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„Hauswurz (Gattung)“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|befasst sich mit '''Hauswurz''' als biologischer Gattung der Dickblattgewächse. Für die gleichnamige Ortschaft im [[Landkreis Fulda]] siehe unter [[Neuhof (bei Fulda)]].}}
{{Taxobox
| Taxon_Name = Hauswurzen
| Taxon_WissName = Sempervivum
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'''Hauswurz''' (''Sempervivum'') ist eine [[Gattung (Biologie)|Gattung]] in der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Dickblattgewächse]] (Crassulaceae). Der [[Nomenklatur (Biologie)|botanische Name]] der Gattung leitet sich von den [[latein]]ischen Worten ''semper'' für ‚immer‘ und ''vivus'' für ‚lebend‘ ab. Der deutsche [[Trivialname]] Hauswurz hat seinen Ursprung im [[althochdeutsch]]en Begriff ''Wurz'', der damals für ‚[[Wurzel (Pflanze)|Wurzel]]‘ oder ‚[[Pflanzen|Pflanze]]‘ verwendet wurde.
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! Hauswurz
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Von den bisher etwa 200 beschriebenen [[Art (Biologie)|Arten]] werden je nach Autor zwischen 40 und 63 Arten anerkannt. Zudem gibt es mehr als 7000 [[Sorte (Pflanze)|Sorten]] in gärtnerischer Verwendung.
'''Hauswurze''' (''Sempervivum'') stellen eine [[Gattung (Biologie)|Gattung]] in der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Dickblattgewächse]] (Crassulaceae) dar. Derzeit sind etwa 60 Arten anerkannt, ca. 200 wurden beschrieben, zudem gibt es mittlerweile über 3000 Sorten. Sie werden unterteilt in die Untergattungen ''Sempervivum'' und ''[[Jovibarba]]''. Von manchen Botanikern werden beide als eigenständige Gattungen gesehen.


==Etymologie==
== Merkmale ==
=== Habitus ===
Hauswurzarten wachsen als [[Horst (Botanik)|Horste]] (Rosetten-Polster) [[Mehrjährige Pflanze|mehrjähriger]], [[Immergrüne Pflanzen|immergrüner]], [[sukkulente]]r Pflanzen. Die Pflanzen sind [[hapaxanth]] (bzw. monokarp), das heißt nach der Blüte sterben die Rosetten ab, die geblüht haben. Die Größe der ballförmig geschlossenen, halbkugeligen oder sternförmig ausgebreiteten Rosetten liegt zwischen 0,5&nbsp;cm (teilweise bei ''Sempervivum arachnoideum'' oder ''Sempervivum globiferum'' subsp. ''arenarium'') und 22&nbsp;cm (teilweise bei ''Sempervivum grandiflorum'' und bei ''Sempervivum tectorum''-Hybriden und Auslesen), hauptsächlich aber bei 3–6&nbsp;cm. Bei der Blütenbildung strecken sich die [[Internodium (Botanik)|Internodien]] der [[Sprossachse]] zu einem Langtrieb. Die [[Blütenstände]] werden zwischen 3&nbsp;cm (''Sempervivum minutum'') und 60&nbsp;cm (''Sempervivum tectorum'') hoch, ragen meist aber sieben bis zwanzig Zentimeter in die Höhe.


=== Blätter ===
Der Name ''Sempervivum'' kommt aus dem Hoch-Mittelalter und stammt aus dem Lateinischen: „Semper" bedeutet „immer" und „vivus" bedeutet „lebend". Semperviven sind also so genannte „Immer-Lebende", wohl weil diese mehrjährigen [[Sukkulente]]n ihre Blätter im Winter behalten und sehr widerstandsfähig in punkto schwierigen Wachstums-Bedingungen sind. Betrachtet man die ersten Erwähnungen dieser Pflanzen in der Antike, kann der Name ''Sempervivum'' auch daher kommen, dass der Saft dieser Pflanzen Samen anderer Kulturpflanzen vor Tierfraß schützt, also die damit behandelten Samen langlebiger macht.
[[Datei:Sempervivum cross ies.jpg|miniatur|Schnitt durch eine Rosette von ''Sempervivum'']]

Wie viele Dickblattgewächse (Crassulaceae) sind Hauswurz-Arten als [[Sukkulente]]n in der Lage, in ihren Blättern Wasser zu speichern. Die in der Regel sehr fleischigen Blätter sind seitlich zum Teil flaumig (pubeszent) behaart oder besitzen Randwimpern. Die Behaarung kann Drüsenhaare enthalten. Die Blattspitzen verfügen teilweise über Haarbüschel.
==Merkmale==
Die Form der Blätter der verschiedenen Arten ist vielfältig. Sie können beispielsweise lanzettlich, elliptisch, länglich lanzettlich, verkehrt lanzettlich, eiförmig, verkehrt eiförmig, spitz, keilförmig oder länglich spatelig sein. Die Spitze kann ebenso verschieden gestaltet sein. Meist ist sie spitz zulaufend oder kurz-kleinspitzig. Die [[Pigmentierung]] der Blätter ist je nach Jahreszeit, Standort und Sorte variabel. Es gibt stark mit [[Anthozyane]]n angereicherte Blätter, diese sind dann rotbraun oder auch selten in Violetttönen gefärbt. Es können diverse Farbabstufungen auftreten wie grau-olivgrün, graugrün, aber auch sehr blasse Tönungen ([[Chlorose|pseudochlorotisch]]). In letzterem Fall sind die Blätter gelblich bis gelblichgrün. Die Färbung ist hauptsächlich von der Sonneneinstrahlung abhängig, zum Teil aber auch [[Genetik|genetisch]] bedingt.
[[Bild:Montanum.jpg|thumb|Rosetten-Polster der Berg-Hauswurz (''Sempervivum montanum'' subsp. ''montanum'']]

===Habitus===

Hauswurze wachsen als Horste (Rosetten-Polster) [[mehrjährige Pflanze|mehrjähriger]], immergrüner, sukkulenter Pflanzen. Die Pflanzen sind hapaxanth bzw. monokarp, das heißt nach der Blüte sterben die Rosetten, die geblüht haben, ab.
Die Größe der ballförmig geschlossenen, halbkugeligen oder sternförmig ausgebreiteten Rosetten liegt zwischen 0,5 cm (teilweise bei ''Sempervivum arachnoideum'' oder ''Sempervivum globiferum'' subsp. ''arenarium'') und 22 cm (teilweise bei ''Sempervivum grandiflorum'' und bei ''Sempervivum tectorum''-Hybriden und Auslesen), hauptsächlich aber bei 3 bis 6 cm. Bei der Blütenbildung strecken sich die [[Internodien]] der [[Sprossachse]] zu einem Langtrieb. Die [[Blütenstände]] werden zwischen 3 cm (''Sempervivum minutum'') und 50 cm (''Sempervivum tectorum'') hoch, ragen meist aber sieben bis zwanzig Zentimeter in die Höhe.

===Wurzeln===

Die [[Wurzel (Pflanze)|Wurzel]]n sind die einer typischen Bergpflanze auf steinigem Grund. Das Wurzelsystem von einigen wenigen Hauptwurzeln geprägt, die tief und kraftvoll in das Substrat eindringen. Mitunter gibt es auch eine einzige sehr dicke Hauptwurzel. Mehrere Nebenwurzeln führen Nährstoffe und Wasser heran.
Insgesamt ist das Wurzelsystem im Sinne größtmöglicher Verankerung und Wasseraufnahme aus tieferen Bodenschichten gestaltet.
Das Wurzelsystem ist oft überzogen mit einem weißlichen Belag: das ist [[Mykorrhiza]] - eine Zusammenarbeit, ein gegenseitiges Geben und Nehmen zwischen [[Pilz]] und höherer Pflanze, hier der Hauswurz!
Der Pilz profitiert bei dieser [[Symbiose]] von den Zuckern, die die höhere Pflanze in ihren grünen Teilen bildet und wieder bis in die Wurzeln leitet. Die höhere Pflanze profitiert zum Einen davon, dass der Pilz Mineralstoffe aus den organischen Stoffen isolieren kann, und zum Anderen davon, dass die Oberfläche für die Aufnahme von Wasser und Mineralstoffe durch die [[Filament]]e des [[Myzel]]s viel größer ist.
Das Wurzelgebilde ist durch diese Mykorrhiza mit dessen oben beschriebenen Wirkungen in seinem Erscheinungsbild beeinflusst. Es ist
kürzer und dicker als es ohne Symbiose wäre und es weist keine Wurzelhaare auf.

===Blätter===
[[Image:Sempervivum_calcareum1.jpg|thumb|right|250px|Kalk-Hauswurz (''Sempervivum calcareum''), eine Art mit vielen Blättern, die ins Bläulich-Grüne bis Grau-Olivgrüne spielen (glaukeszent). Die Blattspreiten sind länglich-eiförmig, die Blattspitzen zugespitzt und rotbraun.]]
Die viele Dickblattgewächse (Crassulaceae) sind Hauswurz-Arten ([[Sukkulente]]), sie sind in der Lage, in ihren Blättern Wasser zu speichern. Die in der Regel sehr "fleischigen" Blätter sind seitlich zum Teil flaumig (pubeszent) behaart oder besitzen Randwimpern. Die Behaarung kann Drüsenhaare enthalten. Die Blattspitzen verfügen teilweise über Haarbüschel.
Die Form der Blätter der verschiedenen Arten ist vielfältig. Sie können beispielsweise lanzettlich, elliptisch, länglich lanzettlich, verkehrt lanzettlich, eiförmig, verkehrt eiförmig, spitz, keilförmig oder länglich spatelig sein. Die Spitze kann ebenso verschieden gestaltet sein. Meist ist sie spitz zulaufend oder kurz-kleinspitzig.
Die [[Pigmentierung]] der Blätter ist je nach Jahreszeit, Standort und Sorte variabel. Es gibt stark mit [[Anthocyane|Anthozyanen]] angereicherte Blätter, diese sind dann rotbraun oder auch selten in Violetttönen gefärbt. Es können diverse Farbabstufungen auftreten wie grau-olivgrün, graugrün, aber auch sehr blasse Tönungen ([[Chlorose|pseudochlorotisch]]). In letzerem Fall sind die Blätter gelblich bis gelblichgrün. Die Färbung ist hauptsächlich von der Sonneneinstrahlung ([[Albedo]]) abhängig, zum Teil aber auch [[Genetik|genetisch]] bedingt.
Es stellt sich die Frage, wie Hauswurze und ähnliche Sukkulente mit ihren Wasser speichernden Blättern den Winter überstehen können. Dieses ist durch im [[Vakuole|Zellsaft]] vorhandene Zuckermoleküle, die ein Gefrieren verhindern, zu erklären.


=== Blüten und Blütenstände ===
=== Blüten und Blütenstände ===
[[Bild:Barbulatumklein.jpg|thumb|Blüte einer [[Hybride]] zwischen Berg-Hauswurz und Spinnweb-Hauswurz (''Sempervivum arachnoideum × montanum'', auch ''Sempervivum × barbulatum'')]]
[[Datei:Grandiflowerklein.jpg|miniatur|Sternförmig ausgebreitete Blüten von ''Sempervivum grandiflorum'', eines Vertreters der Sektion ''Sempervivum'']]
[[Datei:Jovibarba globifera globifera-3.JPG|miniatur|Röhren- bis glockenförmige Blüten von ''Sempervivum globiferum'' subsp. ''globiferum'', einem Vertreter der Sektion ''Jovibarba'']]
Die Rosetten blühen spärlich, die Blütezeit liegt zwischen Ende Mai und Ende August.
Der meist dichte [[Blütenstand]] besteht aus [[Sympodium#Zymen|Zymen]] mit drei, selten zwei bis vier, [[Wickel (Blütenstand)|Wickeln]], die manchmal gegabelt sind. Die sitzenden oder fast sitzenden, zwittrigen [[Blüte|Einzelblüten]] sind [[Obdiplostemonie|obdiplostemon]]. Ihre breit sitzenden, etwas aufrechten, lanzettlichen [[Kelchblatt|Kelchblätter]] sind an der Basis etwas miteinander verwachsen. Die rosafarbenen, purpurfarbenen oder gelb bis fast weißen, zur [[Blüte#Anthese|Blütezeit]] ausgebreiteten oder aufrechten [[Kronblatt|Kronblätter]] sind an ihrer Basis nicht miteinander verwachsen und auf der Innenseite meist kahl.<ref name="eggli2003">Henk 't Hart, Bert Bleij, Ben Zonneveld: ''Sempervivum''. In: Urs Eggli (Hrsg.): ''Sukkulenten-Lexikon. Crassulaceae (Dickblattgewächse)''. Eugen Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN=3-8001-3998-7, S. 347–349.</ref>


Die nur selten kahlen [[Staubfaden|Staubfäden]] sind rot, purpurfarben, bläulich oder gelblich bis weiß, die [[Staubblatt|Staubblätter]] rot oder gelb und der abgesetzte [[Griffel (Botanik)|Griffel]] ist meist gebogen. Die [[Nektarschüppchen]] sind mehr oder weniger quadratisch und etwa 0,5&nbsp;Millimeter groß.<ref name="eggli2003" />
Der - bei den Hauswurzen in der Regel kompakte - [[Blütenstand]] (die Infloreszenz) ragt aufrecht, er hat meist dichte, vielblütige [[Cymen]] mit meist drei gabeligen [[Wickel (Blütenstand)|Wickel]]n.


Ihre zwittrigen [[Blüte]]n weisen zuerst ein männliches Stadium auf. Danach biegen sich die [[Staubblätter]] zur Seite und weg von den [[Fruchtblätter]]n im Zentrum der Blüte. Auf diese Weise wird Selbstbestäubung erschwert. Die Färbung der Blüten ist rötlich, gelblich oder - selten - weißlich. In der Untergattung ''Sempervivum'' (''Sempervivum'' sensu stricto, d.h. ''Sempervivum'' im engeren Sinne, also ''Sempervivum'' subgenus ''Sempervivum'') sind die Blüten radiärsymmetrisch, d.&nbsp;h. wie ein Stern mit Strahlen geformt und sie haben mehr als sechs Blütenhüllblätter, d.h. sie haben acht bis 18 Kronblätter ([[Petalen]]) pro Blüte.
Die Rosetten blühen spärlich, die Blütezeit liegt zwischen Ende Mai und Ende August. Ihre Blüten weisen zuerst ein männliches Stadium auf ([[Proterandrie]]). Danach biegen sich die Staubblätter zur Seite und weg von den [[Fruchtblatt|Fruchtblättern]] im Zentrum der Blüte. Auf diese Weise wird eine [[Selbstbestäubung]] erschwert.


Die [[Pollen]]körner der Gattung sind prolat, das heißt, sie sind wie [[Rotationsellipsoid]]e geformt. Die äußere Schicht der Wand des Pollenkorns, die Exine des [[Sporoderm]]s, besitzt drei längsgestreckte Keimfalten, in deren Mitte sich je eine rundliche Keimpore befindet ([[Pollen#Aperturen|tricolporat]]). Die Pollenkörner sind 14 bis 25&nbsp;Mikrometer lang und 12 bis 21&nbsp;Mikrometer breit. Die der Sektion ''Jovibarba'' sind 13 Prozent größer als die der Sektion ''Sempervivum'', enthalten keinen Pollenkitt und unterscheiden sich außerdem im Aufbau der Pollenkornwand.<ref>J. Parnell: ''Pollen Morphology of Jouibarba Opiz and Sempervivum L. (Crassulaceae)''. In: ''Kew Bulletin''. Band 46, Nummer 4, 1991, S. 733–738, [[JSTOR:4110418]].</ref>
Bei den ''[[Jovibarba]]''-Arten (''Sempervivum'' subgenus ''Jovibarba'') sind die Blüten glockenförmig. Sie haben sechs Kronblätter (Petalen), nur selten sieben, weisen mehr oder weniger gefanste Ränder auf und sind weißlich bis blass-grün, gelblich-grün oder gelb gefärbt.


===Frucht und Samen===
=== Früchte und Samen ===
Die vielsamigen, nur selten kahlen [[Frucht|Früchte]] stehen aufrecht bis fast aufrecht und öffnen sich entlang einer Bauchnaht. Die darin enthaltenen braunen [[Same (Pflanze)|Samen]] sind ellipsoid, eiförmig oder birnenförmig und gerippt.<ref name="eggli2003" />


Die [[Ausbreitungsmechanismen von Pflanzen|Ausbreitung]] der Samen erfolgt durch den Wind ([[Anemochorie]]).
Die Morphologie des Pollens von ''Sempervivum'' im engeren Sinne ist unter dem Lichtmikroskop ellipsoid, die von ''Jovibarba'' eher stäbchenförmig.


=== Zytologie ===
Die vielsamige Frucht steht relativ aufrecht und öffnet sich entlang der Bauchnaht. Die Samen sind ellipsoid, eiförmig oder birnenförmig, braun und gerippt. Es werden sehr viele Samen gebildet, die klein und leicht sind. Mühelos werden sie durch den Wind verbreitet und auch von kleinsten Unebenheiten des Bodens gestoppt.
Die [[Chromosom]]engrundzahl variiert zwischen <math>x = 16</math> und <math>x = 21</math>. Etwa die Hälfte aller Arten ist [[Polyploidie|polyploid]], die meisten davon [[Tetraploidie|tetraploid]]. ''[[Sempervivum minutum]]'' ist hexaploid und eine weitere Art oktoploid.<ref name="eggli2003" />


== Verbreitung und Standorte ==
==Vermehrung==
[[Datei:Sempervivum distribution map.png|miniatur|Autochthone Verbreitung der Gattung ''Sempervivum'' L.]]
Hauswurzen vermehren sich [[Vegetative Vermehrung|vegetativ]] durch Tochterrosetten ([[Kindel]]), die sich an unterschiedlich langen [[Stolonen]] bilden und dort dann einwachsen. Die einzelnen Rosetten bildet meistens zwei bis drei Jahre lang Tochterrosetten, dann steht die Blüte an, wonach die Rosette abstirbt. Eine sortenechte Vermehrung gewährleistet nur die Abnahme dieser Tochterrosetten. Bei ''Semperivivum heuffelii'' (synonym ''Jovibarba heuffelii''; „[[Henne und Küken]]") sitzen die Tochterrosetten direkt an ihrem rübenartigen Wurzelstock. Optisch täuschen die Pflanzen so eine Rosettenteilung vor. Auch eine sexuelle Vermehrung über die reichlich gebildeten staubfeinen Samen der [[Lichtkeimer]] ist möglich. Die [[Hybride|Hybridisation]] ist bei Semperiviven sehr stark ausgeprägt. Deshalb bietet sich ein Aussäen nicht an, wenn die gleiche Art bzw. Form der Pflanze wieder erreicht werden soll.
Die Gattung ''Sempervivum'' kommt von [[Marokko]] bis zum [[Iran]] vor. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich zwischen diesen Eckpunkten durch die spanischen Sierras, die Alpen, Karpaten, die Berge des Balkan, der Türkei und Armeniens. Die Gattung ist also hauptsächlich in den europäischen Gebirgen zu finden. Mit ''[[Sempervivum atlanticum]]'' aus dem [[Atlas (Gebirge)|Atlas-Gebirge]] und ''[[Sempervivum iranicum]]'' aus dem [[Elburs-Gebirge]] greift ihre Verbreitung wie die Spitzen einer Sichel bis nach Afrika und Asien hinein. Im Kaukasus, in Nordost-Anatolien, auf dem Balkan und in den Alpen sind besonders viele Hauswurz-Arten anzutreffen.<ref>Philipp Neeff: ''Beiträge zur Taxonomie der Gattung Sempervivum L. (Crassulaceae) unter besonderer Berücksichtigung der in Kleinasien vorkommenden Sippen.'' Dissertation, Universität Duisburg-Essen, 2005, S. 54</ref>
Sie leben hauptsächlich auf besonnten Felsen und in steinigen Gebieten der montanen, subalpinen und alpinen Zone. Einige haben humosere Standorte erschlossen.<ref>Urs Eggli: ''Sukkulenten''. 2., vollständig überarbeitete Auflage, Eugen Ulmer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5396-1, S. 273.</ref>


==Verbreitung==
=== Alpenraum ===
[[Datei:Montanum.jpg|miniatur|Rosetten-Polster der Berg-Hauswurz (''Sempervivum montanum'' subsp. ''montanum'')]]
[[Bild:Verbreitung_Semperivivum.png|thumb|450px|Verbreitung der Gattung Semperivivum]]
[[Datei:Sempervivum calcareum1.jpg|miniatur|Kalk-Hauswurz (''Sempervivum calcareum''), eine Art mit vielen Blättern, die ins Bläulich-Grüne bis Grau-Olivgrüne spielen ([[glauk]], glaukeszent). Die Blattspreiten sind länglich-eiförmig, die Blattspitzen zugespitzt und rotbraun.]]
Sie kommen von Marokko bis zum Iran vor, ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich zwischen diesen Eckpunkten durch die spanischen Sierras, die Alpen, Karpaten, die Berge des Balkan, der Türkei und Armeniens. Sie leben hauptsächlich auf besonnten Felsen und steinigen Gebieten in der montanen, subalpinen und alpinen Zone. Die Gattung ist also hauptsächlich in den europäischen Gebirgen zu finden. Mit ''Sempervivum atlanticum'' aus dem [[Atlas (Gebirge)|Atlas-Gebirge]] und ''Sempervivum iranicum'' aus dem [[Elburs-Gebirge]] greift ihre Verbreitung wie die Spitzen einer Sichel auch nach Afrika und Asien hinein.
[[Datei:Barbulatumklein.jpg|miniatur|Blüte einer [[Hybride]] zwischen Berg-Hauswurz und Spinnweb-Hauswurz (''Sempervivum arachnoideum × montanum'', auch ''Sempervivum × barbulatum'')]]
Ihre natürliche Verbreitung ist somit auf die nördliche Hemisphäre und die so genannte "alte Welt" beschränkt. Kultivare kommen selbstverständlich auch außerhalb dieses Gebietes vor.
[[Datei:Majorklein.jpg|miniatur|''Sempervivum arachnoideum'']]
[[Datei:Sempervivum wulfenii 1 Botanical Garden Heidelberg.JPG|miniatur|''Sempervivum wulfenii'']]
[[Datei:Sempervivum globiferum subsp globiferum.jpg|miniatur|''Sempervivum globiferum'' subsp. ''globiferum'' am [[Lochenstein]] (Schwäbische Alb), ein Vertreter der Sektion ''Jovibarba'']]
In den [[Alpen]], einem der Gebiete, in denen eine Häufung von Hauswurz-Arten auffällt, sind die am meisten verbreiteten Arten die [[Spinnweb-Hauswurz]] (''Sempervivum arachnoideum''), die [[Berg-Hauswurz]] (''Sempervivum montanum'') und die [[Dach-Hauswurz]] (''Sempervivum tectorum''). Sie blühen rot. Die Dach-Hauswurz kann man außer in ihrer autochthonen Verbreitung auch auf Dächern und Mauern finden, meist angepflanzt, manchmal verwildert bzw. wild, mitunter sehr weit von ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet entfernt. Die [[Sempervivum globiferum|Gewöhnliche Fransenhauswurz]] (''Sempervivum globiferum'') hat mit zwei Arealen in den Südwest-Alpen und mit Vorkommen in den Ostalpen ein insgesamt großes Verbreitungsgebiet, kommt dabei aber auffallend oft in den Randgebieten der Alpen vor.


Die [[Wulfen-Hauswurz]] (''Sempervivum wulfenii'') kommt endemisch in den Ostalpen vor, die ebenfalls gelb blühende [[Großblütige Hauswurz]] (''Sempervivum grandiflorum'') und die weißlich-blassrosa blühende [[Kalk-Hauswurz]] (''Sempervivum calcareum'') sind Endemiten der Westalpen und haben ein wesentlich geringeres Verbreitungsgebiet. Noch kleiner ist das Verbreitungsgebiet der rot blühenden [[Dolomiten-Hauswurz]]. Die [[Serpentin-Hauswurz]] (''Sempervivum pittonii'') ist nur auf zwei Berghängen in der [[Obersteiermark]] nahe [[Kraubath an der Mur|Kraubath]] an der Mur in Österreich zu finden. Sie blüht gelb.
==Einige im Alpenraum heimische Arten==


Während die Berg-Hauswurz, die Wulfen-Hauswurz und die Großblütige Hauswurz an saures Bodenmilieu angepasst sind, findet man die Kalk-Hauswurz und die Dolomiten-Hauswurz auf kalkhaltigem Substrat. Die Spinnweb-Hauswurz bevorzugt saure Bodenverhältnisse, die Dach-Hauswurz hat hierbei eine breitere Amplitude. Die Serpentin-Hauswurz ist auf serpentinitisches Substrat spezialisiert. Die Unterarten der Gewöhnlichen Fransenhauswurz sind teils an unterschiedliche Bodenverhältnisse angepasst.<ref>Manuel Werner: ''Hauswurz-Arten der Alpen. Sempervivum und Jovibarba''. In: ''Avonia''. Band 28, Nummer 4, 2010.</ref>
[[Bild:Tectorum2.jpg|thumb|right|130px|''Sempervivum tectorum'' subsp. ''tectorum'', Dach-Hauswurz]]
[[Bild:Majorklein.jpg|thumb|right|130px|''Sempervivum arachnoideum'', Spinnweb-Hauswurz]]
[[Bild:Wulfenii.jpg|thumb|right|130px|''Sempervivum wulfenii'', Rosette]]
[[Bild:Grandiflowerklein.jpg|thumb|right|130px|''Sempervivum grandiflorum'', Blüten]]
[[Bild:Globiferum.jpg|thumb|right|''Sempervivum globiferum'' subsp. ''globiferum'', Lochenstein, Deutschland]]
In den [[Alpen]] sind die am meisten verbreiteten Arten die [[Dach-Hauswurz]] (''Sempervivum tectorum'', in Schweizer Veröffentlichungen auch als ''Sempervivum alpinum''), die [[Berg-Hauswurz]] (''Sempervivum montanum'', siehe Foto oben bei den Polsterpflanzen) und die [[Spinnweb-Hauswurz]] (''Sempervivum arachnoideum'').


=== Kleinasien ===
Die Dach-Hauswurz (''S. tectorum/alpinum'') kann man auch auf Dächern (Name!) und Mauern finden, meist angepflanzt, mitunter verwildert/wild, mitunter sehr weit von ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet entfernt.
Ein weiteres Gebiet, in dem ''Sempervivum''-Arten gehäuft vorkommen, ist das Bergland von [[Kleinasien]]. Eine ausgesprochene Hochgebirgsart ist ''[[Sempervivum pisidicum]]''. Sie kommt bis über 2500&nbsp;m vor. Ebenfalls alpine Arten sind ''[[Sempervivum armenum]]'' und ''[[Sempervivum minus]]'', die in Höhenlagen über 2000&nbsp;m zu finden sind. Auch ''[[Sempervivum gillianii]]'' wächst gerne südexponiert auf alpinen Matten. Auf vulkanischem Gestein ist ''[[Sempervivum brevipilum]]'' zu finden. Eine weite Verbreitung im inneren Ostanatolien hat ''[[Sempervivum davisii]]'', eine [[Sammelart]], die sowohl in alpinen, als auch in feuchteren und tieferen Lagen vorkommt, beispielsweise in der Nähe von Flussufern. Auch ''[[Sempervivum ekimii]]''<ref>Fergan Karaer, Ferhat Celep: ''Sempervivum ekimii nom. et stat. nov. for S. minus var. glabrum (Crassulaceae), with an amplified description''. In: ''Annales Botanici Fennici''. Band 45, Nummer 3, 2008, S. 230.</ref> und Sippen von ''Sempervivum davisii'' subsp. ''furseorum'' sind in eher feuchterem Klima zu finden. ''[[Sempervivum staintonii]]'' ist an niedere Lagen angepasst. Im östlichen Gebiet des Gebirges Kaçkar Dağlar ist ''[[Sempervivum herfriedianum]]'' heimisch.<ref>Philipp Neeff: ''Beiträge zur Taxonomie der Gattung Sempervivum L. (Crassulaceae) unter besonderer Berücksichtigung der in Kleinasien vorkommenden Sippen.'' Dissertation, Universität Duisburg-Essen, 2005</ref><ref name="Fergan Karaer 2011">Fergan Karaer, Ferhat Celep, Urs Eggli: ''A taxonomic revision of the Sempervivum davisii complex (Crassulaceae)''. In: ''Nordic Journal of Botany''. Band 29, Nummer 1, S. 49–53, 2011, [[DOI:10.1111/j.1756-1051.2010.00974.x]].</ref>


=== Kaukasus und Transkaukasus ===
Ein relativ kleines Verbreitungsgebiet haben die beiden gelb blühenden Arten [[Wulfen-Hauswurz]] (''S. wulfenii'') und [[Großblütige Hauswurz]] (''S. grandiflorum''), und die hübsche rosa blühende [[Kalk-Hauswurz]] (''S. calcareum'').
Im [[Kaukasus]] findet man Vertreter der Gattung hauptsächlich in Höhenlagen von 1200 bis 3000&nbsp;m. Dort kommen sowohl Semperviven mit glatten Blattflächen, als auch solche mit beiderseits behaarten Blattflächen vor. Zu den Hauswurzen mit kahlen Blattflächen gehören die rot blühende Arten ''[[Sempervivum borissovae]]'', ''[[Sempervivum caucasicum]]'' und ''[[Sempervivum ingwersenii]]''. Gelb blühende Arten sind ''[[Sempervivum glabrifolium]]'' und ''[[Sempervivum sosnowskyi]]''.
Sehr selten sind [[Dolomiten-Hauswurz]] (''S. dolomiticum'') oder gar die [[Serpentin-Hauswurz]] (''S. pittonii''). Die Serpentin-Hauswurz ist ein kleines, gelb blühendes Juwel, das nur auf zwei Berghängen nahe [[Kraubath in der Weststeiermark|Kraubath]] an der Mur in Österreich wächst. Sie ist stark gefährdet, insbesondere durch Abbau von Serpentin, der dort durchgeführt wird, obwohl die Pflanze geschützt ist.


Behaarte Blattflächen und rote Blüten besitzen ''[[Sempervivum altum]]'', ''[[Sempervivum annae]]'', ''[[Sempervivum dzhavachischvilii]]'', ''[[Sempervivum ermanicum]]'', ''[[Sempervivum charadzeae]]'', ''[[Sempervivum ossetiense]]'' und ''[[Sempervivum pumilum]]''. Eine gelb blühende Art mit behaarten Blattflächen ist ''[[Sempervivum transcaucasicum]]'', die auch in niederen Lagen bis 550&nbsp;m vorkommt. ''Sempervivum charadzeae'', eine Art mit bis zu 35&nbsp;cm langen Ausläufern, kommt in submontanen Lagen vor.<ref>Radovan Konop: ''Die kaukasischen Arten der Gattung Sempervivum''. In: ''Gartenpraxis''. 6/1992, S. 24–26.</ref><ref name="eggli">Henk 't Hart, Bert Bleij, Ben Zonneveld: ''Sempervivum''. In: Urs Eggli (Hrsg.): ''Sukkulenten-Lexikon. Crassulaceae (Dickblattgewächse)''. Eugen Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN=3-8001-3998-7, S. 349–363.</ref>
Als Beispiele für gelb blühende Arten der Alpen mit kleinem Verbreitungs-Gebiet dienen die beiden unteren Fotos rechts. Sie zeigen die gelben Blüten von ''Sempervivum grandiflorum'' und eine Rosette der ebenfalls gelb blühenden Art ''Sempervivum wulfenii''.


=== Balkanhalbinsel ===
==Systematik==
Ein weiteres Gebiet mit vielen Arten von Hauswurzen ist die [[Balkanhalbinsel]]. Aus der Sektion ''Jovibarba'' findet man im Gebiet vor allem viele Formen von ''[[Sempervivum heuffelii]]'', aber auch ''[[Sempervivum globiferum]]'' kommt laut Literaturangaben im nördlichen Bereich des Balkans vor.


Aus der Sektion ''Sempervivum'' findet man dort als rot blühende Art häufig das sehr variable ''[[Sempervivum marmoreum]]''. Eng verwandt mit dieser Art ist ''[[Sempervivum kosaninii]]'', das auf Kalkstein in [[Nordmazedonien|Mazedonien]] wächst. Die anderen Arten des Balkans blühen gelb.
Die Gattung Hauswurz (''Sempervivum'') ist leicht zu erkennen, aber ihre Arten sind oft nicht leicht zu identifizieren. Selbst ein und derselbe [[Klon]] kann unter verschiedenen Wachstums-Bedingungen vollkommen unterschiedlich aussehen. Auch innerhalb der zeitlichen Abfolge eines Jahres weist ein solcher Hauswurz-Klon unterschiedliches Aussehen auf.


Im nördlichen Bereich des Balkan wächst ''[[Sempervivum ruthenicum]]'', dessen Verbreitungsschwerpunkt aber in Gebieten nördlich des Balkan liegt und das meist in tiefen Lagen vorkommt. ''[[Sempervivum leucanthum]]'' ist in [[Bulgarien]] und bergigen Gebieten südlich davon zu finden. Das Verbreitungsgebiet von ''[[Sempervivum zeleborii]]'' geht von Bulgarien und West-Rumänien südlich bis ins nördliche [[Griechenland]]. Die Petalen von ''[[Sempervivum ciliosum]]'' und ''Sempervivum leucanthum'' sind ausschließlich gelb gefärbt, während die anderen gelb blühenden Arten an der Basis der Kronblätter rötlich gefärbt sind. Die Unterart ''Sempervivum ciliosum'' subsp. ''octopodes'' wächst nur am [[Pelister]] im Süden Mazedoniens.<ref name="eggli" /> Auch ''Sempervivum thompsonianum'' kommt ausschließlich in einem eng begrenzten Gebiet im Süden Mazedoniens vor.
Es können im Verbreitungsgebiet der Gattung mehr oder weniger fünfundreißig Spezies (Arten) festgestellt werden, wenn es auch weit mehr lokale [[Population (Biologie)|Populationen]] gibt, die oftmals völlig eigenen Charakter haben.


== Systematik ==
Jede der Arten hat eigene Unterarten. So kommen z.B. ''Sempervivum globiferum'' (Syn.: ''Jovibarba globiferum'') und deren Unterarten (''S. globiferum'' subsp. ''globiferum'', ''S. globiferum'' subsp. ''hirtum'', ''S. globiferum'' subsp. ''allionii'', ''S. globiferum'' subsp. ''arenarium'') in den Ost- und Südalpen vor, die Unterart ''S. globiferum'' susp. ''globiferum'' auch in Mittelgebirgen wie dem Riesengebirge oder der Schwäbischen Alb.
=== Äußere Systematik ===
''Sempervivum'' gehört zur [[Tribus (Biologie)|Tribus]] [[Semperviveae]] in der Unterfamilie der [[Sempervivoideae]] der [[Dickblattgewächse]]. [[Phylogenese|Phylogenetische]] Untersuchungen zeigen eine enge Verwandtschaft zur Gattung ''[[Petrosedum]]'' sowie einigen Arten der Untergattung [[Sedum|''Sedum'' subg. ''Gormania'']]:<ref>J. Thiede, U. Eggli: ''Crassulaceae''. In: Klaus Kubitzki (Hrsg.): ''The Families and Genera of Vascular Plants'', Band 9. Flowering Plants. Eudicots. Springer, Berlin/Heidelberg/New York 2007, ISBN 978-3-540-32214-6, S. 93.</ref>


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===Unterschiedliche Einordnungen in Gattungen oder Untergattungen ===
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|label1=Semperviveae
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|1=''Sempervivum''
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|1=''[[Sedum assyriacum]]''
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|1=''[[Sedum mooneyi]]''
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}}


=== Phylogenese ===
Mitunter gibt es in der Fachwelt - hauptsächlich wegen der Unterschiede im Blütenbau - eine Unterteilung in zwei Gattungen, zum Einen in die Gattung ''Sempervivum'' und zum Anderen in die Gattung ''Jovibarba''. Nach APG II wird die Unterteilung in zwei Gattungen nicht gestützt. In diesem Artikel wird versucht, beiden Ansichten Rechnung zu tragen: der des APG II und der der Forschungen von H. t' Hart, B. Bleij und B. Zonnefeld sowie der Veröffentlichungen Urs Egglis (siehe Literaturangaben), die ''Sempervivum'' (im engeren Sinne) und ''Jovibarba'' in eine Gattung, in die Gattung ''Sempervivum'', einordnen. ''Jovibarba''-Arten sind nach dieser Auffassung nur [[Taxon#Synonyme|Synonyme]] der ''Sempervivum''-Arten.
Wahrscheinlich stammt ''Sempervivum'' von einer alten ''Petrosedum''-Linie ab, die einen vervielfachten [[Chromosomen]]bestand in den Zellen aufwies. ''Petrosedum'' wird außer als Ursprungsgruppe der Gattung ''Sempervivum'' auch als Ursprungsgruppe der Gattungen ''[[Aeonium]]'', ''[[Aichryson]]'' und ''[[Monanthes]]'' angesehen.<ref>Urs Eggli: ''Sukkulenten''. 2. vollständig überarbeitete Auflage, Eugen Ulmer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5396-1, S. 263</ref>


Gemäß Urs Eggli hat sich die Ordnung der Steinbrechartigen (Saxifragales) ab der letzten globalen – alpidischen – Gebirgsbildungsphase der Erdgeschichte und deren geologischen Auffaltung, also seit den letzten 135 Millionen Jahren konstituiert. Die Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae) ist jedoch viel jünger und noch jünger ist die Gattung ''Sempervivum''. Wie alt diese Gattung innerhalb der Familie ist, ist eine ungelöste Frage. Wegen des verhältnismäßig kleinen Verbreitungsgebietes sowie ihrer relativ einheitlichen Morphologie und Pflanzenchemie wurde auch die Meinung vertreten, die Gattung ''Sempervivum'' könne als eine junge Gruppe innerhalb der Familie der Dickblattgewächse angesprochen werden. Das ist allerdings Spekulation. Da es hierzu keine [[Fossilien]] gibt, bestehen keine gesicherten Daten.<ref>Manuel Werner: ''Hauswurz-Arten der Alpen. Sempervivum und Jovibarba''. In: ''Avonia''. Band 28, Nummer 4, 2010, S. 124.</ref>
=== Arten gegliedert in Untergattungen und Sektionen ===
Die Gattung ''Sempervivum'' wird gegliedert in Untergattungen und Sektionen:
*Untergattung (bzw. Gattung) ''Sempervivum'':
**Sektion ''Rhodanthae'': Rotblühende Hauswurze:
*** ''S. altum''
*** ''S. annae''
*** [[Spinnweb-Hauswurz]] (''S. arachnoideum'')
*** ''S. atlanticum''
*** [[Kalk-Hauswurz]] (''S. calcareum'')
*** ''S. cantabricum''
*** ''S. caucasicum''
*** ''S. charadzeae''
*** [[Dolomiten-Hauswurz]] (''S. dolomiticum'')
*** ''S. dominii''
*** ''S. dzhavachischvilii''
*** ''S. ermanicum''
*** ''S. gurgenidzeae''
*** ''S. ingwersenii''
*** ''S. iranicum''
*** ''S. kosaninii''
*** ''S. macedonicum''
*** ''S. marmoreum''
*** [[Berg-Hauswurz]] (''S. montanum'')
*** ''S. nevadense''
*** ''S. pumilum''
*** [[Dach-Hauswurz]] (''S. tectorum'')
**Sektion ''Chrysanthae'': Gelbblühende Hauswurze:
*** ''S. armenum''
*** ''S. ciliosum''
*** [[Großblütige Hauswurz]] (''S. grandiflorum'')
*** ''S. herfriedianum''
*** ''S. ispartae''
*** ''S. minus''
*** [[Serpentin-Hauswurz]] (''S. pittonii'')
*** ''S. ruthenicum''
*** ''S. staintonii''
*** ''S. transcaucasicum''
*** [[Wulfen-Hauswurz]] (''S. wulfenii'')


Es gibt Hinweise, „dass einige heutige Verbreitungsmuster von Refugien der letzten eiszeitlichen Kaltzeit beeinflusst sind.“<ref>Manuel Werner: ''Hauswurz-Arten der Alpen. Sempervivum und Jovibarba''. In: ''Avonia''. Band 28, Nummer 4, 2010., S. 124f, 131, 146–194.</ref><ref>Philipp Neeff (2005): ''Beiträge zur Taxonomie der Gattung Sempervivum L. (Crassulaceae) unter besonderer Berücksichtigung der in Kleinasien vorkommenden Sippen.'' Dissertation, Universität Duisburg-Essen, S. 55f., 62ff.</ref><ref>Andreas Tribsch, Peter Schönswetter: ''Patterns of endemism and comparative phylogeography confirm palaeoenvironmental evidence für Pleistocene refugia in the Easter Alps''. In: ''Taxon''. Band 52, Nummer 3, S. 477–497, [[JSTOR:3647447]].</ref>.
*Untergattung (oder Gattung) ''[[Jovibarba]]'':
**Sektion ''Jovibarba''
***[[Sprossender Donarsbart]] (''S. globiferum'', Syn.: ''Jovibarba globifera'')
***[[Jupiterbart]] (''S. heuffelii'', Syn.: ''Jovibarba heuffelii'')


Offensichtlich befindet sich die Gattung in einer noch nicht stabilen Phase ihrer [[Evolution]] und sind alle ihre Mitglieder der Gattung sehr nahe miteinander verwandt. Dennoch zeigen die einzelnen [[Taxon|Taxa]] oft eine große Variabilität. Als Konsequenz daraus wurden viele Unterarten, Varietäten und Formen beschrieben. Sie weisen mitunter keine gut definierten Abgrenzungen zueinander auf. Eine zweite Konsequenz ist, dass man innerhalb der Gattung eine hohe Zahl natürlicher [[Hybride]]n beobachten kann. Diese können sich oft wiederum rückkreuzen und so weiter – so dass eine fast ins Endlose gehende Vielfalt und Aufspaltung festzustellen ist.
== Phylogenese ==


=== Innere Systematik ===
Wie manch andere Pflanzen der [[Alpen]] und Europas sind die Vorfahren von ''Sempervivum'' wahrscheinlich subtropischer Herkunft. Morphologisch sind Hauswurze offensichtlich verwandt mit den Gattungen ''[[Aeonium]]'', ''Greenovia'', ''[[Aichryson]]'' und ''[[Monanthes]]'', die vom makaronesischen Florengebiet (Kanarische Inseln, Madeira) her bekannt sind. Jedoch sind diese subtropischen Verwandten im Vergleich zu den Hauswurze nicht frosthart. Der Blütenbau weist große Ähnlichkeiten auf.
Die [[Erstbeschreibung]] der Gattung ''Sempervivum'' erfolgte 1753 durch [[Carl von Linné]] in ''[[Species Plantarum]]''.<ref>Carl von Linné: ''Species Plantarum''. 1. Auflage 1753, Band 1, S. 464–465, [http://www.botanicus.org/page/358483 (online)].</ref> [[Typus (Nomenklatur)#Botanik|Typusart]] der Gattung ist ''[[Sempervivum tectorum]]''. [[Synonym (Taxonomie)|Synonyme]] der Gattung sind ''Sedum'' {{Person|Adans.}}, ''Jovibarba'' {{Person|(DC.) Opiz}}, ''Diopogon'' {{Person|Jord. & Fourr.}} und ×''Jovivum'' {{Person|G.D.Rowley}}.
Besonders bei ''Sempervivum wulfenii'' und ''Sempervivum grandiflorum'' - zwei gelb blühenden Arten -ist dazuhin manchmal eine Abwandlung der Rosette und der Stolonen hin zu einem stängelfömigen [[Habitus]] zu beobachten, was an den Bau vieler halbstrauchiger ''Aeonium'' erinnert, deren Rosetten auf langen, stabilen Stängeln sitzen. Diese vorgenannten Arten behielten auch sonst einige Gesichtspunkte: halb-ausdauernde (semi-persistente) und/oder wenig differenzierten [[Stolonen]], die manchmal mehr oder weniger beblättert sind (vor allem bei ''S. grandiflorum'', ''S. montanum'', ''S. wulfenii''). Auch sonst scheinen diese Arten einige primitive Merkmale in der rezenten Gattung aufzuweisen.


Die Gattung wird vor allem auf Grund von Unterschieden in der [[Blüte#Morphologie|Blütenmorphologie]] in die [[Gattung (Biologie)|Sektionen]] ''Sempervivum'' und ''[[Jovibarba]]'' unterteilt.<ref>Henk 't Hart, Bert Bleij, Ben Zonneveld: ''Sempervivum''. In: Urs Eggli (Hrsg.) ''Sukkulenten-Lexikon. Crassulaceae (Dickblattgewächse)''. Eugen Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN=3-8001-3998-7, S. 348.</ref> In der Sektion ''Sempervivum'' sind die Blüten sternförmig ausgebreitet und sie besitzen acht bis 18 [[Kronblatt|Kronblätter]]. Bei den Arten der Sektion ''Jovibarba'' sind die Blüten glocken- bis röhrenförmig und weisen in der Regel sechs, selten sieben oder fünf, Kronblätter auf.
So ist beispielsweise die weißlich-gelbe Blütenfarbe ein solches primitives Merkmal. Die rote Farbgebung ist hingegen ein abgeleitetes, besser entwickeltes Merkmal.
Wie bei vielen Gebirgs-Pflanzen ist eine Blütenfärbung mit roten Farbtönen ein Hinweis auf ein höheres Entwicklungsstadium, weil diese Farbgebung die Sonnenstrahlung besser in Wärme umzuwandeln vermag. Das wiederum ist für Entstehung und Entwicklung des Blütenstaubes und für die Befruchtung vorteilhaft. Fast allen makaronesischen Arten der Gattungen ''[[Aeonium]]'', ''Greenovia'', ''[[Aichryson]]'' und ''[[Monanthes]]'' sind gelb- oder weißblütig, grünlich oder bräunlich. Nuancen von Rot oder Purpur findet man nur bei ''Aeonium nobile'', einem [[Taxon]], das zudem [[phylogenetisch]] der kleinen Gattung ''Monanthes'' nahesteht.
Eine rote Farbgebung bei ''Sempervivum''-Blüten ist höchstwahrscheinlich eine sekundäre Anpassung an die alpine Umwelt. Hierbei ist die Beobachtung interessant, dass auch bei den gelbblütigen Arten viele eine rote Färbung an der Basis der Blütenblätter aufweisen. Ebensolche Tönung ist oft auch bei den Staubblättern und mehr oder weniger bei den Fruchtblättern zu vermerken. Daher profitieren auch diese eigentlich gelbblütigen Arten von dem dadurch herbeigeführten thermischen Effekt, ohne auf den Vorteil der großen Attraktivität der gelben Grundfärbung für die ''[[Hymenoptera]]'' verzichten zu müssen (die wenig auf rote gefärbte Blüten reagieren). Die Hautflügler (Hymenoptera) sind die hauptsächlichen Bestäuber im Gebirge.


'''Arten'''<br />
Die Umwandlung von einem halbstrauchigen Habitus der subtropischen Vorfahren hin zu Rosetten ist ebenfalls eine Anpassung an die in den hohen Lagen der Alpen herrschenden Bedingungen.
Die Gattung ''Sempervivum'' umfasst folgende Arten, Unterarten und Varietäten:<ref name="eggli" />
* Sektion ''Sempervivum'':
** ''[[Sempervivum altum]]'' {{Person|Turrill}}
** ''[[Sempervivum annae]]'' {{Person|Gurgen.}}
** ''[[Spinnweb-Hauswurz|Sempervivum arachnoideum]]'' {{Person|L.}}
*** ''Sempervivum arachnoideum'' subsp. ''arachnoideum''
*** ''Sempervivum arachnoideum'' subsp. ''tomentosum'' {{Person|(C.B. Lehm. & Schnittspahn) Schinz & Thell.}}
** ''[[Sempervivum armenum]]'' {{Person|Boiss. & A.Huet}}
*** ''Sempervivum armenum'' var. ''armenum''
*** ''Sempervivum armenum'' var. ''insigne'' {{Person|Muirhead}}
** ''[[Sempervivum atlanticum]]'' {{Person|(Ball) Ball}}
** ''[[Sempervivum atropatanum]]'' {{Person|J.Parn.}}
** ''[[Sempervivum borissovae]]'' {{Person|Wale}}
** ''[[Sempervivum brevipilum]]'' {{Person|Muirhead}}
** ''[[Kalk-Hauswurz|Sempervivum calcareum]]'' {{Person|Jord.}}
** ''[[Sempervivum cantabricum]]'' {{Person|J.A.Huber}}
*** ''Sempervivum cantabricum'' subsp. ''cantabricum''
*** ''Sempervivum cantabricum'' subsp. ''guadarramense'' {{Person|M.C.Sm.}}
*** ''Sempervivum cantabricum'' subsp. ''urbionense'' {{Person|M.C.Sm.}}
** ''[[Sempervivum caucasicum]]'' {{Person|Rupr. ex Boiss.}}
** ''[[Sempervivum charadzeae]]'' {{Person|Gurgen.}}
** ''[[Sempervivum ciliosum]]'' {{Person|Craib}}
*** ''Sempervivum ciliosum'' subsp. ''ciliosum''
*** ''Sempervivum ciliosum'' subsp. ''octopodes'' {{Person|(Turrill) Zonn.}}
** ''[[Sempervivum davisii]]'' {{Person|Muirhead}}<ref name="Fergan Karaer 2011"/>
*** ''Sempervivum davisii'' subsp. ''davisii''<br />einschließlich ''Sempervivum artvinense'' und ''Sempervivum brevipetalum''
*** ''Sempervivum davisii'' subsp. ''furseorum'' {{Person|(Muirhead) Karaer}}<!--nom. inval. Artikel 33.4-->
** ''[[Dolomiten-Hauswurz|Sempervivum dolomiticum]]'' {{Person|Facchini}}
** ''[[Sempervivum dzhavachischvilii]]'' {{Person|Gurgen.}}
** ''[[Sempervivum ekimii]]'' {{Person|Karaer}}<ref>Fergan Karaer, Ferhat Celep: ''Sempervivum ekimii nom. et stat. nov. for S. minus var. glabrum (Crassulaceae), with an amplified description''. In: ''Annales Botanici Fennici''. Band 45, Nummer 3, 2008, S. 229–232, [https://www.sekj.org/PDF/anb45-free/anb45-229.pdf PDF].</ref>: Die 1942 als Varietät erstbeschriebene Sippe wurde erst 2008 als Art eingestuft. Sie kommt in der nordöstlichen Türkei vor.<ref name="POWO" />
** ''[[Sempervivum ermanicum]]'' {{Person|Gurgen.}}
** ''[[Sempervivum gillianii]]'' {{Person|Muirhead}}
** ''[[Sempervivum glabrifolium]]'' {{Person|Boriss.}}
** ''[[Großblütige Hauswurz|Sempervivum grandiflorum]]'' {{Person|Haw.}}
** ''[[Sempervivum herfriedianum]]'' {{Person|Neeff}}<ref name="neeff2005">Philipp Neeff: ''Neue Taxa der Gattung Sempervivum (Crassulaceae) in der Türkei''. In: ''Kakteen und andere Sukkulenten''. Band 56, Nummer 3, 2005, S. 71–73.</ref>: Die 2005 erstbeschriebene Art kommt in der Türkei vor.<ref name="POWO" />
** ''[[Sempervivum ingwersenii]]'' {{Person|Wale}}
** ''[[Sempervivum iranicum]]'' {{Person|Bornm. & Gauba}}
** ''[[Sempervivum ispartae]]'' {{Person|Muirhead}}
** ''[[Sempervivum kosaninii]]'' {{Person|Praeger}}
** ''[[Sempervivum leucanthum]]'' {{Person|Pančić}}
** ''[[Sempervivum marmoreum]]'' {{Person|Griseb.}}
*** ''Sempervivum marmoreum'' subsp. ''ballsii'' {{Person|(Wale) Zonn.}}
*** ''Sempervivum marmoreum'' subsp. ''erythraeum'' {{Person|(Velen.) Zonn.}}
*** ''Sempervivum marmoreum'' subsp. ''marmoreum''
*** ''Sempervivum marmoreum'' subsp. ''matricum'' {{Person|(Letz) Hadrava & Miklánek}}<ref>Dominik Roman Letz: ''A new species of the Sempervivum marmoreum group in Central Europe''. In: ''Preslia''. Band 81, Nummer 3, 2009, [http://www.ibot.cas.cz/preslia/P093Letz.pdf PDF].</ref><ref>Martin Miklánek: ''Sempervivum marmoreum ssp. matricum (Letz) Hadrava et Miklánek comb. Nova''. In: ''Kaktusy''. Band 46, Nummer 2, 2010, S. 24–26.</ref>
*** ''Sempervivum marmoreum'' subsp. ''reginae-amaliae'' {{Person|(Heldr. & Sartori ex Boiss.) Zonn.}}
** ''[[Sempervivum minus]]'' {{Person|Turrill}}
** ''[[Sempervivum minutum]]'' {{Person|(Kunze ex Willk.) Nyman ex Pau}}
** ''[[Berg-Hauswurz|Sempervivum montanum]]'' {{Person|L.}}
*** ''Sempervivum montanum'' subsp. ''burnatii'' {{Person|Wettst. ex Hayek}}
*** ''Sempervivum montanum'' subsp. ''heterophyllum'' {{Person|(Hazsl.) Jáv. ex Soó}}
*** ''Sempervivum montanum'' subsp. ''montanum''
*** ''Sempervivum montanum'' subsp. ''stiriacum'' {{Person|(Wettst. ex Hayek) Wettst.}}
** ''[[Sempervivum ossetiense]]'' {{Person|Wale}}
** ''[[Sempervivum pisidicum]]'' {{Person|Peșmen & Güner}}
** ''[[Serpentin-Hauswurz|Sempervivum pittonii]]'' {{Person|Schott, Nyman & Kotschy}}
** ''[[Sempervivum pumilum]]'' {{Person|M.Bieb.}}
** ''[[Sempervivum ruthenicum]]'' {{Person|W.D.J.Koch ex Schnittsp. & C.B.Lehm.}}
** ''[[Sempervivum sosnowskyi]]'' {{Person|Ter-Chatsch.}}
** ''[[Sempervivum staintonii]]'' {{Person|Muirhead}}
** ''[[Dach-Hauswurz|Sempervivum tectorum]]'' {{Person|L.}}
*** ''Sempervivum tectorum'' var. ''arvernense'' {{Person|(Lecoq & Lamotte) Zonn.}}
*** ''Sempervivum tectorum'' var. ''tectorum''
** ''Sempervivum thompsonianum'' {{Person|Wale}} <br />Wahrscheinlich eine Hybride von [[Sempervivum ciliosum|''Sempervivum ciliosum'' subsp. ''octopodes'']] und [[Sempervivum marmoreum|''Sempervivum marmoreum'' subsp. ''reginae-amaliae'']]
** ''[[Sempervivum transcaucasicum]]'' {{Person|Muirhead}}
** ''[[Wulfen-Hauswurz|Sempervivum wulfenii]]'' {{Person|Hoppe ex Mert. & W.D.J.Koch}}
*** ''Sempervivum wulfenii'' subsp. ''juvanii'' {{Person|(Strgar) C.Favarger & J.Parn.}}
*** ''Sempervivum wulfenii'' subsp. ''wulfenii''
** ''[[Sempervivum zeleborii]]'' {{Person|Schott}}


* Sektion ''[[Jovibarba]]'':
Offensichtlich befindet sich die Gattung in einer noch nicht stabilen Phase ihrer [[Evolution]] und sind alle ihre Mitglieder sehr nahe miteinander verwandt. Als Konsequenz daraus wurden viele Unterarten (Subspezies), Varietäten und Formen beschrieben. Sie weisen meist keine gut definierten Abgrenzungen zueinander auf.
** ''[[Sempervivum globiferum]]'' {{Person|L.}}
*** ''Sempervivum globiferum'' subsp. ''allionii'' {{Person|(Jord. & Fourr.) 't Hart & B.Bleij}}
*** ''Sempervivum globiferum'' subsp. ''arenarium'' {{Person|(W.D.J.Koch) 't Hart & B.Bleij}}
*** ''Sempervivum globiferum'' subsp. ''glabrescens'' {{Person|(Sabr.) M.Werner}}<ref>Manuel Werner: ''Hauswurz-Arten der Alpen. Sempervivum und Jovibarba''. In: ''Avonia''. Band 28, Nummer 4, 2010, S. 194.</ref>
*** ''Sempervivum globiferum'' subsp. ''globiferum''
*** ''Sempervivum globiferum'' subsp. ''hirtum'' {{Person|(L.) 't Hart & B.Bleij}}
*** ''Sempervivum globiferum'' subsp. ''preissianum'' {{Person|(Domin) M.Werner}}<ref>Manuel Werner: ''Hauswurz-Arten der Alpen. Sempervivum und Jovibarba''. In: ''Avonia''. Band 28, Nummer 4, 2010, S. 191.</ref>
*** ''Sempervivum globiferum'' subsp. ''lagarinianum'' {{Person|(L.Gallo) R.Stephenson}}<ref>Manuel Werner: ''S. globiferum'' (Syn.: ''Jovibarba globifera'') bei Spiazzi {{Webarchiv|url=http://hauswurz.jimdo.com/ausgew%C3%A4hlte-standorte/alpen/s-globiferum-bei-spiazzi |wayback=20160706065726 |text=Archivierte Kopie |archiv-bot=2019-04-16 10:50:50 InternetArchiveBot }}</ref>
** ''[[Sempervivum heuffelii]]'' {{Person|Schott}}


'''Hybriden'''<br />
Eine zweite Konsequenz ist, dass man innerhalb der Gattung eine hohe Zahl natürlicher [[Hybrid]]en beobachten kann. Diese können sich wiederum rückkreuzen und so weiter - so dass eine fast ins Endlose gehende Vielfalt und Aufspaltung festzustellen ist.
Darüber hinaus sind folgende [[Hybride]]n gültig beschrieben:<ref name="eggli" />
* ''Sempervivum × alidae'' {{Person|Zonn.}} <br /> künstliche Hybride von ''[[Wulfen-Hauswurz|Sempervivum wulfenii]]'' und ''[[Großblütige Hauswurz|Sempervivum grandiflorum]]''
* ''Sempervivum × barbulatum'' {{Person|Schott}} <br />natürliche Hybride von ''[[Spinnweb-Hauswurz|Sempervivum arachnoideum]]'' und ''[[Berg-Hauswurz|Sempervivum montanum]]''
* ''Sempervivum × barbulatum'' subsp. ''etruscum'' {{Person|D.Donati & G.Dumont}} <br />natürliche Hybride von ''[[Sempervivum arachnoideum]]'' und ''[[Sempervivum montanum]]''<ref>Davide Donati, Gérard Dumont: ''I semprevivi dell'Appennino Tosco-Emiliano: evidenziazione di un taxon ibridogeno misconosciuto, Sempervivum xbarbulatum subsp. etruscum D.Donati & G.Dumont subsp. nov.; Les joubarbes de l'Apennin Tosco-Emilien: mise en evidence d'un taxon hybridogene meconnu, Sempervivum xbarbulatum subsp. etruscum D.Donati & G.Dumont subsp. nov.'' In: ''Piante Grasse''. Band 24, Nummer 4, 2004, S. 155–168.</ref>
* ''Sempervivum × christii'' {{Person|Wolf}} <br />natürliche Hybride von ''[[Großblütige Hauswurz|Sempervivum grandiflorum]]'' und ''[[Berg-Hauswurz|Sempervivum montanum]]''
* ''Sempervivum × fauconnettii'' {{Person|Reut.}} <ref>Korrekte Schreibweise ist ''Sempervivum × fauconnetii'', s. Manuel Werner: ''Hauswurz-Arten der Alpen. Sempervivum und Jovibarba''. In: ''Avonia''. Band 28, Nummer 4, 2010, S. 197f.</ref><br />natürliche Hybride von ''[[Spinnweb-Hauswurz|Sempervivum arachnoideum]]'' und ''[[Dach-Hauswurz|Sempervivum tectorum]]''
* ''Sempervivum × feigeanum'' {{Person|Neeff}} <ref name="neeff2005" /><br />Hybride von ''[[Sempervivum davisii]]'' und ''[[Sempervivum staintonii]]''
* ''Sempervivum × fimbriatum'' {{Person|Schnittsp. & C.B.Lehm.}} <br />natürliche Hybride von ''[[Spinnweb-Hauswurz|Sempervivum arachnoideum]]'' und ''[[Wulfen-Hauswurz|Sempervivum wulfenii]]''
* ''Sempervivum × funckii'' {{Person|F.Braun ex W.D.J.Koch}} <br />vermutlich natürliche Hybride von ''[[Spinnweb-Hauswurz|Sempervivum arachnoideum]]'', ''[[Berg-Hauswurz|Sempervivum montanum]]'' und ''[[Dach-Hauswurz|Sempervivum tectorum]]''
* ''Sempervivum × giuseppii'' {{Person|Wale}} <br />natürliche Hybride von ''[[Spinnweb-Hauswurz|Sempervivum arachnoideum]]'' und ''[[Sempervivum cantabricum]]''
* ''Sempervivum × hayekii'' {{Person|G.D.Rowley}} <br />natürliche Hybride von ''[[Großblütige Hauswurz|Sempervivum grandiflorum]]'' und ''[[Dach-Hauswurz|Sempervivum tectorum]]''
* ''Sempervivum × morelianum'' {{Person|Viviand-Morel}} <br />Hybride von ''[[Spinnweb-Hauswurz|Sempervivum arachnoideum]]'' und ''[[Kalk-Hauswurz|Sempervivum calcareum]]''
* ''Sempervivum × nixonii''<br />künstliche Hybride von ''[[Sempervivum globiferum]]'' und ''[[Sempervivum heuffelii]]''
* ''Sempervivum × praegeri'' {{Person|G.D.Rowley}} <br />Hybride von ''[[Sempervivum leucanthum]]'' und ''[[Sempervivum marmoreum]]''
* ''Sempervivum × rupicola'' {{Person|Kern.}} <br />natürliche Hybride von ''[[Berg-Hauswurz|Sempervivum montanum]]'' und ''[[Wulfen-Hauswurz|Sempervivum wulfenii]]''
* ''Sempervivum × stenopetalum'' {{Person|Schnittsp. & C.B.Lehm.}} <br />natürliche Hybride von ''[[Berg-Hauswurz|Sempervivum montanum]]'' und ''[[Dach-Hauswurz|Sempervivum tectorum]]''
* ''Sempervivum × vaccarii'' {{Person|Wilczek ex Vacc.}} <br />natürliche Hybride von ''[[Spinnweb-Hauswurz|Sempervivum arachnoideum]]'' und ''[[Großblütige Hauswurz|Sempervivum grandiflorum]]''
* ''Sempervivum × versicolor'' {{Person|Velen.}} <br />Hybride von ''[[Sempervivum marmoreum]]'' und ''[[Sempervivum ruthenicum]]''
* ''Sempervivum × wolfianum'' {{Person|Chenevard}} <br />Hybride von ''[[Spinnweb-Hauswurz|Sempervivum arachnoideum]]'', ''[[Großblütige Hauswurz|Sempervivum grandiflorum]]'', ''[[Berg-Hauswurz|Sempervivum montanum]]'' und ''[[Dach-Hauswurz|Sempervivum tectorum]]''


==Geschichte und Aberglaube==
== Verwendung und Kultivare ==
Arten und Sorten der Hauswurzen werden häufig auf Mauerkronen und zur Dachbegrünung eingesetzt, meistens Sempervivum tectorum und dessen Sorten und Hybriden. Er wurde [[Dach-Hauswurz#Volksbrauch und Aberglaube|als Zauber- und Heilpflanze angesehen]]. Es gibt viele Hauswurz-Liebhaber und -sammler. Dabei liegt das Hauptinteresse nicht nur auf der Ausbildung der Blüten, sondern auch in der Vielfalt der Rosettenformen und -färbungen. Hier kann man verschiedene Ausformungen der Blätter beobachten, wie rund oder spitz. Mittlerweile gibt es Rosetten in den mannigfaltigsten Farbschattierungen wie rot, gelb und orange, natürlich auch grün, aber auch fast schwarz. Jede dieser Farben verändert sich im Laufe der Jahreszeiten, am intensivsten im Frühling und Herbst, die Ausfärbung ist aber auch abhängig von trockenem und nährstoffarmen Standort. Viele Sorten tragen aber auch eine mehr oder weniger ausgeprägte Behaarung, die meist von der Spinnweb-Hauswurz herrührt.
[[Datei:Carlotta.JPG|mini|Carlotta]] [[Datei:Blauer Ritter.JPG|mini|Blauer Ritter]] [[Datei:Silverine.JPG|mini|Silverine]]


Erste Züchtungen lassen sich etwa auf das Jahr 1920 datieren<ref>[https://www.sempervivum-liste.de/]''Kultivare'' (abgerufen am 19. November 2015)</ref>. Inzwischen wurden mehr als 7000 Sorten gezüchtet. 1927 brachte die Staudengärtnerei [[Georg Arends]] die Züchtungen Beta und Alpha auf den Markt. Zwei Jahre später folgte Gamma. Jedes Jahr kommen neue Sorten hinzu, viele sehen sich sehr ähnlich. Für Hauswurz-Sorten gilt: einmal ohne Sortennamen, immer ohne Namen. In Deutschland haben sich Liebhaber der Gattung in der Fachgruppe „Sempervivum/Jovibarba“ innerhalb der „[[Gesellschaft der Staudenfreunde]]“ (GdS) zusammengefunden.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.gds-staudenfreunde.de/public/index/rubrik/Fachgruppe%20Sempervivum%20___%20Jovibarba |wayback=20151123123751 |text=GdS: Fachgruppe Sempervivum Jovibarba |archiv-bot=2019-04-16 10:50:50 InternetArchiveBot }}</ref>
Der Dach-Hauswurz ist eine alte Heil- und Zauberpflanze. [[Karl der Große]] ordnete in seinem "[[Capitulare de villis]]" an: "''et ille hortulanus habeat super domum suam Jovis barbam''" (= "''und jeder Gärtner soll auf seinem Dach 'Jupiter-Bart' (Hauswurz, Donarsbart, Donnerwurz) haben''". Einige glauben noch heute, dass diese Pflanze ein Haus vor Blitzschlag schützen kann. Jupiter und Donar galten als Götter, die den Blitz unter ihrer Kontrolle hatten, und Hauswurz (Jupiterbart bzw. Donarsbart) sollte Blitzeinschlag und Brand fern halten. An manchem Orten verbrannte man bei Unwetter so genannte Palmkätzchen (Knospen der Weide, meist Sal-Weide) und Hauswurz-Teile, die man am Johannistag vom Dach genommen hatte. In der Schweiz wurde die Hauswurz noch bis ins 20. Jahrhundert hinein als Zauberpflanze verwendet. Man pflanzte sie auf ein Brettchen, das auf einen Pfahl montiert war. Einzelne Pflanzen, die man in den Kamin hängte, sollten davor schützen, dass Hexen in den Kamin führen. Auf Viehställe gepflanzt sollten sie dafür sorgen, dass die Tiere vor Seuchen bewahrt bleiben. Aus der Gegend von Weißenburg/Bayern ist bekannt, dass die Kühe vor dem ersten Weideaustrieb des Jahres drei Eichenblätter (auf dass ihnen Laub nicht schade), drei Blätter der [[Mauerraute]] (auf dass ihnen Kräuter nicht schadeten) und drei Blätter der Hauswurz bekamen (auf dass sie wieder in ihren Stall zurückfänden, auf dem vermutlich Hauswurz gepflanzt war). Häusern, auf denen Hauswurz wuchs, sollte dies Glück bringen. An manchen Orten wurde geglaubt, dass es Unglück brächte, wenn eine Hauswurz-Rosette blühen würde, dass z.B. ein Bewohner des Hauses in diesem Jahr sterben werde. In anderen Gegenden zeigen lange Infloreszenzen (Blütentriebe), dass der Familie ein wichtiges Ereignis bevorstehe, kündeten weiße Blüten einen Todesfall, und rote ein freudiges Ereignis an. Wenn man weiß, dass die Dachwurz (Gewöhnliche Hauswurz ''Sempervivum tectorum'' bzw. ''Sempervivum tectorum murale'') weißlich-blassrosa blüht, dürfte dieses Zuordnung manchmal Schwierigkeiten gemacht haben. Im Vilstal (Niederbayern) hieß es, dass das Glück fortziehe, wenn man die Hauswurz von Dach entferne.
Auch wird überliefert, dass Hexen Hauswurze, die sie für ihre Brau-Rezepte brauchen, vornehmlich Donnerstags sammelten, dem Tag des Gottes [[Donar]] ([[Thor]], Thorsdag, Thursday).
[[Bild:JhAiolos.jpg|thumb|right|''Sempervivum heuffelii'' 'Aiolos', eine Liebhaber-Sorte]]

==Heilwirkung==
Besonders der Saft der dickfleischigen Blätter wurde lange Zeit als heilkräftig angesehen, mitunter sieht man dies heute noch so. Der aus den Blättern gewonnene Saft wurde und wird von manchen gegen trockene, rissige Haut, Ekzeme und gegen Verbrennungen verwendet.
Wichtige Inhaltsstoffe sind Gerbstoffe und Schleimstoffe. In der Volksmedizin wird der frische Saft aus den Blättern äußerlich zur Linderung von Insekten-Stichen, bei Geschwüren, schlecht heilenden Wunden, Warzen, Hühneraugen und gegen Ohrenschmerzen angewendet. Mit Wasser vermischt und innerlich eingenommen dient es als Durst stillendes Getränk bei Fieber. Auf Wunden und Quetschungen solle man geschälte Hauswurz-Blätter legen, einen Brei aus geschälten Hauswurz-Blättern lege man gegen Kopfschmerzen auf die Stirn.

Früher hieß es, dass der Saft die Haut schön mache und Sommersprossen vertreibe. Von einem auf die Haut applizierten Gemisch aus Hauswurzsaft, Gummi, rotem Arsenik und Alaun hieß es, man könne unter seiner Protektion glühendes Eisen anfassen.
Hildegard von Bingen merkte an, dass Hauswurz-Genuss bei Mann wie bei Frau Begierde entbrennen lasse. Für zeugungsunfähige Männer aber empfahl sie in Ziegenmilch eingelegte Hauswurz. Bei Taubheit solle man Hauswurz-Saft zusammen mit Frauenmilch ins Ohr träufeln.

Auch in der Homöopathie findet die Hauswurz Verwendung. Man benutzt dazu frische, vor der Beginn der Blüte gesammelte, oberirdische Teile der Pflanze.
[[Bild:Almkroon2.jpg|thumb|right|''Sempervivum heuffelii'' 'Almkroon', ebenfalls ein Kultivar aus züchterischer Bearbeitung]]

==Verwendung als Zierpflanze==
Es gibt viele ''Hauswurz-Liebhaber''. Hauptsächlich die Dach-Hauswurz/Alpen-Hauswurz (''S. tectorum'') und deren Hybriden sowie ''S. heuffelii''-[[Kultivar]]e sind sehr vielgestaltig. Inzwischen wurden an die 3000 Sorten gezüchtet. Dabei liegt nicht das Hauptinteresse auf die Ausbildung der Blüten, sondern vielmehr in der Vielfalt der Rosettenformen und -färbungen. Die Hauptfärbungszeit liegt zwischen März und Juni.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Henk 't Hart, Bert Bleij, Ben Zonneveld: ''Sempervivum''. In: Urs Eggli (Hrsg.): ''Sukkulenten-Lexikon. Crassulaceae (Dickblattgewächse)''. Eugen Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN 3-8001-3998-7, S. 347–365.
* Henk 't Hart, Urs Eggli: ''Evolution and Systematics of the Crassulaceae'', Backhuis Publishers, Leiden 1995, ISBN 90-73348-46-3.
* Thomas Junghans: ''Die Hauswurz – immer lebend auf Fels und Stein''. In: ''[[Pharmazie in unserer Zeit]]''. Band 31, Nummer 1, 2002, S. 112–115, {{ISSN|0048-3664}}.
* Fritz Köhlein: ''Freilandsukkulenten. Hauswurz, Fetthenne & Co.'' Eugen Ulmer, Stuttgart 2005, ISBN 3-8001-4603-7.
* Philipp Neeff, H. Kutzelnigg, G. B. Feige: ''Felduntersuchungen der Gattung Sempervivum s. l. in den Alpen''. In: ''[[Kakteen und andere Sukkulenten]]''. Band 54, Nummer 6, 2003, S. 143–152.
* Philipp Neeff: '' Verbreitung der Gattung Sempervivum Linnaeus in den Alpen''. In: ''Kakteen und andere Sukkulenten''. Band 54, Nummer 7, 2003, S. 191–194.
* Philipp Neeff, H. Kutzelnigg, G. B. Feige: ''Sempervivum-Hybriden in den Alpen''. In: ''Kakteen und andere Sukkulenten''. Band 54, Nummer 8, 2003, S. 202–206.
* Philipp Neeff: ''Beiträge zur Taxonomie der Gattung Sempervivum L. (Crassulaceae) unter besonderer Berücksichtigung der in Kleinasien vorkommenden Sippen''. Unveröffentlichte Dissertation, Universität Duisburg-Essen 2005 ([http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-14441/Diss_Neeff.pdf PDF]).
* Philipp Neeff: ''Beiträge zur Taxonomie der Gattung Sempervivum (Crassulaceae) unter besonderer Berücksichtigung der in Kleinasien vorkommenden Sippen''. In: ''Schumannia''. Band 5, 2008, S. 5–98, {{ISSN|1437-2517}}, ISBN 978-3-89995-485-2.
* Manuel Werner: ''Hauswurz-Arten der Alpen. Sempervivum und Jovibarba''. In: ''Avonia''. Band 28, Nummer 4, 2010.


== Einzelnachweise ==
* Urs Eggli (Hrsg.): ''Sukkulentenlexikon Band 4 Crassulaceae (Dickblattgewächse)''. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 2003. ISBN 3-8001-3998-7
<references>
* Henk 't Hart& Urs Eggli: ''Evolution and Systematics of the Crassulaceae'', Backhuis Publishers, Leiden : 192 pp. (1995) ISBN 90-73348-46-3
<ref name="POWO">[http://www.plantsoftheworldonline.org/taxon/urn:lsid:ipni.org:names:12245-1 Datenblatt ''Sempervivum'' bei ''POWO'' = ''Plants of the World Online'' von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: ''Kew Science''.]</ref>
* Henk ´t Hart, B. Bleij & B. Zonneveld: ''Crassulacea - Sempervivum''. IOS Succ. Pl. Lexikon Vol. 3, 1999.
</references>
* Fritz Köhlein: ''Freilandsukkulenten. Hauswurz, Fetthenne & Co.'' 2005. Etwa 190 S., 124 Farbf., geb. (Pp.). ISBN 3-8001-4603-7, Standardwerk der gärtnerischen Verwendung von Hauswurzen.
* Manuel Werner: ''Sie haben das ewige Leben'', in: Kraut & Rüben - 8/2000, BLV-Verlagsgemeinschaft, beinhaltet gärtnerische Verwendung von Hauswurzen
* Thomas Junghans: ''Die Hauswurz - immer lebend auf Fels und Stein''. Pharmazie in unserer Zeit 31(1), S. 112 - 115 (2002), ISSN 0048-3664
* Gertrud Scherf: ''Zauberpflanzen Hexenkräuter. Mythos und Magie heimischer Wild- und Kulturpflanzen'', München 2002, S. 141 f.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commons|Category:Sempervivum|Hauswurze}}
{{Commonscat|Sempervivum|Hauswurze (''Sempervivum'')}}
* [https://www.sempervivum-liste.de Sempervivum-Liste] Website über Sorten und Naturformen von ''Sempervivum'' s.&nbsp;l.
* [http://sempervivophilia.stalikez.info/ Sempervivophilia von Gérard Dumont, Pouldergat, Bretagne, Frankreich, hier ist der heutige Kenntnisstand zu ''Sempervivum'' auf umfangreiche, wissenschaftliche und liebevolle Weise zusammen getragen (einige Seiten deutsch, viele Bilder der Arten vom Naturstandort, sehr viele Seiten auf englisch, komplett auf französisch)]
<!-- * [http://stalikez.info/fsm/semp/site/index.php?lg=de Sempervivophilia] Umfassende Website von Gérard Dumont (Pouldergat, Frankreich) über den gesamten Themenbereich, Schwerpunkt auf Hauswurzen in der Natur, nicht auf Gartensorten << Nachdem offenbar bereits vor einigen Jahren ein Umzug auf eine neue URL stattgefunden hat, sind die Informationen im August 2024 noch nicht wieder abrufbar und ließen sich auch unter sempervivumphiliae.fr (o.ä.) in archive.org nicht einsehen. -->
* [http://mitglied.lycos.de/nabu/Sempervivum.html Index aller Kultivare von Sempervivum, mit über 2600 Abbildungen, zusammengestellt von Erwin Geiger, der bei vielen Züchtern recherchiert hat]
* [http://www.gds-staudenfreunde.de/public/index/rubrik/Fachgruppe%20Steingarten-%20und%20Alpine%20Stauden%20M%FCnchen/unterrubrik/211/artikel/%3Ci%3ESempervivum%3C___i%3E%2C%20unverw%FCstliche%20Hauswurz Gesellschaft der Staudenfreunde e.&nbsp;V., Fachgruppe Steingarten- und Alpine Stauden München] Artikel mit Abschnitt über generative Vermehrung und Züchtung von Gartensorten
* [http://mitglied.lycos.de/nabu/Sempervivum_Arten.html Auflistung aller Arten nach der Nomenklatur der Botaniker H. ´t Hart, B. Bleij & B. Zonneveld mit Abbildungen einiger Arten]
* [http://hauswurz.jimdo.com Hauswurzen (Sempervivum) – daheim und in den Bergen] Ausführliche Kulturanleitung und ausgesuchte Standorte
* [http://sempervivum.info Homepage der deutschen Fachgruppe Sempervivum in der Gesellschaft der Staudenfreunde mit weiterführenden Links]
* [http://www.semper-vivum.de Umfangreiche Seite mit vielen Bildern und Informationen zur Geschichte und Kultur, Verwendung, Heilwirkung, Literatur und weitere Links von Hauswurz (Sempervivum)]



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Aktuelle Version vom 27. Mai 2025, 17:40 Uhr

Hauswurzen

Sempervivum tectorum

Systematik
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Steinbrechartige (Saxifragales)
Familie: Dickblattgewächse (Crassulaceae)
Unterfamilie: Sempervivoideae
Tribus: Semperviveae
Gattung: Hauswurzen
Wissenschaftlicher Name
Sempervivum
L.

Hauswurz (Sempervivum) ist eine Gattung in der Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae). Der botanische Name der Gattung leitet sich von den lateinischen Worten semper für ‚immer‘ und vivus für ‚lebend‘ ab. Der deutsche Trivialname Hauswurz hat seinen Ursprung im althochdeutschen Begriff Wurz, der damals für ‚Wurzel‘ oder ‚Pflanze‘ verwendet wurde.

Von den bisher etwa 200 beschriebenen Arten werden je nach Autor zwischen 40 und 63 Arten anerkannt. Zudem gibt es mehr als 7000 Sorten in gärtnerischer Verwendung.

Hauswurzarten wachsen als Horste (Rosetten-Polster) mehrjähriger, immergrüner, sukkulenter Pflanzen. Die Pflanzen sind hapaxanth (bzw. monokarp), das heißt nach der Blüte sterben die Rosetten ab, die geblüht haben. Die Größe der ballförmig geschlossenen, halbkugeligen oder sternförmig ausgebreiteten Rosetten liegt zwischen 0,5 cm (teilweise bei Sempervivum arachnoideum oder Sempervivum globiferum subsp. arenarium) und 22 cm (teilweise bei Sempervivum grandiflorum und bei Sempervivum tectorum-Hybriden und Auslesen), hauptsächlich aber bei 3–6 cm. Bei der Blütenbildung strecken sich die Internodien der Sprossachse zu einem Langtrieb. Die Blütenstände werden zwischen 3 cm (Sempervivum minutum) und 60 cm (Sempervivum tectorum) hoch, ragen meist aber sieben bis zwanzig Zentimeter in die Höhe.

Schnitt durch eine Rosette von Sempervivum

Wie viele Dickblattgewächse (Crassulaceae) sind Hauswurz-Arten als Sukkulenten in der Lage, in ihren Blättern Wasser zu speichern. Die in der Regel sehr fleischigen Blätter sind seitlich zum Teil flaumig (pubeszent) behaart oder besitzen Randwimpern. Die Behaarung kann Drüsenhaare enthalten. Die Blattspitzen verfügen teilweise über Haarbüschel. Die Form der Blätter der verschiedenen Arten ist vielfältig. Sie können beispielsweise lanzettlich, elliptisch, länglich lanzettlich, verkehrt lanzettlich, eiförmig, verkehrt eiförmig, spitz, keilförmig oder länglich spatelig sein. Die Spitze kann ebenso verschieden gestaltet sein. Meist ist sie spitz zulaufend oder kurz-kleinspitzig. Die Pigmentierung der Blätter ist je nach Jahreszeit, Standort und Sorte variabel. Es gibt stark mit Anthozyanen angereicherte Blätter, diese sind dann rotbraun oder auch selten in Violetttönen gefärbt. Es können diverse Farbabstufungen auftreten wie grau-olivgrün, graugrün, aber auch sehr blasse Tönungen (pseudochlorotisch). In letzterem Fall sind die Blätter gelblich bis gelblichgrün. Die Färbung ist hauptsächlich von der Sonneneinstrahlung abhängig, zum Teil aber auch genetisch bedingt.

Blüten und Blütenstände

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Sternförmig ausgebreitete Blüten von Sempervivum grandiflorum, eines Vertreters der Sektion Sempervivum
Röhren- bis glockenförmige Blüten von Sempervivum globiferum subsp. globiferum, einem Vertreter der Sektion Jovibarba

Der meist dichte Blütenstand besteht aus Zymen mit drei, selten zwei bis vier, Wickeln, die manchmal gegabelt sind. Die sitzenden oder fast sitzenden, zwittrigen Einzelblüten sind obdiplostemon. Ihre breit sitzenden, etwas aufrechten, lanzettlichen Kelchblätter sind an der Basis etwas miteinander verwachsen. Die rosafarbenen, purpurfarbenen oder gelb bis fast weißen, zur Blütezeit ausgebreiteten oder aufrechten Kronblätter sind an ihrer Basis nicht miteinander verwachsen und auf der Innenseite meist kahl.[1]

Die nur selten kahlen Staubfäden sind rot, purpurfarben, bläulich oder gelblich bis weiß, die Staubblätter rot oder gelb und der abgesetzte Griffel ist meist gebogen. Die Nektarschüppchen sind mehr oder weniger quadratisch und etwa 0,5 Millimeter groß.[1]

Die Rosetten blühen spärlich, die Blütezeit liegt zwischen Ende Mai und Ende August. Ihre Blüten weisen zuerst ein männliches Stadium auf (Proterandrie). Danach biegen sich die Staubblätter zur Seite und weg von den Fruchtblättern im Zentrum der Blüte. Auf diese Weise wird eine Selbstbestäubung erschwert.

Die Pollenkörner der Gattung sind prolat, das heißt, sie sind wie Rotationsellipsoide geformt. Die äußere Schicht der Wand des Pollenkorns, die Exine des Sporoderms, besitzt drei längsgestreckte Keimfalten, in deren Mitte sich je eine rundliche Keimpore befindet (tricolporat). Die Pollenkörner sind 14 bis 25 Mikrometer lang und 12 bis 21 Mikrometer breit. Die der Sektion Jovibarba sind 13 Prozent größer als die der Sektion Sempervivum, enthalten keinen Pollenkitt und unterscheiden sich außerdem im Aufbau der Pollenkornwand.[2]

Früchte und Samen

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Die vielsamigen, nur selten kahlen Früchte stehen aufrecht bis fast aufrecht und öffnen sich entlang einer Bauchnaht. Die darin enthaltenen braunen Samen sind ellipsoid, eiförmig oder birnenförmig und gerippt.[1]

Die Ausbreitung der Samen erfolgt durch den Wind (Anemochorie).

Die Chromosomengrundzahl variiert zwischen und . Etwa die Hälfte aller Arten ist polyploid, die meisten davon tetraploid. Sempervivum minutum ist hexaploid und eine weitere Art oktoploid.[1]

Verbreitung und Standorte

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Autochthone Verbreitung der Gattung Sempervivum L.

Die Gattung Sempervivum kommt von Marokko bis zum Iran vor. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich zwischen diesen Eckpunkten durch die spanischen Sierras, die Alpen, Karpaten, die Berge des Balkan, der Türkei und Armeniens. Die Gattung ist also hauptsächlich in den europäischen Gebirgen zu finden. Mit Sempervivum atlanticum aus dem Atlas-Gebirge und Sempervivum iranicum aus dem Elburs-Gebirge greift ihre Verbreitung wie die Spitzen einer Sichel bis nach Afrika und Asien hinein. Im Kaukasus, in Nordost-Anatolien, auf dem Balkan und in den Alpen sind besonders viele Hauswurz-Arten anzutreffen.[3] Sie leben hauptsächlich auf besonnten Felsen und in steinigen Gebieten der montanen, subalpinen und alpinen Zone. Einige haben humosere Standorte erschlossen.[4]

Rosetten-Polster der Berg-Hauswurz (Sempervivum montanum subsp. montanum)
Kalk-Hauswurz (Sempervivum calcareum), eine Art mit vielen Blättern, die ins Bläulich-Grüne bis Grau-Olivgrüne spielen (glauk, glaukeszent). Die Blattspreiten sind länglich-eiförmig, die Blattspitzen zugespitzt und rotbraun.
Blüte einer Hybride zwischen Berg-Hauswurz und Spinnweb-Hauswurz (Sempervivum arachnoideum × montanum, auch Sempervivum × barbulatum)
Sempervivum arachnoideum
Sempervivum wulfenii
Sempervivum globiferum subsp. globiferum am Lochenstein (Schwäbische Alb), ein Vertreter der Sektion Jovibarba

In den Alpen, einem der Gebiete, in denen eine Häufung von Hauswurz-Arten auffällt, sind die am meisten verbreiteten Arten die Spinnweb-Hauswurz (Sempervivum arachnoideum), die Berg-Hauswurz (Sempervivum montanum) und die Dach-Hauswurz (Sempervivum tectorum). Sie blühen rot. Die Dach-Hauswurz kann man außer in ihrer autochthonen Verbreitung auch auf Dächern und Mauern finden, meist angepflanzt, manchmal verwildert bzw. wild, mitunter sehr weit von ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet entfernt. Die Gewöhnliche Fransenhauswurz (Sempervivum globiferum) hat mit zwei Arealen in den Südwest-Alpen und mit Vorkommen in den Ostalpen ein insgesamt großes Verbreitungsgebiet, kommt dabei aber auffallend oft in den Randgebieten der Alpen vor.

Die Wulfen-Hauswurz (Sempervivum wulfenii) kommt endemisch in den Ostalpen vor, die ebenfalls gelb blühende Großblütige Hauswurz (Sempervivum grandiflorum) und die weißlich-blassrosa blühende Kalk-Hauswurz (Sempervivum calcareum) sind Endemiten der Westalpen und haben ein wesentlich geringeres Verbreitungsgebiet. Noch kleiner ist das Verbreitungsgebiet der rot blühenden Dolomiten-Hauswurz. Die Serpentin-Hauswurz (Sempervivum pittonii) ist nur auf zwei Berghängen in der Obersteiermark nahe Kraubath an der Mur in Österreich zu finden. Sie blüht gelb.

Während die Berg-Hauswurz, die Wulfen-Hauswurz und die Großblütige Hauswurz an saures Bodenmilieu angepasst sind, findet man die Kalk-Hauswurz und die Dolomiten-Hauswurz auf kalkhaltigem Substrat. Die Spinnweb-Hauswurz bevorzugt saure Bodenverhältnisse, die Dach-Hauswurz hat hierbei eine breitere Amplitude. Die Serpentin-Hauswurz ist auf serpentinitisches Substrat spezialisiert. Die Unterarten der Gewöhnlichen Fransenhauswurz sind teils an unterschiedliche Bodenverhältnisse angepasst.[5]

Ein weiteres Gebiet, in dem Sempervivum-Arten gehäuft vorkommen, ist das Bergland von Kleinasien. Eine ausgesprochene Hochgebirgsart ist Sempervivum pisidicum. Sie kommt bis über 2500 m vor. Ebenfalls alpine Arten sind Sempervivum armenum und Sempervivum minus, die in Höhenlagen über 2000 m zu finden sind. Auch Sempervivum gillianii wächst gerne südexponiert auf alpinen Matten. Auf vulkanischem Gestein ist Sempervivum brevipilum zu finden. Eine weite Verbreitung im inneren Ostanatolien hat Sempervivum davisii, eine Sammelart, die sowohl in alpinen, als auch in feuchteren und tieferen Lagen vorkommt, beispielsweise in der Nähe von Flussufern. Auch Sempervivum ekimii[6] und Sippen von Sempervivum davisii subsp. furseorum sind in eher feuchterem Klima zu finden. Sempervivum staintonii ist an niedere Lagen angepasst. Im östlichen Gebiet des Gebirges Kaçkar Dağlar ist Sempervivum herfriedianum heimisch.[7][8]

Kaukasus und Transkaukasus

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Im Kaukasus findet man Vertreter der Gattung hauptsächlich in Höhenlagen von 1200 bis 3000 m. Dort kommen sowohl Semperviven mit glatten Blattflächen, als auch solche mit beiderseits behaarten Blattflächen vor. Zu den Hauswurzen mit kahlen Blattflächen gehören die rot blühende Arten Sempervivum borissovae, Sempervivum caucasicum und Sempervivum ingwersenii. Gelb blühende Arten sind Sempervivum glabrifolium und Sempervivum sosnowskyi.

Behaarte Blattflächen und rote Blüten besitzen Sempervivum altum, Sempervivum annae, Sempervivum dzhavachischvilii, Sempervivum ermanicum, Sempervivum charadzeae, Sempervivum ossetiense und Sempervivum pumilum. Eine gelb blühende Art mit behaarten Blattflächen ist Sempervivum transcaucasicum, die auch in niederen Lagen bis 550 m vorkommt. Sempervivum charadzeae, eine Art mit bis zu 35 cm langen Ausläufern, kommt in submontanen Lagen vor.[9][10]

Balkanhalbinsel

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Ein weiteres Gebiet mit vielen Arten von Hauswurzen ist die Balkanhalbinsel. Aus der Sektion Jovibarba findet man im Gebiet vor allem viele Formen von Sempervivum heuffelii, aber auch Sempervivum globiferum kommt laut Literaturangaben im nördlichen Bereich des Balkans vor.

Aus der Sektion Sempervivum findet man dort als rot blühende Art häufig das sehr variable Sempervivum marmoreum. Eng verwandt mit dieser Art ist Sempervivum kosaninii, das auf Kalkstein in Mazedonien wächst. Die anderen Arten des Balkans blühen gelb.

Im nördlichen Bereich des Balkan wächst Sempervivum ruthenicum, dessen Verbreitungsschwerpunkt aber in Gebieten nördlich des Balkan liegt und das meist in tiefen Lagen vorkommt. Sempervivum leucanthum ist in Bulgarien und bergigen Gebieten südlich davon zu finden. Das Verbreitungsgebiet von Sempervivum zeleborii geht von Bulgarien und West-Rumänien südlich bis ins nördliche Griechenland. Die Petalen von Sempervivum ciliosum und Sempervivum leucanthum sind ausschließlich gelb gefärbt, während die anderen gelb blühenden Arten an der Basis der Kronblätter rötlich gefärbt sind. Die Unterart Sempervivum ciliosum subsp. octopodes wächst nur am Pelister im Süden Mazedoniens.[10] Auch Sempervivum thompsonianum kommt ausschließlich in einem eng begrenzten Gebiet im Süden Mazedoniens vor.

Äußere Systematik

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Sempervivum gehört zur Tribus Semperviveae in der Unterfamilie der Sempervivoideae der Dickblattgewächse. Phylogenetische Untersuchungen zeigen eine enge Verwandtschaft zur Gattung Petrosedum sowie einigen Arten der Untergattung Sedum subg. Gormania:[11]


 Semperviveae 

Sempervivum


   

Sedum assyriacum


   

Sedum mooneyi


   

Petrosedum






Wahrscheinlich stammt Sempervivum von einer alten Petrosedum-Linie ab, die einen vervielfachten Chromosomenbestand in den Zellen aufwies. Petrosedum wird außer als Ursprungsgruppe der Gattung Sempervivum auch als Ursprungsgruppe der Gattungen Aeonium, Aichryson und Monanthes angesehen.[12]

Gemäß Urs Eggli hat sich die Ordnung der Steinbrechartigen (Saxifragales) ab der letzten globalen – alpidischen – Gebirgsbildungsphase der Erdgeschichte und deren geologischen Auffaltung, also seit den letzten 135 Millionen Jahren konstituiert. Die Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae) ist jedoch viel jünger und noch jünger ist die Gattung Sempervivum. Wie alt diese Gattung innerhalb der Familie ist, ist eine ungelöste Frage. Wegen des verhältnismäßig kleinen Verbreitungsgebietes sowie ihrer relativ einheitlichen Morphologie und Pflanzenchemie wurde auch die Meinung vertreten, die Gattung Sempervivum könne als eine junge Gruppe innerhalb der Familie der Dickblattgewächse angesprochen werden. Das ist allerdings Spekulation. Da es hierzu keine Fossilien gibt, bestehen keine gesicherten Daten.[13]

Es gibt Hinweise, „dass einige heutige Verbreitungsmuster von Refugien der letzten eiszeitlichen Kaltzeit beeinflusst sind.“[14][15][16].

Offensichtlich befindet sich die Gattung in einer noch nicht stabilen Phase ihrer Evolution und sind alle ihre Mitglieder der Gattung sehr nahe miteinander verwandt. Dennoch zeigen die einzelnen Taxa oft eine große Variabilität. Als Konsequenz daraus wurden viele Unterarten, Varietäten und Formen beschrieben. Sie weisen mitunter keine gut definierten Abgrenzungen zueinander auf. Eine zweite Konsequenz ist, dass man innerhalb der Gattung eine hohe Zahl natürlicher Hybriden beobachten kann. Diese können sich oft wiederum rückkreuzen und so weiter – so dass eine fast ins Endlose gehende Vielfalt und Aufspaltung festzustellen ist.

Innere Systematik

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Die Erstbeschreibung der Gattung Sempervivum erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum.[17] Typusart der Gattung ist Sempervivum tectorum. Synonyme der Gattung sind Sedum Adans., Jovibarba (DC.) Opiz, Diopogon Jord. & Fourr. und ×Jovivum G.D.Rowley.

Die Gattung wird vor allem auf Grund von Unterschieden in der Blütenmorphologie in die Sektionen Sempervivum und Jovibarba unterteilt.[18] In der Sektion Sempervivum sind die Blüten sternförmig ausgebreitet und sie besitzen acht bis 18 Kronblätter. Bei den Arten der Sektion Jovibarba sind die Blüten glocken- bis röhrenförmig und weisen in der Regel sechs, selten sieben oder fünf, Kronblätter auf.

Arten
Die Gattung Sempervivum umfasst folgende Arten, Unterarten und Varietäten:[10]

  • Sektion Jovibarba:
    • Sempervivum globiferum L.
      • Sempervivum globiferum subsp. allionii (Jord. & Fourr.) 't Hart & B.Bleij
      • Sempervivum globiferum subsp. arenarium (W.D.J.Koch) 't Hart & B.Bleij
      • Sempervivum globiferum subsp. glabrescens (Sabr.) M.Werner[24]
      • Sempervivum globiferum subsp. globiferum
      • Sempervivum globiferum subsp. hirtum (L.) 't Hart & B.Bleij
      • Sempervivum globiferum subsp. preissianum (Domin) M.Werner[25]
      • Sempervivum globiferum subsp. lagarinianum (L.Gallo) R.Stephenson[26]
    • Sempervivum heuffelii Schott

Hybriden
Darüber hinaus sind folgende Hybriden gültig beschrieben:[10]

Verwendung und Kultivare

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Arten und Sorten der Hauswurzen werden häufig auf Mauerkronen und zur Dachbegrünung eingesetzt, meistens Sempervivum tectorum und dessen Sorten und Hybriden. Er wurde als Zauber- und Heilpflanze angesehen. Es gibt viele Hauswurz-Liebhaber und -sammler. Dabei liegt das Hauptinteresse nicht nur auf der Ausbildung der Blüten, sondern auch in der Vielfalt der Rosettenformen und -färbungen. Hier kann man verschiedene Ausformungen der Blätter beobachten, wie rund oder spitz. Mittlerweile gibt es Rosetten in den mannigfaltigsten Farbschattierungen wie rot, gelb und orange, natürlich auch grün, aber auch fast schwarz. Jede dieser Farben verändert sich im Laufe der Jahreszeiten, am intensivsten im Frühling und Herbst, die Ausfärbung ist aber auch abhängig von trockenem und nährstoffarmen Standort. Viele Sorten tragen aber auch eine mehr oder weniger ausgeprägte Behaarung, die meist von der Spinnweb-Hauswurz herrührt.

Carlotta
Blauer Ritter
Silverine

Erste Züchtungen lassen sich etwa auf das Jahr 1920 datieren[29]. Inzwischen wurden mehr als 7000 Sorten gezüchtet. 1927 brachte die Staudengärtnerei Georg Arends die Züchtungen Beta und Alpha auf den Markt. Zwei Jahre später folgte Gamma. Jedes Jahr kommen neue Sorten hinzu, viele sehen sich sehr ähnlich. Für Hauswurz-Sorten gilt: einmal ohne Sortennamen, immer ohne Namen. In Deutschland haben sich Liebhaber der Gattung in der Fachgruppe „Sempervivum/Jovibarba“ innerhalb der „Gesellschaft der Staudenfreunde“ (GdS) zusammengefunden.[30]

  • Henk 't Hart, Bert Bleij, Ben Zonneveld: Sempervivum. In: Urs Eggli (Hrsg.): Sukkulenten-Lexikon. Crassulaceae (Dickblattgewächse). Eugen Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN 3-8001-3998-7, S. 347–365.
  • Henk 't Hart, Urs Eggli: Evolution and Systematics of the Crassulaceae, Backhuis Publishers, Leiden 1995, ISBN 90-73348-46-3.
  • Thomas Junghans: Die Hauswurz – immer lebend auf Fels und Stein. In: Pharmazie in unserer Zeit. Band 31, Nummer 1, 2002, S. 112–115, ISSN 0048-3664.
  • Fritz Köhlein: Freilandsukkulenten. Hauswurz, Fetthenne & Co. Eugen Ulmer, Stuttgart 2005, ISBN 3-8001-4603-7.
  • Philipp Neeff, H. Kutzelnigg, G. B. Feige: Felduntersuchungen der Gattung Sempervivum s. l. in den Alpen. In: Kakteen und andere Sukkulenten. Band 54, Nummer 6, 2003, S. 143–152.
  • Philipp Neeff: Verbreitung der Gattung Sempervivum Linnaeus in den Alpen. In: Kakteen und andere Sukkulenten. Band 54, Nummer 7, 2003, S. 191–194.
  • Philipp Neeff, H. Kutzelnigg, G. B. Feige: Sempervivum-Hybriden in den Alpen. In: Kakteen und andere Sukkulenten. Band 54, Nummer 8, 2003, S. 202–206.
  • Philipp Neeff: Beiträge zur Taxonomie der Gattung Sempervivum L. (Crassulaceae) unter besonderer Berücksichtigung der in Kleinasien vorkommenden Sippen. Unveröffentlichte Dissertation, Universität Duisburg-Essen 2005 (PDF).
  • Philipp Neeff: Beiträge zur Taxonomie der Gattung Sempervivum (Crassulaceae) unter besonderer Berücksichtigung der in Kleinasien vorkommenden Sippen. In: Schumannia. Band 5, 2008, S. 5–98, ISSN 1437-2517, ISBN 978-3-89995-485-2.
  • Manuel Werner: Hauswurz-Arten der Alpen. Sempervivum und Jovibarba. In: Avonia. Band 28, Nummer 4, 2010.

Einzelnachweise

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  1. a b c d Henk 't Hart, Bert Bleij, Ben Zonneveld: Sempervivum. In: Urs Eggli (Hrsg.): Sukkulenten-Lexikon. Crassulaceae (Dickblattgewächse). Eugen Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN=3-8001-3998-7, S. 347–349.
  2. J. Parnell: Pollen Morphology of Jouibarba Opiz and Sempervivum L. (Crassulaceae). In: Kew Bulletin. Band 46, Nummer 4, 1991, S. 733–738, JSTOR:4110418.
  3. Philipp Neeff: Beiträge zur Taxonomie der Gattung Sempervivum L. (Crassulaceae) unter besonderer Berücksichtigung der in Kleinasien vorkommenden Sippen. Dissertation, Universität Duisburg-Essen, 2005, S. 54
  4. Urs Eggli: Sukkulenten. 2., vollständig überarbeitete Auflage, Eugen Ulmer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5396-1, S. 273.
  5. Manuel Werner: Hauswurz-Arten der Alpen. Sempervivum und Jovibarba. In: Avonia. Band 28, Nummer 4, 2010.
  6. Fergan Karaer, Ferhat Celep: Sempervivum ekimii nom. et stat. nov. for S. minus var. glabrum (Crassulaceae), with an amplified description. In: Annales Botanici Fennici. Band 45, Nummer 3, 2008, S. 230.
  7. Philipp Neeff: Beiträge zur Taxonomie der Gattung Sempervivum L. (Crassulaceae) unter besonderer Berücksichtigung der in Kleinasien vorkommenden Sippen. Dissertation, Universität Duisburg-Essen, 2005
  8. a b Fergan Karaer, Ferhat Celep, Urs Eggli: A taxonomic revision of the Sempervivum davisii complex (Crassulaceae). In: Nordic Journal of Botany. Band 29, Nummer 1, S. 49–53, 2011, DOI:10.1111/j.1756-1051.2010.00974.x.
  9. Radovan Konop: Die kaukasischen Arten der Gattung Sempervivum. In: Gartenpraxis. 6/1992, S. 24–26.
  10. a b c d Henk 't Hart, Bert Bleij, Ben Zonneveld: Sempervivum. In: Urs Eggli (Hrsg.): Sukkulenten-Lexikon. Crassulaceae (Dickblattgewächse). Eugen Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN=3-8001-3998-7, S. 349–363.
  11. J. Thiede, U. Eggli: Crassulaceae. In: Klaus Kubitzki (Hrsg.): The Families and Genera of Vascular Plants, Band 9. Flowering Plants. Eudicots. Springer, Berlin/Heidelberg/New York 2007, ISBN 978-3-540-32214-6, S. 93.
  12. Urs Eggli: Sukkulenten. 2. vollständig überarbeitete Auflage, Eugen Ulmer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5396-1, S. 263
  13. Manuel Werner: Hauswurz-Arten der Alpen. Sempervivum und Jovibarba. In: Avonia. Band 28, Nummer 4, 2010, S. 124.
  14. Manuel Werner: Hauswurz-Arten der Alpen. Sempervivum und Jovibarba. In: Avonia. Band 28, Nummer 4, 2010., S. 124f, 131, 146–194.
  15. Philipp Neeff (2005): Beiträge zur Taxonomie der Gattung Sempervivum L. (Crassulaceae) unter besonderer Berücksichtigung der in Kleinasien vorkommenden Sippen. Dissertation, Universität Duisburg-Essen, S. 55f., 62ff.
  16. Andreas Tribsch, Peter Schönswetter: Patterns of endemism and comparative phylogeography confirm palaeoenvironmental evidence für Pleistocene refugia in the Easter Alps. In: Taxon. Band 52, Nummer 3, S. 477–497, JSTOR:3647447.
  17. Carl von Linné: Species Plantarum. 1. Auflage 1753, Band 1, S. 464–465, (online).
  18. Henk 't Hart, Bert Bleij, Ben Zonneveld: Sempervivum. In: Urs Eggli (Hrsg.) Sukkulenten-Lexikon. Crassulaceae (Dickblattgewächse). Eugen Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN=3-8001-3998-7, S. 348.
  19. Fergan Karaer, Ferhat Celep: Sempervivum ekimii nom. et stat. nov. for S. minus var. glabrum (Crassulaceae), with an amplified description. In: Annales Botanici Fennici. Band 45, Nummer 3, 2008, S. 229–232, PDF.
  20. a b Datenblatt Sempervivum bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
  21. a b Philipp Neeff: Neue Taxa der Gattung Sempervivum (Crassulaceae) in der Türkei. In: Kakteen und andere Sukkulenten. Band 56, Nummer 3, 2005, S. 71–73.
  22. Dominik Roman Letz: A new species of the Sempervivum marmoreum group in Central Europe. In: Preslia. Band 81, Nummer 3, 2009, PDF.
  23. Martin Miklánek: Sempervivum marmoreum ssp. matricum (Letz) Hadrava et Miklánek comb. Nova. In: Kaktusy. Band 46, Nummer 2, 2010, S. 24–26.
  24. Manuel Werner: Hauswurz-Arten der Alpen. Sempervivum und Jovibarba. In: Avonia. Band 28, Nummer 4, 2010, S. 194.
  25. Manuel Werner: Hauswurz-Arten der Alpen. Sempervivum und Jovibarba. In: Avonia. Band 28, Nummer 4, 2010, S. 191.
  26. Manuel Werner: S. globiferum (Syn.: Jovibarba globifera) bei Spiazzi Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 6. Juli 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/hauswurz.jimdo.com
  27. Davide Donati, Gérard Dumont: I semprevivi dell'Appennino Tosco-Emiliano: evidenziazione di un taxon ibridogeno misconosciuto, Sempervivum xbarbulatum subsp. etruscum D.Donati & G.Dumont subsp. nov.; Les joubarbes de l'Apennin Tosco-Emilien: mise en evidence d'un taxon hybridogene meconnu, Sempervivum xbarbulatum subsp. etruscum D.Donati & G.Dumont subsp. nov. In: Piante Grasse. Band 24, Nummer 4, 2004, S. 155–168.
  28. Korrekte Schreibweise ist Sempervivum × fauconnetii, s. Manuel Werner: Hauswurz-Arten der Alpen. Sempervivum und Jovibarba. In: Avonia. Band 28, Nummer 4, 2010, S. 197f.
  29. [1]Kultivare (abgerufen am 19. November 2015)
  30. GdS: Fachgruppe Sempervivum Jovibarba (Memento des Originals vom 23. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gds-staudenfreunde.de
Commons: Hauswurze (Sempervivum) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien