„Jabel“ – Versionsunterschied
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{{Begriffsklärungshinweis}} |
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{| cellpadding="2" style="float: right; width: 307px; background: #e3e3e3; margin-left: 1em; border-spacing: 1px;" |
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{{Infobox Gemeinde in Deutschland |
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! Wappen |
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|Wappen = Coa Jabel.svg |
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! Karte |
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|Breitengrad = 53/32/12/N |
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|- style="background: #ffffff; text-align: center;" |
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|Längengrad = 12/32/48/O |
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| style="width: 135px;" | [[Bild:Führt kein Wappen.svg|120px|Wappen fehlt]] |
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|Lageplan = Jabel in MBS.svg |
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| style="width: 165px;" | [[Bild:Jabel-pt.png|140px|Lage der Gemeinde Jabel in Deutschland]] |
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|Bundesland = Mecklenburg-Vorpommern |
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|Landkreis = Mecklenburgische Seenplatte |
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! colspan="2" | Basisdaten |
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|Amt = Seenlandschaft Waren |
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|Höhe = 72 |
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| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Mecklenburg-Vorpommern]] |
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|PLZ = 17194 |
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|Vorwahl = 039929 |
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| [[Landkreis]]: || [[Landkreis Müritz|Müritz]] |
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|Gemeindeschlüssel = 13071069 |
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|LOCODE = DE JBL |
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| [[Geografische Lage]]: || {{Koordinate Text|53.5367_N_12.5467_E_type:city(593)_region:DE-MV|53° 32′ N, 12° 33′ O}} |
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|Gliederung = 4 Ortsteile |
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|Adresse-Verband = Friedensstraße 11<br />17192 Waren (Müritz) |
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| [[Höhe]]: || 72 m ü. [[Normalnull|NN]] |
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|Website = [https://www.amt-slw.de/verzeichnis/objekt.php?mandat=156026 www.amt-slw.de] |
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|Bürgermeister = Johannes Güssmer |
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| [[Fläche]]: || 66,39 [[Quadratkilometer|km²]] |
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| [[Einwohner]]: || 593 ''<small>(31. Dezember 2005)</small>'' |
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| [[Bevölkerungsdichte]]: || 9 Einwohner je km² |
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| [[Postleitzahl]]: || 17194 |
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| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 039929 |
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| [[Kfz-Kennzeichen]]: || MÜR |
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| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel|Gemeindeschlüssel]]: || 13 0 56 024 |
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| Adresse der Amtsverwaltung: || Friedensstraße 11<br />17192 Waren (Müritz) |
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| Website: || [http://www.amt-seenlandschaft-waren.de/index1.html Amt Seenlandschaft Waren] |
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| [[Bürgermeister]]: || Johannes Güssmer |
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! colspan="2" | Lage der Gemeinde Jabel im Landkreis Müritz |
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| colspan="2" | [[Bild:Jabel_in_MÜR.png|280px]] |
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'''Jabel''' ist eine Gemeinde im |
'''Jabel''' ist eine Gemeinde im [[Landkreis Mecklenburgische Seenplatte]] in [[Mecklenburg-Vorpommern]] (Deutschland). Sie wird vom [[Amt Seenlandschaft Waren]] mit Sitz in der Stadt [[Waren (Müritz)]] verwaltet. |
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== Geografie == |
== Geografie == |
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Die Gemeinde Jabel |
[[Datei:Kölpinsee bei Jabel.jpg|mini|links|hochkant|Jabel und [[Kölpinsee (Mecklenburg)|Kölpinsee]], [[Jabelscher See]] und [[Fleesensee]]]] |
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Die Gemeinde Jabel im Gebiet der [[Mecklenburgische Seenplatte|Mecklenburgischen Seenplatte]] ist etwa zehn Kilometer von Waren (Müritz) entfernt. Das sehr waldreiche Gebiet um Jabel umschließt den [[Loppiner See]] und den [[Jabelscher See|Jabelschen See]], der mit den großen Seen ([[Kölpinsee (Mecklenburg)|Kölpinsee]] und [[Fleesensee]]) verbunden ist. Zwischen Jabelschem und Kölpinsee befindet sich die Halbinsel [[Damerower Werder]] – ein besonderes Schutzgebiet, in dem seit 1957 [[Wisent]]e in einem Freigehege leben. Der westliche Teil der Gemeinde liegt im [[Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide]]. |
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Umgeben wird Jabel von den Nachbargemeinden [[Klocksin]] im Norden, [[Grabowhöfe]] im Nordosten, [[Waren (Müritz)]] im Osten, [[Klink]] im Südosten, [[Göhren-Lebbin]] im Süden, [[Silz (Mecklenburg)|Silz]] im Südwesten, [[Nossentiner Hütte]] im Westen sowie [[Hohen Wangelin]] im Nordwesten. |
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Zu Jabel gehören die Ortsteile Damerow und Loppin. |
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Zu Jabel gehören die Ortsteile Damerow, Loppin, [[Neu Gaarz]] und Alt Gaarz.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.amt-slw.de/verzeichnis/www.amt-slw.de/verzeichnis/objekt.php?mandat=156026 |titel=Amt Seenlandschaft Waren - Jabel |sprache=de |abruf=2023-05-13}}</ref> |
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== Geschichte == |
== Geschichte == |
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[[Datei:Jabel.jpg|mini|links|hochkant|Blick auf der Ortskern von Jabel]] |
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[[1256]] taucht der ursprünglich [[Slawen|slawisch]] besiedelte Ort erstmals in einer Urkunde auf. Es ist möglich, dass der Ortsname vom altslawischen ''jablu'' = ''Apfel'' abstammt. Der Ort feiert somit 2006 sein 750-jähriges Bestehen. |
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[[Datei:Jabel Kirche 2009-07-16 121.jpg|mini|links|hochkant|Dorfkirche in Jabel]] |
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Im Jahr 1256 tauchte der ursprünglich [[Slawen|slawisch]] besiedelte Ort erstmals als ''Jabele'' in einer Urkunde auf. Der Name stammt vom altslawischen ''jablŭ'' = ''Apfelbaum'' ab.<ref>''Die slavischen Ortsnamen in Meklenburg'' in ''Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde''. - Bd. 46 (1881), S. 60</ref> Dorf und Kirche wurden im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] zweimal geplündert und wieder aufgebaut.<ref name="Güssmer">Berthold Güssmer, Leipzig</ref> |
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Am 1. November 1806 verloren [[Gebhard Leberecht von Blücher|Blüchers]] Truppen unter [[Yorck von Wartenburg (Adelsgeschlecht)|Yorck]] im Wald zwischen Jabel und Nossentin ein Gefecht des [[Vierter Koalitionskrieg|Vierten Koalitionskrieges]] gegen Frankreich. Der Ort heißt heute noch Schlachtfeld. Ein Denkmal erinnert dort an die Kämpfe.<ref name="Güssmer" /> Im Jahr 1859 wurde die Dorfkirche nach einem Brand neu errichtet. Pastor war hier unter anderem der Onkel des bedeutenden niederdeutschen Schriftstellers [[Fritz Reuter]], der Jabel als „im Paradies liegend“ bezeichnete. |
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Dorf und Kirche wurden im dreißigjährigen Krieg zweimal geplündert und wieder aufgebaut.(Quelle Berthold Güssmer, Leipzig) |
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Fritz Reuter wurde von seiner Familie in die Abgeschiedenheit dieses Paradieses strafversetzt. Er sollte hier von seinem Lebensstil Abstand gewinnen, der nach wenig effizientem Jurastudium, aktiver Burschenschaft und folgender Inhaftierung, bildhaft als „feucht-fröhlich“ bezeichnet werden musste. Das Vorhaben blieb jedoch relativ erfolglos. Einige seiner Geschichten – u. a. „De Köster up de Kindelbiehr“ aus „Läuschen und Rimels“ – geben einen Einblick in das ausgelassene Leben, das er zusammen mit den Bauern hier geführt haben soll. Was davon Dichtung und Wahrheit ist, weiß niemand mehr so genau, aber verbrieft ist, dass der Dichter den Sommer 1841 im Ort verbracht hat.<ref name="Güssmer" /> |
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Am 1. November 1806 verloren Blüchers Truppen unter Yorck im Wald zwischen Jabel und Nossentin eine Schlacht des vierten Koalitionskrieges gegen Frankreich. Der Ort heißt heute noch Schlachtfeld. Ein Denkmal erinnert dort an die Kämpfe.(Quelle Berthold Güssmer, Leipzig) |
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Zu [[DDR]]-Zeiten wurde zwischen Jabel und [[Plau am See]] ein Kinder-[[Ferienlager]] und zugleich Weiterbildungsstätte für die [[Forstwirtschaft|Staatliche Forstwirtschaft]] errichtet und unterhalten. |
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[[1859]] wurde die Dorfkirche nach einem Brand neu errichtet. Pastor war hier unter anderem der Onkel des bedeutenden niederdeutschen Schriftstellers [[Fritz Reuter]], der Jabel als "im Paradies liegend" bezeichnete. |
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Jabel hat sich durch den Wald- und Wasserreichtum seit langem zu einem Erholungsort mit Feriensiedlung, Campingplätzen, Gaststätten und [[Marina (Hafen)|Marina]] entwickelt. |
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Fritz Reuter wurde von seiner Familie in die Abgeschiedenheit dieses "Paradieses" strafversetzt. Er sollte hier von seinem Lebensstil Abstand gewinnen, der nach wenig effizientem Jurastudium, aktiver Burschenschaft und folgender Inhaftierung, bildhaft als "feucht-fröhlich" bezeichnet werden musste. Das Vorhaben blieb jedoch relativ erfolglos. Einige seiner Geschichten - u.a. "De Köster up de Kindelbiehr" aus "Läuschen und Rimels" - geben einen Einblick in das ausgelassene Leben, dass er zusammen mit den Bauern hier geführt haben soll. Was davon Dichtung und Wahrheit ist, weiß niemand mehr so genau, aber verbrieft ist, dass der Dichter den Sommer 1841 im Ort verbracht hat.(Quelle Berthold Güssmer, Leipzig) |
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Am 1. Juli 1950 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Damerow und Loppin eingegliedert. Am 1. Januar 2015 wurde die Nachbargemeinde [[Neu Gaarz]] eingemeindet. |
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Jabel hat sich durch den Wald- und Wasserreichtum seit langem zu einem Erholungsort entwickelt (Feriensiedlung, Campingplätze, Gaststätten, Marina). |
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== Politik == |
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=== Gemeindevertretung und Bürgermeister === |
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Der Gemeinderat besteht (inkl. Bürgermeister) aus acht Mitgliedern. Die Wahl zum Gemeinderat am 26. Mai 2019 hatte folgende Ergebnisse<ref>[https://votemanager.kdo.de/20190526/130715160/html5/Wahl_der_Gemeindevertretung_einer_Mitgliedsgemeinde_MV_86_Mitgliedsgemeinde_Jabel.html Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg(ZKO)]</ref>: |
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{| border="1" cellspacing="0" cellpadding="3" style="border-collapse:collapse;" |
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!align="center"| Partei/Bewerber |
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! Prozent |
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! Sitze |
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|class="hintergrundfarbe1"| Allgemeine ländliche Wählergemeinschaft Jabel |
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|align="right"| 82,76 |
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|align="right"| 7 |
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|class="hintergrundfarbe1"| [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] |
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|align="right"| 10,95 |
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|align="right"| 1 |
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Bürgermeister der Gemeinde ist Johannes Güssmer, er wurde mit 84,26 % der Stimmen gewählt.<ref>[https://votemanager.kdo.de/20190526/130715160/html5/Buergermeisterwahl_Mitgliedsgemeinde_MV_110_Mitgliedsgemeinde_Jabel.html Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg(ZKO)]</ref> |
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=== Wappen === |
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{{Wappenbeschreibung |
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|Titel = |
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|Wappenbild = Coa Jabel.svg |
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|Größe = |
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|Kurzdarstellung= Wappen von Jabel |
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|Blasonierung = Über blauem Schildfuß, darin drei goldene Wellenfäden, gespalten; vorn in Gold ein aus dem rechten Seitenrand hervorbrechender, links gewendeter, silbern gehörnter schwarzer Wisentkopf; hinten in Gold ein halber grünblättriger roter Apfelbaum am Spalt mit drei roten Früchten. |
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|Zusatz = Das Wappen und die Flagge wurde von dem Schlockower ''Michael Rohde'' gestaltet. Es wurde zusammen mit der Flagge am 6. Oktober 2009 durch das Ministerium des Innern genehmigt und unter der Nr. 329 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert. |
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|Quelle = Hans-Heinz Schütt: ''Auf Schild und Flagge'' produktionsbüro TINUS, Schwerin 2011, ISBN 978-3-9814380-0-0, S. 313/314. |
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|ref = |
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|Begründung = In dem Wappen steht der Apfelbaum als redendes Zeichen für den aus dem Altslawischen stammenden Ortsnamen (jablŭ = Apfelbaum). Mit der Anzahl der Äpfel soll auf die drei Ortsteile verwiesen werden. Während der Wisentkopf die seit 1957 auf der Halbinsel Damerower Werder im Freigehege lebende Wisentherde versinnbildlicht, sollen die Wellenfäden auf die Lage der Gemeinde am Jabelschen See, Kölpinsee und Loppiner See hindeuten. |
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Anzumerken ist zu dieser Wappendarstellung, dass sie nicht ganz den heraldischen Gestaltungsgrundsätzen entspricht. Nach den Farbregeln müssten die durch die Spaltung vorn und hinten entstandenen Felder zwei verschiedene Tinkturen aufweisen. |
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=== Flagge === |
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Die Flagge ist längs gestreift von Gelb, Rot und Gelb. Die gelben Streifen nehmen je ein Fünftel, der rote Streifen nimmt drei Fünftel der Höhe des Flaggentuchs ein. In der Mitte des roten Streifens liegt das Gemeindewappen, das die Hälfte der Höhe des Flaggentuchs einnimmt. Die Höhe des Flaggentuchs verhält sich zur Länge wie 3:5.<ref name="HS">[https://daten.verwaltungsportal.de/dateien/legalframework/3/0/5/0/5/Hauptsatzung_2015_Jabel.pdf Hauptsatzung § 2] (PDF).</ref> |
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=== Dienstsiegel === |
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Das Dienstsiegel zeigt das Gemeindewappen mit der Umschrift „GEMEINDE JABEL • LANDKREIS MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE“.<ref name="HS" /> |
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== Sehenswürdigkeiten == |
== Sehenswürdigkeiten == |
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[[Datei:Wisente damerow.JPG|mini|Wisente in Damerow]] |
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* Wiesentgehege auf dem Damerower Werder |
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{{Siehe auch|Liste der Baudenkmale in Jabel}} |
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* Naturdenkmal - Eibe auf dem Pfarrhof ca. 300 Jahre alt |
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* Die [[Dorfkirche Jabel (Mecklenburg)|Dorfkirche in Jabel]] wurde 1868 auf den Grundmauern der abgebrannten mittelalterlichen Kirche errichtet. |
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* Das [[Pfarrhaus]] gegenüber der Kirche wurde in seiner heutigen Form 1824 erbaut. Auf dem Pfarrhof befinden sich neben einer etwa 300 Jahre alten [[Europäische Eibe|Eibe]] auch gewaltige [[Winterlinde]]n. |
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* Wisentgehege auf dem [[Damerower Werder]] |
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* [[Barock]]es, stark umgebautes, zweigeschossiges, 10-achsiges Gutshaus Neu Gaarz von um 1760 |
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== Infrastruktur == |
== Infrastruktur == |
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Jabel liegt an der Verbindungsstraße von [[ |
Jabel liegt an der Verbindungsstraße von [[Malchow]] nach [[Waren (Müritz)]], die nördlich um die großen Seen (Fleesensee und Kölpinsee) führt. Der etwa einen Kilometer außerhalb gelegene Bahnhof Jabel liegt an der Bahnlinie – ehemals „[[Mecklenburgische Südbahn]]“ – von Waren (Müritz) über Malchow und [[Lübz]] nach [[Parchim]].<br /> |
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Am Westufer des Sees südlich des Ortskerns befindet sich die Ferienhausanlage Maribell<ref>{{Internetquelle |url=https://maribell.de/ |titel=Maribell - Ferienanlage in der Müritzregion am Jabelschen See |abruf=2025-02-06}}</ref> mit Gastronomie und [[Marina (Hafen)|Marina]]. |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat|audio=0|video=0}} |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte}} |
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[[Kategorie:Jabel| ]] |
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{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Müritz}} |
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[[Kategorie:Ort |
[[Kategorie:Ort im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Ersterwähnung 1256]] |
Aktuelle Version vom 6. Februar 2025, 18:28 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 32′ N, 12° 33′ O | |
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Mecklenburgische Seenplatte | |
Amt: | Seenlandschaft Waren | |
Höhe: | 72 m ü. NHN | |
Fläche: | 80,02 km2 | |
Einwohner: | 613 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 8 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 17194 | |
Vorwahl: | 039929 | |
Kfz-Kennzeichen: | MSE, AT, DM, MC, MST, MÜR, NZ, RM, WRN | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 71 069 | |
LOCODE: | DE JBL | |
Gemeindegliederung: | 4 Ortsteile | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Friedensstraße 11 17192 Waren (Müritz) | |
Website: | www.amt-slw.de | |
Bürgermeister: | Johannes Güssmer | |
Lage der Gemeinde Jabel im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte | ||
![]() |
Jabel ist eine Gemeinde im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie wird vom Amt Seenlandschaft Waren mit Sitz in der Stadt Waren (Müritz) verwaltet.
Geografie
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Die Gemeinde Jabel im Gebiet der Mecklenburgischen Seenplatte ist etwa zehn Kilometer von Waren (Müritz) entfernt. Das sehr waldreiche Gebiet um Jabel umschließt den Loppiner See und den Jabelschen See, der mit den großen Seen (Kölpinsee und Fleesensee) verbunden ist. Zwischen Jabelschem und Kölpinsee befindet sich die Halbinsel Damerower Werder – ein besonderes Schutzgebiet, in dem seit 1957 Wisente in einem Freigehege leben. Der westliche Teil der Gemeinde liegt im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide.
Umgeben wird Jabel von den Nachbargemeinden Klocksin im Norden, Grabowhöfe im Nordosten, Waren (Müritz) im Osten, Klink im Südosten, Göhren-Lebbin im Süden, Silz im Südwesten, Nossentiner Hütte im Westen sowie Hohen Wangelin im Nordwesten.
Zu Jabel gehören die Ortsteile Damerow, Loppin, Neu Gaarz und Alt Gaarz.[2]
Geschichte
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Im Jahr 1256 tauchte der ursprünglich slawisch besiedelte Ort erstmals als Jabele in einer Urkunde auf. Der Name stammt vom altslawischen jablŭ = Apfelbaum ab.[3] Dorf und Kirche wurden im Dreißigjährigen Krieg zweimal geplündert und wieder aufgebaut.[4]
Am 1. November 1806 verloren Blüchers Truppen unter Yorck im Wald zwischen Jabel und Nossentin ein Gefecht des Vierten Koalitionskrieges gegen Frankreich. Der Ort heißt heute noch Schlachtfeld. Ein Denkmal erinnert dort an die Kämpfe.[4] Im Jahr 1859 wurde die Dorfkirche nach einem Brand neu errichtet. Pastor war hier unter anderem der Onkel des bedeutenden niederdeutschen Schriftstellers Fritz Reuter, der Jabel als „im Paradies liegend“ bezeichnete.
Fritz Reuter wurde von seiner Familie in die Abgeschiedenheit dieses Paradieses strafversetzt. Er sollte hier von seinem Lebensstil Abstand gewinnen, der nach wenig effizientem Jurastudium, aktiver Burschenschaft und folgender Inhaftierung, bildhaft als „feucht-fröhlich“ bezeichnet werden musste. Das Vorhaben blieb jedoch relativ erfolglos. Einige seiner Geschichten – u. a. „De Köster up de Kindelbiehr“ aus „Läuschen und Rimels“ – geben einen Einblick in das ausgelassene Leben, das er zusammen mit den Bauern hier geführt haben soll. Was davon Dichtung und Wahrheit ist, weiß niemand mehr so genau, aber verbrieft ist, dass der Dichter den Sommer 1841 im Ort verbracht hat.[4]
Zu DDR-Zeiten wurde zwischen Jabel und Plau am See ein Kinder-Ferienlager und zugleich Weiterbildungsstätte für die Staatliche Forstwirtschaft errichtet und unterhalten.
Jabel hat sich durch den Wald- und Wasserreichtum seit langem zu einem Erholungsort mit Feriensiedlung, Campingplätzen, Gaststätten und Marina entwickelt.
Am 1. Juli 1950 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Damerow und Loppin eingegliedert. Am 1. Januar 2015 wurde die Nachbargemeinde Neu Gaarz eingemeindet.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindevertretung und Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat besteht (inkl. Bürgermeister) aus acht Mitgliedern. Die Wahl zum Gemeinderat am 26. Mai 2019 hatte folgende Ergebnisse[5]:
Partei/Bewerber | Prozent | Sitze |
---|---|---|
Allgemeine ländliche Wählergemeinschaft Jabel | 82,76 | 7 |
CDU | 10,95 | 1 |
Bürgermeister der Gemeinde ist Johannes Güssmer, er wurde mit 84,26 % der Stimmen gewählt.[6]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]![]() |
Blasonierung: „Über blauem Schildfuß, darin drei goldene Wellenfäden, gespalten; vorn in Gold ein aus dem rechten Seitenrand hervorbrechender, links gewendeter, silbern gehörnter schwarzer Wisentkopf; hinten in Gold ein halber grünblättriger roter Apfelbaum am Spalt mit drei roten Früchten.“[7] |
Wappenbegründung: In dem Wappen steht der Apfelbaum als redendes Zeichen für den aus dem Altslawischen stammenden Ortsnamen (jablŭ = Apfelbaum). Mit der Anzahl der Äpfel soll auf die drei Ortsteile verwiesen werden. Während der Wisentkopf die seit 1957 auf der Halbinsel Damerower Werder im Freigehege lebende Wisentherde versinnbildlicht, sollen die Wellenfäden auf die Lage der Gemeinde am Jabelschen See, Kölpinsee und Loppiner See hindeuten.
Anzumerken ist zu dieser Wappendarstellung, dass sie nicht ganz den heraldischen Gestaltungsgrundsätzen entspricht. Nach den Farbregeln müssten die durch die Spaltung vorn und hinten entstandenen Felder zwei verschiedene Tinkturen aufweisen. Das Wappen und die Flagge wurde von dem Schlockower Michael Rohde gestaltet. Es wurde zusammen mit der Flagge am 6. Oktober 2009 durch das Ministerium des Innern genehmigt und unter der Nr. 329 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert. |
Flagge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Flagge ist längs gestreift von Gelb, Rot und Gelb. Die gelben Streifen nehmen je ein Fünftel, der rote Streifen nimmt drei Fünftel der Höhe des Flaggentuchs ein. In der Mitte des roten Streifens liegt das Gemeindewappen, das die Hälfte der Höhe des Flaggentuchs einnimmt. Die Höhe des Flaggentuchs verhält sich zur Länge wie 3:5.[8]
Dienstsiegel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dienstsiegel zeigt das Gemeindewappen mit der Umschrift „GEMEINDE JABEL • LANDKREIS MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE“.[8]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Dorfkirche in Jabel wurde 1868 auf den Grundmauern der abgebrannten mittelalterlichen Kirche errichtet.
- Das Pfarrhaus gegenüber der Kirche wurde in seiner heutigen Form 1824 erbaut. Auf dem Pfarrhof befinden sich neben einer etwa 300 Jahre alten Eibe auch gewaltige Winterlinden.
- Wisentgehege auf dem Damerower Werder
- Barockes, stark umgebautes, zweigeschossiges, 10-achsiges Gutshaus Neu Gaarz von um 1760
Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jabel liegt an der Verbindungsstraße von Malchow nach Waren (Müritz), die nördlich um die großen Seen (Fleesensee und Kölpinsee) führt. Der etwa einen Kilometer außerhalb gelegene Bahnhof Jabel liegt an der Bahnlinie – ehemals „Mecklenburgische Südbahn“ – von Waren (Müritz) über Malchow und Lübz nach Parchim.
Am Westufer des Sees südlich des Ortskerns befindet sich die Ferienhausanlage Maribell[9] mit Gastronomie und Marina.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2023 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ Amt Seenlandschaft Waren - Jabel. Abgerufen am 13. Mai 2023.
- ↑ Die slavischen Ortsnamen in Meklenburg in Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. - Bd. 46 (1881), S. 60
- ↑ a b c Berthold Güssmer, Leipzig
- ↑ Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg(ZKO)
- ↑ Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg(ZKO)
- ↑ Hans-Heinz Schütt: Auf Schild und Flagge produktionsbüro TINUS, Schwerin 2011, ISBN 978-3-9814380-0-0, S. 313/314.
- ↑ a b Hauptsatzung § 2 (PDF).
- ↑ Maribell - Ferienanlage in der Müritzregion am Jabelschen See. Abgerufen am 6. Februar 2025.