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„Horrorpunk“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Genre
Der Begriff '''Horrorpunk''' umfasst im allgemeinen düsteren [[Punk (Musik)|Punkrock]] im Stil der Band ''[[Misfits|The Misfits]]''. Seinen Ursprung hat der Horrorpunk Ende der 1970er/Anfang der 1980er Jahre. Erst in den letzten Jahren gewinnt der Begriff nicht zuletzt durch das [[Plattenlabel|Label]] ''Fiendforce'', welches [[2003]] mit seiner [[Kompilation (Musik)|Kompilation]] „This is Horrorpunk“ den Namen Horrorpunk prägte, für Aufbruchstimmung sorgte und mittlerweile zu den Eckpfeilern der Szene zählt, auch im deutschen Raum mehr an Bedeutung. Es folgte [[2005]] eine weitere Kompilation von Fiendforce sowie unzählige Konzerte und Veranstaltungen, u.a. ein eigenes Festival, das ''Fiend Fest Germany'', wurden abgehalten. Hierdurch entwickelte sich die Szene im deutschsprachigen Raum in den Jahren 2003 bis 2005 überdurchschnittlich stark.
|Name = Horrorpunk
[[Bild:Balzac-jp.jpg|thumb|[[Balzac (Band)|Balzac]] Heilbronn 2005]]
|Entstehungsphase = Ende der 1970er Jahre
== Inhalte ==
|Herkunftsort = [[Vereinigte Staaten]]
Der Begriff Horrorpunk lässt sich musikalisch allerdings nicht auf einen Stil oder nur ein Genre begrenzen. Vielmehr sind es vom alten und neuen Horror faszinierte [[Punk (Musik)|Punk]]- (verschiedenster [[Musikgenre|Genres]]), [[Death Rock|Death-Rock]]-, [[Psychobilly]]- und andere Bands. Alte [[Universal Studios|Universal]]-Monsterfilme mit [[Boris Karloff]] oder generell die Ästhetik des „Horror-[[Trash]]s“ spielen visuell wie textlich eine große Rolle. Slogans wie „Every day is Halloween“ werden leidenschaftlich gefeiert und finden inflationäre Verwendung.
|Vorläufer = [[Hardcore Punk|Hardcorepunk]], [[Death-Rock]], [[Rockabilly]],<br /> [[Doo Wop]], [[Garage Rock]], [[Surfmusik|Surf Rock]]
|Nachfolger =
|Instrumente = [[E-Gitarre]]&nbsp;– [[E-Bass]]&nbsp;– [[Schlagzeug]]
|Bands = [[Misfits (Band)|Misfits]], [[The Damned]], [[The Cramps]],<br /> [[TSOL]], [[45 Grave]]
|Sonstiges1Titel = Wichtige lokale Szenen
|Sonstiges1Inhalt = [[Vereinigte Staaten]], [[Deutschland]], [[England]]
}}


'''Horrorpunk''' (auch '''Horror Punk''') bezeichnet ein Musikgenre, das im engeren Sinne musikalisch aus einer Kombination von [[Hardcore Punk|Hardcorepunk]] und [[Death-Rock]] mit dem Klangbild des [[Rockabilly]] der 1950er sowie dem [[Surfmusik|Surf Rock]] der frühen 1960er Jahre besteht.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.rebelcircus.com/blog/hell-horror-punk/ |wayback=20150403100904 |text=Archivierte Kopie |archiv-bot=2025-06-28 04:04:30 InternetArchiveBot }}</ref> Thematisch und ästhetisch ist das Genre im [[Horror (Genre)|Horror]] verwurzelt. Als prägende und einflussreiche Band trugen die ''[[Misfits (Band)|Misfits]]'' Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre wesentlich zur Entstehung des Genres bei. Größere und anhaltende Popularität erreichte es indes erst ab Mitte der 1990er.
[[B-Movie]] und [[Horror]]-Thematik sind allerdings keineswegs neu in der [[Punk]]szene. Bereits in den [[1970er]] Jahren reicherten die Punkband ''[[The Damned]]'' und die [[Psychobilly]]-Wegbereiter ''[[The Cramps]]'' ihre Musik mit Horror-Elementen an und sind nicht zuletzt dadurch absolute Kultbands für jeden an Horrorpunk Interessierten. Anders als bei solchen ebenfalls Ende der [[1970er]]/Anfang der [[1980er]] im Zuge der Punkrock-Explosion in [[Großbritannien]] entstandenen Death-Rock- und [[Batcave]]-Bands wie ''[[Siouxsie and The Banshees]]'', ''[[Alien Sex Fiend]]'', ''[[Bauhaus (Band)|Bauhaus]]'', ''[[Christian Death]]'' etc., welche mittlerweile meist in die [[Gothic (Musik)|Gothic]]-„Schublade“ eingeordnet werden, stand bei ''The Misfits'' & Co. der Trash im Vordergrund: „Trash statt Romantik, Leder statt Samt“ (Thorsten Wilms, Plastic Bomb Nr.47).


Die Bezeichnung selbst ist seit den 1980er-Jahren verbreitet und wird u.&nbsp;a. 1985 im Schweizer Fanzine ''Apocalypse Now'' im Zusammenhang mit der zweiteiligen [[Kompilation (Musik)|Kompilation]] „Hell Comes to Your House“ und der kalifornischen Horror-Punk-Szene um Bands wie 45 Grave erwähnt.<ref>Urs Völlmin: ''Reviews'', Apocalypse Now, Ausgabe 7, Seite 16, 1985</ref>
== Mashed Potatoes - Thematische Ursprünge ==
Um die [[Szene]] und die Texte der Musikstücke im breiten Umfeld erfassen zu können, ist die Kenntnis der [[B-Movie]]-Szene und ihrer Vertreter, beispielsweise [[Ed Wood]], eine wichtige Voraussetzung. Der Bekanntheitsgrad und das Studio des [[Horrorfilm]]s spielen für die Popularität ein entscheidende Rolle. Beispiele dafür sind der [[1927]] produzierte und verlorengegangene [[Stummfilm]] „[[London After Midnight (Film)|London After Midnight]]“ und der Stummfilm „[[Nosferatu, Eine Symphonie des Grauens.|Nosferatu]]“ (Regie [[F.W. Murnau]], Hauptrolle [[Max Schreck]]) von [[1922]].


== Ursprünge ==
Hauptsächliche Basis bildet jedoch die Zeit der „Mashed Potatoes“, billig produzierte Horrorfilme, so etwa der [[Hammer-Filme|Hammer Filmstudios]] mit Titeln wie „Dracula und seine Bräute“ und „Dracula vs. Frankenstein“, bei denen es einzig darum ging, möglichst viele der „prominenten“ Monstergestalten zeitgleich zu zeigen und mit einem solchen Aufgebot das Publikum ins Kino zu locken. Zeitlich liegt die Produktion der wichtigsten Werke zwischen [[1957]]-[[1965]].
Auf ihrem [[Ramones (Album)|Debüt-Album „Ramones“]] der [[Ramones]] von 1976 finden sich zwei Songs mit deutlichem Horror-Bezug: ''I Don't Wanna Go Down to the Basement'' und ''Chainsaw'' – letzterer bezieht sich explizit auf [[Tobe Hooper]]s Horror-Klassiker [[Blutgericht in Texas|The Texas Chainsaw Massacre]]. Bezüge zu Horrorfilmen finden sich auch in späteren Ramones-Songs. Auch die 1976 gegründeten [[The Damned]] zeigten sich vom Horror beeinflusst, was sowohl in den Texten als auch im Auftreten der Bandmitglieder Ausdruck fand.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spontis.de/schwarze-szene/hintergruende/subkultur-horrorpunk/ |titel=Subkultur! - Horrorpunk |abruf=2021-01-08 |sprache=de-DE}}</ref>


Ab 1977 begannen die aus [[New Jersey]] stammenden Misfits, den schnelleren und aggressiveren Hardcorepunk mit Elementen älterer Musikrichtungen zu kombinieren. So fanden Elemente des Rockabilly Einzug in das Klangbild der Band, ebenso wie [[Singalong]] und [[Doo Wop]] den Gesang der Gruppe, insbesondere von Sänger [[Glenn Danzig]] prägten. Etwa zeitgleich entstanden die [[Cramps]], die von New York aus agierten. Auch deren Musikstil verschmolz verschiedene Klangbilder der 1950er und 1960er mit Punkrock und Garagerock zu einem eigenen Stil. Beiden Gruppen gemein war die ironische thematische und visuelle Ausrichtung an [[B-Movie]]s, Horrortrash und [[Pulp-Magazin]]en.
So entstand auch [[1962]] in satirischer Absicht der Song „Monster Mash“, es folgten [[1964]] die TV-Serien „[[The Munsters]]“ und „[[The Addams Family]]“.
B-Movie- und Horrorthematik waren allerdings kein Alleinstellungsmerkmal der Punkszene der US-amerikanischen Ostküste. An der Westküste entstand zu jener Zeit der [[Death-Rock]], der sich aus dem [[Post-Punk]] speiste und parallel zum britischen [[Gothic Punk]] entwickelte. Im Gegensatz zu diesem war der Death-Rock jedoch stark vom [[Hard Rock]] geprägt. Dieses Genre entwickelte sich ab Anfang der 1980er in verschiedene Richtungen.<ref>Sonic Seducer, Sonderedition 15 Jahre Sonic Seducer, 1/2010, Seite 88</ref> Während manche Bands wie [[Christian Death]] allmählich das Genre weiter entwickelten, als Gegenpol zum britischen Gothic Punk, verblieben andere wie 45 Grave im Punkrock verwurzelt, setzten dabei aber nun verstärkt auf Halloween- und Gruselästhetik und ironische Horrorthematik und Trash in den Texten.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.stylusmagazine.com/articles/weekly_article/england-fades-away-stylus-magazines-guide-to-goth.htm |wayback=20120502073616 |text=Archivierte Kopie }}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Emily Brightman |url=https://dailycollegian.com/2013/10/for-scary-kids-only-a-brief-history-of-horror-punk/ |titel=For Scary Kids Only: A Brief History of Horror Punk |werk=Massachusetts Daily Collegian |abruf=2023-06-02}}</ref>


Alte [[Universal Studios|Universal]]-Monsterfilme mit [[Boris Karloff]] oder [[Bela Lugosi]] und generell die Ästhetik des Horror[[trash]] spielten visuell wie textlich eine große Rolle bei diesen Horrorpunk-Wegbereitern und setzte sie zum Gegenpol zum Gothic Punk: „Trash statt Romantik, Leder statt Samt“<ref>Plastic Bomb Nr. 47, 2004</ref> Strittig ist, ob das 1962 von [[Boris Karloff|Boris-Karloff]]-Imitator [[Bobby Pickett]] und Leonard Capizzi geschriebene Lied „Monster Mash“ (''Bobby Pickett and the Crypt-Kickers'') als Vorläufer des Horrorpunk gesehen werden kann. Stilistische Überschneidungen existieren fraglos. Hinzu kommt, dass eine ganze Reihe von Horrorpunkbands dieses Stück coverten. Sowohl die diversen [[Coverversion]]en als auch das 1962er Original erfreuen sich großer Beliebtheit. Offensichtlich sind auch Parallelen zu [[Screaming Lord Sutch]], der etwa mit Liedern wie ''Jack the Ripper'' (1963), ''Dracula's Daughter'' (1964) oder ''Murder in the Graveyard'' früh den zeitgenössischen Pop und Rock ’n’ Roll thematisch und visuell mit Horrorthematik verband, sowie bei Balladen zu sogenannten „Teenage Tragedy Songs“.
Anmerkung: ''The Misfits'' bedienten sich des aus diesen Werken bekannten typischen Dracula- bzw. Eddie-Munster-Haarschnitts, aus der [[Jerry Only]] Anfang der 1980er die Frisur, die ihr Markenzeichen werden sollte, die „Devillock“, „entwickelte“.


== Weiterentwicklung ==
Strittig ist, ob der 1962 von [[Boris Karloff|Boris-Karloff]]-Imitator Bobby "Boris" Pickett und Leonard Capizzi geschriebene Song „Monster Mash“ (''Bobby "Boris" Pickett and the Crypt-Kickers'') als Geburtsstunde des Horrorpunk gesehen werden kann. Stilistische Überschneidungen existieren fraglos, hinzu kommt, dass eine ganze Reihe von Horrorpunk- und Deathrock-Projekten dieses Stück coverten, u.a. [[1999]] ''The Misfits''. Sowohl die diversen [[Coverversion]]en (eine weitere ist im Abspann des Films „[[Verdammt, die Zombies kommen|Return of the Living Dead]] II“, [[1987]] zu hören) als auch das 1962er Original erfreuen sich großer Beliebtheit.
[[Datei:Misfits (Michael Graves).gif|mini|250px|Misfits (1998)]]


Nach der Auflösung der Misfits als wesentlicher Begründer des Horrorpunk<ref>{{Internetquelle |autor=gnadiator |url=https://vampster.com/interviews/fiendforce-records-home-of-horrorpunk/ |titel=FIENDFORCE RECORDS: Home of Horrorpunk |datum=2006-03-25 |sprache=de-DE |abruf=2023-06-02}}</ref> „ruhte“ das Genre ab Mitte der 1980er Jahre scheinbar für Jahre. Ausnahmen bildeten die seit 1988 aktive kanadische Formation [[Forbidden Dimension]], die unter Genrefans heute ähnlich verehrt wird wie die Misfits, sowie die bereits ab 1983 aktiven [[Groovie Ghoulies]], wobei beide erst später an Popularität gewannen.
Unklar ist zudem, ob das Cover der 1962 bei dem Label ''Garpax'' erschienenen 7"-Single (produziert von [[Gary Paxton]] mit einer Spielzeit von 2:57 min) den ''Misfits'' als Vorlage für den „Crimson Ghost“ diente oder ob solche Ähnlichkeiten rein zufälliger Natur sind.


Die Neugründung der Misfits 1995 versetzte dem Genre neue Impulse. Zugute kam den Misfits dabei ihre Erhebung zur Kultband und eine erst nach der Auflösung ansteigende Bekanntheit, die die eigentliche Bedeutung der Gruppe bis 1983 weit überstieg. [[Paul Doyle Caiafa]], langjähriger Gitarrist bei den Misfits, äußerte sich dazu 2009: „In den alten Zeiten spielten wir Konzerte vor 50 Leuten, maximal 100. Die Misfits waren lange nicht so groß, wie heute jeder denkt. Wir spielten überhaupt gerade mal ungefähr 60 Gigs. Klar, wir haben immer alles gegeben, und mit der Zeit wurden wir bekannter. Aber bevor mehr passierte, lösten wir uns 1983 auf. Als wir dann 1996 zurück kamen, war uns gar nicht bewusst, dass die Misfits so legendär geworden waren.“<ref>Kin Kats – Music & Sexy SubStyle Magazine, Ausgabe 7, April/Mai 2009, Seite 9</ref>
== Definition und Abgrenzungsmerkmale ==
Eine für jeden akzeptable Definition von Horrorpunk ist kaum möglich, da die Grenzen sehr fließend sind. So werden [[Gothabilly]]-, [[Psychobilly]]- und [[Rockabilly]]-Bands aufgrund ihrer Horror-Thematik und enger Verwandtschaft zum Punkrock sehr häufig ebenfalls unter dem Begriff gehandelt und finden im Allgemeinen breite Akzeptanz in der Szene.


Erst ab Mitte bis Ende der 1990er Jahre steigerte sich die Popularität des Horrorpunk rasch. Zahlreiche Bandneugründungen, insbesondere in den USA, orientieren sich stark an den Misfits.<ref>{{Internetquelle |autor=Ox Fanzine, Solingen Deutschland |url=https://www.ox-fanzine.de/interview/other-2129 |titel=Interview |sprache=de |abruf=2023-06-02}}</ref> Wilms stellte in Deutschland ab 1999 reges Interesse fest, das durch die Gründung des Horrorpunk-Labels ''[[Fiendforce Records]]'' 2003 weiteren Zulauf erhielt, welches das Genre etablierte.<ref>Sonic Seducer, Sonderedition 15 Jahre Sonic Seducer, 1/2010, Seite 89</ref> Dieses veröffentlichte zwei Kompilationen unter dem Titel „This is Horrorpunk“, die besonders in Deutschland zur Popularität des Genres beitrugen. In der Tat entwickelte sich Deutschland, neben dem Herkunftsland USA, ab 2000 zu einem Zentrum des Horrorpunk. Thorsten Wilms, Sänger und Frontmann der deutschen Musikgruppe ''[[The Other]]'', bezeichnete Deutschland als „Mekka der Horrorszene“. Obwohl die meisten Bands aus den USA kämen, liege die größte Fanbasis hier. Als Gründe nennt er eine lange Horrortradition in Deutschland, zum Beispiel mit dem [[Schauerroman]] im 18. Jahrhundert oder dem expressionistischen Horrorstummfilm der 1920er Jahre, und generell die deutsche Vorliebe für morbide Kunst.<ref name="Home of Horrorpunk" /> Ähnlich äußerte sich [[Argyle Goolsby]], Sänger und Bassist bei ''[[Blitzkid]]'', dem damaligen Hauptvertreter des Genres in den USA,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.laut.de/blitzkid |titel=Blitzkid – laut.de – Band |sprache=de |abruf=2023-06-02}}</ref> in einem Gespräch beim österreichischen Musikmagazin ''Mulatschag''.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=PPydgNqZ04M |titel=BLITZKID Interview |sprache=de-DE |abruf=2023-06-02}}</ref> Doch trotz dieser Hochkonjunktur des Genres in Deutschland und Europa bis 2010, die freilich im [[Underground (Kultur)|Underground]] blieb, versiegte diese danach wieder zu großen Teilen. Viele europäische Bands lösten sich auf, sind inaktiv oder wandten sich anderen Richtungen zu,<ref>Virus, Ausgabe 52, April/Mai 2013, Seite 56</ref><ref>Virus, Ausgabe 48, Mai 2012, Seite 548</ref> das Label Fiend Force schloss 2014 seine Pforten. Sänger Lon, von der deutschen Band [[The Fright]] rechtfertigte den musikalischen Wandel vom Horrorpunk in Richtung Sleaze mit verändertem Geschmack und weiteren Ambitionen.<ref>Virus, Ausgabe 47, Juni/Juli 2012, Seite 53</ref> Auch Thorsten Wilms von The Other, der populärsten deutschen Musikgruppe des Genres, erläutert den Wandel des Klangbildes der Band in Richtung Metal: „Man kann nicht auf sechs Alben genau wie die Misfits klingen und erwarten, dass die Leute sich nicht langweilen. Trotzdem sehe ich uns als Horror-Punk-Band in dem Sinne, dass das Genre eh unterschiedliche Bands verbunden hatte.“<ref>Virus, Ausgabe 66, August/September 2015, Seite 44, The Other – Die Angst geht um</ref>. Seit 2017 findet zudem das „New Year’s Horror – Das [[Kiel]]er Horrorpunk Fest“ statt.<ref>{{Toter Link | url=http://www.kn-online.de/Nachrichten/Kultur/Blitzkritik-New-Years-Horror-Das-Kieler-Horrorpunk-Fest | date=2024-02-28 | bot=2024-02-28 22:46:23 TabellenBot}}</ref> Das Festival mit vor allem deutschen Bands, erreichte im Januar 2020 seine vierte Auflage.
Um die Stilrichtungen des Horrorpunks besser abzustecken, ist die Eingrenzung durch gegenübergestellte Extreme sinnvoll. Auf der einen Seite steht die [[1992]] gegründete Band ''[[Balzac (Band)|Balzac]]'' mit sehr schnellen Riffs, z.B. „The End of Century“ oder „In Your Face“. Bei ''Balzac'' ist der Horrorfaktor im Erscheinungsbild fest verankert, ihr Slogan „Atom-Age Vampire in 308“ ein Tribut an den Horrorkitsch. Die ''The Coffinshakers'' (gegründet 1995) mit ihrem an [[Johnny Cash]] erinnernden Horror-Rock und eher makaberem Auftreten stellen ein anderes Extrem dar, Beispiel „Black Sunday“.
[[Datei:Blitzkid Summerbreeze2007 02.jpg|mini|hochkant=1.2|[[Blitzkid]] (2007)]]
Nachhaltig festsetzen konnte sich das Genre dagegen in den USA, wo sich eine rege Horrorpunkszene, eigene Festivals und Plattenlabel sowie viele Bands etablieren konnten.<ref>Ox-Fanzine, Ausgabe 95, April/Mai 2011, Seite 53</ref><ref>Virus, Ausgabe 34, April/Mai 2010, Seite 50</ref>


Gerade die 1997 gegründete Band [[Blitzkid]] wandelte sich von einer anfangs noch stark Misfits-inspirierten Gruppe zur populärsten Band des Genres mit eigenem Stil und prägte nachfolgende, junge Bands so sehr, wie frühere von den Misfits geprägt wurden<ref>{{Internetquelle |url=https://www.huffpost.com/entry/blitzkid-music_b_1673781 |titel=Long Live the Horror -- The Rise and Retirement of BLITZKID |datum=2012-07-18 |sprache=en |abruf=2023-06-02}}</ref><ref>{{Toter Link | url=http://www.ksta.de/klangprobe/klangprobe-feat--hellgreaser-musikalischer-horror-mit-herz,16375040,20757918.html | datum=2024-02-14 | bot=2024-02-14 21:42:15 TabellenBot}}</ref>
== Bedeutung des Fiend Club ==
[[Argyle Goolsby]] äußerte sich zum Zustand der Szene in den USA: „Ich betrachte es positiv, dass sich Leute von unserer Musik und der anderer Horrorpunkbands inspirieren lassen. Das freut mich sehr; viele solcher Musiker habe ich bereits getroffen, und so weiß ich, dass sie sehr aufrichtig sind. Und wir selbst waren natürlich auch nicht diejenigen, die Horror Rock erfunden haben. Wir kamen nach den Misfits und andere werden nach uns kommen. Momentan ist es aber wirklich eine richtige Welle, ich würde schon sagen, ein Tsunami. Noch nie war Horror-beeinflusste Musik so beliebt.“<ref>Kin Kats – Music & Sexy SubStyle Magazine, Ausgabe 3, Aug./Sept. 2008, Seite 29</ref> Dies bestätigt auch Wilms 2015: „Gerade aus den USA kommen derzeit zahlreiche Horror-Punk-Bands, gefühlt so viele wie noch nie, und ein paar versuchen auch, nicht wie eine Misfits-Coverband zu klingen. Find ich gut! So hat das Genre eine Zukunft, auch wenn es derzeit eine kleine Durststrecke durchmacht.“<ref>Virus, Ausgabe 66, August/September 2015, Seite 44 und 45, The Other – Die Angst geht um</ref>
In Anlehnung an den in den frühen 80ern von [[Glenn Danzig]], dem ersten Sänger der damaligen ''Misfits'', ins Leben gerufenen Fanclub für seine Band, den ''[[Fiend Club]]'', ist der Begriff „Fiend“ die gängige Bezeichnung nicht nur für Fans der Misfits, sondern auch für Anhänger und Fans des Genres an sich. Das Wort „fiend“ bedeutet so viel wie „Unhold“, „böser [[Geist]]“, „[[Teufel]]“ oder „schlechter Mensch“.


== Horrorpunk, Horror Rock und Horrorbilly ==
Der ''Fiend Club'' war vor allem für Fans in den USA interessant und förderte dort das Zusammenghörigkeitsgefühl der Szene. Zugleich sicherte er den Absatz von [[Merchandise]]-Produkten der ''Misfits''. Der erst im August [[2000]] gegründete deutsche Ableger hatte sein Internet-Angebot zwischenzeitlich geschlossen, doch seit März 2006 ist er in neuem Gewand wieder online. Kleinere Fan-Gemeinschaften oder auch Motorradclubs in [[Deutschland]] verwenden die Bezeichnung im eigenen Namen.
Genaue Abgrenzungsmerkmale des Genres sind schwierig zu definieren. Viele Überschneidungen existieren zum [[Psychobilly]]. Dieser entstand etwa zeitgleich, als Folge des Rockabilly-Revivals, vor allem in England, geprägt durch Bands wie die [[The Meteors|Meteors]] oder die [[Stray Cats]] wie auch die [[Cramps]]. Wie der Horrorpunk verbindet dieser klassischen Rockabilly mit der schnellen und aggressiven Spielweise des Punkrock, wobei sich die Gewichtung unterscheidet, und verbindet diese Musik mit Horrorthematik.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.rebelcircus.com/blog/hell-horror-punk/ |wayback=20150403100904 |text=Archivierte Kopie |archiv-bot=2025-06-28 04:04:30 InternetArchiveBot }}</ref> Der [[Kontrabass]], gespielt mit [[Slaptechnik]], war im Horrorpunk nicht üblich und stellte lange ein Abgrenzungsmerkmal dar. Viele jüngere Gruppen sprengen allerdings Genregrenzen und sehen sich in beiden verwurzelt. Daher hat sich bei Bands wie den [[Bloodsucking Zombies from Outer Space]],<ref>{{Webarchiv|url=http://blog.zeit.de/hamburg-veranstaltungen/2015/04/12/horrorbilly-aus-oesterreich_9204 |wayback=20160308023807 |text=Archivierte Kopie }}</ref> den [[Koffin Kats]], [[Rezurex]], [[Kitty in a Casket]]<ref>Kin Kats – Music & Sexy SubStyle Magazine, Ausgabe 9, Aug./Sept. 2009, Seite 19</ref> oder [[The Creepshow]]<ref>Dynamite!, Ausgabe 68, Nr. 1/2011, Seite 12</ref> mittlerweile die Mischbezeichnung ''Horrorbilly''<ref>Dynamite!, Ausgabe 75, Nr. 2/2012, Seite 90</ref> eingebürgert.<ref>Virus, Ausgabe 41, Juli 2011, Seite 54</ref><ref>Virus, Ausgabe 48, Mai 2012, Seite 54</ref>
[[Datei:Bloodsucking Zombies Club Sin 2009.jpg|mini|250px|Die [[Bloodsucking Zombies from Outer Space]] (2009)]]
Wie eingangs erwähnt, bietet Horrorpunk im engeren Sinne eine Mischung aus Punkrock und dem Klangbild der 1950er oder frühen 1960er Jahre, mit meist melodischem Klargesang. Melodiösität, mangelnde Rauheit, sowie die Verwendung von sog. nichtlexikalischem Gesang gelten dabei als genretypisch. Doch gibt es Bands, die zwar Horrorthematik nutzen und dem Punkrock zuzuordnen sind, aber keine Rockabilly- oder Doo-Wop-Elemente nutzen. Andere nutzen eher Metalelemente und bewegen sich in einer gewissen Grauzone. Ein Beispiel dafür, und oft dem Genre zugeordnet, sind die Bands [[Wednesday 13 (Band)|Wednesday 13]] und die [[Murderdolls]]. Zwar mit Horrorthematik und Schwarzem Humor, musikalisch aber, neben Punkrock, deutlich durch [[Glam Metal]] und [[Sleaze Rock|Sleaze]] beeinflusst. Auch unterscheiden sich die Alben teils deutlich voneinander. Angemerkt sei, dass Frontmann Joseph Poole, alias [[Wednesday 13]], niemals die Bezeichnung Horrorpunk nutzte, und anfügte, bis zur Auflösung der Band [[Frankenstein Drag Queens from Planet 13]] 2004 den Begriff nicht gekannt zu haben.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.metal.de/heavy-metal/interview/frankenstein-drag-queens/36481-frankenstein-drag-queens-/?genre= |wayback=20160305140157 |text=Archivierte Kopie }}</ref>


So bestehen bei vielen Bands also fließende Übergänge zu anderen Musikrichtungen und Subkulturen, weshalb manche [[Gothabilly]]-, Psychobilly- und moderne Death-Rock-Gruppen, aufgrund ihrer Horrorthematik und enger Verwandtschaft zum Punkrock, häufig ebenfalls unter dem Begriff gehandelt werden.<ref>{{Internetquelle |autor=Emily Brightman |url=https://dailycollegian.com/2013/10/for-scary-kids-only-a-brief-history-of-horror-punk/ |titel=For Scary Kids Only: A Brief History of Horror Punk |werk=Massachusetts Daily Collegian |abruf=2023-06-02}}</ref>
== Typische Vertreter des Horrorpunk ==
Auch wenn die folgenden Bands unter diversen anderen Bezeichnungen wie etwa Ghoul Rock, [[Rockabilly]], [[Psychobilly]], [[Gothabilly]], [[Death Rock|Deathrock]] oder sogar schlicht [[Punkrock]] gehandelt werden, genießen sie innerhalb der Szene volle Unterstützung und fügen sich in das Bild des Horrorpunks sehr gut ein:


== Thematische Inhalte ==
[http://www.myspace.com/deadendguys Dead End Guys]
Einen großen Einfluss auf die Szene und die Texte der Musikstücke haben Horror-[[B-Movie]]s und deren Vertreter, beispielsweise [[Ed Wood]]. Hauptsächliche Basis bildet die Zeit der „Mashed Potatoes“, billig produzierter Horrorfilme, so etwa der [[Hammer-Filme|Hammer Filmstudios]] mit Titeln wie „Dracula und seine Bräute“ und „Dracula vs. Frankenstein“, bei denen es einzig darum ging, möglichst viele der „prominenten“ Monstergestalten gleichzeitig zu zeigen und mit einem solchen Aufgebot das Publikum ins Kino zu locken. Die Texte behandeln vor allem entsprechende Themen, wie klassische Filmmonster, Vampire, Gespenster, Serienmörder oder Mord und Totschlag. Trotzdem darf man diese Darstellungen nicht als grausam oder gewaltverherrlichend, sondern stets als ironisch und humorvoll bezeichnen. Der Tenor der Musik ist also immer positiv.
* [[Misfits|The Misfits]]
* Bloodsucking Zombies from Outer Space (aus Österreich)
* Frankenstein
* [[Samhain (Band)|Samhain]]
* Frankenstein Drag Queens from Planet 13
* [[Murderdolls]]
* The Undead
* [[The Spook]]
* The Spookshow (Sweden)
* Miguel and the Living Dead
* Blitzkid
* Shadow Reichenstein
* The Other
* The Crimson Ghosts
* The Fright
* [[Balzac (Band)|Balzac]] (aus Japan)
* [[Nim Vind]] (Kanada)


Thorsten Wilms bezeichnete Horrorpunk als „perfekte Mischung aus Punk-Rock, Rockabilly, Gothic und Heavy Metal, gepaart mit der Atmosphäre klassischer Horrorfilme und dem Trash-Faktor der 1950er Jahre Grusel-Comics. Horrorpunk ist düster und subversiv, aber gleichzeitig lebensbejahend und ein Garant für gute Laune.“<ref name="Home of Horrorpunk">[https://www.vampster.com/artikel/show/?id=18790 ''FIENDFORCE RECORDS: Home of Horrorpunk''] Interview vom 25. März 2006 auf www.vampster.com</ref>
== Hymnen ==
[[Datei:ZombinaTheSkeletones.jpg|mini|250px|[[Zombina and the Skeletones]] (2008)]]
Als Parallele zur einigen Szenen der [[Metal]]-Subkultur, wird auch in der Horrorpunk-Szene einigen Interpreten und Musikstücke besonders enthusiastische Verehrung zuteil. Der Begriff „Hymnen“ wird hier wie dort als Oberbegriff für diese Musikstücke verwendet, vermutlich, da praktisch jede der Szene zugehörige Person diese Stücke auswendig kennt und rezitieren kann. Zu dieser Kategorie zählt der 1981 auf der gleichnamigen Single erschienene Titel ''Halloween'', der im folgenden ausgeführt wird. Er zeichnet ein [[Impressionismus|impressionistisches]] Bild des amerikanisierten [[Halloween]]-Festes.
Zwar besingen viele Bands ausschließlich Filme, Filmmonster oder Themen aus Pulp und Schauerliteratur, dennoch bietet das Genre auch Möglichkeiten, subversiv gesellschaftskritische Themen, vergleichbar mit der Konsumkritik in [[George A. Romero]]s [[Dawn of the Dead]], oder persönliche Erfahrungen zu umschreiben.<ref>{{Internetquelle |url=https://monkeypress.de/redirSparkling.php?query=interviews/3171-interview-2012-mit-rod-usher-the-other-horrorpunk-band-zum-album-the-devils-you-know&query2= |titel=Welcome to Monkeypress |abruf=2023-06-02}}</ref><ref>Zillo, Ausgabe 4/2011, Seite 128, Blitzkid – Das Saxophon des Edgar Allan Poe</ref> So meinte „Dusty“ von der US-amerikanischen Horrorbilly-Band [[Stellar Corpses]]: „In jedem Fall gibt es immer einen Zusammenhang zwischen dem, was im Leben vor sich geht, und was im Horror reflektiert wird. Ich denke, Horror erlaubt es uns, sich mit tief verwurzelten Problemen und Themen auseinander zu setzen, darunter auch der Angst vor dem Tod, vor dem Älterwerden, vor fester Bindung und Verpflichtung.“<ref>Kin Kats – Music & Sexy SubStyle Magazine, Ausgabe 10, Okt./Nov. 2009, Seite 32</ref> Auch Blitzkid versuchten in ihren Liedern kurze Geschichten zu erzählen sowie persönliche Erfahrungen zu verarbeiten: „In allen Liedern von uns ist ein emotionaler, persönlicher Inhalt vertreten – egal ob es offensichtlich ist oder nicht. Wenn du auf unser Make-up schaust, dann wirst du nur Zombies sehen. Aber wenn du auf unsere Texte achtest, dann findest du immer Parallelen zum Leben und allgemeinen Dingen in dieser Welt. Du musst einfach nur hinhören!“<ref>{{Webarchiv|url=http://oivision.de/interviews/index.php?act=view&id=65 |wayback=20080417051303 |text=Archivierte Kopie }}</ref>


Politische Aussagen finden sich in der Musik äußerst selten. Der Horrorpunk ist sehr eng mit dem Psychobilly verbunden und wie dieser weitgehend unpolitisch.
* The Misfits - Halloween (1981)
''Bonfires burning bright''
(Scheiterhaufen brennen hell)


== Merkmale der Szene ==
''Pumpkin faces in the night''
[[Datei:Skull ^ Stripe I - Flickr - SoulStealer.co.uk.jpg|mini|hochkant|Horrorpunk-Fan beim [[Wave-Gotik-Treffen|WGT]] 2011]]
(Kürbisgesichter in der Nacht)
[[Datei:Argyle Goolsby skeleton glove.jpg|mini|hochkant|[[Argyle Goolsby]] (2015)]]
Ein häufig anzutreffendes Erkennungsmerkmal ist das von den Misfits geführte Maskottchen, der ''Crimson Ghost'', ein in einen Kapuzenmantel gehülltes Gespenst bzw. stilisierter Totenschädel. Dies war ursprünglich eine Figur aus dem Horrorserial „[[Der Mann mit der Totenmaske]]“ von 1946. Die Misfits erschufen zudem die sogenannte „Devillock“, eine lange, extreme Version des Eddie-Munster-Haarschnitts, die zum Markenzeichen der Band und daher von vielen Fans übernommen wurde, wenngleich sie heute oft als Klischee angesehen wird.


Als Eigenbezeichnung nutzen Horrorpunks oft den Begriff ''Fiend'', zu deutsch etwa Unhold oder Teufel.<ref>Sonic Seducer, Sonderedition 15 Jahre Sonic Seducer, 1/2010, Seite 89</ref> Die Horrorpunkszene umfasst auch Rockabillies und Psychobillies sowie Angehörige der [[Schwarze Szene|Schwarzen Szene]]. Das Äußere entspricht somit dem Auftreten dieser Subkulturen (z.&nbsp;B. dem Greaser-Stil), trägt aber deutlich düsterere Züge. Das typische Horrorpunkoutfit ist zwar häufig bunter, dafür aber weniger durch Accessoires ausgeschmückt als bei einem modernen [[Gothic (Kultur)|Goth]]. Anlehnungen an die Death-Rock-Szene sind bei weiblichen Horrorpunks oft offensichtlich. Das Spektrum ist zwar breit, reicht jedoch nie an den „versifften“ Stil einiger [[Punk]]s heran.
''I remember halloween''
(Ich erinnere mich an Halloween)


Typisches Erscheinungsbild:
''Dead cats hanging from poles''
* schwarze, oft abgetragene Lederjacken, schwarze [[Kapuzenpullover]] sowie vor allem schwarze Kleidung
(Tote Katzen hängen von Pfosten)
* Aufnäher und Anstecker der bevorzugten Bands
* [[T-Shirt]]s mit Skelettmotiv, Horrorcomic- oder Bandmotiven
''Little dead are out in groves''
* Stretchjeans, Lederhosen oder einfache schwarze Hosen
(Kleine Tote sind draußen im Gehölz)
* Ranger-Stiefel, [[Chuck Taylor All Star|Chucks]] oder Cowboystiefel
''I remember halloween''
(Ich erinner mich an Halloween)

''Brown leafed vertigo''
(Braunblättrige Höhenangst)

''Where skeletal life is known''
(Wo es knochiges Leben gibt)

''I remember halloween''
(Ich erinner mich an Halloween)

''This day anything goes''
(An diesem Tag ist alles möglich)

''Burning bodies hanging from poles''
(Brennende Körper hängen von Pfosten)

''I remember halloween''
(Ich erinner mich an Halloween)

''Halloween, halloween, halloween, halloween''

''Candy apples and razor blades''
(Kandierte Äpfel und Rasierklingen)

''Little dead are soon in graves''
(kleine Tote sind bald im Grab)
''I remember halloween''
(Ich erinner mich an Halloween)

''This day anything goes''
(An diesem Tag ist alles möglich)

''Burning bodies hanging from poles''
(Brennende Körper hängen von Pfosten)

''I remember''
(Ich erinnere mich an ...)

''Halloween, halloween, halloween, halloween''

''Halloween, halloween, halloween, halloween''

== Bedeutung der Misfits für die Szene ==
Obwohl die Ursprünge des Horrorpunks auf ''[[Misfits|The Misfits]]'' zurückgehen, verlor die Band mit [[Glenn Danzig]]s Ausstieg bereits in den 1980ern stark an Bedeutung. Mit der Hinwendung zu neuen Thematiken stieß [[Jerry Only]] (Bassist und „Erfinder“ der „Devillock“, zur Zeit auch Sänger) jüngst viele Fans vor den Kopf.

Bereits mit dem Album „Project:1950“, ausnahmslos Coverversionen bekannter [[Rock ’n’ Roll|Rock-’n’-Roll]]-Songs der [[1950er]] Jahre, wendeten sich viele Fans ab. Mit dem im Juli 2005 erschienen Album „Fiend Club Lounge“ stieß die Band bei den Fans weitestgehend auf Unverständnis.

Ende der 1970er, etwa Zeitgleich mit den ''Misfits'', produzierten auch ''The Damned'' erfolgreich Musik, die als Vorläufer des Horrorpunks gesehen werden kann.

== Erkennungs- und Alleinstellungsmerkmale der Szene ==
Ein häufig anzutreffendes Erkennungsmerkmal ist das von den ''The Misfits'' geführte Maskottchen, der ''Crimson Ghost''. Ein in einen Kapuzenmantel gehülltes Gespenst bzw. stilisierter Totenschädel. Dies war ursprünglich eine Figur aus dem Horrorfilm „[[The Undertaker and His Pals]]“. Des weiteren ist der ''Fiend Club''-Aufnäher mit dem Konterfei von [[Jerry Only]] weit verbreitet.

Die Horrorpunkszene setzt sich neben den Fans einzelner Bands und Projekte auch aus Rockabillies
und Psychobillies zusammen. Das Äußere entspricht somit dem Auftreten dieser Szenen, trägt aber deutlich düsterere Züge. Das typische Horrorpunkoutfit ist zwar häufig bunter, dafür aber weniger durch Accessoires ausgeschmückt als bei einem modernen [[Gothic (Kultur)|Gothic]]. Anlehnungen an die [[Wave]]-Szene der frühen 1980er sind bei weiblichen Horrorpunks oft offensichtlich. Das Spektrum ist zwar breit, reicht jedoch nie an den „versifften“ Stil einiger [[Punk]]s heran.

Typisch Bekleidung:
* Schwarze, oft abgetragene Lederjacken
* Buttons und Anstecker der bevorzugten Bands
* [[T-Shirt]]s mit Bandmotiven
* Stretchjeans, Zipper-Jeans
* Rangers, Converse, Motorrad-Lederstiefel
* Nieten in diversen Formen
* Nieten in diversen Formen
* Frisur als „Devillock“, langer Sidecut oder Undercut (gewöhnlich „vorne lang, hinten kurz“, in der Mitte gescheitelt oder zur Seite überschlagen)
* Skeletthandschuhe


[[Halloween]], der 31. Oktober, ist ein zentrales Thema und wird von Horrorpunks exzessiv mit Konzerten und Großveranstaltungen gefeiert. Halloween stellt in vielen Regionen Deutschlands die einzige Gelegenheit im Jahr dar, an reinen Horrorpunk-Veranstaltungen teilzunehmen. Zu anderen Feiertagen wie [[Karfreitag]], den [[Sonnenwende]]n oder [[Fronleichnam]] hingegen existiert kein Bezug. Der Grund für das besondere Interesse des Horrorpunk an Halloween liegt auf der Hand. Halloween ist in den USA der Tag der Hexen, Geister, Toten, Monster und des Horror[[kitsch]].
Untypisch:
* [[Samt]]
* [[Lack]]
* [[Latex]]
* offensichtlich gepflegte Kleidung
* Dinge, die leicht zu beschädigen sind (z.B. Halsketten)
* bunte Farben

== Bedeutung von Halloween ==
[[Halloween]] (31.10) ist ein zentrales Thema und wird von Horrorpunks exzessiv mit Konzerten und Großveranstaltungen gefeiert. Von vielen [[Gothic (Kultur)|Gothics]] wird dieser Umstand mit Befremdung bis Verärgerung zur Kenntnis genommen, versucht sich doch diese Szene vom Halloween-[[Klischee]] zu entfernen. Einige Lokalitäten, wie beispielsweise der ''Cats Club'' in Ulm distanzieren sich zwar nach eigener Aussage vom [[Halloween]]-Fest, verweisen jedoch stattdessen auf christliche Feste.

Halloween stellt in vielen Regionen Deutschlands die einzige Gelegenheit im Jahr dar, an reinen Horrorpunk-Veranstaltungen teilzunehmen. Zu anderen Feiertage wie [[Karfreitag]], die [[Sonnenwende]]n oder [[Fronleichnam]] hingegen existiert kein Bezug.

Der Grund für das besondere Interesse des Horrorpunks an Halloween liegt auf der Hand. Halloween ist in den USA der Tag der Hexen, Geister, Toten, Monstren und des Horror[[kitsch]]. Zudem spielt Halloween in Horrorfilmen und Thrillern sowie Groschenromanen und Comics des Horrorgenres oft eine bedeutende Rolle.

Die Vorliebe für Horrorkitsch ist eine nicht jeden Horrorpunk betreffende Szeneeigenart. Ähnlichkeiten mit dem Hawaii/Voodoo-Kult (Funko) vieler [[Rockabilly|Rockabillies]] oder der Neigung von [[Gothic Lolita]]s zu [[Chidults]] ([[Hello Kitty]], Living Dead Dolls) sind erkennbar.

Skurrile Auswüchse des Horrorkitschs, wie [[Bela B.]]s Untotenmaske oder orginalgetreue Nachbildungen von Filmrequisiten, etwa [[The Munsters|Eddie Munster]]s Puppe Woof-Woof, sind für einige Szenemitglieder begehrte Sammlerstücke.

== Stilister Ausdruck = Wrecking ==
Häufig anzutreffen ist bei Konzerten und Veranstaltungen mit hohem Anteil an Szenemitgliedern (Reinheitsgrad) ein äußerst aggressiver Tanzstil. Dieser ähnelt zwar in Elementen dem seit Ende der 70er/Anfang der 80er punktypischen [[Pogo]], allerdings herrscht eine größere, von allen Seiten offensichtlich gewünschte [[Rücksichtslosigkeit]] vor. Wrecking ähnelt dem [[Pogo#Slamdance|Slamdancing]], wobei der Einsatz von Armen, insbesonders der [[Ellenbogen]] deutlich betont ist. Knie und Beine hingegen werden praktisch nie eingesetzt.

Unbeteiligte Personen können dieses Verhalten leicht missverstehen, sodass einige Veranstalter der Schwarzen Szene gänzlich auf Horrorpunk in ihrem Veranstaltungsprogramm verzichten.

Der Begriff Wrecking wurde maßgeblich durch die Psychobilly-Band "[[The Meteors]]" mit dem Album "The Wrecking Crew" geprägt. Zitat der englischen Wikipedia zum Thema "The Meteors" ''... who invented their own dance style called "going mental," a cross between dancing and moshing. This would later be renamed "wrecking," and is still a staple of the psychobilly scene to this day''.

Das mutwillige oder auch unbeabsichtigte Anstoßen einer Person wird in der Regel als Einladung bzw. Eröffnungsritual gesehen, das es dem Gegenüber erlaubt, es gleich zu tun.
Befinden sich vermehrt Personen weiblichen Geschlechts auf der Tanzfläche, führt dies zu einer Hemmung bei der Entwicklung zum Wrecking-Pit. Grund hierfür sind soziokulturelle Hintergründe westlicher Gesellschaftsformen bzw. Sitten und Rituale, die unter dem Themenkreis [[Höflichkeit]] zusammengefasst werden können.

Auf Konzerten wird häufig das Freiräumen der gewünschten Position im Publikum beobachtet, schwere und/oder muskulöse sowie stark rücksichtslose Personen sind hier im [[Vorteil]].

Wrecken zu Beginn eines Konzerts ca. 10% des Publikums, verlässt die meisten Teilnehmer bereits nach 3-5 Songs (also 10-15 Minuten) auf Grund von Konditionslosigkeit oder zu deutlicher Unterlegenheit die Lust. Nur ein kleiner Bruchteil der Tänzer hält von Veranstaltungsbeginn bis Ende durch. Der [[Moshpit]] befindet sich in der Regel direkt hinter dem ersten Teil der zweiten Publikumsreihe zentral vor der Bühne. Auswirkungen der Tanzbewegungen sind oft bis in die hintersten Reihen des Publikums zu spüren. Häufig schließen sich Personen nur zu ihren favorisierten Songs dem Pit an.

Resultierende Verletzungen gehen oft auf Fehleinschätzungen der Situation zurück.

Einige typische, vom Publikum oft als erheiternd wahrgenommene Beispiele hierfür sind:
* Der [[Stagediving|Stagedive]] in eine nur sehr dünne Publikumsstruktur.
* Das verlieren der Sehhilfe ([[Brille]], [[Kontaktlinse]]n), welche oft in komprimierter Form oder in Teilen wieder auftaucht.
* Der Versuch des Trinkens aus Gläsern oder Flaschen am Rand des Pits (Zahnverlust sowie blutige Lippen möglich).
* Der Versuch, zum Zwecke der [[Fotografie]] den [[Moshpit]] zu betreten.
* Es kam auch zu Fällen, in denen sich Personen selber bewusstlos geschlagen haben, z.B. bei unfreiwilligem Knie-Kinn oder Faust-Hoden-Kontakt, dies ist aber sehr selten.

== „Dos & Don'ts“ - ungeschriebene Regeln innerhalb der Szene ==
Typischerweise gibt es eine Reihe von DOs und DON'Ts in der Szene. Zu bedenken ist, dass sich Horrorpunks - im Gegensatz zu vielen anderen Punkrockern - ähnlich wie die meisten [[Gothic (Kultur)|Gothics]] recht ernst nehmen; in Verbindung mit aggressiver [[Musik]] und [[Alkohol]] eine explosive Mischung.

* Frauen werden auf der Tanzfläche meist nicht in das aggressive Tanzverhalten einbezogen.
* Es wird nie mit dem Finger auf einander gezeigt.
* Es wird unterlassen, sich über andere Horrorpunks lustig zu machen.
* Tanzende Horrorpunks werden nicht nachgeäfft.
* Die [[Tanzfläche]] wird nur zum Zwecke des Tanzens betreten.
* Die Tanzfläche sollte nur betreten werden, wenn die Musik bekannt ist. Ein plötzlicher Tempowechsel der Musik könnte zu einer unbestimmten Änderung im Verhalten aller Tanzenden führen.
* Kleidung und Auftreten sollte dem der Szene entsprechen, kann aber im Rahmen der Gesetzmäßigkeiten individuell sein. Eine schwarze Jeans und ein schwarzes T-Shirt reichen zur Not aus.
* Unfälle passieren aufgrund des derben Verhaltens oft; dies ist zu tolerieren.
* Häufig hergestellter Körperkontakt ist als Kompliment oder Aufforderung zu, sich mehr einzubringen, sehen.
* Es gilt als absolute Pflicht, verletzten und gefallenen Personen umgehend und unaufgefordert Hilfe zu leisten. Dies geschieht, indem meist mehrere Konzertteilnehmer der am Boden liegenden Person beim Aufstehen helfen und sie, falls nötig, „außer Gefahr“ bringen.

== Politische Symbolik ==
Das Zurschaustellen von politischen Ansichten kommt selten und eher in Anlehnung an die eigenen Punkwurzeln vor. Am häufigsten ist noch das Tragen des roten Sterns oder eines [[Antifa]]-Aufnähers zu beobachten. Noch seltener finden sich Hinweise auf eine rechtsgerichtete politische Gesinnung, am ehesten noch in Form von [[Frisur]]en oder Merchandiseartikeln wie T-Shirts, Gürtelschnallen, Buttons von als rechts bzw. konservativ wahrgenommenen Bands.

Obwohl Horrorpunk sehr eng mit dem unpolitischen Psychobilly verbunden ist, ist Horrorpunk selbst nicht völlig unpolitisch, sondern eher links orientiert.

== Öffentliche Wahrnehmung und Vorurteile ==
Da die Szene vergleichsweise klein ist und in ihren extremeren Ausprägungen nur bei Veranstaltungen in Innenstädten in Kontakt mit der lokalen Bevölkerung tritt, kann von einer einheitlich oder grundsätzlich ablehnenden Haltung speziell gegen Horrorpunks nicht gesprochen werden.
Die Szene wird von Außenstehenden meist nicht als eigenständige Subkultur erkannt, da ein durchschnittlicher Horrorpunk kaum von einem Mitglied beispielsweise einer [[Rocker]]gruppierung (z.B. den [[Hells Angels]]) oder einem Straßen[[punk]] zu unterscheiden ist.
Mitglieder der Horrorpunk-Szene sehen sich häufig mit entsprechenden Reaktionen aus der Bevölkerung konfrontiert, wie dem [[Starren|Angestarrtwerden]] oder einer Fassungslosigkeit über das auffällige Äußere. Seltener kommt es zu Beschimpfungen durch Passanten, was offenbar auch daran liegt, dass dieses Äußere eine gewisse Aggressivität und Gewaltbereitschaft suggeriert. Solche Reaktionen sind einerseits bis zu einem gewissen Grad bewusst provoziert und werden dementsprechend hingenommen, andererseits aber zum Teil auch als Ausdruck einer allgemein vorherrschenden [[Intoleranz]] gegenüber [[Individualismus|Individualisten]] aller Art gesehen. Konfrontationen mit der [[Staatsgewalt]], z.B. regelmäßige polizeiliche Kontrolle von Veranstaltungsorten zur Einhaltung der [[Sperrstunde]], werden von Angehörigen der Szene oft als gezielte [[Schikane]] empfunden.


== Siehe auch ==
Vorurteile gegenüber der Szene sind typisch für das Erscheinungsbild:
* [[:Kategorie:Horrorpunkband|Kategorie „Horrorpunkband“]]
* [[Alkohol]]- und sonstiger [[Droge]]nmissbrauch
* [[Sozialhilfe]]missbrauch
* [[Arbeitslosigkeit]]
* [[Satanismus]]
* Mangeldes [[Integration]]svermögen
* [[Asozialität]]
* [[Kriminalität]]
* [[Gewalt]]tätigkeit


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Horror punk}}
* [http://www.FiendClub.de Deutschsprachige Horrorpunk-Seite]
* {{YouTube|hvONtz1WngM|How to make Horror Punk}}
* [http://www.horrorpunk.org Horrorpunk Community]
* {{YouTube|VnJf5AputfA|A Brief History of Horror Punk}}
* {{YouTube|5loWVfvaOD8|Krachmucker TV: Das ist HORRORPUNK! – Die große FIENDFORCE-Zeit}}


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Musikgenre]]
<references responsive />
[[Kategorie:Punk]]


[[Kategorie:Stilrichtung des Punk]]
[[en:Horror punk]]
[[fi:Horror punk]]
[[fr:Horror punk]]
[[it:Horror punk]]
[[pl:Horror punk]]
[[pt:Horror punk]]
[[sv:Horrorpunk]]

Aktuelle Version vom 28. Juni 2025, 06:04 Uhr

Horrorpunk

Entstehungsphase: Ende der 1970er Jahre
Herkunftsort: Vereinigte Staaten
Stilistische Vorläufer
Hardcorepunk, Death-Rock, Rockabilly,
Doo Wop, Garage Rock, Surf Rock
Pioniere
Misfits, The Damned, The Cramps,
TSOL, 45 Grave
Genretypische Instrumente
E-Gitarre – E-Bass – Schlagzeug
Wichtige lokale Szenen
Vereinigte Staaten, Deutschland, England

Horrorpunk (auch Horror Punk) bezeichnet ein Musikgenre, das im engeren Sinne musikalisch aus einer Kombination von Hardcorepunk und Death-Rock mit dem Klangbild des Rockabilly der 1950er sowie dem Surf Rock der frühen 1960er Jahre besteht.[1] Thematisch und ästhetisch ist das Genre im Horror verwurzelt. Als prägende und einflussreiche Band trugen die Misfits Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre wesentlich zur Entstehung des Genres bei. Größere und anhaltende Popularität erreichte es indes erst ab Mitte der 1990er.

Die Bezeichnung selbst ist seit den 1980er-Jahren verbreitet und wird u. a. 1985 im Schweizer Fanzine Apocalypse Now im Zusammenhang mit der zweiteiligen Kompilation „Hell Comes to Your House“ und der kalifornischen Horror-Punk-Szene um Bands wie 45 Grave erwähnt.[2]

Auf ihrem Debüt-Album „Ramones“ der Ramones von 1976 finden sich zwei Songs mit deutlichem Horror-Bezug: I Don't Wanna Go Down to the Basement und Chainsaw – letzterer bezieht sich explizit auf Tobe Hoopers Horror-Klassiker The Texas Chainsaw Massacre. Bezüge zu Horrorfilmen finden sich auch in späteren Ramones-Songs. Auch die 1976 gegründeten The Damned zeigten sich vom Horror beeinflusst, was sowohl in den Texten als auch im Auftreten der Bandmitglieder Ausdruck fand.[3]

Ab 1977 begannen die aus New Jersey stammenden Misfits, den schnelleren und aggressiveren Hardcorepunk mit Elementen älterer Musikrichtungen zu kombinieren. So fanden Elemente des Rockabilly Einzug in das Klangbild der Band, ebenso wie Singalong und Doo Wop den Gesang der Gruppe, insbesondere von Sänger Glenn Danzig prägten. Etwa zeitgleich entstanden die Cramps, die von New York aus agierten. Auch deren Musikstil verschmolz verschiedene Klangbilder der 1950er und 1960er mit Punkrock und Garagerock zu einem eigenen Stil. Beiden Gruppen gemein war die ironische thematische und visuelle Ausrichtung an B-Movies, Horrortrash und Pulp-Magazinen. B-Movie- und Horrorthematik waren allerdings kein Alleinstellungsmerkmal der Punkszene der US-amerikanischen Ostküste. An der Westküste entstand zu jener Zeit der Death-Rock, der sich aus dem Post-Punk speiste und parallel zum britischen Gothic Punk entwickelte. Im Gegensatz zu diesem war der Death-Rock jedoch stark vom Hard Rock geprägt. Dieses Genre entwickelte sich ab Anfang der 1980er in verschiedene Richtungen.[4] Während manche Bands wie Christian Death allmählich das Genre weiter entwickelten, als Gegenpol zum britischen Gothic Punk, verblieben andere wie 45 Grave im Punkrock verwurzelt, setzten dabei aber nun verstärkt auf Halloween- und Gruselästhetik und ironische Horrorthematik und Trash in den Texten.[5][6]

Alte Universal-Monsterfilme mit Boris Karloff oder Bela Lugosi und generell die Ästhetik des Horrortrash spielten visuell wie textlich eine große Rolle bei diesen Horrorpunk-Wegbereitern und setzte sie zum Gegenpol zum Gothic Punk: „Trash statt Romantik, Leder statt Samt“[7] Strittig ist, ob das 1962 von Boris-Karloff-Imitator Bobby Pickett und Leonard Capizzi geschriebene Lied „Monster Mash“ (Bobby Pickett and the Crypt-Kickers) als Vorläufer des Horrorpunk gesehen werden kann. Stilistische Überschneidungen existieren fraglos. Hinzu kommt, dass eine ganze Reihe von Horrorpunkbands dieses Stück coverten. Sowohl die diversen Coverversionen als auch das 1962er Original erfreuen sich großer Beliebtheit. Offensichtlich sind auch Parallelen zu Screaming Lord Sutch, der etwa mit Liedern wie Jack the Ripper (1963), Dracula's Daughter (1964) oder Murder in the Graveyard früh den zeitgenössischen Pop und Rock ’n’ Roll thematisch und visuell mit Horrorthematik verband, sowie bei Balladen zu sogenannten „Teenage Tragedy Songs“.

Weiterentwicklung

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Misfits (1998)

Nach der Auflösung der Misfits als wesentlicher Begründer des Horrorpunk[8] „ruhte“ das Genre ab Mitte der 1980er Jahre scheinbar für Jahre. Ausnahmen bildeten die seit 1988 aktive kanadische Formation Forbidden Dimension, die unter Genrefans heute ähnlich verehrt wird wie die Misfits, sowie die bereits ab 1983 aktiven Groovie Ghoulies, wobei beide erst später an Popularität gewannen.

Die Neugründung der Misfits 1995 versetzte dem Genre neue Impulse. Zugute kam den Misfits dabei ihre Erhebung zur Kultband und eine erst nach der Auflösung ansteigende Bekanntheit, die die eigentliche Bedeutung der Gruppe bis 1983 weit überstieg. Paul Doyle Caiafa, langjähriger Gitarrist bei den Misfits, äußerte sich dazu 2009: „In den alten Zeiten spielten wir Konzerte vor 50 Leuten, maximal 100. Die Misfits waren lange nicht so groß, wie heute jeder denkt. Wir spielten überhaupt gerade mal ungefähr 60 Gigs. Klar, wir haben immer alles gegeben, und mit der Zeit wurden wir bekannter. Aber bevor mehr passierte, lösten wir uns 1983 auf. Als wir dann 1996 zurück kamen, war uns gar nicht bewusst, dass die Misfits so legendär geworden waren.“[9]

Erst ab Mitte bis Ende der 1990er Jahre steigerte sich die Popularität des Horrorpunk rasch. Zahlreiche Bandneugründungen, insbesondere in den USA, orientieren sich stark an den Misfits.[10] Wilms stellte in Deutschland ab 1999 reges Interesse fest, das durch die Gründung des Horrorpunk-Labels Fiendforce Records 2003 weiteren Zulauf erhielt, welches das Genre etablierte.[11] Dieses veröffentlichte zwei Kompilationen unter dem Titel „This is Horrorpunk“, die besonders in Deutschland zur Popularität des Genres beitrugen. In der Tat entwickelte sich Deutschland, neben dem Herkunftsland USA, ab 2000 zu einem Zentrum des Horrorpunk. Thorsten Wilms, Sänger und Frontmann der deutschen Musikgruppe The Other, bezeichnete Deutschland als „Mekka der Horrorszene“. Obwohl die meisten Bands aus den USA kämen, liege die größte Fanbasis hier. Als Gründe nennt er eine lange Horrortradition in Deutschland, zum Beispiel mit dem Schauerroman im 18. Jahrhundert oder dem expressionistischen Horrorstummfilm der 1920er Jahre, und generell die deutsche Vorliebe für morbide Kunst.[12] Ähnlich äußerte sich Argyle Goolsby, Sänger und Bassist bei Blitzkid, dem damaligen Hauptvertreter des Genres in den USA,[13] in einem Gespräch beim österreichischen Musikmagazin Mulatschag.[14] Doch trotz dieser Hochkonjunktur des Genres in Deutschland und Europa bis 2010, die freilich im Underground blieb, versiegte diese danach wieder zu großen Teilen. Viele europäische Bands lösten sich auf, sind inaktiv oder wandten sich anderen Richtungen zu,[15][16] das Label Fiend Force schloss 2014 seine Pforten. Sänger Lon, von der deutschen Band The Fright rechtfertigte den musikalischen Wandel vom Horrorpunk in Richtung Sleaze mit verändertem Geschmack und weiteren Ambitionen.[17] Auch Thorsten Wilms von The Other, der populärsten deutschen Musikgruppe des Genres, erläutert den Wandel des Klangbildes der Band in Richtung Metal: „Man kann nicht auf sechs Alben genau wie die Misfits klingen und erwarten, dass die Leute sich nicht langweilen. Trotzdem sehe ich uns als Horror-Punk-Band in dem Sinne, dass das Genre eh unterschiedliche Bands verbunden hatte.“[18]. Seit 2017 findet zudem das „New Year’s Horror – Das Kieler Horrorpunk Fest“ statt.[19] Das Festival mit vor allem deutschen Bands, erreichte im Januar 2020 seine vierte Auflage.

Blitzkid (2007)

Nachhaltig festsetzen konnte sich das Genre dagegen in den USA, wo sich eine rege Horrorpunkszene, eigene Festivals und Plattenlabel sowie viele Bands etablieren konnten.[20][21]

Gerade die 1997 gegründete Band Blitzkid wandelte sich von einer anfangs noch stark Misfits-inspirierten Gruppe zur populärsten Band des Genres mit eigenem Stil und prägte nachfolgende, junge Bands so sehr, wie frühere von den Misfits geprägt wurden[22][23] Argyle Goolsby äußerte sich zum Zustand der Szene in den USA: „Ich betrachte es positiv, dass sich Leute von unserer Musik und der anderer Horrorpunkbands inspirieren lassen. Das freut mich sehr; viele solcher Musiker habe ich bereits getroffen, und so weiß ich, dass sie sehr aufrichtig sind. Und wir selbst waren natürlich auch nicht diejenigen, die Horror Rock erfunden haben. Wir kamen nach den Misfits und andere werden nach uns kommen. Momentan ist es aber wirklich eine richtige Welle, ich würde schon sagen, ein Tsunami. Noch nie war Horror-beeinflusste Musik so beliebt.“[24] Dies bestätigt auch Wilms 2015: „Gerade aus den USA kommen derzeit zahlreiche Horror-Punk-Bands, gefühlt so viele wie noch nie, und ein paar versuchen auch, nicht wie eine Misfits-Coverband zu klingen. Find ich gut! So hat das Genre eine Zukunft, auch wenn es derzeit eine kleine Durststrecke durchmacht.“[25]

Horrorpunk, Horror Rock und Horrorbilly

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Genaue Abgrenzungsmerkmale des Genres sind schwierig zu definieren. Viele Überschneidungen existieren zum Psychobilly. Dieser entstand etwa zeitgleich, als Folge des Rockabilly-Revivals, vor allem in England, geprägt durch Bands wie die Meteors oder die Stray Cats wie auch die Cramps. Wie der Horrorpunk verbindet dieser klassischen Rockabilly mit der schnellen und aggressiven Spielweise des Punkrock, wobei sich die Gewichtung unterscheidet, und verbindet diese Musik mit Horrorthematik.[26] Der Kontrabass, gespielt mit Slaptechnik, war im Horrorpunk nicht üblich und stellte lange ein Abgrenzungsmerkmal dar. Viele jüngere Gruppen sprengen allerdings Genregrenzen und sehen sich in beiden verwurzelt. Daher hat sich bei Bands wie den Bloodsucking Zombies from Outer Space,[27] den Koffin Kats, Rezurex, Kitty in a Casket[28] oder The Creepshow[29] mittlerweile die Mischbezeichnung Horrorbilly[30] eingebürgert.[31][32]

Die Bloodsucking Zombies from Outer Space (2009)

Wie eingangs erwähnt, bietet Horrorpunk im engeren Sinne eine Mischung aus Punkrock und dem Klangbild der 1950er oder frühen 1960er Jahre, mit meist melodischem Klargesang. Melodiösität, mangelnde Rauheit, sowie die Verwendung von sog. nichtlexikalischem Gesang gelten dabei als genretypisch. Doch gibt es Bands, die zwar Horrorthematik nutzen und dem Punkrock zuzuordnen sind, aber keine Rockabilly- oder Doo-Wop-Elemente nutzen. Andere nutzen eher Metalelemente und bewegen sich in einer gewissen Grauzone. Ein Beispiel dafür, und oft dem Genre zugeordnet, sind die Bands Wednesday 13 und die Murderdolls. Zwar mit Horrorthematik und Schwarzem Humor, musikalisch aber, neben Punkrock, deutlich durch Glam Metal und Sleaze beeinflusst. Auch unterscheiden sich die Alben teils deutlich voneinander. Angemerkt sei, dass Frontmann Joseph Poole, alias Wednesday 13, niemals die Bezeichnung Horrorpunk nutzte, und anfügte, bis zur Auflösung der Band Frankenstein Drag Queens from Planet 13 2004 den Begriff nicht gekannt zu haben.[33]

So bestehen bei vielen Bands also fließende Übergänge zu anderen Musikrichtungen und Subkulturen, weshalb manche Gothabilly-, Psychobilly- und moderne Death-Rock-Gruppen, aufgrund ihrer Horrorthematik und enger Verwandtschaft zum Punkrock, häufig ebenfalls unter dem Begriff gehandelt werden.[34]

Thematische Inhalte

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Einen großen Einfluss auf die Szene und die Texte der Musikstücke haben Horror-B-Movies und deren Vertreter, beispielsweise Ed Wood. Hauptsächliche Basis bildet die Zeit der „Mashed Potatoes“, billig produzierter Horrorfilme, so etwa der Hammer Filmstudios mit Titeln wie „Dracula und seine Bräute“ und „Dracula vs. Frankenstein“, bei denen es einzig darum ging, möglichst viele der „prominenten“ Monstergestalten gleichzeitig zu zeigen und mit einem solchen Aufgebot das Publikum ins Kino zu locken. Die Texte behandeln vor allem entsprechende Themen, wie klassische Filmmonster, Vampire, Gespenster, Serienmörder oder Mord und Totschlag. Trotzdem darf man diese Darstellungen nicht als grausam oder gewaltverherrlichend, sondern stets als ironisch und humorvoll bezeichnen. Der Tenor der Musik ist also immer positiv.

Thorsten Wilms bezeichnete Horrorpunk als „perfekte Mischung aus Punk-Rock, Rockabilly, Gothic und Heavy Metal, gepaart mit der Atmosphäre klassischer Horrorfilme und dem Trash-Faktor der 1950er Jahre Grusel-Comics. Horrorpunk ist düster und subversiv, aber gleichzeitig lebensbejahend und ein Garant für gute Laune.“[12]

Zombina and the Skeletones (2008)

Zwar besingen viele Bands ausschließlich Filme, Filmmonster oder Themen aus Pulp und Schauerliteratur, dennoch bietet das Genre auch Möglichkeiten, subversiv gesellschaftskritische Themen, vergleichbar mit der Konsumkritik in George A. Romeros Dawn of the Dead, oder persönliche Erfahrungen zu umschreiben.[35][36] So meinte „Dusty“ von der US-amerikanischen Horrorbilly-Band Stellar Corpses: „In jedem Fall gibt es immer einen Zusammenhang zwischen dem, was im Leben vor sich geht, und was im Horror reflektiert wird. Ich denke, Horror erlaubt es uns, sich mit tief verwurzelten Problemen und Themen auseinander zu setzen, darunter auch der Angst vor dem Tod, vor dem Älterwerden, vor fester Bindung und Verpflichtung.“[37] Auch Blitzkid versuchten in ihren Liedern kurze Geschichten zu erzählen sowie persönliche Erfahrungen zu verarbeiten: „In allen Liedern von uns ist ein emotionaler, persönlicher Inhalt vertreten – egal ob es offensichtlich ist oder nicht. Wenn du auf unser Make-up schaust, dann wirst du nur Zombies sehen. Aber wenn du auf unsere Texte achtest, dann findest du immer Parallelen zum Leben und allgemeinen Dingen in dieser Welt. Du musst einfach nur hinhören!“[38]

Politische Aussagen finden sich in der Musik äußerst selten. Der Horrorpunk ist sehr eng mit dem Psychobilly verbunden und wie dieser weitgehend unpolitisch.

Merkmale der Szene

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Horrorpunk-Fan beim WGT 2011
Argyle Goolsby (2015)

Ein häufig anzutreffendes Erkennungsmerkmal ist das von den Misfits geführte Maskottchen, der Crimson Ghost, ein in einen Kapuzenmantel gehülltes Gespenst bzw. stilisierter Totenschädel. Dies war ursprünglich eine Figur aus dem Horrorserial „Der Mann mit der Totenmaske“ von 1946. Die Misfits erschufen zudem die sogenannte „Devillock“, eine lange, extreme Version des Eddie-Munster-Haarschnitts, die zum Markenzeichen der Band und daher von vielen Fans übernommen wurde, wenngleich sie heute oft als Klischee angesehen wird.

Als Eigenbezeichnung nutzen Horrorpunks oft den Begriff Fiend, zu deutsch etwa Unhold oder Teufel.[39] Die Horrorpunkszene umfasst auch Rockabillies und Psychobillies sowie Angehörige der Schwarzen Szene. Das Äußere entspricht somit dem Auftreten dieser Subkulturen (z. B. dem Greaser-Stil), trägt aber deutlich düsterere Züge. Das typische Horrorpunkoutfit ist zwar häufig bunter, dafür aber weniger durch Accessoires ausgeschmückt als bei einem modernen Goth. Anlehnungen an die Death-Rock-Szene sind bei weiblichen Horrorpunks oft offensichtlich. Das Spektrum ist zwar breit, reicht jedoch nie an den „versifften“ Stil einiger Punks heran.

Typisches Erscheinungsbild:

  • schwarze, oft abgetragene Lederjacken, schwarze Kapuzenpullover sowie vor allem schwarze Kleidung
  • Aufnäher und Anstecker der bevorzugten Bands
  • T-Shirts mit Skelettmotiv, Horrorcomic- oder Bandmotiven
  • Stretchjeans, Lederhosen oder einfache schwarze Hosen
  • Ranger-Stiefel, Chucks oder Cowboystiefel
  • Nieten in diversen Formen
  • Frisur als „Devillock“, langer Sidecut oder Undercut (gewöhnlich „vorne lang, hinten kurz“, in der Mitte gescheitelt oder zur Seite überschlagen)
  • Skeletthandschuhe

Halloween, der 31. Oktober, ist ein zentrales Thema und wird von Horrorpunks exzessiv mit Konzerten und Großveranstaltungen gefeiert. Halloween stellt in vielen Regionen Deutschlands die einzige Gelegenheit im Jahr dar, an reinen Horrorpunk-Veranstaltungen teilzunehmen. Zu anderen Feiertagen wie Karfreitag, den Sonnenwenden oder Fronleichnam hingegen existiert kein Bezug. Der Grund für das besondere Interesse des Horrorpunk an Halloween liegt auf der Hand. Halloween ist in den USA der Tag der Hexen, Geister, Toten, Monster und des Horrorkitsch.

Commons: Horror punk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 3. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rebelcircus.com
  2. Urs Völlmin: Reviews, Apocalypse Now, Ausgabe 7, Seite 16, 1985
  3. Subkultur! - Horrorpunk. Abgerufen am 8. Januar 2021 (deutsch).
  4. Sonic Seducer, Sonderedition 15 Jahre Sonic Seducer, 1/2010, Seite 88
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  19. @1@2Vorlage:Toter Link/www.kn-online.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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  23. @1@2Vorlage:Toter Link/www.ksta.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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  25. Virus, Ausgabe 66, August/September 2015, Seite 44 und 45, The Other – Die Angst geht um
  26. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 3. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rebelcircus.com
  27. Archivierte Kopie (Memento vom 8. März 2016 im Internet Archive)
  28. Kin Kats – Music & Sexy SubStyle Magazine, Ausgabe 9, Aug./Sept. 2009, Seite 19
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  38. Archivierte Kopie (Memento vom 17. April 2008 im Internet Archive)
  39. Sonic Seducer, Sonderedition 15 Jahre Sonic Seducer, 1/2010, Seite 89