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„Batterie (Elektrotechnik)“ – Versionsunterschied

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{{Begriffsklärungshinweis}}


Eine '''Batterie''' ist ein [[Energiespeicher|Speicher]] für [[elektrische Energie]] auf [[Elektrochemie|elektrochemischer]] Basis. Ein [[Akkumulator]] ist eine wiederaufladbare Batterie. Die jeweilige Spannung resultiert aus der Differenz zwischen den beiden unterschiedlichen [[Redoxpotential|Redoxpotentialen]] der Elektroden.
[[Bild:battery2.png|thumb|right|Batterie der Baugröße ''Mignon'' (AA, LR 6/AM-3)]]


Im Gegensatz zur Batterie speichert ein [[Kondensator (Elektrotechnik)|Kondensator]] elektrische Energie in einem [[Elektrisches Feld|elektrischen Feld]], wodurch er wesentlich schneller aufgeladen und entladen werden kann, aber nicht in der Lage ist, die Spannung während der Entladung konstant zu halten.
Eine '''elektrische Batterie''' ist eine Zusammenschaltung von zwei oder mehreren [[Galvanische Zelle]]n. Wird fälschlicherweise aber im Allgemeinen Sprachgebrauch auch für einzelne Zellen verwendet. Wiederaufladbare Batterien werden als [[Akkumulator]] bezeichnet.
Hybrid- bzw. [[Superkondensator]]en können die elektrische Energie sowohl [[Elektrostatik|statisch]] wie auch auf chemische Weise im Rahmen einer reversiblen [[Redoxreaktion]] speichern.

== Begriff ==
Der Begriff „[[Batterie (Militär)|Batterie]]“ ist aus dem Sprachgebrauch des Militärs entnommen, wo es eine Zusammenstellung mehrerer [[Geschütz]]e bedeutet. Analog dazu wurde eine Zusammenschaltung mehrerer [[Galvanische Zelle|galvanischer Zellen]] mit diesem Begriff belegt.

Ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dehnte sich die Verwendung des Begriffs „Batterie“ auch auf ''einzelne'' Primärzellen oder Sekundärzellen aus. Der geschilderte Wandel des Sprachgebrauchs wurde in der [[DIN-Norm]] 40729 ''Akkumulatoren; Galvanische Sekundärelemente; Grundbegriffe'' angesprochen, die zunächst unter Batterie „immer mehrere verbundene Zellen“ verstand, wobei diese Begrifflichkeit sich bei der alltäglichen „Unterscheidung jedoch verwischt“ habe.<ref>Dirk Flottmann, Detlev Forst, Helmut Roßwag: ''Chemie für Ingenieure: Grundlagen und Praxisbeispiele.'' Springer, 2003, ISBN 3-540-06513-X, S.&nbsp;225.</ref>

[[Datei:Batteries.jpg|miniatur|Eine Auswahl an vergleichsweise kleinen Batterien mit unterschiedlichen Abmaßen]]

„Batterie“ ist heute sowohl der Oberbegriff für Energiespeicher als auch im engeren Sinne die Bezeichnung für eine '''Primärbatterie''' (auch Primärelemente genannt), die nicht wiederaufladbar ist. Aufladbare Batterien werden '''Sekundärbatterie''' oder landläufig ''[[Akkumulator]]'' (kurz ''Akku'') genannt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zvei.org/verband/fachverbaende/fachverband-batterien/wo-liegt-eigentlich-der-unterschied-zwischen-einer-batterie-und-einem-akku/ |titel=Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen einer Batterie und einem Akku? |werk=zvei.org |abruf=2019-10-18 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20191018122112/https://www.zvei.org/verband/fachverbaende/fachverband-batterien/wo-liegt-eigentlich-der-unterschied-zwischen-einer-batterie-und-einem-akku/ |archiv-datum=2019-10-18 |offline=ja }}</ref>

Man unterscheidet (in Deutschland) nach dem Batteriegesetz (BattG) weiter:
* '''[[Starterbatterie]]n''', die für die Zündung, das Anlassen (Starten) und die Beleuchtung von Kraftfahrzeugen eingesetzt werden. Diese Batterien sind sehr häufig Blei-Säure-Batterien (Blei-Säure-Akkumulatoren).
* '''[[Antriebsbatterie|Industriebatterien]]''', die im Gewerbe, der Landwirtschaft sowie für den Antrieb von Elektro- und Hybridfahrzeugen genutzt werden ([[Antriebsbatterie]]n) und ebenso für stationäre, ortsfeste Anwendungen wie beispielsweise [[Unterbrechungsfreie Stromversorgung|unterbrechungsfreie Stromversorgungen]]. Diese Batterien sind immer Akkumulatoren (Sekundär-Batterien).
* '''Gerätebatterien''', die zur Stromversorgung kleiner, meist tragbarer Geräte dienen, beispielsweise von [[Uhr]]en, [[Radio]]s, [[Spielzeug]], [[Taschenlampe]]n u.&nbsp;ä., aber auch von fest installierten Geräten wie z.&nbsp;B. [[Rauchwarnmelder|Rauchmeldern]]. Meistens kommen [[Batterie (Elektrotechnik)#Nach Baugröße / Bauform|Standardbauformen]] zum Einsatz. Diese Batterien sind nicht wiederaufladbar (Primär-Batterien).<br />Gerätebatterien müssen kompakt, lageunabhängig einsetzbar, leicht und trotzdem mechanisch robust sein. Bei normaler Lagerung und Verwendung im Gerät dürfen sie weder auslaufen noch ausgasen. Sie sind in einer Vielzahl von Ausführungen auf der Basis von [[Zink-Kohle-Zelle|Zink-Kohle]] oder [[Alkali-Mangan-Batterie|Alkali-Mangan]] im Handel erhältlich. <!-- Zink-Kohle-Batterien werden seit den 2000er Jahren immer seltener angeboten und heute kaum noch hergestellt. -->

== Geschichte ==
[[Datei:Volta batteries.jpg|mini|Batterien historischer galvanischer Zellen]]

Als Batterien gedeutete [[antike]] Gefäßanordnungen wie die „[[Bagdad-Batterie]]“ hätten durch ein Zusammenspiel von [[Kupfer]], [[Eisen]] und [[Säure]] eine elektrische Spannung von circa 0,8&nbsp;V erzeugen können. Ob diese Gefäße zum damaligen Zeitpunkt vor etwa 2.000 Jahren als Batterien im heutigen Sinn verwendet wurden, ist umstritten und konnte nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden.<ref>{{Internetquelle |url=http://news.bbc.co.uk/2/hi/science/nature/2804257.stm |titel=Riddle of 'Baghdad's batteries' |werk=news.bbc.co.uk |hrsg=[[BBC]] |datum=2003-02-27 |abruf=2020-10-16 |sprache=en-uk}}</ref>

[[Datei:Die Erfindung der Batterie.webm|mini|links|Video: Entdeckung von Galvani und Volta]]
Im Jahr 1780 bemerkte der italienische Arzt [[Luigi Galvani]], dass ein Froschbein, das in Kontakt mit Kupfer und Eisen kam, immer wieder zuckte, und hielt das für eine elektrische Wirkung. Das erste funktionierende galvanische Element und damit die erste Batterie wurde in Form der [[Voltasche Säule|Voltaschen Säule]] im Jahr 1800 von [[Alessandro Volta]] erfunden. Es folgten in den Folgejahren konstruktive Verbesserungen wie die [[Trog-Batterie]] von [[William Cruickshank]], die den Nachteil des vertikalen Aufbaus der Voltaschen Säule vermied. 1803 folgte durch [[Johann Wilhelm Ritter]], Begründer der Elektrochemie und Erstbeschreiber des Prinzips der Batterie schon vor 1800 durch Volta, mit der Ritterschen Säule der erste Akkumulator, kurz Akku. Historisch wird zwischen [[Trockenbatterie]]n – mit festem oder gelartigem [[Elektrolyt]] – und den heute nicht mehr gebräuchlichen '''Nassbatterien''' – mit flüssigem Elektrolyt – unterschieden.<ref name="practelec">{{Literatur |Autor=William Edward Ayrton |Titel=Practical Electricity |Verlag=Cassell |Ort=London |Datum=1891 |Seiten=212 und folgende |Sprache=en |Online=http://www.archive.org/details/5thpracticalelec00ayrtuoft |Abruf=2022-09-23}}</ref><ref>{{Internetquelle |titel=Johann Wilhelm Ritter, Physiker (Todestag 23.1.1810) |url=https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/zeitzeichen/ritter118.html |werk=wdr.de |abruf=2022-09-24}}</ref>

{{Anker|Nassbatterie}}
Zu den historischen Nassbatterien, die nur in bestimmter Lage betrieben werden können, zählen das [[Daniell-Element]] von [[John Frederic Daniell]] aus dem Jahre 1836 und die verschiedenen Variationen und Bauformen in Form der [[Gravity-Daniell-Element]]e, das [[Chromsäure-Element]] von [[Johann Christian Poggendorff]] aus dem Jahre 1842, das [[Grove-Element]] von [[William Grove]] aus dem Jahre 1844 und das [[Leclanché-Element]] von [[Georges Leclanché]] aus dem Jahr 1866.<ref name="practelec" /> Einsatzbereich dieser galvanischen Nasszellen war primär die Stromversorgung der drahtgebundenen [[Telegrafie]]stationen. Aus dem Leclanché-Element gingen über mehrere Entwicklungsschritte die noch heute üblichen lageunabhängigen Trockenbatterien hervor. Erste Arbeiten dazu stammen von [[Carl Gassner]], der die Trockenbatterie im Jahre 1887 patentieren ließ.<ref>{{Patent|Land=US|V-Nr=373064|Erfinder=Carl Gassner|Titel=Galvanic Battery|V-Datum=1887-11-15}}</ref> Im Jahr 1901 setzte [[Paul Schmidt (Unternehmer)|Paul Schmidt]] in Berlin erstmals die [[Trockenbatterie]] bei [[Taschenlampe]]n ein.

Kommerziell am bedeutendsten sind heutzutage Sekundärbatterien,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.upsbatterycenter.com/blog/global-battery-market-industry-report-review/ |titel=The Global Battery Market – an Industry Report Review |werk=News about Energy Storage, Batteries, Climate Change and the Environment |datum=2014-08-02 |abruf=2020-10-16 |sprache=en-US}}</ref> darunter spielen der [[Bleiakkumulator|Blei-Säure-Akkumulator]] und der [[Lithium-Ionen-Akkumulator]] die größte Rolle.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.grandviewresearch.com/industry-analysis/battery-market |titel=Battery Market Size & Share {{!}} Industry Report, 2020–2027 |abruf=2020-10-16 |sprache=en}}</ref> Aufgrund der geringen Kosten und geringeren [[Selbstentladung]] werden Primärbatterien weiterhin für viele kleinere Geräte wie Taschenlampen und Uhren eingesetzt. Unter den Primärbatterien hat die [[Alkali-Mangan-Zelle]] den größten Anteil.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mordorintelligence.com/industry-reports/global-primary-battery-market-industry |titel=Primary Battery Market {{!}} Growth, Trends, and Forecast (2020–2025) |abruf=2020-10-16 |sprache=en}}</ref>


== Grundlagen ==
== Grundlagen ==
[[Datei:Primary cells specific energy.svg|mini|[[Energiedichte von Energiespeichern|Spezifische Energiedichte]] (Wh/kg) verschiedener Primärzellen als Funktion der Temperatur]]
Die [[elektrochemische Spannungsreihe|Elektrodenmaterialien]] legen die [[Nennspannung]] der Zelle fest. Höhere Spannungen erhält man durch ein Hintereinanderschalten ([[Reihenschaltung]]) mehrerer Zellen.
[[Datei:Batterietester einfach.JPG|mini|Batterietester zur Messung der [[Leerlaufspannung]]]]


Eine Batterie ist eine elektrische oder [[galvanische Zelle]] und somit ein elektrochemischer Energiespeicher und ein [[Energiewandler]]. Bei der Entladung wird gespeicherte [[chemische Energie]] durch die elektrochemische [[Redoxreaktion]] in elektrische Energie umgewandelt. Diese kann von einem vom [[Stromnetz]] unabhängigen elektrischen [[Elektrischer Verbraucher|Verbraucher]] genutzt werden. Alternativ kann sie auch in einem vom Stromnetz abhängigen Verbraucher eingesetzt werden, um kurzzeitige Netzausfälle zu überbrücken und so eine [[unterbrechungsfreie Stromversorgung]] sicherstellen.
Die ''Kapazität'' einer Batterie wird als theoretisch entnehmbare [[Elektrische Ladung|Ladungsmenge]] in [[Amperestunde]]n (Einheit: Ah) angegeben (im Gegensatz zu einem [[Kondensator (Elektrotechnik)|Kondensator]], wo sie in [[Elektrische Kapazität|Ladung pro Spannung]] gemessen wird).


''Primärzellen'' können nur einmal entladen und nicht wieder aufgeladen werden. In manchen Zellen sind die bei der Entladung ablaufenden chemischen Reaktionen teilweise umkehrbar. Der Energiegehalt des Neuzustands kann bei Primärbatterien nicht wiederhergestellt werden, während dies bei wiederaufladbaren ''Sekundär''batterien ([[Akkumulator]]en) mehrere hundert Male annähernd möglich ist.<br />
Vorwiegend aus Marketinggründen ist die Kapazität bei nicht wiederaufladbaren Batterien nicht angegeben und findet sich nur in den Datenblättern der Hersteller.
Abweichend von der grundsätzlichen Systematik werden wiederaufladbare alkalische Zellen manchmal dennoch zu den Primärzellen gezählt.


Die [[Elektrochemische Spannungsreihe|Elektrodenmaterialien]] legen die [[Nennspannung]] der Zelle fest, die Menge der Materialien die enthaltene [[Energie]].
Die Batteriekapazität lässt sich bei einem Entladevorgang nach einer vorgegebenen Norm messen.
<div style="float:right;text-align:center;padding-left:20px">[[Bild:Schaltzeichen_batterie.png|Schaltzeichen]]<br>Schaltzeichen<br> für Batterie</div>
Die entnehmbare Kapazität hängt vom ''Entladestrom'' und der ''Entladespannung'' der Batterie ab. Es sind verschiedene Entladeverfahren üblich, u.&nbsp;a.: Entladung mit konstantem Strom, Entladung über konstanten Widerstand oder Entladung mit konstanter Leistung. Je nach Entladeverfahren weist die Batterie eine andere Kapazität auf. In einer sinnvollen Angabe der Nennkapazität müssen daher Entladestrom und [[Entladeschlussspannung]] mit aufgeführt werden.


Wichtige Begriffe in Bezug auf die elektrischen Eigenschaften einer Batteriezelle sind:
Generell nimmt die entnehmbare Kapazität einer Batterie mit zunehmendem Entladestrom ab. Grund hierfür sind sowohl die zunehmenden Verluste am [[Innenwiderstand]] der Batterie als auch die Tatsache, dass die chemischen Prozesse in der Batterie mit begrenzter Geschwindigkeit ablaufen. Die Verringerung der entnehmbaren Kapazität mit zunehmendem Entladestrom ist stark vom Typ der Batterie abhängig.


; Kapazität
Die im praktischen Gebrauch entnehmbare Ladungsmenge hängt ab vom Batterietyp, der Höhe des Entladestroms, der Restspannung bei Entladungsende, des Batteriealters und der [[Temperatur]] (Siehe auch [[Energiedichte]]).
: Als [[Kapazität (galvanische Zelle)|Kapazität]] wird die in einer Batterie gespeicherte [[elektrische Ladung]] bezeichnet, die nicht zu verwechseln mit der [[Elektrische Kapazität|elektrischen Kapazität]] ist. Die Kapazität einer Batterie wird in der Dimension der [[Elektrische Ladung|elektrischen Ladung]] in [[Amperestunde]]n ([[Einheitenzeichen]]: Ah), oder seltener in Amperesekunden (As) oder [[Coulomb]] (C; 1&nbsp;As entspricht 1&nbsp;C) angegeben.
; Energieinhalt
: Als Energieinhalt wird die in einer Batterie gespeicherte Energie ([[elektrische Arbeit]]) bezeichnet. Umgangssprachlich wird der Energieinhalt auch als '''Kapazität''' bezeichnet.<ref>{{Internetquelle | url=https://www.heise.de/hintergrund/Batterien-in-Elektroautos-Stopp-des-Wachstums-absehbar-7078217.html | titel=Batterien in Elektroautos: Stopp des Wachstums absehbar | werk=[[heise online]] | datum=2022-05-09 | abruf=2023-06-07}}</ref> Die [[physikalische Einheit]] des Energieinhalts ist die [[Wattsekunde]] oder [[Joule]] (J; 1&nbsp;Ws entspricht 1&nbsp;J). Die spezifische Energie, also die Energie pro Masse oder pro Volumen ist jedoch eine typische Kenngröße von Batteriesystemen und oftmals in Datenblättern der Hersteller angeführt. Eine Einschätzung je nach Typ geben Diagramme vergleichender Energieangaben (siehe Diagramm). Die spezifische Energieeinheit ist Ws/m³ oder Ws/kg (entspricht J/m³ oder J/kg).
; Leistung
: Die [[Elektrische Leistung|Leistung]] einer Batterie/Batteriezelle ist die [[elektrische Energie]], die in einer Zeitspanne entnommen wird, bezogen auf diese Zeitspanne. Sie wird in [[Watt (Einheit)|Watt]] (W) angegeben und ist das [[Produkt (Mathematik)|Produkt]] aus Entladestrom und Entladespannung.
; Selbstentladung
: Alle galvanischen Zellen unterliegen bei Lagerung einer [[Selbstentladung]]. Die Geschwindigkeit der Selbstentladung hängt unter anderem vom Batterietyp und der Temperatur ab. Je niedriger die Lagertemperatur, desto geringer ist die Selbstentladung.


;Ladestrom
Die Batteriekapazität oder der Maximalstrom bei gegebener Spannung lassen sich durch größer gebaute Zellen erhöhen. Ein [[Parallelschaltung|Parallelschalten]] von Zellen zur Kapazitätserhöhung könnte demgegenüber zur gegenseitigen Entladung führen, da sich einzelne Zellen in ihrer [[Leerlaufspannung]] etwas unterscheiden, so dass Ausgleichsströme zwischen den Zellen fließen würden.
: Der [[Ladegerät#Ladestrom|Ladestrom]] bezeichnet die Stromstärke, mit der ein Akku geladen wird. Er wird als absoluter Wert in [[Ampere]] angegeben. Vielfach wird der Strom für das Laden und auch für das Entladen im Verhältnis zur [[Kapazität (galvanische Zelle)|Kapazität]] des Akkus in [[Amperestunde]]n (Ah) angegeben, um so die Belastung des Akkus zu beschreiben (siehe auch [[Peukert-Gleichung]]). Ein Akku mit einer Kapazität von einer Amperestunde, der mit einem Ladestrom von zwei Ampere geladen wird, wird mit einer [[Kapazität (galvanische Zelle)#C-Faktor|Laderate von 2C]] geladen, also dem Zweifachen der Kapazität.


Die schwächste Zelle bestimmt die Qualität einer Batterie. In einer [[Reihenschaltung]] bricht die Spannung unter Last eher zusammen, weil stärkere, noch geladene Zellen [[Elektrischer Strom|Strom]] durch schwächere, schon entladene Zellen treiben, an denen dann bereits ein Teil der Spannung abfällt. Deren erhöhter [[Innenwiderstand]] führt nach dem [[Ohmsches Gesetz|Ohmschen Gesetz]] zu einer Zellerwärmung, ohne dass die [[elektrische Energie]] nutzbar ist.
Alle Batterien unterliegen bei Lagerung einer gewissen [[Selbstentladung]], abhängig vom Batterietyp und der Lagerungstemperatur: Je niedriger die Temperatur, desto weniger Selbstentladung findet statt. [[Akkumulator|Akkus]] verlieren ihre Ladung relativ schnell. Zink-Luft-Batterien für [[Hörgerät]]e sind hingegen am haltbarsten, weil sie nur unter Luftzufuhr Strom liefern - und die Öffnungen an der Batterie sind während der Lagerung mit einem Kunststoffkleber verschlossen.


== Rechtliche Aspekte ==
[[Bild:AA battery adapter.jpg|thumb|150px|<small>Batterie-Adapter: drei AA-Batterien werden zu einer Flachbatterie.</small>]]
Mit Inkrafttreten der [[Verordnung (EU) 2023/1542 über Batterien und Altbatterien]] wird das Batteriegesetz durch das ''Batterierecht-EU-Anpassungsgesetzes (kurz Batterierecht-Durchführungsgesetz, BattDG), am 18. August 2025,'' ersetzt.<ref>{{Internetquelle |autor=CH |url=https://www.batteriegesetz.de/bundeskabinett-billigt-entwurf-battdg/ |titel=Bundeskabinett billigt Entwurf BattDG – Das neue Batteriegesetz (BattG) |sprache=de-DE |abruf=2024-12-18}}</ref> In der Verordnung sind alle Bestimmungen enthalten, die in der EU für Batterien und Altbatterien gültig sind. So wird eine [[CE-Kennzeichnung]] sowie weitere Kennzeichnungen gefordert.
In Deutschland regelt die ''Batterieverordnung'' die Rücknahme und Entsorgung von Batterien. Sie legt unter anderem fest, dass in Deutschland keine Batterien oder Zellen mit einem [[Quecksilber|Quecksilbergehalt]] von mehr als 0,0005 Gewichtsprozent in den Verkehr gebracht werden dürfen. Bei Knopfzellen darf der Quecksilbergehalt nicht über 2,0 Gewichtsprozent liegen. Auch Alkali-Mangan-Batterien enthalten heutzutage kein Quecksilber mehr, während es in den ersten Baureihen noch zum Amalgieren des Elektrodenmaterials erforderlich war. Siehe auch [[Batterierecycling]].


== Typen ==
Nicht jeder Batterietyp ist in jedem Land erhältlich. Deshalb gibt es insbesondere Flachbatterie-[[Adapter]], welche drei AA-Batterien zu je 1,5 V aufnehmen. Der Adapter lässt sich dann überall dort verwenden, wo auch eine Flachbatterie hineinpasst. Nützlich sind Adapter auch, weil es bis jetzt keine wiederaufladbaren Flachbatterien gibt.
Aufgrund der vielfältigen Einsatzbereiche mit sehr unterschiedlichen Anforderungen bezüglich Spannung, Leistung und Kapazität gibt es heute Batterien in vielen Typen. Diese werden unterschieden beispielsweise
* nach chemischer Zusammensetzung
* nach Baugröße / Bauform
* nach elektrischen Kenngrößen (Spannung, Kapazität …)


=== Nach chemischer Zusammensetzung ===
== Typen-Variationen ==
[[Datei:Battery symbol1.svg|mini|hochkant=0.5|Schaltzeichen einer galvanischen Zelle (Primärzelle oder Akkumulator)]]
Handelsübliche Batterien gibt es in zahlreichen Varianten sowohl nach dem zugrunde liegenden chemischen [[Redoxsystem]] als auch nach den elektrischen Werten oder der geometrischen bzw. konstruktiven Bauform. Von den nachfolgend aufgeführten Bezeichnungen können mehrere zusammen einen Batterietyp beschreiben, z. B. "Alkali-Mangan-Batterie – LR 6/AM-3 – AA – Mignon". Oft wird aber nur ein bestimmtes Merkmal gefordert, z. B. die Größe „AA“ für eine speziell darauf abgestimmte Taschenlampe.
Von einer [[Trockenbatterie]] spricht man, wenn der [[Elektrolyt]], z.&nbsp;B. durch Eindickung, nicht flüssig vorliegt. Dadurch wird die Batterie in beliebiger räumlicher Orientierung, also insbesondere für transportable Anwendungen, einsetzbar.


{{Anker|Primärelemente}}
=== Einsatzbereiche ===
Die verschiedenen Typen werden nach den eingesetzten Materialien bezeichnet:
Nach dem Einsatzgebiet gibt es folgende Begriffe und Zuordnungen:
* Gerätebatterien dienen zur Stromversorgung kleiner, meist tragbarer Geräte, beispielsweise in [[Taschenlampe]]n. Besonders kleine Ausführungen werden als [[Knopfzelle]] bezeichnet.
* Insbesondere für Kraftfahrzeuge werden [[Starterbatterie]]n verwendet.
* Elektrofahrzeuge verfügen über [[Traktionsbatterie]]n.
* Stationäre Batterien werden bei ortsfesten Anwendungen wie beispielsweise [[Unterbrechungsfreie Stromversorgung|unterbrechungsfreien Stromversorgungen]] eingesetzt.


* Standardbatterien (Basis: [[Zink-Braunstein-Zelle|Zink-Mangan]])
=== Primärzellen ===
** [[Alkali-Mangan-Batterie]]; 1,5&nbsp;V Nennspannung pro Zelle
** [[Zinkchlorid-Batterie]]; 1,5&nbsp;V pro Zelle (nahezu vollständig durch Alkali-Mangan-Batterie ersetzt)
** [[Zink-Kohle-Zelle|Zink-Kohle-Batterie]]; 1,5&nbsp;V pro Zelle (in Europa nahezu vollständig durch Alkali-Mangan-Batterie ersetzt, abgesehen von einigen größeren Bauformen wie z.&nbsp;B. [[Laternenbatterie]]n)
* Spezialbatterien
** [[Zink-Luft-Batterie]]; 1,4&nbsp;V pro Zelle
** [[Quecksilberoxid-Zink-Batterie]]; 1,35&nbsp;V pro Zelle
** [[Silberoxid-Zink-Batterie]]; 1,55&nbsp;V pro Zelle
** [[Nickel-Oxyhydroxid-Batterie]]; 1,7&nbsp;V pro Zelle
** [[Lithiumbatterie]]n; je nach Kathodenmaterial 1,8&nbsp;V (FeS<sub>2</sub>) bis 3,7&nbsp;V (SOCl<sub>2</sub>)
** [[Lithium-Eisensulfid-Batterie]]; 1,5&nbsp;V pro Zelle
** [[Aluminium-Luft-Batterie]]; 1,2&nbsp;V pro Zelle
** [[Biobatterie]] auf Basis Magnesium/NaCl/Eisen+Molybdän+Wolfram, im Körper zersetzlich<ref>{{cite web |url=http://science.orf.at/stories/1735591/ |title=Biobatterie löst sich im Körper auf |date=2014-03-26 |work=orf.at |publisher=ORF.at |archiveurl=http://archive.md/20140326105844/http://science.orf.at/stories/1735591/ |archivedate=2014-03-26}}</ref>
* Historische Batterien
** [[Edison-Lalande-Element]]; 0,75&nbsp;V pro Element
Darüber hinaus werden im experimentellen Bereich und zur Veranschaulichung des Funktionsprinzips der zugrunde liegenden chemischen [[Redoxreaktion]] recht exotische galvanische Zellen eingesetzt, zum Beispiel [[Zitrone]]nzellen.
{{Siehe auch|Akkumulator|Superkondensator|titel1=verschiedene Akku-Technologien|titel2=Energiespeicher anderer Art}}


=== Nach Baugröße / Bauform ===
Primärzellen sind [[galvanische Zelle]]n, die nach der Entladung nicht wieder neu aufgeladen werden können. Die verschiedenen Typen werden nach den eingesetzten Materialien bezeichnet:
[[Datei:1,5cyl.svg|mini|hochkant=1.4|Größenvergleich verschiedener Batterie-Bauformen, Größenangaben in [[Millimeter|mm]]]]
* [[Alkali-Mangan-Batterie]]; 1,5 Volt Nennspannung pro Zelle
Es gibt sehr viele von der [[International Electrotechnical Commission|IEC]] genormte Typen und einige Bezeichnungen vom [[American National Standards Institute|ANSI]] sowie inoffizielle Namen, insbesondere für die neun gängigsten Kategorien.<ref name="biois">{{Internetquelle |url=http://ec.europa.eu/environment/waste/batteries/pdf/battery_report.pdf |titel=Establishing harmonised methods to determine the capacity of all portable and automotive batteries and rules for the use of a label indicating the capacity of these batteries |werk=europa.eu |hrsg=[[Europäische Kommission|European Commission DG Environment]] |datum=2008-09 |zugriff=2012-03-15 |format=PDF; 3,04&nbsp;MB |sprache=en}}</ref><ref name="IEC60086-01">{{Internetquelle |url=http://www.cnlumos.com/lumos/Battery%20Knowledge/Battery%20Standards/IEC%2060086-1-2006%20Primary%20Batteries%20Part%201.pdf |titel=INTERNATIONAL STANDARD – IEC 60086-1 |datum=2006-12 |zugriff=2012-03-15 |format=PDF; 529&nbsp;kB |hrsg=International Electrotechnical Commission |archiv-url=https://web.archive.org/web/20111125021838/http://www.cnlumos.com/lumos/Battery%20Knowledge/Battery%20Standards/IEC%2060086-1-2006%20Primary%20Batteries%20Part%201.pdf |archiv-datum=2011-11-25 |sprache=en |werk=cnlumos.com}}</ref><ref name="IEC60086-02">{{Internetquelle |url=http://www.sztxr.com/file/IEC%2060086-2-2006.pdf |werk=sztxr.com |titel= INTERNATIONAL STANDARD – IEC 60086-2 |datum=2006-12 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120504042239/http://www.sztxr.com/file/IEC%2060086-2-2006.pdf |archiv-datum=2012-05-04 |zugriff=2012-03-15 |format=PDF; 521&nbsp;kB |hrsg=International Electrotechnical Commission |sprache=en |offline=2020-06-28}}</ref>
* [[Zink-Kohle-Batterie]]; 1,5 Volt pro Zelle
* [[Nickel-Oxyhydroxid-Batterie]]; 1,5 Volt pro Zelle
* [[Lithium-Batterie]]n; je nach Kathodenmaterial 2,9 bis 3,6 V
* [[Lithium-Eisensulfid-Batterie]]; 1,5 Volt pro Zelle
* [[Zink-Luft-Batterie]]; 1,5 Volt pro Zelle
* [[Quecksilberoxid-Zink-Batterie]]; 1,35 Volt pro Zelle
* [[Silberoxid-Zink-Batterie]]; 1,55 Volt pro Zelle


Dies hat zur Folge, dass ein und dasselbe Batteriemerkmal durch unterschiedliche Bezeichnungen spezifiziert werden kann (siehe dazu [[Batterie (Elektrotechnik)#Beispiele|Tabelle Beispiele]]). So bezeichnet etwa ''LR6'' eine Alkali-Mangan-Batterie der Baugröße ''AA''. Diese Baugröße heißt aber auch ''Mignon'' oder ''R6''.
=== Sekundärzellen ===
Sekundärzellen oder [[Akkumulator]]en sind [[galvanische Zelle]]n, die nach der Entladung wieder aufgeladen werden können. Verbreitete Typen werden ebenfalls nach den verwendeten Materialien bezeichnet:
* [[Bleiakkumulator]] (Bleidioxid/Blei); 2 Volt Nennspannung pro Zelle. Der Elektrolyt (Schwefelsäure H<sub>2</sub>SO<sub>4</sub>) kann in flüssiger Form, in Vlies gebunden oder als Gel eingedickt (Blei-Gel-Akku) vorhanden sein.
* [[Nickel-Cadmium-Akku]]; 1,2 Volt pro Zelle
* [[Nickel-Metallhydrid-Akku]]; 1,2 Volt pro Zelle
* [[Lithium-Ionen-Akku]]; 3,7 Volt pro Zelle
* [[Lithium-Polymer-Akku]]; meist 3,7 Volt pro Zelle
* [[Alkali-Mangan-Batterie]] (englisch: ''Reusable Alkaline Manganese'', kurz: RAM); 1,5 Volt pro Zelle
* [[Silber-Zink-Akku]]; 1,5 Volt pro Zelle
* [[Nickel-Wasserstoff-Akku]]; 1,2 V pro Zelle
* [[Zink-Brom-Akku]]; 1,76 V pro Zelle


Zylindrische Batterien, deren Gesamthöhe kleiner ist als der Gesamtdurchmesser, werden als [[Knopfzelle]]n bezeichnet.
=== Baugrößen ===
[[Bild:Batterien.JPG|thumb|Handelsübl. Batterien: Flachbatterie, Mono, Baby, Mignon, Micro, 9-V-Block, Knopfzellen.]]
[[Bild:Neunvalkalirp.jpg|thumb|9 V [[Alkali-Mangan-Batterie|Blockbatterie]] im Querschnitt]]
Als '''Gerätebatterien''' werden häufig die elektrischen Batterien bezeichnet, die sehr verbreitet im Alltag für die Energieversorgung von [[Elektrogeräte|Elektrokleingeräten]] wie [[Uhr]]en, [[Radio]]s, [[Spielzeug]], [[Taschenlampe]]n u.&nbsp;ä. und auch in fest installierten Geräten wie [[Brandmelder]]n verwendet werden.


==== Bezeichnungen nach IEC-60086 ====
Gerätebatterien müssen kompakt, lageunabhängig einsetzbar, leicht und trotzdem mechanisch widerstandsfähig sein. Sie dürfen bei normaler Lagerung und Verwendung im Gerät weder auslaufen noch gasen. Sie sind in einer Vielzahl von Ausführungen auf der Basis von [[Zink-Braunstein-Zelle|Zink-Kohle-]] oder [[Alkali-Mangan-Batterie]] im Handel erhältlich. Ihre Bezeichnung folgt den von der [[International Electrotechnical Commission|IEC]] festgelegten Leistungsklassen und den von der [[American National Standards Institute|ANSI]] genormten Baugrößen:
Bei den IEC-60086-Bezeichnungen steht
{| {{Prettytable}}
* ''R'' für ''round'', also zylindrische Zellen,
! IEC, geringe Leistung (C)
* ''F'' für ''flat'', also eine flache Bauform,
! IEC, höhere Leistung (KOH)
* ''S'' für ''square'', also eine eckige Bauform.
! ANSI
{{Siehe auch|Liste aller Standardgrößen für Rundzellen nach IEC-60086 bis 1990}}
! Bezeichnung
Diesen Buchstaben kann ein weiterer Buchstabe vorangestellt sein, um die Batterien nach ihrer chemischen Zusammensetzung zu kennzeichnen:
! Größe
{| class="wikitable sortable" style="text-align:center"
! Spannung (V)
|+ IEC-60086-Bezeichnungen
! Kapazität (Ah) Zink-Kohle ca.
! Buchstabe !! style="text-align:left;" | Chemische Zusammensetzung
! Kapazität (Ah) Alkali-Mangan ca.
|-
|-
| [leer] || style="text-align:left;" | [[Zink-Kohle-Zelle|Zink-Kohle-Batterie]]
|E96 ||LR 61 ||AAAA ||Mini ||Ø 8,3 mm, h 42,5 mm ||1,5 V || ? || 0,5 - 0,6
|-
|-
| A || style="text-align:left;" | [[Zink-Luft-Batterie]]
|R03/UM-4 ||LR 03/AM-4 ||AAA ||Micro ||Ø 10,3 mm, h 45 mm ||1,5 V || 0,37 - 0,54 || 0,9 - 1,25
|-
|-
| B || style="text-align:left;" | [[Lithium-Kohlenstoffmonofluorid-Batterie]]
|R6/UM-3 ||LR 6/AM-3 ||AA ||Mignon ||Ø 14,3 mm, h 51 mm ||1,5 V || 0,7 - 1,1 || 2,2 - 2,85
|-
|-
| C || style="text-align:left;" | [[Lithium-Mangandioxid-Zelle]]
|R14/UM-2 ||LR 14/AM-2 ||C ||Baby ||Ø 27 mm, h 50 mm ||1,5 V || 1,8 - 3,8 || ca. 8
|-
|R20/UM-1 ||LR 20/AM-1 ||D ||Mono ||Ø 35 mm, h 62 mm ||1,5 V || 4 - 8 || ca. 20
|-
|-
| E || style="text-align:left;" | [[Lithium-Thionylchlorid-Batterie]]
|UM-5 ||AM 5/LR-1 ||N ||Lady ||Ø 12 mm, h 30 mm ||1,5 V || 0,4 || ca. 0,8
|-
|-
| F || style="text-align:left;" | [[Lithium-Eisensulfid-Batterie]]
|2R10 ||&nbsp; ||Duplex||Stabbatterie ||Ø 21,8 mm, h 74,6 mm ||3,0 V || ? || ?
|-
|-
| G || style="text-align:left;" | [[Lithium-Kupferoxid-Zelle]]
|1203 ||LR 12/Flach ||J ||Flat Pack oder [[Flachbatterie]] ||l 67 mm, b 62 mm, h 22 mm ||4,5 V (3 Zellen á 1,5 V) || 2,7 || 5,9
|-
|-
| H || style="text-align:left;" | [[Nickel-Metallhydrid-Akkumulator]]
|F22/E-Block||E-Block/AM-6||1604D ||E-Block oder 9-V-Block ||l 48,5 mm, b 26,2 mm, h 17 mm||9 V (6 Zellen á 1,5 V) || 0,19 - 0,33 || 0,5 - 0,6
|-
| K || style="text-align:left;" | [[Nickel-Cadmium-Akkumulator]]
|-
| L || style="text-align:left;" | [[Alkali-Mangan-Batterie]]<br />[[Alkali-Mangan-Zelle#RAM-Zellen|Wiederaufladbarer Alkali-Mangan-Akku (RAM)]]
|-
| P || style="text-align:left;" | [[Zink-Luft-Batterie]]
|-
| S || style="text-align:left;" | [[Silberoxid-Zink-Batterie]]
|-
| Z || style="text-align:left;" | [[Nickel-Zink-Akkumulator]]
|}
|}


Diesen Buchstaben kann eine Zahl vorangestellt sein, um die Anzahl der in Reihe geschalteten Zellgrößen im Gehäuse anzugeben.<ref name="iec6008612006C1">{{cite web |url=http://files.instrument.com.cn/bbs/upfile/200993017362.pdf |title=IEC 60086-1:2006(E), Annex, C.1 Designation system in use up to October 1990 |date=2006-12 |format=PDF, 525&nbsp;kB |work=instrument.com.cn |publisher=IEC Central Office GENEVA, SWITZERLAND |pages=26–29 |language=en |archiveurl=https://web.archive.org/web/20170315091729/http://files.instrument.com.cn/bbs/upfile/200993017362.pdf |archivedate=2017-03-15}}</ref>
Neben diesen „Standardtypen“ gibt es noch eine große Formenvielfalt bei produktspezifischen Batterien für z.&nbsp;B. Fotoapparate und bei [[Knopfzelle]]n.
{| class="wikitable" style="text-align:center"
! Zahl<ref name="iec6008612006C1" /> !! style="text-align:left;" | Beispiel nach IEC-60086
|-
| [leer] || style="text-align:left;" | R03 (1 Zelle der Größe R03)
|-
| 2 || style="text-align:left;" | 2R10 (2 Zellen der Größe R10)
|-
| 3 || style="text-align:left;" | 3R12 (3 Zellen der Größe R12)
|-
| 4 || style="text-align:left;" | 4LR44 (4 Zellen der Größe LR44)
|-
| 6 || style="text-align:left;" | 6F22 (6 Flachzellen der Größe F22)<br />6LR61 (6 Rundzellen der Größe LR61, heutzutage LR8D425)
|-
| 15 || style="text-align:left;" | 15F20 (15 Flachzellen der Größe F20)
|}


Mit nachgestellten Zeichen werden abweichende Bau- und Anschlussarten bzw. abweichende elektrische Charakteristiken gekennzeichnet.<ref name="iec6008612006C1" />
== Siehe auch ==
{| class="wikitable sortable" style="text-align:center"
[[Batterieseparator]]
|+ IEC-60086-Bezeichnungen
! Bis 1990<ref name="iec6008612006C1" /> !! Ab 1990<ref name="IEC60086-02" /> !! Bemerkung
|-
| R6P || R6P || style="text-align:left;" | High Power Zink-Kohle Batterie des Typs R6
|-
| R6 || R6S || style="text-align:left;" | Übliche Zink-Kohle Batterie des Typs R6
|-
| 4R25X || 4R25X || style="text-align:left;" | Spiralfeder-Anschlusskontakte; ein Strang mit Reihenschaltung von vier Zellen R25
|-
| 4R25Y || 4R25Y || style="text-align:left;" | Schraubanschlüsse; ein Strang mit Reihenschaltung von vier Zellen R25
|-
| 4R25/2 || 4R25-2 ||style="text-align:left;" | Zwei Stränge mit je vier R25 Zellen parallelgeschaltet; mit Schraubanschlüssen
|}


== Literatur ==
==== Beispiele ====
{| class="wikitable sortable" style="text-align:center"
* Lucien F. Trueb, Paul Rüetschi: ''Batterien und Akkumulatoren – Mobile Energiequellen für heute und morgen''. Springer, Berlin 1998 ISBN 3-540-62997-1
! colspan="3" | Größenbezeichnung
* David Linden, Thomas B. Reddy (Hrsg.): ''Handbook of Batteries''. 3. Auflage. McGraw-Hill, New York 2002 ISBN 0-071-35978-8
! class="unsortable" rowspan="2" | Abmessungen<ref name="IEC60086-01" />
* DIN 40 729 Akkumulatoren – Galvanische Sekundärelemente – Grundbegriffe
! class="unsortable" rowspan="2" | Nennspannung<ref name="IEC60086-02" /> und Ausführungen
* Andreas Jossen, Wolfgang Weydanz: ''Moderne Akkumulatoren richtig einsetzen'', Printyourbook 2006, ISBN 9783939359111
! class="unsortable" rowspan="2" | Abbildung
|-
! [[International Electrotechnical Commission|IEC]]<ref name="IEC60086-01" />
! class="unsortable" | [[American National Standards Institute|ANSI]]<ref name="biois" />
! class="unsortable" | weitere
|-
| R25
|
| F
| ⌀&nbsp;32&nbsp;mm&nbsp;×&nbsp;ca.&nbsp;91&nbsp;mm
| 1,5&nbsp;V bei R25 ([[Zink-Kohle-Zelle|Zink-Kohle]])<br />1,5&nbsp;V bei LR25 ([[Alkali-Mangan-Zelle|Alkali-Mangan]])<br />''heute nur mehr als Teil von 6V-Laternenbatterien üblich<br />(siehe unten Größe 4R25X)''
| [[Datei:F-battery-match.jpg|rahmenlos|hochkant=0.5|F]]
|-
| R20
| 13
| D<br />[[Mono (Batterie)|Mono]]
| ⌀&nbsp;34,2&nbsp;mm&nbsp;×&nbsp;ca.&nbsp;61,5&nbsp;mm
| 1,5&nbsp;V bei R20 ([[Zink-Kohle-Zelle|Zink-Kohle]])<br />1,5&nbsp;V bei LR20 ([[Alkali-Mangan-Zelle|Alkali-Mangan]])
| [[Datei:D matchstick-1.jpg|rahmenlos|hochkant=0.5|Mono]]
|-
| R14
| 14
| C<br />[[Baby (Batterie)|Baby]]
| ⌀&nbsp;26,2&nbsp;mm&nbsp;×&nbsp;50,0&nbsp;mm<br />(⌀&nbsp;25&nbsp;mm&nbsp;×&nbsp;49&nbsp;mm)
| 1,5&nbsp;V bei R14 (Zink-Kohle)<br />1,5&nbsp;V bei LR14 (Alkali-Mangan)
| [[Datei:C matchstick-1.jpg|rahmenlos|hochkant=0.5|Baby]]
|-
| R22C429
| −
| [[Sub-C]]<br />SC
| ⌀&nbsp;22,2&nbsp;mm&nbsp;×&nbsp;42,9&nbsp;mm<br />(⌀&nbsp;22,2&nbsp;mm&nbsp;×&nbsp;42,5&nbsp;mm)
| 1,2&nbsp;V bei KR22C429 ([[Nickel-Cadmium-Akkumulator|NiCd]]-Akku)<br />1,2&nbsp;V bei HR22C429 ([[Nickel-Metallhydrid-Akkumulator|NiMH]]-Akku)
| [[Datei:Sub-c-nicd.jpg|rahmenlos|hochkant=0.5|Sub-C-Batterien]]
|-
| R12
| −
| B
| ⌀&nbsp;21,5&nbsp;mm&nbsp;×&nbsp;60,0&nbsp;mm
| 1,5&nbsp;V bei R12 (Zink-Kohle)<br />1,5&nbsp;V bei LR12 (Alkali-Mangan)<br /><br />''heute nur mehr als Teil von 4,5V-[[Flachbatterie]]n üblich<br />(siehe unten Größe 3R12)''
| [[Datei:B-AA-battery.jpg|rahmenlos|hochkant=0.5|Vergleich B-Batterie mit AA]]
|-
| R23
|
| A
| ca.&nbsp;⌀&nbsp;17&nbsp;mm&nbsp;×&nbsp;50&nbsp;mm<br />(⌀&nbsp;16,5&nbsp;mm&nbsp;×&nbsp;48,5&nbsp;mm)
| 1,2&nbsp;V als Akku<br />in [[#CR123|kürzerer Bauform]] als Lithium-Batterie
| [[Datei:A-concept.jpg|rahmenlos|hochkant=0.5|Vergleich A-Batterie (Zeichnung) mit AA]]
|-
| R6
| 15
| AA<br />[[Mignon (Batterie)|Mignon]]
| ⌀&nbsp;14,5&nbsp;mm&nbsp;×&nbsp;50,5&nbsp;mm<br />(⌀&nbsp;13,5&nbsp;mm&nbsp;×&nbsp;49,2&nbsp;mm)
| 1,5&nbsp;V bei R6 (Zink-Kohle)<br />1,5&nbsp;V bei LR6 (Alkali-Mangan)
| [[Datei:AA matchstick-1.jpg|rahmenlos|hochkant=0.5|Mignon]]
|-
| R03
| 24
| AAA<br />[[Micro (Batterie)|Micro]]
| ⌀&nbsp;10,5&nbsp;mm&nbsp;×&nbsp;44,5&nbsp;mm
| 1,5&nbsp;V bei R03 (Zink-Kohle)<br />1,5&nbsp;V bei LR03 (Alkali-Mangan)
| [[Datei:AAA matchstick-1.jpg|rahmenlos|hochkant=0.5|Micro]]
|-
| R8D425
| 25
| AAAA<br />[[Mini (Batterie)|Mini]]
| ⌀&nbsp;8,3&nbsp;mm&nbsp;×&nbsp;42,5&nbsp;mm
| 1,5&nbsp;V bei R8D425 (Zink-Kohle)<br />1,5&nbsp;V bei LR8D425 (Alkali-Mangan)
| [[Datei:LR8D425Varta.jpg|rahmenlos|hochkant=0.5]]
|-
| R1
| 910
| N<br />L20<br />[[Lady (Batterie)|Lady]]
| ⌀&nbsp;12,0&nbsp;mm&nbsp;×&nbsp;30,2&nbsp;mm
| 1,5&nbsp;V bei R1 (Zink-Kohle)<br />1,5&nbsp;V bei LR1 (Alkali-Mangan)
| [[Datei:N-matchstick.jpg|rahmenlos|hochkant=0.5|Lady]]
|-
| 2R10
| c
| [[Duplex (Batterie)|Duplex]]
| ca.&nbsp;⌀&nbsp;21,5&nbsp;mm&nbsp;×&nbsp;74&nbsp;mm
| 3,0&nbsp;V bei 2R10 (Zink-Kohle)
| [[Datei:Stabbatterie Duplex 2R10.jpg|rahmenlos|hochkant=0.5|Duplex-Batterie]]
|-
| LR41
| LR736
| [[Knopfzelle|LR41]]
| ca.&nbsp;⌀&nbsp;7,9&nbsp;mm&nbsp;×&nbsp;3,6&nbsp;mm
| 1,5&nbsp;V (Alkali-Mangan)
| [[Datei:LR41-7mmgrid.jpg|rahmenlos|hochkant=0.5|LR41-Knopfzelle]]
|-
| 4LR44
| -
| [[4AG13]]<br />???[[L1325]]???
| ca.&nbsp;⌀&nbsp;13&nbsp;mm&nbsp;×&nbsp;25&nbsp;mm
| 6,0&nbsp;V bei 4LR44 (Alkali-Mangan)
| [[Datei:4LR44-match.jpg|rahmenlos|hochkant=0.5|4LR44-Batterie]]
|-
| 8R932
| 1811A
| [[23A-12V-Batterie|23A]]
| ⌀&nbsp;10,3&nbsp;mm&nbsp;×&nbsp;28,5&nbsp;mm
| 12,0&nbsp;V bei 8LR932 (Alkali-Mangan)
| [[Datei:A23 matchstick-1.jpg|rahmenlos|hochkant=0.5|23A-Batterie]]
|-
| CR1620
|
| [[Knopfzelle|CR1620]]
| ⌀&nbsp;16&nbsp;mm&nbsp;×&nbsp;2,0&nbsp;mm
| 3&nbsp;V (Lithium)
| [[Datei:CR1620 coin cell.jpg|rahmenlos|hochkant=0.5|CR1620-Knopfzelle]]
|-
| {{Anker|CR123}}CR17345
| 5018LC
| [[CR123A]]
| ⌀&nbsp;17&nbsp;mm&nbsp;×&nbsp;34,5&nbsp;mm
| 3&nbsp;V (Lithium)
| [[Datei:CR123A matchstick-1.jpg|rahmenlos|hochkant=0.5|CR123A-Batterie]]
|-
| CR2016
|
| [[Knopfzelle|CR2016]]
| ⌀&nbsp;20&nbsp;mm&nbsp;×&nbsp;1,6&nbsp;mm
| 3&nbsp;V (Lithium)
| [[Datei:CR2016-7mmgrid.jpg|rahmenlos|hochkant=0.5|CR2016-Knopfzelle]]
|-
| CR2032
| −
| [[Knopfzelle|CR2032]]
| ⌀&nbsp;20,5&nbsp;mm&nbsp;×&nbsp;3,2&nbsp;mm
| 3&nbsp;V (Lithium)
| [[Datei:CR2032.jpg|alternativtext=Knopfzelle|rahmenlos|110x110px]]
|-
| CR2430
| v
| [[Knopfzelle|CR2430]]
| ⌀&nbsp;24,5&nbsp;mm&nbsp;×&nbsp;3,0&nbsp;mm
| 3&nbsp;V (Lithium)
| [[Datei:CR2430-7mmgrid.jpg|rahmenlos|hochkant=0.5|CR2430-Knopfzelle]]
|-
| CR2450
|
|
| ⌀&nbsp;24,5&nbsp;mm&nbsp;×&nbsp;5,0&nbsp;mm
| 3&nbsp;V (Lithium)
| [[Datei:CR2450-cell.jpg|rahmenlos|hochkant=0.5|CR2450-Knopfzelle]]
|-
| 3R12
|−
| [[3R12|Flachbatterie]]
| ca.&nbsp;65&nbsp;mm&nbsp;×&nbsp;61&nbsp;mm&nbsp;×&nbsp;21&nbsp;mm
| 4,5&nbsp;V bei 3R12 (Zink-Kohle)<br />4,5&nbsp;V bei 3LR12 (Alkali-Mangan)
| [[Datei:Bateria3R12.jpg|rahmenlos|hochkant=0.5|Flachbatterie]]
|-
| 4R25X
| 908<br />915
| 4R25<br />996<br />Lantern<br />[[Laternenbatterie]]
| ca.&nbsp;114&nbsp;mm&nbsp;×&nbsp;66&nbsp;mm&nbsp;×&nbsp;66&nbsp;mm
| 6,0&nbsp;V bei 4R25X (Zink-Kohle)<br />6,0&nbsp;V bei 4LR25X (Alkali-Mangan)
| [[Datei:Lantern battery.jpg|rahmenlos|hochkant=0.5|Laternenbatterie]]
|-
| 6F22<br />6R61
| 1604
| [[6F22|9-Volt-Block]]
| ca.&nbsp;48&nbsp;mm&nbsp;×&nbsp;26&nbsp;mm&nbsp;×&nbsp;17&nbsp;mm
| 9,0&nbsp;V bei 6F22 (Zink-Kohle)<br />9,0&nbsp;V bei 6LR61 (Alkali-Mangan)
| [[Datei:9V matchstick-1.jpg|rahmenlos|hochkant=0.5|9-Volt-Block]]
|-
| 15F20
| −
| [[15F20-Batterie]]
| ca.&nbsp;50&nbsp;mm&nbsp;×&nbsp;25&nbsp;mm&nbsp;×&nbsp;15&nbsp;mm
| 22,5&nbsp;V bei 15F20 (Zink-Kohle)
| [[Datei:VARTA 72 22,5 V IEC 15F20 - 1.jpeg|rahmenlos|hochkant=0.5|15F20-Batterie]]
|}


==== Frühere Benennung, bis etwa 1950 ====
== Weblinks ==
Bis etwa 1950 unterschied man<ref name="1949_FRIEDRICH_SCHAUB_VOLTZ">{{Literatur |Autor=Wilhelm Friedrich, Carl Schaub, Gottfried Voltz |Titel=Tabellenbuch für Elektrotechnik (Ausgabe C) |TitelErg=Zum Unterricht in Fachkunde, Fachrechnen und Fachzeichnen in Berufs-, Handwerker- und Fachschulen, sowie zum Selbstunterricht und praktischen Gebrauch für Elektroinstallateure und Elektrotechniker |Auflage=175. bis 199. |Verlag=Ferd. Dümmlers Verlag |Ort=Bonn |Datum=1949}}</ref>
* [http://www.baumarkt.de/b_markt/fr_info/batterie.htm Die richtige Batterie für den richtigen Einsatz], die wichtigsten Größen und Typen
* galvanische ''Zelle'': konkrete Kombination aus Elektroden und Elektrolyt;
* [http://www.batteryuniversity.com/ Battery University (englisch / deutsch)]
* galvanisches ''Element'': in einen Behälter eingeschlossene gebrauchsfertige Zelle;
* (galvanische) ''Batterie'': Zusammenschaltung mehrerer Zellen zu einer Einheit.
Galvanische Elemente und Batterien wurden kurz ''galvanische Stromerzeuger'' genannt und waren in VDE&nbsp;0807 normiert.<ref name="1949_FRIEDRICH_SCHAUB_VOLTZ" />


Die Unterscheidungen schlugen sich in der Benennung von galvanischen Stromerzeugern nieder. Diese bestand aus zwei oder drei Buchstaben, der Nennspannung sowie ggf. der Anzahl der Zellen:<ref name="1949_FRIEDRICH_SCHAUB_VOLTZ" />
Gerätebatterien
* erster Buchstabe: ''E'' für Element, ''B'' für Batterie;
* [http://www.ict.fhg.de/deutsch/scope/ae/bg.html Batterie-Glossar]
* zweiter Buchstabe: ''A'' bis ''R'' je nach geometrischer Form der Zelle (zylindrisch oder quaderförmig), ''X'' oder ''Y'' bei Nasselementen zur Unterscheidung der Größe (weil hier nicht zwischen Zelle und Element unterschieden wird);
* [http://www.powerstream.com/BatteryFAQ.html Battery Chemistry FAQ] (Englisch)
* dritter Buchstabe: für Ausführung der Zelle (''T'' Trockenzelle, ''F'' [[Mangan(IV)-oxid|Füllbraunstein]], ''L'' Trocken-Luftsauerstoff);
* [http://www.grs-batterien.de/ Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien]
* bei Batterien mit je zwei oder mehr ''parallelgeschalteten'' Zellen wurde deren Anzahl ''vor'' den Zellenbezeichner gesetzt.
* [http://www.solarlink.de/leitfaden.htm Leitfaden für die Gleichstromversorgung]
* [http://www.bb-battery.de/ Datenblätter zu Gerätebatterien des Herstellers B.B. Battery]


Beispiele:<ref name="1949_FRIEDRICH_SCHAUB_VOLTZ" />
* ''ELF'': Element aus Zelle ''L'' (zylindrisch mit 50&nbsp;mm Durchmesser) in Füllbraunsteinausführung
* ''BD 90'': Batterie aus Zellen ''D'' (zylindrisch mit 19,6&nbsp;mm Durchmesser) mit 90&nbsp;V Nennspannung
* ''B 2 J 4,5'': Batterie aus zwei parallelgeschalteten Zellen ''J'' (zylindrisch mit 31,5&nbsp;mm Durchmesser) mit 4,5&nbsp;V Nennspannung
* ''BH 4,5'': Flachbatterie (30 × 87 × 95&nbsp;mm) mit 4,5&nbsp;V Nennspannung


== Adapter und Kontaktierung ==
[[Kategorie: Batterie]]
Nicht jeder Batterietyp ist überall erhältlich. Deshalb gibt es zum Beispiel Flachbatterie-[[Adapter]], die drei AA-Zellen zu je 1,5&nbsp;V aufnehmen. Diese lassen sich in allen Geräten verwenden, in die auch eine 4,5-V-Flachbatterie (3R12) hineinpasst. Nützlich sind diese Adapter auch, weil es keine wiederaufladbaren Flachbatterien gibt.

Die Kontaktierung kleiner Batterien erfolgt mit Federkontakten, zuverlässigere Ausführungen sind vergoldet. Fest eingebaute Akkumulatoren sind mit Steckkontakten, Schraubanschlüssen, Polbolzen oder Lötfahnen versehen.

Konfektionierte wiederaufladbare Batterien, sogenannte [[Akkupack]]s, bestehen aus mehreren Zellen, die untereinander fest verbunden und oft mit einer Ummantelung oder einem Gehäuse versehen sind. Bei [[Starterbatterie]]n sind die Zellen untereinander mit Bleistegen, bei [[Antriebsbatterie]]n in der Regel mit Kupferverbindern kontaktiert.

== Entsorgung ==
[[Datei:4LR44-battery-open-closed.jpg|mini|Inneres und Äußeres einer 6&nbsp;Volt-Batterie des Typs&nbsp;4LR44 nach IEC&nbsp;60086]]
[[Datei:Ausgelaufene Batterie.JPG|mini|Bild einer ausgelaufenen R6-Batterie, die ungefähr 20 Jahre alt ist. Der oxidierte Minuspol ist deutlich zu erkennen. Durch die lange Lagerung wurde bereits das Gehäuse chemisch angegriffen.]]

Batterien und Akkumulatoren gehören nicht in den Restmüll oder in die Umwelt, da sie umweltschädliche und zudem erneut nutzbare Rohstoffe enthalten, die das [[Batterierecycling]] für entsprechende Unternehmen wirtschaftlich attraktiv machen. Auch ausgelaufene Batterien sollten mit Vorsicht behandelt werden, da sich teils ätzende Substanzen an den Kontakten befinden. Sie müssen ebenfalls einem Recycling zugeführt werden und gelten als Problemstoff.

In Deutschland regelt die [[Batterieverordnung]] die Rücknahme und Entsorgung von Batterien. Sie legt unter anderem fest, dass in Deutschland keine Batterien oder Zellen mit einem [[Quecksilber]]gehalt von mehr als 0,0005 [[Gewichtsprozent]] in den Verkehr gebracht werden dürfen. Bei [[Knopfzelle]]n darf der Quecksilbergehalt nicht über 2,0 Gewichtsprozent liegen. [[Alkali-Mangan-Batterie]]n enthalten seit Beginn der 1990er Jahre kein Quecksilber mehr. Davor wurde es zum [[Amalgam]]ieren des Elektrodenmaterials [[Zink]] verwendet. Pole von Lithium-Batterien müssen vor Entsorgung abgeklebt werden.<ref>{{Literatur |Autor=Systemadmin_Umwelt |Titel=Ratgeber: Batterien und Akkus |Verlag=Umweltbundesamt |Datum=2013-04-18 |Online=https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/ratgeber-batterien-akkus |Abruf=2018-12-04}}</ref>

Kleine Batterien können in Deutschland in Einzelhandelsgeschäfte zurückgebracht werden, wenn diese auch Batterien verkaufen. Gesetzlich verpflichtend ist zwar nur die Rücknahme von Batterietypen, die der jeweilige Händler im Sortiment führt; es werden aber üblicherweise auch „fremde“ Typen akzeptiert, da dem Händler dadurch keine Nachteile oder Kosten entstehen. Zu diesem Zweck müssen dort Sammelbehälter aufgestellt sein.

Schadstoffhaltige Batterien sind zusätzlich mit chemischen Zeichen versehen.<ref>{{cite web |url=https://www.holzkern.com/de/hinweise-zur-batterieentsorgung |title=Hinweise zur Batterieentsorgung |work=holzkern.com |publisher=Time for Nature GmbH|language=de}}</ref>
* Pb: Batterie enthält mehr als 0,004 [[Masseanteil]] [[Blei]]
* Cd: Batterie enthält mehr als 0,002 Masseanteil [[Cadmium]]
* Hg: Batterie enthält mehr als 0,0005 Masseanteil [[Quecksilber]]

=== Abfallmenge ===
Die üblichen Akku- und Batteriearten ([[Zink-Kohle-Zelle|Zink-Kohle-Batterie]], [[Alkali-Mangan-Zelle|Alkaline-Batterie]], [[Lithiumbatterie]], [[Nickel-Metallhydrid-Akkumulator|NiMH-Akkumulator]]) unterscheiden sich in der Menge an Abfall, die sie im Verhältnis zu ihrer Kapazität verursachen.

Visualisierung der Müllmengen bei einer Verbrauchsannahme von 40 Wh pro Haushalt:<ref>{{Internetquelle |url=https://www.akkuline.de/blog/akkus-fuer-unsere-umwelt |titel=Eine Müllbilanz von Akkus und Batterien |datum=2018-07-11 |abruf=2021-08-09}}</ref>

{| class="wikitable"
! Standard-Bauform: Mignon AA (LR6)

! Zink-Kohle-Batterien
! Alkali-Mangan-Batterie (Alkaline)
! Lithium-Batterien
!NiMH-Akkumulatoren
|-

<!-- spezielle Marken sind hier eher unerheblich
|'''Batterie-/Akku-Modell:'''
|Panasonic General Purpose
|Varta Max Tech
|Energizer L91 Lithium
|Eneloop Pro
|-
-->

|'''Kapazität pro Zelle:'''
|0,25 Wh
|1,67 Wh
|3,91 Wh
|2,9 Wh
|-

|'''Gewicht pro Zelle:'''
|15 g
|23 g
|14 g
|30 g
|-

<!-- |'''Volumen pro Zelle:'''
|8,8 cm³
|8,8 cm³
|8,8 cm³
|8,8 cm³
|- -->


|'''Volumen pro Zelle:'''
|6,37 cm³
|6,37 cm³
|6,37 cm³
|6,37 cm³
|-
<!-- (r=0,65cm)² x 3,14 (π) x 4,8 cm -->

|'''⌀ Preis je Zelle:'''
|0,20 €
|0,49 €
|2,25 €
|3,50 €
|-

| colspan="5" |Angenommen jeder der 40 Millionen Haushalte benötigt 40 Wh, dann …
|-

|'''Bedarf je Haushalt:'''
|160 St.
|24 St.
|10 St.
|13 St.
|-

|'''⌀ Gesamtpreis der Zellen:'''
|47,60 €
|20,65 €
|24,50 €
|45,50 €
|-

<!-- |'''Gewicht der Zellen aller Haushalte:'''
|96.000 t
|22.080 t
|5.600 t
|2.400 t
|- -->

|'''Gewicht der Zellen pro Haushalt:'''
|2,40 kg
|0,56 kg
|0,14 kg
|0,39 kg
|-

|'''Gesamtvolumen der Zellen pro Haushalt [6,37 cm³]:'''
|1.020 cm³ (~1/1 Liter)
|153 cm³ (~ 1/7 Liter)
|64 cm³ (~ 1/16 Liter)
|83 cm³ (~ 1/12 Liter)
|-

<!-- |'''Gesamtvolumen der Zellen [8,8 cm³] :'''
|56,32 m³
|8,448 m³
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== Wiederverwertung ==
{{Hauptartikel|Batterierecycling}}
Für [[Starterbatterie]]n existiert in Deutschland seit dem Jahr 2009 ein [[Pfand]]system. Daher werden beinahe 100 Prozent der Bleiakkumulatoren in Deutschland gesammelt und wiederverwertet.
{{Siehe auch|Zweitnutzung von Batterien}}

== Literatur ==
* [[Lucien Trueb|Lucien F. Trueb]], Paul Rüetschi: ''Batterien und Akkumulatoren – Mobile Energiequellen für heute und morgen.'' Springer, Berlin 1998, ISBN 3-540-62997-1.
* David Linden, Thomas B. Reddy (Hrsg.): ''Handbook of Batteries.'' 3. Auflage. McGraw-Hill, New York 2002, ISBN 0-07-135978-8 (englisch).
* Clive D. S. Tuck (Hrsg.): ''Modern Battery Technology.'' Ellis Horwood, New York 1991, ISBN 0-13-590266-5 (englisch).
* Philipp Brückmann: ''Autonome Stromversorgung – Auslegung und Praxis von Stromversorgungsanlagen mit Batteriespeicher.'' Ökobuch, Staufen 2007, ISBN 978-3-936896-28-2.
* [[Werner Döring]]: ''Einführung in die Theoretische Physik, Band II.'' Göschen, Berlin 1965 (speziell das Kapitel über Batterien).
* [[Michael Sterner]], Ingo Stadler (Hrsg.): ''Energiespeicher. Bedarf, Technologien, Integration.'' 2. Auflage, Berlin/Heidelberg 2017, ISBN 978-3-662-48893-5.
* Jan Müggenburg (Hrsg.): ''Reichweitenangst: Batterien und Akkus als Medien des Digitalen Zeitalters''. transcript Verlag, 2021, ISBN 978-3-8394-4880-9.

== Weblinks ==
{{Commonscat|Electric batteries|Batterien}}
{{Wiktionary|Batterie}}
* [https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/publikation/long/4414.pdf ''Ratgeber. Batterien und Akkus.''] Herausgegeben vom Umweltbundesamt, umfangreiche Info-Broschüre (PDF; 3,4&nbsp;MB).
* [http://www.buch-der-synergie.de/c_neu_html/c_10_01_e_speichern_geschichte.htm#Geschichte ''Geschichte der elektrischen Energiespeicherung.'']
* [http://gsg-physik.net/physik/akkus/d_kap_2.htm Geschichte der elektrischen Batterien], Geschwister-Scholl-Gymnasium Wetter (Ruhr).
* [http://www.powerstream.com/BatteryFAQ.html ''PowerStream Battery Chemistry FAQ''] (englisch).
* [http://www.grs-batterien.de/ ''Ihre Batterien – unsere Verantwortung''], Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien.
* [http://www.hottmeyer.de/info/Vergleichsliste_Knopfzellen_und_Batterien.pdf Technische Daten und Vergleichslisten für Knopfzellen und Batterien] (PDF; 641&nbsp;kB).
* [http://www.accu3000.de/info/akkus_und_batterien/Batteriegesetz_BattG_30_06_2009.pdf Batteriegesetz vom 25. Juni 2009] (PDF; 112&nbsp;kB).
* [http://www.accu3000.de/info/akkus_und_batterien/Allgemeine_Hinweise_fuer_Akkus_und_Batterien.pdf ''Allgemeine Hinweise für Akkus und Batterien. Hinweispflichten gem. §&nbsp;18 BattG''] (PDF; 82&nbsp;kB).
* [http://www.akkuline.de/forum/mignon-lr6-batterie-vergleich ''Mignon LR6 Batterien im Test.''] Kapazitätsmessungen von Marken-Mignon-Batterien mit verschiedenen Stromstärken (2010).
* [http://www.akkuline.de/test/ ''Testberichte und Test-Vergleiche von Akkus & Batterien.''] Testberichte sowie Vergleiche von handelsüblichen Akkus & Batterien


== Einzelnachweise ==
[[ar:بطارية كهربائية]]
<references />
[[ca:Bateria elèctrica]]
[[da:Batteri (elektricitet)]]
[[en:Battery (electricity)]]
[[es:Pila eléctrica]]
[[fi:Akku]]
[[fr:Batterie d'accumulateurs]]
[[is:Rafhlaða]]
[[it:Batteria (chimica)]]
[[ja:電池]]
[[ko:전지]]
[[ku:Baterî]]
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[[pl:Bateria ogniw]]
[[pt:Pilha]]
[[sv:Batteri]]
[[zh:电池]]


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Aktuelle Version vom 5. Juli 2025, 01:51 Uhr

Handelsübliche Batterien und Zellen

Eine Batterie ist ein Speicher für elektrische Energie auf elektrochemischer Basis. Ein Akkumulator ist eine wiederaufladbare Batterie. Die jeweilige Spannung resultiert aus der Differenz zwischen den beiden unterschiedlichen Redoxpotentialen der Elektroden.

Im Gegensatz zur Batterie speichert ein Kondensator elektrische Energie in einem elektrischen Feld, wodurch er wesentlich schneller aufgeladen und entladen werden kann, aber nicht in der Lage ist, die Spannung während der Entladung konstant zu halten. Hybrid- bzw. Superkondensatoren können die elektrische Energie sowohl statisch wie auch auf chemische Weise im Rahmen einer reversiblen Redoxreaktion speichern.

Der Begriff „Batterie“ ist aus dem Sprachgebrauch des Militärs entnommen, wo es eine Zusammenstellung mehrerer Geschütze bedeutet. Analog dazu wurde eine Zusammenschaltung mehrerer galvanischer Zellen mit diesem Begriff belegt.

Ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dehnte sich die Verwendung des Begriffs „Batterie“ auch auf einzelne Primärzellen oder Sekundärzellen aus. Der geschilderte Wandel des Sprachgebrauchs wurde in der DIN-Norm 40729 Akkumulatoren; Galvanische Sekundärelemente; Grundbegriffe angesprochen, die zunächst unter Batterie „immer mehrere verbundene Zellen“ verstand, wobei diese Begrifflichkeit sich bei der alltäglichen „Unterscheidung jedoch verwischt“ habe.[1]

Eine Auswahl an vergleichsweise kleinen Batterien mit unterschiedlichen Abmaßen

„Batterie“ ist heute sowohl der Oberbegriff für Energiespeicher als auch im engeren Sinne die Bezeichnung für eine Primärbatterie (auch Primärelemente genannt), die nicht wiederaufladbar ist. Aufladbare Batterien werden Sekundärbatterie oder landläufig Akkumulator (kurz Akku) genannt.[2]

Man unterscheidet (in Deutschland) nach dem Batteriegesetz (BattG) weiter:

  • Starterbatterien, die für die Zündung, das Anlassen (Starten) und die Beleuchtung von Kraftfahrzeugen eingesetzt werden. Diese Batterien sind sehr häufig Blei-Säure-Batterien (Blei-Säure-Akkumulatoren).
  • Industriebatterien, die im Gewerbe, der Landwirtschaft sowie für den Antrieb von Elektro- und Hybridfahrzeugen genutzt werden (Antriebsbatterien) und ebenso für stationäre, ortsfeste Anwendungen wie beispielsweise unterbrechungsfreie Stromversorgungen. Diese Batterien sind immer Akkumulatoren (Sekundär-Batterien).
  • Gerätebatterien, die zur Stromversorgung kleiner, meist tragbarer Geräte dienen, beispielsweise von Uhren, Radios, Spielzeug, Taschenlampen u. ä., aber auch von fest installierten Geräten wie z. B. Rauchmeldern. Meistens kommen Standardbauformen zum Einsatz. Diese Batterien sind nicht wiederaufladbar (Primär-Batterien).
    Gerätebatterien müssen kompakt, lageunabhängig einsetzbar, leicht und trotzdem mechanisch robust sein. Bei normaler Lagerung und Verwendung im Gerät dürfen sie weder auslaufen noch ausgasen. Sie sind in einer Vielzahl von Ausführungen auf der Basis von Zink-Kohle oder Alkali-Mangan im Handel erhältlich.
Batterien historischer galvanischer Zellen

Als Batterien gedeutete antike Gefäßanordnungen wie die „Bagdad-Batterie“ hätten durch ein Zusammenspiel von Kupfer, Eisen und Säure eine elektrische Spannung von circa 0,8 V erzeugen können. Ob diese Gefäße zum damaligen Zeitpunkt vor etwa 2.000 Jahren als Batterien im heutigen Sinn verwendet wurden, ist umstritten und konnte nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden.[3]

Video: Entdeckung von Galvani und Volta

Im Jahr 1780 bemerkte der italienische Arzt Luigi Galvani, dass ein Froschbein, das in Kontakt mit Kupfer und Eisen kam, immer wieder zuckte, und hielt das für eine elektrische Wirkung. Das erste funktionierende galvanische Element und damit die erste Batterie wurde in Form der Voltaschen Säule im Jahr 1800 von Alessandro Volta erfunden. Es folgten in den Folgejahren konstruktive Verbesserungen wie die Trog-Batterie von William Cruickshank, die den Nachteil des vertikalen Aufbaus der Voltaschen Säule vermied. 1803 folgte durch Johann Wilhelm Ritter, Begründer der Elektrochemie und Erstbeschreiber des Prinzips der Batterie schon vor 1800 durch Volta, mit der Ritterschen Säule der erste Akkumulator, kurz Akku. Historisch wird zwischen Trockenbatterien – mit festem oder gelartigem Elektrolyt – und den heute nicht mehr gebräuchlichen Nassbatterien – mit flüssigem Elektrolyt – unterschieden.[4][5]

Zu den historischen Nassbatterien, die nur in bestimmter Lage betrieben werden können, zählen das Daniell-Element von John Frederic Daniell aus dem Jahre 1836 und die verschiedenen Variationen und Bauformen in Form der Gravity-Daniell-Elemente, das Chromsäure-Element von Johann Christian Poggendorff aus dem Jahre 1842, das Grove-Element von William Grove aus dem Jahre 1844 und das Leclanché-Element von Georges Leclanché aus dem Jahr 1866.[4] Einsatzbereich dieser galvanischen Nasszellen war primär die Stromversorgung der drahtgebundenen Telegrafiestationen. Aus dem Leclanché-Element gingen über mehrere Entwicklungsschritte die noch heute üblichen lageunabhängigen Trockenbatterien hervor. Erste Arbeiten dazu stammen von Carl Gassner, der die Trockenbatterie im Jahre 1887 patentieren ließ.[6] Im Jahr 1901 setzte Paul Schmidt in Berlin erstmals die Trockenbatterie bei Taschenlampen ein.

Kommerziell am bedeutendsten sind heutzutage Sekundärbatterien,[7] darunter spielen der Blei-Säure-Akkumulator und der Lithium-Ionen-Akkumulator die größte Rolle.[8] Aufgrund der geringen Kosten und geringeren Selbstentladung werden Primärbatterien weiterhin für viele kleinere Geräte wie Taschenlampen und Uhren eingesetzt. Unter den Primärbatterien hat die Alkali-Mangan-Zelle den größten Anteil.[9]

Spezifische Energiedichte (Wh/kg) verschiedener Primärzellen als Funktion der Temperatur
Batterietester zur Messung der Leerlaufspannung

Eine Batterie ist eine elektrische oder galvanische Zelle und somit ein elektrochemischer Energiespeicher und ein Energiewandler. Bei der Entladung wird gespeicherte chemische Energie durch die elektrochemische Redoxreaktion in elektrische Energie umgewandelt. Diese kann von einem vom Stromnetz unabhängigen elektrischen Verbraucher genutzt werden. Alternativ kann sie auch in einem vom Stromnetz abhängigen Verbraucher eingesetzt werden, um kurzzeitige Netzausfälle zu überbrücken und so eine unterbrechungsfreie Stromversorgung sicherstellen.

Primärzellen können nur einmal entladen und nicht wieder aufgeladen werden. In manchen Zellen sind die bei der Entladung ablaufenden chemischen Reaktionen teilweise umkehrbar. Der Energiegehalt des Neuzustands kann bei Primärbatterien nicht wiederhergestellt werden, während dies bei wiederaufladbaren Sekundärbatterien (Akkumulatoren) mehrere hundert Male annähernd möglich ist.
Abweichend von der grundsätzlichen Systematik werden wiederaufladbare alkalische Zellen manchmal dennoch zu den Primärzellen gezählt.

Die Elektrodenmaterialien legen die Nennspannung der Zelle fest, die Menge der Materialien die enthaltene Energie.

Wichtige Begriffe in Bezug auf die elektrischen Eigenschaften einer Batteriezelle sind:

Kapazität
Als Kapazität wird die in einer Batterie gespeicherte elektrische Ladung bezeichnet, die nicht zu verwechseln mit der elektrischen Kapazität ist. Die Kapazität einer Batterie wird in der Dimension der elektrischen Ladung in Amperestunden (Einheitenzeichen: Ah), oder seltener in Amperesekunden (As) oder Coulomb (C; 1 As entspricht 1 C) angegeben.
Energieinhalt
Als Energieinhalt wird die in einer Batterie gespeicherte Energie (elektrische Arbeit) bezeichnet. Umgangssprachlich wird der Energieinhalt auch als Kapazität bezeichnet.[10] Die physikalische Einheit des Energieinhalts ist die Wattsekunde oder Joule (J; 1 Ws entspricht 1 J). Die spezifische Energie, also die Energie pro Masse oder pro Volumen ist jedoch eine typische Kenngröße von Batteriesystemen und oftmals in Datenblättern der Hersteller angeführt. Eine Einschätzung je nach Typ geben Diagramme vergleichender Energieangaben (siehe Diagramm). Die spezifische Energieeinheit ist Ws/m³ oder Ws/kg (entspricht J/m³ oder J/kg).
Leistung
Die Leistung einer Batterie/Batteriezelle ist die elektrische Energie, die in einer Zeitspanne entnommen wird, bezogen auf diese Zeitspanne. Sie wird in Watt (W) angegeben und ist das Produkt aus Entladestrom und Entladespannung.
Selbstentladung
Alle galvanischen Zellen unterliegen bei Lagerung einer Selbstentladung. Die Geschwindigkeit der Selbstentladung hängt unter anderem vom Batterietyp und der Temperatur ab. Je niedriger die Lagertemperatur, desto geringer ist die Selbstentladung.
Ladestrom
Der Ladestrom bezeichnet die Stromstärke, mit der ein Akku geladen wird. Er wird als absoluter Wert in Ampere angegeben. Vielfach wird der Strom für das Laden und auch für das Entladen im Verhältnis zur Kapazität des Akkus in Amperestunden (Ah) angegeben, um so die Belastung des Akkus zu beschreiben (siehe auch Peukert-Gleichung). Ein Akku mit einer Kapazität von einer Amperestunde, der mit einem Ladestrom von zwei Ampere geladen wird, wird mit einer Laderate von 2C geladen, also dem Zweifachen der Kapazität.

Die schwächste Zelle bestimmt die Qualität einer Batterie. In einer Reihenschaltung bricht die Spannung unter Last eher zusammen, weil stärkere, noch geladene Zellen Strom durch schwächere, schon entladene Zellen treiben, an denen dann bereits ein Teil der Spannung abfällt. Deren erhöhter Innenwiderstand führt nach dem Ohmschen Gesetz zu einer Zellerwärmung, ohne dass die elektrische Energie nutzbar ist.

Rechtliche Aspekte

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Mit Inkrafttreten der Verordnung (EU) 2023/1542 über Batterien und Altbatterien wird das Batteriegesetz durch das Batterierecht-EU-Anpassungsgesetzes (kurz Batterierecht-Durchführungsgesetz, BattDG), am 18. August 2025, ersetzt.[11] In der Verordnung sind alle Bestimmungen enthalten, die in der EU für Batterien und Altbatterien gültig sind. So wird eine CE-Kennzeichnung sowie weitere Kennzeichnungen gefordert.

Aufgrund der vielfältigen Einsatzbereiche mit sehr unterschiedlichen Anforderungen bezüglich Spannung, Leistung und Kapazität gibt es heute Batterien in vielen Typen. Diese werden unterschieden beispielsweise

  • nach chemischer Zusammensetzung
  • nach Baugröße / Bauform
  • nach elektrischen Kenngrößen (Spannung, Kapazität …)

Nach chemischer Zusammensetzung

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Schaltzeichen einer galvanischen Zelle (Primärzelle oder Akkumulator)

Die verschiedenen Typen werden nach den eingesetzten Materialien bezeichnet:

Darüber hinaus werden im experimentellen Bereich und zur Veranschaulichung des Funktionsprinzips der zugrunde liegenden chemischen Redoxreaktion recht exotische galvanische Zellen eingesetzt, zum Beispiel Zitronenzellen.

Nach Baugröße / Bauform

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Größenvergleich verschiedener Batterie-Bauformen, Größenangaben in mm

Es gibt sehr viele von der IEC genormte Typen und einige Bezeichnungen vom ANSI sowie inoffizielle Namen, insbesondere für die neun gängigsten Kategorien.[13][14][15]

Dies hat zur Folge, dass ein und dasselbe Batteriemerkmal durch unterschiedliche Bezeichnungen spezifiziert werden kann (siehe dazu Tabelle Beispiele). So bezeichnet etwa LR6 eine Alkali-Mangan-Batterie der Baugröße AA. Diese Baugröße heißt aber auch Mignon oder R6.

Zylindrische Batterien, deren Gesamthöhe kleiner ist als der Gesamtdurchmesser, werden als Knopfzellen bezeichnet.

Bezeichnungen nach IEC-60086

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Bei den IEC-60086-Bezeichnungen steht

  • R für round, also zylindrische Zellen,
  • F für flat, also eine flache Bauform,
  • S für square, also eine eckige Bauform.

Diesen Buchstaben kann ein weiterer Buchstabe vorangestellt sein, um die Batterien nach ihrer chemischen Zusammensetzung zu kennzeichnen:

IEC-60086-Bezeichnungen
Buchstabe Chemische Zusammensetzung
[leer] Zink-Kohle-Batterie
A Zink-Luft-Batterie
B Lithium-Kohlenstoffmonofluorid-Batterie
C Lithium-Mangandioxid-Zelle
E Lithium-Thionylchlorid-Batterie
F Lithium-Eisensulfid-Batterie
G Lithium-Kupferoxid-Zelle
H Nickel-Metallhydrid-Akkumulator
K Nickel-Cadmium-Akkumulator
L Alkali-Mangan-Batterie
Wiederaufladbarer Alkali-Mangan-Akku (RAM)
P Zink-Luft-Batterie
S Silberoxid-Zink-Batterie
Z Nickel-Zink-Akkumulator

Diesen Buchstaben kann eine Zahl vorangestellt sein, um die Anzahl der in Reihe geschalteten Zellgrößen im Gehäuse anzugeben.[16]

Zahl[16] Beispiel nach IEC-60086
[leer] R03 (1 Zelle der Größe R03)
2 2R10 (2 Zellen der Größe R10)
3 3R12 (3 Zellen der Größe R12)
4 4LR44 (4 Zellen der Größe LR44)
6 6F22 (6 Flachzellen der Größe F22)
6LR61 (6 Rundzellen der Größe LR61, heutzutage LR8D425)
15 15F20 (15 Flachzellen der Größe F20)

Mit nachgestellten Zeichen werden abweichende Bau- und Anschlussarten bzw. abweichende elektrische Charakteristiken gekennzeichnet.[16]

IEC-60086-Bezeichnungen
Bis 1990[16] Ab 1990[15] Bemerkung
R6P R6P High Power Zink-Kohle Batterie des Typs R6
R6 R6S Übliche Zink-Kohle Batterie des Typs R6
4R25X 4R25X Spiralfeder-Anschlusskontakte; ein Strang mit Reihenschaltung von vier Zellen R25
4R25Y 4R25Y Schraubanschlüsse; ein Strang mit Reihenschaltung von vier Zellen R25
4R25/2 4R25-2 Zwei Stränge mit je vier R25 Zellen parallelgeschaltet; mit Schraubanschlüssen
Größenbezeichnung Abmessungen[14] Nennspannung[15] und Ausführungen Abbildung
IEC[14] ANSI[13] weitere
R25 F ⌀ 32 mm × ca. 91 mm 1,5 V bei R25 (Zink-Kohle)
1,5 V bei LR25 (Alkali-Mangan)
heute nur mehr als Teil von 6V-Laternenbatterien üblich
(siehe unten Größe 4R25X)
F
R20 13 D
Mono
⌀ 34,2 mm × ca. 61,5 mm 1,5 V bei R20 (Zink-Kohle)
1,5 V bei LR20 (Alkali-Mangan)
Mono
R14 14 C
Baby
⌀ 26,2 mm × 50,0 mm
(⌀ 25 mm × 49 mm)
1,5 V bei R14 (Zink-Kohle)
1,5 V bei LR14 (Alkali-Mangan)
Baby
R22C429 Sub-C
SC
⌀ 22,2 mm × 42,9 mm
(⌀ 22,2 mm × 42,5 mm)
1,2 V bei KR22C429 (NiCd-Akku)
1,2 V bei HR22C429 (NiMH-Akku)
Sub-C-Batterien
R12 B ⌀ 21,5 mm × 60,0 mm 1,5 V bei R12 (Zink-Kohle)
1,5 V bei LR12 (Alkali-Mangan)

heute nur mehr als Teil von 4,5V-Flachbatterien üblich
(siehe unten Größe 3R12)
Vergleich B-Batterie mit AA
R23 A ca. ⌀ 17 mm × 50 mm
(⌀ 16,5 mm × 48,5 mm)
1,2 V als Akku
in kürzerer Bauform als Lithium-Batterie
Vergleich A-Batterie (Zeichnung) mit AA
R6 15 AA
Mignon
⌀ 14,5 mm × 50,5 mm
(⌀ 13,5 mm × 49,2 mm)
1,5 V bei R6 (Zink-Kohle)
1,5 V bei LR6 (Alkali-Mangan)
Mignon
R03 24 AAA
Micro
⌀ 10,5 mm × 44,5 mm 1,5 V bei R03 (Zink-Kohle)
1,5 V bei LR03 (Alkali-Mangan)
Micro
R8D425 25 AAAA
Mini
⌀ 8,3 mm × 42,5 mm 1,5 V bei R8D425 (Zink-Kohle)
1,5 V bei LR8D425 (Alkali-Mangan)
R1 910 N
L20
Lady
⌀ 12,0 mm × 30,2 mm 1,5 V bei R1 (Zink-Kohle)
1,5 V bei LR1 (Alkali-Mangan)
Lady
2R10 c Duplex ca. ⌀ 21,5 mm × 74 mm 3,0 V bei 2R10 (Zink-Kohle) Duplex-Batterie
LR41 LR736 LR41 ca. ⌀ 7,9 mm × 3,6 mm 1,5 V (Alkali-Mangan) LR41-Knopfzelle
4LR44 - 4AG13
???L1325???
ca. ⌀ 13 mm × 25 mm 6,0 V bei 4LR44 (Alkali-Mangan) 4LR44-Batterie
8R932 1811A 23A ⌀ 10,3 mm × 28,5 mm 12,0 V bei 8LR932 (Alkali-Mangan) 23A-Batterie
CR1620 CR1620 ⌀ 16 mm × 2,0 mm 3 V (Lithium) CR1620-Knopfzelle
CR17345 5018LC CR123A ⌀ 17 mm × 34,5 mm 3 V (Lithium) CR123A-Batterie
CR2016 CR2016 ⌀ 20 mm × 1,6 mm 3 V (Lithium) CR2016-Knopfzelle
CR2032 CR2032 ⌀ 20,5 mm × 3,2 mm 3 V (Lithium) Knopfzelle
CR2430 v CR2430 ⌀ 24,5 mm × 3,0 mm 3 V (Lithium) CR2430-Knopfzelle
CR2450 ⌀ 24,5 mm × 5,0 mm 3 V (Lithium) CR2450-Knopfzelle
3R12 Flachbatterie ca. 65 mm × 61 mm × 21 mm 4,5 V bei 3R12 (Zink-Kohle)
4,5 V bei 3LR12 (Alkali-Mangan)
Flachbatterie
4R25X 908
915
4R25
996
Lantern
Laternenbatterie
ca. 114 mm × 66 mm × 66 mm 6,0 V bei 4R25X (Zink-Kohle)
6,0 V bei 4LR25X (Alkali-Mangan)
Laternenbatterie
6F22
6R61
1604 9-Volt-Block ca. 48 mm × 26 mm × 17 mm 9,0 V bei 6F22 (Zink-Kohle)
9,0 V bei 6LR61 (Alkali-Mangan)
9-Volt-Block
15F20 15F20-Batterie ca. 50 mm × 25 mm × 15 mm 22,5 V bei 15F20 (Zink-Kohle) 15F20-Batterie

Frühere Benennung, bis etwa 1950

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Bis etwa 1950 unterschied man[17]

  • galvanische Zelle: konkrete Kombination aus Elektroden und Elektrolyt;
  • galvanisches Element: in einen Behälter eingeschlossene gebrauchsfertige Zelle;
  • (galvanische) Batterie: Zusammenschaltung mehrerer Zellen zu einer Einheit.

Galvanische Elemente und Batterien wurden kurz galvanische Stromerzeuger genannt und waren in VDE 0807 normiert.[17]

Die Unterscheidungen schlugen sich in der Benennung von galvanischen Stromerzeugern nieder. Diese bestand aus zwei oder drei Buchstaben, der Nennspannung sowie ggf. der Anzahl der Zellen:[17]

  • erster Buchstabe: E für Element, B für Batterie;
  • zweiter Buchstabe: A bis R je nach geometrischer Form der Zelle (zylindrisch oder quaderförmig), X oder Y bei Nasselementen zur Unterscheidung der Größe (weil hier nicht zwischen Zelle und Element unterschieden wird);
  • dritter Buchstabe: für Ausführung der Zelle (T Trockenzelle, F Füllbraunstein, L Trocken-Luftsauerstoff);
  • bei Batterien mit je zwei oder mehr parallelgeschalteten Zellen wurde deren Anzahl vor den Zellenbezeichner gesetzt.

Beispiele:[17]

  • ELF: Element aus Zelle L (zylindrisch mit 50 mm Durchmesser) in Füllbraunsteinausführung
  • BD 90: Batterie aus Zellen D (zylindrisch mit 19,6 mm Durchmesser) mit 90 V Nennspannung
  • B 2 J 4,5: Batterie aus zwei parallelgeschalteten Zellen J (zylindrisch mit 31,5 mm Durchmesser) mit 4,5 V Nennspannung
  • BH 4,5: Flachbatterie (30 × 87 × 95 mm) mit 4,5 V Nennspannung

Adapter und Kontaktierung

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Nicht jeder Batterietyp ist überall erhältlich. Deshalb gibt es zum Beispiel Flachbatterie-Adapter, die drei AA-Zellen zu je 1,5 V aufnehmen. Diese lassen sich in allen Geräten verwenden, in die auch eine 4,5-V-Flachbatterie (3R12) hineinpasst. Nützlich sind diese Adapter auch, weil es keine wiederaufladbaren Flachbatterien gibt.

Die Kontaktierung kleiner Batterien erfolgt mit Federkontakten, zuverlässigere Ausführungen sind vergoldet. Fest eingebaute Akkumulatoren sind mit Steckkontakten, Schraubanschlüssen, Polbolzen oder Lötfahnen versehen.

Konfektionierte wiederaufladbare Batterien, sogenannte Akkupacks, bestehen aus mehreren Zellen, die untereinander fest verbunden und oft mit einer Ummantelung oder einem Gehäuse versehen sind. Bei Starterbatterien sind die Zellen untereinander mit Bleistegen, bei Antriebsbatterien in der Regel mit Kupferverbindern kontaktiert.

Inneres und Äußeres einer 6 Volt-Batterie des Typs 4LR44 nach IEC 60086
Bild einer ausgelaufenen R6-Batterie, die ungefähr 20 Jahre alt ist. Der oxidierte Minuspol ist deutlich zu erkennen. Durch die lange Lagerung wurde bereits das Gehäuse chemisch angegriffen.

Batterien und Akkumulatoren gehören nicht in den Restmüll oder in die Umwelt, da sie umweltschädliche und zudem erneut nutzbare Rohstoffe enthalten, die das Batterierecycling für entsprechende Unternehmen wirtschaftlich attraktiv machen. Auch ausgelaufene Batterien sollten mit Vorsicht behandelt werden, da sich teils ätzende Substanzen an den Kontakten befinden. Sie müssen ebenfalls einem Recycling zugeführt werden und gelten als Problemstoff.

In Deutschland regelt die Batterieverordnung die Rücknahme und Entsorgung von Batterien. Sie legt unter anderem fest, dass in Deutschland keine Batterien oder Zellen mit einem Quecksilbergehalt von mehr als 0,0005 Gewichtsprozent in den Verkehr gebracht werden dürfen. Bei Knopfzellen darf der Quecksilbergehalt nicht über 2,0 Gewichtsprozent liegen. Alkali-Mangan-Batterien enthalten seit Beginn der 1990er Jahre kein Quecksilber mehr. Davor wurde es zum Amalgamieren des Elektrodenmaterials Zink verwendet. Pole von Lithium-Batterien müssen vor Entsorgung abgeklebt werden.[18]

Kleine Batterien können in Deutschland in Einzelhandelsgeschäfte zurückgebracht werden, wenn diese auch Batterien verkaufen. Gesetzlich verpflichtend ist zwar nur die Rücknahme von Batterietypen, die der jeweilige Händler im Sortiment führt; es werden aber üblicherweise auch „fremde“ Typen akzeptiert, da dem Händler dadurch keine Nachteile oder Kosten entstehen. Zu diesem Zweck müssen dort Sammelbehälter aufgestellt sein.

Schadstoffhaltige Batterien sind zusätzlich mit chemischen Zeichen versehen.[19]

  • Pb: Batterie enthält mehr als 0,004 Masseanteil Blei
  • Cd: Batterie enthält mehr als 0,002 Masseanteil Cadmium
  • Hg: Batterie enthält mehr als 0,0005 Masseanteil Quecksilber

Die üblichen Akku- und Batteriearten (Zink-Kohle-Batterie, Alkaline-Batterie, Lithiumbatterie, NiMH-Akkumulator) unterscheiden sich in der Menge an Abfall, die sie im Verhältnis zu ihrer Kapazität verursachen.

Visualisierung der Müllmengen bei einer Verbrauchsannahme von 40 Wh pro Haushalt:[20]

Standard-Bauform: Mignon AA (LR6) Zink-Kohle-Batterien Alkali-Mangan-Batterie (Alkaline) Lithium-Batterien NiMH-Akkumulatoren
Kapazität pro Zelle: 0,25 Wh 1,67 Wh 3,91 Wh 2,9 Wh
Gewicht pro Zelle: 15 g 23 g 14 g 30 g
Volumen pro Zelle: 6,37 cm³ 6,37 cm³ 6,37 cm³ 6,37 cm³
⌀ Preis je Zelle: 0,20 € 0,49 € 2,25 € 3,50 €
Angenommen jeder der 40 Millionen Haushalte benötigt 40 Wh, dann …
Bedarf je Haushalt: 160 St. 24 St. 10 St. 13 St.
⌀ Gesamtpreis der Zellen: 47,60 € 20,65 € 24,50 € 45,50 €
Gewicht der Zellen pro Haushalt: 2,40 kg 0,56 kg 0,14 kg 0,39 kg
Gesamtvolumen der Zellen pro Haushalt [6,37 cm³]: 1.020 cm³ (~1/1 Liter) 153 cm³ (~ 1/7 Liter) 64 cm³ (~ 1/16 Liter) 83 cm³ (~ 1/12 Liter)

Wiederverwertung

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Für Starterbatterien existiert in Deutschland seit dem Jahr 2009 ein Pfandsystem. Daher werden beinahe 100 Prozent der Bleiakkumulatoren in Deutschland gesammelt und wiederverwertet.

  • Lucien F. Trueb, Paul Rüetschi: Batterien und Akkumulatoren – Mobile Energiequellen für heute und morgen. Springer, Berlin 1998, ISBN 3-540-62997-1.
  • David Linden, Thomas B. Reddy (Hrsg.): Handbook of Batteries. 3. Auflage. McGraw-Hill, New York 2002, ISBN 0-07-135978-8 (englisch).
  • Clive D. S. Tuck (Hrsg.): Modern Battery Technology. Ellis Horwood, New York 1991, ISBN 0-13-590266-5 (englisch).
  • Philipp Brückmann: Autonome Stromversorgung – Auslegung und Praxis von Stromversorgungsanlagen mit Batteriespeicher. Ökobuch, Staufen 2007, ISBN 978-3-936896-28-2.
  • Werner Döring: Einführung in die Theoretische Physik, Band II. Göschen, Berlin 1965 (speziell das Kapitel über Batterien).
  • Michael Sterner, Ingo Stadler (Hrsg.): Energiespeicher. Bedarf, Technologien, Integration. 2. Auflage, Berlin/Heidelberg 2017, ISBN 978-3-662-48893-5.
  • Jan Müggenburg (Hrsg.): Reichweitenangst: Batterien und Akkus als Medien des Digitalen Zeitalters. transcript Verlag, 2021, ISBN 978-3-8394-4880-9.
Commons: Batterien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Batterie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Dirk Flottmann, Detlev Forst, Helmut Roßwag: Chemie für Ingenieure: Grundlagen und Praxisbeispiele. Springer, 2003, ISBN 3-540-06513-X, S. 225.
  2. Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen einer Batterie und einem Akku? In: zvei.org. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Oktober 2019; abgerufen am 18. Oktober 2019.
  3. Riddle of 'Baghdad's batteries'. In: news.bbc.co.uk. BBC, 27. Februar 2003, abgerufen am 16. Oktober 2020 (britisches Englisch).
  4. a b William Edward Ayrton: Practical Electricity. Cassell, London 1891, S. 212 und folgende (englisch, archive.org [abgerufen am 23. September 2022]).
  5. Johann Wilhelm Ritter, Physiker (Todestag 23.1.1810). In: wdr.de. Abgerufen am 24. September 2022.
  6. Patent US373064: Galvanic Battery. Veröffentlicht am 15. November 1887, Erfinder: Carl Gassner.
  7. The Global Battery Market – an Industry Report Review. In: News about Energy Storage, Batteries, Climate Change and the Environment. 2. August 2014, abgerufen am 16. Oktober 2020 (amerikanisches Englisch).
  8. Battery Market Size & Share | Industry Report, 2020–2027. Abgerufen am 16. Oktober 2020 (englisch).
  9. Primary Battery Market | Growth, Trends, and Forecast (2020–2025). Abgerufen am 16. Oktober 2020 (englisch).
  10. Batterien in Elektroautos: Stopp des Wachstums absehbar. In: heise online. 9. Mai 2022, abgerufen am 7. Juni 2023.
  11. CH: Bundeskabinett billigt Entwurf BattDG – Das neue Batteriegesetz (BattG). Abgerufen am 18. Dezember 2024 (deutsch).
  12. Biobatterie löst sich im Körper auf. In: orf.at. ORF.at, 26. März 2014, archiviert vom Original am 26. März 2014;.
  13. a b Establishing harmonised methods to determine the capacity of all portable and automotive batteries and rules for the use of a label indicating the capacity of these batteries. (PDF; 3,04 MB) In: europa.eu. European Commission DG Environment, September 2008, abgerufen am 15. März 2012 (englisch).
  14. a b c INTERNATIONAL STANDARD – IEC 60086-1. (PDF; 529 kB) In: cnlumos.com. International Electrotechnical Commission, Dezember 2006, archiviert vom Original am 25. November 2011; abgerufen am 15. März 2012 (englisch).
  15. a b c INTERNATIONAL STANDARD – IEC 60086-2. (PDF; 521 kB) In: sztxr.com. International Electrotechnical Commission, Dezember 2006, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Mai 2012; abgerufen am 15. März 2012 (englisch).
  16. a b c d IEC 60086-1:2006(E), Annex, C.1 Designation system in use up to October 1990. (PDF, 525 kB) In: instrument.com.cn. IEC Central Office GENEVA, SWITZERLAND, Dezember 2006, S. 26–29, archiviert vom Original am 15. März 2017; (englisch).
  17. a b c d Wilhelm Friedrich, Carl Schaub, Gottfried Voltz: Tabellenbuch für Elektrotechnik (Ausgabe C). Zum Unterricht in Fachkunde, Fachrechnen und Fachzeichnen in Berufs-, Handwerker- und Fachschulen, sowie zum Selbstunterricht und praktischen Gebrauch für Elektroinstallateure und Elektrotechniker. 175. bis 199. Auflage. Ferd. Dümmlers Verlag, Bonn 1949.
  18. Systemadmin_Umwelt: Ratgeber: Batterien und Akkus. Umweltbundesamt, 18. April 2013 (umweltbundesamt.de [abgerufen am 4. Dezember 2018]).
  19. Hinweise zur Batterieentsorgung. In: holzkern.com. Time for Nature GmbH;.
  20. Eine Müllbilanz von Akkus und Batterien. 11. Juli 2018, abgerufen am 9. August 2021.