„Tonsilla pharyngealis“ – Versionsunterschied
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Die '''Tonsilla pharyngea''' (''Rachenmandel'') befindet sich am Rachendach des Menschen und anderer Säugetiere. Sie gehört zum [[Waldeyerscher Rachenring|Waldeyerschen Rachenring]] und dient dem Abfangen von über die [[Nase (Organ)|Nase]] und [[Nasenhöhle]] eindringenden Krankheitserregern. |
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Die (unpaarige) '''Tonsilla pharyngealis''', '''Tonsilla pharyngea'''<ref>Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch, Berlin 2010, S. 2080; Reuter, Springer Klinisches Wörterbuch, Heidelberg 2007, S. 1837</ref>, '''Tonsilla pharyngica''' oder '''Rachenmandel''' ist eine der Mandeln ([[Tonsille]]n) und befindet sich am [[Pharynx|Rachen]]dach. Sie gehört zum [[Lymphatischer Rachenring|Lymphatischen Rachenring]] (Waldeyerschen Rachenring) und dient dem Abfangen von über die [[Nase]] eindringenden Krankheitserregern. Sensibel wird die Schleimhaut der Tonsilla pharyngealis über die ''Rami tonsillares'' (Mandeläste) des [[Nervus glossopharyngeus]] versorgt. |
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== Erkrankungen == |
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Erhebliche Vergrößerungen und Wucherungen von Rachenmandel und benachbartem Gewebe (Rachenmandel[[hyperplasie]] beziehungsweise [[Adenoide]]) werden umgangssprachlich auch oft als '''Polypen''' bezeichnet; sie können zu Begleiterkrankungen wie Ohrentzündungen und Schwerhörigkeit führen. In solchen Fällen kann die Tonsilla pharyngea vom HNO-Arzt durch eine [[Adenotomie]] entfernt werden. Die Bezeichnung „Polypen“ führt oft zu namentlichen Verwechselungen mit den bei Erwachsenen gelegentlich auftretenden entzündlichen [[Polyp (Geschwulst)|Polypen]] in den [[Nasennebenhöhle]]n oder der Nase. |
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== Literatur == |
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Symptome vergrößerter Rachenmandeln können eine näselnde Stimme, Schnarchen, behinderte Atmung, häufige Mittelohrentzündungen, Kopfschmerzen, Entzündungen der oberen Atemwege und Nasennebenhöhlen, Lymphknotenschwellung im Nacken sowie ein verminderter Geruchsinn sein. |
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* {{Literatur|Autor=Uwe Gille|Titel=Herz-Kreislauf- und Abwehrsystem, Angiologia|Herausgeber=[[Franz-Viktor Salomon]] u. a.|Sammelwerk=Anatomie für die Tiermedizin|Verlag=Enke|Ort=Stuttgart|Auflage=2.|Jahr=2008|ISBN=978-3-8304-1075-1|Seiten=404–463}} |
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== Einzelnachweise == |
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Eine Operation ist notwendig, wenn ein Kind sehr häufig an Atemwegsinfekten leidet, immer schlecht durch die Nase atmet und häufig Mittelohrentzündungen hat bzw. schlecht hört (und eine angeborene Schwerhörigkeit ausgeschlossen ist). |
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<references /> |
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Der Eingriff erfolgt meist unter Allgemeinnarkose. Nach Einleitung der Narkose und Offenhalten des Mundes mit einem speziellen Spatel wird die oberhalb von Zäpfchen und Gaumen liegende, vergrößerte Rachenmandel durch den Mund hindurch mit einem Schabmesser abgetragen. In besonderen Fällen kann dazu auch ein Laser verwendet werden. Es folgt die Blutstillung. Nach einer Adenotomie können die Rachenmandeln bei kleinen Kindern auch wieder nachwachsen und erneut Probleme bereiten, was gelegentlich eine erneute Entfernung nötig macht. |
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[[it:Tonsille#Tonsille faringee]] |
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== Siehe auch == |
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[[Tonsille]] |
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Aktuelle Version vom 17. März 2024, 19:42 Uhr

Die (unpaarige) Tonsilla pharyngealis, Tonsilla pharyngea[1], Tonsilla pharyngica oder Rachenmandel ist eine der Mandeln (Tonsillen) und befindet sich am Rachendach. Sie gehört zum Lymphatischen Rachenring (Waldeyerschen Rachenring) und dient dem Abfangen von über die Nase eindringenden Krankheitserregern. Sensibel wird die Schleimhaut der Tonsilla pharyngealis über die Rami tonsillares (Mandeläste) des Nervus glossopharyngeus versorgt.
Erkrankungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erhebliche Vergrößerungen und Wucherungen von Rachenmandel und benachbartem Gewebe (Rachenmandelhyperplasie beziehungsweise Adenoide) werden umgangssprachlich auch oft als Polypen bezeichnet; sie können zu Begleiterkrankungen wie Ohrentzündungen und Schwerhörigkeit führen. In solchen Fällen kann die Tonsilla pharyngea vom HNO-Arzt durch eine Adenotomie entfernt werden. Die Bezeichnung „Polypen“ führt oft zu namentlichen Verwechselungen mit den bei Erwachsenen gelegentlich auftretenden entzündlichen Polypen in den Nasennebenhöhlen oder der Nase.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Uwe Gille: Herz-Kreislauf- und Abwehrsystem, Angiologia. In: Franz-Viktor Salomon u. a. (Hrsg.): Anatomie für die Tiermedizin. 2. Auflage. Enke, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8304-1075-1, S. 404–463.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch, Berlin 2010, S. 2080; Reuter, Springer Klinisches Wörterbuch, Heidelberg 2007, S. 1837