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„Ars Electronica“ – Versionsunterschied

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Das Festivalmotto findet man hier: https://ars.electronica.art/panic/de/
 
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Die '''Ars Electronica''' wurde am 18. September [[1979]] im Rahmen des internationalen [[Brucknerfest|Brucknerfestes]] als verbindendes Festival von [[Technologie]], [[Kunst]] und [[Gesellschaft]] gemeinsam mit der ersten [[Linzer Klangwolke]] und der Musik von [[Anton Bruckner|Bruckners]] achter Symphonie eröffnet. Einer der Gründer ist [[Herbert W. Franke]].


Die '''Ars Electronica''' ({{laS|''Elektronische Kunst''}}) ist ein [[Festival]] zur Präsentation und Förderung von [[Kunst]] in enger Verbindung mit ([[Digitaltechnik|digitaler]]) [[Technik]] und [[Gesellschaft (Soziologie)|gesellschaftlichen Fragestellungen]], das alljährlich in [[Linz]] ([[Oberösterreich]]) stattfindet. Veranstalter ist die Ars Electronica Linz GmbH, ein österreichisches Kultur-, Bildungs- und Wissenschaftsinstitut, das im Bereich der neuen Medienkunst tätig ist und 1979 in Linz gegründet wurde. Sie hat ihren Sitz im [[Ars Electronica Center]], welches das Museum der Zukunft beherbergt, in der Stadt Linz. Im Mittelpunkt der Aktivitäten von Ars Electronica stehen die Wechselwirkungen zwischen Kunst, Technologie und Gesellschaft.
Initiatoren des Festivals sind der [[Österreichischer Rundfunk|ORF]] [[Oberösterreich]] und das [[Brucknerhaus]] in [[Linz]]. Weltweit war diese Veranstaltungsreihe eine der ersten, die sich mit den künstlerischen Möglichkeiten und gesellschaftlichen Auswirkungen [[digital|digitaler]] Technologie auseinandersetzte.


== Geschichte ==
[[1996]] wurde ergänzend zum Festival ''Ars Electronica'' das Museum [[Ars Electronica Center]] eröffnet. Im Center, das sich als ''Museum of the Future'' definiert, werden permanente Computerkunst-Installationen gezeigt. Für das [[Kulturhauptstadt]]jahr 2009 soll das AEC um das Doppelte nach Osten hin vergrößert werden.
[[Datei:AECetc20090411.jpg|mini|Ars Electronica Center 2009]]
[[Datei:Ars Electronica Festival 2013 Toki Ori Ori Nasu - Falling Records.jpg|mini|Foyer im Brucknerhaus, AE Festival 2013]]

Die erste Ars Electronica wurde am 18. September 1979 im Rahmen des internationalen [[Brucknerfest]]es gemeinsam mit der ersten [[Linzer Klangwolke]] und der Musik von [[Anton Bruckner|Bruckners]] [[8. Sinfonie (Bruckner)|achter Sinfonie]] eröffnet. Als Projekt-Vorläufer wird manchmal das [[Donaulände (Linz)|forum metall]] genannt.<ref>{{OoeGeschichte |pfad=archiv/themen/kunst-und-kultur/musikgeschichte-oberoesterreichs/musikforschung-und-musikpflege/ars-electronica-festival |titel=Ars Electronica Festival |abruf=2022-08-08}}</ref> Initiatoren des Festivals waren [[Hannes Leopoldseder]] vom [[Österreichischer Rundfunk|ORF]]-[[Oberösterreich]] und [[Horst Stadlmayr]], künstlerischer Leiter des [[Brucknerhaus]]es in [[Linz]]. Das Festival fand zunächst alle zwei Jahre, seit 1986 jährlich statt. Finanziert wird es von der Stadt Linz, dem Land Oberösterreich und der Republik Österreich sowie von privaten Partnern. Die Konzeption der Ars Electronica als Forum zum Austausch von Ideen und Ort der Präsentation von Projekten an der Schnittstelle von Kunst, Technologie und Gesellschaft ging auf Hannes Leopoldseder, Intendant des ORF-Landesstudios Oberösterreich, den [[Elektronische Musik|Elektronikmusiker]] [[Hubert Bognermayr]], den [[Musikproduzent]]en [[Ulrich Rützel]] und den [[Kybernetik]]er und [[Physik]]er [[Herbert W. Franke]] zurück.<ref>Ars Electronica: [http://www.aec.at/festival/ ''Ars Electronica Festival > About'']</ref> Weltweit war diese Veranstaltungsreihe eine der ersten, die sich mit [[Digitale Kunst|digitaler Kunst]] und ihren Möglichkeiten sowie den [[Digitale Revolution|gesellschaftlichen Auswirkungen der Digitaltechnik]] auseinandersetzte.


== Bestandteile der Ars Electronica ==
== Bestandteile der Ars Electronica ==
[[Datei:Prix Ars Electronical 2013 23 winners.jpg|mini|Preisträger des Prix Ars Electronica 2013]]


Sowohl in der realen wie auch in der [[virtuell]]en Welt umfasst die Ars Electronica folgende Abteilungen:
Sowohl in der realen wie auch in der [[virtuell]]en Welt umfasst die Ars Electronica folgende Teile:
*''Center'' - Das "[[Ars Electronica Center]] - Museum der Zukunft" ist in [[Linz]]/[[Österreich]] beheimatet und das führende Museum der [[Digitale Kunst|digitalen Kunst]] und Medienkunst. Es wurde 1996 eröffnet und präsentiert dem Besucher auf 2000 m² Projekte rund um die Computerkunst und Technologie.
*'''Ars Electronica Center (AEC):''' Das [[Ars Electronica Center]] Museum der Zukunft“ in Linz ist das führende Museum der [[Digitale Kunst|digitalen Kunst]] und Medienkunst. Es wurde 1996 eröffnet und präsentiert dem Besucher auf 3000&nbsp;m² Projekte rund um die Computerkunst und Technologie. Für das [[Europäische Kulturhauptstadt|Kulturhauptstadtjahr]] 2009 wurde das AEC um das Doppelte nach Osten hin vergrößert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.linztourismus.at/freizeit/linz-entdecken/museen-und-ausstellungen/ars-electronica-center/ |titel=Ars Electronica Center |abruf=2020-06-12 |sprache=de-DE}}</ref>
*''Futurelab'' - Das Futurelab verfolgt interdisziplinäre Forschungsprojekte im Spannungsfeld von Kunst, Technologie und Gesellschaft.
*'''Ars Electronica Futurelab:''' Das [[Ars Electronica Futurelab|Futurelab]] verfolgt interdisziplinäre Forschungsprojekte im Spannungsfeld von Kunst, Technologie und Gesellschaft.
*''Festival'' - siehe unten
*'''Ars Electronica Festival:''' Siehe unten.
*''Prix'' - Jährlich werden Projekte mit dem [[Prix Ars Electronica]] ausgezeichnet. Dieser Preis wird oft als "[[Academy Awards|Oscar]]" der Computerkunst bezeichnet. Die Auszeichnung erfolgt in den folgenden Kategorien:
*'''Prix Ars Electronica:''' Mit dem [[Prix Ars Electronica]], mitunter als [[Academy Awards|Oscar]] der Computerkunst bezeichnet, werden jährlich Projekte im Bereich der digitalen Kunst und Medien ausgezeichnet.<ref>{{Internetquelle |autor=Stadt Linz |url=https://www.linz.at/kultur/100339.php |titel=Ars Electronica Center |abruf=2020-06-12 |sprache=de}}</ref> Die Auszeichnung erfolgt zurzeit (2013) in den folgenden Kategorien:
** [[Computeranimation]] /Visual Effects
** [[Computeranimation]]/[[Film]]/[[Visual Effects]]
** [[Interactive Art]]
** Digital Musics
** [[Digital Music]]s & [[Sound Art]]
** [[Interaktion | Interaktive]] Kunst
** Net Vision
** [[Hybrid Art]]
** Digital Communitys
** [[Digital Communities]]
** cybergeneration U19 - freeestyle computing
** u19 create your world (bis 2010 freestyle computing genannt)
*:Neben den Auszeichnungen des Prix Ars Electronica werden auch weitere Preise und Stipendien vergeben, aktuell sind das:
** [the next idea] Art and Technology Grant
** Collide@[[CERN]]
** OHMI-Ars Electronica Prize<ref>{{Webarchiv|url=http://ohmi.aec.at/ |wayback=20131204082301 |text=ohmi.aec.at |archiv-bot=2022-10-05 07:10:54 InternetArchiveBot }}</ref>


== Festival ==
== Festival ==
[[Datei:Ars Electronica 2008 entrance Brucknerhaus.jpg|mini|Das Brucknerhaus während des AE Festivals 2008]]
[[Datei:Ars Electronica Festival 2010 Tabakfabrik Linz 06.jpg|mini|AE Festival 2010 in der Tabakfabrik]]
[[Datei:Ars electronica center 2012 f.jpg|mini|Ars Electronica Center während des Festivals 2012]]


Das Festival als Grundstein der Ars Electronica wird seit 1979 jährlich in Linz durchgeführt, begleitet von einem großen Medienecho. Es ist das international bedeutendste Festival der digitalen Kunst. Bis 1995 wurde es geleitet durch [[Peter Weibel (Künstler)|Peter Weibel]], seit 1996 durch [[Gerfried Stocker]], dessen Vertrag kurz vor der Eröffnung des Festivals 2004 um weitere fünf Jahre (bis 2009 inkl. Option auf 2010, falls Linz [[Kulturhauptstadt Europas]] wird) vom Magistrat der Stadt Linz verlängert wurde.
Das Ars Electronica Festival als Grundstein der Ars Electronica wird seit 1979 jährlich in Linz durchgeführt, begleitet von einem großen Medienecho. Es ist das international bedeutendste Festival der [[Digitale Kunst|digitalen Kunst]], das Trends und langfristige Entwicklungen zukunftsorientiert in Form künstlerischer Werke, Diskussionsforen und wissenschaftlicher Begleitung vorstellt. Bis 1995 wurde es geleitet durch [[Peter Weibel (Künstler)|Peter Weibel]], seit 1996 durch [[Gerfried Stocker]]<!--, dessen Vertrag kurz vor der Eröffnung des Festivals 2004 vom Magistrat der Stadt Linz bis 2010 verlängert wurde-->.


Ausstellungen und Performances finden im Ars Electronica Center, im Brucknerhaus, im [[Lentos]], in den Räumen der [[Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz|Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung]] und an verschiedenen weiteren Orten in Linz statt. Nur 2010 wurden alle Ausstellungen, Symposien und auch die Verleihung des Prix Ars Electronica an einem Ort, den Gebäuden der ehemaligen [[Tabakfabrik Linz|Linzer Tabakfabrik]], zusammengeführt.
Die Festivals stehen jedes Jahr unter einem anderen Motto:


Schwerpunktmäßig gibt es verschiedene Kooperationen mit Forschungseinrichtungen wie der [[Universität Tokio]] (2008), dem [[MIT Media Lab]] (2009) oder dem [[Japan Media Arts Festival]] (2009), die ihre Tätigkeit im Rahmen des Festivals präsentieren. Von der Ars Electronica geförderte Medienkunstprojekte finden regelmäßig in Zusammenarbeit mit Unternehmen und Forschungsinstitutionen wie dem [[CERN]]<ref>Ars Electronica und CERN: [https://arts.web.cern.ch/ ''Collide@CERN Digital Arts prize'']</ref> statt.
* [[1987]] "Der freie Klang"

* [[1988]] "Kunst der Szene"
Während des Festivals werden neben den Ausstellungen auch Symposien zu techno-kulturellen Phänomenen und den philosophisch-theoretischen Aspekten der technologischen Entwicklung unter Beteiligung internationaler Experten durchgeführt.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.aec.at/about/de/geschichte/ |wayback=20140202094828 |text=Geschichte der Ars Electronica }}</ref>
* [[1989]] "Im Netz der Systeme"

* [[1990]] "Digitale Träume, virtuelle Welten"
Das Festival steht jedes Jahr unter einem anderen Motto:<ref>[https://archive.aec.at/ Link zum Archiv]</ref>
* [[1991]] "Out of Control"

* [[1992]] "Endo Nano"
* 1987: „Der freie Klang“
* [[1993]] "Genetische Kunst, künstliches Leben"
* 1988: „Kunst der Szene“
* [[1994]] "Intelligente Ambiente"
* 1989: „Im Netz der Systeme“
* [[1995]] "Welcome to the Wired World"
* 1990: „Digitale Träume, virtuelle Welten“
* [[1996]] "Memesis"
* 1991: „Out of Control“
* [[1997]] "Flesh-Factor"
* 1992: „Endo Nano“
* [[1998]] "Infowar"
* 1993: „Genetische Kunst, künstliches Leben“
* [[1999]] "Life Science"
* 1994: „Intelligente Ambiente“
* [[2000]] "Next Sex"
* 1995: „Welcome to the Wired World“
* [[2001]] "Takeover"
* 1996: „Memesis“
* [[2002]] "Unplugged"
* 1997: „Flesh-Factor“
* [[2003]] "Code - The Language of our Time"
* 1998: „[[Informationskrieg|Infowar]]“
* [[2004]] "Timeshift – The World in 25 Years"
* 1999: „Life Science“
* [[2005]] "Hybrid - Living in Paradox"
* 2000: „Next Sex“
* [[2006]] "Simplicity - The art of complexity" [[http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Ars_Electronica_Center_2006_Linz.jpg Ars Electronica Center in Linz ]]
* 2001: „Takeover“
* 2002: „Unplugged“
* 2003: „Code – The Language of our Time“
* 2004: „Timeshift – The World in 25 Years“
* 2005: „Hybrid – Living in Paradox“
* 2006: „Simplicity – The art of complexity“
* 2007: „Goodbye Privacy“
* 2008: „A New Cultural Economy – wenn Eigentum an seine Grenzen stößt“
* 2009: „Human Nature“
* 2010: „repair – sind wir noch zu retten“
* 2011: „Origin – wie alles beginnt“
* 2012: „THE BIG PICTURE“
* 2013: „TOTAL RECALL – The Evolution of Memory“
* 2014: „C – What it takes to change“
* 2015: „POSTCITY – Lebensräume für das 21. Jahrhundert“
* 2016: „RADICAL ATOMS and the alchemists of our time“
* 2017: „Artificial Intelligence – Das andere Ich“
* 2018: „ERROR: the Art of Imperfection“
* 2019: 5.–9. September: „Out of the Box – Die [[Midlife-Crisis]] der [[Digitale Revolution|Digitalen Revolution]]“<ref>[https://ars.electronica.art/outofthebox/ Informationen zum Festival] auf der Website des Veranstalters, abgerufen am 2. August 2019.</ref> / Visualisierte Klangwolke am 7. September.
* 2020: „In Kepler’s Gardens - Eine globale Reise zur Vermessung der ‚neuen‘ Welt“
* 2021: „A New Digital Deal“
* 2022: „Welcome to Planet B - a different live is possible! But how?“
* 2023: „Who Owns the Truth? – Wem gehört die Wahrheit?“
* 2024: „HOPE – who will turn the tide“
* 2025: „PANIC – yes/no“
== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* [http://www.aec.at/ Ars Electronica]
* {{OeML|Ars_Electronica|Ars Electronica|BB}}


== Einzelnachweise ==
* [http://www.aec.at Ars Electronica]
<references />
* Professor [[Herbert W. Franke]], Mitbegründer der Ars Electronica


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[[Kategorie:Computerkunst]]
[[Kategorie:Computerkunst]]
[[Kategorie:Linz]][[Kategorie:Veranstaltung]]
[[Kategorie:Medienkunst]]
[[Kategorie:Kunst (Linz)]]

[[Kategorie:Künstlerische Veranstaltung in Österreich]]
[[en:Ars Electronica]]
[[Kategorie:Unternehmen (Linz)]]
[[ja:アルス・エレクトロニカ]]
[[Kategorie:Unternehmen der Stadt Linz]]
[[pl:Ars Electronica]]
[[Kategorie:Veranstaltung (Medien)]]
[[Kategorie:Erstveranstaltung 1979]]
[[Kategorie:Veranstaltung (Zeitgenössische Kunst)]]
[[Kategorie:Hackerkultur]]

Aktuelle Version vom 15. Juli 2025, 20:16 Uhr

Logo der Ars Electronica

Die Ars Electronica (lateinisch Elektronische Kunst) ist ein Festival zur Präsentation und Förderung von Kunst in enger Verbindung mit (digitaler) Technik und gesellschaftlichen Fragestellungen, das alljährlich in Linz (Oberösterreich) stattfindet. Veranstalter ist die Ars Electronica Linz GmbH, ein österreichisches Kultur-, Bildungs- und Wissenschaftsinstitut, das im Bereich der neuen Medienkunst tätig ist und 1979 in Linz gegründet wurde. Sie hat ihren Sitz im Ars Electronica Center, welches das Museum der Zukunft beherbergt, in der Stadt Linz. Im Mittelpunkt der Aktivitäten von Ars Electronica stehen die Wechselwirkungen zwischen Kunst, Technologie und Gesellschaft.

Ars Electronica Center 2009
Foyer im Brucknerhaus, AE Festival 2013

Die erste Ars Electronica wurde am 18. September 1979 im Rahmen des internationalen Brucknerfestes gemeinsam mit der ersten Linzer Klangwolke und der Musik von Bruckners achter Sinfonie eröffnet. Als Projekt-Vorläufer wird manchmal das forum metall genannt.[1] Initiatoren des Festivals waren Hannes Leopoldseder vom ORF-Oberösterreich und Horst Stadlmayr, künstlerischer Leiter des Brucknerhauses in Linz. Das Festival fand zunächst alle zwei Jahre, seit 1986 jährlich statt. Finanziert wird es von der Stadt Linz, dem Land Oberösterreich und der Republik Österreich sowie von privaten Partnern. Die Konzeption der Ars Electronica als Forum zum Austausch von Ideen und Ort der Präsentation von Projekten an der Schnittstelle von Kunst, Technologie und Gesellschaft ging auf Hannes Leopoldseder, Intendant des ORF-Landesstudios Oberösterreich, den Elektronikmusiker Hubert Bognermayr, den Musikproduzenten Ulrich Rützel und den Kybernetiker und Physiker Herbert W. Franke zurück.[2] Weltweit war diese Veranstaltungsreihe eine der ersten, die sich mit digitaler Kunst und ihren Möglichkeiten sowie den gesellschaftlichen Auswirkungen der Digitaltechnik auseinandersetzte.

Bestandteile der Ars Electronica

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Preisträger des Prix Ars Electronica 2013

Sowohl in der realen wie auch in der virtuellen Welt umfasst die Ars Electronica folgende Teile:

  • Ars Electronica Center (AEC): Das „Ars Electronica Center – Museum der Zukunft“ in Linz ist das führende Museum der digitalen Kunst und Medienkunst. Es wurde 1996 eröffnet und präsentiert dem Besucher auf 3000 m² Projekte rund um die Computerkunst und Technologie. Für das Kulturhauptstadtjahr 2009 wurde das AEC um das Doppelte nach Osten hin vergrößert.[3]
  • Ars Electronica Futurelab: Das Futurelab verfolgt interdisziplinäre Forschungsprojekte im Spannungsfeld von Kunst, Technologie und Gesellschaft.
  • Ars Electronica Festival: Siehe unten.
  • Prix Ars Electronica: Mit dem Prix Ars Electronica, mitunter als „Oscar“ der Computerkunst bezeichnet, werden jährlich Projekte im Bereich der digitalen Kunst und Medien ausgezeichnet.[4] Die Auszeichnung erfolgt zurzeit (2013) in den folgenden Kategorien:
    Neben den Auszeichnungen des Prix Ars Electronica werden auch weitere Preise und Stipendien vergeben, aktuell sind das:
    • [the next idea] Art and Technology Grant
    • Collide@CERN
    • OHMI-Ars Electronica Prize[5]
Das Brucknerhaus während des AE Festivals 2008
AE Festival 2010 in der Tabakfabrik
Ars Electronica Center während des Festivals 2012

Das Ars Electronica Festival als Grundstein der Ars Electronica wird seit 1979 jährlich in Linz durchgeführt, begleitet von einem großen Medienecho. Es ist das international bedeutendste Festival der digitalen Kunst, das Trends und langfristige Entwicklungen zukunftsorientiert in Form künstlerischer Werke, Diskussionsforen und wissenschaftlicher Begleitung vorstellt. Bis 1995 wurde es geleitet durch Peter Weibel, seit 1996 durch Gerfried Stocker.

Ausstellungen und Performances finden im Ars Electronica Center, im Brucknerhaus, im Lentos, in den Räumen der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung und an verschiedenen weiteren Orten in Linz statt. Nur 2010 wurden alle Ausstellungen, Symposien und auch die Verleihung des Prix Ars Electronica an einem Ort, den Gebäuden der ehemaligen Linzer Tabakfabrik, zusammengeführt.

Schwerpunktmäßig gibt es verschiedene Kooperationen mit Forschungseinrichtungen wie der Universität Tokio (2008), dem MIT Media Lab (2009) oder dem Japan Media Arts Festival (2009), die ihre Tätigkeit im Rahmen des Festivals präsentieren. Von der Ars Electronica geförderte Medienkunstprojekte finden regelmäßig in Zusammenarbeit mit Unternehmen und Forschungsinstitutionen wie dem CERN[6] statt.

Während des Festivals werden neben den Ausstellungen auch Symposien zu techno-kulturellen Phänomenen und den philosophisch-theoretischen Aspekten der technologischen Entwicklung unter Beteiligung internationaler Experten durchgeführt.[7]

Das Festival steht jedes Jahr unter einem anderen Motto:[8]

  • 1987: „Der freie Klang“
  • 1988: „Kunst der Szene“
  • 1989: „Im Netz der Systeme“
  • 1990: „Digitale Träume, virtuelle Welten“
  • 1991: „Out of Control“
  • 1992: „Endo Nano“
  • 1993: „Genetische Kunst, künstliches Leben“
  • 1994: „Intelligente Ambiente“
  • 1995: „Welcome to the Wired World“
  • 1996: „Memesis“
  • 1997: „Flesh-Factor“
  • 1998: „Infowar
  • 1999: „Life Science“
  • 2000: „Next Sex“
  • 2001: „Takeover“
  • 2002: „Unplugged“
  • 2003: „Code – The Language of our Time“
  • 2004: „Timeshift – The World in 25 Years“
  • 2005: „Hybrid – Living in Paradox“
  • 2006: „Simplicity – The art of complexity“
  • 2007: „Goodbye Privacy“
  • 2008: „A New Cultural Economy – wenn Eigentum an seine Grenzen stößt“
  • 2009: „Human Nature“
  • 2010: „repair – sind wir noch zu retten“
  • 2011: „Origin – wie alles beginnt“
  • 2012: „THE BIG PICTURE“
  • 2013: „TOTAL RECALL – The Evolution of Memory“
  • 2014: „C – What it takes to change“
  • 2015: „POSTCITY – Lebensräume für das 21. Jahrhundert“
  • 2016: „RADICAL ATOMS and the alchemists of our time“
  • 2017: „Artificial Intelligence – Das andere Ich“
  • 2018: „ERROR: the Art of Imperfection“
  • 2019: 5.–9. September: „Out of the Box – Die Midlife-Crisis der Digitalen Revolution[9] / Visualisierte Klangwolke am 7. September.
  • 2020: „In Kepler’s Gardens - Eine globale Reise zur Vermessung der ‚neuen‘ Welt“
  • 2021: „A New Digital Deal“
  • 2022: „Welcome to Planet B - a different live is possible! But how?“
  • 2023: „Who Owns the Truth? – Wem gehört die Wahrheit?“
  • 2024: „HOPE – who will turn the tide“
  • 2025: „PANIC – yes/no“
Commons: Ars Electronica – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ars Electronica Festival. In: ooegeschichte.at. Virtuelles Museum Oberösterreich, abgerufen am 8. August 2022.
  2. Ars Electronica: Ars Electronica Festival > About
  3. Ars Electronica Center. Abgerufen am 12. Juni 2020 (deutsch).
  4. Stadt Linz: Ars Electronica Center. Abgerufen am 12. Juni 2020.
  5. ohmi.aec.at (Memento des Originals vom 4. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ohmi.aec.at
  6. Ars Electronica und CERN: Collide@CERN Digital Arts prize
  7. Geschichte der Ars Electronica (Memento vom 2. Februar 2014 im Internet Archive)
  8. Link zum Archiv
  9. Informationen zum Festival auf der Website des Veranstalters, abgerufen am 2. August 2019.