„Turbo-Folk“ – Versionsunterschied
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'''Turbo-Folk''' ist ein [[Musikgenre]], das sich vor allem in [[Südosteuropa]] entwickelt hat und dort breite Bevölkerungsschichten erreicht. Turbo-Folk mischt traditionelle [[Volksmusik]] und [[Schlager]] mit [[Rockmusik|Rock]], [[Popmusik|Pop]] und [[Techno]]; elektronische Instrumente werden verstärkt eingesetzt. Die Musikrichtung begann sich Ende der 1970er Jahre zu entwickeln, um im Laufe der 1980er Jahre populär zu werden. Der Turbo-Folk ist im gesamten Gebiet des ehemaligen [[Jugoslawien]]s populär, wobei das Zentrum der Turbo-Folk-Bewegung bis heute hauptsächlich [[Serbien]] ist. |
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Mit '''Turbo-Folk''' wird ein [[Musik]]-[[Genre]] aus [[Südosteuropa]] bezeichnet. Im engeren Sinn handelt es sich dabei um eine neue Musikrichtung, die sich Ende der [[1970er]] Jahre langsam zu entwickeln begann, um Ende der [[1980er]] Jahre tatsächlich sehr populär zu werden. Zentrum war und ist bis heute [[Bosnien und Herzegowina]]. Der Begriff ''Turbo-Folk'' etablierte sich vornehmlich in den westlichen Ländern, in Südosteuropa blieb er lediglich eine Fremdbezeichung, da diese Musikrichtung dort "Folk Muzika" (volkstümliche Musik) genannt wird (nicht zu verwechseln mit der Volksmusik "Narodna Muzika"). Oft treten Mischungen zwischen der Folk Muzika und den Musikrichtungen Zabavna Muzika (Popmusik), Narodna Muzika, Rock, Pop und Techno auf. Diesem Musikgenre sind seit seiner Entstehung keine Grenzen gesetzt, da ein großer Variantenreichtum besteht. |
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== Entwicklung == |
== Entwicklung == |
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Die Entwicklung des Turbo-Folk aus der traditionellen serbischen Volksmusik begann Ende der 1970er Jahre. Bis dahin wurde Volksmusik hauptsächlich mit traditionellen Musikinstrumenten gespielt, vor allem dem [[Akkordeon]]. Der Bass war meistens der klassische [[Kontrabass]], das Schlagzeug höchstens eine [[Snaredrum]], meist aber [[Bongos]]. Mitte bis Ende der 1970er Jahre nahm das Genre der ''Narodna Muzika'' (Volksmusik) eine größere Formenvielfalt an – nicht selten waren sogar ganze klassische Orchester zu hören, vor allem bei Darbietungen des Sängers [[Šaban Šaulić]]. Zu jener Zeit gab es allerdings nur wenige andere Sänger und Interpreten, die heute noch nennenswert wären. |
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Mit der Entwicklung von Studiotechnik und elektronischen Instrumenten ging auch die Entwicklung der jugoslawischen Folkmusik einen Schritt nach vorn. War es in den 1970ern eher die ältere Generation, die solche Musik hörte, wuchs nun eine junge Generation von Menschen heran, was zur Veränderung des Volksmusikstils beitrug. In [[Belgrad]] formierte sich eine Schar junger Musiker um Saša Popović, der später gemeinsam mit [[Lepa Brena]] Musikchef des [[Plattenlabel]]s [[Grand Production]] wurde. Plötzlich hörte man Rhythmen aus der Popmusik, [[Keyboard]]s, ungewöhnliche Effekte, neue Gesichter und poppige, teils sogar „ungezogene“ Texte, die man so bis dahin in dieser Musikrichtung nicht zu hören bekam. Der größte Star der jugoslawischen Musikszene war Lepa Brena („Die schöne Brena“). Begleitet wurde sie von der Band (vorher sprach man von Orchestern oder Ensembles) Slatki Greh („Die süße Sünde“), deren Frontman [[Saša Popović]] war. Die Gruppe landete viele Hits wie ''[[Čačak]]'', ''Mile voli disko'' („Mile liebt [[Disco (Musik)|Disco]]“), ''Hajde da se volimo'' („Lass uns Liebe machen“), ''Luda za tobom'' („Verrückt nach dir“), ''Čik pogodi'' („Rate mal“). Ihr Lied ''Mače moje'' („Mein Kätzchen“) wurde 1985 wegen ihres angeblich vulgären Textes verboten. Neben den neuen Sängern sangen solche Hits nun auch die älteren und etablierten Musiker, die sich sehr schnell, bis 1985, dem neuen Musikstil anpassten. Einige Beispiele für diesen Trend sind das Orchester von Mirko Kodić, Dragan Knežević, Dragan Stojković „Bosanac“ und Novica Nikolić „Patalo“. |
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Die Entwicklung der Narodna Muzika zum Turbo-Folk beginnt Ende der [[1970er]] Jahre. Bis dahin wurde Volksmusik hauptsächlich mit traditionellen Musikinstrumenten gespielt, vor allem dem [[Akkordeon]], welches große Virtousen hervorbrachte. Der Bass war meistens der klassische [[Kontrabass]], das Schlagzeug höchstens eine [[Trommel|Snaredrum]], meist aber [[Bongos]]. Mitte bis Ende der 1970er Jahre nahm das Genre der ''Narodna Muzika'' eine größere Formenvielfalt an - nicht selten waren sogar ganze klassische Orchester zu hören, vor allem bei Darbietungen des Sängers [[Šaban Šaulić]]. Zu jener Zeit gab es allerdings nur wenige Sänger und Interpreten, die heute noch nennenswert wären. |
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Das Akkordeon wird zwar heute noch benutzt, jedoch ist es zu einem der vielen Nebeninstrumente geworden, weil der größte Teil der Töne von [[Keyboard]]s stammt. Ebenso verhält es sich mit dem Schlagzeug, welches dem [[Drumcomputer]] gewichen ist. Die Entwicklung nahm vielfältige und teils bizarre Formen an: ein Sänger mit dem Künstlernamen „Louis“, der wie ein buddhistischer Mönch gekleidet war und einen Kahlkopf mit langem Schnauzbart hatte, verzeichnete eine erfolgreiche Karriere. Sein Lied ''Ne kuni me majko'' („Verfluche mich nicht, Mutter“) war einer der größten Hits in den 1980er Jahren. Plötzlich hörten auch viele Personen zu, die Folkmusik bis dahin nicht so gerne hörten und die Branche wuchs rapide. |
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Mit der Entwicklung von Studiotechnik und elektronischen Instrumenten ging auch die Entwicklung der jugoslawischen Folkmusik einen Schritt nach vorn. War es in den 1970ern eher die ältere Generation, die solche Musik hörte, wuchs nun eine junge Generation von Menschen heran, was zur Veränderung des Volksmusikstils beitrug. In [[Belgrad]] formierte sich eine Schar junger Musiker um Saša Popović, der heute gemeinsam mit [[Lepa Brena]] Musikchef des [[Plattenlabel]]s [[Grand Production]] ist. Plötzlich hörte man Rhythmen aus der Popmusik, [[Keyboard]]s, ungewöhnliche Effekte, neue Gesichter und poppige, teils sogar "ungezogene" Texte, die man so bis dahin in dieser Musikrichtung nicht zu hören bekam. Der größte Star der jugoslawischen Musikszene war „[[Lepa Brena]]“ („Die schöne Brena“). Begleitet wurde sie von der Band (vorher sprach man von Orchestern oder Ensembles) „Slatki Greh“ („Die süße Sünde“), deren Frontman [[Saša Popović]] war. Die Gruppe landete viele Hits wie „[[Čačak]]“, „Mile voli disko" („Mile liebt [[Disco (Musik)|Disco]]“), „Hajde da se volimo" („Lass uns Liebe machen“), "„Luda za tobom" („Verrückt nach dir“), „Čik pogodi" („Rate mal“). Ihr Lied „Mače moje" („Mein Kätzchen“) wurde 1985 wegen ihres angeblich vulgären Textes verboten. Neben den neuen Sängern sangen solche Hits nun auch die älteren und etablierten Musiker, die sich sehr schnell, bis [[1985]], dem neuen Musikstil anpassten. Einige Beispiele für diesen Trend sind das Orchester von Mirko Kodić, Dragan Knežević, Dragan Stojković „Bosanac“ und Novica Nikolić „Patalo“. |
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Der Begriff ''Turbo-Folk'' tauchte erst Anfang der 1990er Jahre für ein neues Subgenre der Volksmusik auf. Im „offiziellen“ Sprachgebrauch (z. B. in Medien) bezeichnet man die Musikrichtung oft als „neukomponierte Volksmusik“ (''novokomponovana narodna muzika''). Der alternative Musiker und Sänger [[Rambo Amadeus]], der in den Städten des ehemaligen Jugoslawien bei der Jugend große Popularität genoss, soll den Begriff Turbo-Folk erfunden haben. Die Bezeichnung, anfangs noch als Spottname für diese Musikrichtung gebraucht, bürgerte sich allmählich ein. Zu dieser Zeit waren einige Wegbereiter aus den 1980er Jahren, die Elemente aus Rock und Pop in ihre Musik einbrachten, auf dem Zenit ihres Erfolges, wie zum Beispiel alle Sänger von Južni Vetar, Halid Muslimović, Lepa Brena und Zorica Brunclik. In den 1990ern tauchten neue Musikstile auf, etwa [[House]] und [[Techno]], die sich in der damals von kurzlebigen modischen Trends dominierten serbischen Folkmusik niederschlugen. Zu jener Zeit waren die einflussreichsten Studiomusiker die „Futa & Zlaja Band“ und Perica Zdravković, die sich von Južni Vetar getrennt hatten, später auch Srki Boy. Mit diesen Musikern haben fast alle Turbo-Folk-Sänger ihre Alben aufgenommen. |
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Das Akkordeon wird zwar heute noch benutzt, jedoch ist es zu einem der vielen Nebeninstrumente geworden, weil der größte Teil der Töne von [[Keyboard]]s stammt. Ebenso verhält es sich mit dem Schlagzeug, welches dem [[Drumcomputer]] gewichen ist. Die Entwicklung nahm vielfältige und teils bizarre Formen an: ein Sänger mit dem Künstlernamen „Louis“, der wie ein buddhistischer Mönch gekleidet war und einen Kahlkopf mit langem Schnauzbart hatte, verzeichnete eine erfolgreiche Karriere. Sein Lied „Ne kuni me majko“ („Verfluche mich nicht, Mutter“) war einer der größten Hits in den [[1980er]] Jahren. Plötzlich hörten auch viele Personen zu, die Folkmusik bis dahin nicht so gerne hörten, und die Branche wuchs rapide. |
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Bald bekam die neue Musikrichtung, die vor allem von Jugendlichen gehört wurde, von Kritikern den Namen Turbo-Folk. Die bekanntesten Sänger jener Zeit waren: Nino, Mira Škorić, Džej Ramadanovski, Snežana Babić und Ceca Ražnatović. Später sprangen auch viele etablierte Musiker auf den Zug auf, was der Karriere der meisten mehr schadete als nutzte. Ende der 1990er Jahre kehrten so gut wie alle typischen Vertreter des Turbo-Folk ihm wieder den Rücken. |
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Der Begriff „Turbo-Folk“ tauchte erst Anfang der 1990er Jahre für ein |
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neues Subgenre der Volksmusik auf. Im „offiziellen“ Sprachgebrauch (z. B. in Medien) bezeichnet man die Musikrichtung oft als „neukomponierte Volksmusik“ (novokomponovana narodna muzika). Ein alternativer Musiker und Sänger namens Rambo Amadeus, der in den urbanen Gegenden des ehemaligen Jugoslawien bei der Jugend große Popularität genoss, soll den Begriff Turbo-Folk erfunden haben. Die Bezeichnung, anfangs noch als Spottname für diese Musikrichtung gebraucht, bürgerte sich allmählich ein. Zu dieser Zeit waren einige Wegbereiter aus den 1980er Jahren, die Elemente aus Rock und Pop in ihre Musik einbrachten, auf dem Zenit ihres Erfolges, wie zum Beispiel alle Sänger von Južni Vetar, Halid Muslimović, Halid Bešlić, Lepa Brena und Zorica Brunclik. In den 1990ern tauchten neue Musikstile auf, etwa [[House]] und [[Techno]], die sich in der damals von kurzlebigen modischen Trends dominierten serbischen Folkmusik niederschlugen. Zu jener Zeit waren die einflußreichsten Studiomusiker die „Futa & Zlaja Band“ und Perica Zdravković, die sich von Južni Vetar getrennt hatten, später auch „Srki Boy“. Mit diesen Musikern haben fast alle Turbo-Folk-Sänger ihre Alben aufgenommen. |
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Anspruchsvolle Produktionen gab es zu jener Zeit kaum. Auf der Bühne und in Video-Clips kamen viel brachiale Erotik und eine eigene, kühle und künstliche Ästhetik zum Einsatz. |
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Bald bekam die neue Musikrichtung, die vor allem von Jugendlichen gehört wurde, von Kritikern den Namen „Turbo-Folk“. Die bekanntesten Sänger jener Zeit waren: Nino, Mira Škorić, Džej Ramadanovski, Snežana Babić und die legendäre Ceca Ražnatović (Mädchenname: Veličković), die spätere Ehefrau des berühmt-berüchtigten serbischen [[Freischärler]]s und „Geschäftsmannes“ [[Željko Ražnatović Arkan]]. Später sprangen auch viele etablierte Musiker auf den Zug auf, was der Karriere der meisten mehr schadete als nutzte. Ende der 1990er Jahre kehrten so gut wie alle typischen Vertreter des Turbo-Folk ihm den Rücken. |
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Heutzutage gibt es zwar noch den Begriff Turbo-Folk, aber der Musikstil änderte sich. Viele der ehemaligen Sänger machen wieder teils anspruchsvolle ''Narodna muzika'' (Volksmusik), was als Rückbesinnung gewertet wird. Das Publikum hielt nichts mehr vom dröhnenden und wenig innovativen Einheitsbrei. Turbo-Folk basiert heute weniger auf Techno, sondern verstärkt auf arabischen Rhythmen. Viele Komponisten halten sich nicht mehr bedingungslos an modische Trends und sind innovativer, wodurch ein großer Variantenreichtum entstanden ist. |
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Anspruchsvolle Produktionen gab es zu jener Zeit kaum. Auf der Bühne und in Video-Clips kamen viel brachiale Erotik und eine eigene kühle und künstliche Ästhetik zum Einsatz. |
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Turbo-Folk ist fast ausschließlich in Ländern des ehemaligen [[Jugoslawien]] zu hören. Dort wurde er oft in der Werbung (zum Beispiel für [[Nike (Unternehmen)|Nike]] und [[Coca-Cola]]) und als Hintergrundmelodie in Spielfilmen benutzt. Die Masse der Sänger ist groß, die Qualität der Musik dagegen oft gering. Viele Sänger beenden ihre Karriere schon nach dem ersten Album, weil nicht genügend Nachfrage besteht. |
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Heutzutage gibt es zwar noch den Begriff Turbo Folk, aber die Musikart hat sich geändert. Viele der ehemaligen Sänger machen lieber gute und teils sehr anspruchsvolle „Narodna muzika“ (Volksmusik), weil eine Art der Rückbesinnung stattgefunden hat und das Publikum nichts mehr vom dröhnenden und wenig innovativen Einheitsbrei hielt. Turbo-Folk basiert heutzutage weniger auf Techno, sondern verstärkt auf arabischen Rhythmen. Viele Komponisten halten sich nicht mehr bedingungslos an modische Trends und lassen ihrer Fantasie freien Lauf, wodurch ein großer Variantenreichtum gegeben ist. |
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Politisch war Turbo-Folk seit Anfang der 1990er mit den Nationalismen des ehemaligen Jugoslawiens verbunden,<ref>Eric D. Gordy. 1999. ''The Culture of Power in Serbia: Nationalism and the Destruction of Alternatives''. University Park, PA: Pennsylvania State University Press, S. 103–164</ref> seit Mitte des Jahrzehnts ist jedoch eine stetige [[Entpolitisierung]] zu erkennen, die die internationale Vermarktung der Künstler im südosteuropäischen Raum vereinfacht. So spaltete sich die Entwicklung zwischen der volkstümlichen Musik (''Narodna Muzika'') und dem Turbo-Folk. Viele Sänger sind bei der volkstümlichen Variante geblieben und finden gegenwärtig hauptsächlich bei älteren Personen ihre Anhänger. |
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Turbo-Folk ist fast ausschließlich in Ländern des ehemaligen [[Jugoslawien]] zu hören. Dort wurde er oft in der Werbung (zum Beispiel für [[Nike]] und [[Coca Cola]]) und als Hintergrundmelodie in Spielfilmen benutzt. Zur Zeit des [[Balkankonflikt]]es galt der Turbo-Folk als Ausdruck der Politik [[Slobodan Milošević]]s, weil Svetlana „[[Ceca]]“ Ražnatović, „Königin“ des Genres, den Kriegsverbrecher [[Željko Ražnatović Arkan]] heiratete. Ceca sang und singt jedoch fast ausschließlich Liebeslieder. Ihre Popularität wurde für mediale und politische Zwecke benutzt und missbraucht, wie zum Beispiel durch gefälschte Interviews und Plakate. Obwohl der Turbo-Folk in westlichen Ländern oft mit dem serbischen [[Nationalismus]] in Verbindung gebracht wurde, ist er für das serbische Volk, und besonders für die Jugendlichen, bloß eine gern gehörte balkantypische Musikrichtung, bei der es viele Liedervarianten, auch für Feierlichkeiten und Hochzeiten gibt. Die Liedertexte bestehen zu einem Großteil aus herzzerreißenden und schmalztriefenden Geschichten über Liebeskummer, und zu geringerem Teil aus Texten über Schicksalsschläge und andere tragische Erlebnisse. Die Masse der Sänger ist groß, die Qualität der Musik dagegen oft gering. Viele Sänger beenden ihre Karriere schon nach dem ersten Album, weil genug Nachfrage nach neuen Sängern besteht. |
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So spaltete sich die Entwicklung zwischen der volkstümlichen Musik (Narodna Muzika) und dem Turbo-Folk. Viele Sänger sind bei der volkstümlichen Variante geblieben und finden heute (2006) hauptsächlich bei älteren Personen ihre Anhänger. |
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== Verbreitung == |
== Verbreitung == |
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Die Musik wird auch in [[Kroatien]], [[Bosnien und Herzegowina]], [[Montenegro]] und [[Nordmazedonien]] gehört. Zu den bekanntesten Interpreten aus diesen Ländern gehören [[Severina Vučković]] und der bosnisch-serbische Sänger [[Mile Kitić]]. Auch in Kroatien besteht der Begriff fast nur als Fremdbezeichnung, da auch dort kaum ein Interpret oder eine Interpretin ihre Musik als Turbo-Folk bezeichnen würde. In [[Slowenien]] gibt es ebenfalls eine Szene, diese ist allerdings eher im Süden des Landes beheimatet. |
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Ein großes Verdienst dieser Musikrichtung, die auch weit jenseits der Grenzen des ehemaligen Jugoslawien gerne gehört wird ([[Rumänien]], [[Türkei]], [[Griechenland]], [[Bulgarien]]), gebührt der Formation Južni Vetar, Die Band, gegründet vom Musiker Miodrag M. Ilić, feiert seit 1982 bis heute große Erfolge. Darüber hinaus wird der Begriff ''Južni Vetar'' in Südosteuropa inzwischen als eigenständige Musikrichtung verstanden, besonders in Bosnien. Der Musikstil ist eine Kombination aus serbischer Volksmusik, orientalischen Klängen und einer Prise Rockmusik. Generell sind die Rhythmen bei Južni Vetar schneller als in der „gewöhnlichen“ Volksmusik (''Narodna Muzika''). Die größten Namen der jugoslawischen Volksmusik haben ihren enormen Erfolg Miodrag M. Ilić zu verdanken. Darunter fallen: [[Mile Kitić]], [[Kemal Malovčić]], [[Sinan Sakić]], [[Dragana Mirković]], [[Šemsa Suljaković]], [[Indira Radić]], [[Ivan Kukolj Kuki]] und sehr viele mehr. Die „Zentrale“ von Južni Vetar befindet sich mitten in [[Belgrad]] – das Studio MMI. Die klassische Besetzung war: Miodrag M. Ilić (Bass), Perica Zdravković (Akkordeon, Keyboards), Sava Bojić (Gitarren). Von 1991 bis 1999 war Branislav Vasić (Akkordeon, Keys) statt P. Zdravković und Sava Bojić Mitglied von Južni Vetar, was im Allgemeinen als schwächste Phase angesehen wird. Seit dem Jahr 2000 ist wieder Sava Bojić zur Band zurückgekehrt, was zu einer Rückkehr zum alten Stil geführt hat. Južni Vetar hat bis heute weit über 15 Millionen Tonträger verkauft und hat eine eigene TV-Station sowie eine eigene Plattenfirma namens ''JuVekomerc''. |
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Die Musik wird auch in Slowenien, Kroatien und Bosnien gern gehört - viele [[Kroatien|kroatische]] und [[Bosnien und Herzegowina|bosnische]] ''Turbo-Folk-Sänger/innen'' haben sich mittlerweile auf dem Balkan bekannt machen können. Die derzeit bekannteste kroatische Interpretin ist [[Severina Vuckovic]] und der bosnisch-serbische Sänger [[Mile Kitić]]. Auch in Kroatien besteht der Begriff fast nur als Fremdbezeichnung, da auch dort kaum ein Interpret oder eine Interpretin ihre Musik als ''Turbo-Folk'' bezeichnen würde. |
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Das größte Verdienst dieser Musikrichtung, die auch weit jenseits der Grenzen des ehemaligen Jugoslawien gerne gehört wird ([[Rumänien]], [[Türkei]], [[Griechenland]], [[Bulgarien]]), gebührt der Formation „Južni Vetar“, die eine Erfindung des Musikers Miodrag M. Ilić ist und seit [[1982]] bis heute große Erfolge feiert. Der Begriff „Južni Vetar“ - wiewohl nur der Name einer Band - wird auf dem Balkan inzwischen als eigenständige Musikrichtung verstanden, besonders in Bosnien. Die größten Namen der jugoslawischen Volksmusik haben ihren enormen Erfolg Miodrag M. Ilić zu verdanken. Darunter fallen: Mile Kitić, Kemal Malovčić, Sinan Sakić, Dragana Mirković, Šemsa Suljaković, Indira Radić, Ivan Kukolj Kuki und sehr viele mehr. Die „Zentrale“ von Južni Vetar befindet sich mitten in [[Belgrad]] - das berühmte Studio MMI. Die klassische Besetzung war: Miodrag M. Ilić (Bass), Perica Zdravković (Akkordeon, Keyboards), Sava Bojić (Gitarren). Von [[1991]] bis [[1999]] war Branislav Vasić (Akkordeon, Keys) statt P. Zdravković und Sava Bojić Mitglied von ''Južni Vetar'', was im Allgemeinen als schwächste Phase angesehen wird. Seit dem Jahr [[2000]] ist wieder Sava Bojić zur Band zurückgekehrt, was zu einer Rückkehr zum alten Stil geführt hat. Der Musikstil setzt sich zusammen aus serbischer Volksmusik, orientalischen Klängen und Rhythmen mit einer Prise Rock. ''Južni Vetar'' hat bis heute weit über 15 Millionen Tonträger verkauft und hat eine eigene TV-Station sowie eine eigene Plattenfirma namens „JuVekomerc“. |
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Ein weiterer großer Name in dieser Branche ist [[Lepa Brena]] („schöne Brena“), die als erste Anfang der 1980er Jahre einen disco-ähnlichen Touch in die Volksmusik einbrachte, in Verbindung mit dem demals noch sehr unüblichen sexy Image und mit Titeln wie z. B. „Mile voli Disko“ („Mile liebt die Disco“), was ja schon alles zur späteren Entwicklung dieser Musik sagt. Lepa Brena gehört heute zu den größten Entertainern im jugoslawischen Raum und steht zusammen mit ihrem Mann [[Slobodan Živojinović|Slobodan „Bobo“ Živojinović]] auch in anderen Wirtschaftszweigen an der Spitze. |
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Und schließlich der „König“, wie man ihn nennt: Šaban Šaulić, der schon seit den 1960er Jahren die Entwicklung der jugoslawischen Musik entscheidend mitbeeinflusst hat und heute noch einer der beliebtesten Sänger des Balkan ist. |
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Wenn man einigen Stimmen der Belgrader Musikszene glauben darf, befindet sich der Turbo-Folk auf dem Rückzug. Zwar wird vermehrt westlicher Hip-Hop, Rock, Pop und alternative Musik gehört. Aber noch immer hat der Turbo-Folk in der Musikszene einen festen Platz. |
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Die zwei größten serbischen Plattenfirmen [[City Records]] und [[Grand Production]] haben fast alle heutigen Turbo-Folk-Sänger und -Musiker des Balkans unter Vertrag. |
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Die bekanntesten Turbo-Folk-Sänger geben weltweit Konzerte, wo immer sich Fans vom Balkan oder Balkanstämmige finden. Die für Veranstaltungen und Konzerte meistbesuchten amerikanischen Städte sind [[Chicago]] und [[Los Angeles]] und in Europa [[Zürich]], [[Wien]] und [[Stuttgart]]. |
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„Jugoslawischer“ Turbo-Folk ist auch im europäischen Ausland sehr bekannt (am meisten in Rumänien, Bulgarien, und Italien), da diese trotz des zum Teil starken orientalischen Flairs im Gegensatz zu griechischer und türkischer Volksmusik für Außenstehende nachvollziehbarer ist und ihm eine weniger melodiöse Schwermut eigen ist. Vor allem aber wegen des Könnens der Akkordeonspieler erfreuen sich diese Künstler großen Respekts im Ausland (zum Beispiel: Miroljub Aranđelović "Kemiš", Mirko Kodić, Bane Vasić, Siniša Tufegdžić und viele andere). |
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== Turbo-Folk im Zwist == |
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Bei der ex-jugoslawischen Diasporajugend ist der Turbo-Folk beliebter als bei ihren Altersgenossen im Herkunftsland. In den städtischen Gebieten des ehemaligen Jugoslawien gilt diese Musikrichtung oft auch als primitiv und gehört zum schlechten Geschmack. Leute, die diese Musik hören oder singen, werden auch als „Turbo seljaci“ (Turbo-Bauern) bezeichnet. Da ein Großteil der ehemals jugoslawischen Diaspora ursprünglich aus ruralen Gegenden stammt, verbinden diese Menschen den Turbo-Folk oft mit ihrer Heimat, während sich Leute, die in urbanen Gegenden groß wurden, eher mit dem „guten alten Rock“ identifizieren. In elitären Kreisen oder bei Studenten findet der Turbo-Folk überhaupt keine Anerkennung, was ihn immer wieder zu einem Streitpunkt macht. Was den Musikstil ebenfalls in Verruf gebracht hat, ist der Hang zum Extremismus bei dessen Interpreten und beim Auditorium. Nirgends sieht man so viele Religions- oder Nationalsymbole an Halsketten oder gar als Tattoos, wie an einem durchschnittlichen Turbo-Folk-Konzert. Als weiteres Beispiel kann der berühmte Sänger Mitar Mirić dienen, der Anfang der 1990er bei den Muslimenvertreibungen serbischer Paramilitärs in Ostbosnien spöttisch vor der zentralen Moschee seine Lieder sang. Während sich serbische Sänger aus anderen Musikrichtungen oft für den Frieden einsetzten und als Milošević-Kritiker laut wurden, (allen voran Liedermacher Đorđe Balašević, der dafür von der serbischen Regierung schikaniert wurde und Auftrittsverbote verhängt bekam) machten die Turbo-Folk-Interpreten meist gute Miene zum bösen Spiel und demonstrierten einen Glanz und eine Fröhlichkeit im Fernsehen, die im reellen Leben längst verflogen waren. Bis heute teilt der Turbo-Folk die Gemüter. |
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== Bekannte Sänger == |
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Anmerkung: Viele dieser Sänger singen auch völkstümliche Lieder ("Narodna Muzika") oder Pop-Songs ("Zabavna Muzika"). |
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=== Bekannte serbische Sänger === |
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* [[Aca Lukas]] |
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* Aleksandar Ilić |
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* Ana Bekuta |
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* Andrea Dokić |
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* Anica Milenković |
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* [[Baja Mali Knindža]] |
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* Balkan Beat Box (DJ-Gruppe) |
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* Bane Bojanić |
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* Bebi Dol |
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* Biljana Jevtić |
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* Boban Zdravković |
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* Bojan Tomovic |
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* Branka Stanarčić |
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* Đani |
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* [[Dara Bubamara]] |
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* Darko Filipović |
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* Dejan Matić |
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* Đerdan (Gruppe) |
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* DJ DANIX |
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* Dobrivoje Topalović |
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* Dragana Mirković |
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* Džej Ramadanovski (Rom) |
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* Extra Nena (sang früher Folk, heute jedoch Pop und Chanson) |
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* Goca Božinovska |
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* Goca Trzan |
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* Gordana Lazarević Zahar |
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* Indira Radić |
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* Ivan Kukolj Kuki |
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* Jana |
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* Jelena Brocić |
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* [[Jelena Karleuša]] |
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* [[Lepa Brena]] (gebürtigen Bosnierin, jedoch Wahlbelgraderin) |
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* Lepa Lukić |
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* Ljuba Aličić (Rom) |
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* Ljuba Lukić |
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* Madam Piano |
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* Maja Marijana |
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* Maja Odžaklijevska |
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* Marinko Rokvić |
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* Merima Njegomir |
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* Milan Babić |
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* [[Mile Kitić]] |
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* Miloš Bojanić |
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* Miroslav Ilić |
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* Mitar Mirić |
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* Nada Topčagić |
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* Nataša Bekvalac |
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* Neda Ukraden |
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* Predrag Gojković Cune |
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* Predrag Živković-Tozovac |
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* Rade Jorović |
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* Rade Lacković |
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* Rade Petrović |
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* Radiša Urošević |
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* Romana Panić |
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* Šaban Bajramović (Rom) |
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* Šaban Šaulić (Rom) |
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* Saša Matić |
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* [[Seka Aleksić]] |
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* Šeki Turković |
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* [[Sinan Sakić]] (Rom) |
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* Snežana Babić Sneki |
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* Snežana Đurišić |
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* Snežana Savić |
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* Stoja |
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* [[Svetlana Ražnatović Ceca]] |
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* Svetlana Slavković |
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* Slavica Cukteras |
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* Tanja Savić |
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* [[Toma Zdravković]] |
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* Usnija Redžepova (Roma) |
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* Vasilija Radojčić |
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* Vera Ivković |
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* Vera Matović |
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* Vesna Zmijanac |
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* Vida Pavlović |
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* Viki Miljković |
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* Zana (Gruppe) |
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* Zdravko Čolić |
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* [[Željko Joksimović]] |
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* Zlata Petrović |
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* Zorana Pavić |
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* Zorica Brunclik |
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* Zorica Marković |
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* Zvonko Demirović |
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=== Bekannte bosnische Sänger === |
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* Adelisa Hodžić |
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* Alen Islamović |
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* Amela Zuković |
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* Amir Kazić Leo |
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* Amra Halebić |
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* Asim Brkan |
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* Asim Bajrić |
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* Beba Selimović |
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* Donna Ares |
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* DJ KRMAK |
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* Elvira Rahić |
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* Emir Đulović |
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* Enes Begović |
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* Esad Plavi Muharemović |
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* Ferid Avdić |
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* Hajrudin Dervišhalidović (Dino Merlin) |
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* Halid Bešlić |
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* Halid Muslimović |
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* Hamid Ragipović Besko |
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* Hanka Paldum |
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* Hari Varešanović |
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* Haris Dinović |
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* Himzo Polovina |
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* Ibro Selmanović |
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* Jasmin Muharemović |
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* Kemal Malovčić |
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* [[Lepa Brena]] (gebürtige Bosnierin, jedoch Wahlbelgraderin) |
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* Meho Puzić |
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* Nedžad Salković |
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* Nedeljko Bajić |
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* Nihad Fetić Hakala |
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* Nikola Resic NINO |
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* Osman Hadžić |
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* Rizo Hamidović |
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* Safet Isović |
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* Sanela Sijerčić |
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* Seid Memić Vajta |
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* Šekib Mujanović |
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* Selma Bajrami |
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* Semir Cerić Koke |
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* Šemsa Suljaković |
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* Šerif Konjević |
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* Silvana Armenulić |
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* Zaim Imamović |
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* Zehra Deović |
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Ein weiterer großer Name in dieser Szene ist [[Lepa Brena]], die als erste Anfang der 1980er Jahre Discoelemente in die Volksmusik einbrachte, in Verbindung mit dem damals noch sehr unüblichen sexy Image und mit Titeln wie z. B. ''Mile voli Disko'' („Mile liebt die Disco“). |
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=== Bekannte mazedonische Sänger === |
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Die bekanntesten Turbo-Folk-Sänger geben weltweit überall dort Konzerte, wo sich ex-jugoslawische Diasporaangehörige finden. Die für Veranstaltungen und Konzerte meistbesuchten amerikanischen Städte sind [[Chicago]] und [[Los Angeles]] und in Europa [[Zürich]], [[Wien]] und [[Stuttgart]]. |
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* Jašar Ahmedovski (Singt in Serbien) |
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* Ipče Ahmedovski (Bruder von Jašar, [[25. Januar]] 1991 bei einem Autounfall ums Leben gekommen, sang in Serbien) |
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* Tose Proeski (vertont seine Alben jeweils auf mazedonisch und serbisch) |
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* Karolina Goceva (vertont ihre CDs auch auf serbisch) |
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* Adrijana Janevska |
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* Esma Redžepova (war für den Friedensnobelpreis nominiert) |
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* Kaliopi Bukle |
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* Vlado Janevski |
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* Zoran Vanev |
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Die Plattenfirmen [[Hayat Production]] aus Bosnien und Herzegowina sowie [[Grand Production]] aus Serbien haben einen Großteil der Turbo-Folk-Interpreten und -Musiker des ehemaligen Jugoslawien unter Vertrag. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche kleiner Verleger. |
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=== Bekannte kroatische Sänger === |
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„Jugoslawischer“ Turbo-Folk ist auch im europäischen Ausland bekannt (am meisten in Rumänien, Bulgarien, und Italien), da diese trotz des zum Teil starken orientalischen Flairs im Gegensatz zu griechischer und türkischer Volksmusik für Außenstehende nachvollziehbarer ist und ihm eine weniger melodiöse Schwermut eigen ist. |
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* Nives Celzijus |
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* Vesna Pezo |
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* Dusko Kulis |
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* Djidji |
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== Musikalische Stilmittel == |
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=== Bekannte montenegrinische Sänger === |
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Gesanglich bedient man sich im Turbo-Folk dem orientalisch inspirierten Verlängern und Modulieren der emotionalsten Passagen im Stück. Dies wird für westliche Ohren oft als „Jammern“ oder gar „Heulen“ empfunden. Rhythmisch wird in der Regel ein 4/4-Takt, 2/4 oder seltener auch ein 7/8-Takt verwendet. Das Schlagzeug ist oft betont auf dem zweiten und vierten Schlag. Der dritte Schlag ist oftmals versetzt, wodurch eine mitreißende und lockere Rhythmik entsteht. Es lassen sich auch Einflüsse aus dem lateinamerikanischen [[Rumba]] erkennen. Ein anderer wesentlicher Teil der Lieder ist im Gegensatz dazu rhythmisch stark vom [[Techno]] oder [[House]] der 1990er und 2000er geprägt, mit einem harten konsequenten 4/4-Takt. Die Instrumentierung bedient sich in den Zwischenspielen im Wesentlichen dem Akkordeon, Blechbläsern, Streichern und Holzbläsern. Die Klangerzeugung ist dabei oftmals am Synthesizer stark nachbearbeitet. Ebenso werden rein synthetische Klänge verwendet, die in den 1980ern auf den frühen modernen Synthesizern beruhen. Typisch war die Verwendung des Yamaha DX11 in den frühen Kompositionen. Die synthetischen Klänge werden oftmals moduliert und gebunden gespielt (Glide/Portamento). Charakteristisch ist die Verwendung von vielen [[Triller]]n. Das Akkordeon wird oftmals zweistimmig mit der oberen oder unteren Terz gespielt. Die Kombination der Zweistimmigkeit und der Triller ist auch für erfahrene Spieler sehr schwierig und anspruchsvoll. Daher werden die Terzen oftmals automatisch vom Synthesizer erzeugt. In einigen Stücken wird die Tonleiter dahingehend modifiziert, dass eine orientalisch wirkende Melodik entsteht. Trotz des orientalischen Einflusses werden Vierteltonabstände nicht verwendet. Die Akkordfolgen sind mit denen der westlichen Pop- und Rockmusik vergleichbar. |
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Die Mischung aus volkstümlichem, westlichen Pop-Rock sowie arabischen und südamerikanischen Elementen wirkt insgesamt als emotional und gleichzeitig fröhlich mitreißend. Diese Kombination macht auch den Einsatz auf Tanzveranstaltungen und in Diskotheken möglich. |
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* Dado Polumenta |
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* [[Šako Polumenta]] |
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* Beki Bekić |
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* Sergej Ćetković |
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* Andrijana Božović |
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* Marija Božović |
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* Makadam (Musikgruppe) |
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* Nenad Knežević Knez |
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* Bojan Marović |
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* Anci |
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* Zoran Kalezić |
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== Literatur == |
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== Ähnliche Musikrichtungen == |
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* {{Literatur |Autor=Elena Krsmanović |Titel=Crimen et Circenses: Serbian Turbo Folk Music and Organised Crime |Sammelwerk=Crime and Music |Hrsg=Dina Siegel, Frank Bovenkerk |Verlag=Springer Nature |Datum=2021 |ISBN=9783030498788 |Seiten=149–170}} |
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*[[Musik Griechenlands|Griechische Volksmusik]] |
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* {{Literatur |Autor=[[Matthias Thaden]] |Titel=Turbofolk : Politik und Weltmusik 2.0 |Hrsg=Claus Leggewie, Erik Meyer |Sammelwerk=Global Pop : Ein Buch zur Weltmusik |Ort=Stuttgart |Datum=2017 |Seiten=268–275}} |
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*[[Musik der Türkei|Türkische Volksmusik]] |
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* {{Literatur |Autor=Sonja Vogel |Titel=Turbofolk. Soundtrack zum Zerfall Jugoslawiens |Verlag=Ventil Verlag |Ort=Mainz |Datum=2017 |ISBN=978-3-95575-073-2}} |
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*[[Manele]] |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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* {{internetquelle |
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* [http://www.balkanmedia.com/ Mehsprachige Website mit vielen Informationen] |
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| autor=Sonja Vogel |
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| hrsg= |
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| url=https://www.welt.de/welt_print/kultur/article10081307/Der-Sound-des-Jugoslawienkonflikts.html |
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| sprache=de |
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| titel=Der Sound des Jugoslawienkonflikts |
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| werk=[[Die Welt]] |
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| seiten= |
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| datum=2010-10-05 |
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| archiv-datum= |
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| zugriff=2010-10-05 |
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| kommentar= |
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| zitat=Zehn Jahre nach dem Sturz von Milosevic erlebt auch der Turbo-Folk seinen Niedergang |
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| offline= |
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}} |
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== Einzelnachweise == |
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[[Kategorie:Musikgenre]] |
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<references/> |
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[[Kategorie:Kultur (Serbien)]] |
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[[ |
[[Kategorie:Folk-Genre]] |
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[[Kategorie:Neue Volksmusik]] |
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[[bg:Чалга]] |
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[[en:Turbo-folk]] |
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[[es:Turbo-folk]] |
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[[hr:Turbofolk]] |
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[[pl:Turbofolk]] |
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[[sh:Turbofolk]] |
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[[sr:Турбофолк]] |
Aktuelle Version vom 12. März 2025, 18:09 Uhr
Turbo-Folk ist ein Musikgenre, das sich vor allem in Südosteuropa entwickelt hat und dort breite Bevölkerungsschichten erreicht. Turbo-Folk mischt traditionelle Volksmusik und Schlager mit Rock, Pop und Techno; elektronische Instrumente werden verstärkt eingesetzt. Die Musikrichtung begann sich Ende der 1970er Jahre zu entwickeln, um im Laufe der 1980er Jahre populär zu werden. Der Turbo-Folk ist im gesamten Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens populär, wobei das Zentrum der Turbo-Folk-Bewegung bis heute hauptsächlich Serbien ist.
Entwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Entwicklung des Turbo-Folk aus der traditionellen serbischen Volksmusik begann Ende der 1970er Jahre. Bis dahin wurde Volksmusik hauptsächlich mit traditionellen Musikinstrumenten gespielt, vor allem dem Akkordeon. Der Bass war meistens der klassische Kontrabass, das Schlagzeug höchstens eine Snaredrum, meist aber Bongos. Mitte bis Ende der 1970er Jahre nahm das Genre der Narodna Muzika (Volksmusik) eine größere Formenvielfalt an – nicht selten waren sogar ganze klassische Orchester zu hören, vor allem bei Darbietungen des Sängers Šaban Šaulić. Zu jener Zeit gab es allerdings nur wenige andere Sänger und Interpreten, die heute noch nennenswert wären.
Mit der Entwicklung von Studiotechnik und elektronischen Instrumenten ging auch die Entwicklung der jugoslawischen Folkmusik einen Schritt nach vorn. War es in den 1970ern eher die ältere Generation, die solche Musik hörte, wuchs nun eine junge Generation von Menschen heran, was zur Veränderung des Volksmusikstils beitrug. In Belgrad formierte sich eine Schar junger Musiker um Saša Popović, der später gemeinsam mit Lepa Brena Musikchef des Plattenlabels Grand Production wurde. Plötzlich hörte man Rhythmen aus der Popmusik, Keyboards, ungewöhnliche Effekte, neue Gesichter und poppige, teils sogar „ungezogene“ Texte, die man so bis dahin in dieser Musikrichtung nicht zu hören bekam. Der größte Star der jugoslawischen Musikszene war Lepa Brena („Die schöne Brena“). Begleitet wurde sie von der Band (vorher sprach man von Orchestern oder Ensembles) Slatki Greh („Die süße Sünde“), deren Frontman Saša Popović war. Die Gruppe landete viele Hits wie Čačak, Mile voli disko („Mile liebt Disco“), Hajde da se volimo („Lass uns Liebe machen“), Luda za tobom („Verrückt nach dir“), Čik pogodi („Rate mal“). Ihr Lied Mače moje („Mein Kätzchen“) wurde 1985 wegen ihres angeblich vulgären Textes verboten. Neben den neuen Sängern sangen solche Hits nun auch die älteren und etablierten Musiker, die sich sehr schnell, bis 1985, dem neuen Musikstil anpassten. Einige Beispiele für diesen Trend sind das Orchester von Mirko Kodić, Dragan Knežević, Dragan Stojković „Bosanac“ und Novica Nikolić „Patalo“.
Das Akkordeon wird zwar heute noch benutzt, jedoch ist es zu einem der vielen Nebeninstrumente geworden, weil der größte Teil der Töne von Keyboards stammt. Ebenso verhält es sich mit dem Schlagzeug, welches dem Drumcomputer gewichen ist. Die Entwicklung nahm vielfältige und teils bizarre Formen an: ein Sänger mit dem Künstlernamen „Louis“, der wie ein buddhistischer Mönch gekleidet war und einen Kahlkopf mit langem Schnauzbart hatte, verzeichnete eine erfolgreiche Karriere. Sein Lied Ne kuni me majko („Verfluche mich nicht, Mutter“) war einer der größten Hits in den 1980er Jahren. Plötzlich hörten auch viele Personen zu, die Folkmusik bis dahin nicht so gerne hörten und die Branche wuchs rapide.
Der Begriff Turbo-Folk tauchte erst Anfang der 1990er Jahre für ein neues Subgenre der Volksmusik auf. Im „offiziellen“ Sprachgebrauch (z. B. in Medien) bezeichnet man die Musikrichtung oft als „neukomponierte Volksmusik“ (novokomponovana narodna muzika). Der alternative Musiker und Sänger Rambo Amadeus, der in den Städten des ehemaligen Jugoslawien bei der Jugend große Popularität genoss, soll den Begriff Turbo-Folk erfunden haben. Die Bezeichnung, anfangs noch als Spottname für diese Musikrichtung gebraucht, bürgerte sich allmählich ein. Zu dieser Zeit waren einige Wegbereiter aus den 1980er Jahren, die Elemente aus Rock und Pop in ihre Musik einbrachten, auf dem Zenit ihres Erfolges, wie zum Beispiel alle Sänger von Južni Vetar, Halid Muslimović, Lepa Brena und Zorica Brunclik. In den 1990ern tauchten neue Musikstile auf, etwa House und Techno, die sich in der damals von kurzlebigen modischen Trends dominierten serbischen Folkmusik niederschlugen. Zu jener Zeit waren die einflussreichsten Studiomusiker die „Futa & Zlaja Band“ und Perica Zdravković, die sich von Južni Vetar getrennt hatten, später auch Srki Boy. Mit diesen Musikern haben fast alle Turbo-Folk-Sänger ihre Alben aufgenommen.
Bald bekam die neue Musikrichtung, die vor allem von Jugendlichen gehört wurde, von Kritikern den Namen Turbo-Folk. Die bekanntesten Sänger jener Zeit waren: Nino, Mira Škorić, Džej Ramadanovski, Snežana Babić und Ceca Ražnatović. Später sprangen auch viele etablierte Musiker auf den Zug auf, was der Karriere der meisten mehr schadete als nutzte. Ende der 1990er Jahre kehrten so gut wie alle typischen Vertreter des Turbo-Folk ihm wieder den Rücken.
Anspruchsvolle Produktionen gab es zu jener Zeit kaum. Auf der Bühne und in Video-Clips kamen viel brachiale Erotik und eine eigene, kühle und künstliche Ästhetik zum Einsatz.
Heutzutage gibt es zwar noch den Begriff Turbo-Folk, aber der Musikstil änderte sich. Viele der ehemaligen Sänger machen wieder teils anspruchsvolle Narodna muzika (Volksmusik), was als Rückbesinnung gewertet wird. Das Publikum hielt nichts mehr vom dröhnenden und wenig innovativen Einheitsbrei. Turbo-Folk basiert heute weniger auf Techno, sondern verstärkt auf arabischen Rhythmen. Viele Komponisten halten sich nicht mehr bedingungslos an modische Trends und sind innovativer, wodurch ein großer Variantenreichtum entstanden ist.
Turbo-Folk ist fast ausschließlich in Ländern des ehemaligen Jugoslawien zu hören. Dort wurde er oft in der Werbung (zum Beispiel für Nike und Coca-Cola) und als Hintergrundmelodie in Spielfilmen benutzt. Die Masse der Sänger ist groß, die Qualität der Musik dagegen oft gering. Viele Sänger beenden ihre Karriere schon nach dem ersten Album, weil nicht genügend Nachfrage besteht.
Politisch war Turbo-Folk seit Anfang der 1990er mit den Nationalismen des ehemaligen Jugoslawiens verbunden,[1] seit Mitte des Jahrzehnts ist jedoch eine stetige Entpolitisierung zu erkennen, die die internationale Vermarktung der Künstler im südosteuropäischen Raum vereinfacht. So spaltete sich die Entwicklung zwischen der volkstümlichen Musik (Narodna Muzika) und dem Turbo-Folk. Viele Sänger sind bei der volkstümlichen Variante geblieben und finden gegenwärtig hauptsächlich bei älteren Personen ihre Anhänger.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Musik wird auch in Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro und Nordmazedonien gehört. Zu den bekanntesten Interpreten aus diesen Ländern gehören Severina Vučković und der bosnisch-serbische Sänger Mile Kitić. Auch in Kroatien besteht der Begriff fast nur als Fremdbezeichnung, da auch dort kaum ein Interpret oder eine Interpretin ihre Musik als Turbo-Folk bezeichnen würde. In Slowenien gibt es ebenfalls eine Szene, diese ist allerdings eher im Süden des Landes beheimatet.
Ein großes Verdienst dieser Musikrichtung, die auch weit jenseits der Grenzen des ehemaligen Jugoslawien gerne gehört wird (Rumänien, Türkei, Griechenland, Bulgarien), gebührt der Formation Južni Vetar, Die Band, gegründet vom Musiker Miodrag M. Ilić, feiert seit 1982 bis heute große Erfolge. Darüber hinaus wird der Begriff Južni Vetar in Südosteuropa inzwischen als eigenständige Musikrichtung verstanden, besonders in Bosnien. Der Musikstil ist eine Kombination aus serbischer Volksmusik, orientalischen Klängen und einer Prise Rockmusik. Generell sind die Rhythmen bei Južni Vetar schneller als in der „gewöhnlichen“ Volksmusik (Narodna Muzika). Die größten Namen der jugoslawischen Volksmusik haben ihren enormen Erfolg Miodrag M. Ilić zu verdanken. Darunter fallen: Mile Kitić, Kemal Malovčić, Sinan Sakić, Dragana Mirković, Šemsa Suljaković, Indira Radić, Ivan Kukolj Kuki und sehr viele mehr. Die „Zentrale“ von Južni Vetar befindet sich mitten in Belgrad – das Studio MMI. Die klassische Besetzung war: Miodrag M. Ilić (Bass), Perica Zdravković (Akkordeon, Keyboards), Sava Bojić (Gitarren). Von 1991 bis 1999 war Branislav Vasić (Akkordeon, Keys) statt P. Zdravković und Sava Bojić Mitglied von Južni Vetar, was im Allgemeinen als schwächste Phase angesehen wird. Seit dem Jahr 2000 ist wieder Sava Bojić zur Band zurückgekehrt, was zu einer Rückkehr zum alten Stil geführt hat. Južni Vetar hat bis heute weit über 15 Millionen Tonträger verkauft und hat eine eigene TV-Station sowie eine eigene Plattenfirma namens JuVekomerc.
Ein weiterer großer Name in dieser Szene ist Lepa Brena, die als erste Anfang der 1980er Jahre Discoelemente in die Volksmusik einbrachte, in Verbindung mit dem damals noch sehr unüblichen sexy Image und mit Titeln wie z. B. Mile voli Disko („Mile liebt die Disco“).
Die bekanntesten Turbo-Folk-Sänger geben weltweit überall dort Konzerte, wo sich ex-jugoslawische Diasporaangehörige finden. Die für Veranstaltungen und Konzerte meistbesuchten amerikanischen Städte sind Chicago und Los Angeles und in Europa Zürich, Wien und Stuttgart.
Die Plattenfirmen Hayat Production aus Bosnien und Herzegowina sowie Grand Production aus Serbien haben einen Großteil der Turbo-Folk-Interpreten und -Musiker des ehemaligen Jugoslawien unter Vertrag. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche kleiner Verleger.
„Jugoslawischer“ Turbo-Folk ist auch im europäischen Ausland bekannt (am meisten in Rumänien, Bulgarien, und Italien), da diese trotz des zum Teil starken orientalischen Flairs im Gegensatz zu griechischer und türkischer Volksmusik für Außenstehende nachvollziehbarer ist und ihm eine weniger melodiöse Schwermut eigen ist.
Musikalische Stilmittel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gesanglich bedient man sich im Turbo-Folk dem orientalisch inspirierten Verlängern und Modulieren der emotionalsten Passagen im Stück. Dies wird für westliche Ohren oft als „Jammern“ oder gar „Heulen“ empfunden. Rhythmisch wird in der Regel ein 4/4-Takt, 2/4 oder seltener auch ein 7/8-Takt verwendet. Das Schlagzeug ist oft betont auf dem zweiten und vierten Schlag. Der dritte Schlag ist oftmals versetzt, wodurch eine mitreißende und lockere Rhythmik entsteht. Es lassen sich auch Einflüsse aus dem lateinamerikanischen Rumba erkennen. Ein anderer wesentlicher Teil der Lieder ist im Gegensatz dazu rhythmisch stark vom Techno oder House der 1990er und 2000er geprägt, mit einem harten konsequenten 4/4-Takt. Die Instrumentierung bedient sich in den Zwischenspielen im Wesentlichen dem Akkordeon, Blechbläsern, Streichern und Holzbläsern. Die Klangerzeugung ist dabei oftmals am Synthesizer stark nachbearbeitet. Ebenso werden rein synthetische Klänge verwendet, die in den 1980ern auf den frühen modernen Synthesizern beruhen. Typisch war die Verwendung des Yamaha DX11 in den frühen Kompositionen. Die synthetischen Klänge werden oftmals moduliert und gebunden gespielt (Glide/Portamento). Charakteristisch ist die Verwendung von vielen Trillern. Das Akkordeon wird oftmals zweistimmig mit der oberen oder unteren Terz gespielt. Die Kombination der Zweistimmigkeit und der Triller ist auch für erfahrene Spieler sehr schwierig und anspruchsvoll. Daher werden die Terzen oftmals automatisch vom Synthesizer erzeugt. In einigen Stücken wird die Tonleiter dahingehend modifiziert, dass eine orientalisch wirkende Melodik entsteht. Trotz des orientalischen Einflusses werden Vierteltonabstände nicht verwendet. Die Akkordfolgen sind mit denen der westlichen Pop- und Rockmusik vergleichbar.
Die Mischung aus volkstümlichem, westlichen Pop-Rock sowie arabischen und südamerikanischen Elementen wirkt insgesamt als emotional und gleichzeitig fröhlich mitreißend. Diese Kombination macht auch den Einsatz auf Tanzveranstaltungen und in Diskotheken möglich.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Elena Krsmanović: Crimen et Circenses: Serbian Turbo Folk Music and Organised Crime. In: Dina Siegel, Frank Bovenkerk (Hrsg.): Crime and Music. Springer Nature, 2021, ISBN 978-3-03049878-8, S. 149–170.
- Matthias Thaden: Turbofolk : Politik und Weltmusik 2.0. In: Claus Leggewie, Erik Meyer (Hrsg.): Global Pop : Ein Buch zur Weltmusik. Stuttgart 2017, S. 268–275.
- Sonja Vogel: Turbofolk. Soundtrack zum Zerfall Jugoslawiens. Ventil Verlag, Mainz 2017, ISBN 978-3-95575-073-2.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sonja Vogel: Der Sound des Jugoslawienkonflikts. In: Die Welt. 5. Oktober 2010, abgerufen am 5. Oktober 2010: „Zehn Jahre nach dem Sturz von Milosevic erlebt auch der Turbo-Folk seinen Niedergang“
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Eric D. Gordy. 1999. The Culture of Power in Serbia: Nationalism and the Destruction of Alternatives. University Park, PA: Pennsylvania State University Press, S. 103–164