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„Nebenstromverhältnis“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Turbofan operation lbp.svg|mini|[[Mantelstrom]] (außen in hellem Rosa) und ''Kernstrom'' durch die Brennkammer (gelb bzw. rot)]]
Das '''Nebenstromverhältnis''' ist ein Ausdruck der Luftfahrttechnik. Er beschreibt das Verhältnis an einem [[Turbofan|Zweistrom-Strahltriebwerk]] zwischen der Luftmasse, die nach der ersten Verdichterstufe der [[Gasturbine]] außen an der [[Brennkammer]] vorbeigeführt wird und der Luftmasse, welche innen die Brennkammer der Turbine passiert und sie antreibt.


Das '''Nebenstromverhältnis''' oder '''Bypassverhältnis'''<ref name="BräunlingS39" /> (engl. ''bypass ratio'', ''BPR'') ist ein Ausdruck der Luftfahrttechnik. Es beschreibt bei einem [[Mantelstromtriebwerk|Zweistrom-Strahltriebwerk]] das Verhältnis zwischen dem Luftmassenstrom, der nach dem [[Fan (Luftfahrttechnik)#Fan|Fan]] außen an der [[Gasturbine]] vorbeigeführt wird (Nebenstrom oder [[Mantelstrom]]), und dem Luftmassenstrom, der innen die Brennkammer des Triebwerks passiert und die Wellenleistung bereitstellt ([[Kernstrom]]).
Moderne zivile Strahltriebwerke weisen Nebenstromverhältnisse von bis zu 9:1 aus, militärische Typen etwa bis 1,5:1


Moderne zivile Strahltriebwerke weisen Nebenstromverhältnisse von 5:1 bis 11:1<ref name="BräunlingS40-56" /> auf. [[Getriebefan]]s, wie [[Pratt & Whitney PW1000G]], steigern das Nebenstromverhältnis bis auf 12:1.
[[Kategorie:Luftfahrttechnik]]


Militärische Turbofantriebwerke für den Überschallbereich bis etwa [[Mach-Zahl|Mach]] 2,5 besitzen typischerweise ein Nebenstromverhältnis von ca. 0,3:1 (zum Beispiel [[Snecma M88]]<ref name="SafranM88" />) bis über 1:1 (zum Beispiel [[Turbo-Union RB199|RB199]]<ref name="BräunlingS58" />), da dies ein Optimum zwischen dem Widerstand durch die Stirnfläche und der Wirtschaftlichkeit durch den Nebenstrom darstellt.
[[en:Bypass ratio]]

[[zh:涵道比]]
[[Turboprop]]-Triebwerke erreichen ein fiktives Nebenstromverhältnis (Propellerstrom im Vergleich zum Massenstrom durch das Triebwerk) von etwa 100:1.

== Weblinks ==
* [https://www.flugrevue.de/flugzeugbau/triebwerksentwicklung-nebenstromverhaeltnis-auf-die-fan-groesse-kommt-es-an/ Erklärung auf flugrevue.de]

== Einzelnachweise ==
<references>

<ref name="BräunlingS39">{{Literatur | Autor=Willy J.G. Bräunling | Titel=Flugzeugtriebwerke| TitelErg=Grundlagen, Aero-Thermodynamik, ideale und reale Kreisprozesse, Thermische Turbomaschinen, Komponenten, Emissionen und Systeme | Auflage=4 | Verlag=Springer | Ort=Berlin | Datum=2015 | ISBN=978-3-642-34539-5 |Seiten=39}}</ref>

<ref name="BräunlingS40-56">{{Literatur | Autor=Willy J.G. Bräunling | Titel=Flugzeugtriebwerke| TitelErg=Grundlagen, Aero-Thermodynamik, ideale und reale Kreisprozesse, Thermische Turbomaschinen, Komponenten, Emissionen und Systeme | Auflage=4 | Verlag=Springer | Ort=Berlin | Datum=2015 | ISBN=978-3-642-34539-5 |Seiten=40-56}}</ref>

<ref name="BräunlingS58">{{Literatur | Autor=Willy J.G. Bräunling | Titel=Flugzeugtriebwerke| TitelErg=Grundlagen, Aero-Thermodynamik, ideale und reale Kreisprozesse, Thermische Turbomaschinen, Komponenten, Emissionen und Systeme | Auflage=4 | Verlag=Springer | Ort=Berlin | Datum=2015 | ISBN=978-3-642-34539-5 |Seiten=58}}</ref>

<ref name="SafranM88">{{Internetquelle| autor= | url= https://www.safran-aircraft-engines.com/military-engines/training-and-combat-aircraft/m88 | titel= M88: performance and exceptionally carefree handling | werk= safran-aircraft-engines.com | datum= | zugriff = 2019-04-24 |sprache = en}}</ref>

</references>

{{SORTIERUNG:Nebenstromverhaltnis}}
[[Kategorie:Strömungsmaschinenbau]]
[[Kategorie:Triebwerkstechnik]]

Aktuelle Version vom 2. Februar 2025, 09:41 Uhr

Mantelstrom (außen in hellem Rosa) und Kernstrom durch die Brennkammer (gelb bzw. rot)

Das Nebenstromverhältnis oder Bypassverhältnis[1] (engl. bypass ratio, BPR) ist ein Ausdruck der Luftfahrttechnik. Es beschreibt bei einem Zweistrom-Strahltriebwerk das Verhältnis zwischen dem Luftmassenstrom, der nach dem Fan außen an der Gasturbine vorbeigeführt wird (Nebenstrom oder Mantelstrom), und dem Luftmassenstrom, der innen die Brennkammer des Triebwerks passiert und die Wellenleistung bereitstellt (Kernstrom).

Moderne zivile Strahltriebwerke weisen Nebenstromverhältnisse von 5:1 bis 11:1[2] auf. Getriebefans, wie Pratt & Whitney PW1000G, steigern das Nebenstromverhältnis bis auf 12:1.

Militärische Turbofantriebwerke für den Überschallbereich bis etwa Mach 2,5 besitzen typischerweise ein Nebenstromverhältnis von ca. 0,3:1 (zum Beispiel Snecma M88[3]) bis über 1:1 (zum Beispiel RB199[4]), da dies ein Optimum zwischen dem Widerstand durch die Stirnfläche und der Wirtschaftlichkeit durch den Nebenstrom darstellt.

Turboprop-Triebwerke erreichen ein fiktives Nebenstromverhältnis (Propellerstrom im Vergleich zum Massenstrom durch das Triebwerk) von etwa 100:1.

Einzelnachweise

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  1. Willy J.G. Bräunling: Flugzeugtriebwerke. Grundlagen, Aero-Thermodynamik, ideale und reale Kreisprozesse, Thermische Turbomaschinen, Komponenten, Emissionen und Systeme. 4. Auflage. Springer, Berlin 2015, ISBN 978-3-642-34539-5, S. 39.
  2. Willy J.G. Bräunling: Flugzeugtriebwerke. Grundlagen, Aero-Thermodynamik, ideale und reale Kreisprozesse, Thermische Turbomaschinen, Komponenten, Emissionen und Systeme. 4. Auflage. Springer, Berlin 2015, ISBN 978-3-642-34539-5, S. 40–56.
  3. M88: performance and exceptionally carefree handling. In: safran-aircraft-engines.com. Abgerufen am 24. April 2019 (englisch).
  4. Willy J.G. Bräunling: Flugzeugtriebwerke. Grundlagen, Aero-Thermodynamik, ideale und reale Kreisprozesse, Thermische Turbomaschinen, Komponenten, Emissionen und Systeme. 4. Auflage. Springer, Berlin 2015, ISBN 978-3-642-34539-5, S. 58.