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„Lichtgeschwindigkeit“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Physikalische Konstante
Die '''Lichtgeschwindigkeit''' ([[Formelzeichen]] ''c'', von [[Lateinische Sprache|lat.]] ''celeritas'', [[Deutsche Sprache|dt.]] ''Schnelligkeit'') ist die [[Geschwindigkeit|Ausbreitungsgeschwindigkeit]] des [[Licht]]s und anderer [[Elektromagnetische Welle|elektromagnetischer Wellen]]. Sie beträgt im [[Vakuum]] 299.792.458&nbsp;[[Meter pro Sekunde]]<!-- Der angegebene Wert von 299.792.458 m/s ist korrekt! Bitte beachte, dass die Geschwindigkeit in Metern pro Sekunde angegeben ist und daher den bekannten 300.000 Kilometern pro Sekunde entspricht. Da letztere Einheit allerdings nicht SI-konform ist, BITTE DIE AKTUELLE ANGABE BEIBEHALTEN. (Anm.: km/s ist sehr wohl SI-konform, allerdings nicht direkt aus den Basiseinheiten gebildet.)-->.
| Name = Lichtgeschwindigkeit,<br />Vakuumlichtgeschwindigkeit
Während die Vakuum-Lichtgeschwindigkeit als solche eine [[Naturkonstante]] ist, ist ihr Wert in Metern pro Sekunde aufgrund der Definition des [[Meter]]s im [[SI-System]] fest definiert. Die ''[[Konstante|Konstanz]] der Vakuumlichtgeschwindigkeit'' hat weitreichende Konsequenzen für das [[Physik|physikalische]] Verständnis von [[Raum (Physik)|Raum]] und [[Zeit]]; sie ist eine der Grundannahmen der [[Relativitätstheorie]].
| Formelzeichen = <math>c,\, c_0</math>
| Art = [[Geschwindigkeit]]
| WertSI = {{ZahlExp|299792458|post=m/s}}
| Genauigkeit = (exakt)
| WertCgs = {{ZahlExp|2,99792458|10|post=<math>\textstyle \frac{\mathrm{cm}}{\mathrm{s}}</math>}}
| WertPlanck = 1
| Formel = <math>c=\frac{1}{\sqrt{\varepsilon_0 \mu_0}}</math> (in SI und Planck)<br /><math>\varepsilon_0\,</math>&nbsp;–&nbsp;[[Elektrische Feldkonstante]]<br /><math>\mu_0\,</math>&nbsp;–&nbsp;[[Magnetische Feldkonstante]]
| Anmerkung = Der Wert dient zur [[Internationales Einheitensystem#Neudefinition2019|Definition der SI-Einheiten]].
}}


Die '''Lichtgeschwindigkeit''' <math>c</math> (<math>c</math> nach lat. ''celeritas:'' Schnelligkeit) ist eine fundamentale [[Naturkonstante]]. Sie trägt diesen Namen, weil sie in der Physikgeschichte erstmals als Geschwindigkeit des Lichts im Vakuum in Erscheinung trat. Ihr Wert ist ungefähr 300&#8239;000 km/s entsprechend {{nowrap|1=1,08 Mrd. km/h.}}
== Lichtgeschwindigkeit in Materie ==


Die Lichtgeschwindigkeit spielt eine zentrale Rolle in der [[Spezielle Relativitätstheorie|speziellen]] und [[Allgemeine Relativitätstheorie|allgemeinen Relativitätstheorie]] und stellt einen Zusammenhang zwischen Raum und Zeit her. Sie ist die absolute Grenzgeschwindigkeit im Universum; kausale Zusammenhänge (Ursache-Wirkung-Beziehungen) können sich nicht schneller ausbreiten. [[Gravitationswelle]]n breiten sich mit Lichtgeschwindigkeit aus.
[[Bild:PrismAndLight.jpg|thumb|right|300px|Die Brechzahl eines Prismas beschreibt neben der Brechung des Lichtstrahls auch die Lichtgeschwindigkeit im Glas. Das Auffächern des Lichts in die [[Spektralfarbe]]n ist ein Effekt der [[Dispersion (elektromagnetische Wellen)|Dispersion]].]]
Da nur im [[Vakuum]] [[Phasengeschwindigkeit]] und [[Gruppengeschwindigkeit]] übereinstimmen, weicht die Ausbreitungsgeschwindigkeit in anderen transparenten [[Medium (Physik)|Medien]] von der Vakuumlichtgeschwindigkeit ab. In diesen Medien ist die Lichtgeschwindigkeit sowohl abhängig von den elektrischen und magnetischen Eigenschaften des Mediums ([[Extinktion (Optik)|Extinktion]]) als auch von der [[Frequenz]] des Lichtes (''siehe auch'' [[Dispersion (elektromagnetische Wellen)|Dispersion]]). Zusätzlich tritt in der Regel auch eine Dämpfung des Lichts auf, d.h. die Lichtintensität wird geringer. In der Teilcheninterpretation des Lichtes werden die [[Photon]]en ständig von den [[Atom]]en oder [[Molekül]]en des Materials absorbiert und anschließend wieder emittiert. Bei Dämpfung ist die Emission nicht vollständig.


[[Licht]] und andere [[elektromagnetische Wellen]] breiten sich im [[Vakuum]] ebenfalls mit dieser Geschwindigkeit aus; in einem materiellen [[Ausbreitungsmedium|Medium]] wie Luft oder Glas ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit geringer und von der Wellenlänge abhängig. Wenn es sich nicht aus dem Zusammenhang ergibt, wird durch Wortzusätze deutlich gemacht, ob die Geschwindigkeit des Lichts im Vakuum oder in einem Material gemeint ist. In beiden Fällen wird das [[Formelzeichen]] <math>c</math> verwendet; zur Unterscheidung wird für die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum auch <math>c_0</math> geschrieben.
Im Vakuum ist der Zusammenhang zwischen der Lichtgeschwindigkeit und der [[Permittivität|elektrischen Feldkonstante]] ''ε<sub>0</sub>'' (''Permittivität'') und der [[Permeabilität (Magnetismus)|magnetischen Feldkonstante]] ''µ<sub>0</sub>'' (''Permeabilität'') folgendermaßen gegeben:


Die Geschwindigkeit materieller Körper (z.&nbsp;B. Elementarteilchen mit [[Masse (Physik)|Masse]]) kann sich bei hoher Energiezufuhr der Lichtgeschwindigkeit nähern, sie aber nicht erreichen.
:<math>c_0 = \frac{1}{\sqrt{\varepsilon_0\cdot\mu_0}}</math>


Die Lichtgeschwindigkeit ist eine der Konstanten, über die der [[Meter]] und andere SI-Einheiten [[Internationales Einheitensystem#Neudefinition2019|definiert sind]].
In einem [[Medium (Physik)|Medium]] werden die beiden Feldkonstanten jedoch von dem Material modifiziert. In der mathematischen Beschreibung äußert sich das durch die Multiplikation mit der so genannten ''relativen Permittivität'' ''ε''<sub>r</sub> und der ''relativen Permeabilität'' ''µ''<sub>r</sub>. Sie stehen für die elektrischen und magnetischen Eigenschaften des Materials und sind materialabhängige, [[Komplexe Zahlen|komplexe]] Größen. Der imaginäre Anteil in den komplexen Größen beschreibt die [[Dämpfung]]. Die Permittivität des Mediums ist nun ''ε''<sub>0</sub>''ε''<sub>r</sub>, die Permeabilität ''µ''<sub>0</sub>''µ''<sub>r</sub>. Für die Lichtgeschwindigkeit im Medium ergibt sich nun

== Wert ==
[[Datei:Speed of light from Earth to Moon 400px.gif|mini|Zeitgetreue Darstellung eines Lichtstrahls, der von der Erde zum Mond reist; Dauer: etwa 1,3&nbsp;Sekunden]]
Der Wert der Lichtgeschwindigkeit beträgt

:''c'' = {{FormatNum|299792458|2=iso31_0}} m/s.

Dieser Wert ist [[Messunsicherheit#Exakte Werte|exakt]], d.&nbsp;h., er hat keine Messunsicherheit, weil die Maßeinheit „[[Meter]]“ seit 1983 so definiert ist, dass die Lichtgeschwindigkeit diesen Wert erhält.<ref name="CGPM-17-1" /> Die Lichtgeschwindigkeit ist eine der sieben Konstanten, die seit der [[Internationales Einheitensystem#Neudefinition2019|Reform von 2019]] das [[Internationales Einheitensystem|Internationale Einheitensystem (SI)]] definieren.<ref name="CGPM-26-1" />

Zuvor war der Meter als Vielfaches der Wellenlänge eines bestimmten [[Energieniveau|atomaren Übergangs]] definiert gewesen, und die Lichtgeschwindigkeit war eine experimentell zu bestimmende Größe. Mit dem messtechnischen Fortschritt konnte aber die Lichtgeschwindigkeit [[Präzision|präziser]] bestimmt werden als diese Wellenlänge und damit der Meter selbst. Deshalb beschloss man 1983 diese neue [[Meter#Definition|Definition des Meters]].

== Physikalischer Hintergrund ==

Dass es eine universelle Grenzgeschwindigkeit geben muss, ergibt sich aus einem fundamentalen Grundprinzip der Physik, dem [[Relativitätsprinzip]]: Die physikalischen Gesetze sind unabhängig vom Bewegungszustand bei gleichförmiger Bewegung. Die ursprüngliche mathematische Beschreibung dieses Prinzips durch die [[Galilei-Transformation]] führt mit den [[Maxwell-Gleichungen]] der [[Elektrodynamik]] zu unauflöslichen Widersprüchen und muss durch die [[Lorentz-Transformation]] ersetzt werden. Diese weicht bei hohen Geschwindigkeiten von der einfacheren Galilei-Transformation ab und erfordert, dass es eine Grenzgeschwindigkeit ''c'' gibt, die niemals überschritten werden kann.
[[Albert Einstein]] erkannte, dass durch diese Grenzgeschwindigkeit Raum und Zeit untrennbar zur [[Raumzeit]] verknüpft sind und dass dadurch ''c'' die maximale Geschwindigkeit für kausale Zusammenhänge (Ursache-Wirkung-Beziehungen) ist. Kein Signal, keine Information kann schneller übertragen werden. Dies ist die Grundlage seiner [[Spezielle Relativitätstheorie|speziellen Relativitätstheorie]].

Das Relativitätsprinzip erzwingt, dass die [[Maxwellsche Gleichungen|maxwellschen Gleichungen]] der Elektrodynamik genau dieses ''c'' als Parameter enthalten, und als Konsequenz pflanzen sich [[elektromagnetische Wellen]] mit genau dieser Geschwindigkeit fort. Ihre Geschwindigkeit hängt dabei nicht von der Geschwindigkeit der Lichtquelle ab, und unabhängig vom Bewegungszustand des zu ihrer Messung verwendeten Empfängers wird stets derselbe Wert der Lichtgeschwindigkeit gemessen. Massebehaftete Teilchen können sich nur mit geringerer Geschwindigkeit ''v&nbsp;<&nbsp;c'' bewegen; für masselose Teilchen hingegen ist ''c'' die einzig mögliche Geschwindigkeit.

Aus der speziellen Relativitätstheorie und den [[Äquivalenz von Masse und Energie#In der Kern- und Teilchenphysik|Experimenten]] in [[Kernphysik|Kern-]] und [[Elementarteilchenphysik]] ergibt sich weiterhin, dass [[Energie]] und [[Masse (Physik)|Masse]] über die Beziehung ''[[Äquivalenz von Masse und Energie|E<sub>0</sub>&nbsp;=&nbsp;mc<sup>2</sup>]]'' verknüpft sind. Diese Äquivalenz wäre bei unendlicher Lichtgeschwindigkeit unmöglich.

In Einsteins [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeiner Relativitätstheorie]] spielt ''c'' ebenfalls eine zentrale Rolle. Die Wirkung der [[Gravitation]] breitet sich mit dieser Geschwindigkeit aus.

Die Bezeichnung „Lichtgeschwindigkeit“ ist insofern unglücklich gewählt, als sie von der fundamentalen Bedeutung dieser Naturkonstante für Raum, Zeit und Kausalität ablenkt. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts ist letztlich nur eine der Konsequenzen daraus. Überdies wird als „Lichtgeschwindigkeit“ auch die Geschwindigkeit des Lichts in materiellen Medien bezeichnet, die geringer ist als im Vakuum. Zur Vermeidung von Missverständnissen bezeichnet man die Naturkonstante daher auch als „Vakuumlichtgeschwindigkeit“, mit dem Symbol&nbsp;''c<sub>0</sub>''.

== Geschwindigkeit elektromagnetischer Wellen ==

{{Hauptartikel|Elektromagnetische_Welle#Ausbreitungsgeschwindigkeit|titel1=Elektromagnetische Welle: Ausbreitungsgeschwindigkeit}}

Aus den [[Maxwell-Gleichungen]] folgt, dass elektrische und magnetische Felder schwingen können und dabei Energie durch den leeren Raum transportieren. Dabei gehorchen die Felder einer [[Wellengleichung]], ähnlich der für mechanische Wellen und für Wasserwellen. Die [[Elektromagnetische Welle|elektromagnetischen Wellen]] übertragen [[Energie]] und [[Information]], was in technischen Anwendungen beispielsweise für [[Radio]], [[Radar]] oder [[Laser]] genutzt wird.

=== Ausbreitungsgeschwindigkeit im Vakuum ===
Die Geschwindigkeit von ebenen oder kugelförmigen elektromagnetischen Wellen im Vakuum ist den Maxwell-Gleichungen zufolge der Kehrwert der Wurzel des Produkts der [[Elektrische Feldkonstante|elektrischen Feldkonstanten]] <math>\varepsilon_0</math> und der [[Magnetische Feldkonstante|magnetischen Feldkonstanten]] <math>\mu_0 \colon</math>

:<math>c = \frac{1}{\sqrt{\varepsilon_0\,\mu_0}}</math>
Aus dieser Formel berechnete [[James Clerk Maxwell|Maxwell]] 1865 mit den damals bekannten Werten für <math>\varepsilon_0</math> und <math>\mu_0</math> den Wert von <math>310\,740\;\text{km/s}</math> und folgerte:<ref name="ADTEF">James Clerk Maxwell: [[:Datei:A Dynamical Theory of the Electromagnetic Field.pdf|''A dynamical theory of the electromagnetic field.'']] ([[Eine dynamische Theorie des elektromagnetischen Feldes]]) in: ''Philosophical Transactions of the Royal Society of London'', Vol. 155, S. 459–512, 1865, [[doi:10.1098/rstl.1865.0008]] Seite 499</ref><ref>[/media/wikipedia/commons/1/19/A_Dynamical_Theory_of_the_Electromagnetic_Field.pdf]</ref>
{{Zitat
|Text=The agreement of the results seems to show that light and magnetism are affections of the same substance, and that light is an electromagnetic disturbance propagated through the field according to electromagnetic laws.}}
Maxwells Annahme ist in allen Beobachtungen an elektromagnetischer Strahlung bestätigt worden.

=== {{Anker|Langsames Licht}} Ausbreitungsgeschwindigkeit in einem Medium ===

In einem Medium werden die beiden Feldkonstanten durch das Material geändert. An die Stelle der Feldkonstanten treten die [[Permittivität]]
:<math>\varepsilon = \varepsilon_0 \varepsilon_\mathrm r</math>
und die [[magnetische Permeabilität]]
:<math>\mu = \mu_0 \mu_\mathrm r</math>.

Hierbei ist der Faktor <math>\varepsilon_\mathrm r</math> Permittivitätszahl (früher „relative Permittivität“) und <math>\mu_\mathrm r</math> die Permeabilitätszahl (früher „relative Permeabilität“). Beide hängen nicht nur von der Art des Stoffes ab, sondern unter anderem auch von der Frequenz der wirksamen Felder.

Die Lichtgeschwindigkeit im Medium ist dementsprechend
:<math>
:<math>
c_\text{Medium}
c = \frac{1}{\sqrt{\varepsilon_0\cdot\varepsilon_{\rm r}\cdot\mu_0\cdot\mu_{\rm r}}}
= \frac{c_0}{\sqrt{\varepsilon_{\rm r}\cdot\mu_{\rm r}}}
= \frac{1}{\sqrt{\varepsilon\, \mu}}
= \frac{c}{\sqrt{\varepsilon_\mathrm{r}\,\mu_\mathrm{r}}}
= \frac {c}{n}
</math>.
</math>.
{{Anker|maxwellsche Relation}}Das Verhältnis der Lichtgeschwindigkeit in Vakuum zu der in einem Medium ist der [[Brechungsindex]] <math>n</math> des Mediums. Der Zusammenhang des Brechungsindex mit der Permittivitätszahl und der Permeabilitätszahl heißt auch '''maxwellsche Relation:'''
:<math>n = \frac{c}{c_\text{Medium}} = \sqrt{\varepsilon_\mathrm{r}\,\mu_\mathrm{r}}</math>.


In [[Materie (Physik)|Materie]] ist <math>n > 1</math>, das Licht also langsamer als im Vakuum.
In bodennaher [[Luft]] ist die Lichtgeschwindigkeit etwa 0,29 [[Promille]] geringer als im Vakuum. In [[Wasser]] beziehungsweise [[Glas]] wird die Lichtgeschwindigkeit auf ca. 3/4 bzw. 2/3 der Vakuumlichtgeschwindigkeit reduziert. Die exakte Lichtgeschwindigkeit in Materie ist abhängig von der [[Wellenlänge]] des betrachteten [[Licht]]s.
In bodennaher Luft ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Licht etwa 0,28&nbsp;‰ geringer als im Vakuum (also ca. 299.710&nbsp;km/s; {{nowrap|1=''n'' = 1,00028),}} in Wasser beträgt sie etwa 225.000&nbsp;km/s (0,75&nbsp;''c'', {{nowrap|1=''n'' = 1,33)}} und in Diamant bis hinab zu 124.000&nbsp;km/s (0,41&nbsp;''c'', {{nowrap|1=''n'' = 2,42).}} Da der Brechungsindex sich mit der Frequenz der Felder ändern kann, ist auch die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts von seiner Frequenz bzw. Wellenlänge abhängig. Dies bezeichnet man als [[Dispersion (Physik)|Dispersion]].


In manchen Medien wie [[Bose-Einstein-Kondensat]]en oder [[Photonischer Kristall|photonischen Kristallen]] herrscht für bestimmte Wellenlängen eine sehr große [[Dispersion (Physik)|Dispersion]]. Licht breitet sich in ihnen deutlich verlangsamt aus.<ref name="Langsames Licht in photonischen Resonanzen">''[http://www.uni-muenster.de/Physik.AP/Denz/Forschung/Forschungsaktivitaeten/PhotonischeStrukturen/langsames_licht.html Langsames Licht in photonischen Resonanzen.]''</ref> So konnte die Forschungsgruppe der dänischen Physikerin [[Lene Hau]] im Jahr 1999 Licht auf eine [[Gruppengeschwindigkeit]] von ungefähr 17&nbsp;m/s bringen.<ref>''[http://www.nature.com/nature/journal/v397/n6720/abs/397594a0.html Light speed reduction to 17 metres per second in an ultracold atomic gas.]'' Artikel in [[Nature]] zur Verlangsamung von Licht in einem Bose-Einstein-Kondensat.</ref>
Das Verhältnis der Geschwindigkeiten in Vakuum und Materie wird als [[Brechzahl]] des entsprechenden Mediums bezeichnet:
:<math>n = \frac{c_0}{c}</math>


[[Datei:TrigaReactorCore.jpeg|mini|[[Tscherenkow-Strahlung|Tscherenkow-Licht]] eines [[Triga-Reaktor]]s]]
=== Schneller als Licht in optisch dichten Medien ===
Grenzen zwei durchsichtige Medien aneinander, so bewirkt die unterschiedliche Lichtgeschwindigkeit in beiden Medien die Brechung des Lichts an der Grenzfläche. Da die Lichtgeschwindigkeit im Medium auch von der [[Wellenlänge]] des Lichtes abhängt, wird Licht unterschiedlicher Farbe unterschiedlich gebrochen, und weißes Licht spaltet sich in seine unterschiedlichen Farbanteile auf. Dieser Effekt lässt sich z.&nbsp;B. mit Hilfe eines [[Prisma (Optik)|Prismas]] direkt beobachten.
[[Bild:TrigaReactorCore.jpeg|thumb|right|Bläuliches Leuchten der Tscherenkow-Strahlung im Kern eines [[Triga-Reaktor]]s]]
Die ''Vakuumlichtgeschwindigkeit'' ist gemäß der Relativitätstheorie nur die ''obere'' Geschwindigkeitsgrenze für jegliche Bewegung. Licht ist aber nicht immer so schnell, denn seine tatsächliche Geschwindigkeit hängt wie bereits erwähnt vom [[Medium (Physik)|Medium]] ab, in dem es sich bewegt. Das Licht breitet sich umso langsamer aus, je größer die optische Dichte (bzw. Brechzahl, bzw. Dielektrizitätskonstante) des Mediums ist. Während sie im Vakuum den Höchstwert von knapp 300.000&nbsp;km/s besitzt, beträgt die Lichtgeschwindigkeit in Wasser rund 225.000&nbsp;km/s. Bei sehr dichten optischen Gläsern liegt die Lichtgeschwindigkeit nur bei 160.000&nbsp;km/s.


In einem Medium können Teilchen schneller sein als das Licht im gleichen Medium. Wenn sie elektrisch geladen sind, wie etwa [[Elektron]]en oder [[Proton]]en, tritt dabei der [[Tscherenkow-Strahlung|Tscherenkow-Effekt]] auf: Die Teilchen strahlen Licht ab, so wie ein überschallschnelles Flugzeug den [[Überschallknall]] hinter sich her schleppt. Dies ist beispielsweise in [[Schwimmbadreaktor]]en beobachtbar, bei denen sich Wasser zwischen den [[Brennelement]]en befindet. Die [[Betastrahlung]] der [[Spaltprodukt]]e besteht aus Elektronen, die schneller sind als die Lichtgeschwindigkeit im Wasser. Das von ihnen abgegebene Tscherenkow-Licht lässt das Wasser blau leuchten. Der Tscherenkow-Effekt wird in Teilchendetektoren zum Nachweis schneller geladener Teilchen verwendet.
So ist es möglich, dass Teilchen ''in einem Medium'' schneller werden können als das Licht darin. Wenn es sich um geladene Teilchen handelt, z.&nbsp;B. [[Elektronen]] oder [[Protonen]], tritt in einem solchen Fall der [[Tscherenkow-Licht|Tscherenkow-Effekt]] auf. Die Vakuumlichtgeschwindigkeit kann dagegen niemals überschritten werden.


=== Technische Bedeutung ===
In Kernreaktoren (z.&nbsp;B. dem [[Leichtwasserreaktor]]) wird häufig Wasser als [[Moderator (Reaktortechnik)|Moderator]] zwischen den [[Brennstab|Brennstäben]] eingesetzt. In solchen Reaktoren entstehen sekundär Elektronen- bzw. negativ geladene [[Betastrahlung]] mit enorm hoher Energie. Die darin enthaltenen Elektronen haben fast Vakuumlichtgeschwindigkeit und sind damit im Wasser weit schneller als das Licht, welches sich dort „nur“ mit etwa 225.000&nbsp;km/s ausbreitet. Die somit auftretende [[Tscherenkow-Licht|Tscherenkow-Strahlung]] äußert sich als blaues Leuchten in diesen Reaktoren.
Information in [[Telekommunikation]]sanlagen breitet sich mit 70 % ([[Glasfaser]]n) bis 100 % (Vakuum, Weltraum, praktisch auch Luft) der Lichtgeschwindigkeit aus. Dadurch entstehen Verzögerungszeiten, die sich nicht vermeiden lassen. Entlang der Erdoberfläche beträgt der maximale Abstand zweier Orte etwa 20.000&nbsp;km. Dies entspricht bei voller Lichtgeschwindigkeit 67&nbsp;ms Laufzeit. Dies ist die geringstmögliche Verzögerung zwischen Aussendung und Empfang. Durch Reflexionen an atmosphärischen Schichten legen Funkwellen effektiv eine längere Strecke zurück, was die Verzögerung größer ausfallen lässt.


Beim Entwerfen von [[Integrierter Schaltkreis|integrierten Schaltkreisen]] sind die Laufzeiten der elektrischen Signale nicht vernachlässigbar. Wenn ein [[Mikroprozessor]] mit einer [[Taktsignal|Taktfrequenz]] von 3&nbsp;[[Hertz (Einheit)|GHz]] arbeitet, dauert ein Takt {{Bruch|3}}&nbsp;ns. In dieser Zeit legt Licht im Vakuum gerade einmal 10&nbsp;cm zurück und ein Signal im Schaltkreis typischerweise 5&nbsp;cm.
''Siehe auch'': „[[Langsames Licht]]“


[[Geosynchrone Umlaufbahn|Geostationäre]] [[Satellit (Raumfahrt)|Satelliten]] befinden sich 35.786&nbsp;km über dem [[Äquator]]. Um auf [[Telefon]]&shy;- oder [[Fernsehtechnik|Fernseh]]&shy;signale auf diesem Weg eine Antwort zu erhalten, muss das Signal mindestens 144.000&nbsp;km zurückgelegt haben: vom Sender zum Satelliten, dann zum Empfänger, anschließend den gleichen Weg zurück. Diese Laufzeit beträgt etwa 480&nbsp;ms und bedeutet damit eine spürbare Verzögerung.
== Geschichte ==


Raumsonden befinden sich an ihren Zielorten oft viele Millionen oder sogar Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Selbst mit Lichtgeschwindigkeit sind die Funksignale mehrere Minuten bis Stunden zu ihnen unterwegs. Die Antwort zurück zur Erde braucht noch einmal die gleiche Zeit. Extraterrestrische Fahrzeuge wie zum Beispiel der [[Mars-Rover]] [[Opportunity]] müssen daher selbsttätig steuern und Gefahren erkennen können, denn die Bodenstation kann erst Minuten später auf Beobachtungen und Zwischenfälle reagieren.
'''Historisch vermutete Höhe der Lichtgeschwindigkeit&nbsp;c'''


== Geschwindigkeit der Gravitation ==
<br />
{| border="1" cellspacing="0" cellpadding="4" style="border-collapse:collapse;"
! Jahr, ca. !! align="left"|Forscher!! align="left"|Lichtgeschwindigkeit&nbsp;
|-
| align="center"|450&nbsp;v.&nbsp;Chr. || [[Empedokles]] || endlich
|-
| align="center"|350&nbsp;v.&nbsp;Chr.|| [[Aristoteles]] || unendlich
|-
| align="center"|100 || [[Heron von Alexandria]] || unendlich
|-
| align="center"|1000 || [[Avicenna]] / [[Alhazen]] || endlich
|-
| align="center"|1350 || [[Sayana]] || endlich
|-
| align="center"|1600 || [[Johannes Kepler]] || unendlich
|-
| align="center"|1620 || [[René Descartes]] || unendlich
|}


Wenn eine Masse ihre Position ändert, ändert sich auch ihre Anziehungskraft an entfernten Orten. Bei Beschleunigung von Massen werden [[Gravitationswelle]]n abgestrahlt. Diese Auswirkungen breiten sich mit Lichtgeschwindigkeit ''c'' aus. Im Gegensatz zu elektromagnetischer Strahlung bleibt diese Ausbreitungsgeschwindigkeit bei Durchqueren von Materie unverändert.
Die Frage, ob das Licht sich unendlich schnell ausbreitet oder ob es eine endliche Geschwindigkeit besitzt, war bereits in der Philosophie der Antike von Interesse. Schon [[Empedokles]] (um [[450 v. Chr.|450&nbsp;v.&nbsp;Chr.]]) glaubte, Licht sei etwas, das sich in Bewegung befände und daher Zeit brauche um Entfernungen zurückzulegen.


Nach dem direkten Nachweis von Gravitationswellen konnte diese Voraussage der Allgemeinen Relativitätstheorie mit hoher Präzision bestätigt werden. Eine Analyse des Ereignisses [[GW170817]] im Jahr 2017 zeigte, dass die relative Abweichung von der Geschwindigkeit elektromagnetischer Strahlung höchstens zwischen {{ZahlExp|-3|-15}} und +{{ZahlExp|7|-16}} liegen kann.<ref name="GW170817" />
[[Aristoteles]] meinte dagegen, Licht komme von der bloßen Anwesenheit von Objekten her, sei aber nicht in Bewegung. Er führte an, dass sie andernfalls so enorm groß sein müsse, dass sie jenseits der menschlichen Vorstellungskraft liege. Aufgrund seines Ansehens und Einflusses fand Aristoteles' Theorie allgemeine Akzeptanz.


== Lichtgeschwindigkeit als universelle Grenzgeschwindigkeit ==
Eine altertümliche Theorie des Sehens ging davon aus, dass Licht vom Auge emittiert wird. Ein Objekt sollte demnach zu sehen sein, wenn die Lichtstrahlen aus dem Auge darauf träfen. Aufbauend auf dieser Vorstellung befürwortete auch [[Heron von Alexandria]] die aristotelische Theorie. Er führte an, dass die Lichtgeschwindigkeit unendlich groß sein müsse, da man selbst die weit entfernten Sterne sehen kann, sobald man die Augen öffnet.


Die Lichtgeschwindigkeit ist die absolute Grenzgeschwindigkeit im Universum: Materie, Strahlung, Information und Kausalität können diese Geschwindigkeit nicht überschreiten.
In der orientalischen Welt war dagegen auch die Idee einer finiten Lichtgeschwindigkeit verbreitet. Insbesondere glaubten die persischen Philosophen und Wissenschaftler [[Avicenna]] und [[Alhazen]] (beide um das Jahr [[1000]]), dass das Licht eine endliche Geschwindigkeit besitzt. Ihre Unterstützer waren aber gegenüber der Anhängerschaft der aristotelischen Theorie, die in der arabischen Welt sehr verbreitet war, in der Minderheit.


=== Materielle Objekte ===
Auch im alten [[Indien]] erachtete man die Lichtgeschwindigkeit als endlich. Im [[14. Jahrhundert]] schrieb der Philosoph [[Sayana]] zum Vers 1.50 des [[Rig Veda]]: ''"(Oh Sonne), die du 2202 Yojanas in einem halben Nimesa durchquerst“''. Laut [[Subhash Kak]], Professor an der Louisiana State University, stimmt dieser Wert überraschend genau mit dem tatsächlichen Wert überein. Es könne sich aber dabei nur um einen Zufall handeln, da die indische Astronomie auf grundlegend falschen Vorstellungen basierte.
[[Datei:RelativistischeEnergie.svg|mini|Die Licht&shy;geschwindig&shy;keit als Grenz&shy;geschwindigkeit massiver Teilchen: Wenn deren Geschwindigkeit gegen die Licht&shy;geschwindigkeit geht, wächst die Energie über alle Grenzen.]]


Nach den Gesetzen der [[Spezielle Relativitätstheorie|speziellen Relativitätstheorie]] nimmt die totale Energie ([[Ruheenergie]] plus [[kinetische Energie]]) <math>E</math> eines Objekts der [[Masse (Physik)|Masse]] <math>m</math> gemäß
Zu Beginn des [[17. Jahrhundert]]s glaubte der Astronom [[Johannes Kepler]], dass die Lichtgeschwindigkeit zumindest im Vakuum unendlich sei, da der leere Raum dem Licht kein Hindernis darstelle. Hier trat die Idee auf, dass die Geschwindigkeit eines Lichtstrahls vom Medium abhängig sein könnte, in dem er sich ausbreitet.


:<math>E(v) = mc^2 \cdot \gamma(v) = \frac{m \, c^2}{\sqrt{1- v^2/c^2}}</math>
Dem gegenüber stehen kurze Zeit später die Theorien von [[Isaac Newton]] und [[Christiaan Huygens]], die beide eine endliche Lichtgeschwindigkeit postulieren. Allerdings vertritt Newton einen Teilchencharakter des Lichts, während Huygens in seiner Theorie den Wellencharakter bevorzugt. Newtons Theorie scheiterte an der Problematik der [[Interferenz]] bzw. [[Beugung]], allerdings wurde nach seiner Theorie die Ablenkung des Lichts um die Sonne berrechnet und bis auf einen Faktor 2 stimmte diese mit der späteren allgemeinen Relativitätstheorie Einsteins überein.<br>
Da es zu Huygens Zeit die erste Messung der Lichtgeschwindigkeit gab, die seiner Meinung nach zu hoch war, als dass Körper mit Masse diese erreichen könnten, schlug er ein elastisches (nicht sicht- und messbares) Hintergrundmedium vor, welches die Ausbreitung von Wellen, ähnlich dem Schall in Luft, gestatte (Äthertheorie).


mit der Geschwindigkeit <math>v</math> zu. Bei geringer Geschwindigkeit wird vergleichsweise wenig Energie für weitere Beschleunigung benötigt, aber bei Geschwindigkeiten, die einen nennenswerten Bruchteil der Lichtgeschwindigkeit ausmachen („relativistische Geschwindigkeit“), wird der [[Lorentzfaktor]] <math display="inline">\,\gamma=1/\sqrt{1- v^2/c^2}\,</math> sehr groß – es sind sehr hohe Energien zur weiteren Beschleunigung erforderlich. Das Objekt kann sich der Lichtgeschwindigkeit beliebig nähern, wird sie aber auch mit noch so hohem Energieaufwand niemals ganz erreichen.
[[Francis Bacon]] argumentierte, dass das Licht nicht notwendigerweise unendlich schnell sein müsse, sondern vielleicht nur zu schnell sei, um diese Geschwindigkeit wahrzunehmen.


=== Masselose Teilchen ===
[[René Descartes]] ging von einer unendlich großen Lichtgeschwindigkeit aus. [[Sonne]], [[Erde]] und [[Mond]] liegen während einer [[Sonnenfinsternis]] in einer Linie. Descartes argumentierte, dass diese Himmelskörper für einen Beobachter zu diesem Zeitpunkt scheinbar nicht in Reihe sein würden, wenn die Lichtgeschwindigkeit endlich sei. Da ein solcher Effekt nie beobachtet wurde, sah er sich in seiner Annahme bestätigt. Descartes glaubte derart stark an eine unendlich große Lichtgeschwindigkeit, dass er überzeugt war, sein gesamtes philosophisches Werk würde zusammenbrechen, wenn sie letztlich tatsächlich endlich wäre.
Teilchen ohne Masse ([[Photon]]en, [[Gluon]]en) bewegen sich immer genau mit Lichtgeschwindigkeit. Für Objekte mit oder ohne Masse ist die Lichtgeschwindigkeit also eine Grenze, die nicht überschritten werden kann.


=== Kausalität und Information ===
== Messung der Lichtgeschwindigkeit ==
Die Lichtgeschwindigkeit ist der Skalenfaktor bei der Verbindung von Raum und Zeit. Gegeben seien zwei Ereignisse A und B jeweils an einem Ort <math>\vec x</math> zu einer Zeit <math>t</math>. Dann ist entscheidend, wie sich der räumliche Abstand <math>\Delta \vec x</math> zum mit <math>c</math> skalierten zeitlichen Abstand <math>c\Delta t</math> verhält. Die Werte von <math>\Delta\vec x</math> und <math>c\Delta t</math> können zwar je nach gewähltem [[Inertialsystem]] (System eines Beobachters) unterschiedlich sein, alle Beobachter sind sich aber immer darüber einig, welcher der drei folgenden Fälle vorliegt:
* <math display="inline">| \Delta\vec x | \, < \, | c\Delta t | \; </math> (zeitartiger Abstand): B ist von A aus mit Unterlichtgeschwindigkeit erreichbar.
* <math display="inline">| \Delta\vec x | \, = \, | c \Delta t | \; </math> (lichtartiger Abstand): B ist von A aus nur mit Lichtgeschwindigkeit erreichbar.
* <math display="inline">| \Delta\vec x | \, > \, | c \Delta t | \, </math> (raumartiger Abstand): B wäre von A aus nur mit Überlichtgeschwindigkeit erreichbar.


In den beiden ersten Fällen – und nur in diesen – ist die zeitliche Reihenfolge von A und B eindeutig bestimmt, unabhängig vom Inertialsystem. Anders ist es im dritten Fall: Hier hängt es vom Inertialsystem des Beobachters ab, ob A für ihn früher oder später eintritt als B ([[Relativität der Gleichzeitigkeit]]). Daher kann es in diesem Fall keinen kausalen Zusammenhang zwischen A und B geben.
'''Historisch gemessene Werte für die Lichtgeschwindigkeit&nbsp;c (Auswahl)'''


=== Überlichtgeschwindigkeit ===
<br />
{{Hauptartikel|Überlichtgeschwindigkeit}}
{| border="1" cellspacing="0" cellpadding="4" style="border-collapse:collapse;"

! Jahr, ca. !! align="left"|Forscher!! align="left"|Methode!! align="left"|Lichtgeschwindigkeit in km/s
In Physik und Astronomie treten in einigen Fällen Geschwindigkeiten >&nbsp;''c'' auf. Dabei handelt es sich aber nicht um echte Überlichtgeschwindigkeit im Sinne von Informationsübertragung:
* Extrem weit entfernte astronomische Objekte entfernen sich mit Überlichtgeschwindigkeit von unserer Galaxis. Der Grund hierfür ist aber keine überlichtschnelle Bewegung ''im'' Raum, sondern die [[Expansion des Universums|Expansion ''des'' Raums]].
* Manche [[Jet (Astronomie)#Scheinbare Überlichtgeschwindigkeit|kosmische Jets]] scheinen Geschwindigkeiten >&nbsp;''c'' zu haben. Dies ist aber ein geometrischer Effekt der Beobachtung aufgrund unterschiedlich langer Lichtlaufzeit.
* Die [[Phasengeschwindigkeit|Phasen-]] oder [[Gruppengeschwindigkeit]] elektromagnetischer Wellen kann in manchen Fällen >&nbsp;''c'' sein; entscheidend für Informationsübertragung und Kausalität ist aber die [[Signalgeschwindigkeit]].
* Beim quantenmechanischen [[Tunneleffekt]] wird die Barriere mit Überlichtgeschwindigkeit durchdrungen ([[Überlichtgeschwindigkeit#Superluminares Tunneln|superluminares Tunneln]]). Aber auch hier ist keine überlichtschnelle Informationsübertragung möglich.

Die Gleichungen der speziellen Relativitätstheorie könnten auch von Teilchen erfüllt werden, die sich stets schneller als mit Lichtgeschwindigkeit bewegen, so genannten [[Tachyon]]en. Diese sind aber rein hypothetisch; es gibt keine experimentellen Hinweise auf ihre Existenz.

== Historische Hintergründe ==
=== Spekulationen über Endlichkeit ===
{| class="wikitable float-right" style="text-align:center"
|+Historisch vermutete Höhe der Lichtgeschwindigkeit
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! Jahr (etwa) !! Forscher!! Lichtgeschwindigkeit
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| 450&nbsp;v.&nbsp;Chr. || [[Empedokles]] || endlich
| align="center"|1676 || [[Ole Rømer]] || Zeitverzögerung bei astronomischen Beobachtungen || 214.000
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| 350&nbsp;v.&nbsp;Chr.|| [[Aristoteles]] || unendlich
| align="center"|1728 || [[James Bradley]] || [[Aberration (Astronomie)|Aberration]] || 301.000
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| 100 || [[Heron von Alexandria]] || unendlich
| align="center"|ca. 1775 || ? || [[Venus-Transit]] 1769|| ca. 285.000 ([[Astronomische Einheit|AE]] wurde erstmals genau bestimmt)
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| align="center"|1834 || [[Charles Wheatstone]] || [[Drehspiegelmethode]] || 402.336
| 1000 || [[Avicenna]]/[[Alhazen]] || endlich
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| 1350 || [[Sayana]] || endlich
| align="center"|1838 || [[François Arago]] || [[Drehspiegelmethode]] ||
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| 1600 || [[Johannes Kepler]] || unendlich
| align="center"|1849 || [[Armand Hippolyte Louis Fizeau|Armand H. L. Fizeau]] || Zahnradmethode || 315.000
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| 1620 || [[René Descartes]] || unendlich
| align="center"|1862 || [[Léon Foucault]] || Drehspiegelmethode || 298.000 ± 500
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| 1620 || [[Galileo Galilei]] || endlich
| align="center"|1875 || [[Marie-Alfred Cornu]] || Drehspiegelmethode || 299.990
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| align="center"|1879 || [[Albert Abraham Michelson|Albert A. Michelson]] || Drehspiegelmethode || 299.910 ± 50
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| align="center"|1907 || [[Edward Bennett Rosa|Rosa]], [[Noah Dorsay|Dorsay]] || theor. Rechnung nach den Maxwellgleichungen || 299.788 ± 30
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| align="center"|1926 || [[Albert Abraham Michelson|Albert A. Michelson]] || Drehspiegelmethode || 299.796 ± 4
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| align="center"|1947 || [[Louis Essen|Essen]], Gorden-Smith || elektrischer Hohlraumresonator || 299.792 ± 3
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| align="center"|1958 || [[Keith Davy Froome|K. D. Froome]] || Interferometer || 299.792,5 ± 0,1
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| align="center"|1973 || [[Boulder-Gruppe]] am [[National Bureau of Standards|NBS]] || Lasermessung || 299.792,4574 ± 0,001
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| align="center"|1983 || (Definition der [[CGPM]]) || Neudefinition des Meters || 299.792,458 (exakt)
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Die Frage, ob das Licht sich unendlich schnell oder mit endlicher Geschwindigkeit ausbreitet, war bereits in der Philosophie der Antike von Interesse. Licht legt einen Kilometer in nur drei Mikrosekunden zurück. Mit den Beobachtungsmöglichkeiten der Antike und bis zum Mittelalter ist somit unweigerlich ein Lichtstrahl in dem Moment seines Entstehens scheinbar gleichzeitig bereits an seinem Ziel.
[[Galileo Galilei]] versuchte um [[1600]] als Erster, die Geschwindigkeit des Lichts zu messen, indem er zwei Männer mit Signallaternen auf zwei Hügeln in 100&nbsp;m Entfernung postierte. Der zweite Mann sollte ein Signal zurückgeben, sobald er selbst eines empfängt. Da die Lichtlaufzeit jedoch deutlich niedriger liegt als die auftretenden Reaktionszeiten, war der Versuch von vornherein zum Scheitern verurteilt. [[Isaac Beeckman]] schlug 1629 eine abgewandelte Version des Versuchs vor, bei der das Licht von einem Spiegel zurückreflektiert werden sollte. Descartes kritisierte solche Experimente als überflüssig, da bereits exaktere Beobachtungen mit Hilfe von Sonnenfinsternissen durchgeführt wurden, die auch schon ein negatives Ergebnis lieferten.


Trotzdem glaubte bereits [[Empedokles]] (um [[450&nbsp;v.&nbsp;Chr.]]), Licht sei etwas, das sich in Bewegung befinde und daher Zeit brauche, um Entfernungen zurückzulegen. [[Aristoteles]] meinte dagegen, Licht komme von der bloßen Anwesenheit von Objekten her, sei aber nicht in Bewegung. Er führte an, dass die Geschwindigkeit andernfalls so enorm groß sein müsse, dass sie jenseits der menschlichen Vorstellungskraft liege.
Dennoch wiederholte die ''Accademia del Cimento'' in Florenz [[1667]] das Experiment Galileis, wobei die Lampen etwa eine Meile entfernt voneinander standen. Wieder konnte keine Verzögerung beobachtet werden. Descartes sah sich infolgedessen in seiner Annahme von der unendlich schnellen Lichtausbreitung bestätigt; Galilei und [[Robert Hooke]] deuteten das Ergebnis dagegen so, dass die Lichtgeschwindigkeit sehr hoch ist und mit diesem Experiment nicht bestimmt werden konnte.


Eine altertümliche Vorstellung vom Sehen ging davon aus, dass „Sehstrahlen“ vom Auge emittiert werden. Ein Objekt sollte demnach dann zu sehen sein, wenn diese Lichtstrahlen aus dem Auge darauf träfen. Aufbauend auf dieser Vorstellung, befürwortete auch [[Heron von Alexandria]] die aristotelische Theorie. Er führte an, dass die Lichtgeschwindigkeit unendlich groß sein müsse, da man selbst die weit entfernten Sterne sofort sehen kann, sobald man die Augen öffnet.
Die erste erfolgreiche Abschätzung der Lichtgeschwindigkeit gelang dem [[Dänemark|dänischen]] Astronom [[Ole Rømer]] im Jahr [[1676]]. Er untersuchte die Bewegung des Jupitermonds [[Io (Mond)|Io]] mit seinem [[Teleskop]]. Aus dem Ein- und Austreten aus Jupiters Schatten lässt sich die Umlaufzeit des Mondes ermitteln. Rømer bemerkte, dass Io für einen Umlauf 42,5 Stunden benötigt, wenn sich Erde und Jupiter am nächsten sind. Er beobachtete, dass der zeitliche Abstand zwischen den Verfinsterungen anwuchs, wenn sich die Erde vom Jupiter entfernte. Als sich die beiden Planeten wieder annäherten, wurden diese Zeiten wieder kürzer. Rømer schloss daraus, dass das Licht von Io zur Erde eine Zeit proportional zum Abstand der Planeten benötigt; d.&nbsp;h. dass die Lichtgeschwindigkeit endlich ist. Er gab nur die endliche Laufzeit des Lichtes von 22&nbsp;min für den Erdbahndurchmesser an (in Wirklichkeit: 16&nbsp;min 38&nbsp;sec). Aufgrund seiner Messungen berechnete er die Lichtgeschwindigkeit zu 214.000 km/s. Da der Erdbahnradius nicht genau bekannt war, trägt dieses Ergebnis einen großen Fehler.


In der orientalischen Welt war dagegen auch die Idee einer endlichen Lichtgeschwindigkeit verbreitet. Insbesondere folgten die persischen Philosophen und Wissenschaftler [[Avicenna]] und [[Alhazen]] (beide um das Jahr 1000) dieser Idee, blieben damit aber gegenüber der Anhängerschaft der aristotelischen Theorie in der Minderheit.
[[James Bradley]] wählte [[1728]] eine andere astronomische Methode, indem er die scheinbare Abweichung eines [[Fixstern]]ortes am Himmel vom realen Ort bestimmte, die durch den Umlauf der Erde hervorgerufen wird. Die Sternposition schwankte periodisch bei jedem Umlauf der Erde um die Sonne um einen Winkel von 20“. Daraus berechnete Bradley, dass das Licht 10.210-mal schneller als die Erde bei ihrem Umlauf ist (Messfehler 20&nbsp;%). Seine Messung wurde damals als Beweis für eine endliche Lichtgeschwindigkeit und für das kopernikanische Weltsystem angesehen. Aus seinen Beobachtungen resultierte ein Wert von 301.000 km/s.


Zu Beginn des 17. Jahrhunderts glaubte der Astronom [[Johannes Kepler]], dass die Lichtgeschwindigkeit zumindest im Vakuum unendlich sei, da der leere Raum für Licht kein Hindernis darstelle. Hier scheint schon die Idee auf, dass die Geschwindigkeit eines Lichtstrahls vom durchquerten Medium abhängig sein könnte.
Die erste Messung der Lichtgeschwindigkeit erfolgte durch die Auswertung des Venustransits von 1769. Durch die Auswertung wusste man erstmalig die absolute Größe des Planetensystems und konnte über bekannte "Lichtentfernungen" die Lichtgeschwindigkeit auf ca. 5&nbsp;% Genauigkeit berechnen.


[[Francis Bacon]] argumentierte, dass das Licht nicht notwendigerweise unendlich schnell sein müsse, sondern vielleicht nur schneller als wahrnehmbar.
[[Bild:Fizeauexperiment.png|thumb|rechts|350px|Versuchsaufbau des Experiments von Fizeau]]
Die erste irdische Bestimmung der Lichtgeschwindigkeit gelang [[Armand Hippolyte Louis Fizeau]] mit der [[Zahnradmethode]]. Er sandte [[1849]] Licht durch ein sich drehendes Zahnrad auf einen mehrere Kilometer entfernten Spiegel, der es wieder zurück durch das Zahnrad reflektierte. Je nachdem, wie schnell sich das Zahnrad dreht, fällt das reflektierte Licht, das auf dem Hinweg eine Lücke des Zahnrads passiert hat, entweder auf einen Zahn oder gelangt wieder durch eine Lücke - und nur im letzteren Fall sieht man es. Fizeau kam damals auf einen um 5&nbsp;% zu großen Wert.


[[René Descartes]] ging von einer unendlich großen Lichtgeschwindigkeit aus. Sonne, [[Mond]] und Erde liegen während einer [[Sonnenfinsternis]] in einer Linie. Descartes argumentierte, dass diese Himmelskörper für einen Beobachter zu diesem Zeitpunkt scheinbar nicht in Reihe stünden, wenn die Lichtgeschwindigkeit endlich sei. Da ein solcher Effekt nie beobachtet wurde, sah er sich in seiner Annahme bestätigt. Descartes glaubte derart stark an eine unendlich große Lichtgeschwindigkeit, dass er überzeugt war, sein Weltbild würde zusammenbrechen, wenn sie endlich wäre.
[[Bild:Drehspiegelmethode.png|thumb|rechts|350px|Versuchsaufbau des Experiments von Foucault]]
[[Léon Foucault]] verbesserte [[1850]] die Methode weiter, indem er mit der [[Drehspiegelmethode]] die Messstrecken deutlich verkürzte. Damit konnte er erstmals die Materialabhängigkeit der Lichtgeschwindigkeit nachweisen: Licht breitet sich in anderen Medien langsamer aus als in [[Luft]]. Im Experiment fällt Licht auf einen rotierenden Spiegel. Von diesem wird es auf einen festen Spiegel abgelenkt, wo es zurück auf den rotierenden Spiegel reflektiert wird. Da sich der Drehspiegel aber in der Zwischenzeit weiter gedreht hat, wird der Lichtstrahl nun nicht mehr auf den Ausgangspunkt reflektiert. Durch Messung der Verschiebung des Punktes ist es möglich, bei bekannter Drehfrequenz und bekannten Abständen, die Lichtgeschwindigkeit zu bestimmen. Foucault veröffentlichte sein Ergebnis [[1862]] und gab ''c'' zu 298.000 Kilometern pro Sekunde an.


Dem standen um das Jahr 1700 die Theorien von [[Isaac Newton]] und [[Christiaan Huygens]] mit endlicher Lichtgeschwindigkeit gegenüber. Newton sah Licht als einen Strom von Teilchen an, während Huygens Licht als eine Welle deutete. Beide konnten das [[Brechungsgesetz]] erklären, indem sie die Lichtgeschwindigkeit proportional (Newton) bzw. umgekehrt proportional (Huygens) zum Brechungsindex ansetzten. Newtons Vorstellung galt als widerlegt, seitdem im 19.&nbsp;Jahrhundert [[Interferenz (Physik)|Interferenz]] und [[Beugung (Physik)|Beugung]] beobachtet und die Geschwindigkeit in Medien gemessen werden konnten.
[[Simon Newcomb]] und [[Albert Abraham Michelson]] bauten wiederum auf Foucaults Apparatur auf und verbesserten das Prinzip nochmals. [[1926]] benutzte Michelson in [[Kalifornien]] ebenfalls rotierende Prismenspiegel, um einen Lichtstrahl um [[Mount Wilson]] und [[Mount San Antonio]] und zurück zu schicken. Über eine Zeitmessung errechnete er die Lichtgeschwindigkeit. Diese präzise Messung lieferte als Ergebnis eine Geschwindigkeit von 299.796&nbsp;km/s, was fast genau dem heutigen Wert entspricht; die Abweichung beträgt weniger als 0,002&nbsp;%.


Da es zu Huygens’ Zeit die erste Messung der Lichtgeschwindigkeit gab, die seiner Meinung nach viel zu hoch war, als dass Körper mit Masse diese erreichen könnten, schlug er mit dem [[Äther (Physik)|Äther]] ein elastisches (weder sicht- noch messbares) Hintergrundmedium vor, das die Ausbreitung von Wellen gestatte, ähnlich dem Schall in der Luft.
== Lichtgeschwindigkeit und Elektrodynamik ==
Einen wichtigen Schritt zum Verständnis der Natur des Lichts waren die Arbeiten [[James Clerk Maxwell]]s. Er veröffentlichte [[1864]] einen Satz von Gleichungen, aus denen sich die gesamten damals bekannten Gesetze der Elektrizität und des Magnetismus herleiten ließen. Aus diesen Formeln, später als [[Maxwellsche Gleichungen]] bekannt geworden, folgte auch ein Phänomen, das bis dahin nicht bekannt war: oszillierende elektrische und magnetische Felder können sich vom Ort ihrer Entstehung loslösen und sich durch den leeren Raum bewegen. Diese Felder gehorchen dann einer Wellengleichung, ähnlich derer für mechanische Wellen. Somit sagte Maxwells Theorie die Existenz [[elektromagnetische Welle|elektromagnetischer Wellen]] voraus.


=== Messung der Lichtgeschwindigkeit ===
Gleichzeitig zeigten die Formeln, dass sich eine elektromagnetische Welle im Vakuum mit einer konstanten Geschwindigkeit ausbreitet, die durch die [[Permittivität]] und [[Permeabilität (Magnetismus)|Permeabilität]] des Vakuums gegeben ist:
[[Datei:Speed of Light (Fizeau).svg|mini|lang=de|Versuchsaufbau des Experiments von Fizeau]]
[[Datei:Drehspiegelmethode.svg|mini|Versuchsaufbau des Experiments von Foucault]]


[[Galileo Galilei]] versuchte um 1600 als Erster, die Geschwindigkeit des Lichts mit wissenschaftlichen Methoden zu messen, indem er sich und einen Gehilfen mit je einer Signallaterne auf zwei Hügel mit bekannter Entfernung postierte. Der Gehilfe sollte Galileis Signal unverzüglich zurückgeben. Mit einer vergleichbaren Methode hatte er bereits erfolgreich die Schallgeschwindigkeit bestimmt. Zu seinem Erstaunen verblieb nach Abzug der Reaktionszeit des Gehilfen keine wiederholbar messbare Zeit. Dies änderte sich auch nicht, als die Distanz bis auf maximal mögliche Sichtweite der Laternen erhöht wurde. [[Isaac Beeckman]] schlug 1629 eine abgewandelte Version des Versuchs vor, bei der das Licht von einem Spiegel reflektiert werden sollte. Descartes kritisierte solche Experimente als überflüssig, da bereits exaktere Beobachtungen mit Hilfe von Sonnenfinsternissen durchgeführt worden seien und ein negatives Ergebnis geliefert hätten. Dennoch wiederholte die [[Accademia del Cimento]] das Experiment. Dabei standen die Lampen etwa eine Meile voneinander entfernt. Wieder konnte keine Verzögerung beobachtet werden. Das schien Descartes’ Annahme einer unendlich schnellen Ausbreitung des Lichts zu bestätigen. Galilei und [[Robert Hooke]] deuteten das Ergebnis dagegen so, dass die Lichtgeschwindigkeit so hoch sei, dass sie mit diesem Experiment nicht bestimmt werden konnte.
:<math>c_0=\frac{1}{\sqrt{\varepsilon_0\cdot\mu_0}}</math>


Der erste Nachweis, dass die Lichtgeschwindigkeit endlich ist, gelang dem [[Dänemark|dänischen]] Astronomen [[Ole Rømer]] im Jahr 1676. Er fand jahreszeitlich schwankende Laufzeiten für Taktsignale vom Jupiter (Eintritt des Jupitermonds [[Io (Mond)|Io]] in Jupiters Schatten), während diesseitig die [[Erdrotation]] als stabile Zeitreferenz diente. Er gab für den Erdbahndurchmesser eine Laufzeit des Lichtes von 22&nbsp;min an. Der richtige Wert ist kürzer (16&nbsp;min 38&nbsp;s). Da Rømer den Durchmesser der Erdbahn nicht kannte, konnte er für die Geschwindigkeit des Lichtes keinen Wert angeben. Dies tat zwei Jahre später Christiaan Huygens. Er bezog die Laufzeitangabe von Rømer auf den von [[Giovanni Domenico Cassini|Cassini]] 1673 zufällig fast richtig angegebenen Durchmesser der Bahn der Erde um die Sonne (siehe [[Sonnenparallaxe]] für die schrittweise Verbesserung dieses Wertes) und kam auf eine Lichtgeschwindigkeit von 213.000&nbsp;km/s.
Mit den damals bekannten Werten für ''ε<sub>0</sub>'' und ''µ<sub>0</sub>'' erhielt man eine Ausbreitungsgeschwindigkeit von 310.740&nbsp;km/s. Hierzu schrieb Maxwell [[1865]]:


[[James Bradley]] fand 1728 eine andere astronomische Methode, indem er die Schwankungen der Sternpositionen um einen Winkel von 20″ während des Umlaufs der Erde um die Sonne ([[Aberration (Astronomie)|Aberration]]) bestimmte. Seine Messungen waren der Versuch, die [[Parallaxe]] von Fixsternen zu beobachten, um damit deren Entfernungen zu bestimmen. Daraus berechnete Bradley, dass das Licht <math>10\,210</math>-mal schneller als die Erde bei ihrem Umlauf ist (Messfehler 2 %). Seine Messung (veröffentlicht im Jahr 1729) wurde damals als weiterer Beweis für eine endliche Lichtgeschwindigkeit und –&nbsp;gleichzeitig&nbsp;– für das [[Kopernikanisches Weltsystem|kopernikanische Weltsystem]] angesehen. Für die Berechnung der Lichtgeschwindigkeit benötigte er jedoch ebenfalls den Erdbahnradius.
:''Diese Geschwindigkeit ist so nahe an der Lichtgeschwindigkeit, so dass wir einen starken Grund zu der Annahme haben, dass das Licht selbst (einschließlich Wärmestrahlung und andere Strahlung, falls es sie gibt), eine elektromagnetische Welle ist.''


Die erste irdische Bestimmung der Lichtgeschwindigkeit gelang [[Armand Hippolyte Louis Fizeau|Armand Fizeau]] mit der [[Zahnradmethode]]. Er sandte 1849 Licht durch ein rotierendes Zahnrad auf einen mehrere Kilometer entfernten Spiegel, der es wieder zurück durch das Zahnrad reflektierte. Je nachdem, wie schnell sich das Zahnrad dreht, fällt das reflektierte Licht, das auf dem Hinweg eine Lücke des Zahnrads passiert hat, entweder auf einen Zahn, oder es gelangt wieder durch eine Lücke, und nur dann sieht man es. Fizeau kam damals auf einen um 5 % zu großen Wert.
[[Bild:Michelson-Morley.png|thumb|right|250px|Schematischer Aufbau des [[Michelson-Morley-Experiment]]s]]
Licht und andere elektromagnetische Strahlung wurde infolgedessen als Wellenphänomen verstanden. Die Analogie zwischen mechanischen Wellen und elektromagnetischen Wellen schloss auch die Vorstellung ein, dass sich Lichtwellen in einem gewissen Medium ausbreiten müssen, dem so genannten [[Äther (Physik)|Äther]] - genau wie sich Wasserwellen im Wasser ausbreiten. Der Äther sollte dabei den Bezugspunkt für ein absolutes Inertialsystem darstellen. [[1887]] führten [[Albert Abraham Michelson]] und [[Edward Morley]] ein bedeutsames Experiment durch, um die Erdgeschwindigkeit relativ zum Äther zu bestimmen. Dazu sollte die Lichtgeschwindigkeit relativ zur Erdbewegung gemessen werden. Das Experiment ergab überraschenderweise ein Nullresultat. Es wurde mehrmals wiederholt, auch zu verschiedenen Phasen des Erdumlaufs um die Sonne, aber jedes Mal mit demselben negativen Ergebnis. Die beiden Physiker zeigten auf diese Weise erstmals, dass die Lichtgeschwindigkeit unabhängig von der Wahl des Bezugssystems ist.


[[Léon Foucault]] verbesserte 1850 die Methode weiter, indem er mit der [[Drehspiegelmethode]] die Messstrecken deutlich verkürzte. Damit konnte er erstmals die Materialabhängigkeit der Lichtgeschwindigkeit nachweisen: Licht breitet sich in anderen Medien langsamer aus als in [[Luft]]. Im Experiment fällt Licht auf einen rotierenden Spiegel. Von diesem wird es auf einen festen Spiegel abgelenkt, wo es zurück auf den rotierenden Spiegel reflektiert wird. Da sich der Drehspiegel aber inzwischen weiter gedreht hat, wird der Lichtstrahl nun nicht mehr auf den Ausgangspunkt reflektiert. Durch Messung der Verschiebung des Punktes ist es bei bekannter Drehfrequenz und bekannten Abständen möglich, die Lichtgeschwindigkeit zu bestimmen. Foucault veröffentlichte sein Ergebnis 1862 und gab <math>c</math> zu <math>298\,000</math> Kilometer pro Sekunde an.
[[Ernst Mach]] erkannte als einer der Ersten, dass dieses Experiment die Ätherhypothese widerlegte. In der [[theoretische Physik|theoretischen Physik]] wurden daraufhin Anstrengungen unternommen, um alternative Theorien zu entwickeln, die mit dem Resultat des Michelson-Morley-Experiments vereinbar waren. Die von [[George Francis FitzGerald|FitzGerald]] und [[Hendrik Antoon Lorentz|Lorentz]] vorgeschlagene [[Lorentzkontraktion|Kontraktion]] konnte die experimentellen Ergebnisse erklären.<br />
Die Unabhängigkeit der Lichtgeschwindigkeit von der Wahl des [[Bezugssystem]]s ist heute ein grundlegendes physikalisches Prinzip, das auch Grundlage der [[Relativitätstheorie]] ist. [[Albert Einstein|Einstein]] hat seine Theorie nach eigenen Angaben jedoch ohne Kenntnis des Michelson-Morley-Experiments entwickelt.


[[Simon Newcomb]] und [[Albert A. Michelson]] bauten wiederum auf Foucaults Apparatur auf und verbesserten das Prinzip nochmals. 1926 benutzte Michelson in [[Kalifornien]] ebenfalls rotierende Prismenspiegel, um einen Lichtstrahl vom Mount Wilson zum Mount San Antonio und zurückzuschicken. Er erhielt <math>299\,796\;\text{km/s}</math>, nur 12&nbsp;[[Parts per million|ppm]] über dem heutigen Wert.
== Phasengeschwindigkeit, Gruppengeschwindigkeit und Signalgeschwindigkeit ==
Die [[Phasengeschwindigkeit]] beschreibt die Ausbreitungsgeschwindigkeit einer [[monochromatische Welle|monochromatischen Welle]]. Werden viele dieser Wellen überlagert, so entsteht ein so genanntes [[Wellenpaket]]. Alle Teilwellen breiten sich dabei nach wie vor mit der Phasengeschwindigkeit aus, die entstandene Gruppe wird sich allerdings in einem [[Dispersion|dispersiven]] Medium mit einer anderen Geschwindigkeit, der so genannten [[Gruppengeschwindigkeit]] bewegen. Die Gruppengeschwindigkeit und die Phasengeschwindigkeit des Lichts sind im Vakuum gleich groß. Findet die Ausbreitung des Lichtes dagegen in einem verlustbehafteten Medium statt, so muss man weiterhin zwischen der Gruppengeschwindigkeit und der [[Signalgeschwindigkeit]] unterscheiden. Die Signalgeschwindigkeit gibt an, wie schnell sich die [[Information]] bzw. die [[Energie]] bewegt, die das Wellenpaket trägt. Sie kann gemäß der [[spezielle Relativitätstheorie|speziellen Relativitätstheorie]] niemals größer sein als die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum. Es ist aber durchaus möglich, dass sowohl die Phasengeschwindigkeit (starke Dispersion) als auch die Gruppengeschwindigkeit (zusätzlich starke Verluste) größer als die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum werden. Dies stellt keinen Widerspruch zur Relativitätstheorie dar, da weder mit der Phasengeschwindigkeit, noch mit der Gruppengeschwindigkeit Informationen übertragen werden können.


In den 1940er Jahren wurden neue Methoden zur Messung der Lichtgeschwindigkeit entwickelt. Es wurde nun nicht mehr die Zeit gemessen, die das Licht für eine gegebene Strecke benötigte, sondern man maß zugleich Frequenz <math>\nu</math> und Wellenlänge <math>\lambda</math> elektromagnetischer Strahlung und ermittelte die Lichtgeschwindigkeit gemäß <math display="inline">c = \lambda\cdot\nu</math>.
== Erreichen der Lichtgeschwindigkeit ==
Nach der [[Relativitätstheorie]] ist es unmöglich, einen Körper mit nichtverschwindender [[Ruhemasse]] auf Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen:
Nähert sich die Geschwindigkeit eines materiellen Objektes der Lichtgeschwindigkeit, so wächst die Energie des Körpers (von einem nicht mit-beschleunigten Körper aus gesehen) über alle Grenzen. Zum Erreichen der Lichtgeschwindigkeit müsste daher eine unendliche Energie aufgewendet werden.
Das Licht selbst, also die Photonen, können sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegen, da sie selbst keine Ruhemasse besitzen.


In den 1970er Jahren wurden die Messungen so präzise, dass sie die Reproduzierbarkeit der Maßeinheit „[[Meter]]“ (damals definiert über eine spezielle optische Wellenlänge) übertrafen. Daher beschloss man 1983, den Meter über die Lichtgeschwindigkeit (und die Definition der Sekunde) zu definieren.<ref name="CGPM-17-1" /> „Messung“ der Lichtgeschwindigkeit ist seitdem gleichbedeutend mit Realisierung des Meters.
=== Tachyonen ===


{| class="wikitable centered"
Die ''hypothetischen'' [[Tachyon]]en (Teilchen mit imaginärer Ruhemasse) sind ''immer'' [[Überlichtgeschwindigkeit|überlichtschnell]]. Es ist für sie ebenso unmöglich, eine Geschwindigkeit gleich oder unterhalb der Lichtgeschwindigkeit einzunehmen, wie normale Materie nicht auf oder über Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden kann.
|+Historische Werte für die Lichtgeschwindigkeit
|- class="hintergrundfarbe6"
! Jahr !! style="text-align:left"|Forscher!! style="text-align:left"|Methode!! style="text-align:left"|Lichtgeschwindigkeit in km/s
|-
| style="text-align:center"|etwa 1620 || [[Galileo Galilei]] || Zeitverzögerung der Beobachtung von Laternen, die mit der Hand abgedeckt wurden || Mindestens mehrere km/s
|-
| style="text-align:center"|1676/78 || [[Ole Rømer]] / [[Christiaan Huygens]] || Zeitverzögerung bei astronomischen Beobachtungen || <math>213\,000</math>
|-
| style="text-align:center"|1728 || [[James Bradley]] || [[Aberration (Astronomie)|Aberration]] || <math>301\,000</math>
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| style="text-align:center"|etwa 1775 || ? || [[Venustransit|Venus-Transit]] 1769 || <math>285\,000</math>
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| style="text-align:center"|1834 || [[Charles Wheatstone]] || Drehspiegelmethode zur Messung der Geschwindigkeit von elektrischem Strom || <math>402\,336</math>
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| style="text-align:center"|1849 || [[Armand Hippolyte Louis Fizeau|Armand Fizeau]] || [[Zahnradmethode]] || <math>315\,000</math>
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| style="text-align:center"|1851 || [[Léon Foucault]] || [[Drehspiegelmethode]] || <math>298\,000 \pm 500</math>
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| style="text-align:center"|1865 || [[James Clerk Maxwell]] || Maxwellgleichungen || <math>310\,740</math>
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| style="text-align:center"|1875 || [[Alfred Cornu]] || Drehspiegelmethode || <math>299\,990</math>
|-
| style="text-align:center"|1879 || [[Albert A. Michelson]] || Drehspiegelmethode || <math>299\,910 \pm 50</math>
|-
| style="text-align:center"|1888 || [[Heinrich Hertz]] || Frequenz- und Wellenlängenmessung von stehenden [[Radiowelle]]n || <math>300\,000</math>
|-
| style="text-align:center"|1926 || [[Albert A. Michelson]] || Drehspiegelmethode || <math>299\,796 \pm 4</math>
|-
| style="text-align:center"|1947 || [[Louis Essen]], Albert Gordon-Smith || Elektrischer [[Hohlraumresonator]] || <math>299\,792 \pm 3</math>
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| style="text-align:center"|1958 || [[Keith Davy Froome|Keith Froome]] || [[Interferometer]] || <math>299\,792{,}5 \pm 0{,}1</math>
|-
| style="text-align:center"|1973 || [[Boulder-Gruppe]] am [[National Bureau of Standards|NBS]] || Lasermessung || <math>299\,792{,}4574 \pm 0{,}001</math>
|-
| style="text-align:center"|1983 || Definition der [[CGPM]] || Festlegung der Lichtgeschwindigkeit durch [[Meter#Neudefinition1983|Neudefinition des Meters]] || <math>299\,792{,}458</math>
|}


=== Zur Konstanz der Lichtgeschwindigkeit ===
Allerdings kann man aus der [[Relativitätstheorie]] folgern, dass Tachyonen, selbst wenn es sie gäbe, nicht mit normaler Materie interagieren können. Aufgrund der Entwicklung der Wellenfunktion, sofern sie quantenmechanisch betrachtet wird, ergibt sich, dass Tachyonen Information bei Interaktion mit normaler Materie nur mit Unterlichtgeschwindigkeit austauschen können.
==== Erste Überlegungen ====
James Bradley konnte mit seinen Untersuchungen zur [[Aberration (Astronomie)|Aberration]] von 1728 nicht nur die Lichtgeschwindigkeit selbst bestimmen, sondern auch erstmals Aussagen über ihre Konstanz treffen. Er beobachtete, dass die Aberration für alle Sterne in der gleichen Blickrichtung während eines Jahres in identischer Weise variiert. Daraus schloss er, dass die Geschwindigkeit, mit der Sternenlicht auf der Erde eintrifft, im Rahmen seiner Messgenauigkeit von etwa einem Prozent für alle Sterne gleich ist.


Um zu klären, ob diese Eintreffgeschwindigkeit davon abhängt, ob sich die Erde auf ihrem Weg um die Sonne auf einen Stern zu oder von ihm weg bewegt, reichte diese Messgenauigkeit allerdings nicht aus. Diese Frage untersuchte zuerst [[François Arago]] 1810 anhand der Messung des Ablenkwinkels von Sternenlicht in einem Glasprisma. Nach der damals akzeptierten [[Korpuskulartheorie|Korpuskulartheorie des Lichtes]] erwartete er eine Veränderung dieses Winkels in einer messbaren Größenordnung, da sich die Geschwindigkeit des einfallenden Sternenlichts zu der Geschwindigkeit der Erde auf ihrem Weg um die Sonne addieren sollte. Es zeigten sich jedoch im Jahresverlauf keine messbaren Schwankungen des Ablenkwinkels. Arago erklärte dieses Ergebnis mit der These, dass Sternenlicht ein Gemisch aus verschiedenen Geschwindigkeiten sei, während das menschliche Auge daraus nur eine einzige wahrnehmen könne. Aus heutiger Sicht kann seine Messung jedoch als erster experimenteller Nachweis der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit betrachtet werden.
== Andere Theorien ==


Mit dem Aufkommen der Vorstellung von Licht als Wellenphänomen formulierte [[Augustin Jean Fresnel|Augustin Fresnel]] 1818 eine andere Interpretation des Arago-Experiments. Danach schloss die Analogie zwischen mechanischen Wellen und Lichtwellen die Vorstellung ein, dass sich Lichtwellen in einem gewissen Medium ausbreiten müssen, dem sogenannten [[Äther (Physik)|Äther]], so wie sich auch Wasserwellen im Wasser ausbreiten. Der Äther sollte dabei den Bezugspunkt für ein bevorzugtes [[Inertialsystem]] darstellen. Fresnel erklärte das Ergebnis von Arago durch die Annahme, dass dieser Äther im Inneren von Materie teilweise mitgeführt werde, in diesem Fall im verwendeten Prisma. Dabei würde der Grad der Mitführung in geeigneter Weise vom [[Brechungsindex]] abhängen.
Gemäß der [[Schleifenquantengravitation]], einem spekulativen Ansatz für die Vereinigung der allgemeinen Relativitätstheorie mit der Quantenmechanik, soll auch im Vakuum die Lichtgeschwindigkeit von der Wellenlänge des Lichtes abhängen. Allerdings wäre dieser Effekt extrem schwach: selbst für hochenergetische Strahlung würde der Unterschied weniger als ein Millionstel Prozent betragen. Der Effekt könnte aber u.U. bei intensiven Gammastrahlenausbrüchen im Weltall registriert werden. Für [[2007]] ist der [[Satellit]] ''GLAST'' geplant, der in der Lage wäre, Laufzeitunterschiede bei Ausbrüchen in einer Entfernung von mehreren Milliarden Lichtjahren nachzuweisen.


==== Michelson-Morley-Experiment ====
Die Masselosigkeit der Photonen lässt sich nicht exakt zeigen, die verbesserten Experimente senken nur die höchste Masse, die mit Beobachtungen vereinbar wäre. Hätte das Photon, wie die [[Neutrino]]s, eine sehr kleine aber von Null verschiedene Masse, ergäben sich auch Ausbreitungsgeschwindigkeiten unterhalb der Lichtgeschwindigkeit. Außer als [[Testtheorie (Physik)|Testtheorie]] hat diese Annahme aber keine Bedeutung, da sie zu erheblichen Inkonsistenzen der durch sie modifizierten [[Quantenelektrodynamik]] führen würde.
[[Datei:Michelson-Morley.svg|mini|Schematischer Aufbau des [[Michelson-Morley-Experiment]]s]]
{{Hauptartikel|Michelson-Morley-Experiment|Geschichte der speziellen Relativitätstheorie}}


1887 führten [[Albert A. Michelson]] und [[Edward W. Morley]] ein bedeutsames Experiment zur Bestimmung der Geschwindigkeit der Erde relativ zu diesem angenommenen Äther durch. Dazu wurde die Abhängigkeit der Lichtlaufzeiten vom Bewegungszustand des Äthers untersucht. Das Experiment ergab wider Erwarten stets die gleichen Laufzeiten. Auch Wiederholungen des Experiments zu verschiedenen Phasen des Erdumlaufs um die Sonne führten stets zu dem gleichen Ergebnis. Eine Erklärung anhand einer weiträumigen Äthermitführung durch die Erde als Ganzes scheiterte daran, dass es in diesem Fall keine Aberration bei Sternen senkrecht zur Bewegungsrichtung der Erde gäbe.
Die Hypothese der [[Variable Lichtgeschwindigkeit|Variablen Vakuum-Lichtgeschwindigkeit]] geht davon aus, dass sich die Vakuumlichtgeschwindigkeit mit der Zeit ändert.


Eine mit der maxwellschen Elektrodynamik verträgliche Lösung wurde mit der von [[George Francis FitzGerald|George FitzGerald]] und [[Hendrik Antoon Lorentz|Hendrik Lorentz]] vorgeschlagenen [[Lorentzkontraktion|Längenkontraktion]] erreicht. Lorentz und [[Henri Poincaré]] entwickelten diese Hypothese durch Einführung der [[Zeitdilatation]] weiter, wobei sie dies jedoch mit der Annahme eines hypothetischen Äthers kombinierten, dessen Bewegungszustand prinzipiell nicht ermittelbar gewesen wäre. Das bedeutet, dass in dieser Theorie die Lichtgeschwindigkeit „real“ nur im Äthersystem konstant ist, unabhängig von der Bewegung der Quelle und des Beobachters. Das heißt unter anderem, dass die maxwellschen Gleichungen nur im Äthersystem die gewohnte Form annehmen sollten. Dies wurde von Lorentz und Poincaré jedoch durch die Einführung der [[Lorentz-Transformation]] so berücksichtigt, dass die „scheinbare“ Lichtgeschwindigkeit auch in allen anderen Bezugssystemen konstant ist und somit ''jeder von sich behaupten kann, im Äther zu ruhen.'' (Die Lorentz-Transformation wurde also nur als mathematische Konstruktion interpretiert, während Einstein (1905) auf ihrer Grundlage alle bisherigen Vorstellungen über die Struktur der Raumzeit revolutionieren sollte, siehe unten). Poincaré stellte noch 1904 fest, das Hauptmerkmal der lorentzschen Theorie sei die Unüberschreitbarkeit der Lichtgeschwindigkeit für alle Beobachter, unabhängig von ihrem Bewegungszustand ''relativ zum Äther'' (siehe [[lorentzsche Äthertheorie]]). Das bedeutet, auch für Poincaré ''existierte'' der Äther.
== Bedeutung ==


Jedoch war eine Theorie, in der das Äthersystem zwar als existent angenommen wurde, aber unentdeckbar blieb, sehr unbefriedigend. Eine Lösung des Dilemmas fand Einstein 1905 mit der [[Spezielle Relativitätstheorie|Speziellen Relativitätstheorie]], indem er die konventionellen Vorstellungen von Raum und Zeit aufgab und durch das Relativitätsprinzip und die Lichtkonstanz als ''Ausgangspunkte bzw. Postulate'' seiner Theorie ersetzte. Diese Lösung war formal identisch mit der Theorie von H.&nbsp;A.&nbsp;Lorentz, jedoch kam sie wie bei einer Emissionstheorie ganz ohne „Äther“ aus. Die Lichtkonstanz entnahm er dem lorentzschen Äther, wie er 1910 ausführte, wobei er im Gegensatz zu Poincaré und Lorentz erklärte, dass gerade wegen der Gleichberechtigung der Bezugssysteme und damit der Unentdeckbarkeit des Äthers der Ätherbegriff überhaupt sinnlos sei.<ref>{{Literatur |Autor=A. Einstein |Titel=Über die Entwicklung unserer Anschauungen über das Wesen und die Konstitution der Strahlung |Sammelwerk=Physikalische Zeitschrift |Band=10 |Nummer=22 |Datum=1909 |Seiten=817–825 |Kommentar=[[s:en:Translation:The Development of Our Views on the Composition and Essence of Radiation|WikiSource (englisch)]], [http://www.ekkehard-friebe.de/EINSTEIN-1909-P.pdf PDF (deutsch)]}}</ref> 1912 fasste er dies so zusammen:<ref>{{Literatur |Autor=A. Einstein |Titel=Relativität und Gravitation. Erwiderung auf eine Bemerkung von M. Abraham |Sammelwerk=Annalen der Physik |Band=38 |Datum=1912 |Seiten=1059–1064 |Online=[http://www.physik.uni-augsburg.de/annalen/history/einstein-papers/1912_38_1059-1064.pdf Online] |Format=PDF |KBytes=506 |Abruf=2021-08-17 |DOI=10.1002/andp.19123431014}}</ref>
=== Physikalische Bedeutung ===


{{Zitat
In der gesamten Physik ist die Vakuumlichtgeschwindigkeit eine der wichtigsten Konstanten. Von besonderer Bedeutung ist die Konstanz vor allem dort, wo relativistische Effekte auftreten. Insbesondere ist die Beobachterunabhängigkeit der Lichtgeschwindigkeit eine der Grundlagen von Einsteins Relativitätstheorie. Bei den [[natürliche Einheiten|natürlichen Einheiten]] in der [[Hochenergiephysik]] setzt man die Lichtgeschwindigkeit gleich 1. Andere Geschwindigkeiten werden im Verhältnis zur Lichtgeschwindigkeit angegeben. Eine Geschwindigkeit von 0,5 bedeutet demnach, dass sich das Objekt mit der Hälfte der Lichtgeschwindigkeit, also mit knapp 150.000&nbsp;km/s bewegt. Die Einführung eines solchen Maßsystems hat den Vorteil, dass sich [[Energie]]n, [[Impulse]] und [[Masse]]n ohne Aufwand ineinander überführen lassen; man kann sie als völlig äquivalent behandeln. Dasselbe gilt für [[Raum]] und [[Zeit]].
|Text=Es ist allgemein bekannt, dass auf das Relativitätsprinzip allein eine Theorie der Transformationsgesetze von Raum und Zeit nicht gegründet werden kann. Es hängt dies bekanntlich mit der Relativität der Begriffe ‚Gleichzeitigkeit‘ und ‚Gestalt bewegter Körper‘ zusammen. Um diese Lücke auszufüllen, führte ich das der H.&nbsp;A.&nbsp;Lorentzschen Theorie des ruhenden Lichtäthers entlehnte Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit ein, das ebenso wie das Relativitätsprinzip eine physikalische Voraussetzung enthält, die nur durch die einschlägigen Erfahrungen gerechtfertigt erschien (Versuche von Fizeau, Rowland usw.).}}


Die Unabhängigkeit der Lichtgeschwindigkeit von der Geschwindigkeit des Bezugssystems ist also eine der Grundlagen der Relativitätstheorie.
In der Elektrodynamik verwendet man häufig das [[Gaußsches Einheitensystem|Gaußsche Einheitensystem]]. Hier tritt die Lichtgeschwindigkeit als Konstante explizit in den [[Maxwellgleichungen]] auf. Dafür entfallen die Konstanten <math>\epsilon_0</math> und <math>\mu_0</math>. Viele Formeln lassen sich in diesem Einheitensystem ohne komplizierte Konstanten schreiben.


==== Unabhängigkeit von der Quelle ====
=== Technische Bedeutung ===

Mit dem Michelson-Morley-Experiment wurde zwar die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit für einen mit der Lichtquelle mitbewegten Beobachter bestätigt, jedoch keineswegs für einen ''nicht'' mit der Quelle mitbewegten Beobachter. Denn das Experiment kann auch mit einer [[Emissionstheorie]] erklärt werden, wonach die Lichtgeschwindigkeit in allen Bezugssystemen lediglich ''konstant relativ zur Emissionsquelle'' ist (das heißt, in Systemen, wo sich die Quelle mit ±v bewegt, würde sich das Licht folglich mit c&nbsp;±&nbsp;v ausbreiten). Auch [[Albert Einstein]] zog vor 1905 eine solche Hypothese kurz in Betracht,<ref>{{Literatur |Autor=J. D. Norton |Titel=Einstein’s Investigations of Galilean Covariant Electrodynamics prior to 1905 |Sammelwerk=Archive for History of Exact Sciences |Band=59 |Datum=2004 |Seiten=45–105 |Online=http://philsci-archive.pitt.edu/archive/00001743/ |DOI=10.1007/s00407-004-0085-6}}</ref> was auch der Grund war, dass er in seinen Schriften das MM-Experiment zwar immer als Bestätigung des Relativitätsprinzips, aber nicht als Bestätigung der Lichtkonstanz verwendete.<ref>{{Literatur |Autor=J. Stachel |Titel=Einstein and Michelson: the Context of Discovery and Context of Justification |Sammelwerk=Astronomische Nachrichten |Band=303 |Nummer=1 |Datum=1982 |Seiten=47–53 |DOI=10.1002/asna.2103030110}}</ref>


Jedoch würde eine Emissionstheorie eine völlige Reformulierung der Elektrodynamik erfordern, wogegen der große Erfolg von Maxwells Theorie sprach. Die Emissionstheorie wurde auch experimentell widerlegt. Beispielsweise müssten die von der Erde aus beobachteten Bahnen von [[Doppelstern]]en bei unterschiedlichen Lichtgeschwindigkeiten verzerrt ausfallen, was jedoch nicht beobachtet wurde. Beim Zerfall von sich mit annähernd <math>c</math> bewegenden π<sup>0</sup>-[[Meson]]en hätten die dabei entstehenden Photonen die Geschwindigkeit der Mesonen übernehmen und sich annähernd mit doppelter Lichtgeschwindigkeit bewegen sollen, was jedoch nicht der Fall war. Auch der [[Sagnac-Effekt]] demonstriert die Unabhängigkeit der Lichtgeschwindigkeit von der Bewegung der Quelle. Alle diese Experimente finden ihre Erklärung in der Speziellen Relativitätstheorie, die u.&nbsp;a. aussagt: ''Licht überholt nicht Licht.''
[[Bild:Navstar-2.jpg|thumb|right|GPS-Satellit im Erdorbit]]
Da die Lichtgeschwindigkeit die Ausbreitungsgeschwindigkeit für alle elektromagnetischen Wellen ist, ist sie besonders in der [[Telekommunikation]] von großer Bedeutung. Auf der Erde beträgt der maximale Abstand zweier Orte etwa 20.000&nbsp;km (halber Erdumfang). Die prinzipiell kürzeste Zeit für ein elektromagnetisches Signal, um in der Atmosphäre von einem dieser Orte zum anderen zu gelangen, ist etwa 0,067 Sekunden. Anders ausgedrückt heißt das, dass das Licht in einer Sekunde fast acht mal die Erde umrunden kann. Die tatsächliche Übertragungszeit ist allerdings länger. Bei atmosphärischer Übertragung wird die Welle in den verschiedenen Schichten der Atmosphäre sowie am Erdboden reflektiert und hat so einen sehr viel längeren Weg zurückzulegen. Bei der Übertragung in Glasfaserkabeln ist die Lichtgeschwindigkeit etwa 30&nbsp;% kleiner als im Vakuum. In sämtlichen Fällen treten in der Praxis zusätzlich Verzögerungen durch die elektronischen Schaltelemente auf.


==== Variable Lichtgeschwindigkeit und Konstanz im beobachtbaren Universum ====
Geostationäre Satelliten befinden sich 35.786 Kilometer über dem Äquator. Um bei Telefon- oder Fernsehsignalen also eine Antwort zu erhalten, muss das Signal mindestens 144.000 Kilometer zurückgelegt haben: vom Sender zum Satelliten, dann zum Empfänger, anschließend erfolgt die Antwort, und das Signal läuft den gleichen Weg zurück. Das Licht braucht dazu etwa ½ Sekunde. Diese Verzögerung wird bei Fernsehberichten besonders deutlich, z.&nbsp;B. bei Live-Interviews über große Distanzen.
Obwohl die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit experimentell nachgewiesen wurde, gibt es bis jetzt keine ausreichend überzeugende Erklärung für ihre Konstanz und ihren speziellen Wert. Die [[Schleifenquantengravitation]] behauptet, dass die Geschwindigkeit des einzelnen Photons nicht als Konstante definiert werden kann, sondern dass ihr Wert von der Photonfrequenz abhängt.<ref>{{Literatur |Autor=G. Amelino-Camelia, John Ellis, N. E. Mavromatos, D. V. Nanopoulos, Subir Sarkar |Titel=Potential Sensitivity of Gamma-Ray Burster Observations to Wave Dispersion in Vacuo |Sammelwerk=Nature |Band=393 |Datum=1998 |Seiten=763–765 |Sprache=en |Online=[https://cds.cern.ch/record/340297/files/9712103.pdf Online] |Format=PDF |KBytes=247 |Abruf=2018-09-29}}</ref> Es gibt Theorien, dass die Lichtgeschwindigkeit sich mit dem Alter des Universums ändert und dass sie im frühen Universum nicht konstant war. Albrecht und Magueijo<ref>{{Literatur |Autor=Andreas Albrecht, João Magueijo |Titel=A Time Varying Speed of Light as a Solution to Cosmological Puzzles |Sammelwerk=Physical Review D |Band=59 |Nummer=4 |Datum=1999 |DOI=10.1103/PhysRevD.59.043516}}</ref> zeigen, dass die kosmologischen Evolutionsgleichungen zusammen mit einer variablen Lichtgeschwindigkeit die Probleme des Horizonts, der Flachheit und der [[Kosmologische Konstante|kosmologischen Konstante]] lösen können. Die Annahme einer Raumzeit mit drei Raum- und zwei Zeitdimensionen gibt eine natürliche Erklärung für die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit im beobachtbaren Universum und auch dafür, dass die Lichtgeschwindigkeit im frühen Universum variierte.<ref>{{Literatur |Autor=Christoph Köhn |Titel=The Planck Length and the Constancy of the Speed of Light in Five Dimensional Spacetime Parametrized with Two Time Coordinates |Sammelwerk=J. High Energy Phys., Grav and Cosm. |Band=3 |Nummer=4 |Datum=2017 |Seiten=635–650 |Sprache=en |arXiv=abs/1612.01832}}</ref>


== Siehe auch ==
Raumsonden befinden sich an ihren Zielorten oft viele Millionen oder Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Selbst mit Vakuumlichtgeschwindigkeit sind die Funksignale mehrere Minuten bis Stunden zu ihnen unterwegs. Die Anwort braucht nochmal genausolange zurück zur Erde. Dadurch ist es nicht möglich, sie verzögerungslos zu steuern.
* [[Einweg-Lichtgeschwindigkeit]]
* [[Scharnhorst-Effekt]]


== Literatur ==
== Literatur ==
Originalarbeiten:
* {{Literatur
|Autor=Ole Rømer
|Titel=Démonstration touchant le mouvement de la lumière
|Sammelwerk=Journal des Sçavans
|Verlag=Éditions de Boccard
|Ort=Paris
|Datum=1676
|Kommentar={{Webarchiv |url=http://dbhs.wvusd.k12.ca.us/webdocs/Chem-History/Roemer-1677/Roemer-1677.html |text=Engl. Version |wayback=20081221165826}}
|Online=[http://hermes.ffn.ub.es/luisnavarro/nuevo_maletin/Roemer_1676.pdf PDF]}}
* {{Literatur
|Autor=Edmund Halley
|Titel=Monsieur Cassini, his New and Exact Tables for the Eclipses of the First Satellite of Jupiter, reduced to the Julian Stile and Meridian of London
|Sammelwerk=[[Philosophical Transactions]]
|Band=18
|Ort=London
|Datum=1694
|Seiten=237–256
|Online=https://archive.org/details/philtrans03422523}}
* {{Literatur
|Autor=H. L. Fizeau
|Titel=Sur une expérience relative à la vitesse de propagation de la lumière
|Sammelwerk=[[Comptes rendus de l’Académie des sciences]]
|Band=29
|Verlag=Gauthier-Villars
|Ort=Paris
|Datum=1849
|Online=http://www.academie-sciences.fr/pdf/dossiers/Fizeau/Fizeau_pdf/CR1849_p90.pdf}}
* {{Literatur
|Autor=J. L. Foucault
|Titel=Détermination expérimentale de la vitesse de la lumière, parallaxe du Soleil
|Sammelwerk=Comptes Rendus
|Band=55
|Verlag=Gauthier-Villars
|Ort=Paris
|Datum=1862
|ISSN=0001-4036}}
* {{Literatur
|Autor=A. A. Michelson
|Titel=Experimental Determination of the Velocity of Light
|Sammelwerk=Proceedings of the American Association for the Advancement of Science
|Ort=Philadelphia
|Datum=1878
|Online=[http://www.gutenberg.org/etext/11753 Projekt Gutenberg]}}
* {{Literatur
|Autor=Simon Newcomb
|Titel=The Velocity of Light
|Sammelwerk=[[Nature]]
|Ort=London
|Datum=1886-05-13}}
* {{Literatur
|Autor=Joseph Perrotin
|Titel=Sur la vitesse de la lumière
|Sammelwerk=Comptes Rendus
|Nummer=131
|Verlag=Gauthier-Villars
|Ort=Paris
|Datum=1900
|ISSN=0001-4036}}
* {{Literatur
|Autor=A. A. Michelson, F. G. Pease, F. Pearson
|Titel=Measurement of the Velocity of Light In a Partial Vacuum
|Sammelwerk=Astrophysical Journal
|Band=81
|Verlag=Univ. Press
|Ort=Chicago
|Datum=1935
|ISSN=0004-637X
|Seiten=100–101}}


Sonst:
=== Historische Arbeiten ===
* J. H. Sanders (Hrsg. und Einleitung): ''Die Lichtgeschwindigkeit. Einführung und Originaltexte.'' Reihe WTB Wissenschaftliche Taschenbücher, Band 57, Akademie Verlag/Vieweg 1970.
* Subhash Kak: ''The Speed of Light and Puranic Cosmology.'' Annals Bhandarkar Oriental Research Institute 80, 1999, S.&nbsp;113–123, {{arXiv|physics/9804020}}.


* {{Literatur
* Ole Rømer: ''[http://astro.campus.ecp.fr/histoire/roemer.html Démonstration touchant le mouvement de la lumière.]'' in: ''Journal des Sçavans.'' de Boccard, Paris 1676 (franz.). ([http://dbhs.wvusd.k12.ca.us/webdocs/Chem-History/Roemer-1677/Roemer-1677.html engl. Version]) {{ISSN|0021-8103}}
|Autor=S. Débarbat, C. Wilson
* S. Debarbat, C. Wilson: ''The galilean satellites of Jupiter from Galileo to Cassini, Roemer and Bradley.'' in: René Taton (Hrsg.): ''The planetary astronomy from renaissance.'' Teil A. Univ. Press, Cambridge 1989, 144–157. ISBN 0521242541
|Hrsg=René Taton
* G. Sarton: ''Discovery of the aberration of light (with facsimile of Bradley´s letter to Halley 1729).'' in: ''ISIS.'' Univ. Press, Chicago 16.1931, 233–248. {{ISSN|0021-1753}}
|Titel=The galilean satellites of Jupiter from Galileo to Cassini, Römer and Bradley
* Edmund Halley: ''Monsieur Cassini, his New and Exact Tables for the Eclipses of the First Satellite of Jupiter, reduced to the Julian Stile and Meridian of London.'' in: ''Philosophical Transactions.'' London 28.1694,214 (Nov.&ndash;Dez.). {{ISSN|0370-2316}}
|Sammelwerk=Planetary astronomy from the Renaissance to the rise of astrophysics. Part A: Tycho Brahe to Newton
* H. L. Fizeau: ''Sur une experience relative a la vitesse de propogation de la lumiere.'' in: ''Comptes Rendus.'' Gauthier-Villars, Paris 29.1849. {{ISSN|0001-4036}}
|Verlag=Univ. Press
* J. L. Foucault: ''Determination experimentale de la vitesse de la lumiere, parallaxe du Soleil.'' in: ''Comptes Rendus.'' Gauthier-Villars, Paris 55.1862. {{ISSN|0001-4036}}
|Ort=Cambridge
* A. A. Michelson: ''[http://www.gutenberg.org/etext/11753 Experimental Determination of the LanVelocity of Light.]'' in: ''Proceedings of the American Association for the Advancement of Science.'' Philadelphia Pa 27.1878 (online). {{ISSN|0065-7085}}
|Datum=1989
* Simon Newcomb: ''The Velocity of Light.'' in: ''[[Nature]].'' London 1886 (13. Mai). {{ISSN|0028-0836}}
|ISBN=0-521-24254-1
* Joseph Perrotin: ''Sur la vitesse de la lumiere.'' in: ''Comptes Rendus.'' Gauthier-Villars, Paris 131.1900. {{ISSN|0001-4036}}
|Seiten=144–157}}
* A. A. Michelson, F. G. Pease, F. Pearson: ''Measurement Of The Velocity Of Light In A Partial Vacuum.'' in: ''Astrophysical Journal.'' Univ. Press, Chicago 82.1935. {{ISSN|0004-637x}}
* {{Literatur

|Autor=G. Sarton
=== Moderne Arbeiten ===
|Titel=Discovery of the aberration of light (with facsimile of Bradley’s letter to Halley 1729)

|Sammelwerk=Isis
* Léon Brillouin: ''Wave propagation and group velocity.'' Academic Press Inc., New York 1960, 1969. ISBN 0-12-134968-3
|Band=16
* John D. Jackson: ''Klassische Elektrodynamik.'' John Wiley & Sons, New York ³1998, 2001. ISBN 047130932X
|Nummer=2
* Subhash Kak, T.R.N. Rao: ''[http://uk.arxiv.org/abs/physics/9804020 Computing Science in Ancient India.]'' USL Press, Lafayette 1998, Munshiram Manoharlal Publishers, New Delhi 2000. ([[PDF]]) ISBN 0966651200
|Verlag=Univ. Press
* R. J. MacKay, R. W. Oldford: ''[http://www.stats.uwaterloo.ca/~rwoldfor/papers/sci-method/paperrev Scientific Method, Statistical Method and the Speed of Light.]'' in ''Statistical Science.'' Hayward Ca ([[PDF]]). {{ISSN|0883-4237}}
|Ort=Chicago
* Jürgen Bortfeldt, B. Kramer (Hrsg.): ''[http://public.metapress.com/download/profiles/springerlink/0284/indexes/units/t000_units_b.pdf Units and fundamental constants in physics and chemistry.] Teilbd B.'' in: ''Numerical data and functional relationships in science and technology.'' Hrsg. v. Werner Martienssen. Bd 1. Springer, Berlin 1992 (PDF bei Landolt-Börnstein). ISBN 3-540-54258-2
|Datum=1931-11
|ISSN=0021-1753
|Seiten=233–248}}
* George F.R. Ellis, Jean-Philippe Uzan: ''‘c’ is the speed of light, isn’t it?'' In: ''Am J Phys.'' 73, 2005, S.&nbsp;240–247, [[doi:10.1119/1.1819929]], {{arXiv|gr-qc/0305099}}.
* {{Literatur
|Autor=Jürgen Bortfeldt
|Hrsg=B. Kramer, Werner Martienssen
|Titel=Units and fundamental constants in physics and chemistry, Subvolume B
|Sammelwerk=Numerical data and functional relationships in science and technology
|Band=1
|Verlag=Springer
|Ort=Berlin
|Datum=1992
|ISBN=3-540-54258-2}}
* John H. Spence: ''Lightspeed: The Ghostly Aether and the Race to Measure the Speed of Light.'' Oxford UP 2019.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Wiktionary}}
{{Commonscat|Speed of light|Lichtgeschwindigkeit}}
* {{DNB-Portal|4167583-6}}
* [https://www.itp.uni-hannover.de/435.html Simulation eines Flugs mit nahezu Lichtgeschwindigkeit durch das Stonehenge].
* [https://www.tempolimit-lichtgeschwindigkeit.de/tuebingen/tuebingen.html Fast lichtschnell durch die Stadt.] Eine Spritztour durch die Tübinger Altstadt bei simulierter Beinahe-Lichtgeschwindigkeit.
* {{Alpha Centauri|150}}
* {{Alpha Centauri|163}}
* [https://www.youtube.com/watch?v=7Ys_yKGNFRQ Visualisierung der Lichtgeschwindigkeit] mittels Femtosekundenlaserpulsen in ''extremer'' Zeitlupe


== Einzelnachweise und Anmerkungen ==
* [http://archiv.christoph-hoffmann.de/ESS/Physik/Versuch12-1.pdf Bestimmung der Ausbreitungsgeschwindigkeit von Licht in einem Glasprisma]
<references>
* [[Deutschlandfunk]]: [http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/352029/ ''Einstein und die Lichtbremse'']
<ref name="CGPM-17-1">
* [http://www.tempolimit-lichtgeschwindigkeit.de/tuebingen/tue0.html Fast lichtschnell durch die Stadt] – Eine Spritztour durch die Tübinger Altstadt bei simulierter Beinahe-Lichtgeschwindigkeit
{{Internetquelle
* [http://www.kochheim.de/s-n-f/lichttext/t05.htm Optische Auswirkungen bei Reisen mit annähernd Lichtgeschwindigkeit]
|url=https://www.bipm.org/en/committees/cg/cgpm/17-1983/resolution-1
* [http://www.zeit.de/archiv/2002/11/200211_p-hau.xml Abbremsen von Licht bis zum Stillstand]
|titel=Resolution 1 of the 17th CGPM. Definition of the metre
{{Wiktionary|Lichtgeschwindigkeit}}
|hrsg=[[Internationales Büro für Maß und Gewicht|Bureau International des Poids et Mesures]]
|datum=1983
|sprache=en
|abruf=2021-04-15}} [[doi:10.59161/CGPM1983RES1E]] (engl.), [[doi:10.59161/CGPM1983RES1F]] (frz.) ''„The metre is the length of the path travelled by light in vacuum during a time interval of <math>1 / 299 \, 792 \, 458</math> of a second.“''
</ref>
<ref name="CGPM-26-1">
{{Internetquelle
|url=https://www.bipm.org/en/committees/cg/cgpm/26-2018/resolution-1
|titel=Resolution 1 of the 26th CGPM. On the revision of the International System of Units (SI)
|hrsg=[[Internationales Büro für Maß und Gewicht|Bureau International des Poids et Mesures]]
|datum=2018
|sprache=en
|abruf=2022-12-21}} [[doi:10.59161/CGPM2018RES1E]] (engl.), [[doi:10.59161/CGPM2018RES1F]] (frz.) ''„The SI is the system of units in which [...] the speed of light in vacuum ''c'' is {{ZahlExp|299792458|post=m/s}} [...].“''
</ref>
<ref name="GW170817">
LIGO, VIRGO, Fermi Gamma Ray Burst Monitor, INTEGRAL: ''Gravitational Waves and Gamma-rays from a Binary Neutron Star Merger: GW170817 and GRB 170817A'' {{arXiv|1710.05834}}
</ref>
</references>


{{Exzellent|17. Mai 2006|16756756}}
=== Videos ===


Aus der Fernsehsendung [[Alpha_Centauri_(TV)|Alpha Centauri]]:
* [[RealVideo]]: [http://www.br-online.de/cgi-bin/ravi?v=alpha/centauri/v/&g2=1&f=050105.rm Kann man mit Lichtgeschwindigkeit reisen?]
* [[RealVideo]]: [http://www.br-online.de/cgi-bin/ravi?v=alpha/centauri/v/&g2=1&f=040707.rm Gibt es Überlichtgeschwindigkeit?]


{{Exzellent}}

[[Kategorie:Physik]]
[[Kategorie:Optik]]
[[Kategorie:Optik]]
[[Kategorie:Relativitätstheorie]]

[[Kategorie:Physikalische Konstante]]
{{Link FA|en}}
{{Link FA|es}}

[[als:Lichtgeschwindigkeit]]
[[be:Хуткасьць сьвятла]]
[[bg:Скорост на светлината]]
[[bs:Brzina svjetlosti]]
[[ca:Velocitat de la llum]]
[[cs:Rychlost světla]]
[[da:Lysets hastighed]]
[[en:Speed of light]]
[[eo:Lumrapideco]]
[[es:Velocidad de la luz]]
[[et:Valguse kiirus]]
[[fa:سرعت نور]]
[[fi:Valonnopeus]]
[[fr:Vitesse de la lumière]]
[[fur:Velocitât de lûs]]
[[gl:Velocidade da luz]]
[[he:מהירות האור]]
[[hr:Brzina svjetlosti]]
[[hu:Fénysebesség]]
[[id:Kecepatan cahaya]]
[[is:Ljóshraði]]
[[it:Velocità della luce]]
[[ja:光速度]]
[[ko:빛의 속도]]
[[la:Celeritas luminis]]
[[lt:Šviesos greitis]]
[[lv:Gaismas ātrums]]
[[ms:Kelajuan cahaya]]
[[nl:Lichtsnelheid]]
[[no:Lysets hastighet]]
[[pl:Prędkość światła]]
[[pt:Velocidade da luz]]
[[ro:Viteza luminii]]
[[ru:Скорость света]]
[[sh:Brzina svjetlosti]]
[[simple:Speed of light]]
[[sk:Rýchlosť svetla]]
[[sl:Hitrost svetlobe]]
[[sq:Shpejtësia e dritës]]
[[sv:Ljusets hastighet]]
[[sw:Kasi ya nuru]]
[[th:อัตราเร็วของแสง]]
[[tr:Işık hızı]]
[[uk:Швидкість світла]]
[[vi:Tốc độ ánh sáng]]
[[zh:光速]]

Aktuelle Version vom 4. Mai 2025, 20:31 Uhr

Physikalische Konstante
Name Lichtgeschwindigkeit,
Vakuumlichtgeschwindigkeit
Formelzeichen
Größenart Geschwindigkeit
Wert
SI 299792458 m/s
Unsicherheit (rel.) (exakt)
CGS 2.99792458e10
Planck-Einheiten 1
Bezug zu anderen Konstanten
(in SI und Planck)
 – Elektrische Feldkonstante
 – Magnetische Feldkonstante
Quellen und Anmerkungen
Der Wert dient zur Definition der SI-Einheiten.

Die Lichtgeschwindigkeit ( nach lat. celeritas: Schnelligkeit) ist eine fundamentale Naturkonstante. Sie trägt diesen Namen, weil sie in der Physikgeschichte erstmals als Geschwindigkeit des Lichts im Vakuum in Erscheinung trat. Ihr Wert ist ungefähr 300 000 km/s entsprechend 1,08 Mrd. km/h.

Die Lichtgeschwindigkeit spielt eine zentrale Rolle in der speziellen und allgemeinen Relativitätstheorie und stellt einen Zusammenhang zwischen Raum und Zeit her. Sie ist die absolute Grenzgeschwindigkeit im Universum; kausale Zusammenhänge (Ursache-Wirkung-Beziehungen) können sich nicht schneller ausbreiten. Gravitationswellen breiten sich mit Lichtgeschwindigkeit aus.

Licht und andere elektromagnetische Wellen breiten sich im Vakuum ebenfalls mit dieser Geschwindigkeit aus; in einem materiellen Medium wie Luft oder Glas ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit geringer und von der Wellenlänge abhängig. Wenn es sich nicht aus dem Zusammenhang ergibt, wird durch Wortzusätze deutlich gemacht, ob die Geschwindigkeit des Lichts im Vakuum oder in einem Material gemeint ist. In beiden Fällen wird das Formelzeichen verwendet; zur Unterscheidung wird für die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum auch geschrieben.

Die Geschwindigkeit materieller Körper (z. B. Elementarteilchen mit Masse) kann sich bei hoher Energiezufuhr der Lichtgeschwindigkeit nähern, sie aber nicht erreichen.

Die Lichtgeschwindigkeit ist eine der Konstanten, über die der Meter und andere SI-Einheiten definiert sind.

Zeitgetreue Darstellung eines Lichtstrahls, der von der Erde zum Mond reist; Dauer: etwa 1,3 Sekunden

Der Wert der Lichtgeschwindigkeit beträgt

c = 299 792 458 m/s.

Dieser Wert ist exakt, d. h., er hat keine Messunsicherheit, weil die Maßeinheit „Meter“ seit 1983 so definiert ist, dass die Lichtgeschwindigkeit diesen Wert erhält.[1] Die Lichtgeschwindigkeit ist eine der sieben Konstanten, die seit der Reform von 2019 das Internationale Einheitensystem (SI) definieren.[2]

Zuvor war der Meter als Vielfaches der Wellenlänge eines bestimmten atomaren Übergangs definiert gewesen, und die Lichtgeschwindigkeit war eine experimentell zu bestimmende Größe. Mit dem messtechnischen Fortschritt konnte aber die Lichtgeschwindigkeit präziser bestimmt werden als diese Wellenlänge und damit der Meter selbst. Deshalb beschloss man 1983 diese neue Definition des Meters.

Physikalischer Hintergrund

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Dass es eine universelle Grenzgeschwindigkeit geben muss, ergibt sich aus einem fundamentalen Grundprinzip der Physik, dem Relativitätsprinzip: Die physikalischen Gesetze sind unabhängig vom Bewegungszustand bei gleichförmiger Bewegung. Die ursprüngliche mathematische Beschreibung dieses Prinzips durch die Galilei-Transformation führt mit den Maxwell-Gleichungen der Elektrodynamik zu unauflöslichen Widersprüchen und muss durch die Lorentz-Transformation ersetzt werden. Diese weicht bei hohen Geschwindigkeiten von der einfacheren Galilei-Transformation ab und erfordert, dass es eine Grenzgeschwindigkeit c gibt, die niemals überschritten werden kann. Albert Einstein erkannte, dass durch diese Grenzgeschwindigkeit Raum und Zeit untrennbar zur Raumzeit verknüpft sind und dass dadurch c die maximale Geschwindigkeit für kausale Zusammenhänge (Ursache-Wirkung-Beziehungen) ist. Kein Signal, keine Information kann schneller übertragen werden. Dies ist die Grundlage seiner speziellen Relativitätstheorie.

Das Relativitätsprinzip erzwingt, dass die maxwellschen Gleichungen der Elektrodynamik genau dieses c als Parameter enthalten, und als Konsequenz pflanzen sich elektromagnetische Wellen mit genau dieser Geschwindigkeit fort. Ihre Geschwindigkeit hängt dabei nicht von der Geschwindigkeit der Lichtquelle ab, und unabhängig vom Bewegungszustand des zu ihrer Messung verwendeten Empfängers wird stets derselbe Wert der Lichtgeschwindigkeit gemessen. Massebehaftete Teilchen können sich nur mit geringerer Geschwindigkeit v < c bewegen; für masselose Teilchen hingegen ist c die einzig mögliche Geschwindigkeit.

Aus der speziellen Relativitätstheorie und den Experimenten in Kern- und Elementarteilchenphysik ergibt sich weiterhin, dass Energie und Masse über die Beziehung E0 = mc2 verknüpft sind. Diese Äquivalenz wäre bei unendlicher Lichtgeschwindigkeit unmöglich.

In Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie spielt c ebenfalls eine zentrale Rolle. Die Wirkung der Gravitation breitet sich mit dieser Geschwindigkeit aus.

Die Bezeichnung „Lichtgeschwindigkeit“ ist insofern unglücklich gewählt, als sie von der fundamentalen Bedeutung dieser Naturkonstante für Raum, Zeit und Kausalität ablenkt. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts ist letztlich nur eine der Konsequenzen daraus. Überdies wird als „Lichtgeschwindigkeit“ auch die Geschwindigkeit des Lichts in materiellen Medien bezeichnet, die geringer ist als im Vakuum. Zur Vermeidung von Missverständnissen bezeichnet man die Naturkonstante daher auch als „Vakuumlichtgeschwindigkeit“, mit dem Symbol c0.

Geschwindigkeit elektromagnetischer Wellen

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Aus den Maxwell-Gleichungen folgt, dass elektrische und magnetische Felder schwingen können und dabei Energie durch den leeren Raum transportieren. Dabei gehorchen die Felder einer Wellengleichung, ähnlich der für mechanische Wellen und für Wasserwellen. Die elektromagnetischen Wellen übertragen Energie und Information, was in technischen Anwendungen beispielsweise für Radio, Radar oder Laser genutzt wird.

Ausbreitungsgeschwindigkeit im Vakuum

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Die Geschwindigkeit von ebenen oder kugelförmigen elektromagnetischen Wellen im Vakuum ist den Maxwell-Gleichungen zufolge der Kehrwert der Wurzel des Produkts der elektrischen Feldkonstanten und der magnetischen Feldkonstanten

Aus dieser Formel berechnete Maxwell 1865 mit den damals bekannten Werten für und den Wert von und folgerte:[3][4]

„The agreement of the results seems to show that light and magnetism are affections of the same substance, and that light is an electromagnetic disturbance propagated through the field according to electromagnetic laws.“

Maxwells Annahme ist in allen Beobachtungen an elektromagnetischer Strahlung bestätigt worden.

Ausbreitungsgeschwindigkeit in einem Medium

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In einem Medium werden die beiden Feldkonstanten durch das Material geändert. An die Stelle der Feldkonstanten treten die Permittivität

und die magnetische Permeabilität

.

Hierbei ist der Faktor Permittivitätszahl (früher „relative Permittivität“) und die Permeabilitätszahl (früher „relative Permeabilität“). Beide hängen nicht nur von der Art des Stoffes ab, sondern unter anderem auch von der Frequenz der wirksamen Felder.

Die Lichtgeschwindigkeit im Medium ist dementsprechend

.

Das Verhältnis der Lichtgeschwindigkeit in Vakuum zu der in einem Medium ist der Brechungsindex des Mediums. Der Zusammenhang des Brechungsindex mit der Permittivitätszahl und der Permeabilitätszahl heißt auch maxwellsche Relation:

.

In Materie ist , das Licht also langsamer als im Vakuum. In bodennaher Luft ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Licht etwa 0,28 ‰ geringer als im Vakuum (also ca. 299.710 km/s; n = 1,00028), in Wasser beträgt sie etwa 225.000 km/s (0,75 c, n = 1,33) und in Diamant bis hinab zu 124.000 km/s (0,41 c, n = 2,42). Da der Brechungsindex sich mit der Frequenz der Felder ändern kann, ist auch die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts von seiner Frequenz bzw. Wellenlänge abhängig. Dies bezeichnet man als Dispersion.

In manchen Medien wie Bose-Einstein-Kondensaten oder photonischen Kristallen herrscht für bestimmte Wellenlängen eine sehr große Dispersion. Licht breitet sich in ihnen deutlich verlangsamt aus.[5] So konnte die Forschungsgruppe der dänischen Physikerin Lene Hau im Jahr 1999 Licht auf eine Gruppengeschwindigkeit von ungefähr 17 m/s bringen.[6]

Tscherenkow-Licht eines Triga-Reaktors

Grenzen zwei durchsichtige Medien aneinander, so bewirkt die unterschiedliche Lichtgeschwindigkeit in beiden Medien die Brechung des Lichts an der Grenzfläche. Da die Lichtgeschwindigkeit im Medium auch von der Wellenlänge des Lichtes abhängt, wird Licht unterschiedlicher Farbe unterschiedlich gebrochen, und weißes Licht spaltet sich in seine unterschiedlichen Farbanteile auf. Dieser Effekt lässt sich z. B. mit Hilfe eines Prismas direkt beobachten.

In einem Medium können Teilchen schneller sein als das Licht im gleichen Medium. Wenn sie elektrisch geladen sind, wie etwa Elektronen oder Protonen, tritt dabei der Tscherenkow-Effekt auf: Die Teilchen strahlen Licht ab, so wie ein überschallschnelles Flugzeug den Überschallknall hinter sich her schleppt. Dies ist beispielsweise in Schwimmbadreaktoren beobachtbar, bei denen sich Wasser zwischen den Brennelementen befindet. Die Betastrahlung der Spaltprodukte besteht aus Elektronen, die schneller sind als die Lichtgeschwindigkeit im Wasser. Das von ihnen abgegebene Tscherenkow-Licht lässt das Wasser blau leuchten. Der Tscherenkow-Effekt wird in Teilchendetektoren zum Nachweis schneller geladener Teilchen verwendet.

Technische Bedeutung

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Information in Telekommunikationsanlagen breitet sich mit 70 % (Glasfasern) bis 100 % (Vakuum, Weltraum, praktisch auch Luft) der Lichtgeschwindigkeit aus. Dadurch entstehen Verzögerungszeiten, die sich nicht vermeiden lassen. Entlang der Erdoberfläche beträgt der maximale Abstand zweier Orte etwa 20.000 km. Dies entspricht bei voller Lichtgeschwindigkeit 67 ms Laufzeit. Dies ist die geringstmögliche Verzögerung zwischen Aussendung und Empfang. Durch Reflexionen an atmosphärischen Schichten legen Funkwellen effektiv eine längere Strecke zurück, was die Verzögerung größer ausfallen lässt.

Beim Entwerfen von integrierten Schaltkreisen sind die Laufzeiten der elektrischen Signale nicht vernachlässigbar. Wenn ein Mikroprozessor mit einer Taktfrequenz von 3 GHz arbeitet, dauert ein Takt 13 ns. In dieser Zeit legt Licht im Vakuum gerade einmal 10 cm zurück und ein Signal im Schaltkreis typischerweise 5 cm.

Geostationäre Satelliten befinden sich 35.786 km über dem Äquator. Um auf Telefon­- oder Fernseh­signale auf diesem Weg eine Antwort zu erhalten, muss das Signal mindestens 144.000 km zurückgelegt haben: vom Sender zum Satelliten, dann zum Empfänger, anschließend den gleichen Weg zurück. Diese Laufzeit beträgt etwa 480 ms und bedeutet damit eine spürbare Verzögerung.

Raumsonden befinden sich an ihren Zielorten oft viele Millionen oder sogar Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Selbst mit Lichtgeschwindigkeit sind die Funksignale mehrere Minuten bis Stunden zu ihnen unterwegs. Die Antwort zurück zur Erde braucht noch einmal die gleiche Zeit. Extraterrestrische Fahrzeuge wie zum Beispiel der Mars-Rover Opportunity müssen daher selbsttätig steuern und Gefahren erkennen können, denn die Bodenstation kann erst Minuten später auf Beobachtungen und Zwischenfälle reagieren.

Geschwindigkeit der Gravitation

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Wenn eine Masse ihre Position ändert, ändert sich auch ihre Anziehungskraft an entfernten Orten. Bei Beschleunigung von Massen werden Gravitationswellen abgestrahlt. Diese Auswirkungen breiten sich mit Lichtgeschwindigkeit c aus. Im Gegensatz zu elektromagnetischer Strahlung bleibt diese Ausbreitungsgeschwindigkeit bei Durchqueren von Materie unverändert.

Nach dem direkten Nachweis von Gravitationswellen konnte diese Voraussage der Allgemeinen Relativitätstheorie mit hoher Präzision bestätigt werden. Eine Analyse des Ereignisses GW170817 im Jahr 2017 zeigte, dass die relative Abweichung von der Geschwindigkeit elektromagnetischer Strahlung höchstens zwischen -3e-15 und +7e-16 liegen kann.[7]

Lichtgeschwindigkeit als universelle Grenzgeschwindigkeit

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Die Lichtgeschwindigkeit ist die absolute Grenzgeschwindigkeit im Universum: Materie, Strahlung, Information und Kausalität können diese Geschwindigkeit nicht überschreiten.

Materielle Objekte

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Die Licht­geschwindig­keit als Grenz­geschwindigkeit massiver Teilchen: Wenn deren Geschwindigkeit gegen die Licht­geschwindigkeit geht, wächst die Energie über alle Grenzen.

Nach den Gesetzen der speziellen Relativitätstheorie nimmt die totale Energie (Ruheenergie plus kinetische Energie) eines Objekts der Masse gemäß

mit der Geschwindigkeit zu. Bei geringer Geschwindigkeit wird vergleichsweise wenig Energie für weitere Beschleunigung benötigt, aber bei Geschwindigkeiten, die einen nennenswerten Bruchteil der Lichtgeschwindigkeit ausmachen („relativistische Geschwindigkeit“), wird der Lorentzfaktor sehr groß – es sind sehr hohe Energien zur weiteren Beschleunigung erforderlich. Das Objekt kann sich der Lichtgeschwindigkeit beliebig nähern, wird sie aber auch mit noch so hohem Energieaufwand niemals ganz erreichen.

Masselose Teilchen

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Teilchen ohne Masse (Photonen, Gluonen) bewegen sich immer genau mit Lichtgeschwindigkeit. Für Objekte mit oder ohne Masse ist die Lichtgeschwindigkeit also eine Grenze, die nicht überschritten werden kann.

Kausalität und Information

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Die Lichtgeschwindigkeit ist der Skalenfaktor bei der Verbindung von Raum und Zeit. Gegeben seien zwei Ereignisse A und B jeweils an einem Ort zu einer Zeit . Dann ist entscheidend, wie sich der räumliche Abstand zum mit skalierten zeitlichen Abstand verhält. Die Werte von und können zwar je nach gewähltem Inertialsystem (System eines Beobachters) unterschiedlich sein, alle Beobachter sind sich aber immer darüber einig, welcher der drei folgenden Fälle vorliegt:

  • (zeitartiger Abstand): B ist von A aus mit Unterlichtgeschwindigkeit erreichbar.
  • (lichtartiger Abstand): B ist von A aus nur mit Lichtgeschwindigkeit erreichbar.
  • (raumartiger Abstand): B wäre von A aus nur mit Überlichtgeschwindigkeit erreichbar.

In den beiden ersten Fällen – und nur in diesen – ist die zeitliche Reihenfolge von A und B eindeutig bestimmt, unabhängig vom Inertialsystem. Anders ist es im dritten Fall: Hier hängt es vom Inertialsystem des Beobachters ab, ob A für ihn früher oder später eintritt als B (Relativität der Gleichzeitigkeit). Daher kann es in diesem Fall keinen kausalen Zusammenhang zwischen A und B geben.

Überlichtgeschwindigkeit

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In Physik und Astronomie treten in einigen Fällen Geschwindigkeiten > c auf. Dabei handelt es sich aber nicht um echte Überlichtgeschwindigkeit im Sinne von Informationsübertragung:

  • Extrem weit entfernte astronomische Objekte entfernen sich mit Überlichtgeschwindigkeit von unserer Galaxis. Der Grund hierfür ist aber keine überlichtschnelle Bewegung im Raum, sondern die Expansion des Raums.
  • Manche kosmische Jets scheinen Geschwindigkeiten > c zu haben. Dies ist aber ein geometrischer Effekt der Beobachtung aufgrund unterschiedlich langer Lichtlaufzeit.
  • Die Phasen- oder Gruppengeschwindigkeit elektromagnetischer Wellen kann in manchen Fällen > c sein; entscheidend für Informationsübertragung und Kausalität ist aber die Signalgeschwindigkeit.
  • Beim quantenmechanischen Tunneleffekt wird die Barriere mit Überlichtgeschwindigkeit durchdrungen (superluminares Tunneln). Aber auch hier ist keine überlichtschnelle Informationsübertragung möglich.

Die Gleichungen der speziellen Relativitätstheorie könnten auch von Teilchen erfüllt werden, die sich stets schneller als mit Lichtgeschwindigkeit bewegen, so genannten Tachyonen. Diese sind aber rein hypothetisch; es gibt keine experimentellen Hinweise auf ihre Existenz.

Historische Hintergründe

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Spekulationen über Endlichkeit

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Historisch vermutete Höhe der Lichtgeschwindigkeit
Jahr (etwa) Forscher Lichtgeschwindigkeit
450 v. Chr. Empedokles endlich
350 v. Chr. Aristoteles unendlich
100 Heron von Alexandria unendlich
1000 Avicenna/Alhazen endlich
1350 Sayana endlich
1600 Johannes Kepler unendlich
1620 René Descartes unendlich
1620 Galileo Galilei endlich

Die Frage, ob das Licht sich unendlich schnell oder mit endlicher Geschwindigkeit ausbreitet, war bereits in der Philosophie der Antike von Interesse. Licht legt einen Kilometer in nur drei Mikrosekunden zurück. Mit den Beobachtungsmöglichkeiten der Antike und bis zum Mittelalter ist somit unweigerlich ein Lichtstrahl in dem Moment seines Entstehens scheinbar gleichzeitig bereits an seinem Ziel.

Trotzdem glaubte bereits Empedokles (um 450 v. Chr.), Licht sei etwas, das sich in Bewegung befinde und daher Zeit brauche, um Entfernungen zurückzulegen. Aristoteles meinte dagegen, Licht komme von der bloßen Anwesenheit von Objekten her, sei aber nicht in Bewegung. Er führte an, dass die Geschwindigkeit andernfalls so enorm groß sein müsse, dass sie jenseits der menschlichen Vorstellungskraft liege.

Eine altertümliche Vorstellung vom Sehen ging davon aus, dass „Sehstrahlen“ vom Auge emittiert werden. Ein Objekt sollte demnach dann zu sehen sein, wenn diese Lichtstrahlen aus dem Auge darauf träfen. Aufbauend auf dieser Vorstellung, befürwortete auch Heron von Alexandria die aristotelische Theorie. Er führte an, dass die Lichtgeschwindigkeit unendlich groß sein müsse, da man selbst die weit entfernten Sterne sofort sehen kann, sobald man die Augen öffnet.

In der orientalischen Welt war dagegen auch die Idee einer endlichen Lichtgeschwindigkeit verbreitet. Insbesondere folgten die persischen Philosophen und Wissenschaftler Avicenna und Alhazen (beide um das Jahr 1000) dieser Idee, blieben damit aber gegenüber der Anhängerschaft der aristotelischen Theorie in der Minderheit.

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts glaubte der Astronom Johannes Kepler, dass die Lichtgeschwindigkeit zumindest im Vakuum unendlich sei, da der leere Raum für Licht kein Hindernis darstelle. Hier scheint schon die Idee auf, dass die Geschwindigkeit eines Lichtstrahls vom durchquerten Medium abhängig sein könnte.

Francis Bacon argumentierte, dass das Licht nicht notwendigerweise unendlich schnell sein müsse, sondern vielleicht nur schneller als wahrnehmbar.

René Descartes ging von einer unendlich großen Lichtgeschwindigkeit aus. Sonne, Mond und Erde liegen während einer Sonnenfinsternis in einer Linie. Descartes argumentierte, dass diese Himmelskörper für einen Beobachter zu diesem Zeitpunkt scheinbar nicht in Reihe stünden, wenn die Lichtgeschwindigkeit endlich sei. Da ein solcher Effekt nie beobachtet wurde, sah er sich in seiner Annahme bestätigt. Descartes glaubte derart stark an eine unendlich große Lichtgeschwindigkeit, dass er überzeugt war, sein Weltbild würde zusammenbrechen, wenn sie endlich wäre.

Dem standen um das Jahr 1700 die Theorien von Isaac Newton und Christiaan Huygens mit endlicher Lichtgeschwindigkeit gegenüber. Newton sah Licht als einen Strom von Teilchen an, während Huygens Licht als eine Welle deutete. Beide konnten das Brechungsgesetz erklären, indem sie die Lichtgeschwindigkeit proportional (Newton) bzw. umgekehrt proportional (Huygens) zum Brechungsindex ansetzten. Newtons Vorstellung galt als widerlegt, seitdem im 19. Jahrhundert Interferenz und Beugung beobachtet und die Geschwindigkeit in Medien gemessen werden konnten.

Da es zu Huygens’ Zeit die erste Messung der Lichtgeschwindigkeit gab, die seiner Meinung nach viel zu hoch war, als dass Körper mit Masse diese erreichen könnten, schlug er mit dem Äther ein elastisches (weder sicht- noch messbares) Hintergrundmedium vor, das die Ausbreitung von Wellen gestatte, ähnlich dem Schall in der Luft.

Messung der Lichtgeschwindigkeit

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Versuchsaufbau des Experiments von Fizeau
Versuchsaufbau des Experiments von Foucault

Galileo Galilei versuchte um 1600 als Erster, die Geschwindigkeit des Lichts mit wissenschaftlichen Methoden zu messen, indem er sich und einen Gehilfen mit je einer Signallaterne auf zwei Hügel mit bekannter Entfernung postierte. Der Gehilfe sollte Galileis Signal unverzüglich zurückgeben. Mit einer vergleichbaren Methode hatte er bereits erfolgreich die Schallgeschwindigkeit bestimmt. Zu seinem Erstaunen verblieb nach Abzug der Reaktionszeit des Gehilfen keine wiederholbar messbare Zeit. Dies änderte sich auch nicht, als die Distanz bis auf maximal mögliche Sichtweite der Laternen erhöht wurde. Isaac Beeckman schlug 1629 eine abgewandelte Version des Versuchs vor, bei der das Licht von einem Spiegel reflektiert werden sollte. Descartes kritisierte solche Experimente als überflüssig, da bereits exaktere Beobachtungen mit Hilfe von Sonnenfinsternissen durchgeführt worden seien und ein negatives Ergebnis geliefert hätten. Dennoch wiederholte die Accademia del Cimento das Experiment. Dabei standen die Lampen etwa eine Meile voneinander entfernt. Wieder konnte keine Verzögerung beobachtet werden. Das schien Descartes’ Annahme einer unendlich schnellen Ausbreitung des Lichts zu bestätigen. Galilei und Robert Hooke deuteten das Ergebnis dagegen so, dass die Lichtgeschwindigkeit so hoch sei, dass sie mit diesem Experiment nicht bestimmt werden konnte.

Der erste Nachweis, dass die Lichtgeschwindigkeit endlich ist, gelang dem dänischen Astronomen Ole Rømer im Jahr 1676. Er fand jahreszeitlich schwankende Laufzeiten für Taktsignale vom Jupiter (Eintritt des Jupitermonds Io in Jupiters Schatten), während diesseitig die Erdrotation als stabile Zeitreferenz diente. Er gab für den Erdbahndurchmesser eine Laufzeit des Lichtes von 22 min an. Der richtige Wert ist kürzer (16 min 38 s). Da Rømer den Durchmesser der Erdbahn nicht kannte, konnte er für die Geschwindigkeit des Lichtes keinen Wert angeben. Dies tat zwei Jahre später Christiaan Huygens. Er bezog die Laufzeitangabe von Rømer auf den von Cassini 1673 zufällig fast richtig angegebenen Durchmesser der Bahn der Erde um die Sonne (siehe Sonnenparallaxe für die schrittweise Verbesserung dieses Wertes) und kam auf eine Lichtgeschwindigkeit von 213.000 km/s.

James Bradley fand 1728 eine andere astronomische Methode, indem er die Schwankungen der Sternpositionen um einen Winkel von 20″ während des Umlaufs der Erde um die Sonne (Aberration) bestimmte. Seine Messungen waren der Versuch, die Parallaxe von Fixsternen zu beobachten, um damit deren Entfernungen zu bestimmen. Daraus berechnete Bradley, dass das Licht -mal schneller als die Erde bei ihrem Umlauf ist (Messfehler 2 %). Seine Messung (veröffentlicht im Jahr 1729) wurde damals als weiterer Beweis für eine endliche Lichtgeschwindigkeit und – gleichzeitig – für das kopernikanische Weltsystem angesehen. Für die Berechnung der Lichtgeschwindigkeit benötigte er jedoch ebenfalls den Erdbahnradius.

Die erste irdische Bestimmung der Lichtgeschwindigkeit gelang Armand Fizeau mit der Zahnradmethode. Er sandte 1849 Licht durch ein rotierendes Zahnrad auf einen mehrere Kilometer entfernten Spiegel, der es wieder zurück durch das Zahnrad reflektierte. Je nachdem, wie schnell sich das Zahnrad dreht, fällt das reflektierte Licht, das auf dem Hinweg eine Lücke des Zahnrads passiert hat, entweder auf einen Zahn, oder es gelangt wieder durch eine Lücke, und nur dann sieht man es. Fizeau kam damals auf einen um 5 % zu großen Wert.

Léon Foucault verbesserte 1850 die Methode weiter, indem er mit der Drehspiegelmethode die Messstrecken deutlich verkürzte. Damit konnte er erstmals die Materialabhängigkeit der Lichtgeschwindigkeit nachweisen: Licht breitet sich in anderen Medien langsamer aus als in Luft. Im Experiment fällt Licht auf einen rotierenden Spiegel. Von diesem wird es auf einen festen Spiegel abgelenkt, wo es zurück auf den rotierenden Spiegel reflektiert wird. Da sich der Drehspiegel aber inzwischen weiter gedreht hat, wird der Lichtstrahl nun nicht mehr auf den Ausgangspunkt reflektiert. Durch Messung der Verschiebung des Punktes ist es bei bekannter Drehfrequenz und bekannten Abständen möglich, die Lichtgeschwindigkeit zu bestimmen. Foucault veröffentlichte sein Ergebnis 1862 und gab zu Kilometer pro Sekunde an.

Simon Newcomb und Albert A. Michelson bauten wiederum auf Foucaults Apparatur auf und verbesserten das Prinzip nochmals. 1926 benutzte Michelson in Kalifornien ebenfalls rotierende Prismenspiegel, um einen Lichtstrahl vom Mount Wilson zum Mount San Antonio und zurückzuschicken. Er erhielt , nur 12 ppm über dem heutigen Wert.

In den 1940er Jahren wurden neue Methoden zur Messung der Lichtgeschwindigkeit entwickelt. Es wurde nun nicht mehr die Zeit gemessen, die das Licht für eine gegebene Strecke benötigte, sondern man maß zugleich Frequenz und Wellenlänge elektromagnetischer Strahlung und ermittelte die Lichtgeschwindigkeit gemäß .

In den 1970er Jahren wurden die Messungen so präzise, dass sie die Reproduzierbarkeit der Maßeinheit „Meter“ (damals definiert über eine spezielle optische Wellenlänge) übertrafen. Daher beschloss man 1983, den Meter über die Lichtgeschwindigkeit (und die Definition der Sekunde) zu definieren.[1] „Messung“ der Lichtgeschwindigkeit ist seitdem gleichbedeutend mit Realisierung des Meters.

Historische Werte für die Lichtgeschwindigkeit
Jahr Forscher Methode Lichtgeschwindigkeit in km/s
etwa 1620 Galileo Galilei Zeitverzögerung der Beobachtung von Laternen, die mit der Hand abgedeckt wurden Mindestens mehrere km/s
1676/78 Ole Rømer / Christiaan Huygens Zeitverzögerung bei astronomischen Beobachtungen
1728 James Bradley Aberration
etwa 1775 ? Venus-Transit 1769
1834 Charles Wheatstone Drehspiegelmethode zur Messung der Geschwindigkeit von elektrischem Strom
1849 Armand Fizeau Zahnradmethode
1851 Léon Foucault Drehspiegelmethode
1865 James Clerk Maxwell Maxwellgleichungen
1875 Alfred Cornu Drehspiegelmethode
1879 Albert A. Michelson Drehspiegelmethode
1888 Heinrich Hertz Frequenz- und Wellenlängenmessung von stehenden Radiowellen
1926 Albert A. Michelson Drehspiegelmethode
1947 Louis Essen, Albert Gordon-Smith Elektrischer Hohlraumresonator
1958 Keith Froome Interferometer
1973 Boulder-Gruppe am NBS Lasermessung
1983 Definition der CGPM Festlegung der Lichtgeschwindigkeit durch Neudefinition des Meters

Zur Konstanz der Lichtgeschwindigkeit

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Erste Überlegungen

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James Bradley konnte mit seinen Untersuchungen zur Aberration von 1728 nicht nur die Lichtgeschwindigkeit selbst bestimmen, sondern auch erstmals Aussagen über ihre Konstanz treffen. Er beobachtete, dass die Aberration für alle Sterne in der gleichen Blickrichtung während eines Jahres in identischer Weise variiert. Daraus schloss er, dass die Geschwindigkeit, mit der Sternenlicht auf der Erde eintrifft, im Rahmen seiner Messgenauigkeit von etwa einem Prozent für alle Sterne gleich ist.

Um zu klären, ob diese Eintreffgeschwindigkeit davon abhängt, ob sich die Erde auf ihrem Weg um die Sonne auf einen Stern zu oder von ihm weg bewegt, reichte diese Messgenauigkeit allerdings nicht aus. Diese Frage untersuchte zuerst François Arago 1810 anhand der Messung des Ablenkwinkels von Sternenlicht in einem Glasprisma. Nach der damals akzeptierten Korpuskulartheorie des Lichtes erwartete er eine Veränderung dieses Winkels in einer messbaren Größenordnung, da sich die Geschwindigkeit des einfallenden Sternenlichts zu der Geschwindigkeit der Erde auf ihrem Weg um die Sonne addieren sollte. Es zeigten sich jedoch im Jahresverlauf keine messbaren Schwankungen des Ablenkwinkels. Arago erklärte dieses Ergebnis mit der These, dass Sternenlicht ein Gemisch aus verschiedenen Geschwindigkeiten sei, während das menschliche Auge daraus nur eine einzige wahrnehmen könne. Aus heutiger Sicht kann seine Messung jedoch als erster experimenteller Nachweis der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit betrachtet werden.

Mit dem Aufkommen der Vorstellung von Licht als Wellenphänomen formulierte Augustin Fresnel 1818 eine andere Interpretation des Arago-Experiments. Danach schloss die Analogie zwischen mechanischen Wellen und Lichtwellen die Vorstellung ein, dass sich Lichtwellen in einem gewissen Medium ausbreiten müssen, dem sogenannten Äther, so wie sich auch Wasserwellen im Wasser ausbreiten. Der Äther sollte dabei den Bezugspunkt für ein bevorzugtes Inertialsystem darstellen. Fresnel erklärte das Ergebnis von Arago durch die Annahme, dass dieser Äther im Inneren von Materie teilweise mitgeführt werde, in diesem Fall im verwendeten Prisma. Dabei würde der Grad der Mitführung in geeigneter Weise vom Brechungsindex abhängen.

Michelson-Morley-Experiment

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Schematischer Aufbau des Michelson-Morley-Experiments

1887 führten Albert A. Michelson und Edward W. Morley ein bedeutsames Experiment zur Bestimmung der Geschwindigkeit der Erde relativ zu diesem angenommenen Äther durch. Dazu wurde die Abhängigkeit der Lichtlaufzeiten vom Bewegungszustand des Äthers untersucht. Das Experiment ergab wider Erwarten stets die gleichen Laufzeiten. Auch Wiederholungen des Experiments zu verschiedenen Phasen des Erdumlaufs um die Sonne führten stets zu dem gleichen Ergebnis. Eine Erklärung anhand einer weiträumigen Äthermitführung durch die Erde als Ganzes scheiterte daran, dass es in diesem Fall keine Aberration bei Sternen senkrecht zur Bewegungsrichtung der Erde gäbe.

Eine mit der maxwellschen Elektrodynamik verträgliche Lösung wurde mit der von George FitzGerald und Hendrik Lorentz vorgeschlagenen Längenkontraktion erreicht. Lorentz und Henri Poincaré entwickelten diese Hypothese durch Einführung der Zeitdilatation weiter, wobei sie dies jedoch mit der Annahme eines hypothetischen Äthers kombinierten, dessen Bewegungszustand prinzipiell nicht ermittelbar gewesen wäre. Das bedeutet, dass in dieser Theorie die Lichtgeschwindigkeit „real“ nur im Äthersystem konstant ist, unabhängig von der Bewegung der Quelle und des Beobachters. Das heißt unter anderem, dass die maxwellschen Gleichungen nur im Äthersystem die gewohnte Form annehmen sollten. Dies wurde von Lorentz und Poincaré jedoch durch die Einführung der Lorentz-Transformation so berücksichtigt, dass die „scheinbare“ Lichtgeschwindigkeit auch in allen anderen Bezugssystemen konstant ist und somit jeder von sich behaupten kann, im Äther zu ruhen. (Die Lorentz-Transformation wurde also nur als mathematische Konstruktion interpretiert, während Einstein (1905) auf ihrer Grundlage alle bisherigen Vorstellungen über die Struktur der Raumzeit revolutionieren sollte, siehe unten). Poincaré stellte noch 1904 fest, das Hauptmerkmal der lorentzschen Theorie sei die Unüberschreitbarkeit der Lichtgeschwindigkeit für alle Beobachter, unabhängig von ihrem Bewegungszustand relativ zum Äther (siehe lorentzsche Äthertheorie). Das bedeutet, auch für Poincaré existierte der Äther.

Jedoch war eine Theorie, in der das Äthersystem zwar als existent angenommen wurde, aber unentdeckbar blieb, sehr unbefriedigend. Eine Lösung des Dilemmas fand Einstein 1905 mit der Speziellen Relativitätstheorie, indem er die konventionellen Vorstellungen von Raum und Zeit aufgab und durch das Relativitätsprinzip und die Lichtkonstanz als Ausgangspunkte bzw. Postulate seiner Theorie ersetzte. Diese Lösung war formal identisch mit der Theorie von H. A. Lorentz, jedoch kam sie wie bei einer Emissionstheorie ganz ohne „Äther“ aus. Die Lichtkonstanz entnahm er dem lorentzschen Äther, wie er 1910 ausführte, wobei er im Gegensatz zu Poincaré und Lorentz erklärte, dass gerade wegen der Gleichberechtigung der Bezugssysteme und damit der Unentdeckbarkeit des Äthers der Ätherbegriff überhaupt sinnlos sei.[8] 1912 fasste er dies so zusammen:[9]

„Es ist allgemein bekannt, dass auf das Relativitätsprinzip allein eine Theorie der Transformationsgesetze von Raum und Zeit nicht gegründet werden kann. Es hängt dies bekanntlich mit der Relativität der Begriffe ‚Gleichzeitigkeit‘ und ‚Gestalt bewegter Körper‘ zusammen. Um diese Lücke auszufüllen, führte ich das der H. A. Lorentzschen Theorie des ruhenden Lichtäthers entlehnte Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit ein, das ebenso wie das Relativitätsprinzip eine physikalische Voraussetzung enthält, die nur durch die einschlägigen Erfahrungen gerechtfertigt erschien (Versuche von Fizeau, Rowland usw.).“

Die Unabhängigkeit der Lichtgeschwindigkeit von der Geschwindigkeit des Bezugssystems ist also eine der Grundlagen der Relativitätstheorie.

Unabhängigkeit von der Quelle

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Mit dem Michelson-Morley-Experiment wurde zwar die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit für einen mit der Lichtquelle mitbewegten Beobachter bestätigt, jedoch keineswegs für einen nicht mit der Quelle mitbewegten Beobachter. Denn das Experiment kann auch mit einer Emissionstheorie erklärt werden, wonach die Lichtgeschwindigkeit in allen Bezugssystemen lediglich konstant relativ zur Emissionsquelle ist (das heißt, in Systemen, wo sich die Quelle mit ±v bewegt, würde sich das Licht folglich mit c ± v ausbreiten). Auch Albert Einstein zog vor 1905 eine solche Hypothese kurz in Betracht,[10] was auch der Grund war, dass er in seinen Schriften das MM-Experiment zwar immer als Bestätigung des Relativitätsprinzips, aber nicht als Bestätigung der Lichtkonstanz verwendete.[11]

Jedoch würde eine Emissionstheorie eine völlige Reformulierung der Elektrodynamik erfordern, wogegen der große Erfolg von Maxwells Theorie sprach. Die Emissionstheorie wurde auch experimentell widerlegt. Beispielsweise müssten die von der Erde aus beobachteten Bahnen von Doppelsternen bei unterschiedlichen Lichtgeschwindigkeiten verzerrt ausfallen, was jedoch nicht beobachtet wurde. Beim Zerfall von sich mit annähernd bewegenden π0-Mesonen hätten die dabei entstehenden Photonen die Geschwindigkeit der Mesonen übernehmen und sich annähernd mit doppelter Lichtgeschwindigkeit bewegen sollen, was jedoch nicht der Fall war. Auch der Sagnac-Effekt demonstriert die Unabhängigkeit der Lichtgeschwindigkeit von der Bewegung der Quelle. Alle diese Experimente finden ihre Erklärung in der Speziellen Relativitätstheorie, die u. a. aussagt: Licht überholt nicht Licht.

Variable Lichtgeschwindigkeit und Konstanz im beobachtbaren Universum

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Obwohl die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit experimentell nachgewiesen wurde, gibt es bis jetzt keine ausreichend überzeugende Erklärung für ihre Konstanz und ihren speziellen Wert. Die Schleifenquantengravitation behauptet, dass die Geschwindigkeit des einzelnen Photons nicht als Konstante definiert werden kann, sondern dass ihr Wert von der Photonfrequenz abhängt.[12] Es gibt Theorien, dass die Lichtgeschwindigkeit sich mit dem Alter des Universums ändert und dass sie im frühen Universum nicht konstant war. Albrecht und Magueijo[13] zeigen, dass die kosmologischen Evolutionsgleichungen zusammen mit einer variablen Lichtgeschwindigkeit die Probleme des Horizonts, der Flachheit und der kosmologischen Konstante lösen können. Die Annahme einer Raumzeit mit drei Raum- und zwei Zeitdimensionen gibt eine natürliche Erklärung für die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit im beobachtbaren Universum und auch dafür, dass die Lichtgeschwindigkeit im frühen Universum variierte.[14]

Originalarbeiten:

  • Ole Rømer: Démonstration touchant le mouvement de la lumière. In: Journal des Sçavans. Éditions de Boccard, Paris 1676 (PDFEngl. Version (Memento vom 21. Dezember 2008 im Internet Archive)).
  • Edmund Halley: Monsieur Cassini, his New and Exact Tables for the Eclipses of the First Satellite of Jupiter, reduced to the Julian Stile and Meridian of London. In: Philosophical Transactions. Band 18. London 1694, S. 237–256 (archive.org).
  • H. L. Fizeau: Sur une expérience relative à la vitesse de propagation de la lumière. In: Comptes rendus de l’Académie des sciences. Band 29. Gauthier-Villars, Paris 1849 (academie-sciences.fr [PDF]).
  • J. L. Foucault: Détermination expérimentale de la vitesse de la lumière, parallaxe du Soleil. In: Comptes Rendus. Band 55. Gauthier-Villars, 1862, ISSN 0001-4036.
  • A. A. Michelson: Experimental Determination of the Velocity of Light. In: Proceedings of the American Association for the Advancement of Science. Philadelphia 1878 (Projekt Gutenberg).
  • Simon Newcomb: The Velocity of Light. In: Nature. London 13. Mai 1886.
  • Joseph Perrotin: Sur la vitesse de la lumière. In: Comptes Rendus. Nr. 131. Gauthier-Villars, 1900, ISSN 0001-4036.
  • A. A. Michelson, F. G. Pease, F. Pearson: Measurement of the Velocity of Light In a Partial Vacuum. In: Astrophysical Journal. Band 81. Univ. Press, 1935, ISSN 0004-637X, S. 100–101.

Sonst:

  • J. H. Sanders (Hrsg. und Einleitung): Die Lichtgeschwindigkeit. Einführung und Originaltexte. Reihe WTB Wissenschaftliche Taschenbücher, Band 57, Akademie Verlag/Vieweg 1970.
  • Subhash Kak: The Speed of Light and Puranic Cosmology. Annals Bhandarkar Oriental Research Institute 80, 1999, S. 113–123, arxiv:physics/9804020.
  • S. Débarbat, C. Wilson: The galilean satellites of Jupiter from Galileo to Cassini, Römer and Bradley. In: René Taton (Hrsg.): Planetary astronomy from the Renaissance to the rise of astrophysics. Part A: Tycho Brahe to Newton. Univ. Press, Cambridge 1989, ISBN 0-521-24254-1, S. 144–157.
  • G. Sarton: Discovery of the aberration of light (with facsimile of Bradley’s letter to Halley 1729). In: Isis. Band 16, Nr. 2. Univ. Press, November 1931, ISSN 0021-1753, S. 233–248.
  • George F.R. Ellis, Jean-Philippe Uzan: ‘c’ is the speed of light, isn’t it? In: Am J Phys. 73, 2005, S. 240–247, doi:10.1119/1.1819929, arxiv:gr-qc/0305099.
  • Jürgen Bortfeldt: Units and fundamental constants in physics and chemistry, Subvolume B. In: B. Kramer, Werner Martienssen (Hrsg.): Numerical data and functional relationships in science and technology. Band 1. Springer, Berlin 1992, ISBN 3-540-54258-2.
  • John H. Spence: Lightspeed: The Ghostly Aether and the Race to Measure the Speed of Light. Oxford UP 2019.
Wiktionary: Lichtgeschwindigkeit – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Lichtgeschwindigkeit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. a b Resolution 1 of the 17th CGPM. Definition of the metre. Bureau International des Poids et Mesures, 1983, abgerufen am 15. April 2021 (englisch). doi:10.59161/CGPM1983RES1E (engl.), doi:10.59161/CGPM1983RES1F (frz.) „The metre is the length of the path travelled by light in vacuum during a time interval of of a second.“
  2. Resolution 1 of the 26th CGPM. On the revision of the International System of Units (SI). Bureau International des Poids et Mesures, 2018, abgerufen am 21. Dezember 2022 (englisch). doi:10.59161/CGPM2018RES1E (engl.), doi:10.59161/CGPM2018RES1F (frz.) „The SI is the system of units in which [...] the speed of light in vacuum c is 299792458 m/s [...].“
  3. James Clerk Maxwell: A dynamical theory of the electromagnetic field. (Eine dynamische Theorie des elektromagnetischen Feldes) in: Philosophical Transactions of the Royal Society of London, Vol. 155, S. 459–512, 1865, doi:10.1098/rstl.1865.0008 Seite 499
  4. [1]
  5. Langsames Licht in photonischen Resonanzen.
  6. Light speed reduction to 17 metres per second in an ultracold atomic gas. Artikel in Nature zur Verlangsamung von Licht in einem Bose-Einstein-Kondensat.
  7. LIGO, VIRGO, Fermi Gamma Ray Burst Monitor, INTEGRAL: Gravitational Waves and Gamma-rays from a Binary Neutron Star Merger: GW170817 and GRB 170817A arxiv:1710.05834
  8. A. Einstein: Über die Entwicklung unserer Anschauungen über das Wesen und die Konstitution der Strahlung. In: Physikalische Zeitschrift. Band 10, Nr. 22, 1909, S. 817–825 (WikiSource (englisch), PDF (deutsch)).
  9. A. Einstein: Relativität und Gravitation. Erwiderung auf eine Bemerkung von M. Abraham. In: Annalen der Physik. Band 38, 1912, S. 1059–1064, doi:10.1002/andp.19123431014 (Online [PDF; 506 kB; abgerufen am 17. August 2021]).
  10. J. D. Norton: Einstein’s Investigations of Galilean Covariant Electrodynamics prior to 1905. In: Archive for History of Exact Sciences. Band 59, 2004, S. 45–105, doi:10.1007/s00407-004-0085-6 (pitt.edu).
  11. J. Stachel: Einstein and Michelson: the Context of Discovery and Context of Justification. In: Astronomische Nachrichten. Band 303, Nr. 1, 1982, S. 47–53, doi:10.1002/asna.2103030110.
  12. G. Amelino-Camelia, John Ellis, N. E. Mavromatos, D. V. Nanopoulos, Subir Sarkar: Potential Sensitivity of Gamma-Ray Burster Observations to Wave Dispersion in Vacuo. In: Nature. Band 393, 1998, S. 763–765 (englisch, Online [PDF; 247 kB; abgerufen am 29. September 2018]).
  13. Andreas Albrecht, João Magueijo: A Time Varying Speed of Light as a Solution to Cosmological Puzzles. In: Physical Review D. Band 59, Nr. 4, 1999, doi:10.1103/PhysRevD.59.043516.
  14. Christoph Köhn: The Planck Length and the Constancy of the Speed of Light in Five Dimensional Spacetime Parametrized with Two Time Coordinates. In: J. High Energy Phys., Grav and Cosm. Band 3, Nr. 4, 2017, S. 635–650, arxiv:1612.01832 [abs] (englisch).