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„Tonhalle Duisburg“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Stadt Duisburg - Tonhalle 1887.jpg|mini|Anteilschein von 1887 an einem Darlehen der Stadt Duisburg zur Finanzierung des Baus der Tonhalle]]
Die '''Tonhalle''' in [[Duisburg]] ist ein ehemaliges Konzert- und Theatergebäude. Es wurde im Jahre 1887 eröffnet und im zweiten Weltkrieg zerstört.
[[Datei:DU Tonhalle 1916.png|mini|Tonhalle (um 1914)]]
Die '''Tonhalle''' in [[Duisburg]] war ein Konzert- und Theatergebäude, das im Jahre 1887 eröffnet und im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zerstört wurde.


Auf Betreiben des [[Oberbürgermeister]]s [[Karl Lehr|Carl Lehr]] beschloss die Verwaltung der Stadt Duisburg 1887 den Bau des Konzert und Theatergebäudes. Durch [[Spende]]n und eine [[Lotterie]] gelang es, 350.000 Mark aufzubringen, so dass mit dem Bau des Theatergebäudes an der Duisburger Königstraße begonnen werden konnte.
Auf Betreiben des Duisburger [[Oberbürgermeister]]s [[Karl Lehr (Politiker)|Karl Lehr]] beschloss die Verwaltung der Stadt Duisburg den Bau eines Konzert- und Theatergebäudes, das dem im Jahre 1877 gegründeten städtischen [[Orchester]], den heutigen [[Duisburger Philharmoniker]]n, als Spielstätte dienen sollte. Durch Spenden und eine [[Lotterie]] gelang es, 350.000 [[Mark (1871)|Mark]] für den Neubau aufzubringen. Am 12. November 1887 erfolgte mit der Aufführung von [[Carl Maria von Weber]]s ''Preciosa'' die feierliche Einweihung. Die Tonhalle war ein [[Historismus (Architektur)|historistischer]] Bau, der in den so genannten Tonhallenpark an der Königstraße eingebettet war. Der Konzertsaal wurde 1900 mit einer Orgel von [[Wilhelm Sauer (Orgelbauer)|Wilhelm Sauer]] ausgestattet, die drei [[Manual (Musik)|Manuale]] und 50 [[Register (Orgel)|Register]] besaß.<ref>Disposition siehe: {{Literatur |Autor=[[Roland Eberlein]] (Hg.) |Titel=Hermann Mund Sammlung Orgeldispositionen Anhang Seidel |Online=http://www.walcker-stiftung.de/Downloads/Mund_Sammlung_Orgeldispositionen_Anhang_Seidel.pdf |Format=PDF |KBytes= |Kommentar=Disposition Nr. 268|Abruf=2024-02-24}}</ref>


Zusammen mit der Stadt [[Düsseldorf]], die seit 1864 ebenfalls ein festes Orchester besaß und von 1886 bis 1890 die [[Alte Tonhalle|Düsseldorfer Tonhalle]] errichten ließ, gründete man eine Theatergemeinschaft, deren Tradition noch heute von der [[Deutsche Oper am Rhein|Deutschen Oper am Rhein]] weitergeführt wird.
Am 12. November 1887 erfolgte mit der Aufführung von [[Carl Maria von Weber]]s ''Preziosa'' die feierliche Einweihung.
Zusammen mit der Stadt [[Düsseldorf]] gründete man eine Theatergemeinschaft, deren Tradition noch heute von der [[Deutsche Oper am Rhein|Deutschen Oper am Rhein]] weiter geführt wird. In Ergänzung zur Tonhalle begann man in Duisburg im Jahre 1911 mit dem Bau eines neuen Theaters unweit der Tonhalle. Dieses wurde am 7. November 1912 feierlich eingeweiht.
Die Stadt verfügte somit über zwei bedeutende Theaterinstitutionen am [[Niederrhein]] und im westlichen Ruhrgebiet.


In Ergänzung zur Tonhalle begann man in Duisburg im Jahr 1911 mit dem Bau des neuen [[Stadttheater Duisburg|Stadttheaters]] unweit der Tonhalle, das am 7. November 1912 feierlich eingeweiht wurde. Die Stadt verfügte somit über zwei bedeutende Theaterinstitutionen am [[Niederrhein (Region)|Niederrhein]] und im westlichen Ruhrgebiet. In dem etwa 1.200 Personen fassenden [[Konzertsaal]] der Tonhalle entwickelte das Duisburger Musikleben seine überregionale Bedeutung. In den 1920er Jahren traten dort namhafte Dirigenten und Komponisten auf, darunter [[Paul Hindemith]], [[Hans Pfitzner]] und [[Wilhelm Furtwängler]].
In den [[1920er Jahre]]n traten in der Tonhalle berühmte Dirigenten und Komponisten auf, so unter anderem [[Paul Hindemith]] und [[Wilhelm Furtwängler]].


In der Bombennacht des 6. September 1942 wurde die Tonhalle komplett zerstört, ein Wiederaufbau war nicht mehr möglich. Erste Gespräche über einen Neubau fanden bereits 1948 statt, doch erst 1957 führte die Stadt Duisburg einen bundesweiten [[Architektenwettbewerb]] durch. In der Folge wurde das zerstörte Bauwerk bis 1962 durch die [[Mercatorhalle]] ersetzt.
Die Tonhalle war ein neo-klassizistischer Bau, der im so genannten Tonhallen-Park eingebettet war. In der Bombennacht des 6. September 1942 wurde die Tonhalle unwiederbringlich zerstört.
Erst 1962 wurde das zerstörte Gebäude durch die inzwischen abgerissene [[Mercatorhalle]] ersetzt.


== Quellen ==
[[Kategorie:Duisburg]]
* [https://www.duisburg.de/freizeit/tourismus_freizeit/historisches_persoenlichkeiten/duisburg_frueher/102010100000092771.php ''Tonhalle.''] In: ''Stadtlexikon Duisburg am Rhein'' (auf www.duisburg.de, abgerufen am 17. September 2016)
[[Kategorie:Konzerthaus]]
[[Kategorie:Kultur (Ruhrgebiet)]]


== Einzelnachweise ==
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<references />

[[Kategorie:Abgegangenes Bauwerk in Duisburg]]
[[Kategorie:Musik (Duisburg)]]
[[Kategorie:Konzerthaus in Deutschland|Duisburg]]
[[Kategorie:Bauwerk des Neoklassizismus in Nordrhein-Westfalen]]
[[Kategorie:Erbaut in den 1880er Jahren]]
[[Kategorie:Zerstört in den 1940er Jahren]]
[[Kategorie:Spielstätte für Musik (Nordrhein-Westfalen)]]
[[Kategorie:Bauwerk des Historismus in Duisburg]]
[[Kategorie:Zerstört im Zweiten Weltkrieg]]
[[Kategorie:Veranstaltungsstätte in Duisburg]]

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Aktuelle Version vom 6. März 2024, 18:08 Uhr

Anteilschein von 1887 an einem Darlehen der Stadt Duisburg zur Finanzierung des Baus der Tonhalle
Tonhalle (um 1914)

Die Tonhalle in Duisburg war ein Konzert- und Theatergebäude, das im Jahre 1887 eröffnet und im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde.

Auf Betreiben des Duisburger Oberbürgermeisters Karl Lehr beschloss die Verwaltung der Stadt Duisburg den Bau eines Konzert- und Theatergebäudes, das dem im Jahre 1877 gegründeten städtischen Orchester, den heutigen Duisburger Philharmonikern, als Spielstätte dienen sollte. Durch Spenden und eine Lotterie gelang es, 350.000 Mark für den Neubau aufzubringen. Am 12. November 1887 erfolgte mit der Aufführung von Carl Maria von Webers Preciosa die feierliche Einweihung. Die Tonhalle war ein historistischer Bau, der in den so genannten Tonhallenpark an der Königstraße eingebettet war. Der Konzertsaal wurde 1900 mit einer Orgel von Wilhelm Sauer ausgestattet, die drei Manuale und 50 Register besaß.[1]

Zusammen mit der Stadt Düsseldorf, die seit 1864 ebenfalls ein festes Orchester besaß und von 1886 bis 1890 die Düsseldorfer Tonhalle errichten ließ, gründete man eine Theatergemeinschaft, deren Tradition noch heute von der Deutschen Oper am Rhein weitergeführt wird.

In Ergänzung zur Tonhalle begann man in Duisburg im Jahr 1911 mit dem Bau des neuen Stadttheaters unweit der Tonhalle, das am 7. November 1912 feierlich eingeweiht wurde. Die Stadt verfügte somit über zwei bedeutende Theaterinstitutionen am Niederrhein und im westlichen Ruhrgebiet. In dem etwa 1.200 Personen fassenden Konzertsaal der Tonhalle entwickelte das Duisburger Musikleben seine überregionale Bedeutung. In den 1920er Jahren traten dort namhafte Dirigenten und Komponisten auf, darunter Paul Hindemith, Hans Pfitzner und Wilhelm Furtwängler.

In der Bombennacht des 6. September 1942 wurde die Tonhalle komplett zerstört, ein Wiederaufbau war nicht mehr möglich. Erste Gespräche über einen Neubau fanden bereits 1948 statt, doch erst 1957 führte die Stadt Duisburg einen bundesweiten Architektenwettbewerb durch. In der Folge wurde das zerstörte Bauwerk bis 1962 durch die Mercatorhalle ersetzt.

  • Tonhalle. In: Stadtlexikon Duisburg am Rhein (auf www.duisburg.de, abgerufen am 17. September 2016)

Einzelnachweise

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  1. Disposition siehe: Roland Eberlein (Hg.): Hermann Mund Sammlung Orgeldispositionen Anhang Seidel. (walcker-stiftung.de [PDF; abgerufen am 24. Februar 2024] Disposition Nr. 268).

Koordinaten: 51° 25′ 59″ N, 6° 46′ 16″ O