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„Mittlere-Reife-Zug“ – Versionsunterschied

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'''Mittlere-Reife-Zug''', auch ''M-Zug'', ''M-Zweig'' oder ''M-Klasse'', ist ein Teil des [[Bayern|bayerischen]] [[Schulsystem]]s. Das "M" steht für Mittlere Reife. Der M-Zug wurde an vielen Hauptschulen als Alternative für die [[Realschule|4-stufige Realschule]] im Schuljahr 1999/2000 eingeführt. Da eine eigene Klasse zu bilden ist, müssen sich in weniger dicht besiedelten Gegenden manchmal mehrere Hauptschulen zusammenschließen. In Baden-Württemberg wird der Mittlere-Reife-Zug der Hauptschule als [[Werkrealschule]] bezeichnet, unterscheidet sich jedoch leicht vom bayerischen M-Zweig.
Der '''Mittlere-Reife-Zug''', auch ''M-Zug'', ''M-Zweig'' oder ''M-Klasse'', ist neben dem '''qualifizierenden Abschluss der Mittelschule''' (Quali) ein Teil des [[Bayern|bayerischen]] [[Schulsystem]]s und ein [[mittlerer Schulabschluss]]. Das „M“ steht für [[Mittlerer Schulabschluss|mittlere Reife]]. Der M-Zug wurde an vielen [[Hauptschule]]n als Alternative für die [[Realschule|4-jährige Realschule]] in der Sekundarstufe I im Schuljahr 1999/2000 eingeführt. Hauptschulen in Bayern mit diesem Angebot werden nun als [[Mittelschule (Bayern)|Mittelschulen]] bezeichnet. Da eine eigene Klasse zu bilden ist, müssen sich in weniger besiedelten Gegenden manchmal mehrere Hauptschulen zusammenschließen. In [[Baden-Württemberg]] werden Hauptschulen mit M-Zug als [[Werkrealschule]] bezeichnet, er unterscheidet sich leicht vom bayerischen M-Zweig.


Der M-Zug beginnt in der siebten (M7) und endet in der zehnten Klasse (M10). Er schließt mit der Abschlussprüfung zum [[Mittlere Reife|mittleren Schulabschluss]] ab. Die Anforderungen in [[Mathematik]], [[Deutschunterricht|Deutsch]] und [[Englisch für die Schule|Englisch]] sind allerdings etwas geringer als an der Realschule, welche auch mit dem mittleren Schulabschluss abschließt. Dafür hat der mittlere Schulabschluss an der Hauptschule einen höheren Praxis- und Berufsbezug als an der Realschule.
Der M-Zug beginnt in der siebten (M7) und endet in der zehnten Klasse (M10) mit dem Bestehen der Abschlussprüfung zur mittleren Reife. Der [[Lehrplan]] im M-Zug entspricht bis zur Jahrgangsstufe 9 dem der Hauptschule, wird jedoch besonders in den Hauptfächern etwas intensiviert. Außerdem sollen M-Schüler dazu befähigt werden, komplexere Aufgabenstellungen selbständig zu lösen (erhöhtes Anforderungsniveau). Der eigentliche Mittlere-Reife-Stoff wird ausschließlich in der zehnten Jahrgangsstufe unterrichtet, um auch Hauptschülern und Quereinsteigern, die erst später hinzustoßen, die Möglichkeit zu bieten, Anschluss zu finden.


Der mittlere Schulabschluss der Hauptschule berechtigt, wie der Realschulabschluss auch, zum Besuch der gymnasialen Oberstufe (Voraussetzung: eine zweite Fremdsprache, i. d. R. Französisch oder Latein). Außerdem kann die mittlere Beamtenlaufbahn eingeschlagen werden (z. B. mittlerer nichttechnischer Verwaltungsdienst). Ferner kann anschließend auf die [[Fachoberschule]], zum Erwerb der Fachhochschulreife, und auf eine [[Fachschule (Deutschland)|Fachschule]] oder [[Fachschule (Deutschland)|Fachakademie]] gewechselt werden.
====Vorteile für Schülerinnen und Schüler====
*Sie können innerhalb der eigenen Schulart [[Hauptschule]] über vier Jahre konsequent auf den mittleren Schulabschluss vorbereitet werden.
*Dieser Abschluss ist dem [[Realschulabschluss]] gleichwertig und verleiht die gleichen Berechtigungen.
*Der Unterricht im M-Zug legt seinen Schwerpunkt auf Deutsch, Mathematik und Englisch.
*Weiterer Schwerpunkt ist die verstärkte Vorbereitung auf das Wirtschafts- und Arbeitsleben im Rahmen des Faches "Arbeit/Wirtschaft/Technik"
*kein Wechsel der [[Schulart]]
*kürzere Schulwege
*vertraute Unterrichtsmethoden
*[[Klassenlehrerprinzip]]
*verstärkte Praxis- und Berufsorientierung


====Nachteile für Schülerinnen und Schüler====
== Vor- und Nachteile für den Schüler ==
Die Schüler können innerhalb der [[Schulart]] Hauptschule über vier Jahre konsequent auf den mittleren Schulabschluss vorbereitet werden. Dieser Abschluss ist dem Realschulabschluss gleichgestellt und verleiht die gleichen Berechtigungen. Der Schwerpunkt wird im M-Zug auf Deutsch, Mathematik und Englisch gelegt. In diesen Fächern wird zum Abschluss auch mündlich und schriftlich geprüft. Weiterer Schwerpunkt ist die verstärkte Vorbereitung auf das Wirtschafts- und Arbeitsleben im Rahmen des Faches „Arbeit/Wirtschaft/Technik“. Dieses Fach ersetzt seit dem Schuljahr 2011/2012 die bisher getrennten Fächer Arbeitslehre und KTB (Kaufmännisch-Technischer-Bereich [Computerunterricht]). Man muss dazu die Schulart nicht wechseln und man hat vertraute Unterrichtsmethoden. Meistens sind, gerade im ländlichen Raum ein großer Vorteil, die Schulwege kürzer. Es gilt das [[Klassenlehrerprinzip]] und es wird verstärkt praxis- und berufsorientiert gearbeitet.
*Der Abschluss wird gelegentlich von Arbeitgebern (noch) nicht im gleichen Maße akzeptiert, wie der [[Realschulabschluss]].


Zu Vorbereitung auf die Fachoberschule bietet sich ein freiwilliger Vorkurs an. Er richtet sich an Schüler der Mittel- und Wirtschaftsschulen sowie an alle andere zugangsberechtigten Schüler, welche ihre Kenntnisse auffrischen wollen. Unterrichtet werden die Fächer Deutsch, Englisch und Mathematik. Dies soll den Einstieg auf die höheren Anforderungen der FOS 11 erleichtern.
====Abschlussprüfung====
In der Abschlussprüfung werden folgende Schulfächer geprüft:
*Deutsch (mündlich und schriftlich)
*Englisch (mündlich und schriftlich)
*Mathematik
*AWT oder [[Wahlpflichtfach]] (GTB/HSB/KTB)


== Weblinks ==
====Möglichkeiten nach der Mittleren Reife====
* [https://www.km.bayern.de/lernen/schularten/mittelschule Die bayerische Mittelschule] – (Bayerisches Kultusministerium)
Der Mittlere Schulabschluss der Hauptschule berechtigt, wie der Realschulabschluss auch, zum Besuch der gymnasialen Oberstufe. Außerdem kann die mittlere Beamtenlaufbahn eingeschlagen werden. (z.B. mittlerer nichttechnischer Verwaltungsdienst)
*Fachoberschule (FOS) zum Erwerb der (Fach)hochschulreife
*Gymnasium (Übergangsklasse)
*Fachschule
*Fachakademie
*Berufsausbildung


[[Kategorie:Schultypen/-system]]
[[Kategorie:Schulwesen (Bayern)]]

Aktuelle Version vom 8. Juli 2024, 12:31 Uhr

Der Mittlere-Reife-Zug, auch M-Zug, M-Zweig oder M-Klasse, ist neben dem qualifizierenden Abschluss der Mittelschule (Quali) ein Teil des bayerischen Schulsystems und ein mittlerer Schulabschluss. Das „M“ steht für mittlere Reife. Der M-Zug wurde an vielen Hauptschulen als Alternative für die 4-jährige Realschule in der Sekundarstufe I im Schuljahr 1999/2000 eingeführt. Hauptschulen in Bayern mit diesem Angebot werden nun als Mittelschulen bezeichnet. Da eine eigene Klasse zu bilden ist, müssen sich in weniger besiedelten Gegenden manchmal mehrere Hauptschulen zusammenschließen. In Baden-Württemberg werden Hauptschulen mit M-Zug als Werkrealschule bezeichnet, er unterscheidet sich leicht vom bayerischen M-Zweig.

Der M-Zug beginnt in der siebten (M7) und endet in der zehnten Klasse (M10) mit dem Bestehen der Abschlussprüfung zur mittleren Reife. Der Lehrplan im M-Zug entspricht bis zur Jahrgangsstufe 9 dem der Hauptschule, wird jedoch besonders in den Hauptfächern etwas intensiviert. Außerdem sollen M-Schüler dazu befähigt werden, komplexere Aufgabenstellungen selbständig zu lösen (erhöhtes Anforderungsniveau). Der eigentliche Mittlere-Reife-Stoff wird ausschließlich in der zehnten Jahrgangsstufe unterrichtet, um auch Hauptschülern und Quereinsteigern, die erst später hinzustoßen, die Möglichkeit zu bieten, Anschluss zu finden.

Der mittlere Schulabschluss der Hauptschule berechtigt, wie der Realschulabschluss auch, zum Besuch der gymnasialen Oberstufe (Voraussetzung: eine zweite Fremdsprache, i. d. R. Französisch oder Latein). Außerdem kann die mittlere Beamtenlaufbahn eingeschlagen werden (z. B. mittlerer nichttechnischer Verwaltungsdienst). Ferner kann anschließend auf die Fachoberschule, zum Erwerb der Fachhochschulreife, und auf eine Fachschule oder Fachakademie gewechselt werden.

Vor- und Nachteile für den Schüler

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Die Schüler können innerhalb der Schulart Hauptschule über vier Jahre konsequent auf den mittleren Schulabschluss vorbereitet werden. Dieser Abschluss ist dem Realschulabschluss gleichgestellt und verleiht die gleichen Berechtigungen. Der Schwerpunkt wird im M-Zug auf Deutsch, Mathematik und Englisch gelegt. In diesen Fächern wird zum Abschluss auch mündlich und schriftlich geprüft. Weiterer Schwerpunkt ist die verstärkte Vorbereitung auf das Wirtschafts- und Arbeitsleben im Rahmen des Faches „Arbeit/Wirtschaft/Technik“. Dieses Fach ersetzt seit dem Schuljahr 2011/2012 die bisher getrennten Fächer Arbeitslehre und KTB (Kaufmännisch-Technischer-Bereich [Computerunterricht]). Man muss dazu die Schulart nicht wechseln und man hat vertraute Unterrichtsmethoden. Meistens sind, gerade im ländlichen Raum ein großer Vorteil, die Schulwege kürzer. Es gilt das Klassenlehrerprinzip und es wird verstärkt praxis- und berufsorientiert gearbeitet.

Zu Vorbereitung auf die Fachoberschule bietet sich ein freiwilliger Vorkurs an. Er richtet sich an Schüler der Mittel- und Wirtschaftsschulen sowie an alle andere zugangsberechtigten Schüler, welche ihre Kenntnisse auffrischen wollen. Unterrichtet werden die Fächer Deutsch, Englisch und Mathematik. Dies soll den Einstieg auf die höheren Anforderungen der FOS 11 erleichtern.