„Hamburg-Ottensen“ – Versionsunterschied
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{{Infobox Ortsgliederung |
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{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="1" style="float:right; empty-cells:show; margin-left:1em; margin-bottom:0.5em; background:#FFDEAD;" |
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|NAME = Ottensen |
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<!-- ! Wappen |
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|NAME-OBEREBENE = [[Bezirk Altona|Altona]] |
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! Karte |
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|NAME-HAUPTEBENE = [[Hamburg]] |
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|TYP = [[Liste der Bezirke und Stadtteile Hamburgs|Stadtteil]] |
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! align="center" | [[Wikipedia:Wappen|fehlt noch]] |
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|TYP-OBEREBENE=[[Bezirke in Hamburg|Bezirk]] |
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! align="center" | [[Bild:Koenigstein_im_taunus_Karte.png|Deutschlandkarte, Position von Musterstadt hervorgehoben]] |
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|BILD-WAPPEN-HAUPTEBENE=Coat of arms of Hamburg.svg |
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|- --> |
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|BILD-WAPPEN=DEU Hamburg-Ottensen COA.png |
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! colspan="2" | Basisdaten |
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|KARTE={{Imagemap Hamburg|Ottensen in HH.svg|299x299px|Bezirk=Stadtteil|Lage in Hamburg}} |
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|---- bgcolor="#FFFFFF" |
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|EINGEMEINDUNG= |
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| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Hamburg]] |
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|FLÄCHE=2.8 |
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|---- bgcolor="#FFFFFF" |
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|EINWOHNER= {{Metadaten Einwohnerzahl DE-HH|Ottensen}} |
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| [[Bezirk]]: || [[Hamburg-Altona|Altona]] |
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|EINWOHNER-STAND={{Metadaten Einwohnerzahl DE-HH|2=STAND}} |
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|---- bgcolor="#FFFFFF" |
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|PLZ1=22763 |
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| [[Fläche]]: || 2,9 [[Quadratkilometer|km²]] |
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|PLZ2=22765 |
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|---- bgcolor="#FFFFFF" |
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|VORWAHL1=040 |
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| [[Einwohner]]: || 32324 ''<small>(2005)</small>'' |
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|BREITENGRAD=53.553880 |
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|---- bgcolor="#FFFFFF" |
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|LÄNGENGRAD=9.917760 |
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| [[Bevölkerungsdichte]]: || 11294 Einwohner je km² |
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|REGION=DE-HH |
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<!-- |---- bgcolor="#FFFFFF" |
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|HÖHE= |
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| [[Höhe]]: || XXX m ü. [[Normalnull|NN]] |
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|HÖHE-BEZUG=DE-NN |
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|---- bgcolor="#FFFFFF" |
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|QUELLE=[http://www.statistik-nord.de/daten/bevoelkerung-und-gebiet Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein] <!--→ [[Portal Diskussion:Hamburg#Benutzung der Vorlage:Infobox Ortsgliederung]]--> |
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| [[Postleitzahl]]: || XXXXX --> |
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|S-BAHN= {{ÖPNV Hamburg|S1}} |
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|---- bgcolor="#FFFFFF" |
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|S-BAHN-TYP= [[S-Bahn Hamburg|S-Bahn]] |
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| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 040 |
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}} |
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<!-- |---- bgcolor="#FFFFFF" valign="top" |
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| [[Geografische Lage]]: || XX° XX' n. Br. <br/> XX° XX' ö. L. --> |
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|---- bgcolor="#FFFFFF" |
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| [[Kfz-Kennzeichen]]: || <code>HH</code> |
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|---- bgcolor="#FFFFFF" |
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<!-- | [[Amtlicher Gemeindeschlüssel]]: || XX X XX XXX |
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| Gliederung des Stadtgebiets: || XX Stadtteile/[[Stadtbezirk]]e |
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|---- bgcolor="#FFFFFF" valign="top" |
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| Adresse der Stadtverwaltung: || Musterstraße XX<br/>XXXXX Musterstadt --> |
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<!-- | Offizielle Website: || [http://www.ottensen.de/ www.ottensen.de] |
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|---- bgcolor="#FFFFFF" |
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| E-Mail-Adresse: || [mailto:info@ottensen.de info@ottensen.de] Das ist NICHT die offizielle Website! --> |
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<!-- |- |
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! colspan="2" | Politik |
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|---- bgcolor="#FFFFFF" |
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| [[Bürgermeister]]: || Hans Mustermann ([[Partei]]) --> |
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|} |
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'''Ottensen''' ist ein Stadtteil [[Hamburg]]s im [[Bezirk Altona]] mit einer Fläche von 2,9 km² und einer Einwohnerzahl von rund 35.000. Er grenzt an die Stadtteile [[Hamburg-Altona-Altstadt|Altona-Altstadt]], [[Hamburg-Altona-Nord|Altona-Nord]], [[Hamburg-Bahrenfeld|Bahrenfeld]] und [[Hamburg-Othmarschen|Othmarschen]]. Mit seinem Ortsteil [[Neumühlen]] im Süden berührt er die [[Elbe]] gegenüber dem [[Containerterminal]] [[Hamburg-Waltershof|Waltershof]]. |
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'''Ottensen''' ist ein Stadtteil von [[Hamburg]]. Es gehört heute zum Stadtbezirk [[Hamburg-Altona|Altona]]. |
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<!-- == Geografie == --> |
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<!-- === Geografische Lage === --> |
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<!-- z.B. Landschaften, Berge, Flüsse etc --> |
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<!-- === Geologie === --> |
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<!-- === Ausdehnung des Stadtgebiets === --> |
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<!-- === Nachbargemeinden === --> |
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<!-- === Stadtgliederung === --> |
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<!-- === Klima === --> |
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== Geschichte == |
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<small>(Ausführlicheres, insbesondere für die Zeit nach 1889, siehe unter [[Hamburg-Altona#Geschichte]])</small> |
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== Anfänge der Besiedelung == |
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<!-- === Religionen === --> |
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Ottensen wurde erstmals 1310 als [[holstein]]isches Kirchdorf ''Ottenhusen'' urkundlich erwähnt. Eine Gründung schon zur Zeit des [[Fränkisches Reich|fränkischen Reiches]] und zur selben Zeit wie die [[Hammaburg]] ist nicht belegt und dürfte bloße Legende sein. Ab 1390 war Ottensen Sitz des [[Landvogt]]es der [[Grafen von Schauenburg und Holstein|schauenburgischen]] [[Holstein-Pinneberg|Grafschaft Pinneberg]], der auch für die umliegenden Gemeinden Bahrenfeld, Othmarschen, Eidelstedt, Stellingen zuständig war. |
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<!-- === Eingemeindungen === --> |
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<!-- === Einwohnerentwicklung === --> |
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Ottensen wurde [[1310]] (als ''Ottenhusen'') erstmals urkundlich erwähnt. Ab [[1390]] war es Sitz des [[Landvogt|Landvogtes]] der [[Grafen von Schauenburg und Holstein|schauenburgischen]] Grafschaft Pinneberg. |
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[[Datei:Ottensen Klopstocks Grab by Suhr.jpg|mini|[[Klopstock]]s Grab unter der Linde bei der Christianskirche in Ottensen, Lithografie der [[Gebrüder Suhr]]]] |
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Ottensen war lange Zeit ein Bauern- und Handwerkerdorf, das [[1640]] unter [[Dänen|dänische]] Herrschaft geriet und zeitweise größer als [[Hamburg-Altona|Altona]] war. Wie dieses im Westen der Stadt Hamburg vorgelagert, wurde es von den Hamburgern als "frei" angesehen, da hier lange Zeit ein freierer Geist als in Hamburg herrschte. |
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Zuständige Pfarrkirche für Ottensen, Altona, Bahrenfeld und Othmarschen war [[Hauptkirche Sankt Petri (Hamburg)|St. Petri]] in Hamburg. 1474 machte [[Erich (Schaumburg)|Graf Erich von Schauenburg]] den Hamburger Franziskanern des [[Marien-Magdalenen-Kloster (Hamburg)|Maria-Magdalenen-Klosters]] am heutigen [[Adolphsplatz]] zu seinem Regierungsantritt einen Hof in Ottensen zum Geschenk, dessen Kapelle im Lauf der Zeit außer Klosterbrüdern auch der Bevölkerung als Andachtsstätte zur Verfügung gestanden haben mag. Ebenso nah liegt die Annahme, dass dort auch Bestattungen vorgenommen wurden, seit im Pestjahr 1537 mit tausenden Todesopfern sich der Hamburger Rat gezwungen sah, vor dem [[Millerntor]] einen neuen Armenfriedhof zu eröffnen, der mangels Akzeptanz der Bevölkerung jedoch alsbald wieder geschlossen wurde. Inzwischen hatte sich in Hamburg die Reformation durchgesetzt und das Maria-Magdalena-Kloster sich aufgelöst. Die Salvatoriskirche, zu der die Ottenser Kapelle 1547/48 erweitert wurde, und den für dieselbe Zeit als Pastor in Ottensen bezeugten Rumond Walther wird man deshalb ebenfalls bereits für lutherisch zu halten haben.<ref>[[Friedrich Hammer (Theologe)]]: ''St. Gangolfus. Hintergründe zur Geschichte einer Hamburger Glocke''. Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte 76 (1990) S. 169–182 [https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN504014935_0760 Hamburger Kulturgut Digital] S. 176 ff.</ref> |
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Als Folge des [[Preußisch-Dänischer Krieg|Preußisch-Dänischen Kriegs]] ([[1864]]) wurde es [[1866]] Teil der [[preußisch|preußischen]] Provinz [[Schleswig-Holstein]]. |
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1528 hatte Ottensen bereits 500 Einwohner, während 1548 für Altona nur 5 Häuser belegt sind. 1567 siedelten sich niederländische Protestanten an, Flüchtlinge vor der spanisch-habsburgischen Gegenreformation. |
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In der Folge entwickelte sich Ottensen zu einem bedeutenden Industriestandort Norddeutschlands, nicht zuletzt, weil es seit [[1867]] im Wirtschaftsgebiet des [[Deutscher Zollverein|Deutschen Zollvereins]] lag, Altona und Hamburg jedoch nicht. Innerhalb von 60 Jahren stieg die Einwohnerzahl um das 16fache an: Wohnten [[1840]] noch 2.411 Einwohner in Ottensen, waren es [[1900]] bereits 37.738. |
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Ottensen war lange Zeit ein Bauern- und Handwerkerdorf, das, nachdem der Landesherr [[Otto V. (Schaumburg)|Graf Otto von Schaumburg]] 1640 ohne Nachkommen verstorben war, 1647 mit der Grafschaft [[Holstein-Pinneberg]] als Lehen des Heiligen Römischen Reiches zum [[Herzogtum Holstein]] und damit unter die Herrschaft der [[Dänischer Gesamtstaat|dänischen Krone]] kam. Diese förderte aber das auf der Ottenser Flurmark entstandene Altona. Sie verlieh Altona 1664 Stadtrechte<ref>Siehe die [[s:Stadtrecht für Altona|Stadtrechte auf Wikisource]]</ref> und sorgte nach der [[Einäscherung von Altona|Einäscherung der Stadt]] durch schwedische Truppen im Jahr 1713 für Wiederaufbau und Ausbau durch den königlichen Oberpräsidenten [[Christian Detlev von Reventlow (1671–1738)]]. |
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Von der [[Zollgrenze]] zu Altona profitierte auch [[Bahrenfeld]]. Ottensen und [[Neumühlen]] bildeten ab [[1867]] den [[Stadtkreis]] Altona, wurden [[1871]] zur Stadt ''Ottensen-Neumühlen'', gingen jedoch bereits [[1889]] als Stadtteile an Altona und wurden [[1938]], mit dem [[Groß-Hamburg-Gesetz|Ende der Altonaer Selbständigkeit]], Teil der Stadt Hamburg. |
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Noch bevor in Altona 1742 mit dem Bau der Hauptkirche [[St. Trinitatis (Altona)|Sankt Trinitatis]] begonnen wurde, ersetzte man in Ottensen von 1735 bis 1738 die Salvatoriskirche durch einen Neubau, die nach dem seit 1730 regierenden König [[Christian VI. (Dänemark und Norwegen)]] benannte [[Christianskirche (Ottensen)|Christianskirche]]. |
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1992 machte Ottensen international Schlagzeilen, als auf den Überresten eines von den [[Nationalsozialismus|Nazis]] zerstörten [[jüdischer Friedhof|jüdischen Friedhofs]] ein Einkaufszentrum ("Mercado") erbaut wurde. Die Auseinandersetzung wurde schließlich mit Hilfe eines Gutachtens des [[Jerusalem]]er [[Rabbiner|Oberrabbiners]] Itzchak Kolitz geschlichtet: Der Bau wurde nicht ausgeschachtet und die geplanten 400 Tiefgaragenstellplätze auf das Dach verlegt. Heute erinnert eine Gedenktafel im Inneren des EKZ an den Friedhof. |
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Ottensens Bebauungsgrenzen waren bis Anfang des 19. Jh. etwa die heutigen Straßen Am Felde im Osten, Bergiusstraße im Norden, Große Brunnenstraße im Westen und Elbchaussee im Süden. |
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== Name == |
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Der Name Ottensen leitet sich der Sage nach vom Ritter ''Otto von Bahren'' ab und bezeichnet den Ort, an dem sein Hof lag: wo Otto huste (mittelplattdeutsch für hausen) = Ottenhusen. Die Nachbarstadtteile [[Hamburg-Bahrenfeld|Bahrenfeld]] und [[Hamburg-Othmarschen|Othmarschen]] sollen sich ebenfalls von Otto von Bahren ableiten. |
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== Wandlung zum Industriestandort == |
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Ottensen ist jedoch auch unter dem Namen '''Mottenburg''' bekannt, der von vielen Ottensenern selbst verwendet wird. Über die Entstehung dieses Namens existieren rund 30 Varianten. Ab den [[1870er]] Jahren gehörte er zum allgemeinen Sprachgebrauch. Ottensen war Standort mehrerer [[Glasbläserei|Glasbläsereibetriebe]], und die Arbeiter dort litten als verbreitete Berufskrankheit, aber auch wegen der ungesunden Wohnverhältnisse häufig unter [[Tuberkulose]]; umgangssprachlich wurde diese Krankheit mit Sätzen wie "Der hat die Motten (auf der Lunge)" bezeichnet, woraus sich die Bezeichnung "Mottenburger" für Ottensener ableiten könnte. <br /> |
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Im Jahre 1853 wurde zwischen Ottensen und Altona eine [[Zollgrenze]] festgelegt,<ref>{{Webarchiv | url=http://www.hamburg.de/altona/schwere-jahre/ | wayback=20161213192113 | text=Hamburg.de Altonas schwere Jahre}}</ref> die entlang der späteren Haubachstraße verlief.<ref>{{Webarchiv | url=http://christian-terstegge.de/hamburg/karten_altona/files/1888_altona_450dpi.jpeg | wayback=20160731165948 | text=siehe Karte von Altona 1888}}</ref> |
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Die wahrscheinlichste Variante hängt mit der Gesangsposse ''Die Mottenburger'' zusammen, die der [[Kladderadatsch]]-Begründer [[David Kalisch]] Ende der [[1867]] Jahre schrieb. Er karikierte darin den als besonders korrupt geltenden Oberbürgermeister des [[Berlin-Charlottenburg|Berliner Bezirks Charlottenburg]], verlegte die Handlung jedoch ins fiktive ''Mottenburg'' - der erste schriftliche Hinweis auf dieses Wort. Das Lied über den "Tyrann von Mottenburg" fand in Ottensen bald Anwendung auf den damaligen Polizeipräfekten, das Stück selbst wurde in der Spielzeit [[1868]]/[[1869|69]] am Hamburger [[Thalia Theater]] aufgeführt. Die karikierten Verhältnisse darin erinnerten viele an die Kämpfe um Posten in der Verwaltung, die sich im Zuge der Stadtwerdung Ottensens [[1871]] abspielten. Am [[25. Juli]] [[1950]] wurde mit der Umbenennung der Hörmannstraße in Mottenburger Straße der Name im Stadtteil sichtbar verankert. Am [[19. Januar]] [[1976]] kam noch die Mottenburger [[Twete|Twiete]] als weiterer Straßenname hinzu. Das in unmittelbarer Nähe gelegene, ebenfalls 1976 eröffnete Zentrum für stadtteilbezogene Kultur- und Sozialarbeit heißt in Anlehnung daran "Die Motte". |
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Als Folge des [[Deutsch-Dänischer Krieg|Deutsch-Dänischen Kriegs]] (1864) wurde Ottensen 1866 Teil der [[preußisch]]en Provinz [[Schleswig-Holstein]]. |
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== Heutige Entwicklung == |
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In der Folge entwickelte sich Ottensen zu einem bedeutenden Industriestandort Norddeutschlands, nicht zuletzt, weil es seit 1867 im Wirtschaftsgebiet des [[Deutscher Zollverein|Deutschen Zollvereins]] lag, Altona und Hamburg jedoch nicht. Innerhalb von 60 Jahren stieg die Einwohnerzahl um das Sechzehnfache an: Wohnten 1840 noch 2.411 Einwohner in Ottensen, waren es 1900 bereits 37.738. Von der Zollgrenze zu Altona profitierte auch [[Bahrenfeld]]. |
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[[Bild:Ottenser Hauptstraße.jpg|right|200px|thumb|Der bahnhofsnahe Teil der Ottenser Hauptstraße]] |
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Das 1995 eröffnete ''Mercado'' ist ein viergeschossiges Einkaufszentrum, in dessen Mitte sich ca. 30 feste installierte Stände befinden, die einem Wochenmarkt nachempfunden sind. Außer den zentrentypischen Geschäften und Ladenketten befindet sich darin auch eine öffentliche [[Hamburger Öffentliche Bücherhalle|Bücherhalle]]. [http://www.txmx.de/mercado/1protest/ (Fotos von Protesten gegen den Bau des Mercado)] |
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[[Datei:Ottensen Partie b. d. Rolandsmühle mailed.jpg|mini|''Rolandsmühle'' um 1900]] |
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In den [[1960er|60er]] Jahren wurde die Ottensener Industrie zunehmend verlagert und Firmen meldeten Insolvenz an. Investitionen in neue Projekte, die die alten Wirtschaftsgrundlagen ersetzen konnten, blieben aus. Daher sank die Bevölkerungszahl, bis sich in den [[1980er|1980er Jahren]] erstmals eine Trendwende ergab. Mittlerweile hat der Stadtteil eine deutliche "Aufwertung" ([[Gentrifizierung|Gentrification]]) erfahren - vor allem, seitdem Ottensen vom rebellischen, multikulturellen Szenestadtteil der 70er zum heutigen, eher gediegenen, aber immer noch kulturell vielfältigen Stadtzentrum mit attraktiven Einkaufsmöglichkeiten geworden ist. Viele alte Häuser sind jetzt saniert, und die Wohnungen sehr begehrt, statt [[WG]]s finden sich zunehmend Mittelstands-Familien und Akademiker. Auch das Shopping- und Nachtleben hat sich in den letzten Jahren sehr gewandelt und ist zu einem Publikumsmagneten geworden, so dass jetzt Besucher aus dem ganzen Hamburger Stadtgebiet kommen. Bemerkenswert ist, dass Ottensen trotz der Vielfalt der Nationalitäten innerhalb seiner Bevölkerung nicht zu den sozialen Brennpunkten Hamburgs zählt, sondern als lebendiger und sehr beliebter Stadtteil weiterhin von dem mit ihm verbundenen positiven Bild profitiert. Dennoch gibt es auch hier soziale Spannungen, etwa mit den [[Punk]]s und [[Bauwagenplatz]]bewohnern, die dort auch leben oder lebten. |
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Im 19. Jahrhundert wurde Ottensen zum Industriestandort. Zahlreiche Fabriken entstanden in der Zeit der [[Industrialisierung]]. 1898 nahm die [[Ottensener Industriebahn]] ihren Betrieb auf, bis 1945 entstand dazu ein ausgedehntes Schienennetz auf den Ottensener Straßen mit zuletzt ca. 70 bis 80 Anschlussstellen.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.industriebahn-ottensen.de/plan.htm | wayback=20180829024612 | text=Plan der Gleisanlagen der Ottensener Industriebahn um 1945, abgerufen am 19. August 2019}}</ref> Ottensener Betriebe wie [[Zeisehallen|Zeise]], [[Menck & Hambrock]] und das Gewerbegebiet Bahrenfeld erhielten einen Anschluss an das Eisenbahnnetz.<ref>E. von Dücker, Hans-Kai Möller: Ottensen – Zur Geschichte eines Stadtteils, Ausstellung Altonaer Museum 1983</ref> Sielbaumaßnahmen erzwangen ab 1977 jedoch zunehmend die Entfernung der in die Straßen eingelassenen Schienen. Teilweise wurden die betroffenen Anschlüsse noch vom [[Übergabegruppe|Übergabebahnhof]] Borselstraße aus mit [[Straßenroller]]n bedient. Durch den Wegfall der größeren Industriebetriebe im südlichen Ottensen wurde der Bahn jedoch generell die Existenzgrundlage genommen und zum 30. September 1981 die Stilllegung durchgeführt. |
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== Politik == |
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Bei den Wahlen zur [[Hamburgische Bürgerschaft|Hamburgischen Bürgerschaft]] [[2004]] entfielen in Ottensen auf die [[CDU]] 25,3%, auf die [[SPD]] 32,3% und die [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]] 32,6% der abgegebenen gültigen Stimmen. |
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Ab 1867 bildeten die Stadt Altona sowie Ottensen und das diesem zuvor angegliederte [[Neumühlen]] den [[Stadtkreis (Deutschland)|Stadtkreis]] Altona. Aus Ottensen und Neumühlen wurde am 25. Oktober 1871 die ''Stadt Ottensen'' per kaiserlichem Erlass gebildet. Nachdem 1888 Altona und Hamburg dem Zollgebiet des Deutschen Reiches beitraten, fielen die Zollvorteile für Ottensen weg. Die Stadtverwaltung sah sich gezwungen, sich Altona anzuschließen und wurde am 1. Juli 1889 in die Stadt Altona eingemeindet.<ref>Amtsblatt der Regierung in Schleswig 1871, S. 309 [http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11033524_00359.html Digitalisat]</ref> Diese wurde 1938, mit dem [[Groß-Hamburg-Gesetz|Ende der Altonaer Selbständigkeit]], Teil der neuen Einheitsgemeinde Hansestadt Hamburg.<ref>{{Literatur |Autor= |Titel=Amtsblatt der Regierung in Schleswig: 1875 |Ort=Schleswig |Datum=1875-02-13 |Seiten=41 |Online={{Google Buch|BuchID=Ix1oAAAAcAAJ |Seite=41 |KeinText=ja |Linktext=Digitalisat}}}}</ref> |
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<!-- === Gemeinderat === --> |
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<!-- === Wappen === --> |
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Die Stadt Ottensen und auch der Altonaer Stadtteil Ottensen wurde von den Straßen Museumstraße, Präsident-Krahn-Straße, Harkortstraße, Kieler Straße im Osten, Rangierbahnhof Langenfelde, Am Winsberg und Rondenbarg im Norden und Bornkampsweg, Mendelsohnstraße, Woyrschweg, Friesenweg, Griegstraße, Bernadottestraße, Hohenzollernring im Westen umfasst. |
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Das [[Groß-Hamburg-Gesetz]] von 1937 schuf völlig neue Verwaltungsgrenzen. Die 10 Hamburger Kreise (heute 7 Bezirke) waren in 110 Bezirke (heute 104 Stadtteile) mit insgesamt 178 Ortsteilen unterteilt. Die neuen Ortsteile entsprachen dem Sitz der NSDAP-Ortsgruppen. Ottensen wurde in 5 Ortsteile aufgeteilt, verlor den nördlichen Ortsteil Bornkamp an den militärisch geprägten Bezirk Bahrenfeld und bestand nun aus den vier Ortsteilen ''Koch Büddig'' im Westen (heute Rathenaupark), ''Lobusch'' im Süden, ''Trommer'' im Zentrum (heute Friedensallee) und ''Schlageter'' im Norden (heute Stresemannstraße, vormals Karl Marx Straße bzw. Kreuzweg).<ref>[https://www.hamburg.de/clp/dabeigewesene-dokumente/clp1/ns-dabeigewesene/onepage.php?BIOID=441&strasse=4639&qR=N NSDAP Ortsgruppen des Kreises VII Hamburg-Altona]</ref> Besonders symbolhaft und provokant hierbei war die Benennung der drei linksgerichteten Arbeiter-Ortsteile nach sogenannten „[[Blutzeuge (Nationalsozialismus)|Blutzeugen]] der Bewegung“.<ref>Die beiden SA-Leute Heinrich Koch und Peter Büddig waren am 17. Juli 1932, dem [[Altonaer Blutsonntag]], der SA-Mann Emil Trommer am 17. März 1933 in der Nähe der Paul-Roosen-Straße durch Schüsse zu Tode gekommen. [[Albert Leo Schlageter]] war während der [[Ruhrbesetzung]] 1923 wegen Sprengstoffanschlägen zum Tode verurteilt und hingerichtet worden.</ref> |
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Durch die Bezirksverwaltungsreform von 1949 bis 1951, die die Stadtteilgrenzen von Bahrenfeld, Ottensen und Altona-Nord dem Verlauf der Eisenbahngleise anpasste, verlor Ottensen dann auch noch das Gebiet nördlich des Bahndamms. |
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== Ortsbezeichnungen == |
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Ottensen ist seit den 1870er Jahren auch unter dem Namen '''Mottenburg''' verbreitet geläufig. Über die Entstehung dieses Namens existierten mehrere Varianten. Häufig wird dargestellt, dass Ottensen Standort mehrerer Industrie-, insbesondere [[Glasbläserei]]betriebe war und zugleich ungesunde Wohnverhältnisse hatte. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Glasarbeiters lag bei 35 Jahren, die eines Glasschleifers bei 33 Jahren. Diese Arbeiter litten unter der verbreiteten Berufskrankheit [[Tuberkulose]], die umgangssprachlich „die Motten“ genannt wurde: man hatte Löcher in der Lunge, wie ein von Motten zerfressenes Stück Stoff. Daraus leite sich die Bezeichnung „Mottenburger“ für die Ottenser ab. |
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Eine andere Variante hängt mit der Gesangsposse ''Die Mottenburger'' zusammen, die der [[Kladderadatsch]]-Begründer [[David Kalisch]] Ende 1867 schrieb. Er karikierte darin den als besonders korrupt geltenden Oberbürgermeister [[Berlin-Charlottenburg|Charlottenburgs]] (seit 1920 Berliner Ortsteil), verlegte die Handlung jedoch ins fiktive ''Mottenburg'' – der erste schriftliche Hinweis auf dieses Wort. Das Lied über den „Tyrann von Mottenburg“ fand in Ottensen bald Anwendung auf den damaligen Polizeipräfekten, das Stück selbst wurde in der Spielzeit 1868/69 am Hamburger [[Thalia Theater (Hamburg)|Thalia Theater]] aufgeführt. Die karikierten Verhältnisse darin erinnerten viele an die Kämpfe um Posten in der Verwaltung, die sich im Zuge der Stadtwerdung Ottensens 1871 abspielten. |
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Weitere Ursprünge könnten die damaligen Tuch- und Pelzlager in der Holländischen Reihe und die dort auftretenden Motten oder eine schlichte mittelalterliche [[Verballhornung]] des Namens Ottensen sein. Beide Varianten werden aber als weniger wahrscheinlich angenommen.<ref>[[Franklin Kopitzsch]], Daniel Tilgner (Hrsg.): ''Hamburg Lexikon.'' 4., aktualisierte und erweiterte Sonderausgabe. Ellert & Richter, Hamburg 2010, ISBN 978-3-8319-0373-3, S. 474.</ref> |
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Am 25. Juli 1950 wurde mit der Umbenennung der Hörmannstraße in Mottenburger Straße der Name im Stadtteil sichtbar verankert. Am 19. Januar 1976 kam noch die Mottenburger [[Twete|Twiete]] als weiterer Straßenname hinzu. Das in unmittelbarer Nähe gelegene, ebenfalls 1976 eröffnete Zentrum für stadtteilbezogene Kultur- und Sozialarbeit heißt in Anlehnung daran „Die Motte“. |
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== Jüngste Entwicklung == |
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In den 1960er Jahren wurde die Ottenser Industrie zunehmend verlagert und Firmen meldeten Insolvenz an. Investitionen in neue Projekte, die die alten Wirtschaftsgrundlagen hätten ersetzen können, blieben aus. Durch diesen [[industrieller Strukturwandel|Strukturwandel]] erlebte der Stadtteil einen Niedergang und die Bevölkerungszahl sank, bis sich in den 1980er Jahren erstmals eine Trendwende ergab. Der Stadtteil erfuhr eine deutliche Aufwertung ([[Gentrifizierung]]): Ottensen wandelte sich vom rebellischen, multikulturellen Einwandererviertel der 1970er Jahre zum Szenestadtteil der 1980er und in den 2000er Jahren zum eher gediegenen, aber immer noch kulturell vielfältigen Stadtzentrum mit attraktiven Einkaufsmöglichkeiten. Viele alte Häuser wurden saniert und die Wohnungen sehr begehrt, statt [[Wohngemeinschaft|WGs]] zogen mehrheitlich Mittelschichtsfamilien und Akademiker zu. Auch das Shopping- und Nachtleben hat sich in den letzten Jahren sehr gewandelt und ist zu einem Publikumsmagneten geworden, so dass jetzt Besucher aus anderen Stadtteilen Hamburgs kommen. |
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== Statistik == |
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(Quelle: <ref>[https://www.statistik-nord.de/fileadmin/Dokumente/NORD.regional/Stadtteil-Profile-HH_BJ-2023.pdf Hamburger Stadtteil-Profile: Berichtsjahr 2023]</ref>) |
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* Anteil der unter 18-Jährigen: 14,7 % (Hamburger Durchschnitt: 16,8 % (Dezember 2023)) |
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* Anteil der über 64-Jährigen: 15,5 % (Hamburger Durchschnitt: 17,8 % (Dezember 2023)) |
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* Ausländeranteil: 13,6 % (Hamburger Durchschnitt: 20,7 % (Dezember 2023)) |
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* Arbeitslosenquote: 5,1 % (Hamburger Durchschnitt: 6,2 % (Dezember 2023)) |
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Das durchschnittliche Einkommen je Steuerpflichtigen beträgt in Ottensen 51.131 Euro jährlich (2020), der Hamburger Gesamtdurchschnitt liegt bei 48.035 Euro. |
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== Politik == |
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Bei den Wahlen zur [[Hamburgische Bürgerschaft|Hamburgischen Bürgerschaft]] gehört Ottensen zum [[Wahlkreis Altona]]. Ergebnisse der Wahlen zur Hamburgischen Bürgerschaft: |
|||
{{Wahldiagramm |
|||
|AUSRICHTUNG = |
|||
|LAND = DE |
|||
|GUV = JA |
|||
|TITEL = Ergebnis der Bürgerschaftswahl 2025 in Ottensen (Landesstimmen) |
|||
|TITEL2 = |
|||
|JAHRALT = 2020 |
|||
|JAHRNEU = 2025 |
|||
|PARTEI1 = GRÜNE |
|||
|ERGEBNIS1 = 32.2 |
|||
|ERGEBNISALT1 = 38.1 |
|||
|PARTEI2 = SPD |
|||
|ERGEBNIS2 = 25.6 |
|||
|ERGEBNISALT2 = 26.0 |
|||
|PARTEI3 = LINKE |
|||
|ERGEBNIS3 = 22.0 |
|||
|ERGEBNISALT3 = 20.3 |
|||
|PARTEI4 = CDU |
|||
|ERGEBNIS4 = 8.7 |
|||
|ERGEBNISALT4 = 4.2 |
|||
|PARTEI5 = AFD |
|||
|ERGEBNIS5 = 2.6 |
|||
|ERGEBNISALT5 = 1.7 |
|||
|PARTEI6 = FDP |
|||
|ERGEBNIS6 = 1.7 |
|||
|ERGEBNISALT6 = 2.4 |
|||
|PARTEI7 = Sonst. |
|||
|ERGEBNIS7 = 7.3 |
|||
|ERGEBNISALT7 = 7.3 |
|||
}} |
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{| class="wikitable" |
|||
|- |
|||
| |
|||
! [[Bündnis 90/Die Grünen Hamburg|Grüne]]{{FN|1)}} |
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! [[SPD Hamburg|SPD]] |
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! [[Die Linke Hamburg|Linke]]{{FN|2)}} |
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! [[CDU Hamburg|CDU]] |
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! [[AfD Hamburg|AfD]] |
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! [[FDP Hamburg|FDP]] |
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! Sonstige |
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! [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2025|2025]]<ref>https://www.wahlen-hamburg.de/B%C3%BCrgerschaftswahl_2025/ergebnisse_stadtteil_2-03-211.html</ref> |
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| '''32,2 %''' |
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! [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2020|2020]]<ref>https://www.statistik-nord.de/fileadmin/Dokumente/Wahlen/Hamburg/B%C3%BCrgerschaftswahlen/2020/endgueltig/Bue_e_006-001-2020-Hamburg-Stadtteilergebnisse.pdf</ref> |
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| '''38,1 %''' |
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! [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2015|2015]]<ref>http://www.statistik-nord.de/fileadmin/maps/election_2015_hh_bue_e/index.html</ref> |
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| 25,9 % |
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| '''37,7 %''' |
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| 19,7 % |
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! [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2011|2011]] |
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| '''48,6 %''' |
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! [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2008|2008]] |
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! [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2004|2004]] |
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! [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2001|2001]] |
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! [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 1997|1997]] |
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! [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 1993|1993]] |
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{{FNBox| |
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{{FNZ|1)|Bis 2011 als GAL.}} |
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{{FNZ|2)|1997 und 2001 als [[Partei des Demokratischen Sozialismus|PDS]].}} |
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{{FNZ|3)|Darunter 10,4 % für die [[Partei Rechtsstaatlicher Offensive|Schill-Partei]] und 7,2 % für den [[Regenbogen - Für eine neue Linke|Regenbogen]].}}}} |
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Bei den Wahlen der [[Bezirksversammlung]] bildet der Stadtteil den gleichnamigen Wahlkreis Ottensen. Bei Bundestagswahlen zählt Ottensen zum [[Bundestagswahlkreis Hamburg-Altona]]. |
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== Kultur und Sehenswürdigkeiten == |
== Kultur und Sehenswürdigkeiten == |
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[[Datei:Direktion Altona Front Museumstr.JPG|mini|Ehemaliges Eisenbahn-Direktionsgebäude an der Museumstraße]] |
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[[Bild:Hermes Gebaeude Hamburg Germany korr.jpg|right|200px|thumb|Euler Hermes Gebäude]] |
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[[Datei:Hermes Gebaeude Hamburg Germany korr.jpg|mini|[[Euler-Hermes-Hochhaus]]]] |
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<!-- === Theater === --> |
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<!-- === Museen === --> |
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<!-- === Musik === --> |
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<!-- z.B. Orchester, Chöre, Vereine etc. --> |
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=== Bauwerke === |
=== Bauwerke === |
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* Gebäude der ehemaligen [[Königliche Eisenbahndirektion Altona|Königlichen Eisenbahndirektion Altona]] und deren Rechtsnachfolger an der Kaiserstraße (heute ''Museumstraße''), fertiggestellt am 16. Oktober 1895.<ref>{{Webarchiv | url=http://eisenbahn-kurier.de/images/stories/2-dierk-seine-bilder/Altona1.jpg | wayback=20150325045927 | text=Historisches Bild der Eisenbahndirektion}}</ref> |
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* Das von den Architekten [[Raabe & Wöhlecke]] entworfene [[Lankenaustift]]. |
* Das von den Architekten [[Raabe & Wöhlecke]] entworfene [[Lankenaustift]]. |
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* Das vom Altonaer Bausenator [[Gustav Oelsner]] entworfene ''Berufsschulzentrum'' (dessen Aula als [[Altonaer Theater]] genutzt wird) und |
* Das vom Altonaer Bausenator [[Gustav Oelsner]] im Bauhausstil entworfene ''Berufsschulzentrum'' (dessen Aula als [[Altonaer Theater]] genutzt wird) und |
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* das [[Altonaer Museum]], beide am ''Platz der Republik'' |
* das [[Altonaer Museum]], beide am ''Platz der Republik''. |
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* Die [[Christianskirche (Ottensen)|Christianskirche]]: |
* Die [[Christianskirche (Ottensen)|Christianskirche]]: Auf dem angrenzenden Kirchhof liegt der deutsche Dichter [[Friedrich Gottlieb Klopstock|Klopstock]] begraben. |
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* Das 22-geschossige [[Euler-Hermes-Hochhaus|Euler-Hermes]]-Bürohochhaus mit einem markant gerundeten Baukörper in der Nähe des S-Bahnhofs Bahrenfeld (erbaut 1977–1981; Architekt: [[Titus Felixmüller]]). Es wurde 2022 abgerissen und durch einen Neubau nördlich der S-Bahn ersetzt.<ref>Welt.de: {{Internetquelle | url=https://www.welt.de/regionales/hamburg/article176825829/Kreditversicherer-Euler-Hermes-baut-neue-Firmenzentrale-in-Altona.html | titel=Altona die Treue gehalten | abruf=2019-09-25}}</ref> |
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* Das 22geschossige, gewölbte [[Euler Hermes Kreditversicherung|Hermes]]-Bürohochhaus am S-Bahnhof Bahrenfeld (erbaut 1977-1981; Architekt: [[Titus Felixmüller]]). |
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* Die von dem [[Johannes Otzen|Otzen-Schüler]] Fernando Lorenzen 1898 errichtete [[Kreuzkirche (Ottensen)|Kreuzkirche]] |
* Die von dem [[Johannes Otzen|Otzen-Schüler]] Fernando Lorenzen 1898 errichtete [[Kreuzkirche (Ottensen)|Kreuzkirche]]. |
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* Das unter Mitwirkung von [[Friedensreich Hundertwasser]] gestaltete [[Stadtcafé Ottensen]] an der Behringstraße (Nach Umbau und zwischenzeitlicher Wiedereröffnung seit 1. Januar 2019 geschlossen). |
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<!-- * Das '''Altonaer Rathaus''' (ehemaliger Bahnhof von Altona) steht in Altona-Altstadt, |
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* An der Ecke Nöltingstraße / Am Born wurde ein alter Bagger der 1868 in Ottensen gegründeten Firma [[Menck & Hambrock]] aufgestellt, der als „Menckmal“ an die bedeutende metallindustrielle Vergangenheit Ottensens erinnert; vergleichbare Denkmäler der Industriegeschichte finden sich im Eingangsbereich zu den [[Zeise Kinos]] an der Friedensallee (Schiffsschraube) und über dem Einlass in das Veranstaltungszentrum ''[[Fabrik (Hamburg)|Fabrik]]'' an der Barnerstraße (Lastkran). |
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* der '''Stuhlmannbrunnen''' auch. --> |
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* In der ehemaligen ''Drahtstiftefabrik Feldtmann'' (Zeißstraße 28) befindet sich seit 1987 das [[Stadtteilarchiv Ottensen]]. |
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<!-- === Parks === --> |
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* Die [[Osterkirche (Hamburg-Ottensen)|Osterkirche]]. |
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<!-- === Naturdenkmäler === --> |
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* Der [[Friedhof Bernadottestraße]]. |
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<!-- === Regelmäßige Veranstaltungen === --> |
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<!-- === Kulinarische Spezialitäten === --> |
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=== Theater === |
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== Wirtschaft und Infrastruktur == |
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* Das [[Altonaer Theater]] in der Museumstraße 17 neben dem Altonaer Museum hat sich auf die Inszenierung von klassischer bis moderner Literatur spezialisiert. Bücher wie ''Die Vermessung der Welt'' oder ''Herr Lehmann'' werden auf die Bühne gebracht. |
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Im Jahr [[2005]] betrug die [[Arbeitslosenquote]] 6,9%. |
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* In der Gaußstraße befindet sich die Spielstätte „Gauss“ des [[Thalia Theater (Hamburg)|Thalia Theaters]]. |
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* [[Monsun theater|Monsun-Theater]] in der Friedensallee |
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* Das Hoftheater Ottensen / Kindertheater Wackelzahn befindet sich im Hinterhof der Abbestraße und hat sich auf Inszenierungen von Märchen und Präventionstheater spezialisiert. |
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=== Kinos === |
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Ottensen verfügt über 2.272 Wohngebäude. Die durchschnittliche Größe einer Wohnung beträgt 65,7 [[Quadratmeter|m²]], die Wohnfläche je Einwohner 36,2 [[Quadratmeter|m²]]. Mit 1.473 [[Sozialwohnung]]en steht Ottensen im Bezirk [[Hamburg-Altona|Altona]] an zweiter Stelle hinter dem Stadtteil [[Altona-Altstadt]]. |
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* [[Lichtmeß-Kino]] |
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<!-- === Ansässige Unternehmen === --> |
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* [[Zeise Kinos]] |
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<!-- === Medien === --> |
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<!-- === Öffentliche Einrichtungen === --> |
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<!-- z.B. Behörden, Institutionen, Körperschaften etc. --> |
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<!-- === Bildung === --> |
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<!-- z.B. Universitäten, Fachhochschulen, Schulen etc. --> |
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Ottensen verfügt über 32 [[Kindergarten|Kindergärten]] sowie 9 [[Schule]]n, die im Jahr [[2005]] von 2.265 Schülern besucht werden. |
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== |
== Wirtschaft und Verkehr == |
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[[Datei:Ottenser Hauptstraße.jpg|mini|Der bahnhofsnahe Teil der Ottenser Hauptstraße]] |
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*[[Johann Rist]] ([[1607]]-[[1667]]), Prediger und Barockdichter |
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*[[Friedrich Gottlieb Klopstock]] ([[1724]]-[[1803]]), deutscher Dichter |
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*[[Max Brauer]] ([[1887]]-[[1972]]), [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|sozialdemokratischer]] Oberbürgermeister von [[Hamburg-Altona|Altona/Elbe]] und später [[Erster Bürgermeister]] von [[Hamburg]] |
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*[[Tine Wittler]] (* [[1973]]) Autorin, die in Ottensen lebt und auch ihre Romane dort spielen lässt |
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*[[Hannelore Hoger]] (* [[1942]]) Schauspielerin, die in Ottensen lebt |
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*[[Simone Klages]] (* [[1956]]) Kinderbuchautorin & Illustratorin, lebt und arbeitet in Hamburg-Ottensen |
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<!-- === Ehrenbürger === --> |
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<!-- === Söhne und Töchter der Stadt === --> |
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<!-- == Literatur == --> |
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Im Jahr 2022 betrug die [[Arbeitslosenquote]] 4,7 %. Ottensen verfügt über 2.424 Wohngebäude. Die durchschnittliche Größe einer Wohnung beträgt 70,6 [[Quadratmeter|m²]], die Wohnfläche je Einwohner 39,6 [[Quadratmeter|m²]]. Der Anteil an [[Sozialer Wohnungsbau in Deutschland|Sozialwohnungen]] in Ottensen liegt bei 3,2 % (637 Einheiten).<ref>[https://region.statistik-nord.de/detail/1010000011000000000/2/0/227700/ Website Statistik Nord, abgerufen am 4. Dezember 2023.]</ref> |
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== Sonstiges == |
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<!-- Erwähnenswert ist das von einer semistaatlichen Unternehmensgruppe (LBK Hamburg) unterhaltene [http://www.ak-altona.lbk-hh.de/ Allgemeine Krankenhaus Altona], welches als sehr nah an der [[Bundesautobahn 7|Autobahn A7]] gelegenes Klinikum der Maximalversorgung eine sehr wichtige Rolle in der hospitalen Versorgung Hamburgs und des Kreises Pinneberg in Schleswig-Holstein spielt. Das AKA liegt dicke in Othmarschen - Grenze ist die Griegstraße --> |
|||
Erwähnenswert ist das [http://www.akkev.de/ Kinderkrankenhaus Altona], getragen vom "''Verein Altonaer Kinderkrankenhaus von 1859 e.V.''", als eine von zwei Kinderkliniken in Hamburg eine bekannte Adresse im Hamburger Gesundheitswesen. |
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Ebenfalls im Westen Ottensens liegt die [[Adolf-Jäger-Kampfbahn]], seit [[1909]] Spielstätte des traditionsreichen Fußballclubs [[Altonaer FC von 1893|Altona 93]]. |
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== |
=== Mercado === |
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Das ''Mercado'' (spanischer Begriff für Markt/Wochenmarkt) ist ein Einkaufszentrum im Besitz der [[Union Investment]].<ref>[http://www.abendblatt.de/wirtschaft/article1165307/Mercado-wechselt-den-Eigentuemer.html Mercado wechselt den Eigentümer]. Hamburger Abendblatt vom 2. September 2009</ref><br /> |
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*Förderkreis "Ottensen-Chronik" e.V. (Hg.): Ottensen-Chronik. Hamburg 2002 (3. Auflage) (Selbstverlag). |
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Inklusive des Untergeschosses und der zuoberst gelegenen Parkplatzfläche hat das Gebäude fünf übereinanderliegende Ebenen. Auf der ebenerdigen Zugangsfläche befinden sich mittig auf einer Fläche von 900 m² etwa 30 fest installierte Stände die zusammen einen Wochenmarkt-Charakter haben. Um diese Anlage herum sind sich auf einer Fläche von insgesamt 23.000 m² etwa 40 weitere Geschäfte und Restaurantbetriebe. Das Mercado wurde am 5. Oktober 1995 eröffnet. Drei Jahre später wurde darin eine [[Hamburger Öffentliche Bücherhallen|öffentliche Bücherhalle]] auf einer Fläche von 1.200 m² eingerichtet. |
|||
*Ina Lorenz/Jörg Berkemann: Streitfall jüdischer Friedhof Ottensen. Wie lange dauert Ewigkeit. 2 Bde., Hamburg 1995 (Dölling und Galitz) ISBN 3-926174-67-6 |
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*Stadtteilarchiv Ottensen (Hg.): Schauplatz Ottensen. Geschichte und Geschichten der Ottenser Plätze. Hamburg-Altona 2003 (Selbstverlag) ISBN 3-9808925-1-4 |
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=== Alter jüdischer Friedhof === |
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==Weblinks== |
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{{Hauptartikel|Jüdischer Friedhof Ottensen}} |
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* [http://fhh1.hamburg.de/fhh/behoerden/behoerde_fuer_inneres/statistisches_landesamt/profile/ottensen.htm Stadtteil Statistik] |
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[[Datei:Jew cemetery Altona Hamburg (Mercado) 1.jpg|mini|Gedenktafeln im Untergeschoss für die hier vormals bestatteten Toten]] |
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* [http://www.stadtteilarchiv-ottensen.de/ Stadtteil-Geschichtswerkstatt] |
|||
* [http://www.ottensen.de/ Stadtteilseite von Ottensen] |
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Bei den Ausschachtungsarbeiten für das Mercado kam es Ende 1991 und 1992 zu Protesten strenggläubiger Juden unter Führung der Atra Kadisha, die sich für die Erhaltung [[Jüdischer Friedhof|jüdischer Friedhöfe]] einsetzt. Seit 1663 hatte hier ein jüdischer Friedhof bestanden, die letzte Beisetzung 1934 stattgefunden. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] hatte sich der [[Nationalsozialismus|Nazi-Staat]] des Geländes bemächtigt und darauf 1939 und 1942 zwei [[Luftschutzbunker]] errichtet. [[Mazewa|Grabsteine]] und Gebeine, auf die man während des Baus stieß, waren auf den [[Jüdischer Friedhof in Hamburg-Ohlsdorf|Jüdischen Friedhof Ohlsdorf]] umgebettet worden, darunter das Grab des Bankiers [[Salomon Heine]], des Onkels von [[Heinrich Heine]]. Da eine Wiederherstellung des Friedhofs nach dem Krieg unmöglich schien, war das Gelände nach einem Rückerstattungsverfahren 1950 von der [[Jewish Trust Corporation]] und der Jüdischen Gemeinde an den [[Hertie Waren- und Kaufhaus|Hertie-Konzern]] verkauft worden, der dort 1952/53 ein Kaufhaus errichtete. |
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* [http://www.diemotte.de/ Jugendkulturzentrum Die Motte] |
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* [http://www.rettungswache-ottensen.de Die Rettungswache in Ottensen] |
|||
1988 wurde das Gelände abermals verkauft und das Kaufhaus später abgerissen. Atra Kadisha brachte nun die Bauarbeiten zum Stillstand und forderte die Rückgabe des Geländes an die jüdische Gemeinde: ein jüdischer Friedhof sei unantastbar.<ref>[http://www.zeit.de/1992/12/die-schnell-verkaufte-ewigkeit?page=all Alexander Jung, Die Zeit vom 13. März 1992.]</ref> Der von den Beteiligten als Gutachter zugezogene Jerusalemer [[Oberrabbiner]] [[Itzchak Kolitz]] entschied, das Erdreich müsse unangetastet bleiben, wo noch Gräber und Gebeine vorhanden oder zu vermuten seien; diese seien durch eine Betonplatte zu schützen, auf der gebaut werden könne. So wurde unter fortdauernder rabbinischer Baubeaufsichtigung verfahren. Die geplante Tiefgarage wurde nicht ausgeführt; stattdessen wurden 400 Stellplätze auf dem Dach geschaffen. [[Gedenktafel]]n am Treppenabgang informieren über die Geschichte des Jüdischen Friedhofs Ottensen, nennen die Namen von insgesamt 4.500 dort bestatteten Toten und lassen Raum für weitere Namen, die künftig noch ermittelt werden könnten.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.gedenkstaetten-in-hamburg.de/page.php?id=20 | wayback=20130302155037 | text=Archivierte Kopie}} abgerufen am 9. Januar 2011</ref> |
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* [http://www.lessingtunnel.de Initiative für die Sanierung des Lessingtunnels] |
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[[Datei:H-Haus Verwaltung Alter Haupteingang 06 opt.jpg|mini|Kinderkrankenhaus Altona (2016)]] |
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=== Ansässige Unternehmen === |
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* [[Berufsgenossenschaft Verkehrswirtschaft Post-Logistik Telekommunikation]], ehemalige [[Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen]] |
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* [[Carlsen Verlag]] |
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* DB Services Nord GmbH und andere DB-Dienststellen, DWI Grundbesitz im Gebäude der vormaligen [[Reichsbahndirektion Hamburg|Eisenbahndirektion Altona]] |
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* [[Hörbuch Hamburg|Hörbuch Hamburg Verlag]] |
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* [[KSPG|Kolbenschmidt]] (2010 geschlossen) |
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* [[Leonhardt & Blumberg|Reederei Leonhardt & Blumberg]] |
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* [[Scholz & Friends]] |
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* [[SinnerSchrader AG]] |
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* [[Theodor Zeise (Unternehmen)|Theodor Zeise Schiffsschraubenfabrik]] (1868–1979) |
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=== Verkehrskonzepte === |
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Nachdem der [[Verkehrsversuch]] ''Ottensen macht Platz'' vom Verwaltungsgericht Hamburg beanstandet worden war,<ref>[https://hamburgize.blogspot.com/2020/01/verkehrsversuch-in-hamburg-schwerer.html ''Hamburg: Schwerer Rückschlag für Verkehrsversuch „Ottensen macht Platz“''] 28. Januar 2020.</ref> beschloss die Bezirksversammlung Altona am 25. Mai 2022 das Verkehrskonzept „freiRaum Ottensen - das autoarme Quartier“.<ref>Bezirk Altona: [https://www.hamburg.de/altona/freiraumottensen/16247520/beschluss-verkehrskonzept-bezirksversammlung-altona/ ''Vorzugsvariante überzeugt Politik: Bezirksversammlung Altona beschließt das Verkehrskonzept.'']</ref> |
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== Öffentliche Einrichtungen == |
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=== Krankenhäuser === |
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Das [[Altonaer Kinderkrankenhaus]] wurde lange ausschließlich vom „''Verein Altonaer Kinderkrankenhaus von 1859 e. V.''“ getragen, seit 2006 gehört es zum [[Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf]]. |
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[[Datei:Rudolf Steiner Schule Altona.jpg|mini|Rudolf-Steiner-Schule Altona]] |
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=== Bildung === |
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Ottensen verfügt über 35 Kindergärten. |
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* Grundschulen: Schule Bahrenfelder Straße, Schule Rothestraße, Bugenhagenschule Ottensen |
|||
* Staatliche Gewerbeschule Energietechnik (G10) |
|||
Im Jahr 2021 besuchten insgesamt 1.635 Schülern folgende weiterführende Schulen<ref> [https://region.statistik-nord.de/detail/0000010000000000000/2/1716/227700/ Statistikamt Nord Regionaldaten für Ottensen]</ref>: |
|||
* Stadtteilschulen: [[Max-Brauer-Schule]], Rudolf-Steiner-Schule Altona |
|||
* [[Gymnasium Altona]] |
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== Veranstaltungen == |
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Zu den regelmäßigen Veranstaltungen in Ottensen gehört die ''[[altonale]]'', ein zweiwöchiges Kultur- und Straßenfest mit bis zu 600.000 Besuchern. |
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== Persönlichkeiten == |
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=== Söhne und Töchter der Stadt === |
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<!-- ALPHABETISCHE Sortierung --> |
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* [[Max Brauer]] (1887–1973), [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|sozialdemokratischer]] Oberbürgermeister von [[Hamburg-Altona|Altona/Elbe]] und später [[Erster Bürgermeister]] von [[Hamburg]] |
|||
* [[Hans Bunge-Ottensen]] (1899–1983), Maler, Buchkünstler und Schnitzer |
|||
* [[Eric Maxim Choupo-Moting]] (* 1989), deutsch-kamerunischer Fußballspieler |
|||
* [[Fritz Eisenhuth]] (1912–1991), Agrarwissenschaftler und Hochschullehrer |
|||
* [[Otto Ernst (Schriftsteller)|Otto Ernst]] (1862–1926), Schriftsteller |
|||
* [[Carl Günther (Sänger, 1885)|Carl Günther]] (1885–1958), Opernsänger |
|||
* [[Otto Kähler (Rechtsanwalt)|Otto Kähler]] (1875–1955), Rechtsanwalt, Notar und Rechtshistoriker |
|||
* [[August Kirch]] (1879–1959), Altonaer Senator bis 1933 und Bezirksamtsleiter ab 1945 |
|||
* [[Walter Koch (Maler, 1875)|Walter Koch]] (1875–1915), Maler, Grafiker und Innenarchitekt |
|||
* [[Brutus Molkenbuhr]] (1881–1959), Soldatenrat der Novemberrevolution |
|||
* [[Emil Puls]] (1877–1941), Fotograf |
|||
* [[Johann Rist]] (1607–1667), Prediger und Barockdichter |
|||
* [[Albrecht Roscher]] (1836–1860), Ostafrikaforscher |
|||
* [[Tanja Rübcke]] (* 1969), Schauspielerin und Musicaldarstellerin |
|||
* [[F. C. S. Schiller]] (1864–1937), Philosoph |
|||
* [[Alma Wartenberg]] (1871–1928), sozialdemokratische Politikerin und Frauenrechtlerin |
|||
* [[Max Weiss (Maler)|Max Weiss]] (1884–1954), Maler und Grafiker |
|||
=== Mit Ottensen verbunden === |
|||
* [[Fatih Akin]] (* 1973), Filmregisseur, dreht Teile seiner Filme häufig in Ottensen und lebt auch dort. |
|||
* [[Sebastian Bezzel]] (* 1971), deutscher Schauspieler, lebt in Ottensen<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.goldenekamera.de/tv/article226820109/Sebastian-Bezzel-Interview.html |titel=Interview: Sebastian Bezzel erklärt, warum der Eberhofer kein Rassist ist |werk=goldenekamera.de |hrsg=Funke Mediengruppe |datum=2019-08-19 |abruf=2020-10-13 |sprache=}}</ref> |
|||
* [[Wolf Biermann]] (* 1936), Liedermacher, lebt in Ottensen |
|||
* [[Moritz Bleibtreu]] (* 1971), Schauspieler, lebte bis 2008 in Ottensen |
|||
* [[Adam Bousdoukos]] (* 1974), deutscher Schauspieler griechischer Abstammung, besaß fast zehn Jahre lang das Restaurant ''Sotiris'' in Ottensen. |
|||
* [[Mathieu Carrière]] (* 1950), Schauspieler, lebt seit 2015 in einer Wohngemeinschaft in Ottensen |
|||
* [[Bülent Çelebi]] (* 1976), deutscher Musiker und Schauspieler |
|||
* [[Roger Cicero]] (1970–2016), Musiker, lebte lange in Ottensen |
|||
* [[Jan Delay]] (* 1976), deutscher Musiker, lebt in Ottensen |
|||
* [[Yared Dibaba]] (* 1969) ein deutscher Schauspieler, Moderator, Entertainer, Autor und Sänger, lebt in Ottensen |
|||
* [[Fabius (Sänger)|Fabius]] (* 1966), Schauspieler, Sänger, Musikproduzent, lebt seit fast 10 Jahren in Ottensen (''eingetragen im Mai 2010'') |
|||
* [[Peter Franke (Schauspieler)|Peter Franke]] (* 1941), Schauspieler, lebt in Ottensen |
|||
* [[Steven Gätjen]] (* 1972), deutsch-amerikanischer Moderator, lebt in Ottensen<ref>[https://www.abendblatt.de/hamburg/persoenlich/article107848530/Steven-und-Andy-Gaetjen-Zwei-Brueder-auf-Sendung.html abendblatt.de]</ref> |
|||
* [[Johanna Christine Gehlen]] (* 1970), deutsche Schauspielerin, lebt in Ottensen<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hamburg_journal/Johanna-Gehlen-Schauspielerin-aus-Hamburg-Ottensen,hamj101044.html |titel=Johanna Gehlen: Schauspielerin aus Hamburg-Ottensen |werk=NDR.de |hrsg=Norddeutscher Rundfunk |datum= |abruf=2020-10-13 |sprache=de}}</ref> |
|||
* [[Steffen Hallaschka]] (* 1971), deutscher Hörfunk- und Fernsehmoderator, lebt in Ottensen |
|||
* [[Karl-Heinz von Hassel]] (1939–2016), Schauspieler, lebte in Ottensen |
|||
* [[Boris Herrmann (Segler)|Boris Herrmann]] (* 1981), deutscher Berufs-Segelsportler, lebte in Ottensen<ref>{{Internetquelle |autor=Michael Wendland |url=https://kloenschnack.de/nachrichten/boris-herrmanns-letztes-interview-vor-dem-start/ |titel=Boris Herrmanns letztes Interview vor dem Start |werk=Hamburger Klönschnack |hrsg=FUNKE Mediengruppe |datum=2023-10-27 |sprache=de |abruf=2024-08-22}}</ref> |
|||
* [[Hannelore Hoger]] (1942–2024), Schauspielerin, lebte zuletzt in Ottensen |
|||
* [[Fritz Honka]] (1935–1998), Serienmörder, lebte lange in Ottensen und beging dort seine Morde |
|||
* [[Sibel Kekilli]] (* 1980), deutsche Schauspielerin, lebt in Ottensen |
|||
* [[Simone Klages]] (* 1956), Kinderbuchautorin und Illustratorin, lebt und arbeitet in Ottensen |
|||
* [[Friedrich Gottlieb Klopstock]] (1724–1803), deutscher Dichter, in Ottensen beigesetzt |
|||
* [[Nanette Lehmann]] (1920–1999), Künstlerin, lebte eine Zeit lang in Ottensen |
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* [[Peter Lohmeyer]] (* 1962), Schauspieler, lebt in Ottensen |
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* [[Nina Petri]] (* 1963), Schauspielerin, lebt in Ottensen |
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* [[Bill Ramsey]] (1931–2021), Musiker, lebte ab 1991 in Ottensen |
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* [[Felix von Sassen]] (* 1979), deutscher Schauspieler, lebt in Ottensen |
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* [[Saša Stanišić]] (* 1978), aus Bosnien und Herzegowina stammender deutschsprachiger Schriftsteller<ref>{{Internetquelle |autor=Thomas Andre |url=https://www.abendblatt.de/kultur-live/buecher/article227116509/Sasa-Stanisic-auf-der-Shortlist-fuer-den-Buchpreis.html |titel=Hamburger Saša Stanišić auf der Shortlist für den Buchpreis |werk=abendblatt.de |hrsg= |datum=2017-09-19 |abruf=2020-01-08 |sprache=DE}}</ref> |
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* [[Oliver Tolmein]] (* 1961), Journalist und Rechtsanwalt, lebt und arbeitet in Ottensen. |
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* [[Sarah Wiener]] (* 1962), Fernsehköchin und Buchautorin, lebt in Ottensen |
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* [[Johannes Wimmer]] (* 1983), deutscher Mediziner und Fernsehmoderator<ref>{{Internetquelle |autor=Rike Schulz |url=https://www.mopo.de/hamburg/promi---show/hamburger-tv-arzt-erklaert-so-beugt-man-schlaganfall---alzheimer-vor-32341060 |titel=Hamburger TV-Arzt erklärt So beugt man Schlaganfall & Alzheimer vor |werk=mopo.de |hrsg=Morgenpost Verlag GmbH |datum=2019-04-08 |abruf=2020-01-08 |sprache=DE}}</ref> |
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* [[Tine Wittler]] (* 1973), Autorin, die in Ottensen lebt und auch ihre Romane dort spielen lässt |
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* [[Joachim Wolff (Schauspieler)|Joachim Wolff]] (1920–2000), Schauspieler, lebte in Ottensen |
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=== Bürgermeister === |
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* 1870–1873: F. J. C. Jürgens, Ortsvorsteher |
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* 1874–1884: [[Bleick Matthias Bleicken]], Bürgermeister |
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* 1884–1885: ? |
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* 1886–1889: [[Georg Wilhelm Harmsen]], Bürgermeister |
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== Sport == |
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Der Fußballverein [[FC Teutonia 05 Ottensen]] schaffte im Jahre 2017 den Aufstieg in die [[Fußball-Oberliga Hamburg|Oberliga Hamburg]], die fünfthöchste Spielklasse, und spielt seit der Saison 2020/21 in der vierten Spielklasse, der [[Fußball-Regionalliga Nord|Regionalliga Nord]]. |
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Heimspielstätte des Vereins ist der ''Gottfried-Tönsfeldt-Platz'' (auch ''Sportplatz Kreuzkirche'' genannt) in Hamburg-Ottensen mit ca. 1000 Plätzen. Um die Anforderungen der Regionalliga zu erfüllen, wechselte der Verein jedoch nach dem Aufstieg 2020 in das [[Stadion Hoheluft]] (8000 Plätze) nach [[Hamburg-Eppendorf]]. |
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Im Westen Ottensens liegt zudem die [[Adolf-Jäger-Kampfbahn]], die seit [[1909]] Spielstätte des traditionsreichen und 2020/21 ebenfalls in der vierten Liga antretenden Vereins [[Altonaer FC von 1893|Altona 93]] ist. |
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Der SC Ottensen ist im Stadtteil im Basketball bedeutsam. |
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TuS Ottensen von 1893 ist einer der ältesten Vereine von Ottensen. |
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An der Westseite des Altonaer Rathauses befanden sich kurzzeitig Tennisplätze. |
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== Siehe auch == |
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* [[Liste der Straßen und Plätze in Hamburg-Ottensen]] |
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* [[Liste der Kulturdenkmäler in Hamburg-Ottensen]] |
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* [[Liste der Stolpersteine in Hamburg-Ottensen]] |
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== Literatur == |
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* Förderkreis „Ottensen-Chronik“ e. V. (Hrsg.): ''Ottensen-Chronik.'' Hamburg 2002 (3. Auflage) (Selbstverlag). |
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* [[Ina Lorenz]]/Jörg Berkemann: ''Streitfall jüdischer Friedhof Ottensen. Wie lange dauert Ewigkeit.'' Zwei Bände, Dölling und Galitz, Hamburg 1995, ISBN 3-926174-67-6. |
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* [[Stadtteilarchiv Ottensen]] (Hrsg.): ''Schauplatz Ottensen. Geschichte und Geschichten der Ottenser Plätze.'' Hamburg-Altona 2003 (Selbstverlag). ISBN 3-9808925-1-4 |
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* Stadtteilarchiv Ottensen (Hrsg.): ''Unterwegs in Ottensen'' – Geschichte und Geschichten von Verkehr und Bewegung in Ottensen, Auflage 2010, ISBN 978-3-9808925-4-4 |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat|Hamburg-Ottensen|Hamburg-Ottensen}} |
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* [http://www.mercado-hh.de/index.php?s=a&sc=a05&id=66 Alles über das Mercado: Der jüdische Friedhof in Ottensen] |
* [http://www.mercado-hh.de/index.php?s=a&sc=a05&id=66 Alles über das Mercado: Der jüdische Friedhof in Ottensen] |
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* [http://www.stadtteilarchiv-ottensen.de/index.php?s=a&sc=a05&id=66 Das Stadtteilarchiv Ottensen ist Forschungsstelle, Geschichtswerkstatt und Archiv zur Geschichte und Gegenwart] |
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* [http://www.christianskirche.de/ Christianskirche] |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{Navigationsleiste Stadtteile von Altona}} |
{{Navigationsleiste Stadtteile von Altona}} |
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[[Kategorie:Bezirk Hamburg-Altona]] |
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[[Kategorie:Stadtteil |
[[Kategorie:Stadtteil von Hamburg|Ottensen]] |
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[[Kategorie:Hamburg-Ottensen| ]] |
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[[Kategorie:Ort an der Elbe]] |
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[[Kategorie:Ersterwähnung 1310]] |
Aktuelle Version vom 7. Mai 2025, 12:04 Uhr
![]() ![]() Stadtteil von Hamburg | |
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![]() | |
Koordinaten | 53° 33′ 14″ N, 9° 55′ 4″ O |
Fläche | 2,8 km² |
Einwohner | 35.469 (31. Dez. 2023) |
Bevölkerungsdichte | 12.668 Einwohner/km² |
Postleitzahlen | 22763, 22765 |
Vorwahl | 040 |
Bezirk | Altona |
Verkehrsanbindung | |
S-Bahn | ![]() |
Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein |
Ottensen ist ein Stadtteil Hamburgs im Bezirk Altona mit einer Fläche von 2,9 km² und einer Einwohnerzahl von rund 35.000. Er grenzt an die Stadtteile Altona-Altstadt, Altona-Nord, Bahrenfeld und Othmarschen. Mit seinem Ortsteil Neumühlen im Süden berührt er die Elbe gegenüber dem Containerterminal Waltershof.
Anfänge der Besiedelung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ottensen wurde erstmals 1310 als holsteinisches Kirchdorf Ottenhusen urkundlich erwähnt. Eine Gründung schon zur Zeit des fränkischen Reiches und zur selben Zeit wie die Hammaburg ist nicht belegt und dürfte bloße Legende sein. Ab 1390 war Ottensen Sitz des Landvogtes der schauenburgischen Grafschaft Pinneberg, der auch für die umliegenden Gemeinden Bahrenfeld, Othmarschen, Eidelstedt, Stellingen zuständig war.

Zuständige Pfarrkirche für Ottensen, Altona, Bahrenfeld und Othmarschen war St. Petri in Hamburg. 1474 machte Graf Erich von Schauenburg den Hamburger Franziskanern des Maria-Magdalenen-Klosters am heutigen Adolphsplatz zu seinem Regierungsantritt einen Hof in Ottensen zum Geschenk, dessen Kapelle im Lauf der Zeit außer Klosterbrüdern auch der Bevölkerung als Andachtsstätte zur Verfügung gestanden haben mag. Ebenso nah liegt die Annahme, dass dort auch Bestattungen vorgenommen wurden, seit im Pestjahr 1537 mit tausenden Todesopfern sich der Hamburger Rat gezwungen sah, vor dem Millerntor einen neuen Armenfriedhof zu eröffnen, der mangels Akzeptanz der Bevölkerung jedoch alsbald wieder geschlossen wurde. Inzwischen hatte sich in Hamburg die Reformation durchgesetzt und das Maria-Magdalena-Kloster sich aufgelöst. Die Salvatoriskirche, zu der die Ottenser Kapelle 1547/48 erweitert wurde, und den für dieselbe Zeit als Pastor in Ottensen bezeugten Rumond Walther wird man deshalb ebenfalls bereits für lutherisch zu halten haben.[1]
1528 hatte Ottensen bereits 500 Einwohner, während 1548 für Altona nur 5 Häuser belegt sind. 1567 siedelten sich niederländische Protestanten an, Flüchtlinge vor der spanisch-habsburgischen Gegenreformation.
Ottensen war lange Zeit ein Bauern- und Handwerkerdorf, das, nachdem der Landesherr Graf Otto von Schaumburg 1640 ohne Nachkommen verstorben war, 1647 mit der Grafschaft Holstein-Pinneberg als Lehen des Heiligen Römischen Reiches zum Herzogtum Holstein und damit unter die Herrschaft der dänischen Krone kam. Diese förderte aber das auf der Ottenser Flurmark entstandene Altona. Sie verlieh Altona 1664 Stadtrechte[2] und sorgte nach der Einäscherung der Stadt durch schwedische Truppen im Jahr 1713 für Wiederaufbau und Ausbau durch den königlichen Oberpräsidenten Christian Detlev von Reventlow (1671–1738).
Noch bevor in Altona 1742 mit dem Bau der Hauptkirche Sankt Trinitatis begonnen wurde, ersetzte man in Ottensen von 1735 bis 1738 die Salvatoriskirche durch einen Neubau, die nach dem seit 1730 regierenden König Christian VI. (Dänemark und Norwegen) benannte Christianskirche.
Ottensens Bebauungsgrenzen waren bis Anfang des 19. Jh. etwa die heutigen Straßen Am Felde im Osten, Bergiusstraße im Norden, Große Brunnenstraße im Westen und Elbchaussee im Süden.
Wandlung zum Industriestandort
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1853 wurde zwischen Ottensen und Altona eine Zollgrenze festgelegt,[3] die entlang der späteren Haubachstraße verlief.[4]
Als Folge des Deutsch-Dänischen Kriegs (1864) wurde Ottensen 1866 Teil der preußischen Provinz Schleswig-Holstein. In der Folge entwickelte sich Ottensen zu einem bedeutenden Industriestandort Norddeutschlands, nicht zuletzt, weil es seit 1867 im Wirtschaftsgebiet des Deutschen Zollvereins lag, Altona und Hamburg jedoch nicht. Innerhalb von 60 Jahren stieg die Einwohnerzahl um das Sechzehnfache an: Wohnten 1840 noch 2.411 Einwohner in Ottensen, waren es 1900 bereits 37.738. Von der Zollgrenze zu Altona profitierte auch Bahrenfeld.

Im 19. Jahrhundert wurde Ottensen zum Industriestandort. Zahlreiche Fabriken entstanden in der Zeit der Industrialisierung. 1898 nahm die Ottensener Industriebahn ihren Betrieb auf, bis 1945 entstand dazu ein ausgedehntes Schienennetz auf den Ottensener Straßen mit zuletzt ca. 70 bis 80 Anschlussstellen.[5] Ottensener Betriebe wie Zeise, Menck & Hambrock und das Gewerbegebiet Bahrenfeld erhielten einen Anschluss an das Eisenbahnnetz.[6] Sielbaumaßnahmen erzwangen ab 1977 jedoch zunehmend die Entfernung der in die Straßen eingelassenen Schienen. Teilweise wurden die betroffenen Anschlüsse noch vom Übergabebahnhof Borselstraße aus mit Straßenrollern bedient. Durch den Wegfall der größeren Industriebetriebe im südlichen Ottensen wurde der Bahn jedoch generell die Existenzgrundlage genommen und zum 30. September 1981 die Stilllegung durchgeführt.
Ab 1867 bildeten die Stadt Altona sowie Ottensen und das diesem zuvor angegliederte Neumühlen den Stadtkreis Altona. Aus Ottensen und Neumühlen wurde am 25. Oktober 1871 die Stadt Ottensen per kaiserlichem Erlass gebildet. Nachdem 1888 Altona und Hamburg dem Zollgebiet des Deutschen Reiches beitraten, fielen die Zollvorteile für Ottensen weg. Die Stadtverwaltung sah sich gezwungen, sich Altona anzuschließen und wurde am 1. Juli 1889 in die Stadt Altona eingemeindet.[7] Diese wurde 1938, mit dem Ende der Altonaer Selbständigkeit, Teil der neuen Einheitsgemeinde Hansestadt Hamburg.[8]
Die Stadt Ottensen und auch der Altonaer Stadtteil Ottensen wurde von den Straßen Museumstraße, Präsident-Krahn-Straße, Harkortstraße, Kieler Straße im Osten, Rangierbahnhof Langenfelde, Am Winsberg und Rondenbarg im Norden und Bornkampsweg, Mendelsohnstraße, Woyrschweg, Friesenweg, Griegstraße, Bernadottestraße, Hohenzollernring im Westen umfasst.
Das Groß-Hamburg-Gesetz von 1937 schuf völlig neue Verwaltungsgrenzen. Die 10 Hamburger Kreise (heute 7 Bezirke) waren in 110 Bezirke (heute 104 Stadtteile) mit insgesamt 178 Ortsteilen unterteilt. Die neuen Ortsteile entsprachen dem Sitz der NSDAP-Ortsgruppen. Ottensen wurde in 5 Ortsteile aufgeteilt, verlor den nördlichen Ortsteil Bornkamp an den militärisch geprägten Bezirk Bahrenfeld und bestand nun aus den vier Ortsteilen Koch Büddig im Westen (heute Rathenaupark), Lobusch im Süden, Trommer im Zentrum (heute Friedensallee) und Schlageter im Norden (heute Stresemannstraße, vormals Karl Marx Straße bzw. Kreuzweg).[9] Besonders symbolhaft und provokant hierbei war die Benennung der drei linksgerichteten Arbeiter-Ortsteile nach sogenannten „Blutzeugen der Bewegung“.[10]
Durch die Bezirksverwaltungsreform von 1949 bis 1951, die die Stadtteilgrenzen von Bahrenfeld, Ottensen und Altona-Nord dem Verlauf der Eisenbahngleise anpasste, verlor Ottensen dann auch noch das Gebiet nördlich des Bahndamms.
Ortsbezeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ottensen ist seit den 1870er Jahren auch unter dem Namen Mottenburg verbreitet geläufig. Über die Entstehung dieses Namens existierten mehrere Varianten. Häufig wird dargestellt, dass Ottensen Standort mehrerer Industrie-, insbesondere Glasbläsereibetriebe war und zugleich ungesunde Wohnverhältnisse hatte. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Glasarbeiters lag bei 35 Jahren, die eines Glasschleifers bei 33 Jahren. Diese Arbeiter litten unter der verbreiteten Berufskrankheit Tuberkulose, die umgangssprachlich „die Motten“ genannt wurde: man hatte Löcher in der Lunge, wie ein von Motten zerfressenes Stück Stoff. Daraus leite sich die Bezeichnung „Mottenburger“ für die Ottenser ab.
Eine andere Variante hängt mit der Gesangsposse Die Mottenburger zusammen, die der Kladderadatsch-Begründer David Kalisch Ende 1867 schrieb. Er karikierte darin den als besonders korrupt geltenden Oberbürgermeister Charlottenburgs (seit 1920 Berliner Ortsteil), verlegte die Handlung jedoch ins fiktive Mottenburg – der erste schriftliche Hinweis auf dieses Wort. Das Lied über den „Tyrann von Mottenburg“ fand in Ottensen bald Anwendung auf den damaligen Polizeipräfekten, das Stück selbst wurde in der Spielzeit 1868/69 am Hamburger Thalia Theater aufgeführt. Die karikierten Verhältnisse darin erinnerten viele an die Kämpfe um Posten in der Verwaltung, die sich im Zuge der Stadtwerdung Ottensens 1871 abspielten.
Weitere Ursprünge könnten die damaligen Tuch- und Pelzlager in der Holländischen Reihe und die dort auftretenden Motten oder eine schlichte mittelalterliche Verballhornung des Namens Ottensen sein. Beide Varianten werden aber als weniger wahrscheinlich angenommen.[11]
Am 25. Juli 1950 wurde mit der Umbenennung der Hörmannstraße in Mottenburger Straße der Name im Stadtteil sichtbar verankert. Am 19. Januar 1976 kam noch die Mottenburger Twiete als weiterer Straßenname hinzu. Das in unmittelbarer Nähe gelegene, ebenfalls 1976 eröffnete Zentrum für stadtteilbezogene Kultur- und Sozialarbeit heißt in Anlehnung daran „Die Motte“.
Jüngste Entwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den 1960er Jahren wurde die Ottenser Industrie zunehmend verlagert und Firmen meldeten Insolvenz an. Investitionen in neue Projekte, die die alten Wirtschaftsgrundlagen hätten ersetzen können, blieben aus. Durch diesen Strukturwandel erlebte der Stadtteil einen Niedergang und die Bevölkerungszahl sank, bis sich in den 1980er Jahren erstmals eine Trendwende ergab. Der Stadtteil erfuhr eine deutliche Aufwertung (Gentrifizierung): Ottensen wandelte sich vom rebellischen, multikulturellen Einwandererviertel der 1970er Jahre zum Szenestadtteil der 1980er und in den 2000er Jahren zum eher gediegenen, aber immer noch kulturell vielfältigen Stadtzentrum mit attraktiven Einkaufsmöglichkeiten. Viele alte Häuser wurden saniert und die Wohnungen sehr begehrt, statt WGs zogen mehrheitlich Mittelschichtsfamilien und Akademiker zu. Auch das Shopping- und Nachtleben hat sich in den letzten Jahren sehr gewandelt und ist zu einem Publikumsmagneten geworden, so dass jetzt Besucher aus anderen Stadtteilen Hamburgs kommen.
Statistik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten](Quelle: [12])
- Anteil der unter 18-Jährigen: 14,7 % (Hamburger Durchschnitt: 16,8 % (Dezember 2023))
- Anteil der über 64-Jährigen: 15,5 % (Hamburger Durchschnitt: 17,8 % (Dezember 2023))
- Ausländeranteil: 13,6 % (Hamburger Durchschnitt: 20,7 % (Dezember 2023))
- Arbeitslosenquote: 5,1 % (Hamburger Durchschnitt: 6,2 % (Dezember 2023))
Das durchschnittliche Einkommen je Steuerpflichtigen beträgt in Ottensen 51.131 Euro jährlich (2020), der Hamburger Gesamtdurchschnitt liegt bei 48.035 Euro.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei den Wahlen zur Hamburgischen Bürgerschaft gehört Ottensen zum Wahlkreis Altona. Ergebnisse der Wahlen zur Hamburgischen Bürgerschaft:
Grüne 1) | SPD | Linke 2) | CDU | AfD | FDP | Sonstige | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
2025[13] | 32,2 % | 25,8 % | 22,0 % | 8,7 % | 2,6 % | 1,7 % | 7,3 % |
2020[14] | 38,1 % | 26,0 % | 20,3 % | 4,2 % | 1,7 % | 2,4 % | 7,3 % |
2015[15] | 25,9 % | 37,7 % | 19,7 % | 5,4 % | 1,8 % | 4,3 % | 5,2 % |
2011 | 20,5 % | 48,6 % | 12,9 % | 7,8 % | – | 3,3 % | 7,0 % |
2008 | 21,6 % | 40,4 % | 10,6 % | 22,1 % | – | 2,8 % | 2,5 % |
2004 | 32,6 % | 32,3 % | – | 25,3 % | – | 1,9 % | 7,8 % |
2001 | 22,2 % | 39,7 % | 0,7 % | 14,5 % | – | 3,4 % | 19,5 % 3) |
1997 | 31,1 % | 33,4 % | – | 19,1 % | – | 2,5 % | 13,9 % |
1993 | 28,4 % | 38,3 % | – | 15,5 % | – | 3,0 % | 14,8 % |
Bei den Wahlen der Bezirksversammlung bildet der Stadtteil den gleichnamigen Wahlkreis Ottensen. Bei Bundestagswahlen zählt Ottensen zum Bundestagswahlkreis Hamburg-Altona.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gebäude der ehemaligen Königlichen Eisenbahndirektion Altona und deren Rechtsnachfolger an der Kaiserstraße (heute Museumstraße), fertiggestellt am 16. Oktober 1895.[16]
- Das von den Architekten Raabe & Wöhlecke entworfene Lankenaustift.
- Das vom Altonaer Bausenator Gustav Oelsner im Bauhausstil entworfene Berufsschulzentrum (dessen Aula als Altonaer Theater genutzt wird) und
- das Altonaer Museum, beide am Platz der Republik.
- Die Christianskirche: Auf dem angrenzenden Kirchhof liegt der deutsche Dichter Klopstock begraben.
- Das 22-geschossige Euler-Hermes-Bürohochhaus mit einem markant gerundeten Baukörper in der Nähe des S-Bahnhofs Bahrenfeld (erbaut 1977–1981; Architekt: Titus Felixmüller). Es wurde 2022 abgerissen und durch einen Neubau nördlich der S-Bahn ersetzt.[17]
- Die von dem Otzen-Schüler Fernando Lorenzen 1898 errichtete Kreuzkirche.
- Das unter Mitwirkung von Friedensreich Hundertwasser gestaltete Stadtcafé Ottensen an der Behringstraße (Nach Umbau und zwischenzeitlicher Wiedereröffnung seit 1. Januar 2019 geschlossen).
- An der Ecke Nöltingstraße / Am Born wurde ein alter Bagger der 1868 in Ottensen gegründeten Firma Menck & Hambrock aufgestellt, der als „Menckmal“ an die bedeutende metallindustrielle Vergangenheit Ottensens erinnert; vergleichbare Denkmäler der Industriegeschichte finden sich im Eingangsbereich zu den Zeise Kinos an der Friedensallee (Schiffsschraube) und über dem Einlass in das Veranstaltungszentrum Fabrik an der Barnerstraße (Lastkran).
- In der ehemaligen Drahtstiftefabrik Feldtmann (Zeißstraße 28) befindet sich seit 1987 das Stadtteilarchiv Ottensen.
- Die Osterkirche.
- Der Friedhof Bernadottestraße.
Theater
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Altonaer Theater in der Museumstraße 17 neben dem Altonaer Museum hat sich auf die Inszenierung von klassischer bis moderner Literatur spezialisiert. Bücher wie Die Vermessung der Welt oder Herr Lehmann werden auf die Bühne gebracht.
- In der Gaußstraße befindet sich die Spielstätte „Gauss“ des Thalia Theaters.
- Monsun-Theater in der Friedensallee
- Das Hoftheater Ottensen / Kindertheater Wackelzahn befindet sich im Hinterhof der Abbestraße und hat sich auf Inszenierungen von Märchen und Präventionstheater spezialisiert.
Kinos
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft und Verkehr
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Im Jahr 2022 betrug die Arbeitslosenquote 4,7 %. Ottensen verfügt über 2.424 Wohngebäude. Die durchschnittliche Größe einer Wohnung beträgt 70,6 m², die Wohnfläche je Einwohner 39,6 m². Der Anteil an Sozialwohnungen in Ottensen liegt bei 3,2 % (637 Einheiten).[18]
Mercado
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Mercado (spanischer Begriff für Markt/Wochenmarkt) ist ein Einkaufszentrum im Besitz der Union Investment.[19]
Inklusive des Untergeschosses und der zuoberst gelegenen Parkplatzfläche hat das Gebäude fünf übereinanderliegende Ebenen. Auf der ebenerdigen Zugangsfläche befinden sich mittig auf einer Fläche von 900 m² etwa 30 fest installierte Stände die zusammen einen Wochenmarkt-Charakter haben. Um diese Anlage herum sind sich auf einer Fläche von insgesamt 23.000 m² etwa 40 weitere Geschäfte und Restaurantbetriebe. Das Mercado wurde am 5. Oktober 1995 eröffnet. Drei Jahre später wurde darin eine öffentliche Bücherhalle auf einer Fläche von 1.200 m² eingerichtet.
Alter jüdischer Friedhof
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bei den Ausschachtungsarbeiten für das Mercado kam es Ende 1991 und 1992 zu Protesten strenggläubiger Juden unter Führung der Atra Kadisha, die sich für die Erhaltung jüdischer Friedhöfe einsetzt. Seit 1663 hatte hier ein jüdischer Friedhof bestanden, die letzte Beisetzung 1934 stattgefunden. Im Zweiten Weltkrieg hatte sich der Nazi-Staat des Geländes bemächtigt und darauf 1939 und 1942 zwei Luftschutzbunker errichtet. Grabsteine und Gebeine, auf die man während des Baus stieß, waren auf den Jüdischen Friedhof Ohlsdorf umgebettet worden, darunter das Grab des Bankiers Salomon Heine, des Onkels von Heinrich Heine. Da eine Wiederherstellung des Friedhofs nach dem Krieg unmöglich schien, war das Gelände nach einem Rückerstattungsverfahren 1950 von der Jewish Trust Corporation und der Jüdischen Gemeinde an den Hertie-Konzern verkauft worden, der dort 1952/53 ein Kaufhaus errichtete.
1988 wurde das Gelände abermals verkauft und das Kaufhaus später abgerissen. Atra Kadisha brachte nun die Bauarbeiten zum Stillstand und forderte die Rückgabe des Geländes an die jüdische Gemeinde: ein jüdischer Friedhof sei unantastbar.[20] Der von den Beteiligten als Gutachter zugezogene Jerusalemer Oberrabbiner Itzchak Kolitz entschied, das Erdreich müsse unangetastet bleiben, wo noch Gräber und Gebeine vorhanden oder zu vermuten seien; diese seien durch eine Betonplatte zu schützen, auf der gebaut werden könne. So wurde unter fortdauernder rabbinischer Baubeaufsichtigung verfahren. Die geplante Tiefgarage wurde nicht ausgeführt; stattdessen wurden 400 Stellplätze auf dem Dach geschaffen. Gedenktafeln am Treppenabgang informieren über die Geschichte des Jüdischen Friedhofs Ottensen, nennen die Namen von insgesamt 4.500 dort bestatteten Toten und lassen Raum für weitere Namen, die künftig noch ermittelt werden könnten.[21]

Ansässige Unternehmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Berufsgenossenschaft Verkehrswirtschaft Post-Logistik Telekommunikation, ehemalige Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen
- Carlsen Verlag
- DB Services Nord GmbH und andere DB-Dienststellen, DWI Grundbesitz im Gebäude der vormaligen Eisenbahndirektion Altona
- Hörbuch Hamburg Verlag
- Kolbenschmidt (2010 geschlossen)
- Reederei Leonhardt & Blumberg
- Scholz & Friends
- SinnerSchrader AG
- Theodor Zeise Schiffsschraubenfabrik (1868–1979)
Verkehrskonzepte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachdem der Verkehrsversuch Ottensen macht Platz vom Verwaltungsgericht Hamburg beanstandet worden war,[22] beschloss die Bezirksversammlung Altona am 25. Mai 2022 das Verkehrskonzept „freiRaum Ottensen - das autoarme Quartier“.[23]
Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Krankenhäuser
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Altonaer Kinderkrankenhaus wurde lange ausschließlich vom „Verein Altonaer Kinderkrankenhaus von 1859 e. V.“ getragen, seit 2006 gehört es zum Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ottensen verfügt über 35 Kindergärten.
- Grundschulen: Schule Bahrenfelder Straße, Schule Rothestraße, Bugenhagenschule Ottensen
- Staatliche Gewerbeschule Energietechnik (G10)
Im Jahr 2021 besuchten insgesamt 1.635 Schülern folgende weiterführende Schulen[24]:
- Stadtteilschulen: Max-Brauer-Schule, Rudolf-Steiner-Schule Altona
- Gymnasium Altona
Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu den regelmäßigen Veranstaltungen in Ottensen gehört die altonale, ein zweiwöchiges Kultur- und Straßenfest mit bis zu 600.000 Besuchern.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Max Brauer (1887–1973), sozialdemokratischer Oberbürgermeister von Altona/Elbe und später Erster Bürgermeister von Hamburg
- Hans Bunge-Ottensen (1899–1983), Maler, Buchkünstler und Schnitzer
- Eric Maxim Choupo-Moting (* 1989), deutsch-kamerunischer Fußballspieler
- Fritz Eisenhuth (1912–1991), Agrarwissenschaftler und Hochschullehrer
- Otto Ernst (1862–1926), Schriftsteller
- Carl Günther (1885–1958), Opernsänger
- Otto Kähler (1875–1955), Rechtsanwalt, Notar und Rechtshistoriker
- August Kirch (1879–1959), Altonaer Senator bis 1933 und Bezirksamtsleiter ab 1945
- Walter Koch (1875–1915), Maler, Grafiker und Innenarchitekt
- Brutus Molkenbuhr (1881–1959), Soldatenrat der Novemberrevolution
- Emil Puls (1877–1941), Fotograf
- Johann Rist (1607–1667), Prediger und Barockdichter
- Albrecht Roscher (1836–1860), Ostafrikaforscher
- Tanja Rübcke (* 1969), Schauspielerin und Musicaldarstellerin
- F. C. S. Schiller (1864–1937), Philosoph
- Alma Wartenberg (1871–1928), sozialdemokratische Politikerin und Frauenrechtlerin
- Max Weiss (1884–1954), Maler und Grafiker
Mit Ottensen verbunden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fatih Akin (* 1973), Filmregisseur, dreht Teile seiner Filme häufig in Ottensen und lebt auch dort.
- Sebastian Bezzel (* 1971), deutscher Schauspieler, lebt in Ottensen[25]
- Wolf Biermann (* 1936), Liedermacher, lebt in Ottensen
- Moritz Bleibtreu (* 1971), Schauspieler, lebte bis 2008 in Ottensen
- Adam Bousdoukos (* 1974), deutscher Schauspieler griechischer Abstammung, besaß fast zehn Jahre lang das Restaurant Sotiris in Ottensen.
- Mathieu Carrière (* 1950), Schauspieler, lebt seit 2015 in einer Wohngemeinschaft in Ottensen
- Bülent Çelebi (* 1976), deutscher Musiker und Schauspieler
- Roger Cicero (1970–2016), Musiker, lebte lange in Ottensen
- Jan Delay (* 1976), deutscher Musiker, lebt in Ottensen
- Yared Dibaba (* 1969) ein deutscher Schauspieler, Moderator, Entertainer, Autor und Sänger, lebt in Ottensen
- Fabius (* 1966), Schauspieler, Sänger, Musikproduzent, lebt seit fast 10 Jahren in Ottensen (eingetragen im Mai 2010)
- Peter Franke (* 1941), Schauspieler, lebt in Ottensen
- Steven Gätjen (* 1972), deutsch-amerikanischer Moderator, lebt in Ottensen[26]
- Johanna Christine Gehlen (* 1970), deutsche Schauspielerin, lebt in Ottensen[27]
- Steffen Hallaschka (* 1971), deutscher Hörfunk- und Fernsehmoderator, lebt in Ottensen
- Karl-Heinz von Hassel (1939–2016), Schauspieler, lebte in Ottensen
- Boris Herrmann (* 1981), deutscher Berufs-Segelsportler, lebte in Ottensen[28]
- Hannelore Hoger (1942–2024), Schauspielerin, lebte zuletzt in Ottensen
- Fritz Honka (1935–1998), Serienmörder, lebte lange in Ottensen und beging dort seine Morde
- Sibel Kekilli (* 1980), deutsche Schauspielerin, lebt in Ottensen
- Simone Klages (* 1956), Kinderbuchautorin und Illustratorin, lebt und arbeitet in Ottensen
- Friedrich Gottlieb Klopstock (1724–1803), deutscher Dichter, in Ottensen beigesetzt
- Nanette Lehmann (1920–1999), Künstlerin, lebte eine Zeit lang in Ottensen
- Peter Lohmeyer (* 1962), Schauspieler, lebt in Ottensen
- Nina Petri (* 1963), Schauspielerin, lebt in Ottensen
- Bill Ramsey (1931–2021), Musiker, lebte ab 1991 in Ottensen
- Felix von Sassen (* 1979), deutscher Schauspieler, lebt in Ottensen
- Saša Stanišić (* 1978), aus Bosnien und Herzegowina stammender deutschsprachiger Schriftsteller[29]
- Oliver Tolmein (* 1961), Journalist und Rechtsanwalt, lebt und arbeitet in Ottensen.
- Sarah Wiener (* 1962), Fernsehköchin und Buchautorin, lebt in Ottensen
- Johannes Wimmer (* 1983), deutscher Mediziner und Fernsehmoderator[30]
- Tine Wittler (* 1973), Autorin, die in Ottensen lebt und auch ihre Romane dort spielen lässt
- Joachim Wolff (1920–2000), Schauspieler, lebte in Ottensen
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1870–1873: F. J. C. Jürgens, Ortsvorsteher
- 1874–1884: Bleick Matthias Bleicken, Bürgermeister
- 1884–1885: ?
- 1886–1889: Georg Wilhelm Harmsen, Bürgermeister
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Fußballverein FC Teutonia 05 Ottensen schaffte im Jahre 2017 den Aufstieg in die Oberliga Hamburg, die fünfthöchste Spielklasse, und spielt seit der Saison 2020/21 in der vierten Spielklasse, der Regionalliga Nord.
Heimspielstätte des Vereins ist der Gottfried-Tönsfeldt-Platz (auch Sportplatz Kreuzkirche genannt) in Hamburg-Ottensen mit ca. 1000 Plätzen. Um die Anforderungen der Regionalliga zu erfüllen, wechselte der Verein jedoch nach dem Aufstieg 2020 in das Stadion Hoheluft (8000 Plätze) nach Hamburg-Eppendorf.
Im Westen Ottensens liegt zudem die Adolf-Jäger-Kampfbahn, die seit 1909 Spielstätte des traditionsreichen und 2020/21 ebenfalls in der vierten Liga antretenden Vereins Altona 93 ist. Der SC Ottensen ist im Stadtteil im Basketball bedeutsam. TuS Ottensen von 1893 ist einer der ältesten Vereine von Ottensen.
An der Westseite des Altonaer Rathauses befanden sich kurzzeitig Tennisplätze.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liste der Straßen und Plätze in Hamburg-Ottensen
- Liste der Kulturdenkmäler in Hamburg-Ottensen
- Liste der Stolpersteine in Hamburg-Ottensen
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Förderkreis „Ottensen-Chronik“ e. V. (Hrsg.): Ottensen-Chronik. Hamburg 2002 (3. Auflage) (Selbstverlag).
- Ina Lorenz/Jörg Berkemann: Streitfall jüdischer Friedhof Ottensen. Wie lange dauert Ewigkeit. Zwei Bände, Dölling und Galitz, Hamburg 1995, ISBN 3-926174-67-6.
- Stadtteilarchiv Ottensen (Hrsg.): Schauplatz Ottensen. Geschichte und Geschichten der Ottenser Plätze. Hamburg-Altona 2003 (Selbstverlag). ISBN 3-9808925-1-4
- Stadtteilarchiv Ottensen (Hrsg.): Unterwegs in Ottensen – Geschichte und Geschichten von Verkehr und Bewegung in Ottensen, Auflage 2010, ISBN 978-3-9808925-4-4
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alles über das Mercado: Der jüdische Friedhof in Ottensen
- Das Stadtteilarchiv Ottensen ist Forschungsstelle, Geschichtswerkstatt und Archiv zur Geschichte und Gegenwart
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Friedrich Hammer (Theologe): St. Gangolfus. Hintergründe zur Geschichte einer Hamburger Glocke. Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte 76 (1990) S. 169–182 Hamburger Kulturgut Digital S. 176 ff.
- ↑ Siehe die Stadtrechte auf Wikisource
- ↑ Hamburg.de Altonas schwere Jahre ( vom 13. Dezember 2016 im Internet Archive)
- ↑ siehe Karte von Altona 1888 ( vom 31. Juli 2016 im Internet Archive)
- ↑ Plan der Gleisanlagen der Ottensener Industriebahn um 1945, abgerufen am 19. August 2019 ( vom 29. August 2018 im Internet Archive)
- ↑ E. von Dücker, Hans-Kai Möller: Ottensen – Zur Geschichte eines Stadtteils, Ausstellung Altonaer Museum 1983
- ↑ Amtsblatt der Regierung in Schleswig 1871, S. 309 Digitalisat
- ↑ Amtsblatt der Regierung in Schleswig: 1875. Schleswig 13. Februar 1875, S. 41 (Digitalisat).
- ↑ NSDAP Ortsgruppen des Kreises VII Hamburg-Altona
- ↑ Die beiden SA-Leute Heinrich Koch und Peter Büddig waren am 17. Juli 1932, dem Altonaer Blutsonntag, der SA-Mann Emil Trommer am 17. März 1933 in der Nähe der Paul-Roosen-Straße durch Schüsse zu Tode gekommen. Albert Leo Schlageter war während der Ruhrbesetzung 1923 wegen Sprengstoffanschlägen zum Tode verurteilt und hingerichtet worden.
- ↑ Franklin Kopitzsch, Daniel Tilgner (Hrsg.): Hamburg Lexikon. 4., aktualisierte und erweiterte Sonderausgabe. Ellert & Richter, Hamburg 2010, ISBN 978-3-8319-0373-3, S. 474.
- ↑ Hamburger Stadtteil-Profile: Berichtsjahr 2023
- ↑ https://www.wahlen-hamburg.de/B%C3%BCrgerschaftswahl_2025/ergebnisse_stadtteil_2-03-211.html
- ↑ https://www.statistik-nord.de/fileadmin/Dokumente/Wahlen/Hamburg/B%C3%BCrgerschaftswahlen/2020/endgueltig/Bue_e_006-001-2020-Hamburg-Stadtteilergebnisse.pdf
- ↑ http://www.statistik-nord.de/fileadmin/maps/election_2015_hh_bue_e/index.html
- ↑ Historisches Bild der Eisenbahndirektion ( vom 25. März 2015 im Internet Archive)
- ↑ Welt.de: Altona die Treue gehalten. Abgerufen am 25. September 2019.
- ↑ Website Statistik Nord, abgerufen am 4. Dezember 2023.
- ↑ Mercado wechselt den Eigentümer. Hamburger Abendblatt vom 2. September 2009
- ↑ Alexander Jung, Die Zeit vom 13. März 1992.
- ↑ Archivierte Kopie ( vom 2. März 2013 im Internet Archive) abgerufen am 9. Januar 2011
- ↑ Hamburg: Schwerer Rückschlag für Verkehrsversuch „Ottensen macht Platz“ 28. Januar 2020.
- ↑ Bezirk Altona: Vorzugsvariante überzeugt Politik: Bezirksversammlung Altona beschließt das Verkehrskonzept.
- ↑ Statistikamt Nord Regionaldaten für Ottensen
- ↑ Interview: Sebastian Bezzel erklärt, warum der Eberhofer kein Rassist ist. In: goldenekamera.de. Funke Mediengruppe, 19. August 2019, abgerufen am 13. Oktober 2020.
- ↑ abendblatt.de
- ↑ Johanna Gehlen: Schauspielerin aus Hamburg-Ottensen. In: NDR.de. Norddeutscher Rundfunk, abgerufen am 13. Oktober 2020.
- ↑ Michael Wendland: Boris Herrmanns letztes Interview vor dem Start. In: Hamburger Klönschnack. FUNKE Mediengruppe, 27. Oktober 2023, abgerufen am 22. August 2024.
- ↑ Thomas Andre: Hamburger Saša Stanišić auf der Shortlist für den Buchpreis. In: abendblatt.de. 19. September 2017, abgerufen am 8. Januar 2020 (deutsch).
- ↑ Rike Schulz: Hamburger TV-Arzt erklärt So beugt man Schlaganfall & Alzheimer vor. In: mopo.de. Morgenpost Verlag GmbH, 8. April 2019, abgerufen am 8. Januar 2020 (deutsch).