„Maria (Mutter Jesu)“ – Versionsunterschied
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[[Datei:Raphael - The Sistine Madonna - Google Art Project.jpg|mini|[[Raffael]]s [[Sixtinische Madonna]] (um 1512/13) ist eine der bekanntesten Mariendarstellungen.]] |
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[[Bild:Maria_Marienkirche_Mühlhausen.JPG|thumb|Mariendarstellung am Portal der Marienkirche zu Mühlhausen]] |
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'''Maria''' |
'''Maria''' ({{grcS|Μαριάμ}}, ''Mariam'', {{heS|מרים}}, ''Mirjam'', {{arcS|ܡܪܝܡ}}; auch: ''Maria von Nazaret'') ist die im [[Neues Testament|Neuen Testament]] genannte Mutter [[Jesus von Nazaret|Jesu]]. Sie lebte mit ihrem Mann [[Josef von Nazaret|Josef]] und weiteren Angehörigen in dem Dorf [[Nazaret]] in [[Galiläa]]. Maria wird im [[Christentum]] als Mutter [[Jesus Christus|Jesu Christi]] besonders verehrt und ist auch im [[Koran]] als [[Jungfrauengeburt|jungfräuliche]] Mutter [[ʿĪsā ibn Maryam|Jesu]] erwähnt. |
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Dass Jesu Eltern „Maria“ und „Josef“ hießen, wird von der überwiegenden Mehrheit der Historiker für glaubwürdig gehalten. Angaben in nachneutestamentlichen Texten jedoch, die über das NT hinausgehen, stoßen bei Historikern auf Skepsis. |
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Dieser Artikel behandelt Maria als biblische Gestalt. Die späteren kirchlichen und [[Dogmatik|dogmatischen]] Entwicklungen ihrer Verehrung werden in den weiterführenden Artikeln ''[[Gottesgebärerin]]'', ''[[Marienverehrung]]'' und ''[[Mariologie]]'' beschrieben. |
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== Name == |
== Name == |
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''[[Maria]]'' ist die griechische Form des hebräischen Namens ''[[Miriam]]'' (auch als ''Mirjam'' [[Transliteration|transliteriert]]) und wird traditionell als Nominalbildung aus den hebräischen Bezeichnungen ''mir/mar'' für „bitter“ und ''jam'' für „Meer“ angesehen. Die Bedeutung des Namens wäre dann mit „meeresbitter“, auch „Meeresmyrrhe“ oder „Meerestropfen“ wiederzugeben. Diese Namensdeutung klingt noch im Titel [[Stella Maris]] (dt. „Meerstern“) an. Daneben wird neuerdings auch eine Ableitung des Namens aus dem [[Ägyptische Sprache|Ägyptischen]] vorgeschlagen: ''merit-amun'', übersetzt „von Amun Geliebte“. Weiter werden auch andere Ableitungen aus dem Hebräischen diskutiert, etwa die Bedeutung „die Erhabene“ von רום ''rum'' „sich erheben“ oder „die Widerspenstige“ von מרה ''marah'' „widerspenstig sein“.<ref>[[Manfred Görg]]: ''Mirjam.'' In: ders. mit [[Bernhard Lang (Theologe)|Bernhard Lang]] (Hrsg.): ''Neues Bibel-Lexikon'', Band 2, Benziger, Zürich / Düsseldorf 1996, ISBN 978-3-545-23075-0, Sp. 815–816.</ref> |
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"Maria" ist die griechisch-lateinische Form des [[Hebräische Sprache|hebräischen]] [[Vorname]]ns "[[Miriam]]". Dieser kommt in der [[Tanach|Hebräischen Bibel]] häufiger vor: Seine erste prominente Trägerin ist die [[Prophet]]in und Schwester des [[Mose]], deren Lobgesang ([[2. Buch Mose|Ex]] 15,1-21) zu den ältesten Bestandteilen der [[Tora]] gezählt wird. |
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Im [[Tanach]], der jüdischen Bibel, erscheinen zwei Trägerinnen dieses Namens: [[Mirjam (Prophetin)|Mirjam]], die [[Prophet]]in und Schwester des [[Mose]], und eine Frau aus dem Stamm [[Juda (Bibel)|Juda]], die im [[1. Buch der Chronik|1. Chronikbuch]] in einer Genealogie erwähnt wird (4,17 {{Bpur|1 Chr|4|17}}). |
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Auch im NT heißen noch weitere Frauen unter Jesu [[Nachfolge Jesu|Nachfolgern]]"Maria" (Mk 15,40), darunter: |
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*[[Maria von Magdala]] |
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*Maria, Mutter des [[Jakobus]] des Jüngeren. |
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Weitere Personen namens Maria im Neuen Testament sind [[Maria von Magdala]] (Maria Magdalena) und [[Maria Kleophae|Maria des Kleophas]]. Beide werden in {{B|Mk|15|40}} als Jüngerinnen Jesu und Zeugen seines Sterbens genannt. Eine weitere Maria, die Mutter eines Jakobus, wird meist mit der Maria des Kleophas gleichgesetzt (erwähnt in {{B|Mt|27|56}}). |
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Im [[Griechische Sprache|griechischen]] Urtext des NT heißt Jesu Mutter meist ''Mariam''; die Form ''Maria'' wurde erst später im [[latein]]ischen Sprachraum üblich. |
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Im griechischen Text wird die Mutter Jesu meistens ''Mariám'' (Μαριάμ), seltener ''María'' (Μαρία) genannt. In den [[Lateinische Sprache|lateinischen]] Übersetzungen lautet der Name durchgehend ''Maria''. |
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Im [[Islam]] ist die Mutter Jesu ebenfalls unter dem Namen [[Maryam]] ({{arS|مريم}}) bekannt.<ref name="bauschke">Martin Bauschke: ''Der Sohn Marias. Jesus im Koran.'' Darmstadt 2013. S. 22 f.</ref> |
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Im Deutschen ist als Genitivform des Namens neben „Marias“ im kirchlichen Sprachgebrauch auch „Mariens“ und, abgeleitet vom Lateinischen, „Mariä“ oder „Mariae“ gebräuchlich, etwa in den Wendungen „[[Haus der Mutter Maria|Haus Mariens]]“, „[[Verkündigung des Herrn|Mariä Verkündigung]]“ oder „[[Mariä Aufnahme in den Himmel|Mariä Himmelfahrt]]“. |
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==Maria nach Darstellung der Evangelien == |
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[[Bild:Stefan Lochner 007.jpg|thumb|"Maria im Rosenhag", [[Stefan Lochner]], um 1448, [[Köln]], [[Wallraf-Richartz-Museum]]]] |
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Alle Informationen über Maria stammen aus den Evangelien. Das Bild, das sie von Jesu Mutter zeichnen, ist jedoch nicht als [[Biografie]] anzusehen, sondern von der Absicht der [[Kerygma|Verkündigung]] [[Jesus Christus|Jesu Christi]] geprägt. Daher ist die historische Auswertung der Angaben im NT umstritten. |
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== Maria im Neuen Testament == |
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=== Leben === |
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[[Datei:Basilika Seckau, Engelskapelle, Fresko "Seckauer Apokalypse" von Herbert Boeckl, 1952-1960, 11.JPG|mini|Maria, die [[Mondsichelmadonna|„apokalyptische Frau“]] {{Bibel|Offb|12|1–18|EU}}: Fresko der ''Seckauer Apokalypse'' von [[Herbert Boeckl]], 1952–1960, in der Engelkapelle der [[Basilika Seckau]]]] |
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Im [[Neues Testament|Neuen Testament]] finden sich nur relativ wenige Angaben, die meisten im ersten Kapitel des [[Lukasevangelium|Lukasevangeliums]]. Dort wird sie als jung verlobte Frau geschildert. Sie wird von einem [[Engel]] Gottes besucht ([[Evangelium nach Lukas|Lk]] 1,28). Dieser begrüßt sie als ''Begnadigte'' (κεχαριτωμενη =''Partizip perfekt passiv'' von χαριτω= ''angenehm machen'') und [[Verkündigung des Herrn|kündigt ihr an]], dass sie, ohne mit ihrem Mann zusammenzukommen (s. [[Jungfräulichkeit Marias]]), den von Israel erwarteten [[Messias]] und [[Menschwerdung Gottes|Gottessohn]] zur Welt bringen wird. |
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Maria erscheint im Neuen Testament namentlich nur in den Evangelien und der Apostelgeschichte, und zwar in 142 der insgesamt ca. 8000 Verse des Neuen Testaments.<ref>Wolfgang Beinert: ''Die [[Maria Knotenlöserin|Knotenlöserin]] wird nicht arbeitslos.'' In: [[Christ in der Gegenwart]], Jg. 74 (2022), Nr. 20, S. 5 (Beinert gibt die Gesamtzahl der NT-Verse mit 7957 an).</ref> |
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Maria als Jesu Mutter wird in den Evangelien nur punktuell erwähnt, nämlich im Hinblick auf die Bedeutung Jesu; so etwas wie eine Biografie Marias entsteht dabei nicht. Maria kommt vor allem in den [[Weihnachtsgeschichte|Kindheitsgeschichten]] des [[Matthäusevangelium|Matthäus-]] und des [[Lukasevangelium]]s vor. Über das Lebensende Marias wird nichts gesagt. |
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Marias Demut und Furcht, sowie ihre vertrauensvolle Zustimmung, mit der sie sich in Gottes Plan fügt, sind das Grundmotiv der späteren [[Marienverehrung|Verehrung]], die durch Elisabeth (Lk 1,42) und von Maria selbst (Lk 1,48) bereits angedeutet wird. |
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In den anderen Schriften des Neuen Testaments wird Maria nicht namentlich erwähnt. Während die Briefe des NTs dogmatische Aussagen über Jesus machen (etwa über seine Sündlosigkeit und seine Erlösungstätigkeit), werden solche Aspekte in Bezug auf Maria nicht angesprochen.<ref>Franz Graf-Stuhlhofer: ''Zu Heiligen beten? Heiligenverehrung gemäß der Bibel, bei Kirchenvätern sowie in heutiger kirchlicher Praxis und Lehre.'' Folgen Verlag 2014 (E-Book), Kap. ''Was sagt das Neue Testament über Maria nicht?''</ref> |
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In einigen außerbiblischen Texten wird Maria erwähnt, und zwar in [[Apokryphen#Apokryphen zum Neuen Testament|Apokryphen]] und in Schriften der [[Kirchenvater|Kirchenväter]]. |
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Bei der [[Darstellung des Herrn|Darstellung im Tempel]] kündigt Simeon ihr das Leiden um und mit ihrem Sohn an (Lk 2,35). Dieses Leiden zeichnet sich in der Zurückweisung durch den zwölfjährigen Jesus (Lk 2,48f) ab, setzt sich fort in der Distanz des Sohnes während seiner öffentlichen Wirksamkeit (Lk 8,19-21) und vollendet sich angesichts seiner [[Kreuzigung]] (als deren Zeugin sie nur das [[Johannesevangelium]] ausdrücklich nennt). Zum letzten Mal wird Maria in der [[Apostelgeschichte]] erwähnt als eine der Frauen, die mit den Jüngern betend auf die [[Pfingsten|Sendung des heiligen Geistes]] warten ([[Apostelgeschichte|Apg]] 1,14). |
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=== Im Markusevangelium === |
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Sieh auch [[Marienleben]], [[Mariä Heimsuchung]] |
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Im [[Markusevangelium]] wird von der Geburt Jesu nicht berichtet. In {{B|Mk|3|20f}} wird erzählt, dass sich Angehörige Jesu zu einem Haus begaben, in dem Jesus predigte; sie hielten ihn „von Sinnen“ und wollten ihn gewaltsam zurückholen. In {{B|Mk|3|31ff}} erfährt der Leser, dass es sich bei den Angehörigen um die Mutter Jesu und um seine Brüder handelt. Jesus weigert sich, zu ihnen vor das Haus zu kommen und erklärt die Anwesenden zu seiner Mutter und zu seinen Brüdern. Er schließt dann mit den Worten: „Wer den Willen Gottes tut, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.“ ({{B|Mk|3|35}}). |
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In {{B|Mk|6|3}} wird die Mutter Jesu mit Namen erwähnt. Ebenfalls werden hier vier [[Geschwister Jesu]], nämlich Jakobus, Joses, Judas und Simon erwähnt. Auch von Jesu Schwestern ist die Rede, jedoch werden weder ihre Namen noch ihre Anzahl genannt. |
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=== Marias Beziehung zu Jesus === |
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[[Bild:Stabatmaterinnichenneu.JPG|thumb|Joh. 19,26]] |
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Das [[Johannesevangelium]] fügt dem Marienbild in der Szene vom [[Hochzeit zu Kana|Hochzeitsfest in Kana]] ("Was er euch sagt, das tut" Joh 2,5) und im Kreuzeswort Jesu ("Siehe, dein Sohn – siehe, deine Mutter" [[Evangelium nach Johannes|Joh]] 19,25ff) entscheidende Aspekte hinzu. Interessant ist die distanzierte Haltung, die Jesus in den überlieferten Szenen zu seiner Mutter einnimmt; so spricht er Maria niemals mit "Mutter" an, sondern mit "Frau" ("Frau, was habe ich mit dir zu schaffen?" Joh 2,4; vgl. Joh 19,26). Als seine eigentliche Mutter bezeichnet Jesus nach Mk 3,31-35 solche, "die den Willen Gottes tun". Auch in Lk 11, 27 tritt Jesus einer Bevorzugung seiner Mutter aufgrund der körperlichen Mutterschaft entgegen und nennt vielmehr diejenigen selig, "die Gottes Wort hören und danach handeln." Nach katholischem und orthodoxem Verständnis trifft gerade dies aber auf Maria in besonderem Maße zu, weshalb dieser oberflächlich "marienkritische" Abschnitt in der orthodoxen Kirche an allen Marienfesten eine vorgeschriebene [[Lesung]] ist. |
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=== Im Matthäusevangelium === |
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===Marias familiäre Beziehungen=== |
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Die Kindheitsgeschichte des Matthäus beginnt mit einem Stammbaum, der von [[Abraham]] über König [[David]] und [[Josef von Nazaret|Josef]] zu Jesus führt. Neben der männlichen Abstammungslinie werden vier Frauen genannt, die im [[Altes Testament|Alten Testament]] von Bedeutung sind, nämlich [[Tamar (biblische Person)|Tamar]], [[Rahab]], [[Buch Rut|Rut]] und [[Batseba]] (als Frau des [[Urija]] bezeichnet). Die Erwähnung dieser Frauen bereitet die der Maria in {{B|Mt|1|16}} vor. Auffällig ist, dass die Struktur des Stammbaums bei Nennung der Maria eine andere ist als zuvor. Nun heißt es nicht „Josef war der Vater Jesu“, sondern „Josef, [der] Mann Marias; von ihr wurde Jesus geboren“ (Mt 1,16). Dies betont, dass Josef nicht als leiblicher Vater Jesu angesehen wird. Dass trotzdem der Nachweis einer Abstammung Jesu von David über die Vorfahren Josefs geführt wird, setzt aber eine rein rechtlich verstandene Vaterschaft Josefs voraus. |
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[[Bild:Marienfigur (1230) Marienkirche Dortmund.jpg|thumb|Marienfigur aus dem Jahre 1230]] |
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In der Kindheitsgeschichte des Matthäus ist allein Josef der Handelnde, Maria redet selbst nicht und wird auch nicht angeredet. Ihr Name erscheint nur in {{B|Mt|1|18}},{{B|Mt|1|20}} und {{B|Mt|2|11}}, an letztgenannter Stelle im Zusammenhang der Huldigung Jesu durch die Sterndeuter. |
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Dass Jesus der Sohn Marias ist, wird in den Evangelien auf unterschiedliche Weise bezeugt. Dass sie außer Jesus auch weitere Kinder gebar, deuten folgende neutestamentliche Stellen an: Mk 3,31; Joh 2,12; 7,3.5.10; Apg 1,14; [[Brief des Paulus an die Galater|Gal]] 1,19; [[1. Korintherbrief|1.Kor]] 9,5. In Mk 6,3 werden uns sogar die Namen seiner Brüder mitgeteilt ([[Jakobus der Gerechte|Jakobus]], [[Joses]], Judas und Simon) und die Tatsache, dass er (mindestens zwei) Schwestern hatte. Danach hatte Maria also außer Jesus mindestens sechs weitere Kinder. |
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=== Im Lukasevangelium === |
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Um die Lehre von der "immerwährenden Jungfräulichkeit" Marias abzusichern, werden in den orthodoxen und katholischen Kirchen die [[Geschwister Jesu|Brüder und Schwestern Jesu]] jedoch als Kinder Josephs aus einer früheren Ehe oder als Vettern und Basen (= Cousins und Cousinen) von Jesus gedeutet. Das in den griechischen Originalen der Evangelien stehende griechische Wort für "Brüder", "''adelphoi''", lässt diese Deutung zwar zu, sie erscheint aber sehr unwahrscheinlich, da erstens es im Griechischen ein eigenes Wort für Vettern bzw. Cousins ("''anepsios''", verwendet im [[Kolosserbrief|Kolosserbrief Kapitel 4 Vers 10]]) gibt, zweitens diese Verwendung von "''adelphoi''" lediglich möglich aber keinesfalls zwingend noch allgemein üblich war und drittens in Lk 2,7 von Jesus als dem ''erst''geborenen Sohn Marias die Rede ist (gleiches gilt für Jesu Schwestern, "''adelphe''"). Letzteres legt zwar nahe, dass Jesus noch Geschwister hatte, belegt es schlussendlich aber nicht hinreichend; in der Antike waren mit der [[Erstgeburt]] bestimmte Rituale und Verantwortlichkeiten verbunden, egal ob das Kind danach Einzelkind blieb oder nicht. |
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In der Kindheitsgeschichte des Lukas steht Maria im Zentrum der Erzählung. Der zu ihr gesandte [[Gabriel (Erzengel)|Engel Gabriel]] verheißt ihr die Geburt eines Sohnes, des von Israel erwarteten [[Messias]]’ und [[Menschwerdung Gottes|Gottessohn]]es. Schon die Anrede des Engels klingt außergewöhnlich: „Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir“ (Lk 1,28b). Sie fragt den Engel, wie das denn geschehen solle, da sie mit keinem Mann intim sei (Lk 1,34). Der Engel antwortet, der Heilige Geist werde über Maria kommen. |
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Der biblische Bericht in Mt 1,18-25 beschreibt weiterhin, dass Josef Maria als seine Frau zu sich nahm und dass beide lediglich '''bis''' zur Geburt Jesu keinen Geschlechtsverkehr hatten. Das Wort ''bis'' wird in der Bibel - ebenso wie im Deutschen - als Aussage für die Zeit bis zu dem genannten Ereignis verwendet. Parallelstellen aus denen dies deutlich wird sind beispielsweise 1 Mos 8, 7; 2 Sm 6,23;Mt 12,20 und Mt 28,20. Infolgedessen kann daraus nicht automatisch geschlossen werden, dass Joseph und Maria nach der Geburt Jesu keinen Geschlechtsverkehr hatten. Allerdings war es zur damaligen Zeit in Israel normal dass jedes Paar mehrere Kinder hatte, weshalb es mehr als wahrscheinlich ist dass Jesus mit Geschwistern aufwuchs. |
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Im Lukasevangelium ist die Erzählung der Geburt Jesu mit der Geburt [[Johannes der Täufer|Johannes des Täufers]] verknüpft. Indem [[Elisabet]], die Mutter des Johannes, als Verwandte Marias vorgestellt wird, erscheinen Jesus und Johannes als miteinander verwandt. Als Maria die schwangere Elisabet besucht, hüpft das Kind in Elisabets Bauch, als es den Gruß Marias hört {{Bibel|Lk|1|41}}. Es folgt der Lobgesang der Maria, der nach dem ersten Wort der lateinischen Übersetzung als [[Magnificat]] (deutsch: „Es erhebt ...“) bezeichnet wird. Dabei handelt es sich um den größten zusammenhängenden Redeabschnitt der Maria im Neuen Testament. Marias Lobpreis des Handelns Gottes beginnt mit seinem Handeln an ihr und weitet sich zur Heilsgeschichte des ganzen Volkes Israel aus {{Bibel|Lk|1|46–55}}. |
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In den Evangelien werden Jesu "Mutter und seine Brüder" mehrmals zusammen genannt. Auf jeden Fall wird in keinem Bibeltext explizit erwähnt, dass es sich bei den Brüdern und Schwestern Jesu nur um entferntere Verwandte handelte (über die auch sonst keine Details genannt werden). Aus dem Kontext der Berichte über [[Geschwister Jesu]] schließen einige, dass es sich um den engeren [[Familie (Soziologie)|Familienverband]] handelte. Zur "[[Menschwerdung]]" des [[Sohn Gottes|Sohnes Gottes]] gehört nach neuerer protestantischer Auffassung auch dass Jesus mit Vater, Mutter und Geschwistern aufwuchs, obwohl die [[Reformator]]en selbst dies noch anders gesehen hatten. |
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Die Kindheitsgeschichte in Lukas 1 und 2 zeigt eine „stark semitische Tönung“, während das übrige Lukasevangelium „ein gutes hellenistisches Griechisch“ aufweist.<ref>[[Donald A. Carson]], Douglas J. Moo: ''Einleitung in das Neue Testament.'' Brunnen, Gießen 2010, S. 243.</ref> Diese sprachliche Besonderheit der Kindheitsgeschichte legt es nahe, dass sich der Autor hier eng an eine jüdische Quelle anlehnt. Als mögliche Auskunftsperson wäre an Maria zu denken, worauf auch ({{B|Lk|2|19 und 51}}) hindeutet: „Maria bewahrte alle diese Worte in ihrem Herzen“. Dass sich der Autor genau erkundigte, wovon Augenzeugen berichtet hatten, steht bereits im Prolog des Lukasevangeliums ({{B|Lk|1|1-4}}). Wenn Maria etwa 20 v. Chr. geboren wurde, war sie um 50 n. Chr. etwa 70 Jahre alt.<ref>Die These einer frühen Entstehung des Lukasevangeliums erläutert [[Franz Graf-Stuhlhofer]]: |
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Da Jesu ältester Bruder [[Jakobus der Gerechte]] in der [[Jerusalemer Urgemeinde]] später eine Führungsrolle übernahm (Gal 1,19; 2,9), können auch seine Mutter Maria und weitere Verwandte Jesu dazu gehört haben. |
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[https://www.bucer.de/fileadmin/dateien/Dokumente/GlaubeundDenkenheute/GuDh029.pdf ''Ein oder zwei Jahrzehnte zwischen Entstehung und Veröffentlichung der Evangelien. Die Synoptiker entstanden in den 40er-Jahren''], in: Glauben und Denken heute 2022, Nr. 1, S. 74–83.</ref> Falls Maria dieses Alter erreichte, konnte Lukas sie um 50 noch persönlich befragen. Bei einer späteren Datierung des Lukasevangeliums, etwa in die 80er Jahre, erscheint diese Möglichkeit als sehr unwahrscheinlich. |
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=== Im Johannesevangelium === |
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== Maria in der kirchlichen Lehre und Kirchengeschichte== |
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Das [[Johannesevangelium]] erwähnt Maria nie mit Namen. Obwohl es keine Kindheitsgeschichte erzählt, tritt Maria als Mutter Jesu an zwei Stellen in Erscheinung: |
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Die religiöse Bedeutung Marias ist einer der großen Unterschiede zwischen den [[Konfession]]en. |
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* Auf der [[Hochzeit zu Kana]] {{Bibel|Joh|2|1–12}} ist Jesu Mutter anwesend. Sie wird noch vor den Jesu begleitenden Jüngern genannt. Auffällig ist die distanzierte Haltung, die Jesus seiner Mutter gegenüber einnimmt: Er spricht sie mit „Frau“ an, nicht mit „Mutter“, und seine Frage „Was willst du von mir, Frau?“ erscheint auch eher abweisend. |
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Die Marienverehrung hat ihre Wurzeln zu Beginn des 5 Jahrhunderts. Hintergrund waren jedoch stets christologische Kontroversen. Dabei führte insbesondere die Bezeichnung Mariens als Gottesmutter resp. [[Gottesgebärerin]] zu Auseinandersetzungen innerhalb des Christentums, vor allem von Seiten des Bischofs [[Nestorius]], der sich gegen [[Cyrill]] gegen die Bezeichnung Mariens als "Gottesgebärerin" und für den Titel "Christusgebärerin" aussprach, da der Titel "[[Christus]]" Gottheit und Menschheit Jesu umfasse. 431 n. Chr. fand zur Beilegung dieser Frage das [[Konzil von Ephesos]] statt. Dieses bestätigte die alexandrinische Position Cyrills und bestimmte [[Christus]] als eine Person in zwei Naturen, wobei zwischen den beiden Personen Idiomenkommunikation herrsche. Entsprechend wurde Maria endgültig als theotokos, [[Gottesgebärerin]] definiert, was zur Abspaltung der [[Nestorianismus|Nestorianischen Kirche]] führte. |
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* Nur das Johannesevangelium stellt Jesu Mutter als Zeugin der [[Kreuzigung]] dar. Der Lieblingsjünger, später identifiziert mit dem [[Zebedäus|Zebedaiden]] [[Johannes (Apostel)|Johannes]] und dem Verfasser des Evangeliums, wird von Jesus zum Sohn Marias und sie zu seiner Mutter eingesetzt {{Bibel|Joh|19|25}}. Diese Geschichte diente in der johanneischen Gemeinde besonders der Verankerung der Person des Lieblingsjüngers in der Familie Jesu und somit als Garantie für die Zuverlässigkeit der Überlieferung. Auch da diese Geschichte in den synoptischen Berichten nicht zu finden ist, in denen Jesu Mutter nicht als Zeugin des Todes Jesu genannt wird, liegt hier möglicherweise eine symbolische Szene vor. |
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[[Bild:maria-hat-geholfen-himmerod.jpg|thumb|Votivtafeln für Maria im [[Kloster Himmerod]]]] |
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Die [[Römisch-katholische Kirche|katholische Kirche]] beruft sich bei ihrem Marienbild weniger auf biblische Aussagen als auf das "Zeugnis des [[Heiliger Geist|Heiligen Geistes]]". |
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Die Rolle Marias im Heilsgeschehen (der Menschwerdung Gottes) wird in der katholischen Kirche von der [[Mariologie]] untersucht. |
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=== In den übrigen Schriften === |
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So wird Maria in der katholischen Kirche wegen der [[Jungfräuliche Geburt|Jungfräulichen Geburt]] Jesu oft auch kurz "die heilige Jungfrau" genannt. Andere häufige Titel sind "Mutter Gottes", "[[Unsere Liebe Frau]]" und im ostkirchlichen Bereich "Theotokos" (''[[Gottesgebärerin]]''). |
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An einer Stelle in der [[Apostelgeschichte]] erscheint Maria nach Jesu Auferstehung im Kreis seiner Jünger in Jerusalem {{Bibel|Apg|1|14}}. Dort nimmt sie vor Pfingsten zusammen mit den Brüdern Jesu am Gebet dieser Gemeinschaft teil. |
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Die [[Paulusbriefe|paulinischen Briefe]], bei denen es sich um die ältesten neutestamentlichen Texte handelt, erwähnen Maria nicht namentlich. Im [[Brief des Paulus an die Galater|Galaterbrief]] heißt es an einer Stelle, die von der [[Heilsgeschichte|heilsgeschichtlichen]] Sendung Jesu Christi und dessen [[Zweinaturenlehre|göttlicher und menschlicher Natur]] handelt: „Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt“ {{Bibel|Gal|4|4}}. Die übrigen Paulusbriefe nennen die Mutter Jesu nicht. |
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Der Marienkult gelangte nach Ansicht von Religionswissenschaftlern über heidnische Kulte ins Christentum. Mutter-Gottes-Verehrungen gab es bereits lange vor dem Christentum in verschiedenen Religionen (siehe z. B. [[Isis (Ägyptische Mythologie)|Isis]]). Katholische und orthodoxe Theologen legen eine Stelle im Lukasevangelium (Lk 1,42/Lk 1,48) als Hinweis auf eine Art Marienverehrung aus. Diese stellt jedoch - wie die [[Heiliger|Heiligenverehrung]] insgesamt - nach protestantischer Ansicht einen Widerspruch zum ersten Gebot dar, wonach es nur einen ''einzigen'' Gott gibt und demzufolge nur zu einem ''einzigen'' Gott gebetet werden kann. Katholische Dogmatiker unterscheiden aus demselben Grund ''Ehrerweisung'' (die auch Menschen erwiesen werden kann, z. B. Maria und anderen Heiligen) und ''Anbetung'' (die nur Gott zukommt) und weisen eine von der Gottesverehrung losgelöste [[Marienverehrung]] zurück. |
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In der [[Johannesapokalypse|Offenbarung des Johannes]] ist in {{B|Offb|12|1–2}} von einer Frau die Rede, „mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt. Sie war schwanger und schrie vor Schmerz in ihren Geburtswehen.“ Ein Drache will das Kind nach der Geburt verschlingen, wird aber vom Erzengel [[Michael (Erzengel)|Michael]] und seinen Engeln besiegt. Vor allem die katholische Tradition sieht in dieser sogenannten „apokalyptischen Frau“ die Gottesmutter Maria. |
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Evangelische und Alt-Katholische Christen betrachten Maria mit Respekt als ''ein'' Vorbild des christlichen Glaubens unter vielen. Eine Verehrung als ''Gnadenmittlerin'' sowie eine weit über die biblischen Aussagen hinausgehende [[Mariologie]], wie sie in den Dogmen von der [[Unbefleckte Empfängnis|Unbefleckten Empfängnis]] oder der [[Leibliche Aufnahme Mariens|Leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel]] zum Ausdruck kommt, betrachten sie als Irrlehre ([[Häresie]]). |
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[[Datei:Michelangelo's Pieta 5450 cut out black.jpg|mini|[[Michelangelo]]s [[Pietà]] im [[Petersdom]] aus dem Jahr 1499]] |
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Zwischen Orthodoxen und Katholiken sind die Unterschiede in diesem Punkt geringer, allerdings werden die Mariendogmen von 1854 und 1950 – nach mancher Ansicht nur aus [[kirchenrecht]]lichen Gründen, nach anderer wegen der unterschiedlichen [[Erbsünde]]nlehre der beiden Kirchen, jedoch nicht aus mariologischen Gründen – von der Orthodoxie abgelehnt. |
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== Marias Vorfahren == |
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=== Marienfeiertage der katholischen Kirche === |
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Die Namen der Eltern Marias sind in der Bibel nicht ausdrücklich erwähnt. |
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=== Abstammungsliste in Lukas 3 === |
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Eine mögliche Wiedergabe des Anfangs der Abstammungsliste bei Lukas lautet folgendermaßen: Jesus „war, während man meinte, er sei ein Sohn Josephs, in Wirklichkeit ein Sohn von Eli, Mattat, Levi“ usw.<ref>So vorgeschlagen von [[Ludwig Neidhart]]: [https://www.ludwig-neidhart.de/Downloads/Apostel.pdf ''Historische Nachrichten über die Apostel, Apostelschüler, Verwandte und Freunde Jesu sowie andere Heilige des Neuen Testaments''], Kap. 16a: ''Die Stammbäume Jesu'' (S. 109–116), dort 110.</ref> Bei dieser Deutung würde die [[Vorfahren Jesu#Besonderheiten der Liste bei Lukas|Abstammungsliste bei Lukas]] die [[Vorfahren Jesu#Die Liste des Lukas betrifft Maria|Vorfahren Marias]] auflisten, und Eli der Name ihres Vaters oder ihres Großvaters. |
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=== Jesus als leiblicher Nachkomme Davids im NT === |
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'''Unbewegliche Marienfeiertage''' |
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Auf die leibliche Abstammung Jesu von David verweist die Aussage des Paulus: Gottes Sohn, „der aus dem Samen Davids gekommen ist dem Fleisch nach“ ({{B|Röm|1|3|ELB}}). Ähnlich in {{B|2 Tim|2|8|ELB}}: Jesus ist „aus dem Samen Davids“. Petrus erinnert in der Pfingstpredigt daran, dass Gott dem David versprach, „einen aus der Frucht seiner Lende“ auf seinen Thron zu setzen ({{B|Apg|2|30|ELB}}). Und in der Offenbarung ({{B|Offb|22|16|ELB}}) sagt Jesus: „ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids“. |
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# [[1. Januar]]: Mutterschaft Mariens; Hochfest der Gottesmutter Maria |
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# [[2. Juli]]: Mariä Heimsuchung |
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# [[15. August]]: Hochfest [[Mariä Aufnahme in den Himmel|Mariä Himmelfahrt]] |
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# [[22. August]]: Maria Königin |
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# [[8. September]]: [[Mariä Geburt]] |
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# [[12. September]]: Mariä Namen |
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# [[15. September]] (d. h. Tag nach [[Kreuzerhöhung]]): [[Gedächtnis der Schmerzen Mariens]] |
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# [[8. Dezember]]: [[Mariä Empfängnis]]; Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria |
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=== Protoevangelium des Jakobus === |
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'''Beweglicher Marienfeiertag''': |
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Im [[Protoevangelium des Jakobus]], einem wirkungsgeschichtlich einflussreichen [[apokryphen]] Marienleben aus dem 2. Jahrhundert, sind die Namen [[Anna (Heilige)|Anna]] und [[Joachim (Heiliger)|Joachim]] als Eltern Marias genannt, die so in die [[Hagiographie|hagiographische]] Überlieferung gelangten. Sie werden in manchen Konfessionen als [[Heiliger|Heilige]] verehrt. Ihr [[Gedenktag]] in der römisch-katholischen Kirche ist heute der 26. Juli.<ref name="Katholisch 2020-07-26">Fabian Brand: [https://www.katholisch.de/artikel/26316-joachim-und-anna-die-grosseltern-jesu-gehoeren-zur-heiligen-sippe ''Erwähnung auch in nicht christlichen Schriften und der Kunst – Joachim und Anna: Die Großeltern Jesu gehören zur „Heiligen Sippe“.''] In: ''[[Katholisch.de]].'' 26. Juli 2020, abgerufen am 8. September 2020.</ref> Im Protoevangelium des Jakobus wird außerdem behauptet, dass nicht nur Josef, sondern auch Maria von König [[David]] abstamme. |
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*Tag nach dem [[Herz-Jesu-Fest]] (welches immer auf einen Freitag fällt): Unbeflecktes Herz Mariä |
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Dass der Vater Marias hier Joachim heißt, während die Liste bei Lukas von Eli spricht, muss kein Widerspruch sein. Eli ist eine Kurzform von ''Eljakim'' (Gott richtet auf), und das ist eine Variante von ''Jojakim'' (Jahwe richtet auf; ''Jo'' ist Vorsilbe für „Jahwe“); und Jojakim ist eine andere Schreibweise für ''Joachim''.<ref>So Ludwig Neidhart: [https://www.ludwig-neidhart.de/Downloads/Apostel.pdf ''Historische Nachrichten über die Apostel …''], Kap. 16a: ''Die Stammbäume Jesu'' (S. 109–116, dort 110).</ref> |
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'''Weitere Marien-Gedenktage''': |
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* [[23. Januar]]: [[Verlöbnis|Verlobung]] der Maria mit [[Josef von Nazareth|Joseph]] |
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* [[2. Februar]]: [[Mariä Lichtmess]] (gilt heute hauptsächlich als Christus-Gedenktag) |
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* [[11. Februar]]: Erscheinung Mariens in [[Lourdes]] |
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* [[25. März]]: [[Verkündigung des Herrn]] an Maria (gilt heute hauptsächlich als Christus-Gedenktag) |
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* [[26. April]]: [[Consuleo]], "Unsere Liebe Frau vom Guten Rat" |
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* [[17. Mai]]: [[Militia Templi|Regina Militiae]], "Unsere Liebe Frau der Ritter" |
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* [[24. Mai]], ostkirchlich [[1. Oktober]]: Auxilium, "Maria, Hilfe der Christen", "Schutzmantelfest". |
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* [[5. August]]: [[Maria Schnee]] |
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* [[21. November]]: Eintritt Mariä in den [[Tempel in Jerusalem|Tempel]]. |
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* [[18. Dezember]]: [[Mariä Erwartung]] |
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=== Eli als Vater Marias im Talmud === |
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Der Jerusalemer Talmud berichtet im Traktat Chagiga von einer Vision: Maria, die Tochter von Eli,<ref>Der Vater von Mirjam/Maria heißt dort: Eli Beçalim (Zwiebelblatt?).</ref> befindet sich in der Hölle.<ref>In der zweispaltigen Standardausgabe Venedig 1523: j Chag 2:2 (77d). Der Inhalt wird dargelegt von Ludwig Neidhart: [https://www.ludwig-neidhart.de/Downloads/Apostel.pdf ''Historische Nachrichten über die Apostel ...''], Kap. 16a: ''Die Stammbäume Jesu'' (S. 109–116, dort 110; dazu Fn. 341).</ref> Das würde zur jüdischen Polemik gegen das Christentum passen.<ref>Vgl. die Beispiele bei [[Peter Schäfer (Judaist)|Peter Schäfer]]: ''Kurze Geschichte des Antisemitismus.'' |
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Im [[Islam]] wird [[Marjam]], die Mutter des [[Propheten]] [[Isa (Prophet)|Isa]] mit der christlichen Maria gleichgesetzt. Isa ist Jesus und logischerweise ist seine Mutter Marjam mit Maria identisch. Die 19. [[Sure]] des [[Koran]] ist nach ihr benannt. Dort wird auch die jungfräuliche Empfängnis Isas erzählt. Der Islam glaubt auch an Maria, die im Koran Marjam heißt, und an Jesus, der im Koran Isa heißt. Jedoch der Unterschied besteht, dass im Islam weder Maria die Mutter Gottes ist, noch Jesus der Sohn Gottes ist. Außerdem ist im Koran Jesus ohne Vater geboren. Jesus ist nur ein normaler Prophet Gottes, der nicht gekreuzigt, sondern zu Gott lebendig erhöht wurde. Im Islam wird Jesus in der Endzeit kurz vor dem Tage des jüngsten Gerichts auf der Erde zurückkehren und auf der Welt für Frieden sorgen. |
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München: Piper Verlag, 2022, Kap. „Jüdische Polemik gegen das Christentum“ (S. 81–83) und „Angst vor selbstbewussten Juden“ (S. 134–137 über die ''Lebensgeschichte Jesu'', [[Toledot Jeschu]]).</ref> |
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=== Maria als Verwandte Elisabeths, einer „Tochter Aarons“ === |
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==Maria in der Kunst== |
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Da die Juden damals vor allem auf die väterliche Abstammung achteten, ging Marias Abstammung von David wohl über den Vater Marias. Das schließt nicht aus, dass die Mutter Marias mit Elisabeth, einer Nachkommin Aarons, verwandt war – und damit auch Maria selbst (wie Lukas berichtet, siehe {{B|Lk|1|5 und 36|ELB}}). |
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[[Image:Mathis Gothart Grünewald 001.jpg|thumb|280px|Die [[Stuppacher Madonna]], [[Matthias Grünewald]], um 1517-1519 – ein Bild voller Mariensymbole]] |
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Die Darstellung Marias als Mutter von Jesus ist Ausdruck der Marienverehrung. Die frühesten Bildbeispiele stammen aus dem 2. Jahrhundert. Seit dem [[Konzil von Ephesos]], das im Jahre 431 die Gottesmutterschaft dogmatisierte, nahm die Darstellung der Maria in der Kunst zu. |
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Für einen Priester galt es als ehrenvoll, eine Nachkommin Aarons zu heiraten. Aber er war bei der Partnerwahl nicht auf einen bestimmten Stamm beschränkt, also auch nicht auf Leviten.<ref>So [[Frédéric Godet]]: ''Das Evangelium des Lukas'' (Kommentar).Hannover 1890 (Nachdruck, Brunnen Verlag, Gießen 1986), S. 54 und 68.</ref> |
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Maria erscheint auf griechischen [[Ikone]]n in streng festgelegten Typologien, in der westlichen [[Bildende Kunst|Kunst]] ist die Darstellung der Maria freier. Trotzdem haben sich auch hier bestimmte [[Marienbild]]er entwickelt z.B. die [[Schutzmantelmadonna]] oder [[Schwarze Madonna]]. Auf diesen Gemälden sind häufig die sogenannten [[Mariensymbole|Marianischen Symbole]] zu entdecken. Dies sind Personen, Pflanzen, Tiere, Gestirne und Szenen, die dem [[Altes Testament|Alten Testament]], den [[Apokryphen]], den Schriften der Kirchenväter und der geistlichen Dichtung entlehnt und beziehen sich häufig auf die Jungfräulichkeit Marias. Ein solches Symbol ist beispielsweise der [[Hortus conclusus]], der verschlossene Garten, auf den das [[Hohes Lied|Hohe Lied]] anspielt. |
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== Marias Nachkommen == |
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Im Mittelalter wurde Maria mit Jesus im Arm dargestellt. Dieses Bild von (idealen) Frauen als Mutter existierte bereits im Altertum - ab 500 vor Christus. In der Neuzeit wurde Maria dann ohne KInd dargestellt - als Himmelskönigin und Inbegriff der Weiblichkeit; diese Wirkung hätte ein (männliches) Kind geschmälert. |
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{{Hauptartikel|Geschwister Jesu}} |
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Ob Maria außer Jesus noch weitere Kinder gebar, wie es mehrere biblische und außerbiblische Zeugnisse nahelegen, die von Geschwistern Jesu berichten, gehört aufgrund von Lehrkontroversen über die Jungfräulichkeit Marias zu den strittigen Fragen zwischen den Konfessionen. Die Namen der Brüder Jesu sind in {{B|Mk|6|3}} aufgezeichnet: [[Jakobus (Bruder Jesu)|Jakobus]], Joses, Judas und Simon; daneben sind an derselben Stelle auch Schwestern genannt. |
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==Maria in der Literatur== |
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Ein Buch über Maria aus ''jüdischer Sicht'':''Mutter Mirjam. Maria in jüdischer Sicht'' |
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von Schalom BenChorin |
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In der orthodoxen und in der katholischen Kirche fasst man die [[Geschwister Jesu]] als Vettern und Basen Jesu oder – seltener – als Kinder Josefs aus einer früheren Ehe auf, da Josef in [[apokryphen]] Quellen als Witwer bezeichnet wird. Das griechische Wort für ‚Brüder‘, {{lang|el|ἀδελφοί}} ''adelphoi'', lässt diese Deutung zu. Andere behaupten aber, dass sie unwahrscheinlich erscheine, da es im Griechischen ein eigenes Wort für Vettern gibt ({{lang|el|ἀνεψιός}} ''anepsios'', auch biblisch verwendet in {{B|Kol|4|10}}); außerdem sei diese Verwendung von ''adelphoi'' möglich, aber nicht üblich gewesen. In {{B|Lk|2|7}} wird Jesus als „erstgeborener“ Sohn Marias bezeichnet, was nahelegt, dass Jesus Geschwister hatte. In der Antike waren jedoch mit der (männlichen) [[Erstgeborener|Erstgeburt]] bestimmte Rituale, Verantwortlichkeiten und erbrechtliche Sonderstellungen verbunden, unabhängig davon, ob das Kind danach Einzelkind blieb oder nicht. |
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==Psychologische Bewertung== |
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Der [[Analytische Psychologie|Analytischen Psychologie]] in der Tradition [[Carl Gustav Jung]]s gilt Maria als Gottesmutter und Schutzfrau der Menschheit als besonders deutliche Ausprägung des sog. [[Mutterarchetyp]]s. Die Frage, wie ein [[Mutterarchetyp]], der ganz der Verehrung des Sohnes gewidmet ist, auch die Tochter schützen kann, muss vorerst unbeantwortet bleiben. |
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Nach der biblischen Erzählung in {{B|Mt|1|18–25}} nahm Josef Maria zur Frau. Eingangs heißt es, dass Maria durch das Wirken des [[Heiliger Geist|Heiligen Geistes]] ein Kind erwartete, „noch bevor sie [Maria und Josef] zusammengekommen waren“ (Vers 18). Dem entspricht auch die Formulierung am Ende der Perikope, Josef habe die Ehe mit Maria nicht vollzogen (wörtlich: er habe sie nicht „erkannt“), „bis sie ihren Sohn gebar“ (Vers 25). Zur Ehe gehörte jedenfalls nach damaligem Verständnis auch der Geschlechtsakt. Aus dem Bericht wird deshalb teilweise der Schluss gezogen, dass es nach der Heirat zum Geschlechtsverkehr gekommen sei. Demgegenüber vertreten die katholische Kirche und die orthodoxen Kirchen die Lehre, Maria sei [[Immerwährende Jungfräulichkeit Marias|immerwährend Jungfrau geblieben]].<ref>[https://web.archive.org/web/20040714193256/http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P1R.HTM Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 499–501]</ref> |
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==Marias Grabstätte== |
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Man ist sich nicht einig, ob Maria in Jerusalem oder in Ephesus gestorben ist. Aufgrund der Visionen von [[Anna Katharina Emmerick]] wurde die angebliche Grabstätte und das Haus Mariens auf einem Hügel in der Nähe von Ephesus wieder entdeckt. |
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Das Haus wurde bisher von zwei Päpsten besucht, 1967 von Papst Paul VI. und 1979 von Papst Johannes Paul II. |
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In den Evangelien werden Jesu „Mutter und seine Brüder“ mehrmals zusammen genannt. In keinem Bibeltext wird ausdrücklich erwähnt, dass es sich bei den Brüdern und Schwestern Jesu um entfernte Verwandte handele (über die auch sonst keine Details genannt werden). Aus dem Kontext der Stellen über Geschwister Jesu folgern einige, es handele sich um den engeren [[Familie (Soziologie)|Familienverband]]. Zur „[[Menschwerdung Gottes|Menschwerdung]]“ des [[Sohn Gottes|Sohnes Gottes]] gehört nach neuerer protestantischer Auffassung zudem, dass Jesus mit Vater, Mutter und Geschwistern aufwuchs, obwohl die [[Reformator]]en selbst dies noch anders gedeutet hatten. |
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==Weblinks== |
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* [http://www.theologie-systematisch.de/mariologie.html Aktuelle Literatur zur Mariologie] |
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* [http://web.uni-frankfurt.de/irenik/relkultur56.pdf Die Jungfrau Maria und ihr Haus bei Ephesus] |
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* [http://web.uni-frankfurt.de/irenik/relkultur63.pdf Maria und die Geburt Jesu im mystischen Korankommentar] |
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* [http://www.womenpriests.org/de/mrpriest/mpr_tab.asp ''Das Priestertum Mariens'' von John Wijngaards] |
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* [http://www.cornucopia.net/aboutmh.html]''MARY'S HOUSE The extraordinary story behind the discovery of the house where the Virgin Mary lived and died'' |
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* [http://www.mariedenazareth.com/1765.0.html?&L=2] ''Maria im Judentum'' |
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* [http://www.katholisch.internetseelsorge.de/2005-05/maria-lapide-txt.html] ''Marienverehrung aus jüdischer Sicht'' Interview mit Yuval Lapide |
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Jesu ältester Bruder Jakobus übernahm nach {{B|Gal|1|19}} und {{B|Gal|2|9}} in der [[Jerusalemer Urgemeinde]] später eine Führungsrolle. |
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{{Commons|Category:Virgin Mary|Jungfrau Maria}} |
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== Marienverehrung == |
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[[Kategorie:Heiliger]] |
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Maria wird vor allem im Christentum, daneben auch in anderen Religionen verehrt. |
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[[Kategorie:Maria|!]] |
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=== Marienverehrung im Christentum === |
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{{Hauptartikel|Marienverehrung}} |
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[[Datei:Blaues Tor 2, Madonna (J. Fell).jpg|mini|''Maria in blauem Tor'' – Symbol für das Universum und die Symbiose von Alt und Neu ([[Jimmy Fell]], 2010)]] |
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Die Verehrung Marias drückt sich unter anderem in den [[Marientitel]]n, Marienfesten, bestimmten Andachtsformen wie dem [[Rosenkranz]], der Gründung [[Marianische Kongregation|marianischer Kongregationen]] sowie vielfältigen Formen der [[Volksfrömmigkeit]] aus und wird in der christlichen Ikonographie in vielfachen bildlichen Darstellungen sichtbar (siehe [[Marienbildnis]], [[Mariensymbol]] und [[Marienleben]]). Die Jungfrau Maria erscheint auch in der [[Maria (Heraldik)|Heraldik]] in verschiedenen Darstellungen in [[Wappen]]. |
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=== Marienverehrung im Hinduismus === |
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Im [[Hinduismus]] der [[Tamilen]], besonders der [[Sri-Lanka-Tamilen]], spielt die Verehrung Marias wie auch bei den christlichen Tamilen eine herausragende Rolle. Etwa 80 bis 90 % der in Deutschland lebenden Tamilen sind Hindus, 10 % Katholiken; in [[Sri Lanka]] ist die Verteilung ähnlich. Der weit überwiegende Teil der christlichen Tamilen ist römisch-katholisch. Alle Tamilen verehren Maria.<ref>''[https://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/kevelaer-tausende-tamilen-zu-gast-bei-der-trosterin-der-betrubten Kevelaer: Tausende Tamilen zu Gast bei der „Trösterin der Betrübten“.]'' In: ''[[Katholisch.de]]'', 10. August 2019, abgerufen am selben Tag.</ref> |
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=== Marienverehrung im Islam === |
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{{Hauptartikel|Maryam}} |
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Maria ist die einzige im [[Koran]] namentlich erwähnte Frau. Ihr Name wird in sechs [[Sure]]n in etwa 40 Versen genannt.<ref name="bauschke" /> Zudem trägt die [[Maryam (Sure)|19. Sure]] ihren Namen. Auch in der nachkoranischen Überlieferung und Frömmigkeit spielt Maryam eine bedeutende Rolle,<ref>Friedmann Eißler: ''Jesus und Maria im Islam.'' In: [[Christfried Böttrich]], Beate Ego, Friedmann Eißler: ''Jesus und Maria in Judentum, Christentum und Islam.'' Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2009, S. 120–205 (hier: 182 ff.).</ref> und sie gehört neben den Frauen aus der unmittelbaren Umgebung [[Mohammed]]s ([[Chadīdscha bint Chuwailid|Khadijah]] und [[Fātima bint Muhammad|Fatima]]) zu den am meisten verehrten Frauen im Islam.<ref>''Maria im Islam.'' In: ''[[Wort zum Freitag|Forum am Freitag]]'', [[ZDF]], Beitrag vom 2. Oktober 2010, abgerufen am 19. Dezember 2016.</ref> |
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=== Marienverehrung im Voodoo === |
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Im haitianischen [[Voodoo]] wird Maria mit der [[Loa (Voodoo)|Loa]] [[Erzulie]] [[Synkretismus|synkretisiert]]. Erzulies [[Veve]] zeigt ein von einem Schwert durchbohrtes Herz, wie es auch in der christlichen Ikonographie für das [[Gedächtnis der Schmerzen Mariens]] steht.<ref>[http://www2.webster.edu/~corbetre/haiti/voodoo/biglist.htm ''Description of Various Loa of Voodoo''], [[Webster University]], 1990</ref> |
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== Mariologie == |
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{{Hauptartikel|Mariologie}} |
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Die Mariologie ist ein Teilbereich der [[römisch-katholische Kirche|katholischen]] [[Dogmatik]], der sich in enger Verbindung zur [[Christologie]] sieht. Maria wird hier als erste Adressatin des Heilshandelns Gottes an den Menschen betrachtet und ihre Rolle und ihr Verhalten im Hinblick auf das [[Erlösung#Christentum|Erlösungswerk]] ihres Sohnes untersucht. Ausgangspunkt ist das [[Konzil von Ephesos|dritte ökumenische Konzil in Ephesos]] (431), das Maria zur {{lang|el|Θεοτόκος}} ''Theotókos'', zur „Gottesgebärerin“ (gegen die Auffassung als {{lang|el|Ανθρωποτόκος}} ''Anthropotókos'' =„Menschengebärerin“) erklärte. |
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Im 19. und 20. Jahrhundert verkündigte die katholische Kirche Mariendogmen, zuletzt 1950 die [[leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel]]. Dass solche Dogmen als Kennzeichen der Rechtgläubigkeit dargelegt wurden, vergrößerte die Distanz zur Orthodoxie und zum Protestantismus. |
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== Gedenktage == |
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{{Hauptartikel|Marienfest}} |
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Im Laufe des Jahres werden von den unterschiedlichen Konfessionen zahlreiche Fest- und Gedenktage zu Ehren Marias begangen. |
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== Literatur == |
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<small>in der Reihenfolge des Erscheinens</small> |
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* [[Karl Rahner]] SJ: ''Maria – Mutter des Herrn. Theologische Betrachtungen.'' Herder, Freiburg i. Br. 1956. |
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* [[Hilda Graef]]: ''Maria. Eine Geschichte der Lehre und Verehrung.'' Herder, Freiburg i. Br. 1964. |
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* [[René Laurentin]]: ''Die marianische Frage.'' (Übersetzung von ''La question mariale.'' Paris 1963), Herder-Verlag, Freiburg i. Br. 1965. |
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* [[Hermann Lemperle]]: ''Madonnen: Die Madonna in der deutschen Plastik'', 1965. |
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* Paul J. Achtermayer, Raymond E. Brown und andere (Hrsg.): ''Maria im Neuen Testament. Eine ökumenische Untersuchung.'' (Übersetzt von Ursula Schierse, Originaltitel: ''Mary in the New Testament.'' Philadelphia/New York 1978), Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 1981. |
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* Alois Müller: ''Glaubensrede über die Mutter Jesu. Versuch einer Mariologie in heutiger Perspektive.'' Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1983. |
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* [[Wolfgang Beinert (Theologe)|Wolfgang Beinert]] und andere: ''Maria – eine ökumenische Herausforderung.'' Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 1984. |
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* [[Christa Mulack]]: ''Maria. Die geheime Göttin im Christentum.'' Stuttgart 1986. |
|||
* [[Johannes Paul II.]]: ''Maria – Gottes Ja zum Menschen.'' (Enzyklika „Mutter des Erlösers“, Hinführung von [[Benedikt XVI.|Joseph Ratzinger]], Kommentar von [[Hans Urs von Balthasar]]), Herder-Verlag, Freiburg i. Br. 1987. |
|||
* [[Max Thurian]], Frère de Taizé: ''Maria. Mutter des Herrn – Urbild der Kirche.'' Matthias-Grünewald Verlag, Mainz, 4. Aufl. 1988 (= Topos-Taschenbücher 72). |
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* [[Franz Mußner]]: ''Maria, die Mutter Jesu im Neuen Testament.'' Eos-Verlag, St. Ottilien 1993. |
|||
* [[Alan Posener]]: ''Maria.'' Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1999, ISBN 978-3-499-50621-5. |
|||
* [[Klaus Schreiner (Historiker)|Klaus Schreiner]]: ''Maria. Leben, Legenden, Symbole.'' C.H. Beck, München 2003, ISBN 978-3-406-48013-3. |
|||
* [[Schalom Ben-Chorin]]: ''Mutter Mirjam. Maria in jüdischer Sicht.'' Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2006, ISBN 3-579-05344-2. |
|||
* Marie-Louise Gubler: ''Maria. Mutter – Prophetin – Himmelskönigin.'' Verlag Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 2008. |
|||
* Frank Schleritt: ''Maria – „Mir geschehe nach deinem Wort“''. In: Britta Hübener u. a. (Hrsg.): ''Gestalten des Lebens. 24 Männer und Frauen des Alten und Neuen Testaments''. Kohlhammer, Stuttgart 2010, 136–145, ISBN 978-3-17-021106-3. |
|||
* {{WiBiLex |Referenz=51981 |Autor=[[Silke Petersen]] |Titel=Maria, Mutter Jesu |Datum=2011-05 |Abruf=2022-11-27 |Abruf-verborgen=1}} |
|||
* [[Thomas A. Seidel]], Ulrich Schacht (Hrsg.): ''Maria. Evangelisch.'' Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig / Bonifatius, Paderborn 2011, ISBN 978-3-374-02884-9 (Evangelische Verlagsanstalt), ISBN 978-3-89710-498-3 (Bonifatius). |
|||
* [[Franz Graf-Stuhlhofer]]: ''Zu Heiligen beten? Heiligenverehrung gemäß der Bibel, bei Kirchenvätern sowie in heutiger kirchlicher Praxis und Lehre.'' Folgen Verlag, Langerwehe 2014 (E-Book), 1. gedruckte Auflage Asslar 1988. |
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* {{Literatur |Titel=Maria in Geschichte und Gegenwart. Befreiende Perspektiven auf die Mutter Jesu |Autor=[[Mirja Kutzer]], [[Peter Walter (Theologe)|Peter Walter]] |Verlag=Herder |Ort=Freiburg |Jahr=2022 |ISBN=978-3-451-33734-5}} |
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== Siehe auch == |
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* [[Liste heiliger und seliger Ehepaare]] |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat|Virgin Mary|Jungfrau Maria}} |
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{{Commonscat|Madonna and Child|Maria mit Kind}} |
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* {{DNB-Portal|118640909|NAME=Maria}} |
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* Fabian Brand: [https://www.katholisch.de/artikel/26802-maria-von-nazareth-was-wir-wirklich-ueber-sie-wissen ''Maria von Nazareth: Was wir wirklich über sie wissen.''] In: ''[[Katholisch.de]].'' 8. September 2020 ({{"|Eine Spurensuche in Bibel und Tradition}}). |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{Normdaten|TYP=p|GND=118640909|LCCN=n81018544|NDL=00570257|VIAF=86913753|NDLSachbegriff=1}} |
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{{SORTIERUNG:Maria #Mutter Jesu}} |
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[[Kategorie:Maria (Mutter Jesu)| ]] |
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[[Kategorie:Jesus]] |
[[Kategorie:Jesus]] |
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[[Kategorie:Heilige Sippe]] |
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[[Kategorie:Frauen in der Bibel]] |
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[[Kategorie:Jude (Altertum)]] |
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[[Kategorie:Person als Namensgeber für einen Asteroiden]] |
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[[Kategorie:Anna (Heilige)]] |
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[[Kategorie:Person im Neuen Testament]] |
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[[Kategorie:Heilige Familie]] |
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[[Kategorie:Heiliger (1. Jahrhundert)]] |
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[[Kategorie:Person des evangelischen Namenkalenders]] |
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[[Kategorie:Jungfrau]] |
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[[Kategorie:Rada-Loa]] |
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[[Kategorie:Geboren im 1. Jahrhundert v. Chr.]] |
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[[Kategorie:Gestorben im 1. Jahrhundert]] |
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[[Kategorie:Frau]] |
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{{Personendaten |
{{Personendaten |
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|NAME=Maria |
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|ALTERNATIVNAMEN=Miriam; Mariam; Maryam; Jungfrau Maria; Maria von Nazareth; Muttergottes; Unsere Liebe Frau |
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|KURZBESCHREIBUNG=Mutter Jesu von Nazaret |
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}} |
}} |
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[[ar:مريم العذراء]] |
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[[bg:Богородица]] |
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[[ca:Mare de Déu]] |
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[[cs:Maria]] |
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[[da:Jomfru Maria]] |
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[[en:Mary, the mother of Jesus]] |
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[[eo:Dipatrino]] |
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[[es:María (madre de Jesús)]] |
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[[fi:Maria, Jeesuksen äiti]] |
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[[fr:Vierge Marie]] |
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[[he:מרים, אם ישו]] |
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[[hu:Szűz Mária]] |
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[[id:Maria]] |
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[[it:Maria, madre di Gesù]] |
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[[ja:イエスの母マリア]] |
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[[kw:Maria Wynn]] |
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[[la:Virgo Maria]] |
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[[mk:Богородица Марија]] |
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[[nl:Maria (moeder Jezus)]] |
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[[no:Jomfru Maria]] |
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[[pl:Najświętsza Maria Panna]] |
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[[pt:Maria]] |
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[[ru:Дева Мария]] |
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[[sk:Panna Mária]] |
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[[sv:Jungfru Maria]] |
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[[zh:馬利亞 (耶穌的母親)]] |
Aktuelle Version vom 12. März 2025, 01:17 Uhr

Maria (altgriechisch Μαριάμ, Mariam, hebräisch מרים, Mirjam, reichsaramäisch ܡܪܝܡ; auch: Maria von Nazaret) ist die im Neuen Testament genannte Mutter Jesu. Sie lebte mit ihrem Mann Josef und weiteren Angehörigen in dem Dorf Nazaret in Galiläa. Maria wird im Christentum als Mutter Jesu Christi besonders verehrt und ist auch im Koran als jungfräuliche Mutter Jesu erwähnt.
Dass Jesu Eltern „Maria“ und „Josef“ hießen, wird von der überwiegenden Mehrheit der Historiker für glaubwürdig gehalten. Angaben in nachneutestamentlichen Texten jedoch, die über das NT hinausgehen, stoßen bei Historikern auf Skepsis.
Dieser Artikel behandelt Maria als biblische Gestalt. Die späteren kirchlichen und dogmatischen Entwicklungen ihrer Verehrung werden in den weiterführenden Artikeln Gottesgebärerin, Marienverehrung und Mariologie beschrieben.
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Maria ist die griechische Form des hebräischen Namens Miriam (auch als Mirjam transliteriert) und wird traditionell als Nominalbildung aus den hebräischen Bezeichnungen mir/mar für „bitter“ und jam für „Meer“ angesehen. Die Bedeutung des Namens wäre dann mit „meeresbitter“, auch „Meeresmyrrhe“ oder „Meerestropfen“ wiederzugeben. Diese Namensdeutung klingt noch im Titel Stella Maris (dt. „Meerstern“) an. Daneben wird neuerdings auch eine Ableitung des Namens aus dem Ägyptischen vorgeschlagen: merit-amun, übersetzt „von Amun Geliebte“. Weiter werden auch andere Ableitungen aus dem Hebräischen diskutiert, etwa die Bedeutung „die Erhabene“ von רום rum „sich erheben“ oder „die Widerspenstige“ von מרה marah „widerspenstig sein“.[1]
Im Tanach, der jüdischen Bibel, erscheinen zwei Trägerinnen dieses Namens: Mirjam, die Prophetin und Schwester des Mose, und eine Frau aus dem Stamm Juda, die im 1. Chronikbuch in einer Genealogie erwähnt wird (4,17 EU).
Weitere Personen namens Maria im Neuen Testament sind Maria von Magdala (Maria Magdalena) und Maria des Kleophas. Beide werden in Mk 15,40 EU als Jüngerinnen Jesu und Zeugen seines Sterbens genannt. Eine weitere Maria, die Mutter eines Jakobus, wird meist mit der Maria des Kleophas gleichgesetzt (erwähnt in Mt 27,56 EU). Im griechischen Text wird die Mutter Jesu meistens Mariám (Μαριάμ), seltener María (Μαρία) genannt. In den lateinischen Übersetzungen lautet der Name durchgehend Maria.
Im Islam ist die Mutter Jesu ebenfalls unter dem Namen Maryam (arabisch مريم) bekannt.[2]
Im Deutschen ist als Genitivform des Namens neben „Marias“ im kirchlichen Sprachgebrauch auch „Mariens“ und, abgeleitet vom Lateinischen, „Mariä“ oder „Mariae“ gebräuchlich, etwa in den Wendungen „Haus Mariens“, „Mariä Verkündigung“ oder „Mariä Himmelfahrt“.
Maria im Neuen Testament
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Maria erscheint im Neuen Testament namentlich nur in den Evangelien und der Apostelgeschichte, und zwar in 142 der insgesamt ca. 8000 Verse des Neuen Testaments.[3]
Maria als Jesu Mutter wird in den Evangelien nur punktuell erwähnt, nämlich im Hinblick auf die Bedeutung Jesu; so etwas wie eine Biografie Marias entsteht dabei nicht. Maria kommt vor allem in den Kindheitsgeschichten des Matthäus- und des Lukasevangeliums vor. Über das Lebensende Marias wird nichts gesagt.
In den anderen Schriften des Neuen Testaments wird Maria nicht namentlich erwähnt. Während die Briefe des NTs dogmatische Aussagen über Jesus machen (etwa über seine Sündlosigkeit und seine Erlösungstätigkeit), werden solche Aspekte in Bezug auf Maria nicht angesprochen.[4]
In einigen außerbiblischen Texten wird Maria erwähnt, und zwar in Apokryphen und in Schriften der Kirchenväter.
Im Markusevangelium
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Markusevangelium wird von der Geburt Jesu nicht berichtet. In Mk 3,20f EU wird erzählt, dass sich Angehörige Jesu zu einem Haus begaben, in dem Jesus predigte; sie hielten ihn „von Sinnen“ und wollten ihn gewaltsam zurückholen. In Mk 3,31ff EU erfährt der Leser, dass es sich bei den Angehörigen um die Mutter Jesu und um seine Brüder handelt. Jesus weigert sich, zu ihnen vor das Haus zu kommen und erklärt die Anwesenden zu seiner Mutter und zu seinen Brüdern. Er schließt dann mit den Worten: „Wer den Willen Gottes tut, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.“ (Mk 3,35 EU).
In Mk 6,3 EU wird die Mutter Jesu mit Namen erwähnt. Ebenfalls werden hier vier Geschwister Jesu, nämlich Jakobus, Joses, Judas und Simon erwähnt. Auch von Jesu Schwestern ist die Rede, jedoch werden weder ihre Namen noch ihre Anzahl genannt.
Im Matthäusevangelium
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kindheitsgeschichte des Matthäus beginnt mit einem Stammbaum, der von Abraham über König David und Josef zu Jesus führt. Neben der männlichen Abstammungslinie werden vier Frauen genannt, die im Alten Testament von Bedeutung sind, nämlich Tamar, Rahab, Rut und Batseba (als Frau des Urija bezeichnet). Die Erwähnung dieser Frauen bereitet die der Maria in Mt 1,16 EU vor. Auffällig ist, dass die Struktur des Stammbaums bei Nennung der Maria eine andere ist als zuvor. Nun heißt es nicht „Josef war der Vater Jesu“, sondern „Josef, [der] Mann Marias; von ihr wurde Jesus geboren“ (Mt 1,16). Dies betont, dass Josef nicht als leiblicher Vater Jesu angesehen wird. Dass trotzdem der Nachweis einer Abstammung Jesu von David über die Vorfahren Josefs geführt wird, setzt aber eine rein rechtlich verstandene Vaterschaft Josefs voraus.
In der Kindheitsgeschichte des Matthäus ist allein Josef der Handelnde, Maria redet selbst nicht und wird auch nicht angeredet. Ihr Name erscheint nur in Mt 1,18 EU,Mt 1,20 EU und Mt 2,11 EU, an letztgenannter Stelle im Zusammenhang der Huldigung Jesu durch die Sterndeuter.
Im Lukasevangelium
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Kindheitsgeschichte des Lukas steht Maria im Zentrum der Erzählung. Der zu ihr gesandte Engel Gabriel verheißt ihr die Geburt eines Sohnes, des von Israel erwarteten Messias’ und Gottessohnes. Schon die Anrede des Engels klingt außergewöhnlich: „Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir“ (Lk 1,28b). Sie fragt den Engel, wie das denn geschehen solle, da sie mit keinem Mann intim sei (Lk 1,34). Der Engel antwortet, der Heilige Geist werde über Maria kommen.
Im Lukasevangelium ist die Erzählung der Geburt Jesu mit der Geburt Johannes des Täufers verknüpft. Indem Elisabet, die Mutter des Johannes, als Verwandte Marias vorgestellt wird, erscheinen Jesus und Johannes als miteinander verwandt. Als Maria die schwangere Elisabet besucht, hüpft das Kind in Elisabets Bauch, als es den Gruß Marias hört (Lk 1,41 EU). Es folgt der Lobgesang der Maria, der nach dem ersten Wort der lateinischen Übersetzung als Magnificat (deutsch: „Es erhebt ...“) bezeichnet wird. Dabei handelt es sich um den größten zusammenhängenden Redeabschnitt der Maria im Neuen Testament. Marias Lobpreis des Handelns Gottes beginnt mit seinem Handeln an ihr und weitet sich zur Heilsgeschichte des ganzen Volkes Israel aus (Lk 1,46–55 EU).
Die Kindheitsgeschichte in Lukas 1 und 2 zeigt eine „stark semitische Tönung“, während das übrige Lukasevangelium „ein gutes hellenistisches Griechisch“ aufweist.[5] Diese sprachliche Besonderheit der Kindheitsgeschichte legt es nahe, dass sich der Autor hier eng an eine jüdische Quelle anlehnt. Als mögliche Auskunftsperson wäre an Maria zu denken, worauf auch (Lk 2,19 und 51 EU) hindeutet: „Maria bewahrte alle diese Worte in ihrem Herzen“. Dass sich der Autor genau erkundigte, wovon Augenzeugen berichtet hatten, steht bereits im Prolog des Lukasevangeliums (Lk 1,1-4 EU). Wenn Maria etwa 20 v. Chr. geboren wurde, war sie um 50 n. Chr. etwa 70 Jahre alt.[6] Falls Maria dieses Alter erreichte, konnte Lukas sie um 50 noch persönlich befragen. Bei einer späteren Datierung des Lukasevangeliums, etwa in die 80er Jahre, erscheint diese Möglichkeit als sehr unwahrscheinlich.
Im Johannesevangelium
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Johannesevangelium erwähnt Maria nie mit Namen. Obwohl es keine Kindheitsgeschichte erzählt, tritt Maria als Mutter Jesu an zwei Stellen in Erscheinung:
- Auf der Hochzeit zu Kana (Joh 2,1–12 EU) ist Jesu Mutter anwesend. Sie wird noch vor den Jesu begleitenden Jüngern genannt. Auffällig ist die distanzierte Haltung, die Jesus seiner Mutter gegenüber einnimmt: Er spricht sie mit „Frau“ an, nicht mit „Mutter“, und seine Frage „Was willst du von mir, Frau?“ erscheint auch eher abweisend.
- Nur das Johannesevangelium stellt Jesu Mutter als Zeugin der Kreuzigung dar. Der Lieblingsjünger, später identifiziert mit dem Zebedaiden Johannes und dem Verfasser des Evangeliums, wird von Jesus zum Sohn Marias und sie zu seiner Mutter eingesetzt (Joh 19,25 EU). Diese Geschichte diente in der johanneischen Gemeinde besonders der Verankerung der Person des Lieblingsjüngers in der Familie Jesu und somit als Garantie für die Zuverlässigkeit der Überlieferung. Auch da diese Geschichte in den synoptischen Berichten nicht zu finden ist, in denen Jesu Mutter nicht als Zeugin des Todes Jesu genannt wird, liegt hier möglicherweise eine symbolische Szene vor.
In den übrigen Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An einer Stelle in der Apostelgeschichte erscheint Maria nach Jesu Auferstehung im Kreis seiner Jünger in Jerusalem (Apg 1,14 EU). Dort nimmt sie vor Pfingsten zusammen mit den Brüdern Jesu am Gebet dieser Gemeinschaft teil.
Die paulinischen Briefe, bei denen es sich um die ältesten neutestamentlichen Texte handelt, erwähnen Maria nicht namentlich. Im Galaterbrief heißt es an einer Stelle, die von der heilsgeschichtlichen Sendung Jesu Christi und dessen göttlicher und menschlicher Natur handelt: „Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt“ (Gal 4,4 EU). Die übrigen Paulusbriefe nennen die Mutter Jesu nicht.
In der Offenbarung des Johannes ist in Offb 12,1–2 EU von einer Frau die Rede, „mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt. Sie war schwanger und schrie vor Schmerz in ihren Geburtswehen.“ Ein Drache will das Kind nach der Geburt verschlingen, wird aber vom Erzengel Michael und seinen Engeln besiegt. Vor allem die katholische Tradition sieht in dieser sogenannten „apokalyptischen Frau“ die Gottesmutter Maria.

Marias Vorfahren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Namen der Eltern Marias sind in der Bibel nicht ausdrücklich erwähnt.
Abstammungsliste in Lukas 3
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine mögliche Wiedergabe des Anfangs der Abstammungsliste bei Lukas lautet folgendermaßen: Jesus „war, während man meinte, er sei ein Sohn Josephs, in Wirklichkeit ein Sohn von Eli, Mattat, Levi“ usw.[7] Bei dieser Deutung würde die Abstammungsliste bei Lukas die Vorfahren Marias auflisten, und Eli der Name ihres Vaters oder ihres Großvaters.
Jesus als leiblicher Nachkomme Davids im NT
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf die leibliche Abstammung Jesu von David verweist die Aussage des Paulus: Gottes Sohn, „der aus dem Samen Davids gekommen ist dem Fleisch nach“ (Röm 1,3 ELB). Ähnlich in 2 Tim 2,8 ELB: Jesus ist „aus dem Samen Davids“. Petrus erinnert in der Pfingstpredigt daran, dass Gott dem David versprach, „einen aus der Frucht seiner Lende“ auf seinen Thron zu setzen (Apg 2,30 ELB). Und in der Offenbarung (Offb 22,16 ELB) sagt Jesus: „ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids“.
Protoevangelium des Jakobus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Protoevangelium des Jakobus, einem wirkungsgeschichtlich einflussreichen apokryphen Marienleben aus dem 2. Jahrhundert, sind die Namen Anna und Joachim als Eltern Marias genannt, die so in die hagiographische Überlieferung gelangten. Sie werden in manchen Konfessionen als Heilige verehrt. Ihr Gedenktag in der römisch-katholischen Kirche ist heute der 26. Juli.[8] Im Protoevangelium des Jakobus wird außerdem behauptet, dass nicht nur Josef, sondern auch Maria von König David abstamme.
Dass der Vater Marias hier Joachim heißt, während die Liste bei Lukas von Eli spricht, muss kein Widerspruch sein. Eli ist eine Kurzform von Eljakim (Gott richtet auf), und das ist eine Variante von Jojakim (Jahwe richtet auf; Jo ist Vorsilbe für „Jahwe“); und Jojakim ist eine andere Schreibweise für Joachim.[9]
Eli als Vater Marias im Talmud
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Jerusalemer Talmud berichtet im Traktat Chagiga von einer Vision: Maria, die Tochter von Eli,[10] befindet sich in der Hölle.[11] Das würde zur jüdischen Polemik gegen das Christentum passen.[12]
Maria als Verwandte Elisabeths, einer „Tochter Aarons“
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da die Juden damals vor allem auf die väterliche Abstammung achteten, ging Marias Abstammung von David wohl über den Vater Marias. Das schließt nicht aus, dass die Mutter Marias mit Elisabeth, einer Nachkommin Aarons, verwandt war – und damit auch Maria selbst (wie Lukas berichtet, siehe Lk 1,5 und 36 ELB).
Für einen Priester galt es als ehrenvoll, eine Nachkommin Aarons zu heiraten. Aber er war bei der Partnerwahl nicht auf einen bestimmten Stamm beschränkt, also auch nicht auf Leviten.[13]
Marias Nachkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ob Maria außer Jesus noch weitere Kinder gebar, wie es mehrere biblische und außerbiblische Zeugnisse nahelegen, die von Geschwistern Jesu berichten, gehört aufgrund von Lehrkontroversen über die Jungfräulichkeit Marias zu den strittigen Fragen zwischen den Konfessionen. Die Namen der Brüder Jesu sind in Mk 6,3 EU aufgezeichnet: Jakobus, Joses, Judas und Simon; daneben sind an derselben Stelle auch Schwestern genannt.
In der orthodoxen und in der katholischen Kirche fasst man die Geschwister Jesu als Vettern und Basen Jesu oder – seltener – als Kinder Josefs aus einer früheren Ehe auf, da Josef in apokryphen Quellen als Witwer bezeichnet wird. Das griechische Wort für ‚Brüder‘, ἀδελφοί adelphoi, lässt diese Deutung zu. Andere behaupten aber, dass sie unwahrscheinlich erscheine, da es im Griechischen ein eigenes Wort für Vettern gibt (ἀνεψιός anepsios, auch biblisch verwendet in Kol 4,10 EU); außerdem sei diese Verwendung von adelphoi möglich, aber nicht üblich gewesen. In Lk 2,7 EU wird Jesus als „erstgeborener“ Sohn Marias bezeichnet, was nahelegt, dass Jesus Geschwister hatte. In der Antike waren jedoch mit der (männlichen) Erstgeburt bestimmte Rituale, Verantwortlichkeiten und erbrechtliche Sonderstellungen verbunden, unabhängig davon, ob das Kind danach Einzelkind blieb oder nicht.
Nach der biblischen Erzählung in Mt 1,18–25 EU nahm Josef Maria zur Frau. Eingangs heißt es, dass Maria durch das Wirken des Heiligen Geistes ein Kind erwartete, „noch bevor sie [Maria und Josef] zusammengekommen waren“ (Vers 18). Dem entspricht auch die Formulierung am Ende der Perikope, Josef habe die Ehe mit Maria nicht vollzogen (wörtlich: er habe sie nicht „erkannt“), „bis sie ihren Sohn gebar“ (Vers 25). Zur Ehe gehörte jedenfalls nach damaligem Verständnis auch der Geschlechtsakt. Aus dem Bericht wird deshalb teilweise der Schluss gezogen, dass es nach der Heirat zum Geschlechtsverkehr gekommen sei. Demgegenüber vertreten die katholische Kirche und die orthodoxen Kirchen die Lehre, Maria sei immerwährend Jungfrau geblieben.[14]
In den Evangelien werden Jesu „Mutter und seine Brüder“ mehrmals zusammen genannt. In keinem Bibeltext wird ausdrücklich erwähnt, dass es sich bei den Brüdern und Schwestern Jesu um entfernte Verwandte handele (über die auch sonst keine Details genannt werden). Aus dem Kontext der Stellen über Geschwister Jesu folgern einige, es handele sich um den engeren Familienverband. Zur „Menschwerdung“ des Sohnes Gottes gehört nach neuerer protestantischer Auffassung zudem, dass Jesus mit Vater, Mutter und Geschwistern aufwuchs, obwohl die Reformatoren selbst dies noch anders gedeutet hatten.
Jesu ältester Bruder Jakobus übernahm nach Gal 1,19 EU und Gal 2,9 EU in der Jerusalemer Urgemeinde später eine Führungsrolle.
Marienverehrung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Maria wird vor allem im Christentum, daneben auch in anderen Religionen verehrt.
Marienverehrung im Christentum
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Die Verehrung Marias drückt sich unter anderem in den Marientiteln, Marienfesten, bestimmten Andachtsformen wie dem Rosenkranz, der Gründung marianischer Kongregationen sowie vielfältigen Formen der Volksfrömmigkeit aus und wird in der christlichen Ikonographie in vielfachen bildlichen Darstellungen sichtbar (siehe Marienbildnis, Mariensymbol und Marienleben). Die Jungfrau Maria erscheint auch in der Heraldik in verschiedenen Darstellungen in Wappen.
Marienverehrung im Hinduismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Hinduismus der Tamilen, besonders der Sri-Lanka-Tamilen, spielt die Verehrung Marias wie auch bei den christlichen Tamilen eine herausragende Rolle. Etwa 80 bis 90 % der in Deutschland lebenden Tamilen sind Hindus, 10 % Katholiken; in Sri Lanka ist die Verteilung ähnlich. Der weit überwiegende Teil der christlichen Tamilen ist römisch-katholisch. Alle Tamilen verehren Maria.[15]
Marienverehrung im Islam
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Maria ist die einzige im Koran namentlich erwähnte Frau. Ihr Name wird in sechs Suren in etwa 40 Versen genannt.[2] Zudem trägt die 19. Sure ihren Namen. Auch in der nachkoranischen Überlieferung und Frömmigkeit spielt Maryam eine bedeutende Rolle,[16] und sie gehört neben den Frauen aus der unmittelbaren Umgebung Mohammeds (Khadijah und Fatima) zu den am meisten verehrten Frauen im Islam.[17]
Marienverehrung im Voodoo
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im haitianischen Voodoo wird Maria mit der Loa Erzulie synkretisiert. Erzulies Veve zeigt ein von einem Schwert durchbohrtes Herz, wie es auch in der christlichen Ikonographie für das Gedächtnis der Schmerzen Mariens steht.[18]
Mariologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Mariologie ist ein Teilbereich der katholischen Dogmatik, der sich in enger Verbindung zur Christologie sieht. Maria wird hier als erste Adressatin des Heilshandelns Gottes an den Menschen betrachtet und ihre Rolle und ihr Verhalten im Hinblick auf das Erlösungswerk ihres Sohnes untersucht. Ausgangspunkt ist das dritte ökumenische Konzil in Ephesos (431), das Maria zur Θεοτόκος Theotókos, zur „Gottesgebärerin“ (gegen die Auffassung als Ανθρωποτόκος Anthropotókos =„Menschengebärerin“) erklärte.
Im 19. und 20. Jahrhundert verkündigte die katholische Kirche Mariendogmen, zuletzt 1950 die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel. Dass solche Dogmen als Kennzeichen der Rechtgläubigkeit dargelegt wurden, vergrößerte die Distanz zur Orthodoxie und zum Protestantismus.
Gedenktage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Laufe des Jahres werden von den unterschiedlichen Konfessionen zahlreiche Fest- und Gedenktage zu Ehren Marias begangen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]in der Reihenfolge des Erscheinens
- Karl Rahner SJ: Maria – Mutter des Herrn. Theologische Betrachtungen. Herder, Freiburg i. Br. 1956.
- Hilda Graef: Maria. Eine Geschichte der Lehre und Verehrung. Herder, Freiburg i. Br. 1964.
- René Laurentin: Die marianische Frage. (Übersetzung von La question mariale. Paris 1963), Herder-Verlag, Freiburg i. Br. 1965.
- Hermann Lemperle: Madonnen: Die Madonna in der deutschen Plastik, 1965.
- Paul J. Achtermayer, Raymond E. Brown und andere (Hrsg.): Maria im Neuen Testament. Eine ökumenische Untersuchung. (Übersetzt von Ursula Schierse, Originaltitel: Mary in the New Testament. Philadelphia/New York 1978), Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 1981.
- Alois Müller: Glaubensrede über die Mutter Jesu. Versuch einer Mariologie in heutiger Perspektive. Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1983.
- Wolfgang Beinert und andere: Maria – eine ökumenische Herausforderung. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 1984.
- Christa Mulack: Maria. Die geheime Göttin im Christentum. Stuttgart 1986.
- Johannes Paul II.: Maria – Gottes Ja zum Menschen. (Enzyklika „Mutter des Erlösers“, Hinführung von Joseph Ratzinger, Kommentar von Hans Urs von Balthasar), Herder-Verlag, Freiburg i. Br. 1987.
- Max Thurian, Frère de Taizé: Maria. Mutter des Herrn – Urbild der Kirche. Matthias-Grünewald Verlag, Mainz, 4. Aufl. 1988 (= Topos-Taschenbücher 72).
- Franz Mußner: Maria, die Mutter Jesu im Neuen Testament. Eos-Verlag, St. Ottilien 1993.
- Alan Posener: Maria. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1999, ISBN 978-3-499-50621-5.
- Klaus Schreiner: Maria. Leben, Legenden, Symbole. C.H. Beck, München 2003, ISBN 978-3-406-48013-3.
- Schalom Ben-Chorin: Mutter Mirjam. Maria in jüdischer Sicht. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2006, ISBN 3-579-05344-2.
- Marie-Louise Gubler: Maria. Mutter – Prophetin – Himmelskönigin. Verlag Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 2008.
- Frank Schleritt: Maria – „Mir geschehe nach deinem Wort“. In: Britta Hübener u. a. (Hrsg.): Gestalten des Lebens. 24 Männer und Frauen des Alten und Neuen Testaments. Kohlhammer, Stuttgart 2010, 136–145, ISBN 978-3-17-021106-3.
- Silke Petersen: Maria, Mutter Jesu. In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart, Mai 2011
- Thomas A. Seidel, Ulrich Schacht (Hrsg.): Maria. Evangelisch. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig / Bonifatius, Paderborn 2011, ISBN 978-3-374-02884-9 (Evangelische Verlagsanstalt), ISBN 978-3-89710-498-3 (Bonifatius).
- Franz Graf-Stuhlhofer: Zu Heiligen beten? Heiligenverehrung gemäß der Bibel, bei Kirchenvätern sowie in heutiger kirchlicher Praxis und Lehre. Folgen Verlag, Langerwehe 2014 (E-Book), 1. gedruckte Auflage Asslar 1988.
- Mirja Kutzer, Peter Walter: Maria in Geschichte und Gegenwart. Befreiende Perspektiven auf die Mutter Jesu. Herder, Freiburg 2022, ISBN 978-3-451-33734-5.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Maria im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Fabian Brand: Maria von Nazareth: Was wir wirklich über sie wissen. In: Katholisch.de. 8. September 2020 („Eine Spurensuche in Bibel und Tradition“).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Manfred Görg: Mirjam. In: ders. mit Bernhard Lang (Hrsg.): Neues Bibel-Lexikon, Band 2, Benziger, Zürich / Düsseldorf 1996, ISBN 978-3-545-23075-0, Sp. 815–816.
- ↑ a b Martin Bauschke: Der Sohn Marias. Jesus im Koran. Darmstadt 2013. S. 22 f.
- ↑ Wolfgang Beinert: Die Knotenlöserin wird nicht arbeitslos. In: Christ in der Gegenwart, Jg. 74 (2022), Nr. 20, S. 5 (Beinert gibt die Gesamtzahl der NT-Verse mit 7957 an).
- ↑ Franz Graf-Stuhlhofer: Zu Heiligen beten? Heiligenverehrung gemäß der Bibel, bei Kirchenvätern sowie in heutiger kirchlicher Praxis und Lehre. Folgen Verlag 2014 (E-Book), Kap. Was sagt das Neue Testament über Maria nicht?
- ↑ Donald A. Carson, Douglas J. Moo: Einleitung in das Neue Testament. Brunnen, Gießen 2010, S. 243.
- ↑ Die These einer frühen Entstehung des Lukasevangeliums erläutert Franz Graf-Stuhlhofer: Ein oder zwei Jahrzehnte zwischen Entstehung und Veröffentlichung der Evangelien. Die Synoptiker entstanden in den 40er-Jahren, in: Glauben und Denken heute 2022, Nr. 1, S. 74–83.
- ↑ So vorgeschlagen von Ludwig Neidhart: Historische Nachrichten über die Apostel, Apostelschüler, Verwandte und Freunde Jesu sowie andere Heilige des Neuen Testaments, Kap. 16a: Die Stammbäume Jesu (S. 109–116), dort 110.
- ↑ Fabian Brand: Erwähnung auch in nicht christlichen Schriften und der Kunst – Joachim und Anna: Die Großeltern Jesu gehören zur „Heiligen Sippe“. In: Katholisch.de. 26. Juli 2020, abgerufen am 8. September 2020.
- ↑ So Ludwig Neidhart: Historische Nachrichten über die Apostel …, Kap. 16a: Die Stammbäume Jesu (S. 109–116, dort 110).
- ↑ Der Vater von Mirjam/Maria heißt dort: Eli Beçalim (Zwiebelblatt?).
- ↑ In der zweispaltigen Standardausgabe Venedig 1523: j Chag 2:2 (77d). Der Inhalt wird dargelegt von Ludwig Neidhart: Historische Nachrichten über die Apostel ..., Kap. 16a: Die Stammbäume Jesu (S. 109–116, dort 110; dazu Fn. 341).
- ↑ Vgl. die Beispiele bei Peter Schäfer: Kurze Geschichte des Antisemitismus. München: Piper Verlag, 2022, Kap. „Jüdische Polemik gegen das Christentum“ (S. 81–83) und „Angst vor selbstbewussten Juden“ (S. 134–137 über die Lebensgeschichte Jesu, Toledot Jeschu).
- ↑ So Frédéric Godet: Das Evangelium des Lukas (Kommentar).Hannover 1890 (Nachdruck, Brunnen Verlag, Gießen 1986), S. 54 und 68.
- ↑ Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 499–501
- ↑ Kevelaer: Tausende Tamilen zu Gast bei der „Trösterin der Betrübten“. In: Katholisch.de, 10. August 2019, abgerufen am selben Tag.
- ↑ Friedmann Eißler: Jesus und Maria im Islam. In: Christfried Böttrich, Beate Ego, Friedmann Eißler: Jesus und Maria in Judentum, Christentum und Islam. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2009, S. 120–205 (hier: 182 ff.).
- ↑ Maria im Islam. In: Forum am Freitag, ZDF, Beitrag vom 2. Oktober 2010, abgerufen am 19. Dezember 2016.
- ↑ Description of Various Loa of Voodoo, Webster University, 1990
Personendaten | |
---|---|
NAME | Maria |
ALTERNATIVNAMEN | Miriam; Mariam; Maryam; Jungfrau Maria; Maria von Nazareth; Muttergottes; Unsere Liebe Frau |
KURZBESCHREIBUNG | Mutter Jesu von Nazaret |
GEBURTSDATUM | 1. Jahrhundert v. Chr. |
STERBEDATUM | 1. Jahrhundert |
- Maria (Mutter Jesu)
- Jesus
- Heilige Sippe
- Frauen in der Bibel
- Jude (Altertum)
- Person als Namensgeber für einen Asteroiden
- Anna (Heilige)
- Person im Neuen Testament
- Heilige Familie
- Heiliger (1. Jahrhundert)
- Person des evangelischen Namenkalenders
- Jungfrau
- Rada-Loa
- Geboren im 1. Jahrhundert v. Chr.
- Gestorben im 1. Jahrhundert
- Frau