„Anastasio Somoza Debayle“ – Versionsunterschied
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[[Datei:Anastasio Somoza Debayle.PNG|miniatur|Anastasio Somoza Debayle (1968)]] |
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'''Anastasio Somoza Debayle''' (* [[5. Dezember]] [[1925]]; † [[17. September]] [[1980]]) war Präsident von [[Nicaragua]] von [[1967]] bis [[1972]] und von [[1974]] bis [[1979]]. Als Chef der [[Nationalgarde]] war er auch in den Interimsjahren, in denen formal Andere das Präsidentenamt ausübten, faktisch an der Macht. Er bildete das letzte Glied des Somoza-Clans, der seit [[1934]] das Präsidentenamt innehatte, das Land wie seinen Privatbesitz ausbeutete, sich ununterbrochen auf die Nationalgarde stützte und diese rücksichtlos für eigene Interessen einsetzte. |
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'''Anastasio Somoza Debayle''', respektlos ''Tachito'', (* [[5. Dezember]] [[1925]] in [[León (Nicaragua)|León]], [[Nicaragua]]; † [[17. September]] [[1980]] in [[Asunción]], [[Paraguay]]) war Präsident und Diktator von Nicaragua von 1967 bis 1972 und von 1974 bis 1979. Als Chef der [[Guardia Nacional de Nicaragua|Nationalgarde]] war er auch in den Interimsjahren, in denen formal andere das Präsidentenamt ausübten, der faktische Machthaber. Er bildete das vorletzte Glied des [[Somoza-Clan]]s, dessen Mitglieder seit 1934 das Präsidentenamt innehatten. |
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== Leben == |
== Leben == |
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=== Frühe Jahre und militärische Ausbildung === |
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Anastasio Somoza war der zweite Sohn von [[Anastasio Somoza Garcia]]. Er wurde in [[Florida]] und [[Long Island]] erzogen, bis er [[1946]] die [[United_States_Military_Academy|Westpoint Militärakademie]] abschloss. Im folgenden Jahr wurde er von seinem Vater zum Chef der Nationalgarde ernannt, der zuvor seine Familienangehörigen und nahestehende Freunde mit einer Reihe wichtiger Ämter ausgestattet hatte. |
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Anastasio Somoza Debayle war der zweite, eheliche Sohn von [[Anastasio Somoza García]] und [[Salvadora Debayle Sacasa]]. Sein Vater war sehr korpulent und hatte den Beinamen ''Tacho'' („der Mülleimer“). Er selbst, mit weniger Leibesfülle, trug den Beinamen ''Tachito'' („das Mülleimerchen“, „der kleine Mülleimer“).<ref name="Abendblatt">{{ Webarchiv | url=http://www.abendblatt.de/archiv/article.php?xmlurl=/ha/1979/xml/19790622xml/habxml790406_9235.xml | wayback=20141018155950 | text= ''Nicaragua unter der Peitsche des Somoza-Clans'' }}, Artikel im [[Hamburger Abendblatt]] vom 22. Juni 1979.</ref> Er wurde in [[Tampa]] in [[Florida]] und in der [[La Salle Academy]] auf [[Long Island]] erzogen. Daraufhin besuchte er von 1943 bis 1946 die [[United States Military Academy|Militärakademie in West Point]], die er erfolgreich mit dem [[Bachelor]] abschloss und wo er viele Freunde im US-amerikanischen Militär gewann, die ihn später kräftig unterstützten.<ref name="Spiegel">{{Der Spiegel|ID=40349569|Titel=Welche Erschießungen?|Jahr=1979|Nr=21|Datum=1979-05-21|Seiten=164–167|Kommentar=SPIEGEL-Interview mit Nicaraguas Diktator Somoza}}</ref> Bei seiner Rückkehr nach Nicaragua wurde er zum [[Major]] ernannt und kurz darauf zum [[Oberstleutnant]]. Im folgenden Jahr wurde er von seinem Vater zum [[Oberst]] und Chef der Nationalgarde befördert, der zuvor seine Familienangehörigen und nahestehende Freunde mit einer Reihe wichtiger Ämter ausgestattet hatte.<ref name="answers">[http://www.answers.com/topic/anastasio-somoza-debayle Eintrag auf answers.com]</ref> |
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Am 10. Dezember 1950 heiratete er [[Hope Portocarrero]], eine Tochter einer der reichsten und mächtigsten Familien Nicaraguas und gleichzeitig seine Cousine. Die Hochzeit fand in der [[Alte Kathedrale Santiago de Managua|Kathedrale Santiago de Managua]] in [[Managua]] statt und wurde vom damaligen Erzbischof [[José Antonio Lezcano y Ortega]] vorgenommen und unter der Anwesenheit von über 4000 Hochzeitsgästen zelebriert. Aus der Ehe entstammen fünf Kinder. Hope Portocarrero erwuchs zur [[First Lady]] Nicaraguas und zur Stilikone des Landes, gleichzeitig war sie auch karitativ tätig. Später verschlechterte sich die Beziehung und die Eheleute gingen getrennte Wege, Portocarrero zog nach [[London]]. |
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Nach der Ermordung seines Vaters Anastasio Somoza Garcias im Jahr [[1956]] , der sich [[1937]] gegen seinen Onkel [[Juan Bautista Sacasa]] zum Präsidenten Nicaraguas geputscht hatte, folgte zunächst der älteste Bruder Anastasio Somozas, Oberst [[Luís Somoza Debayle]] als Präsident. Kurz vor dem Tod Luís’ wurde Anastasio Somoza [[1967]] selbst zum Präsidenten gewählt, allerdings gemäß einem Gesetz, das eine direkte Wiederwahl untersagte, beschränkt bis 1972. |
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Anastasio Somoza hatte ab etwa 1955 ein Verhältnis mit [[Dinorah Sampson]], was vor der Öffentlichkeit nicht geheim gehalten wurde. Sampson war seine Geliebte bis zu seinem Tode. In den 25 Jahren dieser kinderlosen Beziehung soll es zu mehreren Schwangerschaftsabbrüchen gekommen sein.<ref name="Prensa">{{Webarchiv | url=http://www.laprensa.com.ni/archivo/2005/enero/29/nacionales/nacionales-20050129-02.html | archive-is=20070503205659 | text=El hermetismo de Dinorah Sampson}} Artikel in der Zeitschrift ''La Prensa'' (spanisch)</ref> |
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Im Dezember [[1972]] vernichtete ein [[Erdbeben]] die Hauptstadt [[Managua]] praktisch vollständig. Dabei starben ca. Zehntausend Menschen. Der [[Ausnahmezustand]] wurde ausgerufen und Anastasio Somoza, als Chef der Nationalgarde faktisch Herrscher des Landes, und seine Familie nutzten das Erdbeben, die akute Not und den Wiederaufbau, um sich an Grundstücken zu bereichern und Banken und Bauwirtschaft an sich zu reißen. Später wurde aufgedeckt, dass die Familie Somoza internationale Hilfsmittel massenhaft unterschlagen hatte, die zur Beseitigung der Folgeschäden des Erdbebens geschickt worden waren. Schon sein Vater hatte das Erdbeben von [[1931]] und eine Brandkatastrophe [[1936]] mit ähnlichen Mitteln zur schamlosen Bereicherung genutzt. |
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In den Jahren 1948 und 1949 kam es mit [[Costa Rica]] und 1955 und 1957 mit [[Honduras]] zu Grenzkonflikten, in welchen Somoza als Oberbefehlshaber der Nationalgarde mit US-amerikanischem Rückhalt agierte. |
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Dessen ungeachtet wurde Anastasio Somoza [[1974]] erneut zum Präsidenten gewählt, obgleich selbst die [[katholische Kirche]] mittlerweile gegen ihn votierte. Bis Ende der [[1970er]] Jahre wuchs die Kritik der Opposition und von [[Menschenrechtsgruppen]] an der Regierung Somoza, ebenso wuchs die allgemeine Unterstützung der [[Sandinisten]] im Land. Der [[1976]] ins Amt gekommene US-Präsident [[Jimmy Carter]] distanzierte sich von ihm und seinen Methoden und reduzierte die amerikanische Wirtschaftshilfen an ihn. Schließlich stürzten die Sandinisten am [[17. Juli]] [[1979]] Anastasio Somoza, der nach [[Miami]] ([[Florida]]) flüchtete. Nach Aussage von Somoza selbst soll sein Vermögen zu diesem Zeitpunkt ca. 100 Mio. US-Dollar betragen haben. In einem CIA-Bericht wurde sein Vermögen jedoch mit ca. 900 Mio US-Dollar angegeben.<ref name="NYT1979-07-22">New York Times 22. Juli 1979, III, S. 1</ref> Im Jahr darauf wurde er am [[17. September]] [[1980]] Opfer eines [[Attentat]]s sandinistischer Agenten in [[Paraguay]], die ihn trotz seines gepanzerten Mercedes mit einer [[Bazooka]] töteten. |
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=== Oberbefehlshaber der Nationalgarde, Präsident und Diktator Nicaraguas === |
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== Quellen == |
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Nach der Ermordung seines Vaters Anastasio Somoza García im Jahr 1956, der sich 1937 gegen seinen Onkel [[Juan Bautista Sacasa]] zum Präsidenten Nicaraguas geputscht hatte, folgte zunächst der älteste Bruder Anastasio Somozas, Oberst [[Luís Somoza Debayle]], als Präsident. Als Rache für die Ermordung ihres Vaters verübten die Brüder brutale Aktionen gegen die Opposition. Luis Somoza wollte zu dieser Zeit eine Lockerung der Regierung seitens der Familie, Anastasio hingegen sprach sich für eine noch stärkere Kontrolle der nicaraguanischen Regierung und Wirtschaft durch die Familie Somoza aus.<ref name="answers" /> |
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<references/> |
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Nach dem frühen Tod Luís’<ref name="Quetzal">Aníbal Ramírez: {{Webarchiv|url=http://www.quetzal-leipzig.de/lateinamerika/nicaragua/geschichten-aus-nikaragua-19093.html |wayback=20150620161802 |text=''Geschichten aus Nikaragua'' |archiv-bot=2024-07-06 15:55:57 InternetArchiveBot }} im Magazin ''Quetzal'', Printausgabe 04/05</ref> wurde Anastasio Somoza Debayle 1967 selbst zum Präsidenten gewählt als Kandidat der [[Partido Liberal Nacionalista]], allerdings gemäß einem Gesetz, das eine direkte Wiederwahl untersagte, beschränkt bis 1972. Vor der Wahl kam es zu einer friedlichen Demonstration der [[Opposition (Politik)|Opposition]], die auf seinen Befehl hin zusammengeschossen wurde und in einem [[Massaker]] endete. In der folgenden Zeit als Präsident Nicaraguas verkehrte er auf dem diplomatischen Parkett mit seiner Frau an seiner Seite mit den Spitzen westlicher Staaten, unter anderem mit US-Präsident [[Richard Nixon]] und [[Tennō]] [[Hirohito]]. Innenpolitisch sicherte er seine Herrschaft durch eine weitere, stärkere Einbindung seiner Familie an den Schaltstellen der Macht, so zum Beispiel durch seinen Halbbruder [[José R. Somoza]], den er zum Generalinspekteur der Nationalgarde beförderte.<ref name="answers" /> Er beförderte sich selbst zum [[Marschall#Ähnliche Bezeichnungen|Fünfsternegeneral]]. |
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{{Vorgänger-Nachfolger|AMT=[[Liste der Präsidenten von Nicaragua|Präsident von Nicaragua]] |
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|ZEIT=[[1. Mai]] [[1967]] - [[1. Mai]] [[1972]]<br/>[[1. Dezember]] [[1974]] - [[17. Juli]] [[1979]] |
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|VORGÄNGER=[[Lorenzo Guerrero Gutiérrez]]<br/>[[Alfonso Lovo Cordero ]] |
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|NACHFOLGER=[[Roberto Martínez Lacayo]]<br/>[[Francisco Urcuyo Maliaños]] |
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=== Bereicherung der Familie Somoza unter seiner Herrschaft === |
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[[Kategorie:Mann|Somoza Debayle, Anastasio]] |
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Im Dezember 1972 vernichtete ein [[Erdbeben]] die Hauptstadt [[Managua]] praktisch vollständig. Dabei starben rund 10.000 Menschen. Der [[Ausnahmezustand]] wurde ausgerufen und Anastasio Somoza Debayle, als Chef der Nationalgarde faktisch Herrscher des Landes, und seine Familie nutzten das Erdbeben, die akute Not und den Wiederaufbau, um sich an Grundstücken zu bereichern und Banken und Bauwirtschaft an sich zu reißen. Später wurde aufgedeckt, dass die Familie Somoza internationale Hilfsmittel im Wert von rund 500 Millionen US-Dollar massenhaft unterschlagen hatte, die zur Beseitigung der Folgeschäden des Erdbebens geschickt worden waren, unter anderem auch Blutplasma, das in die USA zurückimportiert wurde.<ref name="Abendblatt" /> Schon sein Vater hatte das Erdbeben von 1931 und eine Brandkatastrophe 1936 mit ähnlichen Mitteln zur Bereicherung genutzt. 1976 gehörten ihm 346 Unternehmen in verschiedenen Bereichen der Wirtschaft Nicaraguas und seiner Familie etwa ein Viertel der landwirtschaftlichen Flächen des Landes.<ref>{{Webarchiv|url=http://staepa-berlin.de/frame.php?link=http%3A%2F%2Fstaepa-berlin.de%2Fn_geschi%2Fsomoza.htm |wayback=20190917080257 |text=''Der Somoza-Clan – Nicaraguas Diktatoren''. |archiv-bot=2023-03-04 07:06:20 InternetArchiveBot }} Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Berlin-Kreuzberg/San Rafael del Sur e. V. Abgerufen am 17. September 2010.</ref><ref name="Zeit-1979-26">[http://www.zeit.de/1979/26/ein-bunker-hoch-ueber-ruinen ''Ein Bunker hoch über Ruinen''.] In: ''[[Die Zeit]]'', Nr. 26/1979</ref> Somoza selbst besaß 30 Prozent des landwirtschaftlich genutzten Bodens, darunter Viehfarmen, Baumwoll-, Zucker- und Kaffeeplantagen. Er kontrollierte unter anderem Hafenanlagen, Brauereien, Zement- und Textilfabriken, Bauunternehmen, Versicherungen, die [[Lineas Aereas de Nicaragua|Fluggesellschaft des Landes ''(Lanica)'']], eine Schifffahrtslinie ''(Mamenic)'', eine Zeitung ''(Novedades)'' und eine Fernsehanstalt.<ref name="Abendblatt" /> Anastasio Somoza Debayle selbst war der Generalimporteur für Kraftfahrzeuge der Marke [[Mercedes-Benz]]<ref name="Abendblatt" /> für ganz [[Mittelamerika]] und nutzte diese Position aus, um das Schienensystem, das US-amerikanische Plantagenfirmen in Nicaragua angelegt hatten, vollkommen verfallen zu lassen. Daraufhin vergab er Buskonzessionen an Gefolgsleute, die genötigt wurden, einen Bus der Marke Mercedes-Benz von ihm zu erwerben. |
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[[Kategorie:Präsident (Nicaragua)|Somoza Debayle, Anastasio]] |
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[[Kategorie:Geboren 1925|Somoza Debayle, Anastasio]] |
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[[Kategorie:Gestorben 1980|Somoza Debayle, Anastasio]] |
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Anastasio Somoza Garcia hatte bei seiner Ermordung ein Vermögen von schätzungsweise 150 Millionen US-Dollar hinterlassen, Anastasio Somoza Debayle verfünffachte das Vermögen mindestens in weniger als 20 Jahren, in denen er der starke Mann Nicaraguas war.<ref name="TimeMagazine">[https://content.time.com/time/magazine/article/0,9171,948738,00.html ''Somoza’s Legacy of Greed'']. In: ''[[Time]]'', 6. August 1979</ref> |
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{{Personendaten| |
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NAME=Somoza Debayle, Anastasio |
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=== Bürgerkrieg und Sturz === |
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|ALTERNATIVNAMEN= |
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Dessen ungeachtet wurde Anastasio Somoza Debayle 1974 erneut gegen den Gegenkandidaten [[Edmundo Paguaga Irías]] zum Präsidenten gewählt, obgleich die [[römisch-katholische Kirche]] mittlerweile gegen ihn votierte, die das System der Familie Somoza lange selbst mitgetragen hatte.<ref name="chronik">[http://www.chroniknet.de/daly_de.0.html?year=1974&month=9&day=1 Eintrag zum 1. September 1979] auf chronik.net</ref> Er trat sein Amt kurz vor seinem 49. Geburtstag am 1. Dezember 1974 an. Bis Ende der 1970er Jahre wuchs die Kritik der Opposition und von [[Menschenrechte|Menschenrechtsgruppen]] an der Regierung Somoza, ebenso wuchs die allgemeine Unterstützung der [[Sandinistas]] im ganzen Land. Gerade die Ermordung des Verlegers, Zeitungschefs der Tageszeitung ''La Prensa'' und Kopf der bürgerlichen Opposition, [[Pedro Chamorro]] (Konservative Partei), auf Veranlassung seines ältesten Sohnes hin, verschärfte die ohnehin angespannte Lage, in der Chamorros Witwe, [[Violeta Barrios de Chamorro]], die spätere Präsidentin Nicaraguas, sich mit der sandinistischen Opposition gegen Somoza solidarisierte. Der darauf folgende Generalstreik wurde unterdrückt, wie auch das Aufbegehren der Ureinwohner in [[Masaya (Departamento)|Masaya]], die mit brutaler Härte niedergeschlagen mehrere hundert Todesopfer zu beklagen hatten. |
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|KURZBESCHREIBUNG=Präsident von [[Nicaragua]] von [[1967]] bis [[1972]] und von [[1974]] bis [[1979]] |
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|GEBURTSDATUM=[[5. Dezember]] [[1925]] |
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Im Sommer 1977 erlitt Somoza einen Herzinfarkt im Bett seiner Geliebten,<ref name="Prensa" /> von dem er sich aber schnell wieder erholte.<ref name="Abendblatt" /> <!--- Seine Leibesfülle verschwand darauf und er hatte wieder die Figur zur Zeit seiner Hochzeit mit Hope Portocarrero.----> |
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|GEBURTSORT= |
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|STERBEDATUM=[[17. September]] [[1980]] |
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Der im November 1976 [[Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1976|zum US-Präsident gewählte]] [[Jimmy Carter]] distanzierte sich von ihm und seinen Herrschaftsmethoden und stellte die Waffenlieferungen der USA an Nicaragua ein. |
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|STERBEORT= |
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Nicaragua erhielt aber weiterhin Rüstungsgüter und Hilfen aus [[Brasilien]], [[Argentinien]], [[Südafrika]] und [[Israel]].<ref name="Spiegel" /><ref name="Connection">Benjamin Beit-Hallahmi: ''The Israeli Connection''. I. B. Tauris & Co., 1988 ({{Google Buch|BuchID=7v-g21ksdVsC | Seite=90 | Hervorhebung="Nicaragua Israel 1974"}}).</ref> Somoza reagierte auf den [[Nicaraguanische Revolution|beginnenden Bürgerkrieg]] und Erfolge der Sandinisten mit drakonischen Gegenmaßnahmen. Oppositionelle und andere missliebige Personen wurden verhaftet; viele von ihnen wurden gefoltert und getötet. Ein Teil der Getöteten [[Verschwindenlassen|verschwand spurlos]] (z. B. im Meer); andere wurden später als Leichen im Krater des Vulkan [[Momotombo]] entdeckt. |
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Er befahl der Nationalgarde, die von seinem ältesten Sohn, Generalleutnant [[Anastasio Somoza Portocarrero]], befehligt wurde, mit [[Artillerie]] und [[Luftstreitkräfte|Luftwaffe]] gegen Städte vorzugehen, die von den Sandinisten eingenommen worden waren. Es folgte ein Putschversuch gegen Somoza und seine Familie von Teilen der Nationalgarde am 28. August 1978, der jedoch scheiterte.<ref name="chronik2">[http://www.chroniknet.de/daly_de.0.html?year=1978&month=8&day=28 Eintrag zum 28. August 1978] auf chronik.net</ref> Im Interview mit dem Nachrichtenmagazin [[Der Spiegel]] vom Mai 1979 spielte er die Probleme herunter und schob die bürgerkriegsähnlichen Verhältnisse einzelnen Aufrührern zu.<ref name="Spiegel" /> |
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In dem Bürgerkrieg starben rund 30.000 Menschen.<ref name="Zeit-1978-38">[http://www.zeit.de/1978/38/heftige-kraempfe-in-nicaragua ''Heftige Kämpfe in Nicaragua''.] In: ''[[Die Zeit]]'', Nr. 38/1978</ref> Insgesamt trieb der Bürgerkrieg gegen die sandinistische Opposition über 150.000 Menschen in die Flucht und führte zur weiteren Verarmung des ohnehin verarmten Landes. [[Guatemala]], [[Honduras]] und [[El Salvador]] unterstützten logistisch die Bemühungen Somozas zur Niederschlagung der sandinistischen Opposition, [[Costa Rica]] und [[Panama]] gewährten Flüchtlingen aus Nicaragua Exil. In Panama wurden sogar internationale Brigaden gegen ihn ausgebildet.<ref name="Spiegel" /> |
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Schließlich stürzten die Sandinisten, mit denen sich inzwischen auch das Bürgertum Nicaraguas solidarisierte, am 17. Juli 1979 Anastasio Somoza Debayle, der mit seiner Familie, inklusive seiner Mätresse Dinorah Sampson,<ref name="answers" /> unter Mitnahme der Staatskasse und der Särge seines Vaters und seines Bruders nach [[Miami]] ([[Florida]]) flüchtete.<ref name="Zeit-1979-30">[http://www.zeit.de/1979/30/nicaragua-ein-volk-wird-endlich-frei/komplettansicht ''Ein Volk wird endlich frei''.] In: ''[[Die Zeit]]'', Nr. 30/1979</ref> Ferner nahm er 45 Berater, zwei Papageien, diverse Kisten, Kästen und Kontoauszüge mit.<ref name="Zeit-1979-31">[http://www.zeit.de/1979/31/tacho-tritt-ab/komplettansicht ''Tacho tritt ab''] In: ''[[Die Zeit]]'', Nr. 31/1979</ref> Schlussendlich hatte ihn die US-amerikanische Regierung aufgefordert, seine Befestigungsanlage (''El Bunker'') auf dem Gelände der Nationalgarde mitsamt seiner Geliebten zu verlassen und aus Nicaragua zu fliehen.<ref name="Zeit-1979-31" /> Sein Nachfolger wurde der Präsident des Kongresses, [[Francisco Urcuyo Maliaños]], der mit ihm verschwägert war. Dieser konnte sich nur 43 Stunden an der Macht halten und übergab sie an die siegreichen Rebellen. |
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=== Exil === |
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In Florida hatte sich Anastasio Somoza Debayle schon vorzeitig einige Unternehmen angekauft, so dass er weiterhin ein wohlhabendes Leben führen konnte. In seinem Vermögen befand sich eine Insel ([[Easton Sunset]]), auf der er mit Dinorah Sampson in seiner üppigen Villa vorübergehend residieren konnte.<ref name="Abendblatt2">{{ Webarchiv | url=http://www.abendblatt.de/archiv/article.php?xmlurl=/ha/1979/xml/19790718xml/habxml790709_2068.xml | wayback=20140727233724 | text= ''Somozas Exil – ein Paradies''. }} In: ''[[Hamburger Abendblatt]]'', 18. Juli 1979</ref> Nach Aussage von Anastasio Somoza Debayle selbst soll sein Vermögen zu diesem Zeitpunkt rund 100 Millionen US-Dollar betragen haben. In einem CIA-Bericht wurde sein Vermögen jedoch mit rund 900 Millionen US-Dollar angegeben. Andere Quellen sehen sogar die Milliardengrenze überschritten, womit die Familie etwa ein Viertel des Gesamtvermögens des Landes besessen hätte.<ref name="Möckel">Gerhard Möckel: [http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Nikaragua/25-jahre.html ''Zum 25. Jahrestag: Erinnerungen an die ersten Jahre der sandinistischen Volksrevolution in Nikaragua''], AG Friedensforschung an der [[Universität Kassel]]</ref> Sein in Nicaragua verbliebenes Restvermögen wurde von den neuen sandinistischen Machthabern entschädigungslos enteignet. Am 19. August 1979 gewährte ihm [[Alfredo Stroessner]] Asyl in [[Paraguay]], nachdem er in den Vereinigten Staaten nicht mehr erwünscht war.<ref name="DW">[http://www.deutsche-welle.de/dw/article/0,2144,3280999,00.html ''Stichwort: Paraguay''], Artikel auf [[Deutsche Welle]].de vom 21. April 2008.</ref><ref name="BR">{{Webarchiv | url=http://www.br-online.de/wissen-bildung/kalenderblatt/2008/09/kb20080901.html | wayback=20090302003949 | text=''Somozas Wahl zum Präsidenten von Nicaragua''}}, Kalenderblatt auf der Homepage des [[Bayerischer Rundfunk|Bayerischen Rundfunks]]</ref> Seinen Sohn Anastasio Somoza Portocarrero zog es daraufhin nach Guatemala ins Exil. |
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Im Jahre 1980 brachte er seine Memoiren unter dem Titel ''Nicaragua Betrayed'' (Spanische Version: '' Nicaragua Traicionada'') heraus, in denen er der US-Regierung unter [[Jimmy Carter]] die Hauptschuld am Zusammenbruch seiner Herrschaft über Nicaragua gab, gleichzeitig stellte er sich als Vorkämpfer gegen den [[Kommunismus]] dar.<ref name="Abendblatt2" /> |
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=== Ermordung === |
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Am 17. September 1980 wurde er Opfer eines [[Attentat]]s von sieben<ref name="newton">Michael Newton (2014): ''Famous Assassinations in World History: An Encyclopedia'', Vol. 1, S. 535 ([https://books.google.de/books?id=F4-dAwAAQBAJ&pg=PA535 online])</ref> Mitgliedern der argentinischen [[Ejército Revolucionario del Pueblo|Revolutionären Volksarmee]] (ERP) in der Hauptstadt [[Paraguay]]s, [[Asunción]], die ihn in seiner ungepanzerten, weißen Mercedes-S-Klasse-Limousine mit Schüssen aus [[M16 (Gewehr)|M-16]]-Gewehren und einer [[RPG-7]]-Granate töteten.<ref>Claribel Alegria & Darwin Flakkoll: ''Death of Somoza'', Curbstone Press, 1996</ref> Einer der Attentäter, [[Hugo Alfredo Irurzún]] ''(Capitán Santiago)'', wurde am nächsten Tag entdeckt und von paraguayischen Polizisten erschossen.<ref>Aquí, Asunción, 26. September 1980</ref> |
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Laut einem Buch<!--- ??? welchem ???---> des ehemaligen [[National Intelligence Agency (Vereinigte Staaten)|NIA]]-Agenten und [[Kuba]]-Experten Professor [[Brian Latell]] soll der Plan zur Ermordung Anastasio Somoza Debayles von den Sandinisten und vor allem von [[Fidel Castro]] gekommen sein, der die Sandinisten über Jahre logistisch versorgte und mit kubanischen Hilfstruppen verstärkt hatte. Somoza war ein Erzfeind Castros und hatte lange Jahre eng mit der US-amerikanischen Regierung zusammengearbeitet. So hat er mit seinem Bruder Luis den Truppen der [[Invasion in der Schweinebucht]] Übungsraum zur Verfügung gestellt. Auch sein glühender Antikommunismus war vermutlich ein Grund für Castros Vorgehen gegen ihn. |
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Sein Sarg ist im [[Mausoleum]] der Familie in Miami<ref>[http://www.miaminewtimes.com/news/where-to-find-the-burial-sites-of-deceased-celebrities-in-south-florida-9521265 miaminewtimes.com] (mit Foto des Mausoleums)</ref> neben dem seines älteren Bruders Luís, seines Halbbruders José, dem seines Vaters und dem seiner Frau Hope auf einem der ältesten Friedhöfe Floridas, dem [[Caballero Rivero Woodlawn Park North Cemetery and Mausoleum]], aufgebahrt. Seine Beerdigung fand unter großer Teilnahme seiner Anhänger statt. |
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=== Nachwirkung === |
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Seine Nachkommen haben zwar mehrere zaghafte Versuche unternommen, um in Nicaragua wieder an Macht zu gewinnen oder Teile ihres ehemaligen Familienvermögens im Land zurückzugewinnen, sind jedoch seit ihrer Emigration nicht persönlich in Erscheinung getreten und haben dieses, wie im Falle von Anastasio Somoza Portocarrero, nur über die Presse verlautbaren lassen.<ref> {{Webarchiv|text=Deutsche Ausgabe des wöchentlichen Pressedienstes lateinamerikanischer Agenturen Nr. 372 vom 12. Februar 1999 |url=http://www.npla.de/poonal/p372.htm |wayback=20080419023217}}</ref><ref> {{Webarchiv|text=Deutsche Ausgabe des wöchentlichen Pressedienstes lateinamerikanischer Agenturen Nr. 315 vom 13. November 1997 |url=http://www.npla.de/poonal/p315.htm |wayback=20080417094446}}</ref><ref> {{Webarchiv|text=Deutsche Ausgabe des wöchentlichen Pressedienstes lateinamerikanischer Agenturen Nr. 427 vom 7. April 2000 |url=http://www.npla.de/poonal/p427.htm |wayback=20080419025735}}</ref> In den 1980er Jahren unterstützte die Familie die [[Contra (Organisation)|Contras]] im Kampf gegen die Sandinisten, da sich in den Reihen der Contras auch viele Mitglieder der alten Nationalgarde befanden, die immer noch treu zur Somoza-Familie standen. |
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Einzig sein Neffe Alvaro, der Sohn von Luis Somoza Debayle, hatte sich während der Familienherrschaft gegen sie gestellt und ist neuerdings in der politischen Szene Nicaraguas auf demokratischer Seite aktiv. |
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=== Nachkommen === |
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Aus seiner Ehe mit Hope Portocarrero hatte Anastasio Somoza Debayle fünf Kinder, die im Staats- und Familienapparat mit eingebunden waren. |
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* [[Anastasio Somoza Portocarrero|Anastasio]] (* [[1951]]) |
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* Julio |
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* Carolina |
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* Carla |
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* Roberto |
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Seine Liebesbeziehung zu Dinorah Sampson blieb kinderlos. |
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== Siehe auch == |
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* [[Daniel Ortega]] |
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== Literatur == |
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* Anastadio Somoza Debayle: ''Nicaragua Betrayed'', 1980, Western Islands, ISBN 0-88279-235-0 |
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* [[Ulrich Völklein]]: [http://www.zeit.de/1979/30/nicaragua-ein-volk-wird-endlich-frei/komplettansicht ''Nicaragua: Ein Volk wird endlich frei''.] In: ''[[Die Zeit]]'', Nr. 30/1979 |
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== Weblinks == |
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{{commonscat}} |
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* [http://staepa-berlin.de/frame.php?link=http://staepa-berlin.de/n_geschi/somoza.htm Informationen zu Somoza] |
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* [http://www.latinamericanstudies.org/somoza-debayle-1.htm Bilder aus dem Leben Anastasio Somozas] |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{Folgenleiste|AMT=[[Liste der Präsidenten von Nicaragua|Präsident von Nicaragua]] |
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|ZEIT=1. Mai 1967–1. Mai 1972<br />1. Dezember 1974–17. Juli 1979 |
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|VORGÄNGER=[[Lorenzo Guerrero Gutiérrez]]<br />[[Alfonso Lovo Cordero]] |
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|NACHFOLGER=[[Roberto Martínez Lacayo]]<br />[[Francisco Urcuyo Maliaños]] |
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}} |
}} |
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{{Normdaten|TYP=p|GND=118797980|LCCN=n/77/13993|NDL=|VIAF=42634154}} |
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[[ca:Anastasio Somoza Debayle]] |
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[[en:Anastasio Somoza Debayle]] |
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{{SORTIERUNG:Somoza Debayle, Anastasio}} |
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[[Kategorie:Präsident (Nicaragua)]] |
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[[fi:Anastasio Somoza Debayle]] |
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[[Kategorie:Militärperson (Nicaragua)]] |
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[[fr:Anastasio Somoza Debayle]] |
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[[Kategorie:Träger des Bundesverdienstkreuzes (Großkreuz)]] |
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[[it:Anastasio Somoza Debayle]] |
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[[Kategorie:Träger des Ordens des Infanten Dom Henrique (Collane)]] |
|||
[[sv:Anastasio Somoza]] |
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[[Kategorie:Absolvent der United States Military Academy]] |
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[[Kategorie:Opfer einer Untergrundorganisation]] |
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|NAME=Somoza Debayle, Anastasio |
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|KURZBESCHREIBUNG=nicaraguanischer Präsident (1967–1972 und 1974–1979) |
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|GEBURTSDATUM=5. Dezember 1925 |
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|STERBEDATUM=17. September 1980 |
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Aktuelle Version vom 30. Dezember 2024, 17:34 Uhr
Anastasio Somoza Debayle, respektlos Tachito, (* 5. Dezember 1925 in León, Nicaragua; † 17. September 1980 in Asunción, Paraguay) war Präsident und Diktator von Nicaragua von 1967 bis 1972 und von 1974 bis 1979. Als Chef der Nationalgarde war er auch in den Interimsjahren, in denen formal andere das Präsidentenamt ausübten, der faktische Machthaber. Er bildete das vorletzte Glied des Somoza-Clans, dessen Mitglieder seit 1934 das Präsidentenamt innehatten.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Frühe Jahre und militärische Ausbildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anastasio Somoza Debayle war der zweite, eheliche Sohn von Anastasio Somoza García und Salvadora Debayle Sacasa. Sein Vater war sehr korpulent und hatte den Beinamen Tacho („der Mülleimer“). Er selbst, mit weniger Leibesfülle, trug den Beinamen Tachito („das Mülleimerchen“, „der kleine Mülleimer“).[1] Er wurde in Tampa in Florida und in der La Salle Academy auf Long Island erzogen. Daraufhin besuchte er von 1943 bis 1946 die Militärakademie in West Point, die er erfolgreich mit dem Bachelor abschloss und wo er viele Freunde im US-amerikanischen Militär gewann, die ihn später kräftig unterstützten.[2] Bei seiner Rückkehr nach Nicaragua wurde er zum Major ernannt und kurz darauf zum Oberstleutnant. Im folgenden Jahr wurde er von seinem Vater zum Oberst und Chef der Nationalgarde befördert, der zuvor seine Familienangehörigen und nahestehende Freunde mit einer Reihe wichtiger Ämter ausgestattet hatte.[3]
Am 10. Dezember 1950 heiratete er Hope Portocarrero, eine Tochter einer der reichsten und mächtigsten Familien Nicaraguas und gleichzeitig seine Cousine. Die Hochzeit fand in der Kathedrale Santiago de Managua in Managua statt und wurde vom damaligen Erzbischof José Antonio Lezcano y Ortega vorgenommen und unter der Anwesenheit von über 4000 Hochzeitsgästen zelebriert. Aus der Ehe entstammen fünf Kinder. Hope Portocarrero erwuchs zur First Lady Nicaraguas und zur Stilikone des Landes, gleichzeitig war sie auch karitativ tätig. Später verschlechterte sich die Beziehung und die Eheleute gingen getrennte Wege, Portocarrero zog nach London.
Anastasio Somoza hatte ab etwa 1955 ein Verhältnis mit Dinorah Sampson, was vor der Öffentlichkeit nicht geheim gehalten wurde. Sampson war seine Geliebte bis zu seinem Tode. In den 25 Jahren dieser kinderlosen Beziehung soll es zu mehreren Schwangerschaftsabbrüchen gekommen sein.[4]
In den Jahren 1948 und 1949 kam es mit Costa Rica und 1955 und 1957 mit Honduras zu Grenzkonflikten, in welchen Somoza als Oberbefehlshaber der Nationalgarde mit US-amerikanischem Rückhalt agierte.
Oberbefehlshaber der Nationalgarde, Präsident und Diktator Nicaraguas
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der Ermordung seines Vaters Anastasio Somoza García im Jahr 1956, der sich 1937 gegen seinen Onkel Juan Bautista Sacasa zum Präsidenten Nicaraguas geputscht hatte, folgte zunächst der älteste Bruder Anastasio Somozas, Oberst Luís Somoza Debayle, als Präsident. Als Rache für die Ermordung ihres Vaters verübten die Brüder brutale Aktionen gegen die Opposition. Luis Somoza wollte zu dieser Zeit eine Lockerung der Regierung seitens der Familie, Anastasio hingegen sprach sich für eine noch stärkere Kontrolle der nicaraguanischen Regierung und Wirtschaft durch die Familie Somoza aus.[3]
Nach dem frühen Tod Luís’[5] wurde Anastasio Somoza Debayle 1967 selbst zum Präsidenten gewählt als Kandidat der Partido Liberal Nacionalista, allerdings gemäß einem Gesetz, das eine direkte Wiederwahl untersagte, beschränkt bis 1972. Vor der Wahl kam es zu einer friedlichen Demonstration der Opposition, die auf seinen Befehl hin zusammengeschossen wurde und in einem Massaker endete. In der folgenden Zeit als Präsident Nicaraguas verkehrte er auf dem diplomatischen Parkett mit seiner Frau an seiner Seite mit den Spitzen westlicher Staaten, unter anderem mit US-Präsident Richard Nixon und Tennō Hirohito. Innenpolitisch sicherte er seine Herrschaft durch eine weitere, stärkere Einbindung seiner Familie an den Schaltstellen der Macht, so zum Beispiel durch seinen Halbbruder José R. Somoza, den er zum Generalinspekteur der Nationalgarde beförderte.[3] Er beförderte sich selbst zum Fünfsternegeneral.
Bereicherung der Familie Somoza unter seiner Herrschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Dezember 1972 vernichtete ein Erdbeben die Hauptstadt Managua praktisch vollständig. Dabei starben rund 10.000 Menschen. Der Ausnahmezustand wurde ausgerufen und Anastasio Somoza Debayle, als Chef der Nationalgarde faktisch Herrscher des Landes, und seine Familie nutzten das Erdbeben, die akute Not und den Wiederaufbau, um sich an Grundstücken zu bereichern und Banken und Bauwirtschaft an sich zu reißen. Später wurde aufgedeckt, dass die Familie Somoza internationale Hilfsmittel im Wert von rund 500 Millionen US-Dollar massenhaft unterschlagen hatte, die zur Beseitigung der Folgeschäden des Erdbebens geschickt worden waren, unter anderem auch Blutplasma, das in die USA zurückimportiert wurde.[1] Schon sein Vater hatte das Erdbeben von 1931 und eine Brandkatastrophe 1936 mit ähnlichen Mitteln zur Bereicherung genutzt. 1976 gehörten ihm 346 Unternehmen in verschiedenen Bereichen der Wirtschaft Nicaraguas und seiner Familie etwa ein Viertel der landwirtschaftlichen Flächen des Landes.[6][7] Somoza selbst besaß 30 Prozent des landwirtschaftlich genutzten Bodens, darunter Viehfarmen, Baumwoll-, Zucker- und Kaffeeplantagen. Er kontrollierte unter anderem Hafenanlagen, Brauereien, Zement- und Textilfabriken, Bauunternehmen, Versicherungen, die Fluggesellschaft des Landes (Lanica), eine Schifffahrtslinie (Mamenic), eine Zeitung (Novedades) und eine Fernsehanstalt.[1] Anastasio Somoza Debayle selbst war der Generalimporteur für Kraftfahrzeuge der Marke Mercedes-Benz[1] für ganz Mittelamerika und nutzte diese Position aus, um das Schienensystem, das US-amerikanische Plantagenfirmen in Nicaragua angelegt hatten, vollkommen verfallen zu lassen. Daraufhin vergab er Buskonzessionen an Gefolgsleute, die genötigt wurden, einen Bus der Marke Mercedes-Benz von ihm zu erwerben.
Anastasio Somoza Garcia hatte bei seiner Ermordung ein Vermögen von schätzungsweise 150 Millionen US-Dollar hinterlassen, Anastasio Somoza Debayle verfünffachte das Vermögen mindestens in weniger als 20 Jahren, in denen er der starke Mann Nicaraguas war.[8]
Bürgerkrieg und Sturz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dessen ungeachtet wurde Anastasio Somoza Debayle 1974 erneut gegen den Gegenkandidaten Edmundo Paguaga Irías zum Präsidenten gewählt, obgleich die römisch-katholische Kirche mittlerweile gegen ihn votierte, die das System der Familie Somoza lange selbst mitgetragen hatte.[9] Er trat sein Amt kurz vor seinem 49. Geburtstag am 1. Dezember 1974 an. Bis Ende der 1970er Jahre wuchs die Kritik der Opposition und von Menschenrechtsgruppen an der Regierung Somoza, ebenso wuchs die allgemeine Unterstützung der Sandinistas im ganzen Land. Gerade die Ermordung des Verlegers, Zeitungschefs der Tageszeitung La Prensa und Kopf der bürgerlichen Opposition, Pedro Chamorro (Konservative Partei), auf Veranlassung seines ältesten Sohnes hin, verschärfte die ohnehin angespannte Lage, in der Chamorros Witwe, Violeta Barrios de Chamorro, die spätere Präsidentin Nicaraguas, sich mit der sandinistischen Opposition gegen Somoza solidarisierte. Der darauf folgende Generalstreik wurde unterdrückt, wie auch das Aufbegehren der Ureinwohner in Masaya, die mit brutaler Härte niedergeschlagen mehrere hundert Todesopfer zu beklagen hatten.
Im Sommer 1977 erlitt Somoza einen Herzinfarkt im Bett seiner Geliebten,[4] von dem er sich aber schnell wieder erholte.[1]
Der im November 1976 zum US-Präsident gewählte Jimmy Carter distanzierte sich von ihm und seinen Herrschaftsmethoden und stellte die Waffenlieferungen der USA an Nicaragua ein. Nicaragua erhielt aber weiterhin Rüstungsgüter und Hilfen aus Brasilien, Argentinien, Südafrika und Israel.[2][10] Somoza reagierte auf den beginnenden Bürgerkrieg und Erfolge der Sandinisten mit drakonischen Gegenmaßnahmen. Oppositionelle und andere missliebige Personen wurden verhaftet; viele von ihnen wurden gefoltert und getötet. Ein Teil der Getöteten verschwand spurlos (z. B. im Meer); andere wurden später als Leichen im Krater des Vulkan Momotombo entdeckt. Er befahl der Nationalgarde, die von seinem ältesten Sohn, Generalleutnant Anastasio Somoza Portocarrero, befehligt wurde, mit Artillerie und Luftwaffe gegen Städte vorzugehen, die von den Sandinisten eingenommen worden waren. Es folgte ein Putschversuch gegen Somoza und seine Familie von Teilen der Nationalgarde am 28. August 1978, der jedoch scheiterte.[11] Im Interview mit dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel vom Mai 1979 spielte er die Probleme herunter und schob die bürgerkriegsähnlichen Verhältnisse einzelnen Aufrührern zu.[2]
In dem Bürgerkrieg starben rund 30.000 Menschen.[12] Insgesamt trieb der Bürgerkrieg gegen die sandinistische Opposition über 150.000 Menschen in die Flucht und führte zur weiteren Verarmung des ohnehin verarmten Landes. Guatemala, Honduras und El Salvador unterstützten logistisch die Bemühungen Somozas zur Niederschlagung der sandinistischen Opposition, Costa Rica und Panama gewährten Flüchtlingen aus Nicaragua Exil. In Panama wurden sogar internationale Brigaden gegen ihn ausgebildet.[2]
Schließlich stürzten die Sandinisten, mit denen sich inzwischen auch das Bürgertum Nicaraguas solidarisierte, am 17. Juli 1979 Anastasio Somoza Debayle, der mit seiner Familie, inklusive seiner Mätresse Dinorah Sampson,[3] unter Mitnahme der Staatskasse und der Särge seines Vaters und seines Bruders nach Miami (Florida) flüchtete.[13] Ferner nahm er 45 Berater, zwei Papageien, diverse Kisten, Kästen und Kontoauszüge mit.[14] Schlussendlich hatte ihn die US-amerikanische Regierung aufgefordert, seine Befestigungsanlage (El Bunker) auf dem Gelände der Nationalgarde mitsamt seiner Geliebten zu verlassen und aus Nicaragua zu fliehen.[14] Sein Nachfolger wurde der Präsident des Kongresses, Francisco Urcuyo Maliaños, der mit ihm verschwägert war. Dieser konnte sich nur 43 Stunden an der Macht halten und übergab sie an die siegreichen Rebellen.
Exil
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Florida hatte sich Anastasio Somoza Debayle schon vorzeitig einige Unternehmen angekauft, so dass er weiterhin ein wohlhabendes Leben führen konnte. In seinem Vermögen befand sich eine Insel (Easton Sunset), auf der er mit Dinorah Sampson in seiner üppigen Villa vorübergehend residieren konnte.[15] Nach Aussage von Anastasio Somoza Debayle selbst soll sein Vermögen zu diesem Zeitpunkt rund 100 Millionen US-Dollar betragen haben. In einem CIA-Bericht wurde sein Vermögen jedoch mit rund 900 Millionen US-Dollar angegeben. Andere Quellen sehen sogar die Milliardengrenze überschritten, womit die Familie etwa ein Viertel des Gesamtvermögens des Landes besessen hätte.[16] Sein in Nicaragua verbliebenes Restvermögen wurde von den neuen sandinistischen Machthabern entschädigungslos enteignet. Am 19. August 1979 gewährte ihm Alfredo Stroessner Asyl in Paraguay, nachdem er in den Vereinigten Staaten nicht mehr erwünscht war.[17][18] Seinen Sohn Anastasio Somoza Portocarrero zog es daraufhin nach Guatemala ins Exil.
Im Jahre 1980 brachte er seine Memoiren unter dem Titel Nicaragua Betrayed (Spanische Version: Nicaragua Traicionada) heraus, in denen er der US-Regierung unter Jimmy Carter die Hauptschuld am Zusammenbruch seiner Herrschaft über Nicaragua gab, gleichzeitig stellte er sich als Vorkämpfer gegen den Kommunismus dar.[15]
Ermordung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 17. September 1980 wurde er Opfer eines Attentats von sieben[19] Mitgliedern der argentinischen Revolutionären Volksarmee (ERP) in der Hauptstadt Paraguays, Asunción, die ihn in seiner ungepanzerten, weißen Mercedes-S-Klasse-Limousine mit Schüssen aus M-16-Gewehren und einer RPG-7-Granate töteten.[20] Einer der Attentäter, Hugo Alfredo Irurzún (Capitán Santiago), wurde am nächsten Tag entdeckt und von paraguayischen Polizisten erschossen.[21]
Laut einem Buch des ehemaligen NIA-Agenten und Kuba-Experten Professor Brian Latell soll der Plan zur Ermordung Anastasio Somoza Debayles von den Sandinisten und vor allem von Fidel Castro gekommen sein, der die Sandinisten über Jahre logistisch versorgte und mit kubanischen Hilfstruppen verstärkt hatte. Somoza war ein Erzfeind Castros und hatte lange Jahre eng mit der US-amerikanischen Regierung zusammengearbeitet. So hat er mit seinem Bruder Luis den Truppen der Invasion in der Schweinebucht Übungsraum zur Verfügung gestellt. Auch sein glühender Antikommunismus war vermutlich ein Grund für Castros Vorgehen gegen ihn.
Sein Sarg ist im Mausoleum der Familie in Miami[22] neben dem seines älteren Bruders Luís, seines Halbbruders José, dem seines Vaters und dem seiner Frau Hope auf einem der ältesten Friedhöfe Floridas, dem Caballero Rivero Woodlawn Park North Cemetery and Mausoleum, aufgebahrt. Seine Beerdigung fand unter großer Teilnahme seiner Anhänger statt.
Nachwirkung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seine Nachkommen haben zwar mehrere zaghafte Versuche unternommen, um in Nicaragua wieder an Macht zu gewinnen oder Teile ihres ehemaligen Familienvermögens im Land zurückzugewinnen, sind jedoch seit ihrer Emigration nicht persönlich in Erscheinung getreten und haben dieses, wie im Falle von Anastasio Somoza Portocarrero, nur über die Presse verlautbaren lassen.[23][24][25] In den 1980er Jahren unterstützte die Familie die Contras im Kampf gegen die Sandinisten, da sich in den Reihen der Contras auch viele Mitglieder der alten Nationalgarde befanden, die immer noch treu zur Somoza-Familie standen.
Einzig sein Neffe Alvaro, der Sohn von Luis Somoza Debayle, hatte sich während der Familienherrschaft gegen sie gestellt und ist neuerdings in der politischen Szene Nicaraguas auf demokratischer Seite aktiv.
Nachkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aus seiner Ehe mit Hope Portocarrero hatte Anastasio Somoza Debayle fünf Kinder, die im Staats- und Familienapparat mit eingebunden waren.
Seine Liebesbeziehung zu Dinorah Sampson blieb kinderlos.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anastadio Somoza Debayle: Nicaragua Betrayed, 1980, Western Islands, ISBN 0-88279-235-0
- Ulrich Völklein: Nicaragua: Ein Volk wird endlich frei. In: Die Zeit, Nr. 30/1979
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Nicaragua unter der Peitsche des Somoza-Clans ( vom 18. Oktober 2014 im Internet Archive), Artikel im Hamburger Abendblatt vom 22. Juni 1979.
- ↑ a b c d Welche Erschießungen? In: Der Spiegel. Nr. 21, 1979, S. 164–167 (online – 21. Mai 1979, SPIEGEL-Interview mit Nicaraguas Diktator Somoza).
- ↑ a b c d Eintrag auf answers.com
- ↑ a b El hermetismo de Dinorah Sampson ( vom 3. Mai 2007 im Webarchiv archive.today) Artikel in der Zeitschrift La Prensa (spanisch)
- ↑ Aníbal Ramírez: Geschichten aus Nikaragua ( des vom 20. Juni 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. im Magazin Quetzal, Printausgabe 04/05
- ↑ Der Somoza-Clan – Nicaraguas Diktatoren. ( des vom 17. September 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Berlin-Kreuzberg/San Rafael del Sur e. V. Abgerufen am 17. September 2010.
- ↑ Ein Bunker hoch über Ruinen. In: Die Zeit, Nr. 26/1979
- ↑ Somoza’s Legacy of Greed. In: Time, 6. August 1979
- ↑ Eintrag zum 1. September 1979 auf chronik.net
- ↑ Benjamin Beit-Hallahmi: The Israeli Connection. I. B. Tauris & Co., 1988 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Eintrag zum 28. August 1978 auf chronik.net
- ↑ Heftige Kämpfe in Nicaragua. In: Die Zeit, Nr. 38/1978
- ↑ Ein Volk wird endlich frei. In: Die Zeit, Nr. 30/1979
- ↑ a b Tacho tritt ab In: Die Zeit, Nr. 31/1979
- ↑ a b Somozas Exil – ein Paradies. ( vom 27. Juli 2014 im Internet Archive) In: Hamburger Abendblatt, 18. Juli 1979
- ↑ Gerhard Möckel: Zum 25. Jahrestag: Erinnerungen an die ersten Jahre der sandinistischen Volksrevolution in Nikaragua, AG Friedensforschung an der Universität Kassel
- ↑ Stichwort: Paraguay, Artikel auf Deutsche Welle.de vom 21. April 2008.
- ↑ Somozas Wahl zum Präsidenten von Nicaragua ( vom 2. März 2009 im Internet Archive), Kalenderblatt auf der Homepage des Bayerischen Rundfunks
- ↑ Michael Newton (2014): Famous Assassinations in World History: An Encyclopedia, Vol. 1, S. 535 (online)
- ↑ Claribel Alegria & Darwin Flakkoll: Death of Somoza, Curbstone Press, 1996
- ↑ Aquí, Asunción, 26. September 1980
- ↑ miaminewtimes.com (mit Foto des Mausoleums)
- ↑ Deutsche Ausgabe des wöchentlichen Pressedienstes lateinamerikanischer Agenturen Nr. 372 vom 12. Februar 1999 ( vom 19. April 2008 im Internet Archive)
- ↑ Deutsche Ausgabe des wöchentlichen Pressedienstes lateinamerikanischer Agenturen Nr. 315 vom 13. November 1997 ( vom 17. April 2008 im Internet Archive)
- ↑ Deutsche Ausgabe des wöchentlichen Pressedienstes lateinamerikanischer Agenturen Nr. 427 vom 7. April 2000 ( vom 19. April 2008 im Internet Archive)
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Lorenzo Guerrero Gutiérrez Alfonso Lovo Cordero | Präsident von Nicaragua 1. Mai 1967–1. Mai 1972 1. Dezember 1974–17. Juli 1979 | Roberto Martínez Lacayo Francisco Urcuyo Maliaños |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Somoza Debayle, Anastasio |
ALTERNATIVNAMEN | Tachito (Spitzname) |
KURZBESCHREIBUNG | nicaraguanischer Präsident (1967–1972 und 1974–1979) |
GEBURTSDATUM | 5. Dezember 1925 |
GEBURTSORT | León |
STERBEDATUM | 17. September 1980 |
STERBEORT | Asunción, Paraguay |