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„Zwickau“ – Versionsunterschied

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{{Begriffsklärungshinweis}}
{{Dieser Artikel|beschreibt die Stadt '''Zwickau in Sachsen'''. Für die gleichnamige Stadt in Böhmen, siehe [[Cvikov]].}}
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
{| cellpadding="2" style="float: right; width: 307px; background: #e3e3e3; margin-left: 1em; border-spacing: 1px;"
| Art = Stadt
! Wappen
| Wappen = DEU Zwickau COA.svg
! Karte
| Breitengrad = 50/43/08/N
|- style="background: #ffffff;" align="center"
| Längengrad = 12/29/32/E
| style="width: 145px;" | [[Bild:Wappen_Zwickau.png|140px|kleines Wappen Zwickau]]<br /><small>Großes Stadtwappen siehe [http://www.ngw.nl/int/dld/z/images/zwickau.jpg hier]</small>
| Lageplan = Zwickau in Z.svg
| style="width: 145px;" | [[Bild:Lage der kreisfreien Stadt Zwickau in Deutschland.png|140px|Lage der kreisfreien Stadt Zwickau in Deutschland]]
| Bundesland = Sachsen
| Landkreis = Zwickau
| Höhe = 267
| PLZ = 08056, 08058, 08060, 08062, 08064, 08066
| Vorwahl = 0375, 03761 ([[Hartmannsdorf (Zwickau)|Hartmannsdorf]]), 037604 ([[Mosel (Zwickau)|Mosel]], [[Oberrothenbach]], [[Schlunzig]])
| Gemeindeschlüssel = 14524330
| NUTS =
| LOCODE = DE ZWI
| Gliederung = 5 Stadtbezirke<br />mit 35 Stadtteilen
| Adresse = Hauptmarkt 1<br />08056 Zwickau
| Website = [https://www.zwickau.de/ www.zwickau.de]
| Bürgermeister = [[Constance Arndt]]
| Bürgermeistertitel= Oberbürgermeisterin
| Partei = [[Bürger für Zwickau|BfZ]]
}}
[[Datei:KLG 4632 Zwickau.jpg|mini|Zwickau, Luftaufnahme (2018)]]

'''Zwickau''' (obersorbisch ''Šwikawa''<ref>{{Internetquelle |url=https://www.serbski-institut.de/os/publikacije/online-publikacije/datowa-banka-geografiskich-eksonymow/?dbsearchreq=&dbsearchtype=2&dbsearch=Zwickau&dbssearch=pytanje#h838 |titel=Serbski institut / Sorbisches Institut – Datowa banka geografiskich eksonymow |abruf=2023-11-20}}</ref>, tschechisch ''Cvikov'' oder ''Zvíkov''<ref>{{Internetquelle |autor=veruce |url=https://blog.veruce.cz/jak-nazyvate-mesta-nasich-sousedu/ |titel=Jak nazýváme města našich sousedů? |werk=Tipy na výlety a turistika |datum=2014-01-05 |sprache=cs |abruf=2023-11-20}}</ref>) ist mit knapp 88.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt in [[Sachsen]] und ein [[Oberzentrum]] im südwestlichen Teil des Landes.

Ein Gebiet mit der Bezeichnung ''territorium Zcwickaw''<!-- korrekte Schreibweise! --> wurde erstmals 1118 erwähnt. Nahezu 800 Jahre lang wurde hier und in der umliegenden Region [[Steinkohle]] abgebaut. Die Stadt entwickelte sich dadurch zum Zentrum des [[Zwickauer Steinkohlenrevier]]s. Als bis 1806 [[Kurfürstentum Sachsen|kurfürstliche]] Stadt war Zwickau im [[Königreich Sachsen]] seit 1834/1835 Kreisdirektionssitz, ab 1874 Sitz der [[Kreishauptmannschaft Zwickau|Kreishauptmannschaft]] (nach 1939 [[Regierungsbezirk Zwickau]]) und wurde 1907 eine [[kreisfreie Stadt]]. Im Zuge des [[Bezirk (DDR)#Verwaltungsreform von 1952|Totalumbaus der Verwaltungsstrukturen]] zur Durchsetzung des Prinzips des sogenannten [[Demokratischer Zentralismus|demokratischen Zentralismus]] in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] verlor Zwickau 1952 seinen seit 1834 währenden Rang als Bezirksregierungssitz und wurde Teil des [[Bezirk Karl-Marx-Stadt|Bezirkes Karl-Marx-Stadt]] (bis 1953 Bezirk Chemnitz). Seit 2008 ist Zwickau nicht mehr [[Kreisfreie Stadt|kreisfrei]]; die Stadt wurde in den neu gebildeten [[Landkreis Zwickau]] eingegliedert.

Die Stadt ist Gründungsmitglied der [[Metropolregion Mitteldeutschland]] und Teil des [[Ballungsraum Chemnitz-Zwickau|Ballungsraums Chemnitz-Zwickau]]. Hier hat auch die Verwaltung des vorgenannten Landkreises ihren Sitz. Durch die seit 2000 zunehmende Urbanisierung der städtischen Randgebiete wächst die flächenmäßige Ausdehnung der Stadt, die mittlerweile das Tal der [[Zwickauer Mulde]] größtenteils überdeckt.

Die bei Automobilisten beliebte, landschaftlich reizvolle und mit vielen kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten ausgestattete [[Ferienstraße|Touristikroute]] der [[Silberstraße|Sächsisch-Böhmischen Silberstraße]] verbindet, dem Verlauf des Erzgebirges in östlicher Richtung folgend, die alte Bergstadt Zwickau mit der Landeshauptstadt Dresden.

Zwickau ist eine Wiege der deutschen Automobilindustrie. Die mehr als hundertjährige Tradition in der Automobilherstellung in Zwickau begann Anfang des 20. Jahrhunderts mit der Gründung der Werke von [[Horch]] (1904) bzw. [[Audi]] (1909/1910), die in den 1930er und 1940er Jahren von der [[Auto Union]] und während der DDR-Zeit von den [[Sachsenring (Unternehmen)|Sachsenring-Werken]] weitergeführt wurde. Nach dem Ende der [[Deutsche Teilung|Teilung Deutschlands]] gründete die [[Volkswagen AG]] im heutigen Zwickauer Stadtteil [[Mosel (Zwickau)|Mosel]] eines der größten Unternehmen der neuen Bundesländer, die [[Volkswagen Sachsen]] GmbH, die diese Automobilbau-Tradition weiterführt.

1810 wurde hier der Komponist der Romantik [[Robert Schumann]] geboren. Die Stadt wird daher ''Automobil- und Robert-Schumann-Stadt'' genannt.<ref>Shelly Kupferberg: [https://www.deutschlandfunkkultur.de/die-automobil-und-robert-schumann-stadt-100.html ''Die Automobil- und Robert Schumann-Stadt.''] In: ''[[Deutschlandfunk Kultur]].'' 18. Oktober 2008, abgerufen am 30. September 2024.</ref> Darüber hinaus erhielt sie am 21. April 2016 den Titel „Reformationsstadt Europas“.<ref>„[[Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa|GEKE]]-Generalsekretär Bischof Dr. [[Michael Bünker]] übergab im Rahmen eines Festakts am 21. April 2016 die Titelverleihungsurkunde an die Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau, Dr. [[Pia Findeiß]]. Zwickau ist somit ‚Reformationsstadt Europas‘.“ [https://reformation-cities.org/titelverleihung-an-zwickau-21-april-2016/ ''Titelverleihung an Zwickau, 21. April 2016.''] In: ''reformation-cities.org.'' 22. April 2016, abgerufen am 4. Mai 2016. Zur Begründung aus der geschichtlichen Rolle in der Reformationszeit siehe den Artikel [https://reformation-cities.org/cities/zwickau/ ''Ein heißes Pflaster in den Anfängen der Reformation.''] In: ''reformation-cities.org'', abgerufen am 4. Mai 2016.</ref>

Das [[August-Horch-Museum]], die [[Westsächsische Hochschule Zwickau]], das [[Robert-Schumann-Konservatorium Zwickau|Robert-Schumann-Konservatorium]] und das [[Theater Plauen-Zwickau]] sind überregional bedeutende Kultur- und Bildungseinrichtungen.

== Geographie und Geologie ==
=== Geographische Lage ===
{{Panorama|Zwickau panorama west (aka).jpg|2000|Panorama-Aufnahme des südwestlichen Teils von Zwickau, am Horizont der Höhenzug des Westerzgebirges}}

Das westsächsische Zwickau liegt in einer weiten Talaue der [[Zwickauer Mulde]] und kleinerer Zuflüsse am Rande des [[Westerzgebirge]]s und des sächsischen [[Vogtland]]es. Diese nimmt flächenmäßig einen Teil des Naturraums<ref>{{Webarchiv |url=http://www.umwelt.sachsen.de/de/wu/umwelt/lfug/lfug-internet/documents/naturreg_raum_A3.pdf |text=Freistaat Sachsen – Naturregionen und Naturräume |wayback=20120224182809}} (PDF; 879&nbsp;kB).</ref> im [[Erzgebirgsbecken]] ein, das dem Verlauf der Zwickauer Mulde folgt. Das Stadtzentrum liegt mit einer geographischen Höhe von {{Höhe|267|DE-NN|link=1}} unweit des Westufers der Zwickauer Mulde. Unmittelbar gegenüber, am Ostufer, erhebt sich steil der Brückenberg mit aus dem Mittelalter herrührenden Bergkellern. Im Osten liegt vor den Toren der Stadt [[Mülsen]], Sachsens längste Gemeinde. Im Westen beherrscht nach sanftem Anstieg in Richtung zur angrenzenden Stadt [[Werdau]] der Windberg ({{Höhe|350|DE-NN}}) das Panorama. Daran anschließend befindet sich in Richtung Norden der größtenteils aus Mischwald bestehende Zwickauer Stadtpark. Im Norden dehnt sich das Stadtgebiet über die breite, fruchtbare Talaue der Zwickauer Mulde in Richtung [[Crimmitschau]], [[Meerane]] und [[Glauchau]] aus, wo unweit hinter dem Volkswagenwerk im Ortsteil [[Mosel (Zwickau)|Mosel]] die Stadtgrenze verläuft. Flussaufwärts hat Zwickau im Süden eine gemeinsame Grenze mit der Stadt [[Wilkau-Haßlau]]. Südwestlich erhebt sich vom Tal der Zwickauer Mulde ausgehend der Stadtteil [[Planitz|Zwickau-Planitz]], dessen markanteste Bauwerke die zum Planitzer Schlossensemble gehörende Lukaskirche und der nahe am SOS-Kinderdorf liegende Oberplanitzer Wasserturm sind. Weitere, die Stadt umgebende höchste Erhebungen sind der Kreuzberg (398&nbsp;m), der Fernblick (377&nbsp;m), die Alexanderhöhe (362&nbsp;m), der Krähenhügel (360&nbsp;m) und der Kuhberg (358&nbsp;m). Die Stadtausdehnung beträgt in Nord-Süd-Richtung etwa 20&nbsp;Kilometer und in Ost-West-Richtung etwa 11&nbsp;Kilometer.

=== Hydrographie ===
Das sich westlich der Zwickauer Mulde erstreckende Stadtgebiet bildet größtenteils eine nach Osten einfallende Fläche, die von einigen Bachläufen durchzogen ist (von N nach S): Moseler Bach, Oberrothenbacher Bach, Wüster Grund, Weißenborner Bach, Marienthaler Bach, Brander Bach, [[Mittelgrundbach]], [[Moritzbach (Zwickauer Mulde)|Moritzbach]], [[Galgengrundbach]], [[Planitzbach]], Plotzschbach, Rottmannsdorfer Bach und Culitzschbach.<ref>nach OSM.</ref> Die Höhen am Westrand des Stadtgebietes, wo die Quellgebiete der meisten dieser Bäche liegen, bilden die [[Wasserscheide]] für die [[Einzugsgebiet]]e der [[Pleiße]] und der Zwickauer Mulde.<ref>Wolfgang Alexowsky et al.: ''Geologische Karte des Freistaates Sachsen 1:25&nbsp;000. Erläuterungen zu den Blättern 5240 Zwickau und 5241 Zwickau Ost''. Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Freiberg 2007, S. 6.</ref> Das Stadtgebiet östlich der Zwickauer Mulde ist ebenso von mehreren kleinen Wasserläufen durchzogen (von N nach S): Mülsenbach, Wulmer Bach, Schweppendorfer Bach, Auerbacher Bach, Eckersbacher Bach, Knappengrundbach, Pöhlauer Bach, Reinsdorfer Bach und Schmelzbach.<ref>nach OSM.</ref> Die geringen Niederschläge von rund 615 mm im Jahresdurchschnitt werden durch den [[Regenschatten]] des [[Erzgebirge|Erzgebirges]] und weitere Mittelgebirge verursacht.<ref>DWD</ref>

=== Geologie ===
[[Datei:Meyers b15 s0272c.jpg|mini|[[Geologisches Profil]] des Zwickauer Steinkohlenreviers (1885–1890)<ref>[[Meyers Konversations-Lexikon]] (1885–1890).</ref> ]]
[[Datei:Fossilien Oberkarbon Westfal-D Cainsdorf.jpg|mini|Fossilien des [[Silesium]] oder ''[[Pennsylvanium]] (Oberkarbon)'']]
Der größte Teil des Stadtgebiets von Zwickau befindet sich in regionalgeologischer Hinsicht im Südbereich der [[Vorerzgebirgs-Senke]] mit einer vom Zeitalter des [[Rotliegend]] geprägten Sedimentfüllung. Abschnitte des südlichen Stadtgebietes liegen jedoch schon in der Randzone des angrenzenden Vogtländischen Synklinoriums mit [[Metamorphes Gestein|metamorphen Gesteinsserien]] (aufgeschlossen am Kreuzberg in Oberplanitz) und [[Alteration (Geologie)|alterierten]] Metavulkaniten ([[Diabas]]e). Das Grundgebirge unter den Beckensedimenten gehört zum Vogtländischen Synklinorium mit metamorphen Gesteinseinheiten, deren Alter bis in das [[Ordovizium]] zurückreicht. Prägend sind hierbei Phycodenschiefer aus ehemals ordovizischen Sedimenten. Bohrungen erbrachten auch Befunde [[silur]]ischer Kieselschiefer und Ockerkalke sowie Sequenzen [[Devon (Geologie)|unter- bis mitteldevonischer]] Gesteinseinheiten aus dunkelgrauen bis schwarzen [[Tonschiefer]]n mit schwankenden [[Glimmer]]gehalten, ferner [[Knollenkalk|Knotenkalke]]. Durch das Stadtgebiet ziehen in NW-SO-Richtung die Oberhohndorfer Hauptverwerfung und die Roter-Kamm-Störung.<ref>Wolfgang Alexowsky et al.: ''Geologische Karte des Freistaates Sachsen 1:25&nbsp;000. Erläuterungen zu den Blättern 5240 Zwickau und 5241 Zwickau Ost''. Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Freiberg 2007, S. 9, 12–13, 15.</ref>

[[Variszische Orogenese|Postvariszische]] [[Tektonik]] entlang der Mittelsächsischen Störungszone verursachte die [[Sedimentbecken|Beckenbildung]] im Oberkarbon. Es entstanden die Becken von [[Flöha]], [[Oelsnitz/Erzgeb.|Oelsnitz]] und Zwickau. Die dabei eine Rolle spielenden Absenkungsvorgänge vollzogen sich über einen längeren Zeitraum und örtlich unterschiedlich. In späten Senkungsintervallen, mit einer Pause im [[Stefanium]] (Oberkarbon), kam es im Raum Zwickau zur weiteren Ausdehnung der Beckenstruktur. Diese Senkungen veränderten das bisherige Drainagesystem, dessen ausschließlich kontinentales Wasseraufkommen nicht nur die geologischen, sondern auch die biologischen Rahmenbedingungen erheblich beeinflusste. Ein Ergebnis davon ist die [[Fluviatiles Sediment|fluviatile]] und [[Ablagerungsmilieu#Bezeichnungen|lakustrine]]/[[Ablagerungsmilieu#Bezeichnungen|palustrine]] Sedimentbildung der Zwickau-Formation ([[Westfalium|Westfalium&nbsp;D]] / Cantabrien), eine Sedimentabfolge, in der sich die Zwickauer Steinkohleflöze befinden.<ref>Wolfgang Alexowsky et al.: ''Geologische Karte des Freistaates Sachsen 1:25&nbsp;000. Erläuterungen zu den Blättern 5240 Zwickau und 5241 Zwickau Ost''. Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Freiberg 2007, S. 11.</ref>

Während des [[Karbon]]s wuchs in diesen Beckenlandschaften ein Urwald aus [[Farne]]n, [[Bärlappe|Riesenbärlappen]] und [[Schachtelhalm]]en, aus dessen Überresten später unter dem [[Rotliegend]]en und Molasse (Gebirgsschutt) [[Steinkohle]]nflöze entstanden, die für mehr als 600 Jahre Bergbau in der Zwickauer Region ermöglichten.<ref name="Herzog">Emil Herzog: [http://books.google.de/books?id=Z6wZAAAAYAAJ&printsec=titlepage ''Geschichte des Zwickauer Steinkohlenbaues.''] S.&nbsp;2–3.</ref>

Geologische Besonderheiten sind auch durch Fossilienfunde aus dem Cainsdorfer Ausstreichen des [[Zwickauer Steinkohlenrevier]]s belegt. Auf dem Bild zu sehen sind links: ''[[Sigillariaceae]]'' Reste (ausgestorbene [[Bärlapppflanzen]]), mittig unten: ''Annularia sphenophylloides'' Blätter der [[Kalamiten|Calamitaceae]] ([[Schachtelhalme]]) und rechts: die ''Linopteris neuropteroides'' Blätter der ausgestorbenen [[Medullosales]] ([[Samenfarne]]). Diese sind vor etwa 305–310 Mio. Jahren entstanden.<ref>[https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/12184/documents/15040 ''Die Steinkohlenlagerstätte Zwickau''] (= ''Bergbau in Sachsen.'' Band 15). Hrsg. vom Freistaat Sachsen. Sächsisches Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und Geologie. 12/2008 (PDF; 10,2&nbsp;MB), abgerufen am 23.&nbsp;November 2015.</ref>

Die Funde befinden sich im Gebiet des ''Geologischen Naturdenkmals Rußkohlenflöz''. Dieser [[Ausbiss]] des Rußkohlenflözes, der einzige ständig freiliegende Aufschluss eines Steinkohlenflözes in Sachsen, ist als geologisches [[Naturdenkmal]] in [[Mitteleuropa]], als Aufschluss verschiedener [[Erdzeitalter]] ([[Silur]], [[Devon (Geologie)|Devon]] und [[Oberkarbon]]) sehr selten und gemäß §&nbsp;21 des [[Landesnaturschutzgesetz|Sächsischen Naturschutzgesetzes (SächsNatSchG)]] geschützt.<ref>Verordnung der Kreisfreien Stadt Zwickau zur Festsetzung des geologischen Naturdenkmals (#5) „Steinkohlenausbiss (Rußkohlenflöz)“ am [[Zwickauer Mulde|Muldenufer]] an der [[Cainsdorf]]er Brücke vom 27.&nbsp;Januar 2000.</ref>

Westlich der Zwickauer Mulde liegen aus [[kaltzeit]]lichen Vorgängen des [[Känozoisches Eiszeitalter|Känozoikums]] hervorgegangene [[Lösslehm]]- und [[Geschiebelehm]]decken und im Süden von Zwickau auch [[Schieferton]]e. Diese oberflächennahen Vorkommen dienten seit langer Zeit der [[Ziegelei|Ziegel-]] und [[Steinzeug]]warenherstellung. Während der [[Elster-Kaltzeit]] ([[Mittelpleistozän]]) erreichten die Gletscher im Mulden- und Pleißetal die Gegenden südlich von Zwickau und [[Werdau]].<ref>Wolfgang Alexowsky et al.: ''Geologische Karte des Freistaates Sachsen 1:25&nbsp;000. Erläuterungen zu den Blättern 5240 Zwickau und 5241 Zwickau Ost''. Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Freiberg 2007, S. 66, 120.</ref>

{{Siehe auch|Liste der Naturdenkmale in Zwickau}}

=== Hochwasser ===
Die Stadt war in den Jahren 1486, 1500, 1529, 1543, 1560, 1573, 1604, 1607, 1608, 1622, 1627, 1655, 1661, 1672, 1694, 1721, 1723, 1733, 1736, 1750, 1767, 1771, 1778, 1786, 1790, 1830, 1858, 1897, 1917, 1932, 1954, 2002 und 2013 von Hochwasser oder Eisgang der Zwickauer Mulde betroffen. Die höchsten bekannten Wasserstände betrugen:<ref>{{Literatur |Autor=Norbert Peschke |Titel=Steuerbefreiung hilft bei Wiederaufbau |Sammelwerk=Freie Presse |Datum=2018-08-08 |Seiten=10}}</ref>
* 31. Juli 1858: 4,61&nbsp;m an der Bierbrücke
* 31. Juli 1897: 2,96&nbsp;m an der Bierbrücke
* 4. Januar 1932: 4,17&nbsp;m an der Bierbrücke
* 10. Juli 1954: 4,78&nbsp;m am Pegel Pölbitz (2,10&nbsp;m auf dem Hauptmarkt)

=== Stadtgliederung ===
[[Datei:Zwickau Parts of the Town.png|mini|Stadtbezirke und Stadtteile]]

Das Stadtgebiet Zwickaus ist in die fünf [[Stadtbezirk]]e [[Mitte (Zwickau)|Mitte]], [[Ost (Zwickau)|Ost]], [[Nord (Zwickau)|Nord]], [[West (Zwickau)|West]] und [[Süd (Zwickau)|Süd]] eingeteilt.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.zwickau.de/de/politik/stadtrat/sitzungen/beschluesse/2011-06-30.pdf |text=Gliederung des Stadtgebietes, öffentliches Beschlussprotokoll vom 30. Juni 2011, BV/141/2011 |wayback=20120131043950}} (PDF; 35&nbsp;kB), abgerufen am 10. Juli 2011.</ref> Jeder Stadtbezirk besteht aus bis zu neun [[Ortsteil|Stadtteilen]] (insgesamt 35). Die erst bei den jüngsten Eingemeindungen in den 1990er Jahren nach Zwickau eingegliederten Stadtteile Rottmannsdorf, Cainsdorf, Mosel, Oberrothenbach und Schlunzig sind zugleich [[Ortschaft]]en im Sinne der §§&nbsp;65–69 der [[Sächsische Gemeindeordnung|Sächsischen Gemeindeordnung]], ebenso bilden die Stadtteile Crossen und Schneppendorf die Ortschaft Crossen. Die Ortschaften wurden durch die [[Hauptsatzung]] der Stadt Zwickau eingeführt und haben einen von der Bevölkerung gewählten [[Ortsbeirat|Ortschaftsrat]], der je nach Einwohnerzahl der Ortschaft zwischen vier und sechs Mitglieder hat. Vorsitzender des Ortschaftsrat ist der [[Ortsvorsteher]].

Die fünf Stadtbezirke mit ihren zugehörigen amtlichen Stadtteilen und deren Nummern sind:<ref>{{Internetquelle |autor=Stadt Zwickau, Stabsstelle Stadtentwicklung |url=https://www.zwickau.de/media/downloads/image/01_buerger/ortsrecht/STB-Mitte-10-50.pdf |titel=Stadt Zwickau Stadtteilgliederung |werk=www.zwickau.de |datum=2011-05-11 |abruf=2025-02-13 }}</ref>
* ''Mitte (11–15):''<br />[[Innenstadt (Zwickau)|Innenstadt]] (11), [[Mitte-Nord (Zwickau)|Mitte-Nord]] (12), [[Mitte-West (Zwickau) |Mitte-West]] (13), [[Mitte-Süd (Zwickau)|Mitte-Süd]] (14), [[Nordvorstadt (Zwickau)|Nordvorstadt]] (15)
* ''Ost (21–28):''<br />[[Gebiet Äußere Dresdner Straße / Pöhlauer Straße]] (21), [[Eckersbach Siedlung]] (22), [[Pöhlau]] (23), [[Auerbach (Zwickau)|Auerbach]] (24), [[Eckersbach E 5-I |Eckersbach E&nbsp;5-I]] (25), [[Eckersbach E 5-II |Eckersbach E&nbsp;5-II]] (26), [[Eckersbach E 1 – E 4 |Eckersbach E&nbsp;1 – E&nbsp;4]] (27), [[Gebiet Talstraße/Trillerberg]] (28)
* ''Nord (31–39):''<br />[[Pölbitz]] (31), [[Weißenborn (Zwickau)|Weißenborn]] (32), [[Niederhohndorf]] (33), [[Hartmannsdorf (Zwickau)|Hartmannsdorf]] (34), [[Oberrothenbach]]¹ (35), [[Mosel (Zwickau)|Mosel]]¹ (36), [[Crossen (Zwickau)|Crossen]]¹ (37), [[Schneppendorf]]¹ (38), [[Schlunzig]]¹ (39)
* ''West (41–44):''<br />[[Gebiet Reichenbacher Straße und Freiheitssiedlung |Geb. Reichenb. Str. (Freiheitssiedlung)]] (41), [[Marienthal Ost |Marienthal&nbsp;Ost]] (42), [[Marienthal West |Marienthal&nbsp;West]] (43), [[Brand (Zwickau)|Brand]] (44)
* ''Süd (51–59):''<br />[[Bockwa]] (51), [[Oberhohndorf]] (52), [[Schedewitz/Geinitzsiedlung]] (53), [[Niederplanitz]] (54), [[Neuplanitz]] (55), [[Hüttelsgrün]] (56), [[Oberplanitz]] (57), [[Rottmannsdorf]]¹ (58), [[Cainsdorf]]¹ (59)

¹ zugleich Ortschaft oder Bestandteil einer Ortschaft

=== Eingemeindungen ===
Ehemals selbstständige Städte, [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinden]] oder [[Gemarkung]]en wurden in die Stadt Zwickau eingegliedert:
{| class="wikitable"
|- style="background:#EFEFEF"
! Jahr || eingemeindete Städte, Gemeinden oder Gemarkungen
|-
|-
| 1. Januar 1895 || Pölbitz
! colspan="2" | Leitspruch
|- style="background: #ffffff; text-align: center;"
| colspan="2" | Zwickau • Zentrum mit Zukunft
|-
|-
| 1. Oktober 1902 || Marienthal
! colspan="2" | Basisdaten
|- style="background: #ffffff;"
| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Sachsen]]
|- style="background: #ffffff;"
| [[Regierungsbezirk]]: || [[Regierungsbezirk Chemnitz|Chemnitz]]
|- style="background: #ffffff;"
| [[Landkreis|Status]]: || [[Kreisfreie Stadt]]
|- style="background: #ffffff;"
| [[Geografische Lage]]: || {{Koordinate Text Artikel|50_43_08_N_12_29_46_E_type:city(97832)_region:DE-SN|50° 43' 8" N 12° 29' 46" O}}
|- style="background: #ffffff;"
| [[Höhe]]: || 260-440 m ü. [[Normalnull|NN]]
|- style="background: #ffffff;"
| [[Fläche]]: || 102,54 [[Quadratmeter|km²]]
|- style="background: #ffffff;"
| [[Einwohner]]: || 97.832 ''<small>(31. Dezember 2005)</small>''
|- style="background: #ffffff;"
| [[Bevölkerungsdichte]]: || 954 Einwohner je km²
|- style="background: #ffffff;"
| [[Arbeitslosenquote]]: || 17,7 % ''<small>(Juni 2006)</small>''
|- style="background: #ffffff;"
| [[Postleitzahlen]]: || 08001-08066 (alt 95xx)
|- style="background: #ffffff;"
| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 0375
|- style="background: #ffffff;"
| [[Kfz-Kennzeichen]]: || Z
|- style="background: #ffffff;"
| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel|Gemeindeschlüssel]]: || 14 1 67 000
|- style="background: #ffffff;"
| Gliederung des Stadtgebiets: || 5 [[Stadtbezirk]]e <br>mit 35 [[Stadtteil]]en
|- style="background: #ffffff;"
| Adresse der Stadtverwaltung: || Hauptmarkt 1 <br>08056 Zwickau
|- style="background: #ffffff;"
| Offizielle [[Website]]: || [http://www.zwickau.de/ www.zwickau.de]
|-
|-
| 1. Januar 1905 || Eckersbach
! colspan="2" | Politik
|-
|- style="background: #ffffff;"
| 1. Januar 1922 || Weißenborn
| [[Oberbürgermeister]]: || [[Dietmar Vettermann]] ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]])
|-
|- style="background: #ffffff;"
| 1. Januar 1923 || Schedewitz
| Stadtratssitze: || align="center" | 48
|-
|- style="background: #ffffff;"
| 1. April 1939 || Brand und Bockwa
| Stadtratsfraktionen: || align="center" | 6
|-
| 1. Januar 1944 || Oberhohndorf und die Stadt Planitz (Ober- und Niederplanitz)
|-
| 4. Dezember 1952 || Auerbach, Pöhlau und Niederhohndorf<ref name="Gemeinden1994">{{BibISBN|3824603217}}</ref>
|-
| 1. Januar 1993 || Hartmannsdorf<ref name="Gemeinden1994" />
|-
| 1. April 1996 || Rottmannsdorf<ref name="Gemeindeverzeichnis">[https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/LaenderRegionen/Regionales/Gemeindeverzeichnis/NamensGrenzAenderung/NamensGrenzAenderung.html StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1996.]</ref>
|-
| 1. Oktober 1996 || Crossen und Schneppendorf<ref name="Gemeindeverzeichnis" />
|-
| 1. Januar 1999 || Cainsdorf, Mosel, Oberrothenbach, Schlunzig, Hüttelsgrün, Freiheitssiedlung<ref>[https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/LaenderRegionen/Regionales/Gemeindeverzeichnis/NamensGrenzAenderung/NamensGrenzAenderung.html StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999.]</ref>
|}
|}


=== Nachbargemeinden ===
'''Zwickau''' ist eine Stadt im östlichen [[Deutschland]], im Südwesten des [[Sachsen|Freistaates Sachsen]]. Sie ist nach [[Leipzig]], [[Dresden]] und [[Chemnitz]] die viertgrößte Stadt sowie eines der sechs [[Oberzentrum|Oberzentren]] Sachsens und hat den Status einer [[Kreisfreie Stadt|kreisfreien Stadt]].
{{Nachbargemeinden
Zwickau bildet einen Kern der „[[Ballungsraum Chemnitz-Zwickau|Wirtschaftsregion Chemnitz-Zwickau]]“ und zusammen mit Chemnitz, Dresden, Leipzig und [[Halle (Saale)|Halle]] die „[[Metropolregion Sachsendreieck]]“.
| BESCHRIFTUNG='''Nachbargemeinden Zwickaus (alle im [[Landkreis Zwickau]])'''
| NORDWEST=[[Neukirchen/Pleiße|Gemeinde Neukirchen]] und [[Crimmitschau|Stadt Crimmitschau]]
| NORD=[[Dennheritz|Gemeinde Dennheritz]]
| NORDOST=[[Glauchau|Stadt Glauchau]]
| WEST=[[Werdau|Stadt Werdau]]
| OST=[[Mülsen|Gemeinde Mülsen]] und [[Reinsdorf (Sachsen)|Gemeinde Reinsdorf]]
| SUEDWEST=[[Lichtentanne|Gemeinde Lichtentanne]]
| SUED=[[Hirschfeld (Sachsen)|Gemeinde Hirschfeld]]
| SUEDOST=[[Wilkau-Haßlau|Stadt Wilkau-Haßlau]]
}}


== Stadtgeschichte ==
Nächst größere Städte sind Chemnitz, ca. 31&nbsp;km östlich, [[Gera]], ca. 33&nbsp;km nordwestlich und Leipzig, ca. 70&nbsp;km nördlich von Zwickau.


=== Ursprung ===
Die Einwohnerzahl der Stadt Zwickau überschritt ca. [[1944]] die Grenze von 100.000, wodurch sie zur [[Großstadt]] wurde.
Das heutige Westsachsen wurde bis in das 6. Jahrhundert von den germanischen Stämmen der [[Sueben]] und [[Thüringer]] besiedelt. Ab dem 7. Jahrhundert bewohnten [[Sorben]] das Gebiet. Im 10. Jahrhundert erfolgte nach Unterwerfung der Sorben durch [[Heinrich I. (Ostfrankenreich)|Heinrich&nbsp;I.]] die allmähliche Christianisierung der ansässigen Bevölkerung und die Einwanderung deutscher Siedler begann.


{{Panorama|2011-04-19 Zwickau Aussicht vom Dom.jpg |1500|360-Grad-Panorama vom April 2011 mit einem Überblick auf die Zwickauer Innenstadt vom Turm des Domes aufgenommen.}}
[[Bild:Zwickau Hauptmarkt Panorama.jpg|thumb|470px|none|Der Hauptmarkt in Zwickau als Panorama-Aufnahme]]


== Geografie ==
=== Mittelalter ===
==== Vom Gau zur Stadt ====
1118 wurde in einer Urkunde, ausgestellt von Bischof [[Dietrich I. von Naumburg]], im [[Kloster Posa|Kloster Bosau]] bei [[Zeitz]] erstmals das ''territorium Zcwickaw'' erwähnt.<ref>{{Literatur |Autor=Emil Herzog |Titel=Chronik der Kreisstadt Zwickau |Band=2.&nbsp;Teil: ''Jahresgeschichte'' |Verlag=Zückler |Ort=Zwickau |Datum=1845 |Seiten=17 |Online=[https://books.google.de/books?id=UloAAAAAcAAJ&hl=de&pg=PA833#v=onepage&q&f=false Digitalisat] |Abruf=2016-05-11 |DNB=960911200 |Zitat=In nomine Domini. Theodoricus Dei gracia Nuenburgemis Episcopas. Notum sit omnibus Christi fidelibus, quod petente Bertha, illustri comitissa, ''in territorio ejus Zcwickaw'' ecclesiam parochialem in honorem beate Marie virginis consecrauimus, et eandem ipsius donacionem, assenciente Sizzone Comito et ceteris ejus heredibus, Bussawie fratribus, qui signaculum nostrum sunt in Domino, cum dote sua, scilicet duobus mansis et teloneo Bohemico, XV libras annuatim soluente assignauimus, quatenus perpetuo tempore a sex fratribus inibi diuina pro ejua nostraque succesorumque nostrorum memoria peragantur.}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.freiepresse.de/ratgeber/onkel-max/in-welcher-urkunde-ist-1118-erstmals-von-zcwikaw-die-rede-artikel10133010 |titel=In welcher Urkunde ist 1118 erstmals von „Zcwikaw“ die Rede? |hrsg=www.freiepresse.de |datum=2018-02-16 |abruf=2019-05-01}}</ref> Das Dokument liegt nur als Kopie aus dem 16. Jahrhundert vor. Die Schreibweise wurde vermutlich bei der Abschrift angepasst, sodass die Originalschreibweise unklar ist. Der Name ist slawischer Herkunft, gebildet mit dem typischen Suffix ''-ov'' (hier eingedeutscht ''-au''). Dem Wortstamm liegt vermutlich ein lautnachahmendes Verb zugrunde, vielleicht für Vogelzwitschern oder Gewässerplätschern, vgl. slowen. ''cvičati'', russ. ''cvikať'', beides "zwitschern".<ref>Ernst Eichler, Hans Walther: ''Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen.'' Akademie Verlag, Berlin 2001, Bd.&nbsp;1, S.&nbsp;XVI, Bd.&nbsp;2, S.&nbsp;677 ([https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-158280 online]).</ref> Beim ''territorium Zcwickaw'' handelte es sich nicht um einen konkreten Ort, sondern um einen von Sorben besiedelten [[Gau]], dessen Zentrum das Dorf [[Osterweih]] war. Diese Siedlung wurde später aufgegeben; sie lag in der heutigen Nordvorstadt. Um diese Zeit ließ [[Graf|Gräfin]] [[Bertha von Groitzsch]] das [[Christentum]] in der Region einführen und die Marienkirche in Osterweih erbauen. Diese stand am Platz der heutigen [[Moritzkirche (Zwickau)|Moritzkirche]].<ref>Daniel Jakob: ''Archäologische Funde und Erkenntnisse zur Frühgeschichte und Stadtentstehung Zwickaus.'' In: Kulturamt der Stadt Zwickau (Hrsg.): ''Chronik Zwickau'', Band 1: ''Von den Anfängen bis zum 18. Jahrhundert.'' Sandstein Verlag, Dresden 2017, ISBN 978-3-95498-263-9, S.&nbsp;14–37, hier S.&nbsp;19–20.</ref>
[[Datei:Zwickau city wall with powder tower (aka).jpg|mini|hochkant|Teilstück der mittelalterlichen Stadtmauer und Pulverturm]]
Um das Jahr 1150 verlagerte sich der Siedlungsschwerpunkt ins heutige innerstädtische Gebiet. Es bildete sich eine Kaufmannsiedlung um die Nikolaikirche (nahe der heutigen Nikolaischule). Diese lag an der Kreuzung zweier wichtiger Handelsstraßen, der Salzstraße ''[[Böhmischer Steig]]'' und des ''Polnischen Gleises''. Erstere führte über Halle/Leipzig nach Prag, letztere von Krakau über Sachsen nach Süddeutschland. Ebenso entstand parallel dazu ein Siedlungszentrum um die Marienkirche und um den Bereich des späteren wettinisch-kurfürstlichen Zwickauer [[Schloss Osterstein (Zwickau)|Schlosses Osterstein]] mit der [[Katharinenkirche (Zwickau)|Katharinenkirche]].


Man kann davon ausgehen, dass Zwickau zwischen 1192 und 1212 das Stadtrecht erhielt. In einer Urkunde aus dem Jahr 1212 ist erstmals die Bezeichnung Zwickaus als ''oppidum'' (befestigte größere Siedlung bzw. Stadt) zu finden. Der Bischof von Naumburg bestätigte in der Urkunde, die auf den 12. Mai datiert ist, die Einigung zwischen dem Markgrafen [[Dietrich der Bedrängte|Dietrich von Meißen]] und dem Abt des [[Kloster Posa|Klosters Bosau]], in der letzterer gegen eine Entschädigung von 250 Mark auf Ansprüche gegenüber Stadt und Stadtkirche verzichtete.
Zwickau liegt im Vorland des [[Erzgebirge]]s im Naturraum des [[Erzgebirgsbecken]]s in einer weiten Talaue am Westufer der [[Zwickauer Mulde]], auch „Westliche Mulde“ genannt, einem kleinen Fluss, der im westlichen Erzgebirge südlich von Hammerbrücke entspringt und sich mit der [[Freiberger Mulde]] oberhalb von [[Grimma]] zur „Mulde“ vereinigt, die dann wiederum als linker Nebenfluss der [[Elbe]] oberhalb von [[Dessau]] in die Elbe mündet.


Das Zwickauer [[Franziskanische Orden|Franziskanerkloster]] mit Klosterschule wurde erstmals 1232 erwähnt; es gehörte zur [[Sächsische Franziskanerprovinz|Sächsischen Franziskanerprovinz]] ''(Saxonia)''. Die [[Zisterzienser]] legten 1240 einen Wirtschaftshof an, der dem [[Kloster Grünhain]] unterstellt war. Eine medizinische Versorgung ist 1266 mit dem späteren St.-Georgen- und Margarethen-[[Hospital]] erstmals erwähnt. Im Jahr 1273 gab es bereits einen [[Stadtrat|Rat]], womit die städtische Selbstverwaltung begann. Seit 1297 ist ein Bürgermeister nachweisbar.
=== Nachbargemeinden ===
Die nachfolgenden [[Gemeinde]]n grenzen an die Stadt Zwickau. Sie gehören fast ausschließlich zum [[Landkreis Zwickauer Land]] und werden im [[Uhrzeigersinn]] beginnend im Nordosten genannt:


Da in Zwickau die Mulde gut zu durchqueren war, führten wichtige Handelswege durch die Stadt. Große Bedeutung hatte schon im 12. Jahrhundert die Hohe Handelsstraße, die von [[Nürnberg]] kommend über [[Hof (Saale)|Hof]], [[Plauen]] und [[Reichenbach im Vogtland|Reichenbach]] bei Zwickau nach [[Böhmen]] führte. Sie beförderte bereits früh Zwickaus Wohlstand, so dass die Stadt von 1290 bis 1348 als [[Freie und Reichsstädte|Reichsstadt]] neben [[Augsburg]] und Nürnberg zu einer Stadt ersten Ranges aufstieg.<ref>''Saxonia: Museum für sächsische Vaterlandskunde.'' Vierter Band. Verlag Eduard Pietsch und Comp., Dresden 1839.</ref> Mit dem Übergang des Reichslandes Pleißen im Jahr 1307 ging Zwickau wieder an die Wettiner über und wurde 1348 nach dem Verlust der Rechtseigenschaft als Reichsstadt landesherrlich.<ref>{{Internetquelle |autor=Tommy Schmucker |url=https://www.yablo.de/elfenbeinturm/240/Die+Stadt+Zwickau+im+Sp%C3%A4tmittelalter+und+Fr%C3%BCher+Neuzeit+%E2%80%93+Ein+wirtschafts-%2C+sozial-+und+rechtsgeschichtlicher+%C3%9Cberblick |titel=Die Stadt Zwickau im Spätmittelalter und Früher Neuzeit – Ein wirtschafts-, sozial- und rechtsgeschichtlicher Überblick |werk=./&nbsp;YaBlo |datum=2005-08-14 |sprache=de |abruf=2024-09-26}}</ref> Auf das Jahr 1290 geht auch die Gründung der Zwickauer ''Lateinschule'' zurück, die im späten deutschen Mittelalter aufgrund der strengen Hausordnung auch als ''Zwickauer Schleifmühle'' bekannt wurde. Im gleichen Jahr gingen die Städte Zwickau, Chemnitz und Altenburg ein Bündnis ein. Das kam auf Initiative des Kaisers zustande und ist durch eine Urkunde belegt. Der Kaiser beabsichtigte damit, den Einfluss der Landesherren zu beschneiden. Vom ''Castrum Zwickaw'', dem späteren wettinischen Renaissance-Schloss Osterstein, soll 1292 erstmals die Rede gewesen sein,<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.zwickautourist.de:443/de/stadtrundgang.php |titel=Stadtrundgang. Alle Sehenswürdigkeiten. Schloss Osterstein |werk=Kultour Z. |hrsg=Kultur, Tourismus und Messebetriebe Zwickau GmbH |sprache=de |abruf=2022-09-07}}</ref> was aber von Historikern als fragwürdig angesehen wird.<ref>Norbert Oelsner: ''Schloss Osterstein in Zwickau – Ein baugeschichtlicher Überblick.'' In: Ingolf Gräßler (Hrsg.): ''Burgenforschung aus Sachsen'' 24 (2011), Langenweißbach 2012, S.&nbsp;13. Zitiert nach: Daniel Jakob: ''Archäologische Funde und Erkenntnisse zur Frühgeschichte und Stadtentstehung Zwickaus''. In: Kulturamt der Stadt Zwickau (Hrsg.): ''Chronik Zwickau.'' Sandstein Verlag, Dresden 2017, Bd.&nbsp;1, S.&nbsp;24, 37.</ref>
[[Mülsen]], [[Reinsdorf (Sachsen)|Reinsdorf]], [[Wilkau-Haßlau]], [[Hirschfeld (Sachsen)|Hirschfeld]] ([[Verwaltungsgemeinschaft Kirchberg]]), [[Lichtentanne]], [[Werdau]], [[Neukirchen/Pleiße|Neukirchen]], [[Crimmitschau]] und [[Dennheritz]] ([[Verwaltungsgemeinschaft Crimmitschau-Dennheritz]]) sowie die zum [[Landkreis Chemnitzer Land]] gehörige Stadt [[Glauchau]].


Der Bergbau begann in der Region im Jahr 1316, als Markgraf [[Friedrich I. (Meißen)|Friedrich der Gebissene]] die Stadt mit einer Fundgrube in [[Hartmannsdorfer Forst#Geschichte|Fürstenberg]] (zwischen Kirchberg und Weißbach) belehnte. Hier wurde Silber und Kupfer abgebaut. Bereits 1295 hatte Zwickau einen Wassergraben und die Stadtmauer mit den vier Stadttoren ist seit 1327 nachweisbar.
=== Stadtgliederung ===
Das Stadtgebiet Zwickaus ist in die fünf [[Stadtbezirk]]e Mitte, Ost, Nord, West und Süd eingeteilt. Jeder Stadtbezirk besteht aus bis zu neun [[Stadtteil]]en. Die erst bei den jüngsten Eingemeindungen in den [[1990]]er Jahren nach Zwickau eingegliederten Stadtteile Rottmannsdorf, [[Zwickau-Crossen|Crossen]], Cainsdorf, Mosel, Oberrothenbach und Schlunzig sind zugleich [[Ortschaft|Ortschaften]] im Sinne der §§ 65 bis 69 der Sächsischen Gemeindeordnung. Die Ortschaften wurden durch die [[Hauptsatzung]] der Stadt Zwickau eingeführt und haben einen von der Bevölkerung gewählten [[Ortschaftsrat]], der je nach Einwohnerzahl der Ortschaft zwischen vier und sechs Mitglieder hat. Vorsitzender des Ortschaftsrat ist der [[Ortsvorsteher]].


1328 zerstörte ein Brand große Teile der Stadt, darunter die Marienkirche und die Katharinenkirche.
'''Die fünf Stadtbezirke mit ihren zugehörigen amtlichen Stadtteilen und deren Nummern:'''


Das Landrecht und das an den [[Sachsenspiegel]] angelehnte Zwickauer Gewohnheitsrecht wurde 1348 im ''Codex Statutorum Zviccaviensium''&nbsp;– dem Zwickauer Stadtrechtsbuch&nbsp;– kodifiziert. Hier findet man bildliche Darstellungen der Todesstrafe und erste Handwerksordnungen sowie auch die erste Erwähnung der Steinkohle.<ref>zum Stadtrechtsbuch (auch: ''Zwickauer Rechtsbuch'') siehe [https://www.stadtarchiv-zwickau.de/de/ueber-uns/stadtrechtsbuch.php Eintrag zum Stadtrechtsbuch beim Stadtarchiv Zwickau] abgerufen am 12. Februar 2020</ref><ref>Die "Neue Deutsche Biographie" nennt als den wahrscheinlichen Verfasser den mehrfachen Bürgermeister und Schreiber [[Heinrich der alte Schreiber]], siehe {{NDB|8|423||Heinrich der alte Schreiber|[[Wilhelm Alfred Eckhardt]]|135951097}}</ref>
[[Image:Zwickau Parts of the Town.png|thumb|Stadtbezirke und Stadtteile]]


Der verheerende Brand von 1403 vernichtete fast die gesamte Stadt. Markgraf [[Wilhelm I. (Meißen)|Wilhelm&nbsp;I.]] gewährte daraufhin der Stadt zur Erleichterung des Wiederaufbaus eine siebenjährige Steuerbefreiung. Über zahlreiche Dörfer in der Umgebung von Zwickau wurde 1421 der Bierbann ausgesprochen, ein Verbot, Bier zu brauen. Während der [[Hussitenkriege]] belagerten [[Hussiten]] 1430 erfolglos die Stadt, plünderten und brannten jedoch die Vorstädte und umliegende Dörfer nieder. Das dabei zerstörte Dorf Osterweih wurde nicht wieder aufgebaut.
*'''''Stadtbezirk Mitte (11-15):''''' <br>Innenstadt (11), Mitte-Nord (12), Mitte-West (13), Mitte-Süd (14), Nordvorstadt (15)


==== Blutgericht von 1407 ====
*'''''Stadtbezirk Ost (21-28):''''' <br>Gebiet Äußere Dresdner Straße/Pöhlauer Straße (21), Eckersbach Siedlung (22), Pöhlau (23), Auerbach (24), Eckersbacher Höhe (E5/1) (25), Eckersbacher Höhe (E5/2-3) (26),<br> Eckersbacher Höhe (E1-E4) (27), Gebiet Talstraße/Trillerberg (28)
Wegen der Ausweitung landesherrlicher Machtpositionen durch Markgraf Wilhelm&nbsp;I., der für seine Absichten den [[Stadtrichter]] Franz Steussing im Komplott mit dem markgräflichen Vogt Conrad Brückner und dem Ratsherrn Nikel Hugk engagierte, kam es zum Streit mit dem Zwickauer Rat. Die Rücknahme städtischer Privilegien durch den Landesherrn hatte einen Eingriff in die städtische Gerichtsbarkeit zur Folge. Steussing missbrauchte sein Amt als Stadtrichter und bereicherte sich mit erheblichem Schaden für die Stadt. Nach dem Tod von Markgraf Wilhelm&nbsp;I. Anfang Februar 1407 bot sich dem Rat die Gelegenheit, Steussing den Prozess zu machen. In 19 Artikeln legte der Rat die Vergehen von Conrad Brückner und in 14 Artikeln die von Franz Steussing dar, um ein drastisches Vorgehen zu rechtfertigen. Steussing wurde am 14. Februar 1407 auf dem Zwickauer Hauptmarkt hingerichtet. Daraufhin ließen die neuen Landesherren am 10. Juli 1407 Bürgermeister Peter Mergenthal und drei Ratsherren in [[Meißen]] unter dem Roten Turm enthaupten und im Kreuzgang des [[Kloster St. Afra (Meißen)|Klosters St.&nbsp;Afra]] standesgemäß beisetzen. 1983 wurden die Gräber mit den Skeletten der vier hingerichteten Zwickauer Ratsherren gefunden. Das Zwickauer Stadtwappen zierte die [[Grabplatte]]n. Dieses Wappen zeigt neben den Türmen auch die Schwäne.<ref>Angelika Winter, Stadtarchiv Zwickau: ''1407. Rat kontra Landesherr.'' [http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=1835 Tagungsbericht, HU Berlin, 28. September 2007].</ref> Damit wurde nachgewiesen, dass bereits um 1400 die Schwäne Teil des Zwickauer Wappens waren. Die Türme zieren hingegen das Wappen nachweisbar seit 1290. Im [[Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz|Staatlichen Museum für Archäologie]] in [[Chemnitz]] findet das Ereignis von 1407 Erwähnung.<ref>Sabine Wolfram (Hrsg.): ''In die Tiefe der Zeit – 300.000 Jahre Menschheitsgeschichte in Sachsen. Das Buch zur Dauerausstellung.'' Dresden 2014, ISBN 978-3-943770-15-5 (250 Seiten; [http://www.archaeologie.sachsen.de/download/III_32_smac_Dauerkat.pdf Inhaltsverzeichnis online]).</ref>


==== Silber, Münzen, Privilegien ====
*'''''Stadtbezirk Nord (31-39):''''' <br>Pölbitz (31), Weißenborn (32), Niederhohndorf (33), Hartmannsdorf (34), Oberrothenbach¹ (35), <br>Mosel¹ (36), Crossen¹ (37), Schneppendorf (38), Schlunzig¹ (39)
1444 erhielt die Stadt ihre Gerichtsbarkeit zurück. Die Schneeberger Silbervorkommen wurden 1470 entdeckt. Deren Ausbeutung lag hauptsächlich in den Händen der Zwickauer Patrizier, darunter der [[Amtshauptmann]] [[Martin Römer]] und dessen Bruder [[Nicol Römer|Nicol]], Hans Mergenthal, Hans Federangel und weitere Zwickauer [[Kaufleute]].


Kaiser [[Friedrich III. (HRR)|Friedrich&nbsp;III.]] übertrug 1473 der Stadt das [[Rotwachsfreiheit|Rotsiegelprivileg]]. Die rote Siegelfarbe war an sich nur dem Kaiser, staatswichtigen oder geistlichen Würdenträgern (Kardinälen) vorbehalten. Seither wurden Urkunden und amtliche Dokumente vom Rat mit rotem Wachs gesiegelt. Dieses Privileg wurde u. a. auch durch die Stadtfarben (Rot-Weiß) repräsentiert.
*'''''Stadtbezirk West (41-44):''''' <br>Gebiet Reichenbacher Straße und Freiheitssiedlung (41), Marienthal-Ost (42), Marienthal-West (43), Brand (44)


Um 1440 wurde die [[Münzstätte Zwickau]] gegründet. Sie war mit Unterbrechung bis 1493 in Betrieb. Hier wurden von 1492 bis 1493 die ersten sächsischen Münzen mit dem Bildnis eines Herrschers geschlagen. Diese Groschenmünzen mit dem Namen „[[Bartgroschen]]“ zeigen das bärtige Brustbild Kurfürst [[Friedrich III. (Sachsen)|Friedrichs III.]] Die Zwickauer Bartgroschen und die danach in [[Münzstätte Schneeberg|Schneeberg]] wertgleich geprägten [[Zinsgroschen]] dienten der Vorbereitung der in [[Münzstätte Annaberg|Annaberg]] und wahrscheinlich auch in [[Münzstätte Wittenberg|Wittenberg]] geprägten ersten sächsischen silbernen Gulden ([[Taler]]).
*'''''Stadtbezirk Süd (51-59):''''' <br>Bockwa (51), Oberhohndorf (52), Schedewitz/Geinitzsiedlung (53), Niederplanitz (54), Neuplanitz (55), Hüttelsgrün (56), Oberplanitz (57), Rottmannsdorf¹ (58), Cainsdorf¹ (59)


Der ernestinische Kurfürst [[Friedrich III. (Sachsen)|Friedrich&nbsp;III.]], genannt ''Friedrich der Weise'', bezeichnete ''sein Zwickau'' als ''die Perle im Kurfürstentum Sachsen''.
¹ zugleich Ortschaft


Als 1476 [[Albrecht der Beherzte|Herzog Albrecht von Sachsen]] zu einer Wallfahrt nach [[Rom]] und [[Palästina (Region)|Palästina]] aufbrach, waren in seinem Gefolge auch die Zwickauer [[Patrizier]] Martin Römer und Landrentenmeister Hans Mergenthal. Martin Römer starb 1483 als großzügiger Förderer seiner Stadt – unter anderem war er der Erbauer des Zwickauer Kornhauses neben dem Schloss Osterstein. 1477 ließ er den ''Großen Teich'' zur Fischzucht anlegen. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts erhielt er den Namen ''Schwanenteich''.
{{Großes Bild|Zwickau panorama west (aka).jpg|1500px|Westteile der Stadt als Panorama-Aufnahme}}


Der Nürnberger Maler [[Michael Wolgemut]] (Lehrmeister von [[Albrecht Dürer]]) schuf 1478 den Flügelaltar der Marienkirche. Schon seit 1486 hatte Zwickau zwei Apotheken: Die Löwenapotheke und die Salomonisapotheke (Kräuter-Gewölbe). Beide Häuser stehen noch heute am Hauptmarkt schräg gegenüber dem historischen Rathaus. Der bekannte Zwickauer Bildschnitzer [[Peter Breuer (Bildschnitzer)|Peter Breuer]] erhielt 1504 das Bürgerrecht. Aus seiner Hand stammen zahlreiche Werke in den Kirchen Zwickaus und Umgebung. Besonders seine [[Pietà]] ''Beweinung Christi'' im Zwickauer Mariendom ist ein bekanntes Kunstwerk.
== Geschichte ==


Die Stadt beherbergt auch Kunstwerke von einem der bekanntesten Künstler Kursachsens zwischen Spätgotik und Renaissance, dem Steinmetzen und Bildhauer [[Paul Speck (Baumeister)|Paul Speck]]. Dazu zählen im Stadtzentrum die Kanzeln und Taufsteine des Mariendoms, der Kirche St.&nbsp;Katharinen und hier unmittelbar gegenüber das Portal der Posthalterei.
[[Bild:Zwickau Cathedral.jpg|thumb|right|160px|Der Dom]]
[[Bild:Zwickau city wall with powder tower (aka).jpg|thumb|160px|Reste der Stadtmauer mit dem Pulverturm]]
[[Bild:Zwickau Katharinenkirche.jpg|thumb|right|160px|Die Katharinenkirche]]
[[Bild:Zwickau Robert Schumann Birth House.jpg|thumb|right|160px|Das Robert-Schumann-Geburtshaus]]
[[Bild:Zwickau Robert Schumann Statue.jpg|thumb|right|160px|Die Robert-Schumann-Statue]]


Auf das Jahr 1487 geht die Gründung des [[Stadtarchiv Zwickau|Zwickauer Stadtarchivs]] zurück, als Kurfürst Friedrich der Weise und sein Bruder [[Johann der Beständige|Herzog Johann]] den Zwickauer Rat aufforderten, für sie und ihren Vetter Herzog Albrecht ein feuerfestes Gewölbe „mit eisernen Türen und drei guten Schlössern“ einzurichten, um für beide Seiten wichtige Dokumente aufzubewahren. Alte Schätze aus dem Mittelalter wie Handschriften, [[Inkunabel]]n, Dokumente, Briefe und Bücher, sind hier archiviert, so auch die [[Hans Sachs|Hans-Sachs]]-Bände<ref>''Zwickau und Umgebung'' (= ''[[Deutschland-Bildheft]].'' Nr. 186). Universum Verlagsanstalt, Berlin 1936.</ref> des Nürnberger [[Meistersinger]]s (1494–1576). Von den weltweit insgesamt noch einundzwanzig vorhandenen Bänden seiner Meisterlieder sind hier vierzehn Bände, zwei Quart- und sechs Foliobände Meistergesänge (MG 2, 3, 4, 5, 8, 12, 13 und 15), sechs Foliobände Spruchgedichte (SG 4, 11, 12, 13, 16 und 18) sowie das Sachs’ Werkverzeichnis vorhanden.<ref>Benny Dressel, Sachgebietsleiter Sicherung/Erschließung, Mitteilung aus dem Stadtarchiv Zwickau vom 28.&nbsp;Februar 2011.</ref>
Bereits im [[7. Jahrhundert]] siedelten [[Slawen]] im Gebiet zwischen [[Elbe]] und [[Saale]], im [[10. Jahrhundert]] erfolgte die Christianisierung der Slawen und die Ostsiedlung durch germanische Siedler begann. Der Name „Zwickau“ könnte – einer Theorie zufolge – auf [[Svarozic|Svarozič]] (auch ''Swirositč''), den slawischen Gott der Sonne und des Feuers zurückgehen. Am Muldenufer treten auch heute noch Steinkohlenflöze zu Tage. Wahrscheinlich wussten bereits die Slawen die Kohle zu nutzen. Der Name „Zwickau“ könnte demnach etwa „Tal“ oder „Aue des Feuergottes“ bedeuten.


Neben dem Stadtarchiv verfügt Zwickau mit der [[Ratsschulbibliothek Zwickau|Ratsschulbibliothek]] auch über eine der ältesten Bibliotheken im gesamten obersächsischen Raum. Ihre historischen Wurzeln reichen bis auf das Entstehen der gegen Ende des zwölften Jahrhunderts eingerichteten Zwickauer Lateinschule zurück. In ihrem Bestand befinden sich rund 250.000 unterschiedliche Einheiten, darunter zum Beispiel die [[Zwickauer Handschriften]], darunter die älteste Handschrift aus dem 9.&nbsp;Jahrhundert. Unter den 6000 Bänden aus dem Nachlass des Zwickauer Oberstadtschreibers und Ratsherren Stephan Roth (1492–1546) sind auch viele Hochschulschriften, gedruckte Unikate und Musikalien. Sowohl der Pädagoge und Orientalist Johann Zechendorf (1580–1662) als auch Rektor [[Christian Daum]] (1612–1687) haben der Ratsschulbibliothek weitere umfangreiche Sammlungen hinterlassen. Diese Einrichtung, die besonders auch internationalen Fachleuten der wissenschaftlichen Geschichtsforschung dient, wurde im Ostflügel des 1914 neu erbauten [[Kunstsammlungen Zwickau|König-Albert-Museums]], dem späteren Städtischen Museum Zwickau, untergebracht. Seit Januar 2011 hat die Einrichtung einen Online-Zugang.<ref>[http://www.ratsschulbibliothek.de/ ratsschulbibliothek.de] (Autor/Quelle): [http://www.zwickau-aktuell.de/journal-news.php?ansicht=detail_news&id=322&nid=1518 ''Älteste öffentliche Bibliothek mit neuesten Internetseiten.''] In: ''zwickau-aktuell.de,'' Veröffentlichung: 20. Januar 2011, abgerufen am 18. Juni 2016.</ref>
[[1118]] wurde in einer Urkunde, ausgestellt von Bischof Dietrich I. von [[Bistum Zeitz|Naumburg]], im Kloster Bosau bei [[Zeitz]] erstmals das ''territorio Zcwickaw'' erwähnt. Es handelt sich hierbei nicht um einen konkreten Ort, sondern um einen von Slawen besiedelten Gau, dessen Zentrum das Dorf Osterweih war. Diese Siedlung wurde später aufgegeben; sie lag in der heutigen Nordvorstadt. Um [[1150]] verlagerte sich der Siedlungsschwerpunkt ins heutige innerstädtische Gebiet. Es bildete sich eine Kaufmannsiedlung um die Nikolaikirche (heutige Nikolaischule). Diese lag an der Kreuzung zweier wichtiger Handelsstraßen, der [[Salzstraße]] – [[Böhmischer Steig]] und dem polnischen Gleis. Erstere führte über Halle/Leipzig nach Prag, letztere von Krakau über Sachsen nach Süddeutschland. Ebenso entstand parallel dazu ein Siedlungszentrum um die Marienkirche und um den Bereich des späteren Schlosses Osterstein mit der Katharinenkirche.


Kurfürst Friedrich der Weise und sein Bruder Herzog Johann erneuerten 1490 das Zwickauer Münzmandat. Aufgrund von Forderungen der [[Bäcker]] erhielten die hiesigen [[Getreidemühle]]n im Jahr 1502 [[Beutelgang|Beutelgänge]] – der erste urkundlich nachgewiesene Einsatz dieser Technik.<ref>Wolfgang Kuhlmann: ''Wasser, Wind und Muskelkraft. Die Getreidemühle in Legenden und Fakten''. Hrsg.: [[Deutsche Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung]]. Petershagen-Frille 2012, ISBN 978-3-00-037659-7, 12. Eine Frau macht den Anfang. Von den ältesten technischen Mühlenzeichnungen, S. 81–87, hier S. 84–85.</ref><ref>Helmut Düntzsch, Rudolf Tschiersch, [[Eberhard Wächtler]], [[Otfried Wagenbreth]]: ''Mühlen. Geschichte der Getreidemühlen. Technische Denkmale in Mittel- und Ostdeutschland''. 1. Auflage, Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig / Stuttgart 1994, ISBN 3-342-00672-2, 1 Die maschinentechnische Entwicklung der Getreidemühlen. 1.1 Mahlaggregate, Siebmaschinen und andere Arbeitsmaschinen der Getreidemühlen. Siebung (Sichtung) des Mahlgutes, S. 21–24, hier S. 21.</ref> Der Rat erhielt 1505 vom Kloster Eisenberg das [[Kirchenpatronat]], die Schirmherrschaft über die Kirchen der Stadt. Zwickau hatte das Brauprivileg und die brauberechtigten Bürger legten seit 1511 Bergkeller zur Bieraufbewahrung an.
Im Jahre [[1212]] erhielt Zwickau das Stadtrecht. Der Bischof von Naumburg bestätigte in einer Urkunde, die auf den [[12. Mai]] datiert ist, die Einigung zwischen den Markgrafen von [[Meißen]], [[Dietrich der Bedrängte|Dietrich]] und dem [[Abt]] des Klosters Bosau, indem letzterer gegen eine Entschädigung von 250 Mark auf Ansprüche gegenüber der Stadt und Stadtkirche verzichtete.


=== Neuzeit ===
[[1232]] wurden erstmals das [[Franziskaner]]kloster und deren [[Klosterschule]] erwähnt, ebenso legten die [[Zisterzienser]] [[1240]] einen Wirtschaftshof an; dieser war dem [[Kloster Grünhain]] bei Aue unterstellt. Die medizinische Versorgung begann [[1266]] mit der Erwähnung des späteren St. Georgen- und Margarethen-Hospital. Um [[1290]] war Zwickau vorübergehend [[Freie Reichsstadt|Reichstadt]]; die Lateinschule begann ihre Arbeit. Vom „Castrum Zwickaw“, dem späteren Schloss Osterstein, ist erstmals [[1292]] die Rede. Mit dem Rat beginnt [[1273]] die städtische Selbstverwaltung, ein Bürgermeister ist seit [[1297]] nachweisbar.
[[Datei:Karte von Zwickau.tif|mini|Karte von Zwickau um 1700]]
==== Leipziger Teilung ====
Ausgehend vom [[Sächsischer Bruderkrieg|Sächsischen Bruderkrieg]] über den [[Altenburger Prinzenraub]] kam es zur [[Leipziger Teilung]] von 1485. Danach gehörte Zwickau weiter zum [[Kurfürstentum Sachsen|Kurfürstentum]] (ernestinisches Sachsen/Thüringen) von Kurfürst [[Johann Friedrich I. (Sachsen)|Johann Friedrich&nbsp;I.]] Im [[Schmalkaldischer Krieg|Schmalkaldischen Krieg]] wurde die Stadt im Januar 1547 durch die Truppen des Albertiner Herzogs [[Moritz (Sachsen)|Moritz]] besetzt, geplündert, abgebrannt und die Bewohner vertrieben. Obwohl Moritz wie sein ernestinischer Vetter Protestant war, unterstützte er das Heer des katholischen Kaisers [[Karl V. (HRR)|Karl&nbsp;V.]] Für den Fall des Sieges der kaiserlichen Truppen rechnete Herzog Moritz auf die Verleihung der Kurfürstenwürde. Der Schmalkaldische Krieg endete mit der [[Wittenberger Kapitulation]]. Danach bekam das albertinische Sachsen auf dem [[Reichstag zu Augsburg]] 1548 vom Kaiser die Kurfürstenwürde übertragen. Gleichzeitig wurde verfügt, dass die Stadt Zwickau aus dem ernestinischen Sachsen gelöst und dem nunmehr kurfürstlich-albertinischen Sachsen (Dresden/Meißen) angegliedert wird. Zwickau ist dadurch die einzige große Stadt Sachsens, die bis zum Ende des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]] im Jahr 1806 ununterbrochen zum Kurfürstentum gehörte. Das kurfürstlich sächsische [[Amt Zwickau]] war seit 1691 Teil des aus dem großen [[Meißnischer Kreis|Meißnischen Kreis]] herausgelösten [[Erzgebirgischer Kreis|Erzgebirgischen Kreises]]. Durch die verkehrsgünstige Lage wurde die Stadt zu einem Verwaltungszentrum des Erzgebirges.


Von Luthers Freund und Weggefährten ''Melanchthon'', einem der großen Humanisten der Neuzeit, ist folgendes Zwickau-Zitat überliefert:
Der Bergbau in der Region begann um [[1316]], als Markgraf [[Friedrich I. (Meißen)|Friedrich der Gebissene]] die Stadt mit einer Fundgrube auf den Fürstenberg (zwischen Kirchberg und Weißenbach) belehnte, an der Silber und Kupfer abgebaut wurde. Bereits [[1295]] existiert ein Wassergraben, die Stadtmauer und ihre vier Tore erschienen nachweislich seit [[1327]]. Im Jahre [[1328]] zerstörte ein Brand große Teile der Stadt, darunter auch die Marienkirche und die Katharinenkirche. Das Zwickauer Stadtrecht wurde im „Codex Statutorum Zviccaviensium“ [[1348]] erstmals fest gehalten. Hier finden sich bildliche Darstellungen der Todesstrafe und erste Handwerksordnungen, aber auch die erste Erwähnung der Steinkohle.
{{Zitat
|Text=Eine Perle in diesen Landen ist Zwickau von jeher gewesen, weil es über Zucht und Sitte mit größerer Strenge wacht als die meisten anderen Städte, und weil es fruchtbar ist an vielen Talenten und viele Bürger gehabt hat und noch hat, die durch ihre Bildung hervorragen, dass sie ganz Deutschland zur Zier gereichen. In Kunst und Wissenschaft übertrifft Zwickau alle Städte dieser Lande.
|Autor=[[Philipp Melanchthon]], 1548}}


Zwickau hatte bis zur Gründung des [[Königreich Sachsen|Königreiches Sachsen]] 1807 das Privileg, sich „churfürstliche Stadt“ zu nennen.<ref>M. Tobiam Schmidten: ''Chronica Cygnea, Beschreibung der alten, löblichen und churfürstlichen Stadt Zwickau.'' Melchior Göpner, Zwickau 1656 [http://digitale.bibliothek.uni-halle.de/pon/content/pageview/790806 (Digitalisat)].</ref> Die sieben rot-weißen Fähnchen auf dem Kurhut des [[#Stadtwappen und Siegel|Stadtwappens]] repräsentieren die sieben Kurfürstentümer des Heiligen Römischen Reiches. Obgleich im August 1573 die Stadt von einem schweren Hochwasser heimgesucht wurde, fand zum Ende des Monats das ''Große Fürstenschießen'' statt, an dem neben dem sächsischen Kurfürsten zahlreiche hohe Gäste aus fast allen Teilen des Reiches teilnahmen.
[[1403]] vernichtete ein verheerender Brand fast die gesamte Stadt. Markgraf [[Wilhelm I. (Meißen)|Wilhelm I.]] gewährte zur Erleichterung des Wiederaufbaus eine siebenjährige Steuerbefreiung. Wegen eines Streites zwischen dem Rat der Stadt und dem vom Markgrafen eingesetzten Richter wurden vier Ratsherren in Meißen enthauptet und dort im Dom St. Afra beigesetzt. Ihr Grabmal enthält erstmals die Schwäne des Stadtwappens, die Türme dagegen sind seit 1290 nachweisbar. Der Bierbann, ein Verbot Bier zu brauen wurde [[1421]] für zahlreiche Dörfer in der Umgebung von Zwickau ausgesprochen. [[Hussiten]] belagerten [[1430]] erfolglos die Stadt, plünderten und brandschatzten jedoch die Vorstädte und umliegende Dörfer. Im Jahre [[1444]] erwarb die Stadt eine eigene Gerichtsbarkeit.


==== Reformation ====
Die Schneeberger Silbervorkommen wurden [[1470]] entdeckt; an ihrer Ausbeutung waren vor allem Zwickauer Bürger, der Amtshauptmann Martin und sein Bruder Niklas Römer sowie Hans Federangel beteiligt. Aus diesem Grund wurde die Zwickauer Münze [[1475]] neu gegründet. In dieser Zeit wurde von Martin Römer auch der Schwanenteich als Feuerlöschteich und zur Fischzucht angelegt. Bereits [[1473]] erhielt Zwickau von Kaiser [[Friedrich III. (HRR)|Friedrich III.]] das Rotsiegelprivileg, das eigentlich nur Landesherren und den von ihnen dazu privilegierten zustand. Alle Urkunden und Briefe wurden seitdem mit rotem Wachs gesiegelt. [[1476]] reiste Herzog Albrecht von Sachsen zu einer Wallfahrt nach [[Rom]] und Palästina. In seinem Gefolge waren auch die Zwickauer Martin Römer und Landrentmeister Hans Mergenthal. Martin Römer starb [[1483]], er war großzügiger Förderer seiner Stadt – unter anderem stammen die Magazinhäuser am Kornmarkt von ihm.
[[Datei:Georgius Agricola.jpg|mini|hochkant|Georgius Agricola]]
[[Datei:Thomas muentzer denkmal zwickau.JPG|mini|hochkant|links|Das Thomas-Müntzer-Denkmal ([[Jürgen Raue]], 1983) vor der Zwickauer Katharinenkirche]]


In Zwickau wurden von 1424 bis 1629 [[Hexenverfolgung]]en durchgeführt: 14 Personen gerieten in [[Hexenprozess]]e, drei wurden hingerichtet.<ref>Manfred Wilde: ''Die Zauberei- und Hexenprozesse in Kursachsen.'' Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2003, ISBN 3-412-10602-X, S.&nbsp;652–656. Zugl.: Chemnitz, [[Technische Universität Chemnitz|Techn. Univ.]], Habil.-Schr.</ref>
Die Marienkirche erhielt [[1478]] einen Flügelaltar des Nürnberger Künstlers Michael Wolgemut. Für das Jahr [[1486]] sind in der Stadt zwei Apotheken nachweisbar, die Löwenapotheke und die Salamonisapotheke. Seit [[1498]] ist der Bildschnitzer Peter Breuer in Zwickau ansässig, der [[1504]] das Bürgerrecht erhielt. Aus seiner Hand stammen zahlreiche Werke in Kirchen Zwickaus und der Umgebung. Der Rat erhielt [[1505]] vom Kloster Eisenberg das Kirchenpatronat (das heißt die Schirmherrschaft über die Kirchen der Stadt). Die Bergkeller wurden von Brauberechtigten Bürgern seit [[1511]] angelegt. [[1516]] verweigerten die Bürger dem neuen Rat die Huldigung. Unter Leitung von [[Georgius Agricola]] wurde [[1519]] die griechische Schule gegründet. Diese wird ein Jahr später mit der Lateinschule vereinigt, Agricola blieb Schulmeister. Im Jahre [[1523]] errichtete der Augsburger Hans Schönsberger die erste Druckerei. 1522 begann der Bau des Gewandhauses durch die Zwickauer Tuchmacher, drei Jahre später wurde es fertig gestellt.


1516 verweigerten die Bürger dem neuen Rat die Huldigung. 1519 gründete [[Georgius Agricola]] (1494–1555) die griechische Schule, die er ein Jahr später mit der Lateinschule vereinigte. Von 1519 bis 1523 war er Rektor der damals bekannten [[Zwickauer Ratsschule]].
Von [[Oktober]] [[1520]] bis [[April]] [[1521]] predigte [[Thomas Müntzer]] in Zwickau, er kam auf Empfehlung von [[Martin Luther]] hierher. Luther widmete seinem Freund, dem Zwickauer Bürgermeister Hermann Mühlpfort, 1520 seine Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“. Thomas Müntzer schloß sich den „[[Zwickauer Propheten]]“ an, die von Luther später als „Schwärmer“ bekämpft wurden. Zwickauer Bürger stürmten im [[März]] [[1522]] den [[Kloster Grünhain|Grünhainer Klosterhof]] um gefangene Bauern zu befreien. Es kam zu [[Ikonoklasmus|Bilderstürmungen]]. Im April kam Martin Luther auf Bitten des Rates nach Zwickau und hielt einige Predigten. Hier entkam er auch einem Mordanschlag, indem er sich in ein Gasthaus rettete. Dort äußerte er auch den Spruch „das ist mein Paradies“. Deshalb nannte sich der Gasthof „Zum Paradies“ und wurde die angrenzende Brücke über die Mulde „Paradiesbrücke“ genannt. Der Pfarrer [[Nikolaus Hausmann]] bekannte sich 1523 als erster in Zwickau zur Reformation. Die Franziskaner wurden aus der Stadt gewiesen. [[1525]] kam es auch in der Zwickauer Gegend zu Bauernaufständen. Hausmann erwirkte aber die Begnadigung von 80 Aufständischen beim Gericht von Kurfürst [[Johann der Beständige|Johann]] in Zwickau.


Von Oktober 1520 bis April 1521 predigte [[Thomas Müntzer]] in Zwickau, er kam auf Empfehlung [[Martin Luther]]s hierher. Luther widmete seinem Freund, dem Zwickauer Bürgermeister Hermann Mühlpfort, 1520 die Schrift ''[[Von der Freiheit eines Christenmenschen]]''. Thomas Müntzer schloss sich den „[[Zwickauer Propheten]]“ an, die von Luther später als „Schwärmer“ bekämpft wurden. Zwickauer Bürger stürmten im März 1522 den Grünhainer Klosterhof, um einen eingesperrten Bauern zu befreien.<ref>Herzog, Bd.&nbsp;2, S.&nbsp;196.</ref> Es kam zu [[Ikonoklasmus|Bilderstürmungen]].<ref>Herzog, Bd.&nbsp;1, S.&nbsp;160f.</ref>
Die [[Oberhohndorf]]er Steinkohlevorkommen wurden [[1530]] entdeckt. Im [[Schmalkaldischer Krieg|Schmalkaldischen Krieg]] wurde die Stadt im [[Januar]] [[1547]] von Truppen von Herzog [[Moritz (Sachsen)|Moritz]] geplündert, abgebrannt und die Bewohner für einige Monate vertrieben. Seither ist Zwickau Teil des albertinischen Kürfürstentums Sachsen. Im [[August]] [[1573]] suchte ein schweres Hochwasser Zwickau heim, trotzdem wurde Ende des Monats ein großes Fürstenschießen veranstaltet, bei dem außer dem sächsischen Kurfürsten zahlreiche hohe Gäste aus verschiedenen Teilen Deutschlands anwesend waren.


Am 28. April 1522 kam Martin Luther auf Befehl des Kurfürsten oder auf Bitte des Rates nach Zwickau, um diesen Exzessen entgegenzuwirken und zu predigen. Luther blieb 5&nbsp;Tage in Zwickau, umgab sich insbesondere mit Hermann Mühlpfort und hielt vier Predigten, die dritte aufgrund großen Menschenandrangs vom Rathaus und die die vierte am 2. Mai 1522 im Schloss. Nach einem Festmahl im Rathaus verließ er Zwickau gen Wittenberg.<ref>Herzog, S.&nbsp;197</ref> Angeblich entkam Luther einem Mordanschlag, indem er Zuflucht in einem Gasthaus vor dem Tränktor fand. Dort soll er den Spruch: „Gott sei Dank, dass er mich dieses Haus finden ließ. Denn wahrlich, es ward mein Paradies.“ geäußert haben. Der Gasthof trug fortan den Namen ''Zum Paradies''<ref>[https://www.zwickau.de/media/downloads/image/03_kultur/Lutherfaltplan_Zwickau.pdf ''Lutherweg. Ein Rundgang durch Zwickau'' (PDF)], abgerufen am 7. Mai 2023.</ref> und die Tränktorbrücke über die Mulde wurde daher ''Paradiesbrücke'' genannt. Der Name ging auf die um 1900 errichtete Stahlnietbrücke über.
Seit dem Mittelalter wurden in Zwickau verschiedene Formen von Bergbau betrieben, zum Beispiel Steinkohlebergbau. Ende der [[1970]]er Jahre schlossen die letzten Steinkohlegruben in der Stadt. Da Zwickau an einer wichtigen Handelsstraße nach [[Böhmen]] lag und hier die Mulde gut überquert werden konnte, wurde Zwickau zu einer reichen und bedeutenden Handelsstadt.


[[Datei:Zwickaugewandhaus.jpg|mini|hochkant|Gewandhaus]]
[[1810]] wurde der wohl bedeutendste Sohn der Stadt, der Komponist [[Robert Schumann]], in Zwickau geboren.
[[Datei:Siebmacher-wappen-p221.png|mini|hochkant|Das Zwickauer Wappen im 1605 erschienenen [[Johann Siebmacher|Siebmacher Wappenbuch]] Blatt 221]]


Der Pfarrer [[Nikolaus Hausmann]] bekannte sich 1523 als erster in Zwickau zur lutherischen Reformation. Die Franziskaner wurden aus der Stadt gewiesen. Der Augsburger [[Johann Schönsperger der Jüngere|Hans Schönsperger]] errichtete 1523 in der Stadt die erste Druckerei. Spätestens unter seinem Nachfolger [[Gabriel Kantz]] wurde Zwickau zu einem wichtigen Zentrum reformatorischer Publikationen. Zwickau wurde dadurch auch als „die feste Burg der Reformation“ bezeichnet. 1525 kam es in der Zwickauer Umgebung zu [[Bauernaufstände]]n. Pfarrer Hausmann erwirkte die Begnadigung von 80 Aufständischen bei Kurfürst [[Johann der Beständige|Johann]].
Im Jahre [[1904]] gründete [[August Horch]] in Zwickau sein erstes Automobilwerk unter eigenem Namen, fünf Jahre später die [[Audi]]-Werke. Seither werden in Zwickau als einzigem Standort in Deutschland ununterbrochen Autos gebaut. Von [[Oktober]] [[1957]] bis [[April]] [[1991]] wurde in Zwickau der [[Trabant (Pkw)|Trabant]], der Volkswagen der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]], gefertigt. Heute baut [[Volkswagen]] im Zwickauer Stadtteil Mosel die Modelle Golf und Passat.


Zwickau war im Kurfürstentum das Zentrum der [[Tuchmacher]]. „Zwicksches Tuch“ war über die Grenzen Sachsens hinaus ein Begriff. Die Tuchmacher begannen 1522 mit dem Bau des Gewandhauses am Hauptmarkt; drei Jahre später wurde es fertiggestellt. Nachdem man 1530 die Oberhohndorfer Steinkohlenvorkommen entdeckt hatte, begann in größerem Ausmaß als zuvor der Steinkohlenabbau.
[[1907]] schied Zwickau aus der [[Amtshauptmannschaft Zwickau]] aus und wurde eine „exemte Stadt“, die man später als [[kreisfreie Stadt]] bezeichnete. Zwickau blieb aber Sitz der [[Amtshauptmannschaft]], aus welcher in den [[1930]]er Jahren der Landkreis Zwickau hervorging.


Um 1540 lebten in Zwickau etwa 10.000 [[Einwohner]]. 230 von ihnen waren Tuchmachermeister.
[[Bild:Zwickau war monument (aka).jpg|thumb|160px|Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus am Schwanenteich]]
Bereits im [[Oktober]] [[1921]] gründete die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] in Zwickau die erste Ortsgruppe außerhalb Bayerns und machte damit die Stadt zu ihrem Ausbreitungszentrum in Sachsen. [[1933]] wurde im [[Schloss Osterstein (Zwickau)|Schloss Osterstein]] ein berüchtigtes Gefängnis der [[Schutzstaffel|SS]] eingerichtet, in dem insgesamt 750 Menschen inhaftiert waren. In den [[Horch]]-Werken entstand ein Außenlager des [[KZ Flossenbürg]]. Zahlreiche [[Juden|jüdische Bürger]] wurden deportiert, nur wenige kehrten zurück. Die Stadt Zwickau gedenkt dieser Opfer durch mehrere Gedenkstätten, verschiedene Veranstaltungen, Aktionen und Ausstellungen.


Meinungsverschiedenheiten zwischen dem [[Ernestiner|ernestinischen]] Kurfürsten [[Johann der Beständige|Johann dem Beständigen]] und dem [[Albertiner|albertinischen]] Herzog [[Georg der Bärtige|Georg dem Bärtigen]] führten vorübergehend zwischen 1530 und 1533 zur Wiederinbetriebnahme der stillgelegten Zwickauer Münze. Nach der Wiederherstellung der [[Sächsische Münztrennung|Münzgemeinschaft]] vereinigten die Wettiner die Zwickauer Münze 1534 mit der [[Münzstätte Schneeberg|Schneeberger Münze]].
Anders als beispielsweise Plauen, Chemnitz oder Dresden blieb Zwickau während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] von flächendeckenden Bombardements verschont, so dass die Innenstadt mit ihren historischen Bauten nahezu unzerstört das Ende des Krieges, das für Zwickau am [[17. April]] [[1945]] eintrat, überstand. Zunächst geriet die Stadt unter amerikanische Besatzung; auf Grund von Vereinbarungen zwischen den Westalliierten und der [[Sowjetunion]] übernahm im Sommer 1945 die [[Rote Armee]] die Stadt und die US-Armee zog ihre Streitkräfte aus Zwickau ab.


==== Dreißigjähriger Krieg bis 1918 ====
Bei der Verwaltungsreform in der DDR [[1952]] (Auflösung der Länder und Gründung von Bezirken) wurde Zwickau dem [[Bezirk Karl-Marx-Stadt]] (bis zum [[9. Mai]] [[1953]] und ab dem [[1. Mai]] [[1990]] Bezirk Chemnitz) zugeordnet und der Landkreis Zwickau in die beiden Landkreise Zwickau und Werdau geteilt.
[[Datei:Saxonia Museum fuer saechsische Vaterlandskunde IV 02.jpg|mini|Zwickau vor 1839]]
[[Datei:Saxonia Museum für saechsische Vaterlandskunde II 26.jpg|mini|Der heutige Hauptmarkt um 1835]]
[[Datei:Zwickau-Lutherkirche-01.JPG|mini|hochkant|Aus dem Bevölkerungswachstum des späten 19. Jahrhunderts in der Bahnhofsvorstadt resultierte der Bau der [[Lutherkirche (Zwickau)|Lutherkirche]] (1902–1906)]]


Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] (1618–1648) wurde Zwickau neun Mal belagert. [[Wallenstein]], General der [[Kaiserliche Armee (HRR)|Kaiserlichen Truppen]], verlangte von der Stadt [[Kontribution]]en in Form von Naturalien und Geld. Nach dem [[Westfälischer Friede|Westfälischen Frieden]] von 1648 musste Zwickau an die Schweden ein Friedensgeld von 2063 Talern zahlen. Die Kriegsbelastungen betrugen insgesamt 321.141 Taler. Bereits seit dem 15. Jahrhundert, während und nach dem Krieg (zuletzt 1682/1683) tobte mehrfach die Pest. [[Wolfgang Ferber d. Ä.]] dokumentierte diese schwere Zeit dichterisch.<ref>{{Literatur |Autor=Michael Löffler |Titel=Zwickau in Zeiten des Dreißigjährigen Krieges |Hrsg=Kulturamt der Stadt Zwickau |Sammelwerk=Chronik Zwickau |Band=2 |Verlag=Sandstein Verlag |Ort=Dresden |Datum=2017 |ISBN=978-3-95498-264-6 |Seiten=128–141}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=[[Lutz Mahnke]] |Titel=Zwickau im 17. Jahrhundert – Aspekte einer Stadtgeschichte |Hrsg=Kulturamt der Stadt Zwickau |Sammelwerk=Chronik Zwickau |Band=2 |Verlag=Sandstein Verlag |Ort=Dresden |Datum=2017 |ISBN=978-3-95498-264-6 |Seiten=142–155}}</ref>
Seit dem Beitritt der DDR zur [[BRD]] am [[3. Oktober]] [[1990]] gehört Zwickau wieder zum Land Sachsen. Als am [[1. August]] [[1994]] in Sachsen das Kreisreformgesetz in Kraft trat, wurden die beiden bisherigen [[Landkreis Werdau|Landkreise Werdau]] und [[Landkreis Zwickau|Zwickau]] zum [[Landkreis Zwickauer Land]] vereinigt; Kreissitz ist Werdau. Die Stadt Zwickau selbst bleibt eine kreisfreie Stadt innerhalb des [[Regierungsbezirk Chemnitz|Regierungsbezirks Chemnitz]].


Im [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] (1756–1763) war Zwickau wechselnden Besetzungen durch [[Königreich Preußen|Preußen]], [[Erzherzogtum Österreich|Österreicher]] und die [[Reichsarmee]] ausgesetzt. Die Bürger hatten unter [[Einquartierung]]en und hohen Kontributionen zu leiden. Allein an Preußen hatte Zwickau noch bis ins 19. Jahrhundert 557.664 Taler zu zahlen.
=== Eingemeindungen ===
[[Bild:Zwickau Rathaus.jpg|thumb|right|271px|Das Zwickauer Rathaus]]
Folgende [[Gemeinde]]n und [[Gemarkung]]en wurden nach Zwickau eingegliedert:
*1. Januar [[1895]]: [[Pölbitz]]
*1. Oktober [[1902]]: [[Zwickau-Marienthal|Marienthal]]
*1. Januar [[1905]]: [[Eckersbach]]
*1. Januar [[1922]]: [[Zwickau-Weißenborn|Weißenborn]]
*1. Januar [[1923]]: [[Schedewitz]]
*1. April [[1939]]: [[Zwickau-Brand|Brand]] und [[Bockwa]]
*1. Januar [[1944]]: [[Oberhohndorf]] und die Stadt [[Planitz]] (mit Ober- und Niederplanitz)
*1. Februar [[1953]]: [[Zwickau-Auerbach|Auerbach]], [[Pöhlau]] und [[Niederhohndorf]]
*1. Juli [[1993]]: [[Zwickau-Hartmannsdorf|Hartmannsdorf]]
*1. April [[1996]]: [[Rottmannsdorf]]
*1. Oktober [[1996]]: [[Zwickau-Crossen|Crossen]] (mit dem am 1. Januar [[1994]] eingemeindeten [[Schneppendorf]])
*1. Januar [[1999]]: [[Cainsdorf]], [[Zwickau-Mosel|Mosel]], [[Oberrothenbach]] und [[Schlunzig]] sowie [[Hüttelsgrün]] und die „Freiheitssiedlung“


Am 16. Mai 1812 nahm Kaiser [[Napoleon Bonaparte|Napoleon]] mit seiner Gemahlin [[Marie-Louise von Österreich|Marie Louise]] in Zwickau Quartier. Der Kaiser wurde von den Zwickauern mit Glockengeläut, einer Schützenparade und spalierstehenden Bürgern empfangen.
=== Einwohnerentwicklung ===
''Siehe auch [[Einwohnerentwicklung von Zwickau]]''


<!-- Für die nachnapoleonische Zeit bis zur NS-Zeit fehlt die Geschichte -->
Die Einwohnerzahl der Stadt Zwickau überschritt circa [[1944]] die Grenze von 100.000, wodurch sie zur [[Großstadt]] wurde. Um [[1950]] erreichte die Bevölkerungszahl mit rund 140.000 ihren historischen Höchststand. Seit etwa [[1989]] ist Zwickau von einem starken Rückgang der Einwohnerzahl betroffen. So verlor die Stadt – gemessen am heutigen Gebietsstand – seit [[1990]] mehr als 20 Prozent ihrer Einwohner. Trotz zahlreicher Eingemeindungen in den 1990er Jahren (s.&nbsp;o.) – die Fläche des Stadtgebiets wuchs zwischen [[1992]] und [[2000]] um etwa 80 Prozent an – konnte der negative Bevölkerungstrend nur kurzzeitig gestoppt werden.
1835 wurde im seit dem [[Wiener Kongress]] von 1815 halbierten [[Königreich Sachsen]] der Erzgebirgische Kreis aufgelöst und die Stadt wurde Teil der Kreisdirektion (seit 1874 Kreishauptmannschaft) [[Kreishauptmannschaft Zwickau|Zwickau]].


Vom 26. Februar bis zum 2. März 1830 kam es durch den seit Jahrhunderten schlimmsten [[Eisgang]] auf der Zwickauer Mulde zu einem verheerenden [[Hochwasser]].
Die Einwohnerzahl der Robert-Schumann-Stadt fiel [[1998]] und dann erneut im [[Oktober]] [[2003]] unter 100.000. Am 31. Dezember 2005 betrug die „[[Einwohnerzahl|Amtliche Einwohnerzahl]]“ von Zwickau nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes des Freistaates Sachsen 97.832 (nur [[Hauptwohnsitz]]e und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Anhand des durchschnittlichen Bevölkerungsrückgangs der letzten sechs Jahre ist ersichtlich, dass die Zahl der Einwohner jährlich um ungefähr 1.100 abnahm. In Bevölkerungsprognosen geht man davon aus, dass im Jahre 2020 dann nur noch zwischen 84.000 und 86.000 Menschen in der Stadt leben werden (beim derzeitigen Gebietsstand von 102,54 km²).


Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Stadtmauer abgerissen und der Stadtgraben verfüllt.<ref>{{Literatur |Autor=Emil Herzog |Titel=Chronik der Stadt Zwickau |TitelErg=Jahresgeschichte |Band=Band 2 |Verlag=Zückler |Ort=Zwickau |Datum=1845 |Kapitel=1835 |Seiten=831–835 |Online=[https://books.google.de/books?id=UloAAAAAcAAJ&hl=de&pg=PA833#v=onepage&q&f=false Digitalisat] |Abruf=2016-05-11 |DNB=960911200}}</ref><ref>{{Literatur |Hrsg=Ferdinand Stolle |Titel=Zwickau und seine Kohlen |Sammelwerk=Die Gartenlaube |Nummer=32 |Verlag=Ernst Keil |Ort=Leipzig |Datum=1857 |Seiten=442–445, 470–472, 506–508, 443, 506 |Kommentar=Zwischen 1835 und 1857; im letzten Kapitel 1835 wird die Stadtmauer noch erwähnt. |Online=[[s:Zwickau und seine Kohlen|Wikisource]]}}</ref> Auf dem verfüllten Stadtgraben wurden Straßen angelegt. Diese trugen zunächst verschiedene Namen (Moritzgrabenweg, Schulgrabenweg, Mühlgrabenweg, Schloßgrabenweg).<ref>{{Literatur |Autor=Otto Lohse |Hrsg=Stadt Zwickau |Titel=Atlas für die Heimatkunde von Zwickau |Auflage=2. |Verlag=E. Walter Marx Nachf. |Ort=Zwickau |Datum=1923 |OCLC=250095096}}</ref><ref name="Straßennamen">{{Internetquelle |url=http://www.augenoptik-michael.de/privat/zwickau/strassennamen.htm |titel=Neue und alte Straßennamen in Zwickau |werk=augenoptik-michael.de |abruf=2016-05-11}}</ref>
=== Religionen ===
[[Bild:Zwickau Cathedral Figures.jpg|thumb|right|160px|zwei der Domfiguren]]
[[Bild:Zwickau Priest Houses.jpg|thumb|right|160px|Die alten Priesterhäuser]]


==== Nationalsozialismus ====
Die Bevölkerung der Stadt Zwickau gehörte anfangs zum [[Bistum Zeitz]] bzw. [[Bistum Naumburg|Naumburg]]. Ab [[1518]] wurden [[Reformierte Kirche|reformierte]] Predigten abgehalten und ab [[1524]] wurde das [[Abendmahl]] „in beiderlei Gestalt“ eingeführt. Danach wurden die letzten Mönche der Stadt ausgewiesen und [[1525]] konnte die [[Reformation]] zunächst abgeschlossen werden. [[1529]] erhielt die Stadt eine [[Lutheraner|lutherische]] Kirchenordnung. Danach war Zwickau über viele Jahrhunderte eine überwiegend protestantische Stadt. Nach dem Übergang an das [[Kurfürstentum Sachsen]] wurde Zwickau Sitz einer [[Superintendentur]], heute Kirchenbezirk Zwickau, der zur gleichnamigen Region innerhalb der [[Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens|Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens]] gehört. Der Kirchenbezirk Zwickau umfasst auch Gemeinden außerhalb der Stadt Zwickau.
Am 11. Oktober 1921 gründete der Schlosser [[Fritz Tittmann]] in Zwickau die erste [[NSDAP-Ortsgruppe]] außerhalb Bayerns. Im [[Drittes Reich|Dritten Reich]] wurde die Zwickauer [[Liste der Ehrenbürger von Zwickau|Ehrenbürgerschaft]] auch an hochrangige nationalsozialistische Politiker verliehen.<ref>{{Literatur |Autor=Andreas Peschel |Titel=Fritz Tittmann – Der „vergessene“ Gauleiter |TitelErg=Eine biografische Skizze |Reihe=[[Sächsische Heimatblätter]] |BandReihe=Heft 2 |NummerReihe=56 |Datum=2010 |ISSN=0486-8234 |Seiten=122–126}}</ref>


In der [[Zeit des Nationalsozialismus|NS-Zeit]] vor 1935<ref>{{Internetquelle |url=http://www.landkartenarchiv.de/cgi-bin/landkartenarchiv/shellstadtkarten.pl?nr=shellstadtkarte59_30er&gr=3&nord=1.722222&ost=1.750000 |titel=SHELL Stadtkarte Nr. 59 Zwickau von 1935 oder 1936 – Landkartenarchiv.de |werk=landkartenarchiv.de |abruf=2016-05-11}}</ref> wurden die Grabenwege zu einem die Innenstadt umschließenden Stadtring zusammengefasst und in ''[[Adolf Hitler als Namensgeber von Straßen und Plätzen|Adolf-Hitler-Ring]]'' umbenannt.<ref name="Straßennamen" />
Im [[19. Jahrhundert]] zogen auch wieder [[Katholiken]] in die Stadt. Diese gründeten [[1818]] wieder eine Pfarrgemeinde. Sie gehörte wie alle Katholiken im damaligen [[Königreich Sachsen]] zum [[Apostolisches Vikariat|Apostolischen Vikariat]] mit Sitz in [[Dresden]], das seit [[1743]] zuständiger Verwaltungsbezirk in der Nachfolge des in der Reformationszeit aufgelösten Bistums Meißen war. Aus diesem Verwaltungsbezirk entstand [[1921]] (wieder) das [[Bistum Meißen]], seit [[1980]] [[Bistum Dresden-Meißen]], das heute zur [[Kirchenprovinz]] Berlin ([[Erzbistum Berlin]]) gehört. Zwickau wurde innerhalb des Bistums Meißen Sitz eines [[Dekanat]]s, zu dem auch Pfarrgemeinden außerhalb Zwickaus gehören.


Im [[Schloss Osterstein (Zwickau)|Schloss Osterstein]] wurde von 1933 bis 1934 vorübergehend ein [[Konzentrationslager]] eingerichtet. Hier waren bis zu 750 Menschen inhaftiert, hauptsächlich sozialdemokratische und kommunistische Regimekritiker. Der erste Sekretär der [[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]]-Unterbezirksleitung [[Martin Hoop]] wurde in der Nacht vom 10. zum 11.&nbsp;Mai 1933 hier ermordet. In den drei Werken der Auto Union (Horch-Stammwerk, Werk Dorotheenstraße und Werk Audi) wurde zur Produktion von Militärfahrzeugen für etwa 3000 [[NS-Zwangsarbeit|Zwangsarbeiter]] ein [[Liste der Außenlager des KZ Flossenbürg|Außenlager]] des [[KZ Flossenbürg]] errichtet. Unter ihnen befanden sich neben [[KZ-Häftling]]en auch [[Kriegsgefangene des Zweiten Weltkrieges|Kriegsgefangene]].
Neben den beiden großen Kirchen gibt es die [[Neuapostolische Kirche]] und auch noch Gemeinden, die zu [[Freikirche|Freikirchen]] gehören, darunter die [[Apostolische Gemeinschaft]], [[Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden|Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden]] ([[Baptisten]]), die [[Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten]], Gemeinden der [[Evangelisch-methodistische Kirche|Evangelisch-methodistischen Kirche]], der [[Evangelisch-Lutherische Freikirche|Evangelisch-Lutherischen Freikirche]] und eine [[Herrnhuter Brüdergemeine]], ferner eine Freie Christliche Gemeinde und die Christengemeinde [[Elim-Gemeinden|Elim]] (Mitglied im [[Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden]]). Darüber hinaus ist auch die [[Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage]] in Zwickau vertreten.

Im Verlauf der [[Novemberpogrome 1938|Pogromnacht]] vom 9. zum 10.&nbsp;November 1938 wurden in Zwickau Wohnungen jüdischer Bürger zerstört, eine Versammlungsstätte im Erdgeschoss der Burgstraße 10 sowie die Kapelle des [[Jüdischer Friedhof (Zwickau)|Jüdischen Friedhofs]] in Brand gesetzt.<ref>Jürgen Nitsche: ''Nationalsozialistische Judenverfolgung in Zwickau. In Gedenken an die Reichspogromnacht vor 70 Jahren''. In: ''[[Cygnea (Zeitschrift)|Cygnea]]'' (=&nbsp;''Schriftenreihe des Stadtarchivs Zwickau.'' Bd.&nbsp;6). 2008, S.&nbsp;33–58 (hier S.&nbsp;33).</ref>

{{Hauptartikel|Luftangriffe auf Zwickau}}
Bei den [[Luftkrieg im Zweiten Weltkrieg|Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg]] wurde Zwickau, im Gegensatz zu anderen sächsischen Großstädten wie [[Luftangriffe auf Leipzig|Leipzig]] und [[Luftangriffe auf Dresden|Dresden]], nicht durch [[Flächenbombardement|Flächenbombardierungen]] schwer zerstört. Nach gezielten Angriffen auf Rüstungsbetriebe und Verkehrseinrichtungen, wie zum Beispiel das Flugzeugreparaturwerk ''Gustav Basser KG'' auf dem [[Flugplatz Zwickau]] an der Reichenbacher Straße (12.&nbsp;Mai 1944) und das [[Deutsche Reichsbahn (1920–1945)|Reichsbahn]]-[[Ausbesserungswerk]] sowie die Auto-Union-Werke Horch und Audi (7.&nbsp;Oktober 1944), war die Innenstadt nur am 19.&nbsp;März 1945 direktes Ziel. Durch die Explosion einer [[Luftmine]] wurden die Südseite der [[St. Marien (Zwickau)|St.-Marien-Kirche]] („Zwickauer Dom“) und umliegende Wohnhäuser beschädigt. Nach dem Krieg wurden im Stadtzentrum erheblich beschädigte historische Gebäude abgetragen.<ref>{{Literatur |Autor=Heinrich Magirius |Hrsg=Götz Eckardt |Titel=Schicksale deutscher Baudenkmale im zweiten Weltkrieg. Bezirke Halle, Leipzig, Dresden, Karl-Marx-Stadt, Erfurt, Gera, Suhl |Sammelwerk=Schicksale deutscher Baudenkmale im zweiten Weltkrieg. Eine Dokumentation der Schäden und Totalverluste auf dem Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik |Band=Band&nbsp;2 |Verlag=Henschel |Ort=Berlin |Datum=1978 |Seiten=465–466 |DNB=790059118}}</ref> Insgesamt wurde Zwickau zu 5 % zerstört.<ref>{{Literatur |Hrsg=Deutscher Städtetag |Titel=Statistisches Jahrbuch deutscher Gemeinden |Ort=Braunschweig |Datum=1952 |Seiten=369}}</ref> 591 Menschen verloren durch die Luftangriffe ihr Leben (einschließlich [[Planitz]] und [[Cainsdorf]]).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.freiepresse.de/zwickau/zwickau/viele-todesopfer-und-zerstoerung-artikel10374353 |titel=Unbekannte Überschrift |werk=freiepresse.de |datum= |abruf=2024-02-23 |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210307032301/https://www.freiepresse.de/zwickau/zwickau/viele-todesopfer-und-zerstoerung-artikel10374353 |archiv-datum=2021-03-07 |archiv-bot=2024-06-21 18:06:53 InternetArchiveBot }}</ref>

Der [[Ordnungspolizei#Luftschutzpolizei|Luftschutzpolizist]] Arno Rau bewahrte Zwickau vor der geplanten Totalzerstörung, indem er in den Abendstunden des 17. April 1945 auf dem Turm der Marienkirche die weiße Flagge hisste und das Läuten der Kirchenglocken veranlasste.<ref>{{Internetquelle |autor=Angelika Winter |url=https://www.zwickau.de/media/downloads/image/01_buerger/amtsblatt/2005/2005_07.pdf |titel=Wie Zwickau das Ende des Zweiten Weltkrieges erlebte |werk=Zwickauer Pulsschlag. Das Amtsblatt der Stadt Zwickau. |datum=2005-03-30 |seiten=4 |format=PDF; 664&nbsp;kB |abruf=2023-05-12}}</ref> Daraufhin drehten die Flugzeuge ab, und Verbände der [[United States Army|US-Armee]] drangen kampflos bis an die [[Zwickauer Mulde]] vor.

==== Besatzungszeit ====
Der am westlichen Muldenufer liegende Stadtkern wurde am 17. April 1945 von der [[Third United States Army|3. US-Armee]] besetzt. Die streng bewachte Demarkationslinie zwischen dem Besatzungsgebiet der [[Rote Armee|Roten Armee]] und der [[United States Army|US-Armee]] verlief entlang der [[Zwickauer Mulde]]. Es war verboten, die Mulde zu überqueren. Hier wurde scharf geschossen. Um vom Ost- in den Westteil der Stadt zu gelangen, nutzten findige Bürger die Untertage-Wege der Steinkohlenschächte. Nach den Vereinbarungen der [[Konferenz von Jalta]] wurde der ganze Bezirk Zwickau schließlich der [[Sowjetische Besatzungszone|Sowjetischen Besatzungszone]] angeschlossen. Die 3.&nbsp;US-Armee zog ihre Streitkräfte von Westsachsen nach [[Bayern]] zurück und ab 1.&nbsp;Juli 1945 wurde Zwickau von der Roten Armee besetzt.

Im Rahmen des im Westerzgebirge 1946 anlaufenden [[Uranbergbau]]s der [[Wismut (Unternehmen)|SAG Wismut]] für die [[Sowjetunion|sowjetische]] [[Kernwaffe]]n<nowiki />entwicklung wurde Zwickau ein wichtiges Verarbeitungs- und Versorgungszentrum für diesen Industriezweig.

==== DDR-Zeit ====
[[Datei:Img015 hochw-1954.jpg|mini|Das verheerende [[Hochwasser und Naturkatastrophen in Sachsen#20. Jahrhundert|Hochwasser]] und die Überschwemmungen der Innenstadt am 10. Juli 1954]]

Der frühere Adolf-Hitler-Ring erhielt nach dem Tode des sächsischen Politikers [[Rudolf Friedrichs]] den Namen Dr.-Friedrichs-Ring.<ref name="Straßennamen" />

Am 25. Juli 1952 kam die Stadt im Rahmen der [[Kreisreformen in der DDR]] zum [[Bezirk Karl-Marx-Stadt]] (bis zum 9. Mai 1953 und ab dem 1. Juni 1990 Bezirk Chemnitz). Der damalige [[Amtshauptmannschaft Zwickau|Landkreis Zwickau]] wurde aufgelöst und auf die Kreise [[Kreis Auerbach|Auerbach]], [[Kreis Reichenbach|Reichenbach]], [[Kreis Schmölln|Schmölln]], [[Kreis Stollberg|Stollberg]], [[Kreis Werdau|Werdau]] und [[Kreis Zwickau-Land|Zwickau-Land]] (Hauptteil) aufgeteilt.

Ein schweres Hochwasser überflutete Mitte Juli 1954 große Teile der Innenstadt, die Altstadt fast vollständig.<ref>''Hochwasser in Zwickau und Freundschaft der Tat – Juli 1954'', ohne Angabe von Herausgeber, Ort und Jahr (1954), Druckerlaubnis Kz. 4278/54, unpag. (Titelseite mit Stadtplan)</ref> Auf dem Platz vor dem Gewandhaus stand das Wasser so hoch, dass die Erdgeschossfenster des Gebäudes zu etwa zwei Dritteln von Wasser bedeckt waren.<ref>''Hochwasser in Zwickau und Freundschaft der Tat – Juli 1954'', ohne Angabe von Herausgeber, Ort und Jahr (1954), Druckerlaubnis Kz. 4278/54, unpag. (S. 3 mit Foto)</ref>

1960 wurde Zwickau von einem schweren [[Grubenunglück von Zwickau 1960|Grubenunglück]] betroffen. Im [[Steinkohlenwerk Karl Marx|Steinkohlenwerk „Karl Marx“]] kam es zu einer Explosion, durch die 123 Kumpel ums Leben kamen. 1978 wurde letztmals [[Steinkohle]] gefördert.

Auf dem Windberg bei Zwickau wurde das [[Zentrales Pionierlager|Zentrale Pionierferienlager]] „[[Karl Liebknecht]]“ als Zeltstadt errichtet und betrieben.

==== Entwicklung seit 1989 ====
Mit der [[Wiedervereinigung Deutschlands]] und dem Beitritt der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] zur [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]] am 3.&nbsp;Oktober 1990 gehört Zwickau wieder zum Land Sachsen.

Als am 1. August 1994 in Sachsen das Kreisreformgesetz in Kraft trat, wurden die beiden bisherigen [[Kreis Werdau|Landkreise Werdau]] und [[Kreis Zwickau-Land|Zwickau]] zum [[Landkreis Zwickauer Land]] vereinigt. Kreissitz wurde [[Werdau]]. Die Stadt Zwickau behielt noch ihren Status als [[kreisfreie Stadt]].

Im Rahmen der Sächsischen Kreisreform am 1. August 2008 wurde der Stadt die Kreisfreiheit entzogen. Zwickau erhielt den Rang einer [[Große Kreisstadt|Großen Kreisstadt]] und wurde der Verwaltungssitz des nun wesentlich vergrößerten neugegründeten [[Landkreis Zwickau|Landkreises Zwickau]], der aus der kreisfreien Stadt Zwickau und den ehemaligen Landkreisen [[Landkreis Chemnitzer Land|Chemnitzer Land]] und [[Landkreis Zwickauer Land|Zwickauer Land]] gebildet wurde.

Am 4. November 2011 kam es kurz nach 15 Uhr zu einer Explosion und einem anschließenden Brand in einem Wohnhaus in der Frühlingsstraße 26 in Zwickau-[[Weißenborn (Zwickau)|Weißenborn]]. Wie sich später herausstellte, waren in diesem Haus [[Uwe Böhnhardt]], [[Uwe Mundlos]] und [[Beate Zschäpe]], [[Rechtsterrorismus|Rechtsterroristen]] des [[Nationalsozialistischer Untergrund|Nationalsozialistischen Untergrunds]], für mehrere Jahre untergetaucht. Nach den polizeilichen Ermittlungen löste Beate Zschäpe die Explosion aus, als in den Medien vom Tod der beiden Komplizen in [[Eisenach]] berichtet wurde.<ref>Vgl. [[Stefan Aust]], [[Dirk Laabs]]: ''Heimatschutz. Der Staat und die Mordserie des NSU.'' Pantheon, München 2014, ISBN 978-3-570-55202-5.</ref> Das Haus wurde ein halbes Jahr nach der Explosion abgerissen. Seit 3.&nbsp;November 2019 existiert ein Mahnmal für die zehn NSU-Opfer in Form von zehn Bäumen und zugehörigen Gedenktafeln, nachdem ein am 8. September 2019 gepflanzter erster Baum nur wenige Wochen später von Unbekannten abgesägt wurde.<ref>[https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-11/nationalsozialistischer-untergrund-nsu-opfer-gedenkfeier-zwickau-kritik ''Zwickau weiht Mahnmal für NSU-Opfer ein''.] In: ''[[Zeit Online]]''. 3. November 2019.</ref><ref>[https://www.zwickau.de/de/aktuelles/pressemitteilungen/2019/10/416.php?s=c179c867e18688f0179320b8b41fab24 ''Oberbürgermeisterin ist entsetzt über die Zerstörung des Gedenkbaumes an ein NSU-Opfer''.] In: ''Zwickau''. 3. Oktober 2019.</ref><ref>[https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/gedenkbaum-fuer-nsu-mordopfer-in-zwickau-abgesaegt-16416255.html ''Gedenkbaum für NSU-Mordopfer in Zwickau abgesägt''.] In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]]''. 4. Oktober 2019.</ref>

Das Gewandhaus wurde von 2016 bis 2021 für über 20 Millionen Euro umfassend renoviert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sueddeutsche.de/kultur/zwickau-gewandhaus-in-neuem-glanz-wiederoeffnung-mit-don-giovanni-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210917-99-260587 |titel=Gewandhaus in neuem Glanz: Wiederöffnung mit „Don Giovanni“ |werk=Süddeutsche Zeitung (sueddeutsche.de) |datum=2021-09-17 |sprache=de |abruf=2024-09-01}}</ref>

==== Einwohnerentwicklung ====
[[Datei:Zwickau - job center (aka).jpg|mini|Gründerzeitarchitektur: Arbeitsagentur]]
[[Datei:Einwohner-zwickau-nach-stadtteilen.png|mini|Einwohnerzahl nach Stadtteilen <small>(Stand: Mai 2009)</small>]]
{{Hauptartikel|Einwohnerentwicklung von Zwickau}}

Nach Öffnung der innerdeutschen Grenze im Herbst 1989 hat Zwickau einen starken Rückgang der Einwohnerzahl erlitten. Der anfängliche Weggang junger, gut ausgebildeter Menschen aufgrund drohender Arbeitslosigkeit hing nach 1990 auch mit der Schließung von fünf Zwickauer Großbetrieben zusammen. Hinzu kam, dass sich die Stadt dem allgemeinen demographischen Negativtrend nicht entziehen konnte; in den neuen Bundesländern sank nach 1990 die Anzahl der Neugeborenen dramatisch. Ein weiterer Grund für den Bevölkerungsrückgang lag in einer zunehmenden Suburbanisierung. Viele Zwickauer sind seit der Wende an den Stadtrand in ein Eigenheim gezogen. Zwickau weist hierdurch im Jahresmittel die meisten Umzüge in Sachsen auf. Ähnlich wie in anderen großen Städten Deutschlands ist Zwickau inzwischen von einem sogenannten „[[Speckgürtel]]“ umgeben. So hat der Landkreis Zwickau von allen sächsischen Landkreisen immer noch mit Abstand die höchste Einwohnerdichte. Durch Investitionen in Arbeitsplätze, in Kindertagesplätze, in den Stadtumbau und die Sanierung historischer Bausubstanz ist in der jüngsten Zeit der Prozess erheblich verlangsamt worden. Nach einer Information der kommunalen Statistikstelle zur Wanderungsbewegung der Zwickauer Bevölkerung erreichte diese bereits im Jahr 2009 einen ausgeglichenen Saldo.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.zwickau.de/media/pdfs/amtsblatt/2010/2010_08.pdf |text=''Wanderungsbewegungen der Zwickauer Bevölkerung im Jahr 2009'' |wayback=20110103022613}} (PDF; 3,3&nbsp;MB). In: ''Zwickauer Pulsschlag.'' 21. April 2010, S.&nbsp;3.</ref>


== Politik ==
== Politik ==
=== Kommunalgeschichte ===
An der Spitze der Stadt stand im Mittelalter ein markgräflicher beziehungsweise königlicher Vogt. Nachweislich gab es seit 1273 einen Rat. Dieser war später in der Stadtverwaltung allein zuständig. Der Vorsitzende des Rates war der Bürgermeister, der jährlich an [[Michaelis]] (29. September) wechselte. Später folgte eine Aufteilung in zwei Räte, den „regierenden“ und den „alten“ Rat. Beide wechselten sich im Amt ab.
[[Datei:Zwickau Rathaus.jpg|mini|hochkant=1.25|Das Zwickauer Rathaus (1404–1862) im unsanierten Zustand (vor 2008)]]


Im 15. Jahrhundert erlangte Zwickau durch das ''Große Berggeschrey'' hohe wirtschaftliche Bedeutung im Kurfürstentum. Der Zwickauer Patrizier Martin Römer, war als ''Erster Amtshauptmann'' zugleich des Kurfürsten Finanzminister. Die Stadt erhielt als besonderes kurfürstliches Privileg das [[Regalien|Münz- und Zoll-Regal]]. Noch heute gibt es in der Stadt eine ''Münzstraße'' und ein ''Zollhaus''. Die wirtschaftliche Bedeutung des sächsischen Kurfürstentums spiegelt zum Beispiel der Text der [[Preisend mit viel schönen Reden#Text|Hymne von Württemberg]] wider. Im 17. Jahrhundert wurde der alte Rat stark verkleinert, bis er schließlich mit dem regierenden Rat verschmolz, der dann ab 1832 nur noch aus vier Mitgliedern bestand. Bis 1830 wechselten die Bürgermeister weiterhin jährlich, konnten aber dieses Amt mehrmals ausüben. So amtierten zwischen 1800 und 1830 insgesamt „nur“ sechs Bürgermeister. [[Lothar Streit]], seit 1860 Bürgermeister, wurde 1874 erster [[Oberbürgermeister]] von Zwickau. Daneben gab es weiterhin einen Rat.
[[Bild:Zwickau Heraldic Animal.jpg|thumb|right|160px|Die Wappentiere der Stadt auf dem Schwanenteich]]
An der Spitze der Stadt stand anfangs ein markgräflicher bzw. königlicher Vogt. Daneben gab es nachweislich seit [[1273]] einen Rat. Dieser übernahm später die alleinige Zuständigkeit in der Stadtverwaltung. Vorsitzender des Rates war Bürgermeister, der jährlich an [[Michaelis]] ([[29. September]]) wechselte. Später gab es zwei Räte, einen „regierenden“ und einen „alten“ Rat, die sich im Amt abwechselten. Im [[17. Jahrhundert]] wurde der alte Rat stark verkleinert, bis er schließlich mit dem regierenden Rat verschmolz, welcher dann ab [[1832]] nur noch aus vier Mitgliedern bestand. Bis [[1830]] wechselten die Bürgermeister weiterhin jährlich ab, konnten aber ihr Amt mehrmals ausführen. So amtierten zwischen [[1800]] und 1830 insgesamt „nur“ sechs Bürgermeister. Ab 1830 gab es nur noch einen Bürgermeister, der ab [[1874]] den Titel [[Oberbürgermeister]] trug. Daneben gab es weiterhin einen Rat.


Mit der ersten sächsischen Verwaltungsreform von 1835 erfolgte die Gründung der Kreisdirektion Zwickau. Nahezu vierzig Jahre später wurde aufgrund der Industrialisierung des Landes 1874/1875 eine zweite Verwaltungsreform durchgeführt. Aus den Kreisdirektionen gingen vier Kreishauptmannschaften hervor, darunter die [[Kreishauptmannschaft Zwickau]]. Sie war der größte und bevölkerungsreichste Verwaltungsbezirk im Königreich Sachsen. Im Jahr 1900 wurde schließlich die Zwickauer Kreishauptmannschaft in annähernd zwei gleich große Teile geteilt. Aus dem östlichen Teil entstand die [[Kreishauptmannschaft Chemnitz]]. 1907 wurde Zwickau [[kreisfreie Stadt]].
Während der [[Zeit des Nationalsozialismus]] wurde der Oberbürgermeister von der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] eingesetzt und nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] bildete die sowjetische Besatzungszone den „Rat der Stadt“ bzw. die [[Stadtverordnetenversammlung]], die ebenfalls vom Volk gewählt wurde.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde das nunmehr als [[Stadtrat]] bezeichnete Gremium wieder frei gewählt. Vorsitzender dieses Gremiums war zunächst ein besonderer Vorsitzender der Stadtrats. Heute ist der Oberbürgermeister Vorsitzender des Stadtrats. Der Stadtrat wählte anfangs auch den Oberbürgermeister. Seit [[1994]] wird der Oberbürgermeister direkt für sieben Jahre vom Volk gewählt.


Nach dem Ersten Weltkrieg wurde mit der [[Ausrufung der Republik in Deutschland]] die konstitutionelle Monarchie in Sachsen abgeschafft; es kam zur Gründung des Freistaates Sachsen mit einer fast unveränderten Verwaltungsstruktur. Obwohl neue Parteien entstanden, behielten die bürgerlichen Parteien eine starke Basis. Inflation und Weltwirtschaftskrise lasteten schwer auf der Stadt. Trotzdem wurden zukunftsweisende Projekte auf den Weg gebracht, etwa der Bau eines neuen Krankenstifts unter Professor Heinrich Braun oder die Planungen für den neuen Hauptbahnhof durch Baurat Otto Falk.
=== Aktuelle politische Entwicklung ===
[[Bild:City Council Vote Zwickau 2004.png|thumb|left|Stadtratswahl 2004]]
Seit dem [[1. August]] [[2001]] ist [[Dietmar Vettermann]] Oberbürgermeister. Ihm stehen drei Bürgermeister zur Seite: [[Pia Findeiß]] (Dezernat Soziales und Kultur), [[Eugen Kirchdörfer]] (Dezernat Finanzen und Zentrale Dienste) und [[Sven Dietrich]] (Dezernat Umwelt und Ordnung). Es existierte eine Koalition aus [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] und [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]], allerdings haben sie in der Kommunalwahl am [[13. Juni]] [[2004]] große Verluste erlitten. Auf der anderen Seite haben die [[Die Linkspartei.|PDS]] und die neuangetretene lokale [[AG Zwickau]] große Gewinne erzielt. Die Stadt ist hoch verschuldet. Ende [[Februar]] [[2005]] hat der Stadtrat ein Haushaltssanierungskonzept verabschiedet, das jetzt vom Regierungspräsidium Chemnitz unter Auflagen genehmigt wurde.


Nach der [[Machtergreifung]] der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] 1933 blieb der seit 1919 regierende Oberbürgermeister [[Richard Holz]] noch bis 1934 im Amt, danach war [[Ewald Dost]] (NSDAP) bis zum Einmarsch der amerikanischen Truppen Zwickauer Oberbürgermeister. 1938 wurden die sächsischen Kreishauptmannschaften in Regierungsbezirke umbenannt. Zwickau war seit 1939 Sitz des gleichnamigen [[Regierungsbezirk Zwickau|Regierungsbezirkes]]. Die Amtshauptmannschaften werden seither Landkreise genannt und aus den kreisfreien Städten wurden Stadtkreise. Zwischen 1934 und 1939 erregten die [[Auto-Union-Rennwagen]] aus der Rennabteilung der Horch-Werke internationales Aufsehen. Die Planungen zur Stadtentwicklung berücksichtigten das schnelle Wachstum der Stadt, das durch den Zweiten Weltkrieg erst einmal vorüber war.
=== Liste der Bürgermeister bzw. ab 1874 Oberbürgermeister von Zwickau ===
''Die Jahreszahlen hinter den Namen geben die Amtsjahre an, wobei das Amtsjahr nicht dem Kalenderjahr entsprach.''


Mit der kampflosen Übergabe der Stadt am 17. April 1945 an US-amerikanische Truppen endete der Zweite Weltkrieg in Zwickau. Kurz nach Kriegsende verübte Oberbürgermeister Dost in amerikanischer Internierungshaft [[Suizid]]. Am 1. Juli 1945 übernahm die Rote Armee die Stadt. In Zwickau, nun zugehörig zur sowjetischen Besatzungszone, wurde ein neuer „[[Rat der Stadt (DDR)|Rat der Stadt]]“ mit einer [[Gemeinderat (Deutschland)|Stadtverordnetenversammlung]] gegründet. Die von den Einwohnern der Stadt gewählten Vertreter wurden in den Anfangsjahren nach dem Krieg mehrheitlich von den bürgerlichen Parteien gestellt. Mit Erlass des Befehls 124 der [[Sowjetische Militäradministration in Deutschland|Sowjetischen Militäradministration in Deutschland]] (SMAD) vom 30. Oktober 1945 wurden nahezu alle größeren Betriebe der Stadt [[Beschlagnahme|sequestriert]]. 1946 richtete die Militäradministration Kreisverwaltungen ein. Bereits am 20. Mai 1946 erschien die erste Ausgabe der Tageszeitung „Freie Presse“. Die Zeitung war das Zentralorgan der SED im Zwickauer Bezirk Südwestsachsen. Mit dem SMAD-Befehl 201 vom 19. Oktober 1947 wurden sogenannte Kreisentnazifizierungskommissionen gebildet, denen Stadträte aus den Parteien und Vertreter gesellschaftlicher Organisationen angehörten. Beispielsweise gehörte [[Herbert Häber]], später [[Politbüro]]mitglied und [[Erich Honecker|Honeckers]] Sonderbeauftragter für Westbeziehungen, als [[Freie Deutsche Jugend|FDJ]]-Vertreter dieser Kommission an. Deren Aufgabe war es, aktive und verantwortliche NSDAP-Mitglieder und Kriegsverbrecher zu ermitteln (belasteter Personenkreis). Mit dem Befehl 64 vom 17. April 1948 ordnete die Sowjetische Militäradministration das Ende der Sequestrierungen an und befahl, nicht belasteten Personen das bereits beschlagnahmte Eigentum zurückzugeben. Die Werke von [[Audi]] und [[Horch]] der [[Auto Union]], Großbetriebe wie [[Friemann & Wolf]], die Zwickauer Maschinenfabrik, und die Zwickauer Brauereien, aber auch fast alle mittelständischen Unternehmen (z.&nbsp;B. Steinzeuge und Erden, Druckindustrie), wurden jedoch nicht an die ursprünglichen Eigentümer zurückgegeben.
*Carl Wilhelm Ferber: 1800, 1802, 1804, 1806, 1808, 1810, 1812, 1814
*Tobias Hempel: 1801, 1803, 1805, 1807, 1809, 1811, 1813, 1815, 1817, 1819
*Christian Gottlieb Haugk: 1816, 1818, 1820, 1822
*Carl Heinrich Rappius: 1821, 1823, 1825, 1826
*Christian Heinrich Pinther: 1824


[[Datei:Zwickau Rosa Luxemburg Memorial.JPG|mini|[[Rosa Luxemburg|Rosa-Luxemburg]]-Denkmal in Zwickau – [[Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden|Freiheit ist immer Freiheit des anders Denkenden]]]]
*[[1827]] - 1830: Christian Heinrich Mühlmann, Stadtvogt
*[[1830]] - 1832: Franz Adolf Marbach
*[[1832]] - 1860: Friedrich Wilhelm Meyer
*[[1860]] - 1898: Lothar Streit, ab [[1874]] Oberbürgermeister
*[[1898]] - 1919: Karl Keil
*[[1919]] - 1934: Richard Holz
*[[1934]] - 1945: Ewald Dost
*[[1945]]: Fritz Weber, kommissarischer Oberbürgermeister
*1945: Georg Handke, kommissarischer Oberbürgermeister
*1945 - 1949: Paul Müller
*[[1949]] - 1954: Otto Aßmann
*[[1954]] - 1958: Otto Schneider
*[[1958]] - 1969: Gustav Seifried
*[[1969]] - 1973: Liesbeth Windisch
*[[1973]] - 1977: Helmut Repmann
*[[1977]] - 1990: Heiner Fischer
*[[1990]] - 2001: Rainer Eichhorn
*[[2001]] - heute: [[Dietmar Vettermann]]


Nach der Gründung der DDR am 7.&nbsp;Oktober 1949 wurde der Freistaat Sachsen 1952 in drei [[Bezirk (DDR)|Bezirke]] aufgeteilt und der neue Großbezirk Karl-Marx-Stadt gebildet. Damit verlor die Stadt ihren über Jahrhunderte hinweg gewachsenen historischen Rang als Bezirksstadt.
=== Wappen ===

Das [[Wappen]] der Stadt Zwickau zeigt in geviertem Schild in schwarz-rot-gold-braun-blau-grün-violett: Vorn oben und hinten unten drei (2:1) gestellte schreitende silberne Schwäne; hinten oben und vorne unten über blauen Wellen auf einer niedrigen silbernen Mauer drei unterschiedlich gestaltete silberne Türme. Das große Wappen enthält zusätzlich den [[Mauritius (Heiliger)|heiligen Mauritius]] als Schutzpatron der Stadt.
Als 1990 mit der [[Deutsche Wiedervereinigung|Herstellung der Einheit Deutschlands]] der Freistaat Sachsen neu gegründet wurde, erhielt die Stadt ihren historischen Rang als Bezirksstadt nicht zurück, blieb aber zunächst noch kreisfrei. Erst mit der [[Kreisreform Sachsen 2008|Kreisreform 2008]] verlor die Stadt auch die Kreisfreiheit. Der damalige [[CDU Sachsen|CDU]]-Oberbürgermeister [[Dietmar Vettermann]] erklärte aus Protest gegen diese Entwicklung in einem Brief an [[Bundeskanzler (Deutschland)|Bundeskanzlerin]] [[Angela Merkel]] seinen Austritt aus der Partei. Er empfahl daraufhin den Bürgern Zwickaus zur Oberbürgermeister-Wahl [[Pia Findeiß]], die Kandidatin der Konkurrenzpartei. Danach wurde die Stadt bis 2020 von der [[SPD Sachsen|SPD]] regiert und ist der Verwaltungssitz des [[Landkreis Zwickau|Landkreises Zwickau]].

{{Wahldiagramm
| LAND = DE
| DIFF2 = ja
| PROZENT = ja
| TITEL = Ergebnis der Stadtratswahl 2024 in Zwickau
| TITEL2 = <small>'''Wahlbeteiligung:''' 62,0 % (2019: 54,9 %)</small>
| JAHRALT = 2019
| PARTEI1 = AfD
| ERGEBNIS1 = 32.3
| ERGEBNISALT1 = 21.9
| PARTEI2 = CDU
| ERGEBNIS2 = 20.8
| ERGEBNISALT2 = 22.0
| PARTEI3 = BSW
| ERGEBNIS3 = 13.0
| ERGEBNISALT3 = 0
| PARTEI4 = [[Bürger für Zwickau|BfZ]]
| ERGEBNIS4 = 12.5
| ERGEBNISALT4 = 10.7
| FARBE4 = 1144cc
| PARTEI5 = SPD
| ERGEBNIS5 = 6.9
| ERGEBNISALT5 = 10.2
| PARTEI6 = Linke
| ERGEBNIS6 = 4.4
| ERGEBNISALT6 = 14.7
| PARTEI7 = Grüne
| ERGEBNIS7 = 3.2
| ERGEBNISALT7 = 6.5
| PARTEI8 = FDP
| ERGEBNIS8 = 3.1
| ERGEBNISALT8 = 5.6
| PARTEI9 = FS21
| ERGEBNIS9 = 2.4
| ERGEBNISALT9 = 0.0
|PARTEI10=Sonst.|ERGEBNIS10=1.5|ERGEBNISALT10=8.4}}

=== Stadtrat ===
Am [[Kommunalwahlen in Sachsen 2024|9. Juni 2024]] wurden 48 [[Stadtrat|Stadträte]] von den Zwickauer Bürgern für die Dauer von fünf Jahren gewählt.

{{Sitzverteilung
| Überschrift = Sitzverteilung im<br />Zwickauer Stadtrat 2024
| Land = DE
| Beschriftung = Sitze
| float = links
| LINKE|BSW|GRÜNE|SPD|2ZG|BfZ|FDP|CDU|AfD|FS21| LINKE = 2
| GRÜNE = 2
| SPD = 3
| BSW = 6
| BfZ = 6
| BfZ Link = [[Bürger für Zwickau|BfZ]]
| BfZ Farbe = 1144CC
| FDP = 1
| CDU = 10
| AfD = 16
|2ZG=1|2ZG Farbe=CCFF66
|FS21=1}}

{{Hauptartikel|Ergebnisse der Kommunalwahlen in Zwickau}}

=== Bürgermeister und Oberbürgermeister ===
Die Wahl des Oberbürgermeisters erfolgt seit 1994 durch direkte Wahl aus einem Kandidatenkreis des Stadtrates durch die Bürger der Stadt. Die Amtszeit (Wahlperiode) des Stadtoberhauptes beträgt sieben Jahre. Der Oberbürgermeister ist zugleich der Vorsitzende des Stadtrats.

Von 2008 bis 2020 war [[Pia Findeiß]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) Oberbürgermeisterin der Stadt.

Bei der Wahl 2020 wurde [[Constance Arndt]] ([[Bürger für Zwickau|BfZ]]) am 11. Oktober im zweiten Wahlgang mit absoluter Mehrheit zur Oberbürgermeisterin gewählt.<ref>[https://wahlen.zwickau.de/wahlen/2020/01_OB2/index.html#ergebnisse 2. Wahlgang der Oberbürgermeisterwahl am 11. Oktober 2020 in der Stadt Zwickau]</ref> Ihre Vorgängerin hatte nicht mehr kandidiert.
{| class="wikitable sortable" style="text-align:center"
! colspan="6" |Ergebnis der Bürgermeisterwahl 2020
|-
! rowspan="2" |Kandidat
! colspan="2" |1. Wahlgang
! colspan="2" |2. Wahlgang
! rowspan="2" |Politische Unterstützung
|-
!Stimmen absolut
!Stimmen-Anteil
!Stimmen absolut
!Stimmen-Anteil
|-
|style="text-align:left"|'''[[Constance Arndt]]'''
|{{0}}6.505
|21,7 %
|'''19.356'''
|'''71,9 %'''
|style="text-align:left"|'''BfZ'''
|-
|style="text-align:left"|<u>Kathrin Köhler</u>
|<u>{{0}}9.452</u>
|<u>31,5 %</u>
|{{0}}7.548
|28,1 %
|style="text-align:left"|[[CDU Sachsen|<u>CDU</u>]]
|-
|style="text-align:left"|Andreas Gerold
|{{0}}5.109
|17,0 %
|n.k.
|n.k.
|style="text-align:left"|[[AfD Sachsen|AfD]]
|-
|style="text-align:left"|Michael Jakob
|{{0}}4.797
|16,0 %
|n.k.
|n.k.
|style="text-align:left"|Einzelbewerber
|-
|style="text-align:left"|Ute Manuela Brückner
|{{0}}4.183
|13,9 %
|n.k.
|n.k.
|style="text-align:left"|[[Die Linke Sachsen|Die Linke]]
|-
!Wähler/Wahlbeteiligung
!30.251
!41,9 %
!27.153
!37,7 %
!
|-
|style="text-align:left"|Gültige Stimmen
|30.046
|99,3 %
|26.907
|99,1 %
|
|-
|style="text-align:left"|Ungültige Stimmen
|{{0|00.}}205
|{{0}}0,7 %
|{{0|00.}}246
|{{0}}0,9 %
|
|}
;Liste der Bürgermeister und Oberbürgermeister (seit 1800 vollständig)
Die Jahreszahlen hinter den Namen geben die Amtsjahre an, wobei das Amtsjahr nicht dem Kalenderjahr entsprach.

Seit 1874 hat die Stadt einen Oberbürgermeister.
{{Mehrspaltige Liste
|breite = 15em
|anzahl = 2
|liste = * Konrad Brückner: um 1393
* Franz Streussing: nach 1393
* Mergenthal: bis 1407
* [[Erasmus Stella]]: 1501–1518
* Hermann Mühlpfort: 1518–um 1530
* Carl Wilhelm Ferber: 1800, 1802, 1804, 1806, 1808, 1810, 1812, 1814
* Tobias Hempel: 1801, 1803, 1805, 1807, 1809, 1811, 1813, 1815, 1817, 1819
* Christian Gottlieb Haugk: 1816, 1818, 1820, 1822
* Carl Heinrich Ruppius: 1821, 1823, 1825, 1826
* Christian Heinrich Pinther: 1824
* 1827–1830: Christian Heinrich Mühlmann (als Stadtvogt)
* 1830–1832: Franz Adolf Marbach
* 1832–1860: [[Friedrich Wilhelm Meyer (Politiker)|Friedrich Wilhelm Meyer]] (parteilos)
* 1860–1898: [[Lothar Streit]] ([[Deutsche Fortschrittspartei|DFP]])
* 1898–1919: [[Karl Keil (Politiker)|Karl Keil]] (parteilos)
* 1919–1934: [[Richard Holz]] (parteilos)
* 1934–1945: [[Ewald Dost]] ([[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]])
* 1945: [[Fritz Weber (Politiker, II)|Fritz Weber]] (kommissarisch) ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]])
* 1945: [[Georg Ulrich Handke]] (kommissarisch) ([[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]])
* 1945–1949: [[Paul Müller (Politiker)|Paul Müller]] (SPD, seit 1946 [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]])
* 1949–1954: [[Otto Aßmann]] (SED)
* 1954–1958: [[Otto Schneider (Politiker, 1904)|Otto Schneider]] (SED)
* 1958–1969: [[Gustav Seifried]] (SED)
* 1969–1973: [[Lisbeth Windisch]] (SED, auch [[Demokratischer Frauenbund Deutschlands|DFD]])
* 1973–1977: [[Helmut Repmann]] (SED)
* 1977–1990: [[Heiner Fischer]] (SED)
* 1990–2001: [[Rainer Eichhorn]] ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]])
* 2001–2008: [[Dietmar Vettermann]] (bis Januar 2008 CDU, danach parteilos; Wahl: [[Bürgermeisterwahlen in Sachsen 2001#Zwickau|2001]])
* 2008–2020: [[Pia Findeiß]] (SPD; Wahl: [[Bürgermeisterwahlen in Sachsen 2008#Landkreis Zwickau|2008]], [[Bürgermeisterwahlen in Sachsen 2015#Landkreis Zwickau|2015]])
* seit 2020: [[Constance Arndt]] (Bürger für Zwickau; Wahl: [[Bürgermeisterwahlen in Sachsen 2020#Landkreis Zwickau|2020]])
}}

=== Stadtwappen und Siegel ===
[[Datei:Wappen zwickau.PNG|mini|hochkant|''Großes Wappen'' Zwickaus]]
[[Datei:Zwickau Heraldic Animal.jpg|mini|Die Zwickauer Wappentiere am Schwanenteich]]

Vom Zwickauer Wappen, auch Schwanenwappen genannt, gibt es zwei Varianten. Das kleine Wappen wird als Amtssiegel verwendet.

Das üppig gestaltete sogenannte „Große Wappen“ oder auch „Des Rates Ganzes“ entstand 1560. Die Farben Rot, Weiß sowie Gold und Silber stehen für den ersten Rang unter Sachsens Städten infolge des „Großen [[Berggeschrey]]s“ im 15. Jahrhundert. ''Rot'' symbolisiert das kaiserliche [[Rotwachsfreiheit|Rotsiegelprivileg]], das Zwickau 1473 durch [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich&nbsp;III.]] verliehen wurde.

Nur Zwickau durfte im [[Kurfürstentum Sachsen]] zwei Helme im Wappen führen. Zum ''Großen Wappen'' gehört der [[Mauritius (Heiliger)|Heilige Mauritius]], der bereits 1212 als Patron der Stadtpfarrkirche erwähnt wird. Weiterhin sind der [[Kurhut]] mit sieben rot-weißen Fähnchen als höchstes Rangabzeichen des Kurfürstentums Bestandteile des ''Großen Wappens''. Die sieben Fähnchen symbolisieren die sieben [[Kurfürst]]entümer des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]] (962–1806).

Das Schwanenwappen ist mit dem Beginn des 15. Jahrhunderts nachgewiesen. Die Grabplatten der Zwickauer Ratsherren, die nach dem [[Blutgerichtsbarkeit|Blutgericht]] von 1407 hingerichtet wurden und im Kreuzgang des [[Kloster St. Afra (Meißen)|Klosters St.&nbsp;Afra]] zu Meißen begraben wurden, tragen bereits das Wappen. Das Bild zeigt die schlichte Ausführung des ''Großen Wappens''. Die Prunkform des ''Großen Wappens'' befindet sich über dem Portal des Rathauses am Hauptmarkt.

[[Blasonierung]]: Das ''Große Wappen'' am Rathaus hat ein geviertes Schild mit goldenem Schildteilungskreuz und goldener Schildumrandung. In den Feldern rechts oben und links unten jeweils drei (zwei zu eins gestellte) schreitende weiße Schwäne auf rotem Grund; in den Feldern links oben und rechts unten über blauen Wellen die Stadtmauer mit drei unterschiedlichen silbernen Türmen. Beide Helme tragen ein goldenes Visier. Der heilige Mauritius bildet die Helmzier des rechten Helms. Auf dem linken Helm dient der Kurhut mit sieben rot-silbernen Fähnchen als Helmzier. Jeweils ein Schwan links und rechts sind als Schildhalter in die rot-silberne Verzierungsbänder beigestellt. Der Schwan mittig unterhalb des Schildes trägt das Verzierungsband, in dem die Jahreszahlen 1404 und 1862 aufgeschrieben sind.


=== Städtepartnerschaften ===
=== Städtepartnerschaften ===
Zwickau unterhält eine [[Städtepartnerschaft]] mit folgenden Städten:
Zwickaus [[Städtepartnerschaft|Partnerstädte]] sind:
* [[Dortmund]] ([[Nordrhein-Westfalen]]), seit 1988
*[[Bild:Missing coat of arms, margined.png|20px]] [[Jablonec nad Nisou]] ([[Tschechien]]), seit [[1971]]
* [[Jablonec nad Nisou]] (deutsch: ''Gablonz an der Neiße'') ([[Tschechien]]), seit 1971
*[[Bild:Missing coat of arms, margined.png|20px]] [[Zaanstad]] ([[Niederlande]]), seit [[1987]]
*[[Bild:Coat of arms of Dortmund.svg|20px]] [[Dortmund]] ([[Nordrhein-Westfalen]]), seit [[1988]]
* [[Zaanstad]] ([[Niederlande]]), seit 1987
* [[Wolodymyr (Stadt)|Wolodymyr]] (Ukraine) seit 2014
* [[Yandu]] (China) seit 2014

== Religionen ==
Die Einwohner von Zwickau waren über vier Jahrhunderte hinweg fast ausschließlich [[protestantisch]]. Seit der DDR-Zeit sind sie überwiegend [[konfessionslos]]. Gemäß [[Volkszählung in Deutschland 2022|Zensus 2022]] waren am 15. Mai 2022 11 % der Zwickauer Mitglied in der evangelischen und 3 % Mitglied in der katholischen Kirche. Rund 86 % machten zu ihrer Religionszugehörigkeit keine Angaben, waren bekenntnislos oder gehörten einer anderen Konfession an.<ref>{{Internetquelle |url=https://zensus.sachsen.de/05_03_Datenblatt_Gemeinden/statistik-sachsen_zensus_bev-hh_gemeinde_zwickau-stadt.pdf |titel=Zensus 2022: Bevölkerung, Haushalte, Familien und deren Wohnsituation am 15. Mai 2022 für die Gemeinde Zwickau, Stadt |werk=zensus.sachsen.de |hrsg=Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen |datum=2024-06 |abruf=2025-01-05}}</ref>

=== Protestanten ===
[[Datei:St. Marien Zwickau 01.jpg|mini|Hauptmarkt mit Blick zum Dom St. Marien]]

Am 31. Oktober 1517 kam es zum [[95 Thesen|Thesenanschlag]] von [[Martin Luther]] an der [[Schloss Wittenberg|Schlosskirche zu Wittenberg]]. Bereits 1518 wurden in Zwickau [[Evangelische Kirche|evangelische]] Predigten abgehalten. Der Tuchweber [[Nikolaus Storch]], der Tuchmacher Thomas Drechsel und der Student zu Wittenberg Markus Stübner gelten als die [[Zwickauer Propheten]]. Gemeinsam verband sie die Vision vom „inneren Wort“ und „vom inneren Licht“. Durch sie erfuhr die Zwickauer Bevölkerung ab 1520, dass die Sakramente der Kirche nutzlos sind. Sie vertraten die These, dass jeder Mensch ein inneres Licht im Herzen trage, wodurch die Gottlosigkeit beendet werde und das Friedensreich komme. Es komme schließlich auf das Handeln nach der Botschaft Jesu an und nicht allein auf das Glauben. Der Zwickauer Bürgermeister [[Hermann Mühlpfort]] und der Pfarrer der Marienkirche, Nikolaus Hausmann, stellten sich gegen die durch die Zwickauer Propheten angefachte prophetische Volksbewegung. Auch Martin Luther stand auf der Seite der Autoritäten und stritt für die Einführung einer Amtskirche. Er bezog Stellung gegen die Zwickauer Propheten und versuchte die Volksbewegung aufzulösen. Martin Luther widmete 1520 dem Zwickauer Bürgermeister Hermann Mühlpfort die Schrift ''[[Von der Freiheit eines Christenmenschen]]''. Am 8.&nbsp;April 1522 quartierte sich Luther bei Bürgermeister Mühlpfort ein. Am 1.&nbsp;Mai versammelten sich vor dem Zwickauer Rathaus 14.000 Menschen aus Zwickau und Umgebung. Der Zwickauer Marktplatz wurde zum Schauplatz einer geistigen Auseinandersetzung. Es gelang Luther offensichtlich nicht, die Mehrheit der Menschen auf seine Seite zu ziehen. [[Thomas Müntzer]], Pfarrer der Zwickauer Katharinenkirche, stellte sich im Gegensatz zu Luther hinter die urchristlichen Ideale der prophetischen Volksbewegung. 1524 wurde das [[Eucharistie|Abendmahl]] in Zwickau „in beiderlei Gestalt“ gespendet.

Nach dem Scheitern der Zwickauer Propheten radikalisierte sich Thomas Müntzers Denken. Das soziale Unrecht an den Menschen führte schließlich im Jahr 1525 vor allem in Thüringen zu Bauernaufständen, an dessen Spitze sich Thomas Müntzer stellte. Die letzten Mönche wurden aus der Stadt gewiesen. 1525 war die [[Reformation]] zunächst abgeschlossen. Zwickau war europaweit die zweite Stadt, in der die Reformation Fuß gefasst hatte. 1529 erhielt die Stadt eine [[Evangelisch-lutherische Kirchen|lutherische]] Kirchenordnung. Danach war Zwickau über viele Jahrhunderte überwiegend protestantisch.

Neben der [[Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens|Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens]] gibt es Gemeinden, die zu [[Freikirche]]n gehören. Darunter sind [[Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden|Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden]] ([[Baptisten]]), die [[Siebenten-Tags-Adventisten|Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten]], Gemeinden der [[Evangelisch-methodistische Kirche|Evangelisch-methodistischen Kirche]], der [[Evangelisch-Lutherische Freikirche|Evangelisch-Lutherischen Freikirche]] und eine [[Herrnhuter Brüdergemeine]], ferner eine Freie Christliche Gemeinde und die Christengemeinde [[Elim-Gemeinden|Elim]] (Mitglied im [[Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden]]).

=== Katholiken ===
Im 19. Jahrhundert zogen auch wieder [[Römisch-katholische Kirche|Katholiken]] in die Stadt. Diese gründeten 1818 wieder eine Pfarrgemeinde. Sie gehörte zum [[Apostolisches Vikariat|Apostolischen Vikariat]] mit Sitz in Dresden, das seit 1743 zuständiger Verwaltungsbezirk in der Nachfolge des in der Reformationszeit aufgelösten Bistums Meißen war. Aus diesem Verwaltungsbezirk entstand 1921 (wieder) das [[Bistum Meißen]], seit 1980 [[Bistum Dresden-Meißen]], das heute zur [[Kirchenprovinz]] Berlin ([[Erzbistum Berlin]]) gehört. Zwickau wurde innerhalb des Bistums Meißen Sitz eines [[Dekanat]]s, zu dem auch Pfarrgemeinden außerhalb Zwickaus gehören. Derzeitiger Dekan ist Gregor Giele, leitender Pfarrer der Pfarrei Heilige Familie Zwickau.

In der Stadt Zwickau gibt es drei römisch-katholische Gemeinden.<ref>[https://www.heilige-familie-zwickau.de/ Römisch-katholische Pfarrei Heilige Familie Zwickau]</ref>

=== Judentum ===
Bereits im 19. Jahrhundert hatten sich [[Juden]] in Zwickau niedergelassen. Im Jahr 1905 wurde der erste Betsaal der jüdischen Zwickauer Gemeinde in der Bahnhofstraße&nbsp;8 eingeweiht, der heute als Gemeinderaum der Freien Baptistengemeinde dient und in dem noch mehrere Details an die ursprüngliche Funktion erinnern.<ref>http://freie-baptisten-zwickau.de/gemeinde/hier-treffen-wir-uns, abgerufen am 1. März 2019</ref> Später gab es noch einen Betsaal der [[Orthodoxes Judentum|orthodoxen]] jüdischen Mitglieder in der Burgstraße 10 (heute etwa Alter Steinweg). Im Vorderhaus waren die Wohnungen ärmerer jüdischer Familien und eine „Wochentags[[synagoge]]“. Ab 1938 wurden die Juden aus der Stadt vertrieben. In der [[Novemberpogrome 1938|Pogromnacht am 9. November 1938]] wurden durch [[Sturmabteilung|SA-Männer]] die jüdischen Einrichtungen angezündet. Die Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof wurden geschändet und die Aussegnungshalle durch Brandstiftung zerstört. Zu den bekanntesten Zwickauer Juden zählten die Besitzer des [[Kaufhaus Schocken|Kaufhauses Schocken]] und der Chef des [[Lindenhof (Zwickau)|Lindenhof]]-Orchesters, Erwin Pollini. Nach dem Krieg kehrten nur wenige Überlebende in die Stadt zurück.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.zwickau.de/de/tourismus/stadtgeschichte/stadtchronik/20.php |titel=Stadtchronik 20. Jh. |hrsg=Stadtverwaltung Zwickau |archiv-url=https://web.archive.org/web/20121218011119/http://www.zwickau.de/de/tourismus/stadtgeschichte/stadtchronik/20.php |archiv-datum=2012-12-18 |abruf=2013-01-18 |offline=1}}</ref> Die Stadt erinnert mit einem Pflastermosaik und mit einer Gedenktafel vor der ehemaligen Alfred-Leuschke-Schule (dem späteren Georgengymnasium), von wo aus die Zwickauer Juden deportiert wurden, an die [[Geschichte des Antisemitismus bis 1945|Judenverfolgung]] in der [[Zeit des Nationalsozialismus]]. Weiter erinnern auch einige [[Stolpersteine]] an die Deportationen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.kkg-zwickau.org/files/stolpersteine2009_seichter_neu.pdf |titel=Stolpersteine in Zwickau |hrsg=Projektgruppe Geschichte Gerhart-Hauptmann-/Käthe-Kollwitz-Gymnasium Zwickau |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130329124033/http://www.kkg-zwickau.org/files/stolpersteine2009_seichter_neu.pdf |archiv-datum=2013-03-29 |abruf=2015-11-23 |format=PDF; 1,7&nbsp;MB |offline=1}}</ref>

=== Weitere Religionsgemeinschaften ===
Auch die [[Neuapostolische Kirche]] und die [[Apostolische Gemeinschaft (Freikirche)|Apostolische Gemeinschaft]] gibt es in Zwickau. Darüber hinaus sind auch die [[Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage]] ([[Mormonen]]), die Religionsgemeinschaft der [[Zeugen Jehovas]] und der [[islam]]ische Al-Faruq Integrations- und Kulturverein e.&nbsp;V.<ref>{{Webarchiv|url=http://moschee-zwickau.de.tl/ |wayback=20171201040638 |text=moschee-zwickau.de.tl |archiv-bot=2024-06-21 18:06:53 InternetArchiveBot }}</ref> in der Stadt vertreten.


== Wirtschaft und Infrastruktur ==
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Wirtschaftsgeschichte ===
[[Bild:Zwickau Sachsenring (aka).jpg|thumb|Das Firmengebäude der [[Sachsenring (Unternehmen)|Sachsenring Zwickau AG]]]]
==== Wurzeln der Wirtschaftsentwicklung ====
Bereits im frühen Mittelalter wird die Zwickauer Steinkohle entdeckt. Doch die erste große Blütezeit der Stadt beginnt erst um 1470 mit dem Fündigwerden der Silberanbrüche auf dem Schneeberg. Die Stadt wird zum kurfürstlichen Zoll- und Finanzzentrum. Etwa zur gleichen Zeit war Zwickau auch ein Zentrum der Tuchmacher. ''Zwicksches Tuch'' war in deutschen Landen weithin ein Begriff. Das Gewandhaus am Hauptmarkt entstand in dieser Zeit. Im [[Zwickauer Steinkohlenrevier]] begann mit dem Einsatz der Dampfmaschine eine neue Blütezeit. Die industrielle Förderung dieses Bodenschatzes verhalf der Stadt zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu einem raschen Wachstum und weitere Branchen des verarbeitenden Gewerbes siedelten sich hier an.

==== Beginn der Industrialisierung ====
Am Zwickauer Stadtrand in Cainsdorf siedelte sich die „[[Königin-Marien-Hütte]]“ an, ein Unternehmen der Montanindustrie.

[[Carl Gottfried Haentze]] wandelte die Spinnmühle Schedewitz in den 1830er Jahren zu einer maschinellen [[Zwickauer Kammgarnspinnerei|Kammgarnspinnerei]] um.

1842 wurde die Zwickauer Maschinenfabrik gegründet, die 1872 von den damaligen Besitzern Brod & Stiehler in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde. Der Unternehmensteil „Blechbearbeitungsmaschinen“ in Niederschlema fertigte Exzenter-, Zieh- und Friktionsspindelpressen, Scheren, Stanzen, Abkant-, Biege- und Richtmaschinen sowie Einrichtungen für Papierfabriken. Haupterzeugnisse des Unternehmens waren Luftkompressoren, Druckluft- und Zentrifugalpumpen, Dampf- und Fördermaschinen für Bergwerke mit denen das Unternehmen im In- und Ausland bedeutende Umsätze erzielte.

[[Heinrich Gotthold Dietel|Heinrich Dietel]] gründete 1869 vor den Toren der Stadt die Kammgarnspinnerei in Wilkau. Zehn Jahre später expandierte er nach Sosnowice (Polen) und Cossmannsdorf bei Dresden. Hergestellt wurden Garne in allen Feinheitsgraden.

[[Carl Wolf (Unternehmer)|Carl Wolf]] gründete 1884 mit seinem Patent zur Benzin-Sicherheitsleuchte die Firma [[Friemann & Wolf]], eines der ersten global agierenden Unternehmen Deutschlands.

1906 fand die erste [[Westsachsenschau]] statt.

==== Handel ====
Simon und [[Salman Schocken]] gründen 1907 das [[Kaufhaus Schocken|Warenhaus I. Schocken Söhne Zwickau]]. Die Warenhäuser der Gebrüder Schocken stiegen 1930 zum viertgrößten Warenhauskonzern Deutschlands auf.

==== Automobilindustrie ====
In Zwickau werden seit 1904 ohne Unterbrechung Automobile produziert; die Stadt ist die Wiege der sächsischen Automobilindustrie. Am 2.&nbsp;Oktober 1903 wurde hier der [[Sächsisch-Thüringischer Automobil-Club|Sächsisch-Thüringische Automobil-Club]] (SThAC) gegründet. Initiator und erster Präsident war der Zwickauer Fabrikbesitzer [[Friedrich Paul Fikentscher|Paul Fikentscher]]. Bekannte Unternehmer aus der [[Kreishauptmannschaft Zwickau]] waren Mitglieder des Automobilclubs, so auch der Ingenieur [[August Horch]], der 1902 in [[Reichenbach im Vogtland]] eine Automobilmanufaktur gegründet hatte. Weil die Erweiterung seines Reichenbacher Betriebes von der ansässigen Unternehmerschaft missbilligt wurde, verlegte er sein Unternehmen nach Zwickau, wo am 10.&nbsp;Mai 1904 die ''[[Horch|August Horch & Cie. Motorwagenwerke AG]]'' in das [[Handelsregister (Deutschland)|Handelsregister]] des Zwickauer Amtsgerichts eingetragen wurde. Der Zwickauer Rechtsanwalt Rudolph Stöss gewann 1906 mit einem Horch 18/20 PS die [[Herkomer-Konkurrenz]]. Dieser „leichte Kardanwagen“, eine Neukonstruktion von Horch und dessen Weggefährten [[August Hermann Lange]], brachte trotz seiner relativ geringen Motorstärke den Gesamtsieg beim damals bekanntesten deutschen Automobilwettbewerb ein.

August Horch war verantwortlicher Konstrukteur und Technischer Leiter von ''Horch & Cie.'', hielt jedoch selbst nur einen geringen Unternehmensanteil und hatte daher keine kaufmännische Entscheidungsbefugnis. Nach Zerwürfnissen mit dem Finanzvorstand musste Horch das Unternehmen verlassen und gründete am 16.&nbsp;Juli 1909 nicht weit entfernt die ''August Horch Automobilwerke GmbH''. Auch Konstrukteur Lange nebst einer Anzahl von Mitarbeitern wechselte in August Horchs neues Unternehmen. Zwickau war damit die einzige Stadt im [[Deutsches Kaiserreich|Deutschen Reich]], in der gleich zwei Automobilunternehmen ansässig waren. Die Geschäftsführung der Horchwerke klagte wegen Verletzung des [[Marke (Recht)|Markenrechts]] und Horch musste 1910 seine Fabrik in ''Audi Automobilwerke GmbH Zwickau'' umfirmieren. Das Unternehmen wurde 1915 in die [[Aktiengesellschaft]] ''Audiwerke AG Zwickau'' umgewandelt.

Im Jahre 1910 erzielte ''Audi'' bei der Internationalen Tourenfahrt des Schwedischen Motorklubs vom 17. bis 24. Juni mit dem ersten Preis einen ersten Erfolg. Audi startete 1911 zum ersten Mal mit drei Wagen bei der Internationalen Österreichischen Alpenfahrt und August Horch erhielt einen ersten Preis, die große silberne Medaille und das Ehrendiplom. Der [[Audi Typ C]] 14/35 PS siegte von 1912 bis 1914 dreimal hintereinander bei der Internationalen Österreichischen Alpenfahrt. Das Automobil ging als ''Alpensieger'' in die Geschichte ein. Das Zwickauer Werksteam erhielt 1914 nicht nur den Teampreis, sondern gewann den ''Großen Alpenwanderpreis''. Damit konnte Audi einen in der Geschichte des Automobilsports seltenen Erfolg verzeichnen. Bei der internationalen Zuverlässigkeitsfahrt 1914 war eine Konkurrenz von 33 Fabrikaten am Start. Der Wettbewerb ging über eine Strecke von 3000 Kilometer durch die Alpen mit den schwierigsten Strecken. Heute besitzt den ''Großen Alpenwanderpreis'' das ''[[museum mobile]]'' der Audi AG in Ingolstadt.

In der [[Weimarer Republik]] zwischen 1920 und 1932 entwickelte der neue Hauptaktionär und [[Kosmopolitismus|Weltbürger]] [[Moritz Straus]] das Unternehmen ''Horch'' zu einer elitären Automobilmarke. In Zwickau begann 1926 die Ära der industriell gefertigten [[Achtzylindermotor|Achtzylinder]]-[[Reihenmotor]]en: Der [[Horch 8|Horch 12/60 PS]] (Typ 303) war das erste deutsche Serienfahrzeug mit Achtzylindermotor, gefolgt 1927 vom [[Audi Typ R]]. Auf dem [[Pariser Autosalon]] wurde 1931 der [[Horch 12|Horch Typ 670]] mit [[Zwölfzylindermotor|Zwölfzylinder]]-[[V-Motor]] vorgestellt und erhielt einen Preis. Als erstes deutsches Fahrzeug hatte er einen Motor mit [[Hydrostößel]]n.

Ab 1932 gehörten Horch und Audi zur ''[[Auto Union]]'', blieben jedoch eigenständige Marken. Bei Audi wurden ab 1931 die dort entwickelten [[DKW Frontwagen|DKW-„Frontwagen“]] (geschützter Name) mit [[Zweitaktmotor]] und dem damals neuen [[Frontantrieb]] hergestellt. Die Horchwerke lieferten 1936 ihren 25.000. Wagen mit Achtzylindermotor aus. Die Marke hatte im [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschen Reich]] bei den Luxusautomobilen einen [[Marktanteil]] von 54 Prozent.

1934 bis 1940 wurden in der Auto Union-Rennabteilung im Werk Horch zunächst von [[Ferdinand Porsche]] und später von [[Robert Eberan von Eberhorst]] die Zwickauer „Silberpfeile“ ([[Auto-Union-Rennwagen|Auto Union „Grand-Prix-Wagen“]]) entwickelt. Mit einem [[Auto-Union-Rennwagen#Auto-Union-Rennwagen Typ C (1936–1937)|Auto Union Rennwagen Typ&nbsp;C]] durchbrach 1937 der deutsche Rennfahrer [[Bernd Rosemeyer]] als Erster in der Geschichte des Automobils die 400-km/h-Geschwindigkeitsschwelle auf einer öffentlichen Autostraße ([[Reichsautobahn]] Frankfurt–Heidelberg).

Ab 1937 baute man im Werk Horch für die [[Wehrmacht]] die [[Einheits-PKW der Wehrmacht|Mittleren und Schweren Einheits-Pkw]] (Typ Horch 901 und Horch 108). Alle Werke der Auto Union wurden ab 1940 verstärkt in die Rüstungsproduktion eingebunden und fertigten neben Panzer- und Flugmotoren (→&nbsp;[[Mitteldeutsche Motorenwerke]]) auch kleine [[Stromerzeugungsaggregat]]e für den mobilen Einsatz. Im letzten Jahr des Zweiten Weltkriegs wurde das Werk Horch bei Luftangriffen auf Zwickau schwer getroffen.

[[Datei:Zwickau Georgenplatz Trabantdenkmal.jpg|mini|Trabant-Denkmal von [[Berthold Dietz]] am früheren Standort am Georgenplatz (seit 2015 am [[August-Horch-Museum]])]]

Auf der [[Leipziger Messe|Leipziger Frühjahrsmesse]] 1955 stellten die Zwickauer Automobilbauer den ersten Serien-PKW der Welt mit Kunststoffkarosserie ([[AWZ P 70]]) der Öffentlichkeit vor. Aus den Unternehmen [[Automobilwerk Zwickau|''VEB Automobilwerk Zwickau'' (AWZ)]] (ehemals Audi) und dem ''VEB Kraftfahrzeugwerk Horch Zwickau'' entstand 1958 der ''[[Sachsenring (Unternehmen)|VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau]]'', wo von Oktober 1957 bis April 1991 der [[Trabant (Pkw)|Trabant]] hergestellt wurde. Heute setzt die [[Volkswagen Sachsen]] GmbH die automobilen Traditionen der Stadt fort. Im [[Volkswagenwerk Zwickau|VW-Werk Zwickau]] werden die Modelle Golf, Passat, ID.3 sowie Karosserien für den [[Bentley Continental GT]] gefertigt. In Kooperation mit der [[Gläserne Manufaktur|Gläsernen Manufaktur]] fertigte das Werk den [[VW Phaeton]] (Endmontage in der Manufaktur).

==== Uranaufbereitung der SDAG Wismut ====
1946 wurde die Stadt von der sowjetischen Besatzungsmacht als Versorgungsbasis für die [[Wismut (Unternehmen)|SAG Wismut]] ausgewählt. Nach der Enteignung der Papier- und Kartonagenfabrik C.F. Leonhardt & Söhne in Zwickau-Crossen nahm 1951 auf diesem Gelände der [[Wismut (Unternehmen)#Erzverarbeitung|Uranerzaufbereitungsbetrieb]] „Objekt 101“ die Produktion auf. Bis zur politischen Wende von 1989 wurde hier aus dem Uranerz der Rohstoff für die sowjetische Atomindustrie gewonnen. Das Erz wurde mit [[Ganzzug|Ganzzügen]] der [[Deutsche Reichsbahn (1945–1993)|Deutschen Reichsbahn]] über den [[Bahnstrecke Zwickau–Crossen–Mosel|Crossener Industriebahnanschluss]] angeliefert. Der Inhalt der Eisenbahnwaggons wurde in Bunkeranlagen gekippt. Anschließend wurde er über Transportbänder zu [[Kugelmühle]]n gefördert, wo er zermahlen und daraus durch alkalische Laugung Uranoxid ([[Yellowcake]]) hergestellt wurde. Im Zuge des technologischen Prozesses wurden im Zwickauer Norden enorme Mengen Gesteinsabraum zu einer weithin sichtbaren [[Abraumhalde]] aufgeschüttet. Deren verunreinigtes Sickerwasser belastete die [[Zwickauer Mulde]] erheblich. Nördlich von Zwickau lag in einem Talkessel die Nachbargemeinde [[Helmsdorf (Zwickau)|Helmsdorf]]. Die Ortschaft wurde abgerissen; die Einwohner zwangsumgesiedelt. Auf dem Areal entstand ein [[Absetzbecken]], wohin die flüssigen Prozessabfälle gepumpt wurden. In Crossen wurden insgesamt aus 74,7 Millionen Tonnen Erz etwa 77.000 Tonnen Uran produziert, das als Kriegsreparation in die [[Sowjetunion]] geliefert wurde.

==== Siehe auch ====

* [[Liste der Straßennamen mit Bergbaubezug in Zwickau]]

=== Ansässige Unternehmen ===
Seit 2008 gibt es eine kommunale Förderrichtlinie der Stadt Zwickau, die für jeden neu geschaffenen Vollzeitarbeitsplatz eine Zuwendung gewährt. Nach der Veröffentlichung im Arbeitsmarktreport der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Sachsen, vom Mai 2023 hat die Region Zwickau bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen mit 5,3 % eine der niedrigsten Arbeitslosenquote in Sachsen.<ref>{{Internetquelle |url=https://statistik.arbeitsagentur.de/Auswahl/raeumlicher-Geltungsbereich/Politische-Gebietsstruktur/Kreise/Sachsen/14524-Zwickau.html |titel=Zwickau – Statistik der Bundesagentur für Arbeit |abruf=2023-06-07 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20230607071652/https://statistik.arbeitsagentur.de/Auswahl/raeumlicher-Geltungsbereich/Politische-Gebietsstruktur/Kreise/Sachsen/14524-Zwickau.html |archiv-datum=2023-06-07}}</ref>

Die größten ansässigen Unternehmen in Zwickau sind:
* Adient Autositze GmbH & Co. KG
* AES GmbH, Auto-Entwicklungsring Sachsen
* [[Autovision]] GmbH, Standort Zwickau – 100-prozentige VW-Tochter, Dienstleister der Automobilindustrie<ref>{{Webarchiv |url=http://www.autovision-gmbh.com/fileadmin/pdfs/autovision-infoflyer.pdf |text=Die Autovision im Überblick |wayback=20121106063637}} (PDF; 2,9&nbsp;MB).</ref>
* Clarios Zwickau GmbH & Co. KG, ehemals [[Johnson Controls]] Sachsen-Batterien GmbH & Co. KG
* Cray Valley Kunstharze GmbH, Herstellung von Alkydharzen und Kunststoffdispersionen
* FES GmbH, Fahrzeug-Entwicklung Sachsen
* Forschungs- und Transferzentrum e.&nbsp;V. an der [[Westsächsische Hochschule Zwickau|Westsächsischen Hochschule]]
* GAZ – Geräte- und Akkumulatorenwerk Zwickau GmbH<ref>[http://www.gaz-gmbh.com/ Website des Geräte- und Akkumulatorenwerks Zwickau.]</ref>
* [[GKN (Unternehmen)|GKN Deutschland GmbH]], Werk [[Mosel (Zwickau)|Mosel]] (Gelenkwellenwerk)
* [[Grammer AG|Grammer System GmbH]], Zulieferer, Sitze für die Automobilindustrie
* [[Heinrich-Braun-Klinikum Zwickau]], Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Leipzig<ref>[http://www.heinrich-braun-klinikum.de/ueber_uns.php Geschichte des Heinrich-Braun-Klinikums Zwickau] Abgerufen am 23.&nbsp;November 2015.</ref>
* [[Hoppecke Batterien]] GmbH & Co. KG (ehemals VEB Grubenlampen- und Akkumulatorenwerke Zwickau)
* [[Sachsenring (Unternehmen)|HQM Sachsenring GmbH]] als Modul- und Systemlieferant für die Automobilindustrie
* ILKAZELL Isoliertechnik GmbH, spezialisiert auf Tiefkühl- und Reinraumsysteme sowie Dämmtechnik
* [[Mauritius Brauerei Zwickau]] GmbH, Privatbrauerei
* Radsystem GmbH, Stammsitz Zwickau-Mosel, gegr. 1992, Zulieferer für Kompletträder (13–18″)<ref>[http://www.radsystem-rastatt.de/sites/historie.html Geschichte der Radsystem GmbH.]</ref>
* Sachsentrans Spedition & Logistik GmbH, Logistikdienstleister, ein Unternehmen der Verbundinitiative Automobilzulieferer (AMZ)<ref>[http://www.zwickau.de/de/aktuelles/pressemitteilungen/2011/02/001.php?lastpage=zur%20Ergebnisliste&PHPSESSID=7frrp73t3u664a5tgvqd3il967 Horch Museum zukünftig auch auf Deutschlands Straßen.]</ref>
* Sasit Industrietechnik GmbH, Hersteller von Transportsystemen und Sondermaschinen für die Automobilindustrie und Herstellung von Autobatterien
* [[Schwarz Pharma]] GmbH, Hersteller pharmazeutischer Produkte
* Siebenwurst Werkzeugbau, Stanz- und Umformwerkzeuge für 3D-Formteile
* Snop Automotive Zwickau GmbH
* Tenneco Zwickau GmbH, Tochterunternehmen der [[Tenneco]] Inc.
* [[Volkswagen Sachsen]] GmbH, mit einer täglichen Fertigungskapazität von 1200 Fahrzeugen im [[Volkswagenwerk Zwickau|Fahrzeugwerk Zwickau-Mosel]]
* Weck+Poller, Logistik-Leistungen für die Automotive-Branche<ref>{{Webarchiv |url=http://www.zwickau.de/media/pdfs/amtsblatt/2013/2013_09.pdf |text=Logistikdienstleister eröffnet mit Komplettradmontage neues Geschäftsfeld |wayback=20150113222552}} (PDF; 3&nbsp;MB).</ref>
* [[Westermann Druck- und Verlagsgruppe|Westermann Druck]] Zwickau GmbH
* Wienerberger GmbH, Werk Zwickau, Ziegelei von Hintermauerziegel<ref>[https://wienerberger.de/ wienerberger.de]</ref>

=== Verkehr ===
=== Verkehr ===
==== Straßenverkehr ====
Durch Zwickau führen die [[Bundesstraße 93| Bundesstraßen 93]], [[Bundesstraße 173|173]] und [[Bundesstraße 175|175]]. Im Süden der Stadt Zwickau führt die [[Bundesautobahn 72|A 72]] [[Hof (Saale)|Hof]] - [[Chemnitz]], im Norden die [[Bundesautobahn 4|A 4]] [[Dresden]] - [[Erfurt]], die schnell über die B 93 zu erreichen ist, vorbei.


[[Datei:Mosel bei Zwickau mit Volkswagenwerk und Windkraftanlagen.jpg|mini|Die B&nbsp;93 aus Richtung Anschlussstelle 62 ''(Meerane/Zwickau-Nord)'' mit Blick auf das Volkswagen-Werk und Zwickauer Stadtgebiet]]
Im Bereich der Eisenbahn führt durch Zwickau die Hauptverkehrsstrecke [[Stuttgart]] - [[Nürnberg]] - Hof - Chemnitz - Dresden - [[Görlitz]] ([[Sachsen-Franken-Magistrale]]) und in der Nähe befindet sich die Strecke [[München]] - Hof - [[Leipzig]] - [[Berlin]]. Zudem zweigen in Zwickau auch die Strecken nach [[Johanngeorgenstadt]] und nach [[Falkenstein/Vogtl.|Falkenstein]] ab und es besteht ein [[Rangierbahnhof]] in der seltenen Bauform eines Gefällebahnhofes.


'''Bundesautobahnen'''
Im Westen der Stadt befindet sich ein Regionalflugplatz. Der nächstgelegene größere Flughafen ist der [[Flughafen Altenburg-Nobitz]], welcher sich 35 km nördlich von Zwickau befindet.


* {{RSIGN|DE|A|4}} {{RSIGN|DE|E|40}}: [[Bad Hersfeld]] – [[Eisenach]] – [[Gotha]] – [[Erfurt]] – [[Weimar]] – [[Jena]] – [[Gera]] – Zwickau – [[Chemnitz]] – [[Dresden]] – [[Bautzen]] – [[Görlitz]]
Den Öffentlichen Personennahverkehr ([[Öffentlicher Personennahverkehr|ÖPNV]]) bedienen im städtischen Verkehr drei [[Straßenbahn]]-, 14 Bus- und zwei in den Nächten vor Sonnabenden, Sonn- und Feiertagen verkehrende Nachtbuslinien der „Städtischen Verkehrsbetriebe Zwickau GmbH“ (SVZ) sowie im Regionalverkehr die „Regionalverkehrsbetriebe Westsachsen GmbH“ (RVW). Im [[Dezember]] [[2005]] wurde eine 4,3 Kilometer lange Straßenbahn-Neubaustrecke in den südwestlichen Stadtteil Neuplanitz eröffnet. Seitdem verkehren die Straßenbahnen wie folgt: Eckersbach - Hauptbahnhof (Linie 1), Eckersbach - Neuplanitz (Linie 3) und Pölbitz - Städtisches Klinikum (Linie 4).
Aus Richtung Norden kommend, verlässt man an der Anschlussstelle 62 ''(Meerane/Zwickau-Nord)'' die A&nbsp;4. Aus dieser Richtung ist die Stadt über die B&nbsp;93 zu erreichen. Nach dem Verlassen folgt unmittelbar die B-93-Anschlussstelle zum [[Volkswagenwerk Zwickau]]. Die zwischen den Anschlussstellen 62 der A&nbsp;4 ''(Meerane)'' und 11 der A&nbsp;72 ''(Zwickau-Ost)'' durch die Stadt Zwickau verlaufende B-93-Querverbindung ist eine [[Autobahnähnliche Straße|Schnellstraße]].


* {{RSIGN|DE|A|72}} {{RSIGN|DE|E|441}}: [[Hof (Saale)|Hof]] – [[Plauen]] – Zwickau – [[Chemnitz]]
Die Stadt ist neben Dresden einer der Endpunkte der [[Silberstraße]].

Vom Süden her gelangt man über die [[Anschlussstelle (Autobahn)|Anschlussstellen]] 10 ''(Zwickau-West)'' und 11 ''(Zwickau-Ost)'' ins Stadtzentrum, welches über die ausgebauten Neubaustrecken der B&nbsp;173 und B&nbsp;93 in wenigen Minuten erreichbar ist.

'''Bundesstraßen'''

Durch Zwickau verlaufen folgende drei [[Bundesstraße]]n:

* {{RSIGN|DE|B|93}}: [[Borna]] – [[Altenburg]] – [[Meerane]] – Zwickau – [[Wilkau-Haßlau]] – [[Schneeberg (Erzgebirge)|Schneeberg]]
* {{RSIGN|DE|B|173}}: [[Lichtenfels (Oberfranken)|Lichtenfels]] – [[Kronach]] – [[Hof (Saale)|Hof]] – [[Plauen]] – [[Reichenbach im Vogtland|Reichenbach]] – Zwickau – [[Chemnitz]] – [[Freiberg]] – [[Dresden]]
* {{RSIGN|DE|B|175}}: [[Lederhose (Thüringen)|Lederhose]] – [[Weida]] – [[Werdau]] – Zwickau – [[Glauchau]] – [[Döbeln]] – [[Nossen]]

==== Schienenverkehr ====
[[Datei:Zwickau TrainTram.jpg|mini|Auf einem [[Gleis#Mehrschienengleise|Dreischienengleis]] der [[Straßenbahn Zwickau]] fahren dieselbetriebene [[Tram-Train]]s der [[Vogtlandbahn]] bis in die Zwickauer Innenstadt.]]

Durch Zwickau führt die [[Bahnstrecke Dresden–Werdau]]. Diese ist Bestandteil der [[Sachsen-Franken-Magistrale]] von Dresden nach Nürnberg. Unweit verläuft die [[Bahnstrecke Leipzig–Hof]], in welche die Bahnstrecke Dresden–Werdau mündet. Die Verbindung zum Westerzgebirge ist die [[Bahnstrecke Schwarzenberg–Zwickau|Bahnstrecke]], welche vom [[Zwickau (Sachs) Hauptbahnhof|Zwickauer Hauptbahnhof]] über [[Bahnhof Wilkau-Haßlau|Wilkau-Haßlau]] und [[Bahnhof Aue (Sachs)|Aue]] nach [[Bahnhof Schwarzenberg (Erzgeb)|Schwarzenberg/Erzgeb.]] führt. Am Hauptbahnhof beginnt auch die [[Bahnstrecke Zwickau–Falkenstein|Strecke nach Falkenstein]] in das nahe Vogtland. Seit Eröffnung des [[City-Tunnel Leipzig|Citytunnels Leipzig]] am 15. Dezember 2013 ist Zwickau an das Netz der [[S-Bahn Mitteldeutschland]] angebunden. Die Linie S5X verkehrt als Expresslinie mit nur wenigen Zwischenhalten, die Linie S5 Zwickau Hbf–Altenburg–[[Halle (Saale) Hauptbahnhof|Halle Hbf]] hält dagegen an fast allen Unterwegsstationen.
{| class="wikitable"
|- class="hintergrundfarbe6"
! Linie
! Zuglauf
! Takt (min)
|-
|style="text-align:center;"|{{S-Bahn Mitteldeutschland|5}} || ('''Zwickau Hbf''' – Werdau –) [[Bahnhof Altenburg|Altenburg]] – [[Leipzig Hauptbahnhof|Leipzig Hbf (tief)]] – [[Bahnhof Leipzig/Halle Flughafen|Flughafen Leipzig/Halle]] – [[Halle (Saale) Hauptbahnhof|Halle (Saale) Hbf]]
|style="text-align:center;"| 120
|-
|style="text-align:center;"|{{S-Bahn Mitteldeutschland|5X}} || '''Zwickau Hbf''' – Werdau – Altenburg – Leipzig Hbf (tief) – Flughafen Leipzig/Halle – Halle (Saale) Hbf
|style="text-align:center;"| {{0}}60
|}

Das [[Zwickauer Modell]] ist ein Pilotprojekt zur Verknüpfung von Straßen- und Eisenbahn: Spezielle dieselbetriebene [[Tram-Train]]s der [[Vogtlandbahn]] verkehren auf der [[Bahnstrecke Zwickau–Zwickau-Zentrum]] zwischen der Stadthalle und dem Zentrum der Stadt auf einem [[Gleis#Mehrschienengleise|Dreischienengleis]] gemeinsam mit der meterspurigen [[Straßenbahn Zwickau]].

In Zwickau existierten die Industriebahnen [[Bahnstrecke Zwickau–Crossen–Mosel|Zwickau–Crossen–Mosel]], die [[Bürgerschachtbahn]], die [[Brückenbergschachtbahn]], die [[von Arnimsche Kohlenbahn]] und die [[Reinsdorfer Industriebahn]]. Letztere wird inzwischen von der Vogtlandbahn bis zur Stadthalle genutzt, wo sie in das Gleisnetz der Straßenbahn übergeht. Der heutige Endpunkt befindet sich im Stadtzentrum an der [[Kursächsische Postmeilensäule|Postmeilensäule]]. Damit sind mit der Bahn direkt die vogtländischen Wintersportgebiete um [[Klingenthal]] und [[Schöneck/Vogtl.|Schöneck]] sowie das im benachbarten Tschechien gelegene [[Kraslice]] bei Karlsbad erreichbar.

{| class="wikitable"
|- class="hintergrundfarbe6"
! Linie
! Zuglauf
! Takt (min)
|-
! {{Bahnlinie|RB|1}}
| Zwickau Zentrum&nbsp;– Zwickau Hbf&nbsp;– Lengenfeld&nbsp;– Auerbach&nbsp;– Falkenstein&nbsp;(– Zwotental&nbsp;– Klingenthal&nbsp;– Kraslice)
| {{0}}60 (Zwickau–Falkenstein)<br />120 (Falkenstein–Kraslice)
|-
! {{Bahnlinie|RB|2}}
| Zwickau Zentrum&nbsp;– Zwickau Hbf&nbsp;– Werdau&nbsp;– Reichenbach ob Bf&nbsp;– Plauen ob Bf&nbsp;– Weischlitz&nbsp;– Adorf&nbsp;(– Cheb)
| {{0}}60 (Zwickau–Adorf)<br />120 (Adorf–Cheb)
|}

==== Flugverkehr ====
Im Westen der Stadt liegt der [[Flugplatz Zwickau|Verkehrslandeplatz Zwickau]]. Über die B&nbsp;93 erreichbar, befindet sich 35 Kilometer nördlich von Zwickau der [[Leipzig-Altenburg Airport]].

==== Fahrradverkehr, Wander- und Pilgerwege ====
Es besteht Anbindung an den [[Mulderadweg]] und den Radweg [[Silberstraße]]. Durch Zwickau führen der [[Lutherweg Sachsen]], der [[Jakobsweg]] „[[Via Imperii#Pilgerweg|Via Imperii]]“<ref>http://www.jakobswege-europa.de/wege/via-imperii.htm; abgerufen am 13. November 2019</ref> und der [[Sächsischer Jakobsweg|Sächsische Jakobsweg]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.saechsischer-jakobsweg.de/ |titel=Sächsischer Jakobsweg an der Frankenstraße e.&nbsp;V. – Willkommen bei Sächsischer Jakobsweg an der Frankenstraße e.&nbsp;V. |sprache=de |abruf=2024-09-01}}</ref>.

==== Öffentlicher Personennahverkehr ====
[[Datei:SVZ Zwickau 942+937.jpg|mini|[[Tatra-Straßenbahn|Tatra]]-Straßenbahnzug vor dem Hauptbahnhof Zwickau (2007)]]

Die [[Straßenbahn Zwickau]] verkehrt seit 1894 auf ihrer ersten Linie, in den nachfolgenden Jahren wurden weitere eröffnet. Zwischen 1938 und 1977 wurde die Straßenbahn vom [[Oberleitungsbus Zwickau]] ergänzt. Der heutige [[Öffentlicher Personennahverkehr|ÖPNV]] wird mit zwei [[Straßenbahn]]-, dreizehn [[Omnibus]]- und zwei [[Nachtverkehr|Nachtbuslinien]] (am Sa., So. und Feiertag) von den [[Städtische Verkehrsbetriebe Zwickau|Städtischen Verkehrsbetrieben Zwickau GmbH]] durchgeführt. Die Straßenbahn wurde zuletzt im Dezember 2005 um eine 4,3&nbsp;Kilometer lange Neubaustrecke zum südwestlichen Stadtteil [[Neuplanitz]] erweitert. Damit erreichte das Straßenbahnnetz mit 19,6&nbsp;km seine größte Ausdehnung. Mit zwei historischen Straßenbahnzügen aus dem ersten Viertel des 20. Jahrhunderts oder dem Typ [[Gothawagen|Gotha]] aus den 1950er Jahren können Stadtrundfahrten durchgeführt werden. Die Bedienung der Strecke vom Georgenplatz zum Hauptbahnhof wurde am 13. Dezember 2019 bis auf weiteres eingestellt. Grund dafür ist der marode Zustand der Wendeschleife am Hauptbahnhof.<ref name="Einstellung">{{Internetquelle |url=https://www.freiepresse.de/zwickau/zwickau/strassenbahnlinie-zum-zwickauer-hauptbahnhof-wird-vorerst-eingestellt-artikel10638180 |titel=Straßenbahnlinie zum Zwickauer Hauptbahnhof wird vorerst eingestellt |werk=Freie Presse |abruf=2019-10-17}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.mdr.de/sachsen/chemnitz/zwickau/strassenbahn-zwickau-stilllegung-100.html |titel=Zwickau stellt die Hälfte seiner Straßenbahnlinien ein |werk=Mitteldeutscher Rundfunk |abruf=2019-12-13}}</ref>

Die das Umland erschließenden [[Regionalbusverkehr|Regionalbuslinien]] werden größtenteils vom [[Regionalverkehr Westsachsen]] betrieben.

Die Stadt gehört zum Tarifgebiet des [[Verkehrsverbund Mittelsachsen|Verkehrsverbunds Mittelsachsen]], in dem Stadt und Landkreis Zwickau auch Mitglieder sind.

==== Brücken ====
[[Datei:Paradiesbrücke.jpg|mini|links|Die [[Paradiesbrücke (Zwickau)|Paradiesbrücke]] über die Mulde in Zwickau]]
In der Stadt gibt es insgesamt 145 Brücken, um Straßen, Wege und Wasserläufe zu überqueren. Die wichtigsten Brücken führen über die Zwickauer Mulde; darunter sind (mit Jahr der Einweihung):<ref>Angelika Michaelis: ''Zwickau. Meine bunte Stadt. Erklären – Entdecken – Erleben.'' 2. überarbeitete Auflage. Förster & Borries, Zwickau 2018, ISBN 978-3-9814619-7-8.</ref>
* ''Cainsdorfer Brücke'' (1932)
* ''Eckersbacher Brücke'' (1955, bis 1993 ''Ethel- und Julius-Rosenberg-Brücke''<ref name="STAVO1993">Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 25. Februar 1993</ref>)
* ''Glück-auf-Brücke'' (1979, mit 174&nbsp;m die längste Brücke, bis 1993 ''Adolf-Hennecke-Brücke''<ref name="STAVO1993" />)
* ''Mauritiusbrücke'' (1994, innen für Wartungsarbeiten begehbar)
* ''Neue Bierbrücke'' (1992, nur Straßenbahn und Fußgänger)
* ''Paradiesbrücke'' (1900, nur noch Fußgänger und Radfahrer)
* ''Pölbitzer Brücke'' (2006)
* ''Röhrensteg'' (1535, nur Fußgänger)
* ''Schedewitzer Brücke'' (1958)


=== Medien ===
=== Medien ===
==== Radio, Fernsehen, Internet ====
*In Zwickau erscheint als [[Tageszeitung]] eine Lokalausgabe der in Chemnitz erscheinenden [[Freie Presse|Freien Presse]].
* In Zwickau ist der Radiosender [[Radio Zwickau]] ansässig, welcher regional auf der UKW-Frequenz 96,2&nbsp;MHz zu empfangen ist.
*Als regionaler Fernsehsender existiert „TeleVision Zwickau“ mit Sitz in Reinsdorf.
* [[TV Westsachsen]], vormals ''TeleVision Zwickau''<ref>Television Zwickau [http://www.tv-zwickau.de/online-tv TVZ.] In: tv-zwickau.de/online-tv.</ref>, ist ein regionaler Fernsehsender mit Sitz im Gebäude der „Alten Münze“ am Zwickauer Hauptmarkt. Der Fernsehsender ging am 13. April 2004 auf Sendung. Er übernahm die Nachfolge von ''Zwickau-TV'', der in Reinsdorf bei Zwickau gegründet wurde. Es wird ein Vollprogramm mit unterschiedlichen Themenbeiträgen und auch [[Videotext]] ausgestrahlt. Die Magazinsendung „TAGaktuell“ wurde von der Sächsischen Landesmedienanstalt ausgezeichnet. Das Programm ist über Kabel (analog und digital) sowie über DVB-T Kanal 47 vertikal zu empfangen.
*In Zwickau ist der Radiosender „ZWICKAU 96.2“ ansässig.
* Ebenfalls in Zwickau sind die „[[Sächsische Ausbildungs- und Erprobungskanäle|Sächsischen Ausbildungs- und Erprobungskanäle]]“ (SAEK) ansässig.
*ewt Breitband betreibt in Zwickau einen Internetzugang über TV-Kabel, genannt „blue-cable“, das auf neuesten Technologien basiert.
* ''[[Pÿur]]'' betreibt in Zwickau einen Internetzugang über TV-Kabel (früher als ''EWT multimedia'' bzw. ''Tele Columbus'').
*Ebenfalls in Zwickau ist einer der „Sächsischen Ausbildungs- und Erprobungskanäle“ [[Radio SAEK]] ansässig.


=== Ansässige Unternehmen ===
==== Presse ====
* Der ''[[Zwickauer Pulsschlag]]'' ist das monatlich zwei Mal erscheinende Amtsblatt der Stadt Zwickau.
* Volkswagen Sachsen GmbH
* Die ''[[Freie Presse]]'', ursprünglich eine Zwickauer Zeitung, erschien seit 1963 in Chemnitz für den gesamten damaligen [[Bezirk Karl-Marx-Stadt]] mit einer Zwickauer Regionalbeilage. Mit über 650.000 verkauften Exemplaren war sie die auflagenstärkste regionale Tageszeitung der DDR, die auch nach der [[deutsche Wiedervereinigung|deutschen Wiedervereinigung]] weiter erschien. {{Auflagen-Vergleich kompakt|Zeitungen|2730|Verk}} Damit ist die ''Freie Presse'' immer noch eine der stärksten Regionalzeitungen Deutschlands.
* GKN Driveline Deutschland GmbH, Werk Mosel (Gelenkwellenwerk)
* Ab 17. Februar 1990 kam in Zwickau die ''Sachsenpost'' vom [[Frankenpost]]-Verlag aus [[Hof (Saale)|Hof]] auf den Markt, die später in ''Zwickauer Tageblatt'' umbenannt und 1996 aus wirtschaftlichen Gründen vom Markt genommen wurde.
* FES GmbH, Fahrzeug-Entwicklung Sachsen
* Mittwochs und samstags erscheint das Anzeigenblatt ''[[Blick (Anzeigenblatt)|Blick]]''.
* Grammer System GmbH
* ''KOMPASS'', das regionale Lifestyle- und [[Stadtmagazin]], erscheint seit dem 1. Februar 2007 und informiert monatlich unter anderem über das Zeitgeschehen und kulturelle Termine.
* Johnson Controls Sachsen-Batterien GmbH & Co. KG

* Johnson Controls Objekt Zwickau GmbH & Co. KG
=== Gesundheitswesen und -wirtschaft ===
* Tower Automotive Presswerk Zwickau GmbH & Co. KG
* Das [[Heinrich-Braun-Klinikum Zwickau]] (HBK) wurde 1921 eröffnet. Das mehrere Gebäude umfassende Areal erhielt 1934 den Namen des Gründers [[Heinrich Braun (Mediziner, 1862)|Heinrich Braun]]. Bis 1989 hatte es die Funktion eines Bezirkskrankenhauses und ist heute mit 800 Betten und 1500 Mitarbeitern als Lehrkrankenhaus der Universität Leipzig auch die Einrichtung der [[Versorgungsstufe|Schwerpunktversorgung]] des Landkreises.
* Westermann Druck Zwickau GmbH
* Die [[Paracelsus-Kliniken|Paracelsus-Klinik]] ist ein Krankenhaus der [[Versorgungsstufe|Regelversorgung]] mit rund 210 Betten. Gegründet wurde die Einrichtung 1948 als Sanitätsstelle „Poliklinik/Schneeberg, Außenstelle Zwickau/Kaserne“.
* Günter Kunststoffmaschinen GmbH
* Die [[Westsächsische Hochschule Zwickau]] bietet neben dem Diplomstudiengang Gebärdensprachdolmetschen die zwei [[Bachelor]]studiengänge „Gesundheitsmanagement“ und „Pflegemanagement“ sowie den [[Masterstudiengang]] Health Sciences an.
<!-- === Öffentliche Einrichtungen === -->
* Der britische [[Pharmakonzern]] Aesica unterhält ein Produktions- und Forschungszentrum.<ref>[https://www.consortmedical.com/about/locations/ https://www.consortmedical.com/]</ref>


=== Bildung ===
=== Bildung ===
* Berufsschulzentren:
* '''[[Westsächsische Hochschule Zwickau (FH)]]:''' Die [[Fachhochschule]] in Trägerschaft des Freistaates Sachsen geht zurück auf eine [[1862]] gegründete Bergbauschule und eine [[1897]] errichtete Ingenieurschule, aus denen [[1969]] die ''Ingenieurhochschule Zwickau'' und hieraus im Jahr [[1992]] die ''Hochschule für Technik und Wirtschaft Zwickau (FH)'' hervorging. Im Jahr [[1996]] erfolgte die Umbenennung in „Westsächsische Hochschule Zwickau (FH)“.
* '''Robert-Schumann-Konservatorium der Stadt Zwickau:''' Gegründet [[1947]]; Musikschule mit überregionaler Bedeutung; Unterricht auf allen Instrumenten möglich; vielfältige Angebote in der musikalischen Früherziehung; Gemeinschaftsmusizieren in zahlreichen Orchestern und Ensembles
* '''Gymnasien'''
** Clara-Wieck-Gymnasium
** (Gerhart-Hauptmann-Gymnasium [seit [[1. August]] [[2005]] Außenstelle des Clara-Wieck-Gymnasiums])
** Käthe-Kollwitz-Gymnasium
** (Georgengymnasium [momentan Außenstelle des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums])
** Peter-Breuer-Gymnasium
* '''Berufsschulzentren'''
** BSZ für Wirtschaft Zwickau (Berufsschule, Berufsfachschule, Wirtschaftsgymnasium)
** BSZ für Wirtschaft Zwickau (Berufsschule, Berufsfachschule, Wirtschaftsgymnasium)
** BSZ für Technik „August Horch“ Zwickau (Berufsschule, Berufsfachschule, Fachschule, Fachoberschule [auch Teilzeit])
** BSZ für Technik „August Horch“ Zwickau (Berufsschule, Berufsfachschule, Fachschule, Fachoberschule [auch Teilzeit])
** BSZ für Bautechnik Zwickau (Berufsschule)
** BSZ für Bau- und Oberflächentechnik Zwickau (Berufsschule)
** BSZ für Wirtschaft und Gesundheit (Berufsschule, Berufsfachschule)
** BSZ für Wirtschaft und Gesundheit (Berufsschule, Berufsfachschule)
** IFBE Zwickau (Medizinische Berufsfachschule, Fachoberschule)
** BSZ „Adolph Diesterweg“, Berufsförderschule (Berufsschule)
* Gymnasien:
* '''Volkshochschule''' „Martin Andersen Nexö“ Zwickau
** [[Clara-Wieck-Gymnasium]]
* '''Ratsschulbibliothek''' (erstmals [[1498]] urkundlich erwähnt und damit die älteste öffentliche Bibliothek Sachsens; Bestand: 160.000 Bände, davon 90.000 aus der Zeit vor [[1850]], 40 Prozent davon Unikate; Großer Fundus an [[Barockliteratur]])
** [[Käthe-Kollwitz-Gymnasium (Zwickau)|Käthe-Kollwitz-Gymnasium]]
* '''Stadtbibliothek''' (gegründet [[1923]]; großes Angebot an Bildungs-, Freizeit und Unterhaltungsmedien [140.000 Medien]; Abteilungen: Erwachsenenbibliothek, Phonothek, Kinderbibliothek)
** [[Peter-Breuer-Gymnasium]]


[[Datei:Ratsschulbibliothek1880.jpg|mini|Ehemaliges Gebäude der Zwickauer Ratsschulbibliothek um 1880]]
=== Freizeit- und Sportanlagen ===

[[Bild:Zwickau Johannis bath (aka).jpg|thumb|160px|Das Johannisbad]]
* ''[[Ratsschulbibliothek Zwickau|Ratsschulbibliothek:]]''
* '''Bäder:'''
: Wurde erstmals 1498 urkundlich erwähnt und ist damit die älteste öffentliche Bibliothek Sachsens. Sie hat einen Bestand von etwa 160.000 Bänden, davon sind 90.000 aus der Zeit vor 1850, 40 Prozent davon sind reine Unikate. Die Bibliothek hat auch einen großen Fundus an [[Barockliteratur]].
** Johannisbad Zwickau
* ''[[Robert-Schumann-Konservatorium Zwickau]]:''
** Erlenbad (Der Stadtrat versucht das Bad an einen privaten Investor zu verkaufen.)
: 1947 gegründet, ist es eine Musikschule mit überregionaler Bedeutung. Es gibt Unterricht auf allen wichtigen Instrumenten, dazu kommen vielfältige Angebote in der musikalischen Früherziehung. Ein Gemeinschaftsmusizieren in zahlreichen Orchestern und Ensembles ist gängige Praxis. Als bekanntes Talent ist der 1996 geborene Geiger [[Elin Kolev]], der als Gewinner des Preises der Ibla-Stiftung am 27. April 2009 in der New Yorker Carnegie Hall debütierte, zu nennen.
** Schwimmhalle Flurstraße (Hallenbad)
* ''Stadtbibliothek:''
** 04-Bad (seit [[2006]] vom Förderverein 04-Bad e.&nbsp;V. betrieben)
: Gegründet 1923, hat sie ein großes Angebot an Bildungs-, Freizeit und Unterhaltungsmedien (140.000 Medien); ihre Abteilungen sind die Erwachsenenbibliothek, eine Phonothek und die Kinderbibliothek gegliedert.
** Freibad Crossen (seit [[2005]] keine öffentliche Einrichtung mehr)

[[Datei:Zwickau Solar Panel Installation.jpg|mini|Die Solaranlage der WHZ vor dem Agricola-Bau]]

* ''Volkshochschule [[Martin Andersen Nexö]]:''
: Bestand bis 2008 und wurde im Zuge der Kreisgebietsreform ab 1.&nbsp;Januar 2009 mit den Volkshochschulen Chemnitzer und Zwickauer Land zur Volkshochschule Zwickau des Landkreises Zwickau vereinigt.
* ''Volkswagen Bildungsinstitut GmbH:''
: Es bestehen Angebote zur Ausbildung in Metallbearbeitung, Fügetechnik, Service und Steuergerätediagnose, Speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) und in Fremdsprachen.
* ''[[Westsächsische Hochschule Zwickau]] (WHZ):''
: Die Wurzeln der Fachhochschule ''(University of Applied Sciences)'' gehen zurück auf die 1290 gegründete ''Zwickauer Lateinschule'', die 1862 gegründete [[Bergschule Zwickau]], die spätere Bergingenieurschule, sowie die 1897 gegründete ''Ingenieurschule für Maschinenbau und Elektrotechnik''.
* ''[[DPFA Hochschule Sachsen]]:''
: Die DPFA Hochschule Sachsen war eine von 2012 bis 2018 bestehende private Hochschule mit Schwerpunkt in den Sozial- und Gesundheitswissenschaften.

=== Ehemalige Garnison ===
Zwickau war von der Zeit des [[Deutsches Kaiserreich|Deutschen Kaiserreichs]] bis zum Ende der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] [[Garnison]]s&shy;stadt für die [[Sächsische Armee]] ([[9. Infanterie-Regiment Nr. 133]]), [[Heer (Wehrmacht)|Wehrmacht]] und [[Nationale Volksarmee]].

Die noch umfangreich erhaltenen und sanierten Kasernenbauten befinden sich an der Werdauer Straße zwischen [[Paracelsus-Kliniken|Paracelsus-Klinik Zwickau]] und Kopernikusstraße. Heute dienen sie als Verwaltungszentrum.

=== Sport und Freizeit ===
* Der Stadtsportbund Zwickau e.&nbsp;V. koordiniert die sportlichen Aktivitäten der 107 städtischen Sportvereine.
* Der [[FSV Zwickau]] spielte von 1994 bis 1998 in der [[2. Fußball-Bundesliga|2. Bundesliga]] und war ein wichtiger Imageträger für die Stadt. In der [[2. Fußball-Bundesliga 1995/96|Saison 1995/96]] wurde der Aufstieg in die 1.&nbsp;Bundesliga relativ knapp verpasst. Die Vereinstradition beginnt nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem [[Planitzer SC]] und setzte sich über die [[ZSG Horch Zwickau]], dem ersten DDR-Fußballmeister, die [[Motor Zwickau|BSG Motor Zwickau]], DDR-Pokalsieger 1963 und 1967, die [[Motor Zwickau|BSG Sachsenring Zwickau]], Pokalsieger 1975, bis hin zum FSV Zwickau e.&nbsp;V. fort, der aus der BSG Sachsenring am 31. Januar 1990 gegründet wurde. Sachsenring Zwickau nahm nach dem Sieg im DDR-Pokalendspiel 1975 gegen [[Dynamo Dresden]] am Europapokal der Pokalsieger der Saison 1975/76 teil. Die Mannschaft erreichte damals das Halbfinale, besiegte internationale Spitzenvereine wie [[Panathinaikos Athen (Fußball)|Panathinaikos Athen]], [[AC Florenz]] sowie [[Celtic Glasgow]] und verlor erst gegen den damaligen Europacupsieger [[RSC Anderlecht]]. Der bekannteste Zwickauer Spieler ist [[Jürgen Croy]] (DDR-Auswahlspieler und DDR-Fußballer des Jahres). Seit dem Abstieg aus der 2.&nbsp;Bundesliga im Jahr 1998 spielt der Verein dritt- bis fünftklassig, seit 2023 ist er in der [[Fußball-Regionalliga Nordost (2012)|Regionalliga Nordost]], der vierthöchsten Spielklasse, vertreten. Heimspielstätte ist die [[GGZ-Arena]] im Stadtteil Eckersbach.
* Die [[BSC Rollers Zwickau]] (Rollstuhlbasketball) spielen in der [[Rollstuhlbasketball-Bundesliga|1. Bundesliga]]; sie wurden in den Jahren 2002 und 2009 Deutscher Meister, 2003 und 2008 DRS-Pokalsieger und gewannen 2004 und 2006 den [[André Vergauwen Cup]].
* Der [[Zwickauer HC Grubenlampe]] spielte in der letzten Saison der [[DDR-Oberliga (Handball)|DDR-Handball-Oberliga]] sowie in der [[2. Handball-Bundesliga 1991/92|Saison 1991/92]] in der [[2.&nbsp;Handball-Bundesliga]].
* Der ESV Lokomotive Zwickau e.&nbsp;V. (Mitglied im [[Verband Deutscher Eisenbahner-Sportvereine]]) ist mit etwa 1.900 Mitgliedern der zahlenmäßig stärkste Sportverein Zwickaus. In 14 Abteilungen werden unterschiedlichste Sportarten auf breitensportlichem und Leistungssportniveau betrieben.
* Der [[BSV Sachsen Zwickau]] e.&nbsp;V. entstand am 8. August 1990 aus der bereits 1969 gegründeten Handballsektion der Betriebssportgemeinschaft Sachsenring Zwickau. Derzeit nehmen 11 Mannschaften am Spielbetrieb teil, von der Stadtliga bis zur 1.&nbsp;Bundesliga der Frauen. In der Saison 1991/92, 1995/96 und seit der Saison 2021/22 spielt der BSV erstklassig.
* Die [[BSG Aktivist „Karl Marx“ Zwickau]], die von 1949 bis 1968 existierte, spielte in der [[DDR-Liga]] Fußball.
[[Datei:Johannisbad Zwickau, Schwimmhalle.jpg|mini|Schwimmhalle des Johannisbades]]
* Bäder
** [[Johannisbad (Zwickau)|Johannisbad]]
** Glück-Auf-Schwimmhalle (Sportbad)
** 04-Bad (seit 2006 vom Förderverein 04-Bad betrieben)
** [[Freibad Crossen]] (seit 2005 vom Förderverein Freibad Crossen betrieben)
** Strandbad Planitz
** Strandbad Planitz
* '''Sportanlagen:'''
* Sportanlagen:
** Westsachsenstadion
** [[Westsachsenstadion]]
** Sportforum „Sojus“ in Eckersbach
** Sportforum [[Sojus 31]] in Eckersbach
** Sporthalle Neuplanitz


== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
{{Panorama|Zwickau Hauptmarkt Panorama.jpg|1000|Hauptmarkt Zwickau, v.&nbsp;l.&nbsp;n.&nbsp;r.: Gewandhaus, Rathaus, Dom St. Marien, rechts mit den Dachgauben die ehemalige ''Löwen-Apotheke'' und das ''Kräutergewölbe'' (um 1480 erbaut)}}


=== Historische Bauwerke ===
[[Bild:Zwickau Theatre.jpg|thumb|left|160px|Das Theater]]
{{Siehe auch|Liste der Kulturdenkmale in Zwickau}}
[[Bild:Zwickau Ruin Castle Osterstein.jpg|thumb|right|160px|Die Ruine des Schlosses Osterstein]]
* ''[[St. Marien (Zwickau)|Dom St. Marien]]'' ([[Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens|evangelisch-lutherische Kirche]]): Geht zurück auf die 1206 begonnene Pfarrkirche St. Marien, Neubau des Langhauses unter Verwendung älterer Teile zwischen 1505 und 1537; wertvolle Innenausstattung vom 15. bis 17. Jahrhundert.
* ''Priesterhäuser,'' Domhof 5–8: Vier Gebäude mit steilen gotischen Giebeln, die zu den ältesten Wohngebäuden Deutschlands gehören; einmalig in Sachsen; Deckenbalken im Haus 7 von 1264; 1521 erstmalige Erwähnung im Ratsprotokoll; stehen südwestlich vor dem Dom St. Marien; seit Mai 2003 Museum für Stadtgeschichte.
* ''Galerie am Domhof:'' 1876 vom Zwickauer Kunstverein erbaut; liegt fast gegenüber den Priesterhäusern am Domhof und zeigt wechselnde Kunstausstellungen.
* ''[[Robert-Schumann-Haus]]:'' Geburtshaus des Komponisten der Romantik, erbaut um 1450 auf dem Grundstück Hauptmarkt&nbsp;5; 1956 anlässlich des 100. Todestages [[Robert Schumann]]s originalgetreu restauriert.
* ''Gewandhaus:'' Zentrales Wahrzeichen der Stadt, erbaut 1522–1525 im spät[[Gotik|gotischen]] Stil, mit Bauelementen der [[Renaissance]] und [[Staffelgiebel]]. Ehemaliges Handelshaus der Tuchmacher (berühmt war das Zwicksche Tuch), dient es seit 1823 als [[Theater Plauen-Zwickau|Stadttheater]].
* ''[[Dünnebierhaus]]:'' Im Zentrum an der Katharinenstraße aus dem Jahre 1480, Sanierung 1980.
* ''[[Schloss Osterstein (Zwickau)|Schloss Osterstein]]:'' Erbaut als kurfürstliche Schlossanlage 1587–1590; Sanierung 2006–2008.
* ''Kräutergewölbe'' (1470) und ''Löwen-Apotheke'' (1484): Die beiden Gebäude Hauptmarkt 17 und 18 gegenüber dem Rathaus gehören als ehemalige mittelalterliche Apotheken zu den ältesten für diesen Zweck genutzten Bauwerken in Deutschland.
* ''[[Zwickauer Rathaus|Rathaus am Hauptmarkt]]:'' Zentrales Wahrzeichen der Stadt von 1404; 1403 war das alte Rathaus beim großen Stadtbrand total zerstört worden. Der Wiederaufbau erfolgte mit markanten Elementen, wie zum Beispiel dem großen Wappen, dem Rotsiegel, dem Zinnenkranz und den Ecktürmen.
* ''Grünhainer Kapelle:'' Ehemaliger Wirtschaftshof des [[Zisterzienserkloster]]s [[Kloster Grünhain|Grünhain]] 1240 bis 1536; danach diente er als Stadtschule, [[Gymnasium]] und der [[Ratsschulbibliothek Zwickau|Ratsschulbibliothek]]. Heute existiert davon noch der Klosterhof, der von der Hochschule genutzt wird, sowie die [[Aula]] der Hochschule.
* ''Kornhaus:'' Der Kornspeicher wurde um 1480 vom Zwickauer Patrizier [[Martin Römer]] errichtet und ist einer der größten und ältesten [[Profanbau]]ten seiner Art in Deutschland.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.deutsches-architekturforum.de/thread/7547-schloss-osterstein-und-kornhaus/ |titel=Schloss Osterstein und Kornhaus |hrsg=Deutsches Architekturforum |datum=2008-08-08 |sprache=de |abruf=2024-09-01}}</ref><ref>[http://zwickau.tourbee.de/zwickau_innenstadt/kornhaus.html Kornhäuser neben dem Schloss.]</ref> Das Gebäude wurde 2014 umfassend renoviert und dient seitdem als Stadtbibliothek.<ref>''Wo August Bebel und Karl May einsaßen.'' In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]],'' {{ISSN|0174-4909}}, 11. November 2014, Seite 14.</ref>
* ''[[Pestalozzischule Zwickau|Pestalozzischule]]:'' 1924–1929 errichteter Gebäudekomplex im Stil des [[Neues Bauen|Neuen Bauens]] mit horizontalbetonter Klinkerfassade.
* ''Pulverturm:'' Er gehört mit einem erhaltenen Mauerstück zur ehemaligen Stadtbefestigung aus dem Mittelalter.
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Zwickau Cathedral.jpg|[[St. Marien (Zwickau)|Der Zwickauer Dom St.&nbsp;Marien]]
Zwickau - priest houses 2008 (aka).jpg|Priesterhäuser (13.&nbsp;Jahrhundert)
Zwickau Cathedral Gallery.jpg|Galerie am Domhof
Zwickau - theatre (aka).jpg|Gewandhaus (Theater)
Dünnebierhaus ü.jpg|Dünnebierhaus (15.&nbsp;Jahrhundert)
2011-04-18 Zwickau Schloß Osterstein.jpg|Schloss Osterstein
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* ''[[Katharinenkirche (Zwickau)|St.-Katharinen-Kirche]]:'' Erbaut 1403–1470, hier predigte während der Reformation Thomas Müntzer.
* ''Schiffchen:'' Der Geistliche und Notar Heinrich von Grumbach ließ das ''Schiffchen'' 1485 in der Klostergasse 12 errichten. Seit 1600 war es im Besitz von Seilerfamilien und erhielt deshalb an der schmalen Fassade das entsprechende Zunftzeichen. In den Jahren 1967/68 wurde das Bauwerk abgerissen und mit der originalen Bausubstanz rekonstruiert.
* ''[[Alter Gasometer]]:'' Erbaut 1853, heute soziokulturelles Zentrum.
* ''[[Johannisbad (Zwickau)|Johannisbad]]:'' Historistischer Backsteinbau; [[Samuel Schlobig]] ließ ab 1869 das Badehaus und Behandlungsstätten am Muldeufer errichten, er stiftete diesen herausragenden Komplex seiner Stadt Zwickau.
* ''[[Moritzkirche (Zwickau)|Moritzkirche]]:'' Zentralbau des [[Historismus]] 1893 nach Entwurf von Abesser & Kröger
* ''Nordvorstadt:'' Großes Stadtviertel mit Bauwerken des Historismus, des [[Jugendstil]]s, des [[Reformstil]]s und der [[Neue Sachlichkeit (Architektur)|Neuen Sachlichkeit]].
* ''[[Schwanenteichpark|Schwanenteich mit Parkanlagen]]:'' Erbaut 1473–1477; Die durch das [[Schneeberg (Erzgebirge)#Berggeschrey und Stadtgründung|Schneeberger Silber]] reich gewordenen Martin Römer und Hans Federangel ließen mit Erlaubnis des Rates den ''Großen Teich'' anlegen (ab etwa 1860 unter der Bezeichnung ''Schwanenteich''). Martin Römer stiftete 800 Gulden zum Ankauf des Grundstücks und 4000 Gulden für die Erdarbeiten. Der Teich hatte nach seiner Fertigstellung eine Länge von 550&nbsp;Meter und eine Breite von 300&nbsp;Meter. Im Jahr 1504 ging der Teich vollständig in städtisches Eigentum über. Ende des 19. Jahrhunderts gab es im Schwanenteich in Höhe des [[Schwanenschloss]]es eine Fontäne. Anlässlich der 850-Jahr-Feier Zwickaus im Jahr 1968 wurde eine neue Fontäne übergeben und in Betrieb genommen. An einem schwimmenden Düsengestell aus Edelstahl sind Unterwasserpumpen befestigt, die die meterhohe Fontäne in der Mitte und die umrahmenden kleineren Wasserstrahlen ermöglichen.<ref>{{Literatur |Autor=Frank Dörfelt |Titel=Wasserspiel soll wieder kraftvoll sprudeln |Sammelwerk=Freie Presse, Zwickauer Zeitung |Datum=2020-03-03 |Seiten=11}}</ref>
* ''Paradiesbrücke:'' Sie überquert die Zwickauer Mulde unmittelbar in Richtung Stadtzentrum und wurde 1900 fertiggestellt. Damals musste eine alte überdachte Holzbrücke aus der Mitte des 17. Jahrhunderts weichen. Die Paradiesbrücke ist eine genietete Eisenfachwerkkonstruktion und wurde von der [[Königin-Marien-Hütte]] in [[Cainsdorf]] hergestellt. Seit 1980 ist sie ein technisches Kulturdenkmal. Sie wurde 2002 umfassend saniert, nachdem sie beinahe den Fluten des Augusthochwassers zum Opfer gefallen wäre. Seit der Inbetriebnahme der Adolf-Hennecke-Brücke (heute Glück-Auf-Brücke) dient die Paradiesbrücke nur noch als Fußgängerbrücke.
* ''Röhrensteg:'' Die älteste erhaltene sächsische Holzbrücke (16. Jahrhundert) führt am Erlenbad über die Zwickauer Mulde. Über hölzerne Röhren – daher der Name – wurde Trinkwasser aus dem Reinsdorfer Grund in die Brunnen der Stadt geleitet.
* ''Muldenwarte:'' Aussichts[[pavillon]] am Eingang des [[Knappengrund]]es an der Zwickauer Mulde; guter Ausblick in Richtung Westen über die Stadt.
* ''[[Kursächsische Postmeilensäule|Kursächsische Postdistanzsäule]]:'' Nachbildung vom ehem. Obertor an der Inneren Schneeberger Straße, unweit des Kornmarktes (aus [[Elbsandstein]] mit vierseitigem [[Marmor]]-Wappenstück).
* ''[[Landgericht Zwickau]]:'' Das im Stil des [[Historismus]] 1876 errichtete Gebäude am Platz der Deutschen Einheit ist auch der Sitz der [[Staatsanwaltschaft]] Zwickau.<ref>[http://www.deutschejustiz.de/landgerichte.html Deutsche Justiz: ''Landgerichte in Deutschland.'']</ref>
* Konzert- und Ballhaus „Neue Welt“ mit Park: 1903 in der Blüte des [[Jugendstil]]s errichteter größter Terrassensaal Sachsens; der Park verfiel nach 1976, so dass heute nur noch ein Teil erhalten ist.<ref name="Besuchermagnet">{{Literatur |Autor=Frank Dörfelt |Titel=Ein zerstörter Besuchermagnet |Sammelwerk=Freie Presse, Zwickauer Zeitung |Datum=2017-05-20 |Seiten=14}}</ref>
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Zwickau - Katharinenkirche 2008 (aka).jpg|Die Katharinenkirche
Zwickau old gasometer (aka).jpg|Alter Gasometer
Zwickau Johannis bath (aka).jpg|Johannisbad
Zwickau - Swan pond with boat (aka).jpg|Schwanenteich
Röhrensteg Zwickau.jpg|Der Röhrensteg
0x-kursaechs-zwickau-1.jpg|Postdistanzsäule
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=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
=== Naturschutz ===
* {{Siehe auch|Liste der Naturdenkmale in Zwickau}}
* Zwickauer Musiktage, [[Juni]]
* Internationales Trabantfahrer-Treffen (ITT), Juni
* Stadtfest, [[August]]


=== Theater ===
=== Wasserspiele ===
Insgesamt existieren gegenwärtig 18 öffentliche Wasserspiele, von denen aber nicht alle betrieben werden. Der hohe Unterhaltungs- und Wartungsaufwand wird zum Teil durch Sponsoren getragen.<ref>{{Internetquelle |autor=Stadt Zwickau, Garten- und Friedhofsamt |url=http://www.zwickau.de/de/aktuelles/pressemitteilungen/2014/04/129.php |titel=Wasser marsch! Brunnen und Wasserspiele gehen noch vor Ostern in Betrieb |werk=www.zwickau.de |datum=2014-04-10 |abruf=2014-08-08}}</ref>
*Theater Plauen-Zwickau (Musiktheater, Schauspiel und Ballett) mit einem Puppentheater: Das Theater entstand im Jahr [[2000]] durch die Vereinigung des [[1823]] als „Theater auf dem Gewandhaus“ eröffneten ''Theater Zwickau'' und der [[1898]] als „Theater Plauen“ eröffneten und [[1991]] in ''Vogtland Theater Plauen'' umbenannten Bühne.
* ''Fontäne'' auf dem [[Schwanenteich (Zwickau)|Schwanenteich]]
* ''[[Brunnen der Freundschaft]]'' auf dem Schumannplatz
* ''[[Schwanenbrunnen (Zwickau)|Schwanenbrunnen]]'' an der Humboldtstraße
* ''Bierbrauerbrunnen'' von [[Jo. Harbort|Joachim Harbort]] in der Katharinenstraße (1984 errichtet)<ref name="BV">{{Internetquelle |autor=Garten- und Friedhofsamt |url=https://session.zwickau.de/bi/getfile.php?id=43122&type=do |titel=Beschlussvorlage/026/2017 |werk=Stadtverwaltung Zwickau |datum=2017-01-17 |abruf=2017-01-31 |sprache=de}}</ref>
* ''Tuchmacherbrunnen'' von Berthold Dietz in der Katharinenstraße (1984 errichtet)<ref name="BV" />
* ''Marktweiberbrunnen'' von [[Volker Beier]] in der Katharinenstraße (1984 errichtet)<ref name="BV" />
* ''[[Schwanenbrunnen (Zwickau)#Sonstiges|Mühlrad]]'' auf dem Kornmarkt (1998 errichtet)<ref>{{Literatur |Autor=Frank Dörfelt |Titel=Gisela Meierkord mit 88 Jahren gestorben |Sammelwerk=Freie Presse |Datum=2017-06-22 |Seiten=13}}</ref>
* ''Kinderbrunnen'' von Berthold Dietz auf dem Hauptmarkt vor dem Gewandhaus (1968 errichtet)<ref>{{Literatur |Autor=Albrecht Kalusche |Titel=Fenster in die weite Welt |Sammelwerk=Freie Presse |Datum=2018-11-10 |Seiten=14}}</ref>
* ''Trinkbrunnen'' auf dem Hauptmarkt
* ''Wasser-Licht-Spiel'' auf dem Hauptmarkt, 2018 für 160.000 Euro errichtet (neun Sprudel[[düse]]n, deren herabfallendes Wasser nach Einbruch der Dunkelheit durch eine fünfzig Meter lange geschwungene [[LED]]-Leuchtlinie bunt angestrahlt wird)<ref>{{Literatur |Autor=Sven Frommhold |Titel=Ein besonderer Anblick |Sammelwerk=Freie Presse |Datum=2018-06-02 |Seiten=13}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Frank Dörfelt |Titel=Kummer mit der Unglücksrinne |Sammelwerk=Freie Presse |Datum=2019-04-05 |Seiten=9 |Online=[https://www.freiepresse.de/zwickau/zwickau/kummer-mit-der-ungluecksrinne-artikel10486688 Online]}}</ref>
* ''[[Flamingobrunnen]]'' auf dem Neuberinplatz
* ''Domhofbrunnen''
* ''Amorbrunnen'' im Park „Neue Welt“ (früher Schwanenbrunnen; 1903 errichtet)<ref name="Besuchermagnet" /><ref>{{Literatur |Autor=Frank Dörfelt |Titel=Amorbrunnen bekommt fließendes Wasser |Sammelwerk=Freie Presse, Zwickauer Zeitung |Datum=2018-04-04 |Seiten=11}}</ref>
* ''Wassergarten'' am Ärztehaus in Niederplanitz
* ''Fischbrunnen'' an der Äußeren Zwickauer Straße
* ''Wasserspiel'' in der kleinen Parkanlage an der Feuerwehr in [[Schlunzig]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zwickau.de/media/pdfs/amtsblatt/2017/2017_07.pdf |titel=Zwickauer Brunnen und Wasserspiele gehen in Betrieb |werk=Pulsschlag. Das Amtsblatt der Stadt Zwickau |datum=2017-04-05 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170409111326/https://www.zwickau.de/media/pdfs/amtsblatt/2017/2017_07.pdf |archiv-datum=2017-04-09 |abruf=2017-04-08 |format=PDF |sprache=de |offline=1}}</ref>
* ''Forumbrunnen'' in Eckersbach
* ''Schwengelpumpe'' auf dem Fritscheplatz in Marienthal
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Schwanenbrunnen Zwickau.JPG|Schwanen&shy;brunnen
Brunnen an der Katharinenstraße in Zwickau 05.jpg|Bierbrauer&shy;brunnen
Brunnen an der Katharinenstraße in Zwickau 07.jpg|Tuchmacher&shy;brunnen
Brunnen an der Katharinenstraße in Zwickau 02.jpg|Marktweiber&shy;brunnen
Spielende Kinder Zwickauer Hauptmarkt 02.jpg|Kinder&shy;brunnen
Flamingobrunnen am Neuberinplatz.jpg|Flamingo&shy;brunnen
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Früher existierten darüber hinaus im Bereich des Eckersbacher E5-Forums und der Albert-Funk-Straße noch der sogenannte ''Kunstbrunnen&nbsp;I'' an der Nordwand des Platzes und der ''Kunstbrunnen&nbsp;II'' im Einkaufsbereich (1988 errichtet, 2014/15 abgebaut), geschaffen von [[Heinrich Gebhardt (Künstler)|Heinrich Gebhardt]] (*&nbsp;1944). Die Edelstahlstelen der beiden Kunstbrunnen, die an stilisierte Fahnenmasten und Wimpelstellen erinnern, wurden an der Makarenkostraße und direkt vor dem 2015/2016 errichtetem [[GGZ-Arena|Stadion Zwickau]] wieder aufgestellt.<ref>{{Literatur |Autor=Thomas Croy |Titel=Stelen auf dem Weg zum Stadion erinnern an Eckersbacher Markt |Sammelwerk=Freie Presse, Zwickauer Zeitung |Datum=2017-09-15 |Seiten=10}}</ref>


Der Anfang der 1980er-Jahre in einer Grünanlage an der Dortmunder Straße in Neuplanitz errichtete ''Kelchbrunnen'' wurde 2020 aufgrund baulicher und technischer Mängel abgerissen.<ref>{{Literatur |Autor=ja |Titel=Der Neuplanitzer Kelchbrunnen verschwindet |Sammelwerk=Freie Presse |Datum=2020-01-31 |Seiten=11 |Online=[https://www.freiepresse.de/zwickau/zwickau/der-neuplanitzer-kelchbrunnen-verschwindet-artikel10717721 Online] |Abruf=2020-02-03}}</ref>
=== Museen ===
[[Bild:August Horch museum (aka).jpg|thumb|160px|Das August-Horch-Museum]]
*[[August-Horch-Museum]]
*Robert-Schumann-Haus (Museum mit vielen persönlichen Stücken aus dem Besitz der Familien Schumann und Wieck)
*Museum zur Stadtgeschichte in den Priesterhäusern
*Städtische Kunstsammlungen mit umfangreicher ständiger Gemäldeausstellung, darunter auch Werke des in Zwickau geborenen [[Max Pechstein]]


=== Bauwerke ===
=== Porzellanglockenspiel ===
{{Bilderwunsch|Koordinaten|Foto vom Glockenspiel|Benutzer=[[Benutzer:Westsächsisch|Westsächsisch]] ([[Benutzer Diskussion:Westsächsisch|Diskussion]])|Breitengrad=50.720979|Längengrad=12.494837|ISO-Region=DE-SN}}
[[Bild:Zwickau Cathedral Gallery.jpg|thumb|right|160px|Die Galerie am Domhof]]
Der Direktor der „Zwickauer Sanitas-Miederfabrik KG“, Walter Becher, stiftete 1962 ein [[Porzellanglockenspiel]] aus [[Meißner Porzellan]], das in einem eigenen Turm am [[Schwanenschloss]] installiert wurde. Es besteht aus 25 Glocken. Im Jahr 1973 wurde es abgebaut und im Städtischen Museum eingelagert. Von 2000 bis 2008 waren die Glocken am Rathaus aufgehängt. Seit 2015 befindet sich das Glockenspiel auf dem Schumannplatz.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zwickau.de/de/aktuelles/pressemitteilungen/2015/06/221.php |titel=Schumann-Stadt ist um eine klingende Attraktion reicher |werk=zwickau.de |datum=2015-06-04 |sprache=de |abruf=2025-04-07}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Christian Adler |url=https://zwickautopia.wordpress.com/2015/06/19/roter-stern-gruenes-band-die-gesichter-des-zwickauer-schumannplatzes/ |titel=Roter Stern, grünes Band: Die Gesichter des Zwickauer Schumannplatzes |werk=Zwickautopia |datum=2015-06-19 |sprache=de |archiv-url=https://web.archive.org/web/20180128190601/https://zwickautopia.wordpress.com/2015/06/19/roter-stern-gruenes-band-die-gesichter-des-zwickauer-schumannplatzes/ |archiv-datum=2018-01-28 |abruf=2025-04-17 |abruf-verborgen=1}}</ref><ref>Kulturamt der Stadt Zwickau (Hrsg.): ''Chronik Zwickau'', Band 3: ''Eine Chronik in Zahlen, Fakten und Bildern.'' Sandstein Verlag, Dresden 2017, ISBN 978-3-95498-265-3, S.&nbsp;170.</ref>
*''Gewandhaus:'' Wahrzeichen der Stadt, erbaut [[1522]]-[[1525]]
*''[[Marienkirche (Zwickau)|Dom St. Marien]]'' („Marienkirche“ genannt)
*Großes Viertel mit Häusern des [[Jugendstil]]s und der [[Gründerzeit]] in der Nordvorstadt und in Pölbitz
*''Schloß Osterstein:'' erbaut als kurfürstliche Schlossanlage [[1587]]-[[1590]]
*''St. Katharinenkirche:'' erbaut [[1403]]-[[1470]]
*Rathaus mit Rats und Jacobskapelle – Galerie am Domhof, erbaut [[1876]]
*''Alter Gasometer:'' erbaut [[1853]]
*''Johannisbad:'' Der Stifter Samuel Schlobig ließ ab [[1869]] mit seinem eigenen Geld das Badehaus und Behandlungsstätten am Muldeufer errichten.
*''Geburtshaus Robert Schumanns:'' erbaut um [[1450]] am Hauptmarkt 5; [[1954]]/[[1955|55]] wurde das Haus wegen Baufälligkeit abgerissen. Im Jahre [[1956]] wurde der Neubau fertiggestellt.
*''Schiffchen:'' Der Geistliche und Notar Heinrich von Grumbach lies das „Schiffchen“ [[1485]] in der Klostergasse 12 errichten. Seit [[1600]] war es im Besitz von Seilerfamilien und erhielt deshalb an der schmalen Fassade das entsprechende Zunftzeichen. In den Jahren [[1967]]/[[1968|68]] wurde das Gebäude abgerissen und mit der originalen Bausubstanz rekonstruiert.
*''Schwanenteich mit Parkgelände:'' erbaut [[1473]]-[[1477]]: Die durch das Schneeberger Silber reich gewordenen Martin Römer und Hans Federangel ließen mit Erlaubnis des Rates den „Großen Teich“ anlegen (ab etwa 1860 unter der Bezeichnung „Schwanenteich“). Martin Römer stiftete 800 Gulden zum Ankauf des Grundstückes und 4.000 Gulden zum Ausgraben. Der Teich hatte nach seiner Fertigstellung eine Länge von 550 Metern und eine Breite von 300 Metern. Im Jahre [[1504]] ging der Teich vollständig in städtisches Eigentum über.
*''Priesterhäuser am Domhof 5-8:'' erstmalige Erwähnung [[1521]]; geschlossene Gruppe von vier zweigeschossigen Gebäuden mit steilen gotischen Satteldächern, die unmittelbar südwestlich neben dem Dom St. Marien liegen; zählen nachweislich zu den ältesten erhaltenen Wohnhausensembles in Deutschland; beherbergen seit [[Mai]] [[2003]] ein Museum zur Stadtgeschichte.


=== Historische Gebäude ===
=== Zerstörte Wahrzeichen ===
[[Datei:Zwickau Schwanenschloss 22.jpg|mini|[[Schwanenschloss]]]]
*''Lindenhof:'' Das „Grand Ball Etablissement Lindenhof“ wurde am [[7. Oktober]] [[1893]] eröffnet. Der Gastwirt Bruno Beyer übernahm von August Lemmrich den Lindenhof und eröffnete ihn am [[15. Oktober]] [[1903]] neu. Das Gebäude erwarb sich einen hervorragenden Ruf als Unterhaltungs- und Veranstaltungsstätte. Im Lindenhof gastierten z.&nbsp;B. wandernde Filmtheater; damals eine besondere Attraktion. <br> Vom [[30. Juli]] bis zum [[3. August]] [[1909]] fand im Lindenhof der XXIV. Kongress der Allgemeinen Radfahrer-Union statt. Bruno Beyer starb [[1918]] und in den [[1920]]er Jahren ging die Bedeutung des Gebäudes zurück. <br> Am [[25. Dezember]] [[1934]] übernahm Fritz Berger den Lindenhof; er nahm wieder regelmäßige Varieteveranstaltungen ins Programm auf, so erlangte das Haus wieder internationales Ansehen. Fast täglich wurden Vorstellungen gegeben, und die Sonderbusse verstopften die umliegenden Straßen. Am [[19. März]] [[1945]] traf eine US-amerikanische Bombe das Bühnenhaus des Lindenhofes. Das Großvarieté Lindenhof gab nach dem Zweiten Weltkrieg erstmals am [[1. September]] [[1945]] wieder Vorstellungen. In der Nacht vom [[2. Januar|2.]] zum [[3. Januar]] [[1946]] brannte das Bühnen- und Zuschauerhaus des Lindenhofes ab. Am [[1. September]] [[1950]] konnte das vergrößerte Etablissement Lindenhof, mit 1.500 Plätzen das größte Varieté Sachsens, nach beendetem Wiederaufbau neu öffnen. In den Räumen des Varietés veranstaltete man neben den großen Bühnenshows auch Konzerte, Betriebsfeiern, Kongresse und Versammlungen. Im [[Juli]] [[1992]] fand im Varieté Lindenhof kurz vor seinem 100jährigen Jubiläum die letzte Vorstellung statt. Am [[19. Januar]] [[2000]] wurde das Eckhaus Marienthaler Straße/Luisenstraße mit der Gaststätte Lindenhof abgebrochen, [[2003]] folgte der Abriss des Varietés.
* ''[[Denkmal der Arbeit (Zwickau)|Denkmal der Arbeit]]:'' <u>1943 abgerissen</u>. Die Bronzestatue eines Bergmanns mit Spitzhacke in der rechten Hand, geschaffen von dem Dresdner Bildhauer [[Hermann Alfred Raddatz]], stand seit 1938 auf dem Hauptbahnhofsvorplatz und wurde 1943 eingeschmolzen.
[[Bild:Zwickau_Schwanenschloss_22.jpg|thumb|160px|Das Schwanenschloss]]
* ''[[Bismarckdenkmal|Bismarck-Denkmal]]:'' <u>vermutlich 1943 abgerissen</u>. Das 5,60 Meter hohe Denkmal von Josef Drischler bestand aus einer 2,80 Meter hohen Bronze-Figur auf einem Granitsockel und wurde am 1.&nbsp;April 1898 eingeweiht. Es befand sich auf dem damaligen Kaiser-Wilhelm-Platz (heute Schumannplatz) mit Blickrichtung zum Neumarkt. Es wurde vermutlich 1943 eingeschmolzen und das Metall für die Rüstungsindustrie verwendet.<ref>Sieglinde Seele: ''Lexikon der Bismarck-Denkmäler. Türme, Standbilder, Büsten, Gedenksteine und andere Ehrungen. Eine Bestandsaufnahme in Wort und Bild.'' Michael Imhof Verlag, Petersberg 2005, ISBN 3-86568-019-4, S.&nbsp;424.</ref><ref name="Dörfelt">Frank Dörfelt: ''Wahrzeichen am Schumannplatz wieder in Betrieb.'' In: ''Wochenspiegel Zwickau.'' 25. Juni 2014, S.&nbsp;13.<!--http://zdb-opac.de/DB=1.1/SET=1/TTL=1/SHW?FRST=3&PRS=HOL, abgerufen am 4. Mai 2016.--></ref>
*''Schwanenschloss:'' Das Schloss wurde im Jahre [[1836]] erbaut und in den Jahren [[1861]] sowie [[1886]] teilweise verändert. Es wurde vom Zwickauer Architekten Emil Gutwasser erbaut. Im Jahre [[1903]] erhielt das Bauwerk eine Säulenkolonnade. [[1991]] wurde das Schloss nach erheblichem Verfall abgerissen.
* ''[[Bismarckturm|Bismarcksäule]]:'' <u>1964 abgerissen</u>. Der erste deutsche Reichskanzler und Reichsgründer [[Otto von Bismarck]] war [[Liste der Ehrenbürger von Zwickau|Zwickauer Ehrenbürger]]. Ihm zu Ehren wurde auf dem Windberg gegenüber dem Windberghaus im September 1900 ein zwölf Meter hoher Turm mit Feuerschale eingeweiht. Wegen der Erinnerung an die Reichsgründung wurde das Bauwerk auf Anordnung der SED-Kreisleitung entfernt.<ref>[https://www.bismarcktuerme.net/zwickau ''Die Feuersäule auf dem Windberg.''] Abgerufen am 18. Februar 2025</ref><ref>Ute Schmidt, Steffi Haupt: ''Zwickau – so wie es war.'' 1992, S. 78.</ref>
<br style="clear:both" />
* ''[[Lindenhof (Zwickau)|Lindenhof]]:'' <u>2003 abgerissen</u>. Das [[Varieté]]-Theater wurde am 7.&nbsp;Oktober 1893 eröffnet, nach dem Zweiten Weltkrieg unter erheblichen Anstrengungen wiederaufgebaut.
* ''[[Schwanenschloss]]:'' <u>1993 abgerissen</u>. Es war eines der bekanntesten Zwickauer Wahrzeichen, das 1836 errichtet wurde und dessen ursprüngliche Bauausführung auf einen Entwurf des Zwickauer Ehrenbürgers und Architekten Emil Gutwasser zurückgehen soll. 1861 und 1886 wurde das Bauwerk leicht verändert und erhielt 1903 eine Säulen-Kolonnade. Während der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR-Zeit]] wurde das imposante Gebäude als [[Pionierhaus]] ''Wilhelm Pieck'' genutzt. Nach der [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|Wende]] wurde es nicht mehr unterhalten und verfiel zusehends. Schließlich wurde das baufällig gewordene Gebäude abgerissen.
* ''[[Stalinpavillon]]:'' <u>1986 abgerissen</u>. Es handelte sich um einen zweigeschossigen begehbaren Rundbau mit einem spitzen Dach, das wie ein Obelisk emporragte und einen roten Stern trug. Der Pavillon befand sich auf dem damaligen Karl-Marx-Platz (heute Schumannplatz), wurde gelegentlich für Ausstellungen genutzt und 1986 durch den ''Brunnen der Freundschaft'' von Erika Matthes und [[Jo. Harbort|Joachim Harbort]] ersetzt.<ref name="Dörfelt" />
* ''Altes Zollhaus:'' <u>2004 abgerissen</u>. Es beherbergte sowohl das Königlich-Sächsische [[Oberfinanzdirektion|Hauptsteueramt]] als auch das [[Hauptzollamt]]. Landesdenkmalbehörde und die städtische Denkmalbehörde erwirkten zunächst einen Abrissstopp. Eine denkmalschutzrechtliche Baugenehmigung hatte es nicht gegeben. Schließlich hatte das Bauordnungsamt die Genehmigung zum Bau einer Handelseinrichtung hier im Stil des alten Bauwerkes erteilt. Der Neubau fügt sich architektonisch in das Gesamtensemble eingangs der Inneren Plauenschen Straße ein. Der Eckturm mit dem symbolischen ''Dreigesicht'' und Bestandteile der alten Bausubstanz wurden wiederverwendet.<ref>Ulrich Walther (2002–2007): ''Das historische Zollhaus'' [http://www.augenoptik-michael.de/privat/zwickau/zentrum/zollhaus/zollhaus.htm Bildreport.]</ref>


=== Sport ===
=== Bekannte Künstler ===
[[Datei:Zwickau - Robert Schumann statue (aka).jpg|mini|hochkant|[[Robert-Schumann-Denkmal (Zwickau)|Robert-Schumann-Denkmal]] von [[Johannes Hartmann (Bildhauer)|Johannes Hartmann]]]]
* Der Stadtsportbund Zwickau e.&nbsp;V. koordiniert die sportlichen Aktivitäten der 107 städtischen Sportvereine.
[[Datei:Zwickau Robert Schumann Birth House.jpg|mini|links|[[Robert-Schumann-Haus]]]]
* Der [[FSV Zwickau]] spielt nach einem Jahr in der [[Landesliga Sachsen|Fußball-Landesliga Sachsen]] (5.&nbsp;Liga) ab der Saison 2006/2007 wieder in der NOFV-Oberliga Süd (4. Liga). Die Tradition reicht vom ZSG Horch Zwickau, dem ersten DDR-Fußballmeister, über den BSG Motor Zwickau, Pokalsieger [[1963]] und [[1967]], den BSG Sachsenring Zwickau, Pokalsieger [[1975]], bis zur Gründung des FSV Zwickau e.&nbsp;V. am [[31. Januar]] [[1990]]. Die Höhepunkte waren die Spiele der BSG Sachsenring Zwickau im Europapokal der Pokalsieger in der Saison [[1975]]/[[1976|76]]. Die Mannschaft erreichte damals das Halbfinale und traf auf internationale Spitzenvereine aus Athen, Florenz, Glasgow und Anderlecht. Einer der bekanntesten ehemaligen Spieler ist [[Jürgen Croy]]. Von [[1994]]-[[1998]] spielte die Mannschaft des FSV Zwickau e.&nbsp;V. in der [[2. Bundesliga (Fußball)|2. Fußballbundesliga]] und war ein wichtiger Imageträger für die Stadt Zwickau.

* Der RSC-Rollis Zwickau (Rollstuhlbasketball) spielt in der 1. Bundesliga und wurde im Jahr [[2002]] Deutscher Meister, im Jahr [[2003]] Deutscher Rollstuhlbasketball Pokalsieger und [[2004]] Europapokalsieger der Pokalsieger. Außerdem wurde im Jahr [[2005]] der 4. Platz im Champions-Cup (vergleichbar mit der Champions-League im Fußball) erreicht.
In Zwickau wurde 1810 der international bekannteste Sohn der Stadt, der Komponist der [[Romantik]], [[Robert Schumann]], geboren. Sein Geburtshaus, das [[Robert-Schumann-Haus]], befindet sich im Zentrum am Hauptmarkt/Ecke Münzstraße. Schumanns Vater, [[August Schumann]], hatte hier einen Verlag mit angeschlossenem Buchhandel und war der erste deutsche Taschenbuchverleger. Das ''Robert-Schumann-Haus'' ist ein Museum, das den weltweit größten Bestand der früheren Taschenbücher sowie die umfangreichste Sammlung aus dem Nachlass des Komponisten und seiner Ehefrau Clara beherbergt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.schumann-zwickau.de/de/robert_schumann_haus.php |titel=Robert-Schumann-Haus |sprache=de |abruf=2024-09-01}}</ref> Am Schumann-Haus ist auf der Hauptmarktseite ein Porträtrelief nach dem Entwurf von Ernst Rietschel aus Dresden angebracht. Dieses Motiv wurde aus Anlass des 200. Geburtstages des Komponisten auf der 2010 von der Hamburger Münzprägeanstalt herausgegebenen silbernen 10-Euro-Münze verwendet, deren Münzrand in vertiefter Prägung mit dem Zitat: „TÖNE SIND HÖHERE WORTE“ aus dem Tagebuch des achtzehnjährigen Schumann verziert ist.

Zwickau ist die Heimat von zwei expressionistischen Malern: [[Fritz Bleyl]] (1880–1966), Architekt und Maler, war 1905 einer der Gründer der Dresdner Künstlervereinigung „[[Brücke (Künstlergruppe)|Die Brücke]]“. Der Maler und Grafiker [[Max Pechstein]] (1881–1955) wurde bald darauf Mitglied der Künstlervereinigung. Für die Nationalsozialisten waren diese Bilder „entartete Kunst“. 1947 ernannte die Stadt Max Pechstein zum Ehrenbürger und stiftete zu seinen Ehren den [[Max-Pechstein-Preis]].

=== Kultureinrichtungen ===
{{Belege fehlen||Dieser Abschnitt}}
* ''Freilichtbühne:'' Die 1957 eröffnete Freilichtbühne liegt am südwestlichen Ende des Schwanenteichs inmitten der Parkanlagen. Angelegt wurde sie nach dem Vorbild antiker Amphitheater in Halbkreisform. Der Betrieb erfolgt durch die Kultour Z. GmbH, welche in den Sommermonaten Veranstaltungen für bis zu 2900 sitzende oder 5000 stehende Besucher ausrichtet. Hierzu zählen Konzerte, Theateraufführungen oder Live-Übertragungen wie zur Fußball-WM 2006 & 2010. Im Obergebäude befinden sich technische Betriebsräume, ein Cateringbereich und Besuchertoiletten. Hinter der temporär aufgebauten Bühnenkonstruktion liegen Künstlergarderoben und Lagerräume.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zwickautourist.de/de/die-freilichtbuehne.php |titel=Die Freilichtbühne |werk=Kultour&nbsp;Z. |sprache=de |abruf=2025-04-23}}</ref>
* ''[[Gewandhaus]]:'' 1525 erbaut, war es seit 1823 städtisches Theater als ''Theater auf dem Gewandhaus'' mit 400 Sitzplätzen im Parkett und Rang. Das Gebäude besitzt nicht die typische Theaterbauform; es hat keinen Bühnenturm. Zum Haus gehören: Malsaal, Probebühnenanbau und ein Werkstattgebäude. Es ist ein Dreispartentheater (Ballett, Musiktheater und Schauspiel). Der Spielbetrieb des ''Theaters Zwickau'' erfolgt in Kooperation mit dem ''Theater Plauen'' unter dem Namen ''[[Theater Plauen-Zwickau]]''.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.theater-plauen-zwickau.de/spielstaetten-zwickau.php |titel=Spielstätten Zwickau |hrsg=Theater Plauen Zwickau |sprache=de |abruf=2024-09-01}}</ref>
* ''Johannisbad''
* ''Konzert- und Ballhaus „Neue Welt“:'' Das 1903 eröffnete Ballhaus gilt mit seinem Terrassensaal im Jugendstil als eines der schönsten Konzerthäuser Sachsens. In einer großen Erweiterungsmaßnahme bis 1983 wurden der Flachanbau mit dem darin befindlichen Foyer, einem Restaurant und Cafe, sowie der hinter dem Saal befindliche Verwaltungsanbau ergänzt, welcher zu einer deutlichen Vergrößerung der Bühne beitrug und das Objekt um Obermaschinerie, Künstlergarderoben und Büros erweiterte. In einem weiteren Umbau wurden das Restaurant und das Cafe zu einem Tagungsraum, dem „Salon“ und weiteren Lagermöglichkeiten umgestaltet. Seit 1999 wird die „Neue Welt“, wie auch die Stadthalle und Freilichtbühne, durch die Kultour Z. GmbH betrieben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zwickautourist.de/de/konzert-ballhaus-neue-welt.php |titel=Das Konzert- und Ballhaus |werk=Kultour&nbsp;Z. |sprache=de |abruf=2025-04-23}}</ref>
* ''[[Puppentheater Zwickau|Puppentheater]]:'' Das Puppentheater war einst im alten Bibliotheksgebäude am Dr.-Friedrichs-Ring ansässig, bis es 1987 in einen Neubau direkt hinter dem Gewandhaus umzog. Bis 2016 war es Bestandteil des ''Theaters Plauen-Zwickau''.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.puppentheater-zwickau.de/dein-puppentheater/theatergeschichte/ |titel=Es war einmal… |hrsg=Puppentheater Zwickau |sprache=de |abruf=2025-04-23}}</ref>
* ''Stadthalle Zwickau''
* ''Filmpalast Astoria Zwickau''
* ''[[Tivoli (Zwickau)|Tivoli]]''

=== Museen und Sammlungen ===
[[Datei:August Horch museum (aka).jpg|mini|Das August-Horch-Museum]]

* ''[[August-Horch-Museum]],'' das Automobilmuseum in der Audistraße ist ein Ankerpunkt in der ''[[Europäische Route der Industriekultur|Europäischen Route der Industriekultur]]'' (ERIH)
* ''Galerie am Domhof'' (vormals Ausstellungssaal des ''Zwickauer Kunstvereins''), dient heute neben Vortragsveranstaltungen den Aktivitäten zeitgenössischer Kunst im Bereich Malerei und Graphik sowie Musik.<ref>[https://www.kunstsammlungen-zwickau.de/ Kunstsammlungen Zwickau, Max Pechstein Museum.]</ref>
* ''[[Kunstsammlungen Zwickau]],'' ehemaliges ''König-Albert-Museum'' am heutigen ''Platz der Völkerfreundschaft,'' umfangreiche ständige Gemäldeausstellung, darunter Werke des in Zwickau geborenen ''[[Brücke (Künstlergruppe)|Brücke]]-Malers'' [[Max Pechstein]] sowie eine regionale geowissenschaftliche Sammlung, welche auf die 1868 durch Schenkung in den Besitz der Stadt Zwickau gelangte Mineraliensammlung des Zwickauer Bergfaktors [[Ernst Julius Richter]] zurückgeht<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kunstsammlungen-zwickau.de/de/kunstsammlungen/sammlungen/mineralogie.php |titel=Die mineralogisch-geologischen Sammlungen |hrsg=Kunstsammlungen Zwickau, Max Pechstein Museum |sprache=de |abruf=2024-09-01}}</ref>
* ''Priesterhäuser,'' Ausstellung zur Stadtgeschichte am ''Domhof'' gegenüber der [[St. Marien (Zwickau)|Stadtkirche St.&nbsp;Marien]].<ref>[https://www.priesterhaeuser.de/ Priesterhäuser Zwickau]</ref>
* ''[[Ratsschulbibliothek Zwickau]],'' eine der ältesten öffentlichen [[Wissenschaftliche Bibliothek|wissenschaftlichen Bibliotheken]] in Deutschland, die im Jahr 1498 erstmals erwähnt wurde. Sie verfügt über wertvolle [[Altbestand|Altbestände]]<ref>Stadt Zwickau, Ratsschulbibliothek: {{Webarchiv|url=http://www.zwickau.de/de/ratsschulbibliothek/Geschichte_Bestaende/Bestand.php |wayback=20160515191139 |text=''Bestandsübersicht.'' |archiv-bot=2024-06-21 18:06:53 InternetArchiveBot }} In: ''zwickau.de.''</ref> mit [[Inkunabel|frühen Drucken]] und [[Manuskript|Handschriften]] sowie über einen [[OPAC]].<ref>Stadt Zwickau, Dezernat 1: {{Webarchiv|url=http://www.zwickau.de/de/ratsschulbibliothek/ratsschulbibliothek.php |wayback=20110127112633 |text=''Ratsschulbibliothek Zwickau.'' |archiv-bot=2024-06-21 18:06:53 InternetArchiveBot }} In: ''zwickau.de.''</ref>
* ''[[Robert-Schumann-Haus]],'' Museum mit der weltweit größten Sammlung aus dem Besitz der Familien Schumann und Wieck.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.schumann-zwickau.de/ |titel=Schumann in Zwickau |sprache=de |abruf=2024-09-01}}</ref>
* ''Stadtarchiv Zwickau,'' beherbergt Archivalien aus einem Zeitraum von über 500 Jahren Stadtgeschichte, darunter wertvolle historische Urkunden; es verfügt über eine eigene Bibliothek und ist Herausgeber der regionalhistorischen Schriftenreihe ''[[Cygnea (Zeitschrift)|Cygnea]]''.<ref>Stadt Zwickau, Kulturamt: [http://www.zwickau.de/de/politik/verwaltung/aemter/dezernat1/stadtarchiv.php ''Stadtarchiv Zwickau.''] In: ''zwickau.de.''</ref>
* Auf dem Gelände des ehemaligen [[Pionierlager]]s auf dem Windberg hat ein Verein für „[[Living History]]“ die Westernstadt ''Wild East-Town'' errichtet, die auch musealen Charakter hat.
* Die ''Automobile Trabant Ausstellung'' war an der Uhdestraße 11.<ref>Dieter Lammersdorf: ''Oldtimermuseen in Deutschland.'' Johann Kleine Vennekate-Verlag, Lemgo 2014, ISBN 3-935517-06-8, S. 627.</ref> Sie bestand von 2002 bis zum 30. Oktober 2017 und hatte etwa 75.000 Besucher.<ref>[https://www.westsachsen.tv/trabi-ausstellung-leergeraeumt/ Trabi-Ausstellung leergeräumt] Auf westsachsen.tv vom 22. Januar 2018, abgerufen am 25. September 2022.</ref> Gezeigt wurden über 20 Fahrzeuge des Trabant.<ref>[https://www.zwickau-aktuell.de/veranstaltungsorte.php?ansicht=vao&id=52 Automobilen Trabantausstellung] Auf zwickau-aktuell.de, abgerufen am 25. September 2022.</ref>

=== Gedenkstätten ===
[[Datei:Zwickau war monument (aka).jpg|mini|[[VVN-Denkmal (Zwickau)|Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus]] am Schwanenteich]]

* Der [[Colombstein]] im Stadtteil [[Pöhlau]] erinnert seit 1863 an die Liquidation eines militärischen Nachschubtransportes französischer Truppen im Jahr 1813.
* Kriegerdenkmal aus dem Jahr 1922 im Schwanenteichpark zu Ehren der im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten des in Zwickau stationierten [[9. Infanterie-Regiment Nr. 133|9.&nbsp;Infanterie-Regiments Nr.&nbsp;133]]
* Gedenkplatte mit [[Davidstern]] aus dem Jahr 1993 von dem Bildhauer [[Jo Harbort]], eingelassen in den Fußweg vor dem Haus ''Katharinenstraße 13,'' erinnert an den Betsaal der Jüdischen Gemeinde.
* Gedenktafel am ehemaligen Polizeipräsidium, ''Georgenplatz 1,'' erinnert an die bei der [[Polenaktion]] 1938 dort internierten und dann abgeschobenen 68 polnischen Juden der Stadt.
* [[VVN-Denkmal (Zwickau)|VVN-Mahnmal]] aus dem Jahr 1948 am ''Schwanenteich im Stadtpark'' erinnert an 325 [[Opfer des Faschismus]] der Stadt und des Kreisgebietes, von denen viele dort beigesetzt sind.
* Gedenkort für die Opfer des [[Nationalsozialistischer Untergrund|NSU]]{{Coordinate|NS=50.717292|EW=12.488757|type=landmark|dim=1000|region=DE-SN|text=(Lage)|name=Gedenkort für die Opfer des NSU}}<ref>[https://ze.tt/neues-nsu-denkmal-in-zwickau-schreibt-ihre-namen-richtig/ Neues NSU-Denkmal in Zwickau: Schreibt ihre Namen richtig!]</ref>

=== Musik- und Kunstvereine ===
* Das ''[[Blasorchester|Jugendblasorchester]] Zwickau'' ging aus einem 1962 gegründeten Schulorchester hervor. Zum Orchester gehören verschiedene Ensembles, darunter ein Kinderorchester und ein Schulorchester. Die Musiker nehmen regelmäßig an musikalischen Wettbewerben in der Region teil.
* Der ''Männerchor Liederkranz 1843 Zwickau e.&nbsp;V.'' wurde 1843 gegründet; er erhielt 2019 das Goldene Diplom beim [[Wernigerode#Musik|Internationalen Johannes-Brahms-Chorfestival in Wernigerode]].<ref>Freie Presse Zwickau vom 10. Juli 2019; [https://www.freiepresse.de/zwickau/werdau/zwickauer-ersingen-sich-goldenes-diplom-artikel10560322 online] abgerufen am 20. Januar 2020</ref>
* Der ''[[Schwanenschloß Kinder- und Jugendchor Zwickau]],'' der aus verschiedenen Chören ''(Vorschulchor, Kleiner Kinderchor, Kinderchor und Jugendchor)'' besteht, kann auf eine 50-jährige Geschichte zurückblicken.
* Der bereits von 1864 bis 1938 existierende ''Kunstverein Zwickau'' wurde 1991 neu gegründet und hat seinen Sitz in der Galerie am Domhof. Dazu gehört auch das ''Förderstudio für Malerei und Graphik''.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.kunstverein-zwickau.de/kunstverein.htm |titel=Kunstverein Zwickau – Geschichte und Anliegen |abruf=2024-09-01}}</ref>
* Der Verein ''[[Freunde Aktueller Kunst]]'' wurde 1998 gegründet und erregte mit seinen Ausstellungen überregionale Aufmerksamkeit.

=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
* [[Internationaler Robert-Schumann-Wettbewerb für Klavier und Gesang]], Vier-Jahres-Turnus, Juni
* Internationaler Robert-Schumann-Chor-Wettbewerb, Vier-Jahres-Turnus
* Zwickauer Musiktage ([[Schumann-Fest]]), jährlich im Juni
* „Young Lion“-Bandwettbewerb des Vereins Alter Gasometer und des FAB Crimmitschau e.&nbsp;V.
* Zwickauer Stadtfest, jährlich im August
* Sachsen-Classic Zwickau – Dresden, Wettbewerb für historische Fahrzeuge, jährlich im August
* [[Automobilclub von Deutschland|AvD]]-Sachsen-Rallye. Lauf zur [[Deutsche Rallye-Meisterschaft|Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM)]] und weiterer kleinerer Rallyeserien


== Persönlichkeiten ==
== Persönlichkeiten ==
=== Söhne und Töchter der Stadt ===
{{Hauptartikel|Liste von Söhnen und Töchtern der Stadt Zwickau}}
Bekannte Personen, die in Zwickau geboren wurden, sind u.&nbsp;a. der sächsische Kaufmann, Bergwerksbesitzer und Amtshauptmann zu Zwickau [[Martin Römer]], der spätgotische [[Bildhauer]] [[Peter Breuer (Bildschnitzer)|Peter Breuer]], der Komponist [[Robert Schumann]], der Künstler [[Max Pechstein]] und der Schauspieler [[Gert Fröbe]].

=== Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen ===
Die Stadt kennt die Namen vieler bedeutender Persönlichkeiten, die zwar nicht in Zwickau geboren, hier jedoch gelebt und gewirkt haben und sie durch ihren [[Genius loci]] entscheidend geprägt haben. Zum Teil sind sie sogar als [[Ehrenbürger]] der Stadt ausgezeichnet oder haben durch ihr Wirken den Namen der Stadt Zwickau weit über ihre Grenzen hinaus bekannt gemacht. Darunter sind der in Zwickau als Pfarrer wirkende spätere Protagonist des [[Deutscher Bauernkrieg|Deutschen Bauernkrieges]] [[Thomas Müntzer]], der Vater der [[Mineralogie]] [[Georgius Agricola]], der Protagonist der Märzrevolution von 1848 [[Robert Blum]], der Ehren- und Oberbürgermeister der Stadt [[Lothar Streit]] und der Gründer des Zwickauer Automobilbaus [[August Horch]]. [[Salman Schocken]] erwarb 1937 die Tageszeitung [[Haaretz]] in [[Tel Aviv]], die bis heute als liberal gilt. Zu nennen sind auch die Malerin und 1998 ernannte Ehrenbürgerin [[Tatjana Lietz]] und der Kabarettist [[Bernd-Lutz Lange]], dessen Bücher über seine Kindheit vom Stolz auf seine Stadt Zwickau künden.

{{Siehe auch|Liste prominenter Bewohner der Stadt Zwickau}}


=== Ehrenbürger ===
=== Ehrenbürger ===
''Siehe: Artikel'' [[Liste der Ehrenbürger von Zwickau]]
{{Hauptartikel|Liste der Ehrenbürger von Zwickau}}
Ehrenbürger werden durch den Zwickauer Stadtrat auf Lebenszeit berufen. Personen, die durch ihr herausragendes Wirken die Entwicklung und das Ansehen der Stadt besonders gefördert haben, kann diese Ehrenauszeichnung verliehen werden.


Derzeit hat die Stadt vier Ehrenbürger: 1976 erhielt diese Würdigung [[Jürgen Croy]]. Im Jahr 2002 ging die Auszeichnung an [[Erwin Killat]], 2003 erhielt diese Ehre [[Rainer Eichhorn]] und 2019 [[Bernd-Lutz Lange]]. Soweit bekannt wurde diese Auszeichnung zum ersten Mal 1832 an [[Friedrich Christian von Liebenau]] verliehen. 48 weitere ausgezeichnete Ehrenbürger sind inzwischen verstorben.
=== Söhne und Töchter der Stadt ===
Folgende Persönlichkeiten sind in Zwickau geboren. Ob sie ihren späteren Wirkungskreis außerhalb von Zwickau hatten ist dabei unerheblich. <br> Die Auflistung erfolgt chronologisch nach dem Geburtsdatum:
*[[1472]], [[Peter Breuer (Bildschnitzer)|Peter Breuer]], spätgotischer Bildschnitzer
*[[1810]], [[8. Juni]], [[Robert Schumann]], † [[29. Juli]] [[1856]] in [[Bonn]], Komponist (Sinfonien, Konzerte, Lieder und anderes)
*[[1847]], [[29. Juni]], [[Paul Flechsig]], Hirnforscher
*[[1869]], [[6. Oktober]], [[Heinrich Böhmer]], † [[25. März]] [[1927]] in [[Bad Nauheim]], evangelischer Kirchenhistoriker
*[[1870]], [[21. März]], [[Heinrich Waentig]], † [[22. Dezember]] [[1943]] in [[Baden-Baden]], Nationalökonom und Politiker
*[[1872]], [[15. November]], [[Hans Dominik]], † [[9. Dezember]] [[1945]] in Berlin, deutscher Schriftsteller, Journalist und Ingenieur
*[[1880]], [[8. Oktober]], [[Fritz Bleyl]], † [[19. August]] [[1966]] in Iburg, Maler
*[[1881]], [[31. Dezember]], [[Max Pechstein]], † [[29. Juni]] [[1955]] in Berlin, Maler, Grafiker und Bildhauer
*[[1883]], [[15. Oktober]], [[Kurt Arnold Findeisen]], Schriftsteller
*[[1896]], [[28. Mai]], [[Gertrud Schubart-Fikentscher]], erste Professorin für Rechtswissenschaft
*[[1913]], [[25. Februar]] im Stadtteil Planitz, [[Gert Fröbe]], † [[5. September]] [[1988]] in München, Schauspieler zahlreicher Film- und Bühnenrollen
*[[1921]], [[14. April]], [[Gerhard Schürer]], Vorsitzender der Staatlichen Plankommission der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]
*[[1927]], [[7. Juli]], [[Heinz Satrapa]], Fußballspieler
*[[1928]], [[7. Oktober]], [[Wolfgang Pintzka]], † [[23. Juli]] [[2006]] in Oslo, Norwegen, Theaterregisseur
*[[1931]], [[24. April]], [[Rolf Hädrich]], † [[29. Oktober]] [[2000]] in [[Hamburg]], Filmregisseur und Drehbuchautor („Die Fischkonserven“)
*[[1937]], [[3. August]], [[Reiner Groß]], [[Archivar]] und [[Historiker]]
*[[1944]], [[23. Mai]], [[Volkmar Weiss]], [[Anthropologe]], [[Biologe]], [[Genetiker]] und Sozial[[historiker]]
*[[1946]], [[10. Juli]], [[Regina Thoss]], Sängerin („Nächte der Sahara“)
*[[1946]], [[19. Oktober]], [[Jürgen Croy]], [[Fußballnationalmannschaft der DDR|DDR-Fußballnationaltorwart]] und [[DDR-Oberliga|DDR-Oberligaspieler]] vom [[FSV Zwickau|BSG Sachsenring Zwickau]].
*[[1947]], [[26. Dezember]], [[Peter Sattmann]], Filmschauspieler („Im Innern des Wals“, „Abgeschminkt“)
*[[1948]], [[24. November]], [[Christoph Bergner]], von [[1993]] bis [[1994]] Ministerpräsident des Landes [[Sachsen-Anhalt]].
*[[1967]], [[28. Juni]], [[Lars Riedel]], Sportler (Diskuswerfer), mehrfacher Weltmeister und Olympiasieger in Atlanta [[1996]]
*[[1981]], [[26. April]], [[Teresa Weißbach]], [[Schauspielerin]] und Ensemblemitglied des [[Wien]]er [[Burgtheater]]s


== Weitere Bilder ==
== Als Namensgeber ==
* [[Zwickau in Straßennamen]]
{|
|[[Bild:Mulde in Zwickau - big.jpg|none|87px]]
* [[Fahrzeuge namens Zwickau]]
* [[Zwickauer Hütte]]
|[[Bild:Zwickau Shopping Arcade.jpg|none|44px]]
|[[Bild:Zwickau Shopping Mall.jpg|none|69px]]
|[[Bild:Zwickau Civic Centre.jpg|none|110px]]
|[[Bild:Zwickau Schiffchen.jpg|none|40px]]
|[[Bild:Zwickau Röhrensteg.jpg|none|102px]]
|[[Bild:Zwickau Forest Park.jpg|none|77px]]
|[[Bild:Zwickau old gasometer (aka).jpg|none|75px]]
|}


== Literatur ==
== Literatur ==
* Christian Adler: ''Zwickau – Der Stadtführer. Lockruf, Lektüre, Lokalkompass.'' Chemnitz 2017, ISBN 978-3-944509-48-8.
*Erich Keyser (Hrsg.): ''Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte''. Band II Mitteldeutschland – Im Auftrag der Konferenz der landesgeschichtlichen Kommissionen Deutschlands mit der Unterstützung des Deutschen Gemeindetages, Stuttgart 1941
* [[Helmut Bräuer]]: ''Wider den Rat. Der Zwickauer Konflikt 1516/17.'' Leipziger Universitätsverlag GmbH, Leipzig 1999, ISBN 3-933240-60-3.
*Günter Meier: ''Geschichte der Stadt Zwickau''. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2002, ISBN 3-8313-1238-9
* Ewald Dost<!--(OB)-->: ''Zwickauer Kulturbilder aus acht Jahrhunderten.'' Bürgermeisteramt Zwickau, Zwickau 1939.
*Jürgen Härdler, Wolfgang Göhler, Winni Kettner: ''Persönlichkeiten & Kostbarkeiten der Stadt Zwickau''. Zschiesche, Wilkau-Haßlau 2002, ISBN 3-9808512-0-6
* Jürgen Härdler, Rainer Hertting-Thomasius: ''Bauwerke in Zwickau. Eine Baustilfibel mit stadtbaugeschichtlicher Einführung.'' Förster und Borries, Zwickau 2000, ISBN 3-00-006206-8.
*Günter Meier: ''Rundgang durch das alte Zwickau''. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2001, ISBN 3-86134-573-0
*Jürgen Härdler, Rainer Hertting-Thomasius: ''Bauwerke in Zwickau: eine Baustilfibel mit stadtbaugeschichtlicher Einführung''. Förster und Borries, Zwickau 2000, ISBN 3-00-006206-8
* Jürgen Härdler, Wolfgang Göhler, Winni Kettner: ''Persönlichkeiten & Kostbarkeiten der Stadt Zwickau.'' Zschiesche, Wilkau-Haßlau 2002, ISBN 3-9808512-0-6.
* [[Emil Herzog (Chronist)|Emil Herzog]]: ''Chronik der Kreisstadt Zwickau.'' Zwickau 1839–1845. ([https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb10019467?page=5 1. Teil: Topographie und Statistik], [https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb10019468?page=5 2. Teil: Jahresgeschichte]).
*Norbert Peschke: ''Zwickau: alte Bilder erzählen''. Sutton, Erfurt 1997, ISBN 3-89702-012-2
* Hauke Kenzler: ''Archäologische Untersuchungen zum Kornmarkt in Zwickau. Keramikchronologie – Platzgeschichte – Stadtgeschichte'' (= ''Veröffentlichungen des Landesamtes für Archäologie.'' Bd. 32). Landesamt für Archäologie mit Landesmuseum für Vorgeschichte, Dresden 2001, ISBN 3-910008-29-1. Zugl.: Hamburg, [[Universität Hamburg|Univ.]], Diss., 1999.
* Christian Landrock: ''Nach dem Kriege. Die Nachkriegszeit des Dreißigjährigen Krieges am Beispiel der kursächsischen Stadt Zwickau, 1645–1670.'' Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2022, ISBN 978-3-96023-491-3.
* Michael Löffler, [[Norbert Peschke (Heimatforscher)|Norbert Peschke]]: ''Chronik der Stadt Zwickau.'' Förster und Borries, Zwickau 1993, ISBN 3-929354-07-1.
* Günter Meier: ''Rundgang durch das alte Zwickau.'' Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2001, ISBN 3-86134-573-0.
* Günter Meier: ''Geschichte der Stadt Zwickau.'' Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2002, ISBN 3-8313-1238-9.
* Norbert Peschke: ''Zwickau: alte Bilder erzählen.'' Sutton, Erfurt 1997, ISBN 3-89702-012-2.
* ''Die evangelisch-lutherischen Kirchen Zwickaus.'' Redaktion: Rolf Sieber. Hrsg. von den evangelisch-lutherischen Pfarrämtern der Stadt Zwickau anlässlich der 875-Jahr-Feier der Stadt Zwickau, 1993.
* Ute Schmidt, Steffi Haupt: ''Zwickau – so wie es war.'' Droste, Düsseldorf 1992, ISBN 3-7700-0981-9.
* Stadtarchiv Zwickau: ''Schätze des Stadtarchivs Zwickau aus acht Jahrhunderten.'' Zschiesche GmbH, Wilkau-Haßlau, Zwickau 2008, ISBN 978-3-9812185-2-7.
* Städtische Museen Zwickau (Hrsg.): ''Stadtgeschichte, Baugeschichte: Priesterhäuser Zwickau.'' Städtische Museen Zwickau, Zwickau 2003, ISBN 3-933282-16-0.
* Klaus Tippmann: ''Zwickau um die Jahrhundertwende.'' Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1992, ISBN 3-89264-624-4.
* Lorenz Wilhelm: ''Descriptio Urbis Cycneae. Das ist Warhafftige und Eigendliche Beschreibung / der uhralten Stadt Zwickaw.'' Göpner, Zwickau 1633 ([http://digitale.bibliothek.uni-halle.de/pon/content/titleinfo/692002 digitale.bibliothek.uni-halle.de] Digitalisat).
* Kulturamt der Stadt Zwickau (Hrsg.): ''Chronik Zwickau.'' Sandstein Verlag, Dresden 2017, ISBN 3-95498-267-6.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{Wiktionary|Zwickau}}
{{Wikisource}}
*[http://www.zwickau.de/ Offizielle Seite der Stadt Zwickau]
{{Wiktionary}}
*[http://www.zwickau.de/visitenkarte/stadtplan/index.htm Luftbildkarte von Zwickau]
{{Wikivoyage}}
*[http://www.zwickau-ansichten.de/ Zwickau-Ansichten (Umfangreiche fotografische Darstellung von Zwickau)]
* {{HOV}}
*[http://user.blue-cable.de/navigator/index Zwickau-Navigator (sehr informative Detailseite zur Stadt Zwickau)]
* {{SächsBib|GND=4068262-6|TEXT=Literatur über}}
* [http://www.schumann-zwickau.de Seiten zu Robert Schumann und seiner Geburtsstadt Zwickau]
* [https://www.zwickau.de/ Offizielle Website der Stadt Zwickau]
* [http://gis.zwickau.de/ Stadtplan und Luftbildkarte von Zwickau]
* [https://www.landkartenarchiv.de/vollbild_shellstadtkarte.php?q=shell_59_zwickau_193536 Straßenkarte aus den 1930er Jahren und weitere Informationen zur Geschichte der Stadt]
* [http://www.zwickau-ansichten.de/ Zwickau-Ansichten (umfangreiche fotografische Darstellung von Zwickau, etwa 12.000 Bilder)]


== Einzelnachweise ==
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[[pl:Zwickau]]
[[pt:Zwickau]]
[[sv:Zwickau]]

Aktuelle Version vom 14. Mai 2025, 02:55 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Zwickau
Deutschlandkarte, Position der Stadt Zwickau hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 43′ N, 12° 30′ OKoordinaten: 50° 43′ N, 12° 30′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Zwickau
Höhe: 267 m ü. NHN
Fläche: 102,58 km2
Einwohner: 87.793 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 856 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 08056, 08058, 08060, 08062, 08064, 08066
Vorwahlen: 0375, 03761 (Hartmannsdorf), 037604 (Mosel, Oberrothenbach, Schlunzig)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: Z, GC, HOT, WDA
Gemeindeschlüssel: 14 5 24 330
Stadtgliederung: 5 Stadtbezirke
mit 35 Stadtteilen
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hauptmarkt 1
08056 Zwickau
Website: www.zwickau.de
Oberbürgermeisterin: Constance Arndt (BfZ)
Lage der Stadt Zwickau im Landkreis Zwickau
KarteBernsdorfCallenbergCrimmitschauCrinitzbergDennheritzFraureuthGersdorfGlauchauHartensteinHartmannsdorfHirschfeldHohenstein-ErnstthalKirchbergLangenbernsdorfLangenweißbachLichtensteinLichtentanneLimbach-OberfrohnaMeeraneMülsenNeukirchen/PleißeNiederfrohnaOberlungwitzOberwieraReinsdorfRemseSchönbergSt. EgidienWaldenburgWerdauWildenfelsWilkau-HaßlauZwickauSachsenThüringenVogtlandkreisErzgebirgskreisChemnitzLandkreis Mittelsachsen
Karte
Zwickau, Luftaufnahme (2018)

Zwickau (obersorbisch Šwikawa[2], tschechisch Cvikov oder Zvíkov[3]) ist mit knapp 88.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt in Sachsen und ein Oberzentrum im südwestlichen Teil des Landes.

Ein Gebiet mit der Bezeichnung territorium Zcwickaw wurde erstmals 1118 erwähnt. Nahezu 800 Jahre lang wurde hier und in der umliegenden Region Steinkohle abgebaut. Die Stadt entwickelte sich dadurch zum Zentrum des Zwickauer Steinkohlenreviers. Als bis 1806 kurfürstliche Stadt war Zwickau im Königreich Sachsen seit 1834/1835 Kreisdirektionssitz, ab 1874 Sitz der Kreishauptmannschaft (nach 1939 Regierungsbezirk Zwickau) und wurde 1907 eine kreisfreie Stadt. Im Zuge des Totalumbaus der Verwaltungsstrukturen zur Durchsetzung des Prinzips des sogenannten demokratischen Zentralismus in der DDR verlor Zwickau 1952 seinen seit 1834 währenden Rang als Bezirksregierungssitz und wurde Teil des Bezirkes Karl-Marx-Stadt (bis 1953 Bezirk Chemnitz). Seit 2008 ist Zwickau nicht mehr kreisfrei; die Stadt wurde in den neu gebildeten Landkreis Zwickau eingegliedert.

Die Stadt ist Gründungsmitglied der Metropolregion Mitteldeutschland und Teil des Ballungsraums Chemnitz-Zwickau. Hier hat auch die Verwaltung des vorgenannten Landkreises ihren Sitz. Durch die seit 2000 zunehmende Urbanisierung der städtischen Randgebiete wächst die flächenmäßige Ausdehnung der Stadt, die mittlerweile das Tal der Zwickauer Mulde größtenteils überdeckt.

Die bei Automobilisten beliebte, landschaftlich reizvolle und mit vielen kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten ausgestattete Touristikroute der Sächsisch-Böhmischen Silberstraße verbindet, dem Verlauf des Erzgebirges in östlicher Richtung folgend, die alte Bergstadt Zwickau mit der Landeshauptstadt Dresden.

Zwickau ist eine Wiege der deutschen Automobilindustrie. Die mehr als hundertjährige Tradition in der Automobilherstellung in Zwickau begann Anfang des 20. Jahrhunderts mit der Gründung der Werke von Horch (1904) bzw. Audi (1909/1910), die in den 1930er und 1940er Jahren von der Auto Union und während der DDR-Zeit von den Sachsenring-Werken weitergeführt wurde. Nach dem Ende der Teilung Deutschlands gründete die Volkswagen AG im heutigen Zwickauer Stadtteil Mosel eines der größten Unternehmen der neuen Bundesländer, die Volkswagen Sachsen GmbH, die diese Automobilbau-Tradition weiterführt.

1810 wurde hier der Komponist der Romantik Robert Schumann geboren. Die Stadt wird daher Automobil- und Robert-Schumann-Stadt genannt.[4] Darüber hinaus erhielt sie am 21. April 2016 den Titel „Reformationsstadt Europas“.[5]

Das August-Horch-Museum, die Westsächsische Hochschule Zwickau, das Robert-Schumann-Konservatorium und das Theater Plauen-Zwickau sind überregional bedeutende Kultur- und Bildungseinrichtungen.

Geographie und Geologie

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Geographische Lage

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Panorama-Aufnahme des südwestlichen Teils von Zwickau, am Horizont der Höhenzug des Westerzgebirges

Das westsächsische Zwickau liegt in einer weiten Talaue der Zwickauer Mulde und kleinerer Zuflüsse am Rande des Westerzgebirges und des sächsischen Vogtlandes. Diese nimmt flächenmäßig einen Teil des Naturraums[6] im Erzgebirgsbecken ein, das dem Verlauf der Zwickauer Mulde folgt. Das Stadtzentrum liegt mit einer geographischen Höhe von 267 m ü. NN unweit des Westufers der Zwickauer Mulde. Unmittelbar gegenüber, am Ostufer, erhebt sich steil der Brückenberg mit aus dem Mittelalter herrührenden Bergkellern. Im Osten liegt vor den Toren der Stadt Mülsen, Sachsens längste Gemeinde. Im Westen beherrscht nach sanftem Anstieg in Richtung zur angrenzenden Stadt Werdau der Windberg (350 m ü. NN) das Panorama. Daran anschließend befindet sich in Richtung Norden der größtenteils aus Mischwald bestehende Zwickauer Stadtpark. Im Norden dehnt sich das Stadtgebiet über die breite, fruchtbare Talaue der Zwickauer Mulde in Richtung Crimmitschau, Meerane und Glauchau aus, wo unweit hinter dem Volkswagenwerk im Ortsteil Mosel die Stadtgrenze verläuft. Flussaufwärts hat Zwickau im Süden eine gemeinsame Grenze mit der Stadt Wilkau-Haßlau. Südwestlich erhebt sich vom Tal der Zwickauer Mulde ausgehend der Stadtteil Zwickau-Planitz, dessen markanteste Bauwerke die zum Planitzer Schlossensemble gehörende Lukaskirche und der nahe am SOS-Kinderdorf liegende Oberplanitzer Wasserturm sind. Weitere, die Stadt umgebende höchste Erhebungen sind der Kreuzberg (398 m), der Fernblick (377 m), die Alexanderhöhe (362 m), der Krähenhügel (360 m) und der Kuhberg (358 m). Die Stadtausdehnung beträgt in Nord-Süd-Richtung etwa 20 Kilometer und in Ost-West-Richtung etwa 11 Kilometer.

Das sich westlich der Zwickauer Mulde erstreckende Stadtgebiet bildet größtenteils eine nach Osten einfallende Fläche, die von einigen Bachläufen durchzogen ist (von N nach S): Moseler Bach, Oberrothenbacher Bach, Wüster Grund, Weißenborner Bach, Marienthaler Bach, Brander Bach, Mittelgrundbach, Moritzbach, Galgengrundbach, Planitzbach, Plotzschbach, Rottmannsdorfer Bach und Culitzschbach.[7] Die Höhen am Westrand des Stadtgebietes, wo die Quellgebiete der meisten dieser Bäche liegen, bilden die Wasserscheide für die Einzugsgebiete der Pleiße und der Zwickauer Mulde.[8] Das Stadtgebiet östlich der Zwickauer Mulde ist ebenso von mehreren kleinen Wasserläufen durchzogen (von N nach S): Mülsenbach, Wulmer Bach, Schweppendorfer Bach, Auerbacher Bach, Eckersbacher Bach, Knappengrundbach, Pöhlauer Bach, Reinsdorfer Bach und Schmelzbach.[9] Die geringen Niederschläge von rund 615 mm im Jahresdurchschnitt werden durch den Regenschatten des Erzgebirges und weitere Mittelgebirge verursacht.[10]

Geologisches Profil des Zwickauer Steinkohlenreviers (1885–1890)[11]
Fossilien des Silesium oder Pennsylvanium (Oberkarbon)

Der größte Teil des Stadtgebiets von Zwickau befindet sich in regionalgeologischer Hinsicht im Südbereich der Vorerzgebirgs-Senke mit einer vom Zeitalter des Rotliegend geprägten Sedimentfüllung. Abschnitte des südlichen Stadtgebietes liegen jedoch schon in der Randzone des angrenzenden Vogtländischen Synklinoriums mit metamorphen Gesteinsserien (aufgeschlossen am Kreuzberg in Oberplanitz) und alterierten Metavulkaniten (Diabase). Das Grundgebirge unter den Beckensedimenten gehört zum Vogtländischen Synklinorium mit metamorphen Gesteinseinheiten, deren Alter bis in das Ordovizium zurückreicht. Prägend sind hierbei Phycodenschiefer aus ehemals ordovizischen Sedimenten. Bohrungen erbrachten auch Befunde silurischer Kieselschiefer und Ockerkalke sowie Sequenzen unter- bis mitteldevonischer Gesteinseinheiten aus dunkelgrauen bis schwarzen Tonschiefern mit schwankenden Glimmergehalten, ferner Knotenkalke. Durch das Stadtgebiet ziehen in NW-SO-Richtung die Oberhohndorfer Hauptverwerfung und die Roter-Kamm-Störung.[12]

Postvariszische Tektonik entlang der Mittelsächsischen Störungszone verursachte die Beckenbildung im Oberkarbon. Es entstanden die Becken von Flöha, Oelsnitz und Zwickau. Die dabei eine Rolle spielenden Absenkungsvorgänge vollzogen sich über einen längeren Zeitraum und örtlich unterschiedlich. In späten Senkungsintervallen, mit einer Pause im Stefanium (Oberkarbon), kam es im Raum Zwickau zur weiteren Ausdehnung der Beckenstruktur. Diese Senkungen veränderten das bisherige Drainagesystem, dessen ausschließlich kontinentales Wasseraufkommen nicht nur die geologischen, sondern auch die biologischen Rahmenbedingungen erheblich beeinflusste. Ein Ergebnis davon ist die fluviatile und lakustrine/palustrine Sedimentbildung der Zwickau-Formation (Westfalium D / Cantabrien), eine Sedimentabfolge, in der sich die Zwickauer Steinkohleflöze befinden.[13]

Während des Karbons wuchs in diesen Beckenlandschaften ein Urwald aus Farnen, Riesenbärlappen und Schachtelhalmen, aus dessen Überresten später unter dem Rotliegenden und Molasse (Gebirgsschutt) Steinkohlenflöze entstanden, die für mehr als 600 Jahre Bergbau in der Zwickauer Region ermöglichten.[14]

Geologische Besonderheiten sind auch durch Fossilienfunde aus dem Cainsdorfer Ausstreichen des Zwickauer Steinkohlenreviers belegt. Auf dem Bild zu sehen sind links: Sigillariaceae Reste (ausgestorbene Bärlapppflanzen), mittig unten: Annularia sphenophylloides Blätter der Calamitaceae (Schachtelhalme) und rechts: die Linopteris neuropteroides Blätter der ausgestorbenen Medullosales (Samenfarne). Diese sind vor etwa 305–310 Mio. Jahren entstanden.[15]

Die Funde befinden sich im Gebiet des Geologischen Naturdenkmals Rußkohlenflöz. Dieser Ausbiss des Rußkohlenflözes, der einzige ständig freiliegende Aufschluss eines Steinkohlenflözes in Sachsen, ist als geologisches Naturdenkmal in Mitteleuropa, als Aufschluss verschiedener Erdzeitalter (Silur, Devon und Oberkarbon) sehr selten und gemäß § 21 des Sächsischen Naturschutzgesetzes (SächsNatSchG) geschützt.[16]

Westlich der Zwickauer Mulde liegen aus kaltzeitlichen Vorgängen des Känozoikums hervorgegangene Lösslehm- und Geschiebelehmdecken und im Süden von Zwickau auch Schiefertone. Diese oberflächennahen Vorkommen dienten seit langer Zeit der Ziegel- und Steinzeugwarenherstellung. Während der Elster-Kaltzeit (Mittelpleistozän) erreichten die Gletscher im Mulden- und Pleißetal die Gegenden südlich von Zwickau und Werdau.[17]

Die Stadt war in den Jahren 1486, 1500, 1529, 1543, 1560, 1573, 1604, 1607, 1608, 1622, 1627, 1655, 1661, 1672, 1694, 1721, 1723, 1733, 1736, 1750, 1767, 1771, 1778, 1786, 1790, 1830, 1858, 1897, 1917, 1932, 1954, 2002 und 2013 von Hochwasser oder Eisgang der Zwickauer Mulde betroffen. Die höchsten bekannten Wasserstände betrugen:[18]

  • 31. Juli 1858: 4,61 m an der Bierbrücke
  • 31. Juli 1897: 2,96 m an der Bierbrücke
  • 4. Januar 1932: 4,17 m an der Bierbrücke
  • 10. Juli 1954: 4,78 m am Pegel Pölbitz (2,10 m auf dem Hauptmarkt)

Stadtgliederung

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Stadtbezirke und Stadtteile

Das Stadtgebiet Zwickaus ist in die fünf Stadtbezirke Mitte, Ost, Nord, West und Süd eingeteilt.[19] Jeder Stadtbezirk besteht aus bis zu neun Stadtteilen (insgesamt 35). Die erst bei den jüngsten Eingemeindungen in den 1990er Jahren nach Zwickau eingegliederten Stadtteile Rottmannsdorf, Cainsdorf, Mosel, Oberrothenbach und Schlunzig sind zugleich Ortschaften im Sinne der §§ 65–69 der Sächsischen Gemeindeordnung, ebenso bilden die Stadtteile Crossen und Schneppendorf die Ortschaft Crossen. Die Ortschaften wurden durch die Hauptsatzung der Stadt Zwickau eingeführt und haben einen von der Bevölkerung gewählten Ortschaftsrat, der je nach Einwohnerzahl der Ortschaft zwischen vier und sechs Mitglieder hat. Vorsitzender des Ortschaftsrat ist der Ortsvorsteher.

Die fünf Stadtbezirke mit ihren zugehörigen amtlichen Stadtteilen und deren Nummern sind:[20]

¹ zugleich Ortschaft oder Bestandteil einer Ortschaft

Eingemeindungen

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Ehemals selbstständige Städte, Gemeinden oder Gemarkungen wurden in die Stadt Zwickau eingegliedert:

Jahr eingemeindete Städte, Gemeinden oder Gemarkungen
1. Januar 1895 Pölbitz
1. Oktober 1902 Marienthal
1. Januar 1905 Eckersbach
1. Januar 1922 Weißenborn
1. Januar 1923 Schedewitz
1. April 1939 Brand und Bockwa
1. Januar 1944 Oberhohndorf und die Stadt Planitz (Ober- und Niederplanitz)
4. Dezember 1952 Auerbach, Pöhlau und Niederhohndorf[21]
1. Januar 1993 Hartmannsdorf[21]
1. April 1996 Rottmannsdorf[22]
1. Oktober 1996 Crossen und Schneppendorf[22]
1. Januar 1999 Cainsdorf, Mosel, Oberrothenbach, Schlunzig, Hüttelsgrün, Freiheitssiedlung[23]

Nachbargemeinden

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Nachbargemeinden Zwickaus (alle im Landkreis Zwickau)
Gemeinde Neukirchen und Stadt Crimmitschau Gemeinde Dennheritz Stadt Glauchau
Stadt Werdau Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Gemeinde Mülsen und Gemeinde Reinsdorf
Gemeinde Lichtentanne Gemeinde Hirschfeld Stadt Wilkau-Haßlau

Stadtgeschichte

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Das heutige Westsachsen wurde bis in das 6. Jahrhundert von den germanischen Stämmen der Sueben und Thüringer besiedelt. Ab dem 7. Jahrhundert bewohnten Sorben das Gebiet. Im 10. Jahrhundert erfolgte nach Unterwerfung der Sorben durch Heinrich I. die allmähliche Christianisierung der ansässigen Bevölkerung und die Einwanderung deutscher Siedler begann.

360-Grad-Panorama vom April 2011 mit einem Überblick auf die Zwickauer Innenstadt vom Turm des Domes aufgenommen.

Vom Gau zur Stadt

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1118 wurde in einer Urkunde, ausgestellt von Bischof Dietrich I. von Naumburg, im Kloster Bosau bei Zeitz erstmals das territorium Zcwickaw erwähnt.[24][25] Das Dokument liegt nur als Kopie aus dem 16. Jahrhundert vor. Die Schreibweise wurde vermutlich bei der Abschrift angepasst, sodass die Originalschreibweise unklar ist. Der Name ist slawischer Herkunft, gebildet mit dem typischen Suffix -ov (hier eingedeutscht -au). Dem Wortstamm liegt vermutlich ein lautnachahmendes Verb zugrunde, vielleicht für Vogelzwitschern oder Gewässerplätschern, vgl. slowen. cvičati, russ. cvikať, beides "zwitschern".[26] Beim territorium Zcwickaw handelte es sich nicht um einen konkreten Ort, sondern um einen von Sorben besiedelten Gau, dessen Zentrum das Dorf Osterweih war. Diese Siedlung wurde später aufgegeben; sie lag in der heutigen Nordvorstadt. Um diese Zeit ließ Gräfin Bertha von Groitzsch das Christentum in der Region einführen und die Marienkirche in Osterweih erbauen. Diese stand am Platz der heutigen Moritzkirche.[27]

Teilstück der mittelalterlichen Stadtmauer und Pulverturm

Um das Jahr 1150 verlagerte sich der Siedlungsschwerpunkt ins heutige innerstädtische Gebiet. Es bildete sich eine Kaufmannsiedlung um die Nikolaikirche (nahe der heutigen Nikolaischule). Diese lag an der Kreuzung zweier wichtiger Handelsstraßen, der Salzstraße Böhmischer Steig und des Polnischen Gleises. Erstere führte über Halle/Leipzig nach Prag, letztere von Krakau über Sachsen nach Süddeutschland. Ebenso entstand parallel dazu ein Siedlungszentrum um die Marienkirche und um den Bereich des späteren wettinisch-kurfürstlichen Zwickauer Schlosses Osterstein mit der Katharinenkirche.

Man kann davon ausgehen, dass Zwickau zwischen 1192 und 1212 das Stadtrecht erhielt. In einer Urkunde aus dem Jahr 1212 ist erstmals die Bezeichnung Zwickaus als oppidum (befestigte größere Siedlung bzw. Stadt) zu finden. Der Bischof von Naumburg bestätigte in der Urkunde, die auf den 12. Mai datiert ist, die Einigung zwischen dem Markgrafen Dietrich von Meißen und dem Abt des Klosters Bosau, in der letzterer gegen eine Entschädigung von 250 Mark auf Ansprüche gegenüber Stadt und Stadtkirche verzichtete.

Das Zwickauer Franziskanerkloster mit Klosterschule wurde erstmals 1232 erwähnt; es gehörte zur Sächsischen Franziskanerprovinz (Saxonia). Die Zisterzienser legten 1240 einen Wirtschaftshof an, der dem Kloster Grünhain unterstellt war. Eine medizinische Versorgung ist 1266 mit dem späteren St.-Georgen- und Margarethen-Hospital erstmals erwähnt. Im Jahr 1273 gab es bereits einen Rat, womit die städtische Selbstverwaltung begann. Seit 1297 ist ein Bürgermeister nachweisbar.

Da in Zwickau die Mulde gut zu durchqueren war, führten wichtige Handelswege durch die Stadt. Große Bedeutung hatte schon im 12. Jahrhundert die Hohe Handelsstraße, die von Nürnberg kommend über Hof, Plauen und Reichenbach bei Zwickau nach Böhmen führte. Sie beförderte bereits früh Zwickaus Wohlstand, so dass die Stadt von 1290 bis 1348 als Reichsstadt neben Augsburg und Nürnberg zu einer Stadt ersten Ranges aufstieg.[28] Mit dem Übergang des Reichslandes Pleißen im Jahr 1307 ging Zwickau wieder an die Wettiner über und wurde 1348 nach dem Verlust der Rechtseigenschaft als Reichsstadt landesherrlich.[29] Auf das Jahr 1290 geht auch die Gründung der Zwickauer Lateinschule zurück, die im späten deutschen Mittelalter aufgrund der strengen Hausordnung auch als Zwickauer Schleifmühle bekannt wurde. Im gleichen Jahr gingen die Städte Zwickau, Chemnitz und Altenburg ein Bündnis ein. Das kam auf Initiative des Kaisers zustande und ist durch eine Urkunde belegt. Der Kaiser beabsichtigte damit, den Einfluss der Landesherren zu beschneiden. Vom Castrum Zwickaw, dem späteren wettinischen Renaissance-Schloss Osterstein, soll 1292 erstmals die Rede gewesen sein,[30] was aber von Historikern als fragwürdig angesehen wird.[31]

Der Bergbau begann in der Region im Jahr 1316, als Markgraf Friedrich der Gebissene die Stadt mit einer Fundgrube in Fürstenberg (zwischen Kirchberg und Weißbach) belehnte. Hier wurde Silber und Kupfer abgebaut. Bereits 1295 hatte Zwickau einen Wassergraben und die Stadtmauer mit den vier Stadttoren ist seit 1327 nachweisbar.

1328 zerstörte ein Brand große Teile der Stadt, darunter die Marienkirche und die Katharinenkirche.

Das Landrecht und das an den Sachsenspiegel angelehnte Zwickauer Gewohnheitsrecht wurde 1348 im Codex Statutorum Zviccaviensium – dem Zwickauer Stadtrechtsbuch – kodifiziert. Hier findet man bildliche Darstellungen der Todesstrafe und erste Handwerksordnungen sowie auch die erste Erwähnung der Steinkohle.[32][33]

Der verheerende Brand von 1403 vernichtete fast die gesamte Stadt. Markgraf Wilhelm I. gewährte daraufhin der Stadt zur Erleichterung des Wiederaufbaus eine siebenjährige Steuerbefreiung. Über zahlreiche Dörfer in der Umgebung von Zwickau wurde 1421 der Bierbann ausgesprochen, ein Verbot, Bier zu brauen. Während der Hussitenkriege belagerten Hussiten 1430 erfolglos die Stadt, plünderten und brannten jedoch die Vorstädte und umliegende Dörfer nieder. Das dabei zerstörte Dorf Osterweih wurde nicht wieder aufgebaut.

Blutgericht von 1407

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Wegen der Ausweitung landesherrlicher Machtpositionen durch Markgraf Wilhelm I., der für seine Absichten den Stadtrichter Franz Steussing im Komplott mit dem markgräflichen Vogt Conrad Brückner und dem Ratsherrn Nikel Hugk engagierte, kam es zum Streit mit dem Zwickauer Rat. Die Rücknahme städtischer Privilegien durch den Landesherrn hatte einen Eingriff in die städtische Gerichtsbarkeit zur Folge. Steussing missbrauchte sein Amt als Stadtrichter und bereicherte sich mit erheblichem Schaden für die Stadt. Nach dem Tod von Markgraf Wilhelm I. Anfang Februar 1407 bot sich dem Rat die Gelegenheit, Steussing den Prozess zu machen. In 19 Artikeln legte der Rat die Vergehen von Conrad Brückner und in 14 Artikeln die von Franz Steussing dar, um ein drastisches Vorgehen zu rechtfertigen. Steussing wurde am 14. Februar 1407 auf dem Zwickauer Hauptmarkt hingerichtet. Daraufhin ließen die neuen Landesherren am 10. Juli 1407 Bürgermeister Peter Mergenthal und drei Ratsherren in Meißen unter dem Roten Turm enthaupten und im Kreuzgang des Klosters St. Afra standesgemäß beisetzen. 1983 wurden die Gräber mit den Skeletten der vier hingerichteten Zwickauer Ratsherren gefunden. Das Zwickauer Stadtwappen zierte die Grabplatten. Dieses Wappen zeigt neben den Türmen auch die Schwäne.[34] Damit wurde nachgewiesen, dass bereits um 1400 die Schwäne Teil des Zwickauer Wappens waren. Die Türme zieren hingegen das Wappen nachweisbar seit 1290. Im Staatlichen Museum für Archäologie in Chemnitz findet das Ereignis von 1407 Erwähnung.[35]

Silber, Münzen, Privilegien

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1444 erhielt die Stadt ihre Gerichtsbarkeit zurück. Die Schneeberger Silbervorkommen wurden 1470 entdeckt. Deren Ausbeutung lag hauptsächlich in den Händen der Zwickauer Patrizier, darunter der Amtshauptmann Martin Römer und dessen Bruder Nicol, Hans Mergenthal, Hans Federangel und weitere Zwickauer Kaufleute.

Kaiser Friedrich III. übertrug 1473 der Stadt das Rotsiegelprivileg. Die rote Siegelfarbe war an sich nur dem Kaiser, staatswichtigen oder geistlichen Würdenträgern (Kardinälen) vorbehalten. Seither wurden Urkunden und amtliche Dokumente vom Rat mit rotem Wachs gesiegelt. Dieses Privileg wurde u. a. auch durch die Stadtfarben (Rot-Weiß) repräsentiert.

Um 1440 wurde die Münzstätte Zwickau gegründet. Sie war mit Unterbrechung bis 1493 in Betrieb. Hier wurden von 1492 bis 1493 die ersten sächsischen Münzen mit dem Bildnis eines Herrschers geschlagen. Diese Groschenmünzen mit dem Namen „Bartgroschen“ zeigen das bärtige Brustbild Kurfürst Friedrichs III. Die Zwickauer Bartgroschen und die danach in Schneeberg wertgleich geprägten Zinsgroschen dienten der Vorbereitung der in Annaberg und wahrscheinlich auch in Wittenberg geprägten ersten sächsischen silbernen Gulden (Taler).

Der ernestinische Kurfürst Friedrich III., genannt Friedrich der Weise, bezeichnete sein Zwickau als die Perle im Kurfürstentum Sachsen.

Als 1476 Herzog Albrecht von Sachsen zu einer Wallfahrt nach Rom und Palästina aufbrach, waren in seinem Gefolge auch die Zwickauer Patrizier Martin Römer und Landrentenmeister Hans Mergenthal. Martin Römer starb 1483 als großzügiger Förderer seiner Stadt – unter anderem war er der Erbauer des Zwickauer Kornhauses neben dem Schloss Osterstein. 1477 ließ er den Großen Teich zur Fischzucht anlegen. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts erhielt er den Namen Schwanenteich.

Der Nürnberger Maler Michael Wolgemut (Lehrmeister von Albrecht Dürer) schuf 1478 den Flügelaltar der Marienkirche. Schon seit 1486 hatte Zwickau zwei Apotheken: Die Löwenapotheke und die Salomonisapotheke (Kräuter-Gewölbe). Beide Häuser stehen noch heute am Hauptmarkt schräg gegenüber dem historischen Rathaus. Der bekannte Zwickauer Bildschnitzer Peter Breuer erhielt 1504 das Bürgerrecht. Aus seiner Hand stammen zahlreiche Werke in den Kirchen Zwickaus und Umgebung. Besonders seine Pietà Beweinung Christi im Zwickauer Mariendom ist ein bekanntes Kunstwerk.

Die Stadt beherbergt auch Kunstwerke von einem der bekanntesten Künstler Kursachsens zwischen Spätgotik und Renaissance, dem Steinmetzen und Bildhauer Paul Speck. Dazu zählen im Stadtzentrum die Kanzeln und Taufsteine des Mariendoms, der Kirche St. Katharinen und hier unmittelbar gegenüber das Portal der Posthalterei.

Auf das Jahr 1487 geht die Gründung des Zwickauer Stadtarchivs zurück, als Kurfürst Friedrich der Weise und sein Bruder Herzog Johann den Zwickauer Rat aufforderten, für sie und ihren Vetter Herzog Albrecht ein feuerfestes Gewölbe „mit eisernen Türen und drei guten Schlössern“ einzurichten, um für beide Seiten wichtige Dokumente aufzubewahren. Alte Schätze aus dem Mittelalter wie Handschriften, Inkunabeln, Dokumente, Briefe und Bücher, sind hier archiviert, so auch die Hans-Sachs-Bände[36] des Nürnberger Meistersingers (1494–1576). Von den weltweit insgesamt noch einundzwanzig vorhandenen Bänden seiner Meisterlieder sind hier vierzehn Bände, zwei Quart- und sechs Foliobände Meistergesänge (MG 2, 3, 4, 5, 8, 12, 13 und 15), sechs Foliobände Spruchgedichte (SG 4, 11, 12, 13, 16 und 18) sowie das Sachs’ Werkverzeichnis vorhanden.[37]

Neben dem Stadtarchiv verfügt Zwickau mit der Ratsschulbibliothek auch über eine der ältesten Bibliotheken im gesamten obersächsischen Raum. Ihre historischen Wurzeln reichen bis auf das Entstehen der gegen Ende des zwölften Jahrhunderts eingerichteten Zwickauer Lateinschule zurück. In ihrem Bestand befinden sich rund 250.000 unterschiedliche Einheiten, darunter zum Beispiel die Zwickauer Handschriften, darunter die älteste Handschrift aus dem 9. Jahrhundert. Unter den 6000 Bänden aus dem Nachlass des Zwickauer Oberstadtschreibers und Ratsherren Stephan Roth (1492–1546) sind auch viele Hochschulschriften, gedruckte Unikate und Musikalien. Sowohl der Pädagoge und Orientalist Johann Zechendorf (1580–1662) als auch Rektor Christian Daum (1612–1687) haben der Ratsschulbibliothek weitere umfangreiche Sammlungen hinterlassen. Diese Einrichtung, die besonders auch internationalen Fachleuten der wissenschaftlichen Geschichtsforschung dient, wurde im Ostflügel des 1914 neu erbauten König-Albert-Museums, dem späteren Städtischen Museum Zwickau, untergebracht. Seit Januar 2011 hat die Einrichtung einen Online-Zugang.[38]

Kurfürst Friedrich der Weise und sein Bruder Herzog Johann erneuerten 1490 das Zwickauer Münzmandat. Aufgrund von Forderungen der Bäcker erhielten die hiesigen Getreidemühlen im Jahr 1502 Beutelgänge – der erste urkundlich nachgewiesene Einsatz dieser Technik.[39][40] Der Rat erhielt 1505 vom Kloster Eisenberg das Kirchenpatronat, die Schirmherrschaft über die Kirchen der Stadt. Zwickau hatte das Brauprivileg und die brauberechtigten Bürger legten seit 1511 Bergkeller zur Bieraufbewahrung an.

Karte von Zwickau um 1700

Leipziger Teilung

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Ausgehend vom Sächsischen Bruderkrieg über den Altenburger Prinzenraub kam es zur Leipziger Teilung von 1485. Danach gehörte Zwickau weiter zum Kurfürstentum (ernestinisches Sachsen/Thüringen) von Kurfürst Johann Friedrich I. Im Schmalkaldischen Krieg wurde die Stadt im Januar 1547 durch die Truppen des Albertiner Herzogs Moritz besetzt, geplündert, abgebrannt und die Bewohner vertrieben. Obwohl Moritz wie sein ernestinischer Vetter Protestant war, unterstützte er das Heer des katholischen Kaisers Karl V. Für den Fall des Sieges der kaiserlichen Truppen rechnete Herzog Moritz auf die Verleihung der Kurfürstenwürde. Der Schmalkaldische Krieg endete mit der Wittenberger Kapitulation. Danach bekam das albertinische Sachsen auf dem Reichstag zu Augsburg 1548 vom Kaiser die Kurfürstenwürde übertragen. Gleichzeitig wurde verfügt, dass die Stadt Zwickau aus dem ernestinischen Sachsen gelöst und dem nunmehr kurfürstlich-albertinischen Sachsen (Dresden/Meißen) angegliedert wird. Zwickau ist dadurch die einzige große Stadt Sachsens, die bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches im Jahr 1806 ununterbrochen zum Kurfürstentum gehörte. Das kurfürstlich sächsische Amt Zwickau war seit 1691 Teil des aus dem großen Meißnischen Kreis herausgelösten Erzgebirgischen Kreises. Durch die verkehrsgünstige Lage wurde die Stadt zu einem Verwaltungszentrum des Erzgebirges.

Von Luthers Freund und Weggefährten Melanchthon, einem der großen Humanisten der Neuzeit, ist folgendes Zwickau-Zitat überliefert:

„Eine Perle in diesen Landen ist Zwickau von jeher gewesen, weil es über Zucht und Sitte mit größerer Strenge wacht als die meisten anderen Städte, und weil es fruchtbar ist an vielen Talenten und viele Bürger gehabt hat und noch hat, die durch ihre Bildung hervorragen, dass sie ganz Deutschland zur Zier gereichen. In Kunst und Wissenschaft übertrifft Zwickau alle Städte dieser Lande.“

Philipp Melanchthon, 1548

Zwickau hatte bis zur Gründung des Königreiches Sachsen 1807 das Privileg, sich „churfürstliche Stadt“ zu nennen.[41] Die sieben rot-weißen Fähnchen auf dem Kurhut des Stadtwappens repräsentieren die sieben Kurfürstentümer des Heiligen Römischen Reiches. Obgleich im August 1573 die Stadt von einem schweren Hochwasser heimgesucht wurde, fand zum Ende des Monats das Große Fürstenschießen statt, an dem neben dem sächsischen Kurfürsten zahlreiche hohe Gäste aus fast allen Teilen des Reiches teilnahmen.

Georgius Agricola
Das Thomas-Müntzer-Denkmal (Jürgen Raue, 1983) vor der Zwickauer Katharinenkirche

In Zwickau wurden von 1424 bis 1629 Hexenverfolgungen durchgeführt: 14 Personen gerieten in Hexenprozesse, drei wurden hingerichtet.[42]

1516 verweigerten die Bürger dem neuen Rat die Huldigung. 1519 gründete Georgius Agricola (1494–1555) die griechische Schule, die er ein Jahr später mit der Lateinschule vereinigte. Von 1519 bis 1523 war er Rektor der damals bekannten Zwickauer Ratsschule.

Von Oktober 1520 bis April 1521 predigte Thomas Müntzer in Zwickau, er kam auf Empfehlung Martin Luthers hierher. Luther widmete seinem Freund, dem Zwickauer Bürgermeister Hermann Mühlpfort, 1520 die Schrift Von der Freiheit eines Christenmenschen. Thomas Müntzer schloss sich den „Zwickauer Propheten“ an, die von Luther später als „Schwärmer“ bekämpft wurden. Zwickauer Bürger stürmten im März 1522 den Grünhainer Klosterhof, um einen eingesperrten Bauern zu befreien.[43] Es kam zu Bilderstürmungen.[44]

Am 28. April 1522 kam Martin Luther auf Befehl des Kurfürsten oder auf Bitte des Rates nach Zwickau, um diesen Exzessen entgegenzuwirken und zu predigen. Luther blieb 5 Tage in Zwickau, umgab sich insbesondere mit Hermann Mühlpfort und hielt vier Predigten, die dritte aufgrund großen Menschenandrangs vom Rathaus und die die vierte am 2. Mai 1522 im Schloss. Nach einem Festmahl im Rathaus verließ er Zwickau gen Wittenberg.[45] Angeblich entkam Luther einem Mordanschlag, indem er Zuflucht in einem Gasthaus vor dem Tränktor fand. Dort soll er den Spruch: „Gott sei Dank, dass er mich dieses Haus finden ließ. Denn wahrlich, es ward mein Paradies.“ geäußert haben. Der Gasthof trug fortan den Namen Zum Paradies[46] und die Tränktorbrücke über die Mulde wurde daher Paradiesbrücke genannt. Der Name ging auf die um 1900 errichtete Stahlnietbrücke über.

Gewandhaus
Das Zwickauer Wappen im 1605 erschienenen Siebmacher Wappenbuch Blatt 221

Der Pfarrer Nikolaus Hausmann bekannte sich 1523 als erster in Zwickau zur lutherischen Reformation. Die Franziskaner wurden aus der Stadt gewiesen. Der Augsburger Hans Schönsperger errichtete 1523 in der Stadt die erste Druckerei. Spätestens unter seinem Nachfolger Gabriel Kantz wurde Zwickau zu einem wichtigen Zentrum reformatorischer Publikationen. Zwickau wurde dadurch auch als „die feste Burg der Reformation“ bezeichnet. 1525 kam es in der Zwickauer Umgebung zu Bauernaufständen. Pfarrer Hausmann erwirkte die Begnadigung von 80 Aufständischen bei Kurfürst Johann.

Zwickau war im Kurfürstentum das Zentrum der Tuchmacher. „Zwicksches Tuch“ war über die Grenzen Sachsens hinaus ein Begriff. Die Tuchmacher begannen 1522 mit dem Bau des Gewandhauses am Hauptmarkt; drei Jahre später wurde es fertiggestellt. Nachdem man 1530 die Oberhohndorfer Steinkohlenvorkommen entdeckt hatte, begann in größerem Ausmaß als zuvor der Steinkohlenabbau.

Um 1540 lebten in Zwickau etwa 10.000 Einwohner. 230 von ihnen waren Tuchmachermeister.

Meinungsverschiedenheiten zwischen dem ernestinischen Kurfürsten Johann dem Beständigen und dem albertinischen Herzog Georg dem Bärtigen führten vorübergehend zwischen 1530 und 1533 zur Wiederinbetriebnahme der stillgelegten Zwickauer Münze. Nach der Wiederherstellung der Münzgemeinschaft vereinigten die Wettiner die Zwickauer Münze 1534 mit der Schneeberger Münze.

Dreißigjähriger Krieg bis 1918

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Zwickau vor 1839
Der heutige Hauptmarkt um 1835
Aus dem Bevölkerungswachstum des späten 19. Jahrhunderts in der Bahnhofsvorstadt resultierte der Bau der Lutherkirche (1902–1906)

Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) wurde Zwickau neun Mal belagert. Wallenstein, General der Kaiserlichen Truppen, verlangte von der Stadt Kontributionen in Form von Naturalien und Geld. Nach dem Westfälischen Frieden von 1648 musste Zwickau an die Schweden ein Friedensgeld von 2063 Talern zahlen. Die Kriegsbelastungen betrugen insgesamt 321.141 Taler. Bereits seit dem 15. Jahrhundert, während und nach dem Krieg (zuletzt 1682/1683) tobte mehrfach die Pest. Wolfgang Ferber d. Ä. dokumentierte diese schwere Zeit dichterisch.[47][48]

Im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) war Zwickau wechselnden Besetzungen durch Preußen, Österreicher und die Reichsarmee ausgesetzt. Die Bürger hatten unter Einquartierungen und hohen Kontributionen zu leiden. Allein an Preußen hatte Zwickau noch bis ins 19. Jahrhundert 557.664 Taler zu zahlen.

Am 16. Mai 1812 nahm Kaiser Napoleon mit seiner Gemahlin Marie Louise in Zwickau Quartier. Der Kaiser wurde von den Zwickauern mit Glockengeläut, einer Schützenparade und spalierstehenden Bürgern empfangen.

1835 wurde im seit dem Wiener Kongress von 1815 halbierten Königreich Sachsen der Erzgebirgische Kreis aufgelöst und die Stadt wurde Teil der Kreisdirektion (seit 1874 Kreishauptmannschaft) Zwickau.

Vom 26. Februar bis zum 2. März 1830 kam es durch den seit Jahrhunderten schlimmsten Eisgang auf der Zwickauer Mulde zu einem verheerenden Hochwasser.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Stadtmauer abgerissen und der Stadtgraben verfüllt.[49][50] Auf dem verfüllten Stadtgraben wurden Straßen angelegt. Diese trugen zunächst verschiedene Namen (Moritzgrabenweg, Schulgrabenweg, Mühlgrabenweg, Schloßgrabenweg).[51][52]

Nationalsozialismus

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Am 11. Oktober 1921 gründete der Schlosser Fritz Tittmann in Zwickau die erste NSDAP-Ortsgruppe außerhalb Bayerns. Im Dritten Reich wurde die Zwickauer Ehrenbürgerschaft auch an hochrangige nationalsozialistische Politiker verliehen.[53]

In der NS-Zeit vor 1935[54] wurden die Grabenwege zu einem die Innenstadt umschließenden Stadtring zusammengefasst und in Adolf-Hitler-Ring umbenannt.[52]

Im Schloss Osterstein wurde von 1933 bis 1934 vorübergehend ein Konzentrationslager eingerichtet. Hier waren bis zu 750 Menschen inhaftiert, hauptsächlich sozialdemokratische und kommunistische Regimekritiker. Der erste Sekretär der KPD-Unterbezirksleitung Martin Hoop wurde in der Nacht vom 10. zum 11. Mai 1933 hier ermordet. In den drei Werken der Auto Union (Horch-Stammwerk, Werk Dorotheenstraße und Werk Audi) wurde zur Produktion von Militärfahrzeugen für etwa 3000 Zwangsarbeiter ein Außenlager des KZ Flossenbürg errichtet. Unter ihnen befanden sich neben KZ-Häftlingen auch Kriegsgefangene.

Im Verlauf der Pogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 wurden in Zwickau Wohnungen jüdischer Bürger zerstört, eine Versammlungsstätte im Erdgeschoss der Burgstraße 10 sowie die Kapelle des Jüdischen Friedhofs in Brand gesetzt.[55]

Bei den Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg wurde Zwickau, im Gegensatz zu anderen sächsischen Großstädten wie Leipzig und Dresden, nicht durch Flächenbombardierungen schwer zerstört. Nach gezielten Angriffen auf Rüstungsbetriebe und Verkehrseinrichtungen, wie zum Beispiel das Flugzeugreparaturwerk Gustav Basser KG auf dem Flugplatz Zwickau an der Reichenbacher Straße (12. Mai 1944) und das Reichsbahn-Ausbesserungswerk sowie die Auto-Union-Werke Horch und Audi (7. Oktober 1944), war die Innenstadt nur am 19. März 1945 direktes Ziel. Durch die Explosion einer Luftmine wurden die Südseite der St.-Marien-Kirche („Zwickauer Dom“) und umliegende Wohnhäuser beschädigt. Nach dem Krieg wurden im Stadtzentrum erheblich beschädigte historische Gebäude abgetragen.[56] Insgesamt wurde Zwickau zu 5 % zerstört.[57] 591 Menschen verloren durch die Luftangriffe ihr Leben (einschließlich Planitz und Cainsdorf).[58]

Der Luftschutzpolizist Arno Rau bewahrte Zwickau vor der geplanten Totalzerstörung, indem er in den Abendstunden des 17. April 1945 auf dem Turm der Marienkirche die weiße Flagge hisste und das Läuten der Kirchenglocken veranlasste.[59] Daraufhin drehten die Flugzeuge ab, und Verbände der US-Armee drangen kampflos bis an die Zwickauer Mulde vor.

Der am westlichen Muldenufer liegende Stadtkern wurde am 17. April 1945 von der 3. US-Armee besetzt. Die streng bewachte Demarkationslinie zwischen dem Besatzungsgebiet der Roten Armee und der US-Armee verlief entlang der Zwickauer Mulde. Es war verboten, die Mulde zu überqueren. Hier wurde scharf geschossen. Um vom Ost- in den Westteil der Stadt zu gelangen, nutzten findige Bürger die Untertage-Wege der Steinkohlenschächte. Nach den Vereinbarungen der Konferenz von Jalta wurde der ganze Bezirk Zwickau schließlich der Sowjetischen Besatzungszone angeschlossen. Die 3. US-Armee zog ihre Streitkräfte von Westsachsen nach Bayern zurück und ab 1. Juli 1945 wurde Zwickau von der Roten Armee besetzt.

Im Rahmen des im Westerzgebirge 1946 anlaufenden Uranbergbaus der SAG Wismut für die sowjetische Kernwaffenentwicklung wurde Zwickau ein wichtiges Verarbeitungs- und Versorgungszentrum für diesen Industriezweig.

Das verheerende Hochwasser und die Überschwemmungen der Innenstadt am 10. Juli 1954

Der frühere Adolf-Hitler-Ring erhielt nach dem Tode des sächsischen Politikers Rudolf Friedrichs den Namen Dr.-Friedrichs-Ring.[52]

Am 25. Juli 1952 kam die Stadt im Rahmen der Kreisreformen in der DDR zum Bezirk Karl-Marx-Stadt (bis zum 9. Mai 1953 und ab dem 1. Juni 1990 Bezirk Chemnitz). Der damalige Landkreis Zwickau wurde aufgelöst und auf die Kreise Auerbach, Reichenbach, Schmölln, Stollberg, Werdau und Zwickau-Land (Hauptteil) aufgeteilt.

Ein schweres Hochwasser überflutete Mitte Juli 1954 große Teile der Innenstadt, die Altstadt fast vollständig.[60] Auf dem Platz vor dem Gewandhaus stand das Wasser so hoch, dass die Erdgeschossfenster des Gebäudes zu etwa zwei Dritteln von Wasser bedeckt waren.[61]

1960 wurde Zwickau von einem schweren Grubenunglück betroffen. Im Steinkohlenwerk „Karl Marx“ kam es zu einer Explosion, durch die 123 Kumpel ums Leben kamen. 1978 wurde letztmals Steinkohle gefördert.

Auf dem Windberg bei Zwickau wurde das Zentrale PionierferienlagerKarl Liebknecht“ als Zeltstadt errichtet und betrieben.

Entwicklung seit 1989

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Mit der Wiedervereinigung Deutschlands und dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 1990 gehört Zwickau wieder zum Land Sachsen.

Als am 1. August 1994 in Sachsen das Kreisreformgesetz in Kraft trat, wurden die beiden bisherigen Landkreise Werdau und Zwickau zum Landkreis Zwickauer Land vereinigt. Kreissitz wurde Werdau. Die Stadt Zwickau behielt noch ihren Status als kreisfreie Stadt.

Im Rahmen der Sächsischen Kreisreform am 1. August 2008 wurde der Stadt die Kreisfreiheit entzogen. Zwickau erhielt den Rang einer Großen Kreisstadt und wurde der Verwaltungssitz des nun wesentlich vergrößerten neugegründeten Landkreises Zwickau, der aus der kreisfreien Stadt Zwickau und den ehemaligen Landkreisen Chemnitzer Land und Zwickauer Land gebildet wurde.

Am 4. November 2011 kam es kurz nach 15 Uhr zu einer Explosion und einem anschließenden Brand in einem Wohnhaus in der Frühlingsstraße 26 in Zwickau-Weißenborn. Wie sich später herausstellte, waren in diesem Haus Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe, Rechtsterroristen des Nationalsozialistischen Untergrunds, für mehrere Jahre untergetaucht. Nach den polizeilichen Ermittlungen löste Beate Zschäpe die Explosion aus, als in den Medien vom Tod der beiden Komplizen in Eisenach berichtet wurde.[62] Das Haus wurde ein halbes Jahr nach der Explosion abgerissen. Seit 3. November 2019 existiert ein Mahnmal für die zehn NSU-Opfer in Form von zehn Bäumen und zugehörigen Gedenktafeln, nachdem ein am 8. September 2019 gepflanzter erster Baum nur wenige Wochen später von Unbekannten abgesägt wurde.[63][64][65]

Das Gewandhaus wurde von 2016 bis 2021 für über 20 Millionen Euro umfassend renoviert.[66]

Einwohnerentwicklung

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Gründerzeitarchitektur: Arbeitsagentur
Einwohnerzahl nach Stadtteilen (Stand: Mai 2009)

Nach Öffnung der innerdeutschen Grenze im Herbst 1989 hat Zwickau einen starken Rückgang der Einwohnerzahl erlitten. Der anfängliche Weggang junger, gut ausgebildeter Menschen aufgrund drohender Arbeitslosigkeit hing nach 1990 auch mit der Schließung von fünf Zwickauer Großbetrieben zusammen. Hinzu kam, dass sich die Stadt dem allgemeinen demographischen Negativtrend nicht entziehen konnte; in den neuen Bundesländern sank nach 1990 die Anzahl der Neugeborenen dramatisch. Ein weiterer Grund für den Bevölkerungsrückgang lag in einer zunehmenden Suburbanisierung. Viele Zwickauer sind seit der Wende an den Stadtrand in ein Eigenheim gezogen. Zwickau weist hierdurch im Jahresmittel die meisten Umzüge in Sachsen auf. Ähnlich wie in anderen großen Städten Deutschlands ist Zwickau inzwischen von einem sogenannten „Speckgürtel“ umgeben. So hat der Landkreis Zwickau von allen sächsischen Landkreisen immer noch mit Abstand die höchste Einwohnerdichte. Durch Investitionen in Arbeitsplätze, in Kindertagesplätze, in den Stadtumbau und die Sanierung historischer Bausubstanz ist in der jüngsten Zeit der Prozess erheblich verlangsamt worden. Nach einer Information der kommunalen Statistikstelle zur Wanderungsbewegung der Zwickauer Bevölkerung erreichte diese bereits im Jahr 2009 einen ausgeglichenen Saldo.[67]

Kommunalgeschichte

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An der Spitze der Stadt stand im Mittelalter ein markgräflicher beziehungsweise königlicher Vogt. Nachweislich gab es seit 1273 einen Rat. Dieser war später in der Stadtverwaltung allein zuständig. Der Vorsitzende des Rates war der Bürgermeister, der jährlich an Michaelis (29. September) wechselte. Später folgte eine Aufteilung in zwei Räte, den „regierenden“ und den „alten“ Rat. Beide wechselten sich im Amt ab.

Das Zwickauer Rathaus (1404–1862) im unsanierten Zustand (vor 2008)

Im 15. Jahrhundert erlangte Zwickau durch das Große Berggeschrey hohe wirtschaftliche Bedeutung im Kurfürstentum. Der Zwickauer Patrizier Martin Römer, war als Erster Amtshauptmann zugleich des Kurfürsten Finanzminister. Die Stadt erhielt als besonderes kurfürstliches Privileg das Münz- und Zoll-Regal. Noch heute gibt es in der Stadt eine Münzstraße und ein Zollhaus. Die wirtschaftliche Bedeutung des sächsischen Kurfürstentums spiegelt zum Beispiel der Text der Hymne von Württemberg wider. Im 17. Jahrhundert wurde der alte Rat stark verkleinert, bis er schließlich mit dem regierenden Rat verschmolz, der dann ab 1832 nur noch aus vier Mitgliedern bestand. Bis 1830 wechselten die Bürgermeister weiterhin jährlich, konnten aber dieses Amt mehrmals ausüben. So amtierten zwischen 1800 und 1830 insgesamt „nur“ sechs Bürgermeister. Lothar Streit, seit 1860 Bürgermeister, wurde 1874 erster Oberbürgermeister von Zwickau. Daneben gab es weiterhin einen Rat.

Mit der ersten sächsischen Verwaltungsreform von 1835 erfolgte die Gründung der Kreisdirektion Zwickau. Nahezu vierzig Jahre später wurde aufgrund der Industrialisierung des Landes 1874/1875 eine zweite Verwaltungsreform durchgeführt. Aus den Kreisdirektionen gingen vier Kreishauptmannschaften hervor, darunter die Kreishauptmannschaft Zwickau. Sie war der größte und bevölkerungsreichste Verwaltungsbezirk im Königreich Sachsen. Im Jahr 1900 wurde schließlich die Zwickauer Kreishauptmannschaft in annähernd zwei gleich große Teile geteilt. Aus dem östlichen Teil entstand die Kreishauptmannschaft Chemnitz. 1907 wurde Zwickau kreisfreie Stadt.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde mit der Ausrufung der Republik in Deutschland die konstitutionelle Monarchie in Sachsen abgeschafft; es kam zur Gründung des Freistaates Sachsen mit einer fast unveränderten Verwaltungsstruktur. Obwohl neue Parteien entstanden, behielten die bürgerlichen Parteien eine starke Basis. Inflation und Weltwirtschaftskrise lasteten schwer auf der Stadt. Trotzdem wurden zukunftsweisende Projekte auf den Weg gebracht, etwa der Bau eines neuen Krankenstifts unter Professor Heinrich Braun oder die Planungen für den neuen Hauptbahnhof durch Baurat Otto Falk.

Nach der Machtergreifung der NSDAP 1933 blieb der seit 1919 regierende Oberbürgermeister Richard Holz noch bis 1934 im Amt, danach war Ewald Dost (NSDAP) bis zum Einmarsch der amerikanischen Truppen Zwickauer Oberbürgermeister. 1938 wurden die sächsischen Kreishauptmannschaften in Regierungsbezirke umbenannt. Zwickau war seit 1939 Sitz des gleichnamigen Regierungsbezirkes. Die Amtshauptmannschaften werden seither Landkreise genannt und aus den kreisfreien Städten wurden Stadtkreise. Zwischen 1934 und 1939 erregten die Auto-Union-Rennwagen aus der Rennabteilung der Horch-Werke internationales Aufsehen. Die Planungen zur Stadtentwicklung berücksichtigten das schnelle Wachstum der Stadt, das durch den Zweiten Weltkrieg erst einmal vorüber war.

Mit der kampflosen Übergabe der Stadt am 17. April 1945 an US-amerikanische Truppen endete der Zweite Weltkrieg in Zwickau. Kurz nach Kriegsende verübte Oberbürgermeister Dost in amerikanischer Internierungshaft Suizid. Am 1. Juli 1945 übernahm die Rote Armee die Stadt. In Zwickau, nun zugehörig zur sowjetischen Besatzungszone, wurde ein neuer „Rat der Stadt“ mit einer Stadtverordnetenversammlung gegründet. Die von den Einwohnern der Stadt gewählten Vertreter wurden in den Anfangsjahren nach dem Krieg mehrheitlich von den bürgerlichen Parteien gestellt. Mit Erlass des Befehls 124 der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) vom 30. Oktober 1945 wurden nahezu alle größeren Betriebe der Stadt sequestriert. 1946 richtete die Militäradministration Kreisverwaltungen ein. Bereits am 20. Mai 1946 erschien die erste Ausgabe der Tageszeitung „Freie Presse“. Die Zeitung war das Zentralorgan der SED im Zwickauer Bezirk Südwestsachsen. Mit dem SMAD-Befehl 201 vom 19. Oktober 1947 wurden sogenannte Kreisentnazifizierungskommissionen gebildet, denen Stadträte aus den Parteien und Vertreter gesellschaftlicher Organisationen angehörten. Beispielsweise gehörte Herbert Häber, später Politbüromitglied und Honeckers Sonderbeauftragter für Westbeziehungen, als FDJ-Vertreter dieser Kommission an. Deren Aufgabe war es, aktive und verantwortliche NSDAP-Mitglieder und Kriegsverbrecher zu ermitteln (belasteter Personenkreis). Mit dem Befehl 64 vom 17. April 1948 ordnete die Sowjetische Militäradministration das Ende der Sequestrierungen an und befahl, nicht belasteten Personen das bereits beschlagnahmte Eigentum zurückzugeben. Die Werke von Audi und Horch der Auto Union, Großbetriebe wie Friemann & Wolf, die Zwickauer Maschinenfabrik, und die Zwickauer Brauereien, aber auch fast alle mittelständischen Unternehmen (z. B. Steinzeuge und Erden, Druckindustrie), wurden jedoch nicht an die ursprünglichen Eigentümer zurückgegeben.

Rosa-Luxemburg-Denkmal in Zwickau – Freiheit ist immer Freiheit des anders Denkenden

Nach der Gründung der DDR am 7. Oktober 1949 wurde der Freistaat Sachsen 1952 in drei Bezirke aufgeteilt und der neue Großbezirk Karl-Marx-Stadt gebildet. Damit verlor die Stadt ihren über Jahrhunderte hinweg gewachsenen historischen Rang als Bezirksstadt.

Als 1990 mit der Herstellung der Einheit Deutschlands der Freistaat Sachsen neu gegründet wurde, erhielt die Stadt ihren historischen Rang als Bezirksstadt nicht zurück, blieb aber zunächst noch kreisfrei. Erst mit der Kreisreform 2008 verlor die Stadt auch die Kreisfreiheit. Der damalige CDU-Oberbürgermeister Dietmar Vettermann erklärte aus Protest gegen diese Entwicklung in einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel seinen Austritt aus der Partei. Er empfahl daraufhin den Bürgern Zwickaus zur Oberbürgermeister-Wahl Pia Findeiß, die Kandidatin der Konkurrenzpartei. Danach wurde die Stadt bis 2020 von der SPD regiert und ist der Verwaltungssitz des Landkreises Zwickau.

Ergebnis der Stadtratswahl 2024 in Zwickau
Wahlbeteiligung: 62,0 % (2019: 54,9 %)
 %
40
30
20
10
0
32,3 %
20,8 %
13,0 %
12,5 %
6,9 %
4,4 %
3,2 %
3,1 %
2,4 %
1,5 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2019
 %p
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−12
+10,4 %p
−1,2 %p
+13,0 %p
+1,8 %p
−3,3 %p
−10,3 %p
−3,3 %p
−2,5 %p
+2,4 %p
−6,9 %p

Am 9. Juni 2024 wurden 48 Stadträte von den Zwickauer Bürgern für die Dauer von fünf Jahren gewählt.

Bürgermeister und Oberbürgermeister

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Die Wahl des Oberbürgermeisters erfolgt seit 1994 durch direkte Wahl aus einem Kandidatenkreis des Stadtrates durch die Bürger der Stadt. Die Amtszeit (Wahlperiode) des Stadtoberhauptes beträgt sieben Jahre. Der Oberbürgermeister ist zugleich der Vorsitzende des Stadtrats.

Von 2008 bis 2020 war Pia Findeiß (SPD) Oberbürgermeisterin der Stadt.

Bei der Wahl 2020 wurde Constance Arndt (BfZ) am 11. Oktober im zweiten Wahlgang mit absoluter Mehrheit zur Oberbürgermeisterin gewählt.[68] Ihre Vorgängerin hatte nicht mehr kandidiert.

Ergebnis der Bürgermeisterwahl 2020
Kandidat 1. Wahlgang 2. Wahlgang Politische Unterstützung
Stimmen absolut Stimmen-Anteil Stimmen absolut Stimmen-Anteil
Constance Arndt 06.505 21,7 % 19.356 71,9 % BfZ
Kathrin Köhler 09.452 31,5 % 07.548 28,1 % CDU
Andreas Gerold 05.109 17,0 % n.k. n.k. AfD
Michael Jakob 04.797 16,0 % n.k. n.k. Einzelbewerber
Ute Manuela Brückner 04.183 13,9 % n.k. n.k. Die Linke
Wähler/Wahlbeteiligung 30.251 41,9 % 27.153 37,7 %
Gültige Stimmen 30.046 99,3 % 26.907 99,1 %
Ungültige Stimmen 00.205 00,7 % 00.246 00,9 %
Liste der Bürgermeister und Oberbürgermeister (seit 1800 vollständig)

Die Jahreszahlen hinter den Namen geben die Amtsjahre an, wobei das Amtsjahr nicht dem Kalenderjahr entsprach.

Seit 1874 hat die Stadt einen Oberbürgermeister.

Stadtwappen und Siegel

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Großes Wappen Zwickaus
Die Zwickauer Wappentiere am Schwanenteich

Vom Zwickauer Wappen, auch Schwanenwappen genannt, gibt es zwei Varianten. Das kleine Wappen wird als Amtssiegel verwendet.

Das üppig gestaltete sogenannte „Große Wappen“ oder auch „Des Rates Ganzes“ entstand 1560. Die Farben Rot, Weiß sowie Gold und Silber stehen für den ersten Rang unter Sachsens Städten infolge des „Großen Berggeschreys“ im 15. Jahrhundert. Rot symbolisiert das kaiserliche Rotsiegelprivileg, das Zwickau 1473 durch Kaiser Friedrich III. verliehen wurde.

Nur Zwickau durfte im Kurfürstentum Sachsen zwei Helme im Wappen führen. Zum Großen Wappen gehört der Heilige Mauritius, der bereits 1212 als Patron der Stadtpfarrkirche erwähnt wird. Weiterhin sind der Kurhut mit sieben rot-weißen Fähnchen als höchstes Rangabzeichen des Kurfürstentums Bestandteile des Großen Wappens. Die sieben Fähnchen symbolisieren die sieben Kurfürstentümer des Heiligen Römischen Reiches (962–1806).

Das Schwanenwappen ist mit dem Beginn des 15. Jahrhunderts nachgewiesen. Die Grabplatten der Zwickauer Ratsherren, die nach dem Blutgericht von 1407 hingerichtet wurden und im Kreuzgang des Klosters St. Afra zu Meißen begraben wurden, tragen bereits das Wappen. Das Bild zeigt die schlichte Ausführung des Großen Wappens. Die Prunkform des Großen Wappens befindet sich über dem Portal des Rathauses am Hauptmarkt.

Blasonierung: Das Große Wappen am Rathaus hat ein geviertes Schild mit goldenem Schildteilungskreuz und goldener Schildumrandung. In den Feldern rechts oben und links unten jeweils drei (zwei zu eins gestellte) schreitende weiße Schwäne auf rotem Grund; in den Feldern links oben und rechts unten über blauen Wellen die Stadtmauer mit drei unterschiedlichen silbernen Türmen. Beide Helme tragen ein goldenes Visier. Der heilige Mauritius bildet die Helmzier des rechten Helms. Auf dem linken Helm dient der Kurhut mit sieben rot-silbernen Fähnchen als Helmzier. Jeweils ein Schwan links und rechts sind als Schildhalter in die rot-silberne Verzierungsbänder beigestellt. Der Schwan mittig unterhalb des Schildes trägt das Verzierungsband, in dem die Jahreszahlen 1404 und 1862 aufgeschrieben sind.

Städtepartnerschaften

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Zwickaus Partnerstädte sind:

Die Einwohner von Zwickau waren über vier Jahrhunderte hinweg fast ausschließlich protestantisch. Seit der DDR-Zeit sind sie überwiegend konfessionslos. Gemäß Zensus 2022 waren am 15. Mai 2022 11 % der Zwickauer Mitglied in der evangelischen und 3 % Mitglied in der katholischen Kirche. Rund 86 % machten zu ihrer Religionszugehörigkeit keine Angaben, waren bekenntnislos oder gehörten einer anderen Konfession an.[69]

Hauptmarkt mit Blick zum Dom St. Marien

Am 31. Oktober 1517 kam es zum Thesenanschlag von Martin Luther an der Schlosskirche zu Wittenberg. Bereits 1518 wurden in Zwickau evangelische Predigten abgehalten. Der Tuchweber Nikolaus Storch, der Tuchmacher Thomas Drechsel und der Student zu Wittenberg Markus Stübner gelten als die Zwickauer Propheten. Gemeinsam verband sie die Vision vom „inneren Wort“ und „vom inneren Licht“. Durch sie erfuhr die Zwickauer Bevölkerung ab 1520, dass die Sakramente der Kirche nutzlos sind. Sie vertraten die These, dass jeder Mensch ein inneres Licht im Herzen trage, wodurch die Gottlosigkeit beendet werde und das Friedensreich komme. Es komme schließlich auf das Handeln nach der Botschaft Jesu an und nicht allein auf das Glauben. Der Zwickauer Bürgermeister Hermann Mühlpfort und der Pfarrer der Marienkirche, Nikolaus Hausmann, stellten sich gegen die durch die Zwickauer Propheten angefachte prophetische Volksbewegung. Auch Martin Luther stand auf der Seite der Autoritäten und stritt für die Einführung einer Amtskirche. Er bezog Stellung gegen die Zwickauer Propheten und versuchte die Volksbewegung aufzulösen. Martin Luther widmete 1520 dem Zwickauer Bürgermeister Hermann Mühlpfort die Schrift Von der Freiheit eines Christenmenschen. Am 8. April 1522 quartierte sich Luther bei Bürgermeister Mühlpfort ein. Am 1. Mai versammelten sich vor dem Zwickauer Rathaus 14.000 Menschen aus Zwickau und Umgebung. Der Zwickauer Marktplatz wurde zum Schauplatz einer geistigen Auseinandersetzung. Es gelang Luther offensichtlich nicht, die Mehrheit der Menschen auf seine Seite zu ziehen. Thomas Müntzer, Pfarrer der Zwickauer Katharinenkirche, stellte sich im Gegensatz zu Luther hinter die urchristlichen Ideale der prophetischen Volksbewegung. 1524 wurde das Abendmahl in Zwickau „in beiderlei Gestalt“ gespendet.

Nach dem Scheitern der Zwickauer Propheten radikalisierte sich Thomas Müntzers Denken. Das soziale Unrecht an den Menschen führte schließlich im Jahr 1525 vor allem in Thüringen zu Bauernaufständen, an dessen Spitze sich Thomas Müntzer stellte. Die letzten Mönche wurden aus der Stadt gewiesen. 1525 war die Reformation zunächst abgeschlossen. Zwickau war europaweit die zweite Stadt, in der die Reformation Fuß gefasst hatte. 1529 erhielt die Stadt eine lutherische Kirchenordnung. Danach war Zwickau über viele Jahrhunderte überwiegend protestantisch.

Neben der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens gibt es Gemeinden, die zu Freikirchen gehören. Darunter sind Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden (Baptisten), die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, Gemeinden der Evangelisch-methodistischen Kirche, der Evangelisch-Lutherischen Freikirche und eine Herrnhuter Brüdergemeine, ferner eine Freie Christliche Gemeinde und die Christengemeinde Elim (Mitglied im Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden).

Im 19. Jahrhundert zogen auch wieder Katholiken in die Stadt. Diese gründeten 1818 wieder eine Pfarrgemeinde. Sie gehörte zum Apostolischen Vikariat mit Sitz in Dresden, das seit 1743 zuständiger Verwaltungsbezirk in der Nachfolge des in der Reformationszeit aufgelösten Bistums Meißen war. Aus diesem Verwaltungsbezirk entstand 1921 (wieder) das Bistum Meißen, seit 1980 Bistum Dresden-Meißen, das heute zur Kirchenprovinz Berlin (Erzbistum Berlin) gehört. Zwickau wurde innerhalb des Bistums Meißen Sitz eines Dekanats, zu dem auch Pfarrgemeinden außerhalb Zwickaus gehören. Derzeitiger Dekan ist Gregor Giele, leitender Pfarrer der Pfarrei Heilige Familie Zwickau.

In der Stadt Zwickau gibt es drei römisch-katholische Gemeinden.[70]

Bereits im 19. Jahrhundert hatten sich Juden in Zwickau niedergelassen. Im Jahr 1905 wurde der erste Betsaal der jüdischen Zwickauer Gemeinde in der Bahnhofstraße 8 eingeweiht, der heute als Gemeinderaum der Freien Baptistengemeinde dient und in dem noch mehrere Details an die ursprüngliche Funktion erinnern.[71] Später gab es noch einen Betsaal der orthodoxen jüdischen Mitglieder in der Burgstraße 10 (heute etwa Alter Steinweg). Im Vorderhaus waren die Wohnungen ärmerer jüdischer Familien und eine „Wochentagssynagoge“. Ab 1938 wurden die Juden aus der Stadt vertrieben. In der Pogromnacht am 9. November 1938 wurden durch SA-Männer die jüdischen Einrichtungen angezündet. Die Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof wurden geschändet und die Aussegnungshalle durch Brandstiftung zerstört. Zu den bekanntesten Zwickauer Juden zählten die Besitzer des Kaufhauses Schocken und der Chef des Lindenhof-Orchesters, Erwin Pollini. Nach dem Krieg kehrten nur wenige Überlebende in die Stadt zurück.[72] Die Stadt erinnert mit einem Pflastermosaik und mit einer Gedenktafel vor der ehemaligen Alfred-Leuschke-Schule (dem späteren Georgengymnasium), von wo aus die Zwickauer Juden deportiert wurden, an die Judenverfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus. Weiter erinnern auch einige Stolpersteine an die Deportationen.[73]

Weitere Religionsgemeinschaften

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Auch die Neuapostolische Kirche und die Apostolische Gemeinschaft gibt es in Zwickau. Darüber hinaus sind auch die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen), die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas und der islamische Al-Faruq Integrations- und Kulturverein e. V.[74] in der Stadt vertreten.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaftsgeschichte

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Wurzeln der Wirtschaftsentwicklung

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Bereits im frühen Mittelalter wird die Zwickauer Steinkohle entdeckt. Doch die erste große Blütezeit der Stadt beginnt erst um 1470 mit dem Fündigwerden der Silberanbrüche auf dem Schneeberg. Die Stadt wird zum kurfürstlichen Zoll- und Finanzzentrum. Etwa zur gleichen Zeit war Zwickau auch ein Zentrum der Tuchmacher. Zwicksches Tuch war in deutschen Landen weithin ein Begriff. Das Gewandhaus am Hauptmarkt entstand in dieser Zeit. Im Zwickauer Steinkohlenrevier begann mit dem Einsatz der Dampfmaschine eine neue Blütezeit. Die industrielle Förderung dieses Bodenschatzes verhalf der Stadt zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu einem raschen Wachstum und weitere Branchen des verarbeitenden Gewerbes siedelten sich hier an.

Beginn der Industrialisierung

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Am Zwickauer Stadtrand in Cainsdorf siedelte sich die „Königin-Marien-Hütte“ an, ein Unternehmen der Montanindustrie.

Carl Gottfried Haentze wandelte die Spinnmühle Schedewitz in den 1830er Jahren zu einer maschinellen Kammgarnspinnerei um.

1842 wurde die Zwickauer Maschinenfabrik gegründet, die 1872 von den damaligen Besitzern Brod & Stiehler in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde. Der Unternehmensteil „Blechbearbeitungsmaschinen“ in Niederschlema fertigte Exzenter-, Zieh- und Friktionsspindelpressen, Scheren, Stanzen, Abkant-, Biege- und Richtmaschinen sowie Einrichtungen für Papierfabriken. Haupterzeugnisse des Unternehmens waren Luftkompressoren, Druckluft- und Zentrifugalpumpen, Dampf- und Fördermaschinen für Bergwerke mit denen das Unternehmen im In- und Ausland bedeutende Umsätze erzielte.

Heinrich Dietel gründete 1869 vor den Toren der Stadt die Kammgarnspinnerei in Wilkau. Zehn Jahre später expandierte er nach Sosnowice (Polen) und Cossmannsdorf bei Dresden. Hergestellt wurden Garne in allen Feinheitsgraden.

Carl Wolf gründete 1884 mit seinem Patent zur Benzin-Sicherheitsleuchte die Firma Friemann & Wolf, eines der ersten global agierenden Unternehmen Deutschlands.

1906 fand die erste Westsachsenschau statt.

Simon und Salman Schocken gründen 1907 das Warenhaus I. Schocken Söhne Zwickau. Die Warenhäuser der Gebrüder Schocken stiegen 1930 zum viertgrößten Warenhauskonzern Deutschlands auf.

Automobilindustrie

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In Zwickau werden seit 1904 ohne Unterbrechung Automobile produziert; die Stadt ist die Wiege der sächsischen Automobilindustrie. Am 2. Oktober 1903 wurde hier der Sächsisch-Thüringische Automobil-Club (SThAC) gegründet. Initiator und erster Präsident war der Zwickauer Fabrikbesitzer Paul Fikentscher. Bekannte Unternehmer aus der Kreishauptmannschaft Zwickau waren Mitglieder des Automobilclubs, so auch der Ingenieur August Horch, der 1902 in Reichenbach im Vogtland eine Automobilmanufaktur gegründet hatte. Weil die Erweiterung seines Reichenbacher Betriebes von der ansässigen Unternehmerschaft missbilligt wurde, verlegte er sein Unternehmen nach Zwickau, wo am 10. Mai 1904 die August Horch & Cie. Motorwagenwerke AG in das Handelsregister des Zwickauer Amtsgerichts eingetragen wurde. Der Zwickauer Rechtsanwalt Rudolph Stöss gewann 1906 mit einem Horch 18/20 PS die Herkomer-Konkurrenz. Dieser „leichte Kardanwagen“, eine Neukonstruktion von Horch und dessen Weggefährten August Hermann Lange, brachte trotz seiner relativ geringen Motorstärke den Gesamtsieg beim damals bekanntesten deutschen Automobilwettbewerb ein.

August Horch war verantwortlicher Konstrukteur und Technischer Leiter von Horch & Cie., hielt jedoch selbst nur einen geringen Unternehmensanteil und hatte daher keine kaufmännische Entscheidungsbefugnis. Nach Zerwürfnissen mit dem Finanzvorstand musste Horch das Unternehmen verlassen und gründete am 16. Juli 1909 nicht weit entfernt die August Horch Automobilwerke GmbH. Auch Konstrukteur Lange nebst einer Anzahl von Mitarbeitern wechselte in August Horchs neues Unternehmen. Zwickau war damit die einzige Stadt im Deutschen Reich, in der gleich zwei Automobilunternehmen ansässig waren. Die Geschäftsführung der Horchwerke klagte wegen Verletzung des Markenrechts und Horch musste 1910 seine Fabrik in Audi Automobilwerke GmbH Zwickau umfirmieren. Das Unternehmen wurde 1915 in die Aktiengesellschaft Audiwerke AG Zwickau umgewandelt.

Im Jahre 1910 erzielte Audi bei der Internationalen Tourenfahrt des Schwedischen Motorklubs vom 17. bis 24. Juni mit dem ersten Preis einen ersten Erfolg. Audi startete 1911 zum ersten Mal mit drei Wagen bei der Internationalen Österreichischen Alpenfahrt und August Horch erhielt einen ersten Preis, die große silberne Medaille und das Ehrendiplom. Der Audi Typ C 14/35 PS siegte von 1912 bis 1914 dreimal hintereinander bei der Internationalen Österreichischen Alpenfahrt. Das Automobil ging als Alpensieger in die Geschichte ein. Das Zwickauer Werksteam erhielt 1914 nicht nur den Teampreis, sondern gewann den Großen Alpenwanderpreis. Damit konnte Audi einen in der Geschichte des Automobilsports seltenen Erfolg verzeichnen. Bei der internationalen Zuverlässigkeitsfahrt 1914 war eine Konkurrenz von 33 Fabrikaten am Start. Der Wettbewerb ging über eine Strecke von 3000 Kilometer durch die Alpen mit den schwierigsten Strecken. Heute besitzt den Großen Alpenwanderpreis das museum mobile der Audi AG in Ingolstadt.

In der Weimarer Republik zwischen 1920 und 1932 entwickelte der neue Hauptaktionär und Weltbürger Moritz Straus das Unternehmen Horch zu einer elitären Automobilmarke. In Zwickau begann 1926 die Ära der industriell gefertigten Achtzylinder-Reihenmotoren: Der Horch 12/60 PS (Typ 303) war das erste deutsche Serienfahrzeug mit Achtzylindermotor, gefolgt 1927 vom Audi Typ R. Auf dem Pariser Autosalon wurde 1931 der Horch Typ 670 mit Zwölfzylinder-V-Motor vorgestellt und erhielt einen Preis. Als erstes deutsches Fahrzeug hatte er einen Motor mit Hydrostößeln.

Ab 1932 gehörten Horch und Audi zur Auto Union, blieben jedoch eigenständige Marken. Bei Audi wurden ab 1931 die dort entwickelten DKW-„Frontwagen“ (geschützter Name) mit Zweitaktmotor und dem damals neuen Frontantrieb hergestellt. Die Horchwerke lieferten 1936 ihren 25.000. Wagen mit Achtzylindermotor aus. Die Marke hatte im Deutschen Reich bei den Luxusautomobilen einen Marktanteil von 54 Prozent.

1934 bis 1940 wurden in der Auto Union-Rennabteilung im Werk Horch zunächst von Ferdinand Porsche und später von Robert Eberan von Eberhorst die Zwickauer „Silberpfeile“ (Auto Union „Grand-Prix-Wagen“) entwickelt. Mit einem Auto Union Rennwagen Typ C durchbrach 1937 der deutsche Rennfahrer Bernd Rosemeyer als Erster in der Geschichte des Automobils die 400-km/h-Geschwindigkeitsschwelle auf einer öffentlichen Autostraße (Reichsautobahn Frankfurt–Heidelberg).

Ab 1937 baute man im Werk Horch für die Wehrmacht die Mittleren und Schweren Einheits-Pkw (Typ Horch 901 und Horch 108). Alle Werke der Auto Union wurden ab 1940 verstärkt in die Rüstungsproduktion eingebunden und fertigten neben Panzer- und Flugmotoren (→ Mitteldeutsche Motorenwerke) auch kleine Stromerzeugungsaggregate für den mobilen Einsatz. Im letzten Jahr des Zweiten Weltkriegs wurde das Werk Horch bei Luftangriffen auf Zwickau schwer getroffen.

Trabant-Denkmal von Berthold Dietz am früheren Standort am Georgenplatz (seit 2015 am August-Horch-Museum)

Auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1955 stellten die Zwickauer Automobilbauer den ersten Serien-PKW der Welt mit Kunststoffkarosserie (AWZ P 70) der Öffentlichkeit vor. Aus den Unternehmen VEB Automobilwerk Zwickau (AWZ) (ehemals Audi) und dem VEB Kraftfahrzeugwerk Horch Zwickau entstand 1958 der VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau, wo von Oktober 1957 bis April 1991 der Trabant hergestellt wurde. Heute setzt die Volkswagen Sachsen GmbH die automobilen Traditionen der Stadt fort. Im VW-Werk Zwickau werden die Modelle Golf, Passat, ID.3 sowie Karosserien für den Bentley Continental GT gefertigt. In Kooperation mit der Gläsernen Manufaktur fertigte das Werk den VW Phaeton (Endmontage in der Manufaktur).

Uranaufbereitung der SDAG Wismut

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1946 wurde die Stadt von der sowjetischen Besatzungsmacht als Versorgungsbasis für die SAG Wismut ausgewählt. Nach der Enteignung der Papier- und Kartonagenfabrik C.F. Leonhardt & Söhne in Zwickau-Crossen nahm 1951 auf diesem Gelände der Uranerzaufbereitungsbetrieb „Objekt 101“ die Produktion auf. Bis zur politischen Wende von 1989 wurde hier aus dem Uranerz der Rohstoff für die sowjetische Atomindustrie gewonnen. Das Erz wurde mit Ganzzügen der Deutschen Reichsbahn über den Crossener Industriebahnanschluss angeliefert. Der Inhalt der Eisenbahnwaggons wurde in Bunkeranlagen gekippt. Anschließend wurde er über Transportbänder zu Kugelmühlen gefördert, wo er zermahlen und daraus durch alkalische Laugung Uranoxid (Yellowcake) hergestellt wurde. Im Zuge des technologischen Prozesses wurden im Zwickauer Norden enorme Mengen Gesteinsabraum zu einer weithin sichtbaren Abraumhalde aufgeschüttet. Deren verunreinigtes Sickerwasser belastete die Zwickauer Mulde erheblich. Nördlich von Zwickau lag in einem Talkessel die Nachbargemeinde Helmsdorf. Die Ortschaft wurde abgerissen; die Einwohner zwangsumgesiedelt. Auf dem Areal entstand ein Absetzbecken, wohin die flüssigen Prozessabfälle gepumpt wurden. In Crossen wurden insgesamt aus 74,7 Millionen Tonnen Erz etwa 77.000 Tonnen Uran produziert, das als Kriegsreparation in die Sowjetunion geliefert wurde.

Ansässige Unternehmen

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Seit 2008 gibt es eine kommunale Förderrichtlinie der Stadt Zwickau, die für jeden neu geschaffenen Vollzeitarbeitsplatz eine Zuwendung gewährt. Nach der Veröffentlichung im Arbeitsmarktreport der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Sachsen, vom Mai 2023 hat die Region Zwickau bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen mit 5,3 % eine der niedrigsten Arbeitslosenquote in Sachsen.[75]

Die größten ansässigen Unternehmen in Zwickau sind:

  • Adient Autositze GmbH & Co. KG
  • AES GmbH, Auto-Entwicklungsring Sachsen
  • Autovision GmbH, Standort Zwickau – 100-prozentige VW-Tochter, Dienstleister der Automobilindustrie[76]
  • Clarios Zwickau GmbH & Co. KG, ehemals Johnson Controls Sachsen-Batterien GmbH & Co. KG
  • Cray Valley Kunstharze GmbH, Herstellung von Alkydharzen und Kunststoffdispersionen
  • FES GmbH, Fahrzeug-Entwicklung Sachsen
  • Forschungs- und Transferzentrum e. V. an der Westsächsischen Hochschule
  • GAZ – Geräte- und Akkumulatorenwerk Zwickau GmbH[77]
  • GKN Deutschland GmbH, Werk Mosel (Gelenkwellenwerk)
  • Grammer System GmbH, Zulieferer, Sitze für die Automobilindustrie
  • Heinrich-Braun-Klinikum Zwickau, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Leipzig[78]
  • Hoppecke Batterien GmbH & Co. KG (ehemals VEB Grubenlampen- und Akkumulatorenwerke Zwickau)
  • HQM Sachsenring GmbH als Modul- und Systemlieferant für die Automobilindustrie
  • ILKAZELL Isoliertechnik GmbH, spezialisiert auf Tiefkühl- und Reinraumsysteme sowie Dämmtechnik
  • Mauritius Brauerei Zwickau GmbH, Privatbrauerei
  • Radsystem GmbH, Stammsitz Zwickau-Mosel, gegr. 1992, Zulieferer für Kompletträder (13–18″)[79]
  • Sachsentrans Spedition & Logistik GmbH, Logistikdienstleister, ein Unternehmen der Verbundinitiative Automobilzulieferer (AMZ)[80]
  • Sasit Industrietechnik GmbH, Hersteller von Transportsystemen und Sondermaschinen für die Automobilindustrie und Herstellung von Autobatterien
  • Schwarz Pharma GmbH, Hersteller pharmazeutischer Produkte
  • Siebenwurst Werkzeugbau, Stanz- und Umformwerkzeuge für 3D-Formteile
  • Snop Automotive Zwickau GmbH
  • Tenneco Zwickau GmbH, Tochterunternehmen der Tenneco Inc.
  • Volkswagen Sachsen GmbH, mit einer täglichen Fertigungskapazität von 1200 Fahrzeugen im Fahrzeugwerk Zwickau-Mosel
  • Weck+Poller, Logistik-Leistungen für die Automotive-Branche[81]
  • Westermann Druck Zwickau GmbH
  • Wienerberger GmbH, Werk Zwickau, Ziegelei von Hintermauerziegel[82]

Straßenverkehr

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Die B 93 aus Richtung Anschlussstelle 62 (Meerane/Zwickau-Nord) mit Blick auf das Volkswagen-Werk und Zwickauer Stadtgebiet

Bundesautobahnen

Aus Richtung Norden kommend, verlässt man an der Anschlussstelle 62 (Meerane/Zwickau-Nord) die A 4. Aus dieser Richtung ist die Stadt über die B 93 zu erreichen. Nach dem Verlassen folgt unmittelbar die B-93-Anschlussstelle zum Volkswagenwerk Zwickau. Die zwischen den Anschlussstellen 62 der A 4 (Meerane) und 11 der A 72 (Zwickau-Ost) durch die Stadt Zwickau verlaufende B-93-Querverbindung ist eine Schnellstraße.

Vom Süden her gelangt man über die Anschlussstellen 10 (Zwickau-West) und 11 (Zwickau-Ost) ins Stadtzentrum, welches über die ausgebauten Neubaustrecken der B 173 und B 93 in wenigen Minuten erreichbar ist.

Bundesstraßen

Durch Zwickau verlaufen folgende drei Bundesstraßen:

Schienenverkehr

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Auf einem Dreischienengleis der Straßenbahn Zwickau fahren dieselbetriebene Tram-Trains der Vogtlandbahn bis in die Zwickauer Innenstadt.

Durch Zwickau führt die Bahnstrecke Dresden–Werdau. Diese ist Bestandteil der Sachsen-Franken-Magistrale von Dresden nach Nürnberg. Unweit verläuft die Bahnstrecke Leipzig–Hof, in welche die Bahnstrecke Dresden–Werdau mündet. Die Verbindung zum Westerzgebirge ist die Bahnstrecke, welche vom Zwickauer Hauptbahnhof über Wilkau-Haßlau und Aue nach Schwarzenberg/Erzgeb. führt. Am Hauptbahnhof beginnt auch die Strecke nach Falkenstein in das nahe Vogtland. Seit Eröffnung des Citytunnels Leipzig am 15. Dezember 2013 ist Zwickau an das Netz der S-Bahn Mitteldeutschland angebunden. Die Linie S5X verkehrt als Expresslinie mit nur wenigen Zwischenhalten, die Linie S5 Zwickau Hbf–Altenburg–Halle Hbf hält dagegen an fast allen Unterwegsstationen.

Linie Zuglauf Takt (min)
S 5 (Zwickau Hbf – Werdau –) AltenburgLeipzig Hbf (tief)Flughafen Leipzig/HalleHalle (Saale) Hbf 120
S 5X Zwickau Hbf – Werdau – Altenburg – Leipzig Hbf (tief) – Flughafen Leipzig/Halle – Halle (Saale) Hbf 060

Das Zwickauer Modell ist ein Pilotprojekt zur Verknüpfung von Straßen- und Eisenbahn: Spezielle dieselbetriebene Tram-Trains der Vogtlandbahn verkehren auf der Bahnstrecke Zwickau–Zwickau-Zentrum zwischen der Stadthalle und dem Zentrum der Stadt auf einem Dreischienengleis gemeinsam mit der meterspurigen Straßenbahn Zwickau.

In Zwickau existierten die Industriebahnen Zwickau–Crossen–Mosel, die Bürgerschachtbahn, die Brückenbergschachtbahn, die von Arnimsche Kohlenbahn und die Reinsdorfer Industriebahn. Letztere wird inzwischen von der Vogtlandbahn bis zur Stadthalle genutzt, wo sie in das Gleisnetz der Straßenbahn übergeht. Der heutige Endpunkt befindet sich im Stadtzentrum an der Postmeilensäule. Damit sind mit der Bahn direkt die vogtländischen Wintersportgebiete um Klingenthal und Schöneck sowie das im benachbarten Tschechien gelegene Kraslice bei Karlsbad erreichbar.

Linie Zuglauf Takt (min)
RB 1 Zwickau Zentrum – Zwickau Hbf – Lengenfeld – Auerbach – Falkenstein (– Zwotental – Klingenthal – Kraslice) 060 (Zwickau–Falkenstein)
120 (Falkenstein–Kraslice)
RB 2 Zwickau Zentrum – Zwickau Hbf – Werdau – Reichenbach ob Bf – Plauen ob Bf – Weischlitz – Adorf (– Cheb) 060 (Zwickau–Adorf)
120 (Adorf–Cheb)

Im Westen der Stadt liegt der Verkehrslandeplatz Zwickau. Über die B 93 erreichbar, befindet sich 35 Kilometer nördlich von Zwickau der Leipzig-Altenburg Airport.

Fahrradverkehr, Wander- und Pilgerwege

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Es besteht Anbindung an den Mulderadweg und den Radweg Silberstraße. Durch Zwickau führen der Lutherweg Sachsen, der JakobswegVia Imperii[83] und der Sächsische Jakobsweg[84].

Öffentlicher Personennahverkehr

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Tatra-Straßenbahnzug vor dem Hauptbahnhof Zwickau (2007)

Die Straßenbahn Zwickau verkehrt seit 1894 auf ihrer ersten Linie, in den nachfolgenden Jahren wurden weitere eröffnet. Zwischen 1938 und 1977 wurde die Straßenbahn vom Oberleitungsbus Zwickau ergänzt. Der heutige ÖPNV wird mit zwei Straßenbahn-, dreizehn Omnibus- und zwei Nachtbuslinien (am Sa., So. und Feiertag) von den Städtischen Verkehrsbetrieben Zwickau GmbH durchgeführt. Die Straßenbahn wurde zuletzt im Dezember 2005 um eine 4,3 Kilometer lange Neubaustrecke zum südwestlichen Stadtteil Neuplanitz erweitert. Damit erreichte das Straßenbahnnetz mit 19,6 km seine größte Ausdehnung. Mit zwei historischen Straßenbahnzügen aus dem ersten Viertel des 20. Jahrhunderts oder dem Typ Gotha aus den 1950er Jahren können Stadtrundfahrten durchgeführt werden. Die Bedienung der Strecke vom Georgenplatz zum Hauptbahnhof wurde am 13. Dezember 2019 bis auf weiteres eingestellt. Grund dafür ist der marode Zustand der Wendeschleife am Hauptbahnhof.[85][86]

Die das Umland erschließenden Regionalbuslinien werden größtenteils vom Regionalverkehr Westsachsen betrieben.

Die Stadt gehört zum Tarifgebiet des Verkehrsverbunds Mittelsachsen, in dem Stadt und Landkreis Zwickau auch Mitglieder sind.

Die Paradiesbrücke über die Mulde in Zwickau

In der Stadt gibt es insgesamt 145 Brücken, um Straßen, Wege und Wasserläufe zu überqueren. Die wichtigsten Brücken führen über die Zwickauer Mulde; darunter sind (mit Jahr der Einweihung):[87]

  • Cainsdorfer Brücke (1932)
  • Eckersbacher Brücke (1955, bis 1993 Ethel- und Julius-Rosenberg-Brücke[88])
  • Glück-auf-Brücke (1979, mit 174 m die längste Brücke, bis 1993 Adolf-Hennecke-Brücke[88])
  • Mauritiusbrücke (1994, innen für Wartungsarbeiten begehbar)
  • Neue Bierbrücke (1992, nur Straßenbahn und Fußgänger)
  • Paradiesbrücke (1900, nur noch Fußgänger und Radfahrer)
  • Pölbitzer Brücke (2006)
  • Röhrensteg (1535, nur Fußgänger)
  • Schedewitzer Brücke (1958)

Radio, Fernsehen, Internet

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  • In Zwickau ist der Radiosender Radio Zwickau ansässig, welcher regional auf der UKW-Frequenz 96,2 MHz zu empfangen ist.
  • TV Westsachsen, vormals TeleVision Zwickau[89], ist ein regionaler Fernsehsender mit Sitz im Gebäude der „Alten Münze“ am Zwickauer Hauptmarkt. Der Fernsehsender ging am 13. April 2004 auf Sendung. Er übernahm die Nachfolge von Zwickau-TV, der in Reinsdorf bei Zwickau gegründet wurde. Es wird ein Vollprogramm mit unterschiedlichen Themenbeiträgen und auch Videotext ausgestrahlt. Die Magazinsendung „TAGaktuell“ wurde von der Sächsischen Landesmedienanstalt ausgezeichnet. Das Programm ist über Kabel (analog und digital) sowie über DVB-T Kanal 47 vertikal zu empfangen.
  • Ebenfalls in Zwickau sind die „Sächsischen Ausbildungs- und Erprobungskanäle“ (SAEK) ansässig.
  • Pÿur betreibt in Zwickau einen Internetzugang über TV-Kabel (früher als EWT multimedia bzw. Tele Columbus).
  • Der Zwickauer Pulsschlag ist das monatlich zwei Mal erscheinende Amtsblatt der Stadt Zwickau.
  • Die Freie Presse, ursprünglich eine Zwickauer Zeitung, erschien seit 1963 in Chemnitz für den gesamten damaligen Bezirk Karl-Marx-Stadt mit einer Zwickauer Regionalbeilage. Mit über 650.000 verkauften Exemplaren war sie die auflagenstärkste regionale Tageszeitung der DDR, die auch nach der deutschen Wiedervereinigung weiter erschien. Die verkaufte Auflage beträgt 172.691 Exemplare, ein Minus von 60,3 Prozent seit 1998.[90] Damit ist die Freie Presse immer noch eine der stärksten Regionalzeitungen Deutschlands.
  • Ab 17. Februar 1990 kam in Zwickau die Sachsenpost vom Frankenpost-Verlag aus Hof auf den Markt, die später in Zwickauer Tageblatt umbenannt und 1996 aus wirtschaftlichen Gründen vom Markt genommen wurde.
  • Mittwochs und samstags erscheint das Anzeigenblatt Blick.
  • KOMPASS, das regionale Lifestyle- und Stadtmagazin, erscheint seit dem 1. Februar 2007 und informiert monatlich unter anderem über das Zeitgeschehen und kulturelle Termine.

Gesundheitswesen und -wirtschaft

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  • Berufsschulzentren:
    • BSZ für Wirtschaft Zwickau (Berufsschule, Berufsfachschule, Wirtschaftsgymnasium)
    • BSZ für Technik „August Horch“ Zwickau (Berufsschule, Berufsfachschule, Fachschule, Fachoberschule [auch Teilzeit])
    • BSZ für Bau- und Oberflächentechnik Zwickau (Berufsschule)
    • BSZ für Wirtschaft und Gesundheit (Berufsschule, Berufsfachschule)
    • IFBE Zwickau (Medizinische Berufsfachschule, Fachoberschule)
  • Gymnasien:
Ehemaliges Gebäude der Zwickauer Ratsschulbibliothek um 1880
Wurde erstmals 1498 urkundlich erwähnt und ist damit die älteste öffentliche Bibliothek Sachsens. Sie hat einen Bestand von etwa 160.000 Bänden, davon sind 90.000 aus der Zeit vor 1850, 40 Prozent davon sind reine Unikate. Die Bibliothek hat auch einen großen Fundus an Barockliteratur.
1947 gegründet, ist es eine Musikschule mit überregionaler Bedeutung. Es gibt Unterricht auf allen wichtigen Instrumenten, dazu kommen vielfältige Angebote in der musikalischen Früherziehung. Ein Gemeinschaftsmusizieren in zahlreichen Orchestern und Ensembles ist gängige Praxis. Als bekanntes Talent ist der 1996 geborene Geiger Elin Kolev, der als Gewinner des Preises der Ibla-Stiftung am 27. April 2009 in der New Yorker Carnegie Hall debütierte, zu nennen.
  • Stadtbibliothek:
Gegründet 1923, hat sie ein großes Angebot an Bildungs-, Freizeit und Unterhaltungsmedien (140.000 Medien); ihre Abteilungen sind die Erwachsenenbibliothek, eine Phonothek und die Kinderbibliothek gegliedert.
Die Solaranlage der WHZ vor dem Agricola-Bau
Bestand bis 2008 und wurde im Zuge der Kreisgebietsreform ab 1. Januar 2009 mit den Volkshochschulen Chemnitzer und Zwickauer Land zur Volkshochschule Zwickau des Landkreises Zwickau vereinigt.
  • Volkswagen Bildungsinstitut GmbH:
Es bestehen Angebote zur Ausbildung in Metallbearbeitung, Fügetechnik, Service und Steuergerätediagnose, Speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) und in Fremdsprachen.
Die Wurzeln der Fachhochschule (University of Applied Sciences) gehen zurück auf die 1290 gegründete Zwickauer Lateinschule, die 1862 gegründete Bergschule Zwickau, die spätere Bergingenieurschule, sowie die 1897 gegründete Ingenieurschule für Maschinenbau und Elektrotechnik.
Die DPFA Hochschule Sachsen war eine von 2012 bis 2018 bestehende private Hochschule mit Schwerpunkt in den Sozial- und Gesundheitswissenschaften.

Ehemalige Garnison

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Zwickau war von der Zeit des Deutschen Kaiserreichs bis zum Ende der DDR Garnisons­stadt für die Sächsische Armee (9. Infanterie-Regiment Nr. 133), Wehrmacht und Nationale Volksarmee.

Die noch umfangreich erhaltenen und sanierten Kasernenbauten befinden sich an der Werdauer Straße zwischen Paracelsus-Klinik Zwickau und Kopernikusstraße. Heute dienen sie als Verwaltungszentrum.

Sport und Freizeit

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  • Der Stadtsportbund Zwickau e. V. koordiniert die sportlichen Aktivitäten der 107 städtischen Sportvereine.
  • Der FSV Zwickau spielte von 1994 bis 1998 in der 2. Bundesliga und war ein wichtiger Imageträger für die Stadt. In der Saison 1995/96 wurde der Aufstieg in die 1. Bundesliga relativ knapp verpasst. Die Vereinstradition beginnt nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Planitzer SC und setzte sich über die ZSG Horch Zwickau, dem ersten DDR-Fußballmeister, die BSG Motor Zwickau, DDR-Pokalsieger 1963 und 1967, die BSG Sachsenring Zwickau, Pokalsieger 1975, bis hin zum FSV Zwickau e. V. fort, der aus der BSG Sachsenring am 31. Januar 1990 gegründet wurde. Sachsenring Zwickau nahm nach dem Sieg im DDR-Pokalendspiel 1975 gegen Dynamo Dresden am Europapokal der Pokalsieger der Saison 1975/76 teil. Die Mannschaft erreichte damals das Halbfinale, besiegte internationale Spitzenvereine wie Panathinaikos Athen, AC Florenz sowie Celtic Glasgow und verlor erst gegen den damaligen Europacupsieger RSC Anderlecht. Der bekannteste Zwickauer Spieler ist Jürgen Croy (DDR-Auswahlspieler und DDR-Fußballer des Jahres). Seit dem Abstieg aus der 2. Bundesliga im Jahr 1998 spielt der Verein dritt- bis fünftklassig, seit 2023 ist er in der Regionalliga Nordost, der vierthöchsten Spielklasse, vertreten. Heimspielstätte ist die GGZ-Arena im Stadtteil Eckersbach.
  • Die BSC Rollers Zwickau (Rollstuhlbasketball) spielen in der 1. Bundesliga; sie wurden in den Jahren 2002 und 2009 Deutscher Meister, 2003 und 2008 DRS-Pokalsieger und gewannen 2004 und 2006 den André Vergauwen Cup.
  • Der Zwickauer HC Grubenlampe spielte in der letzten Saison der DDR-Handball-Oberliga sowie in der Saison 1991/92 in der 2. Handball-Bundesliga.
  • Der ESV Lokomotive Zwickau e. V. (Mitglied im Verband Deutscher Eisenbahner-Sportvereine) ist mit etwa 1.900 Mitgliedern der zahlenmäßig stärkste Sportverein Zwickaus. In 14 Abteilungen werden unterschiedlichste Sportarten auf breitensportlichem und Leistungssportniveau betrieben.
  • Der BSV Sachsen Zwickau e. V. entstand am 8. August 1990 aus der bereits 1969 gegründeten Handballsektion der Betriebssportgemeinschaft Sachsenring Zwickau. Derzeit nehmen 11 Mannschaften am Spielbetrieb teil, von der Stadtliga bis zur 1. Bundesliga der Frauen. In der Saison 1991/92, 1995/96 und seit der Saison 2021/22 spielt der BSV erstklassig.
  • Die BSG Aktivist „Karl Marx“ Zwickau, die von 1949 bis 1968 existierte, spielte in der DDR-Liga Fußball.
Schwimmhalle des Johannisbades
  • Bäder
    • Johannisbad
    • Glück-Auf-Schwimmhalle (Sportbad)
    • 04-Bad (seit 2006 vom Förderverein 04-Bad betrieben)
    • Freibad Crossen (seit 2005 vom Förderverein Freibad Crossen betrieben)
    • Strandbad Planitz
  • Sportanlagen:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Hauptmarkt Zwickau, v. l. n. r.: Gewandhaus, Rathaus, Dom St. Marien, rechts mit den Dachgauben die ehemalige Löwen-Apotheke und das Kräutergewölbe (um 1480 erbaut)

Historische Bauwerke

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  • Dom St. Marien (evangelisch-lutherische Kirche): Geht zurück auf die 1206 begonnene Pfarrkirche St. Marien, Neubau des Langhauses unter Verwendung älterer Teile zwischen 1505 und 1537; wertvolle Innenausstattung vom 15. bis 17. Jahrhundert.
  • Priesterhäuser, Domhof 5–8: Vier Gebäude mit steilen gotischen Giebeln, die zu den ältesten Wohngebäuden Deutschlands gehören; einmalig in Sachsen; Deckenbalken im Haus 7 von 1264; 1521 erstmalige Erwähnung im Ratsprotokoll; stehen südwestlich vor dem Dom St. Marien; seit Mai 2003 Museum für Stadtgeschichte.
  • Galerie am Domhof: 1876 vom Zwickauer Kunstverein erbaut; liegt fast gegenüber den Priesterhäusern am Domhof und zeigt wechselnde Kunstausstellungen.
  • Robert-Schumann-Haus: Geburtshaus des Komponisten der Romantik, erbaut um 1450 auf dem Grundstück Hauptmarkt 5; 1956 anlässlich des 100. Todestages Robert Schumanns originalgetreu restauriert.
  • Gewandhaus: Zentrales Wahrzeichen der Stadt, erbaut 1522–1525 im spätgotischen Stil, mit Bauelementen der Renaissance und Staffelgiebel. Ehemaliges Handelshaus der Tuchmacher (berühmt war das Zwicksche Tuch), dient es seit 1823 als Stadttheater.
  • Dünnebierhaus: Im Zentrum an der Katharinenstraße aus dem Jahre 1480, Sanierung 1980.
  • Schloss Osterstein: Erbaut als kurfürstliche Schlossanlage 1587–1590; Sanierung 2006–2008.
  • Kräutergewölbe (1470) und Löwen-Apotheke (1484): Die beiden Gebäude Hauptmarkt 17 und 18 gegenüber dem Rathaus gehören als ehemalige mittelalterliche Apotheken zu den ältesten für diesen Zweck genutzten Bauwerken in Deutschland.
  • Rathaus am Hauptmarkt: Zentrales Wahrzeichen der Stadt von 1404; 1403 war das alte Rathaus beim großen Stadtbrand total zerstört worden. Der Wiederaufbau erfolgte mit markanten Elementen, wie zum Beispiel dem großen Wappen, dem Rotsiegel, dem Zinnenkranz und den Ecktürmen.
  • Grünhainer Kapelle: Ehemaliger Wirtschaftshof des Zisterzienserklosters Grünhain 1240 bis 1536; danach diente er als Stadtschule, Gymnasium und der Ratsschulbibliothek. Heute existiert davon noch der Klosterhof, der von der Hochschule genutzt wird, sowie die Aula der Hochschule.
  • Kornhaus: Der Kornspeicher wurde um 1480 vom Zwickauer Patrizier Martin Römer errichtet und ist einer der größten und ältesten Profanbauten seiner Art in Deutschland.[92][93] Das Gebäude wurde 2014 umfassend renoviert und dient seitdem als Stadtbibliothek.[94]
  • Pestalozzischule: 1924–1929 errichteter Gebäudekomplex im Stil des Neuen Bauens mit horizontalbetonter Klinkerfassade.
  • Pulverturm: Er gehört mit einem erhaltenen Mauerstück zur ehemaligen Stadtbefestigung aus dem Mittelalter.
  • St.-Katharinen-Kirche: Erbaut 1403–1470, hier predigte während der Reformation Thomas Müntzer.
  • Schiffchen: Der Geistliche und Notar Heinrich von Grumbach ließ das Schiffchen 1485 in der Klostergasse 12 errichten. Seit 1600 war es im Besitz von Seilerfamilien und erhielt deshalb an der schmalen Fassade das entsprechende Zunftzeichen. In den Jahren 1967/68 wurde das Bauwerk abgerissen und mit der originalen Bausubstanz rekonstruiert.
  • Alter Gasometer: Erbaut 1853, heute soziokulturelles Zentrum.
  • Johannisbad: Historistischer Backsteinbau; Samuel Schlobig ließ ab 1869 das Badehaus und Behandlungsstätten am Muldeufer errichten, er stiftete diesen herausragenden Komplex seiner Stadt Zwickau.
  • Moritzkirche: Zentralbau des Historismus 1893 nach Entwurf von Abesser & Kröger
  • Nordvorstadt: Großes Stadtviertel mit Bauwerken des Historismus, des Jugendstils, des Reformstils und der Neuen Sachlichkeit.
  • Schwanenteich mit Parkanlagen: Erbaut 1473–1477; Die durch das Schneeberger Silber reich gewordenen Martin Römer und Hans Federangel ließen mit Erlaubnis des Rates den Großen Teich anlegen (ab etwa 1860 unter der Bezeichnung Schwanenteich). Martin Römer stiftete 800 Gulden zum Ankauf des Grundstücks und 4000 Gulden für die Erdarbeiten. Der Teich hatte nach seiner Fertigstellung eine Länge von 550 Meter und eine Breite von 300 Meter. Im Jahr 1504 ging der Teich vollständig in städtisches Eigentum über. Ende des 19. Jahrhunderts gab es im Schwanenteich in Höhe des Schwanenschlosses eine Fontäne. Anlässlich der 850-Jahr-Feier Zwickaus im Jahr 1968 wurde eine neue Fontäne übergeben und in Betrieb genommen. An einem schwimmenden Düsengestell aus Edelstahl sind Unterwasserpumpen befestigt, die die meterhohe Fontäne in der Mitte und die umrahmenden kleineren Wasserstrahlen ermöglichen.[95]
  • Paradiesbrücke: Sie überquert die Zwickauer Mulde unmittelbar in Richtung Stadtzentrum und wurde 1900 fertiggestellt. Damals musste eine alte überdachte Holzbrücke aus der Mitte des 17. Jahrhunderts weichen. Die Paradiesbrücke ist eine genietete Eisenfachwerkkonstruktion und wurde von der Königin-Marien-Hütte in Cainsdorf hergestellt. Seit 1980 ist sie ein technisches Kulturdenkmal. Sie wurde 2002 umfassend saniert, nachdem sie beinahe den Fluten des Augusthochwassers zum Opfer gefallen wäre. Seit der Inbetriebnahme der Adolf-Hennecke-Brücke (heute Glück-Auf-Brücke) dient die Paradiesbrücke nur noch als Fußgängerbrücke.
  • Röhrensteg: Die älteste erhaltene sächsische Holzbrücke (16. Jahrhundert) führt am Erlenbad über die Zwickauer Mulde. Über hölzerne Röhren – daher der Name – wurde Trinkwasser aus dem Reinsdorfer Grund in die Brunnen der Stadt geleitet.
  • Muldenwarte: Aussichtspavillon am Eingang des Knappengrundes an der Zwickauer Mulde; guter Ausblick in Richtung Westen über die Stadt.
  • Kursächsische Postdistanzsäule: Nachbildung vom ehem. Obertor an der Inneren Schneeberger Straße, unweit des Kornmarktes (aus Elbsandstein mit vierseitigem Marmor-Wappenstück).
  • Landgericht Zwickau: Das im Stil des Historismus 1876 errichtete Gebäude am Platz der Deutschen Einheit ist auch der Sitz der Staatsanwaltschaft Zwickau.[96]
  • Konzert- und Ballhaus „Neue Welt“ mit Park: 1903 in der Blüte des Jugendstils errichteter größter Terrassensaal Sachsens; der Park verfiel nach 1976, so dass heute nur noch ein Teil erhalten ist.[97]

Insgesamt existieren gegenwärtig 18 öffentliche Wasserspiele, von denen aber nicht alle betrieben werden. Der hohe Unterhaltungs- und Wartungsaufwand wird zum Teil durch Sponsoren getragen.[98]

  • Fontäne auf dem Schwanenteich
  • Brunnen der Freundschaft auf dem Schumannplatz
  • Schwanenbrunnen an der Humboldtstraße
  • Bierbrauerbrunnen von Joachim Harbort in der Katharinenstraße (1984 errichtet)[99]
  • Tuchmacherbrunnen von Berthold Dietz in der Katharinenstraße (1984 errichtet)[99]
  • Marktweiberbrunnen von Volker Beier in der Katharinenstraße (1984 errichtet)[99]
  • Mühlrad auf dem Kornmarkt (1998 errichtet)[100]
  • Kinderbrunnen von Berthold Dietz auf dem Hauptmarkt vor dem Gewandhaus (1968 errichtet)[101]
  • Trinkbrunnen auf dem Hauptmarkt
  • Wasser-Licht-Spiel auf dem Hauptmarkt, 2018 für 160.000 Euro errichtet (neun Sprudeldüsen, deren herabfallendes Wasser nach Einbruch der Dunkelheit durch eine fünfzig Meter lange geschwungene LED-Leuchtlinie bunt angestrahlt wird)[102][103]
  • Flamingobrunnen auf dem Neuberinplatz
  • Domhofbrunnen
  • Amorbrunnen im Park „Neue Welt“ (früher Schwanenbrunnen; 1903 errichtet)[97][104]
  • Wassergarten am Ärztehaus in Niederplanitz
  • Fischbrunnen an der Äußeren Zwickauer Straße
  • Wasserspiel in der kleinen Parkanlage an der Feuerwehr in Schlunzig[105]
  • Forumbrunnen in Eckersbach
  • Schwengelpumpe auf dem Fritscheplatz in Marienthal

Früher existierten darüber hinaus im Bereich des Eckersbacher E5-Forums und der Albert-Funk-Straße noch der sogenannte Kunstbrunnen I an der Nordwand des Platzes und der Kunstbrunnen II im Einkaufsbereich (1988 errichtet, 2014/15 abgebaut), geschaffen von Heinrich Gebhardt (* 1944). Die Edelstahlstelen der beiden Kunstbrunnen, die an stilisierte Fahnenmasten und Wimpelstellen erinnern, wurden an der Makarenkostraße und direkt vor dem 2015/2016 errichtetem Stadion Zwickau wieder aufgestellt.[106]

Der Anfang der 1980er-Jahre in einer Grünanlage an der Dortmunder Straße in Neuplanitz errichtete Kelchbrunnen wurde 2020 aufgrund baulicher und technischer Mängel abgerissen.[107]

Porzellanglockenspiel

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Motiv: Foto vom Glockenspiel

Falls du dabei helfen möchtest, erklärt die Anleitung, wie das geht.
BW

Der Direktor der „Zwickauer Sanitas-Miederfabrik KG“, Walter Becher, stiftete 1962 ein Porzellanglockenspiel aus Meißner Porzellan, das in einem eigenen Turm am Schwanenschloss installiert wurde. Es besteht aus 25 Glocken. Im Jahr 1973 wurde es abgebaut und im Städtischen Museum eingelagert. Von 2000 bis 2008 waren die Glocken am Rathaus aufgehängt. Seit 2015 befindet sich das Glockenspiel auf dem Schumannplatz.[108][109][110]

Zerstörte Wahrzeichen

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Schwanenschloss
  • Denkmal der Arbeit: 1943 abgerissen. Die Bronzestatue eines Bergmanns mit Spitzhacke in der rechten Hand, geschaffen von dem Dresdner Bildhauer Hermann Alfred Raddatz, stand seit 1938 auf dem Hauptbahnhofsvorplatz und wurde 1943 eingeschmolzen.
  • Bismarck-Denkmal: vermutlich 1943 abgerissen. Das 5,60 Meter hohe Denkmal von Josef Drischler bestand aus einer 2,80 Meter hohen Bronze-Figur auf einem Granitsockel und wurde am 1. April 1898 eingeweiht. Es befand sich auf dem damaligen Kaiser-Wilhelm-Platz (heute Schumannplatz) mit Blickrichtung zum Neumarkt. Es wurde vermutlich 1943 eingeschmolzen und das Metall für die Rüstungsindustrie verwendet.[111][112]
  • Bismarcksäule: 1964 abgerissen. Der erste deutsche Reichskanzler und Reichsgründer Otto von Bismarck war Zwickauer Ehrenbürger. Ihm zu Ehren wurde auf dem Windberg gegenüber dem Windberghaus im September 1900 ein zwölf Meter hoher Turm mit Feuerschale eingeweiht. Wegen der Erinnerung an die Reichsgründung wurde das Bauwerk auf Anordnung der SED-Kreisleitung entfernt.[113][114]
  • Lindenhof: 2003 abgerissen. Das Varieté-Theater wurde am 7. Oktober 1893 eröffnet, nach dem Zweiten Weltkrieg unter erheblichen Anstrengungen wiederaufgebaut.
  • Schwanenschloss: 1993 abgerissen. Es war eines der bekanntesten Zwickauer Wahrzeichen, das 1836 errichtet wurde und dessen ursprüngliche Bauausführung auf einen Entwurf des Zwickauer Ehrenbürgers und Architekten Emil Gutwasser zurückgehen soll. 1861 und 1886 wurde das Bauwerk leicht verändert und erhielt 1903 eine Säulen-Kolonnade. Während der DDR-Zeit wurde das imposante Gebäude als Pionierhaus Wilhelm Pieck genutzt. Nach der Wende wurde es nicht mehr unterhalten und verfiel zusehends. Schließlich wurde das baufällig gewordene Gebäude abgerissen.
  • Stalinpavillon: 1986 abgerissen. Es handelte sich um einen zweigeschossigen begehbaren Rundbau mit einem spitzen Dach, das wie ein Obelisk emporragte und einen roten Stern trug. Der Pavillon befand sich auf dem damaligen Karl-Marx-Platz (heute Schumannplatz), wurde gelegentlich für Ausstellungen genutzt und 1986 durch den Brunnen der Freundschaft von Erika Matthes und Joachim Harbort ersetzt.[112]
  • Altes Zollhaus: 2004 abgerissen. Es beherbergte sowohl das Königlich-Sächsische Hauptsteueramt als auch das Hauptzollamt. Landesdenkmalbehörde und die städtische Denkmalbehörde erwirkten zunächst einen Abrissstopp. Eine denkmalschutzrechtliche Baugenehmigung hatte es nicht gegeben. Schließlich hatte das Bauordnungsamt die Genehmigung zum Bau einer Handelseinrichtung hier im Stil des alten Bauwerkes erteilt. Der Neubau fügt sich architektonisch in das Gesamtensemble eingangs der Inneren Plauenschen Straße ein. Der Eckturm mit dem symbolischen Dreigesicht und Bestandteile der alten Bausubstanz wurden wiederverwendet.[115]

Bekannte Künstler

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Robert-Schumann-Denkmal von Johannes Hartmann
Robert-Schumann-Haus

In Zwickau wurde 1810 der international bekannteste Sohn der Stadt, der Komponist der Romantik, Robert Schumann, geboren. Sein Geburtshaus, das Robert-Schumann-Haus, befindet sich im Zentrum am Hauptmarkt/Ecke Münzstraße. Schumanns Vater, August Schumann, hatte hier einen Verlag mit angeschlossenem Buchhandel und war der erste deutsche Taschenbuchverleger. Das Robert-Schumann-Haus ist ein Museum, das den weltweit größten Bestand der früheren Taschenbücher sowie die umfangreichste Sammlung aus dem Nachlass des Komponisten und seiner Ehefrau Clara beherbergt.[116] Am Schumann-Haus ist auf der Hauptmarktseite ein Porträtrelief nach dem Entwurf von Ernst Rietschel aus Dresden angebracht. Dieses Motiv wurde aus Anlass des 200. Geburtstages des Komponisten auf der 2010 von der Hamburger Münzprägeanstalt herausgegebenen silbernen 10-Euro-Münze verwendet, deren Münzrand in vertiefter Prägung mit dem Zitat: „TÖNE SIND HÖHERE WORTE“ aus dem Tagebuch des achtzehnjährigen Schumann verziert ist.

Zwickau ist die Heimat von zwei expressionistischen Malern: Fritz Bleyl (1880–1966), Architekt und Maler, war 1905 einer der Gründer der Dresdner Künstlervereinigung „Die Brücke“. Der Maler und Grafiker Max Pechstein (1881–1955) wurde bald darauf Mitglied der Künstlervereinigung. Für die Nationalsozialisten waren diese Bilder „entartete Kunst“. 1947 ernannte die Stadt Max Pechstein zum Ehrenbürger und stiftete zu seinen Ehren den Max-Pechstein-Preis.

Kultureinrichtungen

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  • Freilichtbühne: Die 1957 eröffnete Freilichtbühne liegt am südwestlichen Ende des Schwanenteichs inmitten der Parkanlagen. Angelegt wurde sie nach dem Vorbild antiker Amphitheater in Halbkreisform. Der Betrieb erfolgt durch die Kultour Z. GmbH, welche in den Sommermonaten Veranstaltungen für bis zu 2900 sitzende oder 5000 stehende Besucher ausrichtet. Hierzu zählen Konzerte, Theateraufführungen oder Live-Übertragungen wie zur Fußball-WM 2006 & 2010. Im Obergebäude befinden sich technische Betriebsräume, ein Cateringbereich und Besuchertoiletten. Hinter der temporär aufgebauten Bühnenkonstruktion liegen Künstlergarderoben und Lagerräume.[117]
  • Gewandhaus: 1525 erbaut, war es seit 1823 städtisches Theater als Theater auf dem Gewandhaus mit 400 Sitzplätzen im Parkett und Rang. Das Gebäude besitzt nicht die typische Theaterbauform; es hat keinen Bühnenturm. Zum Haus gehören: Malsaal, Probebühnenanbau und ein Werkstattgebäude. Es ist ein Dreispartentheater (Ballett, Musiktheater und Schauspiel). Der Spielbetrieb des Theaters Zwickau erfolgt in Kooperation mit dem Theater Plauen unter dem Namen Theater Plauen-Zwickau.[118]
  • Johannisbad
  • Konzert- und Ballhaus „Neue Welt“: Das 1903 eröffnete Ballhaus gilt mit seinem Terrassensaal im Jugendstil als eines der schönsten Konzerthäuser Sachsens. In einer großen Erweiterungsmaßnahme bis 1983 wurden der Flachanbau mit dem darin befindlichen Foyer, einem Restaurant und Cafe, sowie der hinter dem Saal befindliche Verwaltungsanbau ergänzt, welcher zu einer deutlichen Vergrößerung der Bühne beitrug und das Objekt um Obermaschinerie, Künstlergarderoben und Büros erweiterte. In einem weiteren Umbau wurden das Restaurant und das Cafe zu einem Tagungsraum, dem „Salon“ und weiteren Lagermöglichkeiten umgestaltet. Seit 1999 wird die „Neue Welt“, wie auch die Stadthalle und Freilichtbühne, durch die Kultour Z. GmbH betrieben.[119]
  • Puppentheater: Das Puppentheater war einst im alten Bibliotheksgebäude am Dr.-Friedrichs-Ring ansässig, bis es 1987 in einen Neubau direkt hinter dem Gewandhaus umzog. Bis 2016 war es Bestandteil des Theaters Plauen-Zwickau.[120]
  • Stadthalle Zwickau
  • Filmpalast Astoria Zwickau
  • Tivoli

Museen und Sammlungen

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Das August-Horch-Museum
  • August-Horch-Museum, das Automobilmuseum in der Audistraße ist ein Ankerpunkt in der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH)
  • Galerie am Domhof (vormals Ausstellungssaal des Zwickauer Kunstvereins), dient heute neben Vortragsveranstaltungen den Aktivitäten zeitgenössischer Kunst im Bereich Malerei und Graphik sowie Musik.[121]
  • Kunstsammlungen Zwickau, ehemaliges König-Albert-Museum am heutigen Platz der Völkerfreundschaft, umfangreiche ständige Gemäldeausstellung, darunter Werke des in Zwickau geborenen Brücke-Malers Max Pechstein sowie eine regionale geowissenschaftliche Sammlung, welche auf die 1868 durch Schenkung in den Besitz der Stadt Zwickau gelangte Mineraliensammlung des Zwickauer Bergfaktors Ernst Julius Richter zurückgeht[122]
  • Priesterhäuser, Ausstellung zur Stadtgeschichte am Domhof gegenüber der Stadtkirche St. Marien.[123]
  • Ratsschulbibliothek Zwickau, eine der ältesten öffentlichen wissenschaftlichen Bibliotheken in Deutschland, die im Jahr 1498 erstmals erwähnt wurde. Sie verfügt über wertvolle Altbestände[124] mit frühen Drucken und Handschriften sowie über einen OPAC.[125]
  • Robert-Schumann-Haus, Museum mit der weltweit größten Sammlung aus dem Besitz der Familien Schumann und Wieck.[126]
  • Stadtarchiv Zwickau, beherbergt Archivalien aus einem Zeitraum von über 500 Jahren Stadtgeschichte, darunter wertvolle historische Urkunden; es verfügt über eine eigene Bibliothek und ist Herausgeber der regionalhistorischen Schriftenreihe Cygnea.[127]
  • Auf dem Gelände des ehemaligen Pionierlagers auf dem Windberg hat ein Verein für „Living History“ die Westernstadt Wild East-Town errichtet, die auch musealen Charakter hat.
  • Die Automobile Trabant Ausstellung war an der Uhdestraße 11.[128] Sie bestand von 2002 bis zum 30. Oktober 2017 und hatte etwa 75.000 Besucher.[129] Gezeigt wurden über 20 Fahrzeuge des Trabant.[130]
Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus am Schwanenteich
  • Der Colombstein im Stadtteil Pöhlau erinnert seit 1863 an die Liquidation eines militärischen Nachschubtransportes französischer Truppen im Jahr 1813.
  • Kriegerdenkmal aus dem Jahr 1922 im Schwanenteichpark zu Ehren der im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten des in Zwickau stationierten 9. Infanterie-Regiments Nr. 133
  • Gedenkplatte mit Davidstern aus dem Jahr 1993 von dem Bildhauer Jo Harbort, eingelassen in den Fußweg vor dem Haus Katharinenstraße 13, erinnert an den Betsaal der Jüdischen Gemeinde.
  • Gedenktafel am ehemaligen Polizeipräsidium, Georgenplatz 1, erinnert an die bei der Polenaktion 1938 dort internierten und dann abgeschobenen 68 polnischen Juden der Stadt.
  • VVN-Mahnmal aus dem Jahr 1948 am Schwanenteich im Stadtpark erinnert an 325 Opfer des Faschismus der Stadt und des Kreisgebietes, von denen viele dort beigesetzt sind.
  • Gedenkort für die Opfer des NSU(Lage)[131]

Musik- und Kunstvereine

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  • Das Jugendblasorchester Zwickau ging aus einem 1962 gegründeten Schulorchester hervor. Zum Orchester gehören verschiedene Ensembles, darunter ein Kinderorchester und ein Schulorchester. Die Musiker nehmen regelmäßig an musikalischen Wettbewerben in der Region teil.
  • Der Männerchor Liederkranz 1843 Zwickau e. V. wurde 1843 gegründet; er erhielt 2019 das Goldene Diplom beim Internationalen Johannes-Brahms-Chorfestival in Wernigerode.[132]
  • Der Schwanenschloß Kinder- und Jugendchor Zwickau, der aus verschiedenen Chören (Vorschulchor, Kleiner Kinderchor, Kinderchor und Jugendchor) besteht, kann auf eine 50-jährige Geschichte zurückblicken.
  • Der bereits von 1864 bis 1938 existierende Kunstverein Zwickau wurde 1991 neu gegründet und hat seinen Sitz in der Galerie am Domhof. Dazu gehört auch das Förderstudio für Malerei und Graphik.[133]
  • Der Verein Freunde Aktueller Kunst wurde 1998 gegründet und erregte mit seinen Ausstellungen überregionale Aufmerksamkeit.

Regelmäßige Veranstaltungen

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Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Stadt

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Bekannte Personen, die in Zwickau geboren wurden, sind u. a. der sächsische Kaufmann, Bergwerksbesitzer und Amtshauptmann zu Zwickau Martin Römer, der spätgotische Bildhauer Peter Breuer, der Komponist Robert Schumann, der Künstler Max Pechstein und der Schauspieler Gert Fröbe.

Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

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Die Stadt kennt die Namen vieler bedeutender Persönlichkeiten, die zwar nicht in Zwickau geboren, hier jedoch gelebt und gewirkt haben und sie durch ihren Genius loci entscheidend geprägt haben. Zum Teil sind sie sogar als Ehrenbürger der Stadt ausgezeichnet oder haben durch ihr Wirken den Namen der Stadt Zwickau weit über ihre Grenzen hinaus bekannt gemacht. Darunter sind der in Zwickau als Pfarrer wirkende spätere Protagonist des Deutschen Bauernkrieges Thomas Müntzer, der Vater der Mineralogie Georgius Agricola, der Protagonist der Märzrevolution von 1848 Robert Blum, der Ehren- und Oberbürgermeister der Stadt Lothar Streit und der Gründer des Zwickauer Automobilbaus August Horch. Salman Schocken erwarb 1937 die Tageszeitung Haaretz in Tel Aviv, die bis heute als liberal gilt. Zu nennen sind auch die Malerin und 1998 ernannte Ehrenbürgerin Tatjana Lietz und der Kabarettist Bernd-Lutz Lange, dessen Bücher über seine Kindheit vom Stolz auf seine Stadt Zwickau künden.

Ehrenbürger werden durch den Zwickauer Stadtrat auf Lebenszeit berufen. Personen, die durch ihr herausragendes Wirken die Entwicklung und das Ansehen der Stadt besonders gefördert haben, kann diese Ehrenauszeichnung verliehen werden.

Derzeit hat die Stadt vier Ehrenbürger: 1976 erhielt diese Würdigung Jürgen Croy. Im Jahr 2002 ging die Auszeichnung an Erwin Killat, 2003 erhielt diese Ehre Rainer Eichhorn und 2019 Bernd-Lutz Lange. Soweit bekannt wurde diese Auszeichnung zum ersten Mal 1832 an Friedrich Christian von Liebenau verliehen. 48 weitere ausgezeichnete Ehrenbürger sind inzwischen verstorben.

Als Namensgeber

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  • Christian Adler: Zwickau – Der Stadtführer. Lockruf, Lektüre, Lokalkompass. Chemnitz 2017, ISBN 978-3-944509-48-8.
  • Helmut Bräuer: Wider den Rat. Der Zwickauer Konflikt 1516/17. Leipziger Universitätsverlag GmbH, Leipzig 1999, ISBN 3-933240-60-3.
  • Ewald Dost: Zwickauer Kulturbilder aus acht Jahrhunderten. Bürgermeisteramt Zwickau, Zwickau 1939.
  • Jürgen Härdler, Rainer Hertting-Thomasius: Bauwerke in Zwickau. Eine Baustilfibel mit stadtbaugeschichtlicher Einführung. Förster und Borries, Zwickau 2000, ISBN 3-00-006206-8.
  • Jürgen Härdler, Wolfgang Göhler, Winni Kettner: Persönlichkeiten & Kostbarkeiten der Stadt Zwickau. Zschiesche, Wilkau-Haßlau 2002, ISBN 3-9808512-0-6.
  • Emil Herzog: Chronik der Kreisstadt Zwickau. Zwickau 1839–1845. (1. Teil: Topographie und Statistik, 2. Teil: Jahresgeschichte).
  • Hauke Kenzler: Archäologische Untersuchungen zum Kornmarkt in Zwickau. Keramikchronologie – Platzgeschichte – Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Landesamtes für Archäologie. Bd. 32). Landesamt für Archäologie mit Landesmuseum für Vorgeschichte, Dresden 2001, ISBN 3-910008-29-1. Zugl.: Hamburg, Univ., Diss., 1999.
  • Christian Landrock: Nach dem Kriege. Die Nachkriegszeit des Dreißigjährigen Krieges am Beispiel der kursächsischen Stadt Zwickau, 1645–1670. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2022, ISBN 978-3-96023-491-3.
  • Michael Löffler, Norbert Peschke: Chronik der Stadt Zwickau. Förster und Borries, Zwickau 1993, ISBN 3-929354-07-1.
  • Günter Meier: Rundgang durch das alte Zwickau. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2001, ISBN 3-86134-573-0.
  • Günter Meier: Geschichte der Stadt Zwickau. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2002, ISBN 3-8313-1238-9.
  • Norbert Peschke: Zwickau: alte Bilder erzählen. Sutton, Erfurt 1997, ISBN 3-89702-012-2.
  • Die evangelisch-lutherischen Kirchen Zwickaus. Redaktion: Rolf Sieber. Hrsg. von den evangelisch-lutherischen Pfarrämtern der Stadt Zwickau anlässlich der 875-Jahr-Feier der Stadt Zwickau, 1993.
  • Ute Schmidt, Steffi Haupt: Zwickau – so wie es war. Droste, Düsseldorf 1992, ISBN 3-7700-0981-9.
  • Stadtarchiv Zwickau: Schätze des Stadtarchivs Zwickau aus acht Jahrhunderten. Zschiesche GmbH, Wilkau-Haßlau, Zwickau 2008, ISBN 978-3-9812185-2-7.
  • Städtische Museen Zwickau (Hrsg.): Stadtgeschichte, Baugeschichte: Priesterhäuser Zwickau. Städtische Museen Zwickau, Zwickau 2003, ISBN 3-933282-16-0.
  • Klaus Tippmann: Zwickau um die Jahrhundertwende. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1992, ISBN 3-89264-624-4.
  • Lorenz Wilhelm: Descriptio Urbis Cycneae. Das ist Warhafftige und Eigendliche Beschreibung / der uhralten Stadt Zwickaw. Göpner, Zwickau 1633 (digitale.bibliothek.uni-halle.de Digitalisat).
  • Kulturamt der Stadt Zwickau (Hrsg.): Chronik Zwickau. Sandstein Verlag, Dresden 2017, ISBN 3-95498-267-6.
Commons: Zwickau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Zwickau – Quellen und Volltexte
Wiktionary: Zwickau – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikivoyage: Zwickau – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 15. Mai 2022 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 11. Februar 2025. (Hilfe dazu).
  2. Serbski institut / Sorbisches Institut – Datowa banka geografiskich eksonymow. Abgerufen am 20. November 2023.
  3. veruce: Jak nazýváme města našich sousedů? In: Tipy na výlety a turistika. 5. Januar 2014, abgerufen am 20. November 2023 (tschechisch).
  4. Shelly Kupferberg: Die Automobil- und Robert Schumann-Stadt. In: Deutschlandfunk Kultur. 18. Oktober 2008, abgerufen am 30. September 2024.
  5. GEKE-Generalsekretär Bischof Dr. Michael Bünker übergab im Rahmen eines Festakts am 21. April 2016 die Titelverleihungsurkunde an die Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau, Dr. Pia Findeiß. Zwickau ist somit ‚Reformationsstadt Europas‘.“ Titelverleihung an Zwickau, 21. April 2016. In: reformation-cities.org. 22. April 2016, abgerufen am 4. Mai 2016. Zur Begründung aus der geschichtlichen Rolle in der Reformationszeit siehe den Artikel Ein heißes Pflaster in den Anfängen der Reformation. In: reformation-cities.org, abgerufen am 4. Mai 2016.
  6. Freistaat Sachsen – Naturregionen und Naturräume (Memento vom 24. Februar 2012 im Internet Archive) (PDF; 879 kB).
  7. nach OSM.
  8. Wolfgang Alexowsky et al.: Geologische Karte des Freistaates Sachsen 1:25 000. Erläuterungen zu den Blättern 5240 Zwickau und 5241 Zwickau Ost. Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Freiberg 2007, S. 6.
  9. nach OSM.
  10. DWD
  11. Meyers Konversations-Lexikon (1885–1890).
  12. Wolfgang Alexowsky et al.: Geologische Karte des Freistaates Sachsen 1:25 000. Erläuterungen zu den Blättern 5240 Zwickau und 5241 Zwickau Ost. Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Freiberg 2007, S. 9, 12–13, 15.
  13. Wolfgang Alexowsky et al.: Geologische Karte des Freistaates Sachsen 1:25 000. Erläuterungen zu den Blättern 5240 Zwickau und 5241 Zwickau Ost. Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Freiberg 2007, S. 11.
  14. Emil Herzog: Geschichte des Zwickauer Steinkohlenbaues. S. 2–3.
  15. Die Steinkohlenlagerstätte Zwickau (= Bergbau in Sachsen. Band 15). Hrsg. vom Freistaat Sachsen. Sächsisches Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und Geologie. 12/2008 (PDF; 10,2 MB), abgerufen am 23. November 2015.
  16. Verordnung der Kreisfreien Stadt Zwickau zur Festsetzung des geologischen Naturdenkmals (#5) „Steinkohlenausbiss (Rußkohlenflöz)“ am Muldenufer an der Cainsdorfer Brücke vom 27. Januar 2000.
  17. Wolfgang Alexowsky et al.: Geologische Karte des Freistaates Sachsen 1:25 000. Erläuterungen zu den Blättern 5240 Zwickau und 5241 Zwickau Ost. Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Freiberg 2007, S. 66, 120.
  18. Norbert Peschke: Steuerbefreiung hilft bei Wiederaufbau. In: Freie Presse. 8. August 2018, S. 10.
  19. Gliederung des Stadtgebietes, öffentliches Beschlussprotokoll vom 30. Juni 2011, BV/141/2011 (Memento vom 31. Januar 2012 im Internet Archive) (PDF; 35 kB), abgerufen am 10. Juli 2011.
  20. Stadt Zwickau, Stabsstelle Stadtentwicklung: Stadt Zwickau Stadtteilgliederung. In: www.zwickau.de. 11. Mai 2011, abgerufen am 13. Februar 2025.
  21. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  22. a b StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1996.
  23. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999.
  24. Emil Herzog: Chronik der Kreisstadt Zwickau. 2. Teil: Jahresgeschichte. Zückler, Zwickau 1845, DNB 960911200, S. 17 (Digitalisat [abgerufen am 11. Mai 2016]): „In nomine Domini. Theodoricus Dei gracia Nuenburgemis Episcopas. Notum sit omnibus Christi fidelibus, quod petente Bertha, illustri comitissa, in territorio ejus Zcwickaw ecclesiam parochialem in honorem beate Marie virginis consecrauimus, et eandem ipsius donacionem, assenciente Sizzone Comito et ceteris ejus heredibus, Bussawie fratribus, qui signaculum nostrum sunt in Domino, cum dote sua, scilicet duobus mansis et teloneo Bohemico, XV libras annuatim soluente assignauimus, quatenus perpetuo tempore a sex fratribus inibi diuina pro ejua nostraque succesorumque nostrorum memoria peragantur.“
  25. In welcher Urkunde ist 1118 erstmals von „Zcwikaw“ die Rede? www.freiepresse.de, 16. Februar 2018, abgerufen am 1. Mai 2019.
  26. Ernst Eichler, Hans Walther: Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Akademie Verlag, Berlin 2001, Bd. 1, S. XVI, Bd. 2, S. 677 (online).
  27. Daniel Jakob: Archäologische Funde und Erkenntnisse zur Frühgeschichte und Stadtentstehung Zwickaus. In: Kulturamt der Stadt Zwickau (Hrsg.): Chronik Zwickau, Band 1: Von den Anfängen bis zum 18. Jahrhundert. Sandstein Verlag, Dresden 2017, ISBN 978-3-95498-263-9, S. 14–37, hier S. 19–20.
  28. Saxonia: Museum für sächsische Vaterlandskunde. Vierter Band. Verlag Eduard Pietsch und Comp., Dresden 1839.
  29. Tommy Schmucker: Die Stadt Zwickau im Spätmittelalter und Früher Neuzeit – Ein wirtschafts-, sozial- und rechtsgeschichtlicher Überblick. In: ./ YaBlo. 14. August 2005, abgerufen am 26. September 2024.
  30. Stadtrundgang. Alle Sehenswürdigkeiten. Schloss Osterstein. In: Kultour Z. Kultur, Tourismus und Messebetriebe Zwickau GmbH, abgerufen am 7. September 2022.
  31. Norbert Oelsner: Schloss Osterstein in Zwickau – Ein baugeschichtlicher Überblick. In: Ingolf Gräßler (Hrsg.): Burgenforschung aus Sachsen 24 (2011), Langenweißbach 2012, S. 13. Zitiert nach: Daniel Jakob: Archäologische Funde und Erkenntnisse zur Frühgeschichte und Stadtentstehung Zwickaus. In: Kulturamt der Stadt Zwickau (Hrsg.): Chronik Zwickau. Sandstein Verlag, Dresden 2017, Bd. 1, S. 24, 37.
  32. zum Stadtrechtsbuch (auch: Zwickauer Rechtsbuch) siehe Eintrag zum Stadtrechtsbuch beim Stadtarchiv Zwickau abgerufen am 12. Februar 2020
  33. Die "Neue Deutsche Biographie" nennt als den wahrscheinlichen Verfasser den mehrfachen Bürgermeister und Schreiber Heinrich der alte Schreiber, siehe Wilhelm Alfred EckhardtHeinrich der alte Schreiber. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 423 (Digitalisat).
  34. Angelika Winter, Stadtarchiv Zwickau: 1407. Rat kontra Landesherr. Tagungsbericht, HU Berlin, 28. September 2007.
  35. Sabine Wolfram (Hrsg.): In die Tiefe der Zeit – 300.000 Jahre Menschheitsgeschichte in Sachsen. Das Buch zur Dauerausstellung. Dresden 2014, ISBN 978-3-943770-15-5 (250 Seiten; Inhaltsverzeichnis online).
  36. Zwickau und Umgebung (= Deutschland-Bildheft. Nr. 186). Universum Verlagsanstalt, Berlin 1936.
  37. Benny Dressel, Sachgebietsleiter Sicherung/Erschließung, Mitteilung aus dem Stadtarchiv Zwickau vom 28. Februar 2011.
  38. ratsschulbibliothek.de (Autor/Quelle): Älteste öffentliche Bibliothek mit neuesten Internetseiten. In: zwickau-aktuell.de, Veröffentlichung: 20. Januar 2011, abgerufen am 18. Juni 2016.
  39. Wolfgang Kuhlmann: Wasser, Wind und Muskelkraft. Die Getreidemühle in Legenden und Fakten. Hrsg.: Deutsche Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung. Petershagen-Frille 2012, ISBN 978-3-00-037659-7, 12. Eine Frau macht den Anfang. Von den ältesten technischen Mühlenzeichnungen, S. 81–87, hier S. 84–85.
  40. Helmut Düntzsch, Rudolf Tschiersch, Eberhard Wächtler, Otfried Wagenbreth: Mühlen. Geschichte der Getreidemühlen. Technische Denkmale in Mittel- und Ostdeutschland. 1. Auflage, Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig / Stuttgart 1994, ISBN 3-342-00672-2, 1 Die maschinentechnische Entwicklung der Getreidemühlen. 1.1 Mahlaggregate, Siebmaschinen und andere Arbeitsmaschinen der Getreidemühlen. Siebung (Sichtung) des Mahlgutes, S. 21–24, hier S. 21.
  41. M. Tobiam Schmidten: Chronica Cygnea, Beschreibung der alten, löblichen und churfürstlichen Stadt Zwickau. Melchior Göpner, Zwickau 1656 (Digitalisat).
  42. Manfred Wilde: Die Zauberei- und Hexenprozesse in Kursachsen. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2003, ISBN 3-412-10602-X, S. 652–656. Zugl.: Chemnitz, Techn. Univ., Habil.-Schr.
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  44. Herzog, Bd. 1, S. 160f.
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  46. Lutherweg. Ein Rundgang durch Zwickau (PDF), abgerufen am 7. Mai 2023.
  47. Michael Löffler: Zwickau in Zeiten des Dreißigjährigen Krieges. In: Kulturamt der Stadt Zwickau (Hrsg.): Chronik Zwickau. Band 2. Sandstein Verlag, Dresden 2017, ISBN 978-3-95498-264-6, S. 128–141.
  48. Lutz Mahnke: Zwickau im 17. Jahrhundert – Aspekte einer Stadtgeschichte. In: Kulturamt der Stadt Zwickau (Hrsg.): Chronik Zwickau. Band 2. Sandstein Verlag, Dresden 2017, ISBN 978-3-95498-264-6, S. 142–155.
  49. Emil Herzog: Chronik der Stadt Zwickau. Jahresgeschichte. Band 2. Zückler, Zwickau 1845, DNB 960911200, Kap. 1835, S. 831–835 (Digitalisat [abgerufen am 11. Mai 2016]).
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  51. Otto Lohse: Atlas für die Heimatkunde von Zwickau. Hrsg.: Stadt Zwickau. 2. Auflage. E. Walter Marx Nachf., Zwickau 1923, OCLC 250095096.
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  53. Andreas Peschel: Fritz Tittmann – Der „vergessene“ Gauleiter. Eine biografische Skizze (= Sächsische Heimatblätter. Heft 2, Nr. 56). 2010, ISSN 0486-8234, S. 122–126.
  54. SHELL Stadtkarte Nr. 59 Zwickau von 1935 oder 1936 – Landkartenarchiv.de. In: landkartenarchiv.de. Abgerufen am 11. Mai 2016.
  55. Jürgen Nitsche: Nationalsozialistische Judenverfolgung in Zwickau. In Gedenken an die Reichspogromnacht vor 70 Jahren. In: Cygnea (= Schriftenreihe des Stadtarchivs Zwickau. Bd. 6). 2008, S. 33–58 (hier S. 33).
  56. Heinrich Magirius: Schicksale deutscher Baudenkmale im zweiten Weltkrieg. Bezirke Halle, Leipzig, Dresden, Karl-Marx-Stadt, Erfurt, Gera, Suhl. In: Götz Eckardt (Hrsg.): Schicksale deutscher Baudenkmale im zweiten Weltkrieg. Eine Dokumentation der Schäden und Totalverluste auf dem Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik. Band 2. Henschel, Berlin 1978, DNB 790059118, S. 465–466.
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  58. Unbekannte Überschrift. In: freiepresse.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. März 2021; abgerufen am 23. Februar 2024.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.freiepresse.de
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  60. Hochwasser in Zwickau und Freundschaft der Tat – Juli 1954, ohne Angabe von Herausgeber, Ort und Jahr (1954), Druckerlaubnis Kz. 4278/54, unpag. (Titelseite mit Stadtplan)
  61. Hochwasser in Zwickau und Freundschaft der Tat – Juli 1954, ohne Angabe von Herausgeber, Ort und Jahr (1954), Druckerlaubnis Kz. 4278/54, unpag. (S. 3 mit Foto)
  62. Vgl. Stefan Aust, Dirk Laabs: Heimatschutz. Der Staat und die Mordserie des NSU. Pantheon, München 2014, ISBN 978-3-570-55202-5.
  63. Zwickau weiht Mahnmal für NSU-Opfer ein. In: Zeit Online. 3. November 2019.
  64. Oberbürgermeisterin ist entsetzt über die Zerstörung des Gedenkbaumes an ein NSU-Opfer. In: Zwickau. 3. Oktober 2019.
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  69. Zensus 2022: Bevölkerung, Haushalte, Familien und deren Wohnsituation am 15. Mai 2022 für die Gemeinde Zwickau, Stadt. In: zensus.sachsen.de. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Juni 2024, abgerufen am 5. Januar 2025.
  70. Römisch-katholische Pfarrei Heilige Familie Zwickau
  71. http://freie-baptisten-zwickau.de/gemeinde/hier-treffen-wir-uns, abgerufen am 1. März 2019
  72. Stadtchronik 20. Jh. Stadtverwaltung Zwickau, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Dezember 2012; abgerufen am 18. Januar 2013.
  73. Stolpersteine in Zwickau. (PDF; 1,7 MB) Projektgruppe Geschichte Gerhart-Hauptmann-/Käthe-Kollwitz-Gymnasium Zwickau, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. März 2013; abgerufen am 23. November 2015.
  74. moschee-zwickau.de.tl (Memento des Originals vom 1. Dezember 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/moschee-zwickau.de.tl
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  80. Horch Museum zukünftig auch auf Deutschlands Straßen.
  81. Logistikdienstleister eröffnet mit Komplettradmontage neues Geschäftsfeld (Memento vom 13. Januar 2015 im Internet Archive) (PDF; 3 MB).
  82. wienerberger.de
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