„Superman“ – Versionsunterschied
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Die [[Comicfigur]] '''Superman''' ist der erste [[Superheld]] der Comicgeschichte. Die Entstehung des Charakters ist stark mit der Situation der 1930er-Jahre verbunden, mit der [[Great Depression]], der [[Weltwirtschaftskrise]] und dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]. Erschaffen wurde die Figur von [[Jerry Siegel]] und [[Joe Shuster]]. |
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[[Datei:Superman-logo.svg|mini|Version des Logos der Superman-Comics]] |
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'''Superman''' (englisch für „[[Übermensch]]“; deutsch auch '''Supermann''') ist der Name einer [[Comicfigur]], die in den 1930er-Jahren von den beiden US-Amerikanern [[Jerry Siegel]] und [[Joe Shuster]] geschaffen wurde und in ihrer heute bekannten Form im Juni 1938 ihren ersten Auftritt in [[Action Comics|''Action'' ''Comics'']] ''#1'' hatte. |
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Die Figur ist der erste [[Superheld]] der [[Comic]]geschichte, begründete ein Comicgenre und zählt zum Kreis der fiktiven Charaktere mit dem weltweit höchsten [[Wiedererkennungswert]].<ref>Don LoCicero: ''Superheroes and Gods'', 2007 (englisch). Laut LoCicero ist Superman neben der [[Micky Maus]], [[Tarzan]] und [[Sherlock Holmes]] einer von vier Figuren mit dem höchsten (optischen) Wiedererkennungswert weltweit.</ref> Zudem gilt „Supie“, wie er von seinen Fans gelegentlich genannt wird,<ref>[[Ronald M. Hahn]], Volker Jansen: ''Lexikon des Science Fiction-Films.'' Heyne, München 1997, ISBN 3-453-11860-X, S. 448.</ref> auch als einer der beliebtesten Helden überhaupt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/vermischtes/article2198489/Superman-ist-beliebter-als-Gott-oder-Jesus.html |titel=Superhelden: Superman ist beliebter als Gott oder Jesus |hrsg=[[welt.de]] |datum=2008-07-11 |abruf=2019-11-28}}</ref> |
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Der erste ''Superman'' war ein Bösewicht, der [[1933]] in einer Kurzgeschichte (kein Comic) mit den Titel [http://superman.ws/seventy/reign/ „The Reign of the Superman“] auftauchte, die in einem von Siegel und Shuster herausgegebenen Science Fiction [[Fanzine]] erschien. |
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== Figurenhistorie == |
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1936 entstand, beeinflußt nach Angaben von Jerry Siegel von [[Groschenheft]]helden wie [[Edgar Rice Burroughs]]' „[[John Carter of Mars]]“ und „[[Tarzan]]“, [[Johnston McCulley]]s „[[Zorro]]“, und E.C. Seegars „[[Popeye]]“ der Comic-Superheld, den Siegel und Shusters erfolglos an verschiedene Zeitungen (das damals führende Medium für Comicstrips) zu verkaufen versuchten. Eine Wende trat erst im Jahre 1938 ein, als ihr Superman von dem heutigen [[DC Comics]] (damals „Detective Comics“) gekauft wurde, einem reinen Comic-Verlag. Sie erhielten einen Scheck über 1.300 [[US-Dollar|Dollar]], 100 Dollar pro Seite für insgesamt 98 Panels, angeordnet auf 13 Seiten, und traten damit gleichzeitig ihre Rechte an der Figur ab. 1938 erschien das Heft ''[[Action Comics]] 1'', das seitdem regelmäßig bei DC erscheint und das am längsten ohne Unterbrechung erscheinende [[Comic]]heft der Welt ist, mit Superman auf dem Titelblatt. |
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=== Entstehung === |
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==== Idee und erste Veröffentlichungen ==== |
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Die Idee und das ursprüngliche Konzept für Superman wurden in den frühen 1930er-Jahren von den beiden amerikanischen Teenagern [[Jerry Siegel]] und [[Joe Shuster]] entwickelt. 1932 begannen Siegel und Shuster – zwei begeisterte [[Science-Fiction]]-Fans, die sich während ihrer gemeinsamen Schulzeit in [[Cleveland]], Ohio, kennengelernt hatten – in ihrer Freizeit ein selbstgestaltetes Laienmagazin herauszugeben. In diesem Organ, das sie kurz ''Science Fiction'' nannten, veröffentlichten sie selbst verfasste Geschichten in ihrem Lieblingsgenre. Während Siegel als Autor fungierte, verlagerte Shuster sich darauf, Bildmaterial zur Illustration von Siegels Geschichten zu zeichnen. |
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Im Jahr 1933 erstellten sie die erste Ausgabe von ''Science Fiction''. Sie platzierten unter anderem eine 1932 von Siegel geschriebene Kurzgeschichte mit dem Titel ''The Reign of the Super-Man''. Diese handelte von einem glatzköpfigen Bösewicht, der plant, mit Hilfe seiner übermenschlichen mentalen Fähigkeiten (Telepathie, Telekinese etc.) die Herrschaft über die Menschheit zu erlangen. |
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1947 verloren Jerry Siegel und Joe Shuster einen Prozess um die Rechte. Erst 1978 gewährte Time Warner den beiden eine jährliche Rente von 24.000 Dollar und nannte die Namen der beiden als Schöpfer der Figur. Während der 50. Geburtstag groß gefeiert wurde, ließ der Verlag wegen Copyrightstreitigkeiten mit Erben den 60. und 65. Geburtstag unter den Tisch fallen. |
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In den folgenden Jahren unterzogen Siegel und Shuster ihre Idee einer Generalrevision: Zum einen entschieden sie, ihre Figur von einem Schurken zu einem „Kämpfer für das Gute“ zu machen, und zum anderen ersetzten sie seine mentalen „Superkräfte“ durch physische Fähigkeiten, in der Annahme, dass diese ein größeres Erzählpotenzial besitzen würden und sich außerdem optisch eindrucksvoller in Szene setzen lassen würden. Bei der Ausarbeitung der neuen Figur war der US-amerikanische Comiczeichner [[Tony Strobl]] beteiligt, den Siegel und Shuster während ihres gemeinsamen Studiums kennengelernt hatten. Strobl bezweifelte allerdings den Erfolg dieser Figur. |
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Der Erfolg Supermans zog eine ganze Reihe von weiteren Superhelden nach sich: 1939 „[[Batman]]“; 1940 „The Flash“ ([[Roter Blitz]]), „[[Green Lantern]]“ (Grüne Laterne), 1941 „[[Wonder Woman]]“. Der Konkurrenzverlag „Timely“, (später [[Marvel]]] schuf die Superhelden „[[Captain America]]“, „[[Human Torch]]“, „[[Namor]]“ und „[[Sub-Mariner]]“ und „[[Captain Marvel]]“. Captain Marvel übertraf zeitweise sogar Superman in der Auflage, wurde dann aber durch einen Plagiatsprozess gestoppt. Während des zweiten Weltkrieges gab es insgesamt 160 verschiedene Superheldentitel von mehr als zwei Dutzend Verlagen, mit einer Gesamtauflage von 300 Millionen Heften und einem jährlichen Umsatz von 30 Millionen Dollar. |
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Mit ihrem veränderten Konzept versuchten Siegel und Shuster in den Jahren 1934 bis 1938 verschiedene Zeitungshäuser dazu zu bringen, die Figur als Comicstrip in ihren Zeitungen zu veröffentlichen. Nachdem diese Versuche nicht gefruchtet hatten, versuchten die beiden, verschiedene Verlage, die zu dieser Zeit in Amerika das neue Medium des Comic''heftes'' auf dem Markt zu etablieren begannen, von ihrer Idee zu überzeugen. Ihren Bemühungen waren dabei zunächst jahrelang nur Misserfolg beschieden: Ein Verlag nach dem anderen lehnte die Veröffentlichung von Geschichten um die Superman-Figur ab, da diese „unreif“, „pubertär“ und „kindisch“ sei und keine Aussichten auf Erfolg habe. Erst der Verlag National Publications fand sich im Frühjahr 1938 bereit, Siegels und Shusters Superman eine Chance zu geben. Nachdem der Verlag die Idee in den vorherigen Jahren mehrmals abgelehnt hatte, sah er sich durch zwei Gründe veranlasst, das Konzept zu testen: Zum einen waren andere Konzepte für Comicreihen aus der Werkstatt von Siegel und Shuster, die National Publications in sein Programm genommen hatte – so die in den ''[[Detective Comics]]'' erscheinenden Abenteuer um den geheimnisvollen [[Doctor Occult]] – leidlich erfolgreich gewesen. Ein noch wichtigerer Anlass für den Verlag, auf das Superman-Konzept zurückzugreifen, dürfte der Zeitdruck gewesen sein, dem man sich bei der Vorbereitung der ersten Ausgaben der ''[[Action Comics]]'' ausgesetzt sah: Obwohl der Start der Serie kurz bevorstand, gab es nicht genug Material, um alle Seiten der Hefte füllen zu können. Von den 200.000 gedruckten Comics dieser Ausgabe existieren nach Schätzungen noch 100 Exemplare. |
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== Beschreibung == |
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1938 kostete das Heft 10 Cent. 2014 wurde auf eBay eine dieser Erstausgaben für 3,2 Millionen Dollar versteigert.<ref>{{Literatur |Titel=Das begehrteste Comic-Heft der Welt |Online=https://www.lotsearch.de/de/blog/view/action-comics |Abruf=2018-04-11}}</ref> |
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Nachdem ''Action Comics'' #1 zu einem phänomenalen Verkaufserfolg geworden war, stellte National Publications Marktstudien an, um die Gründe für den Erfolg des Heftes herauszufinden. Zur Überraschung aller Beteiligten wurde festgestellt, dass die neuartige Figur Superman, die das Titelbild des Heftes geziert hatte, der Hauptgrund für den reißenden Absatz des Heftes war. National Publications machte die Superman-Geschichten daraufhin zu einem festen Bestandteil der ''Action Comics'', in denen sie fortan in jeder Ausgabe und als „Hauptserie“ erschienen, das heißt als vorrangige Reihe gegenüber den anderen, im hinteren Teil der Hefte abgedruckten Reihen mit anderen Figuren. |
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Die Herkunftsgeschichte wurde im Laufe der Jahre immer wieder verändert, bleibt im Kern aber die folgende: |
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Siegel und Shuster fuhren fort, die Superman-Geschichten gemeinsam mit einem wachsenden Mitarbeiterstab bis in die 1940er-Jahre zu gestalten. Die Rechte an ihrer Schöpfung traten sie für einen Scheck über 130 [[US-Dollar|Dollar]] an den Verlag ab.<ref>{{Toter Link |url=http://www.comicbookresources.com/news/newsitem.cgi?id=6889 |text=Justice (Part 2): Real Life Inspiration for Superman's Greatest Challenges}} von Stuart Max Perelmuter, in: ComicBookResources.com, 15. März 2006 (englisch).</ref> Später wurde dies zum Anlass eines langjährigen Rechtsstreites, durch den Siegel und Shuster die Rechte an ihrer Figur zurückzugewinnen versuchten. Erst 1978 gewährte Time Warner, der Besitzer von DC-Comics, dem Verlag, in dem die National Publications später aufgegangen waren, den beiden eine jährliche Rente von 24.000 Dollar und nannte die Namen der beiden als Schöpfer der Figur in den Initial-Credits jeder Superman-Geschichte. |
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Der auf dem fernen Planeten Krypton lebende Wissenschaftler ''Jor-El'' entdeckt, dass die rote Sonne des Planeten in naher Zukunft explodieren wird. Um seinen dreijährigen Sohn ''Kal-El'' zu retten, schickt er ihn in einer Rakete zur Erde. Das Raumschiff landet im amerikanischen Bundesstaat [[Kansas]], am Stadtrand Smallvilles. Der Junge wird von dem kinderlosen Farmer-Ehepaar Kent gefunden, die ihm den Namen Clark geben und als ihren eigenen Sohn großziehen. |
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In den Vereinigten Staaten lag die Auflage der ''Action Comics'' 1940 bereits bei 800.000 Ausgaben, während man durch die dreimonatlich erscheinenden ''Superman''-Hefte mit jeder neuen Ausgabe mehr als eineinviertel Millionen Exemplare absetzen konnte.<ref>[[Columbia Broadcasting System|CBS]]-Radiosendung vom 9. Oktober 1940 (englisch). Auch ausschnittsweise enthalten in dem Dokumentarfilm ''Once Upon a Time … The Super Heroes'' von 2002 (englisch).</ref> Unter den in Übersee kämpfenden G.I.s waren die verschiedenen Superman-Comicserien während der Kriegsjahre die am häufigsten gelesenen Periodika. Hinzu kamen Superman-Comicstrips in mehr als 250 Sonntagszeitungen sowie eine dreimal pro Woche ausgestrahlte Superman-Radiosendung und, ab 1941, eine von den ''Fleischer Studios'' produzierte Reihe von Zeichentrickfilmen. |
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In seiner Pubertät erkennt er seine besonderen Kräfte, er bereist die Welt und entschließt sich, das Verbrechen zu bekämpfen. So entsteht seine zweite Identität: Superman, ''der Mann von Morgen''. Superman kann fliegen (bis 1950 nur besonders hoch und weit springen), ist stark wie eine Lokomotive, schneller als eine Pistolenkugel und nahezu unverwundbar. |
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Auch außerhalb von Amerika wurde Superman in kurzer Zeit zu einem Verkaufsschlager: Von den englischsprachigen Ländern ausgehend fanden die Superman-Comics bald auf der ganzen Welt ihr Publikum. So waren Superman-Comics sogar im fernen Japan bereits in den frühen 1940er-Jahren erhältlich, wo unter anderem der japanische Kaiser [[Hirohito]] zu den begeisterten Lesern der Abenteuer des ''All American Heroes'' gehörte.<ref>Don LoCicero: ''Superheroes and Gods'', 2007, S. 237 (englisch). Wie LoCicero an gleicher Stelle bemerkt, tat paradoxerweise selbst der Umstand Hirohitos Superman-Begeisterung keinen Abbruch, dass Superman in den Comics der Kriegszeit häufig japanische Truppenverbände, Flieger und Schiffe „aufs Korn nahm“.</ref> |
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Im Alltag arbeitet er für den Daily Planet, die wichtigste Zeitung seiner Heimatstadt ''[[Metropolis]]'' (als Synonym für die Stadt [[New York City|New York]]<ref>[http://en.wikipedia.org/wiki/Metropolis_(comics) Metropolis in der englischsprachigen Wikipedia (engl.)]</ref> gedacht), was ihm die Möglichkeit bietet, gleich an Ort und Stelle zu sein, wenn er gebraucht wird. |
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Ebenso berühmt wie der Mann aus Stahl selbst ist seine Kollegin beim Daily Planet, ''[[Lois Lane]]'', die ihn zwar anhimmelt, aber von seinem vermeintlich tollpatschigen [[Alter Ego]] ''Clark Kent'' nichts wissen will. |
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In Deutschland war die Veröffentlichung der Superman-Comics zunächst auf Veranlassung des [[Kabinett Hitler|nationalsozialistischen Regimes]] untersagt. Propagandaminister [[Joseph Goebbels]], dem die Kontrolle oblag, welche Druckerzeugnisse damals in Deutschland erscheinen durften, brachte mit dem Ausruf „Superman ist ein Jude!“ in einer Reichstagssitzung des Jahres 1942 zum Ausdruck, was das Regime von dem amerikanischen Superhelden dachte.<ref>Pierre Couperie: ''A History of Comic Strip'', New York 1968, S. 83 (englisch). Die Äußerung fiel im Zusammenhang mit einer Superman-Geschichte, in der dieser den deutschen Atlantikwall zur Vorbereitung einer amerikanischen Invasion der „Festung Europa“ attackiert.</ref> Nach einer nach nur drei Heften eingestellten Superman-Serie in den 1950er-Jahren, die den Titel ''Superman'''n''''' getragen hatte, erscheinen die Geschichten um Superman hierzulande seit 1966 nahezu ohne Unterbrechungen. |
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Superman ist Gründungsmitglied der ''Gerechtigkeitsliga'' (Original: ''[[Justice League of America]]''), einer Gruppe von Superhelden, zu denen unter anderem auch [[Wonder Woman]], [[Batman]] und [[Roter Blitz|Flash]] gehören. |
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Während des Kalten Krieges wurde Superman erneut zur Symbolfigur der amerikanischen Werte und Lebensart. Diesmal als Exponent der „freien Welt“ des amerikanischen Einflussbereiches im Gegensatz zur „unfreien Welt“ der Sowjetunion und ihrer Satellitenstaaten. Obwohl die Superman-Comics im Gebiet des [[Warschauer Pakt]]es nicht offiziell erscheinen durften – der Generalsekretär der [[Kommunistische Partei der Sowjetunion|KPdSU]], [[Nikita Sergejewitsch Chruschtschow|Nikita Chruschtschow]], erklärte hierzu gegenüber dem Superman-Chefredakteur [[Mort Weisinger]] während dessen Besuch in Moskau: „Auch der Mann aus Stahl ist nicht in der Lage, den Eisernen Vorhang zu durchbrechen“<ref>Michael Eury: ''The Krypton Companion'', 2006, S. 14 (englisch). Im Original heißt es „The Man of Steel cannot get through the Iron Curtain“.</ref> – zirkulierten die Superman-Comics im „Osten“ in großer Zahl durch private Verbreitung unter der Hand. |
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In den 1980ern erfuhr die Figur des Superman eine Änderung. Auslöser war ein grundlegendes Umdenken des herausgebenden Verlages [[DC Comics]], welches „Crisis on Infinite Earths“ genannt wurde und beinahe sämtliche Superhelden im Umfeld Supermans betraf. Die Geschichten von Charakteren, die in Verbindung zu ''Superman'' standen, wie beispielsweise ''die grüne Leuchte'' (''[[Green Lantern]]'') oder ''Aquaman'', wurden umgeschrieben und zusammengeführt. Andere Charactere wie ''Supergirl'' oder ''roter Blitz'' mussten sogar durch einen Heldentod weichen <ref>[[:en:Crisis on Infinite Earths|Crisis on Infinite Earths (engl.)]]</ref>. |
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==== Einflüsse und Vorbilder ==== |
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Für das Erscheinungsbild und den Charakter ihres Helden griffen Siegel und Shuster auf eine Vielzahl fiktiver Figuren und realer Personen zurück. |
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Einflüsse für den eigentlichen Superman waren Hugo Danner, der mit gewaltigen physischen Fähigkeiten ausgestattete Held aus [[Philip Wylie]]s Roman ''Gladiator'' aus dem Jahr 1930, sowie der Schauspieler [[Douglas Fairbanks senior|Douglas Fairbanks]], an dessen dynamisch-akrobatischen Leinwandauftritten als Freibeuter, Musketier und Ähnlichem mehr sich Shuster bei der Gestaltung von Supermans „Himmelsturnereien“ orientierte.<ref name="bbc">''Superman. The Comic Strip Hero.'' [[British Broadcasting Corporation|BBC]]-Dokumentation, Vereinigtes Königreich 1981 (englisch).</ref> |
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Seine übermenschlichen Kräfte werden dadurch erklärt, dass sein Körper unter unserer gelben Sonne (im Gegensatz zur roten Sonne Kryptons) mit Energie aufgeladen wird. Jeder Kryptonier (oder Bewohner eines ähnlichen Planeten) hat damit auf der Erde dieselben Fähigkeiten. |
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Diese wurden oft verändert, ausgeweitet und Mitte der Achtziger wieder zurückgestuft. Mittlerweile haben sich folgende Eigenschaften etabliert: |
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Zu den weiteren Inspirationen, die weniger direkt in Superman einflossen, zählten die Hauptfiguren von abenteuerlichen Groschenheften wie [[Edgar Rice Burroughs]]’ ''[[Tarzan]]'' und [[Johnston McCulley]]s ''[[Zorro]]'', von dem die Idee der Doppelidentität mit entlehnt wurde: Wie der junge Held der Zorro-Geschichten bei Tag den sanftmütigen Don Diego gibt und bei Nacht zu Zorro, dem feurigen Kämpfer für das Gute wird, ließen Siegel und Shuster Superman ein Doppelleben als introvertierter Zeitungsreporter Clark Kent einerseits und als verwegener Streiter für Recht und Gerechtigkeit in Gestalt des Superman führen. Das Erscheinungsbild von Supermans Alter Ego als bebrillter Softie-Reporter empfanden Siegel und Shuster – beide selbst Brillenträger – dabei einerseits sich selbst und andererseits Auftritten von [[Harold Lloyd]] in einigen seiner Filme aus den 1920er-Jahren nach, in denen dieser schlaksig und mit dicken Brillengestellen den Überweichling mimt.<ref name="bbc" /> Den Namen Clark Kent setzten die beiden wiederum aus den Vornamen der Schauspieler [[Clark Gable]] und [[Kent Taylor]] zusammen. |
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* annähernde Unverwundbarkeit aufgrund einer Aura, die ihn und das, was er eng anliegend trägt, schützt |
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* die Fähigkeit zu fliegen (ursprünglich konnte er lediglich sehr weit bzw. hoch springen) |
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* übermenschliche Stärke |
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* enorme Schnelligkeit |
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* eine kräftige „Puste“, die alternativ auch Dinge gefrieren lassen kann |
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* außergewöhnlich gutes Gehör |
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* hypersensibler Geruchssinn |
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* Hitzeblick, wirkt ähnlich wie ein [[Laser]]strahl |
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* Röntgenblick, mit dem er durch alles außer durch Blei blicken kann |
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* Mikroskopblick |
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* Teleskopblick |
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„Superman“ ist die gängige englische Übersetzung des deutschen Wortes „[[Übermensch]]“. Es ist nicht klar, ob den Schöpfern der Superman-Figur [[Friedrich Nietzsche|Nietzsches]] Ideen vom Übermenschen bekannt waren und wie weit sie davon – direkt oder indirekt – beeinflusst wurden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/kultur/article121036285/Ueber-ein-deutsches-Wort-nervt-viele-Amerikaner.html |titel=Ein Mann, ein Wort: „Über“ – ein deutsches Wort nervt viele Amerikaner - Nachrichten |werk=[[Die Welt]] |datum=2013-10-20 |abruf=2013-10-20}}</ref> In der vergangenen Jahren rückte der jüdische Hintergrund der zwei Autoren in der Forschung in den Vordergrund. Als Kinder von jüdischen Flüchtlingen mit Diskriminationserfahrung, ist die Fantasie übermächtige Heldenfiguren, die die Welt retten, vielsagend.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.juedisches-museum.ch/superman-ist-eine-moses-geschichte/ |titel=Thomas Nehrlich über Helden |abruf=2023-04-04}}</ref> |
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=== Schwächen === |
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Den Namen für die Stadt, in der Clark Kent lebt und arbeitet, haben die zwei Erfinder aus einem ihrer Lieblingsfilme: ''[[Metropolis (Film)|Metropolis]]'' von [[Fritz Lang]]. |
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1945 tauchte zum ersten mal die mysteriöse Substanz ''[[Kryptonit]]'' in der Superman-Radio-Show auf. Man hatte es erfunden, um den kurzzeitigen Stimmenwechsel der Hauptperson zu erklären, da der ursprüngliche Sprecher wegen einer Krankheit ausgefallen war. |
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=== Comics === |
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Von Kryptonit gab es bis zu einem Neustart der Superman-Geschichten 1991 die verschiedensten Formen: |
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{{Hauptartikel|Superman (Comicserien)}} |
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Im Anschluss an den gewaltigen Erfolg der ersten Superman-Geschichte in ''Action Comics'' #1 wurden die Geschichten um den „Mann aus Stahl“ zum Hauptinhalt der Serie. Andere Features des [[DC-Universum]]s wie [[John Zatara|Zatara]] oder [[Congo Bill]] traten demgegenüber in den Hintergrund, was sich unter anderem darin widerspiegelt, dass Superman fast ausnahmslos, bis auf einige wenige Ausnahmen in den ersten Jahren, alle Titelbilder der Serie für sich vereinnahmen konnte. Seit den 1950er-Jahren sind die Superman-Geschichten, abgesehen von gelegentlichen „Backup-Reihen“ um andere Figuren, die in unregelmäßigen Abständen einmal kurzzeitig in die Serie eingebaut werden, der einzige permanente Inhalt der Serie. Mit einer mehr als siebzigjährigen Veröffentlichungsgeschichte sind die ''Action Comics'' mittlerweile die am längsten kontinuierlich erscheinende Comicserie weltweit. Mit einer Ausgabenzahl, die sich der Heftnummer #900 annähert, besitzt die Serie zudem den zweithöchsten Nummernstand einer Comicserie überhaupt. Allerdings läuft seit 2011 infolge von ''[[The New 52]]'' die zweite Reihe. |
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Bereits 1939 begann National Publications/DC zudem damit, sein Superman-Programm kontinuierlich auszubauen. Mit dem Start der gleichnamigen Serie ''Superman'' begann eine lange Reihe weiterer Veröffentlichungen beziehungsweise Veröffentlichungsformate um Siegel und Shusters Superhelden. Spätere Serien waren und sind unter anderem ''[[World’s Finest Comics]]'' (gemeinsame Geschichten von Superman mit seinem dunklen Mitstreiter [[Batman]]), ''Superman: Man of Steel'', ''[[Adventure Comics]]'' (mit Geschichten um Supermans jugendliches Ich [[Superboy]]) sowie die Spin-off-Serien ''[[Steel (Comicserie)|Steel]]'', ''[[Supergirl (Comic)|Supergirl]]'' und ''Superboy'', die Figuren in den Mittelpunkt stellen, die ursprünglich als Nebenfiguren von Superman in dessen Comics eingeführt worden sind. |
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* ''Grünes Kryptonit'' wirkt wie ein radioaktives Gift. Es schwächt Superman und seine Körperaura und kann ihn sogar töten, wenn er ihm über einen längeren Zeitraum ausgesetzt ist. Es ist die einzige klassische Form (neben dem neu erfundenen schwarzen Kryptonit) von Kryptonit, die auch in den modernen Comics existiert. |
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* ''Rotes Kryptonit'' hat in den Comics sehr unterschiedliche Folgen. Spätestens seit der Episode ''Lois & Clark'' macht es ihn schrittweise (je nach Dauer der Aussetzung) böse und lässt ihn jede Hemmung verlieren. Es ist gleichzusetzen mit dem künstlichen grünen Kryptonit aus dem Film ''Superman III''. In der TV-Serie ''Superman - Die Abenteuer von Lois und Clark'' (Folge 2.20 ''Das Rote Kryptonit'') lässt es Superman gleichgültig bis depressiv werden. Durch die Nähe zu rotem Kryptonit wird er unkontrollierbar und legt dabei auch seine sonstige Zurückhaltung Frauen gegenüber ab. |
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* ''Goldenes Kryptonit'' hat die Eigenschaft, alle Kryptonier für immer ihrer Superkräfte zu berauben (siehe das Comic ''Whatever happened to the man of tomorrow''; momentan aktuell auf deutsch in ''Superman - F.A.Z. Comic-Klassiker, Band 1'') |
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* ''Weißes Kryptonit'' kann pflanzliches Leben töten. |
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* ''Schwarzes Kryptonit'' hat die Fähigkeit, eine Person in zwei Persönlichkeiten aufzuteilen, in einen guten und in einen bösen Teil. Zum ersten Mal tauchte es in der Fernsehserie ''Smallville'' auf. In der aktuellen Supergirl-Comicserie, die von [[Jeph Loeb]] und [[Ian Churchill]] begonnen wurde, wurde es in das offizielle DC-Universum integriert. Hier benutzte es [[Lex Luthor]] gegen das neue kryptonische Supergirl. |
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* ''Silbernes Kryptonit'' ist in der Lage, Gedanken zu beeinflussen und Halluzinationen hervorzurufen. Es ist nicht bekannt, was silbernes Kryptonit eigentlich ist. Es wird aber davon ausgegangen, dass es keine Substanz, sondern eine Art Computerchip darstellt. Ebenso wie das schwarze tauchte diese Form von Kryptonit zuerst in ''Smallville'' auf. In den US-Comics tauchte es erstmalig in einer Geschichte zum 25. Jubiläum von Superman auf. Es stellte sich aber als Scherz von Jimmy Olsen heraus. |
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* ''Blaues Kryptonit'' Von der Wirkung her ähnlich wie sein grünes [[Pendant]], allerdings nur gegen Bizarro-Wesen. |
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Supermans größte Schwäche neben Kryptonit ist [[Magie]]. |
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* Der klassische Superman (Pre-Crisis) verlor zudem unter roter Sonnenstrahlung seine Superkräfte. Unter oranger Sonne halbierten sich seine Kräfte. |
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Der Erfolg Supermans zog eine ganze Reihe von weiteren Superhelden nach sich: 1939 [[Batman]], 1940 [[The Flash]] und [[Green Lantern]], 1941 [[Wonder Woman]]. Der Konkurrenzverlag ''Timely'' (später [[Marvel Comics|Marvel]]) schuf die Superhelden [[Captain America]], [[Human Torch]] und [[Namor]] (im Original: ''Namor the Sub-Mariner''). Während des Zweiten Weltkrieges gab es insgesamt 160 verschiedene Superheldentitel von mehr als zwei Dutzend Verlagen, mit einer Gesamtauflage von 300 Millionen Heften und einem jährlichen Umsatz von 30 Millionen Dollar. |
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== Prominente Bösewichte == |
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=== Geschichte der Figur === |
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* '''[[Lex Luthor|Alexander Joseph „Lex“ Luthor]]''' ist Supermans [[Erzfeind]]. |
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==== Zeitliche Einteilung der Comics ==== |
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*:Anfangs war er ein böser Wissenschaftler, doch heutzutage ist er ein verrückter Multimilliardär, der alles daran setzt, die Welt zu beherrschen, und Superman auszustechen. In der Sendung [[Smallville (Serie)|Smallville]] war Lex Luthor sogar eine lange Zeit der beste Freund des jungen Clark Kent. |
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[[Datei:Superman Logo.svg|mini|Superman-Logo seit den 1960er-Jahren]] |
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Im Verlauf der Jahre unterzog sich die Figur des ''Superman'' immer wieder verschiedenen Wandlungen. Neben Anpassungen an zeitgeschichtliche Entwicklungen umfassten diese zum Teil auch Veränderungen am Aussehen, den Fähigkeiten und Schwächen, der Hintergrundgeschichte und den Gegnern und Ähnliches. Die wesentlichen Änderungen fanden entlang der verschiedenen Entwicklungsperioden amerikanischer [[Mainstream]]-[[Comic]]s statt. Insofern unterscheidet man heute zwischen der Superman-Darstellung des [[Goldenes Zeitalter (Comics)|Golden Age]] (1935–1953), des [[Silbernes Zeitalter (Comics)|Silver Age]] (1953–1970), des [[Bronzenes Zeitalter (Comics)|Bronze Age]] (1970–1986) sowie des [[Modernes Zeitalter (Comics)|Modern Age]] (seit 1986). |
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Anfang der 1940er-Jahre wurde das Comic ''[[World’s Finest Comics]]'' publiziert, das zunächst getrennte Geschichten der verschiedenen Superhelden vorsah – dabei immer auch jeweils Geschichten von Superman und [[Batman]], den beiden Hauptfiguren des [[DC Comics|DC-Comics]]-Verlages. Während der 1950er-Jahre nahm die Popularität der Superhelden-Comics zunehmend ab. Infolgedessen kam es zu Ausgabenkürzung und zu einer Zusammenlegung der Geschichten rund um Superman und Batman zu einer einzigen, gemeinsamen Geschichte. Ab da begann bei DC die Vorstellung, dass alle ihre Superhelden in einem gemeinsamen Universum existieren. Zugleich wurden damit die Weichen für die spätere ''[[Gerechtigkeitsliga]]'' (auch: ''Liga der Gerechten''; Original: ''Justice League of America'') gestellt – eine Superheldenvereinigung, der im Verlauf der Zeit auch Superman und Batman beitraten und zu deren fünf Gründungsmitgliedern populäre Figuren wie [[Green Lantern]], [[The Flash]] und [[Aquaman]] gehören. |
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* '''Mr. Myxzptlk''' ist ein Magier aus der Fünften Dimension. |
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*:Seine Fähigkeiten sind praktisch unbegrenzt, einschließlich Formwandel, Teleportation, Materiemanipulation, Zeitreisen etc. Er kommt alle 90 Tage auf die Erde, um Superman mit irgendeinem Schabernack das Leben schwer zu machen, wobei ihm die Gefahren, die er heraufbeschwört und die Schäden, die er anrichtet, nicht immer bewusst zu sein scheinen. Das einzige Mittel gegen Mxyzptlk ist, ihn durch Tricks dazu zu bringen, seinen eigenen Namen rückwärts auszusprechen, zu schreiben oder sonstwie zu nennen, was ihn in seine eigene Dimension zurückversetzt. |
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Mit Beginn des ''Modern Age'' Mitte der 1980er-Jahre erfuhr die Figur des Superman – neben vielen anderen – eine grundlegende Änderung. Auslöser war ein Umdenken des herausgebenden Verlages [[DC Comics]], welches sich in einer Miniserie bzw. einem Ereignis namens ''[[Crisis on Infinite Earths]]'' („Krise der Parallelerden“) manifestierte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte es in der DC-Welt mehrere unterschiedliche [[Parallelwelt|Paralleluniversen]] gegeben, mit denen die Unterschiede zwischen den älteren und der damals aktuellen Version von Superman, aber auch den Versionen anderer Figuren erklärt werden sollten. Obwohl seit Jahren praktisch alle Geschichten in einem einzigen Universum (der sogenannten [[Erde-1]]) stattfanden und es nur gelegentliche Ausflüge nach [[Erde-2]] ([[Goldenes Zeitalter (Comics)|Golden-Age]]-Versionen der Superhelden) oder [[Erde-3]] (moralische Inversion: Bekannte Superhelden sind dort böse, Superfeinde wie [[Lex Luthor]] hingegen gut) gab, wurde dieses Konstrukt als zu kompliziert für die Leser empfunden und bereinigt. Mit der ''Crisis'' wurde die Herkunft vieler Figuren, wie [[Green Lantern]] (auch: ''Grüne Leuchte'') oder [[Aquaman]], umgeschrieben und zusammengeführt. Andere Figuren, wie [[Supergirl (Comic)|Supergirl]], ließ man sterben. Viele Änderungen hatten aber unbedachte Auswirkungen, die in mehreren, serienüberspannenden Geschichten korrigiert werden sollten. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen, derzeit nähert sich Superman samt assoziierten Figuren und Titel wieder seiner früheren Version an. |
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* '''Brainiac''' eigentlich eine außeriridische künstliche Intelligenz, dessen Forscherdrang keine [[Moral]] oder [[Ethik]] kennt. In der fünften Staffel von ''Smallville'' wird er als ein Supercomputer eingeführt. Brainiac ist einer der ältesten Gegenspieler Supermans, und auch einer der mächtigsten. Brainiac taucht hin und wieder auch in Trickfilmserien wie "Superman", oder „die Liga der Gerechten“ auf. Allerdings ähnelt er in diesen Serien eher den [[Völker im Star-Trek-Universum#Borg|Borg]] aus [[Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert|Star Trek]], als der Comicvorlage. |
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==== Herkunftsgeschichte ==== |
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* '''General Zod''' stellt mit „Ursa“ und „Nun“ die Bösewichter neben Lex Luthor in dem Film ''Superman II - Allein gegen Alle''. [[Terence Stamp]], der den Kryptonier Zod verkörpert, spricht in der Serie ''Smallville'' Clarks biologischen Vater, Jor-El. |
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Supermans Herkunftsgeschichte wurde im Laufe der Jahre immer wieder verändert, bleibt im Kern aber die folgende: |
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*:In den Comics ist General Zod in seiner ursprünglichen Form ein Verbrecher, der mit seinen Mittätern in die Phantom-Zone verbannt wurde, eine andere, ''leere'', Dimension. Jedoch konnte er entkommen und tötete die Bevölkerung einer ''Alternativ-Erde'' im sogenannten ''Westentaschen-Universum''. Superman wird gebeten, die Verbrecher zu stoppen, doch kann er das nur durch den einzigen Bruch seiner [[Prinzip]]ien: den Tod. Diese Tat hat den moralisch und [[Ethik|ethisch]] makellosen Superman seelisch belastet und lange Zeit geprägt. Zod tauchte nachher oft als böser Geist Kryptons auf, als ein altes Relikt einer kriegerischen Zeit Kryptons; Mal als Mensch aus Fleisch und Blut, mal als Geist. |
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Der auf dem fernen Planeten ''[[Krypton (Superman)|Krypton]]'' lebende Wissenschaftler ''Jor-El'' entdeckt, dass die Zivilisation der Kryptonier durch eine nahende Katastrophe dem Untergang geweiht ist. Um seinen dreijährigen Sohn ''Kal-El'' zu retten, schickt er ihn mit einem Raumschiff zur Erde. Das Raumschiff landet dort im amerikanischen Bundesstaat [[Kansas]], am Stadtrand [[Smallville (Comics)|Smallvilles]]. Der Junge wird als [[Waise]] von dem kinderlosen Farmerehepaar Kent gefunden, das ihm den Namen Clark gibt und ihn als eigenen Sohn großzieht. |
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* '''Doomsday''' - Von diesem genetisch veränderten Supermonster wurde Superman einmal getötet. |
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*:Doomsday wurde ursprünglich auf Krypton geschaffen. Diese Geschichte, die sich über mehrere Ausgaben hinzog, schaffte sogar den Sprung in die US-Medien. Das Heft, in dem Superman starb, war mit einer Auflage von über 8 Millionen das meistverkaufte Comicheft aller Zeiten. |
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Schon bald erkennt er seine besonderen Kräfte. Nach seiner Schulzeit bereist er die Welt und entschließt sich, das Verbrechen zu bekämpfen. So entsteht seine zweite Identität: Superman, ''der Mann aus Stahl''. Superman kann fliegen (bis 1950 nur besonders hoch und weit springen), ist stark wie eine Lokomotive, schneller als eine Pistolenkugel und nahezu unverwundbar. |
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== In den Medien == |
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Im Alltag arbeitet er für den ''[[Daily Planet (Comic)|Daily Planet]]'', die wichtigste Zeitung seiner Heimatstadt ''[[Metropolis (Comic)|Metropolis]]'' (Synonym für „die Großstadt“), was ihm die Möglichkeit bietet, gleich an Ort und Stelle zu sein, wenn er gebraucht wird. Ebenso berühmt wie der Mann aus Stahl selbst ist seine Kollegin beim ''Daily Planet'', ''[[Lois Lane]]'', die ihn zwar anhimmelt, aber von seinem vermeintlich tollpatschigen [[Alter Ego]] ''Clark Kent'' nichts wissen will. |
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Superman wurde ein so großer Erfolg, dass er neben mehreren Comicserien auch in Hörspielen, Zeichentrickserien, Filmen und Computerspielen auftrat, die fast alle große Erfolge wurden. Aus der Serie sind mehrere andere Superhelden hervorgegangen, vor allem ''Superboy'', ''Supergirl'' und ''Steel''. Superman gilt als eine Ikone der [[Pop-Kultur]], die auch in die moderne Kunst Eingang gefunden hat. In den [[1990er]]-Jahren wurde der Erfolg Supermans langsam kleiner, und so versuchte man, ihn dem veränderten Geschmack anzupassen. 1986 modernisierte Comicautor [[John Byrne]] den Mann aus Stahl, indem er ihn gleichsam neu erschuf. Superman wurde vieler Kräfte beraubt und menschlicher gemacht. Er verlor gegen den [[Antiheld]]en und intergalaktischen [[Kopfgeldjäger]] [[Lobo (Comicfigur)|Lobo]], wurde schließlich von ''Doomsday'' getötet, stand wieder auf, verwandelte sich in ein Energiewesen, das sich schließlich in ein blaues und ein rotes Wesen aufteilte und fand Anfang des neuen Jahrtausends wieder zu sich selbst zurück. |
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=== Verwendung in der politischen Propaganda === |
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Seit dieser „Byrne-Revamp” genannten, tiefgreifenden Veränderung Supermans durch John Byrne wird Clark (manchmal zur Verwirrung von Comic-Laien) als der eigentliche Charakter angesehen, Superman dagegen als seine Geheimidentität: „Clark ist das, was ich bin – Superman ist das, was ich sein kann” (Fernsehserie „[[Superman – Die Abenteuer von Lois & Clark|Lois & Clark]]”). Byrne ging es darum, den Helden zu vermenschlichen und so für den Leser greifbarer zu machen. Durch den Film „[[Superman Returns]]“ wird man aber wohl auch in den Comics wieder zur engelshaften Darstellung der Figur übergehen. |
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Aufgrund seiner großen Popularität wurde Superman bereits während des Zweiten Weltkrieges, insbesondere nach dem amerikanischen Kriegseintritt im Dezember 1941, zu Propagandazwecken instrumentalisiert. In den Jahren 1942 bis 1945 entstanden zahlreiche Geschichten, in denen er auf Seiten der Alliierten gegen deutsche und japanische Truppen kämpft. Führende feindliche Politiker wie [[Adolf Hitler|Hitler]], [[Tōjō Hideki|Tojo]] oder [[Benito Mussolini|Mussolini]] durfte der Held vor allem auf den Coverbildern seiner Comics desavouieren, zum Beispiel, indem er ihnen zusammen mit [[Batman]] auf der Titelseite einer Ausgabe der ''[[World’s Finest Comics]]'' auf einem Jahrmarkt Torten ins Gesicht schleudert. In einem Comicstrip von 1940<ref>''How Superman would end the war.'' In: ''[[Look (Magazin)|Look Magazine]]'', 1940 (englisch).</ref> überführt er Adolf Hitler und Josef Stalin sogar dem Völkerbund, der die beiden Diktatoren wegen Angriff auf wehrlose Länder verurteilt. Bei den amerikanischen Truppen, die die Comics häufig von ihren Angehörigen als Teil von Verpflegungspaketen mitgeschickt bekamen, erfreuten sich solche Geschichten und Karikaturen, trotz ihrer Verharmlosung des Kriegsgeschehens, großer Beliebtheit. |
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In der Zeit des Kalten Krieges unterblieb eine direkte Konfrontation Supermans mit dem Kommunismus als dem ideologischen Gegner. Stattdessen brachten die Macher der Comics ihre Haltung mit subtileren Mitteln zum Ausdruck. So ließen sie Superman auf den Titelblättern seiner Comics in nationalstolzer Manier mit der amerikanischen Flagge oder mit dem [[Weißkopfadler]], dem nationalen Symbol der Vereinigten Staaten, auf seinen Schultern oder seinem Arm auftreten. Die Haltung der wertemäßigen Überlegenheit des Westens über den Ostblock wurde auch mit der selbstbewussten Formel unterstrichen, Superman kämpfe für „Wahrheit, Gerechtigkeit und die amerikanische Lebensart“ („Truth, Justice and the American Way“), eine Losung, die Ende der Vierzigerjahre aufkam und in den 1950ern durch die Fernsehserie mit [[George Reeves]] popularisiert wurde. |
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== Parodien == |
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Eine gegenteilige Interpretation verfolgte der Psychiater [[Fredric Wertham]], der in seinem 1954 erschienenen Buch ''[[Seduction of the Innocent]]'' Superman als jugendgefährdend ansah. |
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Superman bot viele Gelegenheiten für Parodien. So erschien ab 1962 die Figur „[[Wunderwarzenschwein]]“ (Wonder Wart Hog) des amerikanischen Zeichners [[Gilbert Shelton]]. |
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In Deutschland wurde die Fernsehserie „[[Immer wenn er Pillen nahm]]“ (original: Mr. Terrific, 1967) bekannt, in der die Hauptperson Stanley Beamish immer dann Superkräfte bekam, wenn er entsprechende Pillen einnahm. |
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Neuere Interpretationen des Superman-Stoffes vermeiden demgegenüber eine ideologische Vereinnahmung Supermans: In den Comics erscheint er seit den 1980er-Jahren verstärkt als Beschützer der ganzen Welt, anstatt als ein dezidiert amerikanischer Held. Einige in den Vereinigten Staaten – zumindest politisch – mehrheitsfähige Positionen lehnt Superman dabei seit jeher ab: So weigert er sich beharrlich, selbst seine schlimmsten Widersacher zu töten, was im Kontrast zu der in zahlreichen [[Todesstrafe in den Vereinigten Staaten|US-Bundesstaaten existierenden Todesstrafe]] steht. |
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== Zitate == |
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* ''"Promenadenmischung von Heros und Spießer"'' ([[Günther Anders]] im zweiten Band von ''[[Die Antiquiertheit des Menschen]]'') |
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== Übermenschliche Eigenschaften == |
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* „''Superman stands alone. Superman did not become Superman, Superman was born Superman. When Superman wakes up in the morning, he is Superman. His alter ego is Clark Kent. His outfit with the big red S is the blanket he was wrapped in as a baby when the Kents found him. Those are his clothes. What Kent wears, the glasses the business suit, that's the costume. That's the costume Superman wears to blend in with us. Clark Kent is how Superman views us. And what are the characteristics of Clark Kent? He's weak, unsure of himself... he's a coward. Clark Kent is Superman's critique on the whole human race''“ (Bill aus [[Quentin Tarantino|Quentin Tarantinos]] ''[[Kill Bill]]'') |
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=== Kräfte und Fähigkeiten === |
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Seine übermenschlichen Kräfte werden dadurch erklärt, dass sein Körper unter unserer gelben Sonne (im Gegensatz zur roten Sonne Kryptons) mit Energie aufgeladen werde. Dies soll an seiner extrem dichten Molekularstruktur liegen. Auch sei die Schwerkraft auf Krypton sehr viel höher als auf der Erde. Jeder Kryptonier habe damit auf der Erde dieselben (oder ähnliche) Fähigkeiten. |
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Diese wurden oft verändert, bleiben im Kern aber folgende: |
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== Filmadaptionen == |
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* enorme Schnelligkeit („Faster than a speeding bullet“) |
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Nach der Zeichentrickserie von 1941 kam Superman erstmals 1948 mit realen Schauspielern als [[Serial]] (''The Adventures of Superman'') in die amerikanischen Kinos. In 15 Episoden, jede endend mit einem [[Cliffhanger]], mit insgesamt 244 Minuten Spielzeit kämpfte Hauptdarsteller [[Kirk Alyn]] als erster Darsteller des „Mannes aus Stahl“ gegen die Bösen der Welt. Trotz der wenig überzeugenden Flugszenen wird das Serial wegen seiner interessant erzählten Geschichte als eines der besten bezeichnet. Seine Rolle wiederholte Alyn in dem Serial „Atom Man Vs. Superman“ (1950) in ebenfalls 15 Episoden mit 252 Minuten Spielzeit. Als nächster Superman-Darsteller spielte [[George Reeves]] in der Fernsehserie „Adventures of Superman“ von 1952 bis 1957 mit. Aus der Serie wurden einige Folgen als Kinofilm zusammengestellt, so im Jahr 1951 „Superman and the Mole Men“ und 1952 mit dem einfachen Titel [[Superman (1973)|Superman]]. |
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* übermenschliche Stärke („More powerful than a locomotive“) |
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* die Fähigkeit zu fliegen (ursprünglich konnte er lediglich sehr weit bzw. hoch springen: „Able to leap tall buildings in a single bound“) |
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* Unverwundbarkeit (nahezu unverwundbar) |
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* Supergehör – auch sehr entfernte bzw. sehr leise Geräusche werden wahrgenommen, ebenso besonders hohe und tiefe Frequenzen |
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* Hitzeblick – mit [[Laser]]strahlen aus der [[Science-Fiction|Science Fiction]] vergleichbar |
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* [[Röntgen]]blick, mit dem er durch alles außer durch [[Blei]] blicken kann |
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* Scanblick – Superman ist in der Lage, durch Kleidungsstücke und andere Objekte hindurchzusehen |
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* Infrarotblick (Superman kann auch Wärmesignaturen z. B. von Verschütteten oder aber ansonsten unsichtbare Objekte wie z. B. Infrarotsterne sehen) |
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* Mikroskopblick – selbst einzelne Atome können von Superman gesehen werden |
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* Teleskopblick – extreme Sichtweite, in einigen Versionen bis in den interstellaren Bereich |
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* Superatem – extrem hohes Lungenvolumen |
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* fotografisches Supergedächtnis (Superman kann extrem schnell lesen und die daraus gewonnenen Informationen auch ebenso schnell verarbeiten – er besitzt jedoch keine eigentliche Superintelligenz) |
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* Hypnosefähigkeiten (in einigen Comics und den Filmen verfügt Superman über die Fähigkeit, andere Menschen unwillkürlich oder aber gezielt zu hypnotisieren. Dadurch wollte man erklären, warum ihn niemand in seinem Alltagsleben als Clark Kent erkennt, obwohl er nur eine Brille trägt. Durch diese unterschwellige Hypnosefähigkeit kommen seine Mitmenschen gar nicht auf die Idee, er könne Superman ähnlich sehen. In der Kinoversion von ''[[Superman II – Allein gegen alle]]'' küsst Clark Kent Lois Lane, die inzwischen um sein Geheimnis weiß, wodurch sie jede Erinnerung, das Geheimnis betreffend, verliert) |
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Durch das Kombinieren verschiedener Eigenschaften ergeben sich weitere Superkräfte, wie etwa eine „Superpuste“, bei der teilweise riesige Luftmengen eingeatmet, verdichtet und dann wieder kontrolliert so ausgeatmet werden, dass der entstehende Luftstrom zur Kühlung bis hinab zu extrem niedrigen Temperaturen genutzt werden kann. Außerdem dient diese komprimierte Luft als Atemluftvorrat, da Superman nicht in allen Versionen ohne Sauerstoff leben kann. |
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Im Jahre 1978 kam nach langjähriger Produktionszeit der Film ''[[Superman (Film)|Superman]]'' in die Kinos. Der Regisseur [[Richard Donner]] setzte viele bekannte Schauspieler wie [[Marlon Brando]] († 2004) oder [[Gene Hackman]] ein, doch in der Hauptrolle flog der Newcomer [[Christopher Reeve]] († 2004) mit rotem Cape und mit – in damaliger Zeit – revolutionären [[Spezialeffekt]]en über die Leinwand. Bis heute zählen einige der Flugszenen aus diesem Film zu den besten. Nicht umsonst stand auf den Filmplakaten vor den Kinos „Sie werden glauben, dass der Mensch fliegen kann!“. In einer Szene während der Eisenbahnfahrt spielte der erste „Superman“ [[Kirk Alyn]] eine kleine Nebenrolle als Vater von ''Lois Lane''. |
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Je nach Version/Medium sind die Kräfte unterschiedlich stark ausgelegt. So schwankt die Stärke von „kann Wolkenkratzer anheben“ bis „kann Planeten aus der Bahn schieben“ und die Fluggeschwindigkeit von Überschall- bis Überlichtgeschwindigkeit. In manchen Geschichten wird Superman nachts schwächer und muss sich erst wieder von der Sonne „aufladen“ lassen. |
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=== Schwächen === |
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1945 tauchte zum ersten Mal die mysteriöse Substanz ''[[Kryptonit]]'' in der Superman-Radio-Show auf. Man hatte es erfunden, um den kurzzeitigen Stimmenwechsel der Hauptperson zu erklären, da der ursprüngliche Sprecher wegen einer Krankheit ausgefallen war. |
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Von Kryptonit gibt es viele verschiedene Formen: |
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{{Hauptartikel|Kryptonit}} |
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Die häufigste und zugleich wohl bekannteste Variante ist ''[[Kryptonit#Grünes Kryptonit|Grünes Kryptonit]]''. Es wirkt wie ein radioaktives Gift. Es schwächt Superman und seine Körperaura und kann ihn sogar töten, wenn er ihm über einen längeren Zeitraum ausgesetzt ist. |
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Das ebenfalls relativ bekannte ''[[Kryptonit#Rotes Kryptonit|Rote Kryptonit]]'' hat in den Comics sehr unterschiedliche Folgen. Spätestens seit der Serie ''Lois & Clark'' macht es ihn schrittweise (je nach Dauer der Aussetzung) [[Das Böse|böse]] und lässt ihn jede [[Schüchternheit|Hemmung]] verlieren. Es ist gleichzusetzen mit dem künstlichen grünen Kryptonit aus dem Film ''Superman III''. In der Fernsehserie ''Superman – Die Abenteuer von Lois und Clark'' (Folge 2.20 ''Das Rote Kryptonit'') lässt es Superman gleichgültig bis depressiv werden. Durch die Nähe zu rotem Kryptonit wird er unkontrollierbar und legt dabei auch seine sonstige Zurückhaltung Frauen gegenüber ab. |
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In der TV-Serie ''[[Smallville (Fernsehserie)|Smallville]]'' treten noch weitere Form auf, u. a. das ''[[Kryptonit#Blaues Kryptonit|Blaue Kryptonit]]'', in dessen Nähe Kryptonier ihre Kräfte verlieren und menschliche Eigenschaften annehmen. |
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Der klassische Prä-[[Crisis on Infinite Earths|Krisen]]-Superman verlor zudem unter roter [[Sonnenstrahlung]] seine Superkräfte. Unter orangefarbener Sonne halbierten sich seine Kräfte. Auch in neuerer Zeit wird Superman durch rotes Sonnenlicht geschwächt. |
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Superman ist darüber hinaus verletzbar durch [[Magie]]. Außerdem kann sein [[Mitleid]] ausgenutzt oder seine [[Psyche]] angegriffen werden. Wie jedes Lebewesen hat auch Superman damit zu kämpfen, nicht überall zugleich sein oder nicht dauerhaft ohne [[Atmung]], [[Schlaf]] und [[Nahrung]] leben zu können. |
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== Das Kostüm im Wandel der Zeit == |
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[[Datei:Superman costume.JPG|mini|Superman-Kostüm]] |
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In Supermans 80-jähriger Geschichte wurde sein Kostüm, das sich von Akrobatenkostümen herleitet, von vielen gezeichnet – aber die wichtigsten Elemente seines Kostüms blieben unangetastet. Superman trägt ein blaues Kostüm komplettiert von roten Überhosen, roten Stiefeln, einem gelben Gürtel und einem langen roten Cape. Weiterhin gibt es ein hoch stilisiertes Superman-[[Insigne]] – bestehend aus einem großen roten „S“ umschlossen von einem gelben Schild mit einem roten Rand – welches auf seiner Brust angebracht ist. Das in frühen Abenteuern wie ein mittelalterliches Familienwappen anmutende Superman-Symbol entwickelte sich stetig zum uns bekannten und wurde über die Jahre immer größer, bis es Ende der 1990er-Jahre fast die gesamte Brust umspannte. |
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Laut ''Superman'' #146 (Vol. 1) erfand Martha Kent das Kostüm, als sie einen Super-Strampelanzug für den wachsenden Superman entwickelte, weil die Kleidung, die sie im Geschäft kaufte, immer wieder beim Spielen zerstört wurde. Glücklicherweise hatten die Kents die Weitsicht, die drei Decken – eine rote, eine blaue und eine gelbe – mit denen Superman in seiner Rakete die Erde erreichte, aufzuheben. Jahre später änderte Martha Kent das Kostüm, und es wurde zu dem heute bekannten Superman-Kostüm. |
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Supermans Kostüm wird oft als unzerstörbar beschrieben, da es, wie der Mann aus Stahl selbst, vom Planeten Krypton stammt. Dadurch hält es Feuer, Pistolenkugeln und sogar Explosionen stand. Manche Inkarnationen zeigen jedoch eine Vielzahl an Kostümen in Clark Kents Kleiderschrank, die er zusammen mit seiner Mutter schneiderte. Da dieses Material von der Erde stammt, hat er durch seine Arbeit einen hohen Verschleiß. |
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Dieser Wechsel wurde in der Comicserie ''Man of Steel'' von John Byrne etabliert und erklärt, dass Supermans Körper eine schützende Aura produziert, die nicht nur ihn unverwundbar macht, sondern auch einige Millimeter reicht und damit enganliegende Kleidung schützt. Diese Variante wird auch in der Fernsehserie ''Superman – Die Abenteuer von Lois & Clark'' verwendet. |
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1998 folgte dann in ''Superman'' #123 (Vol. 2) ein kompletter Wandel seines Kostüms. Superman wurde in ein Wesen aus Energie verwandelt und musste in einen blau-weißen, extra dafür entworfenen Anzug gesteckt werden, der seine neue Existenzform zusammenhielt. Später wurde er vom [[Cyborg Superman]] in ein blaues und ein rotes Energiewesen gespalten, welche aber durch die ''Millennium Giants'' wieder zusammengeführt wurden und die auch seine ursprüngliche kryptonische Gestalt wiederherstellten. |
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Für ''[[Superman Returns]]'' (2006) wurde ein moderneres Kostüm mit einem dunkleren Rot und einem modifizierten Logo entworfen. Auch in den Comics erfolgte eine Veränderung, als zum Neustart des DC-Universums (''[[The New 52]]'', 2011) Superman ein nun völlig neues Kostüm erhielt, welches nicht von seinen Eltern, sondern von [[Brainiac (Comicfigur)|Brainiac]] stammt. |
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Der letzte Wandel folgte dann für ''[[Man of Steel (Film)|Man of Steel]]'' (2013). Das Kostüm wurde dahingehend verändert, dass man die rote, über dem Dress liegende „Unterhose“ ganz entfernte und auch den Gürtel nicht mehr stechend Gelb, sondern größtenteils in und an das dunklere Blau des Kostüms anpasste. Auch das Superman-Logo auf der Brust wurde leicht verändert. |
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== Andere Medien == |
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{{Hauptartikel|Superman-Adaptionen}} |
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Die Comicfigur des Superman wurde bereits in frühen Zeiten durch andere Medien publiziert. Neben Fernsehserien, Spielfilmen und Videospielen zählt beispielsweise auch die Musikbranche dazu. |
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== Parodien == |
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Als einer der bedeutendsten Superhelden bot Superman schon immer viele Gelegenheiten für [[Parodie]]n. So erschien ab 1962 die Figur ''[[Wunderwarzenschwein]]'' (Wonder Wart-Hog) des amerikanischen Zeichners [[Gilbert Shelton]]. |
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[[Paul Murry]] erfand 1965 [[Goofy]]s Superhelden-Ego ''Supergoof'', dessen Geheimnis Erdnüsse waren, die im amerikanischen Original mit Staub eines Meteoriten bestrahlt waren und nach ihrem Verzehr Superkräfte verliehen. Supergoof besitzt dieselben Fähigkeiten und Kräfte wie Superman, allerdings wirken die Nüsse nur eine begrenzte Zeit und seine geistigen Fähigkeiten bleiben dabei dieselben. |
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Der Autor [[Mario Puzo]] hatte so viel Stoff geliefert, dass es für einen zweiten Teil reichte, welcher im folgenden Jahr (1979/80) ebenfalls für hohe Besucherzahlen in den Kinos sorgte (''Superman II – Allein gegen alle''). Danach folgten noch zwei weitere Fortsetzungen, ''Superman III – Der stählerne Blitz'' (1983) und ''Superman IV – Die Welt vor dem Abgrund'' (1987). Nach den schlechten Einspielergebnissen von Superman IV wurde die Serie beendet und erst im Jahr 2006 gelang es dem Filmstudio [[Warner Bros.]] mit Regisseur [[Bryan Singer]] ein Sequel zu den beiden ersten Kinofilmen zu inszenieren. In ''[[Superman Returns]]'' erhielt der unbekannte US-amerikanische Seriendarsteller [[Brandon Routh]] den Zuschlag für die Titelrolle. Der auf 180 Mio. US-Dollar teuren Produktion soll 2009 erneut unter der Regie Bryan Singers ein Sequel folgen. |
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Der spanische Zeichner [[Juan López Fernández]] brachte 1973 mit [[Superlópez]] (auf Deutsch ''Super-Meier'') eine Parodie auf den Markt, in der ein schusseliger Durchschnittsbürger Superkräfte besitzt, die ihn in allerlei schwierige Situationen bringen. |
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=== Filme === |
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In [[Akira Toriyama]]s ''[[Dr. Slump]]'' (1980–1984) taucht die Figur des ''Suppaman'' auf, der sich in einen „Superhelden“ verwandelt, wenn er [[Umeboshi]] isst. ''Suppaman'' trägt ein Kostüm mit dem [[Hiragana|japanischen Schriftzeichen]] für „su“, außerdem fällt ihm so wie bei Superman eine Locke ins Gesicht. Sein realer Name lautet Kenta Kuraaku („Kent Clark“).<ref>[[Akira Toriyama]]: ''Dr. Slump'' #15, [[Carlsen Verlag]], Hamburg 2001, ISBN 3-551-74475-0, S. 134.</ref> |
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*1978: [[Superman (Film)|Superman]] (Regie: Richard Donner) |
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*1980: [[Superman II - Allein gegen alle]] (Regie: Richard Lester, Richard Donner - nicht erwähnt) |
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*1983: [[Superman III - Der stählerne Blitz]] (Regie: Richard Lester) |
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*1987: [[Superman IV: Die Welt am Abgrund]] (Regie: Sidney J. Furie) |
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*2006: [[Superman Returns]] (Regie: Bryan Singer) |
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''[[Die Simpsons#Radioactive Man|Radioactive Man]]'', die Lieblingscomicfigur von [[Bart Simpson]], ist eine weitere Parodie auf Superman, was auch dessen bürgerlicher Name ''Claude Kane III'' (dieselben [[Initialen]] wie Clark Kent) zum Ausdruck bringt. Radioactive Man hat seit der ersten Staffel immer wieder Auftritte in der Trickfilmserie ''[[Die Simpsons]]'' bzw. in den vom [[Panini Verlag]] herausgegebenen Simpsons-Comicheften. |
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=== Serien === |
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In [[Monty Python]]s Sketch ''Bicycle Repair Man'' ist der Fahrradmechaniker der Superheld, während alle „gewöhnlichen Bürger“ Superman-Kostüme tragen. |
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*1941: Superman (Max Fleischer) |
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*1948: (The Adventures of) Superman |
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*1950: Atom Man vs. Superman |
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*1952: Superman - Retter in der Not (''Adventures of Superman'') |
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*1988: [[Superboy]] |
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*1994: [[Superman – Die Abenteuer von Lois & Clark]] |
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*2001 [[Smallville]] (''Superman, the early years'') |
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Die [[Drawn Together|Drawn-Together]]-Figur ''Captain Hero'' parodiert allgemein die proamerikanischen Comicsuperhelden, aber ganz besonders Superman. Dies zeigte sich eindeutig in einer Folge, in der Captain Hero reumütig seine Kräfte in einer Eiskristallhöhle (wie aus den bekannten [[Superman II – Allein gegen alle|Superman-Filmen]]) abgibt und dadurch im Rollstuhl landet, den er durch Pusten fortbewegen kann. Aufgrund des Todes von Christopher Reeve, der kurz vor der Erstausstrahlung dieser Folge verstarb, wurde die Folge zunächst nicht gesendet, später jedoch wurde entschieden, die Episode in der darauffolgenden Staffel nachzuholen. |
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== Die Videospiele == |
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Das erste Superman-Lizenzspiel erschien im Jahr 1978 unter dem Titel ''Superman'' für das [[Atari 2600]]. Superman wurde von dem [[USA|US-amerikanischen]] Entwickler [[Midway Games]] entwickelt und war ein [[Action-Adventure]], das aus der [[Side-Scroller]] Perspektive gesteuert wurde. Aufgrund einer schlechten [[Lokalisierung (Softwareentwicklung)]] entstanden einige grammatische Fehler im Spiel. Im Jahr 1987 erschien das [[Jump'n Run]] ''Superman'' für das [[Nintendo Entertainment System]]. Im Spiel steuert man Clark Kent durch unzählige Missionen und muss die vorhandenen Attacken gegen Gegner einsetzen. |
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Der Animationsfilm ''[[Megamind]]'' parodiert Superman ebenfalls mit dem Charakter des ''Metro Man''. Dieser ist in der Lage zu fliegen, hat übermenschliche Kräfte – und tolles Haar, wie dessen Gegenspieler bemerkt. Doch schon zu Beginn des Films hängt Metro Man seine Superheldenkarriere an den Nagel und täuscht seinen Tod vor, da ihm sein Job zu routinemäßig wurde. Wie Superman wurde Metro Man auf die Erde geschickt und kommt ursprünglich als [[Außerirdischer]] von einem anderen Planeten. |
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Bis 1994 erschienen vier weitere Superman-Lizenzspiele für unterschiedliche Konsolen (u.a. ''Superman: The Man of Steel'' für das [[Sega Master System]]). Im Jahr 1994 veröffentlichte ''SunSoft'' das [[Actionspiel]] „''The Death and Return of Superman''“ für das [[Super Nintendo]]. Das Spielprinzip ähnelt der [[Final Fight]]-Reihe, da der Spieler einen von fünf auswählbaren Charakteren (''Superman, Steel, Eradicator, Cyborg und Superboy'') durch die [[Side-Scroller]] Perspektive steuert und dabei Gegner bekämpft. |
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Auch ''Underdog'', eine Zeichentrickserie von 1964, ist eine Superman-Parodie. Der Cartoonhund Shoeshine Boy ist in Wirklichkeit der Superheld Underdog. Wenn Bösewichte auftreten, zieht sich Shoeshine Boy in eine Telefonzelle zurück, um sich dort in den Superhelden zu verwandeln und das Böse zu bekämpfen. Underdog spricht, im Gegensatz zu seinem Alter Ego Shoeshine Boy, immer in Reimen. 2007 wurde auf Grundlage dieser Serie ein Spielfilm gedreht, nur dass Shoeshine ein echter Hund ist und nicht wie manche Tiere in der Serie ein Mix aus Mensch und Tier. |
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Im Jahr 1999 veröffentlichte der französische [[Publisher]] ''Titus Software'' das Actionspiel ''Superman 64'' für das [[Nintendo 64]]. Dieses Spiel besitzt in der Videospiel-Branche einen populären Status, da es von vielen Magazinen und Internetseiten zu den schlechtesten Spielen aller Zeiten gewählt wurde. Superman 64 belegt in der ''Electronic Gaming Monthly'', ein bekanntes Videospiel-Magazin in den [[USA]], Platz 7. |
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== Begleitfiguren und Gegner == |
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Seit 2002 ist der französische Publisher [[Atari]] für die Videospiel-Umsetzung der Supermanlizenz verantwortlich. Im Jahr 2002 erschienen zwei Superman-Lizenzspiele für Konsolen: ''Superman: Man of Steel'' für die [[Xbox]] und ''Superman: Shadow of Apokolips'' für die [[PlayStation 2]]. Superman: Shadow of Apokolips zählt aufgrund der [[Cel Shading]] Grafik und dem interessanten Missionsdesign zu den besten Superman-Videospielen. |
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{{Hauptartikel|Nebenfiguren im Superman-Universum|Schurken im Superman-Universum}} |
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== Siehe auch == |
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Im Juni 2006 soll ''Superman Returns'', das offizielle Spiel zum Kinofilm, für [[Xbox 360]], [[PlayStation 2]], [[Xbox]] und [[Gamecube]] erscheinen. |
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* [[DC Comics]] |
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* [[DC-Universum]] |
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* [[Superboy]] |
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* [[Supergirl (Comic)|Supergirl]] |
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* [[Krypto]] |
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== Literatur == |
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{| {{prettytable}} |
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* Larry Tye: ''Superman: The High-Flying History of America's Most Enduring Hero'', Random House Trade Paperbacks 2013, ISBN 978-0-8129-8077-6. |
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* Glen Weldon: ''Superman: The Unauthorized Biography'', WILEY 2013, ISBN 978-1-118-34184-1. |
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!Titel |
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* [[Scott Beatty]]: ''Superman: Der Mann aus Stahl.'' [[Dino Entertainment|Dino Verlag]], Stuttgart 2003, ISBN 3-89748-690-3. |
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!Erscheinungsdatum |
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* Lukas Etter/Thomas Nehrlich/Joanna Nowotny (Hrsg.): ''Reader Superhelden. Theorie – Geschichte – Medien''. Bielefeld: transcript 2018, ISBN 978-3-8376-3869-1. |
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!Plattform/en |
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* [[Raphael Gross]], [[Erik Riedel]] (Hrsg.): ''Superman und [[Golem]]. Der Comic als Medium [[Judentum|jüdischer Erinnerung]].'' Katalog zur Ausstellung Dezember 2008 bis März 2009, zweisprachig (dt./engl.), [[Jüdisches Museum Frankfurt]], Frankfurt am Main 2008, ohne ISBN. |
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!Publisher |
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* [[Thomas Hausmanninger]]: ''Superman. Eine Comic-Serie und ihr Ethos.'' [[Suhrkamp Verlag|Suhrkamp Taschenbuch]], Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-518-38600-X. |
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* Christian Heiß, Jörg Krismann, [[Heiner Lünstedt]]: ''[[Hit Comics]] Spezial'' #2 (Thema: ''Superman''), [[Karicartoon Verlag]], März 1999. |
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|''Superman'' |
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* [[Olaf Seydel]]: ''Jüdisch-christliche Symbolik in der 70-jährigen Geschichte Supermans.'' [[IKS Garamond Verlag]], Jena 2009, ISBN 978-3-938203-93-4. |
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|[[1978]] |
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|[[Atari 2600]] |
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|[[Atari]] |
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|''Superman: The Game'' |
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|[[1985]] |
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|[[Commodore 64]] |
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|First Star Software |
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|''Superman'' |
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|[[1987]] |
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|[[Nintendo Entertainment System]] |
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|Kemco |
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|''Superman'' |
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|[[1988]] |
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|[[Arcade]] |
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|[[Taito]] |
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|''Superman: Man of Steel'' |
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|[[1988]] |
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|[[Commodore 64]] |
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|Tynesoft |
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|''Superman: The Man of Steel'' |
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|[[1992]] |
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|[[Sega Master System]] |
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|[[Virgin Interactive]] |
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|''Superman'' |
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|[[1992]] |
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|Sega Mega Drive |
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|SunSoft |
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|''The Death and Return of Superman'' |
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|[[1994]], [[1995]] |
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|[[Super Nintendo]], Sega Mega Drive |
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|SunSoft |
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|''Justice League Task Force'' |
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|[[1995]] |
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|Super Nintendo, Sega Mega Drive |
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|[[Acclaim]] |
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|''Superman 64'' |
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|[[1999]] |
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|[[Nintendo 64]] |
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|Titus Software |
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|''Superman'' |
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* [http://www.sueddeutsche.de/,panm3/kultur/artikel/539/82457/ ''Der Abstieg eines Helden'': Bericht und Hintergründe] in der [[Süddeutsche Zeitung|Süddeutschen Zeitung]] vom 10. August 2006 |
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* [http://www. |
* [http://www.dcpedia.de/wiki/index.php/Superman_(Deutschland) Eintrag über Superman bei der DCPedia] |
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* [https://paninishop.de/comics/ Panini Comics], seit 2001 Herausgeber der Superman-Comics in Deutschland |
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* [http://www.supermanhomepage.com Englische Superman-Fansite] |
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* [http://www.superdickery.com/dick/1.html superdickery.com] - Einige fragwürdige Auftritte Supermans |
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Aktuelle Version vom 30. Dezember 2024, 16:00 Uhr

Superman (englisch für „Übermensch“; deutsch auch Supermann) ist der Name einer Comicfigur, die in den 1930er-Jahren von den beiden US-Amerikanern Jerry Siegel und Joe Shuster geschaffen wurde und in ihrer heute bekannten Form im Juni 1938 ihren ersten Auftritt in Action Comics #1 hatte.
Die Figur ist der erste Superheld der Comicgeschichte, begründete ein Comicgenre und zählt zum Kreis der fiktiven Charaktere mit dem weltweit höchsten Wiedererkennungswert.[1] Zudem gilt „Supie“, wie er von seinen Fans gelegentlich genannt wird,[2] auch als einer der beliebtesten Helden überhaupt.[3]
Figurenhistorie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Entstehung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Idee und erste Veröffentlichungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Idee und das ursprüngliche Konzept für Superman wurden in den frühen 1930er-Jahren von den beiden amerikanischen Teenagern Jerry Siegel und Joe Shuster entwickelt. 1932 begannen Siegel und Shuster – zwei begeisterte Science-Fiction-Fans, die sich während ihrer gemeinsamen Schulzeit in Cleveland, Ohio, kennengelernt hatten – in ihrer Freizeit ein selbstgestaltetes Laienmagazin herauszugeben. In diesem Organ, das sie kurz Science Fiction nannten, veröffentlichten sie selbst verfasste Geschichten in ihrem Lieblingsgenre. Während Siegel als Autor fungierte, verlagerte Shuster sich darauf, Bildmaterial zur Illustration von Siegels Geschichten zu zeichnen.
Im Jahr 1933 erstellten sie die erste Ausgabe von Science Fiction. Sie platzierten unter anderem eine 1932 von Siegel geschriebene Kurzgeschichte mit dem Titel The Reign of the Super-Man. Diese handelte von einem glatzköpfigen Bösewicht, der plant, mit Hilfe seiner übermenschlichen mentalen Fähigkeiten (Telepathie, Telekinese etc.) die Herrschaft über die Menschheit zu erlangen.
In den folgenden Jahren unterzogen Siegel und Shuster ihre Idee einer Generalrevision: Zum einen entschieden sie, ihre Figur von einem Schurken zu einem „Kämpfer für das Gute“ zu machen, und zum anderen ersetzten sie seine mentalen „Superkräfte“ durch physische Fähigkeiten, in der Annahme, dass diese ein größeres Erzählpotenzial besitzen würden und sich außerdem optisch eindrucksvoller in Szene setzen lassen würden. Bei der Ausarbeitung der neuen Figur war der US-amerikanische Comiczeichner Tony Strobl beteiligt, den Siegel und Shuster während ihres gemeinsamen Studiums kennengelernt hatten. Strobl bezweifelte allerdings den Erfolg dieser Figur.
Mit ihrem veränderten Konzept versuchten Siegel und Shuster in den Jahren 1934 bis 1938 verschiedene Zeitungshäuser dazu zu bringen, die Figur als Comicstrip in ihren Zeitungen zu veröffentlichen. Nachdem diese Versuche nicht gefruchtet hatten, versuchten die beiden, verschiedene Verlage, die zu dieser Zeit in Amerika das neue Medium des Comicheftes auf dem Markt zu etablieren begannen, von ihrer Idee zu überzeugen. Ihren Bemühungen waren dabei zunächst jahrelang nur Misserfolg beschieden: Ein Verlag nach dem anderen lehnte die Veröffentlichung von Geschichten um die Superman-Figur ab, da diese „unreif“, „pubertär“ und „kindisch“ sei und keine Aussichten auf Erfolg habe. Erst der Verlag National Publications fand sich im Frühjahr 1938 bereit, Siegels und Shusters Superman eine Chance zu geben. Nachdem der Verlag die Idee in den vorherigen Jahren mehrmals abgelehnt hatte, sah er sich durch zwei Gründe veranlasst, das Konzept zu testen: Zum einen waren andere Konzepte für Comicreihen aus der Werkstatt von Siegel und Shuster, die National Publications in sein Programm genommen hatte – so die in den Detective Comics erscheinenden Abenteuer um den geheimnisvollen Doctor Occult – leidlich erfolgreich gewesen. Ein noch wichtigerer Anlass für den Verlag, auf das Superman-Konzept zurückzugreifen, dürfte der Zeitdruck gewesen sein, dem man sich bei der Vorbereitung der ersten Ausgaben der Action Comics ausgesetzt sah: Obwohl der Start der Serie kurz bevorstand, gab es nicht genug Material, um alle Seiten der Hefte füllen zu können. Von den 200.000 gedruckten Comics dieser Ausgabe existieren nach Schätzungen noch 100 Exemplare. 1938 kostete das Heft 10 Cent. 2014 wurde auf eBay eine dieser Erstausgaben für 3,2 Millionen Dollar versteigert.[4]
Nachdem Action Comics #1 zu einem phänomenalen Verkaufserfolg geworden war, stellte National Publications Marktstudien an, um die Gründe für den Erfolg des Heftes herauszufinden. Zur Überraschung aller Beteiligten wurde festgestellt, dass die neuartige Figur Superman, die das Titelbild des Heftes geziert hatte, der Hauptgrund für den reißenden Absatz des Heftes war. National Publications machte die Superman-Geschichten daraufhin zu einem festen Bestandteil der Action Comics, in denen sie fortan in jeder Ausgabe und als „Hauptserie“ erschienen, das heißt als vorrangige Reihe gegenüber den anderen, im hinteren Teil der Hefte abgedruckten Reihen mit anderen Figuren.
Siegel und Shuster fuhren fort, die Superman-Geschichten gemeinsam mit einem wachsenden Mitarbeiterstab bis in die 1940er-Jahre zu gestalten. Die Rechte an ihrer Schöpfung traten sie für einen Scheck über 130 Dollar an den Verlag ab.[5] Später wurde dies zum Anlass eines langjährigen Rechtsstreites, durch den Siegel und Shuster die Rechte an ihrer Figur zurückzugewinnen versuchten. Erst 1978 gewährte Time Warner, der Besitzer von DC-Comics, dem Verlag, in dem die National Publications später aufgegangen waren, den beiden eine jährliche Rente von 24.000 Dollar und nannte die Namen der beiden als Schöpfer der Figur in den Initial-Credits jeder Superman-Geschichte.
In den Vereinigten Staaten lag die Auflage der Action Comics 1940 bereits bei 800.000 Ausgaben, während man durch die dreimonatlich erscheinenden Superman-Hefte mit jeder neuen Ausgabe mehr als eineinviertel Millionen Exemplare absetzen konnte.[6] Unter den in Übersee kämpfenden G.I.s waren die verschiedenen Superman-Comicserien während der Kriegsjahre die am häufigsten gelesenen Periodika. Hinzu kamen Superman-Comicstrips in mehr als 250 Sonntagszeitungen sowie eine dreimal pro Woche ausgestrahlte Superman-Radiosendung und, ab 1941, eine von den Fleischer Studios produzierte Reihe von Zeichentrickfilmen.
Auch außerhalb von Amerika wurde Superman in kurzer Zeit zu einem Verkaufsschlager: Von den englischsprachigen Ländern ausgehend fanden die Superman-Comics bald auf der ganzen Welt ihr Publikum. So waren Superman-Comics sogar im fernen Japan bereits in den frühen 1940er-Jahren erhältlich, wo unter anderem der japanische Kaiser Hirohito zu den begeisterten Lesern der Abenteuer des All American Heroes gehörte.[7]
In Deutschland war die Veröffentlichung der Superman-Comics zunächst auf Veranlassung des nationalsozialistischen Regimes untersagt. Propagandaminister Joseph Goebbels, dem die Kontrolle oblag, welche Druckerzeugnisse damals in Deutschland erscheinen durften, brachte mit dem Ausruf „Superman ist ein Jude!“ in einer Reichstagssitzung des Jahres 1942 zum Ausdruck, was das Regime von dem amerikanischen Superhelden dachte.[8] Nach einer nach nur drei Heften eingestellten Superman-Serie in den 1950er-Jahren, die den Titel Supermann getragen hatte, erscheinen die Geschichten um Superman hierzulande seit 1966 nahezu ohne Unterbrechungen.
Während des Kalten Krieges wurde Superman erneut zur Symbolfigur der amerikanischen Werte und Lebensart. Diesmal als Exponent der „freien Welt“ des amerikanischen Einflussbereiches im Gegensatz zur „unfreien Welt“ der Sowjetunion und ihrer Satellitenstaaten. Obwohl die Superman-Comics im Gebiet des Warschauer Paktes nicht offiziell erscheinen durften – der Generalsekretär der KPdSU, Nikita Chruschtschow, erklärte hierzu gegenüber dem Superman-Chefredakteur Mort Weisinger während dessen Besuch in Moskau: „Auch der Mann aus Stahl ist nicht in der Lage, den Eisernen Vorhang zu durchbrechen“[9] – zirkulierten die Superman-Comics im „Osten“ in großer Zahl durch private Verbreitung unter der Hand.
Einflüsse und Vorbilder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für das Erscheinungsbild und den Charakter ihres Helden griffen Siegel und Shuster auf eine Vielzahl fiktiver Figuren und realer Personen zurück.
Einflüsse für den eigentlichen Superman waren Hugo Danner, der mit gewaltigen physischen Fähigkeiten ausgestattete Held aus Philip Wylies Roman Gladiator aus dem Jahr 1930, sowie der Schauspieler Douglas Fairbanks, an dessen dynamisch-akrobatischen Leinwandauftritten als Freibeuter, Musketier und Ähnlichem mehr sich Shuster bei der Gestaltung von Supermans „Himmelsturnereien“ orientierte.[10]
Zu den weiteren Inspirationen, die weniger direkt in Superman einflossen, zählten die Hauptfiguren von abenteuerlichen Groschenheften wie Edgar Rice Burroughs’ Tarzan und Johnston McCulleys Zorro, von dem die Idee der Doppelidentität mit entlehnt wurde: Wie der junge Held der Zorro-Geschichten bei Tag den sanftmütigen Don Diego gibt und bei Nacht zu Zorro, dem feurigen Kämpfer für das Gute wird, ließen Siegel und Shuster Superman ein Doppelleben als introvertierter Zeitungsreporter Clark Kent einerseits und als verwegener Streiter für Recht und Gerechtigkeit in Gestalt des Superman führen. Das Erscheinungsbild von Supermans Alter Ego als bebrillter Softie-Reporter empfanden Siegel und Shuster – beide selbst Brillenträger – dabei einerseits sich selbst und andererseits Auftritten von Harold Lloyd in einigen seiner Filme aus den 1920er-Jahren nach, in denen dieser schlaksig und mit dicken Brillengestellen den Überweichling mimt.[10] Den Namen Clark Kent setzten die beiden wiederum aus den Vornamen der Schauspieler Clark Gable und Kent Taylor zusammen.
„Superman“ ist die gängige englische Übersetzung des deutschen Wortes „Übermensch“. Es ist nicht klar, ob den Schöpfern der Superman-Figur Nietzsches Ideen vom Übermenschen bekannt waren und wie weit sie davon – direkt oder indirekt – beeinflusst wurden.[11] In der vergangenen Jahren rückte der jüdische Hintergrund der zwei Autoren in der Forschung in den Vordergrund. Als Kinder von jüdischen Flüchtlingen mit Diskriminationserfahrung, ist die Fantasie übermächtige Heldenfiguren, die die Welt retten, vielsagend.[12]
Den Namen für die Stadt, in der Clark Kent lebt und arbeitet, haben die zwei Erfinder aus einem ihrer Lieblingsfilme: Metropolis von Fritz Lang.
Comics
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Anschluss an den gewaltigen Erfolg der ersten Superman-Geschichte in Action Comics #1 wurden die Geschichten um den „Mann aus Stahl“ zum Hauptinhalt der Serie. Andere Features des DC-Universums wie Zatara oder Congo Bill traten demgegenüber in den Hintergrund, was sich unter anderem darin widerspiegelt, dass Superman fast ausnahmslos, bis auf einige wenige Ausnahmen in den ersten Jahren, alle Titelbilder der Serie für sich vereinnahmen konnte. Seit den 1950er-Jahren sind die Superman-Geschichten, abgesehen von gelegentlichen „Backup-Reihen“ um andere Figuren, die in unregelmäßigen Abständen einmal kurzzeitig in die Serie eingebaut werden, der einzige permanente Inhalt der Serie. Mit einer mehr als siebzigjährigen Veröffentlichungsgeschichte sind die Action Comics mittlerweile die am längsten kontinuierlich erscheinende Comicserie weltweit. Mit einer Ausgabenzahl, die sich der Heftnummer #900 annähert, besitzt die Serie zudem den zweithöchsten Nummernstand einer Comicserie überhaupt. Allerdings läuft seit 2011 infolge von The New 52 die zweite Reihe.
Bereits 1939 begann National Publications/DC zudem damit, sein Superman-Programm kontinuierlich auszubauen. Mit dem Start der gleichnamigen Serie Superman begann eine lange Reihe weiterer Veröffentlichungen beziehungsweise Veröffentlichungsformate um Siegel und Shusters Superhelden. Spätere Serien waren und sind unter anderem World’s Finest Comics (gemeinsame Geschichten von Superman mit seinem dunklen Mitstreiter Batman), Superman: Man of Steel, Adventure Comics (mit Geschichten um Supermans jugendliches Ich Superboy) sowie die Spin-off-Serien Steel, Supergirl und Superboy, die Figuren in den Mittelpunkt stellen, die ursprünglich als Nebenfiguren von Superman in dessen Comics eingeführt worden sind.
Der Erfolg Supermans zog eine ganze Reihe von weiteren Superhelden nach sich: 1939 Batman, 1940 The Flash und Green Lantern, 1941 Wonder Woman. Der Konkurrenzverlag Timely (später Marvel) schuf die Superhelden Captain America, Human Torch und Namor (im Original: Namor the Sub-Mariner). Während des Zweiten Weltkrieges gab es insgesamt 160 verschiedene Superheldentitel von mehr als zwei Dutzend Verlagen, mit einer Gesamtauflage von 300 Millionen Heften und einem jährlichen Umsatz von 30 Millionen Dollar.
Geschichte der Figur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zeitliche Einteilung der Comics
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Verlauf der Jahre unterzog sich die Figur des Superman immer wieder verschiedenen Wandlungen. Neben Anpassungen an zeitgeschichtliche Entwicklungen umfassten diese zum Teil auch Veränderungen am Aussehen, den Fähigkeiten und Schwächen, der Hintergrundgeschichte und den Gegnern und Ähnliches. Die wesentlichen Änderungen fanden entlang der verschiedenen Entwicklungsperioden amerikanischer Mainstream-Comics statt. Insofern unterscheidet man heute zwischen der Superman-Darstellung des Golden Age (1935–1953), des Silver Age (1953–1970), des Bronze Age (1970–1986) sowie des Modern Age (seit 1986).
Anfang der 1940er-Jahre wurde das Comic World’s Finest Comics publiziert, das zunächst getrennte Geschichten der verschiedenen Superhelden vorsah – dabei immer auch jeweils Geschichten von Superman und Batman, den beiden Hauptfiguren des DC-Comics-Verlages. Während der 1950er-Jahre nahm die Popularität der Superhelden-Comics zunehmend ab. Infolgedessen kam es zu Ausgabenkürzung und zu einer Zusammenlegung der Geschichten rund um Superman und Batman zu einer einzigen, gemeinsamen Geschichte. Ab da begann bei DC die Vorstellung, dass alle ihre Superhelden in einem gemeinsamen Universum existieren. Zugleich wurden damit die Weichen für die spätere Gerechtigkeitsliga (auch: Liga der Gerechten; Original: Justice League of America) gestellt – eine Superheldenvereinigung, der im Verlauf der Zeit auch Superman und Batman beitraten und zu deren fünf Gründungsmitgliedern populäre Figuren wie Green Lantern, The Flash und Aquaman gehören.
Mit Beginn des Modern Age Mitte der 1980er-Jahre erfuhr die Figur des Superman – neben vielen anderen – eine grundlegende Änderung. Auslöser war ein Umdenken des herausgebenden Verlages DC Comics, welches sich in einer Miniserie bzw. einem Ereignis namens Crisis on Infinite Earths („Krise der Parallelerden“) manifestierte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte es in der DC-Welt mehrere unterschiedliche Paralleluniversen gegeben, mit denen die Unterschiede zwischen den älteren und der damals aktuellen Version von Superman, aber auch den Versionen anderer Figuren erklärt werden sollten. Obwohl seit Jahren praktisch alle Geschichten in einem einzigen Universum (der sogenannten Erde-1) stattfanden und es nur gelegentliche Ausflüge nach Erde-2 (Golden-Age-Versionen der Superhelden) oder Erde-3 (moralische Inversion: Bekannte Superhelden sind dort böse, Superfeinde wie Lex Luthor hingegen gut) gab, wurde dieses Konstrukt als zu kompliziert für die Leser empfunden und bereinigt. Mit der Crisis wurde die Herkunft vieler Figuren, wie Green Lantern (auch: Grüne Leuchte) oder Aquaman, umgeschrieben und zusammengeführt. Andere Figuren, wie Supergirl, ließ man sterben. Viele Änderungen hatten aber unbedachte Auswirkungen, die in mehreren, serienüberspannenden Geschichten korrigiert werden sollten. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen, derzeit nähert sich Superman samt assoziierten Figuren und Titel wieder seiner früheren Version an.
Herkunftsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Supermans Herkunftsgeschichte wurde im Laufe der Jahre immer wieder verändert, bleibt im Kern aber die folgende:
Der auf dem fernen Planeten Krypton lebende Wissenschaftler Jor-El entdeckt, dass die Zivilisation der Kryptonier durch eine nahende Katastrophe dem Untergang geweiht ist. Um seinen dreijährigen Sohn Kal-El zu retten, schickt er ihn mit einem Raumschiff zur Erde. Das Raumschiff landet dort im amerikanischen Bundesstaat Kansas, am Stadtrand Smallvilles. Der Junge wird als Waise von dem kinderlosen Farmerehepaar Kent gefunden, das ihm den Namen Clark gibt und ihn als eigenen Sohn großzieht.
Schon bald erkennt er seine besonderen Kräfte. Nach seiner Schulzeit bereist er die Welt und entschließt sich, das Verbrechen zu bekämpfen. So entsteht seine zweite Identität: Superman, der Mann aus Stahl. Superman kann fliegen (bis 1950 nur besonders hoch und weit springen), ist stark wie eine Lokomotive, schneller als eine Pistolenkugel und nahezu unverwundbar.
Im Alltag arbeitet er für den Daily Planet, die wichtigste Zeitung seiner Heimatstadt Metropolis (Synonym für „die Großstadt“), was ihm die Möglichkeit bietet, gleich an Ort und Stelle zu sein, wenn er gebraucht wird. Ebenso berühmt wie der Mann aus Stahl selbst ist seine Kollegin beim Daily Planet, Lois Lane, die ihn zwar anhimmelt, aber von seinem vermeintlich tollpatschigen Alter Ego Clark Kent nichts wissen will.
Verwendung in der politischen Propaganda
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aufgrund seiner großen Popularität wurde Superman bereits während des Zweiten Weltkrieges, insbesondere nach dem amerikanischen Kriegseintritt im Dezember 1941, zu Propagandazwecken instrumentalisiert. In den Jahren 1942 bis 1945 entstanden zahlreiche Geschichten, in denen er auf Seiten der Alliierten gegen deutsche und japanische Truppen kämpft. Führende feindliche Politiker wie Hitler, Tojo oder Mussolini durfte der Held vor allem auf den Coverbildern seiner Comics desavouieren, zum Beispiel, indem er ihnen zusammen mit Batman auf der Titelseite einer Ausgabe der World’s Finest Comics auf einem Jahrmarkt Torten ins Gesicht schleudert. In einem Comicstrip von 1940[13] überführt er Adolf Hitler und Josef Stalin sogar dem Völkerbund, der die beiden Diktatoren wegen Angriff auf wehrlose Länder verurteilt. Bei den amerikanischen Truppen, die die Comics häufig von ihren Angehörigen als Teil von Verpflegungspaketen mitgeschickt bekamen, erfreuten sich solche Geschichten und Karikaturen, trotz ihrer Verharmlosung des Kriegsgeschehens, großer Beliebtheit.
In der Zeit des Kalten Krieges unterblieb eine direkte Konfrontation Supermans mit dem Kommunismus als dem ideologischen Gegner. Stattdessen brachten die Macher der Comics ihre Haltung mit subtileren Mitteln zum Ausdruck. So ließen sie Superman auf den Titelblättern seiner Comics in nationalstolzer Manier mit der amerikanischen Flagge oder mit dem Weißkopfadler, dem nationalen Symbol der Vereinigten Staaten, auf seinen Schultern oder seinem Arm auftreten. Die Haltung der wertemäßigen Überlegenheit des Westens über den Ostblock wurde auch mit der selbstbewussten Formel unterstrichen, Superman kämpfe für „Wahrheit, Gerechtigkeit und die amerikanische Lebensart“ („Truth, Justice and the American Way“), eine Losung, die Ende der Vierzigerjahre aufkam und in den 1950ern durch die Fernsehserie mit George Reeves popularisiert wurde.
Eine gegenteilige Interpretation verfolgte der Psychiater Fredric Wertham, der in seinem 1954 erschienenen Buch Seduction of the Innocent Superman als jugendgefährdend ansah.
Neuere Interpretationen des Superman-Stoffes vermeiden demgegenüber eine ideologische Vereinnahmung Supermans: In den Comics erscheint er seit den 1980er-Jahren verstärkt als Beschützer der ganzen Welt, anstatt als ein dezidiert amerikanischer Held. Einige in den Vereinigten Staaten – zumindest politisch – mehrheitsfähige Positionen lehnt Superman dabei seit jeher ab: So weigert er sich beharrlich, selbst seine schlimmsten Widersacher zu töten, was im Kontrast zu der in zahlreichen US-Bundesstaaten existierenden Todesstrafe steht.
Übermenschliche Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kräfte und Fähigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seine übermenschlichen Kräfte werden dadurch erklärt, dass sein Körper unter unserer gelben Sonne (im Gegensatz zur roten Sonne Kryptons) mit Energie aufgeladen werde. Dies soll an seiner extrem dichten Molekularstruktur liegen. Auch sei die Schwerkraft auf Krypton sehr viel höher als auf der Erde. Jeder Kryptonier habe damit auf der Erde dieselben (oder ähnliche) Fähigkeiten.
Diese wurden oft verändert, bleiben im Kern aber folgende:
- enorme Schnelligkeit („Faster than a speeding bullet“)
- übermenschliche Stärke („More powerful than a locomotive“)
- die Fähigkeit zu fliegen (ursprünglich konnte er lediglich sehr weit bzw. hoch springen: „Able to leap tall buildings in a single bound“)
- Unverwundbarkeit (nahezu unverwundbar)
- Supergehör – auch sehr entfernte bzw. sehr leise Geräusche werden wahrgenommen, ebenso besonders hohe und tiefe Frequenzen
- Hitzeblick – mit Laserstrahlen aus der Science Fiction vergleichbar
- Röntgenblick, mit dem er durch alles außer durch Blei blicken kann
- Scanblick – Superman ist in der Lage, durch Kleidungsstücke und andere Objekte hindurchzusehen
- Infrarotblick (Superman kann auch Wärmesignaturen z. B. von Verschütteten oder aber ansonsten unsichtbare Objekte wie z. B. Infrarotsterne sehen)
- Mikroskopblick – selbst einzelne Atome können von Superman gesehen werden
- Teleskopblick – extreme Sichtweite, in einigen Versionen bis in den interstellaren Bereich
- Superatem – extrem hohes Lungenvolumen
- fotografisches Supergedächtnis (Superman kann extrem schnell lesen und die daraus gewonnenen Informationen auch ebenso schnell verarbeiten – er besitzt jedoch keine eigentliche Superintelligenz)
- Hypnosefähigkeiten (in einigen Comics und den Filmen verfügt Superman über die Fähigkeit, andere Menschen unwillkürlich oder aber gezielt zu hypnotisieren. Dadurch wollte man erklären, warum ihn niemand in seinem Alltagsleben als Clark Kent erkennt, obwohl er nur eine Brille trägt. Durch diese unterschwellige Hypnosefähigkeit kommen seine Mitmenschen gar nicht auf die Idee, er könne Superman ähnlich sehen. In der Kinoversion von Superman II – Allein gegen alle küsst Clark Kent Lois Lane, die inzwischen um sein Geheimnis weiß, wodurch sie jede Erinnerung, das Geheimnis betreffend, verliert)
Durch das Kombinieren verschiedener Eigenschaften ergeben sich weitere Superkräfte, wie etwa eine „Superpuste“, bei der teilweise riesige Luftmengen eingeatmet, verdichtet und dann wieder kontrolliert so ausgeatmet werden, dass der entstehende Luftstrom zur Kühlung bis hinab zu extrem niedrigen Temperaturen genutzt werden kann. Außerdem dient diese komprimierte Luft als Atemluftvorrat, da Superman nicht in allen Versionen ohne Sauerstoff leben kann.
Je nach Version/Medium sind die Kräfte unterschiedlich stark ausgelegt. So schwankt die Stärke von „kann Wolkenkratzer anheben“ bis „kann Planeten aus der Bahn schieben“ und die Fluggeschwindigkeit von Überschall- bis Überlichtgeschwindigkeit. In manchen Geschichten wird Superman nachts schwächer und muss sich erst wieder von der Sonne „aufladen“ lassen.
Schwächen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1945 tauchte zum ersten Mal die mysteriöse Substanz Kryptonit in der Superman-Radio-Show auf. Man hatte es erfunden, um den kurzzeitigen Stimmenwechsel der Hauptperson zu erklären, da der ursprüngliche Sprecher wegen einer Krankheit ausgefallen war.
Von Kryptonit gibt es viele verschiedene Formen:
Die häufigste und zugleich wohl bekannteste Variante ist Grünes Kryptonit. Es wirkt wie ein radioaktives Gift. Es schwächt Superman und seine Körperaura und kann ihn sogar töten, wenn er ihm über einen längeren Zeitraum ausgesetzt ist.
Das ebenfalls relativ bekannte Rote Kryptonit hat in den Comics sehr unterschiedliche Folgen. Spätestens seit der Serie Lois & Clark macht es ihn schrittweise (je nach Dauer der Aussetzung) böse und lässt ihn jede Hemmung verlieren. Es ist gleichzusetzen mit dem künstlichen grünen Kryptonit aus dem Film Superman III. In der Fernsehserie Superman – Die Abenteuer von Lois und Clark (Folge 2.20 Das Rote Kryptonit) lässt es Superman gleichgültig bis depressiv werden. Durch die Nähe zu rotem Kryptonit wird er unkontrollierbar und legt dabei auch seine sonstige Zurückhaltung Frauen gegenüber ab.
In der TV-Serie Smallville treten noch weitere Form auf, u. a. das Blaue Kryptonit, in dessen Nähe Kryptonier ihre Kräfte verlieren und menschliche Eigenschaften annehmen.
Der klassische Prä-Krisen-Superman verlor zudem unter roter Sonnenstrahlung seine Superkräfte. Unter orangefarbener Sonne halbierten sich seine Kräfte. Auch in neuerer Zeit wird Superman durch rotes Sonnenlicht geschwächt.
Superman ist darüber hinaus verletzbar durch Magie. Außerdem kann sein Mitleid ausgenutzt oder seine Psyche angegriffen werden. Wie jedes Lebewesen hat auch Superman damit zu kämpfen, nicht überall zugleich sein oder nicht dauerhaft ohne Atmung, Schlaf und Nahrung leben zu können.
Das Kostüm im Wandel der Zeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Supermans 80-jähriger Geschichte wurde sein Kostüm, das sich von Akrobatenkostümen herleitet, von vielen gezeichnet – aber die wichtigsten Elemente seines Kostüms blieben unangetastet. Superman trägt ein blaues Kostüm komplettiert von roten Überhosen, roten Stiefeln, einem gelben Gürtel und einem langen roten Cape. Weiterhin gibt es ein hoch stilisiertes Superman-Insigne – bestehend aus einem großen roten „S“ umschlossen von einem gelben Schild mit einem roten Rand – welches auf seiner Brust angebracht ist. Das in frühen Abenteuern wie ein mittelalterliches Familienwappen anmutende Superman-Symbol entwickelte sich stetig zum uns bekannten und wurde über die Jahre immer größer, bis es Ende der 1990er-Jahre fast die gesamte Brust umspannte.
Laut Superman #146 (Vol. 1) erfand Martha Kent das Kostüm, als sie einen Super-Strampelanzug für den wachsenden Superman entwickelte, weil die Kleidung, die sie im Geschäft kaufte, immer wieder beim Spielen zerstört wurde. Glücklicherweise hatten die Kents die Weitsicht, die drei Decken – eine rote, eine blaue und eine gelbe – mit denen Superman in seiner Rakete die Erde erreichte, aufzuheben. Jahre später änderte Martha Kent das Kostüm, und es wurde zu dem heute bekannten Superman-Kostüm.
Supermans Kostüm wird oft als unzerstörbar beschrieben, da es, wie der Mann aus Stahl selbst, vom Planeten Krypton stammt. Dadurch hält es Feuer, Pistolenkugeln und sogar Explosionen stand. Manche Inkarnationen zeigen jedoch eine Vielzahl an Kostümen in Clark Kents Kleiderschrank, die er zusammen mit seiner Mutter schneiderte. Da dieses Material von der Erde stammt, hat er durch seine Arbeit einen hohen Verschleiß.
Dieser Wechsel wurde in der Comicserie Man of Steel von John Byrne etabliert und erklärt, dass Supermans Körper eine schützende Aura produziert, die nicht nur ihn unverwundbar macht, sondern auch einige Millimeter reicht und damit enganliegende Kleidung schützt. Diese Variante wird auch in der Fernsehserie Superman – Die Abenteuer von Lois & Clark verwendet.
1998 folgte dann in Superman #123 (Vol. 2) ein kompletter Wandel seines Kostüms. Superman wurde in ein Wesen aus Energie verwandelt und musste in einen blau-weißen, extra dafür entworfenen Anzug gesteckt werden, der seine neue Existenzform zusammenhielt. Später wurde er vom Cyborg Superman in ein blaues und ein rotes Energiewesen gespalten, welche aber durch die Millennium Giants wieder zusammengeführt wurden und die auch seine ursprüngliche kryptonische Gestalt wiederherstellten.
Für Superman Returns (2006) wurde ein moderneres Kostüm mit einem dunkleren Rot und einem modifizierten Logo entworfen. Auch in den Comics erfolgte eine Veränderung, als zum Neustart des DC-Universums (The New 52, 2011) Superman ein nun völlig neues Kostüm erhielt, welches nicht von seinen Eltern, sondern von Brainiac stammt.
Der letzte Wandel folgte dann für Man of Steel (2013). Das Kostüm wurde dahingehend verändert, dass man die rote, über dem Dress liegende „Unterhose“ ganz entfernte und auch den Gürtel nicht mehr stechend Gelb, sondern größtenteils in und an das dunklere Blau des Kostüms anpasste. Auch das Superman-Logo auf der Brust wurde leicht verändert.
Andere Medien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Comicfigur des Superman wurde bereits in frühen Zeiten durch andere Medien publiziert. Neben Fernsehserien, Spielfilmen und Videospielen zählt beispielsweise auch die Musikbranche dazu.
Parodien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als einer der bedeutendsten Superhelden bot Superman schon immer viele Gelegenheiten für Parodien. So erschien ab 1962 die Figur Wunderwarzenschwein (Wonder Wart-Hog) des amerikanischen Zeichners Gilbert Shelton.
Paul Murry erfand 1965 Goofys Superhelden-Ego Supergoof, dessen Geheimnis Erdnüsse waren, die im amerikanischen Original mit Staub eines Meteoriten bestrahlt waren und nach ihrem Verzehr Superkräfte verliehen. Supergoof besitzt dieselben Fähigkeiten und Kräfte wie Superman, allerdings wirken die Nüsse nur eine begrenzte Zeit und seine geistigen Fähigkeiten bleiben dabei dieselben.
Der spanische Zeichner Juan López Fernández brachte 1973 mit Superlópez (auf Deutsch Super-Meier) eine Parodie auf den Markt, in der ein schusseliger Durchschnittsbürger Superkräfte besitzt, die ihn in allerlei schwierige Situationen bringen.
In Akira Toriyamas Dr. Slump (1980–1984) taucht die Figur des Suppaman auf, der sich in einen „Superhelden“ verwandelt, wenn er Umeboshi isst. Suppaman trägt ein Kostüm mit dem japanischen Schriftzeichen für „su“, außerdem fällt ihm so wie bei Superman eine Locke ins Gesicht. Sein realer Name lautet Kenta Kuraaku („Kent Clark“).[14]
Radioactive Man, die Lieblingscomicfigur von Bart Simpson, ist eine weitere Parodie auf Superman, was auch dessen bürgerlicher Name Claude Kane III (dieselben Initialen wie Clark Kent) zum Ausdruck bringt. Radioactive Man hat seit der ersten Staffel immer wieder Auftritte in der Trickfilmserie Die Simpsons bzw. in den vom Panini Verlag herausgegebenen Simpsons-Comicheften.
In Monty Pythons Sketch Bicycle Repair Man ist der Fahrradmechaniker der Superheld, während alle „gewöhnlichen Bürger“ Superman-Kostüme tragen.
Die Drawn-Together-Figur Captain Hero parodiert allgemein die proamerikanischen Comicsuperhelden, aber ganz besonders Superman. Dies zeigte sich eindeutig in einer Folge, in der Captain Hero reumütig seine Kräfte in einer Eiskristallhöhle (wie aus den bekannten Superman-Filmen) abgibt und dadurch im Rollstuhl landet, den er durch Pusten fortbewegen kann. Aufgrund des Todes von Christopher Reeve, der kurz vor der Erstausstrahlung dieser Folge verstarb, wurde die Folge zunächst nicht gesendet, später jedoch wurde entschieden, die Episode in der darauffolgenden Staffel nachzuholen.
Der Animationsfilm Megamind parodiert Superman ebenfalls mit dem Charakter des Metro Man. Dieser ist in der Lage zu fliegen, hat übermenschliche Kräfte – und tolles Haar, wie dessen Gegenspieler bemerkt. Doch schon zu Beginn des Films hängt Metro Man seine Superheldenkarriere an den Nagel und täuscht seinen Tod vor, da ihm sein Job zu routinemäßig wurde. Wie Superman wurde Metro Man auf die Erde geschickt und kommt ursprünglich als Außerirdischer von einem anderen Planeten.
Auch Underdog, eine Zeichentrickserie von 1964, ist eine Superman-Parodie. Der Cartoonhund Shoeshine Boy ist in Wirklichkeit der Superheld Underdog. Wenn Bösewichte auftreten, zieht sich Shoeshine Boy in eine Telefonzelle zurück, um sich dort in den Superhelden zu verwandeln und das Böse zu bekämpfen. Underdog spricht, im Gegensatz zu seinem Alter Ego Shoeshine Boy, immer in Reimen. 2007 wurde auf Grundlage dieser Serie ein Spielfilm gedreht, nur dass Shoeshine ein echter Hund ist und nicht wie manche Tiere in der Serie ein Mix aus Mensch und Tier.
Begleitfiguren und Gegner
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Larry Tye: Superman: The High-Flying History of America's Most Enduring Hero, Random House Trade Paperbacks 2013, ISBN 978-0-8129-8077-6.
- Glen Weldon: Superman: The Unauthorized Biography, WILEY 2013, ISBN 978-1-118-34184-1.
- Scott Beatty: Superman: Der Mann aus Stahl. Dino Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-89748-690-3.
- Lukas Etter/Thomas Nehrlich/Joanna Nowotny (Hrsg.): Reader Superhelden. Theorie – Geschichte – Medien. Bielefeld: transcript 2018, ISBN 978-3-8376-3869-1.
- Raphael Gross, Erik Riedel (Hrsg.): Superman und Golem. Der Comic als Medium jüdischer Erinnerung. Katalog zur Ausstellung Dezember 2008 bis März 2009, zweisprachig (dt./engl.), Jüdisches Museum Frankfurt, Frankfurt am Main 2008, ohne ISBN.
- Thomas Hausmanninger: Superman. Eine Comic-Serie und ihr Ethos. Suhrkamp Taschenbuch, Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-518-38600-X.
- Christian Heiß, Jörg Krismann, Heiner Lünstedt: Hit Comics Spezial #2 (Thema: Superman), Karicartoon Verlag, März 1999.
- Olaf Seydel: Jüdisch-christliche Symbolik in der 70-jährigen Geschichte Supermans. IKS Garamond Verlag, Jena 2009, ISBN 978-3-938203-93-4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- DC Database Project: Superman (englisch)
- Eintrag über Superman bei der DCPedia
- Panini Comics, seit 2001 Herausgeber der Superman-Comics in Deutschland
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Don LoCicero: Superheroes and Gods, 2007 (englisch). Laut LoCicero ist Superman neben der Micky Maus, Tarzan und Sherlock Holmes einer von vier Figuren mit dem höchsten (optischen) Wiedererkennungswert weltweit.
- ↑ Ronald M. Hahn, Volker Jansen: Lexikon des Science Fiction-Films. Heyne, München 1997, ISBN 3-453-11860-X, S. 448.
- ↑ Superhelden: Superman ist beliebter als Gott oder Jesus. welt.de, 11. Juli 2008, abgerufen am 28. November 2019.
- ↑ Das begehrteste Comic-Heft der Welt. (lotsearch.de [abgerufen am 11. April 2018]).
- ↑ Justice (Part 2): Real Life Inspiration for Superman's Greatest Challenges (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) von Stuart Max Perelmuter, in: ComicBookResources.com, 15. März 2006 (englisch).
- ↑ CBS-Radiosendung vom 9. Oktober 1940 (englisch). Auch ausschnittsweise enthalten in dem Dokumentarfilm Once Upon a Time … The Super Heroes von 2002 (englisch).
- ↑ Don LoCicero: Superheroes and Gods, 2007, S. 237 (englisch). Wie LoCicero an gleicher Stelle bemerkt, tat paradoxerweise selbst der Umstand Hirohitos Superman-Begeisterung keinen Abbruch, dass Superman in den Comics der Kriegszeit häufig japanische Truppenverbände, Flieger und Schiffe „aufs Korn nahm“.
- ↑ Pierre Couperie: A History of Comic Strip, New York 1968, S. 83 (englisch). Die Äußerung fiel im Zusammenhang mit einer Superman-Geschichte, in der dieser den deutschen Atlantikwall zur Vorbereitung einer amerikanischen Invasion der „Festung Europa“ attackiert.
- ↑ Michael Eury: The Krypton Companion, 2006, S. 14 (englisch). Im Original heißt es „The Man of Steel cannot get through the Iron Curtain“.
- ↑ a b Superman. The Comic Strip Hero. BBC-Dokumentation, Vereinigtes Königreich 1981 (englisch).
- ↑ Ein Mann, ein Wort: „Über“ – ein deutsches Wort nervt viele Amerikaner - Nachrichten. In: Die Welt. 20. Oktober 2013, abgerufen am 20. Oktober 2013.
- ↑ Thomas Nehrlich über Helden. Abgerufen am 4. April 2023.
- ↑ How Superman would end the war. In: Look Magazine, 1940 (englisch).
- ↑ Akira Toriyama: Dr. Slump #15, Carlsen Verlag, Hamburg 2001, ISBN 3-551-74475-0, S. 134.