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„Oberpfalz“ – Versionsunterschied

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{{Begriffsklärungshinweis}}
{| border="1" cellpadding="2" cellspacing="0" align="right"
{{Infobox Regierungsbezirk in Bayern
! colspan="2" bgcolor="#ffc0c0" | Basisdaten
|Name =
|-----
|Wappen = Wappen Oberpfalz.svg
| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Bayern]]
|Flagge = Flagge Oberpfalz.svg
|-----
| Verwaltungssitz: || [[Regensburg]]
|Verwaltungssitz = Regensburg
|Einwohner = {{Metadaten Einwohnerzahl DE-BY|093}}
|-----
|EinwohnerStand = {{FormatDate|{{Metadaten Einwohnerzahl DE-BY|093|STAND}}}}<ref>{{Metadaten Einwohnerzahl DE-BY|093|QUELLE}}</ref>
| Fläche:
|Fläche = 9691.03
|GrößteStadt = [[Regensburg]]
|ZweitgrößteStadt = [[Weiden in der Oberpfalz]]
|DrittgrößteStadt = [[Amberg]]
|ViertgrößteStadt = [[Neumarkt in der Oberpfalz]]
|Bezirkstagspräsident = [[Franz Löffler (Politiker)|Franz Löffler]] ([[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]])
|Regierungspräsident = [[Walter Jonas (Verwaltungsjurist)|Walter Jonas]]
|WebpräsenzBezirk = www.bezirk-oberpfalz.de
|WebpräsenzRegierung = www.regierung.oberpfalz.bayern.de
|Karten = [[Datei:Locator map RB Oberpfalz in Bavaria.svg|150px|Lage der Oberpfalz in Bayern]] [[Datei:Locator map Oberpfalz in Germany.svg|125px|Lage der Oberpfalz in Deutschland]]
|Kartenbeschreibung = Lage in Bayern und Deutschland
}}


Die '''Oberpfalz''' ist ein [[Regierungsbezirk (Bayern)|Regierungsbezirk]] und flächengleich auch ein [[Bezirk (Bayern)|Bezirk]] (dritte [[Politische Ebene#Untere Ebene|kommunale]] Ebene) im Nordosten des Freistaates [[Bayern]]. Sie grenzt an [[Tschechien]] und an die bayerischen Regierungsbezirke [[Oberbayern]], [[Niederbayern]], [[Mittelfranken]] und [[Oberfranken]].
| 9.691,03 [[Quadratkilometer|km²]]
|-----
| Einwohner: || 1.090.318 <small>''(30. September 2005)''</small>
|-----
| Bevölkerungsdichte: || 113 Einwohner je km²
|-----
| Homepage:


Verwaltungssitz des Bezirks Oberpfalz und Sitz der [[Regierung der Oberpfalz]] ist [[Regensburg]]. Bis zum Jahr 1954 wurden die Regierungsbezirke [[Niederbayern]] und Oberpfalz gemeinsam verwaltet.
| [http://www.regierung.oberpfalz.bayern.de/ www.regierung.oberpfalz.bayern.de]

|-----
Der Name ''Oberpfalz'' leitet sich von der [[Oberpfalz (HRR)|historischen Oberpfalz]] ab.
! colspan="2" bgcolor="#ffc0c0" | Karte

|-----
== Gliederung ==
| colspan="2" align="center" | [[bild:Bayern_rboberpfalz.png]]
=== Aktuelle Gliederung ===
Der Regierungsbezirk Oberpfalz umfasst drei [[Kreisfreie Stadt|kreisfreie Städte]] und sieben [[Landkreis]]e:

'''Kreisfreie Städte'''
# [[Amberg]]
# [[Regensburg]]
# [[Weiden in der Oberpfalz|Weiden]]

'''Landkreise'''
# [[Landkreis Amberg-Sulzbach]]
# [[Landkreis Cham]]
# [[Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz]]
# [[Landkreis Neustadt an der Waldnaab]]
# [[Landkreis Regensburg]]
# [[Landkreis Schwandorf]]
# [[Landkreis Tirschenreuth]]

=== Vor der Kreisreform ===

Vor der [[Gebietsreform in Bayern|Landkreisreform]] am 1. Juli 1972 hatte der Regierungsbezirk Oberpfalz fünf kreisfreie Städte und neunzehn Landkreise.
[[Datei:Regierungsbezirk Oberpfalz 1970.png|mini|Alte Landkreisgrenzen]]
'''Kreisfreie Städte:'''
* [[Amberg]]
* [[Neumarkt in der Oberpfalz]] (heute [[Große Kreisstadt]] im gleichnamigen Landkreis)
* [[Regensburg]]
* [[Schwandorf]] (heute [[Große Kreisstadt]] im gleichnamigen Landkreis)
* [[Weiden in der Oberpfalz]]

'''Landkreise:'''
* [[Landkreis Amberg]]
* [[Landkreis Beilngries]]
* [[Landkreis Burglengenfeld]]
* [[Landkreis Cham]]
* [[Landkreis Eschenbach in der Oberpfalz]]
* [[Landkreis Kemnath]]
* [[Landkreis Nabburg]]
* [[Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz]]
* [[Landkreis Neunburg vorm Wald]]
* [[Landkreis Neustadt an der Waldnaab]]
* [[Landkreis Oberviechtach]]
* [[Landkreis Parsberg]]
* [[Landkreis Regensburg]]
* [[Landkreis Riedenburg]]
* [[Landkreis Roding]]
* [[Landkreis Sulzbach-Rosenberg]]
* [[Landkreis Tirschenreuth]]
* [[Landkreis Vohenstrauß]]
* [[Landkreis Waldmünchen]]

=== 1939 bis 1945 ===
Von 1939 bis 1945 gehörte zu Niederbayern-Oberpfalz ein Teil des [[Sudetenland]]s, das nach dem [[Münchner Abkommen]] von 1938 von der [[Tschechoslowakei]] annektiert worden war.<ref>[https://alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?aid=dra&datum=1939&page=976&size=45 Gesetz über die Gliederung der sudetendeutschen Gebiete vom 25. März 1939 (RGBl. I S. 745)]</ref> Aus diesem Gebiet im [[Böhmerwald]] wurden drei Landkreise gebildet:
* [[Landkreis Bergreichenstein]]
* [[Landkreis Markt Eisenstein]]
* [[Landkreis Prachatitz]]
Vom Landkreis Markt Eisenstein wurden 1940 11 Gemeinden abgetrennt und dem Landkreis Waldmünchen zugeteilt.<ref>[https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb00108536?page=148,149 Bekanntmachung über die Änderung der Gebiete der Landkreise Markt Eisenstein und Waldmünchen. Vom 9. Juli 1940 (GVBl. Nr. 20/1940, S. 136)]</ref>

== Bevölkerungsentwicklung ==
{| class="wikitable" width="640"
|-
! colspan="15"| Bevölkerungsentwicklung
|- style="background:#FFD39B" align="center"
| align=left | '''Jahr''' || 1840 || 1871 || 1900 || 1925 || 1939 || 1950 || 1961 || 1970 || 1987 || 2004 || 2016 || 2018
|2020
|- align="center"
| align=left | '''Einwohner''' || 459.571 || 501.950 || 558.394 || 636.845 || 694.742 || 905.822 || 898.580 || 963.833 || 969.858 || 1.090.289 || 1.098.378 || 1.109.269
|1.112.267
|}
|}
Die Statistik spiegelt ein gleichmäßiges Wachstum wider; das sollte aber nicht überbewertet werden. Lokal gab es teilweise gravierende Unterschiede. Momentan wachsen Stadt und Landkreis Regensburg dynamisch, während im Norden der Oberpfalz die Bevölkerungszahlen seit 20 Jahren rückläufig sind.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/093.pdf |titel=Regierungsbezirk Oberpfalz 2018 |titelerg=Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten |hrsg=Statistisches Landesamt Bayern |format=PDF |abruf=2015-11-15 |abruf-verborgen=1}}</ref> Der [[Ausländeranteil]] liegt aktuell (2018) bei 8,75 % und damit deutlich unter dem bayerischen Durchschnitt (13,20 %).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.onetz.de/bayern-r/vermischtes-by/zuwanderung-bremst-demographischen-abwaertstrend-mehr-einwohner-in-bayern-d1683180.html?cp=Kurationsbox |titel=Zuwanderung bremst demographischen Abwärtstrend |titelerg=Mehr Einwohner in Bayern |datum=2016-07-15 |abruf=2016-07-16 |abruf-verborgen=1}}</ref> Einem [[Sterbeüberschuss]] von 2960 Personen stand 2015 ein Wanderungszugewinn von 12.138 Personen gegenüber. 2017 betrug der Sterbeüberschuss 1963 Personen bei 9982 Geburten. Eine positive [[natürliche Bevölkerungsentwicklung]] wies (2017) nur die Stadt Regensburg auf (+201 Personen).

== Sprache ==
Fast die gesamte Oberpfalz gehört zum [[Bairische Dialekte|bairischen Sprachraum]].

Im Norden und in der Mitte der Oberpfalz wird Nordbairisch gesprochen, im Süden der Oberpfalz, ab [[Waldmünchen]] und [[Burglengenfeld]], beginnt ein breiter sprachlicher Mischraum zwischen Nord- und Mittelbairisch. Im Chamer Becken tendieren die Mundarten zum Niederbayerischen und im Regensburger Raum eher nach Oberbayern. Es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen Sprechern aus Regensburg und Straubing, obwohl auch Straubing noch zu dieser Mischzone gehört.

Das Nordbairische ist eine urtümliche Variante des Bairischen, die noch viele [[Archaismus|Archaismen]] bewahrt, die im zentralen mittelbairischen Sprachraum schon ausgestorben sind. Es hat viele lautliche Eigenheiten, die es teilweise mit den benachbarten [[Ostfränkische Dialekte|ostfränkischen Dialekten]] teilt. Das Nordbairische zeichnet sich besonders durch die „gestürzten Diphthonge“ (voraus lagen mhd. ''uo, ië'' und ''üe'') und die diphthongierten [[mittelhochdeutsch]]en Langvokale ''â, ô, ê'' und ''œ'' aus; beispielsweise entsprechen den standarddeutschen Wörtern ''Bruder, Brief'' und ''müde'' ([[Monophthongierung|monophthongierte]] Vokale) hier ''Brouda, Brejf'' und ''mejd'' (zuerst Monophthongierung, danach erneute [[Diphthongierung]]) anstatt ''Bruada, Briaf'' und ''miad'' (erhaltene Diphthonge) wie im Mittelbairischen südlich der Donau. Weiterhin entspricht beispielsweise dem standarddeutschen ''Schaf'' hier ''Schòuf'' (mittelbair. ''Schòòf''), ''rot'' hier ''ròut/rout'' (mittelbair. ''rot/rout''), ''Schnee'' hier ''Schnèj'' (mittelbair. ''Schnèè''), oder ''böse'' hier ''bèjs'' (mittelbair. ''bèès'').

Bei den Dialekten im Westen und im Nordwesten des nordbairischen Sprachraums ist charakteristisch auch eine Hebung der Vokale ''e'' (und ''ö'' nach Entrundung) und ''o'' zu ''i'' und ''u'' zu verzeichnen, beispielsweise ''Vuugl'' und ''Viigl,'' im Gegensatz zu den südlicheren Formen ''Voogl'' und ''Veegl'' für standardsprachlich ''Vogel'' und ''Vögel.'' Diese Hebung gilt auch als charakteristisches (ost-)fränkisches Merkmal. Im Nordosten des Sprachraums werden diese Laute zu den Diphthongen ''ua'' und ''ia,'' also ''Vuagl'' und ''Viagl''.

Verkleinerungs- und Koseformen enden in der Mehrzahl meist auf ''-(a)la,'' in der Einzahl auf ''-(a)l,'' beispielsweise ''Moidl'' = ''Mädchen, d’ Moi(d)la'' = ''die Mädchen.'' Die Endung ''-en'' nach ''k,'' ''ch'' und ''f'' ist in den nördlicheren nordbairischen Dialekten als Konsonant erhalten geblieben, beispielsweise ''hockn, stechn, hoffn, Soifn'' (= ''Seife''). In den südlicheren nordbairischen Dialekten ist sie wie in den mittelbairischen weiter im Süden zu ''-a'' geworden, also ''hocka, stecha, hoffa, Soifa.'' Kennzeichnend ist auch die Form ''niad'' für mittelbairisch ''net'' und die vielfältigen Formen des Personalpronomens für die 2. Person Plural: ''enk, enks, ees, èts, deets, diits, diats'' u.&nbsp;a.

== Größte Städte der Oberpfalz ==
{{Hauptartikel|Liste der größten Städte im Regierungsbezirk Oberpfalz}}
{| class="wikitable sortable"
! Stadt
! Landkreis
! Einwohner{{FN|1}}
! class="unsortable"| Bild
|-
| [[Regensburg]]
| kreisfrei
| align="right" | 152.270
| [[Datei:100 1889.JPG|100px|Regensburger Dom]]
|-
| [[Weiden in der Oberpfalz|Weiden]]
| kreisfrei
| align="right" | 42.535
| [[Datei:Altes Rathaus Weiden 002.jpg|100px|Weidener Rathaus]]
|-
| [[Amberg]]
| kreisfrei
| align="right" | 42.052
| [[Datei:Amberg Stadtbrille.JPG|100px|Stadtbrille und St. Martin Amberg]]
|-
| [[Neumarkt in der Oberpfalz|Neumarkt]]
| Neumarkt in der Oberpfalz
| align="right" | 40.243
| [[Datei:Neumarkt Oberpfalz 11052008.jpg|100px|Neumarkter Altstadt]]
|-
| [[Schwandorf]]
| Schwandorf
| align="right" | 29.020
|[[Datei:Schwandorf Jakob.jpg|alt=|101x101px|Schwandorfer Marktplatz]]
|}
{{FNZ|1|Stand: 31.&nbsp;Dezember 2020}}

== Geografie ==
Die Oberpfalz ist eine Landschaft mit [[Mittelgebirge]]n und in den flacheren Regionen mit zahlreichen [[Weiher (Gewässer)|Weihern]] und [[See]]n. Sie hat im Vergleich zu anderen Regionen in Deutschland eher ländlichen Charakter, ist dünner besiedelt und grenzt (im Uhrzeigersinn von Norden aus) an [[Oberfranken]], [[Tschechien]], [[Niederbayern]], [[Oberbayern]] und [[Mittelfranken]].

Bemerkenswerte Landschaften sind:
* [[Stiftland]], ehemaliges [[Reichsstift]] und Herrschaftsbereich des [[Kloster Waldsassen|Klosters Waldsassen]] mit dem Marktort [[Konnersreuth]], dem [[Kloster Fockenfeld]], der Stadt [[Waldsassen]] und etwa 150 weiteren Ortschaften.
* [[Oberpfälzer Wald]] mit tiefen Tälern und vielen Burgen
* [[Oberpfälzer Seenland]] mit dem großen [[Steinberger See]]
* [[Oberpfälzer Jura]], ein Teil des [[Fränkische Alb|Fränkischen Juras]]
* [[Steinwald (Fichtelgebirge)|Steinwald]] mit den flankierenden Basaltkuppen [[Großer Teichelberg]] und [[Armesberg]]
* [[Waldnaab]]/[[Naab-Wondreb-Senke|Wondrebsenke]]
* [[Bayerischer Wald]], zusammen mit dem [[Böhmerwald]] ein weitflächiges Naturschutzgebiet. Ein Felsriegel westlich vom Gipfelkreuz des [[Großer Arber|Großen Arber]] ({{Höhe|1455.5|DE-NHN|link=1}}) stellt mit {{Höhe|1439.6}} den höchsten Punkt der Oberpfalz dar.
* [[Naab]]tal
* [[Vils (Naab)|Vilstal]]
* Laabertal
* Donauniederung, westlicher Teil des [[Gäuboden]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bfn.de/landschaften/steckbriefe/landschaft/show/6401.html?tx_lsprofile_pi1%5Bbundesland%5D=2&tx_lsprofile_pi1%5BbackPid%5D=13857&cHash=9af5cacb286cc8bf15b8b58958fb2a7f |titel=Landschaftssteckbrief 6401: Donauniederung zwischen Regensburg und Vilshofen |hrsg=BfN |datum=2012-03-01 |abruf=2017-12-16 |abruf-verborgen=1}}</ref>
* [[Unterbayerisches Hügelland]] südlich der Donau

Die Oberpfalz ist ein [[Vulkanfeld|Vulkangebiet]], welches im [[Tertiär]] mit ca. 150 Vulkanen aktiv war. Zusammen mit dem tschechischen [[Westböhmen]] fand eine jüngere vulkanische Aktivität im [[Pleistozän]] am [[Železná hůrka|Eisenbühl]], dem [[Kammerbühl]] und dem [[Neualbenreuth#Geologie|Neualbenreuther Maar]] statt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.blick-aktuell.de/Termine/Das-OberpfaelzerVulkangebiet-289787.html |titel=Das Oberpfälzer Vulkangebiet |hrsg=„Blick Aktuell“ |datum=2017-09-29 |abruf=2018-08-31}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.lfu.bayern.de/geologie/geoforum/geo_newsletter/doc/geonewsletter28_2015.pdf |titel=Geo-Newsletter Bayern Nr 28 / LfU-Bohrung bestätigt jüngsten Vulkanismus in Nordostbayern |hrsg=Bayerisches Landesamt für Umwelt |datum=2015-08-29 |format=PDF |abruf=2018-08-31}}</ref>

Der geografische Mittelpunkt der Oberpfalz befindet sich auf dem Gemeindegebiet des Marktes [[Schwarzenfeld]]. Der von der [[Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Bayern|Bayerischen Vermessungsverwaltung]] errechnete Punkt liegt in einer ehemaligen, mittlerweile gefluteten Tongrube in der Nähe des Ortsteiles [[Frotzersricht]] ({{Coordinate|NS=49/23/55|EW=12/07/02|type=landmark|region=DE-BY|text=Position|name=Tongrube|dim=5000}}).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bayern.de/fueracker-schwarzenfeld-ist-der-mittelpunkt-der-oberpfalz-bayerische-vermessungsverwaltung-errechnet-geographische-mitte-in-der-marktgemeinde/ |titel=FÜRACKER: SCHWARZENFELD IST DER MITTELPUNKT DER OBERPFALZ – Bayerische Vermessungsverwaltung errechnet geographische Mitte in der Marktgemeinde {{!}} Bayerisches Landesportal |sprache=de |abruf=2021-10-15}}</ref>

== Schutzgebiete ==
Im Regierungsbezirk gibt es 62 [[Naturschutzgebiet (Deutschland)|Naturschutzgebiete]], 86 [[Landschaftsschutzgebiet]]e, 95 [[FFH-Gebiet]]e, 14 [[Vogelschutzrichtlinie|EU-Vogelschutzgebiete]] und mindestens 570 [[Geotop]]e (Stand März 2017). Das größte Naturschutzgebiet im Bezirk ist die Regentalaue zwischen Cham und Pösing.

Siehe auch:
* [[Liste der Naturschutzgebiete in der Oberpfalz]]
* [[Liste der Landschaftsschutzgebiete in der Oberpfalz]]
* [[Liste der FFH-Gebiete in der Oberpfalz]]
* [[Liste der EU-Vogelschutzgebiete in der Oberpfalz]]
* [[Liste der Geotope in der Oberpfalz]]

<gallery caption="Naturschutzgebiete">
Dost.jpg|Naturschutzgebiet [[Doost]]
Kleiner Arbersee 2012.JPG|[[Kleiner Arbersee]]
Neumarkter Sanddünen 05.jpg|[[Neumarkter Sanddünen]]
Parkstein Basaltkegel.jpg|[[Parkstein (Basaltkegel)]]
Felsformation im NSG Am Keilstein Regensburg 2014.JPG|[[Am Keilstein]] Regensburg
NSG Pfatterer Au 2014.JPG|NSG [[Pfatterer Au]]
Waldnaabtal 18052007 08.JPG|[[Waldnaabtal]]
Sattelpeilnstein Schlossberg Wollsackverwitterung.jpg|Sattelpeilnstein Schlossberg
20140607Ponnholzbachtal.jpg|[[Ponnholzbachtal]]
Steinerne Rinne Erasbach-3.JPG|[[Steinerne Rinne bei Erasbach]]
</gallery>

== Geschichte ==
{{Hauptartikel|Geschichte der Oberpfalz}}

Historisch ist die Oberpfalz mit dem [[Nordgau (Bayern)|bayerischen Nordgau]] des 7. bis 14. Jahrhunderts identisch. Der Name des Regierungsbezirkes Oberpfalz steht im direkten Zusammenhang mit dem Begriff der [[Königspfalz]] und dem davon abgeleiteten Namen der [[Kurpfalz]] (siehe auch [[Pfalz (Bayern)]]).

Nach dem Tod [[Ludwig der Strenge|Ludwigs II. des Strengen]] teilte sich das Haus [[Wittelsbach]] 1329 ([[Hausvertrag von Pavia]]) in die ältere, pfälzische und die jüngere, bayerische Linie, wobei die Pfälzer Linie einen Teil der Gebiete in Nordbayern erhielt, die später zur Unterscheidung von der am Rhein gelegenen [[Unterpfalz]] ''[[Oberpfalz (HRR)|Obere Pfalz]] gen Bayern'' genannt wurden. Aus dieser Bezeichnung entstand Anfang des 19. Jahrhunderts der Name ''Oberpfalz'' im Zuge der Neuordnung des [[Königreich]]es Bayern. Die Oberpfalz wurde seit 1329 von [[Heidelberg]] aus regiert; sie wurde im 16. Jahrhundert [[Protestantismus|protestantisch]]. Nach der Niederlage des [[Friedrich V. (Pfalz)|Kurfürsten Friedrich V.]] in der [[Schlacht am Weißen Berg]] bei [[Prag]] am 8. November 1620 wurden die kurpfälzischen Teile der Oberpfalz 1621 von Bayern besetzt, [[Rekatholisierung|rekatholisiert]] und 1628 annektiert. Die oberpfälzischen Gebiete der Herzogtümer [[Pfalz-Neuburg]] und [[Pfalz-Sulzbach]] blieben unangetastet. Die Verlagerung der Handelsstraßen nach Prag und Nürnberg, die Verwüstungen des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] sowie die Vertreibung der Protestanten, die nicht zur katholischen Kirche übertreten wollten, verursachten einen wirtschaftlichen Niedergang der Oberpfalz.
[[Datei:Bairischer Reichskreis, nördlicher Teil mit Oberpfalz.JPG|mini|Karte der Oberpfalz um 1700]]
Für die nunmehr [[Kurfürstentum Bayern|kurbayerische]] Oberpfalz wurde das [[Rentamt Amberg]] eingerichtet. Der Süden der heutigen Oberpfalz, etwa südlich von [[Chamb]] und [[Regen (Fluss)|Regen]], gehörte schon vor dem Dreißigjährigen Krieg zum [[Herzogtum Niederbayern|niederbayerischen]] [[Rentamt Straubing]].


Von 1806 bis 1808 wurde das [[Königreich Bayern]] in fünfzehn Kreise eingeteilt, deren Namen sich nach Flüssen richteten. Der [[Regenkreis]] umfasste zunächst dreizehn [[Landgericht (Bayerische Verwaltungseinheit)|Landgerichte]] und seit 1809 die kreisunmittelbare Stadt Straubing. 1810 wurde er erheblich vergrößert, unter anderem durch das [[Fürstentum Regensburg]]. Danach wurde Regensburg Sitz des Generalkreiskommissariats. Der Regenkreis gab aber auch Gebiete an den [[Unterdonaukreis]] ab.
Die '''Oberpfalz''' ist einer von 7 [[Regierungsbezirk]]en in [[Bayern]] und nicht zu verwechseln mit dem deckungsgleichen [[Bezirk Oberpfalz]]. Er liegt im Osten Bayerns und grenzt an [[Tschechien]] sowie an die bayerischen Regierungsbezirke [[Oberbayern]], [[Niederbayern]], [[Mittelfranken]] und [[Oberfranken]].


Bei der von König [[Ludwig I. (Bayern)|Ludwig I.]] veranlassten Gebietsreform vom 29. November 1837, bei der man sich auf die historischen Landesbezeichnungen besann, erfolgte die Umbenennung in ''Kreis Oberpfalz und Regensburg'' und die Erweiterung um Teile des [[Mainkreis (Bayern)|Obermainkreises]]. Zum 1. April 1932 wurden die Regierungsbezirke ''Niederbayern'' und ''Oberpfalz und Regensburg'' im Rahmen eines Programms zur [[Staatsvereinfachung]] zum [[Regierungsbezirk Niederbayern und Oberpfalz]] mit dem Sitz der Regierung in Regensburg zusammengelegt. Ab dem Zusammenschluss entfiel beim Regierungsbezirk Oberpfalz der Zusatz ''und Regensburg''.<ref>Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Bestand und Gebiet von 1840 bis 1987. Heft 451 der Beiträge zur Statistik Bayerns, hg. vom Bayerischen Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung 1991, S. 6</ref> 1939 wurde der Regierungsbezirk Niederbayern-Oberpfalz um die bis zum [[Münchner Abkommen]] 1938 zur [[Tschechoslowakei]] gehörenden und 1945 wieder zu ihr zurückgekehrten Landkreise [[Landkreis Bergreichenstein|Bergreichenstein]], [[Landkreis Markt Eisenstein|Markt Eisenstein]] und [[Landkreis Prachatitz|Prachatitz]] erweitert. Gemäß Art. 185 der [[Verfassung des Freistaates Bayern|Bayerischen Verfassung von 1946 (BV)]] wurden die Regierungsbezirke (Kreise) zum 1. April 1948<ref>Gesetz Nr. 107 zur Wiederherstellung der Kreise Niederbayern, Oberpfalz, Oberfranken und Mittelfranken vom 20. April 1948 (GVBl. Nr. 11/1948, S. 79)</ref> in ihrer bis 1932 bestehenden Form wiederhergestellt. Die [[Gebietsreform in Bayern]] brachte ab 1971 einige Änderungen der innerbayerischen Grenzen.
==Naturraum==
In der Oberpfalz gibt es einige [[Mittelgebirge]] und viele [[Weiher]] und [[See (Gewässer)<!--Achtung! nicht Binnensee!-->|See]]n in den flacheren Regionen.
Die Oberpfalz ist im Vergleich zu anderen Regionen Deutschlands eher dünn besiedelt.
Naturräumlich bedeutende Gegenden sind:
*[[Oberpfälzer Wald]]
*[[Steinwald]]
*[[Waldnaab]]/Wondreb-Senke
*[[Bayerischer Wald]]
*[[Naab]]tal
*[[Vils (Naab)|Vilstal]]
*[[Oberpfälzer Jura]]


== Verkehr ==
== Verkehr ==
=== Bahnstrecken ===
[[Bild: Dost.jpg|170px|thumb|Naturschutzgebiet [[Doost]] zwischen [[Floß]] und [[Neustadt an der Waldnaab]]]]
Der Regierungsbezirk Oberpfalz wird von vier [[Eisenbahn]]linien und drei Autobahnen durchquert. Dies sind bei den Bahnen die Strecken:
Der Regierungsbezirk Oberpfalz wird von folgenden [[Eisenbahnstrecke]]n mit Personenverkehr durchquert:
* [[Bahnstrecke München–Regensburg|München–Regensburg]]
*[[Regensburg]] – [[Weiden in der Oberpfalz|Weiden]] – [[Hof (Saale)|Hof]]
* [[Bahnstrecke Regensburg–Weiden|Regensburg–Weiden]]
*[[Weiden in der Oberpfalz|Weiden]] – [[Bayreuth]]
* [[Bahnstrecke Weiden–Oberkotzau|Weiden–Oberkotzau]]
*[[Nürnberg]] – [[Prag]]
* [[Bahnstrecke Passau–Obertraubling|Passau–Obertraubling]]
*[[Nürnberg]] – [[Neumarkt in der Oberpfalz]] – [[Regensburg]] – [[Passau]]
* [[Bahnstrecke Regensburg–Ingolstadt|Regensburg–Ingolstadt]]
Darüber hinaus gibt es eine Reihe von untergeordneten Strecken wie z.B. die [[Donautalbahn (Bayern)|Donautalbahn]] [[Regensburg]] – [[Ingolstadt]]
* [[Bahnstrecke Regensburg–Nürnberg|Regensburg–Nürnberg]]
* [[Bahnstrecke Schwandorf–Furth im Wald|Schwandorf–Furth im Wald]]
* [[Bahnstrecke Nürnberg–Irrenlohe|Nürnberg–Irrenlohe]]
* [[Bahnstrecke Neukirchen–Weiden|Neukirchen–Weiden]]
* [[Bahnstrecke Weiden–Bayreuth|Weiden–Bayreuth]]
* [[Bahnstrecke Nürnberg–Cheb|Nürnberg–Cheb]]
* [[Bahnstrecke Cham–Waldmünchen|Cham–Waldmünchen]]
* [[Bahnstrecke Cham–Bad Kötzting|Cham–Bad Kötzting]]
* [[Bahnstrecke Bad Kötzting–Lam|Bad Kötzting–Lam]]
* [[Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt]] führt durch das Gemeindegebiet von [[Pyrbaum]].


Darüber hinaus gibt es eine Reihe von ehemaligen Bahnstrecken und Bahnstrecken ohne Personenverkehr wie z.&nbsp;B. die [[Bahnstrecke Neumarkt–Dietfurt]].
Bei den [[Autobahn]]en handelt es sich um die
*[[Bundesautobahn 3|A 3]] ([[Nürnberg]] – [[Neumarkt in der Oberpfalz]] – [[Regensburg]] – [[Passau]])
*[[Bundesautobahn 6|A 6]] ([[Nürnberg]] – [[Amberg]] – [[Waidhaus]])
*[[Bundesautobahn 93|A 93]] ([[Regensburg]] – [[Weiden in der Oberpfalz|Weiden]] – [[Hof (Saale)|Hof]])


=== Fernstraßen ===
Außerdem durchziehen zahlreiche [[Bundesstraße]]n die Oberpfalz. Im einzelnen handelt es sich um die Bundesstraßen [[Bundesstraße 8|B 8]], [[Bundesstraße 14|B 14]], [[Bundesstraße 15|B 15]], [[Bundesstraße 16|B 16]], [[Bundesstraße 20|B 20]], [[Bundesstraße 22|B 22]], [[Bundesstraße 85|B 85]], [[Bundesstraße 299|B 299]] und [[Bundesstraße 470|B 470]].
==== Bundesautobahnen ====
Über das Gebiet der Oberpfalz verlaufen folgende Fernstraßen:
* [[Bundesautobahn 3|A&nbsp;3]] ([[Nürnberg]] – [[Neumarkt in der Oberpfalz]] – [[Regensburg]] – [[Passau]])
* [[Bundesautobahn 6|A&nbsp;6]] ([[Nürnberg]] – [[Amberg]] – [[Schmidgaden]] – [[Waidhaus]] – [[Prag]])
* [[Bundesautobahn 9|A&nbsp;9]] ([[Nürnberg]] – [[Ingolstadt]]) (Sie führt auf knapp 2&nbsp;km Streckenlänge durch das Gemeindegebiet von [[Pyrbaum]].)
* [[Bundesautobahn 93|A&nbsp;93]] (Dreieck Holledau – [[Regensburg]] – [[Schwandorf]] – [[Weiden in der Oberpfalz|Weiden]] – [[Marktredwitz]] – [[Hof (Saale)|Hof]])

==== Bundesstraßen ====
* Bundesstraßen [[Bundesstraße 8|8]], [[Bundesstraße 14|14]], [[Bundesstraße 15|15]], [[Bundesstraße 16|16]], [[Bundesstraße 20|20]], [[Bundesstraße 22|22]], [[Bundesstraße 85|85]], [[Bundesstraße 299|299]] und [[Bundesstraße 470|470]].


== Wirtschaft ==
== Wirtschaft ==
Die Wirtschaft der Oberpfalz hat in den Jahren 1994 bis 2004 einen Wandel durchlebt. So nahmen die Erwerbstätigen in diesem Zeitraum im primären Sektor ([[Landwirtschaft|Land-]] und [[Forstwirtschaft]], [[Fischerei]]) ab, die Zahl der Erwerbstätigen im produzierenden Gewerbe sank ebenfalls. Die Erwerbstätigen im Dienstleistungssektor nahmen jedoch um 18,8 % zu. Da dies mit ca. 64 % Anteil an der Bruttowertschöpfung der bestimmende Sektor ist, nahmen die Erwerbstätigen damit insgesamt um 5,6 % zu. Heutzutage hat sich aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung die Arbeitslosenquote auf 4,6 % zurückgebildet. Gemessen am [[BIP]] gehört die Oberpfalz zu den wohlhabenderen Regionen der EU mit einem Index von 130 (EU27: 100, Deutschland: 123) (2011). Die Wirtschaftskraft des Regierungsbezirkes variiert relativ stark zwischen der nördlichen und der südlichen Oberpfalz.
Die Wirtschaft der Oberpfalz ist vor allem durch die [[Landwirtschaft]], den [[Tourismus]] und in den nördlichen Regionen der Oberpfalz durch die [[Teichwirtschaft]] geprägt.
Industrielle Strukturen beschränken sich im wesentlichen auf den Großraum [[Regensburg]], der in den vergangenen 25 Jahren eine beachtliche wirtschaftliche Dynamik entwickelt hat. Neben BMW, Infineon und Siemens produzieren eine Reihe weiterer Unternehmen in Regensburg. SiemensVDO hat in Regensburg seine Firmenzentrale und betreibt ein Werk für Automobilelektronik und ein Entwicklungszentrum. Regensburg ist nach [[München]] der zweitstärkste [[Biotechnologie]]standort Bayerns (bundesweit Rang 5).


Die Wirtschaft ist insgesamt geprägt von klein- und mittelständischen Unternehmen, von denen einige zu den Führenden ihrer Branche zählen. Ebenso ist der [[Tourismus]] ein großer wirtschaftlicher Faktor. Die Landwirtschaft und die Teichwirtschaft, die vor allem in den nördlichen Regionen der Oberpfalz auftritt, haben gesamtwirtschaftlich gesehen eher eine kleine Rolle inne. Industrielle Strukturen sind am stärksten im Großraum [[Regensburg]] vertreten, der in den vergangenen 25 Jahren eine beachtliche wirtschaftliche Dynamik entwickelt hat. Neben BMW, der [[Krones AG]], Infineon und Continental produzieren eine Reihe weiterer Unternehmen in und um Regensburg. Regensburg ist nach [[München]] der zweitstärkste [[Biotechnologie]]standort Bayerns (bundesweit Rang 5).
Der [[Handel]] ist weniger stark vertreten. Im Mittelalter wurden die Erzvorkommen der Region wirtschaftlich ausgebeutet, weshalb die Oberpfalz auch „das [[Ruhrgebiet des Mittelalters]]“ genannt wird. Bis zum Ende der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts war die Eisen- und Stahlindustrie (die "Maxhütte" mit den Standorten [[Sulzbach-Rosenberg]] und [[Maxhütte-Haidhof]]) in Verbindung mit den bedeutenden [[Braunkohle]]vorkommen im [[Tagebau]] ein bestimmender Wirtschaftsfaktor.


Auf [[Landkreis Schwandorf|Landkreis]]-Ebene steht der Kreis [[Schwandorf]] in der Oberpfalz an erster Stelle beim Steueraufkommen. Es gibt 300 Industriebetriebe mit ca. 16.000 Arbeitsplätzen. Die namhaftesten Unternehmen sind u.&nbsp;a. die [[Meillerghp|MEILLERGHP GmbH]], die [[Benteler (Unternehmen)|Benteler Automobiltechnik GmbH]] und die [[Nabaltec|Nabaltec AG]] in Schwandorf, der Innovationspark [[Wackersdorf]] auf dem ehemaligen [[Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf|WAA-Gelände]] ([[BMW]]), die [[Läpple (Unternehmen)|Läpple AG]] mit Werk in [[Teublitz]], die [[F.EE-Gruppe|F.EE GmbH]] in [[Neunburg vorm Wald]], die [[Gerresheimer AG]] mit den Standorten Wackersdorf/Pfreimd und die [[HeidelbergCement|Heidelberg Cement AG]] in [[Burglengenfeld]].
Touristische Anziehungspunkte sind der [[Oberpfälzer Wald]], das [[Stiftland]] und der [[Steinwald]] im Norden, die aus dem Tagebau hervorgegangene Seenlandschaft bei Schwandorf in der Mitte, die Jurahöhen im Westen sowie das untere Naabtal und die Bezirkshauptstadt Regensburg im Süden. Bei Nabburg betreibt der Bezirk das [[Oberpfälzer Freilandmuseum Neusath-Perschen|Oberpfälzer Freilandmuseum]].


Der intensive [[Bergbau in der Oberpfalz]] bewirkte einen starken wirtschaftlichen Aufschwung und machte die Region zu einem Zentrum der Eisenerzgewinnung und -verhüttung in Europa. Auch später noch bis in die 1980er Jahre wurden die [[Erz]]vorkommen der Region wirtschaftlich ausgebeutet. Bis etwa 1990 bzw. 2002 war die Eisen- und Stahlindustrie ([[Maxhütte (Sulzbach-Rosenberg)|Maxhütte]] mit den Standorten [[Sulzbach-Rosenberg]] und [[Maxhütte-Haidhof]]; ein verbliebener Schwerindustrierest ist die [[Luitpoldhütte]] in Amberg) in Verbindung mit bedeutenden Vorkommen von [[Eisenerz]] (in [[Auerbach in der Oberpfalz]]) und [[Braunkohle]] (in [[Wackersdorf]]) ein bestimmender Wirtschaftsfaktor.
Im nationalen und internationalen Tourismus besser bekannt ist der [[Bayerischer Wald|Bayerische Wald]], der sowohl in der Oberpfalz als auch im benachbarten Niederbayern gelegen ist. Dort ist eine alte Tradition der [[Glasbläser]]kunst vorhanden, die in [[Zwiesel]], [[Bayerisch Eisenstein]] und angrenzenden Orten auch touristisch genutzt wird. Eine wichtige Rolle in [[Ostbayern]] spielen der [[Naturpark Oberpfälzer Wald]], [[Naturpark Oberer Bayerischer Wald]] und der [[Naturpark Bayerischer Wald]]. Die Region Oberpfalz ist als eine der preiswertesten deutschen [[Ferienregion]]en bekannt; die Preise von Gaststätten und für Beherbergungen sind auf vergleichsweise günstigem Niveau.


Aufgrund ihrer Randlage am [[Eiserner Vorhang|Eisernen Vorhang]] wurde die Oberpfalz seit den 1950er Jahren zu einem Stationierungsschwerpunkt der [[Seventh United States Army]] und der neugegründeten [[Bundeswehr]]. Die Militärpräsenz ist seitdem ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in dem strukturschwachen Raum um den [[Truppenübungsplatz Grafenwöhr]], auch wenn das Ende des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] seit Anfang der 1990er Jahre eine deutliche Truppenreduzierung mit sich brachte.
== Geschichte ==
Historisch ist die Oberpfalz mit dem bayerischen [[Nordgau]] identisch. Der Name des Regierungsbezirkes Oberpfalz steht im direkten Zusammenhang mit der [[Pfalz (Palatium)]] bzw. dem davon abgeleiteten Namen der [[Kurpfalz]].
Nach dem Tod [[Ludwig der Strenge|Ludwig II., des Strengen]] teilte sich das Haus [[Wittelsbach]] [[1294]] in die ältere Linie ''Pfalz'' und die jüngere ''Bayern'', wobei die Pfälzer Linie einen Teil der Gebiete in Nordbayern erhielt, die später als ''Obere Pfalz in Bayern'' genannt wurden. Aus dieser Bezeichnung entstand Anfang des [[19. Jahrhundert]]s der Name ''Oberpfalz'' im Zuge der Neuordnung des neuen [[Königreich]]es Bayern.


Touristische Anziehungspunkte sind der [[Oberpfälzer Wald]], das [[Stiftland]] und der [[Steinwald (Fichtelgebirge)|Steinwald]] im Norden, die aus dem Tagebau hervorgegangene Seenlandschaft bei Schwandorf in der Mitte, die Jurahöhen im Westen sowie das untere Naabtal und die Bezirkshauptstadt Regensburg im Süden. Bei Nabburg betreibt der Bezirk das [[Oberpfälzer Freilandmuseum Neusath-Perschen|Freilandmuseum Oberpfalz]].
''siehe auch:'' [[Geschichte der Oberpfalz]], [http://www.geschichtslandkarte.de/ Oberpfälzer Geschichtslandkarte]
===Regierungspräsidenten===
<!-- weitere Amtsträger bitte mit Amtszeit und Partei nachtragen, dabei den Bis-Strich nutzen -->
*1810 - 1817 Max Graf von Lodron
*1817 - 1828 Konrad Heinrich Freiherr von Dörnberg
*1829 - 1831 Arnold von Link
*1831 - 1841 Dr. Eduard von Schenk
*1841 - 1847 Friedrich Freiherr von Zu Rhein
*1847 Karl Freiherr von Schrenk von Notzing
*1847 Dr. Karl Freiherr von Welden
*1847 - 1849 Friedrich Freiherr von Zu Rhein
*1849 - 1863 Karl Joseph Freiherr von Künsberg-Langenstadt
*1863 - 1868 Maximilian von Gutschneider
*1868 - 1888 Max von Pracher
*1888 - 1894 Friedrich von Ziegler
*1894 - 1899 Hartmann Graf Fugger von Kirchberg und Weißenhorn
*1899 - 1905 Karl Theodor von Lutz
*1905 - 1907 Dr. Friedrich von Brettreich
*1907 - 1917 Anton Freiherr von Aretin
*1917 - 1918 Regierungsdirektor Wolfgang Pöll
*1918 - 1921 Hubert Freiherr von Gumppenberg-Peuerbach
*1921 - 1927 Theodor von Winterstein
*1927 - 1930 Ludwig von Rücker
*1930 - 1932 Regierungsdirektor Julius Hahn
*1932 - 1934 Dr. Heinrich Wirschinger
*1934 Franz Schwede
*1934 - 1939 Wilhelm Freiherr von Holzschuher
*1939 - 1940 Dr. Friedrich Wimmer
*1940 - 1943 Regierungsvizepräsident Hermann Edler von Gäßler
*1943 - 1945 Gerhard Bommel
*1945 Dr. [[Ernst Falkner]], [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]
*1945 – 1952 Dr. Franz Wein
*1952 – 1959 Dr. Josef Ulrich
*1959 - 1962 Dr. Georg Zitzler
*1962 – 1981 Prof. Dr. Ernst Emmerig
*1981 – 1993 Karl Krampol
*1994 – 1999 Alfons Metzger
*1999 – 2004 Dr. Dr. Wilhelm Weidinger
*seit 2004 Dr. [[Wolfgang Kunert]]


Im nationalen und internationalen Tourismus besser bekannt ist der [[Bayerischer Wald|Bayerische Wald]], der sowohl in der Oberpfalz als auch im benachbarten Niederbayern gelegen ist. Dort ist eine alte Tradition der [[Glasbläser]]kunst vorhanden, die in [[Zwiesel]], [[Bayerisch Eisenstein]] und angrenzenden Orten auch touristisch genutzt wird. Eine wichtige Rolle in [[Ostbayern]] spielen der [[Naturpark Oberpfälzer Wald]], der [[Naturpark Oberer Bayerischer Wald]] und der [[Naturpark Bayerischer Wald]]. Die Region Oberpfalz ist als eine der preiswertesten deutschen Ferienregionen bekannt; die Preise von Gaststätten und für Beherbergungen sind auf vergleichsweise günstigem Niveau.
==Tourismus==
[[Bild: Flossenbuerg.jpg|250px|thumb|Burgruine in [[Flossenbürg]] im [[Landkreis Neustadt an der Waldnaab|Lkr. Neustadt/WN]]]]
*Mit mehr als 600 [[Burg]]en und Schlössern ist die Oberpfalz Bayerns großes Burgenland.
*[[Oberpfälzer Freilandmuseum Neusath-Perschen]]
*[[Deutsches Knopfmuseum]] in [[Bärnau]]
*[[Oberpfälzer Fischereimuseum]] in [[Tirschenreuth]]
*Die [[Porzellanstraße]] führt durch den nördlichen Teil der Oberpfalz
*[[Waldsassen]] im [[Stiftland]] mit historischen sakralen Gebäuden
*[[Kontinentale Tiefenbohrung]] bei Windischeschenbach
*[[Bergbau- und Industriemuseum Ostbayern]] in [[Kümmersbruck|Theuern]]
*Schulmuseum in [[Sulzbach-Rosenberg]]
*Archäologisches Museum in [[Amberg]]
*Hauptstadt [[Regensburg]]
*[[Naturpark Oberer Bayerischer Wald]]
*[[Naturpark Oberpfälzer Wald]]
*[[Naturpark Steinwald]]


Die Marktgemeinde [[Plößberg]] zeichnet die hohe Dichte an industriellen Niederlassungen aus. Darunter zählen die Betriebe Ziegler Holzindustrie KG, Erdenwerk Gregor Ziegler, Kartonagenwerk Liebenstein und Horn Glas Industries AG. Der Betrieb Ziegler Holzindustrie KG, das Erdenwerk Ziegler und die Firma Horn Glas Industries AG wurden von 2004 bis 2010 durch den bayerischen Staatsminister Otto Wiesheu bzw. Martin Zeil zu den [[Bayerns best 50]] Betrieben ausgezeichnet.
== Bedeutende Oberpfälzer Persönlichkeiten ==
{{Siehe auch|Forstwirtschaftliche Vereinigung Oberpfalz}}
*[[Erasmus Grasser]] (1450–1518), Bildhauer
*[[Albrecht Altdorfer]] (1480–1538), Maler
*[[Johann Michael Fischer]] (1692–1766), Baumeister
*[[Christoph Willibald Gluck]] (1714–1787), Komponist
*[[Nicolas_Luckner|Nikolaus Graf Luckner]] (1722–1794), Marschall von Frankreich
*[[Ignaz Günther]] (1725–1775), Bildhauer
*[[Johann Andreas Schmeller]] (1785–1854), Sprachgelehrter u. Mundartforscher
*[[Franz Xaver von Schönwerth]] (1810–1886), Volkskundler
*[[Ernst Schweninger]] (1850–1924), Arzt
*[[Wolfgang Bauernfeind (Volkskundler)|Wolfgang Bauernfeind]] (1858–1938), Volkskundler
*[[Max Reger]] (1873–1916), Komponist
*[[Georg Britting]] (1891–1964), Dichter
*[[Theobald Schrems]] (1893–1963), Chordirigent
*[[Anton Wurzer]] (1893–1955), Heimatdichter
*[[Ignatius von Senestrey]] (1810–1906), Bischof
*[[Doktor Eisenbarth|Johann Andreas Eisenbarth]] (1663–1727), Arzt
*[[Johann Flierl]] (1858–1947), Missionar in Neuguinea
*[[Johannes Stark]] (1874–1957), Physiker und Nobelpreisträger
*[[Alfons Goppel]] (1905–1991), ehemaliger bayerischer Ministerpräsident
*[[Walter Röhrl]] (* 1947), ehemaliger Rallye-Weltmeister


== Verwaltungsgliederung ==
== Kultur ==
{{Siehe auch|Orgellandschaft Oberpfalz|Kultur- und Heimatpflege des Bezirks Oberpfalz}}
Der Regierungsbezirk Oberpfalz besitzt drei kreisfreie Städte und sieben Landkreise.
''Siehe auch: [[Liste von Pfarrhäusern in Bayern (Oberpfalz)]]''<br>
=== [[Kreisfreie Stadt|Kreisfreie Städte]] ===
''Siehe auch: [[Liste von Burgen und Schlössern in der Oberpfalz]]''
# [[Amberg]]
# [[Regensburg]]
# [[Weiden in der Oberpfalz|Weiden i. d. OPf.]]


=== [[Landkreis]]e ===
== Tourismus ==
[[Datei:Rgbg-dom und rathaus.jpg|mini|[[Regensburg]]: Dom und Altstadt]]
# [[Landkreis Amberg-Sulzbach]]
[[Datei:Fronberg-Naab.jpg|mini|[[Naab]] bei Schwandorf mit dem [[Schloss Fronberg]]]]
# [[Landkreis Cham]]
[[Datei:Flossenbuerg.jpg|mini|Burgruine in [[Flossenbürg]] im [[Landkreis Neustadt an der Waldnaab|Lkr. Neustadt/Waldnaab]]]]
# [[Landkreis Neumarkt i.d.OPf.]]
[[Datei:Schloss Wörth.jpg|mini|[[Schloss Wörth an der Donau]]]]
# [[Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab]]
[[Datei:Burg wolfstein 01.jpg|mini|[[Burgruine Wolfstein]] bei Neumarkt]]
# [[Landkreis Regensburg]]
* Mit mehr als 600 [[Burg]]en und Schlössern, zum Teil nur noch als Ruinen erhalten, ist die Oberpfalz ein burgenreiches Gebiet in Nordbayern und zeugt von einer bewegten Vergangenheit.
# [[Landkreis Schwandorf]]
* Das [[Oberpfälzer Seenland]] rund um [[Schwandorf]]
# [[Landkreis Tirschenreuth]]
* [[Felsenkeller (Schwandorf)|Felsenkeller-Labyrinth in Schwandorf]]
* [[Oberpfälzer Fischereimuseum]] in [[Tirschenreuth]]
* [[Oberpfälzer Freilandmuseum Neusath-Perschen|Freilandmuseum Oberpfalz]]
* [[Deutsches Knopfmuseum]] in [[Bärnau]]
* [[Geschichtspark Bärnau-Tachov]] in [[Bärnau]]
* Die [[Glasstraße]] verbindet die aktuellen und historischen Glashüttenstandorte im Oberpfälzer- und Bayerischen Wald
* Die [[Bayerische Porzellanstraße]] führt durch den nördlichen Teil der Oberpfalz
* Die [[Bayerische Eisenstraße]] zwischen Pegnitz, Amberg und Regensburg
* [[Waldsassen]] im [[Stiftland]] mit dem [[Kloster Waldsassen]]
* Schloss Fockenfeld im [[Kloster Fockenfeld]]
* [[Kontinentale Tiefbohrung]] bei Windischeschenbach
* [[Monte Kaolino]] bei [[Hirschau]]
* [[Bergbau- und Industriemuseum Ostbayern]] in [[Kümmersbruck|Theuern]]
* [[Bergbau- und Heimatmuseum Erbendorf]]
* Bergbaumuseum in [[Auerbach in der Oberpfalz]]
* [[Centrum Bavaria Bohemia]] Grenzübergreifendes Kulturzentrum in [[Schönsee]]
* Schulmuseum in [[Sulzbach-Rosenberg]]
* [[Archäologisches Museum der Oberpfalz Amberg|Archäologisches Museum in Amberg]]
* Historische Altstadt von [[Amberg]]
* Historische Altstadt in Regensburg (Weltkulturerbe)
* Historische Altstadt in [[Weiden in der Oberpfalz]]
* Historische Altstadt in [[Neumarkt in der Oberpfalz]]
* [[Museum Lothar Fischer]] in [[Neumarkt in der Oberpfalz]]
* [[Ludwig-Donau-Main-Kanal|Alter Kanal]] von Neumarkt bis Regensburg
* [[Internationales Keramik-Museum Weiden]]
* Bezirkshauptstadt [[Regensburg]]
* Ruhmeshalle [[Walhalla]]
* [[Schloss Wörth an der Donau]]
* [[Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald]]
* [[Naturpark Oberpfälzer Wald]]
* [[Naturpark Oberer Bayerischer Wald]]
* [[Vorderer Bayerischer Wald]]
* [[Naturpark Hirschwald]]
* Geotop Basaltkegel [[Parkstein]]
* Der Bayerwald-Tierpark in [[Lohberg (Bayern)|Lohberg]]
* Wildpark Höllohe in [[Teublitz]]
* Das historische Silber- und Flussspatbergwerk „Fürstenzeche“ in [[Lam]]
* [[Naturpark Steinwald]] mit dem [[Großer Teichelberg|Großen Teichelberg]] und [[Pechbrunn]]
* [[Naturpark Altmühltal]] im Südwesten der Oberpfalz


== Bezirk ==
==Verwaltungsgliederung des Regierungsbezirks Oberpfalz vor der [[Kreisreform]]==
Der '''Bezirk Oberpfalz''' bildet gemeinsam mit den anderen [[Bezirk (Bayern)|bayerischen Bezirken]] die dritte kommunale Ebene des Bundeslandes. Die Kernaufgaben des Bezirks liegen im sozialen und kulturellen Bereich. Die Organe des Bezirks sind der [[Bezirkstag (Bayern)|Bezirkstag]], der Bezirksausschuss und der Bezirkstagspräsident ({{Art.|21|BayBezO|by}} Bezirksordnung – BezO).
[[Image:Regierungsbezirk Oberpfalz 1970.png|thumb|alte Landkreisgrenzen]]
''Anmerkung: Bis nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Regierungsbezirke Niederbayern und Oberpfalz gemeinsam verwaltet.''<br />
#Stadtkreis Amberg
#Stadtkreis Neumarkt
#Stadtkreis Regensburg
#Stadtkreis Schwandorf
#Stadtkreis Weiden


=== Geschichte ===
#Landkreis Amberg
#Landkreis Beilngries
#Landkreis Bergreichenstein (1938–1945)
#Landkreis Burglengenfeld
#Landkreis Cham
#Landkreis Eschenbach
#Landkreis Kemnath
#Landkreis Markt Eisenstein (1938–1945)
#Landkreis Nabburg
#Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz
#Landkreis Neunburg vorm Wald
#Landkreis Neustadt an der Waldnaab
#Landkreis Oberviechtach
#Landkreis Parsberg
#Landkreis Prachatitz (1938–1945)
#Landkreis Regensburg
#Landkreis Riedenburg
#Landkreis Roding
#Landkreis Sulzbach-Rosenberg
#Landkreis Tirschenreuth
#Landkreis Vohenstrauß
#Landkreis Waldmünchen


Das [[Königreich Bayern]] hatte noch vor [[Preußen]] sein Gebiet 1806 in Kreise gegliedert. 1828 bis 1919 bestand für die Oberpfalz ([[Regenkreis]] bis 1837) als Vertretungsgremium ein Landrat(h), von 1919 bis 1945 war der entsprechende Begriff ''Kreistag'' (ab 1932 Zusammenlegung mit [[Niederbayern]] als ''Kreistag von Niederbayern und der Oberpfalz''). Die Bezeichnung „Kreis“ wurde in der NS-Zeit jedoch der preußischen Bezeichnung „Bezirk“ angeglichen und im Jahre 1939 wurden andererseits die „Bezirksämter“ in „Landkreise“ umbenannt, was die [[Verfassung des Freistaates Bayern]] jedoch kurz nach dem Zweiten Weltkrieg ignorierte. Die trotz der Regelung in der Verfassung als Bezirkstage bezeichneten Kommunalparlamente wurden 1954 zum ersten Mal nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wieder gewählt.
== Weblinks ==
;Bezirkstagspräsidenten seit 1954
*[http://www.regierung.oberpfalz.bayern.de/ Regierung der Oberpfalz - Offizielle Seite]
* [[Johann Pösl]] 1954–1978 (CSU)
*[http://www.donau.de Mittelbayerische Zeitung]
* [[Alfred Spitzner]], 1978–1992 (CSU)
*[http://www.neumarktonline.de neumarktonline - die Zeitung im Internet für Neumarkt in der Oberpfalz]
* [[Hans Bradl]], 1992–1999 (CSU)
*[http://www.oberpfalznetz.de Oberpfalznetz - Der Internetservice aus dem Medienhaus "Der neue Tag"]
* [[Rupert Schmid]], 1999–2008 (CSU)
*[http://www.geschichtslandkarte.de/ Geschichtslandkarte Oberpfalz]
* [[Franz Löffler (Politiker)|Franz Löffler]], seit 2008 (CSU)

=== Bezirkstag ===
{{Sitzverteilung
| Beschriftung = Bezirkstag Oberpfalz
| Legende = ja
| float = right
|SPD|GRÜNE|FW(BY)|CSU|AfD
| GRÜNE = 2
| SPD = 1
| FW(BY) = 4
| AfD = 3
| CSU = 7
}}

==== Zusammensetzung ====
{| class="wikitable"
|+ Zusammensetzungen des Oberpfälzer [[Bezirkstag (Bayern)|Bezirkstags]]:
|- align="center"
!| Wahl || [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] || [[SPD Bayern|SPD]] || [[Freie Wähler Bayern|FW]] || [[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]] || [[FDP Bayern|FDP]] || [[Nationaldemokratische Partei Deutschlands|NPD]] || [[Bayernpartei|BP]] || [[Gesamtdeutscher Block/Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten|GB/BHE]] || [[Ökologisch-Demokratische Partei|ÖDP]] || [[Die Linke|Linke]] || [[Alternative für Deutschland|AfD]] || Gesamt
|- align="center"
| 2023<ref>[https://www.bezirk-oberpfalz.de/ Bezirk Oberpfalz – Bezirkstag]</ref> || 7 || 1 || 4 || 2 || || || || || || || 3 || 17
|- align="center"
| 2018<ref>[https://www.bezirk-oberpfalz.de/bezirk-verwaltung/der-bezirk-oberpfalz/bezirksorgane/ Bezirk Oberpfalz – Bezirkstag]</ref> || 8 || 2 || 3 || 2 || 1 || || || || || || 2 || 18
|- align="center"
| 2013<ref>[http://www.bezirkswahl.com/ Bezirk Oberpfalz – Wahlergebnis 2018 / Sitzeberechnung]</ref> || 8 || 3 || 2 || 1 || || || 1 || || 1 || || || 16
|- align="center"
| 2008 || 9 || 4 || 2 || 1 || 1 || || || || || || || 17
|- align="center"
| 2003 || 11 || 4 || 1 || 1 || || || || || || || || 17
|- align="center"
| 1998 || 11 || 7 || 1 || || || || || || || || || 19
|- align="center"
| 1994 || 11 || 7 || || 1 || || || || || || || || 19
|- align="center"
| 1990 || 12 || 6 || || 1 || || || || || || || || 19
|- align="center"
| 1986 || 11 || 7 || || 1 || || || || || || || || 19
|- align="center"
| 1982 || 12 || 6 || || 1 || || || || || || || || 19
|- align="center"
| 1978 || 13 || 6 || || || || || || || || || || 19
|- align="center"
| 1974 || 14 || 5 || || || || || || || || || || 19
|- align="center"
| 1970 || 13 || 6 || || || || || || || || || || 19
|- align="center"
| 1966 || 11 || 7 || || || || 1 || || || || || || 19
|- align="center"
| 1962 || 13 || 7 || || || || || || || || || || 20
|- align="center"
| 1958 || 12 || 6 || || || || || 1 || 1 || || || || 20
|- align="center"
| 1954 || 10 || 6 || || || 1 || || 2 || 1 || || || || 20
|}

Im amtierenden Bezirkstag (seit 2023) gibt es ein Überhangmandat für die CSU.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bezirk-oberpfalz.de/pressemeldungen/2023-1/vorlaeufiges-ergebnis-der-bezirkswahl-2023-in-der-oberpfalz |titel=Vorläufiges Ergebnis der Bezirkswahl 2023 in der Oberpfalz |sprache=de |abruf=2023-10-26}}</ref>

==== Bezirkstagspräsident ====
Seit 2008 ist [[Franz Löffler (Politiker)|Franz Löffler]] ([[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]) Bezirkstagspräsident. Seine Stellvertreter sind Lothar Höher (CSU) und [[Thomas Thumann]] (Freie Wähler).

==== Bezirkstag der Oberpfalz in der Wahlperiode von 2023 bis 2028 ====
Der Bezirkstag der Oberpfalz hat in der Wahlperiode 2023 bis 2028 folgende Mitglieder:<ref>[https://www.bezirk-oberpfalz.de/ Die voraussichtliche Zusammensetzung des Bezirkstages der Oberpfalz/Wahlperiode 2023-2028] bei bezirk-oberpfalz.de. Abgerufen am 12. Oktober 2023</ref>

;CSU:
* Bernadette Dechant
* Thomas Ebeling
* Roland Grillmeier
* Lothar Höher
* Franz Löffler, Bezirkstagspräsident
* Martin Preuß
* Heidi Rackl

;Freie Wähler:
* Kerstin Radler
* Tanja Schweiger, Fraktionsvorsitzende
* Thomas Thumann, Stellvertreter des Bezirkstagspräsidenten
* Richard Tischler

;AfD:
* [[Dieter Arnold (Politiker)|Dieter Arnold]]
* Claudia Marino
* [[Manfred Schiller]]

;Bündnis 90/Die Grünen:
* Gabriele Bayer
* Wiebke Richter

;SPD:
* Bruno Lehmeier

==== Bezirkstag der Oberpfalz in der Wahlperiode von 2018 bis 2023 ====
Der Bezirkstag der Oberpfalz hatte in der Wahlperiode 2018 bis 2023 folgende Mitglieder:<ref>[https://www.bezirk-oberpfalz.de/bezirk-verwaltung/der-bezirk-oberpfalz/bezirksorgane/ Bezirksorgane Der Bezirkstag der Oberpfalz] bei bezirk-oberpfalz.de. Abgerufen am 11. Oktober 2023</ref>

;CSU:
* Toni Dutz, Fraktionsvorsitzender
* Thomas Ebeling, Fischerei- und Umweltreferent
* Lothar Höher, Stellvertreter des Bezirkstagspräsidenten
* Franz Löffler, Bezirkstagspräsident
* Marina Mühlbauer
* Martin Preuß
* Heidi Rackl
* Johann Renter, Inklusionsreferent

;Freie Wähler:
* Andreas Michelson
* Tanja Schweiger, Fraktionsvorsitzende
* Thomas Thumann, Stellvertreter des Bezirkstagspräsidenten

;AfD:
* Wolfgang Pöschl, Fraktionsvorsitzender
* Karl Schmid

;Bündnis 90/Die Grünen:
* Gabriele Bayer
* Stefan Christoph, Fraktionsvorsitzender

;SPD:
* Richard Gaßner, Fraktionsvorsitzender, Kulturreferent
* Brigitte Scharf

;FDP:
* Stefan Potschaski

=== Wappen ===
{{Wappenbeschreibung
|Kurzdarstellung = Wappen der Oberpfalz
|Blasonierung = Gespalten durch eine aufsteigende und eingeschweifte rote Spitze, darin zwei schräg gekreuzte silberne Schlüssel; vorne in Schwarz ein linksgewendeter, rot bewehrter und rot gekrönter goldener Löwe, hinten die bayerischen [[Wecke (Heraldik)|Rauten]].
|Zusatz = Das Wappen gibt es seit 1960 (Musterentwurf vom 25. August 1960)
|Quelle = {{HdBG GKZ |9300000|Regierungsbezirk Oberpfalz|abruf=2020-08-06}}
|Begründung = Der steigende goldene Löwe ist der [[Pfälzer Löwe]], das silbern-blaue (weiß-blaue) Rautenmuster die [[Bayerisches Staatswappen|bayerischen Rauten]]. Die schräg gekreuzten silbernen Schlüssel in der roten eingeschweiften Spitze repräsentieren das Wappen der Stadt Regensburg. Es ersetzt den aufgelegten [[Reichsapfel]] als Zeichen der Kurwürde des Landesfürsten (als [[Erztruchsess]]) im ursprünglichen Siegel der Oberpfälzer [[Landstände]] des 16. Jahrhunderts, dem das Oberpfälzer Wappen entstammt. Damit wird auch an die ursprüngliche Bezeichnung des Regierungsbezirkes ''Oberpfalz und Regensburg'' sowie an die 1810 erfolgte Eingliederung der einstmaligen Reichsstadt Regensburg in das [[Königreich Bayern]] erinnert. Das Wappen symbolisiert damit auch die bis ins Mittelalter zurückreichende geschichtliche Tradition des aus dem kurpfälzischen Territorium in Bayern entstandenen kurbayerischen Fürstentums der „Oberen Pfalz“. Denn nach der [[Belehnung]] des bayerischen Herzogs [[Ludwig der Kelheimer|Ludwig I. des Kelheimers]] aus dem Hause Wittelsbach 1214 mit der [[Pfalzgraf]]schaft diente es über Jahrhunderte als gemeinsames heraldisches Symbol der altbayerischen und pfälzischen [[Wittelsbach]]er.
}}

=== Bezirks-Einrichtungen ===
* [[Medizinische Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz|Medizinische Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz (medbo)]]
* [[Oberpfälzer Freilandmuseum Neusath-Perschen|Freilandmuseum Oberpfalz]]
* Sudetendeutsches Musikinstitut
* Berufsfachschule für Musik in Sulzbach-Rosenberg
* Berufsfachschule für Krankenpflege in Regensburg
* Oberpfalz-Studentenwohnheim in Regensburg
* Fachberatung für Fischerei und Teichwirtschaftlicher Beispielsbetrieb in Wöllershof
* [[Jugendbildungsstätte Waldmünchen]] mit bezirklicher Relevanz

== Regierungsbezirk ==
{{Hauptartikel|Regierung der Oberpfalz}}
Der [[Regierungsbezirk]] Oberpfalz ist gebietsmäßig identisch mit dem Bezirk Oberpfalz. Er ist der Zuständigkeitsbereich der staatlichen [[Mittelbehörde]] ''Regierung der Oberpfalz''.

=== Regierungspräsidenten ===
[[Datei:Regensburg 2011 (109).JPG|mini|Regierung der Oberpfalz]]
[[Datei:Karl von Schrenck von Notzing - bayerischer Politiker.jpg|mini|Karl Freiherr von Schrenck von Notzing]]
<!-- weitere Amtsträger bitte mit Amtszeit nachtragen, dabei den Bis-Strich nutzen -->

* [[Max von Lodron]], 1810–1817
* [[Konrad Heinrich von Dörnberg]], 1817–1828
* [[Arnold von Link]], 1829–1831
* [[Eduard von Schenk]], 1831–1841
* [[Friedrich von Zu Rhein]], 1841–1847
* [[Karl von Schrenck von Notzing]], 1847
* [[Georg Karl von Welden]], 1847
* [[Friedrich von Zu Rhein]], 1847–1849
* [[Karl Joseph von Künsberg-Langenstadt]], 1849–1863
* [[Max von Gutschneider]], 1863–1868
* [[Max von Pracher]], 1868–1888
* [[Friedrich von Ziegler (Verwaltungsjurist)|Friedrich von Ziegler]], 1888–1894
* [[Hartmann Fugger von Kirchberg|Hartmann Graf Fugger von Kirchberg und Weißenhorn]], 1894–1899
* [[Karl Theodor von Lutz]], 1899–1905
* [[Friedrich von Brettreich]], 1905–1907
* [[Anton von Aretin (Verwaltungsjurist)|Anton von Aretin]], 1907–1917
* [[Wolfgang Pöll]], 1917–1918
* [[Hubert von Gumppenberg-Peuerbach]], 1918–1921
* [[Theodor von Winterstein]], 1921–1927
* [[Ludwig von Rücker]], 1927–1930
* [[Julius Hahn (Verwaltungsjurist)|Julius Hahn]], 1930–1932
* [[Heinrich Wirschinger]], 1932–1934
* [[Franz Schwede]], 1934
* [[Wilhelm von Holzschuher]], 1934–1939
* [[Friedrich Wimmer (Verwaltungsjurist)|Friedrich Wimmer]], 1939–1943, seit 1940 überwiegend in den Niederlanden tätig
** Regierungsvizepräsident Hermann Edler von Gäßler, 1940–1943
* [[Gerhard Bommel]], 1943–1945
* [[Ernst Falkner]], 1945
* [[Franz Wein]], 1945–1952
* [[Josef Ulrich (Verwaltungsjurist)|Josef Ulrich]], 1952–1959
* [[Georg Zizler (Verwaltungsjurist)|Georg Zizler]], 1959–1962
* [[Ernst Emmerig (Verwaltungsjurist)|Ernst Emmerig]], 1962–1981
* [[Karl Krampol]], 1981–1993
* [[Alfons Metzger]], 1994–1999
* [[Wilhelm Weidinger]], 1999–2004
* [[Wolfgang Kunert (Verwaltungsjurist)|Wolfgang Kunert]], 2004–2008
* [[Brigitta Brunner]], 2008–2014
* [[Axel Bartelt]], 2014–2022
* [[Walter Jonas (Verwaltungsjurist)|Walter Jonas]], seit 2022<ref>{{Internetquelle |url=https://www.regierung.oberpfalz.bayern.de/presse/aktuelle_meldungen/2022_amtsuebergabe/ |titel=Wechsel an der Spitze der Regierung der Oberpfalz - Regierung der Oberpfalz |abruf=2022-02-01}}</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
=== Landschaft ===
*''Bedeutende Oberpfälzer'' von Sigfried Färber, Verlag Pustet 1981 ISBN 3-7917-0723-X
* Franz X. Bogner: ''Die Oberpfalz aus der Luft''. Pustet, Regensburg 2010, ISBN 978-3-7917-2249-8.
* Radu Chinta: ''Alte Abbaugebiete für Braunkohle im Fichtelgebirge und in der nördlichen Oberpfalz.'' Geologische Blätter für Nordost-Bayerns, Band 33, Heft 3–4, Erlangen 1983.
* Günter Moser, [[Bernhard Setzwein]]: ''Weites Land, weite Blicke. Die Oberpfalz'' (Bild-Text-Band). Buch- und Kunstverlag Oberpfalz, Amberg 2008, ISBN 978-3-935719-46-9.
* [[Ursula Pfistermeister]]: ''Himmlische Ansichten. Oberpfalz im Luftbild''. Buch- & Kunstverlag Oberpfalz, Amberg 1998, ISBN 3-924350-69-8.


=== Geschichte ===
{{Navigationsleiste Regierungsbezirke in Bayern}}
* Sigfrid Färber: ''Bedeutende Oberpfälzer''. Pustet, Regensburg 1981. ISBN 3-7917-0723-X.
* [[Gerhard Köbler]]: ''Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart.'' 7., vollständig überarbeitete Auflage. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1.
* Günter Moser, Bernhard Setzwein, Mathias Conrad: ''Oberpfälzer Burgen. Eine Reise zu den Zeugen der Vergangenheit'' (Bild-Text-Band). 2004; 2., überarb. Aufl., Buch- und Kunstverlag Oberpfalz, Amberg 2009, ISBN 3-935719-25-6.
* Günther Rambach: ''Hakenkreuz und Martinskirche. Schicksalsjahre in der Oberpfalz 1933–1959''. Ensdorf 2010, ISBN 978-3-00-031635-7.
* Anna Schiener: ''Kleine Geschichte der Oberpfalz''. Pustet, Regensburg 2011. ISBN 978-3-7917-2325-9.
* Georg Schrott, Christian Malzer, Manfred Knedlik (Hrsg.): ''ARMARIUM. Buchkultur in Oberpfälzer Klöstern''. Provinzialbibliothek, Amberg 2016, ISBN 978-3-9817968-0-3.
* Tobias Appl, Manfred Knedlik (Hrsg.): ''Oberpfälzer Klosterlandschaft. Die Klöster, Stifte und Kollegien der Oberen Pfalz.'' Regensburg 2016, ISBN 978-3-7917-2759-2.


=== Sprache und Literatur ===
[[Kategorie:Regierungsbezirk (Deutschland)|Oberpfalz]]
* [[Bernhard M. Baron]]: ''Litera-Tour durch die Oberpfalz''. In: ''50 Jahre Tourismusverband Ostbayern. Von der Reklame zum Internet'' (Festschrift), Regensburg 1999, S. 83–86, ISBN 3-928755-38-2.
[[Kategorie:Oberpfalz|!]]
* Martin Stangl: ''Wörterböijchl Oberpfälzisch-Deutsch / Deutsch-Oberpfälzisch''. [[G. Taubaldsche Buchhandlung|Verlag Stangl & Taubald]], Weiden 2004, ISBN 3-924783-33-0.
[[Kategorie:Ostbayern]]
* Martin Stangl: ''Neis Wörterböijchl Oberpfälzisch-Deutsch / Deutsch-Oberpfälzisch''. [[G. Taubaldsche Buchhandlung|Verlag Stangl & Taubald]], Weiden 2004, ISBN 978-3-924783-36-5.
* [[Ernst Schwarz (Germanist)|Ernst Schwarz]]: ''Sprache und Siedlung in Nordostbayern'' (Erlanger Beiträge zur Sprach- und Kunstwissenschaft 4), Nürnberg 1960.
* Hubert Treml: ''Hawadehre – Oberpfälzisch in 50 × 2 Minuten''. [[G. Taubaldsche Buchhandlung|Verlag Stangl & Taubald]], Weiden 2009, ISBN 978-3-924783-46-4.

== Weblinks ==
{{Portal|Oberpfalz}}
{{Wikisource}}
{{Commonscat|Upper Palatinate|Oberpfalz}}
{{Wiktionary}}
{{Wikivoyage}}
* [http://www.regierung.oberpfalz.bayern.de/ Website der Regierung der Oberpfalz]
* [http://www.bezirk-oberpfalz.de/ Website des Bezirkes Oberpfalz]
* {{LStDV GKZ|093}}
* {{DNB-Portal|4042961-1}}

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Navigationsleiste Regierungsbezirke in Bayern}}
{{Coordinate|NS=49.4283|EW=12.1799|type=adm1st|region=DE-BY}}
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[[Kategorie:Oberpfalz| ]]
[[en:Upper Palatinate]]
[[Kategorie:Bezirk (Bayern)]]
[[eo:Supra Palatinato]]
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[[fr:Haut-Palatinat]]
[[it:Alto Palatinato]]
[[pl:Górny Palatynat]]
[[pt:Oberpfalz]]

Aktuelle Version vom 18. Mai 2025, 20:32 Uhr

Oberpfalz
Wappen
Wappen
Flagge
Flagge
Staat: Deutschland
Bundesland: Bayern
Verwaltungssitz: Regensburg
Größte Städte: 1. Regensburg
2. Weiden in der Oberpfalz
3. Amberg
4. Neumarkt in der Oberpfalz
Fläche: 9.691,03 km²
Einwohner: 1.116.135 (31. Dezember 2023[1])
Bevölkerungsdichte: 115 Einwohner je km²
Bezirkstagspräsident: Franz Löffler (CSU)
Regierungspräsident: Walter Jonas
Webpräsenz:
Lage der Oberpfalz in Bayern Lage der Oberpfalz in Deutschland
Lage in Bayern und Deutschland

Die Oberpfalz ist ein Regierungsbezirk und flächengleich auch ein Bezirk (dritte kommunale Ebene) im Nordosten des Freistaates Bayern. Sie grenzt an Tschechien und an die bayerischen Regierungsbezirke Oberbayern, Niederbayern, Mittelfranken und Oberfranken.

Verwaltungssitz des Bezirks Oberpfalz und Sitz der Regierung der Oberpfalz ist Regensburg. Bis zum Jahr 1954 wurden die Regierungsbezirke Niederbayern und Oberpfalz gemeinsam verwaltet.

Der Name Oberpfalz leitet sich von der historischen Oberpfalz ab.

Aktuelle Gliederung

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Der Regierungsbezirk Oberpfalz umfasst drei kreisfreie Städte und sieben Landkreise:

Kreisfreie Städte

  1. Amberg
  2. Regensburg
  3. Weiden

Landkreise

  1. Landkreis Amberg-Sulzbach
  2. Landkreis Cham
  3. Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz
  4. Landkreis Neustadt an der Waldnaab
  5. Landkreis Regensburg
  6. Landkreis Schwandorf
  7. Landkreis Tirschenreuth

Vor der Kreisreform

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Vor der Landkreisreform am 1. Juli 1972 hatte der Regierungsbezirk Oberpfalz fünf kreisfreie Städte und neunzehn Landkreise.

Alte Landkreisgrenzen

Kreisfreie Städte:

Landkreise:

Von 1939 bis 1945 gehörte zu Niederbayern-Oberpfalz ein Teil des Sudetenlands, das nach dem Münchner Abkommen von 1938 von der Tschechoslowakei annektiert worden war.[2] Aus diesem Gebiet im Böhmerwald wurden drei Landkreise gebildet:

Vom Landkreis Markt Eisenstein wurden 1940 11 Gemeinden abgetrennt und dem Landkreis Waldmünchen zugeteilt.[3]

Bevölkerungsentwicklung

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Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1840 1871 1900 1925 1939 1950 1961 1970 1987 2004 2016 2018 2020
Einwohner 459.571 501.950 558.394 636.845 694.742 905.822 898.580 963.833 969.858 1.090.289 1.098.378 1.109.269 1.112.267

Die Statistik spiegelt ein gleichmäßiges Wachstum wider; das sollte aber nicht überbewertet werden. Lokal gab es teilweise gravierende Unterschiede. Momentan wachsen Stadt und Landkreis Regensburg dynamisch, während im Norden der Oberpfalz die Bevölkerungszahlen seit 20 Jahren rückläufig sind.[4] Der Ausländeranteil liegt aktuell (2018) bei 8,75 % und damit deutlich unter dem bayerischen Durchschnitt (13,20 %).[5] Einem Sterbeüberschuss von 2960 Personen stand 2015 ein Wanderungszugewinn von 12.138 Personen gegenüber. 2017 betrug der Sterbeüberschuss 1963 Personen bei 9982 Geburten. Eine positive natürliche Bevölkerungsentwicklung wies (2017) nur die Stadt Regensburg auf (+201 Personen).

Fast die gesamte Oberpfalz gehört zum bairischen Sprachraum.

Im Norden und in der Mitte der Oberpfalz wird Nordbairisch gesprochen, im Süden der Oberpfalz, ab Waldmünchen und Burglengenfeld, beginnt ein breiter sprachlicher Mischraum zwischen Nord- und Mittelbairisch. Im Chamer Becken tendieren die Mundarten zum Niederbayerischen und im Regensburger Raum eher nach Oberbayern. Es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen Sprechern aus Regensburg und Straubing, obwohl auch Straubing noch zu dieser Mischzone gehört.

Das Nordbairische ist eine urtümliche Variante des Bairischen, die noch viele Archaismen bewahrt, die im zentralen mittelbairischen Sprachraum schon ausgestorben sind. Es hat viele lautliche Eigenheiten, die es teilweise mit den benachbarten ostfränkischen Dialekten teilt. Das Nordbairische zeichnet sich besonders durch die „gestürzten Diphthonge“ (voraus lagen mhd. uo, ië und üe) und die diphthongierten mittelhochdeutschen Langvokale â, ô, ê und œ aus; beispielsweise entsprechen den standarddeutschen Wörtern Bruder, Brief und müde (monophthongierte Vokale) hier Brouda, Brejf und mejd (zuerst Monophthongierung, danach erneute Diphthongierung) anstatt Bruada, Briaf und miad (erhaltene Diphthonge) wie im Mittelbairischen südlich der Donau. Weiterhin entspricht beispielsweise dem standarddeutschen Schaf hier Schòuf (mittelbair. Schòòf), rot hier ròut/rout (mittelbair. rot/rout), Schnee hier Schnèj (mittelbair. Schnèè), oder böse hier bèjs (mittelbair. bèès).

Bei den Dialekten im Westen und im Nordwesten des nordbairischen Sprachraums ist charakteristisch auch eine Hebung der Vokale e (und ö nach Entrundung) und o zu i und u zu verzeichnen, beispielsweise Vuugl und Viigl, im Gegensatz zu den südlicheren Formen Voogl und Veegl für standardsprachlich Vogel und Vögel. Diese Hebung gilt auch als charakteristisches (ost-)fränkisches Merkmal. Im Nordosten des Sprachraums werden diese Laute zu den Diphthongen ua und ia, also Vuagl und Viagl.

Verkleinerungs- und Koseformen enden in der Mehrzahl meist auf -(a)la, in der Einzahl auf -(a)l, beispielsweise Moidl = Mädchen, d’ Moi(d)la = die Mädchen. Die Endung -en nach k, ch und f ist in den nördlicheren nordbairischen Dialekten als Konsonant erhalten geblieben, beispielsweise hockn, stechn, hoffn, Soifn (= Seife). In den südlicheren nordbairischen Dialekten ist sie wie in den mittelbairischen weiter im Süden zu -a geworden, also hocka, stecha, hoffa, Soifa. Kennzeichnend ist auch die Form niad für mittelbairisch net und die vielfältigen Formen des Personalpronomens für die 2. Person Plural: enk, enks, ees, èts, deets, diits, diats u. a.

Größte Städte der Oberpfalz

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Stadt Landkreis Einwohner 1 Bild
Regensburg kreisfrei 152.270 Regensburger Dom
Weiden kreisfrei 42.535 Weidener Rathaus
Amberg kreisfrei 42.052 Stadtbrille und St. Martin Amberg
Neumarkt Neumarkt in der Oberpfalz 40.243 Neumarkter Altstadt
Schwandorf Schwandorf 29.020
1 
Stand: 31. Dezember 2020

Die Oberpfalz ist eine Landschaft mit Mittelgebirgen und in den flacheren Regionen mit zahlreichen Weihern und Seen. Sie hat im Vergleich zu anderen Regionen in Deutschland eher ländlichen Charakter, ist dünner besiedelt und grenzt (im Uhrzeigersinn von Norden aus) an Oberfranken, Tschechien, Niederbayern, Oberbayern und Mittelfranken.

Bemerkenswerte Landschaften sind:

Die Oberpfalz ist ein Vulkangebiet, welches im Tertiär mit ca. 150 Vulkanen aktiv war. Zusammen mit dem tschechischen Westböhmen fand eine jüngere vulkanische Aktivität im Pleistozän am Eisenbühl, dem Kammerbühl und dem Neualbenreuther Maar statt.[7][8]

Der geografische Mittelpunkt der Oberpfalz befindet sich auf dem Gemeindegebiet des Marktes Schwarzenfeld. Der von der Bayerischen Vermessungsverwaltung errechnete Punkt liegt in einer ehemaligen, mittlerweile gefluteten Tongrube in der Nähe des Ortsteiles Frotzersricht (Position).[9]

Im Regierungsbezirk gibt es 62 Naturschutzgebiete, 86 Landschaftsschutzgebiete, 95 FFH-Gebiete, 14 EU-Vogelschutzgebiete und mindestens 570 Geotope (Stand März 2017). Das größte Naturschutzgebiet im Bezirk ist die Regentalaue zwischen Cham und Pösing.

Siehe auch:

Historisch ist die Oberpfalz mit dem bayerischen Nordgau des 7. bis 14. Jahrhunderts identisch. Der Name des Regierungsbezirkes Oberpfalz steht im direkten Zusammenhang mit dem Begriff der Königspfalz und dem davon abgeleiteten Namen der Kurpfalz (siehe auch Pfalz (Bayern)).

Nach dem Tod Ludwigs II. des Strengen teilte sich das Haus Wittelsbach 1329 (Hausvertrag von Pavia) in die ältere, pfälzische und die jüngere, bayerische Linie, wobei die Pfälzer Linie einen Teil der Gebiete in Nordbayern erhielt, die später zur Unterscheidung von der am Rhein gelegenen Unterpfalz Obere Pfalz gen Bayern genannt wurden. Aus dieser Bezeichnung entstand Anfang des 19. Jahrhunderts der Name Oberpfalz im Zuge der Neuordnung des Königreiches Bayern. Die Oberpfalz wurde seit 1329 von Heidelberg aus regiert; sie wurde im 16. Jahrhundert protestantisch. Nach der Niederlage des Kurfürsten Friedrich V. in der Schlacht am Weißen Berg bei Prag am 8. November 1620 wurden die kurpfälzischen Teile der Oberpfalz 1621 von Bayern besetzt, rekatholisiert und 1628 annektiert. Die oberpfälzischen Gebiete der Herzogtümer Pfalz-Neuburg und Pfalz-Sulzbach blieben unangetastet. Die Verlagerung der Handelsstraßen nach Prag und Nürnberg, die Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges sowie die Vertreibung der Protestanten, die nicht zur katholischen Kirche übertreten wollten, verursachten einen wirtschaftlichen Niedergang der Oberpfalz.

Karte der Oberpfalz um 1700

Für die nunmehr kurbayerische Oberpfalz wurde das Rentamt Amberg eingerichtet. Der Süden der heutigen Oberpfalz, etwa südlich von Chamb und Regen, gehörte schon vor dem Dreißigjährigen Krieg zum niederbayerischen Rentamt Straubing.

Von 1806 bis 1808 wurde das Königreich Bayern in fünfzehn Kreise eingeteilt, deren Namen sich nach Flüssen richteten. Der Regenkreis umfasste zunächst dreizehn Landgerichte und seit 1809 die kreisunmittelbare Stadt Straubing. 1810 wurde er erheblich vergrößert, unter anderem durch das Fürstentum Regensburg. Danach wurde Regensburg Sitz des Generalkreiskommissariats. Der Regenkreis gab aber auch Gebiete an den Unterdonaukreis ab.

Bei der von König Ludwig I. veranlassten Gebietsreform vom 29. November 1837, bei der man sich auf die historischen Landesbezeichnungen besann, erfolgte die Umbenennung in Kreis Oberpfalz und Regensburg und die Erweiterung um Teile des Obermainkreises. Zum 1. April 1932 wurden die Regierungsbezirke Niederbayern und Oberpfalz und Regensburg im Rahmen eines Programms zur Staatsvereinfachung zum Regierungsbezirk Niederbayern und Oberpfalz mit dem Sitz der Regierung in Regensburg zusammengelegt. Ab dem Zusammenschluss entfiel beim Regierungsbezirk Oberpfalz der Zusatz und Regensburg.[10] 1939 wurde der Regierungsbezirk Niederbayern-Oberpfalz um die bis zum Münchner Abkommen 1938 zur Tschechoslowakei gehörenden und 1945 wieder zu ihr zurückgekehrten Landkreise Bergreichenstein, Markt Eisenstein und Prachatitz erweitert. Gemäß Art. 185 der Bayerischen Verfassung von 1946 (BV) wurden die Regierungsbezirke (Kreise) zum 1. April 1948[11] in ihrer bis 1932 bestehenden Form wiederhergestellt. Die Gebietsreform in Bayern brachte ab 1971 einige Änderungen der innerbayerischen Grenzen.

Der Regierungsbezirk Oberpfalz wird von folgenden Eisenbahnstrecken mit Personenverkehr durchquert:

Darüber hinaus gibt es eine Reihe von ehemaligen Bahnstrecken und Bahnstrecken ohne Personenverkehr wie z. B. die Bahnstrecke Neumarkt–Dietfurt.

Bundesautobahnen

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Über das Gebiet der Oberpfalz verlaufen folgende Fernstraßen:

Die Wirtschaft der Oberpfalz hat in den Jahren 1994 bis 2004 einen Wandel durchlebt. So nahmen die Erwerbstätigen in diesem Zeitraum im primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) ab, die Zahl der Erwerbstätigen im produzierenden Gewerbe sank ebenfalls. Die Erwerbstätigen im Dienstleistungssektor nahmen jedoch um 18,8 % zu. Da dies mit ca. 64 % Anteil an der Bruttowertschöpfung der bestimmende Sektor ist, nahmen die Erwerbstätigen damit insgesamt um 5,6 % zu. Heutzutage hat sich aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung die Arbeitslosenquote auf 4,6 % zurückgebildet. Gemessen am BIP gehört die Oberpfalz zu den wohlhabenderen Regionen der EU mit einem Index von 130 (EU27: 100, Deutschland: 123) (2011). Die Wirtschaftskraft des Regierungsbezirkes variiert relativ stark zwischen der nördlichen und der südlichen Oberpfalz.

Die Wirtschaft ist insgesamt geprägt von klein- und mittelständischen Unternehmen, von denen einige zu den Führenden ihrer Branche zählen. Ebenso ist der Tourismus ein großer wirtschaftlicher Faktor. Die Landwirtschaft und die Teichwirtschaft, die vor allem in den nördlichen Regionen der Oberpfalz auftritt, haben gesamtwirtschaftlich gesehen eher eine kleine Rolle inne. Industrielle Strukturen sind am stärksten im Großraum Regensburg vertreten, der in den vergangenen 25 Jahren eine beachtliche wirtschaftliche Dynamik entwickelt hat. Neben BMW, der Krones AG, Infineon und Continental produzieren eine Reihe weiterer Unternehmen in und um Regensburg. Regensburg ist nach München der zweitstärkste Biotechnologiestandort Bayerns (bundesweit Rang 5).

Auf Landkreis-Ebene steht der Kreis Schwandorf in der Oberpfalz an erster Stelle beim Steueraufkommen. Es gibt 300 Industriebetriebe mit ca. 16.000 Arbeitsplätzen. Die namhaftesten Unternehmen sind u. a. die MEILLERGHP GmbH, die Benteler Automobiltechnik GmbH und die Nabaltec AG in Schwandorf, der Innovationspark Wackersdorf auf dem ehemaligen WAA-Gelände (BMW), die Läpple AG mit Werk in Teublitz, die F.EE GmbH in Neunburg vorm Wald, die Gerresheimer AG mit den Standorten Wackersdorf/Pfreimd und die Heidelberg Cement AG in Burglengenfeld.

Der intensive Bergbau in der Oberpfalz bewirkte einen starken wirtschaftlichen Aufschwung und machte die Region zu einem Zentrum der Eisenerzgewinnung und -verhüttung in Europa. Auch später noch bis in die 1980er Jahre wurden die Erzvorkommen der Region wirtschaftlich ausgebeutet. Bis etwa 1990 bzw. 2002 war die Eisen- und Stahlindustrie (Maxhütte mit den Standorten Sulzbach-Rosenberg und Maxhütte-Haidhof; ein verbliebener Schwerindustrierest ist die Luitpoldhütte in Amberg) in Verbindung mit bedeutenden Vorkommen von Eisenerz (in Auerbach in der Oberpfalz) und Braunkohle (in Wackersdorf) ein bestimmender Wirtschaftsfaktor.

Aufgrund ihrer Randlage am Eisernen Vorhang wurde die Oberpfalz seit den 1950er Jahren zu einem Stationierungsschwerpunkt der Seventh United States Army und der neugegründeten Bundeswehr. Die Militärpräsenz ist seitdem ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in dem strukturschwachen Raum um den Truppenübungsplatz Grafenwöhr, auch wenn das Ende des Kalten Krieges seit Anfang der 1990er Jahre eine deutliche Truppenreduzierung mit sich brachte.

Touristische Anziehungspunkte sind der Oberpfälzer Wald, das Stiftland und der Steinwald im Norden, die aus dem Tagebau hervorgegangene Seenlandschaft bei Schwandorf in der Mitte, die Jurahöhen im Westen sowie das untere Naabtal und die Bezirkshauptstadt Regensburg im Süden. Bei Nabburg betreibt der Bezirk das Freilandmuseum Oberpfalz.

Im nationalen und internationalen Tourismus besser bekannt ist der Bayerische Wald, der sowohl in der Oberpfalz als auch im benachbarten Niederbayern gelegen ist. Dort ist eine alte Tradition der Glasbläserkunst vorhanden, die in Zwiesel, Bayerisch Eisenstein und angrenzenden Orten auch touristisch genutzt wird. Eine wichtige Rolle in Ostbayern spielen der Naturpark Oberpfälzer Wald, der Naturpark Oberer Bayerischer Wald und der Naturpark Bayerischer Wald. Die Region Oberpfalz ist als eine der preiswertesten deutschen Ferienregionen bekannt; die Preise von Gaststätten und für Beherbergungen sind auf vergleichsweise günstigem Niveau.

Die Marktgemeinde Plößberg zeichnet die hohe Dichte an industriellen Niederlassungen aus. Darunter zählen die Betriebe Ziegler Holzindustrie KG, Erdenwerk Gregor Ziegler, Kartonagenwerk Liebenstein und Horn Glas Industries AG. Der Betrieb Ziegler Holzindustrie KG, das Erdenwerk Ziegler und die Firma Horn Glas Industries AG wurden von 2004 bis 2010 durch den bayerischen Staatsminister Otto Wiesheu bzw. Martin Zeil zu den Bayerns best 50 Betrieben ausgezeichnet.

Siehe auch: Liste von Pfarrhäusern in Bayern (Oberpfalz)
Siehe auch: Liste von Burgen und Schlössern in der Oberpfalz

Regensburg: Dom und Altstadt
Naab bei Schwandorf mit dem Schloss Fronberg
Burgruine in Flossenbürg im Lkr. Neustadt/Waldnaab
Schloss Wörth an der Donau
Burgruine Wolfstein bei Neumarkt

Der Bezirk Oberpfalz bildet gemeinsam mit den anderen bayerischen Bezirken die dritte kommunale Ebene des Bundeslandes. Die Kernaufgaben des Bezirks liegen im sozialen und kulturellen Bereich. Die Organe des Bezirks sind der Bezirkstag, der Bezirksausschuss und der Bezirkstagspräsident (Art. 21 Bezirksordnung – BezO).

Das Königreich Bayern hatte noch vor Preußen sein Gebiet 1806 in Kreise gegliedert. 1828 bis 1919 bestand für die Oberpfalz (Regenkreis bis 1837) als Vertretungsgremium ein Landrat(h), von 1919 bis 1945 war der entsprechende Begriff Kreistag (ab 1932 Zusammenlegung mit Niederbayern als Kreistag von Niederbayern und der Oberpfalz). Die Bezeichnung „Kreis“ wurde in der NS-Zeit jedoch der preußischen Bezeichnung „Bezirk“ angeglichen und im Jahre 1939 wurden andererseits die „Bezirksämter“ in „Landkreise“ umbenannt, was die Verfassung des Freistaates Bayern jedoch kurz nach dem Zweiten Weltkrieg ignorierte. Die trotz der Regelung in der Verfassung als Bezirkstage bezeichneten Kommunalparlamente wurden 1954 zum ersten Mal nach dem Zweiten Weltkrieg wieder gewählt.

Bezirkstagspräsidenten seit 1954
     
Insgesamt 17 Sitze

Zusammensetzung

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Zusammensetzungen des Oberpfälzer Bezirkstags:
Wahl CSU SPD FW Grüne FDP NPD BP GB/BHE ÖDP Linke AfD Gesamt
2023[12] 7 1 4 2 3 17
2018[13] 8 2 3 2 1 2 18
2013[14] 8 3 2 1 1 1 16
2008 9 4 2 1 1 17
2003 11 4 1 1 17
1998 11 7 1 19
1994 11 7 1 19
1990 12 6 1 19
1986 11 7 1 19
1982 12 6 1 19
1978 13 6 19
1974 14 5 19
1970 13 6 19
1966 11 7 1 19
1962 13 7 20
1958 12 6 1 1 20
1954 10 6 1 2 1 20

Im amtierenden Bezirkstag (seit 2023) gibt es ein Überhangmandat für die CSU.[15]

Bezirkstagspräsident

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Seit 2008 ist Franz Löffler (CSU) Bezirkstagspräsident. Seine Stellvertreter sind Lothar Höher (CSU) und Thomas Thumann (Freie Wähler).

Bezirkstag der Oberpfalz in der Wahlperiode von 2023 bis 2028

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Der Bezirkstag der Oberpfalz hat in der Wahlperiode 2023 bis 2028 folgende Mitglieder:[16]

CSU
  • Bernadette Dechant
  • Thomas Ebeling
  • Roland Grillmeier
  • Lothar Höher
  • Franz Löffler, Bezirkstagspräsident
  • Martin Preuß
  • Heidi Rackl
Freie Wähler
  • Kerstin Radler
  • Tanja Schweiger, Fraktionsvorsitzende
  • Thomas Thumann, Stellvertreter des Bezirkstagspräsidenten
  • Richard Tischler
AfD
Bündnis 90/Die Grünen
  • Gabriele Bayer
  • Wiebke Richter
SPD
  • Bruno Lehmeier

Bezirkstag der Oberpfalz in der Wahlperiode von 2018 bis 2023

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Der Bezirkstag der Oberpfalz hatte in der Wahlperiode 2018 bis 2023 folgende Mitglieder:[17]

CSU
  • Toni Dutz, Fraktionsvorsitzender
  • Thomas Ebeling, Fischerei- und Umweltreferent
  • Lothar Höher, Stellvertreter des Bezirkstagspräsidenten
  • Franz Löffler, Bezirkstagspräsident
  • Marina Mühlbauer
  • Martin Preuß
  • Heidi Rackl
  • Johann Renter, Inklusionsreferent
Freie Wähler
  • Andreas Michelson
  • Tanja Schweiger, Fraktionsvorsitzende
  • Thomas Thumann, Stellvertreter des Bezirkstagspräsidenten
AfD
  • Wolfgang Pöschl, Fraktionsvorsitzender
  • Karl Schmid
Bündnis 90/Die Grünen
  • Gabriele Bayer
  • Stefan Christoph, Fraktionsvorsitzender
SPD
  • Richard Gaßner, Fraktionsvorsitzender, Kulturreferent
  • Brigitte Scharf
FDP
  • Stefan Potschaski
Wappen der Oberpfalz
Wappen der Oberpfalz
Blasonierung: „Gespalten durch eine aufsteigende und eingeschweifte rote Spitze, darin zwei schräg gekreuzte silberne Schlüssel; vorne in Schwarz ein linksgewendeter, rot bewehrter und rot gekrönter goldener Löwe, hinten die bayerischen Rauten.“[18]
Wappenbegründung: Der steigende goldene Löwe ist der Pfälzer Löwe, das silbern-blaue (weiß-blaue) Rautenmuster die bayerischen Rauten. Die schräg gekreuzten silbernen Schlüssel in der roten eingeschweiften Spitze repräsentieren das Wappen der Stadt Regensburg. Es ersetzt den aufgelegten Reichsapfel als Zeichen der Kurwürde des Landesfürsten (als Erztruchsess) im ursprünglichen Siegel der Oberpfälzer Landstände des 16. Jahrhunderts, dem das Oberpfälzer Wappen entstammt. Damit wird auch an die ursprüngliche Bezeichnung des Regierungsbezirkes Oberpfalz und Regensburg sowie an die 1810 erfolgte Eingliederung der einstmaligen Reichsstadt Regensburg in das Königreich Bayern erinnert. Das Wappen symbolisiert damit auch die bis ins Mittelalter zurückreichende geschichtliche Tradition des aus dem kurpfälzischen Territorium in Bayern entstandenen kurbayerischen Fürstentums der „Oberen Pfalz“. Denn nach der Belehnung des bayerischen Herzogs Ludwig I. des Kelheimers aus dem Hause Wittelsbach 1214 mit der Pfalzgrafschaft diente es über Jahrhunderte als gemeinsames heraldisches Symbol der altbayerischen und pfälzischen Wittelsbacher.

Das Wappen gibt es seit 1960 (Musterentwurf vom 25. August 1960)

Bezirks-Einrichtungen

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Regierungsbezirk

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Der Regierungsbezirk Oberpfalz ist gebietsmäßig identisch mit dem Bezirk Oberpfalz. Er ist der Zuständigkeitsbereich der staatlichen Mittelbehörde Regierung der Oberpfalz.

Regierungspräsidenten

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Regierung der Oberpfalz
Karl Freiherr von Schrenck von Notzing
  • Franz X. Bogner: Die Oberpfalz aus der Luft. Pustet, Regensburg 2010, ISBN 978-3-7917-2249-8.
  • Radu Chinta: Alte Abbaugebiete für Braunkohle im Fichtelgebirge und in der nördlichen Oberpfalz. Geologische Blätter für Nordost-Bayerns, Band 33, Heft 3–4, Erlangen 1983.
  • Günter Moser, Bernhard Setzwein: Weites Land, weite Blicke. Die Oberpfalz (Bild-Text-Band). Buch- und Kunstverlag Oberpfalz, Amberg 2008, ISBN 978-3-935719-46-9.
  • Ursula Pfistermeister: Himmlische Ansichten. Oberpfalz im Luftbild. Buch- & Kunstverlag Oberpfalz, Amberg 1998, ISBN 3-924350-69-8.
  • Sigfrid Färber: Bedeutende Oberpfälzer. Pustet, Regensburg 1981. ISBN 3-7917-0723-X.
  • Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 7., vollständig überarbeitete Auflage. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1.
  • Günter Moser, Bernhard Setzwein, Mathias Conrad: Oberpfälzer Burgen. Eine Reise zu den Zeugen der Vergangenheit (Bild-Text-Band). 2004; 2., überarb. Aufl., Buch- und Kunstverlag Oberpfalz, Amberg 2009, ISBN 3-935719-25-6.
  • Günther Rambach: Hakenkreuz und Martinskirche. Schicksalsjahre in der Oberpfalz 1933–1959. Ensdorf 2010, ISBN 978-3-00-031635-7.
  • Anna Schiener: Kleine Geschichte der Oberpfalz. Pustet, Regensburg 2011. ISBN 978-3-7917-2325-9.
  • Georg Schrott, Christian Malzer, Manfred Knedlik (Hrsg.): ARMARIUM. Buchkultur in Oberpfälzer Klöstern. Provinzialbibliothek, Amberg 2016, ISBN 978-3-9817968-0-3.
  • Tobias Appl, Manfred Knedlik (Hrsg.): Oberpfälzer Klosterlandschaft. Die Klöster, Stifte und Kollegien der Oberen Pfalz. Regensburg 2016, ISBN 978-3-7917-2759-2.

Sprache und Literatur

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Wikisource: Oberpfalz – Quellen und Volltexte
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Wikivoyage: Oberpfalz – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2023; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
  2. Gesetz über die Gliederung der sudetendeutschen Gebiete vom 25. März 1939 (RGBl. I S. 745)
  3. Bekanntmachung über die Änderung der Gebiete der Landkreise Markt Eisenstein und Waldmünchen. Vom 9. Juli 1940 (GVBl. Nr. 20/1940, S. 136)
  4. Regierungsbezirk Oberpfalz 2018. (PDF) Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten. Statistisches Landesamt Bayern;
  5. Zuwanderung bremst demographischen Abwärtstrend. Mehr Einwohner in Bayern. 15. Juli 2016;.
  6. Landschaftssteckbrief 6401: Donauniederung zwischen Regensburg und Vilshofen. BfN, 1. März 2012;.
  7. Das Oberpfälzer Vulkangebiet. „Blick Aktuell“, 29. September 2017, abgerufen am 31. August 2018.
  8. Geo-Newsletter Bayern Nr 28 / LfU-Bohrung bestätigt jüngsten Vulkanismus in Nordostbayern. (PDF) Bayerisches Landesamt für Umwelt, 29. August 2015, abgerufen am 31. August 2018.
  9. FÜRACKER: SCHWARZENFELD IST DER MITTELPUNKT DER OBERPFALZ – Bayerische Vermessungsverwaltung errechnet geographische Mitte in der Marktgemeinde | Bayerisches Landesportal. Abgerufen am 15. Oktober 2021.
  10. Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Bestand und Gebiet von 1840 bis 1987. Heft 451 der Beiträge zur Statistik Bayerns, hg. vom Bayerischen Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung 1991, S. 6
  11. Gesetz Nr. 107 zur Wiederherstellung der Kreise Niederbayern, Oberpfalz, Oberfranken und Mittelfranken vom 20. April 1948 (GVBl. Nr. 11/1948, S. 79)
  12. Bezirk Oberpfalz – Bezirkstag
  13. Bezirk Oberpfalz – Bezirkstag
  14. Bezirk Oberpfalz – Wahlergebnis 2018 / Sitzeberechnung
  15. Vorläufiges Ergebnis der Bezirkswahl 2023 in der Oberpfalz. Abgerufen am 26. Oktober 2023.
  16. Die voraussichtliche Zusammensetzung des Bezirkstages der Oberpfalz/Wahlperiode 2023-2028 bei bezirk-oberpfalz.de. Abgerufen am 12. Oktober 2023
  17. Bezirksorgane Der Bezirkstag der Oberpfalz bei bezirk-oberpfalz.de. Abgerufen am 11. Oktober 2023
  18. Wappen von Regierungsbezirk Oberpfalz in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 6. August 2020.
  19. Wechsel an der Spitze der Regierung der Oberpfalz - Regierung der Oberpfalz. Abgerufen am 1. Februar 2022.

Koordinaten: 49° 26′ N, 12° 11′ O