 erfolgte die Teilung in das kleinere österreichisch-schlesische Ober Hermsdorf (heute Horní Heřmanice) und das größere preußisch-schlesische Ober Hermsdorf (heute Jasienica Górna).

Grundsiedlungseinheiten sind Bernartice, Buková, Horní Heřmanice und Horní Heřmanice-u nádraží.[5] Zu Bernartice gehören zudem die Einschicht Pavlínka (Paulinaburg) und die Wüstung Gotartovice (Gotthardsdorf).

Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Bernartice u Javorníka, Buková u Bernartic und Horní Heřmanice u Bernartic.[6]

Partnergemeinden

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Sehenswürdigkeiten

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  • Kirche St. Peter und Paul aus dem 13. Jahrhundert mit frühgotischen Portalen und dem Turm aus den Jahren 1711/12.
  • Kapelle des hl. Josef in Pavlínka
  • Schlösschen Bernartice
  • Reste des Schlosses Horní Heřmanice

Söhne und Töchter der Gemeinde

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  • Joseph Jüttner (1775–1848), österreichischer Kartograph und Generalmajor
  • Max Neugebauer (1900–1971), österreichischer Pädagoge, Volksbildner und Politiker (SPÖ)
Commons: Bernartice u Javorníka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. http://www.uir.cz/obec/524891/Bernartice
  2. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)
  3. Adolf Lorenz: Ich durfte helfen. Mein Leben und Wirken. (Von Lorenz besorgte Übers. und Bearbeitung von My Life and Work. Charles Scribner’s Sons, New York) L. Staackmann Verlag, Leipzig 1936; 2. Auflage ebenda 1937, S. 18–20 (zur im Weiler Paulineberg bei Barzdorf lebenden Schwester von Lorenz’ Mutter).
  4. http://www.uir.cz/casti-obce-obec/524891/Obec-Bernartice
  5. http://www.uir.cz/zsj-obec/524891/Obec-Bernartice
  6. http://www.uir.cz/katastralni-uzemi-obec/524891/Obec-Bernartice