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„Platzjabbeck“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Rathausturm Köln - Evergislus - Severin - Jabbek - Maternus - Ursula (4171-73).jpg|thumb|Der Platzjabbeck unterhalb der Turmuhr]]
Der '''Jabbek''' oder auch Platzjabbek ist ein aus dem Mittelalter stammender Holzfigurenkopf am Kölner Rathausturm, der zu jeder vollen Stunde sein Maul aufreisst und die Zunge weit herausstreckt, um damit auf deutliche Weise zu demonstrieren, was die Bürger von den "Hohen Herren" halten. Als Pendant zum Jabbeck entblösst auf dem "Alter Markt" die historische Figur des "Kallendressers", eine von dem Kölner Bildhauer [[Ewald Mataré]] nach dem Krieg neu geschaffene Plastik unterhalb der Dachrinne ("Kall") eines Hauses, sein Hinterteil zum Rathaus hin.

Der '''Platzjabbeck''' (Betonung auf der zweiten Silbe, auch kurz '''Jabbeck''') ist eine ursprünglich aus dem Spätmittelalter stammende Holzskulptur, die im obersten Geschoss des [[Rathaus Köln#Ratsturm|Kölner Rathaus]]turms auf der zum [[Alter Markt (Köln)|Alter Markt]]<!-- Name wird nicht flektiert, siehe Artikel--> zeigenden Ostseite unterhalb der Turmuhr angebracht ist. Sie stellt einen Männerkopf mit Schlapphut, aufgerissenen Augen, wildem schwarzen Bart und roter Zunge dar. Ausweislich einer erhaltenen Rechnung wurde sie 1445 auf Kosten des Kölner Rats angebracht. Die Symbolik der Figur ist mangels historischer Belege ungeklärt. Eine Deutung besagt, dass sie nach dem [[Kölner Rat bis 1796#Verbundbrief|Übergang der Stadtregierung]] auf die [[Zunft|Zünfte]] und [[Gaffel (Köln)|Gaffeln]] die zuvor herrschenden [[Patrizier]] verspotten sollte. Eine mögliche Entsprechung wären die [[Kallendresser]]-Figuren am Rathausturm. Auch eine Beziehung zu den Kölner [[Grinkopf|Grinköpfen]] ist denkbar.

Der Name ist eine Zusammensetzung aus „Platz“, dem [[Kölsch (Sprache)|kölschen]] Begriff ''jappe'' (‚gähnen‘, ‚den Mund aufreißen‘) und dem französischen ''bec'' (‚Mund‘, ‚Schnabel‘). Im Jahre 1913 wurde die Figur des Platzjabbeck beweglich gestaltet; seitdem reißt er zu jeder vollen Stunde den Mund auf und streckt die rote Zunge heraus.

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== Weblinks ==
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* {{Internetquelle |autor=Stephan Gärtner |url=https://www.koelner-stadtteile.de/platzjabbeck/ |titel=Platzjabbeck – Der Kopf am Rathausturm |werk=www.koelner-stadtteile.de |datum=2015 |abruf=2021-09-10 |abruf-verborgen=1}}

[[Kategorie:Feste und Brauchtum (Köln)]]
[[Kategorie:Werk der Bildschnitzerei (Deutschland)]]
[[Kategorie:Büste in Deutschland]]
[[Kategorie:Gotische Skulptur]]
[[Kategorie:Skulptur (Köln)]]
[[Kategorie:Kopf in der Bildenden Kunst]]
[[Kategorie:Kunstwerk im öffentlichen Raum in Köln]]

Aktuelle Version vom 21. Dezember 2023, 07:16 Uhr

Der Platzjabbeck unterhalb der Turmuhr

Der Platzjabbeck (Betonung auf der zweiten Silbe, auch kurz Jabbeck) ist eine ursprünglich aus dem Spätmittelalter stammende Holzskulptur, die im obersten Geschoss des Kölner Rathausturms auf der zum Alter Markt zeigenden Ostseite unterhalb der Turmuhr angebracht ist. Sie stellt einen Männerkopf mit Schlapphut, aufgerissenen Augen, wildem schwarzen Bart und roter Zunge dar. Ausweislich einer erhaltenen Rechnung wurde sie 1445 auf Kosten des Kölner Rats angebracht. Die Symbolik der Figur ist mangels historischer Belege ungeklärt. Eine Deutung besagt, dass sie nach dem Übergang der Stadtregierung auf die Zünfte und Gaffeln die zuvor herrschenden Patrizier verspotten sollte. Eine mögliche Entsprechung wären die Kallendresser-Figuren am Rathausturm. Auch eine Beziehung zu den Kölner Grinköpfen ist denkbar.

Der Name ist eine Zusammensetzung aus „Platz“, dem kölschen Begriff jappe (‚gähnen‘, ‚den Mund aufreißen‘) und dem französischen bec (‚Mund‘, ‚Schnabel‘). Im Jahre 1913 wurde die Figur des Platzjabbeck beweglich gestaltet; seitdem reißt er zu jeder vollen Stunde den Mund auf und streckt die rote Zunge heraus.

Koordinaten: 50° 56′ 17,8″ N, 6° 57′ 33,9″ O

Commons: Platzjabbeck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien