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„Wilhelm von Goßler (Generalleutnant)“ – Versionsunterschied

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'''Albert Theodor Wilhelm von Goßler''' (* [[30. Mai]] [[1850]] in [[Potsdam]], [[Brandenburg]]; † [[19. Februar]] [[1928]] in [[Rensefeld]] bei [[Bad Schwartau]], [[Schleswig-Holstein]]) war [[Preußen|königlich preußischer]] [[Generalleutnant]].
'''Albert Theodor Wilhelm von Goßler''' (* [[30. Mai]] [[1850]] in [[Potsdam]]; † [[19. Februar]] [[1928]] in [[Rensefeld]]) war ein [[Königreich Preußen|preußischer]] [[Generalleutnant]].


==Familie==
== Leben ==
=== Herkunft ===
Er entstammte einer Familie, die vermutlich aus [[Kozly|Gosel]] im [[Egerland]] stammt und noch vor 1630 nach Gürth (heute Ortsteil von [[Bad Brambach]]) eingewandert ist, und war der jüngste Sohn des [[Kanzler]]s des [[Ostpreußen|Königreichs Preußen]] [[Karl Gustav von Goßler]] (1810-1885), [[Syndikus|Kronsyndikus]] und Präsident des [[Oberlandesgericht]]s in [[Königsberg (Preußen)|Königsberg]], und der ''Sophie von Mühler'' (1816-1877), die Tochter des königlich preußischen Staats- und [[Justizminister]]s [[Heinrich Gottlob von Mühler]] (1780-1857). Aus dieser Ehe stammen vier Söhne: der königlich preußischen Staatsminister und [[Oberpräsident]] der Provinz [[Westpreußen]] [[Gustav von Goßler|Gustav]] (1838-1902), der preußische Staats- und [[Kriegsminister]] sowie General der Infanterie [[Heinrich von Goßler|Heinrich]] (1841-1927), der preußische General der Infanterie [[Konrad Ernst von Goßler|Konrad]] (1848-1933) und der preußische [[Generalleutnant]] [[Wilhelm von Goßler|Wilhelm]] (1850-1928).
Wilhelm war der jüngste Sohn des [[Kanzler (Mittelalter)|Kanzlers]] des Königreichs Preußen [[Karl Gustav von Goßler]] (1810–1885), [[Syndikus|Kronsyndikus]] und Präsident des [[Oberlandesgericht Königsberg|Oberlandesgerichts]] in [[Königsberg (Preußen)|Königsberg]], und dessen Ehefrau Sophie, geborene von Mühler (1816–1877), Tochter des preußischen Staats- und [[Justizminister]]s [[Heinrich Gottlob von Mühler]] (1780–1857). Er hatte drei Brüder: [[Gustav von Goßler|Gustav]] (1838–1902) wurde preußischer Staatsminister und [[Oberpräsident]] der Provinz [[Westpreußen]], die beiden anderen [[Heinrich von Goßler|Heinrich]] (1841–1927) und [[Konrad Ernst von Goßler|Konrad]] (1848–1933) schlugen eine Offizierslaufbahn in der [[Preußische Armee|Preußischen Armee]] ein und brachten es zum [[General der Infanterie]].


=== Militärkarriere ===
Goßler heiratete am 3. Oktober 1885 in Königsberg (Ostpreußen) ''Elisabeth von Gottberg'' (* 8. August 1858 auf Gut Preußisch Wilten; † 20. Februar 1902 in [[Weißenfels]]), die Tochter des [[Gutsbesitzer]]s ''Gustav von Gottberg'', [[Gutsherr]] auf Preußisch Wilten, und der ''Ferdinande von Wernsdorff''.
Nach seinem Abitur am Gymnasium in [[Tschernjachowsk|Insterburg]] sowie dem Besuch der Universitäten in [[Humboldt-Universität zu Berlin|Berlin]] und [[Albertus-Universität Königsberg|Königsberg]] trat Goßler mit Beginn des [[Deutsch-Französischer Krieg|Krieges gegen Frankreich]] 1870 als [[Einjährig-Freiwilliger]] in das Ersatz-Bataillon des [[Altpreußisches Infanterieregiment No. 2 (1806)|Grenadier-Regiments „Kronprinz“ (1. Ostpreußisches) Nr. 1]] der [[Preußische Armee|Preußischen Armee]] ein. Er nahm an den Kämpfen bei [[Schlacht von Noisseville|Noisseville]], [[Schlacht bei Colombey|Villers l’Orme]], [[Servigny (Manche)|Servigny]], [[Schlacht bei Amiens (1870)|Amiens]], [[Burg Robert Le Diable|Château Robert le Diable]], [[Orival (Seine-Maritime)|Orival]], [[Pœuilly]] und [[Schlacht bei Saint-Quentin (1871)|Saint-Quentin]] sowie der [[Belagerung von Metz]] teil. Bis Mitte März 1871 avancierte er zum [[Leutnant|Sekondeleutnant]] und war nach dem [[Friede von Frankfurt|Friedensschluss]] von Februar 1875 bis April 1877 als [[Adjutant]] zum Bezirkskommando in Königsberg kommandiert. Goßler stieg Mitte April 1880 zum [[Oberleutnant|Premierleutnant]] auf, diente vom 1. April 1881 bis zum 15. September 1885 als Regimentsadjutant und wurde anschließend unter Stellung [[à la suite]] als Adjutant der [[11. Infanterie-Brigade (Deutsches Kaiserreich)|11. Infanterie-Brigade]] kommandiert. Unter Belassung in diesem Kommando erfolgte am 12. Juni 1886 seine Versetzung in das [[2. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 32|2. Thüringische Infanterie-Regiment Nr. 32]] und einen Monat später die Beförderung zum [[Hauptmann (Offizier)|Hauptmann]]. Mit Wirkung zum 1. April 1887 wurde er von seinem Kommando entbunden und als [[Kompaniechef|Chef]] der 10. Kompanie in das [[Füsilier-Regiment „Prinz Heinrich von Preußen“ (Brandenburgisches) Nr. 35|Brandenburgische Füsilier-Regiment Nr. 35]] versetzt. Nach einer kurzzeitigen Kommandierung zur Infanterie-Schießschule wurde Goßler unter Beförderung zum [[Major]] Mitte Dezember 1894 seinem Regiment [[Aggregation (Militär)|aggregiert]], in dieser Stellung am 27. Januar 1895 in das [[Infanterie-Regiment „von Lützow“ (1. Rheinisches) Nr. 25]] nach [[Rastatt]] versetzt, sowie am 18. August 1895 mit der Ernennung zum [[Kommandeur]] des IV. Bataillons in den [[Verband (Militär)|Verband]] einrangiert. Mit der Bildung des [[8. Badisches Infanterie-Regiment Nr. 169|8. Badischen Infanterie-Regiments Nr. 169]] wurde Goßler am 22. März 1897 mit Wirkung zum 1. April 1897 Kommandeur des II. Bataillons, dass sich aus seinem bisherigen Bataillon formierte. Daran schloss sich am 24. Mai 1898 eine Verwendung als Kommandeur der [[Unteroffizierschule]] in [[Weißenfels]] an und in dieser Eigenschaft avancierte er Mitte April 1901 zum [[Oberstleutnant]]. Am 22. April 1902 beauftragte man Goßler zunächst mit der Wahrnehmung der Geschäfte als [[Kommandant]] der [[Feste Boyen]], ernannte ihn am 18. April 1903 zum Kommandanten und befördert ihn ein Jahr später zum [[Oberst]]. Unter Verleihung des [[Charakter (Titel)|Charakters]] als [[Generalmajor]] wurde ihm 16. Februar 1907 der [[Abschied (Militär)|Abschied]] bewilligt und er am 21. Februar 1911 mit [[Pension (Altersversorgung)|Pension]] zur [[z. D. (Militärsprache)|Disposition]] gestellt.


=== Familie ===
'''Siehe auch: [[Goßler|Familie von Goßler]]'''
Goßler heiratete am 3. Oktober 1885 in Königsberg Elisabeth [[Gottberg (Adelsgeschlecht)|von Gottberg]] (1858–1902), die Tochter des [[Gutsbesitzer]]s Gustav von Gottberg, [[Gutsherr]] auf [[Snamenskoje (Kaliningrad, Prawdinsk)|Preußisch Wilten]], und der Ferdinande [[Wernsdorff (Adelsgeschlecht)|von Wernsdorff]].


== Literatur ==
== Literatur ==
* Otto Zimmer-Vorhaus: ''1813/1913. Offizier-Stammliste des Infanterie-Regiments von Lützow (1. Rheinisches) Nr. 25 und seines Stammes, des Kgl. Pr. Von Lützowschen Freikorps.'' Otto Beckmann Verlag, Berlin 1913, S. 175–176.
*''Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser'', Teil B 1941, Seite 191, Verlag Justus Perthes, Gotha 1941
* ''[[Gothaischer Hofkalender|Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 1941]].'' Teil B (Briefadel). Zugleich Adelsmatrikel der [[Deutsche Adelsgenossenschaft|Deutschen Adelsgenossenschaft]], [[Justus Perthes]], Gotha 1940, S. 191.
*[[Genealogisches Handbuch des Adels]], Adelige Häuser B XVIII, Seite 176, Band 95 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1989, {{ISSN|0435-2408}}
* [[Walter von Hueck]]: ''[[Genealogisches Handbuch des Adels]].'' Adelige Häuser B XVIII, Band 95 der Gesamtreihe GHdA, [[Starke Verlag|C. A. Starke]], Limburg an der Lahn 1989, S. 176. {{ISSN|0435-2408}}
*[[Neue Deutsche Biographie]], Band 6, Seite 650, und Band 10, Seite 253
* {{NDB|6|650|651|Goßler, von|[[Stephan Skalweit]]|138028567}} (Familienartikel)


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Aktuelle Version vom 3. Dezember 2022, 17:52 Uhr

Albert Theodor Wilhelm von Goßler (* 30. Mai 1850 in Potsdam; † 19. Februar 1928 in Rensefeld) war ein preußischer Generalleutnant.

Wilhelm war der jüngste Sohn des Kanzlers des Königreichs Preußen Karl Gustav von Goßler (1810–1885), Kronsyndikus und Präsident des Oberlandesgerichts in Königsberg, und dessen Ehefrau Sophie, geborene von Mühler (1816–1877), Tochter des preußischen Staats- und Justizministers Heinrich Gottlob von Mühler (1780–1857). Er hatte drei Brüder: Gustav (1838–1902) wurde preußischer Staatsminister und Oberpräsident der Provinz Westpreußen, die beiden anderen Heinrich (1841–1927) und Konrad (1848–1933) schlugen eine Offizierslaufbahn in der Preußischen Armee ein und brachten es zum General der Infanterie.

Militärkarriere

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Nach seinem Abitur am Gymnasium in Insterburg sowie dem Besuch der Universitäten in Berlin und Königsberg trat Goßler mit Beginn des Krieges gegen Frankreich 1870 als Einjährig-Freiwilliger in das Ersatz-Bataillon des Grenadier-Regiments „Kronprinz“ (1. Ostpreußisches) Nr. 1 der Preußischen Armee ein. Er nahm an den Kämpfen bei Noisseville, Villers l’Orme, Servigny, Amiens, Château Robert le Diable, Orival, Pœuilly und Saint-Quentin sowie der Belagerung von Metz teil. Bis Mitte März 1871 avancierte er zum Sekondeleutnant und war nach dem Friedensschluss von Februar 1875 bis April 1877 als Adjutant zum Bezirkskommando in Königsberg kommandiert. Goßler stieg Mitte April 1880 zum Premierleutnant auf, diente vom 1. April 1881 bis zum 15. September 1885 als Regimentsadjutant und wurde anschließend unter Stellung à la suite als Adjutant der 11. Infanterie-Brigade kommandiert. Unter Belassung in diesem Kommando erfolgte am 12. Juni 1886 seine Versetzung in das 2. Thüringische Infanterie-Regiment Nr. 32 und einen Monat später die Beförderung zum Hauptmann. Mit Wirkung zum 1. April 1887 wurde er von seinem Kommando entbunden und als Chef der 10. Kompanie in das Brandenburgische Füsilier-Regiment Nr. 35 versetzt. Nach einer kurzzeitigen Kommandierung zur Infanterie-Schießschule wurde Goßler unter Beförderung zum Major Mitte Dezember 1894 seinem Regiment aggregiert, in dieser Stellung am 27. Januar 1895 in das Infanterie-Regiment „von Lützow“ (1. Rheinisches) Nr. 25 nach Rastatt versetzt, sowie am 18. August 1895 mit der Ernennung zum Kommandeur des IV. Bataillons in den Verband einrangiert. Mit der Bildung des 8. Badischen Infanterie-Regiments Nr. 169 wurde Goßler am 22. März 1897 mit Wirkung zum 1. April 1897 Kommandeur des II. Bataillons, dass sich aus seinem bisherigen Bataillon formierte. Daran schloss sich am 24. Mai 1898 eine Verwendung als Kommandeur der Unteroffizierschule in Weißenfels an und in dieser Eigenschaft avancierte er Mitte April 1901 zum Oberstleutnant. Am 22. April 1902 beauftragte man Goßler zunächst mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Kommandant der Feste Boyen, ernannte ihn am 18. April 1903 zum Kommandanten und befördert ihn ein Jahr später zum Oberst. Unter Verleihung des Charakters als Generalmajor wurde ihm 16. Februar 1907 der Abschied bewilligt und er am 21. Februar 1911 mit Pension zur Disposition gestellt.

Goßler heiratete am 3. Oktober 1885 in Königsberg Elisabeth von Gottberg (1858–1902), die Tochter des Gutsbesitzers Gustav von Gottberg, Gutsherr auf Preußisch Wilten, und der Ferdinande von Wernsdorff.