„Nintendo DS“ – Versionsunterschied
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{{Infobox Spielkonsole |
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[[Bild:NDS.jpg|thumb|Nintendo DS]] |
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|Name = Nintendo DS |
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Der '''Nintendo DS''' ('''NDS''', Nintendo Dual Screen, Double Screen) ist eine [[Portabilität|portable]] [[Videospiel]]-[[Konsole]] von [[Nintendo]], welche über zwei Bildschirme – dabei ist der untere ein [[Touchscreen]] – und eine Reihe weiterer technischer Neuerungen verfügt. So bietet der Nintendo-DS ein eingebautes Mikrofon, sowie einen Anschluss für ein Headset. Ebenso nützlich wie praktisch sind auch noch die zusätzlichen Besonderheiten kompletter Stereosound mit Virtual Surround und die Kompatibilität (GameBoy Advance-Spiele sind spielbar). Dies ermöglicht erstmals eine Steuerung von mobilen Videospielen durch Berührung und/oder Sprache. Ein Chatprogramm, der sogenannte "PictoChat", ist bereits vorinstalliert. Mit diesem ist es möglich, in vier Chatrooms mit je 16 Teilnehmern zu chatten und Zeichnungen zu verschicken. Ebenso gibt es die Möglichkeit wenn eine zweite Konsole vorhanden ist, ein Mehrspielerspiel zu spielen. Laut Herstellerangabe liegt die Sendereichweite im freien Raum bei 30 m, Erfahrungsberichten zufolge jedoch weitaus höher. Der Nintendo DS war jedoch nicht als Nachfolger der [[Game Boy]]-Reihe geplant, sondern sollte das erste Gerät einer eigenständigen [[Handheld]]-Reihe sein. |
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|Logo = [[Datei:Nintendo DS Logo.svg|200px|Logo des Nintendo DS]] |
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|Logo2 = |
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|Bild = [[Datei:Nintendo-DS-Fat-Blue.png|300px|Nintendo DS]] |
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|Hersteller = [[Nintendo]] |
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|Typ = [[Handheld-Konsole]] |
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|EU-VÖ = 11. März 2005 |
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|J-VÖ = 2. Dez. 2004 |
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|US-VÖ = 21. Nov. 2004 |
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|AUS-VÖ = 24. Feb. 2005 |
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|CHN-VÖ = 23. Juli 2005 |
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|Global-VÖ = |
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|CPU = [[Arm-Architektur#ARMv5TE (1997)|ARM9]] <small>32 Bit, 67 MHz</small><br />[[Arm-Architektur#ARMv4 (1993)|ARM7]] <small>32 Bit, 33 MHz</small> |
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|GPU = |
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|Medien = [[Modul (Computerspiele)|Module]] <small>(NDS & GBA)</small> |
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|Controller = |
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|Online-Dienst = [[Nintendo Wi-Fi Connection]] <small>(eingestellt)</small> |
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|Verkauft = 154,02 Mio.<ref name="NintendoSales">{{Internetquelle |url=https://www.nintendo.co.jp/ir/en/finance/hard_soft/index.html |titel=Dedicated Video Game Sales Units |hrsg=[[Nintendo]] |datum=2020-12-31 |abruf=2021-03-10}}</ref><br><small>(DS, DS Lite, DSi und DSi XL kombiniert)</small> |
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|Topspiel = [[New Super Mario Bros.]]<br />(30,80 Mio.)<ref>{{Internetquelle |url=http://www.nintendo.co.jp/ir/en/sales/software/ds.html |titel=best-selling DS games |werk=Nintendo |abruf=2015-07-29 |sprache=en}}</ref> |
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|Vorgänger = [[Game Boy Advance]] |
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|Nachfolger = [[Nintendo 3DS]] |
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|Info = Verkaufte Software:<br />ca. 948,76 Mio. Einheiten<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nintendo.co.jp/ir/en/finance/hard_soft/index.html |titel=Dedicated Video Game Sales Units |hrsg=Nintendo |datum=2022-06-30 |sprache=en |abruf=2022-08-30}}</ref><br />(Stand: 31. Juni 2022) |
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Der '''Nintendo DS''' (kurz '''NDS''' oder '''DS''') ist eine vom japanischen Spielkonsolenhersteller [[Nintendo]] entwickelte und produzierte [[Handheld-Konsole]] und Nachfolger des [[Game Boy Advance]]. Der Nintendo DS verfügt über zwei Bildschirme, von denen der untere ein druckempfindlicher [[Touchscreen]] ist, sowie ein eingebautes Mikrofon. Diese sollen gegenüber früheren Konsolen eine neuartige und vereinfachte Spielsteuerung ermöglichen. Der DS spielte eine entscheidende Rolle im Durchbruch des Touchscreens und etablierte diesen im Massenmarkt. |
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== Der Name == |
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Das Kürzel DS war ursprünglich ein Arbeitstitel und bedeutete "Dual Screen" oder "Double Screen" (=Doppel-Bildschirm) aufgrund der zwei [[Flüssigkristallbildschirm |LC-Bildschirme]]. Auf der [[Electronic Entertainment Expo|E³]] [[2004]] nannte Nintendo ihn allerdings auch "Developers System" (=Entwickler-System), da er leicht programmierbar sein solle und viele neue Möglichkeiten für die Entwickler biete. Da das Gerät schon vor seinem Marktstart für Diskussionen unter [[Videospiel]]ern sorgte, wurde der Name schnell bekannt, so dass Nintendo entschied ihn beizubehalten und nicht wie ursprünglich geplant zu ändern. Am Anfang diente als interner Codename jedoch "Nitro". Aus diesem Grund beginnen die Produktnummern mit NTR und nicht NDS. |
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Der Nintendo DS ermöglicht sowohl eine direkte kabellose Verbindung zu anderen Konsolen in der Nähe, als auch über einen [[Hot Spot (WLAN)|Hot Spot]] eine Internetverbindung zu anderen Spielern weltweit herzustellen und so zusammen [[Mehrspieler]]spiele zu spielen. Der dabei verwendete Onlinedienst [[Nintendo Wi-Fi Connection]] wurde inzwischen eingestellt. Ein [[Webbrowser]] ermöglicht darüber hinaus das Surfen im [[World Wide Web]]. Weitere Besonderheiten sind der virtuelle Raumklang sowie die Kompatibilität mit [[Game Boy Advance|Game-Boy-Advance]]-Spielen. |
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== Vermarktung == |
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Nintendo stellte das neue System auf der Videospielmesse [[Electronic Entertainment Expo|E³]] in [[Los Angeles]] im Mai [[2004]] erstmals der Öffentlichkeit vor. Wenig später gab das Unternehmen das endgültige Design des Geräts und seine Ausstattung mit Stereo-Lautsprechern bekannt. |
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Der Nintendo DS hat sich einschließlich der Varianten ''DS Lite'', ''[[Nintendo DSi|DSi]]'' und ''[[Nintendo DSi#Nintendo DSi XL|DSi XL]]'' weltweit etwa 154,02 Millionen Mal verkauft und belegt damit Platz 2 der [[Liste von Spielkonsolen#Meistverkaufte Spielkonsolen|meistverkauften Spielkonsolen]], direkt hinter der [[PlayStation 2]] von [[Sony]].<ref>http://www.nintendo.co.jp/ir/en/sales/hard_soft/index.html</ref> |
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Auf den Markt kam der Nintendo DS am [[21. November]] [[2004]] in den [[USA]]. Es war das erste Mal, dass Nintendo den Verkaufsstart eines Produkts außerhalb Japans stattfinden ließ. Im Herkunftsland kam das Gerät erst am [[2. Dezember]] 2004 in den Handel. Am [[25. Februar]] [[2005]] folgte die Veröffentlichung in [[Australien]] und am [[11. März]] [[2005]] in [[Europa]]. Der aktuelle Verkaufspreis in den USA beträgt 129,99 [[US-Dollar]], in [[Japan]] 14.800 [[Yen]] und in [[Europa]] 129,95 [[Euro]]. Der Nintendo DS wurde bis jetzt in Europa ca. 5.000.000 mal verkauft (Stand: Juli 2006). Weltweit gingen bereits 22 Millionen Exemplare über den Ladentisch – Stand 2006. In Japan übersteigen die Verkaufszahlen der Konsole für das Jahr [[2005]] deutlich die der [[PlayStation 2]] und der [[PlayStation Portable|PSP]], im Jahr 2006 verkaufen sich Nintendo DS und Nintendo DS Lite zusammen trotz starker Lieferengpässe in Japan häufiger als alle anderen erhältlichen Konsolen zusammengenommen. Im Juli und im August 2005 läuft in über 5000 US Kinos eine Werbung zum im Herbst startenden Nintendo Online Gaming. Das Motto dazu lautet: "For every action, there is an opposite and equal reaction". |
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Der Nachfolger [[Nintendo 3DS]] erschien 2011. |
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== Beziehung zur Game-Boy-Reihe == |
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Nach Angaben von Nintendo ist der DS nicht das Nachfolgemodell des [[Game Boy Advance]] (GBA). Vielmehr handelt es sich um einen neuen Spiele-Handheld, der mehr Interaktivität ermöglichen soll und parallel zu den bereits erhältlichen Nintendo-Konsolen ([[Nintendo GameCube|GameCube]] und [[Game Boy Advance]]) vermarktet wird. Als ein weiterers Gerät der Gameboy-Reihe wurde ein Jahr nach der Veröffentlichung des Nintendo DS der [[Game Boy Micro]] auf der [[Electronic Entertainment Expo|E³]] [[2005]] vorgestellt. |
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== Modelle == |
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Dennoch ist die Anzahl der Veröffentlichungen für den [[Game Boy Advance]] seit Erscheinen des DS stetig zurückgegangen. Auch die Firmenleitung Nintendos gab selbst zu Bedenken, dass ein seperater Release eines neueren Game Boys zu viel hauseigene Konkurrenz bedeuten würde. Bislang deutet also alles darauf hin, dass vorerst die Unterstützung für die Produktreihe ''Game Boy'' nach fast 17 Jahren auslaufen wird. |
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<gallery class="center" heights="200px" widths="200px"> |
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Nintendo-DS-Fat-Blue.png|[[#Nintendo DS|Nintendo DS]]|alt=Blauer Nintendo DS, aufgeklappt |
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Nintendo-DS-Lite-Black-Open.png|[[#Nintendo DS Lite|Nintendo DS Lite]]|alt=Schwarzer Nintendo DS Lite, aufgeklappt |
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Nintendo-DSi-Bl-Open.png|[[#Nintendo DSi|Nintendo DSi]]|alt=Schwarzer Nintendo DSi, aufgeklappt |
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Nintendo-DSi-XL-Burg.png|[[#Nintendo DSi XL|Nintendo DSi XL]]|alt=Roter Nintendo DSi XL, aufgeklappt |
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</gallery> |
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=== Nintendo DS === |
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Trotz der Stellung des Geräts als Teil einer eigenen Reihe ist beim Nintendo DS neben dem [[Steckplatz|Slot]] für DS-Spiele ein weiterer für [[Game Boy Advance|GBA]]-Spiele vorhanden, somit lassen sich auch diese spielen, jedoch nur im Einzelspielermodus. Die Module des [[Game Boy]] und [[Game Boy Color]] sind nicht auf dem DS spielbar. Man kann festlegen, ob im GBA-Modus der obere oder der untere Schirm für die Anzeige verwendet wird. |
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Die erste Version des Nintendo DS wird rückblickend zur Unterscheidung von späteren Modellen auch {{lang|en|''DS phat'' |de=fett}} (in Anlehnung an die wesentlich klobigere Form) oder {{lang|en|''DS classic'' |de=klassisch}} genannt.<ref>{{Internetquelle |autor=Nadia Oxford |url=https://www.lifewire.com/what-is-nintendo-ds-1126251 |titel=What Are the Nintendo DS and the DS Phat? |werk=lifewire.com |datum=2018-12-01 |abruf=2021-03-11 |sprache=en}}</ref> |
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Dieser Slot ist allerdings auch für ein Rumble-Pak zu benutzen, ein Zubehörprodukt, welches zur Zeit |
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In Japan erschien der Nintendo DS zunächst nur in der Farbvariante silbern mit schwarzer Unterseite. Am 21. April 2005 erschien dann eine blaue mit schwarzer Unterseite sowie eine rosafarbene mit weißer Unterseite in einem [[Bündelangebot|Bundle]] mit dem Spiel [[Nintendogs]]. Diese erschienen in Europa am 7. Oktober 2005. |
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dem Spiel "Metroid Prime Pinball" (noch nicht in Europa erschienen) beiliegt. |
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Durch dieses wird der Nintendo DS um eine Rumble-Funktion (spüren von Erschütterungen/erstmals eingesetzt beim Controller des Nintendo 64) erweitert. |
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Darüber hinaus waren in den USA und Japan weitere Farbvariationen erhältlich, wie eine schwarz-weiße oder rot-schwarze Variante. In Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen wurden auch [[Sonderausgabe|Sondereditionen]] mit speziell angefertigten Designs vertrieben oder verlost. So erschien in Japan in Zusammenarbeit mit [[Pepsi]] eine auf 1000 Exemplare limitierte Edition des Handhelds in den Pepsi-Farben und dazu passenden Ohrhörern oder eine Variante mit dem [[MTV]]-[[Firmenlogo|Logo]]. |
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Technisch möglich ist auch, dass in zukünftigen Spielen die GBA- und DS-Version zusammen arbeiten, ähnlich der Verbindung von Gamecube und GBA. Laut Gerüchten können die DS-Version und die GBA-Version eines geplanten Pokemon-Spiels gleichzeitig im DS gespielt werden, wobei besondere Funktionen freigeschaltet werden. Ähnliches gab es bereits mit dem Zelda-Spiel, Link's Awakening, für den Game Boy, welches auf dem Game Boy Color, Link's Awakening DX, kleine Veränderungen aufzeigte. |
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Weitere Projekte wie diese sind bisher nicht bekannt. |
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=== Nintendo DS Lite === |
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[[Datei:Nintendo DS Lite logo.svg|250px|rahmenlos|rechts|Logo des Nintendo DS Lite]] |
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Der untere der beiden Bildschirme ist ein [[Touchscreen]], der die neuartige Steuerung von Spielfiguren durch bloße Berührung erlaubt. Diese erfolgt mit Hilfe eines speziellen Zeigestifts, ''DS Stylus'' genannt, aus Kunststoff oder eines ''Daumen-Stylus'' (ein kleines Band, das man auf dem DS festmacht und über den Daumen schnallt). Sie dienen dazu, die Steuerung präziser zu gestalten und eine Beschmutzung des Bildschirms zu verhindern. |
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[[Datei:DSLite white trans.png|mini|Nintendo DS Lite in Weiß mit Startbildschirm (englisch)]] |
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Der Touchscreen wird für verschiedene Zwecke genutzt. So kann man bei den meisten Spielen sich im Menü koordinieren. Andere Spiele beanspruchen schnelle Reaktion, wodurch man schnell an einem bestimmten Punkt des Bildschirms tippen muss. Auch andere Arten werden genutzt. Während man bei "[[Another Code: Doppelte Erinnerung|Another Code]]" z.b. ein verrostetes Schild sauber kratzen muss, muss man bei Pac-Man den "Dauerfresser" selber zeichnen. Auch ein gutes Beispiel: Bei [[Nintendogs]] kann man seine Welpen direkt streicheln, den Ball oder Frisbee werfen usw. |
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Bei dem am 23. Juni 2006 erschienenen Nintendo DS Lite handelt es sich im Wesentlichen um ein Neudesign des Gehäuses. Der DS Lite ist ca. 30 % kleiner als der Original-DS und verfügt dabei über eine höhere Akkulaufzeit. Die neue, kompaktere Bauform machte einen neuen Stromanschluss notwendig, sodass Netzteile des ersten DS und des Game Boy Advance SP nicht mehr verwendet werden können. |
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Zu den weiteren Unterschieden zur ersten Version zählen: |
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== Onlinefähigkeiten == |
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* Schärfere Displays mit kräftigeren Farben und vier Helligkeitsstufen (wobei sich die Displaybeleuchtung nicht mehr deaktivieren lässt), |
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Durch seine volle [[Wireless LAN|WLAN]]- (oder Wi-Fi) Kompatibilität ist es mit dem Nintendo DS möglich, Spiele gegen Menschen in der ganzen Welt über das [[Internet]] zu spielen. Alle onlinefähigen Spiele nutzen diese Fähigkeiten bereits für ihren [[Mehrspieler]]-Modus. Der Nintendo DS ist [[IEEE 802.11|802.11b]]-kompatibel, die Spiele benutzen, darauf aufsetzend, ein [[proprietär|proprietäres]] Protokoll. Um den Akku zu schonen und somit die Laufzeit zu verbessern, werden nicht die ganzen 11 MBit die laut [[IEEE 802.11|802.11b]] zu Verfügung stehen benutzt, sondern nur ca. 1 bis 2 MBit. |
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* ein handlicherer Eingabestift mit Einschub rechts am Gerät, |
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* ein Mikrofon in der Mitte statt an der Unterseite, |
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* ''Start''- und ''Select''-Knöpfe unterhalb statt oberhalb der Aktionsknöpfe (''A'', ''B'', ''X'', ''Y''), |
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* Verbesserung der Lautsprecher, durch die man Musik auch mit zugeklapptem Nintendo DS gut hören kann |
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* und ein neuer Ein-Aus-Schalter an der Seite der Konsole. |
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Kritisiert wurde, dass gerade bei starker Sonneneinstrahlung die Bildschirme der Konsole weiterhin spiegeln, wenn auch weniger stark als beim alten Modell. Aufgrund des kompakten Designs ragen zudem Game-Boy-Advance-Module ein Stück weit aus dem Gerät heraus – dies gilt auch für manche Peripherie-Geräte, siehe [[#Zubehör|Zubehör]]. Häufig wird die Schwammigkeit und das fehlende Druckgefühl der Tasten kritisiert, die relativ tief zu drücken sind. Andererseits reagierte der Hersteller damit auf Behauptungen, die Tasten des ersten Modells seien schlichtweg zu „hart“ zum angenehmen Spielen. Alle nachfolgenden Modelle hatten daraufhin wieder Tasten mit klarer definiertem Druckpunkt. |
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[[Nintendo]] bietet in Zusammenarbeit mit [[Gamespy]] einen kostenlosen Onlinedienst an, durch welchen das Spielen via [[Internet]] ermöglicht wird. Der Start des "[[Nintendo Wi-Fi Connection]]" genannten Dienstes war mit dem Release von [[Mario Kart]] DS am [[25. November]] [[2005]].<br /> |
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Der Zugang erfolgt über einen standardgemäßen [[Wireless_Access_Point|Wireless Access Point]], ein spezielles [[USB]]-Steckmodul von Nintendo oder (in Deutschland) über öffentliche [[Hot-Spot_(WLAN)|HotSpot]]s von [[T-Online]]. In den USA verfügen viele [[McDonalds]]-Filialen über HotSpots für den DS. |
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Erhältlich war der DS Lite in den Farben Weiß, Schwarz, Rosa, Silber, Rot, Türkis und Hellgrün. Darüber hinaus erschienen diverse limitierte Sondereditionen, wie z. B. eine schwarz-silberne zusammen mit dem Spiel ''Guitar Hero: On Tour''. In Japan waren außerdem die Farben ''enamel navy'' und ''ice blue'' erhältlich. Durch nachproduzierte Gehäuse von Drittherstellern sind inzwischen auch diverse andere Farben, Farbkombinationen und Designs zu finden. |
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'''Online-fähige Spiele für den DS''' |
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* [[Mario Kart|Mario Kart DS]] |
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* [[Animal Crossing|Animal Crossing: Wild World]] |
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* [[Tony Hawk's Skateboarding|Tony Hawk's American Sk8land]] |
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* [[LostMagic]] |
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* [[Tetris|Tetris DS]] |
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* [[Metroid|Metroid Prime: Hunters]] |
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* [[Contact (Spiel)|Contact]] (Release: Herbst 2006) |
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* [[Pokémon|Pokémon Diamond/Pearl]] (Release: 28. September 2006) |
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Insgesamt wurden etwa 93,86 Millionen Einheiten des Nintendo DS Lite verkauft, womit dieses Modell rund 61 % der gesamten Verkaufsmenge aller Varianten ausmacht.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.nintendo.co.jp/ir/library/historical_data/pdf/consolidated_sales_e1403.pdf |titel=Consolidated Sales Transition by Region, Fiscal Year 3 2014 |autor=Nintendo |abruf=2021-03-11 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140508062158/http://www.nintendo.co.jp/ir/library/historical_data/pdf/consolidated_sales_e1403.pdf |archiv-datum=2014-05-08 |format=PDF}}</ref> |
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Auf der [[Electronic Entertainment Expo|E³]] [[2005]] wurde zudem [[VoIP]]-[[Software]] für den Handheld demonstriert. Nach Angaben von Nintendo ist diese allerdings sehr rechenintensiv, daher wird sie vorerst nicht im Spiel genutzt werden.<br> |
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Das Spiel ''Metroid Prime Hunters'' ermöglicht mit dieser Software eine Kommunikation außerhalb des eigentlichen Spiels. |
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=== Nintendo DSi === |
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[[Datei:Nintendo DSi logo.svg|250px|rahmenlos|rechts|Logo des Nintendo DSi]] |
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===Standardvarianten=== |
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{{Hauptartikel|Nintendo DSi}} |
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In Japan war der DS zunächst nur im Standarddesign (silber mit schwarzer Unterseite) erhältlich, am 24.03.05 (weiß und schwarz) und 21.04.05 (blau mit schwarzer Unterseite und pink mit weißer Unterseite) erschienen jedoch jeweils zwei neue Farbeditionen. Kurzzeitig gab es in Japan im August 2005 passend zum Spiel „Jump Super Stars“ einen rot/schwarzen Nintendo DS. In den USA und Japan gibt es weitere Farbvariationen.<br> |
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[[Datei:Nintendo dsi closed.jpg|mini|Zugeklappter Nintendo DSi mit Außenkamera]] |
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In [[Japan]] erschien in Zusammenarbeit mit [[Pepsi]] eine Sonderedition des [[Handheld]]s in den [[Pepsi]]-Farben und passenden Ohrhörern. Diese Edition war auf 1.000 Exemplare limitiert.<br> |
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Am 2. Oktober 2008 kündigte Nintendo die Veröffentlichung des Nintendo DSi an<ref>[https://www.heise.de/newsticker/meldung/Nintendo-stellt-Taschenkonsole-DSi-mit-zwei-Kameras-vor-2-Update-209244.html Nintendo stellt Taschenkonsole DSi mit zwei Kameras vor], [[Heise online|Heise]]-Newsticker vom 2. Oktober 2008</ref>, welcher in Japan ab dem 1. November 2008 und in Europa ab dem 3. April 2009 in den Farben schwarz und weiß erhältlich war.<ref>„[https://www.heise.de/newsticker/meldung/Nintendo-veroeffenlicht-Taschenkonsole-DSi-211319.html Nintendo veröffentlicht Taschenkonsole DSi]“, [[Heise online|Heise]]-Newsticker vom 3. April 2009</ref> |
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Auch gibt es [[Casemodding|Mods]] des DS mit verschiedenen Motiven wie [[Camouflage]]. Einzelne Sponsoren verlos(t)en auch limitierte DS-Exemplare z.B. mit dem [[MTV]]-[[Logo]].<br> |
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Technische Modifizierungen, welche im Gegensatz zum originalen DS und [[Game Boy Advance]] Spielen auch Spiele für den alten [[Game Boy]] und [[Game Boy Color]] abspielen, sind nicht durch einfache Lötbrücken möglich. Die Seiten die so etwas versprechen sind nur [[Hoax]]e.<br> |
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In Europa erschienen am 7. Oktober 2005 [[Bundle]] des blauen und rosa DS mit dem Spiel Nintendogs. |
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<!-- Hardware --> |
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===Nintendo DS lite=== |
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Auffälligste Neuerung sind die zwei Kameras, von denen eine an der Außenseite des Deckels angebracht ist und die andere an der Innenseite zwischen den beiden Bildschirmen. Der ''Slot-2'' fällt beim DSi weg. Dadurch können zum einen keine Game-Boy-Advance-Spiele mehr gespielt werden, zum anderen ist auch Zubehör für diesen Schacht (siehe [[#Zubehör|Zubehör]]) nicht mehr nutzbar. Hinzugekommen ist außerdem ein Schacht für [[SD Memory Card|SD-Karten]]. Auf den SD-Karten können Bilder, Audio-Dateien und herunterladbare Software gespeichert werden. |
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Bei dem Nintendo DS lite handelt es sich um einen verbesserten Nintendo DS. Allerdings wurden die technischen Spezifikationen nicht geändert. Der DS lite ist ca 33% kleiner als der Original DS. Dabei ist die Akkulaufzeit um ein vielfaches höher. Die neue, kompaktere Bauform, machte einen neuen Stromanschluss notwendig, sodass die Netzteile des GBA nicht mehr verwendet werden können. |
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Das Gehäuse des DSi ähnelt ansonsten dem des DS Lite: Es ist etwas leichter und flacher, gleichzeitig aber auch etwas länger und breiter. Die Bildschirme des Nintendo DSi sind heller und in der Fläche um 17 % vergrößert. Zusätzlich wurden sowohl die maximale Lautstärke als auch die Soundqualität durch einen neuen Codec-Chip erhöht. Der bisher verbaute Schieberegler, mit dem sich die Lautstärke einstellen ließ, wurde durch zwei Lauter-Leiser-Tasten ersetzt. Der Einschaltknopf befindet sich links unten neben dem Touchscreen. |
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Zu den neue Merkmalen des DS lite zählen die neuen helleren und schärferen Displays (deren Helligkeit in 4 Stufen geregelt werden kann), der handlichere Touchpen (der sich jetzt rechten an der Unterseite des DS befindet), sowie die gesamte wertigere Verarbeitung. Das Mikrofon befindet sich jetzt in der Mitte des DS. |
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Der [[Taktsignal|Prozessortakt]] wurde auf 133 MHz verdoppelt, der [[Arbeitsspeicher]] auf 16 MB vervierfacht. Außerdem kam ein interner [[Flash-Speicher]] von 256 MB neu hinzu. |
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Erschienen ist der DS lite zum Start in den Farben Weiß und Schwarz. Bei der schwarzen Ausführung sieht man schnell die sogn. "Fettfinger". |
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<!-- Software --> |
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== Hardware-Spezifikationen == |
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Im Gegensatz zu seinen Vorgängern können Programme für den DSi nicht mehr nur per Spielmodul erworben werden, sondern auch über den gleichzeitig gestarteten ''Nintendo-DSi-Shop''. Über diesen inzwischen eingestellten Dienst konnten Benutzer Spiele und Programme direkt über das Internet kaufen und herunterladen. Hier wurden auch exklusive Titel unter dem Namen ''[[DSiWare]]'' angeboten, die nie als Spielmodul im Einzelhandel erschienen. |
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'''CPU:''' |
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* Hauptprozessor: [[ARM-Architektur|ARM]] 946E-S (67 MHz) |
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* Subprozessor: [[ARM-Architektur|ARM]] 7 TDMI (33MHz) |
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Der zuvor kostenpflichtige und nur separat erhältliche Webbrowser von [[Opera (Browser)|Opera]] war für den DSi in einer verbesserten Version kostenlos herunterladbar. Ein Bild- und Ton-/Stimmen-Bearbeitungsprogramm und ein [[Audioplayer]] sind vorinstalliert. Die Kamera beherrscht [[Gesichtserkennung]] und kann aufgenommene Bilder auf einer eingesteckten SD-Karte speichern, sodass sie auf einen [[Computer]] übertragen werden konnten. Funknetze mit WPA-Verschlüsselung werden im Gegensatz zum Vorgängermodell ebenfalls unterstützt. |
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'''Speicher:''' |
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* [[Hauptspeicher|Arbeitsspeicher]]: 4 MByte |
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* VRAM: 656 KByte |
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=== Nintendo DSi XL === |
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'''LCD Bildschirm:''' |
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[[Datei:Nintendo DSi XL logo.svg|250px|rahmenlos|rechts|Logo des Nintendo DSi XL]] |
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* Bildschirmgröße: zwei Bildschirme, je 61 x 46 mm, 256 x 192 Bildpunkte ([[RGB]]) |
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{{Hauptartikel|Nintendo DSi XL}} |
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* Farben: 262.144 |
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* Hintergrundbeleuchtung Ein-Aus (Nintendo DS Lite: 4 Stufen regelbar) |
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Am 29. Oktober 2009 kündigte Nintendo eine neue Version des DSi mit dem Namen ''DSi XL'' an (in Japan ''DSi LL''). In Japan ist sie seit dem 21. November 2009 erhältlich, in Europa erschien der Nintendo DSi XL am 5. März 2010. Die Handheld-Konsole war zunächst nur in den Farben bordeauxrot und dunkelbraun erhältlich. Die unverbindliche Preisempfehlung lag in Deutschland bei 179,99 Euro. |
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'''Grafik 2D:''' |
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* BG: maximal zwei Bildschirme |
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* OBJ: maximal 128 Sprites |
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Die XL-Version ist eine größere Ausgabe des Nintendo DSi. Die Außenmaße betragen 16,1 × 2,1 × 9,1 cm (DSi: 13,7 × 1,9 × 7,5 cm). Das Gewicht steigt um 96 g auf insgesamt 314 g. Mit dieser Vergrößerung nehmen auch die Abmessungen der beiden Bildschirme zu. Die [[Bildschirmdiagonale]] erhöht sich um 2,18 cm auf 10,59 cm. Dabei bleibt die Auflösung der Displays unverändert, was mitunter zu verstärktem [[Treppeneffekt]] führt. Die Spezifikationen der verbauten Hardware sind identisch mit dem Standardmodell.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.golem.de/1003/73600.html |titel=Test: Nintendo DSi XL - andere Zielgruppe im Visier |werk=Golem.de |datum=2010-03-04 |autor=Peter Steinlechner |abruf=2021-03-15}}</ref> Im Lieferumfang enthalten war zusätzlich zum Touchpen, der sich in das Gerät einschieben lässt auch ein wesentlich größerer und dickerer Stylus, in seiner Form ähnlich einem Kugelschreiber. |
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'''Grafik 3D:''' |
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Auf dem DSi XL sind die DSiWare-Titel ''Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging für Zwischendurch'', ''Wörterbuch 6 in 1'' mit Kamerafunktion und der DSi-Webbrowser bereits vorinstalliert. |
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* [[Polygon]] Zeichenrate: maximal 120 kPolygone/s |
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* [[Pixel]] Füllrate: maximal 30 MPixel/s |
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== Bedienung == |
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'''Klang:''' |
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Der Nintendo DS verfügt, ähnlich wie der Game Boy Advance, über zwei Schultertasten ''R'' und ''L'' an der Oberseite der Konsole, ein [[Steuerkreuz]] links des Touchscreens, einen ''Start''- und einen ''Select''-Knopf sowie die Aktionstasten ''A'' und ''B'' rechts des Touchscreens. Über die Tasten seines Vorgängers hinaus ist der DS mit zwei weiteren Aktionstasten ''X'' und ''Y'' ausgestattet. Manche Spiele nutzen außerdem das integrierte Mikrofon, um Befehle entgegenzunehmen. So werden mitunter Kerzen ausgeblasen oder Hunde tatsächlich gerufen. |
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* Stereo (für Kopfhörer und Lautsprecher) |
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* Surround über die internen Lautsprecher |
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* Mikrofoneingang |
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Wird der DS zugeklappt, während ein Spiel läuft, so wird das Spiel pausiert und die Bildschirme werden abgeschaltet. Die Akkulaufzeit wird durch diesen [[Stand-by]]-Modus um ein Vielfaches verlängert. Zum Fortsetzen wird die Konsole einfach wieder aufgeklappt.<ref name="Tobin">{{Literatur |Titel=Portable Play in Everyday Life: The Nintendo DS |Autor=Samuel Tobin |Jahr=2013 |Verlag=Palgrave Macmillan |Ort=New York |ISBN=978-1-137-39659-4 |DOI=10.1057/9781137396594 |Sprache=en |Seiten=16}}</ref> |
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'''Drahtlose Kommunikation:''' |
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* [[IEEE 802.11b]] |
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* [[IEEE 802.11b]] basiertes [[Proprietär|proprietäres]] Protokoll |
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* Die Verschlüsselung der Wi-Fi-Daten ist bisher nur über das [[Wired Equivalent Privacy|WEP]]-Protokoll möglich |
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=== Bildschirme === |
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'''Befehlseingabe:''' |
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[[Datei:Nintendo-DS-Styli.jpg|mini|Eingabestifte des Nintendo DS Lite]] |
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* [[Touchscreen]] (z.B. per [[Eingabestift|Stylus]] oder Daumenstylus) |
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* Steuerkreuz |
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* Tasten A, B, X, Y, R, L, Select & Start, Power |
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* Mikrofon |
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Viele für den Nintendo DS konzipierten Spiele nutzen den resistiven Bildschirm. Er wird entweder mit einem mitgelieferten [[Eingabestift]] bedient – dem sogenannten ''Stylus'' oder ''Touchpen'' – oder einfach mit dem Finger. Der Touchscreen reagiert sehr genau auf punktuell ausgeübten Druck. Dadurch ist eine Texteingabe über eine auf dem Bildschirm abgebildete Tastatur möglich. Diese findet beispielsweise Anwendung in der vorinstallierten Anwendung PictoChat oder bei der Nutzung des [[Nintendo DS Browser]]s. Je nach Anwendung können mit dem Touchpen auch frei Hand Texte geschrieben und Bilder gezeichnet werden. |
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'' |
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[[image:NDS power supply.jpg|thumb|Energieversorgungskabel des NDS]] |
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'''Energieversorgung:''' |
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* Power Management für 2D-, Geometry-, Renderingengine und LCD. |
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* Lithium-Ion Akku (3.7V, 850 mAh) |
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Die charakteristischen zwei Bildschirme der Konsole werden in Spielen unterschiedlich genutzt. Gerade zu Beginn des Lebenszyklus der Konsole nutzten viele Titel die beiden Bildschirme wie einen einzelnen vertikalen Bildschirm und stellen dieselbe Spielwelt über beide Bildschirme dar. Dies ist aus Entwicklersicht häufig schwierig umzusetzen, da nicht beide Bildschirme immer eine gleichbleibende Grafikqualität darstellen können.<ref name="Totilo">{{Internetquelle |url=https://kotaku.com/the-forgotten-beauty-of-vertical-ds-games-the-spectacl-5793624 |titel=The Forgotten Beauty Of Vertical DS Games, The Spectacle Of Widescreen Turned Sideways |autor=Stephen Totilo |werk=Kotaku |datum=2011-04-19 |sprache=en |abruf=2021-03-15}}</ref> |
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'' |
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Deshalb gilt in vielen Spielen stattdessen ''zwei Bildschirme – zwei unterschiedliche Darstellungen''. So werden beispielsweise an die aktuelle Spielszene angepasste Bedienelemente auf dem unteren Bildschirm eingeblendet, die per Touchscreen oder Fingerdruck Interaktionen erlauben, um das eigentliche Spielgeschehen, das auf dem oberen Bildschirm dargestellt wird, zu beeinflussen. Bekannte Beispiele dafür sind Rollenspiele, wie die Titel der ''[[Pokémon]]''-Reihe oder ''[[Chrono Trigger]]''.<ref name="Totilo" /> |
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'''Größe (in geschlossenem Zustand):''' |
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* 14,86 cm breit / 8,46 cm lang / 2,87 cm tief |
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Gerade in Spielen, die auf echte [[3D-Grafik]] setzen, wie ''[[The Legend of Zelda: Phantom Hourglass]]'' oder ''[[Nintendogs]]'', beschränkt sich diese auf einen der beiden Bildschirme zur gleichen Zeit. Welcher von beiden das ist, kann sich je nach Spielsituation ändern. So wechselt die dreidimensionale Darstellung der eigenen Hundewelpen in Nintendogs abhängig davon, ob der Spieler gerade mit seinen Hunden interagiert (Streicheln via Touchscreen) oder das Spielmenü aufruft (Auswahl mittels Eingabestift, die Hunde währenddessen auf dem oberen Bildschirm). |
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== Softwareangebot == |
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Der Nintendo DS ist in erster Linie eine Spielkonsole wie der Game Boy, weshalb auch vornehmlich Spiele in der Entwicklung sind. Nintendo und einige [[Drittentwickler]] arbeiten jedoch auch an Programmen, die den DS mit den Funktionen eines [[Organizer]]s ausstatten sowie an touchscreen-gesteuerten Wörterbüchern. Nintendo hat sogar einen Adapter angekündigt, der das DS-Spielen mit anderen DS-Geräten auf der ganzen Welt ermöglichen soll. Des Weiteren gibt es eine Kooperation mit dem Browser-Hersteller [[Opera]], mit der Nintendo den bekannten Browser auf den Handheld portieren ließ. Opera 8.5 erschien Ende Juli in Japan, der Start in Europa ist am 6. Oktober 2006.<br> Da der DS um einiges preiswerter ist als die meisten aktuell auf dem Markt befindlichen [[Personal Digital Assistant|PDAs]] und Organizer, rechnen die Hersteller mit einer erfolgreichen Einführung der Software und der Erschließung eines neuen Marktes als Hersteller der Hardware. |
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Wenige Spiele wie ''[[Animal Crossing: Wild World]]'' erlauben darüber hinaus sämtliche Aktionen sowohl mit den Tasten durchzuführen als auch mittels Touchscreen. So lässt sich das Spiel ausschließlich über Tastenbedienung, ausschließlich über Touch-Bedienung oder eben mit einer Kombination aus beiden spielen. |
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Weiterhin ist das Projekt [[DSLinux]] zu nennen, welches es sich zur Aufgabe gemacht hat [[Linux]] auf den Nintendo DS zu portieren. Hierzu wird ein sogenanntes ''GBA Flashcart'' benötigt, ein Modul für den GBA-Slot der Konsole, wobei in das Modul selbst eine Speicherkarte gesteckt werden kann welche dann DSLinux enthält. |
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Spiele wie ''[[Ninja Gaiden: Dragon Sword]]'', ''[[Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging]]'' oder ''Rechts oder Links – Ambidextrous Challenge'' lassen den Spieler die Konsole um 90° drehen. Der DS wird dann wie ein Buch gehalten und die beiden Bildschirme sind nebeneinander angeordnet, statt übereinander.<ref name="Tobin" /> |
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=== Erfolgreichste Spiele === |
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*[[Nintendogs]] |
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*[[Mario Kart DS]] |
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*[[Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging]] |
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*[[Animal Crossing|Animal Crossing Wild World]] |
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*[[Super_Mario#Nintendo_DS|New Super Mario Bros.]] |
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*[[Metroid Prime Hunters]] |
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== |
== Geschichte == |
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=== Name === |
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Das Kürzel ''DS'' war ursprünglich ein Arbeitstitel und steht für {{lang|en|''Dual Screen'' |de=Doppelter Bildschirm}} aufgrund der zwei [[Flüssigkristallbildschirm|LC-Bildschirme]]. Auf der [[Electronic Entertainment Expo|E3]] 2004 nannte Nintendo die Konsole allerdings auch {{lang|en|''Developers' System'' |de=Entwickler-System}}, da sie leicht programmierbar sein sollte und viele neue Möglichkeiten für Entwickler bot.<ref>{{Webarchiv |url=http://en-americas-support.nintendo.com/app/answers/detail/a_id/3904/~/what-does-ds-stand-for%3F |wayback=20150221052948 |text=What Does "DS" Stand For?}}</ref> |
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Da das Gerät schon vor seinem Marktstart für Diskussion sorgte, wurde der Name schnell bekannt, sodass Nintendo sich dazu entschied, ihn beizubehalten und ihn nicht wie ursprünglich geplant zu ändern. Der firmeninterne Codename der Konsole lautet ''Nitro''. Aus diesem Grund beginnen die Produktnummern mit ''NTR''. |
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[[Bild:DS-card.jpg|thumb|Die US-Version von Metroid Hunters First Hunt (Demo Version)]] |
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=== Beziehung zum Game Boy === |
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Die Spiele des Nintendo DS werden auf speziellen nintendoeigenen [[Speicherkarte|Flashcards]] gespeichert. Laut Nintendo sind Spiele auf diesen Flashcards billiger zu produzieren als auf Modulen. Die Speicherkapazität der Standardkarten beträgt 1 [[Binärpräfixe|Gigabit]] (1024Megabit). Höhere Kapazitäten sind bei Bedarf zu realisieren. |
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Noch vor der öffentlichen Präsentation der Konsole verriet Nintendo in einem Interview, dass der Nintendo DS nicht Nachfolger des Game Boy Advance werden sollte und dass sich noch eine weitere Handheld-Konsole in Entwicklung befände, die die nächste Generation der Game-Boy-Reihe einnehmen werde.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gamespot.com/articles/nintendo-ds-not-game-boy-advances-successor/1100-6086771/ |titel=Nintendo: DS not Game Boy Advance's successor |werk=Gamespot |datum=2004-10-28 |abruf=2021-03-10}}</ref> Der Nintendo DS sollte die ''dritte Säule'' im Konsolen-Ökosystem Nintendos werden, die sich an Gelegenheitsspieler richtet, während der [[GameCube]] den Markt der Heimkonsolen bediente und die Game-Boy-Reihe den „traditionellen Handheld-Markt“.<ref name="Custodio">{{Literatur |Autor=Alex Custodio |Titel=Who Are You?: Nintendo's Game Boy Advance Platform |Auflage=1 |Verlag=The MIT Press |Ort=Cambridge, Massachusetts |Datum=2020-10-13 |ISBN=9780262044394 |Sammelwerk=Platform studies}}</ref> |
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Der Nintendo DS galt schon bald nach Verkaufsstart als Nachfolger des Game Boy Advance<ref>{{Internetquelle |url=https://www.eurogamer.net/articles/news081204dssales |titel=Nintendo DS sales figures in line with GBA launch |abruf=2021-03-10}}</ref> und wird, obwohl von Nintendo nie offiziell als solcher bezeichnet, von der Fachwelt und Spielergemeinde als solcher wahrgenommen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ign.com/articles/top-25-game-boy-advance-games-of-all-time |werk=IGN |datum=2007-03-17 |titel=Top 25 Game Boy Advance Games of All Time |abruf=2021-03-10}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.nintendolife.com/news/2020/12/feature_creating_the_ultimate_game_boy |titel=Creating The Ultimate Game Boy |werk=NintendoLife |datum=2020-12-27 |abruf=2021-03-10}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Mark J. P. Wolf |Titel=Encyclopedia of Video Games: The Culture, Technology, and Art of Gaming, Band 1 |Verlag=ABC-CLIO |Datum=2012 |ISBN=9780313379369 |Zitat=The Game Boy may be gone, but it lives on through its spiritual successor the DS}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Alex Custodio |Titel=Who Are You?: Nintendo's Game Boy Advance Platform |Auflage=1 |Verlag=The MIT Press |Ort=Cambridge, Massachusetts |Datum=2020-10-13 |ISBN=9780262044394 |Sammelwerk=Platform studies |Zitat=When Nintendo manufactured the Game Boy Micro and the DS—the third face of the GBA and its successor, respectively[…]}}</ref> |
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== Steuerung == |
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=== Vermarktung === |
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Die Steuerung auf dem Nintendo DS verläuft in vielen Fällen über den Touchscreen. Der Nintendo DS besitzt wie der Gameboy Advance 2 Schultertasten (R und L) sowie ein Steuerkreuz, Start-, Select- und Powertasten sowie die Tasten A, B, X und Y. In einigen Spielen kann man die Tasten A, B, X und Y auch als zweites Steuerkreuz benutzen oder diese Tasten auch auf das linke Steuerkreuz legen. Manche Spiele nutzen außerdem das integrierte Mikrofon, um Befehle entgegen zu nehmen. Beispielsweise werden Kerzen ausgeblasen oder Hunde tatsächlich gerufen. Laut Nintendo sollte der DS erst abschalten wenn man 3 Sek. auf die Powertaste drückt, bei zwei Exemplaren unterschiedlicher Produktionen schaltete sich der DS allerdings bereits nach ca. 1 Sek. ab. |
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Nintendo stellte das System erstmals im Mai 2004 auf der Videospielmesse [[Electronic Entertainment Expo|E3]] in [[Los Angeles]] der Öffentlichkeit vor. Wenig später gab das Unternehmen das endgültige Design des Geräts und seine Ausstattung bekannt. Auf den Markt kam das erste Modell am 21. November 2004 in den [[USA]]. Dies war der erste Verkaufsstart eines Nintendo-Produkts außerhalb Japans. Dort war das Gerät erst ab dem 2. Dezember 2004 erhältlich. Am 25. Februar 2005 folgte die Veröffentlichung in [[Australien]] und am 11. März 2005 in Europa. |
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Im Juli und August 2005 lief in über 5000 US-Kinos ein [[Werbespot]] zu dem im Herbst desselben Jahres startenden Onlinedienst mit dem Slogan „Für jede Aktion gibt es eine entgegengesetzte und gleiche Reaktion“. |
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Mit dem Nintendo DS zielte der Hersteller von Anfang an auf bisher nicht erschlossene Märkte ab. Aufwendige Werbekampagnen mit insbesondere weiblichen Prominenten wie [[America Ferrera]], [[Nicole Kidman]], [[Beyoncé Knowles]], [[Liv Tyler]] und [[Carrie Underwood]] sollten neue Zielgruppen ansprechen. Dieses Ziel verfolgte Nintendo auch mit diversen entsprechend vermarkteten Spieletiteln. So wurde neben den traditionellen Nintendo-Franchises wie ''Mario'' und ''Zelda'' unter der Marke „Touch Generations“ auch Software wie ''[[Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging]]'', ''Augen-Training'' und ''Kochkurs: Was wollen wir heute kochen?'' erfolgreich vermarktet. Das zweitmeistverkaufte Spiel der Plattform ist ''[[Nintendogs]]'', eine vor allem an Gelegenheitsspieler gerichtete Haustiersimulation.<ref>{{Literatur |Autor=Thomas H. Apperley |Titel=Nintendo DS |Sammelwerk=Encyclopedia of Video Games: The Culture, Technology, and Art of Gaming |Hrsg=Mark J. P. Wolf |Verlag=Greenwood, ABC-CLIO |Auflage=2 |Datum=2021-05-31 |Seiten=710–711 |ISBN=978-1440870194 |Sprache=en}}</ref> |
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=== Absatzzahlen === |
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Bis zum Marktstart waren Kritiker äußerst skeptisch und sahen im Nintendo DS nicht mehr als ein Spielzeug. So wurde angesichts der technologischen Unterlegenheit des DS gegenüber der [[PlayStation Portable|PSP]] bereits das Ende Nintendos anhaltender Dominanz auf dem Markt der Handheld-Konsolen prognostiziert.<ref name="Custodio"></ref> Doch bei Marktstart des Nintendo DS zeigte sich das Gegenteil. Die Konsole erfreute sich großer Beliebtheit sowohl in etablierten Spielerkreisen, als auch unter Gelegenheitsspielern. Die Verkaufszahlen übertrafen schnell die der Game-Boy-Reihe und der Nintendo DS läutete als Nintendos erfolgreichste Konsole überhaupt dessen Erfolg im aufkommenden Markt des [[Casual Game|Casual Gaming]] ein, dem die [[Wii]] etwas später folgen sollte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nintendo.co.jp/ir/en/finance/hard_soft/ |titel=Dedicated Video Game Sales Units |datum=2020-12-31 |abruf=2021-03-10}}</ref> |
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Der Nintendo DS wurde bis September 2008 in Europa etwa 24 Millionen Mal verkauft; weltweit wurden bis dahin insgesamt über 80 Millionen Stück abgesetzt. In Japan überstiegen die Verkaufszahlen der Konsole im Jahr 2005 deutlich die der [[PlayStation 2]] und der PSP. Im Jahr 2006 verkauften sich Nintendo DS und Nintendo DS Lite zusammen, trotz starker Lieferengpässe in Japan, häufiger als alle anderen erhältlichen Konsolen zusammengenommen. Erst mit dem Ende der japanischen Sommerferien im August 2007 entspannten sich die Lieferprobleme des Handheld deutlich. Im September wurden wöchentlich ca. 70.000 Einheiten verkauft, was einen deutlichen Rückgang im Vergleich zu den Vormonaten darstellt. |
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Anfang 2008 erreichte der DS vorläufig eine Marktsättigung in Japan. Die Verkaufszahlen gingen auf circa 50.000 Einheiten pro Woche zurück, was zum einen an der großen installierten Hardwarebasis des Gerätes liegt (über 22 Millionen Stück in Japan<ref name="verkaufszahlen">[http://www.vgchartz.com/hardware_totals.php www.vgchartz.com], abgerufen am 8. November 2010</ref>) und zum anderen an einer fehlenden Preissenkung des Gerätes, welches seit 2004 zum gleichen Preis auf dem Markt war. |
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=== Nachfolger === |
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{{Hauptartikel|Nintendo 3DS}} |
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Den Nachfolger des Nintendo DS gibt es seit dem 25. März 2011 unter dem Namen ''Nintendo 3DS''. Dieser verfügt über eine ein- und ausschaltbare [[Autostereoskopie|3D-Funktionalität]], die keiner [[3D-Brille]] bedarf.<ref name="3DS-2D">{{Webarchiv |url=http://news.cnet.com/8301-13506_3-20004527-17.html |wayback=20140201115500 |text=Nintendo chief: 3DS will have a 2D switch}}</ref> Außerdem ist er abwärtskompatibel zu allen DS-Spielen und [[DSiWare]]-Titeln. Das Gerät wurde auf der [[Electronic Entertainment Expo|E3]] 2010 vorgestellt und erschien am 25. März 2011 in Europa. Es folgten Varianten und Weiterentwicklungen mit dem [[Nintendo 3DS XL]], [[Nintendo 2DS]], [[New Nintendo 3DS]] (XL) und dem [[New Nintendo 2DS XL]], bis Nintendo 2020 die Einstellung der 3DS-Reihe offiziell bekanntmachte.<ref>{{Internetquelle |autor=Siladitya Ray |url=https://www.forbes.com/sites/siladityaray/2020/09/17/nintendo-discontinues-3ds-after-nearly-a-decade/ |titel=Nintendo Discontinues 3DS After Nearly A Decade |werk=forbes.com |datum=2020-09-17 |abruf=2021-03-09 |sprache=en}}</ref> |
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== Software == |
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[[Datei:Diamond Trust of London.png|mini|Coverbild eines Nintendo-DS-Spiels, „Diamond Trust of London“ von [[Jason Rohrer]]]] |
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=== Spiele === |
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Für den Nintendo DS sind weltweit über 3000 verschiedene Spiele erschienen. Dabei sind regional unterschiedliche Versionen des gleichen Spiels nur jeweils einmal berücksichtigt. |
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{{Siehe auch|:Kategorie:Nintendo-DS-Spiel|Liste der erfolgreichsten Computerspiele#Nintendo DS|titel2=meistverkaufte Nintendo-DS-Spiele}} |
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==== Launchtitel ==== |
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{| class="wikitable sortable" |
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|+ Zur Veröffentlichung erhältliche Spiele<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gamespot.com/articles/nintendo-ds-launch-titles-officially-revealed/1100-6109869/ |titel=Nintendo DS launch titles officially revealed |werk=Gamespot |datum=2005-05-17 |autor=Ricardo Torres |abruf=2021-03-18 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.gamespot.com/articles/nintendo-finalizes-us-ds-launch-titles/1100-6109936/ |titel=Nintendo finalizes US DS launch titles |werk=Gamespot |datum=2004-10-07 |autor=Tor Thorsen |abruf=2021-03-18 |sprache=en}}</ref> |
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! Titel !! Publisher |
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| ''[[Asphalt: Urban GT]]'' || [[Ubisoft]] |
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| ''Daigasso! Band Brothers'' || Nintendo |
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| ''Madden NFL 2005'' || [[Electronic Arts]] |
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| ''Mahjongg Taikai'' || [[Koei]] |
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| ''[[Metroid Prime Hunters: First Hunt]]'' || Nintendo |
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| ''Ping Pals'' || [[THQ]] |
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| ''Pokémon Dash'' || Nintendo |
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|- |
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| ''Polarium'' || Nintendo |
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| ''Project Rub'' (''Feel the Magic: XY/XX'') || [[Sega]] |
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|- |
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| ''Rayman DS'' || Ubisoft |
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|- |
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| ''Ridge Racer DS'' || [[Namco]] |
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|- |
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| ''Spider-Man 2'' || [[Activision]] |
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|- |
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| ''Sprung'' || Ubisoft |
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|- |
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| ''[[Super Mario 64 DS]]'' || Nintendo |
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|- |
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| ''Tendo Dokuta'' || Spike |
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|- |
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| ''The Urbz: Sims in the City'' || Electronic Arts |
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|- |
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| ''Tiger Woods PGA Tour Golf'' || Electronic Arts |
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|- |
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| ''[[WarioWare: Touched!]]'' || Nintendo |
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| ''[[Zoo Keeper]]'' || Success |
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|} |
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==== Bestbewertet ==== |
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Die nachfolgende Tabelle listet die Spiele mit den höchsten aggregierten Punkteständen gemäß [[Metacritic]] in der gesamten Lebensspanne der Konsole auf. Titel, die ausschließlich als DSiWare erschienen sind, werden nicht berücksichtigt. Ebenso sei der Fokus der Metacritic-Listungen auf den US-amerikanischen Markt erwähnt, wodurch viele Titel, die exklusiv in Japan oder Europa erschienen sind, nicht berücksichtigt sind. |
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{| class="wikitable" |
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|+ Bestbewertete Titel laut Metacritic<ref>{{Internetquelle |url=https://www.metacritic.com/browse/games/score/metascore/all/ds/filtered |titel=All Time High Scores - DS |werk=metacritic.com |hrsg=[[Metacritic]] |abruf=2021-03-17}}</ref> |
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|- |
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! Titel !! Wertung{{FN|1}} |
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|- |
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| ''[[Grand Theft Auto: Chinatown Wars]]'' |
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|style="text-align:right"| 93 |
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|- |
|||
| ''[[Chrono Trigger]]'' |
|||
|style="text-align:right"| 92 |
|||
|- |
|||
| ''[[Mario Kart DS]]'' |
|||
|style="text-align:right"| 91 |
|||
|- |
|||
| ''[[Mario & Luigi: Abenteuer Bowser]]'' |
|||
|style="text-align:right"| 90 |
|||
|- |
|||
| ''[[The Legend of Zelda: Phantom Hourglass]]'' |
|||
|style="text-align:right"| 90 |
|||
|- |
|||
| ''[[Advance Wars: Dual Strike]]'' |
|||
|style="text-align:right"| 90 |
|||
|- |
|||
| ''[[Castlevania: Dawn of Sorrow]]'' |
|||
|style="text-align:right"| 89 |
|||
|- |
|||
| ''[[New Super Mario Bros.]]'' |
|||
|style="text-align:right"| 89 |
|||
|- |
|||
| ''[[Meteos]]'' |
|||
|style="text-align:right"| 88 |
|||
|- |
|||
| ''[[The World Ends with You]]'' |
|||
|style="text-align:right"| 88 |
|||
|} |
|||
{{FNBox| |
|||
{{FNZ|1|von maximal erreichbaren 100 Punkten}} |
|||
}} |
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=== Abwärtskompatibilität === |
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[[Datei:GBAandDS SlotCompare.jpg|mini|Slot-Vergleich: die kompatiblen GBA-Slots eines GBA (oben) und eines DS (unten)]] |
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Der Nintendo DS ist, abgesehen vom fehlenden Mehrspielermodus, vollständig [[Abwärtskompatibilität|abwärtskompatibel]] zur Spielebibliothek des Game Boy Advance. Dazu verfügt der Nintendo DS neben dem ''Slot-1'' genannten Einschub für DS-Module auch über einen ''Slot-2'' an der Unterseite, in dem die größeren Game-Boy-Advance-Module Platz finden. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger bietet der DS jedoch keine Kompatibilität mehr zu Spielen für [[Game Boy]] und [[Game Boy Color]]. Beim Abspielen von GBA-Titeln wird wahlweise nur der obere oder nur der untere Bildschirm verwendet. Ausgewählte Spiele bieten die Möglichkeit des Datenaustausches untereinander bei gleichzeitig eingesteckten und kompatiblen DS- und GBA-Spielen. So können z. B. gefangene [[Pokémon]] aus den GBA-Spielen der Serie auf die DS-Editionen übertragen werden. |
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Gleichsam wie sich der Game Boy Advance per Kabel mit einem GameCube verbinden lässt, kann der Nintendo DS eine kabellose Verbindung zur Wii herstellen. Anders als bei der GBA-GameCube-Verbindung kann der DS dadurch nicht als [[Gamecontroller|Controller]] für die Wii fungieren. Die DS-Wii-Verbindung ermöglicht es, Demos auf die Handheld-Konsole zu überspielen und wird von ausgewählten Spielen mit Funktionen darüber hinaus unterstützt. |
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=== Onlinefähigkeit === |
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[[Datei:Nintendo WiFi connection Logo.svg|mini|Kennzeichnung von Wi-Fi-fähigen Spielen]] |
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Durch seine volle [[Wireless Local Area Network|WLAN]]-Kompatibilität ist es mit dem Nintendo DS möglich, gegen Menschen in der ganzen Welt über das [[Internet]] zu spielen. Viele onlinefähigen Spiele nutzen diese Fähigkeiten für einen [[Mehrspieler]]-Modus. Der Nintendo DS ist [[IEEE 802.11|802.11b]]-kompatibel; die Spiele benutzen ein darauf aufsetzendes [[proprietär]]es Protokoll. Um die Akkulaufzeit zu verbessern, wird nicht die gesamte [[Datenübertragungsrate]] (laut 802.11b zur Verfügung stehende) 11 Mbit/s, sondern nur etwa 1–2 Mbit/s benutzt. |
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Nintendo bot in Zusammenarbeit mit [[GameSpy]] einen kostenlosen Onlinedienst an, welcher das Spielen via Internet ermöglichte. Der ''[[Nintendo Wi-Fi Connection]]'' genannte Dienst wurde gleichzeitig mit der Veröffentlichung von [[Mario Kart DS]] am 25. November 2005 gestartet und bis 20. Mai 2014 betrieben. |
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Der Zugang erfolgte über einen standardmäßigen [[Wireless Access Point]] oder ein spezielles [[USB]]-Steckmodul von Nintendo. Eine Kooperation mit der [[Deutsche Telekom|Deutschen Telekom]] zur (in Deutschland) kostenlosen Nutzung der öffentlichen [[Hot Spot (WLAN)|Hot Spots]] endete zum 30. Juni 2011. |
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Nachteil der älteren Konsolen ist die ausschließliche Unterstützung der unsicheren [[Wired Equivalent Privacy|WEP]]-Verschlüsselung, auf die ein lokales Funknetzwerk eingestellt sein muss. |
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Auf der E3 2005 wurde zudem [[IP-Telefonie|VoIP]]-[[Software]] für den Handheld demonstriert. Mit dieser Voice-Client-Software kann man sich über das Mikrofon der Konsole verständigen. Das Spiel ''Metroid Prime Hunters'' ermöglicht mit dieser Software eine Kommunikation außerhalb des eigentlichen Spiels. In den [[Pokémon]] Editionen ''Diamant'' und ''Perl'' ist die Voice-Client-Software auch eingebaut. |
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Es gab in deutschen Großstädten bei Händlern und Elektrogroßmärkten sogenannte ''Download-Stationen'', über die Spieler kostenlos Demoversionen und [[Trailer]] zu neuen oder anstehenden Spieleveröffentlichungen auf ihren eigenen DS herunterladen konnten. |
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Mit der Einstellung der Nintendo Wi-Fi Connection am 20. Mai 2014 fielen viele Onlinefunktionen des Nintendo DS weg.<ref>{{Internetquelle |autor=Jenna Pitcher |url=http://www.polygon.com/2014/2/26/5452114/nintendo-killing-nintendo-wi-fi-connection-service-for-ds-and-wii-may |titel=Nintendo killing Wi-Fi Connection service for DS and Wii May 20 |hrsg=Polygon |datum=2014-02-27 |zugriff=2014-02-27}}</ref> |
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=== Anwendungen === |
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Das vorinstallierte Chatprogramm ''PictoChat'' ermöglicht es, in vier Chatrooms mit je 16 Teilnehmern in der direkten Umgebung zu [[chat]]ten und mittels Touchscreen erstellte Zeichnungen zu verschicken. Laut Herstellerangabe liegt die Sendereichweite der ''DS zu DS''-Verbindung im freien Raum bei 10 m. |
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Der Nintendo DS ist in erster Linie eine Spielkonsole wie der Game Boy; Nintendo und einige Drittentwickler arbeiten jedoch auch an Programmen, die den DS mit den Funktionen eines [[Organizer]]s ausstatten, sowie an Touchscreen-gesteuerten Wörterbüchern. Des Weiteren wurde in Kooperation mit [[Opera Software|Opera]] der auf Version 8.5 des gleichnamigen [[Webbrowser]]s basierende ''Nintendo DS Browser'' entwickelt. Veröffentlicht wurde dieser Ende Juli 2006 in Japan sowie am 6. Oktober des gleichen Jahres in Europa. Da der DS um einiges preiswerter ist als die meisten aktuell auf dem Markt befindlichen [[Personal Digital Assistant|PDAs]] und Organizer, rechnen die Hersteller mit einer erfolgreichen Einführung der Software und der Erschließung eines neuen Marktes als Hersteller der Hardware. |
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Zudem gibt es [[Homebrew]]-Software für den DS, welche sich über spezielle Chipkarten auf den DS übertragen lässt. Somit kann man den DS mit vielen Funktionen erweitern, (ältere) Spiele und Systeme emulieren (wie zum Beispiel [[ScummVM]] oder [[Descent (Computerspiel)|Descent]], [[C64]], [[SNES]]) oder selbstprogrammierte Spiele und Programme starten, welche auf verschiedenen Seiten legal angeboten werden. So existieren beispielsweise Homebrew-Browser, Clients für Instant-Messenger-Netzwerke oder IRC, MP3-Player, Organizer, Kalender, [[Dateimanager]] und viele weitere Programme. |
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Weiterhin ist das Projekt DSLinux zu nennen, das sich zur Aufgabe gemacht hat, [[Linux]] auf den Nintendo DS zu portieren.<ref>[http://www.pro-linux.de/artikel/2/637/nintendo-ds-und-linux.html Nintendo DS und Linux]</ref> |
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== Zubehör == |
== Zubehör == |
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Für den Nintendo DS ist bisher verschiedenes Zubehör zum Anschluss am GBA-Slot (Slot-2) erschienen. Mit den neueren DS-Version DSi und 3DS/XL kann dieses Zubehör, aufgrund des dort fehlenden Slot-2, nicht benutzt werden. |
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[[Datei:NDS rumblepak.JPG|mini|links|Original Nintendo-DS-Rumble-Pak]] |
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Für den Nintendo DS ist mittlerweile einiges an Zubehör erschienen. So gibt es seit neustem das erste Rumble Pak für eine mobile Spielekonsole. Es hat die Maße eines GBA-Moduls und wird in den zweiten Slot gesteckt. Der Rütteleffekt ist allerdings nur mäßig und wird von einem lauten Surren begleitet. Anscheinend kann man es nur über den Nintendo-Kundendienst bestellen. |
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So gibt es zum Beispiel ein Rumble Pak mit Rütteleffekt. Die Erweiterung kann über den Nintendo-Kundendienst oder als Beigabe zu einem NDS-Spiel, wie zum Beispiel Actionloop oder Metroid Prime Pinball, bezogen werden. Durch Importhändler lässt sich auch ein Rumble Pak für den Nintendo DS Lite erwerben, dieses hat dann die DS-Lite-Maße und ragt somit auch nicht aus dem Nintendo-DS-Lite-Gehäuse heraus. Eine Veröffentlichung für den europäischen Markt ist nicht geplant. Dem Nintendo-DS-Browser wird eine [[Random-Access Memory|RAM]]-Erweiterung beigelegt. |
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In Japan gibt es einen TV-Empfänger für den DS. Den europäischen Markt hat dieser nie erreicht, da er den in Europa nicht verwendeten Übertragungsstandard [[1seg]] benutzt. |
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In diesem Jahr soll noch ein Internet-Browser für den Nintendo DS herauskommen. Ihn wird es in zwei Versionen geben: Nintendo DS- & Nintendo DS Lite-Version. Der einzige Unterschied besteht darin, dass das Modul beim DS Lite etwas kleiner ist, und somit nicht heraussteht. |
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Es gibt außerdem eine GBA-Slot-Erweiterung namens NDSMotion, die Bewegungen ähnlich einer Wiimote registriert. Diese hat jedoch nur eine Homebrew-Unterstützung und es gibt keine kommerziellen Spiele, die mit ihr zusammenarbeiten. |
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Ein interessantes Zubehör ist der [[Movie Advance Player]]. Mit ihm können Filme, Musik, Bilder und Texte abgespielt bzw. betrachtet werden. Der Movie Advance Player wird in den zweiten Slot gesteckt und beinhaltet, je nach Version, entweder eine CF- oder SD-Karte. |
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Weiterhin ist in Japan eine Erweiterung für den GBA-Slot auf dem Markt, die einen Paddle Controller zur Verfügung stellt, mit dem Spiele wie „Arkanoid DS“ oder „Space Invaders“ gespielt werden können. Die Erweiterung wurde von Taito produziert. |
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In Japan soll ein [[DVB-T]]-Empfänger für den DS auf den Markt kommen. Ob dieser auch den europäischen Markt erreichen wird ist fraglich, da hier das DVB-T-Netz bisher nur in einem gewissen Umkreis von Ballungsgebieten verfügbar ist. |
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Ebenfalls erhältlich ist eine Griffleiste für das Spiel „Guitar Hero“ sowie ein Schrittzähler für „My Fitness Coach“ – ebenfalls beides Erweiterungen für den GBA Slot des DS bzw. DS Lite. |
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[[Bild:Nintendodslite.jpg|thumb|Nintendo DS lite Crystal White (JAP)]] |
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=== Flashkarten === |
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[[Datei:Acekard2guts.jpg|mini|alternativtext=Zerlegte Slot-1-Flashkarte mit microSD-Karte und Münze zum Größenvergleich|Zerlegte Slot-1-Flashkarte mit microSD-Karte und Münze zum Größenvergleich]] |
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Für den Nintendo DS kamen eine Reihe nicht-lizenzierter sogenannter ''Flashkarten'' von [[Drittanbieter]]n auf den Markt. Diese Karten haben das Format eines Nintendo-DS- oder Game-Boy-Advance-Spielmoduls und werden entsprechend in Slot 1 oder Slot 2 der Konsole eingesteckt. Zusätzlich verfügen die Module in der Regel über einen Einschub für eine [[microSD]]-Karte, die z. B. mittels eines beiliegenden USB-Adapters mit Musikdateien, Bildern, Videos und sog. [[ROM (Spielmodul)|ROM]]s bespielt werden kann. Zum Abspielen der Dateien auf der Konsole müssen ein entsprechendes [[Betriebssystem]] sowie ggf. weitere Anwendungen, wie ein [[Mediaplayer]] oder ein [[Emulator]], auf der microSD-Karte installiert sein. Beispiele für Slot-1-Karten sind die ''Supercard DS One'' und die ''M3 DS Simply''. Für Slot 2 erschienen unter anderem die ''Supercard Lite'' sowie der ''M3 Movie Player''.<ref name="forster">{{Literatur |Autor=Steve Forster |Titel=Das inoffizielle Nintendo DS Buch |Verlag=Franzis |Ort=Poing |Datum=2007 |ISBN=9783772370458}}</ref> |
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Nach einem mehrjährigen Prozess stellte das [[Oberlandesgericht München]] mit einem Urteil vom 22. September 2016 den Vertrieb und Verkauf dieser Flashkarten in Deutschland unter Strafe. Begründung für das Urteil ist, dass diese Karten unter anderem dazu genutzt würden, die [[Digitale Rechteverwaltung|Kopierschutzmaßnahmen]] des Spieleherstellers zu umgehen. Nach vorangegangenen Entscheidungen des Deutschen Bundes- und des Europäischen Gerichtshofes stellt dies eine Verletzung des Urheberrechts dar.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gamestar.de/artikel/nintendo-gewinnt-mehrjaehrigen-prozess-gegen-kopiermodul-hersteller,3304195.html |titel=Nintendo gewinnt mehrjährigen Prozess gegen Kopiermodul-Hersteller |autor=Manuel Fritsch |werk=GameStar |datum=2016-10-19 |abruf=2021-03-31}}</ref> Zuvor waren solche Flashkarten frei im Einzelhandel verfügbar. Japan und Großbritannien hatten den Verkauf solcher Flashkarten bereits vor dem deutschen Urteil für gesetzeswidrig erklärt.<ref>{{Internetquelle |url=https://kotaku.com/japanese-court-blocks-sales-of-the-dss-r4-cart-5161340 |titel=Japanese Court Blocks Sales Of The DS's R4 Cart |werk=Kotaku |autor=Luke Plunkett |datum=2009-02-27 |abruf=2021-03-31 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.nintendolife.com/news/2010/07/high_court_outlaws_flash_carts_in_uk |titel=High Court Outlaws Flash Carts in UK |werk=NintendoLife |autor=Patrick Elliot |datum=2010-07-28 |abruf=2021-03-31 |sprache=en}}</ref> |
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== Technik == |
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=== Speichermedium === |
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Die Spiele des Nintendo DS werden auf [[proprietär]]en [[Modul (Computerspiele)|Modulen]] gespeichert. Die Speicherkapazität eines Moduls beträgt bis zu 512 [[Megabyte|MB]]. |
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Eigentlich muss in Deutschland auf jedem Videospiel-Datenträger das entsprechende [[Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle|USK]]-Etikett abgedruckt sein. Aufgrund der kleinen bedruckbaren Fläche findet hier, wie bereits beim Vorgänger, eine Ausnahmeregelung Anwendung. So müssen die Speicherkarten erst ab einer Freigabe von 12 Jahren entsprechend gekennzeichnet sein und ein Hinweissatz anstelle des üblichen Etiketts reicht aus. Auf den Spielen steht dann: „Freigegeben ab 12/16/18 Jahren“. Für die Spielverpackung gelten die normalen Vorschriften. |
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=== Hardware-Spezifikation === |
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; CPU: |
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: Hauptprozessor: [[ARM-Architektur|ARM]]946E-S (67 MHz, bei DSi: 133 MHz) |
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: Subprozessor: ARM7TDMI (33 MHz) |
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; Speicher: |
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: [[Arbeitsspeicher]]: 4 MB (Bei DSi: 16 MB) |
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: Nur beim Nintendo DSi: 256 MB [[Flashspeicher]] |
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: VRAM: 656 KB |
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; LC-Bildschirm: |
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: Bildschirmgröße: zwei Bildschirme, 256 × 192 Bildpunkte ([[RGB-Farbraum|RGB]]) |
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:: Nintendo DS und DS Lite: je 61 × 46 mm (3 Zoll) |
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:: Nintendo DSi: je 66 × 49,5 mm (3,25 Zoll) |
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: Farben: 262.144 |
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: Hintergrundbeleuchtung: |
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:: Nintendo DS: Licht ein-aus |
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:: Nintendo DS Lite: vier Stufen einstellbar |
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:: Nintendo DSi: fünf Stufen einstellbar |
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; Grafik 2D: |
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: BG: vier Background-Layer pro Display |
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: OBJ: maximal 128 Sprites |
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; Grafik 3D: |
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: [[Polygon]]-Zeichenrate: maximal 120.000 Polygone pro Sekunde |
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: [[Pixel]]-Füllrate: maximal 30 Millionen Pixel pro Sekunde |
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; Klang: |
|||
: Stereo (für Kopfhörer und Lautsprecher) |
|||
: Virtueller Raumklang über die internen Lautsprecher |
|||
: Eingebautes Mikrofon bzw. [[proprietär]]er Mikrofoneingang |
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; Drahtlose Kommunikation: |
|||
: [[IEEE 802.11b]]-basiertes proprietäres Protokoll (DSi unterstützt weitere Protokolle) |
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: Verschlüsselung der WLAN-Daten: |
|||
:: [[Wired Equivalent Privacy|WEP]] |
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:: Nur beim Nintendo DSi: [[Wi-Fi Protected Access|WPA]], [[WPA2]]; jedoch nicht von bisherigen Spielen nutzbar. |
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; Befehlseingabe: |
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: [[Touchscreen]] (zum Beispiel per [[Eingabestift|Stylus]] oder Daumenstylus) |
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: Steuerkreuz |
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: Tasten A, B, X, Y, R, L, Select & Start, Power (nicht für die Spielsteuerung verwendbar) |
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: Mikrofon |
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: Kamera (Nur DSi/DSi XL) |
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; Energieversorgung: |
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[[Datei:NDS power supply.jpg|mini|Steckernetzteil des NDS]] |
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: Power Management für 2D-, Geometry-, [[Grafik-Engine|Rendering-Engine]] und LCD. |
|||
: Lithium-Ion Akku (3,7 V, 850 mAh beim DS, 1000 mAh beim DS Lite und 840 mAh beim DSi) |
|||
: Stecker[[netzteil]] mit proprietärem Stecker (DS, DS Lite und DSi besitzen inkompatible Stecker) |
|||
; Größe (in geschlossenem Zustand): |
|||
: 2,87 cm/14,86 cm/8,46 cm (H/B/T, Nintendo DS) |
|||
: 2,15 cm/13,30 cm/7,39 cm (H/B/T, Nintendo DS Lite) |
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: 1,89 cm/13,70 cm/7,49 cm (H/B/T, Nintendo DSi) |
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: 2,12 cm/16,10 cm/9,14 cm (H/B/T, Nintendo DSi XL) |
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== Literatur == |
|||
* {{Literatur |Titel=Portable Play in Everyday Life: The Nintendo DS |Autor=Samuel Tobin |Jahr=2013 |Verlag=Palgrave Macmillan |Ort=New York |ISBN=978-1-137-39659-4 |DOI=10.1057/9781137396594 |Sprache=en}} |
|||
* {{Literatur |Autor=Steve Forster |Titel=Das inoffizielle Nintendo DS Buch |Verlag=Franzis |Ort=Poing |Datum=2007 |ISBN=9783772370458 |Kommentar=Beschränkt sich entgegen dem allgemeinen Titel auf Handhabe und Funktionen bestimmter Slot-1- und Slot-2-Flashkarten}} |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Commonscat}} |
|||
* [http://ds.nintendo.de/ Nintendo-Europe.com – DS – Offizielle deutschsprachige DS-Seite von Nintendo Of Europe] |
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* [ |
* [https://www.nintendo.de/Nintendo-DS/Nintendo-DS/Nintendo-DS-116439.html Offizielle Webseite] |
||
* Tobias Schmitz: [http://nintendo-online.de/nds/artikel/report/27557/inside-nintendo-108-der-nintendo-ds-report-teil-1-die-entstehung Erster Teil einer fünfteiligen Reportage zum Nintendo DS] Nintendo-Online.de, 25. Dezember 2016 |
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* [http://www.pro-linux.de/berichte/nds-dslinux.html Technische Details zum Nintendo DS / Linux auf dem DS] |
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* Kai Lauterbach: [http://www.pro-linux.de/berichte/nds-dslinux.html Nintendo DS und Linux] [[Pro-Linux]], 22. Januar 2006 |
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* [http://www.planetds.de/ PlanetDS.de - größte nicht offizielle NDS Seite] |
|||
* [http://www. |
* Martin Korth: [http://www.problemkaputt.de/gbatek.htm#dstechnicaldata Ausführliche technische Spezifikationen des Nintendo DS] (englisch) |
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== Einzelnachweise == |
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{{Nintendo}} |
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[[simple:Nintendo DS]] |
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[[sv:Nintendo DS]] |
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[[th:นินเทนโด ดีเอส]] |
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[[zh:任天堂DS]] |
Aktuelle Version vom 17. Juli 2024, 13:16 Uhr
Nintendo DS | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|
Hersteller | Nintendo | |||||
Typ | Handheld-Konsole | |||||
Veröffentlichung |
| |||||
Hauptprozessor | ARM9 32 Bit, 67 MHz ARM7 32 Bit, 33 MHz | |||||
Speichermedien | Module (NDS & GBA) | |||||
Onlinedienst | Nintendo Wi-Fi Connection (eingestellt) | |||||
Verkaufte Einheiten | 154,02 Mio.[1] (DS, DS Lite, DSi und DSi XL kombiniert) | |||||
Meistverkauftes Spiel | New Super Mario Bros. (30,80 Mio.)[2] | |||||
Vorgänger | Game Boy Advance | |||||
Nachfolger | Nintendo 3DS | |||||
Info | Verkaufte Software: ca. 948,76 Mio. Einheiten[3] (Stand: 31. Juni 2022) |
Der Nintendo DS (kurz NDS oder DS) ist eine vom japanischen Spielkonsolenhersteller Nintendo entwickelte und produzierte Handheld-Konsole und Nachfolger des Game Boy Advance. Der Nintendo DS verfügt über zwei Bildschirme, von denen der untere ein druckempfindlicher Touchscreen ist, sowie ein eingebautes Mikrofon. Diese sollen gegenüber früheren Konsolen eine neuartige und vereinfachte Spielsteuerung ermöglichen. Der DS spielte eine entscheidende Rolle im Durchbruch des Touchscreens und etablierte diesen im Massenmarkt.
Der Nintendo DS ermöglicht sowohl eine direkte kabellose Verbindung zu anderen Konsolen in der Nähe, als auch über einen Hot Spot eine Internetverbindung zu anderen Spielern weltweit herzustellen und so zusammen Mehrspielerspiele zu spielen. Der dabei verwendete Onlinedienst Nintendo Wi-Fi Connection wurde inzwischen eingestellt. Ein Webbrowser ermöglicht darüber hinaus das Surfen im World Wide Web. Weitere Besonderheiten sind der virtuelle Raumklang sowie die Kompatibilität mit Game-Boy-Advance-Spielen.
Der Nintendo DS hat sich einschließlich der Varianten DS Lite, DSi und DSi XL weltweit etwa 154,02 Millionen Mal verkauft und belegt damit Platz 2 der meistverkauften Spielkonsolen, direkt hinter der PlayStation 2 von Sony.[4]
Der Nachfolger Nintendo 3DS erschien 2011.
Modelle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nintendo DS
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste Version des Nintendo DS wird rückblickend zur Unterscheidung von späteren Modellen auch DS phat ‚fett‘ (in Anlehnung an die wesentlich klobigere Form) oder DS classic ‚klassisch‘ genannt.[5] In Japan erschien der Nintendo DS zunächst nur in der Farbvariante silbern mit schwarzer Unterseite. Am 21. April 2005 erschien dann eine blaue mit schwarzer Unterseite sowie eine rosafarbene mit weißer Unterseite in einem Bundle mit dem Spiel Nintendogs. Diese erschienen in Europa am 7. Oktober 2005.
Darüber hinaus waren in den USA und Japan weitere Farbvariationen erhältlich, wie eine schwarz-weiße oder rot-schwarze Variante. In Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen wurden auch Sondereditionen mit speziell angefertigten Designs vertrieben oder verlost. So erschien in Japan in Zusammenarbeit mit Pepsi eine auf 1000 Exemplare limitierte Edition des Handhelds in den Pepsi-Farben und dazu passenden Ohrhörern oder eine Variante mit dem MTV-Logo.
Nintendo DS Lite
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei dem am 23. Juni 2006 erschienenen Nintendo DS Lite handelt es sich im Wesentlichen um ein Neudesign des Gehäuses. Der DS Lite ist ca. 30 % kleiner als der Original-DS und verfügt dabei über eine höhere Akkulaufzeit. Die neue, kompaktere Bauform machte einen neuen Stromanschluss notwendig, sodass Netzteile des ersten DS und des Game Boy Advance SP nicht mehr verwendet werden können.
Zu den weiteren Unterschieden zur ersten Version zählen:
- Schärfere Displays mit kräftigeren Farben und vier Helligkeitsstufen (wobei sich die Displaybeleuchtung nicht mehr deaktivieren lässt),
- ein handlicherer Eingabestift mit Einschub rechts am Gerät,
- ein Mikrofon in der Mitte statt an der Unterseite,
- Start- und Select-Knöpfe unterhalb statt oberhalb der Aktionsknöpfe (A, B, X, Y),
- Verbesserung der Lautsprecher, durch die man Musik auch mit zugeklapptem Nintendo DS gut hören kann
- und ein neuer Ein-Aus-Schalter an der Seite der Konsole.
Kritisiert wurde, dass gerade bei starker Sonneneinstrahlung die Bildschirme der Konsole weiterhin spiegeln, wenn auch weniger stark als beim alten Modell. Aufgrund des kompakten Designs ragen zudem Game-Boy-Advance-Module ein Stück weit aus dem Gerät heraus – dies gilt auch für manche Peripherie-Geräte, siehe Zubehör. Häufig wird die Schwammigkeit und das fehlende Druckgefühl der Tasten kritisiert, die relativ tief zu drücken sind. Andererseits reagierte der Hersteller damit auf Behauptungen, die Tasten des ersten Modells seien schlichtweg zu „hart“ zum angenehmen Spielen. Alle nachfolgenden Modelle hatten daraufhin wieder Tasten mit klarer definiertem Druckpunkt.
Erhältlich war der DS Lite in den Farben Weiß, Schwarz, Rosa, Silber, Rot, Türkis und Hellgrün. Darüber hinaus erschienen diverse limitierte Sondereditionen, wie z. B. eine schwarz-silberne zusammen mit dem Spiel Guitar Hero: On Tour. In Japan waren außerdem die Farben enamel navy und ice blue erhältlich. Durch nachproduzierte Gehäuse von Drittherstellern sind inzwischen auch diverse andere Farben, Farbkombinationen und Designs zu finden.
Insgesamt wurden etwa 93,86 Millionen Einheiten des Nintendo DS Lite verkauft, womit dieses Modell rund 61 % der gesamten Verkaufsmenge aller Varianten ausmacht.[6]
Nintendo DSi
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Am 2. Oktober 2008 kündigte Nintendo die Veröffentlichung des Nintendo DSi an[7], welcher in Japan ab dem 1. November 2008 und in Europa ab dem 3. April 2009 in den Farben schwarz und weiß erhältlich war.[8]
Auffälligste Neuerung sind die zwei Kameras, von denen eine an der Außenseite des Deckels angebracht ist und die andere an der Innenseite zwischen den beiden Bildschirmen. Der Slot-2 fällt beim DSi weg. Dadurch können zum einen keine Game-Boy-Advance-Spiele mehr gespielt werden, zum anderen ist auch Zubehör für diesen Schacht (siehe Zubehör) nicht mehr nutzbar. Hinzugekommen ist außerdem ein Schacht für SD-Karten. Auf den SD-Karten können Bilder, Audio-Dateien und herunterladbare Software gespeichert werden.
Das Gehäuse des DSi ähnelt ansonsten dem des DS Lite: Es ist etwas leichter und flacher, gleichzeitig aber auch etwas länger und breiter. Die Bildschirme des Nintendo DSi sind heller und in der Fläche um 17 % vergrößert. Zusätzlich wurden sowohl die maximale Lautstärke als auch die Soundqualität durch einen neuen Codec-Chip erhöht. Der bisher verbaute Schieberegler, mit dem sich die Lautstärke einstellen ließ, wurde durch zwei Lauter-Leiser-Tasten ersetzt. Der Einschaltknopf befindet sich links unten neben dem Touchscreen.
Der Prozessortakt wurde auf 133 MHz verdoppelt, der Arbeitsspeicher auf 16 MB vervierfacht. Außerdem kam ein interner Flash-Speicher von 256 MB neu hinzu.
Im Gegensatz zu seinen Vorgängern können Programme für den DSi nicht mehr nur per Spielmodul erworben werden, sondern auch über den gleichzeitig gestarteten Nintendo-DSi-Shop. Über diesen inzwischen eingestellten Dienst konnten Benutzer Spiele und Programme direkt über das Internet kaufen und herunterladen. Hier wurden auch exklusive Titel unter dem Namen DSiWare angeboten, die nie als Spielmodul im Einzelhandel erschienen.
Der zuvor kostenpflichtige und nur separat erhältliche Webbrowser von Opera war für den DSi in einer verbesserten Version kostenlos herunterladbar. Ein Bild- und Ton-/Stimmen-Bearbeitungsprogramm und ein Audioplayer sind vorinstalliert. Die Kamera beherrscht Gesichtserkennung und kann aufgenommene Bilder auf einer eingesteckten SD-Karte speichern, sodass sie auf einen Computer übertragen werden konnten. Funknetze mit WPA-Verschlüsselung werden im Gegensatz zum Vorgängermodell ebenfalls unterstützt.
Nintendo DSi XL
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 29. Oktober 2009 kündigte Nintendo eine neue Version des DSi mit dem Namen DSi XL an (in Japan DSi LL). In Japan ist sie seit dem 21. November 2009 erhältlich, in Europa erschien der Nintendo DSi XL am 5. März 2010. Die Handheld-Konsole war zunächst nur in den Farben bordeauxrot und dunkelbraun erhältlich. Die unverbindliche Preisempfehlung lag in Deutschland bei 179,99 Euro.
Die XL-Version ist eine größere Ausgabe des Nintendo DSi. Die Außenmaße betragen 16,1 × 2,1 × 9,1 cm (DSi: 13,7 × 1,9 × 7,5 cm). Das Gewicht steigt um 96 g auf insgesamt 314 g. Mit dieser Vergrößerung nehmen auch die Abmessungen der beiden Bildschirme zu. Die Bildschirmdiagonale erhöht sich um 2,18 cm auf 10,59 cm. Dabei bleibt die Auflösung der Displays unverändert, was mitunter zu verstärktem Treppeneffekt führt. Die Spezifikationen der verbauten Hardware sind identisch mit dem Standardmodell.[9] Im Lieferumfang enthalten war zusätzlich zum Touchpen, der sich in das Gerät einschieben lässt auch ein wesentlich größerer und dickerer Stylus, in seiner Form ähnlich einem Kugelschreiber. Auf dem DSi XL sind die DSiWare-Titel Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging für Zwischendurch, Wörterbuch 6 in 1 mit Kamerafunktion und der DSi-Webbrowser bereits vorinstalliert.
Bedienung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Nintendo DS verfügt, ähnlich wie der Game Boy Advance, über zwei Schultertasten R und L an der Oberseite der Konsole, ein Steuerkreuz links des Touchscreens, einen Start- und einen Select-Knopf sowie die Aktionstasten A und B rechts des Touchscreens. Über die Tasten seines Vorgängers hinaus ist der DS mit zwei weiteren Aktionstasten X und Y ausgestattet. Manche Spiele nutzen außerdem das integrierte Mikrofon, um Befehle entgegenzunehmen. So werden mitunter Kerzen ausgeblasen oder Hunde tatsächlich gerufen.
Wird der DS zugeklappt, während ein Spiel läuft, so wird das Spiel pausiert und die Bildschirme werden abgeschaltet. Die Akkulaufzeit wird durch diesen Stand-by-Modus um ein Vielfaches verlängert. Zum Fortsetzen wird die Konsole einfach wieder aufgeklappt.[10]
Bildschirme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Viele für den Nintendo DS konzipierten Spiele nutzen den resistiven Bildschirm. Er wird entweder mit einem mitgelieferten Eingabestift bedient – dem sogenannten Stylus oder Touchpen – oder einfach mit dem Finger. Der Touchscreen reagiert sehr genau auf punktuell ausgeübten Druck. Dadurch ist eine Texteingabe über eine auf dem Bildschirm abgebildete Tastatur möglich. Diese findet beispielsweise Anwendung in der vorinstallierten Anwendung PictoChat oder bei der Nutzung des Nintendo DS Browsers. Je nach Anwendung können mit dem Touchpen auch frei Hand Texte geschrieben und Bilder gezeichnet werden.
Die charakteristischen zwei Bildschirme der Konsole werden in Spielen unterschiedlich genutzt. Gerade zu Beginn des Lebenszyklus der Konsole nutzten viele Titel die beiden Bildschirme wie einen einzelnen vertikalen Bildschirm und stellen dieselbe Spielwelt über beide Bildschirme dar. Dies ist aus Entwicklersicht häufig schwierig umzusetzen, da nicht beide Bildschirme immer eine gleichbleibende Grafikqualität darstellen können.[11]
Deshalb gilt in vielen Spielen stattdessen zwei Bildschirme – zwei unterschiedliche Darstellungen. So werden beispielsweise an die aktuelle Spielszene angepasste Bedienelemente auf dem unteren Bildschirm eingeblendet, die per Touchscreen oder Fingerdruck Interaktionen erlauben, um das eigentliche Spielgeschehen, das auf dem oberen Bildschirm dargestellt wird, zu beeinflussen. Bekannte Beispiele dafür sind Rollenspiele, wie die Titel der Pokémon-Reihe oder Chrono Trigger.[11]
Gerade in Spielen, die auf echte 3D-Grafik setzen, wie The Legend of Zelda: Phantom Hourglass oder Nintendogs, beschränkt sich diese auf einen der beiden Bildschirme zur gleichen Zeit. Welcher von beiden das ist, kann sich je nach Spielsituation ändern. So wechselt die dreidimensionale Darstellung der eigenen Hundewelpen in Nintendogs abhängig davon, ob der Spieler gerade mit seinen Hunden interagiert (Streicheln via Touchscreen) oder das Spielmenü aufruft (Auswahl mittels Eingabestift, die Hunde währenddessen auf dem oberen Bildschirm).
Wenige Spiele wie Animal Crossing: Wild World erlauben darüber hinaus sämtliche Aktionen sowohl mit den Tasten durchzuführen als auch mittels Touchscreen. So lässt sich das Spiel ausschließlich über Tastenbedienung, ausschließlich über Touch-Bedienung oder eben mit einer Kombination aus beiden spielen.
Spiele wie Ninja Gaiden: Dragon Sword, Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging oder Rechts oder Links – Ambidextrous Challenge lassen den Spieler die Konsole um 90° drehen. Der DS wird dann wie ein Buch gehalten und die beiden Bildschirme sind nebeneinander angeordnet, statt übereinander.[10]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kürzel DS war ursprünglich ein Arbeitstitel und steht für Dual Screen ‚Doppelter Bildschirm‘ aufgrund der zwei LC-Bildschirme. Auf der E3 2004 nannte Nintendo die Konsole allerdings auch Developers' System ‚Entwickler-System‘, da sie leicht programmierbar sein sollte und viele neue Möglichkeiten für Entwickler bot.[12]
Da das Gerät schon vor seinem Marktstart für Diskussion sorgte, wurde der Name schnell bekannt, sodass Nintendo sich dazu entschied, ihn beizubehalten und ihn nicht wie ursprünglich geplant zu ändern. Der firmeninterne Codename der Konsole lautet Nitro. Aus diesem Grund beginnen die Produktnummern mit NTR.
Beziehung zum Game Boy
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Noch vor der öffentlichen Präsentation der Konsole verriet Nintendo in einem Interview, dass der Nintendo DS nicht Nachfolger des Game Boy Advance werden sollte und dass sich noch eine weitere Handheld-Konsole in Entwicklung befände, die die nächste Generation der Game-Boy-Reihe einnehmen werde.[13] Der Nintendo DS sollte die dritte Säule im Konsolen-Ökosystem Nintendos werden, die sich an Gelegenheitsspieler richtet, während der GameCube den Markt der Heimkonsolen bediente und die Game-Boy-Reihe den „traditionellen Handheld-Markt“.[14]
Der Nintendo DS galt schon bald nach Verkaufsstart als Nachfolger des Game Boy Advance[15] und wird, obwohl von Nintendo nie offiziell als solcher bezeichnet, von der Fachwelt und Spielergemeinde als solcher wahrgenommen.[16][17][18][19]
Vermarktung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nintendo stellte das System erstmals im Mai 2004 auf der Videospielmesse E3 in Los Angeles der Öffentlichkeit vor. Wenig später gab das Unternehmen das endgültige Design des Geräts und seine Ausstattung bekannt. Auf den Markt kam das erste Modell am 21. November 2004 in den USA. Dies war der erste Verkaufsstart eines Nintendo-Produkts außerhalb Japans. Dort war das Gerät erst ab dem 2. Dezember 2004 erhältlich. Am 25. Februar 2005 folgte die Veröffentlichung in Australien und am 11. März 2005 in Europa.
Im Juli und August 2005 lief in über 5000 US-Kinos ein Werbespot zu dem im Herbst desselben Jahres startenden Onlinedienst mit dem Slogan „Für jede Aktion gibt es eine entgegengesetzte und gleiche Reaktion“.
Mit dem Nintendo DS zielte der Hersteller von Anfang an auf bisher nicht erschlossene Märkte ab. Aufwendige Werbekampagnen mit insbesondere weiblichen Prominenten wie America Ferrera, Nicole Kidman, Beyoncé Knowles, Liv Tyler und Carrie Underwood sollten neue Zielgruppen ansprechen. Dieses Ziel verfolgte Nintendo auch mit diversen entsprechend vermarkteten Spieletiteln. So wurde neben den traditionellen Nintendo-Franchises wie Mario und Zelda unter der Marke „Touch Generations“ auch Software wie Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging, Augen-Training und Kochkurs: Was wollen wir heute kochen? erfolgreich vermarktet. Das zweitmeistverkaufte Spiel der Plattform ist Nintendogs, eine vor allem an Gelegenheitsspieler gerichtete Haustiersimulation.[20]
Absatzzahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zum Marktstart waren Kritiker äußerst skeptisch und sahen im Nintendo DS nicht mehr als ein Spielzeug. So wurde angesichts der technologischen Unterlegenheit des DS gegenüber der PSP bereits das Ende Nintendos anhaltender Dominanz auf dem Markt der Handheld-Konsolen prognostiziert.[14] Doch bei Marktstart des Nintendo DS zeigte sich das Gegenteil. Die Konsole erfreute sich großer Beliebtheit sowohl in etablierten Spielerkreisen, als auch unter Gelegenheitsspielern. Die Verkaufszahlen übertrafen schnell die der Game-Boy-Reihe und der Nintendo DS läutete als Nintendos erfolgreichste Konsole überhaupt dessen Erfolg im aufkommenden Markt des Casual Gaming ein, dem die Wii etwas später folgen sollte.[21]
Der Nintendo DS wurde bis September 2008 in Europa etwa 24 Millionen Mal verkauft; weltweit wurden bis dahin insgesamt über 80 Millionen Stück abgesetzt. In Japan überstiegen die Verkaufszahlen der Konsole im Jahr 2005 deutlich die der PlayStation 2 und der PSP. Im Jahr 2006 verkauften sich Nintendo DS und Nintendo DS Lite zusammen, trotz starker Lieferengpässe in Japan, häufiger als alle anderen erhältlichen Konsolen zusammengenommen. Erst mit dem Ende der japanischen Sommerferien im August 2007 entspannten sich die Lieferprobleme des Handheld deutlich. Im September wurden wöchentlich ca. 70.000 Einheiten verkauft, was einen deutlichen Rückgang im Vergleich zu den Vormonaten darstellt.
Anfang 2008 erreichte der DS vorläufig eine Marktsättigung in Japan. Die Verkaufszahlen gingen auf circa 50.000 Einheiten pro Woche zurück, was zum einen an der großen installierten Hardwarebasis des Gerätes liegt (über 22 Millionen Stück in Japan[22]) und zum anderen an einer fehlenden Preissenkung des Gerätes, welches seit 2004 zum gleichen Preis auf dem Markt war.
Nachfolger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Den Nachfolger des Nintendo DS gibt es seit dem 25. März 2011 unter dem Namen Nintendo 3DS. Dieser verfügt über eine ein- und ausschaltbare 3D-Funktionalität, die keiner 3D-Brille bedarf.[23] Außerdem ist er abwärtskompatibel zu allen DS-Spielen und DSiWare-Titeln. Das Gerät wurde auf der E3 2010 vorgestellt und erschien am 25. März 2011 in Europa. Es folgten Varianten und Weiterentwicklungen mit dem Nintendo 3DS XL, Nintendo 2DS, New Nintendo 3DS (XL) und dem New Nintendo 2DS XL, bis Nintendo 2020 die Einstellung der 3DS-Reihe offiziell bekanntmachte.[24]
Software
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Spiele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für den Nintendo DS sind weltweit über 3000 verschiedene Spiele erschienen. Dabei sind regional unterschiedliche Versionen des gleichen Spiels nur jeweils einmal berücksichtigt.
Launchtitel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Titel | Publisher |
---|---|
Asphalt: Urban GT | Ubisoft |
Daigasso! Band Brothers | Nintendo |
Madden NFL 2005 | Electronic Arts |
Mahjongg Taikai | Koei |
Metroid Prime Hunters: First Hunt | Nintendo |
Ping Pals | THQ |
Pokémon Dash | Nintendo |
Polarium | Nintendo |
Project Rub (Feel the Magic: XY/XX) | Sega |
Rayman DS | Ubisoft |
Ridge Racer DS | Namco |
Spider-Man 2 | Activision |
Sprung | Ubisoft |
Super Mario 64 DS | Nintendo |
Tendo Dokuta | Spike |
The Urbz: Sims in the City | Electronic Arts |
Tiger Woods PGA Tour Golf | Electronic Arts |
WarioWare: Touched! | Nintendo |
Zoo Keeper | Success |
Bestbewertet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die nachfolgende Tabelle listet die Spiele mit den höchsten aggregierten Punkteständen gemäß Metacritic in der gesamten Lebensspanne der Konsole auf. Titel, die ausschließlich als DSiWare erschienen sind, werden nicht berücksichtigt. Ebenso sei der Fokus der Metacritic-Listungen auf den US-amerikanischen Markt erwähnt, wodurch viele Titel, die exklusiv in Japan oder Europa erschienen sind, nicht berücksichtigt sind.
Titel | Wertung 1 |
---|---|
Grand Theft Auto: Chinatown Wars | 93 |
Chrono Trigger | 92 |
Mario Kart DS | 91 |
Mario & Luigi: Abenteuer Bowser | 90 |
The Legend of Zelda: Phantom Hourglass | 90 |
Advance Wars: Dual Strike | 90 |
Castlevania: Dawn of Sorrow | 89 |
New Super Mario Bros. | 89 |
Meteos | 88 |
The World Ends with You | 88 |
Abwärtskompatibilität
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Nintendo DS ist, abgesehen vom fehlenden Mehrspielermodus, vollständig abwärtskompatibel zur Spielebibliothek des Game Boy Advance. Dazu verfügt der Nintendo DS neben dem Slot-1 genannten Einschub für DS-Module auch über einen Slot-2 an der Unterseite, in dem die größeren Game-Boy-Advance-Module Platz finden. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger bietet der DS jedoch keine Kompatibilität mehr zu Spielen für Game Boy und Game Boy Color. Beim Abspielen von GBA-Titeln wird wahlweise nur der obere oder nur der untere Bildschirm verwendet. Ausgewählte Spiele bieten die Möglichkeit des Datenaustausches untereinander bei gleichzeitig eingesteckten und kompatiblen DS- und GBA-Spielen. So können z. B. gefangene Pokémon aus den GBA-Spielen der Serie auf die DS-Editionen übertragen werden.
Gleichsam wie sich der Game Boy Advance per Kabel mit einem GameCube verbinden lässt, kann der Nintendo DS eine kabellose Verbindung zur Wii herstellen. Anders als bei der GBA-GameCube-Verbindung kann der DS dadurch nicht als Controller für die Wii fungieren. Die DS-Wii-Verbindung ermöglicht es, Demos auf die Handheld-Konsole zu überspielen und wird von ausgewählten Spielen mit Funktionen darüber hinaus unterstützt.
Onlinefähigkeit
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Durch seine volle WLAN-Kompatibilität ist es mit dem Nintendo DS möglich, gegen Menschen in der ganzen Welt über das Internet zu spielen. Viele onlinefähigen Spiele nutzen diese Fähigkeiten für einen Mehrspieler-Modus. Der Nintendo DS ist 802.11b-kompatibel; die Spiele benutzen ein darauf aufsetzendes proprietäres Protokoll. Um die Akkulaufzeit zu verbessern, wird nicht die gesamte Datenübertragungsrate (laut 802.11b zur Verfügung stehende) 11 Mbit/s, sondern nur etwa 1–2 Mbit/s benutzt.
Nintendo bot in Zusammenarbeit mit GameSpy einen kostenlosen Onlinedienst an, welcher das Spielen via Internet ermöglichte. Der Nintendo Wi-Fi Connection genannte Dienst wurde gleichzeitig mit der Veröffentlichung von Mario Kart DS am 25. November 2005 gestartet und bis 20. Mai 2014 betrieben.
Der Zugang erfolgte über einen standardmäßigen Wireless Access Point oder ein spezielles USB-Steckmodul von Nintendo. Eine Kooperation mit der Deutschen Telekom zur (in Deutschland) kostenlosen Nutzung der öffentlichen Hot Spots endete zum 30. Juni 2011.
Nachteil der älteren Konsolen ist die ausschließliche Unterstützung der unsicheren WEP-Verschlüsselung, auf die ein lokales Funknetzwerk eingestellt sein muss.
Auf der E3 2005 wurde zudem VoIP-Software für den Handheld demonstriert. Mit dieser Voice-Client-Software kann man sich über das Mikrofon der Konsole verständigen. Das Spiel Metroid Prime Hunters ermöglicht mit dieser Software eine Kommunikation außerhalb des eigentlichen Spiels. In den Pokémon Editionen Diamant und Perl ist die Voice-Client-Software auch eingebaut.
Es gab in deutschen Großstädten bei Händlern und Elektrogroßmärkten sogenannte Download-Stationen, über die Spieler kostenlos Demoversionen und Trailer zu neuen oder anstehenden Spieleveröffentlichungen auf ihren eigenen DS herunterladen konnten.
Mit der Einstellung der Nintendo Wi-Fi Connection am 20. Mai 2014 fielen viele Onlinefunktionen des Nintendo DS weg.[28]
Anwendungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das vorinstallierte Chatprogramm PictoChat ermöglicht es, in vier Chatrooms mit je 16 Teilnehmern in der direkten Umgebung zu chatten und mittels Touchscreen erstellte Zeichnungen zu verschicken. Laut Herstellerangabe liegt die Sendereichweite der DS zu DS-Verbindung im freien Raum bei 10 m.
Der Nintendo DS ist in erster Linie eine Spielkonsole wie der Game Boy; Nintendo und einige Drittentwickler arbeiten jedoch auch an Programmen, die den DS mit den Funktionen eines Organizers ausstatten, sowie an Touchscreen-gesteuerten Wörterbüchern. Des Weiteren wurde in Kooperation mit Opera der auf Version 8.5 des gleichnamigen Webbrowsers basierende Nintendo DS Browser entwickelt. Veröffentlicht wurde dieser Ende Juli 2006 in Japan sowie am 6. Oktober des gleichen Jahres in Europa. Da der DS um einiges preiswerter ist als die meisten aktuell auf dem Markt befindlichen PDAs und Organizer, rechnen die Hersteller mit einer erfolgreichen Einführung der Software und der Erschließung eines neuen Marktes als Hersteller der Hardware.
Zudem gibt es Homebrew-Software für den DS, welche sich über spezielle Chipkarten auf den DS übertragen lässt. Somit kann man den DS mit vielen Funktionen erweitern, (ältere) Spiele und Systeme emulieren (wie zum Beispiel ScummVM oder Descent, C64, SNES) oder selbstprogrammierte Spiele und Programme starten, welche auf verschiedenen Seiten legal angeboten werden. So existieren beispielsweise Homebrew-Browser, Clients für Instant-Messenger-Netzwerke oder IRC, MP3-Player, Organizer, Kalender, Dateimanager und viele weitere Programme.
Weiterhin ist das Projekt DSLinux zu nennen, das sich zur Aufgabe gemacht hat, Linux auf den Nintendo DS zu portieren.[29]
Zubehör
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für den Nintendo DS ist bisher verschiedenes Zubehör zum Anschluss am GBA-Slot (Slot-2) erschienen. Mit den neueren DS-Version DSi und 3DS/XL kann dieses Zubehör, aufgrund des dort fehlenden Slot-2, nicht benutzt werden.
So gibt es zum Beispiel ein Rumble Pak mit Rütteleffekt. Die Erweiterung kann über den Nintendo-Kundendienst oder als Beigabe zu einem NDS-Spiel, wie zum Beispiel Actionloop oder Metroid Prime Pinball, bezogen werden. Durch Importhändler lässt sich auch ein Rumble Pak für den Nintendo DS Lite erwerben, dieses hat dann die DS-Lite-Maße und ragt somit auch nicht aus dem Nintendo-DS-Lite-Gehäuse heraus. Eine Veröffentlichung für den europäischen Markt ist nicht geplant. Dem Nintendo-DS-Browser wird eine RAM-Erweiterung beigelegt.
In Japan gibt es einen TV-Empfänger für den DS. Den europäischen Markt hat dieser nie erreicht, da er den in Europa nicht verwendeten Übertragungsstandard 1seg benutzt.
Es gibt außerdem eine GBA-Slot-Erweiterung namens NDSMotion, die Bewegungen ähnlich einer Wiimote registriert. Diese hat jedoch nur eine Homebrew-Unterstützung und es gibt keine kommerziellen Spiele, die mit ihr zusammenarbeiten.
Weiterhin ist in Japan eine Erweiterung für den GBA-Slot auf dem Markt, die einen Paddle Controller zur Verfügung stellt, mit dem Spiele wie „Arkanoid DS“ oder „Space Invaders“ gespielt werden können. Die Erweiterung wurde von Taito produziert.
Ebenfalls erhältlich ist eine Griffleiste für das Spiel „Guitar Hero“ sowie ein Schrittzähler für „My Fitness Coach“ – ebenfalls beides Erweiterungen für den GBA Slot des DS bzw. DS Lite.
Flashkarten
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Für den Nintendo DS kamen eine Reihe nicht-lizenzierter sogenannter Flashkarten von Drittanbietern auf den Markt. Diese Karten haben das Format eines Nintendo-DS- oder Game-Boy-Advance-Spielmoduls und werden entsprechend in Slot 1 oder Slot 2 der Konsole eingesteckt. Zusätzlich verfügen die Module in der Regel über einen Einschub für eine microSD-Karte, die z. B. mittels eines beiliegenden USB-Adapters mit Musikdateien, Bildern, Videos und sog. ROMs bespielt werden kann. Zum Abspielen der Dateien auf der Konsole müssen ein entsprechendes Betriebssystem sowie ggf. weitere Anwendungen, wie ein Mediaplayer oder ein Emulator, auf der microSD-Karte installiert sein. Beispiele für Slot-1-Karten sind die Supercard DS One und die M3 DS Simply. Für Slot 2 erschienen unter anderem die Supercard Lite sowie der M3 Movie Player.[30]
Nach einem mehrjährigen Prozess stellte das Oberlandesgericht München mit einem Urteil vom 22. September 2016 den Vertrieb und Verkauf dieser Flashkarten in Deutschland unter Strafe. Begründung für das Urteil ist, dass diese Karten unter anderem dazu genutzt würden, die Kopierschutzmaßnahmen des Spieleherstellers zu umgehen. Nach vorangegangenen Entscheidungen des Deutschen Bundes- und des Europäischen Gerichtshofes stellt dies eine Verletzung des Urheberrechts dar.[31] Zuvor waren solche Flashkarten frei im Einzelhandel verfügbar. Japan und Großbritannien hatten den Verkauf solcher Flashkarten bereits vor dem deutschen Urteil für gesetzeswidrig erklärt.[32][33]
Technik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Speichermedium
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Spiele des Nintendo DS werden auf proprietären Modulen gespeichert. Die Speicherkapazität eines Moduls beträgt bis zu 512 MB.
Eigentlich muss in Deutschland auf jedem Videospiel-Datenträger das entsprechende USK-Etikett abgedruckt sein. Aufgrund der kleinen bedruckbaren Fläche findet hier, wie bereits beim Vorgänger, eine Ausnahmeregelung Anwendung. So müssen die Speicherkarten erst ab einer Freigabe von 12 Jahren entsprechend gekennzeichnet sein und ein Hinweissatz anstelle des üblichen Etiketts reicht aus. Auf den Spielen steht dann: „Freigegeben ab 12/16/18 Jahren“. Für die Spielverpackung gelten die normalen Vorschriften.
Hardware-Spezifikation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- CPU
- Hauptprozessor: ARM946E-S (67 MHz, bei DSi: 133 MHz)
- Subprozessor: ARM7TDMI (33 MHz)
- Speicher
- Arbeitsspeicher: 4 MB (Bei DSi: 16 MB)
- Nur beim Nintendo DSi: 256 MB Flashspeicher
- VRAM: 656 KB
- LC-Bildschirm
- Bildschirmgröße: zwei Bildschirme, 256 × 192 Bildpunkte (RGB)
- Nintendo DS und DS Lite: je 61 × 46 mm (3 Zoll)
- Nintendo DSi: je 66 × 49,5 mm (3,25 Zoll)
- Farben: 262.144
- Hintergrundbeleuchtung:
- Nintendo DS: Licht ein-aus
- Nintendo DS Lite: vier Stufen einstellbar
- Nintendo DSi: fünf Stufen einstellbar
- Grafik 2D
- BG: vier Background-Layer pro Display
- OBJ: maximal 128 Sprites
- Grafik 3D
- Polygon-Zeichenrate: maximal 120.000 Polygone pro Sekunde
- Pixel-Füllrate: maximal 30 Millionen Pixel pro Sekunde
- Klang
- Stereo (für Kopfhörer und Lautsprecher)
- Virtueller Raumklang über die internen Lautsprecher
- Eingebautes Mikrofon bzw. proprietärer Mikrofoneingang
- Drahtlose Kommunikation
- IEEE 802.11b-basiertes proprietäres Protokoll (DSi unterstützt weitere Protokolle)
- Verschlüsselung der WLAN-Daten:
- Befehlseingabe
- Touchscreen (zum Beispiel per Stylus oder Daumenstylus)
- Steuerkreuz
- Tasten A, B, X, Y, R, L, Select & Start, Power (nicht für die Spielsteuerung verwendbar)
- Mikrofon
- Kamera (Nur DSi/DSi XL)
- Energieversorgung

- Power Management für 2D-, Geometry-, Rendering-Engine und LCD.
- Lithium-Ion Akku (3,7 V, 850 mAh beim DS, 1000 mAh beim DS Lite und 840 mAh beim DSi)
- Steckernetzteil mit proprietärem Stecker (DS, DS Lite und DSi besitzen inkompatible Stecker)
- Größe (in geschlossenem Zustand)
- 2,87 cm/14,86 cm/8,46 cm (H/B/T, Nintendo DS)
- 2,15 cm/13,30 cm/7,39 cm (H/B/T, Nintendo DS Lite)
- 1,89 cm/13,70 cm/7,49 cm (H/B/T, Nintendo DSi)
- 2,12 cm/16,10 cm/9,14 cm (H/B/T, Nintendo DSi XL)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Samuel Tobin: Portable Play in Everyday Life: The Nintendo DS. Palgrave Macmillan, New York 2013, ISBN 978-1-137-39659-4, doi:10.1057/9781137396594 (englisch).
- Steve Forster: Das inoffizielle Nintendo DS Buch. Franzis, Poing 2007, ISBN 978-3-7723-7045-8 (Beschränkt sich entgegen dem allgemeinen Titel auf Handhabe und Funktionen bestimmter Slot-1- und Slot-2-Flashkarten).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Webseite
- Tobias Schmitz: Erster Teil einer fünfteiligen Reportage zum Nintendo DS Nintendo-Online.de, 25. Dezember 2016
- Kai Lauterbach: Nintendo DS und Linux Pro-Linux, 22. Januar 2006
- Martin Korth: Ausführliche technische Spezifikationen des Nintendo DS (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Dedicated Video Game Sales Units. Nintendo, 31. Dezember 2020, abgerufen am 10. März 2021.
- ↑ best-selling DS games. In: Nintendo. Abgerufen am 29. Juli 2015 (englisch).
- ↑ Dedicated Video Game Sales Units. Nintendo, 30. Juni 2022, abgerufen am 30. August 2022 (englisch).
- ↑ http://www.nintendo.co.jp/ir/en/sales/hard_soft/index.html
- ↑ Nadia Oxford: What Are the Nintendo DS and the DS Phat? In: lifewire.com. 1. Dezember 2018, abgerufen am 11. März 2021 (englisch).
- ↑ Nintendo: Consolidated Sales Transition by Region, Fiscal Year 3 2014. (PDF) Archiviert vom am 8. Mai 2014; abgerufen am 11. März 2021.
- ↑ Nintendo stellt Taschenkonsole DSi mit zwei Kameras vor, Heise-Newsticker vom 2. Oktober 2008
- ↑ „Nintendo veröffentlicht Taschenkonsole DSi“, Heise-Newsticker vom 3. April 2009
- ↑ Peter Steinlechner: Test: Nintendo DSi XL - andere Zielgruppe im Visier. In: Golem.de. 4. März 2010, abgerufen am 15. März 2021.
- ↑ a b Samuel Tobin: Portable Play in Everyday Life: The Nintendo DS. Palgrave Macmillan, New York 2013, ISBN 978-1-137-39659-4, S. 16, doi:10.1057/9781137396594 (englisch).
- ↑ a b Stephen Totilo: The Forgotten Beauty Of Vertical DS Games, The Spectacle Of Widescreen Turned Sideways. In: Kotaku. 19. April 2011, abgerufen am 15. März 2021 (englisch).
- ↑ What Does "DS" Stand For? ( vom 21. Februar 2015 im Internet Archive)
- ↑ Nintendo: DS not Game Boy Advance's successor. In: Gamespot. 28. Oktober 2004, abgerufen am 10. März 2021.
- ↑ a b Alex Custodio: Who Are You?: Nintendo's Game Boy Advance Platform. In: Platform studies. 1. Auflage. The MIT Press, Cambridge, Massachusetts 2020, ISBN 978-0-262-04439-4.
- ↑ Nintendo DS sales figures in line with GBA launch. Abgerufen am 10. März 2021.
- ↑ Top 25 Game Boy Advance Games of All Time. In: IGN. 17. März 2007, abgerufen am 10. März 2021.
- ↑ Creating The Ultimate Game Boy. In: NintendoLife. 27. Dezember 2020, abgerufen am 10. März 2021.
- ↑ Mark J. P. Wolf: Encyclopedia of Video Games: The Culture, Technology, and Art of Gaming, Band 1. ABC-CLIO, 2012, ISBN 978-0-313-37936-9: „The Game Boy may be gone, but it lives on through its spiritual successor the DS“
- ↑ Alex Custodio: Who Are You?: Nintendo's Game Boy Advance Platform. In: Platform studies. 1. Auflage. The MIT Press, Cambridge, Massachusetts 2020, ISBN 978-0-262-04439-4: „When Nintendo manufactured the Game Boy Micro and the DS—the third face of the GBA and its successor, respectively[…]“
- ↑ Thomas H. Apperley: Nintendo DS. In: Mark J. P. Wolf (Hrsg.): Encyclopedia of Video Games: The Culture, Technology, and Art of Gaming. 2. Auflage. Greenwood, ABC-CLIO, 2021, ISBN 978-1-4408-7019-4, S. 710–711 (englisch).
- ↑ Dedicated Video Game Sales Units. 31. Dezember 2020, abgerufen am 10. März 2021.
- ↑ www.vgchartz.com, abgerufen am 8. November 2010
- ↑ Nintendo chief: 3DS will have a 2D switch ( vom 1. Februar 2014 im Internet Archive)
- ↑ Siladitya Ray: Nintendo Discontinues 3DS After Nearly A Decade. In: forbes.com. 17. September 2020, abgerufen am 9. März 2021 (englisch).
- ↑ Ricardo Torres: Nintendo DS launch titles officially revealed. In: Gamespot. 17. Mai 2005, abgerufen am 18. März 2021 (englisch).
- ↑ Tor Thorsen: Nintendo finalizes US DS launch titles. In: Gamespot. 7. Oktober 2004, abgerufen am 18. März 2021 (englisch).
- ↑ All Time High Scores - DS. In: metacritic.com. Metacritic, abgerufen am 17. März 2021.
- ↑ Jenna Pitcher: Nintendo killing Wi-Fi Connection service for DS and Wii May 20. Polygon, 27. Februar 2014, abgerufen am 27. Februar 2014.
- ↑ Nintendo DS und Linux
- ↑ Steve Forster: Das inoffizielle Nintendo DS Buch. Franzis, Poing 2007, ISBN 978-3-7723-7045-8.
- ↑ Manuel Fritsch: Nintendo gewinnt mehrjährigen Prozess gegen Kopiermodul-Hersteller. In: GameStar. 19. Oktober 2016, abgerufen am 31. März 2021.
- ↑ Luke Plunkett: Japanese Court Blocks Sales Of The DS's R4 Cart. In: Kotaku. 27. Februar 2009, abgerufen am 31. März 2021 (englisch).
- ↑ Patrick Elliot: High Court Outlaws Flash Carts in UK. In: NintendoLife. 28. Juli 2010, abgerufen am 31. März 2021 (englisch).