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„Monkey Island“ – Versionsunterschied

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K Die Spiele der Reihe: Die ''special Editions'' sind kein Teil der (lt. Einführung sechteiligen!) Reihe, sondern Remakes
 
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{{Dieser Artikel|behandelt die Grafik-Adventurereihe; zu weiteren Bedeutungen gleichnamiger Begriffe siehe [[Monkey Island (Begriffsklärung)]].}}
'''Monkey Island''' [{{IPA|ˈmʌŋkɪ ˈaɪlənd}}] ist eine Grafik-[[Adventure|Adventurereihe]] nach einer Idee von [[Ron Gilbert]], der auch maßgeblich an der Entwicklung der ersten beiden Teile beteiligt war, bevor er in den frühen [[1990er|90er Jahren ]] die Firma LucasArts verließ. Der erste Teil wurde [[1990]] von [[LucasArts|Lucasfilm Games]] veröffentlicht. Der Spieler schlüpft in die Rolle des [[Pirat]]en(-Anwärters) Guybrush Threepwood und besteht gefährliche und spannende Abenteuer in der [[Karibik]] zur besten Piratenzeit. Die deutsche Übersetzung ist von sehr hoher Qualität und hat oft ihren eigenen Charme.
{{Infobox Computer- und Videospielserie

|Name = Monkey Island
== Die Hauptfiguren von Monkey Island ==
Eine kurze Beschreibung der Hauptcharaktere, die in allen vier Teilen der Monkey Island Reihe auftreten:
|Bild = Monkey Island Logo.svg
|Beschreibung =

|Entwickler = [[LucasArts]]<br />[[Telltale Games]] <small>(2009)</small><br />Terrible Toybox <small>(2022)</small>
*''Guybrush Threepwood'' ist der (Anti-)Held der Computerspielreihe. Seine Figur wird vom Spieler durch die einzelnen Szenen geleitet. Seinen besonderen Charme bekommt er dadurch, dass er vom Piratenleben träumt, in Wirklichkeit aber der untypischste Pirat der Karibik ist.
|Publisher = LucasArts<br />Telltale Games <small>(2009)</small><br />[[Devolver Digital]] <small>(2022)</small>
*''LeChuck'' ist ein [[untoter]], schlecht gelaunter Geisterpirat und in allen vier Teilen der Gegner des Helden Guybrush Threepwood.
|Designer = [[Ron Gilbert]], [[Tim Schafer]]
*''Elaine Marley'' ist die Gouverneurin des Dreiinselreiches (Mêlée Island<sup>TM</sup>, Booty Island<sup>TM</sup> und Plunder Island<sup>TM</sup>) und Guybrushs Freundin.
|erster Titel = [[The Secret of Monkey Island]]
*''Stan'' ist der etwas übereifrige Verkäufer, der in jedem ''Monkey Island''-Teil einen Gastauftritt hat. Seine hervorstechendsten Merkmale sind der viel zu große Sombrero, die karierte Jacke, die wild gestikulierenden Arme und natürlich seine hartnäckige Art, jedes noch so hoffnungslose [[Verkaufsgespräch]] zu führen.
|Jahr erster Titel = 1990
*''Die Voodoo-Lady'' trifft Guybrush in allen vier Teilen, weil sie immer zufällig auf einer der Inseln ist, auf denen Guybrush zu tun hat. In Teil 4 erwähnt die Voodoo Lady, dass sie einen Vertrag für 5 Spiele hat, was auf einen fünften Teil hoffen lässt.
|letzter Titel = [[Return to Monkey Island]]
*''Der dreiköpfige Affe'' ist ein [[Running-Gag]], den Guybrush sehr oft als Ablenkungsmanöver nutzt. Der Ausspruch „Da, hinter dir, ein dreiköpfiger Affe!“ ist im Spiel universell einsetzbar.
|Jahr letzter Titel = 2022
|Plattformen = [[Atari ST]], [[Commodore Amiga]], [[iOS (Betriebssystem)|iOS]], [[Macintosh]], [[MS-DOS]], [[PlayStation 2]], [[Microsoft Windows|Windows]]
|Genres = [[Grafikadventure]]
|Info =
}}
'''Monkey Island''' [{{IPA|ˈmʌŋki ˈaɪlənd}}] ist eine sechsteilige [[Grafikadventure]]-Reihe nach einer Idee von [[Ron Gilbert]], der auch maßgeblich an der Entwicklung der ersten beiden Teile beteiligt war, bevor er in den frühen 1990er Jahren die Firma LucasArts verließ. Der erste Teil wurde 1990 von [[Lucasfilm Games]] veröffentlicht. Der Spieler schlüpft in die Rolle des Piratenanwärters [[Guybrush Threepwood]] und besteht humorvolle Abenteuer in der [[Karibik]] zur [[Goldenes Zeitalter (Piraterie)|Blütezeit]] der [[Piraterie]]. Trotz des rauen Umfeldes ist das Spiel völlig [[Gewaltlosigkeit|gewaltfrei]], was sich unter anderem darin äußert, dass die Handlung ausschließlich durch das Lösen von Rätseln vorangetrieben oder verzögert werden kann. Dass die alltägliche Gewalt im Spiel humoristisch überhöht und [[Verballhornung|verballhornt]] wird, bleibt von dieser Tatsache unberührt. Ron Gilberts Inspirationsquellen für ''Monkey Island'' waren die [[Disneyland Resort|Disneyland]]-Attraktion ''[[Pirates of the Caribbean (Themenfahrt)|Pirates of the Caribbean]]'' und [[Tim Powers]] Buch ''[[In fremderen Gezeiten]]''. Das Buch inspirierte Geschichte und Charaktere, während die Disney-Attraktion das Ambiente definierte.<ref>{{Internetquelle |autor=Ron Gilbert |url=https://grumpygamer.com/on_stranger_tides |titel=On Stranger Tides |werk=Grumpy Gamer |datum=2004-09-19 |abruf=2020-10-10 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.scummbar.com/resources/articles/index.php?newssniffer=readarticle&article=1033 |datum=2004-06-16 |titel=The Secret of Creating Monkey Island&nbsp;– An Interview With Ron Gilbert, excerpt from LucasFilm Adventurer vol.&nbsp;1, number&nbsp;1, Fall 1990 |werk=The Monkey Island SCUMM Bar |sprache=en |abruf=2020-10-10 |zitat=[The POTC Ride] keeps you moving through the adventure, but I’ve always wished I could get off and wander around, learn more about the characters, and find a way onto those pirate ships. So with The Secret of Monkey Island(TM) I wanted to create a game that had the same flavor, but where you could step off the boat and enter that whole storybook world.}}</ref>


== Die Spiele der Reihe ==
== Die Spiele der Reihe ==
{| class="wikitable collapsible collapsed sortable"
=== The Secret of Monkey Island ===
!Veröffentlichung !!Name
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|-
{| cellpadding=2 cellspacing=2 align=right width=256px style="font-family: verdana, sans-serif; padding: 6px; margin: 0 0 1em 1em; font-size: 10px; background-color: #f7f8ff; border:1px solid #8888aa;"
|1990 || [[The Secret of Monkey Island]]
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| align=center colspan=2|<font size="2">'''''The Secret of Monkey Island'''''</font>
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|1991 || [[Monkey Island 2: LeChuck’s Revenge]]
| align=center colspan=2|'''Kurzinfo'''
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|[[Spieleentwickler|Entwickler]]: || [[LucasArts]]
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|1997 ||[[The Curse of Monkey Island]]
|[[Publisher]]: || [[LucasArts]]
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|Erscheinungsdatum: || [[1990]]
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|2000 || [[Flucht von Monkey Island]] (engl. Originaltitel: ''Escape from Monkey Island''). Dies ist das einzige Spiel der Reihe mit einem deutschen Titel.
|[[Genre (Computerspiel)|Genre]]: || [[Adventure]]
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|Spielmodi: || [[Singleplayer]]
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|Spieler: || 1
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|2009 || [[Tales of Monkey Island]]
|[[Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle|USK]]: || 12
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|Plattform: || [[Amiga]], [[Atari ST]], [[MS-DOS|DOS]],<br />[[FM Towns]], [[Apple Macintosh|Mac]],<br />[[Sega Mega-CD]]
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|Sprachausgabe: || /
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|Bildschirmtext: || Deutsch
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|2022 || [[Return to Monkey Island]]
|}
|}


Jeweils kurz vor dem 20. Jubiläum der Veröffentlichung wurden von den ersten beiden Teilen 2009 bzw. 2010 technisch und graphisch modernisierte Remakes als ''Special Edition'' herausgebracht.
;Handlung
Guybrush Threepwood ist auf Mêlée Island<sup>TM</sup> gelandet – und will Pirat werden!
Er besteht die offiziellen Aufnahmeprüfungen:


== Wichtige Charaktere ==
* Beleidigungsfechten
=== Guybrush Threepwood ===
* Diebstahl
{{Hauptartikel|Guybrush Threepwood}}
* Schatzsuche
'''Auftritte:''' [[The Secret of Monkey Island]], [[Monkey Island&nbsp;2: LeChuck’s Revenge]], [[The Curse of Monkey Island]], [[Flucht von Monkey Island]], [[Tales of Monkey Island]], [[Return to Monkey Island]]


Guybrush Ulysses Threepwood ist der Held (bzw. [[Antiheld]]) der Computerspielreihe. Seine Figur wird vom Spieler durch die einzelnen Szenen geleitet. Er träumt vom Piratenleben, ist aber einer der untypischsten Piraten der Karibik.
Doch obwohl sich zwischen ihm und der Gouverneurin von Mêlée Island<sup>TM</sup>, Elaine Marley, eine leidenschaftliche Liebe entwickelt, ist ihnen ein gemeinsames Glück nicht vergönnt. Der Geisterpirat LeChuck entführt Elaine zu seiner geheimen Festung auf Monkey Island. Guybrush folgt ihr, um sie zu retten.


Der Name lässt sich von der Benennung ihrer ursprünglichen Grafikdatei ableiten. Der Name der Datei war ''guybrush.bbm'' oder ''guybrush.lbm'' (und nicht wie oft propagiert ''guy.brush''),<ref>{{Internetquelle |autor=[[Ron Gilbert]] |url=https://grumpygamer.com/guybrush_fact_fiction |titel=Guybrush Fact vs Fiction |werk=Grumpy Gamer |datum=2020-11-28 |abruf=2020-11-29 |sprache=en}}</ref><ref>TelltaleGames.com: {{Webarchiv |url=http://www.telltalegames.com/forums/showthread.php?p=224468 |wayback=20110916211707 |text=''Tales of Monkey Island General Discussion''}}</ref> was sich aus der für animierte Grafiken gewöhnlichen Endung des Programms [[Deluxe Paint]] ergab. Der Name wurde letztlich einfach übernommen.
;Stump Joke
Der sogenannte "Stump Joke" ist ein scherz der Entwickler den viele Spieler nicht verstanden haben. In einem Wald ist ein Baumstumpf zu sehen, der Spielcharakter kommentiert diesen damit, dass dort drin ein riesiges Labyrinth mit zahlreichen Gängen sei. Versucht der Spieler diese zu betreten erscheint die Meldung man solle Diskette #22 einlegen, da das Spiel jedoch nur auf 4 bzw. 8 Disketten ausgeliefert wurde riefen viele Spieler den Support an um die fehlende Diskette zu bemängeln. In späteren Versionen des Spiels wurde der Scherz daher entfernt.


=== Geisterpirat LeChuck ===
;Technische Umsetzung
'''Auftritte:''' The Secret of Monkey Island, Monkey Island&nbsp;2: LeChuck’s Revenge, The Curse of Monkey Island, Flucht von Monkey Island, Tales of Monkey Island, Return to Monkey Island
* Nach dem großen Erfolg auf vielen Plattformen in verschiedenen Grafikqualitäten veröffentlicht.
* [[Amiga]]-Version (32 Farben) mit Soundtrack umgesetzt von [[Chris Hülsbeck]].
* Für DOS erschien dann allerdings später noch eine ''Enhanced CD-Audio Edition'' (VGA, 256 Farben), der Soundtrack konnte auch auf dem CD-Spieler gehört werden. Diese Version besaß das Interface von Monkey Island 2 (grafisches Inventar und es entfielen im Gegensatz zur Diskettenversion drei Verben). Der Soundtrack kam nun klanglich höherwertig als [[Audio-CD|Audio-Track(s)]] von der CD (und war damit von der [[Soundkarte]] unabhängig) und wurde gegenüber der VGA-Disk-Version sogar noch erweitert. Auch die Soundsamples/Geräusche profitierten in Umfang und Qualität von der neueren [[Script Creation Utility for Maniac Mansion|SCUMM]]-Engine, die nun neben dem Standard [[AdLib]] auch den [[Soundblaster]] und kompatible unterstützte. Alles in allem ist die Enhanced Version deutlich besser als alle Vorgänger-Fassungen (leider wurde der legendäre „stump joke“ entfernt). Mit der Enhanced DOS-Version praktisch identisch, jedoch mit noch einmal verbesserten Soundgeräuschen, kam die Variante für das leistungsstarke japanische [[FM Towns |FM Towns System]] daher, welches hierzulande kaum bekannt war.
* Steuerung von Guybrush über Aktionsverben (Nimm, Schau, Ziehe, etc.) (verbessertes SCUMM-System)
* Das [[ScummVM]]-Projekt hat die SCUMM-Engine nachprogrammiert, sodass die ersten drei Teile sich auf fast allen aktuellen Systemen spielen lassen.


LeChuck ist ein untoter Pirat und in allen sechs Teilen der Gegner des Helden Guybrush Threepwood. Von Spiel zu Spiel wechselt seine Gestalt. Im ersten Teil ist er die geisterhafte Erscheinung seines früheren lebendigen Ichs, im zweiten Teil ein Zombie und im dritten ein Dämon mit einem Bart aus Flammen. In ''Flucht von Monkey Island'' wechselt seine Gestalt zwischen seinen Erscheinungsbildern in den ersten drei Teilen, sowie der des Gouverneuranwärters Charles L.&nbsp;Charles. In Tales of Monkey Island gewinnt er zeitweise wieder seine menschliche Gestalt zurück.
;Preise und Bewertungen
* ''ASM Hit'', [[Aktueller Software Markt |Aktueller Software Markt (ASM)]] 01/91
* ''Hall of Fame'', [[PC Player]] 10/93
* ''Besonders empfehlenswert'', [[Power Play (Zeitschrift)|Power Play]] 01/91
* ''Hit'', [[Amiga Joker]] 1/91
* ''Super Hit'', [[Play Time]] 5/91


LeChuck hat übersinnliche Fähigkeiten und beherrscht als Untoter schwarze Magie. Diese – und sein gegenwärtiges Dasein – gewann er auf der Suche nach dem Geheimnis von Monkey Island, als er sich der Macht von Big Whoop aussetzte. LeChucks sehnlichster Wunsch ist es, Gouverneurin Elaine Marley zu heiraten und seinem Rivalen Guybrush das Leben so kurz und qualvoll wie möglich zu machen.
* [[Aktueller Software Markt |Aktueller Software Markt (ASM)]] 01/91 11/12 Punkte
* [[PC Games]] 85%
* [[Power Play (Zeitschrift)|Power Play]] 01/91 92%
* [[Amiga Joker]] 1/91 93%
* [[Play Time]] 5/91 93%


=== Monkey Island 2: LeChuck's Revenge ===
=== Elaine Marley ===
'''Auftritte:''' The Secret of Monkey Island, Monkey Island&nbsp;2: LeChuck’s Revenge, The Curse of Monkey Island, Flucht von Monkey Island, Tales of Monkey Island, Return to Monkey Island
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{| cellpadding=2 cellspacing=2 align=right width=256px style="font-family: verdana, sans-serif; padding: 6px; margin: 0 0 1em 1em; font-size: 10px; background-color: #f7f8ff; border:1px solid #8888aa;"
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|[[Spieleentwickler|Entwickler]]: || [[LucasArts]]
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|[[Publisher]]: || [[LucasArts]]
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|Erscheinungsdatum: || [[1991]]
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|[[Genre (Computerspiel)|Genre]]: || [[Adventure]]
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Elaine Marley amtiert in den verschiedenen Spielen auf verschiedenen Inseln als Gouverneurin (''Mêlée Island'', ''Booty Island'' und ''Plunder Island''). Sie lernt Guybrush im ersten Teil kennen, verliebt sich in ihn und heiratet ihn am Ende des dritten Teils. Elaine ist eine willensstarke Frau, die auch aktiv ins Geschehen einzugreifen und Guybrush aus brenzligen Situationen zu befreien versteht. Sie ist die Enkelin des früheren Gouverneurs H.&nbsp;T. Marley, einem der Entdecker des Schatzes von Big Whoop, der seit Jahren verschollen ist.
;Handlung
Guybrush Threepwood ist reich, aber leider nicht berühmt, nachdem er den Geisterpiraten LeChuck besiegt hat. Doch auch ersteres ändert sich schlagartig, als es ihn nach Scabb Island<sup>TM</sup> verschlägt. Und wieder geht's von vorne los. Guybrush muss von der Insel entkommen, um den legendären Schatz ''Big Whoop'' zu suchen – und nebenbei seine geliebte Elaine. Und das kann dauern...


=== Corina, die Voodoo-Lady ===
Der zweite Teil gipfelt in einem Finale, das zu den überraschendsten und verblüffendsten Schlusssequenzen der Adventuregeschichte zählt.
'''Auftritte:''' The Secret of Monkey Island, Monkey Island&nbsp;2: LeChuck’s Revenge, The Curse of Monkey Island, Flucht von Monkey Island, Tales of Monkey Island, Return to Monkey Island


Die Voodoo-Lady ist ein wiederkehrender Charakter in allen bisher erschienenen ''Monkey-Island''-Folgen. Sie hat immer einen Rat für Guybrush bereit, sobald sich übernatürliche Elemente in seine Abenteuer einmischen. Im fünften Teil wird mehrmals angedeutet, dass sie maßgeblich für alles Schlechte verantwortlich ist, das Guybrush oder LeChuck widerfahren ist, sowie dass sie vorhat, LeChuck zurück in das Reich der Lebenden zu holen. Erst im sechsten Teil erfährt Guybrush ihren Namen Corina.
;Technische Umsetzung
* Ähnliche Steuerung wie MI1, Inventargegenstände nun als Grafik statt Text
* Verbesserte Grafik
* Durchgängige Musik und erstmaliges Auftreten von ''i''Muse (sorgte für Funktionieren der Musik auf allen gängigen Soundkarten und für situationsabhängigen Musikwechsel)
* Das Spiel verfügte - wie Teil 3 - über zwei Schwierigkeitsgrade (''Leicht'' und ''Schwer''), die sich in Puzzleanzahl und Schwierigkeitsgrad der Rätsel unterschieden. Im schweren Modus waren deutlich mehr Ortschaften zu untersuchen.


=== Herman Toothrot / Horatio Torquemeda Marley ===
;Preise und Bewertungen
'''Auftritte:''' The Secret of Monkey Island, Monkey Island&nbsp;2: LeChuck’s Revenge, Flucht von Monkey Island, Return to Monkey Island
* ''ASM Mega Hit'', [[Aktueller Software Markt |Aktueller Software Markt (ASM)]] 01/92
* ''Spiel des Monats'', [[Aktueller Software Markt |Aktueller Software Markt (ASM)]] 01/92
* ''Besonders empfehlenswert'', [[Power Play (Zeitschrift)|Power Play]] 01/92
* ''Super Hit'', [[Play Time]] 3/92
* ''Joker Hit'', [[Amiga Joker]] 9/92


Herman Toothrot ist ein alter Schiffbrüchiger, der Guybrush zeitweise während seiner Abenteuer über den Weg läuft. Charakterisierend für ihn ist, dass er häufig ohne Hosen herumläuft und auf Fragen seltsame, verwirrende oder ausweichende Antworten gibt. Außerdem durchbricht er häufig die [[vierte Wand]], wendet sich direkt an den Spieler und macht sich gegenüber diesem über Guybrush lustig.
* [[Aktueller Software Markt |Aktueller Software Markt (ASM)]] 01/92 11/12 Punkte
* [[PC Games]] 87%
* [[Power Play (Zeitschrift)|Power Play]] 01/92 92%
* [[PC Joker]] 88%
* [[Play Time]] 3/92 96%
* [[Amiga Joker]] 9/92 87%


Im vierten Teil stellt sich heraus, dass er tatsächlich Elaines verschollener Großvater H.&nbsp;T. Marley ist, der einst Gouverneur von Mêlée Island war. Gegen Ende des vierten Teils übernimmt er dieses Amt wieder.
=== The Curse of Monkey Island ===
<!-- begin WikiProject Computer and Video Games infobox-->
{| cellpadding=2 cellspacing=2 align=right width=256px style="font-family: verdana, sans-serif; padding: 6px; margin: 0 0 1em 1em; font-size: 10px; background-color: #f7f8ff; border:1px solid #8888aa;"
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|[[Spieleentwickler|Entwickler]]: || [[LucasArts]]
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|[[Publisher]]: || [[LucasArts]]
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|Erscheinungsdatum: || [[1997]]
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|[[Genre (Computerspiel)|Genre]]: || [[Adventure]]
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|Spielmodi: || [[Singleplayer]]
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|Spieler: || 1
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|[[Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle|USK]]: || 12
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|Plattform: || [[Microsoft Windows|Windows]]
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|Sprachausgabe: || Deutsch
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=== Stan S. Stanman ===
;Handlung
'''Auftritte:''' The Secret of Monkey Island, Monkey Island&nbsp;2: LeChuck’s Revenge, The Curse of Monkey Island, Flucht von Monkey Island, Tales of Monkey Island, Return to Monkey Island
Guybrush verschlägt es gleich zum Anfang auf das Schiff seines Erzfeindes LeChuck, welches er zum Einen zur Explosion bringt und wo er zum Anderen einen Brillantring findet. An Land angekommen, bietet er diesen Elaine an und sie nimmt das Angebot überglücklich an. Pech, dass der Ring mit einem Fluch belegt war und sie daraufhin zu Gold erstarrt und auch noch geklaut wird – und schon ist das Problem gebacken. Nun versucht Guybrush seine Geliebte von diesem Fluch zu befreien und gerät dabei wie immer in Schwierigkeiten.


Stan ist ein oft wiederkehrender und sehr geschäftstüchtiger Charakter der Serie. Im ersten Teil ist er Gebrauchtschiffshändler und verkauft Guybrush das Schiff, mit dem dieser nach Monkey Island kommt. Im zweiten Teil betreibt er ein Bestattungsunternehmen, in dem er im Laufe des Spiels von Guybrush in einen Sarg eingeschlossen wird, aus dem er ebenfalls von Guybrush im dritten Teil der Serie wieder befreit wird. Er versucht sich daraufhin als Versicherungsmakler, wird aber kurz darauf von Guybrush geprellt. In Monkey Island&nbsp;4 verkauft Stan [[Ferienwohnrecht|Time-Sharing]]-Immobilien und gab sein Geschäft mit den Versicherungen auf, da mit diesen nichts mehr zu verdienen sei. In ''Tales of Monkey Island'' ist Stan Anwalt geworden und leitet eine Anklage in mehreren Punkten gegen Guybrush, außerdem verkauft er außerhalb des Gerichtssaals Souvenirs zu diesem „Prozess des Jahrhunderts“, wie er ihn selber nennt. In Return to Monkey Island begegnet man ihm das erste Mal in einer Gefängniszelle auf Mêlée Island. Sein altes Bootsgeschäft musste er schließen. Guybrush möchte ihn zwar aus der Zelle rausholen, doch dies möchte er nicht, da er der Meinung ist, dass er sowieso bald rauskommen würde. Nach einem Erdbeben auf der Insel, wird er in einen Eissteinbruch auf Brrr Muda Island verlegt. Nachdem Guybrush seine Dokumente gefälscht hatte und er zu 10 Jahren Haft verurteilt wird, kann Guybrush ihn befreien und er hilft ihm und Elaine, bei ihrem Skorbut-Flugblatt. Zusätzlich wurde im zweiten Teil vom verstorbenen Koch Rapp Scallion „Stans Gebraucht-Küchenbedarf“ erwähnt. Charakteristisch an Stan sind neben seiner Geschäftstüchtigkeit sein blau kariertes Jackett, sein großer Hut und seine wilde Gestik mit den Armen, während er redet.
;Technische Umsetzung
* Neues Interface: Steuerung über eine Aktionsmünze, die eingeblendet wird
* Grafik: bildschirmfüllend, SVGA im Comic-Stil
* Sprachausgabe (Synchronsprecher von Guybrush war Norman Matt)
* Das Spiel verfügte – wie Teil 2 – über zwei Schwierigkeitsgrade (''Leicht'' und ''Oberaffig'' ) die sich in Puzzleanzahl und Schwierigkeitsgrad der Rätsel unterschieden. Im schweren Modus waren deutlich mehr Rätsel zu lösen.


=== Murray ===
;Preise und Bewertungen
'''Auftritte:''' The Curse of Monkey Island, Flucht von Monkey Island, Tales of Monkey Island, Return to Monkey Island
* ''Gold Player'', [[PC Player]] 1/98
* ''Adventure Game of the Year'', Computer Gaming World and PC Gamer magazines
* ''Special Achievement in Art Direction'', Computer Gaming World magazine


Murray ist ein sprechender Totenschädel, der in Monkey Island&nbsp;3 zum ersten Mal in Erscheinung tritt, nachdem Guybrush LeChucks Skelettarmee und den größten Teil Murrays restlicher Knochen versenkt hat. Im weiteren Verlauf begegnet Guybrush dem Totenschädel immer wieder. An Murray ist sein Drang zum Bösen charakteristisch; er würde am liebsten mit Guybrush „herumgeistern und eine Welle des Terrors in der ganzen Karibik verbreiten.“ Seine diabolischen Allmachtsphantasien stehen im Kontrast zu seiner offensichtlichen Harm- und Hilflosigkeit. Dementsprechend leidet er darunter, von Guybrush belächelt zu werden. Als ihm dieser zum Beispiel sagt, er sei nicht furchteinflößender als ein [[Türstopper]], antwortet Murray: „Ist es ein richtig böse aussehender Türstopper?“. In Monkey Island&nbsp;4 ist Murray Türsteher des Restaurants „Planet Threepwood“. Im fünften Teil trifft Guybrush den Totenschädel im Bauch einer Seekuh wieder. Im sechsten Teil begegnet man ihm das erste Mal auf LeChucks Schiff. Er wird als Zutat für den Trank benutzt, um nach Monkey Island zu kommen und fungiert später als Dekoration für Guybrushs Schiff.
* [[GameStar]] 01/98 92%
* [[PC Action]] 88%
* [[PC Games]] 88%
* [[PC Joker]] 85 %
* [[PC Player]] 01/98 88%
* [[Power Play (Zeitschrift)|Power Play]] 01/98 87%


== Typische Elemente der Reihe ==
=== Flucht von Monkey Island (orig. ''Escape from Monkey Island'') ===
=== Inseln ===
<!-- begin WikiProject Computer and Video Games infobox-->
Jedes der Spiele findet auf fiktiven Inseln in der Karibik statt, hauptsächlich jedoch im sogenannten [[Archipel]] „Dreiinselreich“. Außerdem wurde ab dem ersten bis zum vierten sowie im sechsten Spiel die titelgebende Insel ''Monkey Island'' bzw. deren Nebeninsel ''Dinky Island'' besucht. In den Nachfolgern wurden weiterhin die Inseln ''Scabb Island'', ''Booty Island'', ''Phatt Island'', ''Plunder Island'', ''Blood Island'', ''Skull Island'', ''Lucre Island'' und ''Jambalaya Island'' [{{IPA|ˌdʒæm.bə.ˈlaɪə}}] ({{Audio|GT Jambalaya.ogg|Anhören}}) besegelt.
{| cellpadding=2 cellspacing=2 align=right width=256px style="font-family: verdana, sans-serif; padding: 6px; margin: 0 0 1em 1em; font-size: 10px; background-color: #f7f8ff; border:1px solid #8888aa;"
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|[[Spieleentwickler|Entwickler]]: || [[LucasArts]]
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|[[Publisher]]: || [[LucasArts]]
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|Erscheinungsdatum: || [[2000]]
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|[[Genre (Computerspiel)|Genre]]: || [[Adventure]]
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|Spielmodi: || [[Singleplayer]]
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|Spieler: || 1
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|[[Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle|USK]]: || ohne Altersbeschränkung
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|Plattform: || [[Mac OS 9]], [[PlayStation 2]], [[Microsoft Windows|Windows]]
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|Sprachausgabe: || Deutsch
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|Bildschirmtext: || Deutsch
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=== Beleidigungsfechten ===
;Story
Das ''Beleidigungsfechten'' erscheint, wenn auch in unterschiedlichen Formen, in allen Teilen der Reihe, bis auf den zweiten. Im ersten Teil lernt Guybrush Threepwood das Fechten von General Smirk. Seine Fähigkeiten verbessert er, indem er verschiedene andere Piraten zum Kampf herausfordert, um schließlich die Schwertmeisterin von Mêlée Island besiegen zu können. Den Namen hat die Kampfmethode, weil während des Kampfes Beleidigungen gegen den Gegner ausgesprochen werden müssen, der daraufhin mit der richtigen Antwort kontern muss. Guybrush kann dabei die Beleidigungen und Antworten nur verwenden, sofern sie bereits gegen ihn verwendet worden sind. Im dritten Teil kommt eine Variante zum Tragen, die auf dem Meer gespielt wird. Hier müssen sich zusätzlich die Antworten auf die Beleidigung reimen. Im vierten Teil wird die Version des dritten Teils zum ''Beleidigungsarmdrücken'' abgewandelt, hierbei kann Guybrush von vornherein alle benötigten Beleidigungen und Antworten aussprechen. Außerdem findet das Prinzip des ''Beleidigungsfechtens'' indirekt beim ''Monkey Kombat'' Anwendung, bei dem Guybrush Beleidigungen in der Affensprache verwendet. Außerdem ist es möglich, Ozzie Mandrill zum Beleidigungsfechten herauszufordern. Im fünften Teil kommt es nur in einer kurzen Sequenz vor, in der Guybrush gegen zwei Gegner gleichzeitig kämpfen muss. Außerdem gibt es dort erstmals einen Grimassen-Wettstreit, bei dem es gilt, verschiedene Gesichtsausdrücke zu einer möglichst kreativen Grimasse zu kombinieren, um die des Gegners zu übertreffen. Ähnlich wie beim ''Beleidigungsfechten'' muss Guybrush hierfür zunächst verschiedene Gesichtsausdrücke sammeln, indem er sich die von anderen Piraten oder auch von Gemälden oder Skulpturen anschaut.
Nachdem Guybrush und Elaine geheiratet haben, kehren sie aus den Flitterwochen nach Mêlée Island zurück. Hier müssen sie feststellen, dass sie versehentlich für tot erklärt wurden, und Charles L Charles, wie sich rausstellen wird, der verkleidete Geisterpirat LeChuck, um ihr Amt kandidiert. LeChuck hat sich vom Australier Ozzie Mandrill anheuern lassen, der die Piraten aus der Karibik vertreiben und ein Touristenzentrum aufbauen will.


=== Voodoo ===
;Look & Feel
[[Voodoo]]-Zauber spielen in allen Teilen eine tragende Rolle. Sowohl LeChuck als auch die Voodoo-Lady bedienen sich häufig einiger Voodoo-Zauber. Im ersten Teil muss Guybrush einen Zaubertrank brauen, der das Schiff automatisch auf Kurs nach Monkey Island bringt, während die gesamte Mannschaft in einen tiefen Schlaf versetzt wird. Außerdem besitzt der Kopf des Navigators eine Voodoo-Kette, die den Träger unsichtbar für Geister macht. Im zweiten Teil besitzen besonders Voodoo-Puppen eine wichtige Funktion. Das Rezept zur Herstellung jener Puppen erfährt man von der Voodoo-Lady. Im späteren Verlauf haben sie auch Einfluss auf das Ende der Handlung. Als Gag findet Guybrush im dritten Teil eine Voodoo-Puppe aus Papier sowie einige im Laden der Voodoo-Lady im vierten Teil auf Mêlee Island. Andere markante Beispiele für die Anwendung von Voodoo sind im dritten Teil die Voodoo-Kugel, mit der LeChuck sich in einen Lebenden zu verwandeln gedenkt, sowie im dritten und vierten Teil die Verwandlung Elaines bzw. LeChucks in eine Statue.
* Grafik: 3D-Charaktere, gezeichnete Hintergründe
* Tastatursteuerung; von einigen als umständlich, von anderen als genial bewertet
* Sprachausgabe (Synchronsprecher von Guybrush war wieder Norman Matt)


=== Malzbier ===
Dies war der erste und bis jetzt einzige Monkey Island-Teil, bei dem das vermeintlich etwas veraltete [[Script Creation Utility for Maniac Mansion|SCUMM]]-System durch die [[GrimE]]-Engine ersetzt wurde. Diese kam mit echter 3D Grafik (auch wenn die Kamera immer fest positioniert war), und [[Lua]] als [[Skriptsprache]].
Aus einer seltenen Voodoowurzel gewonnenes [[Malzbier]] spielt in allen Monkey-Island-Teilen eine Rolle, da es eine Geheimwaffe gegen LeChuck darstellt. Im amerikanischen Original handelt es sich bei dem Getränk um [[Root Beer]], was nicht mit Malzbier identisch ist. Allerdings gibt es für Root Beer keine deutsche Entsprechung, da es im deutschsprachigen Raum kaum bekannt ist. Der Übersetzer des ersten Monkey-Island-Teils ins Deutsche, [[Boris Schneider-Johne]], wählte als Übersetzung für Root Beer bewusst Malzbier aus, denn „Malzbier drückt in Deutschland genau das aus, was mit Root Beer gemeint ist, nämlich das genaue Gegenteil von echtem Bier. Ein Kindergetränk.“<ref name=gamersglobal>[https://www.gamersglobal.de/interview/interview-mit-boris-schneider-0 ''Interview mit Boris Schneider-Johne auf gamersglobal'', 6.&nbsp;Juli 2009]</ref> In den weiteren Teilen wurde diese Übersetzung immer weiter verwendet.


=== Running Gags ===
;Bewertungen
Im Spiel werden zahlreiche [[Running Gag]]s verwendet. Relativ bekannt ist der ''dreiköpfige Affe''. Seit Guybrush im ersten Teil von Otis mit dem Satz „Hinter dir! Ein dreiköpfiger Affe!“ abgelenkt wurde, benutzt Guybrush diesen Satz oft als Ablenkungsmanöver. Im ersten Teil der Serie tritt der Affe tatsächlich zweimal in Erscheinung, wird jedoch beide Male von keinem außer Guybrush wahrgenommen. Sofern Guybrush sich vorstellen will oder dazu aufgefordert wird, kann der Spieler stets die Phrase „Ich bin Guybrush Threepwood, ein mächtiger Pirat“, verwenden. Außerdem ist es im ersten Gespräch mit anderen Charakteren immer wieder möglich, Lederjacken zum Verkauf anzubieten. Dafür steht dem Spieler die Phrase „Ich verkaufe diese feinen Lederjacken.“ zur Verfügung. Dieser Satz taucht auch in anderen Spielen von LucasArts auf und ist eine Anspielung auf ''[[Indiana Jones and the Last Crusade]]''. Eine weitere Anspielung auf Indiana Jones ist ein X als Markierung für die Fundstelle eines Schatzes, sowie wiederkehrende Verweise darauf, dass in der Geschichte noch nie ein X die Stelle eines Schatzes markiert habe. Als Beleidigung findet zeitweise der Satz aus dem ersten Teil „Du kämpfst wie ein dummer Bauer“ und der Konter „Wie passend, du kämpfst wie eine Kuh“ Verwendung; dieser wird häufig aufgegriffen und in der Form parodiert, dass er in den unpassendsten Situationen mit einer gewissen Regelmäßigkeit als Antwortmöglichkeit in Gesprächen mit anderen [[Nicht-Spieler-Charakter|Charakteren]] zur Auswahl steht.
* [[GameStar]] 01/01 86%
* [[PC Player]] 13/00 83%
* [[Power Play (Zeitschrift)|Power Play]] 85%
* [[PC Joker]] 12/00 85%
* PLAYZONE 06/06 58. der ''100 besten Playstation-2-Spielen''


Außerdem behauptet Guybrush sehr häufig, unter Wasser zehn Minuten lang die Luft anhalten zu können, was er sogar unter Beweis stellt. Eine weitere, in späteren Teilen häufig zum Ausdruck gebrachte Eigenart stellt sein Ekel vor Porzellan und der Farbe Rosa dar.
== Sonstiges ==
=== Grog ===
Grog ist das Lieblingsgetränk der Piratenschaft, das Rezept ist geheim - allerdings wird Guybrush von den schrecklich wichtigen Piraten über die Inhaltsstoffe aufgeklärt. Grog enthält ihnen zufolge „''einige der folgenden Zutaten: Kerosin, Propylen-Glykol, künstliche Süßstoffe, Schwefelsäure, Rum, Aceton, Rote Farbe, Scumm, Schmierfett, Batteriesäure und/oder Pepperonis.''“ Weiter wird erklärt, dass es sich hierbei um eine stark ätzende Substanz handelt - genauer gesagt eine der ätzendsten Substanzen der Menschheit - sogar die Steingutkrüge des Kochs der ScummBar halten diesem Gebräu nicht lange stand - im Verlauf des ersten Teils stellt dieser Effekt ein Hindernis dar, welches
überwunden werden muss.
Der Erwerb von Grog ist in Teil Zwei und Teil Vier nur mit gültigem Ausweis möglich, der beweist, dass der Besitzer 23 Jahre alt ist. Daraus kann man schließen, dass es auch in der Karibik eine Art Jugendschutzgesetz gibt. Erwerben lässt sich Grog u.a. in der SCUMM-Bar und am Grogautomaten (der aber nur Malzbier enthält).


== Anspielungen auf Filme und andere Spiele bei Monkey Island ==
=== Voodoo ===
In den Spielen der Serie lassen sich immer wieder Hinweise auf [[Indiana Jones]] ausmachen. So ertönt sowohl im ersten Teil beim Öffnen einer Truhe auf LeChucks Geisterschiff, als auch im zweiten Teil nach dem Schwingen eines Enterhakens das Titelmotiv der Musik von Indiana Jones, komponiert von [[John Williams (Komponist)|John Williams]]. Als Guybrush in ''LeChuck’s Revenge'' aus einer Truhe mit Schlangen steigt, sagt er: „Ich hasse Schlangen!“ In einem Antiquitätenladen auf Booty Island findet sich im Angebot sogar die Peitsche von Indiana Jones, jedoch ist diese unverkäuflich. In der Bibliothek von Phatt Island findet man in der Kartei eine ganze Reihe von Titeln, die sich auf die Indiana-Jones-Filme bzw. -Spiele beziehen, wie etwa ein Buch von Indiana Jones’ Vater, das sich mit der Frage beschäftigt, ob es die [[Bundeslade]] gibt oder diese nur ein antiker Mythos sei. Auf Phatt Island muss Guybrush einem übergewichtigen Gouverneur ein Buch vom Bauch nehmen und es gleichzeitig durch ein anderes ersetzen, ohne diesen dabei zu wecken. Guybrush verwendet dazu genau die gleiche Taktik wie Indiana Jones zu Beginn von [[Jäger des verlorenen Schatzes]]. Weiterhin steht dem Spieler, wenn Guybrush an einem Ort erwischt wird, an welchem er eigentlich nicht sein dürfte, die Phrase „Ich verkaufe diese feinen Lederjacken.“ zur Verfügung – eine Ausrede, die von Indiana Jones in ''[[Indiana Jones and the Last Crusade]]'' in ähnlichen Situationen verwendet wird. Auf Dinky Island findet Guybrush eine Telefonzelle, mit der er bei LucasArts anrufen kann, und stellt die Frage, wann ''[[Indiana Jones and the Fate of Atlantis]]'' erscheint. Als Guybrush im dritten Teil der Reihe den Diamantring aus den Händen von Schmugglern haben will, verwendet er den Satz „Der Diamant gehört in ein Museum!“, in Anlehnung an Indys Ausspruch aus [[Indiana Jones und der letzte Kreuzzug]]. Ein ähnliches Zitat kann Guybrush auch in ''The Secret of Monkey Island'' äußern, wenn er beim Diebstahl des Idols erwischt wird.
Besonders in den ersten Teilen spielen [[Voodoo]]-Puppen eine wichtige Rolle. Sie sind kleine Figuren, die einen bestimmten Menschen darstellen und dazu genutzt werden, ihm hauptsächlich Schaden und Schmerzen mit Nadeln zuzubereiten, die auf die Puppe angewendet werden. Im Spiel erfährt man von der Voodoo-Lady das Rezept, um solch eine Figur herzustellen, die im späteren Verlauf auch Einfluss auf das Ende der Story hat.

Am Ende von ''Monkey Island&nbsp;2'' findet sich noch eine Parodie auf [[Star Wars]], als Guybrush von dem verwundet am Boden liegenden LeChuck gebeten wird, ihm die Maske abzunehmen, um sein wahres Gesicht zu erkennen. Zuvor fielen bereits die Sätze „Ich bin dein Bruder“ und „Erforsche deine Gefühle, du weißt, dass es wahr ist“. Außerdem kann man in Teil&nbsp;4 der Serie in einem der Hintergründe des Sumpfes den Schemen eines X-Wing erkennen, ähnlich dem Raumschiff, mit dem Luke Skywalker in den Sumpf auf Dagobah abstürzte.

Wie in vielen LucasArts-Adventures dieser Zeit, werden auch in den ersten drei Teilen von Monkey Island die Figuren aus dem Adventure ''[[Sam&nbsp;& Max]]'' parodiert. Im ersten Teil findet man auf Monkey Island vor dem Affenkopf seltsame Opferfiguren. Eine davon stellt Max auf den Schultern von Sam dar. In der 2009 veröffentlichten Version ''The Secret of Monkey Island: Special Edition'' jedoch wurde die Statue durch eine Figur des Purpur Tentakels aus ''[[Day of the Tentacle]]'' ersetzt, da LucasArts die Rechte an ''Sam&nbsp;& Max'' an den Schöpfer Purcell verloren hat. Im zweiten Teil befindet sich ein Max-Hasenkostüm im Kostümladen in Booty Island. Im dritten Teil findet man Max wieder, wenn man in Plunder Island im Theater an der Beleuchtung rumspielt. Auch diverse Attraktionen (Bruno, Trixie etc.) aus Sam&nbsp;& Max finden sich im dritten Teil im Vergnügungspark auf Monkey Island im Hintergrund.


Zusätzlich gibt es im ersten, zweiten und sechsten Teil von Monkey Island noch eine Anspielung auf ''[[Loom (Computerspiel)|LOOM]]''. Im ersten Teil ist dabei die Anspielung viel mehr eine Art Werbung. Spricht man in der SCUMM-Bar im Vorraum einen Piraten ganz rechts an, so sieht man die Figur „Cobb“, einen Handlanger aus dem Adventure ''LOOM''. Da er einen Button am Hemd trägt mit der Aufschrift „Ask me about LOOM“, hat man die Möglichkeit, ihn danach zu fragen. Tut man dies, beginnt dieser von dem Spiel zu erzählen, und im Auswahlmenü unter dem Bild blinkt das Wort <Werbung>. Nachdem man von den Fettucini-Brüdern im Zirkus mit der Kanone abgeschossen wurde, kann man auf die Frage nach dem eigenen Wohlbefinden mit den Worten: „Ich bin Bobbin, bist Du meine Mutter?“ antworten. In der Küche der SCUMM-Bar findet man zusätzlich dazu auch noch die Möwe aus ''LOOM''. Sie wurde in ihrer Grafik und Animation gänzlich übernommen. Anstelle der Muschel frisst sie jedoch in Monkey Island einen Fisch.
=== Beleidigungsfechten ===
Im zweiten Teil taucht die Möwe von ''LOOM'' nur im schwierigen Modus auf. Sie sitzt auf einem Papierstapel in einem Baumhaus auf Booty Island. Im Abspann („credit“) beider Spiele bedanken sich die Hersteller dafür, dass sie sich die Möwe (und im ersten Teil auch Cobb) ausleihen durften. Im sechsten Teil tritt die Figur Cobb erneut auf. Er hat hier zunächst keine Lust Guybrush von ''LOOM'' zu erzählen, bleibt man allerdings hartnäckig und fragt ihn mehrere Male, erklärt er sich schließlich doch dazu bereit.
Das ''Beleidigungsfechten'' erscheint, wenn auch in unterschiedlichen Formen, in allen Teilen der Reihe, bis auf den zweiten. Im ersten Teil lernt Guybrush Threepwood das Fechten bei einem Meister und muss verschiedene andere Piraten zum Kampf auffordern. Den Namen verdankt die Kampfmethode daher, dass während des Kampfes Beleidigungen gegen den Gegner ausgesprochen werden müssen, der daraufhin mit der richtigen Antwort kontern muss. Auf die Beleidigung „''Ich hatte mal einen Hund, der war klüger als Du!“'' muss z.B. mit „''Er muß Dir das Fechten beigebracht haben.''“ geantwortet werden. Im dritten Teil kommt die Neuerung hinzu, dass sich die Antwort auf die Beleidigung reimen muss und im vierten Teil tritt das Gefecht in Form von ''Beleidigungsarmdrücken'' und indirekt beim ''Monkey Combat'' wieder auf. In den neuesten Spielen wurde oft die berühmte Beleidigung aus Teil 1 „''Wie passend, Du kämpfst wie eine Kuh.''“ parodiert.

Im dritten Teil trägt zudem ein verstorbener Hühnchenrestaurantbesucher einen Ansteckbutton mit der Aufschrift: „Fragt mich nach Grim Fandango“. ''[[Grim Fandango]]'' wurde ein knappes Jahr nach Monkey Island&nbsp;3 veröffentlicht, der Restaurantbesucher hat zudem eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem Hauptdarsteller des Spiels.

== Monkey Island in anderen Computerspielen ==
=== Sea of Thieves Erweiterung ===
Am 11. Juni 2023 kündigten die Firmen [[Xbox Game Studios]], [[Rare]] und [[Lucasfilm Games]] die Veröffentlichung von ''Sea of Thieves: The Legend of Monkey Island'' an. Dabei handelt es sich um drei kostenlose Erweiterungen für das Online-Piratenspiel [[Sea of Thieves]], die über mehrere Monate hinweg veröffentlicht werden sollen. Die erste dieser Erweiterungen soll am 20. Juli 2023 erscheinen.<ref>{{Internetquelle |autor=Daniel Herbig |url=https://www.heise.de/news/Monkey-Island-Erweiterung-fuer-Sea-of-Thieves-angekuendigt-9184051.html |titel=„Monkey Island“: Erweiterung für „Sea of Thieves“ angekündigt |werk=Heise Online |datum=2023-06-11 |abruf=2023-06-13}}</ref> Die Handlung handelt davon, dass der Geisterpirat LeChuck die Erinnerungen von Monkey Island in ein Gefängnis für Guybrush Threepwood verwandelt hat.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=DOWILvQGVz4 |titel=Sea of Thieves: The Legend of Monkey Island - Announcement Trailer |werk=Xbox-Youtube-Kanal |datum=2023-06-12 |abruf=2023-06-13}}</ref>

== Rezeption ==
{{Wertungsspiegel Computerspielreihe
|GameRankings=ja
|Metacritic=ja
|Spiel1=[[The Secret of Monkey Island]]

|Spiel2=[[Monkey Island 2: LeChuck’s Revenge]]
|GameRankings2=89,6 %<ref>[[GameRankings]].com: {{Webarchiv |url=https://www.gamerankings.com/pc/562680-monkey-island-2-lechucks-revenge/index.html |wayback=20191209012616 |text=Monkey Island 2: LeChuck’s Revenge}}</ref>

|Spiel3=[[The Curse of Monkey Island]]
|GameRankings3 = 89,9 %<ref>[[GameRankings]].com: {{Webarchiv | url=https://www.gamerankings.com/pc/29083-the-curse-of-monkey-island/index.html | wayback=20090312042205 | text=''The Curse of Monkey Island''}}</ref>
|Metacritic3 = 89/100<ref>{{Internetquelle |url=https://www.metacritic.com/game/pc/the-curse-of-monkey-island |titel=The Curse of Monkey Island for PC Reviews |werk=[[Metacritic]] |sprache=en |abruf=2021-11-21}}</ref>

|Spiel4=[[Flucht von Monkey Island]]
|Metacritic4=86/100<ref>[[Metacritic]].com: {{Internetquelle |url=http://www.metacritic.com/game/pc/escape-from-monkey-island |titel=Escape from Monkey Island |abruf=2017-05-09}}</ref>

|Spiel5=[[Tales of Monkey Island]]
|Metacritic5=86/100<ref>[[Metacritic]].com: {{Internetquelle |url=https://www.metacritic.com/game/playstation-3/tales-of-monkey-island |titel=Tales of Monkey Island |sprache=en |abruf=2018-04-01}}</ref>

|Spiel6=[[Return to Monkey Island]]
|Metacritic6=86/100<ref>{{Internetquelle |url=https://www.metacritic.com/game/pc/return-to-monkey-island |hrsg=[[Paramount Global|CBS Interactive]] |titel=Return to Monkey Island |werk=[[Metacritic]] |sprache=en |abruf=2023-05-07}}</ref>
}}

Der erste Teil der Spielreihe wurde von den Kritikern weitgehend gut aufgenommen. So beschreibt das Magazin ''[[Power Play (Zeitschrift)|Power Play]]'' die Handlung des Spiels als witzig und umfangreich, allerdings sei durch den Umfang des Spiels das Wechseln der Disketten für Spieler ohne Festplatte etwas nervig.<ref name=powerplay1> [https://www.kultpower.de/powerplay_testbericht_extern.php3?im=monkeyisland.jpg ''Power-Play''-Testbericht, Januar 1991]</ref> Auch die technischen Neuerungen wurden gelobt, die musikalische Untermalung sei passend und stimmungsvoll, die Grafik wurde von Eva Hoogh als „traumhaft“ bezeichnet.<ref>[https://www.kultpower.de/external_frameset.php3?site=asm_testbericht.php3%3Fim%3Dthesecretofmonkeyisland.jpg%26backurl%3Dindex_main2.php3 ''ASM''-Testbericht, Februar 1991]</ref> Anlässlich des 15. Geburtstags der Spiele-Reihe hebt [[Christian Schiffer (Journalist)|Christian Schiffer]] hervor, dass die Rätsel und Charaktere des Spiels sich bis heute ungebrochener Popularität erfreuen würden sowie dass das Spiel bei einigen immer noch als das beste Spiel aller Zeiten gelte.<ref name="Schiffer">{{Internetquelle |url=https://www.telepolis.de/features/Spiel-mit-Charme-Witz-und-Einfallsreichtum-3404490.html |autor=Christian Schiffer |titel=Spiel mit Charme, Witz und Einfallsreichtum |werk=[[Telepolis]] |datum=1. Februar 2006 |abruf=2023-11-19}}</ref>

Auch der zweite Teil wurde größtenteils gelobt. ''Power Play'' war beispielsweise der Ansicht, ''LeChuck’s Revenge'' sei noch witziger als der Vorgänger, dabei wurde besonders das Zusammentreffen mit den Figuren des ersten Teils hervorgehoben. Außerdem seien die Rätsel auf einem hohen Niveau, die Geschichte interessant und spannend. Die Grafik sei zwar farbenfroher als die des ersten Teils, allerdings gebe es einige Bilder, bei denen sich Details in einem Gewirr bunter Pixel verlieren. Alles, was für die Handlung wichtig sei, sei jedoch problemlos zu erkennen.<ref name=powerplay2>[https://www.kultpower.de/powerplay_testbericht_extern.php3?im=monkeyisland2.jpg ''Power-Play''-Testbericht, Januar 1992]</ref>

Tom Schmidt schreibt in ''Power Play'' über den dritten Teil, die Humorqualität schließe an die der ersten Teile an, obwohl während der Beleidigungsgefechte der Wortwitz des ersten Teils fehle. Die Grafik sei nach seiner Meinung zwar zu Beginn verwirrend, aber man gewöhne sich mit der Zeit daran. Weiterhin sei die Spiellänge etwas kurz geraten, was besonders das letzte Kapitel betreffe. Trotzdem sei das Spiel jedoch ein Meilenstein, wie es schon die Vorgänger gewesen seien.<ref name=powerplay3>[https://www.kultboy.com/index.php?site=t&id=232 ''Power-Play''-Testbericht, Januar 1998]</ref>

Der Spaßfaktor von ''Flucht von Monkey Island'' sei zwar immer noch vorhanden, kritisiert wurde allerdings die Steuerung des Spiels. Diese sei nicht in der Lage, den Komfort der alten Maussteuerung zu ersetzen, nach einiger Zeit könne man sich jedoch daran gewöhnen. Des Weiteren wird die neue 3D-Grafik, wegen der man zunächst befürchten müsse, dass ''Monkey Island'' dem [[Mainstream]] verfallen wäre, unter anderem als „[[Skorbut]]-erregend“ bezeichnet. Die Figuren seien verzerrt, seltsam proportioniert und [[comic]]artig verfremdet.<ref>[http://www.javajim.de/nutztank/toolsundtests/monkeyisland4.html ''JavaJim''-Kritik, November 2000]</ref> Über die Wortwahl in den Dialogen wurde angemerkt, dass sie den Wortwitz der ersten Teile wiederherzustellen versuche, während des Beleidigungsgefechts wirke sie allerdings abermals konstruiert.<ref>{{Webarchiv |url=http://netzwelt.de/news/68624_2-test-flucht-von-monkey-island.html |wayback=20050426004307 |text=netzwelt.de-Test}}</ref>


[[Telepolis]]-Redakteur Christian Schiffer wertete 2006 retrospektiv, dass ''The Curse of Monkey Island'' und ''Flucht von Monkey Island'' als „ordentliche Adventures“ gälten, die Fangemeinde aber enttäuscht hätten.<ref name="Schiffer"/> In einer Umfrage ermittelte PC Games, dass der Grafikstil von ''[[The Curse of Monkey Island]]'' den Spielern mit Abstand am besten gefiel. Die der 3D-Teile und auch der neuere zweidimensionale Teil ''Return to Monkey Island'' fielen stark gegenüber den Vorgängern ab.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pcgames.de/Return-to-Monkey-Island-Spiel-73636/News/Grafik-Umfrage-Ergebnis-Ron-Gilbert-1398512/ |titel=Return to Monkey Island: Die schönste Grafik? Ihr habt gewählt! |werk=[[PC Games]] |datum=05.07.2022 |abruf=2023-11-19}}</ref> Der sehr abstrakte Cartoon-Stil von ''Return to Monkey Island'' entfachte im Netz ein [[Shitstorm]] gegenüber den Designern in sozialen Medien.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.derstandard.de/story/2000137094516/ron-gilbert-will-keine-news-zu-monkey-island-mehr-posten |titel=Hass im Netz: Entwickler-Veteran Ron Gilbert will keine News zu "Monkey Island" mehr posten |werk=[[derstandard.de]] |datum=2. Juli 2022 |abruf=2023-11-19}}</ref>
=== Monkey Island 5 ===
Seit dem Erscheinen von ''Flucht von Monkey Island'' gab es vor allem in Internet-Spieleforen immer wieder Gerüchte, wonach die Entwickler bereits an einem fünften Teil der Piraten-Saga arbeiteten. Eine offizielle Ankündigung blieb jedoch stets aus. Im Juni 2006 bezeichnete die deutsche Spielezeitschrift ''GameStar'' das Erscheinen eines fünften Teils als „sehr unwahrscheinlich“. Als Begründung gab sie an, LucasArts habe inzwischen die Arbeiten am „ähnlich kultigen Adventure [[Sam & Max Hit the Road|Sam & Max]] 2 eingestellt und die Rechte an Telltale abgetreten“.


Ein Animationsfilm auf Basis des ''Monkey-Island''-Stoffs durch Regisseur [[Steven Spielberg]] war geplant, kam aber über das Stadium der Vorproduktion nicht hinaus.<ref>{{Internetquelle |autor=Sebastian Grünwald |url=https://www.adventure-treff.de/news/16374-zahlreiche-concepts-zum-monkey-island-film-geleaked |titel=Zahlreiche Concepts zum Monkey-Island-Film geleaked |werk=[[Adventure-Treff]] |datum=2019-05-14 |abruf=2019-05-16}}</ref> ''Monkey Island'' wurde 2014 von der [[Freies Theater|freien Theatergruppe]] [[Kulturreederei]] [[Halle (Saale)]] als [[Trash]]komödie [[Dramatisierung|dramatisiert]] und in einer weiteren Staffel im Herbst 2015 [[Wiederaufnahme (Theater)|wiederaufgenommen]]. Die Produktion wurde mittels einer [[Crowdfunding]]-Kampagne realisiert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mz.de/lokal/halle-saale/kulturreederei-halle-monkey-island-erlebt-ein-grosses-comeback-3083331 |titel=Kulturreederei Halle: „Monkey Island“ erlebt ein großes Comeback |werk=[[Mitteldeutsche Zeitung]] |sprache=de |datum=26.10.2015 |abruf=2022-05-18}}</ref>
== Kritik der Fans an Teil 3 und 4 ==
Während ein Teil der Fans die Teile 3 und 4 ausgezeichnet fand, waren sie für andere eine große Enttäuschung: Es hieß, LucasArts habe durch die eingeführten Neuerungen die Monkey-Island-Atmosphäre zerstört.


Der [[Return to Monkey Island|sechste Teil]] wurde ebenfalls gut aufgenommen. Die [[GamePro]] lobte unter anderem die ungewohnte, aber stimmige Optik, den Soundtrack, die englischen Sprecher, die logischen Rätsel, sowie die Spieldauer. Kritisiert wurden allerdings, das Fehlen einer deutschen Synchronisation sowie dass es keine alternativen Lösungswege gibt und dass sinnlose Items im Inventar verbleiben.<ref>{{Literatur |Autor=Dennis Michel |Titel=Return to Monkey Island im Test - Die schönste Rückkehr des Jahres |Sammelwerk=[[GamePro]] |Datum=2022-09-19 |Online=https://www.gamepro.de/artikel/return-to-monkey-island-test,3384700.html |Abruf=2022-09-25}}</ref>
Die Begründungen dafür waren vielfältig:
* Viele Spieler sind der Meinung, dass die Handlung der ersten beiden Teile in sich abgeschlossen ist. Das Ende des zweiten Teils schließt somit eine weitere Fortsetzung aus. Guybrush ist auf der Suche nach dem legendären Piratenschatz Big Whoop (dabei wird LeChuck dummerweise wiederbelebt), der ein „Tor in eine andere Welt“ sein soll. Tatsächlich stellt sich heraus, dass LeChuck Guybrushs böser Bruder Chuckie ist, die beiden sind aber erst im Kindesalter, Guybrush hat sich die ganze Piratengeschichte offensichtlich nur ausgedacht. Bei näherer Betrachtung stellt man allerdings fest, dass die ersten zwei Teile nicht als abgeschlossenes Ganzes geplant waren: In der Abschlusssequenz schaut Chuckie nocheinmal in die 'Kamera' und bekommt 'teuflisch böse' rote Augen. In der folgenden Sequenz sehen wir Elaine am Loch stehen und sie stellt sich die Frage, ob LeChuck Guybrush wohl verhext hat. Offensichtlich hat LeChuck Guybrush im „Jahrmarkt der Verdammten“ gefangen, auf dem auch das Finale des dritten Teiles der Serie stattfinden wird.
*In Hinblick auf den dritten Teil ergibt sich somit eine neue Interpretation: Die Handlung ist nach Teil 2 nicht abgeschlossen. Guybrush wird am Ende des zweiten Teils von LeChuck verzaubert und meint als Kind in einem Vergnügungspark zu sein. In Wirklichkeit ist er im „Jahrmarkt der Verdammten“ gefangen. Jedoch gelingt es ihm irgendwann mit einem Autoscooter zu fliehen, in welchem er im dritten Teil zu Beginn auf dem offenen Meer treibt. Wie lange jedoch die Zeitspanne zwischen zweitem und dritten Teil ist, bleibt offen.
* In den ersten beiden Teilen zeichnet sich der Charakter von Guybrush durch unerfahrene Selbstüberschätzung aus, die in peinlichen Situationen zu einer Art unfreiwilliger Komik führt. Das ändert sich im dritten und vierten Teil völlig: In MI3 zeigt sich Guybrush als sehr viel reifere Persönlichkeit, die zum Teil auf herablassende Weise andere Personen vorführt. In MI4 hingegen entwickelt sich Mr. Threepwood zum tölpelhaften Idioten, der von einer peinlichen Situation in die nächste stolpert. Die unglaubwürdige Entwicklung des Charakters ist anscheinend auf das Fehlen Ron Gilberts zurückzuführen.
* Die lange Wartepause zwischen Monkey Island 2 und 3. Viele Fans wurden zwischenzeitlich erwachsen und erhofften sich durch Monkey Island 3 eine Art Nostalgie-Trip. Durch die aufpolierte [[Script Creation Utility for Maniac Mansion|SCUMM]]-Engine (die nicht mehr über „Verben“ funktionierte) in MI3 und die neue [[GrimE]]-Engine in MI4 wurden sie jedoch zumindest in dieser Hinsicht enttäuscht.
* In Teil 2 wurde Guybrush Threepwood realitätsnah als erwachsener, junger Mann gezeichnet, in Teil 3 jedoch [[karikatur]]artig im [[Comic]]-Stil. Zwar wurden die Rollen dementsprechend umgesetzt, jedoch fehlte dadurch vielen die Identifikation mit der Figur.
* Das Fehlen von [[Ron Gilbert]]. Seit Monkey Island 3 wirkt der Spieledesigner der ersten beiden Spiele nicht mehr auf die Monkey-Island-Serie ein.
* Im dritten Teil gab es kurze Actionszenen und Geschicklichkeitsübungen, die einige Spieler verprellten, die Adventures vor allem wegen der kognitiven Herausforderung spielten.
* Die Sprachausgabe in Teil 3 und vor allem Teil 4 machte es für die Entwickler möglich selbst dümmste Gags und Wortspiele durch die Sprecher „lustig“ wirken zu lassen. Aus diesem Grunde bemängeln viele die Qualität der Dialoge besonders in Teil 4.
* Während den ersten drei Teilen noch einhellig ein besonderes Piraten-Flair zugestanden wird, bemängeln viele Fans an Teil 4, dass er zu sehr auf Neuzeit getrimmt sei. So sind die Inseln, die man hier bereist, vollgepackt mit Konsumtempeln wie Parfümerien, [[Starbucks]]-Cafés und vielem mehr.
* Eines der größten Probleme des vierten Monkey Island-Teils stellt für zahlreiche Kritiker die Tastatursteuerung dar, welche man grob mit der aus [[Grim Fandango]] oder den ersten drei [[Alone In The Dark]]-Teilen vergleichen kann. Nicht selten sorge diese Neuerung demnach für viel Frust, da sie wesentlich unhandlicher und weniger intuitiv sei als die bisherige Maussteuerung.


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{Literatur |Autor=Nicolas Deneschau |Titel=Die Geheimnisse von Monkey Island |Verlag=Look Behind You |Ort=Rheinbreitbach |Datum=2022 |ISBN=978-3-98249-850-8}}
* Christian Schiffer: [http://www.heise.de/tp/r4/artikel/21/21789/1.html''Spiel mit Charme, Witz und Einfallsreichtum''] in [[telepolis]], 01.02.2006. - Zum 15. Geburtstag von Monkey Island.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{Wikiquote|Monkey Island}}
{{Wikiquote|Monkey Island|lang=en}}
* {{MobyGames|game-group/monkey-island-series}}
* {{MobyGames|game-group/monkey-island-series}}
* [http://www.g-wie-gorilla.de/content/view/1142/1/ Interview mit den ''Tales-of-Monkey-Island''-Machern Dave Grossman, Mike Stemmle und Dominic Armato]
* {{dmoz|World/Deutsch/Spiele/Computerspiele/Genres/Adventure/Monkey-Island-Serie/|Monkey-Island-Serie}}
* {{Heise online |ID=4929626 |Titel=„I want to be a pirate“: Monkey Island feiert 30. Geburtstag |Autor=René Meyer |Datum=2020-10-15}}
* [http://www.big-manitu.com/monkey%20island%202/ Kurzvideos von Spielsequenzen]
* [http://www.heise.de/tp/r4/artikel/21/21789/1.html Christian Schiffer, „Spiel mit Charme, Witz und Einfallsreichtum“] – Artikel bei [[Telepolis]] zum 15. Jubiläum von Monkey Island 1


=== Testberichte ===
== Einzelnachweise ==
<references />
* [http://www.kultpower.de/external_frameset.php3?site=asm_testbericht.php3%3Fim%3Dthesecretofmonkeyisland.jpg%26backurl%3Dindex_main2.php3 Monkey Island 1: ASM-Testbericht vom Februar 1991]
* [http://www.kultpower.de/powerplay_testbericht_extern.php3?im=monkeyisland.jpg Monkey Island 1: Powerplay-Testbericht vom Januar 1991]
* [http://www.kultpower.de/powerplay_testbericht_extern.php3?im=monkeyisland2.jpg Monkey Island 2: Powerplay-Testbericht vom Januar 1992]
* [http://www.kultboy.com/index.php?site=t&id=232 Monkey Island 3: Power Play Testbericht 1/98]


{{NaviBlock
{{LucasArts-Adventures}}
|Navigationsleiste Monkey Island
|Navigationsleiste LucasArts-Adventures
}}


{{Normdaten|TYP=s|GND=4306109-6}}
[[Kategorie:Adventure]]
[[Kategorie:Amigaspiel]]
[[Kategorie:DOS-Spiel]]
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[[Kategorie:Computerspielreihe]]
[[cs:Monkey Island]]
[[en:Monkey Island series]]
[[es:Monkey Island]]
[[fi:Monkey Island]]
[[fr:Monkey Island]]
[[he:אי הקופים]]
[[hu:Monkey Island-sorozat]]
[[it:Monkey Island]]
[[nl:Monkey Island]]
[[no:Monkey Island-serien]]
[[pt:Monkey Island]]
[[simple:Monkey Island]]
[[sv:Monkey Island]]

Aktuelle Version vom 7. September 2024, 04:49 Uhr

Monkey Island
Entwickler LucasArts
Telltale Games (2009)
Terrible Toybox (2022)
Publisher LucasArts
Telltale Games (2009)
Devolver Digital (2022)
Leitende Entwickler Ron Gilbert, Tim Schafer
Plattform Atari ST, Commodore Amiga, iOS, Macintosh, MS-DOS, PlayStation 2, Windows
Genre Grafikadventure
Spiele
(erster Teil, 1990)
The Secret of Monkey Island
(letzter Teil, 2022)
Return to Monkey Island

Monkey Island [ˈmʌŋki ˈaɪlənd] ist eine sechsteilige Grafikadventure-Reihe nach einer Idee von Ron Gilbert, der auch maßgeblich an der Entwicklung der ersten beiden Teile beteiligt war, bevor er in den frühen 1990er Jahren die Firma LucasArts verließ. Der erste Teil wurde 1990 von Lucasfilm Games veröffentlicht. Der Spieler schlüpft in die Rolle des Piratenanwärters Guybrush Threepwood und besteht humorvolle Abenteuer in der Karibik zur Blütezeit der Piraterie. Trotz des rauen Umfeldes ist das Spiel völlig gewaltfrei, was sich unter anderem darin äußert, dass die Handlung ausschließlich durch das Lösen von Rätseln vorangetrieben oder verzögert werden kann. Dass die alltägliche Gewalt im Spiel humoristisch überhöht und verballhornt wird, bleibt von dieser Tatsache unberührt. Ron Gilberts Inspirationsquellen für Monkey Island waren die Disneyland-Attraktion Pirates of the Caribbean und Tim Powers Buch In fremderen Gezeiten. Das Buch inspirierte Geschichte und Charaktere, während die Disney-Attraktion das Ambiente definierte.[1][2]

Die Spiele der Reihe

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Jeweils kurz vor dem 20. Jubiläum der Veröffentlichung wurden von den ersten beiden Teilen 2009 bzw. 2010 technisch und graphisch modernisierte Remakes als Special Edition herausgebracht.

Wichtige Charaktere

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Guybrush Threepwood

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Auftritte: The Secret of Monkey Island, Monkey Island 2: LeChuck’s Revenge, The Curse of Monkey Island, Flucht von Monkey Island, Tales of Monkey Island, Return to Monkey Island

Guybrush Ulysses Threepwood ist der Held (bzw. Antiheld) der Computerspielreihe. Seine Figur wird vom Spieler durch die einzelnen Szenen geleitet. Er träumt vom Piratenleben, ist aber einer der untypischsten Piraten der Karibik.

Der Name lässt sich von der Benennung ihrer ursprünglichen Grafikdatei ableiten. Der Name der Datei war guybrush.bbm oder guybrush.lbm (und nicht wie oft propagiert guy.brush),[3][4] was sich aus der für animierte Grafiken gewöhnlichen Endung des Programms Deluxe Paint ergab. Der Name wurde letztlich einfach übernommen.

Geisterpirat LeChuck

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Auftritte: The Secret of Monkey Island, Monkey Island 2: LeChuck’s Revenge, The Curse of Monkey Island, Flucht von Monkey Island, Tales of Monkey Island, Return to Monkey Island

LeChuck ist ein untoter Pirat und in allen sechs Teilen der Gegner des Helden Guybrush Threepwood. Von Spiel zu Spiel wechselt seine Gestalt. Im ersten Teil ist er die geisterhafte Erscheinung seines früheren lebendigen Ichs, im zweiten Teil ein Zombie und im dritten ein Dämon mit einem Bart aus Flammen. In Flucht von Monkey Island wechselt seine Gestalt zwischen seinen Erscheinungsbildern in den ersten drei Teilen, sowie der des Gouverneuranwärters Charles L. Charles. In Tales of Monkey Island gewinnt er zeitweise wieder seine menschliche Gestalt zurück.

LeChuck hat übersinnliche Fähigkeiten und beherrscht als Untoter schwarze Magie. Diese – und sein gegenwärtiges Dasein – gewann er auf der Suche nach dem Geheimnis von Monkey Island, als er sich der Macht von Big Whoop aussetzte. LeChucks sehnlichster Wunsch ist es, Gouverneurin Elaine Marley zu heiraten und seinem Rivalen Guybrush das Leben so kurz und qualvoll wie möglich zu machen.

Auftritte: The Secret of Monkey Island, Monkey Island 2: LeChuck’s Revenge, The Curse of Monkey Island, Flucht von Monkey Island, Tales of Monkey Island, Return to Monkey Island

Elaine Marley amtiert in den verschiedenen Spielen auf verschiedenen Inseln als Gouverneurin (Mêlée Island, Booty Island und Plunder Island). Sie lernt Guybrush im ersten Teil kennen, verliebt sich in ihn und heiratet ihn am Ende des dritten Teils. Elaine ist eine willensstarke Frau, die auch aktiv ins Geschehen einzugreifen und Guybrush aus brenzligen Situationen zu befreien versteht. Sie ist die Enkelin des früheren Gouverneurs H. T. Marley, einem der Entdecker des Schatzes von Big Whoop, der seit Jahren verschollen ist.

Corina, die Voodoo-Lady

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Die Voodoo-Lady ist ein wiederkehrender Charakter in allen bisher erschienenen Monkey-Island-Folgen. Sie hat immer einen Rat für Guybrush bereit, sobald sich übernatürliche Elemente in seine Abenteuer einmischen. Im fünften Teil wird mehrmals angedeutet, dass sie maßgeblich für alles Schlechte verantwortlich ist, das Guybrush oder LeChuck widerfahren ist, sowie dass sie vorhat, LeChuck zurück in das Reich der Lebenden zu holen. Erst im sechsten Teil erfährt Guybrush ihren Namen Corina.

Herman Toothrot / Horatio Torquemeda Marley

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Auftritte: The Secret of Monkey Island, Monkey Island 2: LeChuck’s Revenge, Flucht von Monkey Island, Return to Monkey Island

Herman Toothrot ist ein alter Schiffbrüchiger, der Guybrush zeitweise während seiner Abenteuer über den Weg läuft. Charakterisierend für ihn ist, dass er häufig ohne Hosen herumläuft und auf Fragen seltsame, verwirrende oder ausweichende Antworten gibt. Außerdem durchbricht er häufig die vierte Wand, wendet sich direkt an den Spieler und macht sich gegenüber diesem über Guybrush lustig.

Im vierten Teil stellt sich heraus, dass er tatsächlich Elaines verschollener Großvater H. T. Marley ist, der einst Gouverneur von Mêlée Island war. Gegen Ende des vierten Teils übernimmt er dieses Amt wieder.

Stan S. Stanman

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Auftritte: The Secret of Monkey Island, Monkey Island 2: LeChuck’s Revenge, The Curse of Monkey Island, Flucht von Monkey Island, Tales of Monkey Island, Return to Monkey Island

Stan ist ein oft wiederkehrender und sehr geschäftstüchtiger Charakter der Serie. Im ersten Teil ist er Gebrauchtschiffshändler und verkauft Guybrush das Schiff, mit dem dieser nach Monkey Island kommt. Im zweiten Teil betreibt er ein Bestattungsunternehmen, in dem er im Laufe des Spiels von Guybrush in einen Sarg eingeschlossen wird, aus dem er ebenfalls von Guybrush im dritten Teil der Serie wieder befreit wird. Er versucht sich daraufhin als Versicherungsmakler, wird aber kurz darauf von Guybrush geprellt. In Monkey Island 4 verkauft Stan Time-Sharing-Immobilien und gab sein Geschäft mit den Versicherungen auf, da mit diesen nichts mehr zu verdienen sei. In Tales of Monkey Island ist Stan Anwalt geworden und leitet eine Anklage in mehreren Punkten gegen Guybrush, außerdem verkauft er außerhalb des Gerichtssaals Souvenirs zu diesem „Prozess des Jahrhunderts“, wie er ihn selber nennt. In Return to Monkey Island begegnet man ihm das erste Mal in einer Gefängniszelle auf Mêlée Island. Sein altes Bootsgeschäft musste er schließen. Guybrush möchte ihn zwar aus der Zelle rausholen, doch dies möchte er nicht, da er der Meinung ist, dass er sowieso bald rauskommen würde. Nach einem Erdbeben auf der Insel, wird er in einen Eissteinbruch auf Brrr Muda Island verlegt. Nachdem Guybrush seine Dokumente gefälscht hatte und er zu 10 Jahren Haft verurteilt wird, kann Guybrush ihn befreien und er hilft ihm und Elaine, bei ihrem Skorbut-Flugblatt. Zusätzlich wurde im zweiten Teil vom verstorbenen Koch Rapp Scallion „Stans Gebraucht-Küchenbedarf“ erwähnt. Charakteristisch an Stan sind neben seiner Geschäftstüchtigkeit sein blau kariertes Jackett, sein großer Hut und seine wilde Gestik mit den Armen, während er redet.

Auftritte: The Curse of Monkey Island, Flucht von Monkey Island, Tales of Monkey Island, Return to Monkey Island

Murray ist ein sprechender Totenschädel, der in Monkey Island 3 zum ersten Mal in Erscheinung tritt, nachdem Guybrush LeChucks Skelettarmee und den größten Teil Murrays restlicher Knochen versenkt hat. Im weiteren Verlauf begegnet Guybrush dem Totenschädel immer wieder. An Murray ist sein Drang zum Bösen charakteristisch; er würde am liebsten mit Guybrush „herumgeistern und eine Welle des Terrors in der ganzen Karibik verbreiten.“ Seine diabolischen Allmachtsphantasien stehen im Kontrast zu seiner offensichtlichen Harm- und Hilflosigkeit. Dementsprechend leidet er darunter, von Guybrush belächelt zu werden. Als ihm dieser zum Beispiel sagt, er sei nicht furchteinflößender als ein Türstopper, antwortet Murray: „Ist es ein richtig böse aussehender Türstopper?“. In Monkey Island 4 ist Murray Türsteher des Restaurants „Planet Threepwood“. Im fünften Teil trifft Guybrush den Totenschädel im Bauch einer Seekuh wieder. Im sechsten Teil begegnet man ihm das erste Mal auf LeChucks Schiff. Er wird als Zutat für den Trank benutzt, um nach Monkey Island zu kommen und fungiert später als Dekoration für Guybrushs Schiff.

Typische Elemente der Reihe

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Jedes der Spiele findet auf fiktiven Inseln in der Karibik statt, hauptsächlich jedoch im sogenannten Archipel „Dreiinselreich“. Außerdem wurde ab dem ersten bis zum vierten sowie im sechsten Spiel die titelgebende Insel Monkey Island bzw. deren Nebeninsel Dinky Island besucht. In den Nachfolgern wurden weiterhin die Inseln Scabb Island, Booty Island, Phatt Island, Plunder Island, Blood Island, Skull Island, Lucre Island und Jambalaya Island [ˌdʒæm.bə.ˈlaɪə] (Anhören/?) besegelt.

Beleidigungsfechten

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Das Beleidigungsfechten erscheint, wenn auch in unterschiedlichen Formen, in allen Teilen der Reihe, bis auf den zweiten. Im ersten Teil lernt Guybrush Threepwood das Fechten von General Smirk. Seine Fähigkeiten verbessert er, indem er verschiedene andere Piraten zum Kampf herausfordert, um schließlich die Schwertmeisterin von Mêlée Island besiegen zu können. Den Namen hat die Kampfmethode, weil während des Kampfes Beleidigungen gegen den Gegner ausgesprochen werden müssen, der daraufhin mit der richtigen Antwort kontern muss. Guybrush kann dabei die Beleidigungen und Antworten nur verwenden, sofern sie bereits gegen ihn verwendet worden sind. Im dritten Teil kommt eine Variante zum Tragen, die auf dem Meer gespielt wird. Hier müssen sich zusätzlich die Antworten auf die Beleidigung reimen. Im vierten Teil wird die Version des dritten Teils zum Beleidigungsarmdrücken abgewandelt, hierbei kann Guybrush von vornherein alle benötigten Beleidigungen und Antworten aussprechen. Außerdem findet das Prinzip des Beleidigungsfechtens indirekt beim Monkey Kombat Anwendung, bei dem Guybrush Beleidigungen in der Affensprache verwendet. Außerdem ist es möglich, Ozzie Mandrill zum Beleidigungsfechten herauszufordern. Im fünften Teil kommt es nur in einer kurzen Sequenz vor, in der Guybrush gegen zwei Gegner gleichzeitig kämpfen muss. Außerdem gibt es dort erstmals einen Grimassen-Wettstreit, bei dem es gilt, verschiedene Gesichtsausdrücke zu einer möglichst kreativen Grimasse zu kombinieren, um die des Gegners zu übertreffen. Ähnlich wie beim Beleidigungsfechten muss Guybrush hierfür zunächst verschiedene Gesichtsausdrücke sammeln, indem er sich die von anderen Piraten oder auch von Gemälden oder Skulpturen anschaut.

Voodoo-Zauber spielen in allen Teilen eine tragende Rolle. Sowohl LeChuck als auch die Voodoo-Lady bedienen sich häufig einiger Voodoo-Zauber. Im ersten Teil muss Guybrush einen Zaubertrank brauen, der das Schiff automatisch auf Kurs nach Monkey Island bringt, während die gesamte Mannschaft in einen tiefen Schlaf versetzt wird. Außerdem besitzt der Kopf des Navigators eine Voodoo-Kette, die den Träger unsichtbar für Geister macht. Im zweiten Teil besitzen besonders Voodoo-Puppen eine wichtige Funktion. Das Rezept zur Herstellung jener Puppen erfährt man von der Voodoo-Lady. Im späteren Verlauf haben sie auch Einfluss auf das Ende der Handlung. Als Gag findet Guybrush im dritten Teil eine Voodoo-Puppe aus Papier sowie einige im Laden der Voodoo-Lady im vierten Teil auf Mêlee Island. Andere markante Beispiele für die Anwendung von Voodoo sind im dritten Teil die Voodoo-Kugel, mit der LeChuck sich in einen Lebenden zu verwandeln gedenkt, sowie im dritten und vierten Teil die Verwandlung Elaines bzw. LeChucks in eine Statue.

Aus einer seltenen Voodoowurzel gewonnenes Malzbier spielt in allen Monkey-Island-Teilen eine Rolle, da es eine Geheimwaffe gegen LeChuck darstellt. Im amerikanischen Original handelt es sich bei dem Getränk um Root Beer, was nicht mit Malzbier identisch ist. Allerdings gibt es für Root Beer keine deutsche Entsprechung, da es im deutschsprachigen Raum kaum bekannt ist. Der Übersetzer des ersten Monkey-Island-Teils ins Deutsche, Boris Schneider-Johne, wählte als Übersetzung für Root Beer bewusst Malzbier aus, denn „Malzbier drückt in Deutschland genau das aus, was mit Root Beer gemeint ist, nämlich das genaue Gegenteil von echtem Bier. Ein Kindergetränk.“[5] In den weiteren Teilen wurde diese Übersetzung immer weiter verwendet.

Im Spiel werden zahlreiche Running Gags verwendet. Relativ bekannt ist der dreiköpfige Affe. Seit Guybrush im ersten Teil von Otis mit dem Satz „Hinter dir! Ein dreiköpfiger Affe!“ abgelenkt wurde, benutzt Guybrush diesen Satz oft als Ablenkungsmanöver. Im ersten Teil der Serie tritt der Affe tatsächlich zweimal in Erscheinung, wird jedoch beide Male von keinem außer Guybrush wahrgenommen. Sofern Guybrush sich vorstellen will oder dazu aufgefordert wird, kann der Spieler stets die Phrase „Ich bin Guybrush Threepwood, ein mächtiger Pirat“, verwenden. Außerdem ist es im ersten Gespräch mit anderen Charakteren immer wieder möglich, Lederjacken zum Verkauf anzubieten. Dafür steht dem Spieler die Phrase „Ich verkaufe diese feinen Lederjacken.“ zur Verfügung. Dieser Satz taucht auch in anderen Spielen von LucasArts auf und ist eine Anspielung auf Indiana Jones and the Last Crusade. Eine weitere Anspielung auf Indiana Jones ist ein X als Markierung für die Fundstelle eines Schatzes, sowie wiederkehrende Verweise darauf, dass in der Geschichte noch nie ein X die Stelle eines Schatzes markiert habe. Als Beleidigung findet zeitweise der Satz aus dem ersten Teil „Du kämpfst wie ein dummer Bauer“ und der Konter „Wie passend, du kämpfst wie eine Kuh“ Verwendung; dieser wird häufig aufgegriffen und in der Form parodiert, dass er in den unpassendsten Situationen mit einer gewissen Regelmäßigkeit als Antwortmöglichkeit in Gesprächen mit anderen Charakteren zur Auswahl steht.

Außerdem behauptet Guybrush sehr häufig, unter Wasser zehn Minuten lang die Luft anhalten zu können, was er sogar unter Beweis stellt. Eine weitere, in späteren Teilen häufig zum Ausdruck gebrachte Eigenart stellt sein Ekel vor Porzellan und der Farbe Rosa dar.

Anspielungen auf Filme und andere Spiele bei Monkey Island

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In den Spielen der Serie lassen sich immer wieder Hinweise auf Indiana Jones ausmachen. So ertönt sowohl im ersten Teil beim Öffnen einer Truhe auf LeChucks Geisterschiff, als auch im zweiten Teil nach dem Schwingen eines Enterhakens das Titelmotiv der Musik von Indiana Jones, komponiert von John Williams. Als Guybrush in LeChuck’s Revenge aus einer Truhe mit Schlangen steigt, sagt er: „Ich hasse Schlangen!“ In einem Antiquitätenladen auf Booty Island findet sich im Angebot sogar die Peitsche von Indiana Jones, jedoch ist diese unverkäuflich. In der Bibliothek von Phatt Island findet man in der Kartei eine ganze Reihe von Titeln, die sich auf die Indiana-Jones-Filme bzw. -Spiele beziehen, wie etwa ein Buch von Indiana Jones’ Vater, das sich mit der Frage beschäftigt, ob es die Bundeslade gibt oder diese nur ein antiker Mythos sei. Auf Phatt Island muss Guybrush einem übergewichtigen Gouverneur ein Buch vom Bauch nehmen und es gleichzeitig durch ein anderes ersetzen, ohne diesen dabei zu wecken. Guybrush verwendet dazu genau die gleiche Taktik wie Indiana Jones zu Beginn von Jäger des verlorenen Schatzes. Weiterhin steht dem Spieler, wenn Guybrush an einem Ort erwischt wird, an welchem er eigentlich nicht sein dürfte, die Phrase „Ich verkaufe diese feinen Lederjacken.“ zur Verfügung – eine Ausrede, die von Indiana Jones in Indiana Jones and the Last Crusade in ähnlichen Situationen verwendet wird. Auf Dinky Island findet Guybrush eine Telefonzelle, mit der er bei LucasArts anrufen kann, und stellt die Frage, wann Indiana Jones and the Fate of Atlantis erscheint. Als Guybrush im dritten Teil der Reihe den Diamantring aus den Händen von Schmugglern haben will, verwendet er den Satz „Der Diamant gehört in ein Museum!“, in Anlehnung an Indys Ausspruch aus Indiana Jones und der letzte Kreuzzug. Ein ähnliches Zitat kann Guybrush auch in The Secret of Monkey Island äußern, wenn er beim Diebstahl des Idols erwischt wird.

Am Ende von Monkey Island 2 findet sich noch eine Parodie auf Star Wars, als Guybrush von dem verwundet am Boden liegenden LeChuck gebeten wird, ihm die Maske abzunehmen, um sein wahres Gesicht zu erkennen. Zuvor fielen bereits die Sätze „Ich bin dein Bruder“ und „Erforsche deine Gefühle, du weißt, dass es wahr ist“. Außerdem kann man in Teil 4 der Serie in einem der Hintergründe des Sumpfes den Schemen eines X-Wing erkennen, ähnlich dem Raumschiff, mit dem Luke Skywalker in den Sumpf auf Dagobah abstürzte.

Wie in vielen LucasArts-Adventures dieser Zeit, werden auch in den ersten drei Teilen von Monkey Island die Figuren aus dem Adventure Sam & Max parodiert. Im ersten Teil findet man auf Monkey Island vor dem Affenkopf seltsame Opferfiguren. Eine davon stellt Max auf den Schultern von Sam dar. In der 2009 veröffentlichten Version The Secret of Monkey Island: Special Edition jedoch wurde die Statue durch eine Figur des Purpur Tentakels aus Day of the Tentacle ersetzt, da LucasArts die Rechte an Sam & Max an den Schöpfer Purcell verloren hat. Im zweiten Teil befindet sich ein Max-Hasenkostüm im Kostümladen in Booty Island. Im dritten Teil findet man Max wieder, wenn man in Plunder Island im Theater an der Beleuchtung rumspielt. Auch diverse Attraktionen (Bruno, Trixie etc.) aus Sam & Max finden sich im dritten Teil im Vergnügungspark auf Monkey Island im Hintergrund.

Zusätzlich gibt es im ersten, zweiten und sechsten Teil von Monkey Island noch eine Anspielung auf LOOM. Im ersten Teil ist dabei die Anspielung viel mehr eine Art Werbung. Spricht man in der SCUMM-Bar im Vorraum einen Piraten ganz rechts an, so sieht man die Figur „Cobb“, einen Handlanger aus dem Adventure LOOM. Da er einen Button am Hemd trägt mit der Aufschrift „Ask me about LOOM“, hat man die Möglichkeit, ihn danach zu fragen. Tut man dies, beginnt dieser von dem Spiel zu erzählen, und im Auswahlmenü unter dem Bild blinkt das Wort <Werbung>. Nachdem man von den Fettucini-Brüdern im Zirkus mit der Kanone abgeschossen wurde, kann man auf die Frage nach dem eigenen Wohlbefinden mit den Worten: „Ich bin Bobbin, bist Du meine Mutter?“ antworten. In der Küche der SCUMM-Bar findet man zusätzlich dazu auch noch die Möwe aus LOOM. Sie wurde in ihrer Grafik und Animation gänzlich übernommen. Anstelle der Muschel frisst sie jedoch in Monkey Island einen Fisch. Im zweiten Teil taucht die Möwe von LOOM nur im schwierigen Modus auf. Sie sitzt auf einem Papierstapel in einem Baumhaus auf Booty Island. Im Abspann („credit“) beider Spiele bedanken sich die Hersteller dafür, dass sie sich die Möwe (und im ersten Teil auch Cobb) ausleihen durften. Im sechsten Teil tritt die Figur Cobb erneut auf. Er hat hier zunächst keine Lust Guybrush von LOOM zu erzählen, bleibt man allerdings hartnäckig und fragt ihn mehrere Male, erklärt er sich schließlich doch dazu bereit.

Im dritten Teil trägt zudem ein verstorbener Hühnchenrestaurantbesucher einen Ansteckbutton mit der Aufschrift: „Fragt mich nach Grim Fandango“. Grim Fandango wurde ein knappes Jahr nach Monkey Island 3 veröffentlicht, der Restaurantbesucher hat zudem eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem Hauptdarsteller des Spiels.

Monkey Island in anderen Computerspielen

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Sea of Thieves Erweiterung

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Am 11. Juni 2023 kündigten die Firmen Xbox Game Studios, Rare und Lucasfilm Games die Veröffentlichung von Sea of Thieves: The Legend of Monkey Island an. Dabei handelt es sich um drei kostenlose Erweiterungen für das Online-Piratenspiel Sea of Thieves, die über mehrere Monate hinweg veröffentlicht werden sollen. Die erste dieser Erweiterungen soll am 20. Juli 2023 erscheinen.[6] Die Handlung handelt davon, dass der Geisterpirat LeChuck die Erinnerungen von Monkey Island in ein Gefängnis für Guybrush Threepwood verwandelt hat.[7]

Aggregierte Bewertungen
Spiel GameRankings Metacritic
The Secret of Monkey Island
Monkey Island 2: LeChuck’s Revenge 89,6 %[8]
The Curse of Monkey Island 89,9 %[9] 89/100[10]
Flucht von Monkey Island 86/100[11]
Tales of Monkey Island 86/100[12]
Return to Monkey Island 86/100[13]

Der erste Teil der Spielreihe wurde von den Kritikern weitgehend gut aufgenommen. So beschreibt das Magazin Power Play die Handlung des Spiels als witzig und umfangreich, allerdings sei durch den Umfang des Spiels das Wechseln der Disketten für Spieler ohne Festplatte etwas nervig.[14] Auch die technischen Neuerungen wurden gelobt, die musikalische Untermalung sei passend und stimmungsvoll, die Grafik wurde von Eva Hoogh als „traumhaft“ bezeichnet.[15] Anlässlich des 15. Geburtstags der Spiele-Reihe hebt Christian Schiffer hervor, dass die Rätsel und Charaktere des Spiels sich bis heute ungebrochener Popularität erfreuen würden sowie dass das Spiel bei einigen immer noch als das beste Spiel aller Zeiten gelte.[16]

Auch der zweite Teil wurde größtenteils gelobt. Power Play war beispielsweise der Ansicht, LeChuck’s Revenge sei noch witziger als der Vorgänger, dabei wurde besonders das Zusammentreffen mit den Figuren des ersten Teils hervorgehoben. Außerdem seien die Rätsel auf einem hohen Niveau, die Geschichte interessant und spannend. Die Grafik sei zwar farbenfroher als die des ersten Teils, allerdings gebe es einige Bilder, bei denen sich Details in einem Gewirr bunter Pixel verlieren. Alles, was für die Handlung wichtig sei, sei jedoch problemlos zu erkennen.[17]

Tom Schmidt schreibt in Power Play über den dritten Teil, die Humorqualität schließe an die der ersten Teile an, obwohl während der Beleidigungsgefechte der Wortwitz des ersten Teils fehle. Die Grafik sei nach seiner Meinung zwar zu Beginn verwirrend, aber man gewöhne sich mit der Zeit daran. Weiterhin sei die Spiellänge etwas kurz geraten, was besonders das letzte Kapitel betreffe. Trotzdem sei das Spiel jedoch ein Meilenstein, wie es schon die Vorgänger gewesen seien.[18]

Der Spaßfaktor von Flucht von Monkey Island sei zwar immer noch vorhanden, kritisiert wurde allerdings die Steuerung des Spiels. Diese sei nicht in der Lage, den Komfort der alten Maussteuerung zu ersetzen, nach einiger Zeit könne man sich jedoch daran gewöhnen. Des Weiteren wird die neue 3D-Grafik, wegen der man zunächst befürchten müsse, dass Monkey Island dem Mainstream verfallen wäre, unter anderem als „Skorbut-erregend“ bezeichnet. Die Figuren seien verzerrt, seltsam proportioniert und comicartig verfremdet.[19] Über die Wortwahl in den Dialogen wurde angemerkt, dass sie den Wortwitz der ersten Teile wiederherzustellen versuche, während des Beleidigungsgefechts wirke sie allerdings abermals konstruiert.[20]

Telepolis-Redakteur Christian Schiffer wertete 2006 retrospektiv, dass The Curse of Monkey Island und Flucht von Monkey Island als „ordentliche Adventures“ gälten, die Fangemeinde aber enttäuscht hätten.[16] In einer Umfrage ermittelte PC Games, dass der Grafikstil von The Curse of Monkey Island den Spielern mit Abstand am besten gefiel. Die der 3D-Teile und auch der neuere zweidimensionale Teil Return to Monkey Island fielen stark gegenüber den Vorgängern ab.[21] Der sehr abstrakte Cartoon-Stil von Return to Monkey Island entfachte im Netz ein Shitstorm gegenüber den Designern in sozialen Medien.[22]

Ein Animationsfilm auf Basis des Monkey-Island-Stoffs durch Regisseur Steven Spielberg war geplant, kam aber über das Stadium der Vorproduktion nicht hinaus.[23] Monkey Island wurde 2014 von der freien Theatergruppe Kulturreederei Halle (Saale) als Trashkomödie dramatisiert und in einer weiteren Staffel im Herbst 2015 wiederaufgenommen. Die Produktion wurde mittels einer Crowdfunding-Kampagne realisiert.[24]

Der sechste Teil wurde ebenfalls gut aufgenommen. Die GamePro lobte unter anderem die ungewohnte, aber stimmige Optik, den Soundtrack, die englischen Sprecher, die logischen Rätsel, sowie die Spieldauer. Kritisiert wurden allerdings, das Fehlen einer deutschen Synchronisation sowie dass es keine alternativen Lösungswege gibt und dass sinnlose Items im Inventar verbleiben.[25]

  • Nicolas Deneschau: Die Geheimnisse von Monkey Island. Look Behind You, Rheinbreitbach 2022, ISBN 978-3-9824985-0-8.
Wikiquote: Monkey Island – Zitate (englisch)

Einzelnachweise

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  1. Ron Gilbert: On Stranger Tides. In: Grumpy Gamer. 19. September 2004, abgerufen am 10. Oktober 2020 (englisch).
  2. The Secret of Creating Monkey Island – An Interview With Ron Gilbert, excerpt from LucasFilm Adventurer vol. 1, number 1, Fall 1990. In: The Monkey Island SCUMM Bar. 16. Juni 2004, abgerufen am 10. Oktober 2020 (englisch): „[The POTC Ride] keeps you moving through the adventure, but I’ve always wished I could get off and wander around, learn more about the characters, and find a way onto those pirate ships. So with The Secret of Monkey Island(TM) I wanted to create a game that had the same flavor, but where you could step off the boat and enter that whole storybook world.“
  3. Ron Gilbert: Guybrush Fact vs Fiction. In: Grumpy Gamer. 28. November 2020, abgerufen am 29. November 2020 (englisch).
  4. TelltaleGames.com: Tales of Monkey Island General Discussion (Memento vom 16. September 2011 im Internet Archive)
  5. Interview mit Boris Schneider-Johne auf gamersglobal, 6. Juli 2009
  6. Daniel Herbig: „Monkey Island“: Erweiterung für „Sea of Thieves“ angekündigt. In: Heise Online. 11. Juni 2023, abgerufen am 13. Juni 2023.
  7. Sea of Thieves: The Legend of Monkey Island - Announcement Trailer. In: Xbox-Youtube-Kanal. 12. Juni 2023, abgerufen am 13. Juni 2023.
  8. GameRankings.com: Monkey Island 2: LeChuck’s Revenge (Memento vom 9. Dezember 2019 im Internet Archive)
  9. GameRankings.com: The Curse of Monkey Island (Memento vom 12. März 2009 im Internet Archive)
  10. The Curse of Monkey Island for PC Reviews. In: Metacritic. Abgerufen am 21. November 2021 (englisch).
  11. Metacritic.com: Escape from Monkey Island. Abgerufen am 9. Mai 2017.
  12. Metacritic.com: Tales of Monkey Island. Abgerufen am 1. April 2018 (englisch).
  13. Return to Monkey Island. In: Metacritic. CBS Interactive, abgerufen am 7. Mai 2023 (englisch).
  14. Power-Play-Testbericht, Januar 1991
  15. ASM-Testbericht, Februar 1991
  16. a b Christian Schiffer: Spiel mit Charme, Witz und Einfallsreichtum. In: Telepolis. 1. Februar 2006, abgerufen am 19. November 2023.
  17. Power-Play-Testbericht, Januar 1992
  18. Power-Play-Testbericht, Januar 1998
  19. JavaJim-Kritik, November 2000
  20. netzwelt.de-Test (Memento vom 26. April 2005 im Internet Archive)
  21. Return to Monkey Island: Die schönste Grafik? Ihr habt gewählt! In: PC Games. 5. Juli 2022, abgerufen am 19. November 2023.
  22. Hass im Netz: Entwickler-Veteran Ron Gilbert will keine News zu "Monkey Island" mehr posten. In: derstandard.de. 2. Juli 2022, abgerufen am 19. November 2023.
  23. Sebastian Grünwald: Zahlreiche Concepts zum Monkey-Island-Film geleaked. In: Adventure-Treff. 14. Mai 2019, abgerufen am 16. Mai 2019.
  24. Kulturreederei Halle: „Monkey Island“ erlebt ein großes Comeback. In: Mitteldeutsche Zeitung. 26. Oktober 2015, abgerufen am 18. Mai 2022.
  25. Dennis Michel: Return to Monkey Island im Test - Die schönste Rückkehr des Jahres. In: GamePro. 19. September 2022 (gamepro.de [abgerufen am 25. September 2022]).