„Bogoriasee“ – Versionsunterschied
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⚫ | Der '''Bogoriasee''' (''Lake Bogoria'', früher ''Lake [[Hannington]]'') ist ein stark alkalischer [[Natronsee]] im östlichen Arm des [[Ostafrikanischer Graben|Ostafrikanischen Grabens]]. Der See hat eine Länge von 17,3 km und eine maximale Breite von 3,8 km. Die Wassertemperatur beträgt stellenweise bis zu 70 °C. Der See ist bekannt durch seinen Vogelreichtum, seine zahlreichen [[Geysir]]e und [[Thermalquelle]]n. Diese befinden sich vor allem am Westufer. Der See ist [[Meromiktisches Gewässer|meromiktisch]]. |
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Der See gehört seit 2011 als Teil des „[[Kenianisches Seensystem|Kenianischen Seensystems]] im [[Great Rift Valley]]“ zum [[UNESCO]]-[[Weltnaturerbe]].<ref>{{Weblink Welterbe |Nummer=1060}}</ref> |
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⚫ | Der See liegt im östlichen Teil des [[Ostafrikanischer Graben|Ostafrikanischen Grabenbruchs]] (''Great Rift Valley''). Er liegt gemeinsam mit dem nördlicher gelegenen [[Baringosee]] im Baringo-Bogoria-Becken. Der Bogoriasee liegt in einem [[Graben (Geologie)|Halbgraben]], der im Osten von einer [[Abschiebung (Geologie)|Abschiebung]] und der damit verbundenen morphologischen Bruchstufe (''Siracho Escarpment'') begrenzt wird. Das Einzugsgebiet des Sees hat eine Größe von 700 Quadratkilometern. |
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Der See liegt |
Der See liegt im [[Baringo County]] in [[Kenia]], 181 km nordnordwestlich der Hauptstadt [[Nairobi]]. Er befindet sich im Nationalpark [[Bogoria National Reserve]]. |
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== Flora und Fauna == |
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⚫ | Der Bogoriasee ist das Ziel zahlreicher Ausflügler, nicht zuletzt wegen der vielfältigen Flora und Fauna. Zur Tierwelt am See gehören [[Zebra]]s, [[Gazellen]], [[Schwarzfersenantilope|Impala]]s, [[Dikdik]]s und [[Strepsiceros|Kudus]]. Der See ist die Heimat zahlreicher [[Flamingo]]s, [[Schreiseeadler]] und [[Pelikane]]. Die Hauptnahrungsquelle der Flamingos sind die [[Cyanobakterien]] ''[[Spirulina|Spirulina platensis]]''. |
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Im Herbst 1999 fielen im Bogoriasee etwa 30.000 Flamingos [[Anatoxin A|Anatoxin A]] zum Opfer. Das Toxin wurde im Mageninhalt verendeter Tiere und in deren Exkrementen gefunden. Bis heute sorgen die dort vorkommenden Anatoxin-A-produzierenden Cyanobakterien für ein alljährliches Massensterben unter den Flamingos, die sich von nichttoxischen Cyanobakterien, meist ''Spirulina'' ernähren. Die verursachenden Organismen treten natürlicherweise im Wasser des Sees und insbesondere in Mikrobenmatten in geringem Maß auf, die um die Thermalquellen im Seebett wachsen.<ref name="PMID19719674">L. Krienitz, A. Ballot, K. Kotut, C. Wiegand, S. Pütz, J. S. Metcalf, G. A. Codd, S. Pflugmacher: ''Contribution of hot spring cyanobacteria to the mysterious deaths of Lesser Flamingos at Lake Bogoria, Kenya.'' In: ''FEMS microbiology ecology.'' Band 43, Nummer 2, März 2003, S. 141–148, {{DOI|10.1111/j.1574-6941.2003.tb01053.x}}, PMID 19719674.</ref> |
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== Umwelt == |
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Neuere Studien zeigen einen starken Zuwachs in der Fläche der Seen im kenianischen Rift. Auch der Bogoriasee ist davon betroffen. Ausgehend von einer „normalen“ Fläche von 34 km², hat der See sich in den letzten Jahrzehnten bis zum Jahr 2020 auf eine Fläche von 43 km² ausgedehnt. Dies hat weitreichende Folgen für die sozioökonomische Infrastruktur, da Siedlungen sowie Straßen zunehmend überflutet werden. Ebenso werden dadurch die aquatischen, aber auch die terrestrischen Ökosysteme beeinflusst. Es werden mehrere Ursachen dafür verantwortlich gemacht. Ein großer Teil dieses Effektes wird dem Klimawandel zugeschrieben. Es werden in den Einzugsgebieten der Seen deutlich höhere Niederschlagsmengen verzeichnet. Dazu kommt die Erosion durch veränderte Landnutzung, die die Becken der Seen mit Sediment anfüllt.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.environment.go.ke/wp-content/uploads/2021/10/MENR_Scoping_Report_Latest-5-07-21.pdf |wayback=20220428030814 |text=Rising Water Levels in Kenya’s Rift Valley Lakes,Turkwel Gorge Dam and Lake Victoria |archiv-bot=2023-03-23 05:38:56 InternetArchiveBot }}</ref> |
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Der Bogoriasee liegt vollständig im [[Bogoria National Reserve]]. |
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== Weblinks == |
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* [http://www.worldlakes.org/lakedetails.asp?lakeid=8557 LakeNet: Informationen zum Bogoriasee] |
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== Einzelnachweise == |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Baringo County]] |
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[[Kategorie:Bestandteil einer Welterbestätte in Afrika]] |
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[[Kategorie:Bestandteil einer Welterbestätte in Kenia]] |
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[[Kategorie:Salzsee]] |
Aktuelle Version vom 23. März 2023, 07:38 Uhr
Bogoriasee | ||
---|---|---|
![]() | ||
Satellitenaufnahme des Bogoriasee | ||
Geographische Lage | Ostafrika,![]() | |
Zuflüsse | Waseges (Sandai), Emsos, Thermalquellen | |
Abfluss | keiner | |
Daten | ||
Koordinaten | 0° 16′ N, 36° 6′ O | |
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Höhe über Meeresspiegel | 970 m | |
Fläche | 34 km² | |
Länge | 17,7 km | |
Breite | 3,6 km | |
Volumen | 180.000.000 m³ | |
Maximale Tiefe | 9 m | |
Mittlere Tiefe | 5 m | |
Einzugsgebiet | 700 km² | |
Besonderheiten |
Der Bogoriasee (Lake Bogoria, früher Lake Hannington) ist ein stark alkalischer Natronsee im östlichen Arm des Ostafrikanischen Grabens. Der See hat eine Länge von 17,3 km und eine maximale Breite von 3,8 km. Die Wassertemperatur beträgt stellenweise bis zu 70 °C. Der See ist bekannt durch seinen Vogelreichtum, seine zahlreichen Geysire und Thermalquellen. Diese befinden sich vor allem am Westufer. Der See ist meromiktisch.
Der See gehört seit 2011 als Teil des „Kenianischen Seensystems im Great Rift Valley“ zum UNESCO-Weltnaturerbe.[1]
Geografie
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Der See liegt im östlichen Teil des Ostafrikanischen Grabenbruchs (Great Rift Valley). Er liegt gemeinsam mit dem nördlicher gelegenen Baringosee im Baringo-Bogoria-Becken. Der Bogoriasee liegt in einem Halbgraben, der im Osten von einer Abschiebung und der damit verbundenen morphologischen Bruchstufe (Siracho Escarpment) begrenzt wird. Das Einzugsgebiet des Sees hat eine Größe von 700 Quadratkilometern.
Der See liegt im Baringo County in Kenia, 181 km nordnordwestlich der Hauptstadt Nairobi. Er befindet sich im Nationalpark Bogoria National Reserve.
Flora und Fauna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bogoriasee ist das Ziel zahlreicher Ausflügler, nicht zuletzt wegen der vielfältigen Flora und Fauna. Zur Tierwelt am See gehören Zebras, Gazellen, Impalas, Dikdiks und Kudus. Der See ist die Heimat zahlreicher Flamingos, Schreiseeadler und Pelikane. Die Hauptnahrungsquelle der Flamingos sind die Cyanobakterien Spirulina platensis.
Im Herbst 1999 fielen im Bogoriasee etwa 30.000 Flamingos Anatoxin A zum Opfer. Das Toxin wurde im Mageninhalt verendeter Tiere und in deren Exkrementen gefunden. Bis heute sorgen die dort vorkommenden Anatoxin-A-produzierenden Cyanobakterien für ein alljährliches Massensterben unter den Flamingos, die sich von nichttoxischen Cyanobakterien, meist Spirulina ernähren. Die verursachenden Organismen treten natürlicherweise im Wasser des Sees und insbesondere in Mikrobenmatten in geringem Maß auf, die um die Thermalquellen im Seebett wachsen.[2]
Umwelt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neuere Studien zeigen einen starken Zuwachs in der Fläche der Seen im kenianischen Rift. Auch der Bogoriasee ist davon betroffen. Ausgehend von einer „normalen“ Fläche von 34 km², hat der See sich in den letzten Jahrzehnten bis zum Jahr 2020 auf eine Fläche von 43 km² ausgedehnt. Dies hat weitreichende Folgen für die sozioökonomische Infrastruktur, da Siedlungen sowie Straßen zunehmend überflutet werden. Ebenso werden dadurch die aquatischen, aber auch die terrestrischen Ökosysteme beeinflusst. Es werden mehrere Ursachen dafür verantwortlich gemacht. Ein großer Teil dieses Effektes wird dem Klimawandel zugeschrieben. Es werden in den Einzugsgebieten der Seen deutlich höhere Niederschlagsmengen verzeichnet. Dazu kommt die Erosion durch veränderte Landnutzung, die die Becken der Seen mit Sediment anfüllt.[3]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).
- ↑ L. Krienitz, A. Ballot, K. Kotut, C. Wiegand, S. Pütz, J. S. Metcalf, G. A. Codd, S. Pflugmacher: Contribution of hot spring cyanobacteria to the mysterious deaths of Lesser Flamingos at Lake Bogoria, Kenya. In: FEMS microbiology ecology. Band 43, Nummer 2, März 2003, S. 141–148, doi:10.1111/j.1574-6941.2003.tb01053.x, PMID 19719674.
- ↑ Rising Water Levels in Kenya’s Rift Valley Lakes,Turkwel Gorge Dam and Lake Victoria ( des vom 28. April 2022 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.