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„Hauptfriedhof Karlsruhe“ – Versionsunterschied

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[[Image:HauptfriedhofKarlsruheKapelle.jpg|thumb|Die Kapelle]]
[[Datei:MK37131 Hauptfriedhof Karlsruhe.jpg|mini|Die Kapelle]]
[[Datei:HauptfriedhofKarlsruheTriumphbogenaußen.jpg|mini|Der Eingang als Triumphbogen]]
Der [[Karlsruhe]]r '''Hauptfriedhof''' ist Deutschlands ältester kommunaler [[Parkfriedhof]].
[[Datei:HauptfriedhofKarlsruheTriumphbogeninnen.jpg|mini|Der Campo Santo mit der Innenseite des Triumphbogens]]
[[Datei:Karlsruhe Hauptfriedhof KleineKapelle.jpg|mini|Kleine Kapelle, ehemaliges Krematorium]]
[[Datei:Karlsruhe Hauptfriedhof juedischeKapelle.jpg|mini|Jüdische Kapelle auf dem allgemeinen Friedhof]]
[[Datei:Karlsruhe Hauptfriedhof muslimisch.jpg|mini|Muslimisches Gräberfeld auf dem Hauptfriedhof]]
[[Datei:Hauptfriedhof Graeber ev.jpg|mini|Skulptur auf einem Gräberfeld]]
[[Datei:Karlsruhe Fliegeropfer II.jpg|mini|Denkmal für [[Luftkrieg]]sopfer im Zweiten Weltkrieg]]
[[Datei:Hauptfriedhof Karlsruhe - Trauernde Mausoleum Bürklin.jpg|mini|220px|Skulptur im [[Bürklin'sches Mausoleum|Bürklin'schen Mausoleum]] geschaffen von [[Johannes Hoffart]]]]


Der [[Karlsruhe]]r '''Hauptfriedhof''' ist einer der ältesten deutschen kommunalen [[Parkfriedhof|Parkfriedhöfe]]. Im Jahre 1871 begannen die ersten Planungen zur Errichtung eines neuen Gräberfeldes außerhalb der Innenstadt. Der Friedhof wurde im Jahr 1874 von [[Josef Durm]] auf der Rintheimer Gemarkung, östlich der eigentlichen Stadt, angelegt, nachdem der innerstädtisch gelegene [[Alter Friedhof Karlsruhe|Alte Friedhof]] in der [[Oststadt (Karlsruhe)|Karlsruher Oststadt]] zu klein geworden war. Der Hauptfriedhof ist von seiner ursprünglichen Größe von 15,3 Hektar im Jahr 1873 auf inzwischen eine Größe von über 34 Hektar angewachsen. Gegenwärtig befinden sich auf dem Friedhof die Gräber von mehr als 32.000 Verstorbenen.
Er wurde im Jahr 1873 von [[Josef Durm]] auf der Rintheimer Gemarkung, östlich der eigentlichen Stadt, angelegt.


== Gelände ==
== Gelände ==
Geschwungene [[Platanen]][[allee]]n statt starrer Achsen gehörten zur neuartigen Konzeption des Parkfriedhofes. Während an den Hauptwegen die repräsentativen Monumente standen, waren die einfacheren Grabstätten hinter Hecken verborgen. Erhöht liegt das ehemalige [[Krematorium]], heute Kapelle für Begräbnisse in kleinem Rahmen.


Seit 2003 werden in einem ''Mein letzter Garten'' genannten Bereich [[Naturbestattung]]en angeboten.
Geschwungene [[Platane]]nalleen statt starrer Achsen gehörten zur neuartigen Konzeption des Parkfriedhofes. Während an den Hauptwegen die repräsentativen Monumente standen, waren die einfacheren Grabstätten hinter Hecken verborgen. Die Grabkapelle liegt etwas erhöht.


Im Friedhof gibt es ein muslimisches Gräberfeld. Abgetrennt sind ein orthodox- und ein liberal-[[Jüdische Friedhöfe in Karlsruhe|jüdischer Friedhof]] mit den Gräbern von [[Otto Nachmann]] und seinem Sohn, dem ehemaligen Vorsitzenden des [[Zentralrat der Juden in Deutschland|Zentralrats der Juden in Deutschland]], [[Werner Nachmann]].
== Gebäude ==


=== Jüdische Friedhöfe ===
Das Eingangsportal, das man von der Karlsruher Haid-und-Neu-Straße aus erreicht, nachdem man eine erste Allee passiert hat, ist im Stil eines römischen [[Triumphbogen]]s gehalten. Hinter dem Portal befindet sich ein nach dem Muster der [[Campo Santo|Campi Santi]] angelegter Hof, der von der Gruftenhalle im Renaissancestil sowie die Leichenhalle und die Grabkapelle abgeschlossen wird. Das Ensemble gilt als erstes Baubeispiel für die [[Neorenaissance]] in Baden.
Im Jahre 1873, kurz nachdem mit den Planungen für den neuen Hauptfriedhof begonnen wurde, wurde der orthodoxe Friedhof der [[Israelitische Religionsgesellschaft (Karlsruhe)|Israelitischen Religionsgesellschaft Karlsruhe]] eingeweiht. Zu diesem Zeitpunkt wurden die sterblichen Überreste zwanzig Verstorbener, des ehemaligen alten jüdischen Friedhofs, auf den neuen Friedhof überführt.


Im Jahre 1897 wurde neben dem orthodoxen Friedhof ein allgemeiner jüdischer Friedhof der jüdisch liberalen Gemeinde Karlsruhe eingeweiht. Bereits zwei Jahre zuvor, 1895, wurde eine Leichen- und Predigthalle, die von beiden Gemeinden genutzt wird, fertiggestellt.
1903 wurde das [[Krematorium]] nach Entwürfen von [[August Stürzenacker]] erbaut. Es ist mit rötlichem Sandstein verkleidet und lehnt sich im Stil an die romanische Zeit an.


Nach 1945 fanden auf dem alten orthodoxen Friedhof nur noch vereinzelt Begräbnisse statt. Der allgemeine Friedhof wird dagegen weiterhin für Bestattungen genutzt. Im Gegensatz zum allgemeinen jüdischen Friedhof, ist der orthodoxe Friedhof nicht öffentlich zugänglich.
1905/06 folgte noch eine Wartehalle für die Fahrgäste der damaligen Lokalbahn nach Hagsfeld. Dieser [[Jugendstil]]bau wurde nach den Entwürfen von [[Friedrich Beichel]] erbaut und dient heute als Informationszentrum des Friedhofs- und Bestattungsamtes.


=== Mein letzter Garten ===
== Bekannte Persönlichkeiten ==
Ein besonderer Abschnitt dieses Friedhofs ist das Gräberfeld ''Mein letzter Garten''. Die Gestaltung weicht bewusst von dem üblichen Gartenbau auf anderen Friedhöfen ab. So erinnert dieser Bereich an moderne [[Landschaftspark]]s und Naherholungszonen. Er umfasst zudem einen künstlichen Wasserfall, Teiche und Skulpturen. Auch wurden mit Bedacht bestimmte Pflanzen und Bäume gepflanzt, wie beispielsweise [[Bambus]], was dem Areal eine fernöstliche Ausstrahlung verleiht.


=== Islamisches Gräberfeld ===
Auf dem Karlsruher Hauptfriedhof sind unter anderem folgende bekannte Personen bestattet worden:
Seit dem Jahre 1984 befindet sich auf dem Gräberfeld 40 ein muslimischer Bestattungsbereich. In Absprache mit dem [[Dachverband islamischer Vereine in Karlsruhe und Umgebung|Dachverband Islamischer Vereine in Karlsruhe und Umgebung e. V.]] können spezielle Totenriten für [[Muslim]]e durchgeführt werden. Für die rituelle Waschung der Toten, wie auch für das Totengebet, stehen auf dem Friedhof spezielle Räumlichkeiten zur Verfügung. Die einzelnen Grabbereiche für die Verstorbenen sind dabei so angelegt, dass bei der Beerdigung die rechte Seite des Körpers Richtung [[Mekka]] zugewandt ist.


== Gebäude ==
* [[Karl Drais]], der Erfinder des Laufrades
Das Eingangsportal, welches von der ''Haid-und-Neu-Straße'' erreicht wird, nachdem eine Allee und mehrere Nebengebäude passiert wurden, ist im Stil eines römischen [[Triumphbogen]]s gehalten. Hinter dem Portal befindet sich ein nach dem Muster der [[Camposanto (Friedhofstyp)|Campi Santi]] angelegter Hof, der von der Gruftenhalle im Renaissancestil sowie der Leichenhalle und der Begräbniskapelle abgeschlossen wird. Das Ensemble gilt als erstes Baubeispiel für die [[Neorenaissance]] in Baden und wurde Anfang des 21. Jahrhunderts restauriert.
* [[Heinrich Köhler]], Politiker

* [[Wilhelm Trübner]], Maler und Professor an der Karlsruher Kunstakademie
1903 wurde das [[Krematorium]] nach Entwürfen von [[August Stürzenacker]] erbaut. Es ist mit rötlichem Sandstein verkleidet. Mit seiner [[Neoromanik|neoromanischen]] Gestaltung gilt es als erstes Krematorium im Erscheinungsbild christlicher [[Sakralbau]]ten; bis dahin hatte man für die von den Kirchen abgelehnte Bestattungsart orientalische Baustile gewählt. Das Gebäude wird seit dem Jahre 2002 als kleine [[Trauerhalle]] genutzt. Ein neues und moderneres Krematorium wurde im Jahre 1998 in Betrieb genommen.

Auf dem Friedhof befindet sich zudem die ehemalige Ruhestätte der Familie Bürklin. Das heutige [[Bürklin'sches Mausoleum|Bürklin'sche Mausoleum]] wurde im Jahre 1963 der Stadt Karlsruhe übergeben, die dieses seit 1985 als [[Kolumbarium]] nutzt.

== Info-Center am Hauptfriedhof ==
Am Eingang des Friedhofgeländes befindet sich das Info-Center des Vereins zur Pflege der Friedhofs- und Bestattungskultur Karlsruhe. Der Info-Center wurde im April 2002 eröffnet und befindet sich in der ehemaligen Wartehalle der früheren Karlsruher Lokalbahn, die nach [[Hagsfeld]] führte. Das Gebäude stammt vom Karlsruher Architekten [[Friedrich Beichel]] und wurde in den Jahren 1905–1906 im [[Jugendstil]] gebaut. Der Verein versteht sich als eine Anlaufstelle für Menschen, die Ideen, Fragen und Sorgen zu den Themen Friedhof, Bestattung und Tod haben. Der Verein bietet zudem Friedhofsführungen, Ausstellungen und Vorträge an.

== Persönlichkeiten ==
Über die Jahre hinweg fanden etliche bekannte Personen, die zum Teil weit über die Grenzen von Karlsruhe und der Region bekannt waren, ihre letzte Ruhestätte auf dem Hauptfriedhof in Karlsruhe. Der bekannteste unter ihnen dürfte der Erfinder des Vorläufers des Fahrrades [[Karl Drais|Karl Freiherr von Drais]] sein. Weitere bekannte Personen, die hier beerdigt wurden, waren u. a. der Dichter und Autor [[Joseph Victor von Scheffel]], der Maler [[Hans Thoma]] sowie der Komponist und Hofkapellmeister [[Johann Wenzel Kalliwoda]].

=== Liste bekannter Personen, die auf dem Karlsruher Hauptfriedhof ihre letzte Ruhe fanden ===

==== A–D ====
* [[Engelbert Arnold]] (1856–1911), Ingenieur
* [[Klaus Arnold (Maler)|Klaus Arnold]] (1928–2009), Maler und Hochschullehrer
* [[Hermann Baisch]] (1846–1894), Maler
* [[Hermann Baumeister (Maler)|Hermann Baumeister]] (1867–1944), Maler
* [[Reinhard Baumeister]] (1833–1917), Ingenieur
* [[Brunhilde Baur]] (1935–2004), Verlegerin
* [[Hans Wilhelm Baur]] (1926–2015), Verleger
* [[Traugott Bender]] (1927–1979), Politiker
* [[Hermann Billing]] (1867–1946), Architekt
* [[Adolf Boettge]] (1848–1913), Musikdirektor und Kapellmeister des 1. Badischen Leib-Grenadier-Regiments Nr. 109
* [[Karl Braun (Rennfahrer)|Karl Braun]] (1902–1937), Motorradrennfahrer
* [[Hans Bunte]] (1848–1925), Chemiker
* [[Luigi Colani]] (1928–2019), Designer
* [[Karl Delisle (Politiker, 1827)|Karl Delisle]] (1827–1909), Jurist und Politiker
* [[Eduard Devrient]] (1801–1877), Schauspieler, Sänger und Theaterleiter
* [[Ludwig Dill]] (1848–1940), Maler
* [[Edwin Dorner]] (1926–2012), Schauspieler
* [[Karl Drais]] (1785–1851), der Erfinder des Laufrades (Draisine)
* [[Arthur Drews (Philosoph)|Arthur Drews]] (1865–1935), Philosoph und Schriftsteller
* [[Josef Durm]] (1837–1919), Architekt, Baubeamter und Hochschullehrer
* [[Leopold Durm]] (1878–1918), Maler, Arzt und Sohn von [[Josef Durm]]

==== E–J ====
* [[Carl Egler]] (1896–1982), Bildhauer
* [[Ludwig Egler (Komponist)|Ludwig Egler]] (1894–1965), Komponist und Schriftsteller
* [[Willi Egler]] (1887–1953), Maler
* [[Friedrich Engesser]] (1848–1931), Ingenieur
* [[Carl Engler]] (1842–1925), Chemiker
* [[Wilhelm Engler (Jurist)|Wilhelm Engler]] (1880–1958), Jurist
* [[Rudolf Fettweis]] (1882–1956), Vorstand der [[Badenwerk AG]]
* [[Kunigunde Fischer]] (1882–1967), Politikerin
* [[Hermann Föry]] (1879–1930), Bildhauer
* [[Robert Gerwig]] (1820–1885), Eisenbahningenieur
* [[Franz Grashof]] (1826–1893), Maschinenbau-Ingenieur und Hochschullehrer
* [[Markus Grob]] (1952–2021), Schweizer Architekt, Autor und Hochschullehrer
* [[Franz Gurk]] (1898–1984), Jurist und Politiker
* [[Josef Heinrich (Politiker, 1879)|Josef Heinrich]] (1879–1955), Politiker, Bürgermeister von Karlsruhe im Jahre 1945
* [[Johann Heinrich Jung-Stilling]] (1740–1817), Augenarzt, Wirtschaftswissenschaftler und Schriftsteller
* [[Wilhelm Hempfing]] (1886–1948), Maler
* [[Julius Jolly (Politiker)|Julius Jolly]] (1823–1891), badischer Politiker, Staatsminister und Regierungschef
* [[Herbert Jüttemann]] (1930–2022), Technikhistoriker und Ingenieur

==== K–Q ====
* [[Johann Wenzel Kalliwoda]] (1801–1866), Komponist
* [[Herbert Kitzel]] (1928–1978), Künstler
* [[Wilhelm Klose]] (1830–1914), Kunstmaler und Mäzen
* [[Günther Klotz]] (1911–1972), von 1952 bis 1970 Oberbürgermeister von Karlsruhe
* [[Heinrich Köhler (Politiker, 1878)|Heinrich Köhler]] (1878–1949), Politiker
* [[Vinzenz Lachner]] (1811–1893), Komponist und Dirigent
* [[Hanne Landgraf]] (1914–2005), Politikerin
* [[Heinrich Lang (Architekt)|Heinrich Lang]] (1824–1893), Architekt
* [[Wilhelm Florentin Lauter]] (1821–1892), von 1870 bis 1892 Oberbürgermeister von Karlsruhe
* [[Otto Lehmann (Physiker)|Otto Lehmann]] (1855–1922), Physiker
* Jürgen „Der Dreher“ Leppert (1938–2024), Ingenieur und lokales Original<ref>{{Internetquelle |autor=Trauerhilfe Stier (Karlsruhe) |url=https://trauerhilfe-stier-karlsruhe.gemeinsam-trauern.net/Begleiten/juergen-leppert |titel=Traueranzeiger Jürgen Leppert |werk=Trauerhilfe Stier (Karlsruhe) |hrsg=Trauerhilfe Stier (Karlsruhe) |abruf=2024-12-23}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Robin Trouillet |url=https://www.youtube.com/watch?v=xmL-_NZ1AtA |titel=Der Dreher – 81RPM |datum=2023-08-01 |abruf=2024-12-28}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://bnn.de/karlsruhe/karlsruhe-stadt/in-karlsruhe-kannte-ihn-beinahe-jeder-juergen-leppert-alias-der-dreher-im-alter-von-85-jahren-gestorben |titel=Jürgen Leppert alias „der Dreher“ im Alter von 85 Jahren gestorben |datum=2024-08-16 |sprache=de |abruf=2024-12-28}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.querfunk.de/sendungen/hoersturz/heavy-rotation-nachruf-auf-einen-grossen-karlsruher |titel=heavy rotation – Nachruf auf einen großen Karlsruher {{!}} Querfunk – Freies Radio Karlsruhe |abruf=2025-01-05}}</ref>
* [[Carl Friedrich Lessing]] (1808–1880), Maler und Direktor der Großherzoglichen Gemäldegalerie Karlsruhe
* [[Wilhelm Lorenz]] (1842–1926), Fabrikant und Konstrukteur
* [[Wilhelm Lübke]] (1826–1893), Kunsthistoriker
* [[Jakob Malsch]] (1809–1896), von 1848 bis 1870 Oberbürgermeister von Karlsruhe
* [[Karl Mathy]] (1807–1868), Journalist und Politiker
* [[Heinrich Meidinger]] (1831–1905), Physiker
* [[Willi Müller-Hufschmid]] (1890–1966), Maler
* [[Oswald zu Münster]] (1917–2003), geb. als ''Franz Oswald Wladimir Graf zu Münster Freiherr von Grothaus'', Fotograf
* [[Ignace Murwanashyaka]] (1963–2019), Rebellenführer
* [[Hannelore Neeb]] (1940–2015), Malerin und Bildhauerin
* [[Theodor Nöldeke]] (1836–1930), Orientalist
* [[Wilhelm Nokk]] (1832–1903), Jurist und Politiker
* [[Friedrich Ostendorf]] (1871–1915), Architekt, Architekturtheoretiker und Hochschullehrer

==== R–T ====
* [[Ferdinand Redtenbacher]] (1809–1863), Ingenieur und Wissenschaftler
* [[Theodor Rehbock]] (1864–1950), Ingenieur
* [[Adam Remmele]] (1877–1951), Politiker
* [[Toni Rothmund]] (1877–1956), Lyrikerin und Journalistin
* [[Carl Wilhelm Ernst Schäfer]] (1844–1908), Architekt und Hochschullehrer
* [[Josef Schmitt (Politiker, 1874)|Josef Schmitt]] (1874–1939), badischer Staatspräsident
* [[Karl Schnetzler]] (1846–1906), von 1892 bis 1906 Oberbürgermeister von Karlsruhe
* [[Gustav Schönleber]] (1851–1917), Maler
* [[Robert Schwebler]] (1926–2012), Volkswirt
* [[Harald Siebenmorgen]] (1949–2020), Direktor des Badischen Landesmuseums
* [[Karl Siegrist (Politiker)|Karl Siegrist]] (1862–1944), von 1906 bis 1919 Oberbürgermeister von Karlsruhe
* [[Carl Steinhäuser]] (1813–1879), Bildhauer
* [[Emil Sutor]] (1888–1974), Bildhauer und Skulpteur
* [[Hans Thoma]] (1839–1924), Maler und Graphiker
* [[Gabriele Thome]] (1951–2003), Professorin für Philologie
* [[Fritz Trautz]] (1917–2001), Historiker
* [[Wilhelm Trübner]] (1851–1917), Maler und Professor an der Karlsruher Kunstakademie
* [[Ludwig Turban der Jüngere]] (1857–1930), Amtsvorstand in Baden

==== U–Z ====
* [[Hermann Veit]] (1897–1973), Jurist und Politiker
* [[Hermann Volz (Bildhauer)|Hermann Volz]] (1847–1941), Bildhauer
* [[Arthur von Brauer]] (1845–1926), Politiker und Jurist
* [[Berthold von Freydorf]] (1820–1878), General
* [[Karl Wilhelm Eugen von Freydorf]] (1781–1854), Offizier und Kriegsminister
* [[Rudolf von Freydorf]] (1819–1882), Politiker
* [[Edgar von Gierke]] (1877–1945), Pathologe
* [[Egon von Neindorff (Reiter)|Egon von Neindorff]] (1923–2004), Reitmeister
* [[Joseph Victor von Scheffel]] (1826–1886), Dichter
* [[Friedrich von Weech]] (1837–1905), Geheimrat und Archivar
* [[Karl Weltzien]] (1813–1870), Chemiker
* [[Karl Wolf (Leichtathlet)|Karl Wolf]] (1912–1975), Sportler
* [[Ernst Würtenberger]] (1868–1934), Kunstmaler
* [[Wolfgang Zeidler]] (1924–1987), Richter und Präsident am Bundesverfassungsgericht

=== Ehrengräber ===
Auf dem Gelände des Hauptfriedhofs befinden sich zudem die Ehrengräber der beiden in Karlsruhe tätigen Rechtsanwälte [[Ludwig Marum]] (1882–1934) und [[Reinhold Frank (Rechtsanwalt)|Reinhold Frank]] (1896–1945). Beide Männer wurden als Gegner Opfer des Naziregimes im [[Drittes Reich|dritten Reich]] und wurden jeweils mit einem eigenen Gedenkstein geehrt.

== Siehe auch ==
* [[Liste von Begräbnisstätten bekannter Persönlichkeiten]]

== Bilder ==
<gallery mode="packed">
MK37149 Hauptfriedhof Karlsruhe.jpg|Eingangssituation
HauptfriedhofKarlsruheScheffel.jpg|Gedenkstein der Familie Scheffel
Karlsruhe Hauptfriedhof Kleinstkinder.jpg|Kleinstkindergrab
Karlsruhe Hauptfriedhof BrunhildeBaur.jpg|Grab von [[Brunhilde Baur]]
Karlsruhe Hauptfriedhof Gefallenendenkmal.jpg|[[Kriegerdenkmal|Denkmal für die Gefallenen]] im Ersten Weltkrieg
Karlsruhe TordesSchmerzes.jpg|Denkmal für die Opfer der nationalsozialistischen „[[Geschichte der Euthanasie#Nationalsozialistischer Krankenmord|Euthanasie]]“
</gallery>

== Literatur ==
* Karl Zahn: ''Gräber, Grüfte, Trauerstätten. Der Karlsruher Hauptfriedhof.'' Karlsruhe 2001, ISBN 3-88190-282-1
* Gerd Otto-Rieke: ''Gräber in Karlsruhe – Menschen, die uns bewegten. Geschichte entdecken auf Friedhöfen Band 4.'' München 2014, ISBN 978-3-938778-19-7


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|audio=0|video=0}}
* [https://www.karlsruhe.de/stadt-rathaus/sterbefall-friedhoefe/friedhoefe-in-karlsruhe Homepage des Hauptfriedhofs Karlsruhe] auf den Seiten der Stadt Karlsruhe
* [https://www.friedhof-karlsruhe.de/ Infocenter am Hauptfriedhof Karlsruhe]
* [[Karlsruhe:Hauptfriedhof (Bilder)|Bildersammlung]] im [[Stadtwiki Karlsruhe]]

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Coordinate|article=/|NS=49.017462|EW=8.435429|type=landmark|region=DE-BW}}


{{Normdaten|TYP=g|GND=4667864-5|VIAF=234787693}}
* [http://www1.karlsruhe.de/Termine/Offenes-Denkmal/hauptfriedhof.htm/ Informationen des Stadtplanungsamtes]


[[Kategorie:Friedhof|Hauptfriedhof Karlsruhe]]
[[Kategorie:Friedhof in Karlsruhe]]
[[Kategorie:Karlsruhe|Hauptfriedhof Karlsruhe]]
[[Kategorie:Kulturdenkmal in Karlsruhe]]
[[Kategorie:Josef Durm]]
[[Kategorie:Friedhof in Europa|Karlsruhe]]
[[Kategorie:Oststadt (Karlsruhe)]]

Aktuelle Version vom 31. März 2025, 13:58 Uhr

Die Kapelle
Der Eingang als Triumphbogen
Der Campo Santo mit der Innenseite des Triumphbogens
Kleine Kapelle, ehemaliges Krematorium
Jüdische Kapelle auf dem allgemeinen Friedhof
Muslimisches Gräberfeld auf dem Hauptfriedhof
Skulptur auf einem Gräberfeld
Denkmal für Luftkriegsopfer im Zweiten Weltkrieg
Skulptur im Bürklin'schen Mausoleum geschaffen von Johannes Hoffart

Der Karlsruher Hauptfriedhof ist einer der ältesten deutschen kommunalen Parkfriedhöfe. Im Jahre 1871 begannen die ersten Planungen zur Errichtung eines neuen Gräberfeldes außerhalb der Innenstadt. Der Friedhof wurde im Jahr 1874 von Josef Durm auf der Rintheimer Gemarkung, östlich der eigentlichen Stadt, angelegt, nachdem der innerstädtisch gelegene Alte Friedhof in der Karlsruher Oststadt zu klein geworden war. Der Hauptfriedhof ist von seiner ursprünglichen Größe von 15,3 Hektar im Jahr 1873 auf inzwischen eine Größe von über 34 Hektar angewachsen. Gegenwärtig befinden sich auf dem Friedhof die Gräber von mehr als 32.000 Verstorbenen.

Geschwungene Platanenalleen statt starrer Achsen gehörten zur neuartigen Konzeption des Parkfriedhofes. Während an den Hauptwegen die repräsentativen Monumente standen, waren die einfacheren Grabstätten hinter Hecken verborgen. Erhöht liegt das ehemalige Krematorium, heute Kapelle für Begräbnisse in kleinem Rahmen.

Seit 2003 werden in einem Mein letzter Garten genannten Bereich Naturbestattungen angeboten.

Im Friedhof gibt es ein muslimisches Gräberfeld. Abgetrennt sind ein orthodox- und ein liberal-jüdischer Friedhof mit den Gräbern von Otto Nachmann und seinem Sohn, dem ehemaligen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Werner Nachmann.

Jüdische Friedhöfe

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Im Jahre 1873, kurz nachdem mit den Planungen für den neuen Hauptfriedhof begonnen wurde, wurde der orthodoxe Friedhof der Israelitischen Religionsgesellschaft Karlsruhe eingeweiht. Zu diesem Zeitpunkt wurden die sterblichen Überreste zwanzig Verstorbener, des ehemaligen alten jüdischen Friedhofs, auf den neuen Friedhof überführt.

Im Jahre 1897 wurde neben dem orthodoxen Friedhof ein allgemeiner jüdischer Friedhof der jüdisch liberalen Gemeinde Karlsruhe eingeweiht. Bereits zwei Jahre zuvor, 1895, wurde eine Leichen- und Predigthalle, die von beiden Gemeinden genutzt wird, fertiggestellt.

Nach 1945 fanden auf dem alten orthodoxen Friedhof nur noch vereinzelt Begräbnisse statt. Der allgemeine Friedhof wird dagegen weiterhin für Bestattungen genutzt. Im Gegensatz zum allgemeinen jüdischen Friedhof, ist der orthodoxe Friedhof nicht öffentlich zugänglich.

Mein letzter Garten

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Ein besonderer Abschnitt dieses Friedhofs ist das Gräberfeld Mein letzter Garten. Die Gestaltung weicht bewusst von dem üblichen Gartenbau auf anderen Friedhöfen ab. So erinnert dieser Bereich an moderne Landschaftsparks und Naherholungszonen. Er umfasst zudem einen künstlichen Wasserfall, Teiche und Skulpturen. Auch wurden mit Bedacht bestimmte Pflanzen und Bäume gepflanzt, wie beispielsweise Bambus, was dem Areal eine fernöstliche Ausstrahlung verleiht.

Islamisches Gräberfeld

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Seit dem Jahre 1984 befindet sich auf dem Gräberfeld 40 ein muslimischer Bestattungsbereich. In Absprache mit dem Dachverband Islamischer Vereine in Karlsruhe und Umgebung e. V. können spezielle Totenriten für Muslime durchgeführt werden. Für die rituelle Waschung der Toten, wie auch für das Totengebet, stehen auf dem Friedhof spezielle Räumlichkeiten zur Verfügung. Die einzelnen Grabbereiche für die Verstorbenen sind dabei so angelegt, dass bei der Beerdigung die rechte Seite des Körpers Richtung Mekka zugewandt ist.

Das Eingangsportal, welches von der Haid-und-Neu-Straße erreicht wird, nachdem eine Allee und mehrere Nebengebäude passiert wurden, ist im Stil eines römischen Triumphbogens gehalten. Hinter dem Portal befindet sich ein nach dem Muster der Campi Santi angelegter Hof, der von der Gruftenhalle im Renaissancestil sowie der Leichenhalle und der Begräbniskapelle abgeschlossen wird. Das Ensemble gilt als erstes Baubeispiel für die Neorenaissance in Baden und wurde Anfang des 21. Jahrhunderts restauriert.

1903 wurde das Krematorium nach Entwürfen von August Stürzenacker erbaut. Es ist mit rötlichem Sandstein verkleidet. Mit seiner neoromanischen Gestaltung gilt es als erstes Krematorium im Erscheinungsbild christlicher Sakralbauten; bis dahin hatte man für die von den Kirchen abgelehnte Bestattungsart orientalische Baustile gewählt. Das Gebäude wird seit dem Jahre 2002 als kleine Trauerhalle genutzt. Ein neues und moderneres Krematorium wurde im Jahre 1998 in Betrieb genommen.

Auf dem Friedhof befindet sich zudem die ehemalige Ruhestätte der Familie Bürklin. Das heutige Bürklin'sche Mausoleum wurde im Jahre 1963 der Stadt Karlsruhe übergeben, die dieses seit 1985 als Kolumbarium nutzt.

Info-Center am Hauptfriedhof

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Am Eingang des Friedhofgeländes befindet sich das Info-Center des Vereins zur Pflege der Friedhofs- und Bestattungskultur Karlsruhe. Der Info-Center wurde im April 2002 eröffnet und befindet sich in der ehemaligen Wartehalle der früheren Karlsruher Lokalbahn, die nach Hagsfeld führte. Das Gebäude stammt vom Karlsruher Architekten Friedrich Beichel und wurde in den Jahren 1905–1906 im Jugendstil gebaut. Der Verein versteht sich als eine Anlaufstelle für Menschen, die Ideen, Fragen und Sorgen zu den Themen Friedhof, Bestattung und Tod haben. Der Verein bietet zudem Friedhofsführungen, Ausstellungen und Vorträge an.

Persönlichkeiten

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Über die Jahre hinweg fanden etliche bekannte Personen, die zum Teil weit über die Grenzen von Karlsruhe und der Region bekannt waren, ihre letzte Ruhestätte auf dem Hauptfriedhof in Karlsruhe. Der bekannteste unter ihnen dürfte der Erfinder des Vorläufers des Fahrrades Karl Freiherr von Drais sein. Weitere bekannte Personen, die hier beerdigt wurden, waren u. a. der Dichter und Autor Joseph Victor von Scheffel, der Maler Hans Thoma sowie der Komponist und Hofkapellmeister Johann Wenzel Kalliwoda.

Liste bekannter Personen, die auf dem Karlsruher Hauptfriedhof ihre letzte Ruhe fanden

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Auf dem Gelände des Hauptfriedhofs befinden sich zudem die Ehrengräber der beiden in Karlsruhe tätigen Rechtsanwälte Ludwig Marum (1882–1934) und Reinhold Frank (1896–1945). Beide Männer wurden als Gegner Opfer des Naziregimes im dritten Reich und wurden jeweils mit einem eigenen Gedenkstein geehrt.

  • Karl Zahn: Gräber, Grüfte, Trauerstätten. Der Karlsruher Hauptfriedhof. Karlsruhe 2001, ISBN 3-88190-282-1
  • Gerd Otto-Rieke: Gräber in Karlsruhe – Menschen, die uns bewegten. Geschichte entdecken auf Friedhöfen Band 4. München 2014, ISBN 978-3-938778-19-7
Commons: Hauptfriedhof Karlsruhe – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Trauerhilfe Stier (Karlsruhe): Traueranzeiger Jürgen Leppert. In: Trauerhilfe Stier (Karlsruhe). Trauerhilfe Stier (Karlsruhe), abgerufen am 23. Dezember 2024.
  2. Robin Trouillet: Der Dreher – 81RPM. 1. August 2023, abgerufen am 28. Dezember 2024.
  3. Jürgen Leppert alias „der Dreher“ im Alter von 85 Jahren gestorben. 16. August 2024, abgerufen am 28. Dezember 2024.
  4. heavy rotation – Nachruf auf einen großen Karlsruher | Querfunk – Freies Radio Karlsruhe. Abgerufen am 5. Januar 2025.

Koordinaten: 49° 1′ 2,9″ N, 8° 26′ 7,5″ O