„Archäologie“ – Versionsunterschied
[ungesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
(875 dazwischenliegende Versionen von mehr als 100 Benutzern, die nicht angezeigt werden) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[ |
[[Datei:Tommarp kloster 02.JPG|mini|[[Ausgrabung]] eines [[Bodendenkmal]]s ([[in situ|In-situ]]-Archäologie)]] |
||
[[Datei:Scale drawing underwater.jpg|mini|Fund­dokumentation in der [[Unterwasserarchäologie|Unter­wasser­archäologie]]]] |
|||
[[Bild:Hh-Archäologie.jpg|thumb|300px|Suche nach der [[Hammaburg]]]] |
|||
[[Datei:Arrow and spear heads - from-DC1.jpg|mini|Fund­objekte müssen aus­gewertet und klass­ifiziert werden]] |
|||
[[Datei:2006 5. Kampagne Sommer Bild 2 Keramikofen.jpg|mini|[[Experimentelle Archäologie]]: Archäologische Deutungen werden in einer re­konstru­ierten Situation überprüft]] |
|||
Die '''Archäologie''' ({{grcS|ἀρχαῖος|archaios|de=alt}} und λόγος ''[[-logie|lógos]]'' ‚Lehre‘; wörtlich also „Lehre von den Altertümern“) ist eine Wissenschaft, die mit [[naturwissenschaft]]lichen und [[geisteswissenschaft]]lichen Methoden die [[kultur]]elle [[Menschheitsgeschichte|Entwicklung der Menschheit]] erforscht. Sie hat sich weltweit zu einem Verbund unterschiedlichster theoretischer und praktischer Fachrichtungen entwickelt. |
|||
In der Archäologie (Altertumskunde, von archaiología [[Griechische Sprache|griech.]] ''archaios'' = alt, ursprünglich und ''λόγος'' = Lehre, Kunde, Wissenschaft, also ''Wissenschaft vom Alten'') wird, meist in enger Zusammenarbeit mit Naturwissenschaftlern, der kulturellen Entwicklung der Menschheit nachgegangen. Die Archäologie interessiert sich ausschließlich für den Menschen und umfasst einen Zeitabschnitt, der von den ersten Steinwerkzeugen vor etwa 2,5 Millionen Jahren bis hin zur Neuzeit reicht. Erkenntnisse zu Umwelt, Klima, Ernährung oder Alter von Funden tragen so zur Rekonstruktion vergangenen Alltags und Kultur bei. |
|||
Die Archäologie befasst sich mit materiellen Hinterlassenschaften des Menschen, wie etwa Gebäuden, Werkzeugen und Kunstwerken. Sie umfasst einen Zeitraum von den ersten [[Steingerät|Steinwerkzeugen]] vor etwa 2,5 Millionen Jahren bis in die nähere [[Gegenwart]]. Aufgrund neuer Funde in Afrika, die etwa 3,3 Millionen Jahre alt sind, wird auch ein deutlich früherer Beginn der Werkzeugherstellung in Betracht gezogen.<ref name="Lomekwi3">{{Literatur |Autor=Sonia Harmand, Jason E. Lewis, Craig S. Feibel, Christopher J. Lepre, Sandrine Prat |Titel=3.3-million-year-old stone tools from Lomekwi 3, West Turkana, Kenya |Sammelwerk=Nature |Band=521 |Nummer=7552 |Datum=2015-05-21 |ISSN=0028-0836 |Seiten=310–315 |Online=https://www.nature.com/nature/journal/v521/n7552/full/nature14464.html |Abruf=2017-05-27 |DOI=10.1038/nature14464}}</ref> Materielle Hinterlassenschaften der jüngsten Geschichte (beispielsweise Konzentrationslager und Bunkerlinien aus dem Zweiten Weltkrieg) werden heute ebenfalls mit archäologischen Methoden ausgewertet, auch wenn dieser Ansatz einer „[[Neuzeitarchäologie|zeitgeschichtlichen]]“ Archäologie fachintern umstritten ist. |
|||
Obwohl die Archäologie eine verhältnismäßig junge Wissenschaft ist, ist es kaum mehr möglich, alle Zeiträume zu überblicken, sodass sich verschiedene Fachrichtungen der Archäologie herausbildeten. Die Aufteilung ist entweder thematisch (z.B. christliche Archäologie) oder regional spezialisiert (z.B. Vorderasiatische Archäologie). Obwohl die Methodik sich großteils ähnelt, können die Quellen unterschiedlich sein. |
|||
Obwohl die Archäologie eine verhältnismäßig junge [[Wissenschaft]] ist, ist es kaum mehr möglich, alle Zeiträume zu überblicken, so dass sich verschiedene Fachrichtungen herausbildeten. Dabei können die Epochen regional unterschiedlich datiert sein, teilweise sind sie nicht überall dokumentierbar.<ref>Vgl. M. K. H. Eggert: ''Archäologie: Grundzüge einer Historischen Kulturwissenschaft'', Tübingen/Basel 2006, UTB 2728.</ref> Neben der Orientierung an Epochen (zum Beispiel [[Mittelalterarchäologie]]) oder Regionen (zum Beispiel [[Vorderasiatische Archäologie]]) gibt es auch die Spezialisierung auf bestimmte Themengebiete (zum Beispiel [[Christliche Archäologie]], [[Rechtsarchäologie]], [[Industriearchäologie]]). |
|||
In der Vor- oder Urgeschichte hat man es hauptsächlich mit materieller Kultur zu tun, während in der Frühgeschichte ähnlich wie in den [[Geschichtswissenschaft]]en, schon auf erste Schriftquellen zurückgegriffen werden kann. Die Ausrichtungen der Archäologie repräsentieren meist bestimmte Zeitabschnitte oder Regionen, die in den einzelnen Regionen der Welt unterschiedlich datiert sein können, aber teilweise überall zu dokumentieren sind, z.B. der Übergang von Jäger-Sammlern zu Bauern mit domestizierten Tieren oder die Entstehung der ersten Städte. |
|||
Die Archäologie untersucht Quellen unterschiedlicher Art. In der [[Ur- und Frühgeschichte|Vor- und Frühgeschichte]] hat man es hauptsächlich mit materieller Kultur zu tun, in der [[Frühgeschichte]] wird auch auf Schriftquellen zurückgegriffen. Diese stehen für Archäologen im Gegensatz zu Wissenschaftlern anderer Teildisziplinen der [[Geschichtswissenschaft]] jedoch nicht im Mittelpunkt. |
|||
Selbst die materiellen Hinterlassenschaften der jüngsten Geschichte (beispielsweise Konzentrationslager und Bunkerlinien aus dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]) werden heute mit archäologischen Methoden ausgewertet (allerdings ist dieser Ansatz einer "zeitgeschichtlichen" Archäologie nicht unumstritten). Die Archäologie hat sich dabei weltweit zu einem Verbund unterschiedlichster theoretischer und praktischer Fachrichtungen und [[Forschung]]en entwickelt. |
|||
Auch Erkenntnisse zur Klima- und Umweltgeschichte, zur Ernährung oder zur Datierung von Funden tragen zur Rekonstruktion vergangener Kulturen bei. |
|||
__TOC__ |
|||
== Forschungsgeschichte == |
|||
=== Anfänge der Altertumsforschung in Europa === |
=== Anfänge der Altertumsforschung in Europa === |
||
[[Datei:Ciriaco d'Ancona di Benozzo Gozzoli.jpg|mini|[[Cyriacus von Ancona]] auf einem Fresko von 1459 ([[Benozzo Gozzoli]])]] |
|||
Die in der [[Renaissance]] einsetzende Wiedergeburt klassisch-antiker Gelehrsamkeit führt im [[15. Jahrhundert|15.]] und [[16. Jahrhundert]] zu einem gesteigerten Interesse an den griechischen und römischen Altertümern und zu einer Welle der Sammelleidenschaft antiker Kunstgegenstände. Doch |
|||
In Europa entwickelte sich die Archäologie um 1450, weil man Zeugnisse für die in den Quellen der Antike geschilderten Ereignisse finden wollte.<ref>Hansjürgen Müller-Beck: ''Die Steinzeit – Der Weg der Menschen in die Geschichte.'' C.H. Beck, München 2008, S. 22.</ref> [[Cyriacus von Ancona]] (* um 1391; † um 1455), ein italienischer Kaufmann und [[Renaissance-Humanismus|Humanist]], gilt als einer der Gründungsväter der modernen Klassischen Archäologie.<ref>{{Literatur |Autor=Andreas Grüner |Titel=Archäologie als Kapital – Die medialen Strategien des Cyriacus von Ancona (1390–1452) |Sammelwerk=Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst |Band=63.2012 |Datum=2012-01-01 |Seiten=7–36 |Online=[http://www.digizeitschriften.de/dms/resolveppn/?PID=PPN523132190_2012_63%7CLOG_0008 digizeitschriften.de] |Abruf=2016-12-13}}</ref> Er reiste durch Griechenland und das gesamte östliche Mittelmeer, um seine Funde an antiken Gebäuden, Statuen und Inschriften festzuhalten, darunter archäologische Überreste, die seiner Zeit noch unbekannt waren: der [[Parthenon]], [[Delphi]], die [[Pyramide (Bauwerk)#Ägyptische Pyramiden|ägyptischen Pyramiden]], die [[Hieroglyphen]]. Er notierte seine archäologischen Entdeckungen in seinem Tagebuch: ''Commentaria'' (in sechs Bänden).<ref>Edward W. Bodnar, ''Later travels'', mit Clive Foss (2004) ISBN 978-0-674-00758-1</ref> |
|||
auch die weniger reisefreudigen Gelehrten beginnen sich zunehmend für die vorhandenen Zeugnisse vergangener Zeiten zu interessieren. |
|||
Die in der [[Renaissance]] einsetzende Wiedergeburt klassisch-antiker Gelehrsamkeit führte im 15. und 16. Jahrhundert zu einem gesteigerten Interesse an griechischen und römischen Altertümern und zu einer Welle der Sammelleidenschaft bezüglich antiker Kunstgegenstände. Doch auch weniger reisefreudige Gelehrte begannen, sich für die vorhandenen Zeugnisse vergangener Zeiten zu interessieren. |
|||
Ab Mitte des 16. Jahrhunderts tritt an die Stelle der Sammelleidenschaft die akribische Erfassung der Denkmäler. In dieser Zeit werden zahlreiche Enzyklopädien und Kataloge veröffentlicht, welche im späten 16. Jahrhundert vielfach mit Kupferstichen und Holzschnitten illustriert werden. In England veröffentlicht [[William Camden]] (1551-1632) im Jahre 1586 seine ''Britannia'', einen Katalog der sichtbaren Altertümer. Bemerkenswert ist, dass er bereits [[Bewuchsmerkmal]]e in einem Kornfeld bemerkte und als solche interpretierte. |
|||
[[Bernard de Montfaucon]]s ''L'Antiquité expliquée'' erscheint ab 1719. In 10 Bänden stellt er Kunstgegenstände aus dem gesamten Mittelmeerraum dar. Montfaucons Werk bleibt für lange Zeit ein Standardwerk. |
|||
Ab Mitte des 16. Jahrhunderts trat an die Stelle der Sammelleidenschaft die akribische Erfassung der Denkmäler. In dieser Zeit wurden zahlreiche Enzyklopädien und Kataloge veröffentlicht, im späten 16. Jahrhundert vielfach mit Kupferstichen und Holzschnitten illustriert. In England veröffentlichte [[William Camden]] (1551–1632) im Jahre 1586 seine ''Britannia'', einen Katalog der sichtbaren Altertümer. Bemerkenswert ist, dass er bereits [[Bewuchsmerkmal]]e in Kornfeldern bemerkte und als solche interpretierte. |
|||
In Skandinavien werden Bodendenkmäler schon sehr früh beachtet. Bereits [[1588]] gräbt man einen [[Dolmen]] bei Roskilde aus. 1662 erhält Uppsala (Schweden) einen Lehrstuhl der Altertumskunde. 1685 wird in Cocherel im Dep. Haute Normandie, bei Evreux, (Frankreich) eine neolithische Grabkammer entdeckt und ausgegraben. Sie gilt als die älteste archäologische Grabung, weil hierbei der erste erhaltene Grabungsbericht erstellt wird. Der [[Universität Kiel|Kieler]] Professor [[Johann Daniel Major]] führt dann um 1690 umfangreiche Ausgrabungen in [[Jütland]] durch und lässt zahlreiche Hügelgräber öffnen. Sein Ziel ist es, die Herkunft der Einwohner der Halbinsel mit archäologischen Methoden zu klären. |
|||
Trotz großer Popularität |
[[Michele Mercati]] (1541–1593) gilt als der erste europäische Gelehrte, der Steinwerkzeuge als solche einstufte; sein Werk wurde jedoch erst 1717 veröffentlicht. Trotz großer Popularität hatte die Archäologie als Wissenschaft noch keinen Stellenwert, denn es herrschte die Ansicht vor, dass ausschließlich historische Quellen und die Bibel zur Interpretation der Vergangenheit geeignet seien. So galt es noch lange als ein Faktum, dass – wie [[James Ussher]] aus der Bibel ableitete – die Menschheit im Oktober 4004 v. Chr. entstand. 1655 wagte es [[Isaac de La Peyrère]], die sogenannten [[Steinbeil (Steinzeit)|Donnerkeile]] (Steinzeitartefakte) Menschen zuzuordnen, die vor Adam lebten ([[Präadamismus|Präadamiten-Hypothese]]).<ref>{{Literatur |Autor=David Rice McKee |Hrsg= |Titel=Isaac De la Peyrère, A Precursor of Eighteenth-Century Critical Deists |Sammelwerk=PMLA |Band=59 |Nummer=2 |Datum=1944-01-01 |Seiten=456–485, S. 459 |DOI=10.2307/459339 |JSTOR=459339}}</ref> Nach einer Intervention der [[Inquisition]] widerrief er seine Theorie. |
||
abgeleitet - die Menschheit im Oktober [[4004 v. Chr.]] entstand. 1655 wagt es [[Isaac de la Peyrère]] die so genannten „[[Donnerkeil]]e“ (Steinzeitartefakte) Menschen zuzuordnen, welche vor Adam lebten (Prä-Adamiten-These). Nach einer Intervention der [[Inquisition]] widerruft er seine Theorie. [[Michele Mercati]] (1541-1593) gilt als der Erste europäische Gelehrte, der Steinwerkzeuge eben als solche einstufte. Sein Werk wird jedoch erst 1717 veröffentlicht. |
|||
[[Datei:Sepulture de Cocherel.JPG|mini|Zeichnung der Ausgrabung von Cocherel im Jahre 1685]] |
|||
=== Mitte des 18. Jahrhundert bis Mitte des 19. Jahrhundert=== |
|||
[[Datei:Jättakullen, den 22 juli 2006, bild 3.JPG|mini|Steinkiste von Södra Härene auf dem Gräberfeld Jättakullen, Schweden]] |
|||
Archäologische Forschungsmethoden setzen sich nun sukzessiv durch. Oftmals haben einzelne Gelehrte schon früh bahnbrechende Schlussfolgerungen getroffen, welche - da noch nicht zeitgemäß - jedoch weit gehend unbeachtet bleiben. Einer war der franz. [[Amateurarchäologe]] [[Jacques Boucher de Perthes]], der als erster Artefakte richtig zuordnete, wofür ihm aber erst mehr als 20 Jahre später durch die Bestätigung [[Charles Lyell]]'s (1797-1875) Anerkennung zuteil wurde. Eine wichtige Erkenntnis war dabei die Entdeckung des stratigraphischen Prinzips, der [[Stratigraphie]]. Bereits lange vorher war die Zusammengehörigkeit und somit Gleichaltrigkeit von Funden, welche sich in einer Schicht befanden (beispielsweise ein Steinartefakt im Fundzusammenhang mit einer ausgestorbenen Tierart), immer wieder diskutiert, wurde aber nicht allgemein akzeptiert. |
|||
In [[Skandinavien]] wurden [[Bodendenkmal|Bodendenkmäler]] schon früh beachtet. Bereits 1588 grub man einen [[Dolmen]] bei [[Roskilde]] aus. Im Jahre 1662 erhielt [[Uppsala]] einen Lehrstuhl für Altertumskunde. 1685 wurde in [[Houlbec-Cocherel]] in [[Frankreich|Nordfrankreich]] eine [[jungsteinzeit]]liche Grabkammer ausgegraben. Sie gilt als die älteste archäologische Grabung, weil hier 1722 der erste erhaltene [[Grabungsbericht]] erstellt wurde. Der [[Kiel]]er Professor [[Johann Daniel Major]] führte um 1690 umfangreiche Ausgrabungen in [[Jütland]] durch und ließ zahlreiche [[Hügelgrab|Hügelgräber]] öffnen. Sein Ziel war es, die Herkunft der Einwohner der Halbinsel mit archäologischen Methoden zu klären. |
|||
[[Bernard de Montfaucon]]s ''L’Antiquité expliquée'' erschien ab 1719. In zehn Bänden stellte er Kunstgegenstände aus dem Mittelmeerraum dar. Montfaucons Werk blieb für lange Zeit das Standardwerk. |
|||
[[Bild:Pompeji_um_1900_ueberblick.jpg|thumb|300px|Pompeji und der Vesuv um 1900]] |
|||
Die ersten großen Ausgrabungen finden in den antiken Städten [[Pompeji]] und [[Herkulaneum]] statt. Beide waren am 24. August 79 n. Chr. durch einen Ausbruch des [[Vesuv]]s ausgelöscht worden. Pompeji wird Ende des 16. Jahrhunderts beim Bau einer Wasserleitung wiederentdeckt. [[1748]] beginnen die |
|||
Grabungen. In Herkulaneum wird erstmals 1709 gegraben, 1738 lässt Karl IV von Neapel gezielt ausgraben. 1768 kann das Theater, die Basilika und die Villa der Papyri freigelegt werden. |
|||
Mit seinem ''Sendschreiben von den herkulanischen Entdeckungen'', der ersten archäologischen Publikation, begründet [[Johann Joachim Winckelmann]] [[1762]] die neue Wissenschaft der Archäologie und gilt seither als ''Vater der (klassischen) Archäologie''. Winkelmann ist auch der Erste, der eine Periodisierung und geschichtliche Einordnung der griechischen Kunst versucht. Seine Entwicklungsstufen (alter Stil - hoher Stil - schöner Stil - Stil der Nachahmer - Verfall der Kunst) sind durch die enthaltene Wertung jedoch schon lange überholt. 1802 wird an der [[Universität Kiel]] der erste Lehrstuhl für klassische Archäologie eingerichtet. |
|||
=== Mitte des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts === |
|||
Die Ägyptischen Baudenkmäler, allen voran natürlich die Pyramiden, sind bereits im Altertum beliebte Reiseziele (siehe [[Weltwunder]]). Im 17. Jahrhundert hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass es sich hierbei um Königsgräber handelt. Die [[Ägyptologie]] nimmt mit Napoleons [[Die Ägyptische Expedition Napoleons|Ägypten-Feldzug]] [[1798]] ihren Anfang. In Begleitung des Heeres befinden sich auch Wissenschaftler. Von besonderer Bedeutung ist der Fund des [[Stein von Rosetta]], welcher [[1822]] [[Jean-François Champollion]] die [[Entzifferung]] der [[Hieroglyphen]] ermöglicht. |
|||
Archäologische Forschungsmethoden setzten sich nun sukzessiv durch. Oftmals trafen einzelne Gelehrte schon früh bahnbrechende Schlussfolgerungen, die aber oft – da noch nicht zeitgemäß – unbeachtet blieben. Einer der Bahnbrecher war der französische [[Amateurarchäologe]] [[Jacques Boucher de Perthes]], der als Erster prähistorische [[Artefakt (Archäologie)|Artefakte]] richtig zuordnete, wofür ihm aber erst mehr als 20 Jahre später, durch die Bestätigung [[Charles Lyell]]s (1797–1875), Anerkennung zuteilwurde. Eine wichtige Erkenntnis war die Entdeckung des [[Stratigraphisches Prinzip|stratigraphischen Prinzips]]. Bereits lange vorher war die Zusammengehörigkeit und somit Gleichaltrigkeit von Funden, die sich in einer Schicht befanden (beispielsweise ein Steinartefakt im [[Fundzusammenhang]] mit einer ausgestorbenen Tierart), immer wieder diskutiert, aber nicht allgemein akzeptiert worden. |
|||
Von besonderer Bedeutung für die ägyptische Archäologie ist [[Auguste Ferdinand François Mariette]] (1821-1881), welcher ab [[1858]] als Direktor des ägyptischen Altertümerdienstes mehr als dreißig Fundstätten ausgräbt. Seine Methoden sind brachial (beispielsweise Sprengladungen). Fundumstände und wissenschaftliche Auswertungen interessieren ihn nicht, aber er beendete die Ära der reinen Schatzsucher (so [[Giovanni Battista Belzoni]] (1778-1823)), welche zahllose Funde nach Europa geschafft hatten. Mariette selbst hatte seit 1850 rund 7000 Objekte nach Paris (Louvre) geschmuggelt. Nun setzt er sich jedoch vehement dafür ein, dass Ägyptens Altertümer nicht mehr außer Landes verschleppt werden. Zur Aufbewahrung der Funde gründet Mariette das spätere Ägyptische Nationalmuseum in Kairo. [[Karl Richard Lepsius]] (1810-1884) erstellt zwischen 1842 und 1845 eine umfassende Aufnahme ägyptischer und nubischer Denkmäler. 1859 wird das Ergebnis in den zwölf Bänden der ''Denkmaeler aus Aegypten und Aethiopien'' veröffentlicht, welche allein 894 Farbtafeln enthalten. Um die archäologische Erforschung Griechenlands machte sich um 1840 besonders [[Ludwig Ross]] verdient, der als erster systematische Ausgrabungen auf der Akropolis von Athen durchführte. |
|||
Ein Modell, das in seinen Grundzügen noch heute gilt, wurde 1836 von [[Christian Jürgensen Thomsen]] veröffentlicht. Er war Kurator in [[Kopenhagen]] und erfand das „[[Dreiperiodensystem]]“, das die Vorgeschichte der Menschheit in drei Phasen einteilt: die [[Steinzeit]], die [[Bronzezeit]] und die [[Eisenzeit]]. Etwa 30 Jahre später, um 1865, unterschied J. Lubbock die Steinzeit noch in die des geschlagenen und die des geschliffenen Steins. Die Begriffe „[[Altsteinzeit|Paläolithikum]]“ (Altsteinzeit) und „[[Jungsteinzeit|Neolithikum]]“ („Neusteinzeit“ / Jungsteinzeit) waren geboren. Die Epochen sind in sich vielfach untergliedert, aber die damals gefundene Unterteilung gilt – mit Einschränkungen – bis heute. |
|||
=== ab Mitte des 19. Jahrhundert=== |
|||
Mitte des [[19. Jahrhundert]]s entwickelt sich die Archäologie zunehmend zur Wissenschaft. Unterscheiden sich die Ausgräber bisher nur unwesentlich vom Schatzsucher und Grabräuber, werden nun die [[Grabungstechnik|Grabungstechniken]] verfeinert, eine gute Dokumentation und exakte Einordnung der Funde immer wichtiger. |
|||
[[Datei:Pompeji um 1900 ueberblick.jpg|mini|Pompeji und der Vesuv um 1900]] |
|||
[[Antoine Ives Goguet]] (1716-1758) hat bereits 1738 die Auffassung vertreten es müsse drei Stufen prähistorischer Technologie ([[Steinzeit]], [[Bronzezeit]], [[Eisenzeit]]) gegeben haben. Durchsetzen konnte sich das [[Dreiperiodensystem]] jedoch erst mit dem Dänen [[Christian Jürgensen Thomsen]] (1788-1865), welcher erstmals ein Museum (1819) nach diesem Prinzip ordnet. Sir [[John Lubbock]] (1834-1913) führt 1865 eine weitere Unterteilung der Steinzeit in [[Paläolithikum]] (Altsteinzeit) und [[Neolithikum]] (Jungsteinzeit) ein. |
|||
[[Datei:Johann Joachim Winckelmann (Raphael Mengs after 1755).jpg|mini|hochkant|Johann Joachim Winckelmann - Porträt von [[Anton Raphael Mengs]], 1755]] |
|||
Die ersten großen Ausgrabungen fanden in den antiken Städten [[Pompeji]] und [[Herculaneum]] statt. Beide waren laut einem Bericht des römischen Schriftstellers [[Plinius der Jüngere|Plinius des Jüngeren]] am 24. August 79 nach Christus durch den Ausbruch des [[Vesuv]]s ausgelöscht worden. Pompeji wurde Ende des 16. Jahrhunderts beim Bau einer Wasserleitung wiederentdeckt. 1748 begannen die Grabungen. In Herculaneum wurde erstmals 1709 gegraben, 1738 ließ Karl III. von Neapel die Stadt gezielt ausgraben. 1768 konnte das Theater, die Basilika und die [[Villa dei Papiri]] freigelegt werden. |
|||
Erst ab [[1859]] wird das hohe Alter der Menschheit allgemein anerkannt. Im selben Jahr erscheint Darwins ''Entstehung der Arten''. Der bereits [[1856]] entdeckte Fund des [[Neandertaler]]s, welcher von [[Johann Carl Fuhlrott]] und [[Hermann Schaaffhausen]] vergeblich als eiszeitlich eingestuft wurde, kann sich als solcher in Deutschland erst ab [[1902]] durchsetzen, als [[Rudolf Virchow]] stirbt, der als pathologische Autorität jede weiterführende Diskussion unterbunden hatte. |
|||
Mit seinem ''Sendschreiben von den Herculanischen Entdeckungen'', der ersten archäologischen Publikation, begründete [[Johann Joachim Winckelmann]] 1762 die neue Wissenschaft der Archäologie und gilt seither als ''Vater der (Klassischen) Archäologie''. Winckelmann war auch der Erste, der eine Periodisierung und geschichtliche Einordnung der griechischen Kunst versuchte. Seine Entwicklungsstufen (alter Stil – hoher Stil – schöner Stil – Stil der Nachahmer – Verfall der Kunst) sind durch die enthaltene Wertung jedoch überholt. Für die Verbreitung seiner Forschung und deren Rezeption in der zeitgenössischen Literatur und Kunst war der Göttinger Professor [[Christian Gottlob Heyne]] entscheidend, der mit Winckelmann korrespondierte, seine Schriften rezensierte und bekanntmachte und in seinen Vorlesungen verwendete. 1802 wurde an der [[Christian-Albrechts-Universität zu Kiel]] der erste [[Lehrstuhl]] für [[klassische Archäologie]] eingerichtet. |
|||
In Schweden entwickelt [[Oscar Montelius]] (1843-1921) ein System der differenzierten [[Typologie]] zur Einordnung ([[Periodisierung]]) von Fundstücken und schafft die Grundlage einer [[relative Chronologie|relativen Chronologie]]. (''Siehe auch:'' [[Liste der Keramikstile]]) |
|||
Die ägyptischen Baudenkmäler, allen voran die Pyramiden, waren bereits im Altertum beliebte Reiseziele (siehe [[Weltwunder]]). Im 17. Jahrhundert hatte sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass es sich hierbei um Königsgräber handelt. Die [[Ägyptologie]] nahm mit [[Napoleon Bonaparte]]s [[Ägyptische Expedition|Ägypten-Feldzug]] 1798 ihren Anfang. In Begleitung des Heeres befanden sich auch Wissenschaftler. Von besonderer Bedeutung war der Fund des [[Stein von Rosette|Steins von Rosette]], der 1822 [[Jean-François Champollion]] die [[Entzifferung]] der [[Ägyptische Hieroglyphen|Hieroglyphen]] ermöglichte. |
|||
1853/54 werden aufgrund eines ungewöhnlich niedrigen Wasserstandes bei Obermeilen am Zürichsee hölzerne Pfeiler, Steinbeile und Keramik entdeckt. Die Siedlung wird von Dr. [[Ferdinand Keller]] untersucht. Lange Zeit glaubt man, bei diesen [[Feuchtbodensiedlung]]en hätte es sich um Pfahlbauten im Wasser gehandelt. Derartige Rekonstruktionen (beispielsweise in Unteruhlingen am Bodensee) gelten heute jedoch als falsch. |
|||
Von besonderer Bedeutung für die ägyptische Archäologie ist [[Auguste Mariette]] (1821–1881), der ab 1858 als Direktor des ägyptischen Altertümerdienstes mehr als dreißig Fundstätten ausgrub. Seine Methoden waren brachial (beispielsweise Sprengladungen). Die Feststellung der Fundumstände und wissenschaftliche Auswertungen waren damals noch nicht festgelegt, aber er beendete die Ära der reinen Schatzsucher (so [[Giovanni Battista Belzoni]], 1778–1823), die zuvor zahllose Funde nach Europa geschafft hatten. Mariette selbst hat seit 1850 rund 7000 Objekte nach Paris (Louvre) gebracht. Nun setzte er sich jedoch vehement dafür ein, dass Ägyptens Altertümer nicht mehr außer Landes verschleppt wurden. Zur Aufbewahrung der Funde gründete Mariette den Vorläufer des [[Ägyptisches Museum (Kairo)|Ägyptischen Nationalmuseums]] in Kairo. [[Karl Richard Lepsius]] (1810–1884) erstellte zwischen 1842 und 1845 eine umfassende Aufnahme ägyptischer und nubischer Denkmäler. 1859 wurde das Ergebnis in den zwölf Bänden der ''Denkmaeler aus Aegypten und Aethiopien'' veröffentlicht, welche allein 894 Farbtafeln enthalten. Um die archäologische Erforschung Griechenlands machte sich um 1840 besonders [[Ludwig Ross]] verdient, der als erster systematische Ausgrabungen auf der Akropolis von Athen durchführte. |
|||
[[Edouard Lartet]] (1801-1871) untersucht 1860 eine Fundstätte in den Pyrenäen (Massat) und findet dabei auch eine Geweihspitze mit eingraviertem Bärenkopf, der erste Fund [[:Kategorie:Prähistorische Kunst|jungpaläolithischer Kunst]]. Später gräbt er mehrere französische Höhlenfundplätze (Gorge d'Enfer, Laugerie Haute, La Madeleine und Le Moustier) aus. Besondere Aufmerksamkeit erlangen die großartigen [[Höhlenmalerei]]en, welche 1879 in der [[Höhle von Altamira]] entdeckt werden. |
|||
=== Ab Mitte des 19. Jahrhunderts === |
|||
Die archäologische Erforschung der Kelten beginnt [[1858]], als Oberst Schwab die ersten Ausgrabungen in La Tène am Neuenburger See (Schweiz) durchführt. 1846 beginnen die Ausgrabungen in [[Hallstatt]]. 1872 wird die Eisenzeit Europas erstmalig in eine ältere Phase ([[Hallstattzeit]]) und einer jüngeren ([[La-Tène-Zeit]]) unterteilt. |
|||
Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Archäologie zunehmend zur Wissenschaft. Unterschieden sich die Ausgräber bisher nur unwesentlich von Schatzsuchern und [[Grabraub|Grabräubern]], wurden nun die [[Grabungstechnik]]en verfeinert, eine gute Dokumentation und exakte Einordnung der Funde wurden immer wichtiger. |
|||
Erst ab 1859 wurde das hohe Alter der Menschheit allgemein anerkannt. Im selben Jahr erschien Darwins ''[[Über die Entstehung der Arten]]''. Der bereits 1856 entdeckte Fund des [[Neandertaler]]s, der von [[Johann Carl Fuhlrott]] und [[Hermann Schaaffhausen]] vergeblich als eiszeitlich eingestuft wurde, konnte sich als solcher in Deutschland erst ab 1902 durchsetzen, als [[Rudolf Virchow]] starb, der als pathologische Autorität jede weiterführende Diskussion unterbunden hatte. |
|||
Die Entwicklung der Klassischen Archäologie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wird von [[Heinrich Schliemann]] (1822-1890) dominiert. Der Geschäftsmann und „Hobbyarchäologe“ Schliemann gilt als Begründer der Vorgeschichtsarchäologie Griechenlands und des ägäischen Raumes. [[1869]] gräbt er auf Ithaka und [[1871]] beginnt er in [[Hissarlik]] zu graben. Dort vermutet er das Troja [[Homer]]s und wird recht behalten, obwohl er sich in der Bauperiode selbst täuschte. Seine Ausgrabungsmethoden waren sehr umstritten, so mancher Fachmann hält von Schliemanns Fähigkeiten nichts. Sein Ruhm stützt sich vor allem auf die wertvollen Funde (beispielsweise „Schatz des Priamos“). Seine Entdeckung prähistorischer (vorhomerischer) Kulturen und Siedlungen löst zahlreiche weitere Grabungen im ägäischen Raum aus. |
|||
In Schweden entwickelte [[Oscar Montelius]] (1843–1921) ein System der differenzierten Typologie zur Einordnung ([[Periodisierung]]) von Fundstücken und schafft die Grundlage einer [[Relative Chronologie|relativen Chronologie]]. |
|||
=== im 20. Jahrhundert === |
|||
Einen Meilenstein der archäologischen Forschung stellt [[Flinders Petrie|Sir William Matthew Flinders Petrie]] (1853-1942) dar, welcher seit 1880 als Archäologe in Ägypten forscht und ausgräbt. [[1904]] veröffentlicht er seine ''Methoden und Ziele der Archäologie'' in denen er vier Prinzipien darlegt: |
|||
1853/54 wurden aufgrund eines ungewöhnlich niedrigen Wasserstandes bei Obermeilen am Zürichsee hölzerne Pfeiler, Steinbeile und Keramik entdeckt. Die Siedlung wurde von [[Ferdinand Keller (Altertumsforscher)|Ferdinand Keller]] untersucht. Lange Zeit glaubt man, bei diesen [[Feuchtbodensiedlung]]en habe es sich um Pfahlbauten im Wasser gehandelt. Ab den 1920er Jahren entspann sich eine heftige Diskussion um die Lage der Pfahlbauten. Es konkurrierten Ufer- und Wasserpfahlbauten. Heute weiß man, dass es Land- und Wasserpfahlbauten gab. Die neuen Untersuchungen in Hornstaad am Bodensee belegen Pfahlbauten im Wasser, bis zu 5 Meter vom Seeboden abgehoben. Rekonstruktionen (beispielsweise in Unteruhldingen am Bodensee) zeigen nicht nur die verschiedenen Lösungsvorschläge der Archäologie, sondern auch den aktuellen Forschungsstand nach den Befunden der Unterwasserarchäologie ([[Pfahlbaumuseum Unteruhldingen]]). |
|||
1846 beginnen die Ausgrabungen in [[Hallstatt (Archäologie)|Hallstatt]]. Die archäologische Erforschung der Kelten begann 1858, als Oberst Schwab die ersten Ausgrabungen in [[La Tène NE|La Tène]] am Neuenburgersee (Schweiz) durchführte. 1872 wurde die Eisenzeit Europas erstmals in eine ältere Phase ([[Hallstattzeit]]) und eine jüngere Phase ([[Latènezeit]]) unterteilt. |
|||
[[Édouard Armand Lartet]] (1801–1871) untersuchte 1860 eine Fundstätte in den Pyrenäen ([[Massat]]) und fand dabei auch eine Geweihspitze mit eingraviertem Bärenkopf, der erste Fund jungpaläolithischer Kunst. Später grub er mehrere französische Höhlenfundplätze (Gorge d’Enfer, Laugerie-Haute, [[La Madeleine]] und Le Moustier) aus. Besondere Aufmerksamkeit erlangten die großartigen [[Höhlenmalerei]]en, die 1879 in der [[Höhle von Altamira]] entdeckt wurden. |
|||
Die Entwicklung der Klassischen Archäologie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde von [[Heinrich Schliemann]] (1822–1890) dominiert. Der Geschäftsmann und „Hobbyarchäologe“ Schliemann gilt als Begründer der Vorgeschichtsarchäologie Griechenlands und des ägäischen Raumes. 1869 grub er auf Ithaka und 1871 begann er am [[Hisarlık Tepe]] zu graben. Dort vermutet er das [[Troja]] [[Homer]]s und wird recht behalten, obwohl er sich in der Bauperiode selbst täuschte. Seine Ausgrabungsmethoden waren sehr umstritten, so mancher Fachmann hielt von Schliemanns Fähigkeiten nichts. Sein Ruhm stützt sich vor allem auf die wertvollen Funde (beispielsweise „[[Schatz des Priamos]]“). Seine Entdeckung prähistorischer (vorhomerischer) Kulturen und Siedlungen löste zahlreiche weitere Grabungen im ägäischen Raum aus. Lange unterschätzt wurden die durch ihn bewirkten methodischen Fortschritte, wie die Betonung der Stratigraphie oder der Einsatz der Fotografie als Mittel der archäologischen Dokumentation. |
|||
1892 erhielt der Gründer des Instituts für Ur- und Frühgeschichte an der Universität Wien, [[Moriz Hoernes (Prähistoriker)|Moritz Hoernes]], die erste das Gesamtgebiet der Prähistorischen Archäologie umfassende Lehrbefugnis Europas.<ref>{{Internetquelle |url=http://ufg.univie.ac.at/institut/geschichte |titel=Geschichte und Ausstattung des Instituts – Der Beginn der Urgeschichte in Europa |hrsg=Institut für Urgeschichte & Historische Archäologie der Universität Wien |archiv-url=https://web.archive.org/web/20131020043914/http://ufg.univie.ac.at/institut/geschichte |archiv-datum=2013-10-20 |abruf=2015-02-03}}</ref> |
|||
=== 20. Jahrhundert === |
|||
[[Datei:Howard carter.jpg|mini|hochkant|Howard Carter, 1924]] |
|||
[[Datei:Barzan.jpg|mini|Luftbildarchäologie: Grundriss eines gallo-römischen Lagerhauses]] |
|||
In Ägypten leistete ab 1880 [[Flinders Petrie|Sir William Matthew Flinders Petrie]] (1853–1942) als Forscher und Ausgräber Pionierarbeit. Ein Meilenstein der archäologischen Forschung sind seine ''Methoden und Ziele der Archäologie'', die er 1904 veröffentlichte. Darin legte Flinders Petrie vier Prinzipien dar: |
|||
# Sorgfalt im Umgang mit den Monumenten, die man ausgräbt und Rücksichtnahme auf potenzielle künftige Ausgräber |
# Sorgfalt im Umgang mit den Monumenten, die man ausgräbt und Rücksichtnahme auf potenzielle künftige Ausgräber |
||
# peinliche Sorgfalt bei der Ausgrabung und Registrierung jedes vorgefundenen Details |
# peinliche Sorgfalt bei der Ausgrabung und Registrierung jedes vorgefundenen Details |
||
Zeile 59: | Zeile 74: | ||
# komplette Veröffentlichung der Resultate |
# komplette Veröffentlichung der Resultate |
||
1913 |
1913 erschien der erste Band des ''[[Handbuch der Altertumswissenschaft#VI. Handbuch der Archäologie|Handbuchs der Archäologie]]'', Herausgeber war [[Heinrich Bulle (Archäologe)|Heinrich Bulle]] (1867–1945). Als vorbildliche Grabung dieser Zeit galt die 1922 begonnene Ausgrabung des [[Assini (Gräberfeld)|Gräberfeldes von Assini]] ([[Argolis]]), die von schwedischen Archäologen vorgenommen wurde. Der gesamte Aushub wurde gesiebt und eine erstklassige Grabungsdokumentation erstellt. Der berühmteste archäologische Fund des 20. Jahrhunderts gelang [[Howard Carter]] (1873–1939) im selben Jahr. Er fand nach sechsjähriger Suche das Grab des [[Tutanchamun|Tut-anch-Amun]]. |
||
Pionier der [[Luftbildarchäologie]] war nach dem Ersten Weltkrieg der britische Pilot [[Osbert Crawford]], er fotografierte vom Flugzeug aus archäologische Fundstätten in England. |
|||
[[Gustaf Kossinna]] ( |
[[Gustaf Kossinna]] (1858–1931) stellte 1920 seine siedlungsarchäologischen Methoden vor. Seine Interpretationen, die den Germanen eine überragende kulturelle Bedeutung zuschrieben, dienten dem [[Nationalsozialismus]] als Beweis für die Überlegenheit der Germanen und der arischen Rasse. Die Diskreditierung in der Nachkriegszeit führte dazu, dass auf Jahrzehnte eine Anbindung archäologischer Funde an ethnische Gruppen obsolet war. |
||
Die erste ordentliche Professur wurde 1927 in Marburg geschaffen und im folgenden Jahr mit Gero Merhart von Bernegg aus [[Bregenz]] besetzt. Er hatte sich 1924 mit ''Die Bronzezeit am Jenissei'' habilitiert. Bei ihm promovierten bis zu seiner Zwangspensionierung durch die Nationalsozialisten im Jahr 1942 29 Studenten, nach dem Krieg kamen fünf weitere hinzu. Ab 1950 dominierte in Deutschland die ''Marburger Schule'', die diese Akademiker bildeten. Gero von Merhart, wie er meist genannt wird, legte das Fach auf strenge Erfassung, Systematisierung und Katalogisierung fest und mied weitgehend die kulturgeschichtliche Deutung. |
|||
[[Thor Heyerdahl]] fährt [[1947]] mit einem Floß von Südamerika nach [[Polynesien]] und kann als Begründer der [[Experimentelle Archäologie|Experimentellen Archäologie]] betrachtet werden. |
|||
[[Thor Heyerdahl]] fuhr 1947 mit einem Floß von Südamerika nach [[Polynesien]] und wird als einer der Begründer der [[Experimentelle Archäologie|Experimentellen Archäologie]] betrachtet. |
|||
[[1958]] entdeckt der britische Archäologe [[James Mellaart]] das frühneolithische [[Çatal Hüyük]]. |
|||
Seit dem 20. Jahrhundert greift die Archäologie vermehrt auf naturwissenschaftliche Methoden zurück. Dazu gehören die 1949 entwickelte [[Radiokarbonmethode]] zur Datierung von organischen Stoffen und die [[Strontiumisotopenanalyse]] zur Erforschung der [[Migration|Wanderbewegungen]] der ur- und frühzeitlichen Menschen. Auch Methoden der [[Fernerkundung]] wurden immer stärker bei archäologischen Forschungen angewandt. Die Archäologie hat sich zur Verbundwissenschaft entwickelt. Die Erforschung der 1991 in den [[Ötztaler Alpen]] gefundenen vorgeschichtlichen Leiche ([[Ötzi|Similaun-Mann/Ötzi]]) ist hierfür beispielhaft. Mit Hilfe der [[DNA-Analyse]] konnten weltweit erstmals die Verwandtschaftsbeziehungen von 40 Individuen aus einer bronzezeitlichen Begräbnisstätte in der [[Lichtensteinhöhle]] rekonstruiert werden. |
|||
Die Erforschung der [[1991]] in den [[Ötztaler Alpen]] gefundenen vorgeschichtlichen Leiche ([[Ötzi|Similaun-Mann/Ötzi]]) ist hierfür beispielhaft. |
|||
Die [[New Archaeology]] der 1960er Jahre brachte die Forderung, Erkenntnisse aus [[Biowissenschaften|Lebenswissenschaften]] in die Archäologie einzuführen. Das Konzept der [[Tragfähigkeit (Ökologie)|Tragfähigkeit]] stammt aus der Ökologie und wurde angewandt, um Fragen von Bevölkerungsdichte und Siedlungsentwicklung zu untersuchen. [[Optimal Foraging]] konnte Reaktionen auf Klimaveränderungen gleichermaßen erklären, wie jahreszeitliche Wanderungen und Landnutzungsformen. Zudem wurden mathematische Simulationen und [[Modell]]bildungen und computergestützte [[Geoinformationssystem]]e als Methoden in die Archäologie eingebracht. Die New Archaeology war besonders im angelsächsischen Kulturraum stark entwickelt und konnte sich im deutschen Sprachraum nie durchsetzen. Als Grund gilt, dass in der angelsächsischen Tradition die Archäologie traditionell zur [[Anthropologie]] gehört, nicht zu den Geschichts- oder Kulturwissenschaften. |
|||
:''Siehe auch'' [[Liste bekannter Archäologen]] |
|||
Als Antwort auf die New Archaeology entstand in den 1980er Jahren die [[Postprozessuale Archäologie]], die Methoden aus den Kultur- und Sozialwissenschaften stärker in den Vordergrund rückte. Ein Kernbegriff ist die aus der Soziologie stammende [[Agency (Soziologie)|Agency]], die Handlungsmotive und -optionen betrachtet. Berücksichtigt man zusätzlich die inhärente Subjektivität jeglicher Interpretation einer Kultur, von der nur die materiellen Artefakte erhalten sind, setzen postprozessuale Archäologen auf [[Hermeneutik|hermeneutische]] einerseits und selbstreflektierende Praktiken andererseits. Heutige Nachfahren der zu untersuchenden Kulturen werden gleichermaßen in die Arbeit der Archäologen einbezogen, wie bislang vernachlässigte soziale Perspektiven. |
|||
== Archäologie außerhalb Europas == |
|||
=== |
=== 21. Jahrhundert === |
||
Zusammen mit anderen [[Gedächtnisinstitution]]en sind archäologische Funde und Ausgrabungsstätten das besonders sensible kulturelle Gedächtnis und oft wirtschaftliche Grundlage (zum Beispiel Tourismus) eines Staates, einer Kommune oder einer Region. Gerade archäologische Funde und Ausgrabungsstätten haben auch politische Brisanz und sind in vielen bewaffneten modernen Konflikten des 21. Jahrhunderts als Teil des [[Kulturgut|kulturellen Erbes]] eines der Primärziele und damit von Zerstörung und Plünderung bedroht. Oft soll dabei das kulturelle Erbe des Gegners nachhaltig beschädigt oder gar vernichtet werden beziehungsweise werden dabei archäologische Funde gestohlen und verbracht. Internationale und nationale Koordinationen hinsichtlich militärischer und ziviler Strukturen zum Schutz von archäologische Funde und Ausgrabungsstätten betreibt das [[Blue Shield International|Internationale Komitee vom Blauen Schild]] mit Sitz in [[Den Haag]]. Umfangreiche Missionen dazu gab es zum Beispiel 2011 in Ägypten und in Libyen, 2013 in Syrien, 2014 in Mali bzw. im Irak und seit 2015 im Jemen.<ref>Vgl. Homepage des U.S. Committee of the Blue Shield; abgerufen am 26. Oktober 2016. Isabelle-Constance v. Opalinski: ''Schüsse auf die Zivilisation''. In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]]'', 20. August 2014. Hans Haider: ''Missbrauch von Kulturgütern ist strafbar''. In: ''Wiener Zeitung'', 29. Juni 2012; Aisling Irwin: ''[https://www.newscientist.com/article/2118745-a-no-strike-list-may-shield-yemens-ancient-treasures-from-war/ A no-strike list may shield Yemen`s ancient treasures from war.]'' In: ''[[New Scientist]]. Daily news'' vom 23. Januar 2017 (abgerufen am 17. September 2017).</ref> |
|||
Die Archäologie gehört in Amerika zur [[Anthropologie]] (Völkerkunde) und hat aus diesem Grund eine völlig andere Ausrichtung als die europäische Forschung. Dies folgt vor allem aus dem Umstand, dass zum Zeitpunkt der Besiedlung der neuen Welt zuerst ethnographische Untersuchungen an noch existierenden Ureinwohnern stattfanden. Die eher spärlichen präkolumbischen Funde sind ein weiterer Grund für den in der Erforschung kultureller Prozesse liegenden Schwerpunkt amerikanischer Archäologie. |
|||
Als Pionier der amerikanischen Archäologie gilt [[Thomas Jefferson]] (1743-1826), welcher ab 1784 einige Grabhügel untersucht, um ihr Alter zu bestimmen. Jefferson setzt dabei erstmalig eine Methode ein, die als Vorläufer der Dendrochronologie angesehen werden kann: er zählt die Jahresringe der auf den Grabhügeln stehenden Bäume. |
|||
Die ersten großen Ausgrabungen in Mittelamerika werden Ende des 19. Jahrhunderts im [[Maya]]zentrum [[Copán]] durchgeführt. 1911 entdeckt [[Hiram Bingham]] die Inkastadt [[Machu Picchu]]. |
|||
=== Archäologie in Indien und China === |
|||
[[1863]] wird in Indien die ''Archaeological Survey of India'' gegründet. 1921/1922 entdeckt man eine der ältesten Hochkulturen der Menschheit, die [[Indus-Kultur]]. Ausgegraben werden u.a. die Städte [[Harappa]] und [[Mohenjo-Daro]]. |
|||
{{Siehe auch|Liste von Altertumswissenschaftlern und Archäologen}} |
|||
Archäologie in China beginnt mit dem schwedischen Geologen [[J. Gunnar Andersson]] (1874-1960), welcher 1921 bei [[Yang Shao]] Tsun in Honan eine neolithische Wohnhöhle entdeckt und damit beweist, dass China in vorgeschichtlicher Zeit bewohnt war. 1928 wird [[Anyang (China)|Anyang]] ausgegraben, die Hauptstadt der [[Shang-Dynastie]] des 2. Jahrtausends v. Chr. |
|||
1974 wird die [[Terrakottaarmee]] rund um das Grab des chinesischen Kaisers [[Qin Shihuangdi]] bei [[Xi'an]] entdeckt. |
|||
== Fachgebiete == |
== Fachgebiete == |
||
Archäologie ist ein Sammelbegriff vieler archäologischer Disziplinen, welche meist bestimmte Zeitabschnitte oder Regionen bezeichnen. Die einzelnen Disziplinen |
Archäologie ist ein Sammelbegriff vieler archäologischer Disziplinen, welche meist bestimmte Zeitabschnitte oder Regionen bezeichnen. Die einzelnen Disziplinen unterscheiden sich nicht nur im behandelten Forschungsgegenstand, sondern auch in den verwendeten Methoden, zum Beispiel bei der Unterwasserarchäologie. Daneben bilden archäologische Methoden einen Teilaspekt einer eigenständigen Wissenschaft, beispielsweise in der [[Forensik]]. In Fächern wie der [[Altamerikanistik]] oder auch der Klassischen Archäologie können die inhaltlichen Schwerpunkte nicht-archäologischer Natur sein. |
||
=== Nach Epochen und Regionen === |
=== Nach Epochen und Regionen === |
||
Die Disziplinen der Archäologie unterscheiden sich thematisch, zeitlich und räumlich. Dementsprechend unterschiedlich sind die Quellen derer sie sich bedienen. Während in der |
Die Disziplinen der Archäologie unterscheiden sich thematisch, zeitlich und räumlich. Dementsprechend unterschiedlich sind die Quellen derer sie sich bedienen. Während in der Prähistorischen Archäologie keine oder sehr spärlich schriftliche Quellen vorliegen und man sich vorwiegend auf die materiellen Hinterlassenschaften dieses Zeitabschnitts beruft, können andere archäologische Fachrichtungen zusätzlich Schriftquellen auswerten. |
||
* |
* Prähistorische Archäologie oder [[Ur- und Frühgeschichte|Vor- (Ur-) und Frühgeschichte]] |
||
: Die Prähistorische Archäologie befasst sich mit einem Zeitraum, welcher mit den ersten Steingeräten vor etwa 2,5 Millionen Jahren beginnt und mit der [[Frühgeschichte]] ([[Völkerwanderungszeit]], [[Römische Kaiserzeit (Barbaricum)|Römische Kaiserzeit]], frühes Mittelalter) und den ersten Schriftquellen endet. |
|||
:Die Prähistorische Archäologie befasst sich mit einem Zeitraum, welcher mit den ersten Steingeräten vor etwa 2,5 Millionen Jahren beginnt und mit der [[Frühgeschichte]] (Völkerwanderungszeit, Römische Kaiserzeit, frühes Mittelalter) und den ersten Schriftquellen endet. |
|||
:''Siehe auch'' [[Portal:Vor- und Frühgeschichte]] |
|||
* [[Provinzialrömische Archäologie]] |
* [[Provinzialrömische Archäologie]] |
||
:Dieses Spezialgebiet ist in der Schnittstelle zwischen der Ur- und Frühgeschichte und der Klassischen Archäologie angesiedelt. Mit den Methoden der Ur- und Frühgeschichte sind die römischen Provinzen Ziel der Forschung. |
: Dieses Spezialgebiet ist in der Schnittstelle zwischen der Ur- und Frühgeschichte und der Klassischen Archäologie angesiedelt. Mit den Methoden der Ur- und Frühgeschichte sind die römischen Provinzen Ziel der Forschung. |
||
* [[Klassische Archäologie]] |
* [[Klassische Archäologie]] |
||
: Der Schwerpunkt der Klassischen Archäologie liegt in den Hinterlassenschaften der antiken Welt. Genauer der Griechen, Etrusker und Römer in historischer Zeit (etwa zwischen dem 2. Jahrtausend v. Chr. und dem 5. Jahrhundert n. Chr.). Zur Klassischen Archäologie zählen auch die ''[[Etruskologie]]'' und die ''Ägäische Vorgeschichte'', die sich mit [[Kykladenkultur|kykladischen]], [[Minoische Kultur|minoischen]] und [[Mykenische Kultur|mykenischen]] Funden befasst. |
|||
* [[Mittelalterarchäologie]] oder Archäologie des Mittelalters |
|||
:Der Schwerpunkt der Klassischen Archäologie liegt in den Hinterlassenschaften der antiken Welt. Genauer der Griechen, Etrusker und Römer in historischer Zeit (etwa zwischen dem 2. Jahrtausend v. Chr. und dem 5. Jahrhundert n. Chr.). Zur Klassischen Archäologie zählt auch die ''[[Etruskologie]]'' und die ''Ägäische Vorgeschichte'', welche sich mit [[Kykladenkultur|kykladischen]], [[Minoische Kultur|minoischen]] und [[Mykenische Kultur|mykenischen]] Funden befasst. |
|||
: Die Mittelalterarchäologie beginnt fließend mit dem Ende der [[Frühgeschichte]] (etwa 9. Jahrhundert) und endet theoretisch mit dem Übergang zur [[Neuzeitarchäologie]] (ca. 16. Jahrhundert). Im Unterschied zur prähistorischen Archäologie arbeitet sie in einem Zeitraum, über den in zunehmendem Maße auch Schriftquellen vorliegen. Zudem ist häufig aufgehender Baubestand vorhanden, den die Archäologie des Mittelalters mit den Methoden der historischen Bauforschung (Bau- oder Monumentenarchäologie) untersucht. |
|||
* [[Neuzeitarchäologie]] mit der [[Industriearchäologie]] |
|||
:''Siehe auch'' [[Portal:Antike]] |
|||
* [[Historische Archäologie]] |
|||
* [[Mittelalterarchäologie]] oder Mittelalter- und Neuzeitarchäologie |
|||
: Historische Archäologie ist ein Begriff, der die Parallelüberlieferung von materiellen archäologischen Quellen und schriftlicher Überlieferung umschreibt. Er wird einerseits pragmatisch für die Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit oder nur die der Neuzeit verwendet. Im methodologisch-phänomenologischen Sinne zielt er andererseits weltweit auf Kulturen bzw. Epochen mit sogenannter dichter (schriftlicher) Überlieferung ab. |
|||
:Die Mittelalterarchäologie beginnt fließend mit dem Ende der [[Frühgeschichte]] (etwa 9. Jahrhundert) und endet mit dem Übergang zur [[Neuzeitarchäologie]] (ca. 16. Jahrhundert). Sie arbeitet insbesondere im Bereich der [[Stadtarchäologie]] mit prähistorischen Untersuchungsmethoden. |
|||
:''Siehe auch'' [[Portal:Mittelalter]] und [[Portal:Frühe Neuzeit]] |
|||
* [[Industriearchäologie]] |
|||
:Die Industriearchäologie befasst sich als Teil der Neuzeitarchäologie mit der Erforschung frühindustrieller Anlagen wie etwa Eisenwerken oder Porzellanmanufakturen. |
|||
Die nachfolgenden Disziplinen stellen geografische Schwerpunkte dar: |
Die nachfolgenden Disziplinen stellen geografische Schwerpunkte dar: |
||
* [[Ägyptologie]] |
* [[Ägyptologie]] |
||
: Die Ägyptologie befasst sich mit dem antiken Ägypten (etwa 5. Jahrtausend v. Chr. bis 4. Jahrhundert n. Chr.). Die ''[[Koptologie]]'', welche die Kultur der frühen Christen in Ägypten untersucht, ist ein Teilbereich der Ägyptologie. |
|||
:Die Ägyptologie befasst sich mit dem antiken Ägypten (etwa 3. Jahrtausend v. Chr. bis 4. Jahrhundert n. Chr.). Die ''[[Koptologie]]'', welche die Kultur der frühen Christen in Ägypten untersucht, ist ein Teilbereich der Ägyptologie. |
|||
* [[Vorderasiatische Archäologie]] |
* [[Vorderasiatische Archäologie]] |
||
: Dieses Fachgebiet geht aus der überwiegend philologisch ausgerichteten [[Altorientalistik]] hervor und widmet sich den alten Kulturen des [[Naher Osten|Nahen Ostens]], im Wesentlichen das Gebiet der Türkei, des Iraks, des Irans, Syriens, Libanons, Israels und Jordaniens ([[Babylon]], [[Assyrien]], [[Sumer]], [[Akkad]], [[Elam (Altertum)|Elam]], [[Hethiter]] und [[Urartäisches Reich|Urartu]]), aber auch mit den Nachfolgestaaten. Der untersuchte Zeitraum reicht vom 11. Jahrtausend v. Chr. bis zum 7. Jahrhundert n. Chr. Die Vorderasiatische Archäologie steht in enger Verbindung zur [[Biblische Archäologie|Biblischen Archäologie]], welche die Siedlungs- und Kulturgeschichte Palästinas erforscht und der [[Ägyptologie]], da in manchen Epochen Ägypten das Gebiet des heutigen Israel und Libanon beherrschte, sich zu anderen Zeiten orientalische Reiche Ägypten einverleibten. |
|||
* [[Ägäische Archäologie]] |
|||
:Dieses Fachgebiet geht aus der überwiegend philologisch ausgerichteten [[Altorientalistik]] hervor und widmet sich den alten Kulturen des [[Naher Osten|Nahen Ostens]], im wesentlichen das Gebiet der Türkei, des Iraks, des Irans, Syriens, Libanons, Israels und Jordaniens.([[Babylon]], [[Assyrien]], [[Sumer]], [[Akkad]], [[Elam]], [[Hethiter]] und [[Urartu]]), aber auch mit den Nachfolgestaaten. Der untersuchte Zeitraum reicht vom 11. Jahrtausend vor Chr. bis zum 7. Jahrhundert n. Chr. |
|||
: Die Forschung konzentriert sich auf die bronezeitliche [[Minoische Kultur|minoische]], [[Mykenische Kultur|mykenische]] und [[Kykladenkultur|kykladische]] Kultur in der Ägäis. Sie ist Teil der [[Klassische Archäologie|Klassischen Archäologie]] sowie auch der [[Ur- und Frühgeschichte|Vor- (Ur-) und Frühgeschichte]]. Diese Kulturen zählen zu den ersten [[Hochkultur|Hochkulturen]] Europas. |
|||
:Die Vorderasiatische Archäologie steht in enger Verbindung zur [[Biblische Archäologie|Biblischen Archäologie]], welche die Siedlungs- und Kulturgeschichte Palästinas erforscht und der [[Ägyptologie]], da in manchen Epochen Ägypten das Gebiet des heutigen Israel und Libanon beherrschte, sich zu anderen Zeiten orientalische Reiche Ägypten einverleibten. |
|||
* |
* Archäologie der Neuen Welt, ein Teilgebiet der [[Altamerikanistik]] |
||
=== |
=== Spezialgebiete === |
||
[[ |
[[Datei:Vorgeschichtlicher korb.jpg|mini|Experi­mentelle Archä­ologie: Nachbau von All­tags­gegen­ständen mit den damaligen Arbeits­techniken]] |
||
* [[Archäologische Bauforschung]] oder ''Historische Bauforschung'' |
|||
; Nach Phasen und Aspekten der kulturellen Entwicklung |
|||
* [[Christliche Archäologie]] |
|||
* [[Primatenarchäologie]] (früheste Phase der Menschheit, erste Werkzeuge) |
|||
* [[Experimentelle Archäologie]] |
|||
* [[Siedlungsarchäologie]] (ab der [[Jungsteinzeit]]) |
|||
* [[Montanarchäologie]] (Bergbau und Hüttenwesen, ab der [[Bronzezeit]]) |
|||
* [[Christliche Archäologie]] (vor allem [[Spätantike]]) |
|||
* [[Kirchenarchäologie]] |
|||
* [[Rechtsarchäologie]] (vor allem [[Mittelalter]]) |
|||
* [[Industriearchäologie]] |
* [[Industriearchäologie]] |
||
; Nach besonderen Fundplätzen |
|||
* [[Gletscherarchäologie]] |
|||
* [[Küstenarchäologie]] |
* [[Küstenarchäologie]] |
||
* [[Schlachtfeldarchäologie]] (Zeithorizont: Bronzezeit bis 20. Jahrhundert) |
|||
* [[Luftbildarchäologie]] |
|||
* [[Stadtarchäologie]] (Grabungen in heutigen Städten) |
|||
* [[Montanarchäologie]] (Bergbau und Hüttenwesen) |
|||
* [[Trassenarchäologie]] (entlang von Bahn-, Kanal-, Leitungs- und Straßenbaumaßnahmen) |
|||
* [[Musikarchäologie]] |
|||
* [[Rechtsarchäologie]] |
|||
* [[Siedlungsarchäologie]] |
|||
* [[Unterwasserarchäologie]] |
* [[Unterwasserarchäologie]] |
||
* [[Kognitive Archäologie]] |
|||
; Besondere Untersuchungsgegenstände |
|||
* [[Bauforschung|Bauarchäologie]] (Häuser) |
|||
* [[Musikarchäologie]] (Musikinstrumente) |
|||
* [[Textilarchäologie]] (Kleidung) |
|||
; Besondere Fragestellungen |
|||
* [[Umweltarchäologie]] (Frage nach den Mensch-Umweltbeziehungen in der Vergangenheit) |
|||
* [[Kognitive Archäologie]] (Frage nach dem damaligen Bewusstsein) |
|||
* [[Archäologische Geschlechterforschung]] (Frage nach den damaligen Rollen der Geschlechter) |
|||
; Besondere Methoden |
|||
* [[Archäoinformatik]] (Einsatz moderner Datenverarbeitung) |
|||
* [[Archäometrie]] (Einsatz moderner naturwissenschaftlicher Methoden) |
|||
* [[Geoarchäologie]] (Einsatz geowissenschaftlicher Methoden) |
|||
* [[Luftbildarchäologie]] |
|||
* [[Experimentelle Archäologie]] |
|||
; Hilfswissenschaften |
|||
* [[Archäozoologie]] und [[Archäobotanik]] (Schnittstelle zur Biologie) |
|||
: Analyse von Tierknochen-, Pollen- und Pflanzenfunden, um die Umweltbedingungen zu rekonstruieren. Zu den Untersuchungsobjekten gehören Bodenproben ebenso wie Mageninhalte, Abfallgruben und Latrinen. |
|||
* [[Paläopathologie]] (Schnittstelle zur Medizin) |
|||
: Paläopathologen führen medizinische Untersuchungen an menschlichen Knochen und Geweben durch, um Alter und Geschlecht der Individuen zu bestimmen und auf ihren Gesundheitszustand zu schließen. Die Paläopathologie ermöglicht Erkenntnisse über Lebensbedingungen, Ernährungsgewohnheiten und Krankheiten. Des Weiteren sind Rückschlüsse auf die medizinische Versorgung und den sozialen Zusammenhalt unserer Vorfahren möglich. |
|||
* [[Archäoastronomie]] oder ''Astroarchäologie'', auch ''Paläoastronomie'' (Schnittstelle zur Astronomie) |
|||
: Zur Analyse prähistorischer Kultstätten wird die Archäoastronomie benötigt. Beispielsweise werden die [[Sonnenwende|Sonnwendpunkte]] einer bestimmten Zeit berechnet, um die mögliche astronomische Bedeutung von Fundstätten zu erschließen. |
|||
* [[Bauforschung#Historische Bauforschung|Historische Bauforschung]] (Schnittstelle zur Architektur) |
|||
=== Nachbardisziplinen === |
|||
* [[Geschichtswissenschaft]] |
|||
* [[Anthropologie]] |
|||
* [[Paläontologie]] |
|||
* [[Geophysik]] |
|||
* [[Numismatik]] |
|||
* [[Epigraphik]] |
|||
* [[Paläographie]] |
|||
* [[Philologie]] |
|||
* [[Historische Klimatologie]] und [[Paläoklimatologie]] |
|||
== Forschungsmethoden == |
== Forschungsmethoden == |
||
{{Siehe auch|:Kategorie:Archäologische Forschungsmethode}} |
|||
Die [[Ausgrabung]] ist zwar die bekannteste Forschungsmethode, jedoch nur ein kleiner Teilbereich der archäologischen Arbeit. Die Dokumentation, Auswertung, Konservierung und Archivierung der Funde stellt den weitaus größten Teil der archäologischen Tätigkeit dar. |
|||
Archäologische Forschungsmethoden gliedern sich in solche der Quellenerschließung und solche der Interpretation. |
|||
In der Öffentlichkeit wird meist nur die Erschließung der Quellen zur Kenntnis genommen. |
|||
Zur Quellenerschließung zählt auch die typologische und chronologische Auswertung. |
|||
Erst nach der Quellenerschließung und Aufbereitung folgt die historische Interpretation. |
|||
=== Quellenerschließung === |
|||
Die Ausgrabung ist zwar die bekannteste Forschungsmethode, jedoch nur ein kleiner Teilbereich der archäologischen Arbeit. Die Dokumentation, Auswertung, Konservierung und Archivierung der Funde stellt den weitaus größten Teil der archäologischen Tätigkeit dar. Außerdem muss die Grabung sorgfältig vorbereitet werden. |
|||
==== Prospektion und Voruntersuchungen ==== |
|||
{{Hauptartikel|Prospektion (Archäologie)|titel1=Prospektion}} |
|||
Die Prospektion umfasst zerstörungsfreie Methoden, mit deren Hilfe eine Untersuchung potenzieller oder bekannter Fundplätze ermöglicht wird. Dazu gehören die [[Survey (Archäologie)|Geländebegehung]] (Survey), die [[Luftbildarchäologie]] und [[Geophysikalische Prospektion|geophysikalische Methoden]] ([[Geoelektrik]], elektromagnetische Induktion, [[Geomagnetik|geomagnetische Kartierung]] sowie [[Bodenradar]] und [[Airborne Laserscanning#Analysen von geomorphologischen Fragestellungen|LIDAR]]). Ebenfalls prospektiv einsetzen lässt sich die [[Phosphor#Nachweis|Phosphatanalyse]]. |
|||
Eingeleitet wird eine Ausgrabung durch archäologische Voruntersuchungen. Zum Einsatz kommen hier Suchgräben, magnetische Sondierung, Bodenwiderstandsmessung, Luftbilder und andere Methoden der Bodenforschung. Die Voruntersuchungen dienen dazu, sich ein Bild der potenziellen Grabungsstelle zu machen, um die eigentliche Grabung besser planen zu können. |
|||
:''Siehe auch'' [[:Kategorie:Archäologische Forschungsmethode|Kategorie:Archäologische Forschungsmethode]] |
|||
=== |
==== Ausgrabung ==== |
||
{{Hauptartikel|Ausgrabung}} |
|||
Die [[Prospektion]] umfasst zerstörungsfreie Methoden, mit deren Hilfe eine Untersuchung potenzieller oder bekannter Fundplätze ermöglicht wird. Teilbereiche sind die [[Survey|Geländebegehung]] (Survey), die [[Luftbildarchäologie]] und [[Geophysik|geophysikalische]] Methoden (Geoelektrik, Elektromagnetische Induktion, geomagnetische Kartierung, Bodenradar). |
|||
[[Datei:Archäologie schichtengrabung.jpg|mini|300px|Beispiel eines archäologischen Profils (Augsburg, Inneres Pfaffengässchen)]] |
|||
Die meisten Fundplätze werden heute durch Baumaßnahmen entdeckt. Über [[Notgrabung]]en, auch Rettungsgrabungen genannt, versucht die archäologische Denkmalpflege diese [[Befund (Archäologie)|Befunde]] vor ihrer endgültigen Zerstörung auszuwerten. |
|||
=== Grabungstechnik === |
|||
Seltener sind Forschungsgrabungen, bei denen unter primär wissenschaftlichen Interessen Fundplätze zur Grabung ausgewählt und ohne äußeren Zeitdruck untersucht werden können. |
|||
[[Bild:archäologie_schichtengrabung.jpg|thumb|300px|Beispiel einer Schichtengrabung (Augsburg, Inneres Pfaffengässchen)]] |
|||
''Hauptartikel:'' [[Ausgrabung]] |
|||
Bei der Grabung werden verschiedene [[Ausgrabung#Grabungstechnik|Grabungstechniken]] angewandt. Eine moderne Grabung ist befundorientiert, d. h. die [[Archäologischer Fund|Funde]] werden in ihrer räumlichen und zeitlichen Einbettung auf Befunde bezogen. |
|||
Die meisten [[Archäologischer Fundplatz|Fundplätze]] werden heute durch Baumaßnahmen entdeckt. Über [[Notgrabung]]en versucht die Archäologie diese [[Befund (Archäologie)|Befunde]] vor ihrer endgültigen Zerstörung auszuwerten. Einzelne Fragestellungen können aber auch gezielt zur Fahndung eines Fundplatzes und zu einer Ausgrabung führen. |
|||
Da jede Ausgrabung zur Zerstörung eines Befundes führt, soll eine exakte Dokumentation den Fundplatz, zumindest auf dem Papier, auch später bis ins Detail rekonstruierbar machen. |
|||
Eingeleitet wird eine Ausgrabung durch [[Archäologische Voruntersuchung]]en: [[Suchgraben|Suchgräben]], magnetische Sondierung, Bodenwiderstandsmessung, [[Luftbildarchäologie]] etc. kommen hier zum Einsatz. Jede Methode dient dazu sich ein Bild der potenziellen Grabungsstelle zu machen, um die eigentliche Grabung besser planen zu können. |
|||
Die wichtigsten Arbeitsmittel der Ausgrabung sind deshalb, neben der [[Maurerkelle|Kelle]], „Papier und Buntstift“. |
|||
==== Bauforschung ==== |
|||
Eine moderne Grabung ist befundorientiert, d.h. die einzelnen [[Archäologischer Fund|Funde]] werden in ihrer räumlichen und zeitlichen Einbettung auf Befunde bezogen. Hierzu werden verschiedene Grabungstechniken und Methoden (Stratengrabung versus Schichtengrabung) angewandt. |
|||
{{Hauptartikel|Bauforschung}} |
|||
Die Bauforschung ist ein wesentlicher Teil sowohl der klassischen Archäologie als auch der [[Mittelalterarchäologie]], wohingegen sie in der [[Ur- und Frühgeschichte]] mangels aufgehend erhaltener Bauwerke nur eine untergeordnete Rolle spielt. |
|||
Da jede [[Ausgrabung]] zur Zerstörung eines Befundes führt, soll eine exakte Dokumentation den Fundplatz, zumindest auf dem Papier, auch später bis ins Detail rekonstruierbar machen. |
|||
Eine der Dokumentationsmethoden ist die [[Photogrammetrie]]. |
|||
Das wichtigste Arbeitsmittel der Ausgrabung ist deshalb, neben der [[Kelle]], „Papier und Buntstift“. |
|||
=== Auswertung === |
=== Auswertung === |
||
Gerade am sehr populären Beispiel der Gletschermumie [[Ötzi]] ist zu erkennen, dass die Ausgrabung nur einen Bruchteil der archäologischen Arbeit darstellt. Der |
Gerade am sehr populären Beispiel der Gletschermumie [[Ötzi]] ist zu erkennen, dass die Ausgrabung nur einen Bruchteil der archäologischen Arbeit darstellt. Der 1991 entdeckte Fund wird bis heute wissenschaftlich untersucht. |
||
==== Typologie ==== |
|||
Die Typologie ist die Klassifikation von Objekten nach Kriterien von Form und Material. Sie ist grundlegend für die Einordnung des Fundmaterials, da sie Vergleiche mit Fundsituationen an anderen Fundplätzen ermöglicht und zur Grundlage von Kombinationsanalysen (zur relativchronologischen Datierung wie zur sozioökonomischen Einordnung) und Verbreitungsanalysen wird. |
|||
==== Materialbestimmungen ==== |
|||
Wie bei der Prospektion und der Altersbestimmung werden auch für Materialbestimmungen moderne naturwissenschaftliche Techniken eingesetzt (siehe [[Archäometrie]]). |
|||
Zur Identifikation und Detailuntersuchung von Artefakten dienen unter anderem die [[Mikroskop]]ie, [[Infrarotstrahlung|Infrarot]]- und [[Ultraschall]]aufnahmen, [[Röntgen]], chemische Analysen, [[Spektroskopie|Spektralanalysen]] und Laserscans. |
|||
==== Altersbestimmung ==== |
==== Altersbestimmung ==== |
||
{{Hauptartikel|Altersbestimmung (Archäologie)|titel1=Altersbestimmung}} |
|||
[[ |
[[Datei:Dendrochronologie.jpg|mini|[[Dendrochronologie]]: Zur Datierung von Holz dient ein „Kalender“ der Jahresringe.]] |
||
Ein Schwerpunkt der Fundanalyse ist die [[Datierung]] der [[Befund (Archäologie)|Befunde]] (z.B. Grab) anhand der [[Archäologischer Fund|Funde]] (z.B. [[Grabbeigabe]]). Bei der Altersbestimmung wird zwischen [[absolute Chronologie|absoluter Chronologie]] und [[relative Chronologie|relativer Chronologie]] unterschieden. |
|||
Ein Schwerpunkt der Fundanalyse ist die [[Datierung]] der [[Befund (Archäologie)|Befunde]] (zum Beispiel Grab) anhand der [[Archäologischer Fund|Funde]] (zum Beispiel [[Grabbeigabe]]). Bei der Altersbestimmung wird zwischen [[Absolute Chronologie|absoluter Chronologie]] und [[Relative Chronologie|relativer Chronologie]] unterschieden. |
|||
Die relative Chronologie setzt einen Fund dabei in Bezug zu einem anderen. Ist er jünger, älter oder gar gleichzeitig? J.J. Winckelmanns „vergleichendes Sehen“ ist eine der ersten Methoden zur relativen Chronologie. |
|||
* [[Fundkombination]] von [[Geschlossener Fund|geschlossenen Funden]] |
|||
Die relative Chronologie setzt einen Fund dabei in Bezug zu einem anderen. Ist er jünger, älter oder gar gleichzeitig? J.J. Winckelmanns „vergleichendes Sehen“ ist eine der ersten Methoden zur relativen Chronologie. |
|||
:''Siehe auch:'' [[Seriation]] und [[Korrespondenzanalyse]] |
|||
* [[Fundkombination]] von [[Geschlossener Fund|geschlossenen Funden]] (siehe auch [[Seriation (Archäologie)|Seriation]] und [[Korrespondenzanalyse]]). |
|||
* [[Chorologie]] |
* [[Chorologie]] |
||
* [[Stratigraphie (Archäologie)|Stratigraphie]] |
|||
* [[Stratigrafie]] |
|||
* [[Phosphatanalyse]] |
|||
* [[Photogrammetrie]] |
|||
Bei der absoluten Chronologie wird |
Bei der absoluten Chronologie wird einem Fund ein absolutes Datum (Jahr, Jahrhundert) zugeordnet |
||
* [[ |
* [[Radiokarbonmethode]] (für organische Stoffe) |
||
* [[ |
* [[Thermolumineszenzdatierung]] ''auch: TL-Datierung'' (für Keramik) |
||
* [[Dendrochronologie]] (für Holz) |
* [[Dendrochronologie]] (für Holz) |
||
* [[Kalium-Argon- |
* [[Kalium-Argon-Datierung]] (für Gestein) |
||
=== Interpretation === |
|||
Die Methoden der Interpretation sind in der Regel eher geisteswissenschaftlich. Für die ''prähistorische'' Archäologie ist der Analogieschluss die wesentliche Möglichkeit der Interpretation. In der ''historischen'' Archäologie (zum Beispiel Klassische Archäologie oder Archäologie des Mittelalters) ist es der Vergleich mit Informationen aus anderen Quellen, wie schriftlicher oder bildlicher Überlieferung. |
|||
Unter dem Begriff [[Archäometrie]] werden alle naturwissenschaftlichen Untersuchungsmethoden archäologischer Funde und Fundstätten zusammengefasst. Aus der Beschäftigung dieser naturwissenschaftlichen Fächer mit archäologischem Material und archäologischen Fragestellungen haben sich eigene Spezialgebiete entwickelt. |
|||
== Funde == |
|||
* [[Archäozoologie]] und [[Archäobotanik]] und [[Paläoklimatologie]] |
|||
{{Siehe auch|:Kategorie:Archäologischer Fundplatz}} |
|||
:Diese Spezialisten analysieren Tierknochen-, Pollen- und Pflanzenfunde um die Umweltbedingungen zu einer bestimmten Zeit zu rekonstruieren. Bodenproben gehören wie Mageninhalte, Abfallgruben und Latrinen zu den Untersuchungsobjekten. Die Paläoklimatologen erforschen anhand von [[Klimaarchiv]]en (beispielsweise Eisbohrkerne) das prähistorische Klima. |
|||
{{Siehe auch|:Kategorie:Archäologischer Fund}} |
|||
== Archäologie in Deutschland == |
|||
* [[Paläopathologie]] |
|||
In Deutschland gehört die archäologische Denkmalpflege ([[Bodendenkmalpflege]]) zu den Aufgaben der Bundesländer (siehe auch [[Landesarchäologe]]), meist als eigener Fachbereich innerhalb des [[Denkmalbehörde|Denkmalamtes]] organisiert. Größere Städte haben oft eine eigene [[Stadtarchäologie]]. Die Mehrzahl der Grabungen wird heute im Rahmen denkmalpflegerischer Notgrabungen entweder von den betreffenden Ämtern selbst oder im Rahmen der Firmenarchäologie von beauftragten Spezialfirmen durchgeführt. Gezielte Forschungsgrabungen sind die Ausnahme, da unnötige Bodeneingriffe auch hier vermieden werden und eine Finanzierung nur über Drittmittel möglich ist. Mehrere Institutionen fördern Forscher und Projekte durch [[Liste von Archäologiepreisen|Archäologiepreise]]. Ein wichtiger Geldgeber für Forschungsgrabungen ist die [[Deutsche Forschungsgemeinschaft]]. |
|||
:Die Paläopathologie führt medizinische Untersuchungen an menschlichen Knochen und Geweben durch. Sie beschäftigt sich mit dem Gesundheitszustand der Menschen in früheren Epochen. Die Paläopathologie ermöglicht nicht nur eine Bestimmung von Alter und Geschlecht, sondern auch von Lebensbedingungen, Ernährungsgewohnheiten und Krankheiten. Des Weiteren sind Rückschlüsse auf die medizinische Versorgung und den sozialen Zusammenhalt unserer Vorfahren möglich. |
|||
Deutsche Grabungen im Ausland werden hingegen im Rahmen von Forschungsprojekten der Universitäten, des [[Deutsches Archäologisches Institut|Deutschen Archäologischen Instituts]] oder des [[Römisch-Germanisches Zentralmuseum|Römisch-Germanischen Zentralmuseums]] durchgeführt. |
|||
* [[Archäoastronomie]], oder ''Astro-Archäologie'', auch ''Paläoastronomie'' |
|||
:Zur Analyse prähistorischer Kultstätten wird die Archäoastronomie benötigt. Mit ihrer Hilfe werden beispielsweise die Sonnwendpunkte einer bestimmten Zeit bestimmt. Hierdurch wird es möglich die astronomische Bedeutung von Fundstätten festzulegen. |
|||
== Archäologie außerhalb Europas == |
|||
* [[Archäoinformatik]] |
|||
=== Archäologie in Amerika === |
|||
:Die Archäoinformatik stellt die Schnittstelle zwischen Informatik und Archäologie dar. Ziel ist es die Klassifizierung von Funden, mittels moderner Datenverarbeitung zu unterstützen. |
|||
{{Hauptartikel|Archäologie in Nordamerika}} |
|||
Die Archäologie gehört in Amerika zur [[Anthropologie]] (Völkerkunde) und hat aus diesem Grund eine völlig andere Ausrichtung als die europäische Forschung. Dies folgt vor allem aus dem Umstand, dass zum Zeitpunkt der Besiedlung der neuen Welt zuerst ethnographische Untersuchungen an noch existierenden Ureinwohnern stattfanden. Die eher spärlichen präkolumbischen Funde sind ein weiterer Grund für den in der Erforschung kultureller Prozesse liegenden Schwerpunkt amerikanischer Archäologie. |
|||
* [[Geoarchäologie]] |
|||
* [[Archäogeometrie]] |
|||
* [[Photogrammetrie]] |
|||
Als Pionier der amerikanischen Archäologie gilt [[Thomas Jefferson]] (1743–1826), welcher ab 1784 einige Grabhügel untersuchte, um ihr Alter zu bestimmen. Jefferson setzte dabei erstmals eine Methode ein, die als Vorläufer der [[Dendrochronologie]] angesehen werden kann: er zählte die Jahresringe der auf den Grabhügeln stehenden Bäume. |
|||
Zur Identifikation und Detailuntersuchung von Artefakten dienen u.a die [[Mikroskopie]], [[Infrarot]]- und [[Ultraschall]]aufnahmen, [[Röntgen]], chemische Analysen, [[Spektralanalyse]]n und Laserscans. |
|||
Die ersten großen Ausgrabungen in Mittelamerika wurden Ende des 19. Jahrhunderts im [[Maya-Zivilisation|Mayazentrum]] [[Copán]] durchgeführt. 1911 entdeckte [[Hiram Bingham III.]] die Inkastadt [[Machu Picchu]]. |
|||
Naturwissenschaftliche Methoden werden auch für die [[Prospektion]] und die Altersbestimmung der Funde herangezogen. |
|||
Im Jahre 1990 fanden Archäologen in der Nähe von [[Mexiko-Stadt]] über 10.000 Artefakte aus der Zeit der spanischen Eroberung des Landes. Man fand nicht nur menschliche Knochen, sondern auch Waffen, Kleidung, Haushaltsgeräte und Gegenstände aus dem persönlichen Besitz von [[Hernán Cortés]]. Die Fundstelle Tecoaque (vorspanischer Name: [[Zultepec]]) wurde als [[UNESCO-Welterbe]] vorgeschlagen. |
|||
=== Nachbardisziplinen === |
|||
* [[Anthropologie]] |
|||
* [[Alte Geschichte]] |
|||
* [[Epigraphik]] |
|||
* [[Numismatik]] |
|||
* [[Papyrologie]] |
|||
=== Archäologie in Indien und China === |
|||
==Funde== |
|||
1863 wurde in Indien die [[Archaeological Survey of India]] gegründet. 1921/1922 entdeckte man eine der ältesten Hochkulturen der Menschheit, die [[Indus-Kultur]]. Ausgegraben wurden unter anderem die Städte [[Harappa]] und [[Mohenjo-Daro]]. |
|||
Archäologie in China begann mit dem schwedischen Geologen [[Johan Gunnar Andersson]] (1874–1960), der 1921 bei [[Yang Shao]] Tsun in Honan eine jungsteinzeitliche [[Höhlenfund|Wohnhöhle]] entdeckte ([[Yangshao-Kultur]]) und damit bewies, dass China in vorgeschichtlicher Zeit bewohnt war. 1928 wurde [[Anyang (Henan)|Anyang]] ausgegraben, die Hauptstadt der [[Shang-Dynastie]] des 2. Jahrtausends v. Chr. |
|||
:''Siehe auch'' [[:Kategorie:Archäologischer Fundplatz]] |
|||
1974 wurde die [[Terrakottaarmee]] rund um das Grab des chinesischen Kaisers [[Qin Shihuangdi]] bei [[Xi’an]] entdeckt. |
|||
:''Siehe auch'' [[:Kategorie:Archäologischer Fund]] |
|||
{{Hauptartikel|Archäologie in China}} |
|||
==Archäologie in |
=== Archäologie in Afrika === |
||
Afrika ist nicht nur in paläoanthropologischer Hinsicht die Wiege der Menschheit, sondern auch die unserer Kultur. Nur in Afrika kommen Steingeräte vor, die 2,5 Millionen Jahre alt sind und deren Herstellung mit den ersten Homo-Arten unserer Spezies in Verbindung gebracht wird. Die betreffenden Werkzeuge – einfache Geröllgeräte vom [[Oldowan]]-Typ, später die Faustkeile, um die Leitformen zu nennen – kommen auch in anderen Teilen der Welt vor, nur sind sie dort deutlich jünger. In Europa datieren die ältesten Stellen auf eine Million Jahre. Neue, etwa 3,3 Millionen Jahre alte Funde in [[Lomekwi]] 3, Kenia, werden als Beleg für eine eigenständige [[Kultur (Archäologie)|archäologische Kultur]] interpretiert, vorschlagsweise ''Lomekwian'' genannt.<ref name="Lomekwi3" /> |
|||
In Deutschland gehört die Archäologie zu den Aufgaben der Bundesländer (=[[Landesarchäologie]]), meist als Bereich des [[Denkmalamt]]es als [[Bodendenkmalpflege]] organisiert. Größere Städte haben oft eine eigene [[Stadtarchäologie]]. |
|||
Bereits seit dem [[17. Jahrhundert]] ist der Nordosten Afrikas Gegenstand intensiver Forschungen durch die [[Ägyptologie]] und [[Koptologie]]. Diese Region des Kontinents ist auch im internationalen Vergleich hervorragend dokumentiert. Da jedoch die ältesten Schriftquellen im subsaharischen Afrika nicht weiter als 600 Jahre zurückreichen, kommt der Archäologie gerade hier eine besondere Bedeutung zu. Aufgrund der kurzen Forschungstradition im Vergleich zu Mitteleuropa steht man hier allerdings noch vielfach am Anfang. |
|||
Deutsche Grabungen im Ausland werden hingegen im Rahmen von Forschungsprojekten der Universitäten, des [[Deutsches Archäologisches Institut|Deutschen Archäologischen Instituts]] oder des [[Römisch-Germanisches Zentralmuseum|Römisch-Germanischen Zentralmuseums]] durchgeführt. |
|||
==Aufbereitung für die Öffentlichkeit== |
== Aufbereitung für die Öffentlichkeit und Schutz == |
||
Die Vermittlung archäologischer Forschungsergebnisse erfolgt auf verschiedene Weise: |
|||
Museen mit einem Schwerpunkt auf die Darstellung archäologischer Funde werden als [[:Kategorie:Archäologische Sammlung|Archäologische Sammlung]] bezeichnet. |
|||
* durch Fachbücher und Fachzeitschriften |
|||
* durch populärwissenschaftliche Publikationen |
|||
* in Museen (vgl. [[:Kategorie:Archäologische Sammlung|Archäologische Sammlung]]) |
|||
* [[in situ]]: Funde und Befunde können in Form eines ''[[Archäologisches Fenster|Archäologischen Fensters]]'' dauerhaft am Ort des Fundes oder an einem anderen geeignetem Ort präsentiert und zugleich vor Eingriffen und Witterung geschützt werden. |
|||
* im Gelände: Oberirdisch sichtbare [[Bodendenkmal|Bodendenkmäler]] können durch Ausschilderung oder im Rahmen eines Wanderlehrpfades erschlossen werden (vgl. [[Archäologische Wanderung]], wie zum Beispiel der [[Archäologisch-naturkundlicher Wanderweg Lübeck|Archäologisch-naturkundliche Wanderweg Lübeck]]). In einem [[Archäologischer Park|Archäologischen Park]] treten zumeist Rekonstruktionen hinzu. [[Rekonstruktion]]en oder der Wiederaufbau sind wissenschaftlich sehr umstritten, da eine Rekonstruktion immer spekulativ ist und nur den aktuellen Wissensstand widerspiegelt. Zudem oftmals gefärbt durch den herrschenden Zeitgeist. Es ergeben sich jedoch auch Schnittstellen zur [[Experimentelle Archäologie|Experimentellen Archäologie]], indem die Machbarkeit und der Praxisbezug einer Theorie überprüft werden können. |
|||
* durch Führungen |
|||
* durch [[Museumspädagogik|museumspädagogische]] Vorführungen (meist als [[Experimentelle Archäologie]] deklariert). Vielerorts bestehen regionale Gesellschaften und Vereine, die sich der Archäologie widmen und entsprechende Aktionen tragen (siehe [[Liste der Archäologischen Gesellschaften in Deutschland]]). |
|||
Zunehmend wird international auch der Schutz der archäologischen Funde für die Öffentlichkeit im Hinblick auf Katastrophen, Kriege und bewaffnete Auseinandersetzungen durchgesetzt. Das geschieht einerseits durch internationale Abkommen und andererseits durch Organisationen die den Schutz überwachen beziehungsweise durchsetzen. Als weltweites Beispiel gilt [[Blue Shield International]] mit seinen Archäologen und lokalen Partnerorganisationen. Die Wichtigkeit der archäologischen Funde im Bezug auf Identität, Tourismus und nachhaltiges Wirtschaftswachstum werden immer wieder betont. So wurde auch vom Präsident von Blue Shield International, [[Karl Habsburg-Lothringen|Karl von Habsburg]], bei einem Kulturgutschutz-Einsatz im April 2019 im Libanon mit der [[United Nations Interim Force in Lebanon]] erläuterte: „Kulturgüter sind ein Teil der Identität der Menschen, die an einem bestimmten Ort leben. Zerstört man ihre Kultur, so zerstört man damit auch ihre Identität. Viele Menschen werden entwurzelt, haben oft keine Perspektiven mehr und flüchten in der Folge aus ihrer Heimat.“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.krone.at/1911689 |titel=Karl von Habsburg auf Mission im Libanon |abruf=2019-07-19 |sprache=de}}</ref><ref>Jyot Hosagrahar: ''Culture: at the heart of SDGs.'' UNESCO-Kurier, April–Juni 2017.</ref><ref>Rick Szostak: ''The Causes of Economic Growth: Interdisciplinary Perspectives.'' Springer, Heidelberg/Berlin 2010, ISBN 978-3-540-92282-7.</ref><ref>Corine Wegener, Marjan Otter: ''Cultural Property at War: Protecting Heritage during Armed Conflict.'' In: The Getty Conservation Institute, Newsletter 23.1, Spring 2008.</ref> |
|||
Als [[Archäologische Wanderung]] wird die Verbindung oberirdisch sichtbarer [[Bodendenkmal|Bodendenkmäler]] durch einen Wanderlehrpfad bezeichnet. |
|||
== Archäologische Institute == |
|||
Ein [[Archäologischer Park]] dient in Form eines Reservats der langfristigen Konservierung eines Fundplatzes, indem das Gelände vor einer Überbauung geschützt wird. |
|||
{{Hauptartikel|Liste der ausländischen archäologischen Institute in Griechenland|Liste der ausländischen archäologischen, historischen und kunsthistorischen Institute in Rom}} |
|||
== Film == |
|||
[[Rekonstruktion]]en oder der Wiederaufbau sind wissenschaftlich sehr umstritten, da eine Rekonstruktion immer spekulativ ist und nur den aktuellen Wissensstand widerspiegelt. Zudem oftmals gefärbt durch den herrschenden Zeitgeist. Es ergeben sich jedoch auch Schnittstellen zur [[Experimentelle Archäologie|Experimentellen Archäologie]], indem die Machbarkeit und der Praxisbezug einer Theorie überprüft werden können. |
|||
* „Unter dem Boden“, ein Film von [[Erich Langjahr (Regisseur)|Erich Langjahr]] |
|||
== Literatur == |
== Literatur == |
||
=== Buchpublikationen === |
|||
* P. Bahn (Hrsg.): ''Archaeology. Cambridge Illustrated History.'' Cambridge University Press, Cambridge 1996. ISBN 0521454980 |
|||
(chronologisch sortiert) |
|||
* M. Benz, Ch. Maise: ''Archäologie.'', Theiss, Stuttgart 2006. ISBN 3806219664 |
|||
* J. Bergemann: ''Orientierung Archäologie - was sie kann, was sie will.'' Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2000. ISBN 3-499-55612-X (Klassische Archäologie) |
|||
* B. Cunliffe: ''Illustrierte Vor- und Frühgeschichte Europas.'' Campus, Frankfurt/Main 2000. ISBN 3-88059-979-3 [http://www.gbv.de/du/services/agi/5E64FD46733CCED3C1256F3400515322/420000121912 Inhaltsverz.] |
|||
* H. J. Eggers: ''Einführung in die Vorgeschichte.'' Piper, München 1986 (4. Neuaufl. scrîpvaz, Berlin 2004). ISBN 3-931278-08-5 (Nachdruck des Werks von 1959, daher nur die traditionellen Methoden, neue Ansätze fehlen) |
|||
* M. K. H. Eggert: ''Prähistorische Archäologie. Konzepte und Methoden.'' Francke, Tübingen 2005. ISBN 3-8252-2092-3 |
|||
* M. K. H. Eggert: ''Archäologie. Grundzüge einer Historischen Kulturwissenschaft.'' Francke, Tübingen 2006. ISBN 3-8252-2728-6 |
|||
* G. P. Fehring: ''Einführung in die Archäologie des Mittelalters.'' Theiss, Stuttgart 2000. ISBN 3-8062-1480-8 |
|||
* U. v. Freeden, S. v. Schnurbein (Hrsg.): ''Spuren der Jahrtausende. Archäologie und Geschichte in Deutschland.'' Theiss, Stuttgart 2003. ISBN 3-8062-1337-2 (Zusammen mit dem nächsten Band die "Leistungsschau der deutschen Landesarchäologien") |
|||
* W. Menghin, D. Planck (Hrsg.): ''Menschen Zeiten Räume Archäologie in Deutschland.'' Theiss, Stuttgart 2002. ISBN 3-8062-1596-0 |
|||
* T. Hölscher: ''Klassische Archäologie. Grundwissen.'' Theiss, Stuttgart 2002. ISBN 3-8062-1653-3 |
|||
* M. Kuckenburg: ''Siedlungen der Vorgeschichte in Deutschland, 300 000 bis 15 v. Chr.'' DuMont, Köln 1994. ISBN 3-7701-2922-9 |
|||
* [[Colin Renfrew| Renfrew, C. ]], Bahn, P.: ''Archaeology - Theories, Methods and Practice''. 5. Auflage, London 2005 (Die beste Einführung, nur eben leider auf Englisch). |
|||
* Rychener, J.: ''Was ist Archäologie? Annäherung an einen Traum.'' Augster Museumshefte. Römermuseum, Augst 2001, 27. ISBN 3-7151-1027-9 |
|||
* B. Trigger: ''A History of Archaeological Thought''. Cambridge University Press, Cambridge 1990. ISBN 0521338182 |
|||
; Einführungen |
|||
* G. Th. Schwarz: ''Archäologen an der Arbeit.'' Franke, 1965. |
|||
* [[Johannes Bergemann]]: ''Orientierung Archäologie – was sie kann, was sie will.'' Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2000, ISBN 3-499-55612-X (Klassische Archäologie). |
|||
* [[Colin Renfrew]], Paul G. Bahn: ''Archaeology – Theories, Methods and Practice''. 5. Auflage. Thames & Hudson, London 2008, ISBN 978-0-500-28719-4 (gute englischsprachige Einführung); gekürzte deutsche Übersetzung von Helmut Schareika: ''Basiswissen Archäologie. Theorien – Methoden – Praxis'', Philipp von Zabern, Mainz 2009, ISBN 978-3-8053-3948-3. |
|||
* Manfred K. H. Eggert: ''Prähistorische Archäologie. Konzepte und Methoden''. 4. überarb. Auflage. UTB Francke, Tübingen/Basel 2008, ISBN 978-3-8252-3696-0. |
|||
* [[Hans Jürgen Eggers]]: ''Einführung in die Vorgeschichte.'' Neu herausgegeben von Christof Krauskopf. Mit einem Nachwort von [[Claudia Theune]]. 6. Auflage. scrîpvaz, Schöneiche bei Berlin 2010, ISBN 978-3-942836-17-3. Mit einem Verzeichnis der Schriften von Hans Jürgen Eggers. |
|||
* Manfred K. H. Eggert, Stefanie Samida: ''Ur- und frühgeschichtliche Archäologie.'' 2. Auflage. UTB, Tübingen 2013, ISBN 978-3-8252-3890-2. |
|||
* [[Barbara Scholkmann]], [[Hauke Kenzler]], [[Rainer Schreg]] (Hrsg.): ''Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit. Grundwissen''. Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 2016, ISBN 978-3-534-26811-5. |
|||
; Überblick |
|||
===Archäologische Zeitschriften=== |
|||
* [[Abenteuer Archäologie]] |
|||
* Paul G. Bahn (Hrsg.): ''Archaeology. Cambridge Illustrated History.'' Cambridge University Press, Cambridge 1996, ISBN 0-521-45498-0. |
|||
* [[Archäologie in Deutschland]] |
|||
* [[Reinhard Bernbeck]]: ''Theorien in der Archäologie (UTB Wissenschaft Band 1964)''. Francke Verlag, Tübingen/Basel 1997, ISBN 3-8252-1964-X, ISBN 3-7720-2254-5. |
|||
* [[Antike Welt (Zeitschrift)|Antike Welt]] |
|||
* Marion Benz, Christian Maise: ''Archäologie.'' Theiss, Stuttgart 2006, ISBN 3-8062-1966-4. |
|||
* [http://farch.net Forum Archaeologiae - Zeitschrift für klassische Archäologie] |
|||
* Manfred K. H. Eggert: ''Archäologie. Grundzüge einer Historischen Kulturwissenschaft.'' Francke, Tübingen 2006, ISBN 3-8252-2728-6. |
|||
* ''Der Brockhaus Archäologie. Hochkulturen, Grabungsstätten, Funde.'' F.A. Brockhaus, Mannheim/Leipzig 2008, ISBN 978-3-7653-3321-7. |
|||
* [[Alain Schnapp]]: ''Die Entdeckung der Vergangenheit. Ursprünge und Abenteuer der Archäologie'' (aus dem Französischen von Andreas Wittenburg). Klett-Cotta, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-608-93359-8 (Rezension von Lutz Bunk [http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/1045164/ Archäologische Detektivarbeit]). |
|||
* Jeorjios Martin Beyer: ''Archäologie. Von der Schatzsuche zur Wissenschaft.'' Philipp von Zabern, Mainz 2010, ISBN 978-3-8053-4166-0. |
|||
* Matthias Knaut, Roland Schwab (Hrsg.): ''Archäologie im 21. Jahrhundert. Innovative Methoden – bahnbrechende Ergebnisse.'' Konrad Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2188-6. |
|||
* Geoffrey John Tassie, Lawrence Stewart Owens: ''Standards of Archaeological Excavations: A Fieldguide to the Methology, Recording Techniques and Conventions'', London 2010, ISBN 978-1-906137-17-5. |
|||
* Marco Kircher: ''Wa(h)re Archäologie. Die Medialisierung archäologischen Wissens im Spannungsfeld von Wissenschaft und Öffentlichkeit (Reihe Historische Lebenswelten)'', transcript. Verlag für Kommunikation, Kultur und soziale Praxis, Bielefeld 2012, ISBN 978-3-8376-2037-5. |
|||
* Aedeen Cremin: ''Große Enzyklopädie der Archäologie. Die wichtigsten archäologischen Stätten der Welt.'' Konrad Theiss, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-8062-2753-6. |
|||
* [[Bruce Trigger]]: ''A History of Archaeological Thought''. Cambridge University Press, Cambridge 1990, ISBN 0-521-33818-2. |
|||
* S. Wolfram, U. Sommer: ''Macht der Vergangenheit – Wer macht Vergangenheit. Archäologie und Politik''. In: ''Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas. Band 3''. Beier & Beran, Wilkau-Hasslau 1993. |
|||
; Archäologie in Deutschland |
|||
* Martin Kuckenburg: ''Siedlungen der Vorgeschichte in Deutschland, 300 000 bis 15 v. Chr.'' DuMont, Köln 1994, ISBN 3-7701-2922-9. |
|||
* [[Wilfried Menghin]], [[Dieter Planck]] (Hrsg.): ''Menschen Zeiten Räume Archäologie in Deutschland.'' Theiss, Stuttgart 2002, ISBN 3-8062-1596-0. |
|||
* Uta von Freeden, [[Siegmar von Schnurbein]] (Hrsg.): ''Spuren der Jahrtausende. Archäologie und Geschichte in Deutschland.'' Theiss, Stuttgart 2003, ISBN 3-8062-1337-2 (Zusammen mit dem nächsten Band die „Leistungsschau der deutschen Landesarchäologien“). |
|||
; Archäologie in Europa |
|||
* [[Barry Cunliffe]]: ''Illustrierte Vor- und Frühgeschichte Europas.'' Campus, Frankfurt/Main 2000, ISBN 3-88059-979-3. |
|||
* Peter F. Biehl, [[Alexander Gramsch]], Arkadiusz Marciniak (Hrsg.): ''Archäologien Europas. Geschichte, Methoden und Theorien'' (= ''Tübinger Archäologische Taschenbücher.'' Band 3). Waxmann, Münster 2002, ISBN 3-8309-1067-3. |
|||
=== Schriftenreihen === |
|||
* Grazer altertumskundliche Studien, Verlag Peter Lang, Frankfurt am Main u. a. |
|||
* [[Archäologische Berichte]] der [[Deutsche Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte|Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte]] |
|||
=== Archäologische Zeitschriften === |
|||
{{Siehe auch|:Kategorie:Archäologische Zeitschrift}} |
|||
=== Wörterbücher und Enzyklopädien === |
|||
* Enrico Brühl: ''Archäologisch-Geologisches Wörterbuch Deutsch–Englisch, Englisch–Deutsch = Archaeological and geological dictionary German–English, English–German.'' Beier & Beran, Langenweißbach 2017, ISBN 978-3-95741-073-3. |
|||
* [[Andrea Gorys]]: ''Wörterbuch Archäologie.'' CD-ROM, Directmedia Publishing, Berlin 2004, ISBN 978-3-89853-482-6. |
|||
* Eric M. Meyers (Hrsg.): ''The Oxford Encyclopedia of Archaeology in the Near East.'' 5 Bände. New York/Oxford 1997. |
|||
* [[Heinrich Otte (Pfarrer)|Heinrich Otte]]: ''Archäologisches Wörterbuch zur Erklärung der in den Schriften über christliche Kunstalterthümer vorkommenden Kunstausdrücke: Deutsch, Lateinisch, Französisch und Englisch.'' Leipzig 1877, Reprint der Originalausgabe durch Reprint-Verlag Leipzig 2001, ISBN 3-8262-1513-3. |
|||
=== Online-Publikationen === |
|||
* Guido Nockemann: ''The DAS Project – Digitization of an archaeological collection'', 2011, [http://www.dayofarchaeology.com/the-das-project-digitization-of-an-archaeological-collection/ e-paper for the Day Of Archaeology 2011] (englisch) |
|||
=== Literaturrecherche === |
|||
* [[Propylaeum Fachinformationsdienst Altertumswissenschaften]] |
|||
== Weblinks == |
== Weblinks == |
||
{{Commonscat|Archaeology}} |
|||
{{Wikiquote|Archäologie}} |
|||
{{Wikisource}} |
|||
{{Wiktionary|Archäologie}} |
|||
{{Wiktionary}} |
|||
* [http://www.archaeologie-online.de Internet-Portal zur Archäologie] Der mit grossem Abstand umfangreichste deutschsprachige Zugang zur Archäologie im Internet, wird ständig aktualisiert. |
|||
* {{DNB-Portal|4002827-6|TEXT=Literatur zur}} |
|||
* [http://www.ausgraeberei.de Nützliches für Grabungstechnik und Archäologie] |
|||
* [http://archaeologie- |
* [http://www.archaeologie-online.de/ Internet-Portal zur Archäologie] Der mit großem Abstand umfangreichste deutschsprachige Zugang zur Archäologie im Internet, wird ständig aktualisiert. |
||
* [http://www.praehistorische-archaeologie.de/ Onlineportal zur Prähistorischen Archäologie]. Onlineportal mit umfangreicher Wissensdatenbank zur prähistorischen Archäologie |
|||
* [http://archaeologieforum.at Archäologieforum] |
|||
* [http://www.civertan.hu/legifoto/legifoto.php?page_level=2252 Luftbildarchäologie Bilder] (ungarisch) |
|||
* [http://ausgegraben.org Publikationsplattform] |
|||
* [http://www.pozi.pl/ Experimentelle Archäologie, Archeoparagliding, Rekonstruktionen] Website von Marek Poznański (mehrsprachig) |
|||
'''Vereine und Organisationen''' |
|||
* [http://www.darv.de/ Deutscher Archäologen-Verband] |
|||
* [http://www.dasv-ev.org/cgi-bin/wiki.pl Dachverband Archäologischer Studierendenvertretungen] |
|||
* [http://www.dainst.org/index.php Deutsche Archäologische Institut] |
|||
* [http://www.landesarchaeologen.de Liste aller Landesämter für Archäologie in Deutschland] |
|||
* [http://www.dguf.de Deutsche Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte] mit einer [http://www.dguf.de/link-frames.htm Liste archäologischer Vereine in Deutschland] |
|||
* [http://www.ag-caa.de AG Computeranwendungen & quantitative Methoden in der Archäologie] |
|||
* [http://www.araf.de Archäologie (AR) Afrikas (AF)] |
|||
* [http://www.exarc.net/ EXARC European EXchange on Archaeological Research and Communication] Zusammenschluss europäischer Institutionen zur Experimentellen Archäologie. |
|||
* [http://www.exar.org/ EXAR Verein zur Förderung der Experimentellen Archäologie] |
|||
* [http://www.darv.de/ Deutscher Archäologen-Verband] |
|||
* [http://www.dainst.org/ Deutsches Archäologisches Institut] |
|||
* [http://www.dguf.de/ Deutsche Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte e. V. (DGUF)] |
|||
* [http://www.stiftung-archaeologie.de/ Stiftung Archäologie] |
|||
* [http://www.landesarchaeologen.de/ Liste aller Landesämter für Archäologie in Deutschland] |
|||
* [http://www.archaeologische-gesellschaft.at/ Archäologische Gesellschaft Innsbruck] Website der [[Archäologische Gesellschaft Innsbruck|Archäologischen Gesellschaft Innsbruck]] |
|||
* [http://webmuseen.de/archaeologiemuseen.html Archäologiemuseen bei webmuseen.de] |
|||
* [http://www.exar.org/ www.exar.org] [[EXAR]] – Europäische Vereinigung zur Förderung der Experimentellen Archäologie e. V. |
|||
* [http://www.exarc.net/ EXARC (European EXchange on Archaeological Research and Communication)] Zusammenschluss europäischer Institutionen zur Experimentellen Archäologie. |
|||
* [http://www.ag-caa.de/ AG Computeranwendungen und Quantitative Methoden in der Archäologie] |
|||
* [http://araf.studiumdigitale.uni-frankfurt.de/ Arbeitsgruppe „Archäologie und Archäobotanik Afrikas“] im Institut für Archäologische Wissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt |
|||
* [http://www.archaeologie-krefeld.de/ Website zur Bodendenkmalpflege in Krefeld] |
|||
* [http://www.dasv-ev.org/ Dachverband Archäologischer Studierendenvertretungen] |
|||
* [http://www.grabungsfirmen.at/ Liste der in Österreich tätigen Grabungsfirmen und Institutionen] |
|||
== Einzelnachweise == |
|||
<references /> |
|||
{{Normdaten|TYP=s|GND=4002827-6|LCCN=sh85006507|NDL=00566298}} |
|||
[[Kategorie:Archäologie|!AAArchäologie]] |
|||
[[Kategorie:Geisteswissenschaft]] |
|||
[[Kategorie:Kulturwissenschaft]] |
|||
[[Kategorie:Geschichtswissenschaft]] |
|||
{{SORTIERUNG:Archaologie}} |
|||
[[af:Argeologie]] |
|||
[[ |
[[Kategorie:Archäologie| ]] |
||
[[an:Arquiolochía]] |
|||
[[ar:علم الآثار]] |
|||
[[bat-smg:Arkeuoluogėjė]] |
|||
[[be:Археалёгія]] |
|||
[[bg:Археология]] |
|||
[[bn:প্রত্নতত্ত্ববিদ্যা]] |
|||
[[bs:Arheologija]] |
|||
[[ca:Arqueologia]] |
|||
[[ceb:Arkeyolohiya]] |
|||
[[cs:Archeologie]] |
|||
[[csb:Archeòlogijô]] |
|||
[[cy:Archaeoleg]] |
|||
[[da:Arkæologi]] |
|||
[[el:Αρχαιολογία]] |
|||
[[en:Archaeology]] |
|||
[[eo:Arkeologio]] |
|||
[[es:Arqueología]] |
|||
[[et:Arheoloogia]] |
|||
[[eu:Arkeologia]] |
|||
[[fa:باستانشناسی]] |
|||
[[fi:Arkeologia]] |
|||
[[fiu-vro:Arkeoloogia]] |
|||
[[fr:Archéologie]] |
|||
[[fur:Archeologjie]] |
|||
[[gd:Àrsaidheachd]] |
|||
[[gl:Arqueoloxía]] |
|||
[[he:ארכאולוגיה]] |
|||
[[hr:Arheologija]] |
|||
[[hu:Régészet]] |
|||
[[ia:Archeologia]] |
|||
[[id:Arkeologi]] |
|||
[[io:Arkeologio]] |
|||
[[is:Fornleifafræði]] |
|||
[[it:Archeologia]] |
|||
[[ja:考古学]] |
|||
[[ka:არქეოლოგია]] |
|||
[[ko:고고학]] |
|||
[[ky:Археология]] |
|||
[[la:Archaeologia]] |
|||
[[lad:Arkeolojiya]] |
|||
[[lb:Archeologie]] |
|||
[[li:Archeologie]] |
|||
[[lt:Archeologija]] |
|||
[[lv:Arheoloģija]] |
|||
[[mk:Археологија]] |
|||
[[ms:Arkeologi]] |
|||
[[nap:Archeologgia]] |
|||
[[nl:Archeologie]] |
|||
[[nn:Arkeologi]] |
|||
[[no:Arkeologi]] |
|||
[[nrm:Archéologie]] |
|||
[[pl:Archeologia]] |
|||
[[pt:Arqueologia]] |
|||
[[ro:Arheologie]] |
|||
[[ru:Археология]] |
|||
[[scn:Archioluggìa]] |
|||
[[sco:Airchaeologie]] |
|||
[[sh:Arheologija]] |
|||
[[simple:Archaeology]] |
|||
[[sk:Archeológia]] |
|||
[[sl:Arheologija]] |
|||
[[sq:Arkeologjia]] |
|||
[[sr:Археологија]] |
|||
[[su:Arkéologi]] |
|||
[[sv:Arkeologi]] |
|||
[[sw:Akiolojia]] |
|||
[[ta:தொல்பொருளியல்]] |
|||
[[th:โบราณคดี]] |
|||
[[tl:Arkeolohiya]] |
|||
[[tr:Arkeoloji]] |
|||
[[ug:ئارخېئولوگىيە]] |
|||
[[uk:Археологія]] |
|||
[[vi:Khảo cổ học]] |
|||
[[vo:Vönotav]] |
|||
[[zh:考古学]] |
Aktuelle Version vom 25. Juni 2025, 20:13 Uhr



Die Archäologie (altgriechisch ἀρχαῖος archaios, deutsch ‚alt‘ und λόγος lógos ‚Lehre‘; wörtlich also „Lehre von den Altertümern“) ist eine Wissenschaft, die mit naturwissenschaftlichen und geisteswissenschaftlichen Methoden die kulturelle Entwicklung der Menschheit erforscht. Sie hat sich weltweit zu einem Verbund unterschiedlichster theoretischer und praktischer Fachrichtungen entwickelt.
Die Archäologie befasst sich mit materiellen Hinterlassenschaften des Menschen, wie etwa Gebäuden, Werkzeugen und Kunstwerken. Sie umfasst einen Zeitraum von den ersten Steinwerkzeugen vor etwa 2,5 Millionen Jahren bis in die nähere Gegenwart. Aufgrund neuer Funde in Afrika, die etwa 3,3 Millionen Jahre alt sind, wird auch ein deutlich früherer Beginn der Werkzeugherstellung in Betracht gezogen.[1] Materielle Hinterlassenschaften der jüngsten Geschichte (beispielsweise Konzentrationslager und Bunkerlinien aus dem Zweiten Weltkrieg) werden heute ebenfalls mit archäologischen Methoden ausgewertet, auch wenn dieser Ansatz einer „zeitgeschichtlichen“ Archäologie fachintern umstritten ist.
Obwohl die Archäologie eine verhältnismäßig junge Wissenschaft ist, ist es kaum mehr möglich, alle Zeiträume zu überblicken, so dass sich verschiedene Fachrichtungen herausbildeten. Dabei können die Epochen regional unterschiedlich datiert sein, teilweise sind sie nicht überall dokumentierbar.[2] Neben der Orientierung an Epochen (zum Beispiel Mittelalterarchäologie) oder Regionen (zum Beispiel Vorderasiatische Archäologie) gibt es auch die Spezialisierung auf bestimmte Themengebiete (zum Beispiel Christliche Archäologie, Rechtsarchäologie, Industriearchäologie).
Die Archäologie untersucht Quellen unterschiedlicher Art. In der Vor- und Frühgeschichte hat man es hauptsächlich mit materieller Kultur zu tun, in der Frühgeschichte wird auch auf Schriftquellen zurückgegriffen. Diese stehen für Archäologen im Gegensatz zu Wissenschaftlern anderer Teildisziplinen der Geschichtswissenschaft jedoch nicht im Mittelpunkt.
Auch Erkenntnisse zur Klima- und Umweltgeschichte, zur Ernährung oder zur Datierung von Funden tragen zur Rekonstruktion vergangener Kulturen bei.
Forschungsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anfänge der Altertumsforschung in Europa
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In Europa entwickelte sich die Archäologie um 1450, weil man Zeugnisse für die in den Quellen der Antike geschilderten Ereignisse finden wollte.[3] Cyriacus von Ancona (* um 1391; † um 1455), ein italienischer Kaufmann und Humanist, gilt als einer der Gründungsväter der modernen Klassischen Archäologie.[4] Er reiste durch Griechenland und das gesamte östliche Mittelmeer, um seine Funde an antiken Gebäuden, Statuen und Inschriften festzuhalten, darunter archäologische Überreste, die seiner Zeit noch unbekannt waren: der Parthenon, Delphi, die ägyptischen Pyramiden, die Hieroglyphen. Er notierte seine archäologischen Entdeckungen in seinem Tagebuch: Commentaria (in sechs Bänden).[5]
Die in der Renaissance einsetzende Wiedergeburt klassisch-antiker Gelehrsamkeit führte im 15. und 16. Jahrhundert zu einem gesteigerten Interesse an griechischen und römischen Altertümern und zu einer Welle der Sammelleidenschaft bezüglich antiker Kunstgegenstände. Doch auch weniger reisefreudige Gelehrte begannen, sich für die vorhandenen Zeugnisse vergangener Zeiten zu interessieren.
Ab Mitte des 16. Jahrhunderts trat an die Stelle der Sammelleidenschaft die akribische Erfassung der Denkmäler. In dieser Zeit wurden zahlreiche Enzyklopädien und Kataloge veröffentlicht, im späten 16. Jahrhundert vielfach mit Kupferstichen und Holzschnitten illustriert. In England veröffentlichte William Camden (1551–1632) im Jahre 1586 seine Britannia, einen Katalog der sichtbaren Altertümer. Bemerkenswert ist, dass er bereits Bewuchsmerkmale in Kornfeldern bemerkte und als solche interpretierte.
Michele Mercati (1541–1593) gilt als der erste europäische Gelehrte, der Steinwerkzeuge als solche einstufte; sein Werk wurde jedoch erst 1717 veröffentlicht. Trotz großer Popularität hatte die Archäologie als Wissenschaft noch keinen Stellenwert, denn es herrschte die Ansicht vor, dass ausschließlich historische Quellen und die Bibel zur Interpretation der Vergangenheit geeignet seien. So galt es noch lange als ein Faktum, dass – wie James Ussher aus der Bibel ableitete – die Menschheit im Oktober 4004 v. Chr. entstand. 1655 wagte es Isaac de La Peyrère, die sogenannten Donnerkeile (Steinzeitartefakte) Menschen zuzuordnen, die vor Adam lebten (Präadamiten-Hypothese).[6] Nach einer Intervention der Inquisition widerrief er seine Theorie.
In Skandinavien wurden Bodendenkmäler schon früh beachtet. Bereits 1588 grub man einen Dolmen bei Roskilde aus. Im Jahre 1662 erhielt Uppsala einen Lehrstuhl für Altertumskunde. 1685 wurde in Houlbec-Cocherel in Nordfrankreich eine jungsteinzeitliche Grabkammer ausgegraben. Sie gilt als die älteste archäologische Grabung, weil hier 1722 der erste erhaltene Grabungsbericht erstellt wurde. Der Kieler Professor Johann Daniel Major führte um 1690 umfangreiche Ausgrabungen in Jütland durch und ließ zahlreiche Hügelgräber öffnen. Sein Ziel war es, die Herkunft der Einwohner der Halbinsel mit archäologischen Methoden zu klären.
Bernard de Montfaucons L’Antiquité expliquée erschien ab 1719. In zehn Bänden stellte er Kunstgegenstände aus dem Mittelmeerraum dar. Montfaucons Werk blieb für lange Zeit das Standardwerk.
Mitte des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Archäologische Forschungsmethoden setzten sich nun sukzessiv durch. Oftmals trafen einzelne Gelehrte schon früh bahnbrechende Schlussfolgerungen, die aber oft – da noch nicht zeitgemäß – unbeachtet blieben. Einer der Bahnbrecher war der französische Amateurarchäologe Jacques Boucher de Perthes, der als Erster prähistorische Artefakte richtig zuordnete, wofür ihm aber erst mehr als 20 Jahre später, durch die Bestätigung Charles Lyells (1797–1875), Anerkennung zuteilwurde. Eine wichtige Erkenntnis war die Entdeckung des stratigraphischen Prinzips. Bereits lange vorher war die Zusammengehörigkeit und somit Gleichaltrigkeit von Funden, die sich in einer Schicht befanden (beispielsweise ein Steinartefakt im Fundzusammenhang mit einer ausgestorbenen Tierart), immer wieder diskutiert, aber nicht allgemein akzeptiert worden.
Ein Modell, das in seinen Grundzügen noch heute gilt, wurde 1836 von Christian Jürgensen Thomsen veröffentlicht. Er war Kurator in Kopenhagen und erfand das „Dreiperiodensystem“, das die Vorgeschichte der Menschheit in drei Phasen einteilt: die Steinzeit, die Bronzezeit und die Eisenzeit. Etwa 30 Jahre später, um 1865, unterschied J. Lubbock die Steinzeit noch in die des geschlagenen und die des geschliffenen Steins. Die Begriffe „Paläolithikum“ (Altsteinzeit) und „Neolithikum“ („Neusteinzeit“ / Jungsteinzeit) waren geboren. Die Epochen sind in sich vielfach untergliedert, aber die damals gefundene Unterteilung gilt – mit Einschränkungen – bis heute.


Die ersten großen Ausgrabungen fanden in den antiken Städten Pompeji und Herculaneum statt. Beide waren laut einem Bericht des römischen Schriftstellers Plinius des Jüngeren am 24. August 79 nach Christus durch den Ausbruch des Vesuvs ausgelöscht worden. Pompeji wurde Ende des 16. Jahrhunderts beim Bau einer Wasserleitung wiederentdeckt. 1748 begannen die Grabungen. In Herculaneum wurde erstmals 1709 gegraben, 1738 ließ Karl III. von Neapel die Stadt gezielt ausgraben. 1768 konnte das Theater, die Basilika und die Villa dei Papiri freigelegt werden.
Mit seinem Sendschreiben von den Herculanischen Entdeckungen, der ersten archäologischen Publikation, begründete Johann Joachim Winckelmann 1762 die neue Wissenschaft der Archäologie und gilt seither als Vater der (Klassischen) Archäologie. Winckelmann war auch der Erste, der eine Periodisierung und geschichtliche Einordnung der griechischen Kunst versuchte. Seine Entwicklungsstufen (alter Stil – hoher Stil – schöner Stil – Stil der Nachahmer – Verfall der Kunst) sind durch die enthaltene Wertung jedoch überholt. Für die Verbreitung seiner Forschung und deren Rezeption in der zeitgenössischen Literatur und Kunst war der Göttinger Professor Christian Gottlob Heyne entscheidend, der mit Winckelmann korrespondierte, seine Schriften rezensierte und bekanntmachte und in seinen Vorlesungen verwendete. 1802 wurde an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel der erste Lehrstuhl für klassische Archäologie eingerichtet.
Die ägyptischen Baudenkmäler, allen voran die Pyramiden, waren bereits im Altertum beliebte Reiseziele (siehe Weltwunder). Im 17. Jahrhundert hatte sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass es sich hierbei um Königsgräber handelt. Die Ägyptologie nahm mit Napoleon Bonapartes Ägypten-Feldzug 1798 ihren Anfang. In Begleitung des Heeres befanden sich auch Wissenschaftler. Von besonderer Bedeutung war der Fund des Steins von Rosette, der 1822 Jean-François Champollion die Entzifferung der Hieroglyphen ermöglichte.
Von besonderer Bedeutung für die ägyptische Archäologie ist Auguste Mariette (1821–1881), der ab 1858 als Direktor des ägyptischen Altertümerdienstes mehr als dreißig Fundstätten ausgrub. Seine Methoden waren brachial (beispielsweise Sprengladungen). Die Feststellung der Fundumstände und wissenschaftliche Auswertungen waren damals noch nicht festgelegt, aber er beendete die Ära der reinen Schatzsucher (so Giovanni Battista Belzoni, 1778–1823), die zuvor zahllose Funde nach Europa geschafft hatten. Mariette selbst hat seit 1850 rund 7000 Objekte nach Paris (Louvre) gebracht. Nun setzte er sich jedoch vehement dafür ein, dass Ägyptens Altertümer nicht mehr außer Landes verschleppt wurden. Zur Aufbewahrung der Funde gründete Mariette den Vorläufer des Ägyptischen Nationalmuseums in Kairo. Karl Richard Lepsius (1810–1884) erstellte zwischen 1842 und 1845 eine umfassende Aufnahme ägyptischer und nubischer Denkmäler. 1859 wurde das Ergebnis in den zwölf Bänden der Denkmaeler aus Aegypten und Aethiopien veröffentlicht, welche allein 894 Farbtafeln enthalten. Um die archäologische Erforschung Griechenlands machte sich um 1840 besonders Ludwig Ross verdient, der als erster systematische Ausgrabungen auf der Akropolis von Athen durchführte.
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Archäologie zunehmend zur Wissenschaft. Unterschieden sich die Ausgräber bisher nur unwesentlich von Schatzsuchern und Grabräubern, wurden nun die Grabungstechniken verfeinert, eine gute Dokumentation und exakte Einordnung der Funde wurden immer wichtiger.
Erst ab 1859 wurde das hohe Alter der Menschheit allgemein anerkannt. Im selben Jahr erschien Darwins Über die Entstehung der Arten. Der bereits 1856 entdeckte Fund des Neandertalers, der von Johann Carl Fuhlrott und Hermann Schaaffhausen vergeblich als eiszeitlich eingestuft wurde, konnte sich als solcher in Deutschland erst ab 1902 durchsetzen, als Rudolf Virchow starb, der als pathologische Autorität jede weiterführende Diskussion unterbunden hatte.
In Schweden entwickelte Oscar Montelius (1843–1921) ein System der differenzierten Typologie zur Einordnung (Periodisierung) von Fundstücken und schafft die Grundlage einer relativen Chronologie.
1853/54 wurden aufgrund eines ungewöhnlich niedrigen Wasserstandes bei Obermeilen am Zürichsee hölzerne Pfeiler, Steinbeile und Keramik entdeckt. Die Siedlung wurde von Ferdinand Keller untersucht. Lange Zeit glaubt man, bei diesen Feuchtbodensiedlungen habe es sich um Pfahlbauten im Wasser gehandelt. Ab den 1920er Jahren entspann sich eine heftige Diskussion um die Lage der Pfahlbauten. Es konkurrierten Ufer- und Wasserpfahlbauten. Heute weiß man, dass es Land- und Wasserpfahlbauten gab. Die neuen Untersuchungen in Hornstaad am Bodensee belegen Pfahlbauten im Wasser, bis zu 5 Meter vom Seeboden abgehoben. Rekonstruktionen (beispielsweise in Unteruhldingen am Bodensee) zeigen nicht nur die verschiedenen Lösungsvorschläge der Archäologie, sondern auch den aktuellen Forschungsstand nach den Befunden der Unterwasserarchäologie (Pfahlbaumuseum Unteruhldingen).
1846 beginnen die Ausgrabungen in Hallstatt. Die archäologische Erforschung der Kelten begann 1858, als Oberst Schwab die ersten Ausgrabungen in La Tène am Neuenburgersee (Schweiz) durchführte. 1872 wurde die Eisenzeit Europas erstmals in eine ältere Phase (Hallstattzeit) und eine jüngere Phase (Latènezeit) unterteilt.
Édouard Armand Lartet (1801–1871) untersuchte 1860 eine Fundstätte in den Pyrenäen (Massat) und fand dabei auch eine Geweihspitze mit eingraviertem Bärenkopf, der erste Fund jungpaläolithischer Kunst. Später grub er mehrere französische Höhlenfundplätze (Gorge d’Enfer, Laugerie-Haute, La Madeleine und Le Moustier) aus. Besondere Aufmerksamkeit erlangten die großartigen Höhlenmalereien, die 1879 in der Höhle von Altamira entdeckt wurden.
Die Entwicklung der Klassischen Archäologie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde von Heinrich Schliemann (1822–1890) dominiert. Der Geschäftsmann und „Hobbyarchäologe“ Schliemann gilt als Begründer der Vorgeschichtsarchäologie Griechenlands und des ägäischen Raumes. 1869 grub er auf Ithaka und 1871 begann er am Hisarlık Tepe zu graben. Dort vermutet er das Troja Homers und wird recht behalten, obwohl er sich in der Bauperiode selbst täuschte. Seine Ausgrabungsmethoden waren sehr umstritten, so mancher Fachmann hielt von Schliemanns Fähigkeiten nichts. Sein Ruhm stützt sich vor allem auf die wertvollen Funde (beispielsweise „Schatz des Priamos“). Seine Entdeckung prähistorischer (vorhomerischer) Kulturen und Siedlungen löste zahlreiche weitere Grabungen im ägäischen Raum aus. Lange unterschätzt wurden die durch ihn bewirkten methodischen Fortschritte, wie die Betonung der Stratigraphie oder der Einsatz der Fotografie als Mittel der archäologischen Dokumentation.
1892 erhielt der Gründer des Instituts für Ur- und Frühgeschichte an der Universität Wien, Moritz Hoernes, die erste das Gesamtgebiet der Prähistorischen Archäologie umfassende Lehrbefugnis Europas.[7]
20. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Ägypten leistete ab 1880 Sir William Matthew Flinders Petrie (1853–1942) als Forscher und Ausgräber Pionierarbeit. Ein Meilenstein der archäologischen Forschung sind seine Methoden und Ziele der Archäologie, die er 1904 veröffentlichte. Darin legte Flinders Petrie vier Prinzipien dar:
- Sorgfalt im Umgang mit den Monumenten, die man ausgräbt und Rücksichtnahme auf potenzielle künftige Ausgräber
- peinliche Sorgfalt bei der Ausgrabung und Registrierung jedes vorgefundenen Details
- detaillierte und saubere Vermessung und Kartierung
- komplette Veröffentlichung der Resultate
1913 erschien der erste Band des Handbuchs der Archäologie, Herausgeber war Heinrich Bulle (1867–1945). Als vorbildliche Grabung dieser Zeit galt die 1922 begonnene Ausgrabung des Gräberfeldes von Assini (Argolis), die von schwedischen Archäologen vorgenommen wurde. Der gesamte Aushub wurde gesiebt und eine erstklassige Grabungsdokumentation erstellt. Der berühmteste archäologische Fund des 20. Jahrhunderts gelang Howard Carter (1873–1939) im selben Jahr. Er fand nach sechsjähriger Suche das Grab des Tut-anch-Amun.
Pionier der Luftbildarchäologie war nach dem Ersten Weltkrieg der britische Pilot Osbert Crawford, er fotografierte vom Flugzeug aus archäologische Fundstätten in England.
Gustaf Kossinna (1858–1931) stellte 1920 seine siedlungsarchäologischen Methoden vor. Seine Interpretationen, die den Germanen eine überragende kulturelle Bedeutung zuschrieben, dienten dem Nationalsozialismus als Beweis für die Überlegenheit der Germanen und der arischen Rasse. Die Diskreditierung in der Nachkriegszeit führte dazu, dass auf Jahrzehnte eine Anbindung archäologischer Funde an ethnische Gruppen obsolet war.
Die erste ordentliche Professur wurde 1927 in Marburg geschaffen und im folgenden Jahr mit Gero Merhart von Bernegg aus Bregenz besetzt. Er hatte sich 1924 mit Die Bronzezeit am Jenissei habilitiert. Bei ihm promovierten bis zu seiner Zwangspensionierung durch die Nationalsozialisten im Jahr 1942 29 Studenten, nach dem Krieg kamen fünf weitere hinzu. Ab 1950 dominierte in Deutschland die Marburger Schule, die diese Akademiker bildeten. Gero von Merhart, wie er meist genannt wird, legte das Fach auf strenge Erfassung, Systematisierung und Katalogisierung fest und mied weitgehend die kulturgeschichtliche Deutung.
Thor Heyerdahl fuhr 1947 mit einem Floß von Südamerika nach Polynesien und wird als einer der Begründer der Experimentellen Archäologie betrachtet.
Seit dem 20. Jahrhundert greift die Archäologie vermehrt auf naturwissenschaftliche Methoden zurück. Dazu gehören die 1949 entwickelte Radiokarbonmethode zur Datierung von organischen Stoffen und die Strontiumisotopenanalyse zur Erforschung der Wanderbewegungen der ur- und frühzeitlichen Menschen. Auch Methoden der Fernerkundung wurden immer stärker bei archäologischen Forschungen angewandt. Die Archäologie hat sich zur Verbundwissenschaft entwickelt. Die Erforschung der 1991 in den Ötztaler Alpen gefundenen vorgeschichtlichen Leiche (Similaun-Mann/Ötzi) ist hierfür beispielhaft. Mit Hilfe der DNA-Analyse konnten weltweit erstmals die Verwandtschaftsbeziehungen von 40 Individuen aus einer bronzezeitlichen Begräbnisstätte in der Lichtensteinhöhle rekonstruiert werden.
Die New Archaeology der 1960er Jahre brachte die Forderung, Erkenntnisse aus Lebenswissenschaften in die Archäologie einzuführen. Das Konzept der Tragfähigkeit stammt aus der Ökologie und wurde angewandt, um Fragen von Bevölkerungsdichte und Siedlungsentwicklung zu untersuchen. Optimal Foraging konnte Reaktionen auf Klimaveränderungen gleichermaßen erklären, wie jahreszeitliche Wanderungen und Landnutzungsformen. Zudem wurden mathematische Simulationen und Modellbildungen und computergestützte Geoinformationssysteme als Methoden in die Archäologie eingebracht. Die New Archaeology war besonders im angelsächsischen Kulturraum stark entwickelt und konnte sich im deutschen Sprachraum nie durchsetzen. Als Grund gilt, dass in der angelsächsischen Tradition die Archäologie traditionell zur Anthropologie gehört, nicht zu den Geschichts- oder Kulturwissenschaften.
Als Antwort auf die New Archaeology entstand in den 1980er Jahren die Postprozessuale Archäologie, die Methoden aus den Kultur- und Sozialwissenschaften stärker in den Vordergrund rückte. Ein Kernbegriff ist die aus der Soziologie stammende Agency, die Handlungsmotive und -optionen betrachtet. Berücksichtigt man zusätzlich die inhärente Subjektivität jeglicher Interpretation einer Kultur, von der nur die materiellen Artefakte erhalten sind, setzen postprozessuale Archäologen auf hermeneutische einerseits und selbstreflektierende Praktiken andererseits. Heutige Nachfahren der zu untersuchenden Kulturen werden gleichermaßen in die Arbeit der Archäologen einbezogen, wie bislang vernachlässigte soziale Perspektiven.
21. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zusammen mit anderen Gedächtnisinstitutionen sind archäologische Funde und Ausgrabungsstätten das besonders sensible kulturelle Gedächtnis und oft wirtschaftliche Grundlage (zum Beispiel Tourismus) eines Staates, einer Kommune oder einer Region. Gerade archäologische Funde und Ausgrabungsstätten haben auch politische Brisanz und sind in vielen bewaffneten modernen Konflikten des 21. Jahrhunderts als Teil des kulturellen Erbes eines der Primärziele und damit von Zerstörung und Plünderung bedroht. Oft soll dabei das kulturelle Erbe des Gegners nachhaltig beschädigt oder gar vernichtet werden beziehungsweise werden dabei archäologische Funde gestohlen und verbracht. Internationale und nationale Koordinationen hinsichtlich militärischer und ziviler Strukturen zum Schutz von archäologische Funde und Ausgrabungsstätten betreibt das Internationale Komitee vom Blauen Schild mit Sitz in Den Haag. Umfangreiche Missionen dazu gab es zum Beispiel 2011 in Ägypten und in Libyen, 2013 in Syrien, 2014 in Mali bzw. im Irak und seit 2015 im Jemen.[8]
Fachgebiete
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Archäologie ist ein Sammelbegriff vieler archäologischer Disziplinen, welche meist bestimmte Zeitabschnitte oder Regionen bezeichnen. Die einzelnen Disziplinen unterscheiden sich nicht nur im behandelten Forschungsgegenstand, sondern auch in den verwendeten Methoden, zum Beispiel bei der Unterwasserarchäologie. Daneben bilden archäologische Methoden einen Teilaspekt einer eigenständigen Wissenschaft, beispielsweise in der Forensik. In Fächern wie der Altamerikanistik oder auch der Klassischen Archäologie können die inhaltlichen Schwerpunkte nicht-archäologischer Natur sein.
Nach Epochen und Regionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Disziplinen der Archäologie unterscheiden sich thematisch, zeitlich und räumlich. Dementsprechend unterschiedlich sind die Quellen derer sie sich bedienen. Während in der Prähistorischen Archäologie keine oder sehr spärlich schriftliche Quellen vorliegen und man sich vorwiegend auf die materiellen Hinterlassenschaften dieses Zeitabschnitts beruft, können andere archäologische Fachrichtungen zusätzlich Schriftquellen auswerten.
- Prähistorische Archäologie oder Vor- (Ur-) und Frühgeschichte
- Die Prähistorische Archäologie befasst sich mit einem Zeitraum, welcher mit den ersten Steingeräten vor etwa 2,5 Millionen Jahren beginnt und mit der Frühgeschichte (Völkerwanderungszeit, Römische Kaiserzeit, frühes Mittelalter) und den ersten Schriftquellen endet.
- Dieses Spezialgebiet ist in der Schnittstelle zwischen der Ur- und Frühgeschichte und der Klassischen Archäologie angesiedelt. Mit den Methoden der Ur- und Frühgeschichte sind die römischen Provinzen Ziel der Forschung.
- Der Schwerpunkt der Klassischen Archäologie liegt in den Hinterlassenschaften der antiken Welt. Genauer der Griechen, Etrusker und Römer in historischer Zeit (etwa zwischen dem 2. Jahrtausend v. Chr. und dem 5. Jahrhundert n. Chr.). Zur Klassischen Archäologie zählen auch die Etruskologie und die Ägäische Vorgeschichte, die sich mit kykladischen, minoischen und mykenischen Funden befasst.
- Mittelalterarchäologie oder Archäologie des Mittelalters
- Die Mittelalterarchäologie beginnt fließend mit dem Ende der Frühgeschichte (etwa 9. Jahrhundert) und endet theoretisch mit dem Übergang zur Neuzeitarchäologie (ca. 16. Jahrhundert). Im Unterschied zur prähistorischen Archäologie arbeitet sie in einem Zeitraum, über den in zunehmendem Maße auch Schriftquellen vorliegen. Zudem ist häufig aufgehender Baubestand vorhanden, den die Archäologie des Mittelalters mit den Methoden der historischen Bauforschung (Bau- oder Monumentenarchäologie) untersucht.
- Historische Archäologie ist ein Begriff, der die Parallelüberlieferung von materiellen archäologischen Quellen und schriftlicher Überlieferung umschreibt. Er wird einerseits pragmatisch für die Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit oder nur die der Neuzeit verwendet. Im methodologisch-phänomenologischen Sinne zielt er andererseits weltweit auf Kulturen bzw. Epochen mit sogenannter dichter (schriftlicher) Überlieferung ab.
Die nachfolgenden Disziplinen stellen geografische Schwerpunkte dar:
- Die Ägyptologie befasst sich mit dem antiken Ägypten (etwa 5. Jahrtausend v. Chr. bis 4. Jahrhundert n. Chr.). Die Koptologie, welche die Kultur der frühen Christen in Ägypten untersucht, ist ein Teilbereich der Ägyptologie.
- Dieses Fachgebiet geht aus der überwiegend philologisch ausgerichteten Altorientalistik hervor und widmet sich den alten Kulturen des Nahen Ostens, im Wesentlichen das Gebiet der Türkei, des Iraks, des Irans, Syriens, Libanons, Israels und Jordaniens (Babylon, Assyrien, Sumer, Akkad, Elam, Hethiter und Urartu), aber auch mit den Nachfolgestaaten. Der untersuchte Zeitraum reicht vom 11. Jahrtausend v. Chr. bis zum 7. Jahrhundert n. Chr. Die Vorderasiatische Archäologie steht in enger Verbindung zur Biblischen Archäologie, welche die Siedlungs- und Kulturgeschichte Palästinas erforscht und der Ägyptologie, da in manchen Epochen Ägypten das Gebiet des heutigen Israel und Libanon beherrschte, sich zu anderen Zeiten orientalische Reiche Ägypten einverleibten.
- Die Forschung konzentriert sich auf die bronezeitliche minoische, mykenische und kykladische Kultur in der Ägäis. Sie ist Teil der Klassischen Archäologie sowie auch der Vor- (Ur-) und Frühgeschichte. Diese Kulturen zählen zu den ersten Hochkulturen Europas.
- Archäologie der Neuen Welt, ein Teilgebiet der Altamerikanistik
Spezialgebiete
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Nach Phasen und Aspekten der kulturellen Entwicklung
- Primatenarchäologie (früheste Phase der Menschheit, erste Werkzeuge)
- Siedlungsarchäologie (ab der Jungsteinzeit)
- Montanarchäologie (Bergbau und Hüttenwesen, ab der Bronzezeit)
- Christliche Archäologie (vor allem Spätantike)
- Kirchenarchäologie
- Rechtsarchäologie (vor allem Mittelalter)
- Industriearchäologie
- Nach besonderen Fundplätzen
- Gletscherarchäologie
- Küstenarchäologie
- Schlachtfeldarchäologie (Zeithorizont: Bronzezeit bis 20. Jahrhundert)
- Stadtarchäologie (Grabungen in heutigen Städten)
- Trassenarchäologie (entlang von Bahn-, Kanal-, Leitungs- und Straßenbaumaßnahmen)
- Unterwasserarchäologie
- Besondere Untersuchungsgegenstände
- Bauarchäologie (Häuser)
- Musikarchäologie (Musikinstrumente)
- Textilarchäologie (Kleidung)
- Besondere Fragestellungen
- Umweltarchäologie (Frage nach den Mensch-Umweltbeziehungen in der Vergangenheit)
- Kognitive Archäologie (Frage nach dem damaligen Bewusstsein)
- Archäologische Geschlechterforschung (Frage nach den damaligen Rollen der Geschlechter)
- Besondere Methoden
- Archäoinformatik (Einsatz moderner Datenverarbeitung)
- Archäometrie (Einsatz moderner naturwissenschaftlicher Methoden)
- Geoarchäologie (Einsatz geowissenschaftlicher Methoden)
- Luftbildarchäologie
- Experimentelle Archäologie
- Hilfswissenschaften
- Archäozoologie und Archäobotanik (Schnittstelle zur Biologie)
- Analyse von Tierknochen-, Pollen- und Pflanzenfunden, um die Umweltbedingungen zu rekonstruieren. Zu den Untersuchungsobjekten gehören Bodenproben ebenso wie Mageninhalte, Abfallgruben und Latrinen.
- Paläopathologie (Schnittstelle zur Medizin)
- Paläopathologen führen medizinische Untersuchungen an menschlichen Knochen und Geweben durch, um Alter und Geschlecht der Individuen zu bestimmen und auf ihren Gesundheitszustand zu schließen. Die Paläopathologie ermöglicht Erkenntnisse über Lebensbedingungen, Ernährungsgewohnheiten und Krankheiten. Des Weiteren sind Rückschlüsse auf die medizinische Versorgung und den sozialen Zusammenhalt unserer Vorfahren möglich.
- Archäoastronomie oder Astroarchäologie, auch Paläoastronomie (Schnittstelle zur Astronomie)
- Zur Analyse prähistorischer Kultstätten wird die Archäoastronomie benötigt. Beispielsweise werden die Sonnwendpunkte einer bestimmten Zeit berechnet, um die mögliche astronomische Bedeutung von Fundstätten zu erschließen.
- Historische Bauforschung (Schnittstelle zur Architektur)
Nachbardisziplinen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Geschichtswissenschaft
- Anthropologie
- Paläontologie
- Geophysik
- Numismatik
- Epigraphik
- Paläographie
- Philologie
- Historische Klimatologie und Paläoklimatologie
Forschungsmethoden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Archäologische Forschungsmethoden gliedern sich in solche der Quellenerschließung und solche der Interpretation. In der Öffentlichkeit wird meist nur die Erschließung der Quellen zur Kenntnis genommen. Zur Quellenerschließung zählt auch die typologische und chronologische Auswertung. Erst nach der Quellenerschließung und Aufbereitung folgt die historische Interpretation.
Quellenerschließung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ausgrabung ist zwar die bekannteste Forschungsmethode, jedoch nur ein kleiner Teilbereich der archäologischen Arbeit. Die Dokumentation, Auswertung, Konservierung und Archivierung der Funde stellt den weitaus größten Teil der archäologischen Tätigkeit dar. Außerdem muss die Grabung sorgfältig vorbereitet werden.
Prospektion und Voruntersuchungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Prospektion umfasst zerstörungsfreie Methoden, mit deren Hilfe eine Untersuchung potenzieller oder bekannter Fundplätze ermöglicht wird. Dazu gehören die Geländebegehung (Survey), die Luftbildarchäologie und geophysikalische Methoden (Geoelektrik, elektromagnetische Induktion, geomagnetische Kartierung sowie Bodenradar und LIDAR). Ebenfalls prospektiv einsetzen lässt sich die Phosphatanalyse.
Eingeleitet wird eine Ausgrabung durch archäologische Voruntersuchungen. Zum Einsatz kommen hier Suchgräben, magnetische Sondierung, Bodenwiderstandsmessung, Luftbilder und andere Methoden der Bodenforschung. Die Voruntersuchungen dienen dazu, sich ein Bild der potenziellen Grabungsstelle zu machen, um die eigentliche Grabung besser planen zu können.
Ausgrabung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die meisten Fundplätze werden heute durch Baumaßnahmen entdeckt. Über Notgrabungen, auch Rettungsgrabungen genannt, versucht die archäologische Denkmalpflege diese Befunde vor ihrer endgültigen Zerstörung auszuwerten. Seltener sind Forschungsgrabungen, bei denen unter primär wissenschaftlichen Interessen Fundplätze zur Grabung ausgewählt und ohne äußeren Zeitdruck untersucht werden können.
Bei der Grabung werden verschiedene Grabungstechniken angewandt. Eine moderne Grabung ist befundorientiert, d. h. die Funde werden in ihrer räumlichen und zeitlichen Einbettung auf Befunde bezogen.
Da jede Ausgrabung zur Zerstörung eines Befundes führt, soll eine exakte Dokumentation den Fundplatz, zumindest auf dem Papier, auch später bis ins Detail rekonstruierbar machen. Die wichtigsten Arbeitsmittel der Ausgrabung sind deshalb, neben der Kelle, „Papier und Buntstift“.
Bauforschung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bauforschung ist ein wesentlicher Teil sowohl der klassischen Archäologie als auch der Mittelalterarchäologie, wohingegen sie in der Ur- und Frühgeschichte mangels aufgehend erhaltener Bauwerke nur eine untergeordnete Rolle spielt. Eine der Dokumentationsmethoden ist die Photogrammetrie.
Auswertung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gerade am sehr populären Beispiel der Gletschermumie Ötzi ist zu erkennen, dass die Ausgrabung nur einen Bruchteil der archäologischen Arbeit darstellt. Der 1991 entdeckte Fund wird bis heute wissenschaftlich untersucht.
Typologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Typologie ist die Klassifikation von Objekten nach Kriterien von Form und Material. Sie ist grundlegend für die Einordnung des Fundmaterials, da sie Vergleiche mit Fundsituationen an anderen Fundplätzen ermöglicht und zur Grundlage von Kombinationsanalysen (zur relativchronologischen Datierung wie zur sozioökonomischen Einordnung) und Verbreitungsanalysen wird.
Materialbestimmungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie bei der Prospektion und der Altersbestimmung werden auch für Materialbestimmungen moderne naturwissenschaftliche Techniken eingesetzt (siehe Archäometrie). Zur Identifikation und Detailuntersuchung von Artefakten dienen unter anderem die Mikroskopie, Infrarot- und Ultraschallaufnahmen, Röntgen, chemische Analysen, Spektralanalysen und Laserscans.
Altersbestimmung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ein Schwerpunkt der Fundanalyse ist die Datierung der Befunde (zum Beispiel Grab) anhand der Funde (zum Beispiel Grabbeigabe). Bei der Altersbestimmung wird zwischen absoluter Chronologie und relativer Chronologie unterschieden.
Die relative Chronologie setzt einen Fund dabei in Bezug zu einem anderen. Ist er jünger, älter oder gar gleichzeitig? J.J. Winckelmanns „vergleichendes Sehen“ ist eine der ersten Methoden zur relativen Chronologie.
- Fundkombination von geschlossenen Funden (siehe auch Seriation und Korrespondenzanalyse).
- Chorologie
- Stratigraphie
Bei der absoluten Chronologie wird einem Fund ein absolutes Datum (Jahr, Jahrhundert) zugeordnet
- Radiokarbonmethode (für organische Stoffe)
- Thermolumineszenzdatierung auch: TL-Datierung (für Keramik)
- Dendrochronologie (für Holz)
- Kalium-Argon-Datierung (für Gestein)
Interpretation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Methoden der Interpretation sind in der Regel eher geisteswissenschaftlich. Für die prähistorische Archäologie ist der Analogieschluss die wesentliche Möglichkeit der Interpretation. In der historischen Archäologie (zum Beispiel Klassische Archäologie oder Archäologie des Mittelalters) ist es der Vergleich mit Informationen aus anderen Quellen, wie schriftlicher oder bildlicher Überlieferung.
Funde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Archäologie in Deutschland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Deutschland gehört die archäologische Denkmalpflege (Bodendenkmalpflege) zu den Aufgaben der Bundesländer (siehe auch Landesarchäologe), meist als eigener Fachbereich innerhalb des Denkmalamtes organisiert. Größere Städte haben oft eine eigene Stadtarchäologie. Die Mehrzahl der Grabungen wird heute im Rahmen denkmalpflegerischer Notgrabungen entweder von den betreffenden Ämtern selbst oder im Rahmen der Firmenarchäologie von beauftragten Spezialfirmen durchgeführt. Gezielte Forschungsgrabungen sind die Ausnahme, da unnötige Bodeneingriffe auch hier vermieden werden und eine Finanzierung nur über Drittmittel möglich ist. Mehrere Institutionen fördern Forscher und Projekte durch Archäologiepreise. Ein wichtiger Geldgeber für Forschungsgrabungen ist die Deutsche Forschungsgemeinschaft.
Deutsche Grabungen im Ausland werden hingegen im Rahmen von Forschungsprojekten der Universitäten, des Deutschen Archäologischen Instituts oder des Römisch-Germanischen Zentralmuseums durchgeführt.
Archäologie außerhalb Europas
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Archäologie in Amerika
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Archäologie gehört in Amerika zur Anthropologie (Völkerkunde) und hat aus diesem Grund eine völlig andere Ausrichtung als die europäische Forschung. Dies folgt vor allem aus dem Umstand, dass zum Zeitpunkt der Besiedlung der neuen Welt zuerst ethnographische Untersuchungen an noch existierenden Ureinwohnern stattfanden. Die eher spärlichen präkolumbischen Funde sind ein weiterer Grund für den in der Erforschung kultureller Prozesse liegenden Schwerpunkt amerikanischer Archäologie.
Als Pionier der amerikanischen Archäologie gilt Thomas Jefferson (1743–1826), welcher ab 1784 einige Grabhügel untersuchte, um ihr Alter zu bestimmen. Jefferson setzte dabei erstmals eine Methode ein, die als Vorläufer der Dendrochronologie angesehen werden kann: er zählte die Jahresringe der auf den Grabhügeln stehenden Bäume.
Die ersten großen Ausgrabungen in Mittelamerika wurden Ende des 19. Jahrhunderts im Mayazentrum Copán durchgeführt. 1911 entdeckte Hiram Bingham III. die Inkastadt Machu Picchu.
Im Jahre 1990 fanden Archäologen in der Nähe von Mexiko-Stadt über 10.000 Artefakte aus der Zeit der spanischen Eroberung des Landes. Man fand nicht nur menschliche Knochen, sondern auch Waffen, Kleidung, Haushaltsgeräte und Gegenstände aus dem persönlichen Besitz von Hernán Cortés. Die Fundstelle Tecoaque (vorspanischer Name: Zultepec) wurde als UNESCO-Welterbe vorgeschlagen.
Archäologie in Indien und China
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1863 wurde in Indien die Archaeological Survey of India gegründet. 1921/1922 entdeckte man eine der ältesten Hochkulturen der Menschheit, die Indus-Kultur. Ausgegraben wurden unter anderem die Städte Harappa und Mohenjo-Daro.
Archäologie in China begann mit dem schwedischen Geologen Johan Gunnar Andersson (1874–1960), der 1921 bei Yang Shao Tsun in Honan eine jungsteinzeitliche Wohnhöhle entdeckte (Yangshao-Kultur) und damit bewies, dass China in vorgeschichtlicher Zeit bewohnt war. 1928 wurde Anyang ausgegraben, die Hauptstadt der Shang-Dynastie des 2. Jahrtausends v. Chr.
1974 wurde die Terrakottaarmee rund um das Grab des chinesischen Kaisers Qin Shihuangdi bei Xi’an entdeckt.
Archäologie in Afrika
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Afrika ist nicht nur in paläoanthropologischer Hinsicht die Wiege der Menschheit, sondern auch die unserer Kultur. Nur in Afrika kommen Steingeräte vor, die 2,5 Millionen Jahre alt sind und deren Herstellung mit den ersten Homo-Arten unserer Spezies in Verbindung gebracht wird. Die betreffenden Werkzeuge – einfache Geröllgeräte vom Oldowan-Typ, später die Faustkeile, um die Leitformen zu nennen – kommen auch in anderen Teilen der Welt vor, nur sind sie dort deutlich jünger. In Europa datieren die ältesten Stellen auf eine Million Jahre. Neue, etwa 3,3 Millionen Jahre alte Funde in Lomekwi 3, Kenia, werden als Beleg für eine eigenständige archäologische Kultur interpretiert, vorschlagsweise Lomekwian genannt.[1]
Bereits seit dem 17. Jahrhundert ist der Nordosten Afrikas Gegenstand intensiver Forschungen durch die Ägyptologie und Koptologie. Diese Region des Kontinents ist auch im internationalen Vergleich hervorragend dokumentiert. Da jedoch die ältesten Schriftquellen im subsaharischen Afrika nicht weiter als 600 Jahre zurückreichen, kommt der Archäologie gerade hier eine besondere Bedeutung zu. Aufgrund der kurzen Forschungstradition im Vergleich zu Mitteleuropa steht man hier allerdings noch vielfach am Anfang.
Aufbereitung für die Öffentlichkeit und Schutz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Vermittlung archäologischer Forschungsergebnisse erfolgt auf verschiedene Weise:
- durch Fachbücher und Fachzeitschriften
- durch populärwissenschaftliche Publikationen
- in Museen (vgl. Archäologische Sammlung)
- in situ: Funde und Befunde können in Form eines Archäologischen Fensters dauerhaft am Ort des Fundes oder an einem anderen geeignetem Ort präsentiert und zugleich vor Eingriffen und Witterung geschützt werden.
- im Gelände: Oberirdisch sichtbare Bodendenkmäler können durch Ausschilderung oder im Rahmen eines Wanderlehrpfades erschlossen werden (vgl. Archäologische Wanderung, wie zum Beispiel der Archäologisch-naturkundliche Wanderweg Lübeck). In einem Archäologischen Park treten zumeist Rekonstruktionen hinzu. Rekonstruktionen oder der Wiederaufbau sind wissenschaftlich sehr umstritten, da eine Rekonstruktion immer spekulativ ist und nur den aktuellen Wissensstand widerspiegelt. Zudem oftmals gefärbt durch den herrschenden Zeitgeist. Es ergeben sich jedoch auch Schnittstellen zur Experimentellen Archäologie, indem die Machbarkeit und der Praxisbezug einer Theorie überprüft werden können.
- durch Führungen
- durch museumspädagogische Vorführungen (meist als Experimentelle Archäologie deklariert). Vielerorts bestehen regionale Gesellschaften und Vereine, die sich der Archäologie widmen und entsprechende Aktionen tragen (siehe Liste der Archäologischen Gesellschaften in Deutschland).
Zunehmend wird international auch der Schutz der archäologischen Funde für die Öffentlichkeit im Hinblick auf Katastrophen, Kriege und bewaffnete Auseinandersetzungen durchgesetzt. Das geschieht einerseits durch internationale Abkommen und andererseits durch Organisationen die den Schutz überwachen beziehungsweise durchsetzen. Als weltweites Beispiel gilt Blue Shield International mit seinen Archäologen und lokalen Partnerorganisationen. Die Wichtigkeit der archäologischen Funde im Bezug auf Identität, Tourismus und nachhaltiges Wirtschaftswachstum werden immer wieder betont. So wurde auch vom Präsident von Blue Shield International, Karl von Habsburg, bei einem Kulturgutschutz-Einsatz im April 2019 im Libanon mit der United Nations Interim Force in Lebanon erläuterte: „Kulturgüter sind ein Teil der Identität der Menschen, die an einem bestimmten Ort leben. Zerstört man ihre Kultur, so zerstört man damit auch ihre Identität. Viele Menschen werden entwurzelt, haben oft keine Perspektiven mehr und flüchten in der Folge aus ihrer Heimat.“[9][10][11][12]
Archäologische Institute
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Film
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- „Unter dem Boden“, ein Film von Erich Langjahr
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Buchpublikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten](chronologisch sortiert)
- Einführungen
- G. Th. Schwarz: Archäologen an der Arbeit. Franke, 1965.
- Johannes Bergemann: Orientierung Archäologie – was sie kann, was sie will. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2000, ISBN 3-499-55612-X (Klassische Archäologie).
- Colin Renfrew, Paul G. Bahn: Archaeology – Theories, Methods and Practice. 5. Auflage. Thames & Hudson, London 2008, ISBN 978-0-500-28719-4 (gute englischsprachige Einführung); gekürzte deutsche Übersetzung von Helmut Schareika: Basiswissen Archäologie. Theorien – Methoden – Praxis, Philipp von Zabern, Mainz 2009, ISBN 978-3-8053-3948-3.
- Manfred K. H. Eggert: Prähistorische Archäologie. Konzepte und Methoden. 4. überarb. Auflage. UTB Francke, Tübingen/Basel 2008, ISBN 978-3-8252-3696-0.
- Hans Jürgen Eggers: Einführung in die Vorgeschichte. Neu herausgegeben von Christof Krauskopf. Mit einem Nachwort von Claudia Theune. 6. Auflage. scrîpvaz, Schöneiche bei Berlin 2010, ISBN 978-3-942836-17-3. Mit einem Verzeichnis der Schriften von Hans Jürgen Eggers.
- Manfred K. H. Eggert, Stefanie Samida: Ur- und frühgeschichtliche Archäologie. 2. Auflage. UTB, Tübingen 2013, ISBN 978-3-8252-3890-2.
- Barbara Scholkmann, Hauke Kenzler, Rainer Schreg (Hrsg.): Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit. Grundwissen. Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 2016, ISBN 978-3-534-26811-5.
- Überblick
- Paul G. Bahn (Hrsg.): Archaeology. Cambridge Illustrated History. Cambridge University Press, Cambridge 1996, ISBN 0-521-45498-0.
- Reinhard Bernbeck: Theorien in der Archäologie (UTB Wissenschaft Band 1964). Francke Verlag, Tübingen/Basel 1997, ISBN 3-8252-1964-X, ISBN 3-7720-2254-5.
- Marion Benz, Christian Maise: Archäologie. Theiss, Stuttgart 2006, ISBN 3-8062-1966-4.
- Manfred K. H. Eggert: Archäologie. Grundzüge einer Historischen Kulturwissenschaft. Francke, Tübingen 2006, ISBN 3-8252-2728-6.
- Der Brockhaus Archäologie. Hochkulturen, Grabungsstätten, Funde. F.A. Brockhaus, Mannheim/Leipzig 2008, ISBN 978-3-7653-3321-7.
- Alain Schnapp: Die Entdeckung der Vergangenheit. Ursprünge und Abenteuer der Archäologie (aus dem Französischen von Andreas Wittenburg). Klett-Cotta, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-608-93359-8 (Rezension von Lutz Bunk Archäologische Detektivarbeit).
- Jeorjios Martin Beyer: Archäologie. Von der Schatzsuche zur Wissenschaft. Philipp von Zabern, Mainz 2010, ISBN 978-3-8053-4166-0.
- Matthias Knaut, Roland Schwab (Hrsg.): Archäologie im 21. Jahrhundert. Innovative Methoden – bahnbrechende Ergebnisse. Konrad Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2188-6.
- Geoffrey John Tassie, Lawrence Stewart Owens: Standards of Archaeological Excavations: A Fieldguide to the Methology, Recording Techniques and Conventions, London 2010, ISBN 978-1-906137-17-5.
- Marco Kircher: Wa(h)re Archäologie. Die Medialisierung archäologischen Wissens im Spannungsfeld von Wissenschaft und Öffentlichkeit (Reihe Historische Lebenswelten), transcript. Verlag für Kommunikation, Kultur und soziale Praxis, Bielefeld 2012, ISBN 978-3-8376-2037-5.
- Aedeen Cremin: Große Enzyklopädie der Archäologie. Die wichtigsten archäologischen Stätten der Welt. Konrad Theiss, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-8062-2753-6.
- Bruce Trigger: A History of Archaeological Thought. Cambridge University Press, Cambridge 1990, ISBN 0-521-33818-2.
- S. Wolfram, U. Sommer: Macht der Vergangenheit – Wer macht Vergangenheit. Archäologie und Politik. In: Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas. Band 3. Beier & Beran, Wilkau-Hasslau 1993.
- Archäologie in Deutschland
- Martin Kuckenburg: Siedlungen der Vorgeschichte in Deutschland, 300 000 bis 15 v. Chr. DuMont, Köln 1994, ISBN 3-7701-2922-9.
- Wilfried Menghin, Dieter Planck (Hrsg.): Menschen Zeiten Räume Archäologie in Deutschland. Theiss, Stuttgart 2002, ISBN 3-8062-1596-0.
- Uta von Freeden, Siegmar von Schnurbein (Hrsg.): Spuren der Jahrtausende. Archäologie und Geschichte in Deutschland. Theiss, Stuttgart 2003, ISBN 3-8062-1337-2 (Zusammen mit dem nächsten Band die „Leistungsschau der deutschen Landesarchäologien“).
- Archäologie in Europa
- Barry Cunliffe: Illustrierte Vor- und Frühgeschichte Europas. Campus, Frankfurt/Main 2000, ISBN 3-88059-979-3.
- Peter F. Biehl, Alexander Gramsch, Arkadiusz Marciniak (Hrsg.): Archäologien Europas. Geschichte, Methoden und Theorien (= Tübinger Archäologische Taschenbücher. Band 3). Waxmann, Münster 2002, ISBN 3-8309-1067-3.
Schriftenreihen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Grazer altertumskundliche Studien, Verlag Peter Lang, Frankfurt am Main u. a.
- Archäologische Berichte der Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte
Archäologische Zeitschriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wörterbücher und Enzyklopädien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Enrico Brühl: Archäologisch-Geologisches Wörterbuch Deutsch–Englisch, Englisch–Deutsch = Archaeological and geological dictionary German–English, English–German. Beier & Beran, Langenweißbach 2017, ISBN 978-3-95741-073-3.
- Andrea Gorys: Wörterbuch Archäologie. CD-ROM, Directmedia Publishing, Berlin 2004, ISBN 978-3-89853-482-6.
- Eric M. Meyers (Hrsg.): The Oxford Encyclopedia of Archaeology in the Near East. 5 Bände. New York/Oxford 1997.
- Heinrich Otte: Archäologisches Wörterbuch zur Erklärung der in den Schriften über christliche Kunstalterthümer vorkommenden Kunstausdrücke: Deutsch, Lateinisch, Französisch und Englisch. Leipzig 1877, Reprint der Originalausgabe durch Reprint-Verlag Leipzig 2001, ISBN 3-8262-1513-3.
Online-Publikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Guido Nockemann: The DAS Project – Digitization of an archaeological collection, 2011, e-paper for the Day Of Archaeology 2011 (englisch)
Literaturrecherche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur zur Archäologie im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Internet-Portal zur Archäologie Der mit großem Abstand umfangreichste deutschsprachige Zugang zur Archäologie im Internet, wird ständig aktualisiert.
- Onlineportal zur Prähistorischen Archäologie. Onlineportal mit umfangreicher Wissensdatenbank zur prähistorischen Archäologie
- Luftbildarchäologie Bilder (ungarisch)
- Experimentelle Archäologie, Archeoparagliding, Rekonstruktionen Website von Marek Poznański (mehrsprachig)
Vereine und Organisationen
- Deutscher Archäologen-Verband
- Deutsches Archäologisches Institut
- Deutsche Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte e. V. (DGUF)
- Stiftung Archäologie
- Liste aller Landesämter für Archäologie in Deutschland
- Archäologische Gesellschaft Innsbruck Website der Archäologischen Gesellschaft Innsbruck
- Archäologiemuseen bei webmuseen.de
- www.exar.org EXAR – Europäische Vereinigung zur Förderung der Experimentellen Archäologie e. V.
- EXARC (European EXchange on Archaeological Research and Communication) Zusammenschluss europäischer Institutionen zur Experimentellen Archäologie.
- AG Computeranwendungen und Quantitative Methoden in der Archäologie
- Arbeitsgruppe „Archäologie und Archäobotanik Afrikas“ im Institut für Archäologische Wissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt
- Website zur Bodendenkmalpflege in Krefeld
- Dachverband Archäologischer Studierendenvertretungen
- Liste der in Österreich tätigen Grabungsfirmen und Institutionen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Sonia Harmand, Jason E. Lewis, Craig S. Feibel, Christopher J. Lepre, Sandrine Prat: 3.3-million-year-old stone tools from Lomekwi 3, West Turkana, Kenya. In: Nature. Band 521, Nr. 7552, 21. Mai 2015, ISSN 0028-0836, S. 310–315, doi:10.1038/nature14464 (nature.com [abgerufen am 27. Mai 2017]).
- ↑ Vgl. M. K. H. Eggert: Archäologie: Grundzüge einer Historischen Kulturwissenschaft, Tübingen/Basel 2006, UTB 2728.
- ↑ Hansjürgen Müller-Beck: Die Steinzeit – Der Weg der Menschen in die Geschichte. C.H. Beck, München 2008, S. 22.
- ↑ Andreas Grüner: Archäologie als Kapital – Die medialen Strategien des Cyriacus von Ancona (1390–1452). In: Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst. Band 63.2012, 1. Januar 2012, S. 7–36 (digizeitschriften.de [abgerufen am 13. Dezember 2016]).
- ↑ Edward W. Bodnar, Later travels, mit Clive Foss (2004) ISBN 978-0-674-00758-1
- ↑ David Rice McKee: Isaac De la Peyrère, A Precursor of Eighteenth-Century Critical Deists. In: PMLA. Band 59, Nr. 2, 1. Januar 1944, S. 456–485, S. 459, doi:10.2307/459339, JSTOR:459339.
- ↑ Geschichte und Ausstattung des Instituts – Der Beginn der Urgeschichte in Europa. Institut für Urgeschichte & Historische Archäologie der Universität Wien, archiviert vom am 20. Oktober 2013; abgerufen am 3. Februar 2015.
- ↑ Vgl. Homepage des U.S. Committee of the Blue Shield; abgerufen am 26. Oktober 2016. Isabelle-Constance v. Opalinski: Schüsse auf die Zivilisation. In: FAZ, 20. August 2014. Hans Haider: Missbrauch von Kulturgütern ist strafbar. In: Wiener Zeitung, 29. Juni 2012; Aisling Irwin: A no-strike list may shield Yemen`s ancient treasures from war. In: New Scientist. Daily news vom 23. Januar 2017 (abgerufen am 17. September 2017).
- ↑ Karl von Habsburg auf Mission im Libanon. Abgerufen am 19. Juli 2019.
- ↑ Jyot Hosagrahar: Culture: at the heart of SDGs. UNESCO-Kurier, April–Juni 2017.
- ↑ Rick Szostak: The Causes of Economic Growth: Interdisciplinary Perspectives. Springer, Heidelberg/Berlin 2010, ISBN 978-3-540-92282-7.
- ↑ Corine Wegener, Marjan Otter: Cultural Property at War: Protecting Heritage during Armed Conflict. In: The Getty Conservation Institute, Newsletter 23.1, Spring 2008.