„Iveco Magirus“ – Versionsunterschied
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'''IVECO Magirus''' ist ein deutscher Ausrüster von [[Feuerwehrfahrzeug]]en, der in seinen Anfängen zurückgeht auf den [[Nutzfahrzeughersteller]] und Feuerwehrausrüster '''Magirus''' mit Sitz in [[Ulm]]. |
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{{Infobox Unternehmen |
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== Magirus von der Gründung bis zur Übernahme durch Humboldt-Deutz == |
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| Name = Iveco Magirus AG |
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| Unternehmensform = [[Aktiengesellschaft (Deutschland)|Aktiengesellschaft]] |
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| Logo = Iveco Magirus Logo.svg |
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| ISIN = |
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| Gründungsdatum = 1983<ref name="IM_Ges">{{Internetquelle|url=https://blog.iveco.de/geschichte-iveco-und-ivecobus/ |titel=Die Geschichte von IVECO und IVECO BUS |hrsg=IVECO Magirus AG |datum=2022-09-12 |abruf=2023-06-30 }}</ref> |
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| Auflösungsdatum = |
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| Sitz = [[Ulm]], [[Deutschland]] |
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| Leitung = |
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| Mitarbeiterzahl = 888<ref name="IM_2021">{{Internetquelle|url=https://www.bundesanzeiger.de |titel=Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021 |hrsg=Bundesministerium der Justiz |werk=Bundesanzeiger.de |datum=2022-11-22 |abruf=2023-06-30 }}</ref> |
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| Umsatz = 1,37 Mrd. [[Euro|EUR]]<ref name="IM_2021" /> |
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| Stand = 2021-12-31 |
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| Branche = [[Nutzfahrzeug]]e |
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| Homepage = [https://www.ivecogroup.com/group/our_business_units/firefighting#6648b9b2-49ea-45e3-894b-29d607cd63e8 www.ivecogroup.com] |
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Die '''Iveco Magirus AG''' ist ein Hersteller von [[Nutzfahrzeug]]en. |
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[[Conrad Dietrich Magirus]] war Kommandant der Freiwilligen [[Feuerwehr]] [[Ulm]] und beschäftigte sich mit der [[Konstruktion]] von Gerätschaften zur Feuerbekämpfung. Er gilt als Erfinder der fahrbaren Feuerleiter. [[1864]] wurde Magirus [[Kommanditist]] der neu gegründeten '''Gebr. Eberhardt offene Handels- und Kommanditgesellschaft''', die Feuerwehrgeräte herstellte und vertrieb. Nach Unstimmigkeiten zwischen Magirus und den Gebrüdern Eberhardt gründete Magirus dann [[1866]] seine eigene Firma, der er den Namen '''Feuerwehr-Requisiten-Fabrik C. D. Magirus''' gab. Dort stellte er Leitern und Feuerspritzen her. Ab [[1909]] hieß die Firma '''Feuerwehrgeräte- und Fahrzeugfabrik C. D. Magirus'''; [[1911]] wurde diese dann in die '''C. D. Magirus [[Aktiengesellschaft|AG]]''' umgewandelt. |
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An seinem Sitz in [[Ulm]] entwickelt und fertigt das Unternehmen Fahrzeuge und Geräte für den Brand- und Katastrophenschutz. |
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Die von Magirus gefertigten Fahrzeuge wurden anfangs von Pferden gezogen, dann mit Dampf und später mit Benzinmotoren angetrieben. Im Jahr [[1903]] wurde das erste dampfbetriebene Feuerwehrfahrzeug gebaut. Ab [[1916]] begann Magirus damit, auch die Produktion eines 3-Tonnen-[[Lastkraftwagen]]s aufzunehmen, nachdem ihn die deutsche Heeresverwaltung, die sich mitten im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] befand, dazu gedrängt hatte. Damals stellte das Unternehmen auch Fahrgestelle und Motoren für seine Fahrzeuge schon zum Teil selbst her. Es wurden jedoch auch weiterhin Motoren von Fremdherstellern eingebaut, zum Beispiel von [[Maybach-Motorenbau GmbH|Maybach]]. |
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Es besitzt Tochtergesellschaften in Deutschland, Frankreich und Rumänien, die [[Drehleiter]]n und andere [[Feuerwehr]]fahrzeuge entwickeln, herstellen und vertreiben sowie Tochtergesellschaften, die das Sortiment der Muttergesellschaft [[Iveco]] in Deutschland vertreiben. |
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== Unternehmensgeschichte == |
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Ab [[1919]] baute Magirus auch [[Omnibus|Busse]]. Von [[1919]] bis [[1926]] wurden die Produkte über den [[Deutscher Automobil-Konzern|Deutschen Automobil-Konzern]] (DAK) verkauft, wozu auch die Unternehmen [[Dux (Auto)|Dux]], [[Presto (Auto)|Presto]] und [[Vomag]] gehörten. In den [[1920er]]-Jahren wurde das Angebot erst auf Kommunalfahrzeuge und später ganz allgemein auf Lastwagen verschiedener Größe ausgeweitet, die von [[Benzinmotor]]en angetrieben wurden. [[1927]] beschäftigte das Werk rund 2.000 Mitarbeiter. |
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[[Datei:HTLF 16-25.jpg|mini|Iveco Magirus EuroFire]] |
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<!-- Hier geht es um Iveco Magirus. Details zu Magirus und Magirus-Deutz bitte in die entsprechenden Artikel eintragen. --> |
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Die Iveco Magirus AG hat ihren Ursprung in dem Lkw-, Omnibus- und [[Feuerwehrfahrzeug]]-Hersteller [[Magirus]], der 1865 gegründet und 1936 von [[Deutz AG|Humboldt-Deutz]] (später: Deutz AG) übernommen wurde. Deutz führte die Nutzfahrzeugproduktion unter der [[Marke (Recht)|Marke]] [[Magirus-Deutz]] weiter. Im Jahr 1974 gründete Deutz das Unternehmen ''Magirus-Deutz AG'', um den Geschäftsbereich zum nächsten Jahreswechsel auszugliedern und in die neue Gesellschaft [[Iveco]] einzubringen. |
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Ab Januar 1975 gehörte das Unternehmen Magirus-Deutz AG zu 100 Prozent der Iveco AG, die wiederum zu 80 Prozent zu [[Fiat]] gehörte. Die restlichen 20 Prozent an Iveco hielt bis 1980 Deutz, danach war Fiat Alleineigentümer von Iveco und damit auch der Magirus-Deutz AG. Im Jahr 1983 wurde die Magirus-Deutz AG in Iveco Magirus AG umbenannt. Die Brandschutzsparte wurde 1996 in die Tochtergesellschaft [[Iveco Magirus Brandschutztechnik]] GmbH ausgegliedert. |
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Infolge der [[Weltwirtschaftskrise]] und durch das Manko, dass Magirus seine Fahrzeuge nicht mit [[Dieselmotor]]en ausstattete, obwohl der Markt diese zunehmend verlangte, geriet das Unternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten. [[1932]] übernahmen Banken die Firma und sahen sich nach einem geeigneten Fusionspartner um. [[1933]]/[[1934]] stellte die C. D. Magirus AG dann [[Dieselmotor]]en aus eigener Herstellung vor, mit denen in der Folge alle Lastwagen ausgerüstet wurden. Der gesuchte Fusionspartner fand sich schließlich [[1935]] in der [[Deutz AG|Humboldt-Deutz Motorenfabrik]] aus [[Köln]], nachdem [[1935]] der gesamte Aufsichtsrat von Magirus zurückgetreten war. Die Fusion wurde [[1936]] vollzogen. |
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Die [[Eurokrise]] führte zu einem starken Rückgang der Nachfrage nach Nutzfahrzeugen. Allein im Jahr 2009 gingen bei der Iveco Magirus AG die Aufträge um 56 Prozent zurück.<ref name="GB_2009">{{internetquelle|url=https://www.bundesanzeiger.de/ebanzwww/wexsservlet|titel=Jahresabschluss zum 31. Dezember 2009|hrsg=Iveco Magirus Aktiengesellschaft|datum=2010-02-25|zugriff=2012-07-28}}</ref> Da die Fertigungskapazitäten nicht ausgelastet waren, wurde im Februar 2009 [[Kurzarbeit]] eingeführt,<ref name="SWP_20120107">{{internetquelle |url=http://www.swp.de/ulm/lokales/ulm_neu_ulm/Angst-geht-um-nach-drei-Jahren-Kurzarbeit;art4329,1282513 |titel=Angst geht um nach drei Jahren Kurzarbeit |autor=Frank König |hrsg=[[Südwest Presse]] |datum=2012-01-07 |zugriff=2013-12-23 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20131224135926/https://www.swp.de/ulm/lokales/ulm_neu_ulm/Angst-geht-um-nach-drei-Jahren-Kurzarbeit;art4329,1282513 |archiv-datum=2013-12-24 |offline=ja }}</ref> die auch 2012 andauerte. Deshalb beschloss der Fiat-Konzern im Mai 2012, fünf Iveco-Werke in Europa zu schließen und die Nutzfahrzeugproduktion von Ulm nach Madrid zu verlagern.<ref name="HB_20120507">{{internetquelle|url=http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/ende-der-lkw-produktion-iveco-streicht-hunderte-arbeitsplaetze-in-ulm/6602128.html|titel=Iveco streicht Hunderte Arbeitsplätze in Ulm|werk=[[Handelsblatt]]|datum=2012-05-07|zugriff=2012-07-28}}</ref> Am 3. August 2012 wurde mit einem [[Iveco Stralis]] der letzte Lkw in Ulm gebaut. Vom Lkw-Bereich verblieben Entwicklung und Umbau in Ulm.<ref name="swp-2013-09-27" /> 300 Arbeitsplätze wurden über Altersteilzeit und freiwillige Aufhebungsverträge abgebaut,<ref name="swp-2013-09-27" /> der Rest der betroffenen 1500 Arbeitsplätze wurde Ende August auf andere Bereiche des Standortes Ulm verteilt.<ref>{{Internetquelle | url= http://www.augsburger-allgemeine.de/neu-ulm/Ein-Stueck-Industriegeschichte-endet-id21336126.html | titel=Ein Stück Industriegeschichte endet | autor= | hrsg=Augsburger Allgemeine | datum=2012-08-03 | zugriff=2013-12-23}}</ref> |
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== Magirus-Deutz bis zur Eingliederung in IVECO == |
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In der vormaligen Lkw-Produktionsstätte wurde 2013 von der Tochtergesellschaft [[Magirus GmbH]] eine neue Produktion von [[Löschfahrzeug]]en aufgenommen.<ref name="swp-2013-09-27">{{Internetquelle | url=http://www.swp.de/ulm/lokales/ulm_neu_ulm/Neue-Montagehalle-Iveco-produziert-im-Ulmer-Donautal-wieder-Loeschfahrzeuge;art4329,2224636 | titel=Neue Montagehalle: Iveco produziert im Ulmer Donautal wieder Löschfahrzeuge | autor=Regina Frank | hrsg=[[Südwest Presse]] | datum=2013-09-27 | zugriff=2013-12-23}}</ref> Im Brandschutz arbeiten zurzeit 700 Mitarbeiter<ref name="IM_2021" /> (zuvor 400). Im Januar 2025 übernahm der Finanzinvestor [[Mutares]] die Magirus GmbH von der [[Iveco Group]].<ref>{{Internetquelle |autor=Michelle Raaf |url=https://www.feuerwehrmagazin.de/nachrichten/mutares-uebernimmt-magirus-gmbh-134119 |titel=Mutares übernimmt Magirus GmbH |datum=2025-01-07 |sprache=de-DE |abruf=2025-01-12}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=MAGIRUS |url=https://www.magirusgroup.com/de/de/unternehmen/news/detail-news/mutares-hat-die-uebernahme-der-magirus-gmbh-von-der-iveco-group-abgeschlossen/ |titel=Magirus Eigentümerwechsel IVG Mutares |datum=2025-01-07 |sprache=de |abruf=2025-01-12}}</ref> |
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''Hauptartikel: [[Magirus-Deutz]]'' |
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[[1940]] verschwand der Name Magirus vorläufig, die Fahrzeuge aus Ulm wurden unter dem Namen '''Humboldt-Deutz''', später '''Klöckner-Deutz''' verkauft. Noch einige Jahre wurde an der Fahrzeugfront allerdings das [[1925]] eingeführte Magirus-Logo angebracht, das die stilisierte Spitze des [[Ulmer Münster]]s über einem „M“ für Magirus zeigt. Ab [[1949]] verkaufte die seit [[1938]] Klöckner-Humboldt-Deutz (KHD) genannte Firma ihre Lastwagen, Busse und Feuerwehrfahrzeuge dann unter dem Namen '''[[Magirus-Deutz]]'''. Für den Antrieb seiner Produkte verwendete Magirus-Deutz luftgekühlte Dieselmotoren von KHD. |
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Bild:Magirus-deutz_lkw_7_sst.jpg|Feuerwehrwagen auf [[Magirus-Deutz]] Rundhauber |
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* [https://www.ivecogroup.com/group/our_business_units/firefighting#6648b9b2-49ea-45e3-894b-29d607cd63e8 Magirus auf der Website der Iveco Group] |
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Bild:Drehleiter_Magirus_Deutz_Adam_Opel_Werksfeuerwehr.jpg|Feuerwehrwagen auf [[Magirus-Deutz]] Eckhauber |
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Bild:Magirus-deutz_lkw_11_sst.jpg|Feuerwehrwagen auf [[Magirus-Deutz]] [[Frontlenker]] |
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== Einzelnachweise == |
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In den 1970er Jahren zeichnete sich ab, dass die Marke Magirus-Deutz alleine nicht mehr am Markt würde bestehen können. [[1975]] gründete KHD daher seine Lkw- und Feuerschutz-Sparte in eine neue Gesellschaft mit dem Namen '''[[Magirus-Deutz AG]]''' aus. Dies hatte das Ziel, das Ulmer Fahrzeugwerk und die damit verbundenen Geschäftsfelder in die von [[Fiat]] neu gegründete Firma [[IVECO]] einzugliedern. Davon betroffen war auch die Abteilung von Magirus-Deutz, die in all den Jahren auch weiterhin Feuerwehraufbauten auf Magirus-Deutz Lkw angefertigt hatte. |
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<references /> |
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{{Coordinate|article=/|NS=48/21/21.777874/N|EW=9/56/5.879631/E|type=landmark|region=DE-BW}} |
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== IVECO Magirus == |
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[[Bild:DSCN1764.JPG|thumb|modernes IVECO Magirus [[Feuerwehrfahrzeug]]]] |
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Die in [[IVECO]] aufgegangene Magirus-Deutz AG wurde [[1983]] umbenannt in '''IVECO Magirus'''. IVECO Magirus gehört zur IVECO-Gruppe, produziert nach wie vor in Ulm Feuerlöschtechnik und nutzt als Basis Fahrzeuge verschiedener Hersteller, zum Beispiel [[IVECO]], [[MAN Nutzfahrzeuge|MAN]] und [[Mercedes-Benz-Lkw|Mercedes-Benz]]. Eigenen Angaben zufolge ist die Firma weltweiter Marktführer beim Bau von [[Drehleiter]]n. Produziert wird in sechs Werken unter den Markennamen |
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* '''Magirus''' (in [[Ulm]], [[Görlitz]] und [[Weisweil]] in Deutschland sowie in [[Brescia]] in Italien), |
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* '''Lohr Magirus''' (in [[Kainbach bei Graz|Kainbach]] in Österreich) und |
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* '''Camiva''' (in [[Chambéry]] in Frankreich). |
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Bis 2005 gehörten auch die Markennamen '''IVECO Mezzi Speciali''' und '''Eurofire''' zu den Brandschutzaktivitäten von IVECO; beide Namen wurden jedoch aufgegeben und im Falle von IVECO Mezzi Speciali durch Magirus und im Falle von Eurofire durch IVECO Magirus ersetzt. |
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Von den Kühlergrills der regulären, nicht für Feuerwehrzwecke gebauten [[Lastwagen]] verschwand der Name Magirus dagegen schrittweise nach der Übernahme von Magirus-Deutz durch IVECO. Die im Ulmer Werk nun unter Regie von IVECO hergestellten Lastwagen tragen nur noch den Markennamen IVECO. |
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== Siehe auch == |
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* [[Deutz AG]] |
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* [[Magirus-Deutz]] |
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* [[IVECO]] |
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* [[Feuerwehrfahrzeug]]e und [[Feuerwehrfahrzeuge in Deutschland]] |
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* Udo Paulitz: ''Alte Feuerwehren - Mercedes-Benz, Ford, Opel, Magirus-Deutz u. a.'', Kosmos, Stuttgart 2004, ISBN 3-440-09832-X |
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* Bernd Regenberg: ''Die berühmtesten deutschen Lastwagen von 1896 bis heute.'' 4. Auflage. Verlag Podszun-Motorbücher, Brilon 1997, ISBN 3-923448-89-9 |
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{{Navigationsleiste Westdeutsche Lastwagenhersteller von 1945 bis 1990}} |
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* [http://www.iveco-magirus.de/ Offizielle Seiten von IVECO Magirus] |
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* [http://www.rz.fh-ulm.de/projects/lars/Projstud/Iveco/ IVECO Magirus AG - Das Unternehmen aus Sicht der FH Ulm] |
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* [http://www.iveco-magirus.de/index.php?mm_id=1&sub_id=3&subsub_id=1 Magirus „Ahnengalerie“ von 1900 bis 1989] |
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* [http://www.oldiveco.de/ Oldtimerclub Magirus IVECO e. V.] |
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* [http://home.vrweb.de/~magirus-traunreut/ Historische Magirus-Feuerwehrfahrzeuge Bayern e. V.] |
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* [http://lkw-infos.net/ Nutzfahrzeugfotos und Lkw-Infos] |
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* [http://www.olafs-fotoseite.de/ Olafs Fotoseite: Busse und Lastwagen] |
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{{Normdaten|TYP=k|GND=2085349-X|VIAF=104145542636696642217}} |
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[[Kategorie:Nutzfahrzeughersteller]] |
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[[Kategorie:Fiat]] |
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[[Kategorie:Lkw-Hersteller (Deutschland)]] |
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[[en:Magirus]] |
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[[Kategorie:Feuerwehrfahrzeughersteller (Italien)]] |
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[[sv:Magirus]] |
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[[Kategorie:Unternehmensgründung 1974]] |
Aktuelle Version vom 15. Januar 2025, 11:28 Uhr
Iveco Magirus AG
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1983[1] |
Sitz | Ulm, Deutschland |
Mitarbeiterzahl | 888[2] |
Umsatz | 1,37 Mrd. EUR[2] |
Branche | Nutzfahrzeuge |
Website | www.ivecogroup.com |
Stand: 31. Dezember 2021 |
Die Iveco Magirus AG ist ein Hersteller von Nutzfahrzeugen.
An seinem Sitz in Ulm entwickelt und fertigt das Unternehmen Fahrzeuge und Geräte für den Brand- und Katastrophenschutz. Es besitzt Tochtergesellschaften in Deutschland, Frankreich und Rumänien, die Drehleitern und andere Feuerwehrfahrzeuge entwickeln, herstellen und vertreiben sowie Tochtergesellschaften, die das Sortiment der Muttergesellschaft Iveco in Deutschland vertreiben.
Unternehmensgeschichte
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Die Iveco Magirus AG hat ihren Ursprung in dem Lkw-, Omnibus- und Feuerwehrfahrzeug-Hersteller Magirus, der 1865 gegründet und 1936 von Humboldt-Deutz (später: Deutz AG) übernommen wurde. Deutz führte die Nutzfahrzeugproduktion unter der Marke Magirus-Deutz weiter. Im Jahr 1974 gründete Deutz das Unternehmen Magirus-Deutz AG, um den Geschäftsbereich zum nächsten Jahreswechsel auszugliedern und in die neue Gesellschaft Iveco einzubringen.
Ab Januar 1975 gehörte das Unternehmen Magirus-Deutz AG zu 100 Prozent der Iveco AG, die wiederum zu 80 Prozent zu Fiat gehörte. Die restlichen 20 Prozent an Iveco hielt bis 1980 Deutz, danach war Fiat Alleineigentümer von Iveco und damit auch der Magirus-Deutz AG. Im Jahr 1983 wurde die Magirus-Deutz AG in Iveco Magirus AG umbenannt. Die Brandschutzsparte wurde 1996 in die Tochtergesellschaft Iveco Magirus Brandschutztechnik GmbH ausgegliedert.
Die Eurokrise führte zu einem starken Rückgang der Nachfrage nach Nutzfahrzeugen. Allein im Jahr 2009 gingen bei der Iveco Magirus AG die Aufträge um 56 Prozent zurück.[3] Da die Fertigungskapazitäten nicht ausgelastet waren, wurde im Februar 2009 Kurzarbeit eingeführt,[4] die auch 2012 andauerte. Deshalb beschloss der Fiat-Konzern im Mai 2012, fünf Iveco-Werke in Europa zu schließen und die Nutzfahrzeugproduktion von Ulm nach Madrid zu verlagern.[5] Am 3. August 2012 wurde mit einem Iveco Stralis der letzte Lkw in Ulm gebaut. Vom Lkw-Bereich verblieben Entwicklung und Umbau in Ulm.[6] 300 Arbeitsplätze wurden über Altersteilzeit und freiwillige Aufhebungsverträge abgebaut,[6] der Rest der betroffenen 1500 Arbeitsplätze wurde Ende August auf andere Bereiche des Standortes Ulm verteilt.[7]
In der vormaligen Lkw-Produktionsstätte wurde 2013 von der Tochtergesellschaft Magirus GmbH eine neue Produktion von Löschfahrzeugen aufgenommen.[6] Im Brandschutz arbeiten zurzeit 700 Mitarbeiter[2] (zuvor 400). Im Januar 2025 übernahm der Finanzinvestor Mutares die Magirus GmbH von der Iveco Group.[8][9]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dieter Augustin: Iveco Magirus – Alle Lastwagen aus dem Werk Ulm seit 1917, Motorbuch Verlag, 2006, ISBN 3-613-02600-7
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Die Geschichte von IVECO und IVECO BUS. IVECO Magirus AG, 12. September 2022, abgerufen am 30. Juni 2023.
- ↑ a b c Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021. In: Bundesanzeiger.de. Bundesministerium der Justiz, 22. November 2022, abgerufen am 30. Juni 2023.
- ↑ Jahresabschluss zum 31. Dezember 2009. Iveco Magirus Aktiengesellschaft, 25. Februar 2010, abgerufen am 28. Juli 2012.
- ↑ Frank König: Angst geht um nach drei Jahren Kurzarbeit. Südwest Presse, 7. Januar 2012, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 24. Dezember 2013; abgerufen am 23. Dezember 2013.
- ↑ Iveco streicht Hunderte Arbeitsplätze in Ulm. In: Handelsblatt. 7. Mai 2012, abgerufen am 28. Juli 2012.
- ↑ a b c Regina Frank: Neue Montagehalle: Iveco produziert im Ulmer Donautal wieder Löschfahrzeuge. Südwest Presse, 27. September 2013, abgerufen am 23. Dezember 2013.
- ↑ Ein Stück Industriegeschichte endet. Augsburger Allgemeine, 3. August 2012, abgerufen am 23. Dezember 2013.
- ↑ Michelle Raaf: Mutares übernimmt Magirus GmbH. 7. Januar 2025, abgerufen am 12. Januar 2025 (deutsch).
- ↑ MAGIRUS: Magirus Eigentümerwechsel IVG Mutares. 7. Januar 2025, abgerufen am 12. Januar 2025.
Koordinaten: 48° 21′ 21,8″ N, 9° 56′ 5,9″ O