„DVD“ – Versionsunterschied
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{{Dieser Artikel|behandelt |
{{Dieser Artikel|behandelt das Speichermedium. Zu weiteren Bedeutungen siehe [[DVD (Begriffsklärung)]].}} |
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{{Infobox Speichermedium |
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| name = DVD |
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[[Bild:Dvd_logo.jpg|thumb|Allgemeines DVD Logo]] |
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| foto = DVD logo.svg |
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[[Bild:DVD-R bottom-side.jpg|thumb|DVD-R, beschreib- und lesbare Seite]] |
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| foto_beschreibung = DVD-Logo |
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[[Bild:DVD 2394729743289.png|thumb|DVD-R mit purpurroter Färbung, 4,7 GB]] |
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| foto_breite = 150px |
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| typ = [[Optischer Speicher|Optisches Speichermedium]] |
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Die '''DVD''' ist ein digitales [[Datenspeicher|Speichermedium]], das optisch einer [[Compact Disc|CD]] ähnelt, aber über eine deutlich höhere Speicherkapazität verfügt und vielfältiger nutzbar ist. Sie zählt zu den [[optische Plattenspeicher|optischen Plattenspeichern]]. Das [[Kunstwort]] „DVD“ ging auf die Abkürzung von '''Digital Video Disc''' und später '''Digital Versatile Disc''' ([[englische Sprache|engl.]] für ''digitale vielseitige Scheibe'') zurück, ist seit 1999 aber nach Angaben des [[DVD Forum]]s ein eigenständiger Begriff und unabhängig von einer Langform. In der Alltagssprache wird der Ausdruck „DVD“ im Zusammenhang mit Filmen häufig im Sinne des logischen Formats [[DVD-Video]] verwendet. |
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| kapazität = '''12-cm DVD:'''<br />4,7 [[Byte|GB]]<ref name="refByte">Die Präfixe werden hier bei ''Speicherkapazitäten'' im dezimalen Sinn verwendet: 1 KB = 1000 B (Byte), 1 MB (MByte) = 1000 KB (KByte), analog zu den Herstellerangaben.</ref> (Single Layer),<br />8,5 GB (Dual Layer)<br />und [[#Speicherkapazität und Zugriffstechnik|mehr]]<br />'''8-cm DVD:'''<br />1,46 GB (Single Layer)<br />2,66 GB (Dual Layer) |
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| lebensdauer = ca. 10 bis 100 Jahre |
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Dieser Artikel vermittelt einen Überblick zur Geschichte der DVD, ihrer Varianten und den Herstellungverfahren. Spezielle Details finden sich in den Artikeln [[DVD-Video]], [[DVD-Audio]], [[DVD-ROM]], [[DVD-RAM]], [[DVD±R]] und DVD±RW. |
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| größe = ø 12 cm / 8 cm |
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| gewicht = 16 g (unverpackt) |
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Seit einigen Jahren gibt es auch einen Nachfolger des DVD-Standards. Dieser heißt [[HD-DVD]] (High Definition DVD). HD-DVDs verfügen über eine wesentlich größere Speicherkapazität, die eben u. a. für hochauflösende Videos verwendet werden kann. HD-DVD steckt jedoch noch in den Kinderschuhen und am Markt es gibt nur wenige Laufwerke und Wiedergabegeräte, die den DVD-Nachfolger unterstützen. |
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| gebrauch = |
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| entwickler = [[DVD Forum]] (1995) |
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| vorstellung = |
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| markteinführung = |
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| vorgänger = [[Videokassette]], [[Laserdisc]], [[Compact Disc]] |
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| nachfolger = [[Blu-ray Disc]], [[HD DVD]], [[Versatile Multilayer Disc]] |
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}} |
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[[Datei:DVD.png|mini|DVD−R, beschreib- und lesbare Seite. Der bereits beschriebene Innenbereich ist aufgrund seiner veränderten Reflexionseigenschaften erkennbar.]] |
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Die '''DVD''' ist ein digitaler, [[optischer Datenspeicher]], der im Aussehen einer ''[[Compact Disc]]'' (CD) ähnelt, aber über eine höhere [[Speicherkapazität]] verfügt. Das [[Akronym]] „DVD“ geht ursprünglich auf die Abkürzung von '''Digital Video Disc''' zurück. Heute wird die Abkürzung als '''Digital Versatile Disc''' ([[Englische Sprache|engl.]] für ''digitale vielseitige Scheibe'') interpretiert. |
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== Geschichte und Verbreitung == |
== Geschichte und Verbreitung == |
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Mitte der 1990er Jahre konnte sich die Compact-Disc in Form der [[CD-ROM]] als [[Massenspeicher]]-Medium bei [[Computer]]n durchsetzen. Dadurch wuchsen nicht nur die Anwendungsfelder, sondern auch die Bedürfnisse der Verbraucher und der Unterhaltungsindustrie. Gewünscht wurde ein Medium, mit dem Videos ähnlich komfortabel gehandhabt werden konnten wie Musik- und Sprachaufnahmen mit der CD. Zwar gab es dies bereits als ''[[Video-CD]]'' (VCD) und ''[[Laserdisc]]'' (LD), jedoch konnten auf der VCD maximal 74 Minuten (in knapper [[Video Home System|VHS]]-Qualität) und auf der LD maximal 128 Minuten Videomaterial (in voller Sendequalität) untergebracht werden. Dies führte bei Spielfilmen dazu, dass die VCD/LD mitten im Film gewechselt/umgedreht werden musste, ähnlich wie früher bei der [[Kompaktkassette]] oder der [[Schallplatte]]. |
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Gewünscht wurde ein Medium, mit dem Videos ähnlich komfortabel gehandhabt werden können wie Musik- und Sprachaufnahmen mit der CD. Zwar gab es dies bereits als [[Video-CD]] (kurz: VCD) und [[LaserDisc]] (kurz: LD), jedoch konnten auf der VCD maximal 74 Minuten und auf der LD maximal 128 Minuten Videomaterial in knapp VHS-Qualität untergebracht werden. Dies führte bei Spielfilmen dazu, dass die VCD/LD mitten im Film gewechselt/umgedreht werden musste, ähnlich wie früher eine [[Musikkassette]] oder [[Langspielplatte]]. |
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Die Unterhaltungsindustrie arbeitete daran, die [[ |
Die Unterhaltungsindustrie arbeitete daran, die [[Speicherkapazität]] der CD weiter zu erhöhen. Hierbei gab es zwei unterschiedliche Konzepte: [[Sony]] und [[Philips]] betrieben die Entwicklung der ''Multimedia-CD'' (MMCD), [[Toshiba]] und [[Time Warner]] favorisierten die ''Super Density CD'' (SD). |
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Auf Druck der Film-Industrie, die nicht mehr wie bei der Markteinführung der [[Videorekorder]] mehrere Standards unterstützen wollte, einigten sich die Konkurrenten Ende [[1995]] auf einen gemeinsamen Standard. Da die DVD zunächst als reines Speichermedium für Videodaten gedacht war, stand DVD anfangs für „Digital Video Disc“. Dies wurde jedoch geändert, als andere Verwendungsmöglichkeiten abzusehen waren. Als Alternative wurde „Digital Versatile Disc“ (''versatile'' = vielseitig) ins Spiel gebracht, konnte sich aber nicht durchsetzen. Der aktuelle offizielle Standpunkt des DVD-Forums ist, dass DVD einfach drei Buchstaben ohne exakt festgelegte Bedeutung sind. |
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Auf Druck der Filmindustrie, die nicht mehr wie bei der Markteinführung der [[Videorekorder]] mehrere Standards unterstützen wollte, einigten sich die Konkurrenten in [[Tokio]] am 15. September 1995<ref>''Augsburger Allgemeine'' vom 15. September 2010, Rubrik ''Das Datum''</ref> auf einen gemeinsamen Standard. Da die DVD zunächst als reines Speichermedium für Videodaten gedacht war, stand DVD anfangs für „Digital Video Disc“. Dies wurde jedoch geändert, als andere Verwendungsmöglichkeiten abzusehen waren. Als Alternative wurde „Digital Versatile Disc“ (''versatile'' = vielseitig) ins Spiel gebracht, konnte sich aber nicht durchsetzen. Der aktuelle offizielle Standpunkt des DVD-Forums ist, dass DVD einfach drei Buchstaben ohne exakt festgelegte Bedeutung sind. |
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Ein Jahr später kamen die ersten Abspielgeräte und DVD-Medien in den Handel. Zuvor mussten Unstimmigkeiten bezüglich der [[Kopierschutz]]-Verfahren ausgeräumt werden. Zudem gelang es der Film-Industrie, mit einem [[DVD-Video#Regionalcode|Regionalcode]] Marktkontrolle zu gewinnen. Mit dem Code soll verhindert werden, dass z.B. eine DVD aus den USA auf einem europäischen Gerät abspielbar ist. Die Film-Industrie fürchtete hier Umsatzeinbußen, da Filme in den USA oft schon auf dem Videomarkt erhältlich sind, während sie in Europa noch gar nicht im [[Kino]] gezeigt wurden. Als Vertriebstrategie der Anbieter ist auch bekannt, dass durch die regionalen Beschränkung der Anwendbarkeit in unterschiedlichen Regionen unterschiedliche Preise (sogenannte "Marktpreise") erzielt werden können. |
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Ein Jahr später, 1996, kamen die ersten Abspielgeräte und DVD-Medien in den Handel. Zuvor mussten Unstimmigkeiten bezüglich des Verschlüsselungsverfahrens [[Content Scramble System]] (CSS) ausgeräumt werden. Zudem gelang es der Filmindustrie, mit einem [[DVD-Video#Regionalcode|Regionalcode]] Marktkontrolle zu gewinnen. Mit dem Code soll verhindert werden, dass zum Beispiel eine in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] verkaufte DVD auf einem in Europa verkauften Gerät abspielbar ist. Die Filmindustrie fürchtete hier Umsatzeinbußen, da Filme in den USA oft schon auf dem Videomarkt erhältlich sind, während sie in Europa noch gar nicht im [[Kino]] gezeigt wurden. Als Vertriebsstrategie der Anbieter ist auch bekannt, dass durch die regionale Beschränkung der Anwendbarkeit in unterschiedlichen Regionen unterschiedliche Preise („[[Marktpreis]]e“) erzielt werden können. |
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Sowohl der verwendete Wiedergabeschutz [[Content Scrambling System]] als auch der Regionalcode sind mittlerweile leicht zu umgehen. Die Industrie reagierte darauf einerseits mit rechtlichen Maßnahmen und andererseits mit dem Druck auf die Hersteller von DVD-Laufwerken, die Abfrage des Regionalcodes gerätetechnisch zu implementieren. |
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Sowohl der verwendete Wiedergabeschutz [[Content Scramble System]] als auch der Regionalcode sind mittlerweile leicht zu umgehen. Die Industrie reagierte darauf einerseits mit rechtlichen Maßnahmen und andererseits mit dem Druck auf die Hersteller von DVD-Laufwerken, die Abfrage des Regionalcodes gerätetechnisch zu implementieren. |
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[[1999]] kamen die ersten [[Brenner (Hardware)|DVD-Brenner]] in den Handel, die Preise lagen jedoch bei weit über 5.000 DM. |
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Ende 1996 waren die ersten [[Brenner (Hardware)|DVD-Brenner]] im Handel verfügbar, die Preise lagen jedoch bei ca. 10.000 [[Deutsche Mark|DM]] und der Preis eines 3,6-[[Gigabyte (Einheit)|GB]]-Rohlings lag oberhalb von 100 DM. |
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Seit [[2001]] werden in Deutschland mehr Spielfilme auf DVD verkauft als auf vorbespielten [[Video Home System|VHS]]-Kassetten. |
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Mittlerweile |
Mittlerweile wird die [[Blu-ray Disc]] als Nachfolger der DVD beworben, die sich gegen das Konkurrenzformat [[HD DVD]] ab März 2008 durchsetzen konnte. Dabei werden durch Abtastung der noch enger gesetzten Pits und Lands mit einem blau-violetten [[Laser]]strahl noch höhere Datenmengen untergebracht. Sie sollen vor allem hoch aufgelöste Videoinhalte speichern, die eine wesentlich höhere Speicherkapazität benötigen, als sie eine DVD bieten kann. |
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Dennoch konnte sich die Blu-ray Disc nie gegen die DVD durchsetzen, wie die Statistiken (Stand 2017, siehe Tabelle) belegen. Selbst im Jahr 2013 (im besten Jahr der Blu-ray Disc) waren der Umsatz und die Verkaufszahlen der DVD immer noch mehr als doppelt so hoch wie bei der Blu-ray Disc. Seither sind die Umsätze und Verkaufszahlen bei beiden Medien rückläufig. 2018 setzte sich der deutliche Rückgang von DVD und Blu-ray fort.<ref>[https://www.heise.de/newsticker/meldung/MPAA-Report-Blu-Ray-und-DVD-weichen-den-Streaming-Diensten-4399666.html heise.de von April 2019, ''MPAA-Report: Blu-Ray und DVD weichen den Streaming-Diensten''], abgerufen am 11. Juni 2020.</ref> |
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Daneben haben einige Firmen zusammengefunden die eine so genannte [[Blu-ray Disc]] (kurz: BD) entwickelt haben. |
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{| class="wikitable sortable float-left" style="text-align:center" |
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<!-- Um Lizenzschwierigkeiten beim Export von eigenen Produkten aus dem Weg zu gehen, werden vor allem in Asien alternative Technologien zur DVD entwickelt. Dies wird teilweise staatlich gefördert. China setzt auf die [[Enhanced Versatile Disc]] (kurz: EVD), Taiwan entwickelt die [[Finalized Versatile Disc]] (kurz: FVD). Das hat nichts mehr mit dem Thema DVD zu tun und ist mittlerweile auch schon völlig veraltet. Die Industrien der beiden Länder favorisieren derzeit noch kein genaues Format --> |
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|+ Verkaufte Bildträger in Deutschland |
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! rowspan="2" | Jahr |
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== Geschwindigkeit == |
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! colspan="4" | in Mio. Stück |
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Die Standard-Datenrate ("1X") entspricht bei DVDs einer Geschwindigkeit von 1,35 MByte/Sek. bzw. 10,8 MBit/Sek. und damit in etwa einem CD-Laufwerk mit dem Geschwindigkeitsfaktor "9X". |
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! colspan="3" | in Mio. Euro (Videokaufmarkt) |
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! DVDs |
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! Blu-ray<br>Discs |
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! HD-<br>DVDs |
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! VHS-<br>Kassetten |
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! DVDs |
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! Blu-ray<br>Discs |
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! VHS-<br>Kassetten |
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| 1999 |
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| {{0|00}}2,1 |
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| colspan="2" rowspan="8" | – |
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| 39,8 |
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| ? |
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| colspan="1" rowspan="8" | – |
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| ? |
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| 2000 |
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| {{0|00}}8,2 |
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| 35,8 |
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| {{0}}170 |
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| 423 |
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| 2001 |
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| {{0}}18,9 |
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| 31,7 |
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| {{0}}407 |
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| 383 |
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| 2002 |
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| {{0}}35,5 |
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| 28,6 |
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| {{0}}713 |
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| 327 |
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|--- |
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| 2003 |
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| {{0}}64,1 |
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| 20,8 |
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| 1053 |
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| 199 |
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| 2004 |
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| {{0}}90,2 |
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| 13,0 |
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| 1323 |
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| 117 |
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| 2005 |
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| {{0}}98,7 |
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| {{0}}5,6 |
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| 1322 |
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| {{0}}44 |
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| 2006 |
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| 100,8 |
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| {{0}}2,0 |
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| 1295 |
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| {{0}}12 |
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| 2007 |
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| 103,3 |
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| {{0|00}}0,37 |
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| {{0}}0,13 |
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| {{0}}0,8 |
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| 1313 |
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| {{0}}14 |
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| 2008 |
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| 0,5 |
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| {{0}}0,2 |
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| {{0|00}}1 |
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| 2009 |
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| 106,6<ref>{{Internetquelle |url=http://www.psinside.de/Bluray-Verkaufszahlen-vervierfacht |titel=Blu-ray - Verkaufszahlen Vervierfacht |hrsg=John Mc Donald |datum=2010-02-08 |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160605021146/http://www.psinside.de/Bluray-Verkaufszahlen-vervierfacht |archiv-datum=2016-06-05 |zugriff=2023-06-13}}</ref> |
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| {{0}}6,2 |
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| colspan="2" style="text-align:center" | 0,1 |
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| 1258 |
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| 119 |
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| {{0|00}}1 |
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|--- |
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| 2010 |
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| 103,5<ref>{{Internetquelle | hrsg = Bundesverband Audiovisuelle Medien e. V. | titel = Verdoppelter Blu-ray-Absatz beschert Videobranche erneutes Plus |
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| 12,0 |
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| 2011 |
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| 101,1<ref>{{Internetquelle | hrsg = Bundesverband Audiovisuelle Medien e. V. | titel = Deutliche Zuwächse bei den Formaten Blu-ray und Video on Demand (VoD) sorgen für Rekordniveau im Kaufmarkt | url = http://www.bvv-medien.org/fileadmin/user_upload/pressemitteilungen/Deutsche_Videomarktdaten_Gesamtjahr_2011.pdf |datum=2012-02-09 |zugriff=2016-06-05 | format = PDF; 35 kB}}</ref> |
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| 17,0 |
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| 1129 |
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| 267 |
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| colspan="1" rowspan="7" | k. A. |
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|--- |
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|2012<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bvv-medien.org/fileadmin/user_upload/pressemitteilungen/Deutsche_Videomarktdaten_Gesamtjahr_2012.pdf |titel=Zweitbestes Umsatzergebnis der Home-Entertainment-Branche |zugriff=2014-10-26 |datum=2013-02-14 |format=PDF; 33 kB |hrsg=Bundesverband Audiovisuelle Medien e. V.}}</ref> |
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|89,4 |
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|23,1 |
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| 1022 |
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| 343 |
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|2013<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bvv-medien.org/fileadmin/user_upload/pressemitteilungen/Deutsche_Videomarktdaten_Gesamtjahr_2013.pdf |titel=Bestes Umsatzergebnis der Deutschen Home-Entertainment-Branche |zugriff=2014-10-26 |datum=2014-02-12 |format=PDF; 46 kB |hrsg=Bundesverband Audiovisuelle Medien e. V.}}</ref> |
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|87,8 |
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|29,3 |
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| {{0}}984 |
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| 410 |
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|--- |
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|2014 |
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|76,9 |
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|27,9 |
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| {{0}}889 |
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| 405 |
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|--- |
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|2015 |
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|71,5 |
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|28,8 |
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| {{0}}829 |
|||
| 418 |
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|--- |
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|2016 |
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|60,4 |
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|26,3 |
|||
| {{0}}715 |
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| 391 |
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|- |
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|2017<ref>[https://www.bvv-medien.org/fileadmin/user_upload/businessreports/JWB2017.pdf bvv-medien.org: Der Home Video Markt im Jahr 2017]</ref> |
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|53,0 |
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|26,2 |
|||
| {{0}}610 |
|||
|364 |
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|--- |
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|} |
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{| class="wikitable" |
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|+ Verkaufszahlen von DVDs in Europa 2013 (Auswahl) |
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! Land |
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! in Mio. |
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! Land |
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! in Mio. |
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|- |
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| Großbritannien |
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|style="text-align:right"| 143,4 |
|||
| Norwegen |
|||
|style="text-align:right"| 7,9 |
|||
|- |
|||
| Deutschland |
|||
|style="text-align:right"| 87,8 |
|||
| Dänemark |
|||
|style="text-align:right"| 7,8 |
|||
|- |
|||
| Frankreich |
|||
|style="text-align:right"| 60,7 |
|||
| Irland |
|||
|style="text-align:right"| 6,9 |
|||
|- |
|||
| Niederlande |
|||
|style="text-align:right"| 13,6 |
|||
| Schweiz |
|||
|style="text-align:right"| 7,1 |
|||
|- |
|||
| Italien |
|||
|style="text-align:right"| 16,2 |
|||
| Polen |
|||
|style="text-align:right"| 6,3 |
|||
|- |
|||
| Schweden |
|||
|style="text-align:right"| 13,1 |
|||
| Portugal |
|||
|style="text-align:right"| 2,9 |
|||
|- |
|||
| Belgien |
|||
|style="text-align:right"| 10,0 |
|||
| Ungarn |
|||
|style="text-align:right"| 4,7 |
|||
|- |
|||
| Spanien |
|||
|style="text-align:right"| 8,7 |
|||
| Kroatien |
|||
|style="text-align:right"| 0,6 |
|||
|- |
|||
|} |
|||
<small>Quelle: Bundesverband Audiovisuelle Medien e. V.</small><br> |
|||
<small>Quelle: International Video Federation<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ivf-video.org/new/public/media/EU_Overview_2014.pdf |titel=European video: the industry overview |hrsg=International Video Federation |datum=2014 |format=PDF; 371 kB |sprache=en |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160326041401/http://www.ivf-video.org/new/public/media/EU_Overview_2014.pdf |archiv-datum=2016-03-26 |zugriff=2016-06-05}}</ref></small> |
|||
[[Datei:Verkaufte Bildträger in Deutschland.svg|alternativtext=Liniendiagramm der verkauften Bildträger in Deutschland, Datena us gleichnamiger Tabelle auf dieser Seite.|mini|Verkaufte Bildträger in Deutschland]] |
|||
{{Absatz}} |
|||
== DVD-Formate == |
== DVD-Formate == |
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[[Datei:DVD two kinds.jpg|mini|hochkant=2|Gepresste DVD (links, hell) und beschreibbare DVD-R (rechts, dunkler)]] |
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[[Bild:DVD_two_kinds.jpg|thumb|Die zwei grundsätzlichen DVD-Gruppen lassen sich anhand der Farbe ihrer Rückseite unterscheiden.]] |
|||
Die DVD gibt es in |
Die DVD gibt es in drei Varianten betreffs ihrer Beschreibbarkeit: |
||
* vom Hersteller gepresste und nicht modifizierbare Datenträger: '''DVD''', |
|||
* für den Konsumenten einmal ''beschreibbare DVD-Formate'': [[DVD±R|DVD−R (DL), DVD+R (DL)]] und |
|||
* für den Konsumenten mehrmals ''beschreibbare DVD-Formate'': [[DVD-RAM]], DVD−RW, DVD+RW. |
|||
Diese gibt es mit verschiedenen Inhalten (''DVD-Formate'') wie [[DVD-Video]], [[DVD-Audio]], [[DVD-ROM]] und Hybrid-Varianten. |
|||
Besonders die beschreibbaren Formate und die DVD-RAM lassen sich mit dem bloßen Auge von den gepressten anhand ihrer Datenseite unterscheiden, da diese aufgrund ihrer Legierungen Farben wie etwa Blau, Violett oder Braun aufweisen. Die DVD-RAM hat außerdem charakteristische sichtbare Sektormarken. |
|||
* Drei spezielle DVD-Formate, die für bestimmte '''Verwendungszwecke''' optimierte Datenstrukturen aufweisen (und ursprünglich nur einen Lesezugriff erlaubten): DVD-Video, DVD-Audio und DVD-ROM. |
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* Sieben für den Konsumenten '''beschreibbare DVD-Formate''': [[DVD-RAM]], DVD-R, DVD+R, DVD-RW, DVD+RW, DVD-R DL, DVD+R DL. Diese sieben Formate lassen sich mit dem bloßen Auge von den drei erstgenannten anhand ihrer Rückseite unterscheiden. Die vom Konsumenten selbst beschreibbaren DVDs besitzen keine graue Rückseite (wie die [[Compact Disc|CD]]), sondern sind farbig wie etwa blau, violett oder braun. Die DVD-RAM hat außerdem charakteristische aufgedruckte Sektormarken. |
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=== DVD-Datenstrukturen === |
=== DVD-Datenstrukturen === |
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Die DVD wird für folgende drei Verwendungszwecke eingesetzt, für die jeweils eigene DVD-Formate für spezielle Datenstrukturen geschaffen wurden: |
Die DVD wird für folgende drei Verwendungszwecke eingesetzt, für die jeweils eigene DVD-Formate für spezielle Datenstrukturen geschaffen wurden: |
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* ''[[DVD-Audio]]'' ermöglicht die Wiedergabe von Standbildern und Ton in sehr hoher Qualität mit DVD-Audio-fähigen Abspielgeräten. |
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* ''[[DVD-ROM]]'' ermöglicht das Lesen von allgemeinen Daten (Computerdaten). |
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* ''[[DVD-Video]]'' ermöglicht die Wiedergabe von [[Bewegte Bilder|bewegten Bildern]] und Ton mit DVD-Video-fähigen Abspielgeräten. |
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Der <code>AUDIO_TS</code>-Ordner spielt bei Audio-DVDs eine zentrale Rolle. Bei der ''DVD-Video'' sind jedoch auch die Audiodaten im <code>VIDEO_TS</code>-Ordner zu finden, genauso wie die diversen Sprachversionen, Untertitel, Kapitelinformationen und Sonderfeatures (alle innerhalb sogenannter „''VOB''-Containerdateien“). Das bei DVDs üblicherweise eingesetzte Kompressionsformat ist [[MPEG-2]], nach dem DVD-Standard ist jedoch auch noch das qualitativ weit unterlegene [[MPEG-1]]-Format vorgesehen, das ansonsten vor allem bei [[Video-CD]]s Anwendung findet. Der ''MPEG-2-Videostream'' (das Videobild) wird bei der Erstellung einer Video-DVD gemeinsam mit dem ''Audiostream'' und gegebenenfalls mit anderen Datenblöcken verwoben („gemuxt“, s. [[Multiplexverfahren|Multiplexing]]) und in einer ''.VOB''-Datei („Video Object“) angelegt, die laut DVD-Standard nie größer als 1 Gigabyte sein darf. Wird diese Datenmenge überschritten, wird in den Programmen zur DVD-Erstellung (''DVD Authoring Software'') automatisch eine neue ''.VOB''-Datei angelegt. Die ''.VOB''-Datei dient also als „Containerdatei“ aller Programmströme. |
|||
* '''[[DVD-Video]]''' ermöglicht die Wiedergabe von Bewegtbildern und Ton mit DVD-Video-fähigen Abspielgeräten. |
|||
* '''[[DVD-Audio]]''' ermöglicht die Wiedergabe von Standbildern und Ton in sehr hoher Qualität mit DVD-Audio-fähigen Abspielgeräten. |
|||
* '''[[DVD-ROM]]''' ermöglicht das Lesen von allgemeinen Daten (Computerdaten). |
|||
Beim Wechsel der Dateien ist der Übergang wegen des in den DVD-Playern integrierten [[Puffer (Informatik)|Puffers]] nicht wahrnehmbar. Beim Abspielen werden abwechselnd Video-, Audio- und gegebenenfalls Steuerungsinformationen ausgelesen, zwischengespeichert und wiedergegeben. Der <code>VIDEO_TS</code>-Ordner enthält außerdem die ''.IFO''-Datei mit der Menüführung und meist mehrere ''.BUP''-Dateien, die jedoch nur als Backup der ''.IFO''-Datei dienen. |
|||
Daneben gibt es auch sogenannte '''Hybrid-DVD''', welche wie ein „Mischling“ die Eigenschaften |
|||
einer DVD-Video, DVD-Audio oder DVD-ROM in einer DVD kombiniert. Eine solche Hybrid-DVD enthält Videos, Musik und Computerdaten und präsentiert im [[DVD-Spieler|DVD-Spieler]], DVD-Rekorder oder DVD-Laufwerk des Computers die jeweils abspielbaren Inhalte. |
|||
Als Tonspuren sind mehrere Formate zugelassen; neben dem datenintensiven – weil unkomprimierten – [[Puls-Code-Modulation|linearen PCM]]-Datenstrom gibt es mehrere Komprimierungsverfahren: [[MPEG-1 Audio Layer 2|mp2]] (meist 192–256 Kbit/s) in beliebigen Bitraten für [[Stereofonie|Stereoton]], [[Dolby Digital|Dolby-Digital]]- oder [[DTS]]-Mehrkanalton bis 5.1-Surround (meist 448 Kbit/s). Auch [[Sony Dynamic Digital Sound|SDDS]] ist für die DVD spezifiziert, es gibt jedoch für den Heimbereich weder entsprechende Decoder noch DVDs mit SDDS-Tonspur. Ebenso wenig hat sich das Tonformat [[MPEG-2 Multichannel]] durchsetzen können. |
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Technisch lässt sich eine Hybrid-DVD sehr einfach realisieren, weil die DVD-Video und DVD-Audio auf der DVD-ROM basieren. Die DVD-ROM speichert alle Inhalte als Dateien nach dem [[Universal Disk Format|UDF-Dateisystem]] ab. Für die DVD-Video und DVD-Audio mussten dann nur zwei weitere Festlegungen vorgenommen werden: Die erlaubten Dateiformate und der Ablageort auf der DVD. Für die Hybrid-DVD ist besonders der Ablageort interessant. Wird eine DVD-Video oder Hybrid-DVD zum Beispiel in einem DVD-Rekorder eingelegt, so sucht dieser die Filmdateien im Unterverzeichnis <code>VIDEO_TS</code>. Nach dem gleichen Schema sucht ein DVD-Player die Audiodaten im Unterverzeichnis <code>AUDIO_TS</code>. Im DVD-Laufwerk eines Computers sind hingegen alle Dateien einer DVD ersichtlich, weil dieser jede DVD als eine DVD-ROM behandelt. |
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Insgesamt stehen für den gesamten Datenstrom 10,08 Mbit/s zur Verfügung, für den Audiostrom maximal 6,144 Mbit/s. Die Bildqualität der Video-DVD hängt nicht so sehr von der Bandbreite des Video-Streams als vielmehr von der Effizienz der Komprimierung ab. Oft wird mittels ''MPEG-Encoders'' in mehreren Durchläufen kodiert, um ein Höchstmaß an Effizienz zu erreichen. Bei ''MPEG-2'' können die Datenströme im [[Bitrate#Variable Bitrate|VBR-Verfahren]] komprimiert werden, d. h., dass die Bandbreite an verschiedenen Stellen des Films stark abweichen kann (variable Bitrate). |
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Der <code>AUDIO_TS</code>-Ordner spielt bei Audio-DVDs eine zentrale Rolle. Bei der '''DVD-Video''' sind jedoch auch die Audiodaten im <code>VIDEO_TS</code>-Ordner zu finden, genauso wie die diversen Sprachversionen, Untertitel, Kapitelinformationen und Sonderfeatures (alle innerhalb der sog. "''.VOB''-Dateien"). Das bei DVDs üblicherweise eingesetzte Kompressionsformat ist [[MPEG-2]], nach dem DVD-Standard ist jedoch auch noch das qualitativ weit unterlegene [[MPEG-1]]-Format vorgesehen, das ansonsten vor allem bei [[Video-CD]]s Anwendung findet. Der ''MPEG-2-Videostream'' (Fernsehbild) wird bei der Erstellung einer Video-DVD gemeinsam mit dem ''Audiostream'' und gegebenenfalls mit anderen Datenblöcken verwoben ("gemuxt", s. [[Multiplexverfahren|Multiplexing]]) und in einer ''.VOB''-Datei ("Video Object") angelegt, die laut DVD-Standard nie größer als 1 Gigabyte sein darf. Wird die Datenmenge von 1 GB überschritten, wird in den Programmen zur DVD-Erstellung (''DVD Authoring Software'') automatisch eine neue ''.VOB''-Datei angelegt. Die ''.VOB''-Datei dient also als "Containerdatei" aller Programmströme. |
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Die Bitrate hängt dabei von der gerade anfallenden Datenmenge ab, sodass zum Beispiel bei bewegungsarmen Szenen Bandbreite und damit Speicherplatz auf der DVD gespart werden kann. Bei ''MPEG-2'' werden bei aufeinanderfolgenden Bildern in der Regel nur die Unterschiede zum vorausgehenden Bild gespeichert (''P-'' oder ''B-Frames''), um auf der Disc Platz zu sparen. Mehr Informationen dazu im Artikel [[DVD-Video]]. |
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Beim Wechsel der Dateien ist der Übergang wegen des in den DVD-Playern integrierten Buffers nicht wahrnehmbar. Beim Abspielen werden abwechselnd Video-, Audio- und gegebenenfalls Steuerungsinformationen ausgelesen, zwischengespeichert und wiedergegeben. Der <code>VIDEO_TS</code>-Ordner enthält außerdem die ''.IFO''-Datei mit der Menüführung und meist mehrere ''.BUP''-Dateien, die jedoch nur als Backup der ''.IFO''-Datei dienen. |
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''Daten-DVDs'' (DVD-ROM) sind anders als Video-DVDs keinen Restriktionen unterworfen und können beliebige Ordner und Dateien enthalten. Als Dateisysteme werden entweder die im Computerbereich vorherrschenden Formate [[ISO 9660]] und [[Joliet (Dateisystem)|ISO/Joliet]] oder [[Universal Disk Format|UDF]] verwendet; beide Systeme können innerhalb des ''UDF Bridge''-Formates (ISO 9660 Level 3 Layer) kombiniert werden. Ebenso wie [[Compact Disc|CDs]] können auch DVDs in mehreren Sessionen (Sitzungen) beschrieben werden (Multiborder, analog zu [[Compact Disc#Beschreibbare CDs|Multisession]] bei CDs). Einige ältere Betriebssysteme oder DVD-Player können jedoch nur auf die erste Session zugreifen, weshalb es sich in diesem Fall empfiehlt, die DVD in einem Zug zu beschreiben. Zum Auslesen der restlichen Sessions dienen Zusatzprogramme wie [[IsoBuster]], die auch unter älteren Betriebssystemen laufen. |
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Als Tonspuren sind mehrere Formate zugelassen, neben dem datenintensiven - weil unkomprimierten - [[LPCM]]-Verfahren gibt es noch mehrere Komprimierungsverfahren: [[MPEG-1 Audio Layer 2|mp2]] (meist 192-256 kbit/sec.) in beliebigen Bitraten, [[AC3]]-Komprimierung bei [[Dolby Surround]]/Mehrkanalton (meist 448 kbit/sec.) oder '''dts''' bei 6.1 Surround Sound. |
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==== Physische Hybrid-DVD ==== |
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Insgesamt stehen für den gesamten Datenstrom 10,08 Mbit/sec. zur Verfügung, für den Audiostrom maximal 6144 kbit/sec. Die Bildqualität der Video-DVD hängt nicht so sehr von der Bandbreite des Video-Streams als vielmehr von der Effizienz der Komprimierung ab. Oft wird mittels ''MPEG-Encoder'' in mehreren Durchläufen kodiert, um ein Höchstmaß an Effizienz zu erreichen. Bei ''MPEG-2'' können die Datenströme im [[Variable Datenrate|VBR-Verfahren]] komprimiert werden, d.h., dass die Bandbreite an verschiedenen Stellen des Films stark abweichen kann (variable Bitrate). |
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Daneben gibt es auch die Hybrid-DVD, die die Eigenschaften einer DVD-Video, DVD-Audio oder DVD-ROM in einer DVD kombiniert. Eine solche Hybrid-DVD enthält Videos, Musik und Computerdaten und präsentiert im [[DVD-Spieler]], DVD-Rekorder oder DVD-Laufwerk des Computers die jeweils abspielbaren Inhalte. |
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Technisch lässt sich eine Hybrid-DVD sehr einfach realisieren, weil die DVD-Video und DVD-Audio auf der DVD-ROM basieren. Die DVD-ROM speichert alle Inhalte als Dateien nach dem [[Universal Disk Format|UDF-Dateisystem]] ab. Für die DVD-Video und DVD-Audio müssen nur zwei weitere Festlegungen vorgenommen werden: Die erlaubten Dateiformate und der Ablageort auf der DVD. Für die Hybrid-DVD ist besonders der Ablageort interessant. Wird eine DVD-Video oder Hybrid-DVD zum Beispiel in einen DVD-Rekorder eingelegt, so sucht dieser die Filmdateien im Unterverzeichnis <code>VIDEO_TS</code>. Nach dem gleichen Schema sucht ein DVD-Player die Audiodaten im Unterverzeichnis <code>AUDIO_TS</code>. Im DVD-Laufwerk eines Computers sind hingegen alle Dateien einer DVD ersichtlich, weil dieser jede DVD als eine DVD-ROM behandelt. |
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Die Bitrate hängt dabei von der gerade anfallenden Datenmenge ab, sodass z.B. bei bewegungsarmen Szenen Bandbreite und damit Speicherplatz auf der DVD gespart werden kann. Bei ''MPEG-2'' werden bei aufeinanderfolgenden Bildern in der Regel nur die "Unterschiede" zum vorausgehenden Bild gespeichert (''P-'' oder ''B-Frames''), um auf der Disc Platz zu sparen. Mehr Informationen dazu im Artikel [[DVD-Video]]. |
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[[Datei:DCR-DVD201E-2.jpg|mini|[[Sony]] DCR-DVD201E [[High Definition Video|HDV]]-[[Camcorder]] mit direkter Aufzeichnung auf eine 8-cm-DVD]] |
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'''Daten-DVDs''' (DVD-ROM) sind anders als Video-DVDs keinen Restriktionen unterworfen und können beliebige Ordner und Dateien enthalten. Als Dateisysteme werden entweder die im Computerbereich vorherrschenden Formate [[ISO 9660]] und [[Joliet (Computer)|ISO/Joliet]] oder [[Universal Disc Format|UDF]] verwendet, beide Systeme können innerhalb des ''UDF Bridge''-Formates (ISO 9660 Level 3 Layer) kombiniert werden. Ebenso wie [[Compact Disc|CD]]s können auch DVDs in mehreren Sessionen (Sitzungen) beschrieben werden ([[Compact Disc#Beschreibbare CDs|Multisession]]). Einige ältere Betriebssysteme oder DVD-Player können jedoch nur auf die erste Session zugreifen, weshalb es sich in diesem Falle empfiehlt, die DVD in einem Zuge zu beschreiben. Zum Auslesen der restlichen Sessionen dienen Zusatzprogramme wie [[IsoBuster]] (Freeware), die auch unter älteren Betriebssystemen laufen. |
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=== Beschreibbare DVD-Formate === |
=== Beschreibbare DVD-Formate === |
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[[Bild:DCR-DVD201E-2.jpg|thumb|[[Sony]] DCR-DVD201E [[High Definition Video|HDV]]-[[Camcorder]] mit direkter Aufzeichnung auf eine 8cm DVD]] |
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Der Endbenutzer kann nicht nur käufliche DVDs abspielen (die im [[Presswerk (Optische Datenträger)|Presswerk]] hergestellt wurden), sondern er kann mit einem [[Brenner (Hardware)|DVD-Brenner]] auch eigene DVD-Videos, DVD-Audio oder DVD-ROMs erstellen. DVD-Brenner sind beispielsweise in Computern und Hifi-DVD-Rekordern eingebaut und benötigen beschreibbare DVD-Formate. Historisch haben sich aus Kostengründen die fünf verschiedenen DVD-Formate DVD-R, DVD+R, DVD-RW, DVD+RW und [[DVD-RAM]] entwickelt mit einfacher und doppelter Speicherkapazität (DL). Sie werden nach folgender Systematik bezeichnet: |
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|Logo |
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! DVD |
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{| {{prettytable}} |
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! DVD |
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| Die Bezeichnung ''DVD'' tragen alle Scheiben der DVD-Familie. |
| Die Bezeichnung ''DVD'' tragen alle Scheiben der DVD-Familie. |
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|[[Datei:DVD-R Logo.svg|rahmenlos|hochkant=0.3|DVD−R-Logo]] |
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! – |
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| Am „–” sind alle DVD-Formate erkennbar, welche vom [[DVD-Forum]] stammen. |
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| Am „−“ sind alle DVD-Formate erkennbar, die vom [[DVD Forum]] stammen.<br>Nur bei diesem Format kann ''Time Search'' verwendet werden. |
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! + |
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|[[Datei:DVD+R Logo.svg|rahmenlos|hochkant=0.3|DVD+R-Logo]] |
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| Am „+” sind alle DVD-Formate erkennbar, welche von der [[DVD+RW Alliance]] stammen. |
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! + |
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| Am „+“ sind alle DVD-Formate erkennbar, die von der [[DVD+RW Alliance]]<br>stammen und einige Sonderfunktionen im Videobereich unterstützen. |
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! ± |
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| Mit einem „±” wird ausgedrückt, dass hier sowohl die DVD-Formate des DVD-Forums wie der DVD+RW Alliance gemeint sind. |
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|[[Datei:DVD-R Logo.svg|rahmenlos|hochkant=0.3|DVD−R-Logo]] |
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! |
! ± |
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| Mit einem „±“ wird ausgedrückt, dass hier sowohl die DVD-Formate des<br>DVD-Forums wie der DVD+RW Alliance gemeint sind. |
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| Recordable, das heißt einmal beschreibbar. |
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|[[Datei:DVD+R Logo.svg|rahmenlos|hochkant=0.3|DVD+R-Logo]] |
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! RW |
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! R |
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| Rewritable, das heißt wiederbeschreibbar (gewöhnlich bis ca. 1000 Mal veränderbar/korrigierbar). |
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| „Recordable“, das heißt einmal beschreibbar. |
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! RAM |
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|[[Datei:DVD+RW-Logo.svg|rahmenlos|hochkant=0.3|DVD+RW-Logo]]<br />[[Datei:DVD-RW Logo.svg|rahmenlos|hochkant=0.3|DVD-RW-Logo]] |
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| Random Access Memory, das heißt freier, direkter Schreib-/Lesezugriff auf alle Daten (Details siehe Text) |
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! RW |
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| „Rewritable“, das heißt wiederbeschreibbar (gewöhnlich bis ≈1000-mal<br>veränderbar/korrigierbar). |
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! DL |
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| Dual (-) bzw. Double (+) Layer, das heißt zwei Datenschichten pro Seite |
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|[[Datei:DVD-RAM Logo.svg|rahmenlos|hochkant=0.3|DVD-RAM-Logo]] |
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! RAM |
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| „Random Access Memory“, das heißt freier, direkter Schreib-/Lese-<br>Zugriff auf alle Daten (gewöhnlich bis ≈10.000-mal veränderbar/korrigierbar) |
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|[[Datei:DVD+R DL-Logo.svg|rahmenlos|hochkant=0.3|DVD+R-DL-Logo]] |
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! DL |
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| Dual (−) bzw. Double (+) Layer, das heißt zwei Datenschichten<br>auf einer Seite. |
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|} |
|} |
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Der Endbenutzer kann nicht nur käufliche DVDs abspielen (die im [[Presswerk (Optische Datenträger)|Presswerk]] hergestellt wurden), sondern er kann mit einem [[Brenner (Hardware)|DVD-Brenner]] auch eigene DVD-Videos, DVD-Audio oder DVD-ROMs erstellen. DVD-Brenner sind beispielsweise in Computern und Hi-Fi-DVD-Rekordern eingebaut und benötigen beschreibbare DVD-Formate. Historisch haben sich aus Kostengründen die fünf verschiedenen DVD-Formate [[DVD±R|DVD−R]], [[DVD±R|DVD+R]], DVD−RW, DVD+RW und [[DVD-RAM]] mit einfacher und doppelter Speicherkapazität (DL – Double Layer) entwickelt. Sie werden nach folgender Systematik bezeichnet: |
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Die drei DVD-Formate, die vom DVD-Forum stammen, werden auch als ''Minus-Standard'' bezeichnet. Nur diese Formate dürfen auch das offizielle DVD-Logo tragen. Entsprechend werden die zwei DVD-Formate von der DVD+RW-Allianz mit einem „+ |
Die drei DVD-Formate, die vom DVD-Forum stammen, werden auch als ''Minus-Standard'' bezeichnet. Nur diese Formate dürfen auch das offizielle DVD-Logo tragen. Entsprechend werden die zwei DVD-Formate von der DVD+RW-Allianz mit einem „+“ auch als ''Plus-Standard'' bezeichnet. Die DVD-Formate nach dem Plus-Standard sind technisch einfacher aufgebaut, wodurch zum Beispiel die DVD+RW andere Schreibmethoden als die DVD-RW unterstützt. Auch sind die Lizenzgebühren für die Patentnutzung bedeutend niedriger. Diese anfänglichen Preisvorteile des Plus-Standards gibt es inzwischen durch den harten Wettbewerb mit dem Minus-Standard nicht mehr. |
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Die Formatvielfalt führte anfangs zu einer Kaufzurückhaltung bei den Konsumenten, da unklar war, welches beschreibbare DVD-Format die größere Investitionssicherheit aufweist. Die Industrie reagierte seit |
Die Formatvielfalt führte anfangs zu einer Kaufzurückhaltung bei den Konsumenten, da unklar war, welches beschreibbare DVD-Format die größere Investitionssicherheit aufweist. Die Industrie reagierte seit 2003 darauf mit (preisgünstigen) Multi-Brennern, die sowohl das Minus- als auch das Plus-Format unterstützten. |
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==== Formate mit zwei Datenschichten ==== |
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Seit [[2004]] werden einige dieser fünf DVD-Formate auch für den Konsumenten nicht nur mit einer, sondern mit zwei übereinandergeklebten beschreibbaren Schichten angeboten. Diese DVDs werden mit dem Kürzel „DL” für „Dual Layer (-)” bzw. „Double Layer (+)” gekennzeichnet, wie zum Beispiel „DVD-R DL”, „DVD+R DL” und „DVD-RAM DL”. Bei RW-Medien verhindern die zu geringen Reflexionseigenschaften den Einsatz einer zweiten Schicht. |
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[[Datei:DLDVD.jpg|mini|Ein bereits beschriebener Dual-Layer-Rohling mit gespaltenen Datenschichten.]] |
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Seit 2004 werden auf dem Massenmarkt auch beschreibbare DVDs mit zwei anstatt nur einer Datenschicht angeboten. Sie werden mit „DL“ bezeichnet, was im Minus-Format für „Dual Layer“ (''DVD−R DL''), im Plus-Format dagegen für „Double Layer“ (''DVD+R DL'') steht. Beiden Formaten gemein sind die zwei übereinander geklebten Schichten ''auf derselben Seite'' der Platte, die gewisse Veränderungen im Aufbau der DVD notwendig machten. Nur so kann auch die zusätzliche Schicht beschrieben und gelesen werden. Die [[DVD±R]] DL bietet 8,5 GB Fassungsvermögen pro Medium, also etwa das 1,8fache einer Single-Layer-DVD. Ihre zusätzliche Kapazität reicht oftmals aus, um große Einzeldateien (etwa hochauflösende Videos) auf einen einzigen Datenträger zu brennen, anstatt sie auf zwei herkömmliche DVDs aufzuteilen und ohne die Daten dafür erneut komprimieren zu müssen. Für RW-Medien dagegen sind diese Änderungen hin zum DL-Datenträger nicht möglich. Zu geringe Reflexionseigenschaften verhindern die zuverlässige Nutzung der zweiten Datenschicht. |
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Daneben existieren auch noch ''doppelseitige'' Medien in den Formaten DVD−R, DVD+R und [[DVD-RAM]]. Diese fassen tatsächlich 2 × 4,7 GB, also 9,4 GB pro Medium, da sie im Prinzip aus zwei einzelnen DVDs bestehen. Nachteilig wirkt sich dies besonders bei großen Dateien aus, da diese nicht wie bei ±DL-DVDs zusammenhängend gespeichert werden können. Jede Seite repräsentiert einen eigenständigen Datenträger, und um auf den jeweils anderen Datenbestand zugreifen zu können, muss die DVD noch entnommen und gewendet werden, da es Laufwerke, die beide Seiten gleichzeitig nutzen können, bisher nicht gibt. Da die Double-Layer-/Dual-Layer-DVDs trotz geringerer Gesamtkapazität diverse Vorteile bieten (höhere maximale Dateigröße, Platz für ausführliche Beschriftung etc.), waren doppelseitige DVD±R-Rohlinge wegen der steigenden Nachfrage vorübergehend kaum noch erhältlich, seit Juli 2008 hat sich die Marktlage entspannt. Doppelseitige DVD-RAM sind ebenfalls erhältlich. Theoretisch waren so 17 GByte Speicherplatz möglich.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.golem.de/0709/54894.html |titel=Golem.de: IT-News für Profis |abruf=2022-02-11}}</ref> Diese Möglichkeit wurde inzwischen technisch realisiert und wird als DVD-17 bezeichnet.<ref>{{Internetquelle |url=https://de.ccm.net/contents/268-dvd-audio-dvd-video-dvd-und-dvd-rom |titel=DVD, Audio-DVD, Video-DVD und DVD-ROM |sprache=de |abruf=2022-02-11}}</ref> |
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[[Bild:DVD-RAM Detail Sectors.jpg|thumb|Eine [[DVD-RAM]] ist mit dem bloßen Auge unmittelbar von anderen DVD-Formaten unterscheidbar anhand ihrer typischen Sektorierung, die sich in vielen kleinen verstreuten Rechtecken äußern (siehe auch Vergrößerung). Die Sektorierung dient einer höheren Datensicherheit.]] |
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==== Klassifikation von beschreibbaren DVDs ==== |
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Die fünf beschreibbaren DVD-Formate lassen sich unterscheiden nach ihrer Veränderbarkeit und Datensicherheit. |
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[[Datei:DVD-RAM Detail Sectors.jpg|mini|Eine [[DVD-RAM]] ist mit dem bloßen Auge unmittelbar von anderen DVD-Formaten anhand der vielen kleinen verstreuten Rechtecke, die von ihrer typischen Sektorierung herrühren (erkennbar in der Vergrößerung), unterscheidbar. Die Sektorierung dient einer höheren Datensicherheit.]] |
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Die beschreibbaren DVD-Formate lassen sich nach ihrer Veränderbarkeit und Datensicherheit unterscheiden. |
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# Einerseits lassen sie sich nach ihrer |
# Einerseits lassen sie sich nach ihrer Veränderbarkeit in zwei Gruppen unterteilen: |
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#* |
#* ''DVD-Rohlinge'', die nur einmal beschreibbar sind: DVD−R und DVD+R. Bei diesen Medien wird die Information in einen Dye geschrieben. Dies ist ein organischer [[Farbstoff]], meist violetter Farbe. |
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#* |
#* ''DVD-Medien'', die nachträglich veränderbar sind: DVD−RW, DVD+RW, DVD-RAM. Die RW-Medien verwenden als funktionelle Schicht anstatt des bei den DVD-Rohlingen verwendeten Dyes eine metallische Schicht. Bei den DVD-Medien ist die DVD-RAM 100-mal so oft wiederbeschreibbar (circa 100.000-mal) wie die DVD-RW bzw. DVD+RW, die etwa 500 bis 1.000 Schreibvorgänge überstehen. |
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# Weiterhin ist die |
# Weiterhin ist die ''Datensicherheit'' ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal der einzelnen beschreibbaren DVD-Formate: |
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#* Die ''DVD±R'' |
#* Die ''[[DVD±R]]'' reagiert aufgrund ihrer organischen Farbstoffe viel empfindlicher auf Sonnenlicht und Hitze als die DVD±RW. Wird sie der unmittelbaren Sonneneinstrahlung oder starkem [[Ultraviolettstrahlung|UV-Licht]] ausgesetzt, kann dies zu einem schnellen Verlust der Daten führen. |
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#* Die ''DVD±RW'' hingegen reagiert sensibler auf extreme Temperaturschwankungen; durch leichte Materialdeformationen können die Daten Schaden nehmen. |
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#* Andererseits ist bei der ''DVD±RW'' erst nach mehrfachem Schreiben (2–10 mal) sichergestellt, dass die Daten stabil gespeichert bleiben, weil sich erst danach die chemischen Eigenschaften nicht mehr so leicht verändern. |
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#* Die ''DVD-RAM'' weist von allen beschreibbaren DVD-Formaten die höchste Datensicherheit auf, weil sie zusätzlich folgende zwei Eigenschaften aufweist: |
#* Die ''[[DVD-RAM]]'' weist von allen beschreibbaren DVD-Formaten die höchste Datensicherheit auf, weil sie zusätzlich folgende zwei Eigenschaften aufweist: |
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#*# |
#*# ''Sektorierung:'' DVD-RAM-Medien besitzen eine eingeprägte [[Sektorierung]], die sich visuell als ein Muster von kleinen verstreuten Rechtecken auf der Unterseite einer DVD-RAM zeigen (siehe Abbildung). Sie dienen einer höheren Lese- und Schreibgenauigkeit. |
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#*# |
#*# ''Defektmanagement:'' Die DVD-RAM besitzt dasselbe bewährte Defektmanagement wie [[Festplattenlaufwerk]]e. Jede geschriebene Information wird von der Hardware kontrollweise gelesen (verifiziert) und ggf. verbessert. Es gibt daher keine versteckten Schreibfehler wie bei der DVD±R oder DVD±RW. |
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== |
== Geschwindigkeit == |
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Die Standard-Datenrate 1× entspricht bei DVDs einer Geschwindigkeit von 11,08 Mbit/s<ref>[http://www.dvddemystified.com/dvdfaq.html#4.2 DVD-FAQ]</ref> (1,385 MB/s oder etwa 1,32 MiB/s) und damit in etwa einem CD-Laufwerk mit dem Geschwindigkeitsfaktor 9×. Die Schreibgeschwindigkeit 1× entspricht somit definitionsgemäß der maximalen Datenrate, die beim ''Abspielen'' einer standardkonformen Video-DVD auftreten kann. |
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Zur Technik der DVD wird zuerst die Speicherkapazität und die Zugriffstechnik erläutert. Anschließend werden die Aspekte der DVD-Herstellung für die Hersteller beleuchtet. Die Technik zur Erstellung von DVDs durch den Konsumenten ist bereits unter dem Kapitel „beschreibbare DVD-Formate“ und [[Brenner (Hardware)|DVD-Brenner]] dargestellt worden. |
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Aktuelle DVD-Laufwerke schaffen Brenn- und Lesegeschwindigkeiten bis zu 24×. Die volle Geschwindigkeit wird dabei allerdings nur am äußeren Rand der DVD erreicht, während im Inneren deutlich langsamer gelesen und geschrieben werden kann. |
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Der Medienhersteller Imation gibt die voraussichtliche Lebensdauer bei optimaler Luftfeuchte und Temperatur wie folgt an: 3,5-Zoll-Diskette, CD-R und DVD 100 Jahre; CD-RW 70 Jahre und DVD±R sowie DVD±RW 70-100 Jahre. |
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== Technik der DVD == |
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<center>[[Bild:Dvd_querschnitt.png|Querschnitt einer DVD]]</center> |
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DVDs benötigen zum Abspielen einen eigenen [[DVD-Spieler]]. Zur Unterscheidung zu normalen [[CD-ROM]]-Laufwerken ist dieser auf der Vorderseite mit dem DVD-Emblem gekennzeichnet. Im Vergleich zu den CDs wird bei DVDs mit Lasern kürzerer [[Wellenlänge]] gearbeitet, und wegen der gleichzeitig kürzeren Strahlengänge der Fokussierungsoptiken resultieren daraus kleinere Laserspots, mit denen in den Datenträgerschichten entsprechend kleinere Strukturen gelesen und geschrieben werden können. |
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=== Lebensdauer === |
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=== Speicherkapazität und Zugriffstechnik === |
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Zur [[Langzeitarchivierung]] sind beschreibbare DVD-Formate nach einhelliger Expertenmeinung nicht geeignet, einzige Ausnahme könnte eventuell die [[DVD-RAM]] darstellen, wobei auch hier die Langzeithaltbarkeit nicht sicher erwiesen ist. [[Verbatim (Unternehmen)|Verbatim]] bietet in Österreich und der Schweiz eine lebenslange Garantie, allerdings nicht in Deutschland. Diese gilt für alle von Verbatim hergestellten optischen Datenträger, deckt allerdings nur Herstellungsfehler ab, nicht jedoch normale Abnutzung und unsachgemäße Behandlung. Im ungünstigsten Fall können DVD±R und DVD±RW auch schon nach wenigen Monaten Datendefekte aufweisen. |
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<!-- Die Schreib- und Lesegeschwindigkeit von DVDs wird in Bezug auf eine CD-ROM gemessen. FALSCH, es wird rel. zur Standard DVD gemessen, d.h. 1350 KByte/s --> |
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<!-- Die CD-ROM liest/schreibt 75 Sektoren/Sekunde × 2.048 Bytes/Sektor = 150 kB/s. gilt für einen der möglichen Modi und ist hier irrelevant --> |
|||
<!-- 1x DVD entspricht also 8x CD = 1200 kB/s. FALSCH, es ist exakt 9x (1350 / 150) --> |
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<!-- Ein Schnellläufer mit 16x DVD liest also die Daten mit 18,75 MB/s. FALSCH, am Rand sind es 16*1,35, in der Mitte häufig 16*1,35*50/116 --> |
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<!-- Bei einer Speicherkapazität von 4,7 [[Byte|Gigabyte]] (GB) für den Hauptlayer und 3,8 GB für den semitransparenten Layer auch das ist FALSCH, bei zweilagigen haben beide Layer exakt 9,09% weniger Kapazität --> |
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Eine Haltbarkeit der Daten von bis zu 1000 Jahren verspricht seit 2012 der Hersteller [[Millenniata]] für seine [[M-Disc]]. Millenniata beruft sich dabei auf Tests des US-Militärs. Zum Beschreiben sind M-Disc-fähige Brenner erforderlich. Ansonsten wird eine M-Disc wie eine gewöhnliche DVD gehandhabt. |
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Die Spezifikationen sehen die folgenden DVD-Typen in der Version 2 vor. Auf die Darstellung der seltenen Version 1 wird verzichtet. Für eine besser lesbare Tabelle erfolgt die Angabe der Brutto-Speicherkapazität in [[Datenmenge|GiB bzw. GB]] statt in [[Byte]]. Die tatsächlich nutzbare Speicherkapazität hängt vom verwendeten [[Dateisystem]] der DVD ab. |
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{|{{prettytable}} |
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=== Speicherkapazität und Zugriffstechnik === |
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|-{{highlight1}} |
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<!-- Die Schreib- und Lesegeschwindigkeit von DVDs wird relativ zur Standard-DVD gemessen, d. h. 1350 KByte/s --> |
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<!-- Die CD-ROM liest/schreibt 75 Sektoren/Sekunde × 2.048 Bytes/Sektor = 150 kB/s. gilt für einen der möglichen Modi und ist hier irrelevant --> |
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<!-- 1x DVD entspricht also 8x CD = 1200 kB/s. FALSCH, es ist exakt 9x (1350 / 150) --> |
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<!-- Ein Schnellläufer mit 16x DVD liest also die Daten mit 18,75 MB/s. FALSCH, am Rand sind es 16*1,35, in der Mitte häufig 16*1,35*50/116 --> |
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<!-- Bei einer Speicherkapazität von 4,38 GiB für die Hauptschicht und 3,54 GiB für die semitransparente Schicht auch das ist FALSCH, bei zweilagigen haben beide Schichten exakt 9,09% weniger Kapazität --> |
|||
Die Spezifikationen sehen die folgenden DVD-Typen in der Version 2 vor. Auf die Darstellung der seltenen Version 1 wird verzichtet. |
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{| class="wikitable float-left" style="line-height:160%;" |
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|+ Speicherkapazitäten |
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! Format |
! Format |
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! Kapazität<br>in MiB/GiB<ref>hier in der Bedeutung als [[Binärpräfix]]</ref> |
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! Kapazität |
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! Kapazität<br>in MB/GB<ref name="refByte" /> |
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! Schichten Vorderseite/Rückseite |
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! style="min-width:6em;"|Schichten<br>Vorderseite/<br />Rückseite |
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! Bemerkung |
! Bemerkung |
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! |
! class="hintergrundfarbe8"| DVD-5 |
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|align |
| style="text-align:right" | 4,38 GiB |
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| style="text-align:right" | 4,7 GB |
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|align=center| 1/0 |
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| style="text-align:center"| 1/0 |
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| |
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| Leserichtung von innen nach außen auf der 0,6 mm starken Datenschicht (''Single-Layer-DVD'', SL). Durch eine Dummy-Schicht darüber wird die Normdicke von 1,2 mm erreicht. |
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|- |
|- |
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! |
! class="hintergrundfarbe8"| DVD-9 |
||
|align |
| style="text-align:right" | 7,93 GiB |
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| style="text-align:right" | 8,5 GB |
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|align=center| 2/0 |
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| style="text-align:center"| 2/0 |
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| Durch Neufokussieren des Lasers auf die zweite Schicht kann diese gelesen werden.(''Duallayer-DVD'') |
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| Umfokussieren des Lasers auf eine zweite Datenschicht (''Dual-Layer-DVD'', DL). Bei Daten-DVDs werden beide Schichten von innen nach außen gelesen. Bei DVD-Video wird die untere Schicht von innen nach außen gelesen, die obere zurück von außen nach innen. |
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|- |
|- |
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! |
! class="hintergrundfarbe8"| DVD-10 |
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| |
| style="text-align:right" | 8,76 GiB<br />(2 × 4,38 GiB) |
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| style="text-align:right" | 9,4 GB<br />(2 × 4,7 GB) |
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|align=center| 1/1 |
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| style="text-align:center"| 1/1 |
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| Zweiseitig beschrieben, muss gedreht werden (''Flipper''). |
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| Wenden der DVD im Spieler auf eine zweite Datenschicht (''Flipper''). |
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|- |
|- |
||
! |
! class="hintergrundfarbe8"| DVD-14 |
||
| |
| style="text-align:right" | 12,3 GiB<br />(7,92 + 4,38 GiB) |
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| style="text-align:right" | 13,2 GB<br />(8,5 + 4,7 GB) |
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|align=center| 2/1 |
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| style="text-align:center"| 2/1 |
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| Eine Seite ''Dual Layer'' (zwei Schichten) und eine ''Single Layer'' (eine Schicht). |
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| Flipper mit einer Seite ''Dual Layer'' und einer Seite ''Single Layer''; äußerst selten. |
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! |
! class="hintergrundfarbe8"| DVD-18 |
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| style="text-align:right" | 15,84 GiB<br />(2 × 7,92 GiB) |
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|align=right| 2 ×<br/>8,5 GB |
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| style="text-align:right" | 17 GB<br />(2 × 8,5 GB) |
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|align=center| 2/2 |
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| style="text-align:center"| 2/2 |
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| Beide Seiten werden in zwei Schichten beschrieben. Selten. |
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| Flipper mit ''Dual Layer'' auf beiden Seiten; selten. |
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|- |
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! |
! class="hintergrundfarbe8"| DVD-plus<br>([[DualDisc]]) |
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| style="text-align:right" | 4,38 GiB<br />+ 650 MiB |
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| style="text-align:right" | 4,7 GB<br />+ 682 MB |
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|align=center| 1/1 |
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| style="text-align:center"| 1/1 |
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| DVD-5 wird mit einer normalen CD kombiniert. So kann der CD-Teil auf [[CD-Player]]n abgespielt werden. Die CD-Seite und die DVD-Seite sind unterschiedlich, die Medien sind nicht normgerecht, sondern zu dick; daher wird meist vom Abspielen solcher Medien in Laufwerken mit Einzugsschlitz, wie man sie etwa von Autoradios kennt, abgeraten. Wird von Sony unter dem Begriff ''[[DualDisc]]'' vermarktet. |
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| DVD-5 wird mit einer normalen CD kombiniert. So kann der CD-Teil auf [[CD-Spieler]]n abgespielt werden. Die CD-Seite und die DVD-Seite sind unterschiedlich, die Medien sind nicht normgerecht, sondern zu dick; daher wird meist vom Abspielen solcher Medien in Laufwerken mit Einzugsschlitz, sogenannte [[Slot-In-Laufwerk]]e, abgeraten. Wird von Sony unter dem Begriff ''[[DualDisc]]'' vermarktet. |
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|} |
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{| class="wikitable" |
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Zwei Gründe erklären die im Vergleich zur herkömmlichen [[Compact Disc|CD]] erheblich größere Speicherkapazität der DVD: |
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|+ Vergleich von CD und DVD |
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! Typ |
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! Parameter |
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! Darstellung |
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| [[Compact Disc|CD]] || Wellenlänge: 780 nm<br />Numerische Apertur: 0,45<br />Spotdurchmesser: 2,1 µm<br />Spurabstand: 1,6 µm || [[Datei:Disk.CD.png|rahmenlos|hochkant=1.2|Datenschicht CD]] |
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| DVD || style="white-space: nowrap;" | Wellenlänge: 650/635<ref>{{Internetquelle |url=http://www.elektronik-kompendium.de/sites/com/0507171.htm |titel=DVD - Digital Versatile Disc |abruf=2022-02-11}}</ref> nm<br />Numerische Apertur: 0,6<br />Spotdurchmesser: 1,3 µm<br />Spurabstand: 0,74 µm || [[Datei:Disk.DVD.png|rahmenlos|hochkant=1.2|Datenschicht DVD]] |
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|} |
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{{Absatz}} |
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:Angabe der Brutto-Speicherkapazität in [[Datenmenge|GB]] statt in [[Byte]]. Die tatsächlich verwendbare Speicherkapazität hängt vom verwendeten [[Dateisystem]] der DVD ab. |
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Eine für DVD-RW 16fache Schreibgeschwindigkeit verwendete Laserdiode hat z. B. folgende Daten:<ref>Datenblatt der SLD1236VL vom Hersteller Sony</ref> |
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:Wellenlänge: 658 nm |
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:Schwellstrom: 50 mA |
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:Dauerleistung ([[Continuous wave|CW]], bei 130 mA): 80 mW |
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:Pulsleistung (40 ns Pulsdauer): 250 mW |
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:Abstrahlwinkel: 9° / 19° |
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:[[Laser#Laser-Klassen|Laser-Schutzklasse]] (Gehäuse des DVD-RW-Laufwerkes geöffnet, Laserdiode mit oder ohne Optik): 3B |
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Die geringere Wellenlänge gegenüber CD-Lasern sowie die größere Apertur der Fokussieroptik ermöglichen einen kleineren Fokus und somit kleinere schreib- und lesbare Pits. |
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Die im Vergleich zur CD bei gleicher [[Geometrie]] der Disk etwa sechsmal so hohe Datenkapazität der DVD wird durch weniger als halb so lange Pits bei einem weniger als halb so großen Spur-Abstand sowie mehr Fläche für die Daten durch einen schmaleren Lead-In Bereich erreicht. Double Layer DVDs benötigen etwa 10 % längere Pits, weswegen zwei Schichten in dieser Konfiguration nicht die doppelte Kapazität einer Single Layer DVD bieten. Die feineren Strukturen der DVD sind anfälliger gegenüber Kratzern und Verschmutzungen, was durch die verwendete zweidimensionale Fehlerkorrekturmethode mehr kompensiert wird. |
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Im Gegenzug sind CDs extrem sensibel bezüglich Kratzer ''auf der Oberseite'', da diese im Allgemeinen direkt die Datenschicht darstellt. Daher sollten CDs nicht mit eindrückenden oder kratzenden Stiften wie Kugelschreiber oder (harten) Bleistiften beschriftet werden. |
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=== Fehlerkorrektur === |
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Auf der DVD werden zwei [[Reed-Solomon-Code]]s C1(182, 172, 11) und C2(208, 192, 17) eingesetzt, die durch Verkürzung aus einem Reed-Solomon-Code (255, 245, 11) bzw. (255, 239, 17) entstehen. C1 dient der Zeilencodierung und C2 der Spaltencodierung. Die so entstehende Matrix dient der Fehlerkorrektur, wobei in den Zeilen jeweils 5 Fehler und in den Spalten jeweils 8 Fehler korrigiert werden können. |
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Die Bits <math>B_{i,j}</math> mit <math>i > 191</math> und <math>j > 171</math> sind Paritätsbits, die beim Codieren entstehen.<ref>120 mm DVD Rewritable Disk (DVD-RAM). ECMA 272, 1999.</ref> |
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[[Datei:RS-PC-DVD.jpg|mini|hochkant=1.8|Reed Solomon Produkt Code]] |
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Beim Interleaving der DVD wird ein 182 × 208-Byte Frame in 16 Frames bestehend aus 182 × 13 Bytes aufgeteilt. Dabei wird je eine Paritätszeile (<math>j>181</math>) ans Ende eines 182 × 12-Byte Frames verschoben. Das heißt, die <math>B_{i,j}</math> werden folgendermaßen in einer neuen Matrix <math>B_{m,n}</math> angeordnet: |
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:<math> |
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m = |
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\begin{cases} |
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i + \left \lfloor \frac{i}{12} \right \rfloor & \text{für }i < 192\\ |
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13 (i-191)-1 & \text{für }i \geq 192 |
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\end{cases} |
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</math> |
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:<math> |
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*Zum einen sind die Datenspuren mit ihren Vertiefungen (''Pits and Lands'') schmaler und enger nebeneinander gereiht als auf einer CD. Zudem sind die möglichen Vertiefungslängen kleiner. Das bedeutet vor allem, dass auf weniger Raum mehr Daten gespeichert werden können, erhöht aber zugleich die Anfälligkeit gegenüber Kratzern oder anderen Verunreinigungen der Oberfläche. |
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n = j |
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</math> |
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Die so erzeugte [[Matrix (Mathematik)|Matrix]] wird ähnlich wie bei der CD decodiert. Dabei können maximal 4832-Bits<ref>{{Literatur |Autor=Joohyun Lee, Jaejin Lee, Taegeun Park |Titel=Error control scheme for high-speed dvd systems |Sammelwerk=Consumer Electronics, IEEE Transactions |Band=51 |Nummer=4 |Seiten=1197–1203 |Datum=2005}}</ref> oder ein Flächenfehler mit 2932 Bits korrigiert werden. |
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*Zum anderen ist es möglich, auf einer (zweilagigen) DVD zwei Datenschichten übereinander zu lagern. |
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==== Neue Technologien ==== |
==== Neue Technologien ==== |
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Zur |
Zur Anwendung beider erweiterter Techniken braucht es höherfrequente (das heißt, die Farbe des Lasers ist in Richtung Blau verschoben) und genauere Laser als zum Auslesen einer CD. Um die zweite Datenschicht lesen zu können, muss der Laser dazu noch leicht anwinkelbar sein. Zusammen mit der veränderten Laserfokussierung ist es so möglich, die untere („verdeckte“) Schicht lesen zu können. |
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==== Datenkodierung ==== |
==== Datenkodierung ==== |
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Die Binärdaten auf einer DVD werden nach der |
Die Binärdaten auf einer DVD werden nach der „[[Eight-to-Fourteen-Modulation#EFMplus|Eight-to-Fourteen-Modulation-plus]]“ (EFMplus) geschrieben. Diese stellt sicher, dass sich nach minimal 3 und maximal 11 Takten die Polarität des ausgelesenen Signals ändert. Das geschieht, wenn der Laser in der Spur einen Übergang von einer Vertiefung („pit“) zu einem Abschnitt ohne Vertiefung („land“) passiert oder umgekehrt. |
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Der Hintergrund ist hierbei folgender: Die Abschnitte mit Vertiefungen bzw. ohne Vertiefungen müssen lang genug sein, damit der Laser die Veränderung erkennen kann. Würde man ein Bitmuster direkt auf den Datenträger schreiben, würden bei einem alternierenden Signal ( |
Der Hintergrund ist hierbei folgender: Die Abschnitte mit Vertiefungen bzw. ohne Vertiefungen müssen lang genug sein, damit der Laser die Veränderung erkennen kann. Würde man ein Bitmuster direkt auf den Datenträger schreiben, würden bei einem alternierenden Signal (1010101010101010…) falsche Werte ausgelesen, da der Laser den Übergang von 1 nach 0 beziehungsweise von 0 nach 1 nicht verlässlich auslesen könnte. Die EFMplus-Modulation erweitert das Signal von 8 auf 14+2 Bit auf und wählt die 2 Füllbits so, dass die oben erwähnte Forderung, dass sich nach minimal 3 und maximal 11 Takten die Polarität ändert und ein Übergang von 1 nach 0 oder umgekehrt geschieht, erfüllt wird. Die CD verwendet eine simplere 8-zu-14-Bit-Methode mit insgesamt 3 Füllbits namens EFM. In der eigentlichen DVD-Spezifikation wird EFMplus passender als „8/16 Modulation“ bezeichnet.<ref>{{Literatur |Titel=DVD Specifications for Read-Only Disc / Part 1 - Physical Specifications Version 1.0 |Datum=1996-08 |Sprache=en |Seiten=PH-5 und PH-52 |Fundstelle=1.5.4 und 3.3}}</ref> |
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==== Brenner ==== |
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Nachdem die ersten [[Brenner (Hardware)|DVD-Brenner]] (DVD-Schreiber) nur eine Datenmenge von 3 |
Nachdem die ersten [[Brenner (Hardware)#DVD-Brenner|DVD-Brenner]] (DVD-Schreiber) nur eine Datenmenge von 3,56 GB auf einen einmal beschreibbaren DVD-Rohling speichern konnten, wurde die Kapazität später auf die volle Größe einer DVD-5 (4,7 GB) angehoben und zusätzlich wiederbeschreibbare Medien mit diesem Fassungsvermögen vorgestellt. Seit Mitte 2004 beherrschen DVD-Brenner auch die Doppelschicht-Technik (''{{lang|en|dual layer}}''), welche die Speicherung von Daten auf einem zweischichtigen Rohling ermöglicht. Die zweite Datenschicht besitzt weiter gesetzte Pits und Lands, um ein Lesen durch die untere Schicht hindurch zu ermöglichen, und ist somit kleiner. So fasst ein solcher Rohling statt 9,4 GB (die Kapazität zweier DVD-5) lediglich zirka 8,5 GB. |
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=== |
=== Duplikationsverfahren === |
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* |
* ''DVD-Pressung:'' Die Herstellung einer DVD oder einer [[Compact Disc|CD]] (ROM und Video) besteht aus vier Schritten nach Anlieferung der Master-DVD-R beziehungsweise eines Streamer-Tapes („DLT“-Format) an das [[Presswerk (Optische Datenträger)|Presswerk]]. |
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* |
* ''Premastering:'' Zuerst wird geprüft, ob der Standard (das Book) erfüllt ist, das heißt, ob der Datenträger den Spezifikationen entspricht. Danach wird mit der Berechnung des EDC (Error Detection Code) und ECC (Error Correction Code) begonnen. Dies dauerte ursprünglich zwischen fünf und 16 Stunden. Anschließend werden Time-Code, Inhaltsinformation der Tracks und TOC (''Table of contents'') usw. generiert und ein Image der DVD/CD erstellt. Die Daten können nun dem Mastering zugeführt werden. |
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* |
* ''Mastering:'' Die aufbereiteten Daten aus dem Premastering werden auf einen Glasmaster (eine Glasscheibe) übertragen, indem ein modulierter Laserstrahl die darauf aufgetragene Substratschicht (ein Farbstoff) von innen nach außen belichtet. Im Entwicklungsbad werden dann die belichteten Stellen ausgewaschen, die Pits entstehen. Anschließend wird der Glasmaster mit einer 100 nm dicken Silberschicht bedampft. Im Anschluss daran folgt ein erstes Auslesen als Qualitätsprüfung. Die Kosten für die Glasmasterproduktion (zwischen 300 und etwa 3.000 €) werden bei geringen Auflagen von den meisten [[Presswerk (Optische Datenträger)|Presswerken]] in Rechnung gestellt. |
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* |
* ''Galvanik:'' Es werden nun Negative des Glasmasters erstellt, die für die Pressung als Stempel verwendet werden können. |
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=== |
=== Serienfertigung === |
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<!--[[Datei:Dvd-2-layer-problem.jpg|mini|DVD mit Absplitterung eines Layers am Innenring]]--> <!-- Schlecht bis nicht zu erkennen! --> |
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{|align = "right" |
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Generell werden die Discs aller DVD-Formate aus zwei einzelnen aus [[Polycarbonate|Polycarbonat]] gespritzten Kunststoffscheiben von etwa 0,6 mm Dicke hergestellt (Ausnahme: [[Ecodisc]]). Dabei hat die untere „Halbscheibe“ (Layer 0) einen Stapelring als Abstandshalter. Die obere „Halbscheibe“ (Layer 1) trägt bei dem Format DVD-5 keine nutzbaren Informationen und wird daher als „Dummy“ bezeichnet. Die eigentliche DVD entsteht, wenn beide Hälften mit unter UV-Licht aushärtendem Lack verklebt werden („[[Waferbonden|bonden]]“; Schichtdicke etwa 50 µm). Um eine gleichbleibende Qualität der hergestellten Scheiben zu gewährleisten, sind in den Produktionsanlagen üblicherweise hochauflösende Kamerasysteme, so genannte Inline Scanner, integriert. Stichprobenartig kommen auch Offline-Messlaufwerke zum Einsatz, um die elektrischen Signale der DVD zu analysieren. Sollte sich beim Verkleben der zwei Layers Luft einschleichen (ein so genannter Bondingfehler), kann die DVD schnell Schaden nehmen. So kann beispielsweise beim Einlegen der DVD ein Teil eines Layers absplittern. Hierdurch kann eine Unwucht entstehen, die zu weiteren Schäden an der DVD oder sogar am Abspielgerät führen kann. Allerdings sind diese Fehler in der Regel nur ein optisches Problem und haben keinen Einfluss auf die Abspielbarkeit der DVD. |
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|[[Image:Dvd-2-layer-problem.jpg|thumb|DVD mit Absplitterung eines Layers am Innenring]] |
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Generell werden die Disks aller DVD-Formate aus zwei einzelnen aus [[Polycarbonat]] gespritzten Kunststoffscheiben von etwa 0,6mm Dicke hergestellt. Dabei hat die untere "Halbscheibe" (Layer 0) einen Stapelring als Abstandshalter. Die obere "Halbscheibe" (Layer 1) trägt bei dem Format DVD-5 keine nutzbaren Informationen und wird daher als "Dummy" bezeichnet. Die eigentliche DVD entsteht, wenn beide Hälften mit unter UV-Licht aushärtendem Lack verklebt werden ("bonden", Schichtdicke etwa 50µm). Um eine gleich bleibende Qualität der hergestellten Scheiben zu gewährleisten, sind in den Produktionsanlagen üblicherweise hochauflösende Kamerasysteme integriert. Stichprobenartig kommen auch offline-Messlaufwerke zum Einsatz. Beim Herstellvorgang gibt es große Unterschiede zwischen prerecorded discs ("Kauf-Videos") und recordable/rewritable discs ("Rohlinge"). |
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Sollte sich beim Verkleben der zwei Layers Luft einschleichen, kann die DVD schnell Schaden nehmen. So kann beispielsweise beim Einlegen der DVD ein Teil eines Layers absplittern. Hierdurch kann eine Unwucht entstehen, die zu weiteren Schäden an der DVD oder sogar am Abspielgerät führen kann. |
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Beim Herstellvorgang gibt es große Unterschiede zwischen bespielten Medien (Kauf-Videos) und unbespielten/wiederbeschreibbaren Scheiben (Rohlinge). Die Formate DVD-5, -9 und -10 können meist auf derselben Maschine hergestellt werden. Dabei werden die Informationen mit Matrizen (Stamper) in das heiße Polycarbonat gepresst ([[Spritzprägen]]). Um die Daten für die Laufwerke lesbar zu machen, werden die Halbscheiben mit Metall beschichtet ([[sputtern]]). Bei DVD-5, DVD-10 und dem Layer 1 bei DVD-9 wird Aluminium vollreflektierend gesputtert (etwa 50 nm). Da bei DVD-9 beide Informationsschichten von einer Seite gelesen werden, wird die untere (Layer 0) halbtransparent mit Gold, Silizium oder Silberlegierungen beschichtet (etwa 10–15 nm). DVD-14 und DVD-18 erhält man, indem zwischen die Halbscheiben eine bereits mit weiteren DVD-Strukturen versehene Folie eingebracht wird.<!-- unklar, bitte genauer... --> |
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prerecorded: |
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Die Formate DVD-5, -9 und -10 können meist auf derselben Maschine hergestellt werden. Dabei werden die Informationen mit Matrizen ("[[Stamper]]") in das heiße [[Polycarbonat]] gepresst ([[Spritzprägen]]). Um die Daten für die Laufwerke lesbar zu machen, werden die Halbscheiben mit Metall beschichtet ("[[sputtern]]"). Bei DVD-5, DVD-10 und dem Layer 1 bei DVD-9 wird Aluminium voll reflektierend gesputtert (etwa 50nm). Da bei DVD-9 beide Informationsschichten von einer Seite gelesen werden, wird die untere ("Layer 0") halb-transparent mit Gold, Silizium oder Silber-Legierungen beschichtet (etwa 10-15nm). DVD-14 und DVD-18 erhält man, indem zwischen die Halbscheiben eine mit DVD-Strukturen versehene Folie eingebracht wird. [unklar, bitte genauer ...] |
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=== Brennen === |
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recordable/rewriteable: |
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Beim Brennen ist kein [[Glasmaster (Presswerk)|Glasmaster]] erforderlich, sondern nur ein Computer, ein [[Brenner (Hardware)|DVD-Brenner]] und ein [[Brennprogramm]]. |
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In die spätere Datenebene wird eine spiralförmige Vertiefung ("Groove") eingedrückt, die zusätzliche Informationen für die Positionierung der Laufwerke enthält. Bei recordable discs (±R) kommt in diese Rille ein Farbstoff, bevor die reflektierende Silber- oder Gold-Schicht aufgebracht wird. Bei rewriteable discs (±RW) wird die Reflexions- und Datenschicht aus verschiedenen metallischen Werkstoffen durch [[sputtern]] hergestellt ([[Phase-Change-Technologie]]). |
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Für das Brennen benötigt man DVD-Rohlinge, die in unterschiedlichen Qualitäten als DVD−R, DVD+R, DVD−RW, DVD+RW und DVD-RAM erhältlich sind. Durch die verschiedenen DVD-Formate und die Tatsache, dass diese teilweise erst nach der Definition des ursprünglichen DVD-Regelwerks spezifiziert wurden und Varianten desselben sind, besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die gebrannte DVD auf einigen DVD-Playern nicht abspielbar sein wird. Deswegen sollte man sich nach der Kompatibilität des Brenners und der gewünschten Abspielgeräte vor dem Kauf der Rohlinge genau erkundigen. Einige DVD-Brenner bieten die Möglichkeit, DVD+R- und DVD+RW-Rohlinge mit dem [[Book Type]] DVD-ROM zu kennzeichnen und dadurch deren Akzeptanz durch ältere DVD-Abspielgeräte deutlich zu erhöhen. |
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=== DVD-Brennen === |
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Beim Brennen ist kein Glasmaster erforderlich, sondern nur ein Computer, ein [[DVD-Brenner]] und [[Brenn-Software]]. |
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Häufig müssen die DVDs nach dem Brennen [[Finalisieren|finalisiert]] werden. Bei DVD+RW und DVD-RAM ist ein Finalisieren nicht notwendig, es wird aber empfohlen, ein DVD-Menü zu erstellen. |
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Für das Brennen benötigt man DVD-Rohlinge, die in unterschiedlichen Qualitäten als DVD-R, DVD+R, DVD-RW und DVD+RW erhältlich sind. Durch die verschiedenen DVD-Formate besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die gebrannte DVD auf einigen DVD-Playern nicht abspielbar sein wird. Deswegen sollte man sich nach der Kompatibilität des Brenners und der gewünschten Abspielgeräte vor dem Kauf der Rohlinge genau erkundigen. Einige DVD-Brenner bieten die Möglichkeit, DVD+R- und DVD+RW-Rohlinge mit dem Booktype DVD-ROM zu kennzeichnen und dadurch deren Akzeptanz durch DVD-Abspielgeräte deutlich zu erhöhen. |
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=== Labelaufdruck / Beschriftung === |
=== Labelaufdruck / Beschriftung === |
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Für den Labelaufdruck bei der DVD stehen |
Für den Labelaufdruck bei der DVD stehen ebenso wie bei der CD verschiedene [[Drucktechnik]]en zur Verfügung: |
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* '''[[Siebdruck]].''' Im Siebdruck sind bis zu 6 Labelfarben möglich, es können [[Schmuckfarbe]]n ([[HKS-Farbfächer|HKS]] oder [[Pantone]]) gewählt werden. Siebdruck ist derzeit die gängigste Variante, um CDs oder DVDs zu bedrucken, wird aber zunehmend vom Offsetdruck verdrängt. Der Siebdruck ist geeignet für gepresste CDs und DVDs, auch die Rohlingsbedruckung im Siebdruck ist möglich. Im Siebdruck sind die Farben sehr brillant. |
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* '''[[Trockenoffsetdruck]].''' Im Trockenoffset sind 4 Labelfarben möglich ([[CMYK]]), kombiniert mit dem Siebdruck bis zu 6 Labelfarben (CMYK im Offset und zusätzlich weiß Vollfläche und eine Schmuckfarbe oder Glanzlack im Siebdruck). Auf Grund der höheren Auflösung als im Siebdruck ist der Offsetdruck ideal für fotorealistische Darstellungen. Seit Anfang 2004 ist der Offsetdruck nicht nur für gepresste CDs und DVDs, sondern auch für CD-Rohlinge und DVD-Rohlinge möglich. |
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* '''Thermotransferdruck.''' Bei diesem Druckverfahren wird mit einem speziellen Drucker Farbe von einem Farbband durch Erhitzung des Druckkopfes auf die CD oder DVD übertragen. Technisch bedingt ist das Druckverfahren eher für Schriften und Logos geeignet. In der Praxis wird dieses Verfahren bei kleinen Auflagen (gebrannte CDs und DVDs) angewendet. |
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* '''ThermoREtransferdruck.''' Der ThermoREtransferdruck ist die Weiterentwicklung des Thermotransferdrucks. Das Labelmotiv wird im Thermotransferdruckverfahren auf ein Übertragungsband gedruckt und davon dann eine Folie auf die CD oder DVD aufgebracht. Durch diese Technik ist eine bessere Auflösung möglich. So kann bereits bei Kleinauflagen ein fotorealistischer Druck erreicht werden. |
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* '''[[Tintenstrahldrucker|Tintenstrahldruck]]''' Es gibt spezielle DVD- bzw. CD-Rohlinge, welche gegenüber der Datenseite eine weiße Druckseite besitzen. Diese besteht aus einem speziellen, saugfähigen Material, welches ein Verlaufen der Tinte verhindern soll. Zum Bedrucken sind spezielle Drucker nötig, deren Technologie sich kaum von der unterscheidet, die zum Bedrucken von Papier genutzt wird. Entsprechend gibt es auch Drucker, die sowohl CDs, DVDs als auch Papier bedrucken können. Praktisch findet dieses Verfahren nur bei Heimanwendern und sehr kleinen Auflagen von gebrannten Medien eine Anwendung. |
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* '''Aufklebe-Label''' Diese Methode ist für den Heimanwender nicht zu empfehlen. Wie bei einem [[Bimetall]] wölbt sich die DVD bei Temperaturunterschieden, da sich der Aufkleber und die Polycarbonat-Scheibe unterschiedlich stark ausdehnen. Im Gegensatz zu normalen CDs reichen bei einer DVD schon geringe Verzerrungen aus, dass der Player die Daten nicht mehr lesen kann. Dieser Effekt wird durch die Wärme im Inneren des DVD-Players noch verstärkt, so dass beklebte DVDs häufig erst nach einer gewissen Spieldauer ausfallen. Um dies zu verhindern, sind spezielle DVD-Aufkleber aus Kunststofffolie erhältlich, die sich gleichmäßig mit der Scheibe ausdehnen sollen. Nachteilig ist zudem dass in der Regel durch den Aufkleber eine Unwucht entsteht. In DVD Laufwerken kann diese Unwucht bei hohen Drehzahlen zu einer Ablösung des Aufklebers oder sogar einem Zerreißen der DVD führen. |
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* '''Manuelle Beschriftung''' Mit Folienstiften, CD-Markern und anderen Schreibern für glatte Flächen können DVDs natürlich auch von Hand beschriftet und bemalt werden. Dies ist die günstigste und schnellste Methode. DVDs sind – anders als CDs – recht unempfindlich gegen Stifte, die die Oberfläche verkratzen oder chemisch angreifen, da ihre Datenschicht mittig liegt und somit von einer relativ dicken Plastikschicht geschützt ist. |
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* '''Laser-Label''' Beschriftung des Datenträgers durch den Laser direkt im Laufwerk. Dies setzt einen speziellen Brenner und geeignete Rohlinge voraus, die ein solches Verfahren beherrschen. <br/> |
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** Das erste Laser-Beschriftungssystem hat [[Hewlett Packard]] unter dem Namen [[Lightscribe]] entwickelt, bei dem eine komplette bronzefarbene Beschriftung je nach Qualitätsstufe zwischen 17 und 32 Minuten dauert. |
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** An dieses Verfahren anknüpfend, hat [[Yamaha]] eine ähnliche Technologie namens [[Labelflash]] entwickelt. Auch mit ihr wird der Rohling im Brenner per Laser beschriftet, erzeugt jedoch einen blauen Aufdruck auf der Label-Seite. Die Beschriftungsdauer liegt bei 5 Minuten in der besten Qualität, welche 1000 dpi mit 256 Helligkeitsstufen bietet. |
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;[[Siebdruck]] |
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=== Einweg-DVD === |
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Im Siebdruck sind bis zu sechs Labelfarben möglich, es können [[Schmuckfarbe]]n ([[HKS-Farbfächer|HKS]] oder [[Pantone Matching System|Pantone]]) gewählt werden. Siebdruck ist derzeit die gängigste Variante, um CDs oder DVDs zu bedrucken, wird aber zunehmend vom Offsetdruck verdrängt. Der Siebdruck ist geeignet für gepresste CDs und DVDs; auch die Rohlingsbedruckung im Siebdruck ist möglich. Im Siebdruck sind die Farben sehr brillant. |
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Seit Jahren hört man immer wieder in regelmäßigen Abständen von einer neu erfundenen ''Einweg-DVD'', welche besonders den Spielfilmverleih von Videotheken revolutionieren soll. Dem Vorteil, dass man diese DVDs der Videothek nicht mehr zurückbringen muss und somit auch Verzugsgebühren kein Thema mehr sind, steht der Nachteil gegenüber, dass das Konzept nicht ökologisch ist. Sobald die DVD aus der luftdicht verpackten Hülle entfernt wird und mit Sauerstoff in Berührung kommt, erfolgt eine chemische Reaktion, welche die DVD innerhalb von acht bis 48 Stunden unbrauchbar macht. Nach Ablauf dieser Zeit kann die DVD vom Kunden einfach weggeworfen werden, weswegen diese DVDs auch ''Wegwerf-DVDs'' genannt werden. |
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;[[Wasserloser Offsetdruck|Trockenoffsetdruck]] |
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Die Firma Flexplay hat eine solche Einweg-DVD unter dem Namen ''EZ-D'' herausgebracht. Diese wurde ab September 2003 von Buena Vista Home Entertainment am US-Markt getestet. Es erschienen Datenträger mit einem Film für etwa fünf bis sieben US-Dollar kurz vor der eigentlichen Premiere desselben. Das Produkt fand jedoch nicht genug Käufer, so dass dieses Anfang 2004 bereits wieder aus den Verkaufsregalen verschwand. Ein ähnliches Verfahren hatte auch schon die Firma SpectraDisc zuvor vorgestellt, welche die Einweg-DVDs jedoch aufgrund von Lichtempfindlichkeit unbrauchbar machte. |
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Im Trockenoffset sind vier Labelfarben möglich ([[CMYK-Farbmodell]]), kombiniert mit dem Siebdruck bis zu sechs Labelfarben (CMYK im Offset und zusätzlich weiß Vollfläche und eine Schmuckfarbe oder Glanzlack im Siebdruck). Auf Grund der höheren Auflösung als im Siebdruck ist der Offsetdruck ideal für fotorealistische Darstellungen. Seit Anfang 2004 ist der Offsetdruck nicht nur für gepresste CDs und DVDs, sondern auch für CD-Rohlinge und DVD-Rohlinge möglich. |
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;[[Thermotransferdruck]] |
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=== Ländercodes === |
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Bei diesem Druckverfahren wird mit einem speziellen Drucker Farbe von einem Farbband durch Erhitzung des Druckkopfes auf die CD oder DVD übertragen. Technisch bedingt ist das Druckverfahren eher für Schriften und Logos geeignet. In der Praxis wird dieses Verfahren bei kleinen Auflagen (gebrannte CDs und DVDs) angewendet. |
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Siehe: [[DVD-Video#Regionalcode|DVD-Video Abschnitt Regionalcode]] |
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;[[Thermoretransferdruck]] |
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=== DIVX === |
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Der Thermoretransferdruck ist die Weiterentwicklung des Thermotransferdrucks. Das Labelmotiv wird im Thermotransferdruckverfahren auf ein Übertragungsband gedruckt und davon dann eine Folie auf die CD oder DVD aufgebracht. Durch diese Technik ist eine bessere Auflösung möglich. So kann bereits bei Kleinauflagen ein fotorealistischer Druck erreicht werden. |
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Während heutzutage das [[DivX]]-Format als Videokompressionsalgorithmus bekannt ist, bezeichnet [[DIVX]] eine spezielle Pay-Per-View Variante in den [[USA]], die heute nicht mehr existiert (Siehe auch eigener Artikel). Im Jahr 1998 kam die Idee auf, zu den damals noch erheblich teureren DVDs eine Billigvariante anzubieten, die 48 Stunden lang abgespielt werden konnte, jede darüber hinausgehende Nutzung war kostenpflichtig. Zur Dekodierung und Abrechnung der Filme wurden spezielle Player benötigt, die, mit einem Modem ausgestattet, sich regelmäßig mit einem speziellen Server verbanden, um Abrechnungsdaten zu übertragen. |
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;[[Tintenstrahldrucker|Tintenstrahldruck]] |
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DIVX benutzte ein [[MPEG-2]]-Derivat, welches mit speziellen DIVX-Flags zur Identifizierung und Dekodierung des Films versehen war. Letzten Endes konnte sich das System der DVD gegenüber nicht durchsetzen und endete nach nur einem Jahr als Flop. |
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Es gibt spezielle DVD- bzw. CD-Rohlinge, die gegenüber der Datenseite eine weiße Druckseite besitzen. Diese besteht aus einem speziellen, saugfähigen Material, das ein Verlaufen der [[Tinte]] verhindern soll. Zum Bedrucken sind spezielle [[Drucker (Gerät)|Drucker]] nötig, deren [[Technologie]] sich kaum von der unterscheidet, die zum Bedrucken von [[Papier]] genutzt wird. Entsprechend gibt es auch Drucker, die sowohl CDs, DVDs als auch Papier bedrucken können. Praktisch findet dieses Verfahren nur bei Heimanwendern und sehr kleinen Auflagen von gebrannten Medien eine Anwendung. |
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;Aufklebe-Label |
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== Siehe auch == |
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Diese Methode ist für den Heimanwender nicht zu empfehlen. Wie bei einem [[Bimetall]] wölbt sich die DVD bei Temperaturunterschieden, da sich der Aufkleber und die Polycarbonat-Scheibe unterschiedlich stark ausdehnen. Im Gegensatz zu normalen CDs reichen bei einer DVD schon geringe Verzerrungen aus, dass der Player die Daten nicht mehr lesen kann. Dieser Effekt wird durch die Wärme im Inneren des DVD-Players noch verstärkt, so dass beklebte DVDs häufig erst nach einer gewissen Spieldauer ausfallen. Um dies zu verhindern, sind spezielle DVD-Aufkleber aus Kunststofffolie erhältlich, die sich gleichmäßig mit der Scheibe ausdehnen sollen. Nachteilig ist zudem, dass in der Regel durch den Aufkleber eine Unwucht entsteht. In DVD-Laufwerken kann diese Unwucht bei hohen Drehzahlen zu einer Ablösung des Aufklebers oder sogar einem Zerreißen der DVD führen. |
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* [[MiniDVD]] |
|||
;Manuelle Beschriftung |
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=== DVD-Alternativen === |
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Mit Folienstiften, CD-Markern und anderen Schreibern für glatte Flächen können DVDs natürlich auch von Hand beschriftet und bemalt werden. Dies ist die günstigste und schnellste Methode. DVDs sind – anders als CDs – recht unempfindlich gegen Stifte, die die Oberfläche verkratzen oder chemisch angreifen, da ihre Datenschicht mittig liegt und somit von einer relativ dicken [[Kunststoff]]<nowiki/>schicht geschützt ist. |
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* [[Enhanced Versatile Disc]] (EVD) - aus ''[[China]]'' |
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* [[Finalized Versatile Disc]] (FVD) - aus ''[[Taiwan]]'' |
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;Laser-Label |
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=== DVD-Nachfolger === |
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Beschriftung des Datenträgers durch den Laser direkt im Laufwerk. Dies setzt einen speziellen Brenner und geeignete Rohlinge voraus, die ein solches Verfahren beherrschen. Die Vorteile des Laser-Labels liegen im Bedrucken auch in mobilen Betrieb, die Vermeidung von Neuinvestitionen in neue [[Drucker (Gerät)|Drucker]] und der Möglichkeit, in mehreren Sessions zu drucken (Lightscribe). Nachteilig sind der ausschließlich monochrome Druck, die geringe Qualität, das geringe Drucktempo (optimaler Kontrast bei über 30 min. Druckzeit) sowie die teuren und immer schwerer erhältlichen Rohlinge. |
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* [[Blu-ray Disc]] (Blu-ray) |
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* [[HD-DVD|High Density Digital Versatile Disc]] (HD-DVD) - von der ''HD-DVD Promotion Group'' |
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* [[Professional Disc for Data]] (PDD) - von ''[[Sony]]'' (Entwicklung eingestellt) |
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* [[Professional Disc for Broadcast]] (PDB) - von ''[[Sony]]'' |
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* [[Ultra Density Optical]] (UDO) - von ''[[Plasmon (Unternehmen)|Plasmon]]'' |
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* [[Holographic Versatile Disc]] (HVD) |
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* Protein-basierte DVD - Eine DVD, beschichtet mit einem bestimmten Protein, die bis zu 50 Terabyte Daten fassen könnte. |
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:;[[LightScribe]] |
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=== Geräte === |
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:Das erste Laser-Beschriftungssystem hat [[Hewlett-Packard]] unter dem Namen Lightscribe entwickelt, bei dem die Labelseite durch die Beschriftung geschwärzt wird. Verbreitet sind im unbeschrifteten Zustand bronzefarbene [[Datenträger]]. Es gibt eine Reihe andersfarbiger Medien, die jedoch wesentlich seltener im Handel anzutreffen sind. Je nach Qualitätsstufe dauert eine Beschriftung zwischen 15 und 20 Minuten. |
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* [[Brenner (Hardware)|DVD-Brenner]] |
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* [[DVD-Spieler]] |
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:;[[Labelflash]] |
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:An dieses Verfahren anknüpfend, hat [[Yamaha Corporation|Yamaha]] eine ähnliche Technologie namens Labelflash entwickelt. Auch mit ihr wird der Rohling im Brenner per Laser beschriftet, erzeugt jedoch einen blauen Aufdruck auf der Label-Seite. Die Beschriftungsdauer liegt bei fünf Minuten in der besten Qualität, die 1000 dpi mit 256 Helligkeitsstufen bietet. |
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* [[VHS-DVD-Spieler]] |
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* [[VHS-DVD-Rekorder]] |
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=== Einweg-DVD und DVD-D === |
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* [[VHS-HDD-DVD-Rekorder]] |
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Anfang der 2000er Jahre erschienen erste ''Einweg-DVD'', die besonders den Spielfilmverleih von Videotheken revolutionieren sollten. Sobald die DVD aus der luftdichten Hülle entfernt wird und mit Sauerstoff in Berührung kommt, erfolgt eine chemische Reaktion, welche die DVD innerhalb von 8 bis 48 Stunden unbrauchbar macht. Nach Ablauf dieser Zeit kann die DVD vom Kunden einfach weggeworfen werden, weswegen diese DVDs auch ''Wegwerf-DVDs'' genannt werden. Dem Vorteil, dass man diese DVDs der Videothek nicht mehr zurückbringen muss und somit auch Verzugsgebühren kein Thema mehr sind, stehen ökologische Nachteile gegenüber, auch wenn das Produktmaterial vollständig recycelbar ist. |
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Die Firma Flexplay hatte eine solche Einweg-DVD unter dem Namen ''EZ-D'' herausgebracht. Diese wurde ab September 2003 von Buena Vista Home Entertainment am US-Markt getestet. Es erschienen Datenträger mit einem Film für etwa 5 bis 7 [[US-Dollar]] kurz vor der eigentlichen Premiere desselben. Das Produkt fand jedoch nicht genug Käufer, so dass dieses Anfang 2004 bereits wieder aus den Verkaufsregalen verschwand. Ein ähnliches Verfahren hatte auch schon die Firma SpectraDisc zuvor vorgestellt, nach deren Prinzip die Einweg-DVDs jedoch aufgrund von Lichtempfindlichkeit unbrauchbar wurden. |
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Eine andere Variante vertrieb die Firma DVD-D Germany Ltd bis 2012. Die Daten auf der ''DVD-D'' (D für engl. 'disposable', dt. '[[Wegwerfartikel]]') sind nach dem ersten Abspielen 48 Stunden lesbar, danach erscheint im Player „No disc“. Die Datenzerstörung wird durch die Rotation im Abspielgerät gestartet, gelöscht wird dabei nach Angaben der Firma das Steuerungsmenü der DVD. Allerdings gibt es zum Mechanismus keine genaueren Angaben. Teilweise wird dies begründet mit Flüssigkeits-Tanks in der DVD, die durch die Rotation aufbrechen (Zentrifugalkraft). Auf der [[Website]] des Unternehmens DVD-D Germany<ref>{{Webarchiv |url=http://einmal-dvd.com/ |text=DVD-D Germany |wayback=20131231062359}}</ref> wurden bereits mehrere Kinofilme in diesem Format zum Preis von rund 4 € angeboten. |
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=== Ecodisc === |
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Bestrebungen zu einer besseren ökologischen Verträglichkeit der DVD führten zur Entwicklung der [[Ecodisc]]. Diese DVD besteht aus nur einer Polycarbonat-Scheibe und hat nur 8 Gramm Gewicht. Die Speicherkapazität ist mit 4,7 GB gleich groß wie bei der DVD-5. |
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=== DivX und DIVX === |
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Während heutzutage das [[DivX]]-Format als Videokompressionsalgorithmus bekannt ist, bezeichnet [[DIVX]] eine spezielle [[Pay-per-View]]-Variante in den [[Vereinigte Staaten|USA]], die heute nicht mehr existiert. Im Jahr 1998 kam die Idee auf, zu den damals noch erheblich teureren DVDs eine Billigvariante anzubieten, die 48 Stunden lang abgespielt werden konnte, jede darüber hinausgehende Nutzung war kostenpflichtig. Zur Dekodierung und Abrechnung der Filme wurden spezielle, mit einem Modem ausgestattete Player benötigt, die sich regelmäßig mit einem speziellen Server verbanden, um Abrechnungsdaten zu übertragen. |
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DIVX benutzte ein [[MPEG-4]]-Derivat, das mit speziellen DIVX-Flags zur Identifizierung und Dekodierung des Films versehen war. Letzten Endes konnte sich das System der DVD gegenüber nicht durchsetzen und endete nach nur einem Jahr als Flop. |
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== Normen und Standards == |
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Die technischen Eigenschaften der DVD sind in den sogenannten „DVD-Format Books“ festgelegt, welche vom DVD Forum erarbeitet wurden und von der DVD-Format/Logo License Corporation (DVD FLLC)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dvdfllc.co.jp/format/f_nosbsc.html |titel=DVD FLLC - DVD-Format Book |abruf=2024-02-09}}</ref>, welche auch die Rechte am DVD-Logo verwaltet, herausgegeben werden. Analog zu den [[Rainbow Books]] für CDs stehen die DVD-Format Books unter Verschluss und sind nur für Firmen nach Unterzeichnung einer [[Geheimhaltungserklärung]] für eine Gebühr von jeweils 550.000 [[Yen]] (ca. 3.200 Euro) erhältlich. Die Inhalte der DVD-Format Books zu den physischen DVD-Formaten sind jedoch von der ISO und der ECMA teilweise genormt worden. |
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Im Januar 2025 kündigte die DVD FLLC infolge der Auflösung des DVD Forums und der DVD FLLC am 31. Januar 2025 an, die bislang geheimen Spezifikationen der DVD an die japanische [[Nationale Parlamentsbibliothek]] zu übergeben<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dvdfllc.co.jp/notice.html#january |titel=Importance Notice from DVD FLLC |abruf=2025-01-05}}</ref>. |
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== Trivia == |
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Im Jahr 2010 war die DVD Gegenstand des [[Aprilscherz]]es der renommierten [[Computerzeitschrift]] [[c’t]]. Dem Artikel nach sollten gepresste DVDs anfällig für [[Bakterien]]befall sein. Als Merkmal wurden Flecken auf den DVDs genannt. Das Bakterium könne ganze Stapel – allerdings lediglich neuerer – DVDs zerstören und würde sich auch über infizierte Laufwerke verbreiten. Die Leser wurden aufgerufen, ihre DVD-Sammlung umzusortieren, so dass zwischen neuen immer zwei alte DVDs stehen, ihre DVD-Laufwerke zu behandeln und tagelang nicht zu benutzen.<ref>Barczok, Achim: Petrischeiben – Bakterien zerstören DVDs. In: ''c’t'', Nr. 8 vom 29. März 2010, S. 90 f.</ref> Ein fingiertes Schreiben vom Verband der Videothekenbesitzer, datiert auf den 1. April, und die Verwendung der Nummer eines in der Fernsehserie ''[[Lost (Fernsehserie)|Lost]]'' vorkommenden [[Impfstoff]]s als Bestellnummer enttarnten den Artikel als Aprilscherz. |
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Der Bildschirmschoner von vielen DVD-Spielern zeigt das [[:Datei:DVD logo.svg|DVD Logo]], das sich diagonal bewegt; dass Betrachter beobachten, ob das wandernde Logo exakt eine Ecke trifft, wurde in ''[[The Office (US-amerikanische Fernsehserie)|The Office]]'' thematisiert.<ref>{{Internetquelle |autor=The Office US |url=https://www.youtube.com/watch?v=QOtuX0jL85Y&feature=youtu.be |titel=The DVD Logo - The Office US |datum=2017-09-11 |zugriff=2019-03-08}}</ref> |
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[[Datei:IEC 60417 - Ref-No 5986.svg|mini|150x150px|IEC 60417-5986]] |
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Im [[Unicode]]-Standard ist im [[Unicodeblock Verschiedene piktografische Symbole]] das Zeichen U+1F4C0 📀 „DVD“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.unicode.org/charts/PDF/U1F300.pdf |titel=Miscellaneous Symbols and Pictographs |format=PDF |sprache=en |abruf=2024-11-10}}</ref> enthalten, das eine DVD als [[Emoji]] darstellt. Außerdem ist in [[IEC 60417]] das Symbol 5986<ref>{{Internetquelle |url=https://www.iso.org/obp/ui#iec:grs:60417:5986 |titel=IEC 60417 - 5986, Disc media; optical disc; compact disc (CD) |sprache=en |abruf=2024-11-10}}</ref> enthalten, welches optische Discs, also auch DVDs kennzeichnet. |
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== Siehe auch == |
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* [[CD- und DVD-Verpackungen]] |
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* [[Universal Disk Format]] |
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== Literatur == |
== Literatur == |
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* Lars-Olav Beier, Thomas Schul, Martin Wolf: ''[https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40712974.html Goldrausch mit Silberlingen]''. In: [[Der Spiegel]], 58 (2005) Heft 24, S. 128–132. {{ISSN|0038-7452}}. |
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* Hartmut Gieselmann (2005): „Gegen das Vergessen. US-Forscher prüfen Lebensdauer von [beschreibbaren] CDs und DVDs“ in: c't, {{ISSN|0724-8679}}, 22. Jahrgang (2005), Nr. 1, Seite 44, [http://www.heise.de/kiosk/archiv/ct/2005/1/44 auch kostenpflichtig online abrufbar]. |
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* Hartmut Gieselmann: ''Gegen das Vergessen: US-Forscher prüfen Lebensdauer von CDs und DVDs''. In: c’t, 22 (2005) Heft 1, S. 44 {{ISSN|0724-8679}}. |
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* Jim Taylor (2006): DVD Demystified. (englisch mit DVD), 3. Aufl., New York: McGraw-Hill, ISBN 0-07-142396-6. |
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* Jim Taylor: ''DVD Demystified''. 2. Auflage. New York: McGraw-Hill, 2001. ISBN 0-07-135026-8. |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Commons}} |
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{{Wiktionary}} |
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* [http://www.dvdforum.org/ DVD-Forum] – Offizielle Website der standardgebenden DVD-Organisation (''englisch'') |
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* [http://www.dvddemystifiziert.de/dvdfaq.html dvddemystifiziert.de] – Die deutsche Fassung der bekannten englischen www.dvddemystified.com, die aus der FAQ der Newsgroup news://rec.video.dvd entstanden ist |
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* [http://www.dvdforum.org DVD-Forum] und [http://www.dvdrw.com DVD+RW Alliance] – Offizielle Websites der beiden Standard gebenden DVD-Organisationen (''englisch'') |
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* [http://www.media-infodienst.de/ Media-Infodienst.de] – Aktuelles DVD-Wissen |
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* [http://www.dvddemystifiziert.de/dvdfaq.html dvddemystifiziert.de] – Die deutsche Fassung der bekannten englischen www.dvddemystified.com, welche aus der FAQ der Newsgroup [news://rec.video.dvd] entstanden ist |
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* [http://www. |
* [http://www.dvd-forum.at Aktuelle News sowie Sammlungsverwaltungs Feature] |
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* [http://www.tecchannel.de/ueberblick/archiv/401907/index11.html tecchannel.de] – Details zum Reed-Solomon-Product-Code der bei der DVD verwendet wird |
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* [http://www.chemie-im-alltag.de/articles/0055/index.html Chemie im Alltag: Anorganische Speichermaterialien in DVDs] |
* [http://www.chemie-im-alltag.de/articles/0055/index.html Chemie im Alltag: Anorganische Speichermaterialien in DVDs] |
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* [http://www.osta.org/technology/dvdqa |
* [http://www.osta.org/technology/dvdqa Understanding Recordable & Rewritable DVD] by Hugh Bennett (englisch) |
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* [http://www. |
* [http://www.videotool.net/videoformates.htm Disc-Videoformate] |
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* [http://www.cd-agent.de/Glossar/index.html Glossar zur DVD- und CD-Herstellung] |
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{{Navigationsleiste Computer-Speichermedien}} |
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== Einzelnachweise == |
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[[Kategorie:Speichermedium]] |
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{{Normdaten|TYP=s|GND=4501545-4}} |
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[[Kategorie:DVD| ]] |
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[[Kategorie:Optischer Datenspeicher]] |
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[[ar:دي في دي]] |
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[[da:Dvd]] |
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[[fr:Disque numérique polyvalent]] |
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[[gl:DVD]] |
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[[sq:DVD]] |
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[[sv:Dvd]] |
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[[tl:DVD]] |
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[[tr:DVD]] |
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[[vi:DVD]] |
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[[zh:DVD]] |
Aktuelle Version vom 25. Mai 2025, 10:06 Uhr
Speichermedium DVD
| |
![]() DVD-Logo | |
Allgemeines | |
---|---|
Typ | Optisches Speichermedium |
Kapazität | 12-cm DVD: 4,7 GB[1] (Single Layer), 8,5 GB (Dual Layer) und mehr 8-cm DVD: 1,46 GB (Single Layer) 2,66 GB (Dual Layer) |
Lebensdauer | ca. 10 bis 100 Jahre |
Größe | ø 12 cm / 8 cm |
Gewicht | 16 g (unverpackt) |
Ursprung | |
Entwickler | DVD Forum (1995) |
Vorgänger | Videokassette, Laserdisc, Compact Disc |
Nachfolger | Blu-ray Disc, HD DVD, Versatile Multilayer Disc |

Die DVD ist ein digitaler, optischer Datenspeicher, der im Aussehen einer Compact Disc (CD) ähnelt, aber über eine höhere Speicherkapazität verfügt. Das Akronym „DVD“ geht ursprünglich auf die Abkürzung von Digital Video Disc zurück. Heute wird die Abkürzung als Digital Versatile Disc (engl. für digitale vielseitige Scheibe) interpretiert.
Geschichte und Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mitte der 1990er Jahre konnte sich die Compact-Disc in Form der CD-ROM als Massenspeicher-Medium bei Computern durchsetzen. Dadurch wuchsen nicht nur die Anwendungsfelder, sondern auch die Bedürfnisse der Verbraucher und der Unterhaltungsindustrie. Gewünscht wurde ein Medium, mit dem Videos ähnlich komfortabel gehandhabt werden konnten wie Musik- und Sprachaufnahmen mit der CD. Zwar gab es dies bereits als Video-CD (VCD) und Laserdisc (LD), jedoch konnten auf der VCD maximal 74 Minuten (in knapper VHS-Qualität) und auf der LD maximal 128 Minuten Videomaterial (in voller Sendequalität) untergebracht werden. Dies führte bei Spielfilmen dazu, dass die VCD/LD mitten im Film gewechselt/umgedreht werden musste, ähnlich wie früher bei der Kompaktkassette oder der Schallplatte.
Die Unterhaltungsindustrie arbeitete daran, die Speicherkapazität der CD weiter zu erhöhen. Hierbei gab es zwei unterschiedliche Konzepte: Sony und Philips betrieben die Entwicklung der Multimedia-CD (MMCD), Toshiba und Time Warner favorisierten die Super Density CD (SD).
Auf Druck der Filmindustrie, die nicht mehr wie bei der Markteinführung der Videorekorder mehrere Standards unterstützen wollte, einigten sich die Konkurrenten in Tokio am 15. September 1995[2] auf einen gemeinsamen Standard. Da die DVD zunächst als reines Speichermedium für Videodaten gedacht war, stand DVD anfangs für „Digital Video Disc“. Dies wurde jedoch geändert, als andere Verwendungsmöglichkeiten abzusehen waren. Als Alternative wurde „Digital Versatile Disc“ (versatile = vielseitig) ins Spiel gebracht, konnte sich aber nicht durchsetzen. Der aktuelle offizielle Standpunkt des DVD-Forums ist, dass DVD einfach drei Buchstaben ohne exakt festgelegte Bedeutung sind.
Ein Jahr später, 1996, kamen die ersten Abspielgeräte und DVD-Medien in den Handel. Zuvor mussten Unstimmigkeiten bezüglich des Verschlüsselungsverfahrens Content Scramble System (CSS) ausgeräumt werden. Zudem gelang es der Filmindustrie, mit einem Regionalcode Marktkontrolle zu gewinnen. Mit dem Code soll verhindert werden, dass zum Beispiel eine in den Vereinigten Staaten verkaufte DVD auf einem in Europa verkauften Gerät abspielbar ist. Die Filmindustrie fürchtete hier Umsatzeinbußen, da Filme in den USA oft schon auf dem Videomarkt erhältlich sind, während sie in Europa noch gar nicht im Kino gezeigt wurden. Als Vertriebsstrategie der Anbieter ist auch bekannt, dass durch die regionale Beschränkung der Anwendbarkeit in unterschiedlichen Regionen unterschiedliche Preise („Marktpreise“) erzielt werden können.
Sowohl der verwendete Wiedergabeschutz Content Scramble System als auch der Regionalcode sind mittlerweile leicht zu umgehen. Die Industrie reagierte darauf einerseits mit rechtlichen Maßnahmen und andererseits mit dem Druck auf die Hersteller von DVD-Laufwerken, die Abfrage des Regionalcodes gerätetechnisch zu implementieren.
Ende 1996 waren die ersten DVD-Brenner im Handel verfügbar, die Preise lagen jedoch bei ca. 10.000 DM und der Preis eines 3,6-GB-Rohlings lag oberhalb von 100 DM.
Mittlerweile wird die Blu-ray Disc als Nachfolger der DVD beworben, die sich gegen das Konkurrenzformat HD DVD ab März 2008 durchsetzen konnte. Dabei werden durch Abtastung der noch enger gesetzten Pits und Lands mit einem blau-violetten Laserstrahl noch höhere Datenmengen untergebracht. Sie sollen vor allem hoch aufgelöste Videoinhalte speichern, die eine wesentlich höhere Speicherkapazität benötigen, als sie eine DVD bieten kann.
Dennoch konnte sich die Blu-ray Disc nie gegen die DVD durchsetzen, wie die Statistiken (Stand 2017, siehe Tabelle) belegen. Selbst im Jahr 2013 (im besten Jahr der Blu-ray Disc) waren der Umsatz und die Verkaufszahlen der DVD immer noch mehr als doppelt so hoch wie bei der Blu-ray Disc. Seither sind die Umsätze und Verkaufszahlen bei beiden Medien rückläufig. 2018 setzte sich der deutliche Rückgang von DVD und Blu-ray fort.[3]
Jahr | in Mio. Stück | in Mio. Euro (Videokaufmarkt) | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
DVDs | Blu-ray Discs |
HD- DVDs |
VHS- Kassetten |
DVDs | Blu-ray Discs |
VHS- Kassetten | |
1999 | 2,1 | – | 39,8 | ? | – | ? | |
2000 | 8,2 | 35,8 | 170 | 423 | |||
2001 | 18,9 | 31,7 | 407 | 383 | |||
2002 | 35,5 | 28,6 | 713 | 327 | |||
2003 | 64,1 | 20,8 | 1053 | 199 | |||
2004 | 90,2 | 13,0 | 1323 | 117 | |||
2005 | 98,7 | 5,6 | 1322 | 44 | |||
2006 | 100,8 | 2,0 | 1295 | 12 | |||
2007 | 103,3 | 0,37 | 0,13 | 0,8 | 1313 | 14 | 4 |
2008 | 101,3 | 1,7 | 0,5 | 0,2 | 1242 | 48 | 1 |
2009 | 106,6[4] | 6,2 | 0,1 | 1258 | 119 | 1 | |
2010 | 103,5[5] | 12,0 | k. A. | 1189 | 193 | 1 | |
2011 | 101,1[6] | 17,0 | 1129 | 267 | k. A. | ||
2012[7] | 89,4 | 23,1 | 1022 | 343 | |||
2013[8] | 87,8 | 29,3 | 984 | 410 | |||
2014 | 76,9 | 27,9 | 889 | 405 | |||
2015 | 71,5 | 28,8 | 829 | 418 | |||
2016 | 60,4 | 26,3 | 715 | 391 | |||
2017[9] | 53,0 | 26,2 | 610 | 364 |
Land | in Mio. | Land | in Mio. |
---|---|---|---|
Großbritannien | 143,4 | Norwegen | 7,9 |
Deutschland | 87,8 | Dänemark | 7,8 |
Frankreich | 60,7 | Irland | 6,9 |
Niederlande | 13,6 | Schweiz | 7,1 |
Italien | 16,2 | Polen | 6,3 |
Schweden | 13,1 | Portugal | 2,9 |
Belgien | 10,0 | Ungarn | 4,7 |
Spanien | 8,7 | Kroatien | 0,6 |
Quelle: Bundesverband Audiovisuelle Medien e. V.
Quelle: International Video Federation[10]

DVD-Formate
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die DVD gibt es in drei Varianten betreffs ihrer Beschreibbarkeit:
- vom Hersteller gepresste und nicht modifizierbare Datenträger: DVD,
- für den Konsumenten einmal beschreibbare DVD-Formate: DVD−R (DL), DVD+R (DL) und
- für den Konsumenten mehrmals beschreibbare DVD-Formate: DVD-RAM, DVD−RW, DVD+RW.
Diese gibt es mit verschiedenen Inhalten (DVD-Formate) wie DVD-Video, DVD-Audio, DVD-ROM und Hybrid-Varianten.
Besonders die beschreibbaren Formate und die DVD-RAM lassen sich mit dem bloßen Auge von den gepressten anhand ihrer Datenseite unterscheiden, da diese aufgrund ihrer Legierungen Farben wie etwa Blau, Violett oder Braun aufweisen. Die DVD-RAM hat außerdem charakteristische sichtbare Sektormarken.
DVD-Datenstrukturen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die DVD wird für folgende drei Verwendungszwecke eingesetzt, für die jeweils eigene DVD-Formate für spezielle Datenstrukturen geschaffen wurden:
- DVD-Audio ermöglicht die Wiedergabe von Standbildern und Ton in sehr hoher Qualität mit DVD-Audio-fähigen Abspielgeräten.
- DVD-ROM ermöglicht das Lesen von allgemeinen Daten (Computerdaten).
- DVD-Video ermöglicht die Wiedergabe von bewegten Bildern und Ton mit DVD-Video-fähigen Abspielgeräten.
Der AUDIO_TS
-Ordner spielt bei Audio-DVDs eine zentrale Rolle. Bei der DVD-Video sind jedoch auch die Audiodaten im VIDEO_TS
-Ordner zu finden, genauso wie die diversen Sprachversionen, Untertitel, Kapitelinformationen und Sonderfeatures (alle innerhalb sogenannter „VOB-Containerdateien“). Das bei DVDs üblicherweise eingesetzte Kompressionsformat ist MPEG-2, nach dem DVD-Standard ist jedoch auch noch das qualitativ weit unterlegene MPEG-1-Format vorgesehen, das ansonsten vor allem bei Video-CDs Anwendung findet. Der MPEG-2-Videostream (das Videobild) wird bei der Erstellung einer Video-DVD gemeinsam mit dem Audiostream und gegebenenfalls mit anderen Datenblöcken verwoben („gemuxt“, s. Multiplexing) und in einer .VOB-Datei („Video Object“) angelegt, die laut DVD-Standard nie größer als 1 Gigabyte sein darf. Wird diese Datenmenge überschritten, wird in den Programmen zur DVD-Erstellung (DVD Authoring Software) automatisch eine neue .VOB-Datei angelegt. Die .VOB-Datei dient also als „Containerdatei“ aller Programmströme.
Beim Wechsel der Dateien ist der Übergang wegen des in den DVD-Playern integrierten Puffers nicht wahrnehmbar. Beim Abspielen werden abwechselnd Video-, Audio- und gegebenenfalls Steuerungsinformationen ausgelesen, zwischengespeichert und wiedergegeben. Der VIDEO_TS
-Ordner enthält außerdem die .IFO-Datei mit der Menüführung und meist mehrere .BUP-Dateien, die jedoch nur als Backup der .IFO-Datei dienen.
Als Tonspuren sind mehrere Formate zugelassen; neben dem datenintensiven – weil unkomprimierten – linearen PCM-Datenstrom gibt es mehrere Komprimierungsverfahren: mp2 (meist 192–256 Kbit/s) in beliebigen Bitraten für Stereoton, Dolby-Digital- oder DTS-Mehrkanalton bis 5.1-Surround (meist 448 Kbit/s). Auch SDDS ist für die DVD spezifiziert, es gibt jedoch für den Heimbereich weder entsprechende Decoder noch DVDs mit SDDS-Tonspur. Ebenso wenig hat sich das Tonformat MPEG-2 Multichannel durchsetzen können.
Insgesamt stehen für den gesamten Datenstrom 10,08 Mbit/s zur Verfügung, für den Audiostrom maximal 6,144 Mbit/s. Die Bildqualität der Video-DVD hängt nicht so sehr von der Bandbreite des Video-Streams als vielmehr von der Effizienz der Komprimierung ab. Oft wird mittels MPEG-Encoders in mehreren Durchläufen kodiert, um ein Höchstmaß an Effizienz zu erreichen. Bei MPEG-2 können die Datenströme im VBR-Verfahren komprimiert werden, d. h., dass die Bandbreite an verschiedenen Stellen des Films stark abweichen kann (variable Bitrate).
Die Bitrate hängt dabei von der gerade anfallenden Datenmenge ab, sodass zum Beispiel bei bewegungsarmen Szenen Bandbreite und damit Speicherplatz auf der DVD gespart werden kann. Bei MPEG-2 werden bei aufeinanderfolgenden Bildern in der Regel nur die Unterschiede zum vorausgehenden Bild gespeichert (P- oder B-Frames), um auf der Disc Platz zu sparen. Mehr Informationen dazu im Artikel DVD-Video.
Daten-DVDs (DVD-ROM) sind anders als Video-DVDs keinen Restriktionen unterworfen und können beliebige Ordner und Dateien enthalten. Als Dateisysteme werden entweder die im Computerbereich vorherrschenden Formate ISO 9660 und ISO/Joliet oder UDF verwendet; beide Systeme können innerhalb des UDF Bridge-Formates (ISO 9660 Level 3 Layer) kombiniert werden. Ebenso wie CDs können auch DVDs in mehreren Sessionen (Sitzungen) beschrieben werden (Multiborder, analog zu Multisession bei CDs). Einige ältere Betriebssysteme oder DVD-Player können jedoch nur auf die erste Session zugreifen, weshalb es sich in diesem Fall empfiehlt, die DVD in einem Zug zu beschreiben. Zum Auslesen der restlichen Sessions dienen Zusatzprogramme wie IsoBuster, die auch unter älteren Betriebssystemen laufen.
Physische Hybrid-DVD
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Daneben gibt es auch die Hybrid-DVD, die die Eigenschaften einer DVD-Video, DVD-Audio oder DVD-ROM in einer DVD kombiniert. Eine solche Hybrid-DVD enthält Videos, Musik und Computerdaten und präsentiert im DVD-Spieler, DVD-Rekorder oder DVD-Laufwerk des Computers die jeweils abspielbaren Inhalte.
Technisch lässt sich eine Hybrid-DVD sehr einfach realisieren, weil die DVD-Video und DVD-Audio auf der DVD-ROM basieren. Die DVD-ROM speichert alle Inhalte als Dateien nach dem UDF-Dateisystem ab. Für die DVD-Video und DVD-Audio müssen nur zwei weitere Festlegungen vorgenommen werden: Die erlaubten Dateiformate und der Ablageort auf der DVD. Für die Hybrid-DVD ist besonders der Ablageort interessant. Wird eine DVD-Video oder Hybrid-DVD zum Beispiel in einen DVD-Rekorder eingelegt, so sucht dieser die Filmdateien im Unterverzeichnis VIDEO_TS
. Nach dem gleichen Schema sucht ein DVD-Player die Audiodaten im Unterverzeichnis AUDIO_TS
. Im DVD-Laufwerk eines Computers sind hingegen alle Dateien einer DVD ersichtlich, weil dieser jede DVD als eine DVD-ROM behandelt.

Beschreibbare DVD-Formate
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Logo | DVD | Die Bezeichnung DVD tragen alle Scheiben der DVD-Familie. |
---|---|---|
![]() |
– | Am „−“ sind alle DVD-Formate erkennbar, die vom DVD Forum stammen. Nur bei diesem Format kann Time Search verwendet werden. |
![]() |
+ | Am „+“ sind alle DVD-Formate erkennbar, die von der DVD+RW Alliance stammen und einige Sonderfunktionen im Videobereich unterstützen. |
![]() |
± | Mit einem „±“ wird ausgedrückt, dass hier sowohl die DVD-Formate des DVD-Forums wie der DVD+RW Alliance gemeint sind. |
![]() |
R | „Recordable“, das heißt einmal beschreibbar. |
![]() ![]() |
RW | „Rewritable“, das heißt wiederbeschreibbar (gewöhnlich bis ≈1000-mal veränderbar/korrigierbar). |
![]() |
RAM | „Random Access Memory“, das heißt freier, direkter Schreib-/Lese- Zugriff auf alle Daten (gewöhnlich bis ≈10.000-mal veränderbar/korrigierbar) |
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DL | Dual (−) bzw. Double (+) Layer, das heißt zwei Datenschichten auf einer Seite. |
Der Endbenutzer kann nicht nur käufliche DVDs abspielen (die im Presswerk hergestellt wurden), sondern er kann mit einem DVD-Brenner auch eigene DVD-Videos, DVD-Audio oder DVD-ROMs erstellen. DVD-Brenner sind beispielsweise in Computern und Hi-Fi-DVD-Rekordern eingebaut und benötigen beschreibbare DVD-Formate. Historisch haben sich aus Kostengründen die fünf verschiedenen DVD-Formate DVD−R, DVD+R, DVD−RW, DVD+RW und DVD-RAM mit einfacher und doppelter Speicherkapazität (DL – Double Layer) entwickelt. Sie werden nach folgender Systematik bezeichnet:
Die drei DVD-Formate, die vom DVD-Forum stammen, werden auch als Minus-Standard bezeichnet. Nur diese Formate dürfen auch das offizielle DVD-Logo tragen. Entsprechend werden die zwei DVD-Formate von der DVD+RW-Allianz mit einem „+“ auch als Plus-Standard bezeichnet. Die DVD-Formate nach dem Plus-Standard sind technisch einfacher aufgebaut, wodurch zum Beispiel die DVD+RW andere Schreibmethoden als die DVD-RW unterstützt. Auch sind die Lizenzgebühren für die Patentnutzung bedeutend niedriger. Diese anfänglichen Preisvorteile des Plus-Standards gibt es inzwischen durch den harten Wettbewerb mit dem Minus-Standard nicht mehr.
Die Formatvielfalt führte anfangs zu einer Kaufzurückhaltung bei den Konsumenten, da unklar war, welches beschreibbare DVD-Format die größere Investitionssicherheit aufweist. Die Industrie reagierte seit 2003 darauf mit (preisgünstigen) Multi-Brennern, die sowohl das Minus- als auch das Plus-Format unterstützten.
Formate mit zwei Datenschichten
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Seit 2004 werden auf dem Massenmarkt auch beschreibbare DVDs mit zwei anstatt nur einer Datenschicht angeboten. Sie werden mit „DL“ bezeichnet, was im Minus-Format für „Dual Layer“ (DVD−R DL), im Plus-Format dagegen für „Double Layer“ (DVD+R DL) steht. Beiden Formaten gemein sind die zwei übereinander geklebten Schichten auf derselben Seite der Platte, die gewisse Veränderungen im Aufbau der DVD notwendig machten. Nur so kann auch die zusätzliche Schicht beschrieben und gelesen werden. Die DVD±R DL bietet 8,5 GB Fassungsvermögen pro Medium, also etwa das 1,8fache einer Single-Layer-DVD. Ihre zusätzliche Kapazität reicht oftmals aus, um große Einzeldateien (etwa hochauflösende Videos) auf einen einzigen Datenträger zu brennen, anstatt sie auf zwei herkömmliche DVDs aufzuteilen und ohne die Daten dafür erneut komprimieren zu müssen. Für RW-Medien dagegen sind diese Änderungen hin zum DL-Datenträger nicht möglich. Zu geringe Reflexionseigenschaften verhindern die zuverlässige Nutzung der zweiten Datenschicht.
Daneben existieren auch noch doppelseitige Medien in den Formaten DVD−R, DVD+R und DVD-RAM. Diese fassen tatsächlich 2 × 4,7 GB, also 9,4 GB pro Medium, da sie im Prinzip aus zwei einzelnen DVDs bestehen. Nachteilig wirkt sich dies besonders bei großen Dateien aus, da diese nicht wie bei ±DL-DVDs zusammenhängend gespeichert werden können. Jede Seite repräsentiert einen eigenständigen Datenträger, und um auf den jeweils anderen Datenbestand zugreifen zu können, muss die DVD noch entnommen und gewendet werden, da es Laufwerke, die beide Seiten gleichzeitig nutzen können, bisher nicht gibt. Da die Double-Layer-/Dual-Layer-DVDs trotz geringerer Gesamtkapazität diverse Vorteile bieten (höhere maximale Dateigröße, Platz für ausführliche Beschriftung etc.), waren doppelseitige DVD±R-Rohlinge wegen der steigenden Nachfrage vorübergehend kaum noch erhältlich, seit Juli 2008 hat sich die Marktlage entspannt. Doppelseitige DVD-RAM sind ebenfalls erhältlich. Theoretisch waren so 17 GByte Speicherplatz möglich.[11] Diese Möglichkeit wurde inzwischen technisch realisiert und wird als DVD-17 bezeichnet.[12]
Klassifikation von beschreibbaren DVDs
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Die beschreibbaren DVD-Formate lassen sich nach ihrer Veränderbarkeit und Datensicherheit unterscheiden.
- Einerseits lassen sie sich nach ihrer Veränderbarkeit in zwei Gruppen unterteilen:
- DVD-Rohlinge, die nur einmal beschreibbar sind: DVD−R und DVD+R. Bei diesen Medien wird die Information in einen Dye geschrieben. Dies ist ein organischer Farbstoff, meist violetter Farbe.
- DVD-Medien, die nachträglich veränderbar sind: DVD−RW, DVD+RW, DVD-RAM. Die RW-Medien verwenden als funktionelle Schicht anstatt des bei den DVD-Rohlingen verwendeten Dyes eine metallische Schicht. Bei den DVD-Medien ist die DVD-RAM 100-mal so oft wiederbeschreibbar (circa 100.000-mal) wie die DVD-RW bzw. DVD+RW, die etwa 500 bis 1.000 Schreibvorgänge überstehen.
- Weiterhin ist die Datensicherheit ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal der einzelnen beschreibbaren DVD-Formate:
- Die DVD±R reagiert aufgrund ihrer organischen Farbstoffe viel empfindlicher auf Sonnenlicht und Hitze als die DVD±RW. Wird sie der unmittelbaren Sonneneinstrahlung oder starkem UV-Licht ausgesetzt, kann dies zu einem schnellen Verlust der Daten führen.
- Die DVD±RW hingegen reagiert sensibler auf extreme Temperaturschwankungen; durch leichte Materialdeformationen können die Daten Schaden nehmen.
- Die DVD-RAM weist von allen beschreibbaren DVD-Formaten die höchste Datensicherheit auf, weil sie zusätzlich folgende zwei Eigenschaften aufweist:
- Sektorierung: DVD-RAM-Medien besitzen eine eingeprägte Sektorierung, die sich visuell als ein Muster von kleinen verstreuten Rechtecken auf der Unterseite einer DVD-RAM zeigen (siehe Abbildung). Sie dienen einer höheren Lese- und Schreibgenauigkeit.
- Defektmanagement: Die DVD-RAM besitzt dasselbe bewährte Defektmanagement wie Festplattenlaufwerke. Jede geschriebene Information wird von der Hardware kontrollweise gelesen (verifiziert) und ggf. verbessert. Es gibt daher keine versteckten Schreibfehler wie bei der DVD±R oder DVD±RW.
Geschwindigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Standard-Datenrate 1× entspricht bei DVDs einer Geschwindigkeit von 11,08 Mbit/s[13] (1,385 MB/s oder etwa 1,32 MiB/s) und damit in etwa einem CD-Laufwerk mit dem Geschwindigkeitsfaktor 9×. Die Schreibgeschwindigkeit 1× entspricht somit definitionsgemäß der maximalen Datenrate, die beim Abspielen einer standardkonformen Video-DVD auftreten kann.
Aktuelle DVD-Laufwerke schaffen Brenn- und Lesegeschwindigkeiten bis zu 24×. Die volle Geschwindigkeit wird dabei allerdings nur am äußeren Rand der DVD erreicht, während im Inneren deutlich langsamer gelesen und geschrieben werden kann.
Technik der DVD
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]DVDs benötigen zum Abspielen einen eigenen DVD-Spieler. Zur Unterscheidung zu normalen CD-ROM-Laufwerken ist dieser auf der Vorderseite mit dem DVD-Emblem gekennzeichnet. Im Vergleich zu den CDs wird bei DVDs mit Lasern kürzerer Wellenlänge gearbeitet, und wegen der gleichzeitig kürzeren Strahlengänge der Fokussierungsoptiken resultieren daraus kleinere Laserspots, mit denen in den Datenträgerschichten entsprechend kleinere Strukturen gelesen und geschrieben werden können.
Lebensdauer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Langzeitarchivierung sind beschreibbare DVD-Formate nach einhelliger Expertenmeinung nicht geeignet, einzige Ausnahme könnte eventuell die DVD-RAM darstellen, wobei auch hier die Langzeithaltbarkeit nicht sicher erwiesen ist. Verbatim bietet in Österreich und der Schweiz eine lebenslange Garantie, allerdings nicht in Deutschland. Diese gilt für alle von Verbatim hergestellten optischen Datenträger, deckt allerdings nur Herstellungsfehler ab, nicht jedoch normale Abnutzung und unsachgemäße Behandlung. Im ungünstigsten Fall können DVD±R und DVD±RW auch schon nach wenigen Monaten Datendefekte aufweisen.
Eine Haltbarkeit der Daten von bis zu 1000 Jahren verspricht seit 2012 der Hersteller Millenniata für seine M-Disc. Millenniata beruft sich dabei auf Tests des US-Militärs. Zum Beschreiben sind M-Disc-fähige Brenner erforderlich. Ansonsten wird eine M-Disc wie eine gewöhnliche DVD gehandhabt.
Speicherkapazität und Zugriffstechnik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Spezifikationen sehen die folgenden DVD-Typen in der Version 2 vor. Auf die Darstellung der seltenen Version 1 wird verzichtet.
Format | Kapazität in MiB/GiB[14] |
Kapazität in MB/GB[1] |
Schichten Vorderseite/ Rückseite |
Bemerkung |
---|---|---|---|---|
DVD-5 | 4,38 GiB | 4,7 GB | 1/0 | Leserichtung von innen nach außen auf der 0,6 mm starken Datenschicht (Single-Layer-DVD, SL). Durch eine Dummy-Schicht darüber wird die Normdicke von 1,2 mm erreicht. |
DVD-9 | 7,93 GiB | 8,5 GB | 2/0 | Umfokussieren des Lasers auf eine zweite Datenschicht (Dual-Layer-DVD, DL). Bei Daten-DVDs werden beide Schichten von innen nach außen gelesen. Bei DVD-Video wird die untere Schicht von innen nach außen gelesen, die obere zurück von außen nach innen. |
DVD-10 | 8,76 GiB (2 × 4,38 GiB) |
9,4 GB (2 × 4,7 GB) |
1/1 | Wenden der DVD im Spieler auf eine zweite Datenschicht (Flipper). |
DVD-14 | 12,3 GiB (7,92 + 4,38 GiB) |
13,2 GB (8,5 + 4,7 GB) |
2/1 | Flipper mit einer Seite Dual Layer und einer Seite Single Layer; äußerst selten. |
DVD-18 | 15,84 GiB (2 × 7,92 GiB) |
17 GB (2 × 8,5 GB) |
2/2 | Flipper mit Dual Layer auf beiden Seiten; selten. |
DVD-plus (DualDisc) |
4,38 GiB + 650 MiB |
4,7 GB + 682 MB |
1/1 | DVD-5 wird mit einer normalen CD kombiniert. So kann der CD-Teil auf CD-Spielern abgespielt werden. Die CD-Seite und die DVD-Seite sind unterschiedlich, die Medien sind nicht normgerecht, sondern zu dick; daher wird meist vom Abspielen solcher Medien in Laufwerken mit Einzugsschlitz, sogenannte Slot-In-Laufwerke, abgeraten. Wird von Sony unter dem Begriff DualDisc vermarktet. |
Typ | Parameter | Darstellung |
---|---|---|
CD | Wellenlänge: 780 nm Numerische Apertur: 0,45 Spotdurchmesser: 2,1 µm Spurabstand: 1,6 µm |
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DVD | Wellenlänge: 650/635[15] nm Numerische Apertur: 0,6 Spotdurchmesser: 1,3 µm Spurabstand: 0,74 µm |
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- Angabe der Brutto-Speicherkapazität in GB statt in Byte. Die tatsächlich verwendbare Speicherkapazität hängt vom verwendeten Dateisystem der DVD ab.
Eine für DVD-RW 16fache Schreibgeschwindigkeit verwendete Laserdiode hat z. B. folgende Daten:[16]
- Wellenlänge: 658 nm
- Schwellstrom: 50 mA
- Dauerleistung (CW, bei 130 mA): 80 mW
- Pulsleistung (40 ns Pulsdauer): 250 mW
- Abstrahlwinkel: 9° / 19°
- Laser-Schutzklasse (Gehäuse des DVD-RW-Laufwerkes geöffnet, Laserdiode mit oder ohne Optik): 3B
Die geringere Wellenlänge gegenüber CD-Lasern sowie die größere Apertur der Fokussieroptik ermöglichen einen kleineren Fokus und somit kleinere schreib- und lesbare Pits.
Die im Vergleich zur CD bei gleicher Geometrie der Disk etwa sechsmal so hohe Datenkapazität der DVD wird durch weniger als halb so lange Pits bei einem weniger als halb so großen Spur-Abstand sowie mehr Fläche für die Daten durch einen schmaleren Lead-In Bereich erreicht. Double Layer DVDs benötigen etwa 10 % längere Pits, weswegen zwei Schichten in dieser Konfiguration nicht die doppelte Kapazität einer Single Layer DVD bieten. Die feineren Strukturen der DVD sind anfälliger gegenüber Kratzern und Verschmutzungen, was durch die verwendete zweidimensionale Fehlerkorrekturmethode mehr kompensiert wird. Im Gegenzug sind CDs extrem sensibel bezüglich Kratzer auf der Oberseite, da diese im Allgemeinen direkt die Datenschicht darstellt. Daher sollten CDs nicht mit eindrückenden oder kratzenden Stiften wie Kugelschreiber oder (harten) Bleistiften beschriftet werden.
Fehlerkorrektur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf der DVD werden zwei Reed-Solomon-Codes C1(182, 172, 11) und C2(208, 192, 17) eingesetzt, die durch Verkürzung aus einem Reed-Solomon-Code (255, 245, 11) bzw. (255, 239, 17) entstehen. C1 dient der Zeilencodierung und C2 der Spaltencodierung. Die so entstehende Matrix dient der Fehlerkorrektur, wobei in den Zeilen jeweils 5 Fehler und in den Spalten jeweils 8 Fehler korrigiert werden können. Die Bits mit und sind Paritätsbits, die beim Codieren entstehen.[17]

Beim Interleaving der DVD wird ein 182 × 208-Byte Frame in 16 Frames bestehend aus 182 × 13 Bytes aufgeteilt. Dabei wird je eine Paritätszeile () ans Ende eines 182 × 12-Byte Frames verschoben. Das heißt, die werden folgendermaßen in einer neuen Matrix angeordnet:
Die so erzeugte Matrix wird ähnlich wie bei der CD decodiert. Dabei können maximal 4832-Bits[18] oder ein Flächenfehler mit 2932 Bits korrigiert werden.
Neue Technologien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Anwendung beider erweiterter Techniken braucht es höherfrequente (das heißt, die Farbe des Lasers ist in Richtung Blau verschoben) und genauere Laser als zum Auslesen einer CD. Um die zweite Datenschicht lesen zu können, muss der Laser dazu noch leicht anwinkelbar sein. Zusammen mit der veränderten Laserfokussierung ist es so möglich, die untere („verdeckte“) Schicht lesen zu können.
Datenkodierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Binärdaten auf einer DVD werden nach der „Eight-to-Fourteen-Modulation-plus“ (EFMplus) geschrieben. Diese stellt sicher, dass sich nach minimal 3 und maximal 11 Takten die Polarität des ausgelesenen Signals ändert. Das geschieht, wenn der Laser in der Spur einen Übergang von einer Vertiefung („pit“) zu einem Abschnitt ohne Vertiefung („land“) passiert oder umgekehrt.
Der Hintergrund ist hierbei folgender: Die Abschnitte mit Vertiefungen bzw. ohne Vertiefungen müssen lang genug sein, damit der Laser die Veränderung erkennen kann. Würde man ein Bitmuster direkt auf den Datenträger schreiben, würden bei einem alternierenden Signal (1010101010101010…) falsche Werte ausgelesen, da der Laser den Übergang von 1 nach 0 beziehungsweise von 0 nach 1 nicht verlässlich auslesen könnte. Die EFMplus-Modulation erweitert das Signal von 8 auf 14+2 Bit auf und wählt die 2 Füllbits so, dass die oben erwähnte Forderung, dass sich nach minimal 3 und maximal 11 Takten die Polarität ändert und ein Übergang von 1 nach 0 oder umgekehrt geschieht, erfüllt wird. Die CD verwendet eine simplere 8-zu-14-Bit-Methode mit insgesamt 3 Füllbits namens EFM. In der eigentlichen DVD-Spezifikation wird EFMplus passender als „8/16 Modulation“ bezeichnet.[19]
Brenner
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachdem die ersten DVD-Brenner (DVD-Schreiber) nur eine Datenmenge von 3,56 GB auf einen einmal beschreibbaren DVD-Rohling speichern konnten, wurde die Kapazität später auf die volle Größe einer DVD-5 (4,7 GB) angehoben und zusätzlich wiederbeschreibbare Medien mit diesem Fassungsvermögen vorgestellt. Seit Mitte 2004 beherrschen DVD-Brenner auch die Doppelschicht-Technik (dual layer), welche die Speicherung von Daten auf einem zweischichtigen Rohling ermöglicht. Die zweite Datenschicht besitzt weiter gesetzte Pits und Lands, um ein Lesen durch die untere Schicht hindurch zu ermöglichen, und ist somit kleiner. So fasst ein solcher Rohling statt 9,4 GB (die Kapazität zweier DVD-5) lediglich zirka 8,5 GB.
Duplikationsverfahren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- DVD-Pressung: Die Herstellung einer DVD oder einer CD (ROM und Video) besteht aus vier Schritten nach Anlieferung der Master-DVD-R beziehungsweise eines Streamer-Tapes („DLT“-Format) an das Presswerk.
- Premastering: Zuerst wird geprüft, ob der Standard (das Book) erfüllt ist, das heißt, ob der Datenträger den Spezifikationen entspricht. Danach wird mit der Berechnung des EDC (Error Detection Code) und ECC (Error Correction Code) begonnen. Dies dauerte ursprünglich zwischen fünf und 16 Stunden. Anschließend werden Time-Code, Inhaltsinformation der Tracks und TOC (Table of contents) usw. generiert und ein Image der DVD/CD erstellt. Die Daten können nun dem Mastering zugeführt werden.
- Mastering: Die aufbereiteten Daten aus dem Premastering werden auf einen Glasmaster (eine Glasscheibe) übertragen, indem ein modulierter Laserstrahl die darauf aufgetragene Substratschicht (ein Farbstoff) von innen nach außen belichtet. Im Entwicklungsbad werden dann die belichteten Stellen ausgewaschen, die Pits entstehen. Anschließend wird der Glasmaster mit einer 100 nm dicken Silberschicht bedampft. Im Anschluss daran folgt ein erstes Auslesen als Qualitätsprüfung. Die Kosten für die Glasmasterproduktion (zwischen 300 und etwa 3.000 €) werden bei geringen Auflagen von den meisten Presswerken in Rechnung gestellt.
- Galvanik: Es werden nun Negative des Glasmasters erstellt, die für die Pressung als Stempel verwendet werden können.
Serienfertigung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Generell werden die Discs aller DVD-Formate aus zwei einzelnen aus Polycarbonat gespritzten Kunststoffscheiben von etwa 0,6 mm Dicke hergestellt (Ausnahme: Ecodisc). Dabei hat die untere „Halbscheibe“ (Layer 0) einen Stapelring als Abstandshalter. Die obere „Halbscheibe“ (Layer 1) trägt bei dem Format DVD-5 keine nutzbaren Informationen und wird daher als „Dummy“ bezeichnet. Die eigentliche DVD entsteht, wenn beide Hälften mit unter UV-Licht aushärtendem Lack verklebt werden („bonden“; Schichtdicke etwa 50 µm). Um eine gleichbleibende Qualität der hergestellten Scheiben zu gewährleisten, sind in den Produktionsanlagen üblicherweise hochauflösende Kamerasysteme, so genannte Inline Scanner, integriert. Stichprobenartig kommen auch Offline-Messlaufwerke zum Einsatz, um die elektrischen Signale der DVD zu analysieren. Sollte sich beim Verkleben der zwei Layers Luft einschleichen (ein so genannter Bondingfehler), kann die DVD schnell Schaden nehmen. So kann beispielsweise beim Einlegen der DVD ein Teil eines Layers absplittern. Hierdurch kann eine Unwucht entstehen, die zu weiteren Schäden an der DVD oder sogar am Abspielgerät führen kann. Allerdings sind diese Fehler in der Regel nur ein optisches Problem und haben keinen Einfluss auf die Abspielbarkeit der DVD.
Beim Herstellvorgang gibt es große Unterschiede zwischen bespielten Medien (Kauf-Videos) und unbespielten/wiederbeschreibbaren Scheiben (Rohlinge). Die Formate DVD-5, -9 und -10 können meist auf derselben Maschine hergestellt werden. Dabei werden die Informationen mit Matrizen (Stamper) in das heiße Polycarbonat gepresst (Spritzprägen). Um die Daten für die Laufwerke lesbar zu machen, werden die Halbscheiben mit Metall beschichtet (sputtern). Bei DVD-5, DVD-10 und dem Layer 1 bei DVD-9 wird Aluminium vollreflektierend gesputtert (etwa 50 nm). Da bei DVD-9 beide Informationsschichten von einer Seite gelesen werden, wird die untere (Layer 0) halbtransparent mit Gold, Silizium oder Silberlegierungen beschichtet (etwa 10–15 nm). DVD-14 und DVD-18 erhält man, indem zwischen die Halbscheiben eine bereits mit weiteren DVD-Strukturen versehene Folie eingebracht wird.
Brennen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beim Brennen ist kein Glasmaster erforderlich, sondern nur ein Computer, ein DVD-Brenner und ein Brennprogramm.
Für das Brennen benötigt man DVD-Rohlinge, die in unterschiedlichen Qualitäten als DVD−R, DVD+R, DVD−RW, DVD+RW und DVD-RAM erhältlich sind. Durch die verschiedenen DVD-Formate und die Tatsache, dass diese teilweise erst nach der Definition des ursprünglichen DVD-Regelwerks spezifiziert wurden und Varianten desselben sind, besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die gebrannte DVD auf einigen DVD-Playern nicht abspielbar sein wird. Deswegen sollte man sich nach der Kompatibilität des Brenners und der gewünschten Abspielgeräte vor dem Kauf der Rohlinge genau erkundigen. Einige DVD-Brenner bieten die Möglichkeit, DVD+R- und DVD+RW-Rohlinge mit dem Book Type DVD-ROM zu kennzeichnen und dadurch deren Akzeptanz durch ältere DVD-Abspielgeräte deutlich zu erhöhen.
Häufig müssen die DVDs nach dem Brennen finalisiert werden. Bei DVD+RW und DVD-RAM ist ein Finalisieren nicht notwendig, es wird aber empfohlen, ein DVD-Menü zu erstellen.
Labelaufdruck / Beschriftung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für den Labelaufdruck bei der DVD stehen ebenso wie bei der CD verschiedene Drucktechniken zur Verfügung:
Im Siebdruck sind bis zu sechs Labelfarben möglich, es können Schmuckfarben (HKS oder Pantone) gewählt werden. Siebdruck ist derzeit die gängigste Variante, um CDs oder DVDs zu bedrucken, wird aber zunehmend vom Offsetdruck verdrängt. Der Siebdruck ist geeignet für gepresste CDs und DVDs; auch die Rohlingsbedruckung im Siebdruck ist möglich. Im Siebdruck sind die Farben sehr brillant.
Im Trockenoffset sind vier Labelfarben möglich (CMYK-Farbmodell), kombiniert mit dem Siebdruck bis zu sechs Labelfarben (CMYK im Offset und zusätzlich weiß Vollfläche und eine Schmuckfarbe oder Glanzlack im Siebdruck). Auf Grund der höheren Auflösung als im Siebdruck ist der Offsetdruck ideal für fotorealistische Darstellungen. Seit Anfang 2004 ist der Offsetdruck nicht nur für gepresste CDs und DVDs, sondern auch für CD-Rohlinge und DVD-Rohlinge möglich.
Bei diesem Druckverfahren wird mit einem speziellen Drucker Farbe von einem Farbband durch Erhitzung des Druckkopfes auf die CD oder DVD übertragen. Technisch bedingt ist das Druckverfahren eher für Schriften und Logos geeignet. In der Praxis wird dieses Verfahren bei kleinen Auflagen (gebrannte CDs und DVDs) angewendet.
Der Thermoretransferdruck ist die Weiterentwicklung des Thermotransferdrucks. Das Labelmotiv wird im Thermotransferdruckverfahren auf ein Übertragungsband gedruckt und davon dann eine Folie auf die CD oder DVD aufgebracht. Durch diese Technik ist eine bessere Auflösung möglich. So kann bereits bei Kleinauflagen ein fotorealistischer Druck erreicht werden.
Es gibt spezielle DVD- bzw. CD-Rohlinge, die gegenüber der Datenseite eine weiße Druckseite besitzen. Diese besteht aus einem speziellen, saugfähigen Material, das ein Verlaufen der Tinte verhindern soll. Zum Bedrucken sind spezielle Drucker nötig, deren Technologie sich kaum von der unterscheidet, die zum Bedrucken von Papier genutzt wird. Entsprechend gibt es auch Drucker, die sowohl CDs, DVDs als auch Papier bedrucken können. Praktisch findet dieses Verfahren nur bei Heimanwendern und sehr kleinen Auflagen von gebrannten Medien eine Anwendung.
- Aufklebe-Label
Diese Methode ist für den Heimanwender nicht zu empfehlen. Wie bei einem Bimetall wölbt sich die DVD bei Temperaturunterschieden, da sich der Aufkleber und die Polycarbonat-Scheibe unterschiedlich stark ausdehnen. Im Gegensatz zu normalen CDs reichen bei einer DVD schon geringe Verzerrungen aus, dass der Player die Daten nicht mehr lesen kann. Dieser Effekt wird durch die Wärme im Inneren des DVD-Players noch verstärkt, so dass beklebte DVDs häufig erst nach einer gewissen Spieldauer ausfallen. Um dies zu verhindern, sind spezielle DVD-Aufkleber aus Kunststofffolie erhältlich, die sich gleichmäßig mit der Scheibe ausdehnen sollen. Nachteilig ist zudem, dass in der Regel durch den Aufkleber eine Unwucht entsteht. In DVD-Laufwerken kann diese Unwucht bei hohen Drehzahlen zu einer Ablösung des Aufklebers oder sogar einem Zerreißen der DVD führen.
- Manuelle Beschriftung
Mit Folienstiften, CD-Markern und anderen Schreibern für glatte Flächen können DVDs natürlich auch von Hand beschriftet und bemalt werden. Dies ist die günstigste und schnellste Methode. DVDs sind – anders als CDs – recht unempfindlich gegen Stifte, die die Oberfläche verkratzen oder chemisch angreifen, da ihre Datenschicht mittig liegt und somit von einer relativ dicken Kunststoffschicht geschützt ist.
- Laser-Label
Beschriftung des Datenträgers durch den Laser direkt im Laufwerk. Dies setzt einen speziellen Brenner und geeignete Rohlinge voraus, die ein solches Verfahren beherrschen. Die Vorteile des Laser-Labels liegen im Bedrucken auch in mobilen Betrieb, die Vermeidung von Neuinvestitionen in neue Drucker und der Möglichkeit, in mehreren Sessions zu drucken (Lightscribe). Nachteilig sind der ausschließlich monochrome Druck, die geringe Qualität, das geringe Drucktempo (optimaler Kontrast bei über 30 min. Druckzeit) sowie die teuren und immer schwerer erhältlichen Rohlinge.
- Das erste Laser-Beschriftungssystem hat Hewlett-Packard unter dem Namen Lightscribe entwickelt, bei dem die Labelseite durch die Beschriftung geschwärzt wird. Verbreitet sind im unbeschrifteten Zustand bronzefarbene Datenträger. Es gibt eine Reihe andersfarbiger Medien, die jedoch wesentlich seltener im Handel anzutreffen sind. Je nach Qualitätsstufe dauert eine Beschriftung zwischen 15 und 20 Minuten.
- An dieses Verfahren anknüpfend, hat Yamaha eine ähnliche Technologie namens Labelflash entwickelt. Auch mit ihr wird der Rohling im Brenner per Laser beschriftet, erzeugt jedoch einen blauen Aufdruck auf der Label-Seite. Die Beschriftungsdauer liegt bei fünf Minuten in der besten Qualität, die 1000 dpi mit 256 Helligkeitsstufen bietet.
Einweg-DVD und DVD-D
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anfang der 2000er Jahre erschienen erste Einweg-DVD, die besonders den Spielfilmverleih von Videotheken revolutionieren sollten. Sobald die DVD aus der luftdichten Hülle entfernt wird und mit Sauerstoff in Berührung kommt, erfolgt eine chemische Reaktion, welche die DVD innerhalb von 8 bis 48 Stunden unbrauchbar macht. Nach Ablauf dieser Zeit kann die DVD vom Kunden einfach weggeworfen werden, weswegen diese DVDs auch Wegwerf-DVDs genannt werden. Dem Vorteil, dass man diese DVDs der Videothek nicht mehr zurückbringen muss und somit auch Verzugsgebühren kein Thema mehr sind, stehen ökologische Nachteile gegenüber, auch wenn das Produktmaterial vollständig recycelbar ist.
Die Firma Flexplay hatte eine solche Einweg-DVD unter dem Namen EZ-D herausgebracht. Diese wurde ab September 2003 von Buena Vista Home Entertainment am US-Markt getestet. Es erschienen Datenträger mit einem Film für etwa 5 bis 7 US-Dollar kurz vor der eigentlichen Premiere desselben. Das Produkt fand jedoch nicht genug Käufer, so dass dieses Anfang 2004 bereits wieder aus den Verkaufsregalen verschwand. Ein ähnliches Verfahren hatte auch schon die Firma SpectraDisc zuvor vorgestellt, nach deren Prinzip die Einweg-DVDs jedoch aufgrund von Lichtempfindlichkeit unbrauchbar wurden.
Eine andere Variante vertrieb die Firma DVD-D Germany Ltd bis 2012. Die Daten auf der DVD-D (D für engl. 'disposable', dt. 'Wegwerfartikel') sind nach dem ersten Abspielen 48 Stunden lesbar, danach erscheint im Player „No disc“. Die Datenzerstörung wird durch die Rotation im Abspielgerät gestartet, gelöscht wird dabei nach Angaben der Firma das Steuerungsmenü der DVD. Allerdings gibt es zum Mechanismus keine genaueren Angaben. Teilweise wird dies begründet mit Flüssigkeits-Tanks in der DVD, die durch die Rotation aufbrechen (Zentrifugalkraft). Auf der Website des Unternehmens DVD-D Germany[20] wurden bereits mehrere Kinofilme in diesem Format zum Preis von rund 4 € angeboten.
Ecodisc
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bestrebungen zu einer besseren ökologischen Verträglichkeit der DVD führten zur Entwicklung der Ecodisc. Diese DVD besteht aus nur einer Polycarbonat-Scheibe und hat nur 8 Gramm Gewicht. Die Speicherkapazität ist mit 4,7 GB gleich groß wie bei der DVD-5.
DivX und DIVX
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Während heutzutage das DivX-Format als Videokompressionsalgorithmus bekannt ist, bezeichnet DIVX eine spezielle Pay-per-View-Variante in den USA, die heute nicht mehr existiert. Im Jahr 1998 kam die Idee auf, zu den damals noch erheblich teureren DVDs eine Billigvariante anzubieten, die 48 Stunden lang abgespielt werden konnte, jede darüber hinausgehende Nutzung war kostenpflichtig. Zur Dekodierung und Abrechnung der Filme wurden spezielle, mit einem Modem ausgestattete Player benötigt, die sich regelmäßig mit einem speziellen Server verbanden, um Abrechnungsdaten zu übertragen.
DIVX benutzte ein MPEG-4-Derivat, das mit speziellen DIVX-Flags zur Identifizierung und Dekodierung des Films versehen war. Letzten Endes konnte sich das System der DVD gegenüber nicht durchsetzen und endete nach nur einem Jahr als Flop.
Normen und Standards
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die technischen Eigenschaften der DVD sind in den sogenannten „DVD-Format Books“ festgelegt, welche vom DVD Forum erarbeitet wurden und von der DVD-Format/Logo License Corporation (DVD FLLC)[21], welche auch die Rechte am DVD-Logo verwaltet, herausgegeben werden. Analog zu den Rainbow Books für CDs stehen die DVD-Format Books unter Verschluss und sind nur für Firmen nach Unterzeichnung einer Geheimhaltungserklärung für eine Gebühr von jeweils 550.000 Yen (ca. 3.200 Euro) erhältlich. Die Inhalte der DVD-Format Books zu den physischen DVD-Formaten sind jedoch von der ISO und der ECMA teilweise genormt worden.
Im Januar 2025 kündigte die DVD FLLC infolge der Auflösung des DVD Forums und der DVD FLLC am 31. Januar 2025 an, die bislang geheimen Spezifikationen der DVD an die japanische Nationale Parlamentsbibliothek zu übergeben[22].
Trivia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2010 war die DVD Gegenstand des Aprilscherzes der renommierten Computerzeitschrift c’t. Dem Artikel nach sollten gepresste DVDs anfällig für Bakterienbefall sein. Als Merkmal wurden Flecken auf den DVDs genannt. Das Bakterium könne ganze Stapel – allerdings lediglich neuerer – DVDs zerstören und würde sich auch über infizierte Laufwerke verbreiten. Die Leser wurden aufgerufen, ihre DVD-Sammlung umzusortieren, so dass zwischen neuen immer zwei alte DVDs stehen, ihre DVD-Laufwerke zu behandeln und tagelang nicht zu benutzen.[23] Ein fingiertes Schreiben vom Verband der Videothekenbesitzer, datiert auf den 1. April, und die Verwendung der Nummer eines in der Fernsehserie Lost vorkommenden Impfstoffs als Bestellnummer enttarnten den Artikel als Aprilscherz.
Der Bildschirmschoner von vielen DVD-Spielern zeigt das DVD Logo, das sich diagonal bewegt; dass Betrachter beobachten, ob das wandernde Logo exakt eine Ecke trifft, wurde in The Office thematisiert.[24]

Im Unicode-Standard ist im Unicodeblock Verschiedene piktografische Symbole das Zeichen U+1F4C0 📀 „DVD“[25] enthalten, das eine DVD als Emoji darstellt. Außerdem ist in IEC 60417 das Symbol 5986[26] enthalten, welches optische Discs, also auch DVDs kennzeichnet.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lars-Olav Beier, Thomas Schul, Martin Wolf: Goldrausch mit Silberlingen. In: Der Spiegel, 58 (2005) Heft 24, S. 128–132. ISSN 0038-7452.
- Hartmut Gieselmann: Gegen das Vergessen: US-Forscher prüfen Lebensdauer von CDs und DVDs. In: c’t, 22 (2005) Heft 1, S. 44 ISSN 0724-8679.
- Jim Taylor: DVD Demystified. 2. Auflage. New York: McGraw-Hill, 2001. ISBN 0-07-135026-8.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- DVD-Forum – Offizielle Website der standardgebenden DVD-Organisation (englisch)
- dvddemystifiziert.de – Die deutsche Fassung der bekannten englischen www.dvddemystified.com, die aus der FAQ der Newsgroup news://rec.video.dvd entstanden ist
- Media-Infodienst.de – Aktuelles DVD-Wissen
- Aktuelle News sowie Sammlungsverwaltungs Feature
- Chemie im Alltag: Anorganische Speichermaterialien in DVDs
- Understanding Recordable & Rewritable DVD by Hugh Bennett (englisch)
- Disc-Videoformate
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Die Präfixe werden hier bei Speicherkapazitäten im dezimalen Sinn verwendet: 1 KB = 1000 B (Byte), 1 MB (MByte) = 1000 KB (KByte), analog zu den Herstellerangaben.
- ↑ Augsburger Allgemeine vom 15. September 2010, Rubrik Das Datum
- ↑ heise.de von April 2019, MPAA-Report: Blu-Ray und DVD weichen den Streaming-Diensten, abgerufen am 11. Juni 2020.
- ↑ Blu-ray - Verkaufszahlen Vervierfacht. John Mc Donald, 8. Februar 2010, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 5. Juni 2016; abgerufen am 13. Juni 2023.
- ↑ Verdoppelter Blu-ray-Absatz beschert Videobranche erneutes Plus. (PDF; 36 kB) Bundesverband Audiovisuelle Medien e. V., 10. Februar 2011, abgerufen am 5. Juni 2016.
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