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„Pulkovo Airlines“ – Versionsunterschied

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'''Pulkovo Airlines''' ist eine in [[Sankt Petersburg]] beheimatete [[Russland|russische]] Fluggesellschaft. Sie gehört zum Unternehmen '''Pulkovo Aviation Enterprise''', das auch den Petersburger [[Flughafen Pulkowo]] betreibt. Beide sind nach einem Vorort der Stadt Sankt Petersburg benannt, neben dem der Flughafen liegt.
'''Pulkovo Airlines''' ({{ruS|Авиапредприятие Пулково}}) war bis zu ihrer Übernahme durch die Fluggesellschaft [[Rossija (Fluggesellschaft)|Rossija]] eine in [[Sankt Petersburg]] beheimatete [[Russland|russische]] Fluggesellschaft. Sie gehörte zum Unternehmen '''Pulkovo Aviation Enterprise''', das auch den [[Flughafen Pulkowo]] betrieben hat. Im Oktober 2006 wurde die Gesellschaft in zwei eigenständige Gesellschaften getrennt. Beide sind nach einem Vorort der Stadt Sankt Petersburg benannt, neben dem der Flughafen liegt.


==Geschichte==
== Geschichte ==
Pulkovo Airlines bezeichnet sich als älteste Fluggesellschaft Russlands. Sie nahm am 24. Juni 1932 als Teil der [[Aeroflot]] den Flugbetrieb auf. Vorgänger der heutigen Gesellschaft war die ''Leningrad-Division'' der [[Sowjetunion|sowjetischen]] Aeroflot.
Pulkovo Airlines bezeichnete sich als älteste Fluggesellschaft Russlands, obwohl sie erst 1992 gegründet wurde und bis dahin nur eine am 24. Juni 1932 gegründete Abteilung der [[Aeroflot]] war. Vorgänger der heutigen Gesellschaft war somit das Leningrader Direktorat der [[Sowjetunion|sowjetischen]] Aeroflot.


Auch nach Ende der Sowjetunion trugen die Flugzeuge zunächst weiter den Aeroflot-Schriftzug, auch wenn 1992 der ''Pulkovo Aviation''-Konzern gegründet wurde, der sämtliche Flugzeuge der Division übernahm. 1996 wurde die Firmierung in ''Pulkovo Aviation Enterprise'' geändert. Erst 1997 erhielten die Flugzeuge dann eine eigene Farbgebung. Viele unrentable Strecken wurden eingestellt. Mit neuen Routen wurde vor allem das westliche Ausland und [[Israel]] angeflogen.
Auch nach Ende der Sowjetunion trugen die Flugzeuge zunächst weiter den Aeroflot-Schriftzug, auch wenn 1992 der ''Pulkovo Aviation''-Konzern gegründet wurde, der sämtliche Flugzeuge der Division übernahm. Im Jahr 1996 wurde die Firmierung in ''Pulkovo Aviation Enterprise'' geändert. Erst 1997 erhielten die Flugzeuge dann eine eigene Farbgebung. Viele unrentable Strecken wurden eingestellt. Mit neuen Routen wurden vor allem das westliche Ausland und [[Israel]] angeflogen.


2001 trat Pulkovo der [[IATA]] bei. Bis heute bestehen enge Verbindungen mit der Aeroflot. Im Juni 2006 schloss Pulkovo eine [[Codesharing]]-Vereinbarung mit [[Aeroflot]], über das gemeinsame betreiben verschiedener Europaflüge von Sankt Petersburg aus, ab.
Im Jahr 2001 trat Pulkovo der [[IATA]] bei. Bis heute bestehen enge Verbindungen mit der Aeroflot. Im Juni 2006 schloss Pulkovo eine [[Codesharing]]-Vereinbarung mit [[Aeroflot]], über das gemeinsame Betreiben verschiedener Europaflüge von Sankt Petersburg aus, ab. Die Gesellschaft beschäftigt etwa 1600 Angestellte.


Am 27. Oktober 2006 wurde die schon seit 2003 angestrebte [[Fusion (Wirtschaft)|Fusion]] von Pulkovo Airlines mit der Fluggesellschaft [[Rossija (Fluggesellschaft)|Rossija]] offiziell vollzogen, wobei die hierbei neu entstandene Fluggesellschaft die Bezeichnung Rossija trägt. Die Flotte der Rossija wurde zuvor bereits von Pulkovo operativ gemanagt. Mit dem Inkrafttreten des Winterflugplans am 29. Oktober 2006 wird Pulkowo nur noch als Bezeichnung des Flughafens weitergeführt, während das Fluggeschäft unter dem neuen Namen Rossija betrieben wird.
==Aktuelle Situation==
Im Jahr 2003 flog die Gesellschaft zu 34 Zielen in 23 Ländern (vor allem Westeuropas), und zu 12 Städten innerhalb der [[Gemeinschaft unabhängiger Staaten]]. Sie beförderte etwa 2,4 Millionen Passagiere (2003), ungefähr zwei Drittel davon auf Auslandsflügen. Die Gesellschaft beschäftigt etwa 1600 Angestellte.


Die Fusion soll vor allem von der Regierung, die sich die direkte Kontrolle über die zweitgrößte russische Fluggesellschaft erhoffen soll (siehe hierzu auch: [[Rossija (Fluggesellschaft)|Rossija]]), initiiert worden sein. Eine weitere Motivation für die Fusion soll der internationale Druck auf [[Sankt Petersburg]] und Russland sein, den Betreiber des Flughafens und den Betreiber der diesen Flughafen beherrschenden Fluglinie juristisch zu trennen.
Es kommt inzwischen auch zu einer engen Zusammenarbeit mit nicht-russischen Fluggesellschaften. Im Juni 2006 wurden [[Codesharing]]-Vereinbarungen mit der polnischen Staatslinie [[Lot]] für die Strecke Kalingrad-Warschau und mit der Billigfluglinie ''Norwegian'' auf der Strecke Sankt Petersburg-Oslo unterzeichnet.


Für Aufmerksamkeit sorgte in der Branche die Nachricht, dass die (staatliche) Sankt Petersburger Aussenhandelsbank [[WTB]] die Finanzierung (Leasing) von bis zu 16 [[Airbus A320-200]] für die neue Pulkovo/Rossija-Gruppe übernommen hat. Die Flugzeuge sollen nach vollzogener Fusion übergeben werden, wobei noch unklar ist, welche der beiden Marken sie tragen werden. Gleichzeitig wurde bekannt, dass die WTB 4,8 % der Anteile an der [[Airbus]]-Muttergesellschaft [[EADS]] übernommen hat.
Seit 2003 soll die Gesellschaft eine Fusion mit der Fluggesellschaft [[Rossija (Fluggesellschaft)|Rossija]] anstreben. Die Flotte der [[Rossija (Fluggesellschaft)|Rossija]] wird bereits von Pulkovo operativ gemanagt. Die Fusion soll bis Oktober 2006 vollzogen werden – unter dem Namen Rossija. Während zunächst davon ausgegangen wurde, dass Pulkowo nur noch als Bezeichnung des Flughafens weitergeführt wird, lässt eine Erklärung vom April 2006 den Schluss zu, dass die Marke Pulkovo auch nach der Fusion erhalten bleiben soll ("brand surviving").


Es kommt inzwischen auch zu einer engen Zusammenarbeit mit nicht-russischen Fluggesellschaften. Im Juni 2006 wurden [[Codesharing]]-Vereinbarungen mit der polnischen Staatslinie [[Polskie Linie Lotnicze|LOT]] für die Strecke Kaliningrad-Warschau und mit der Billigfluglinie ''Norwegian'' auf der Strecke Sankt Petersburg-Oslo unterzeichnet.
Die Fusion soll vor allem aus dem Kreml, der sich die direkte Kontrolle über die zweitgrößte russische Fluggesellschaft erhoffen soll (siehe hierzu auch: [[Rossija (Fluggesellschaft)|Rossija]] ) betrieben werden. Eine weitere Motivation für die Fusion soll der internationale Druck auf [[Sankt Petersburg]] und Russland sein, den Betreiber des Flughafens und den Betreiber der diesen Flughafen beherrschenden Fluglinie juristisch zu trennen.


Ende September 2006 tauchten Berichte auf, das Pulkovo auf die „Schwarze Liste“ der Airlines kommen würde, denen wegen Sicherheitsproblemen der Einflug verboten ist. Doch nachdem die beanstandeten Sicherheitsmängel beseitigt worden waren, wurde dieser Schritt Anfang Oktober desselben Jahres zurückgenommen.
Insbesondere westliche [[Billigfluggesellschaft]]en sollen sich eine erhebliche Ausweitung der [[Slot (Luftfahrt)|Slot]]s für diese touristisch hochattraktive Stadt erhoffen, während sich die Stadt St. Petersburg als Eigentümerin des Flughafens Mehreinnahmen durch mehr anfliegende Gesellschaften verspricht. Im Sommer 2006 wurde eine der beiden Landebahnen des [[Flughafen Sankt Petersburg]] ausgebaut. Sie ist die erste Piste in Russland, die für den neuen Großraumjet [[Airbus A 380]] geeignet ist.
Laut Aussage von EU-Verkehrskommissar [[Jacques Barrot]] will seine Behörde diese Fluglinie allerdings genauer beobachten.


== Ziele ==
Für Aufmerksamkeit sorgte in der Branche die Nachricht, dass die (staatliche) Sankt Petersburger Aussenhandelsbank [[Wneschtorgbank]] die Finanzierung (Leasing) von bis zu 16 [[Airbus 320-200]] für die neue Pulkovo/Rossija-Gruppe übernommen hat. Die Flugzeuge sollen nach vollzogener Fusion übergeben werden, wobei noch unklar ist welche der beiden Marken sie tragen werden. Gleichzeitig wurde bekannt, dass die [[Wneschtorgbank]] 4,8% der Anteile an der [[Airbus]]-Muttergesellschaft [[EADS]] übernommen hat.
Im Jahr 2003 flog die Gesellschaft zu 34 Zielen in 23 Ländern (vor allem Westeuropas), und zu 12 Städten innerhalb der [[Gemeinschaft unabhängiger Staaten]]. Sie beförderte etwa 2,4 Millionen Passagiere (2003), ungefähr zwei Drittel davon auf Auslandsflügen.

Während die bereits eingesetzten [[Boeing 737-500]], die von der irischen Fluggesellschaft [[Aer Lingus]] bezogen wurden und auch eine ganze Reihe der eingesetzten [[Tupolew]]-Flugzeuge gebraucht gekauft wurden, wäre der tatsächlicher Bezug so einer so großen Zahl hochmoderner, neuer [[Airbus]]-Flugzeuge einen Quantensprung in der Geschichte der Fluggesellschaft.


== Flotte ==
== Flotte ==
[[Bild:Pulkovo B737-500 EI-CDD.jpg|thumb|200px|[[Boeing 737]]-500 der Pulkovo Airlines]]
[[Datei:Pulkovo Tu-154M RA-85753.jpg|mini|250px|[[Tupolew PSC|Tupolev]] [[Tupolew Tu-154|Tu-154]] der Pulkovo Airlines am [[Flughafen Düsseldorf]]]]
(Stand: Juli 2006)
(Stand: Juli 2006)
*5 [[Boeing 737-500]]
* &nbsp;&nbsp;5 [[Boeing 737-500]]
*7 [[Iljuschin Il-86]]
* &nbsp;&nbsp;7 [[Iljuschin Il-86]]
*11 [[Tupolew Tu-134]]A-3
* 11 [[Tupolew Tu-134]]A-3
*7 [[Tupolew Tu-154]]B-2
* &nbsp;&nbsp;7 [[Tupolew Tu-154]]B-2
*19 [[Tupolew Tu-154]]M
* 19 [[Tupolew Tu-154]]M

==Un-/Zwischenfälle==
Am [[22. August]] [[2006]] sind beim Absturz einer [[Tupolew Tu-154|Tupolew Tu-154M]] (mit der Registrierung RA-85185) der Pulkovo Airlines auf dem Flug von [[Anapa]] nach St. Petersburg in der Nähe von [[Donezk]] in der Ostukraine 160 Passagiere und 10 Besatzungmitglieder getötet worden.

In den russischen Medien werden die Ursachen des Flugzeugunglücks wie folgt diskutiert: Dass das Vertrauen der Redakteure in die offiziellen Verlautbarungen der untersuchenden Behörden offenbar nicht groß ist, legt die Einleitung des Leitartikels der Freitagsausgabe (25.8.) nah: „[[Iswestija]] ([[Russische Sprache|russ.]] Известия, dt. ''Nachrichten'') (landesweit vertriebene Tageszeitung) setzt die eigene Aufklärung der Ursachen des Absturzes der Tu-154 in der Nähe von Donezk fort“, heißt es dort heroisch.

Nach „Iswestija“ vorliegenden Informationen sollen die ukrainischen Fluglotsen dem Piloten des später verunglückten Flugzeugs die Möglichkeit verwehrt haben, vom vorgegebenen Kurs um mehr als 20 Kilometer abzuweichen. Die Schlechtwetterfront, die der Pilot umfliegen wollte, war aber bedeutend breiter.

Wie „Iswestija“ ergänzt, hätten die Fluglotsen aber gar nicht anders handeln können. Denn für eine weitere als die eingeräumte Kursabweichung hätten die Fluglotsen zunächst die zuständigen Kollegen in den umliegenden Gebieten um Erlaubnis bitten müssen. In der Kürze der Zeit war das offenbar aber nicht möglich.

Der Pilot der Tu-154 musste sich zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden: Erstens hätte er nach Anapa zurückkehren können – eine Möglichkeit, die der Pilot eines auf demselben Kurs folgenden, türkischen Flugzeugs wählte. Zweitens konnte der Pilot versuchen, in entsprechender Höhe über das Unwettergebiet hinweg zu fliegen. Der Pilot der Unglücksmaschine entschied sich für eben diese zweite Variante.

Nach ersten Experteneinschätzungen soll der Pilot die Tupolew auf eine Flughöhe zwischen 11,5 und 12,5 Kilometern hochgezogen haben. Eine Höhe, für die ein Flugzeug dieser Klasse nicht konstruiert ist. In Folge des Manövers verlor die Tupolew an Geschwindigkeit, kam ins Trudeln und stürzte ab.


== Zwischenfälle ==
Endgültige Gewissheit über den Ablauf des Unglücks soll die Auswertung der Flugschreiber bringen, mit der zwei Tage nach dem Absturz begonnen wurde. Zur Identifizierung der Leichen waren ebenfalls 24. August 249 Verwandte der verunglückten Passagiere in die Ukraine angereist.
* Am 24. Februar 1994 stürzte eine [[Antonow An-12|Antonow An-12BP]] der Pulkovo Airlines ([[Luftfahrzeugkennzeichen]] ''RA-11118'') im Landeanflug auf den [[Flughafen Naltschik]] ab, wobei alle 13 Insassen ums Leben kamen. Der Unfall wurde auf eine unentdeckte Vereisung des [[Höhenruder|Höhenleitwerks]] zurückgeführt, die nach dem Ausfahren der Landeklappen in die Endstellung zum Kontrollverlust führte ''(siehe auch [[Pulkovo-Airlines-Flug 9045]])''.<ref>[https://aviation-safety.net/database/record.php?id=19940224-0 Unfallbericht AN-12 RA-11118], [[Aviation Safety Network]] (englisch), abgerufen am 31. März 2020.</ref>


* Am 28. Juli 2002 stürzte eine nur mit einer Crew besetzte [[Iljuschin Il-86]] ''(RA-86060)'' kurz nach dem Start vom [[Flughafen Moskau-Scheremetjewo]] ab. Von den 16 Insassen kamen hierbei 14 ums Leben ''(siehe auch [[Pulkovo-Airlines-Flug 9560]])''.<ref>[https://aviation-safety.net/database/record.php?id=20020728-0 Unfallbericht IL-86 RA-86060], [[Aviation Safety Network]] (englisch), abgerufen am 31. Juli 2019.</ref>
Warum sich der Pilot der Tu-154 für das unvernünftige Manöver entschied, wird in den russischen Medien ausführlich diskutiert. Ein Grund könne sein, dass die russischen Fluggesellschaften Kerosin einsparen wollten. Es sei allgemein bekannt, dass Besatzungen belohnt würden, wenn sie mit gut gefüllten Tanks von einem Flug zurückkehrten. Dagegen würden die Besatzungen mit Strafen belegt, wenn sie für eine Route mehr Treibstoff benötigten als ursprünglich geplant.
Stand: 25. August 2006


* Am 22. August 2006 wurden beim Absturz einer [[Tupolew Tu-154|Tupolew Tu-154M]] ''(RA-85185)'' der Pulkovo Airlines auf dem Flug von [[Anapa]] nach St. Petersburg in der Nähe von [[Donezk]] in der Ostukraine 160 Passagiere und 10 Besatzungsmitglieder getötet. Ursache dafür war ein Pilotenfehler: Beim Versuch, ein Gewitter zu überfliegen, welches dafür eine zu große Maximalhöhe erreichte, kam es zum [[Strömungsabriss]], worauf die Maschine ins Trudeln geriet ''(siehe auch [[Pulkovo-Airlines-Flug 612]])''.
An der Unglücksstelle im Osten der Ukraine wurden die Arbeiten der Ermittlungskommission beendet. Alle erhaltenen Fragmente der Tupolew-154 wurden auf den Flughafen von Donezk gebracht, wo weitere Gutachten stattfinden sollen, berichtete das Petersburger Regionalfernsehen.
Ergänzung: 30. August 2006


== Siehe auch ==
Quelle: http://www.russland.aktuell.ru
* [[Liste ehemaliger Fluggesellschaften (Europa)]]


== Literatur ==
== Literatur ==
* Jochen K. Beeck, ''Internationale Fluggesellschaften'', Stuttgart 2005, ISBN 3-613-02484-5
* Jochen K. Beeck: ''Internationale Fluggesellschaften.'' Stuttgart 2005, ISBN 3-613-02484-5.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commons|Pulkovo|Pulkovo Airlines}}
{{Commonscat|Pulkovo Aviation Enterprise|Pulkovo Airlines}}
*[http://eng.pulkovo.ru/ Internetpräsenz der Pulkovo Airlines]
* [http://eng.pulkovo.ru/ Internetpräsenz der Pulkovo Airlines]
*[http://www.asstra.ch/browse-97-996.html Fusionsankündigung von Rossija und Pulkovo]
* {{Webarchiv |url=http://www.asstra.ch/browse-97-996.html |text=Fusionsankündigung von Rossija und Pulkovo |wayback=20080304165421}}
*[http://www.ch-aviation.ch/ Meldungen über Pulkovo Airlines (englisch)]
* [http://www.ch-aviation.ch/ Meldungen über Pulkovo Airlines (englisch)]


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Sankt Petersburg]]
<references />
[[Kategorie:Fluggesellschaft (Russland)]]


[[Kategorie:Unternehmen (Sankt Petersburg)]]
[[en:Pulkovo Aviation Enterprise]]
[[Kategorie:Ehemalige Fluggesellschaft (Russland)]]
[[fi:Pulkovo Aviation Enterprise]]
[[Kategorie:Unternehmensgründung 1992]]
[[fr:Pulkovo Aviation]]
[[Kategorie:Aufgelöst 2006]]
[[nl:Pulkovo Aviation Enterprise]]
[[ru:Пулково (авиакомпания)]]
[[sv:Pulkovo Aviation Enterprise]]

Aktuelle Version vom 29. August 2024, 10:06 Uhr

Pulkovo Airlines

IATA-Code: FV
ICAO-Code: PLK[1]
Rufzeichen: PULKOVO[1]
Gründung: 1992
Betrieb eingestellt: 2006
Sitz: Sankt Petersburg,
Russland Russland
Heimatflughafen: Flughafen Pulkowo
Unternehmensform: Im Besitz der Stadt Sankt Petersburg
Allianz: keine
Flottenstärke: 49
Ziele: national und international
Pulkovo Airlines hat den Betrieb 2006 eingestellt. Die kursiv gesetzten Angaben beziehen sich auf den letzten Stand vor Einstellung des Betriebes.

Pulkovo Airlines (russisch Авиапредприятие Пулково) war bis zu ihrer Übernahme durch die Fluggesellschaft Rossija eine in Sankt Petersburg beheimatete russische Fluggesellschaft. Sie gehörte zum Unternehmen Pulkovo Aviation Enterprise, das auch den Flughafen Pulkowo betrieben hat. Im Oktober 2006 wurde die Gesellschaft in zwei eigenständige Gesellschaften getrennt. Beide sind nach einem Vorort der Stadt Sankt Petersburg benannt, neben dem der Flughafen liegt.

Pulkovo Airlines bezeichnete sich als älteste Fluggesellschaft Russlands, obwohl sie erst 1992 gegründet wurde und bis dahin nur eine am 24. Juni 1932 gegründete Abteilung der Aeroflot war. Vorgänger der heutigen Gesellschaft war somit das Leningrader Direktorat der sowjetischen Aeroflot.

Auch nach Ende der Sowjetunion trugen die Flugzeuge zunächst weiter den Aeroflot-Schriftzug, auch wenn 1992 der Pulkovo Aviation-Konzern gegründet wurde, der sämtliche Flugzeuge der Division übernahm. Im Jahr 1996 wurde die Firmierung in Pulkovo Aviation Enterprise geändert. Erst 1997 erhielten die Flugzeuge dann eine eigene Farbgebung. Viele unrentable Strecken wurden eingestellt. Mit neuen Routen wurden vor allem das westliche Ausland und Israel angeflogen.

Im Jahr 2001 trat Pulkovo der IATA bei. Bis heute bestehen enge Verbindungen mit der Aeroflot. Im Juni 2006 schloss Pulkovo eine Codesharing-Vereinbarung mit Aeroflot, über das gemeinsame Betreiben verschiedener Europaflüge von Sankt Petersburg aus, ab. Die Gesellschaft beschäftigt etwa 1600 Angestellte.

Am 27. Oktober 2006 wurde die schon seit 2003 angestrebte Fusion von Pulkovo Airlines mit der Fluggesellschaft Rossija offiziell vollzogen, wobei die hierbei neu entstandene Fluggesellschaft die Bezeichnung Rossija trägt. Die Flotte der Rossija wurde zuvor bereits von Pulkovo operativ gemanagt. Mit dem Inkrafttreten des Winterflugplans am 29. Oktober 2006 wird Pulkowo nur noch als Bezeichnung des Flughafens weitergeführt, während das Fluggeschäft unter dem neuen Namen Rossija betrieben wird.

Die Fusion soll vor allem von der Regierung, die sich die direkte Kontrolle über die zweitgrößte russische Fluggesellschaft erhoffen soll (siehe hierzu auch: Rossija), initiiert worden sein. Eine weitere Motivation für die Fusion soll der internationale Druck auf Sankt Petersburg und Russland sein, den Betreiber des Flughafens und den Betreiber der diesen Flughafen beherrschenden Fluglinie juristisch zu trennen.

Für Aufmerksamkeit sorgte in der Branche die Nachricht, dass die (staatliche) Sankt Petersburger Aussenhandelsbank WTB die Finanzierung (Leasing) von bis zu 16 Airbus A320-200 für die neue Pulkovo/Rossija-Gruppe übernommen hat. Die Flugzeuge sollen nach vollzogener Fusion übergeben werden, wobei noch unklar ist, welche der beiden Marken sie tragen werden. Gleichzeitig wurde bekannt, dass die WTB 4,8 % der Anteile an der Airbus-Muttergesellschaft EADS übernommen hat.

Es kommt inzwischen auch zu einer engen Zusammenarbeit mit nicht-russischen Fluggesellschaften. Im Juni 2006 wurden Codesharing-Vereinbarungen mit der polnischen Staatslinie LOT für die Strecke Kaliningrad-Warschau und mit der Billigfluglinie Norwegian auf der Strecke Sankt Petersburg-Oslo unterzeichnet.

Ende September 2006 tauchten Berichte auf, das Pulkovo auf die „Schwarze Liste“ der Airlines kommen würde, denen wegen Sicherheitsproblemen der Einflug verboten ist. Doch nachdem die beanstandeten Sicherheitsmängel beseitigt worden waren, wurde dieser Schritt Anfang Oktober desselben Jahres zurückgenommen. Laut Aussage von EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot will seine Behörde diese Fluglinie allerdings genauer beobachten.

Im Jahr 2003 flog die Gesellschaft zu 34 Zielen in 23 Ländern (vor allem Westeuropas), und zu 12 Städten innerhalb der Gemeinschaft unabhängiger Staaten. Sie beförderte etwa 2,4 Millionen Passagiere (2003), ungefähr zwei Drittel davon auf Auslandsflügen.

Tupolev Tu-154 der Pulkovo Airlines am Flughafen Düsseldorf

(Stand: Juli 2006)

  • Am 22. August 2006 wurden beim Absturz einer Tupolew Tu-154M (RA-85185) der Pulkovo Airlines auf dem Flug von Anapa nach St. Petersburg in der Nähe von Donezk in der Ostukraine 160 Passagiere und 10 Besatzungsmitglieder getötet. Ursache dafür war ein Pilotenfehler: Beim Versuch, ein Gewitter zu überfliegen, welches dafür eine zu große Maximalhöhe erreichte, kam es zum Strömungsabriss, worauf die Maschine ins Trudeln geriet (siehe auch Pulkovo-Airlines-Flug 612).
Commons: Pulkovo Airlines – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Designators for Aircraft Operating Agencies, Aeronautical Authorities and Services. ICAO Doc 8585. 135. Auflage. International Civil Aviation Organization, Québec Januar 2006.
  2. Unfallbericht AN-12 RA-11118, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 31. März 2020.
  3. Unfallbericht IL-86 RA-86060, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 31. Juli 2019.