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„Tima die Göttliche“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Tima d G 1994 SchwuZ.jpg|mini|hochkant|Tima 1994 im [[SchwuZ]], Berlin]]
'''Tima die Göttliche''', eigentlich: Marcus Timo Schrader, (* [[30. Dezember]] [[1965]] in [[München]]) ist Schauspieler, Sänger, Schneider und [[Tunte]]. Tima lebt und wirkt seit [[1983]] im Berliner [[Bezirk Wedding]].
[[Datei:1987 AnitaDreh Tima Money.jpg|mini|1987 ''Anita Berbe''r-Filmdreh-Party: Tima & BeV performen das Lied ''Money, Money'' aus dem Musical ''[[Cabaret (Musical)|Cabaret]]'']]


'''Tima die Göttliche''', auch '''Timo Lewandovsky''', (* [[30. Dezember]] [[1965]] in [[München]] als ''Marcus Timo Schrader'') ist eine [[Deutschland|deutsche]] [[Queer|queere]] [[Tunte|Polit-Tunte]] und [[Künstler|Künstlerin]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.maenner.media/topics/tima-die-gottliche/ |titel=Tima die Göttliche |werk=maenner.media |sprache=de-de |abruf=2021-12-14}}</ref> Sie lebt und wirkt in [[Berlin-Wedding]].
==Werdegang==
Tima die Göttliche wurde bekannt durch die Mitwirkung in zahlreichen Filmen von [[Rosa von Praunheim]], u.a. durch die Rolle als [[transsexuell]]e Hausangestellte "Dorchen" in "Der Einstein des Sex" sowie durch die Dokumentation "Tunten lügen nicht", in der Tima, [[Ovo Maltine]], BeV StroganoV und Ichgola Androgyn porträtiert werden.


== Werdegang ==
Tima steht seit [[1984]] auf der Bühne und ist aus der Kleinkunstszene Berlins nicht wegzudenken. Tima spielt Theater, singt, schreibt eigene Stücke, Lieder, Gedichte und Kurzgeschichten und führt [[Regie]]. Zudem näht Tima auch viele ihrer Kostüme selbst - sie hat eine Berufs-Ausbildung als Schneider - und organisiert extravagante Modenschauen. Seit 2002 hat Tima sich auch an Kunstausstellungen beteiligt und dort Figuren in historischen Kostümen präsentiert. Aufgrund der durchgehenden Hauptrolle in [[Berlin Bohème]], einer Fernseh-Serie von [[Andreas Weiß]], ist Tima auch im "Lexikon der deutschen Soaps" von Jovan Evermann gelistet.
Marcus Timo Schrader kam 1983 nach [[West-Berlin]], wo er als ausgebildeter Schneider ein [[Volontariat]] in der Kostümabteilung des [[Theater des Westens|Theaters des Westens]] absolvierte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.castforward.de/ |titel=Tima die Göttliche |werk=castforward.de |abruf=2021-12-14}}</ref> 1985 entstand im Umfeld des [[SchwuZ]] Tima die Göttliche.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=Patsy l'Amour laLove |url=https://www.siegessaeule.de/news/2536-50-jahre-tima-geburtstagsshow-im-o-tonart-theater-am-2912/https%3A%2F%2Fwww.siegessaeule.de%2Fnews%2F2536-50-jahre-tima-geburtstagsshow-im-o-tonart-theater-am-2912%2F |titel=50 Jahre Tima! Geburtstagsshow im O-TonArt Theater am 29.12. |werk=siegessaeule.de |datum=2015-12-28 |sprache=de |abruf=2021-12-14}}</ref> Tima gründete zusammen mit Melitta Poppe, Chou-Chou de Briquette, [[Melitta Sundström]], [[Ichgola Androgyn]] und Pepsi Boston des Tuntenensembles „Ladies Neid“, das sich neben künstlerischen Auftritten auch im [[AIDS|Aids]]-Aktivismus politisch engagierte.<ref name=":0" />


Tima die Göttliche wirkte in verschiedenen Filmen von [[Rosa von Praunheim]] mit, u. a. in ''[[Tunten lügen nicht]]'' (2002), und wurde dadurch einem größeren Publikum bekannt.
Am 27.Oktober 2004 feierte Tima mit einer großen Revue 20-jähriges Bühnenjubiläum in der Berliner Ufa-Fabrik. Unter den zahlreichen Gästen, die Tima zu diesem Anlass gratulierten, war auch [[Luci van Org]], die überraschend - hochschwanger - auf die Bühne kam und mit Tima im Duett das "Lied für Meine Feinde" sang.


Seit 1984 steht Tima die Göttliche auf der Bühne, spielt Theater, singt, schreibt eigene Stücke, Lieder, Gedichte und Kurzgeschichten und führt [[Regie]]. Zudem näht sie viele ihrer Kostüme selbst, organisiert extravagante Modenschauen<ref>{{Literatur |Autor=Dirk Evenson |Titel=Mode macht doof |Sammelwerk=Die Tageszeitung: taz |Datum=1991-07-12 |ISSN=0931-9085 |Seiten=5 |Online=https://taz.de/!1711630/ |Abruf=2021-12-14}}</ref> und betreibt einen Kostümverleih. Seit 2002 hat sie sich auch an Kunstausstellungen beteiligt und dort Figuren in historischen Kostümen präsentiert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.galerievonhirschheydt.de/tima-die-gottliche.html |titel=Tima die Göttliche |werk=galerievonhirscheydt.de |abruf=2021-12-14}}</ref> Für die Ausstellung zu Rosa von Praunheims 70. Geburtstag erstellte sie eine Puppe von [[Charlotte von Mahlsdorf]] in Lebensgröße (steht heute im O-Tonart Theater) und die vier Tuntenfreunde, mit denen sie in mehreren Filmen agierte. Aufgrund der durchgehenden Hauptrolle in der Fernsehserie ''[[Berlin Bohème]]'' ist sie auch im ''Lexikon der deutschen Soaps'' von Jovan Evermann gelistet.
==Filmografie (Auswahl)==
* 1986 - Ein Virus kennt keine Moral
* 1987 - Anita - Tänze des Lasters
* 1991 - Ich bin meine eigene Frau
* 1993 - Plötzlich und unerwartet (auch bekannt als ''Der Elephant aus Elfenbein'')
* 1995 - Neurosia - 50 Jahre pervers
* 1999 - Magnus Hirschfeld - Der Einstein des Sex
* 2000 - Zutaten für Träume
* 2001 - Tunten lügen nicht
* seit 1999 - [[Berlin Bohème]] (TV-Serie)


Am 27. Oktober 2004 feierte Tima die Göttliche mit einer großen Revue 20-jähriges Bühnenjubiläum in der Berliner [[ufaFabrik]].<ref>{{Literatur |Titel=Blick zurück |Sammelwerk=Die Tageszeitung: taz |Datum=2004-10-20 |ISSN=0931-9085 |Seiten=26 |Online=https://taz.de/!685052/ |Abruf=2021-12-14}}</ref>
== Siehe auch ==
*[[Liste der Transgender-Themen]]


2007 beteiligte sich Tima an der Ausstattung der [[Christian Knorr von Rosenroth|Christian-Knorr-von-Rosenroth]]-Festspiele in [[Sulzbach-Rosenberg]] und war im Stück ''Die Vermählung des Phoebus und der Pallas'' auch in der Rolle des Mars zu sehen. Nach weiteren Rollen als Schillernde Jungfrau und Rapunzel war Tima 2015 die Soubrette Ludmilla Romanova in ''[[Pension Schöller]]'' an der Volksbühne [[Michendorf]].
==Weblinks==
[[Datei:Tima d G Tunten-Puppen2013.jpg|mini|Timas Tunten-Puppen: Ovo Maltine, Tima (in Gelb), BeV und Ichgola]]
* [http://spreedosen.de/ensemble/tima-die-goettliche.php Homepage zu Tima]
[[Datei:Tima d G Sissi-Puppen2000.jpg|mini|Timas [[Elisabeth von Österreich-Ungarn|Sissi]]-Puppen: passend zum Film ''Ludwigs Lust'' von 1986]]
* [http://www.montagskinder.de/berlinboheme.htm Infos zu Berlin Bohème]
* {{IMDb Name|ID=0324495|NAME=Tima die Göttliche}}


== Filmografie (Auswahl) ==
[[Kategorie:Deutscher|Tima die Göttliche]]
* 1985: [[Ein Virus kennt keine Moral]] (Rosa von Praunheim)
[[Kategorie:Fernsehschauspieler|Tima die Göttliche]]
* 1986: Ludwigs Lust (Ein Sissi-Film von Eckhard Pohlmann)
[[Kategorie:Geboren 1965|Tima die Göttliche]]
* 1987: [[Anita Tänze des Lasters]] (Rosa von Praunheim)
[[Kategorie:Mann|Tima die Göttliche]]
* 1989: [[Narziss]] und [[Echo]] (von [[Michael Brynntrup]])
[[Kategorie:Schauspieler|Tima die Göttliche]]
* 1991: [[Ich bin meine eigene Frau]] (Rosa von Praunheim)
[[Kategorie:Homosexualität|Tima die Göttliche]]
* 1993: [[Plötzlich und unerwartet – eine Déjà-Revue|Plötzlich und unerwartet]] (Michael Brynntrup)
* 1995: Neurosia 50 Jahre pervers (Rosa von Praunheim)
* 1999: [[Der Einstein des Sex|Der Einstein des Sex – Leben und Werk des Dr. Magnus Hirschfeld]] (Rosa von Praunheim)
* 2000: Zutaten für Träume
* 2002: [[Tunten lügen nicht]] (Rosa von Praunheim)
* 1999–2006: [[Berlin Bohème]] (Fernsehserie)


== Weblinks ==
{{Personendaten|
{{Commonscat}}
NAME=Tima die Göttliche
* [http://www.timolewandovsky.de/ Homepage von Timo Lewandovsky/ Tima die Göttliche]
|ALTERNATIVNAMEN=Marcus Timo Schrader
* [http://www.montagskinder.de/berlinboheme.htm Infos zu Berlin Bohème] auf montagskinder.de
|KURZBESCHREIBUNG=Schauspieler und [[Tunte]]
* {{IMDb|nm0324495}}
|GEBURTSDATUM=[[30. Dezember]] [[1965]]
* [https://vimeo.com/85650116 Kurzdoku über Tima die Göttliche] auf vimeo.de
*[https://magazin.hiv/magazin/szene-community/wenn-sie-irgendwo-spukt-dann-hier/ Tima die Göttliche über Melitta Sundström] auf magazin.hiv

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Normdaten|TYP=p|GND=1062244230|LCCN=no/2007/378|VIAF=51456547}}

{{SORTIERUNG:Tima die Gottliche}}
[[Kategorie:Filmschauspieler]]
[[Kategorie:Theaterschauspieler]]
[[Kategorie:Travestiekünstler]]
[[Kategorie:Liedermacher]]
[[Kategorie:Autor]]
[[Kategorie:LGBT-Aktivist (Deutschland)]]
[[Kategorie:Lyrik]]
[[Kategorie:Pseudonym]]
[[Kategorie:Person (München)]]
[[Kategorie:Homosexualität (Berlin)]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1965]]
[[Kategorie:Frau]]

{{Personendaten
|NAME=Tima die Göttliche
|ALTERNATIVNAMEN=Schrader, Marcus Timo (Geburtsname); Lewandovsky, Timo
|KURZBESCHREIBUNG=deutsche queere Polit-Tunte und Künstlerin
|GEBURTSDATUM=30. Dezember 1965
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|GEBURTSORT=[[München]]
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Aktuelle Version vom 29. Dezember 2022, 18:09 Uhr

Tima 1994 im SchwuZ, Berlin
1987 Anita Berber-Filmdreh-Party: Tima & BeV performen das Lied Money, Money aus dem Musical Cabaret

Tima die Göttliche, auch Timo Lewandovsky, (* 30. Dezember 1965 in München als Marcus Timo Schrader) ist eine deutsche queere Polit-Tunte und Künstlerin.[1] Sie lebt und wirkt in Berlin-Wedding.

Marcus Timo Schrader kam 1983 nach West-Berlin, wo er als ausgebildeter Schneider ein Volontariat in der Kostümabteilung des Theaters des Westens absolvierte.[2] 1985 entstand im Umfeld des SchwuZ Tima die Göttliche.[3] Tima gründete zusammen mit Melitta Poppe, Chou-Chou de Briquette, Melitta Sundström, Ichgola Androgyn und Pepsi Boston des Tuntenensembles „Ladies Neid“, das sich neben künstlerischen Auftritten auch im Aids-Aktivismus politisch engagierte.[3]

Tima die Göttliche wirkte in verschiedenen Filmen von Rosa von Praunheim mit, u. a. in Tunten lügen nicht (2002), und wurde dadurch einem größeren Publikum bekannt.

Seit 1984 steht Tima die Göttliche auf der Bühne, spielt Theater, singt, schreibt eigene Stücke, Lieder, Gedichte und Kurzgeschichten und führt Regie. Zudem näht sie viele ihrer Kostüme selbst, organisiert extravagante Modenschauen[4] und betreibt einen Kostümverleih. Seit 2002 hat sie sich auch an Kunstausstellungen beteiligt und dort Figuren in historischen Kostümen präsentiert.[5] Für die Ausstellung zu Rosa von Praunheims 70. Geburtstag erstellte sie eine Puppe von Charlotte von Mahlsdorf in Lebensgröße (steht heute im O-Tonart Theater) und die vier Tuntenfreunde, mit denen sie in mehreren Filmen agierte. Aufgrund der durchgehenden Hauptrolle in der Fernsehserie Berlin Bohème ist sie auch im Lexikon der deutschen Soaps von Jovan Evermann gelistet.

Am 27. Oktober 2004 feierte Tima die Göttliche mit einer großen Revue 20-jähriges Bühnenjubiläum in der Berliner ufaFabrik.[6]

2007 beteiligte sich Tima an der Ausstattung der Christian-Knorr-von-Rosenroth-Festspiele in Sulzbach-Rosenberg und war im Stück Die Vermählung des Phoebus und der Pallas auch in der Rolle des Mars zu sehen. Nach weiteren Rollen als Schillernde Jungfrau und Rapunzel war Tima 2015 die Soubrette Ludmilla Romanova in Pension Schöller an der Volksbühne Michendorf.

Timas Tunten-Puppen: Ovo Maltine, Tima (in Gelb), BeV und Ichgola
Timas Sissi-Puppen: passend zum Film Ludwigs Lust von 1986

Filmografie (Auswahl)

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Commons: Tima die Göttliche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Tima die Göttliche. In: maenner.media. Abgerufen am 14. Dezember 2021 (deutsch).
  2. Tima die Göttliche. In: castforward.de. Abgerufen am 14. Dezember 2021.
  3. a b Patsy l'Amour laLove: 50 Jahre Tima! Geburtstagsshow im O-TonArt Theater am 29.12. In: siegessaeule.de. 28. Dezember 2015, abgerufen am 14. Dezember 2021.
  4. Dirk Evenson: Mode macht doof. In: Die Tageszeitung: taz. 12. Juli 1991, ISSN 0931-9085, S. 5 (taz.de [abgerufen am 14. Dezember 2021]).
  5. Tima die Göttliche. In: galerievonhirscheydt.de. Abgerufen am 14. Dezember 2021.
  6. Blick zurück. In: Die Tageszeitung: taz. 20. Oktober 2004, ISSN 0931-9085, S. 26 (taz.de [abgerufen am 14. Dezember 2021]).