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„Aufwärtswandler“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|erläutert einen Spannungswandler; für den gleichnamigen Frequenzumsetzer für die elektronische Berichterstattung siehe [[Aufwärtswandler (Satellitenübertragung)]].}}
Der '''Hochsetzsteller''' (auch ''Boost-Converter'', ''Step-Up-Converter'', ''Aufwärtsregler'' oder ''Aufwärtswandler'') ist eine [[Elektronik | elektronische]] Schaltung zur Gleichspannungswandlung. Der Betrag der Ausgangsspannung V<sub>o</sub> ist stets größer als der Betrag der Eingangsspannung V<sub>i</sub>. Einsatzgebiete sind beispielsweise [[DC-DC-Wandler]].


Der '''Aufwärtswandler''', auch '''Hochsetzsteller''' oder '''Aufwärtsregler''', '''{{EnS|''Boost-Converter''}}''' oder '''Step-Up-Converter''', ist in der [[Elektronik]] eine Form eines [[Gleichspannungswandler]]s. Der Betrag der Ausgangsspannung ''U''<sub>A</sub> ist im Allgemeinen größer als der Betrag der Eingangsspannung ''U''<sub>E</sub>.
[[Bild:Boost conventions.svg|thumb|right|300px|Hochsetzsteller]]

[[Datei:Boost converter.svg|mini|Schaltschema Aufwärtswandler]]


== Aufbau und Funktion ==
== Aufbau und Funktion ==
Eine [[Induktivität]] ([[Spule (Elektrotechnik)|Spule]]) ''L'' ist in Reihe mit einer [[Freilaufdiode]] ''D'' geschaltet, hinter der ein [[Kondensator (Elektrotechnik)|Ladekondensator]] ''C'' die Ausgangsspannung aufnimmt. Es ist ein geeigneter Schalter ''S'' (beispielsweise ein [[Transistor]] ([[MOSFET]]) oder ein [[GTO-Thyristor]]) vorhanden, der von einer (in der Zeichnung nicht dargestellten) [[Steuerungstechnik|Steuerung]] bzw. [[Regler|Regelung]] regelmäßig (üblicherweise einige hundert bis mehrere Millionen Mal je Sekunde) ein- und ausgeschaltet wird. Bei jedem der sich dadurch ergebenden Arbeitszyklen wird die Spule durch den Schalter gegen das Bezugspotential (Masse) geschaltet. An der Spule fällt nun näherungsweise die Eingangsspannung ''U''<sub>E</sub> ab <math>\left(U_{\rm E} = U_{\rm L} = L \, \frac{d\,i_{\rm L}}{dt}\right)</math>; der Strom durch die Spule und damit die im [[Magnetismus|Magnetfeld]] gespeicherte [[Energie]] steigen an. Aufgrund der Induktivität der Spule hält sie, wenn der Schalter ''S'' ausgeschaltet wird, den Stromfluss aufrecht. Die Spannung an ihrem ausgangsseitigen Ende steigt daher sehr schnell an, bis sie die am Ladekondensator ''C'' anliegende Spannung ''U''<sub>A</sub> übersteigt und somit die Diode leitet. Der Strom fließt im ersten Moment unverändert weiter und lädt den Ladekondensator weiter auf. Das Magnetfeld wird dabei abgebaut und gibt seine Energie ab, indem es den Strom über die Diode in den Ladekondensator sowie zur Last am Ausgang (nicht dargestellt) treibt. Die [[Elektrische Kapazität|Kapazität]] des Ladekondensators ist so ausgelegt, dass die Ausgangsspannung während eines Arbeitszyklus näherungsweise als konstant betrachtet werden kann. Mit dem Abbau des Magnetfeldes sinkt auch die Stromstärke in der Spule.


Zu unterscheiden ist, ob der Spulenstrom währenddessen bis auf Null absinkt oder nicht. Die daraus resultierenden Betriebsarten werden ''lückender'' bzw. ''nichtlückender Betrieb'' (engl. ''Discontinuous (current) mode'' bzw. ''Continuous (current) mode'') genannt. Welche Betriebsart sich einstellt, hängt von der Auslegung der Schaltung und den Bedingungen an Eingangs- und Lastseite ab; die Betriebsarten führen jeweils zu einem grundsätzlich anderen Betriebsverhalten des Aufwärtswandlers.
Eine [[Induktivität]] ([[Spule (Elektrotechnik)|Spule]]) L ist in Reihe mit einer [[Freilaufdiode]] D geschaltet, hinter der ein [[Kondensator (Elektrotechnik)|Ladekondensator]] C die Ausgangsspannung aufsummiert. Die Spule wird durch einen [[Schalter]] S (in der Regel ein Halbleiterschalter: [[Thyristor|GTO Thyristor]] oder [[Transistor]]) gegen Masse geschaltet. An der Spule fällt nun die Eingangsspannung U<sub>ein</sub> ab <math>\left( U_{\rm L} = L \, \frac{d\,I_{\rm L}}{dt}\right)</math>, der Strom durch die Spule und mit ihm die gespeicherte [[Energie]] des [[Magnetfeld]]es steigen an. Wird der Schalter geöffnet, steigt die Spannung am sekundären Ende der Spule sehr schnell an, bis er die am Kondensator anliegende Spannung U<sub>aus</sub> übersteigt und die Diode öffnet. Der Strom fließt im ersten Moment unverändert weiter und lädt den Kondensator weiter auf. Das Magnetfeld bricht dabei zusammen und gibt seine Energie ab, indem es den Strom über die Diode in den Ladekondensator und zur Last treibt.


== Eigenschaften ==
== Eigenschaften ==
Die Ausgangsspannung eines Aufwärtswandlers ist normalerweise höher als die Eingangsspannung (im Gegensatz zum [[Abwärtswandler]]). Die kleinste von der Steuerung erreichbare Ausgangsspannung liegt geringfügig unter der Eingangsspannung; sie stellt sich ein, wenn der Schalter S dauerhaft ausgeschaltet ist. Die Ausgangsspannung ergibt sich in diesem Fall durch die Eingangsspannung sowie die Spannungsabfälle an Diode ([[Schwellenspannung]]) und Innenwiderstand der Spule.

Die Schaltung ist (in ihrer einfachsten Bauweise) weder kurzschluss- noch leerlauffest, beides kann aber durch zusätzlichen Schaltungsaufwand sichergestellt werden. Im Prinzip ist die mittlere Ausgangsspannung unabhängig vom Laststrom (solange dieser einen bestimmten Minimalwert überschreitet, so dass Bedingungen für nichtlückenden Betrieb herrschen). Dennoch wird häufig die Pulsbreite der Schalteransteuerung durch eine Regelschaltung moduliert, insbesondere, wenn die Ausgangsspannung variabel oder der Strom geregelt sein soll (beispielsweise bei Ladegeräten).
Die Ausgangsspannung des Hochsetzstellers ist stets größer als die Eingangsspannung. (Im Gegensatz zum [[Tiefsetzsteller]])
Aufwärtswandler kann man gut verwenden, um eine höhere Ausgangsspannung zu erzeugen oder um eine stark schwankende Eingangsspannung auszuregeln.
Die Schaltung ist in sich weder Kurzschluss- noch Leerlauffest. Sie muss entweder genau an die (in der Schaltung nicht dargestellte) Last angepasst werden, oder der Halbleiterschalter muss über einen Regelkreis angesteuert werden, um Überspannung oder Überstrom am Ausgang zu verhindern.
Hochsetzsteller kann man gut verwenden, um eine höhere Ausgangsspannung zu erzeugen oder um eine stark schwankende Eingangsspannung auszuregeln.


== Anwendungsbeispiele ==
== Anwendungsbeispiele ==
[[Datei:Vw lupo 3l step up converter.JPG|mini|Im [[VW Lupo]] 3L eingesetzter 14-V-Aufwärtswandler zur Erhaltung der Bordspannung für die Bordelektronik]]
[[Datei:BoostConverter TI.jpg|mini|Aufwärtswandler zur Erzeugung von 9 V aus zwei Mignon-Akkus mit zusammen 2,4 V (aus einem [[Texas Instruments|TI]]-Taschenrechner, Bj. 1979)]]
Die Grundschaltung eines Aufwärtswandlers wird in Gleichspannungswandlern eingesetzt, deren Eingangsspannung niedriger als die Ausgangsspannung ist, z.&nbsp;B.:
* batteriebetriebene Geräte, die an einer oder wenigen [[Galvanische Zelle|Zellen]] arbeiten
* Erzeugung von 24&nbsp;V aus einer 12&nbsp;V-Autobatterie
* Ansteuerung von [[Common-Rail]]-Injektoren
* Erzeugung von 500 V aus 12 V für den Betrieb einer [[Zündung (Verbrennungsmotor)#Hochspannungskondensatorzündung (HKZ), Thyristorzündung|Kondensatorzündung]]
* Betrieb einer oder mehrerer Leuchtdioden an einer einzelnen Batteriezelle
* Gleichspannungs-Seite von Wechselrichtern bei [[Photovoltaik]]anlagen


Das gleiche Prinzip, jedoch mit einem Transformator anstelle der Spule, wird in [[Schaltnetzteil]]en kleiner Leistung angewandt (sog. [[Sperrwandler]]). (Bei diesem Transformator wird die aufgenommene Eingangsleistung nicht (wie beim üblichen Wechselstrom-Transformator) zeitgleich am Ausgang abgegeben; vielmehr sollte man sich den Transformator eher als [[Speicherdrossel]] mit zwei galvanisch getrennten [[Spulenwickeltechnik|Wicklungen]] vorstellen: Die Energieaufnahme und -abgabe der Drossel erfolgt wie bei der einfachen Speicherdrossel in zeitlich getrennten Phasen, durch die beiden Wicklungen aber auch in getrennten [[Stromkreis]]en.)
Die Grundschaltung eines Hochsetzstellers wird in Gleichspannungswandlern eingesetzt, deren Eingangsspannung niedriger als die Ausgangsspannung ist, z.B.:
*batteriebetriebene Geräte, die an einer oder wenigen Zellen arbeiten
*Erzeugung von 24&nbsp;V aus einer 12&nbsp;V-Autobatterie
*Betrieb mehrerer Leuchtdioden an einer einzelnen Batteriezelle


Die Schaltung wird auch in aktiven PFC- (engl. ''Power Factor Correction'' für [[Leistungsfaktorkorrektur|Leistungsfaktorkorrekturfilter]]) -Eingangsstufen verwendet, die geräteintern eine Zwischenkreisspannung von typisch 400&nbsp;V Gleichspannung bereitstellen. Im Unterschied zum klassischen Aufwärtswandler wird die Ausgangsspannung hierbei von der Ansteuerschaltung vergleichsweise langsam geregelt; kurzfristig wird der (gefilterte) zeitliche Verlauf der Stromaufnahme am Eingang der PFC-Schaltung entsprechend dem Verlauf der (Netz-)Eingangsspannung geregelt, so dass die Stromaufnahme (wie bei einem [[Ohmscher Widerstand|ohmschen Widerstand]]) der Eingangsspannung folgt. So wird die [[Störausstrahlung|Störung]] des Netzes durch nichtsinusförmigen Stromfluss ([[Oberschwingung]]en) stark vermindert. Kurzfristige Lastschwankungen müssen dabei von entsprechend ausreichend dimensionierter Kapazität im Zwischenkreis abgefangen werden. Ursache der Oberschwingungen ''ohne'' PFC sind die Ladestromstöße über den Diodengleichrichter in den Zwischenkreiskondensator; siehe dazu den Artikel ''[[Stromflusswinkel]].''
Das gleiche Prinzip, jedoch mit einem [[Transformator]] anstelle der Spule, wird in [[Schaltnetzteil]]en kleiner Leistung angewandt (sog. [[Sperrwandler]]).


== Verallgemeinerung ==
Die Schaltung wird auch in PFC- (engl. ''Power Factor Correction'' für [[Leistungsfaktorkorrektur]]) Eingangsstufen verwendet, die geräteintern eine Zwischenkreisspannung von ca. 400V= bereitstellen. Die Stromaufnahme dieser PFC-Stufen wird dem Sinusverlauf der Eingangsspannung nachgesteuert, sodass Verunreinigungen des Netzes durch [[Oberwellen]] vermieden werden. An der Zwischenkreisspannung arbeiten dann Schaltnetzteile, [[Frequenzumrichter]] oder elektronische Vorschaltgeräte, die ansonsten starke Oberwellen erzeugen würden.
Wird im obigen Schaltschema die Diode ''D'' durch einen weiteren Schalter ''S''<sub>2</sub> ersetzt, samt der für die zeitlich korrekte Ansteuerung erforderlichen Steuerlogik, wird daraus der [[Synchronwandler]]. Der Name leitet sich von der notwendigen, zeitlich korrekten Ansteuerung der Schalter ab, welche ähnlich wie bei [[Synchrongleichrichter|synchronen Gleichrichtern]] erfolgt. Der Synchronwandler kann dann durch Vertauschen von Eingang und Ausgang direkt in einen [[Abwärtswandler]] umgewandelt werden und stellt in der Topologie die Verallgemeinerung des Ab- und Aufwärtswandlers dar.
== Siehe auch ==
* [[Tiefsetzsteller]]


== Weblinks ==
[[Kategorie:Leistungselektronik]]
{{commonscat|Boost converters}}
[[Kategorie:Elektrische Schaltung]]
* [http://schmidt-walter-schaltnetzteile.de/snt/snt_deu/sntd_pdf.html Vorlesung Schaltnetzteile, Prof. Dr.-Ing. Heinz Schmidt-Walter, Hochschule Darmstadt]
* [http://www.joretronik.de/Web_NT_Buch/Kap6_2/Kapitel6_2.html Jörg Rehrmann, Das neue InterNetzteil- und Konverter-Handbuch]


{{SORTIERUNG:Aufwartswandler}}
[[en:Boost converter]]
[[Kategorie:Gleichspannungswandler]]
[[es:Convertidor Boost]]
[[fr:Convertisseur Boost]]

Aktuelle Version vom 18. März 2025, 16:24 Uhr

Der Aufwärtswandler, auch Hochsetzsteller oder Aufwärtsregler, englisch Boost-Converter oder Step-Up-Converter, ist in der Elektronik eine Form eines Gleichspannungswandlers. Der Betrag der Ausgangsspannung UA ist im Allgemeinen größer als der Betrag der Eingangsspannung UE.

Schaltschema Aufwärtswandler

Aufbau und Funktion

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Eine Induktivität (Spule) L ist in Reihe mit einer Freilaufdiode D geschaltet, hinter der ein Ladekondensator C die Ausgangsspannung aufnimmt. Es ist ein geeigneter Schalter S (beispielsweise ein Transistor (MOSFET) oder ein GTO-Thyristor) vorhanden, der von einer (in der Zeichnung nicht dargestellten) Steuerung bzw. Regelung regelmäßig (üblicherweise einige hundert bis mehrere Millionen Mal je Sekunde) ein- und ausgeschaltet wird. Bei jedem der sich dadurch ergebenden Arbeitszyklen wird die Spule durch den Schalter gegen das Bezugspotential (Masse) geschaltet. An der Spule fällt nun näherungsweise die Eingangsspannung UE ab ; der Strom durch die Spule und damit die im Magnetfeld gespeicherte Energie steigen an. Aufgrund der Induktivität der Spule hält sie, wenn der Schalter S ausgeschaltet wird, den Stromfluss aufrecht. Die Spannung an ihrem ausgangsseitigen Ende steigt daher sehr schnell an, bis sie die am Ladekondensator C anliegende Spannung UA übersteigt und somit die Diode leitet. Der Strom fließt im ersten Moment unverändert weiter und lädt den Ladekondensator weiter auf. Das Magnetfeld wird dabei abgebaut und gibt seine Energie ab, indem es den Strom über die Diode in den Ladekondensator sowie zur Last am Ausgang (nicht dargestellt) treibt. Die Kapazität des Ladekondensators ist so ausgelegt, dass die Ausgangsspannung während eines Arbeitszyklus näherungsweise als konstant betrachtet werden kann. Mit dem Abbau des Magnetfeldes sinkt auch die Stromstärke in der Spule.

Zu unterscheiden ist, ob der Spulenstrom währenddessen bis auf Null absinkt oder nicht. Die daraus resultierenden Betriebsarten werden lückender bzw. nichtlückender Betrieb (engl. Discontinuous (current) mode bzw. Continuous (current) mode) genannt. Welche Betriebsart sich einstellt, hängt von der Auslegung der Schaltung und den Bedingungen an Eingangs- und Lastseite ab; die Betriebsarten führen jeweils zu einem grundsätzlich anderen Betriebsverhalten des Aufwärtswandlers.

Die Ausgangsspannung eines Aufwärtswandlers ist normalerweise höher als die Eingangsspannung (im Gegensatz zum Abwärtswandler). Die kleinste von der Steuerung erreichbare Ausgangsspannung liegt geringfügig unter der Eingangsspannung; sie stellt sich ein, wenn der Schalter S dauerhaft ausgeschaltet ist. Die Ausgangsspannung ergibt sich in diesem Fall durch die Eingangsspannung sowie die Spannungsabfälle an Diode (Schwellenspannung) und Innenwiderstand der Spule. Die Schaltung ist (in ihrer einfachsten Bauweise) weder kurzschluss- noch leerlauffest, beides kann aber durch zusätzlichen Schaltungsaufwand sichergestellt werden. Im Prinzip ist die mittlere Ausgangsspannung unabhängig vom Laststrom (solange dieser einen bestimmten Minimalwert überschreitet, so dass Bedingungen für nichtlückenden Betrieb herrschen). Dennoch wird häufig die Pulsbreite der Schalteransteuerung durch eine Regelschaltung moduliert, insbesondere, wenn die Ausgangsspannung variabel oder der Strom geregelt sein soll (beispielsweise bei Ladegeräten). Aufwärtswandler kann man gut verwenden, um eine höhere Ausgangsspannung zu erzeugen oder um eine stark schwankende Eingangsspannung auszuregeln.

Anwendungsbeispiele

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Im VW Lupo 3L eingesetzter 14-V-Aufwärtswandler zur Erhaltung der Bordspannung für die Bordelektronik
Aufwärtswandler zur Erzeugung von 9 V aus zwei Mignon-Akkus mit zusammen 2,4 V (aus einem TI-Taschenrechner, Bj. 1979)

Die Grundschaltung eines Aufwärtswandlers wird in Gleichspannungswandlern eingesetzt, deren Eingangsspannung niedriger als die Ausgangsspannung ist, z. B.:

  • batteriebetriebene Geräte, die an einer oder wenigen Zellen arbeiten
  • Erzeugung von 24 V aus einer 12 V-Autobatterie
  • Ansteuerung von Common-Rail-Injektoren
  • Erzeugung von 500 V aus 12 V für den Betrieb einer Kondensatorzündung
  • Betrieb einer oder mehrerer Leuchtdioden an einer einzelnen Batteriezelle
  • Gleichspannungs-Seite von Wechselrichtern bei Photovoltaikanlagen

Das gleiche Prinzip, jedoch mit einem Transformator anstelle der Spule, wird in Schaltnetzteilen kleiner Leistung angewandt (sog. Sperrwandler). (Bei diesem Transformator wird die aufgenommene Eingangsleistung nicht (wie beim üblichen Wechselstrom-Transformator) zeitgleich am Ausgang abgegeben; vielmehr sollte man sich den Transformator eher als Speicherdrossel mit zwei galvanisch getrennten Wicklungen vorstellen: Die Energieaufnahme und -abgabe der Drossel erfolgt wie bei der einfachen Speicherdrossel in zeitlich getrennten Phasen, durch die beiden Wicklungen aber auch in getrennten Stromkreisen.)

Die Schaltung wird auch in aktiven PFC- (engl. Power Factor Correction für Leistungsfaktorkorrekturfilter) -Eingangsstufen verwendet, die geräteintern eine Zwischenkreisspannung von typisch 400 V Gleichspannung bereitstellen. Im Unterschied zum klassischen Aufwärtswandler wird die Ausgangsspannung hierbei von der Ansteuerschaltung vergleichsweise langsam geregelt; kurzfristig wird der (gefilterte) zeitliche Verlauf der Stromaufnahme am Eingang der PFC-Schaltung entsprechend dem Verlauf der (Netz-)Eingangsspannung geregelt, so dass die Stromaufnahme (wie bei einem ohmschen Widerstand) der Eingangsspannung folgt. So wird die Störung des Netzes durch nichtsinusförmigen Stromfluss (Oberschwingungen) stark vermindert. Kurzfristige Lastschwankungen müssen dabei von entsprechend ausreichend dimensionierter Kapazität im Zwischenkreis abgefangen werden. Ursache der Oberschwingungen ohne PFC sind die Ladestromstöße über den Diodengleichrichter in den Zwischenkreiskondensator; siehe dazu den Artikel Stromflusswinkel.

Verallgemeinerung

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Wird im obigen Schaltschema die Diode D durch einen weiteren Schalter S2 ersetzt, samt der für die zeitlich korrekte Ansteuerung erforderlichen Steuerlogik, wird daraus der Synchronwandler. Der Name leitet sich von der notwendigen, zeitlich korrekten Ansteuerung der Schalter ab, welche ähnlich wie bei synchronen Gleichrichtern erfolgt. Der Synchronwandler kann dann durch Vertauschen von Eingang und Ausgang direkt in einen Abwärtswandler umgewandelt werden und stellt in der Topologie die Verallgemeinerung des Ab- und Aufwärtswandlers dar.

Commons: Boost converters – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien