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„Insel Hiddensee“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|beschreibt die Gemeinde Insel Hiddensee. Zur Insel siehe [[Hiddensee]], zu weiteren Bedeutungen siehe [[Insel Hiddensee (Begriffsklärung)]].}}
{| cellpadding="2" style="float: right; width: 307px; background: #e3e3e3; margin-left: 1em; border-spacing: 1px;"
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
! Wappen
|Name = Insel Hiddensee
! Karte
|Wappen = Wappen Hiddensee.svg
|- style="background: white;" align="center"
|Breitengrad = 54/31/35/N
| style="width: 135px;" | [[Bild:Wappen_Gemeinde_Insel_Hiddensee.PNG|130px|Wappen der Gemeinde Insel Hiddensee]]
|Längengrad = 13/5/13/O
| style="width: 170px;" | [[Bild:Lage_Hiddensees_in_Deutschland.png|120px|Deutschlandkarte, Position von Insel Hiddensee hervorgehoben]]
|Lageplan = Hiddensee in VR.svg
|-
|Bundesland = Mecklenburg-Vorpommern
! colspan="2" | Basisdaten
|Landkreis = Vorpommern-Rügen
|- style="background: white;"
|Amt = West-Rügen
| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Mecklenburg-Vorpommern]]
|Höhe = 2 <!-- Quelle: Geodatenzentrum -->
|- style="background: white;"
|PLZ = 18565
| [[Landkreis]]: || [[Landkreis Rügen|Rügen]]
|Vorwahl = 038300
|- style="background: white;"
|Gemeindeschlüssel = 13073040
| [[Geografische Lage]]: || {{Koordinate Text Artikel|54_32_24_N_13_5_34_E_type:isle_region:DE-MV|54°&nbsp;32'&nbsp;N, 13°&nbsp;05'&nbsp;O}}
|Adresse = Amt West Rügen<br /> Dorfplatz 2<br />18573 Samtens
|- style="background: white;"
|Website = [http://www.seebad-hiddensee.de/system/startGem2.php?gemId=64&posOption=0 www.seebad-hiddensee.de]
| Höchster Punkt: || Dornbusch, 72 m ü. [[Normalnull|NN]]
|Bürgermeister = [[Thomas Gens]]
|- style="background: white;"
|Partei = HIDDENSEEpartei
| [[Fläche]]: || 19,02 [[Quadratkilometer|km²]]
}}
|- style="background: white;"
Die [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] '''Insel Hiddensee''' (bis zum 2. Februar 1993 ''Hiddensee'') umfasst die Insel [[Hiddensee]] sowie einige ihr östlich vorgelagerte [[Insel]]n. Hiddensee gehört seit 2005 zum [[Amt West-Rügen]] mit Sitz in der Gemeinde [[Samtens]]. Die Gemeinde gliedert sich in die Ortsteile [[Grieben (Insel Hiddensee)|Grieben]], [[Kloster (Insel Hiddensee)|Kloster]], [[Vitte (Insel Hiddensee)|Vitte]] und [[Neuendorf (Insel Hiddensee)|Neuendorf]].
| [[Einwohner]]: || 1.092 ''<small>(31. Dezember 2005)</small>''
|- style="background: white;"
| [[Bevölkerungsdichte]]: || 57 Einwohner/km²
|- style="background: white;"
| [[Postleitzahl]]: || 18565
|- style="background: white;"
| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 038300
|- style="background: white;"
| [[Kfz-Kennzeichen]]: || RÜG
|- style="background: white;"
| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel|Gemeindeschlüssel]]: || 13 0 61 017
|- style="background: white;"
| Adresse der Amtsverwaltung: || Dorfplatz 2<br />18573 Samtens
|- style="background: white;"
| Adresse der Gemeindeverwaltung: || Norderende 162<br />18565 Vitte
|- style="background: white;"
| Website: || [http://www.seebad-insel-hiddensee.de seebad-insel-hiddensee]
|- style="background: white;"
| [[Bürgermeister]]: || Manfred Gau
|-
! colspan="2" |
|}


== Name ==
[[Bild:Insel_Hiddensee_in_RÜG.png|thumb|Lage der Gemeinde Insel Hiddensee im Landkreis Rügen]]
Die deutsche Insel '''Hiddensee''' liegt westlich von [[Rügen]] in der [[Ostsee]]. Der Name „Hedinsey“ taucht bereits in den Jüngeren [[Edda]] und in der „Historica Danica“ des [[Saxo Grammaticus]] auf und bedeutet soviel wie „Insel des Hedin“. Der legendäre Norwegerkönig Hedin soll hier um eine Frau oder auch nur um Gold gekämpft haben. Das später unter dänischer Herrschaft offiziell gebräuchliche „Hedins-Oe“ wurde von den Einwohnern dann zu Hiddensee eingeschliffen. Sie gehört zum [[Landkreis Rügen]] im Bundesland [[Mecklenburg-Vorpommern]]. Die [[Gemeinde]] „Insel Hiddensee“ (bis zum 2. Februar 1993 ''Hiddensee'') umfasst die gesamte Insel sowie die ihr östlich vorgelagerte [[Fährinsel]] und gehört seit 2005 zum [[Amt West-Rügen]] mit Sitz in der Gemeinde [[Samtens]].
Der Gemeindename „Insel Hiddensee“ bezieht sich direkt auf den Namen der Insel, welcher als „Hedinsey“ in der [[Snorra-Edda|''Prosa-Edda'']] und als „Hithinsö“ in den ''[[Gesta Danorum]]'' des [[Saxo Grammaticus]] genannt wird. Beides bedeutet so viel wie „Insel des Hedin“ oder „Hedinsinsel“.<ref>[[Alexander Ettenburg]]: ''Die Insel Hiddensee bei Rügen und das westliche Rügen.'' Bergen auf Rügen 1912. Neu herausgegeben von Tomas Güttler, Hamburg 2014, S. 5.</ref> Der legendäre Norwegerkönig ''Hedin'' soll hier um eine Frau oder auch nur um Gold gekämpft haben. Unter dänischer Herrschaft war offiziell „Hedins-Oe“ gebräuchlich. Bis 1880 hieß die Insel auch in deutschen Karten noch „Hiddensjö“, 1929 in deutschen Reiseführern noch „Hiddensöe“. Die vollständige Eindeutschung und Umdeutung zu „Hiddensee“ ist also relativ jung.
[[Datei:Karte Hiddensee.png|mini|links|hochkant=0.5|Übersichtskarte von Hiddensee]]


== Geografie ==
== Geografie ==
Hiddensee ist etwa 16,8 Kilometer lang und an der schmalsten Stelle ca. 250 Meter sowie an der breitesten Stelle ca. 3,7 Kilometer breit. Innerhalb des [[Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft|Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft]] ist sie die größte Insel und gehört zum [[Landkreis Rügen]] im Bundesland [[Mecklenburg-Vorpommern]]. Sie ist ca. 15 km westlich von der Insel [[Rügen]] vorgelagert. Sie unterteilt sich in einem hügeligen, über 70 Meter hohen Nordosten dem '''Dornbusch''' und den flachen, nur wenige Meter hohen Südteil dem '''[[Gellen]]'''. Im Nordosten befinden sich die beiden drei Kilometer langen Sandhaken '''Alter Bessin''' und '''Neuer Bessin'''. Begrenzt wird die Insel durch den [[Schaproder Bodden]] im Osten, der '''Gellenrinne''' (der Fahrrinne nach Stralsund) im Süden und der offenen Ostsee nach Westen und Norden.


=== Die Gemeinde ===
[[Datei:Hiddensee, Dornbusch (2011-05-21).JPG|mini|hochkant=1.5|Luftbild der Steilküste am ''[[Leuchtturm Dornbusch]]'', Nordhaken der Insel Hiddensee]]
Den größten Teil des Gemeindegebietes nimmt die langgestreckte (16,8 Kilometer lange) Insel Hiddensee ein. Begrenzt wird die Insel durch den ''[[Schaproder Bodden]]'' und ''[[Vitter Bodden]]'' im Osten, den [[Gellenstrom]] (die Fahrrinne nach Stralsund) im Süden und die offene Ostsee nach Westen und Norden. Ebenfalls gehören einige kleinere, unbewohnte Inseln zum Gemeindegebiet: [[Fährinsel]], [[Gänsewerder]] und [[Tedingsinsel]]. Die an die Inseln angrenzenden Wasserflächen sind nicht Teil des Gemeindegebiets.


Die Gemeinde '''Insel Hiddensee''' hat vier Ortsteile (von Nord nach Süd):
== Gemeindegliederung ==
Die Gemeinde Hiddensee hat vier Ortsteile (von Nord nach Süd):


=== Grieben ===
=== Ortsteil Grieben ===
Grieben ist das älteste, nördlichste und kleinste Dorf auf Hiddensee und liegt am östlichen Rand des Hochlandes von Hiddensee. Der Name leitet sich vom [[Slawische Sprachen|slawischen]] ''„grib“'' (= Pilz) ab. Grieben hat keinen eigenen Hafen.
Grieben ist das älteste, nördlichste und kleinste Dorf auf Hiddensee und liegt am östlichen Rand des Hochlandes der Insel. Der Name leitet sich vom [[Slawische Sprachen|slawischen]] ''grib'' (für „Pilz“) ab. Grieben hat keinen eigenen Hafen. Zu den ersten prominenten Besucher zählten in den Jahren zwischen 1792 und 1804 [[Ludwig Kosegarten]] und [[Karl Lappe]]. Zwischen Grieben und Kloster befand sich zwischen 1969 und um 1990 auf der Boddenseite (am ''Schwedenhagen'') ein Schiffsanleger aus Beton, der zunächst für die Erdöltankschiffe genutzt wurde. Nach der Einstellung der Förderung legte hier das Schubboot an. Danach diente er noch kurzzeitig als Seglerhafen. Der Anleger wurde zum Beginn des 21. Jahrhunderts beseitigt. Mit der kompletten Neugestaltung des Hafens Kloster entstand auch ein ''richtiger'' Seglerhafen.<ref>[http://www.seebad-hiddensee.de Homepage des Seglerhafens Kloster], abgerufen am 4. Juni 2019.</ref>


=== Kloster ===
=== Ortsteil Kloster ===
{{Hauptartikel|Kloster (Insel Hiddensee)}}<!-- steht kurz vor der fertigstellung // die 44Pinguine-->
[[Image:Kloster.Kirche.JPG|thumb|Kirche von Kloster]]
[[Datei:Hiddensee asv2022-08 img33 Kloster Inselkirche.jpg|mini|[[Inselkirche Hiddensee|Inselkirche von Kloster]]]]
Kloster hat seinen Namen vom ehemaligen [[Kloster]] der [[Zisterzienser]], das von 1296 bis 1536 in der Nähe des heutigen Hafens von Kloster lag. Es wurde mit der [[Reformation]] aufgelöst. Heute gilt Kloster mit dem Gerhart-Hauptmann-Haus, der Inselkirche und dem Inselfriedhof mit den Grabstätten von [[Gerhart Hauptmann]], [[Käthe Kruse]], [[Walter Felsenstein]] und [[Gret Palucca]] als das kulturelle Zentrum von Hiddensee. Es liegt direkt am Hochland, dessen höchste Erhebung der Dornbusch ist. In Kloster befindet sich des Weiteren das Institut für Ökologie der [[Universität Greifswald]], das 1992 als Nachfolgeeinrichtung der „Biologischen Station Hiddensee“ und der „Vogelwarte Hiddensee“ gegründet wurde, die beide aus der 1936 entstandenen „Biologischen Forschungsanstalt Hiddensee“ hervorgegangen waren.


Der Ortsteil Kloster hat seinen Namen vom ehemaligen [[Kloster Hiddensee|Kloster]] der [[Zisterzienser]], das von 1296 bis 1536 in der Nähe des heutigen Hafens von Kloster lag. Es wurde mit der [[Reformation]] aufgelöst. Heute gilt Kloster mit dem [[Gerhart-Hauptmann-Museum (Hiddensee)|Gerhart-Hauptmann-Haus]], der [[Inselkirche]] und dem Inselfriedhof mit den Grabstätten von [[Gerhart Hauptmann]], [[Walter Felsenstein]] und [[Gret Palucca]] als das kulturelle Zentrum von Hiddensee. Es liegt direkt am Hochland, dessen höchste Erhebung der Dornbusch ist. In Kloster befinden sich die [[Biologische Station Hiddensee]] und die [[Vogelwarte Hiddensee]] als Außenstellen der [[Universität Greifswald]], welche beide aus der 1930 entstandenen ''Biologischen Forschungsanstalt Hiddensee'' hervorgegangen sind. Wegen der günstigen Lage der Insel weitab vom Festland besteht im [[Dornbusch (Hiddensee)|Dornbuschwald]] eine [[Belegstelle (Bienenzucht)|Bienenbelegstelle]].
=== Vitte ===
[[Bild:178 Blaue Scheune Hiddensee.JPG|thumb|Die [[Blaue Scheune]] in Vitte]]
Vitte (sprich: ''Fitte'') wurde erstmals 1513 urkundlich erwähnt und ist der Hauptort und zugleich der größte und zentrale Ort der Insel. Der Name ist eine Ableitung von ''„vit“''; damit bezeichnete man früher Fischverkaufsstellen. In Vitte steht das Rathaus mit der Gemeindeverwaltung. Außerdem befindet sich hier der Fähranleger für die Lastenfähre, mit der beispielsweise die Fahrzeuge für die Ver- und Entsorgung von Schaprode auf der Insel Rügen aus übersetzen. Der Warengüterverkehr wird hier bei der Hiddenseer-Logistik auf Anhänger, die von Elektroschleppern gezogen werden, umgeschlagen und auf der Insel an die Lebensmittelmärkte und Gaststätten verteilt. Teilweise werden kleinere Güter auch noch mit [[Pferdefuhrwerk]]en ausgeliefert. Die [[Heidelandschaft]] auf Hiddensee, zwischen Vitte und Neuendorf gelegen, zählt ebenso zu Vitte. In Vitte steht das älteste noch erhaltene Haus der Insel, das „Hexenhaus“ (ehemals Sommerhaus von [[Adolf Reichwein]]). Darüber hinaus befindet sich in Vitte das (wohl letzte) Zeltkino und die Seebühne Hiddensee ([[Figurentheater]]).


=== Neuendorf ===
=== Ortsteil Vitte ===
{{Hauptartikel|Vitte (Insel Hiddensee)}}
[[Image:Neuendorf.Hafen.JPG|thumb|Hafen von Neuendorf]]
Vitte (sprich: ''Fitte'') wurde erstmals 1513 urkundlich erwähnt, ist der Hauptort und zugleich der größte und zentrale Ort der Insel. Der Name ist eine Ableitung von ''„vit“''; damit bezeichnete man früher Fischverkaufsstellen (zur Wortherkunft siehe auch [[Markt#Geschichte|Vitten]]). In Vitte steht das Rathaus mit der Gemeindeverwaltung. Außerdem ist hier der Fähranleger für die Lastenfähre, mit der die Fahrzeuge für die Ver- und Entsorgung von Schaprode auf der Insel Rügen aus übersetzen. Der Güterverkehr wird auf Anhänger, die von Elektroschleppern gezogen werden, umgeschlagen und auf der Insel an die Lebensmittelmärkte und Gaststätten verteilt. Teilweise werden kleinere Güter auch noch mit [[Pferdefuhrwerk]]en ausgeliefert. Die [[Heidelandschaft]] auf Hiddensee, zwischen Vitte und Neuendorf gelegen, zählt ebenso zu Vitte. In Vitte steht das älteste noch erhaltene Haus der Insel, das „Hexenhaus“ (ehemals Sommerhaus von [[Adolf Reichwein]]). Darüber hinaus befinden sich in Vitte das (wohl letzte) Zeltkino, die Seebühne Hiddensee ([[Figurentheater]]) und eine Holländerwindmühle, die „Schwarze Mühle“.
Neuendorf ist der südlichste Ort auf Hiddensee. Die Einwohner von Neuendorf werden vom Rest der Insel als „Die Süder“ bezeichnet. Obwohl Neuendorf nur sechs Kilometer von Vitte entfernt liegt, sprechen die Einwohner einen anderen Dialekt. Große Teile von Neuendorf gleichen einer großen Wiese, auf der die Häuser wie an einer Schnur gezogen aufgereiht sind. Auch Neuendorf hat einen eigenen Hafen.


=== Ortsteil Neuendorf ===
Neuendorf besteht aus zwei ursprünglich eigenständigen Ortsteilen: Dem älteren, wohl schon aus dem 13. Jahrhundert stammenden ''Plogshagen'' im Süden und dem eigentlichen Neuendorf, das um 1700 durch die Absiedlung aus der Siedlung ''Glambek'' entstand. Überreste dieser Siedlung sind noch heute nordöstlich des Neuendorfer Ortsgebietes zu erkennen.
[[Datei:Hiddensee asv2022-08 img01 Neuendorf Hafen.jpg|mini|Hafen von Neuendorf]]
{{Hauptartikel|Neuendorf (Insel Hiddensee)}}
Neuendorf ist der südlichste Ort auf Hiddensee. Die Einwohner von Neuendorf werden als „Die Süder“ bezeichnet. Große Teile von Neuendorf gleichen einer großen Wiese, auf der die Häuser wie an einer Schnur gezogen aufgereiht sind. Es gibt teilweise keine angelegten Wege, so dass einzelne Adressen nur direkt über die Wiese zu erreichen sind. Neuendorf hat einen eigenen Hafen.


Neuendorf besteht aus zwei ursprünglich eigenständigen Orten: Dem älteren, wohl schon aus dem 13. Jahrhundert stammenden ''Plogshagen'' im Süden und dem eigentlichen Neuendorf, das um 1700 durch die Absiedlung aus der Siedlung ''Glambek'' entstand. Überreste dieser Siedlung sind noch heute nordöstlich des Neuendorfer Ortsgebietes zu erkennen.
Südlich von Neuendorf liegt der so genannte [[Gellen]]. Er steht unter Naturschutz und ist somit für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Es handelt sich dabei um ein bedeutendes Vogelschutzgebiet, das zur Schutzzone I des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft gehört.


Südlich von Neuendorf liegt der so genannte [[Gellen]], dessen Südteil, ein bedeutendes Vogelschutzgebiet, zur Schutzzone I des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft gehört und somit für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist.
== Geologie ==
[[Bild:Hiddensee_steilufer.jpg|thumb|Steilufer auf der Insel Hiddensee]]
Hiddensee entstand während der letzten [[Weichseleiszeit|Eiszeit]] vor etwa 12.000 Jahren und wird durch die immer noch einwirkenden Meeresströmungen weiter verändert. So wurden die ehemaligen drei Inselkerne durch Anschwemmungen miteinander verbunden. Dieser Prozeß trägt im Norden am Dornbusch immer noch Sand ab. Im Jahr 2000 brachen an der Nordspitze Hiddensees im Bereich des „Toten Kerls“ im Jahr 2000 zweimal 60.000 m³ Geschiebemergel ab und rutschten ins Meer. Im Durchschnitt verliert die Kliffkante des ''Dornbusch'' etwa 30 cm jährlich. Mitte März 2004 rutschten dann nochmals rund 10.000 m³ ins Meer. Geologisch gesehen ist Hiddensee ein immer noch sehr aktives Gebiet. Die an der Nordspitze abgetragenen Landmassen wedren dann an der Südspitze und an der Ostseite zum [[Schaproder Bodden]] wieder angespült. So entstanden an der Südspitze der ''[[Gehlen]]'' und auf der Ostseite die beiden die geologisch sehr jungen Sandhaken (Landzungen) ''Alter Bessin'' und ''Neuer Bessin''. Der ''Alte Bessin'' begann sich vor etwa 300 bis 400 Jahren herauszubilden und war schon Mitte des 19. Jahrhunderts über drei Kliometer lang. Seit diesem Zeitpunkt ist er kaum noch gewachsen. Dagegen wächst der um 1900 entstandene benachbarte ''Neue Bessin'' jährlich um 30 bis 60 Meter und erreicht auch schon eine Länge von drei Kilometern. Auch die Südspitze wächst weiter in den [[Schaproder Bodden|Bodden]].


== Geschichte ==
== Geschichte ==
{{Hauptartikel|Hiddensee#Geschichte}}
[[Bild:Satellite Image of Hiddensee.jpg|thumb|Satellitenbild von Hiddensee]]
=== bis 1800 ===
Die ersten menschlichen Besiedlungen der Insel erfolgten in der mittleren und jüngeren Steinzeit. Nachdem im 6. Jahrhundert n. Chr. die germanische Bevölkerung den südlichen Ostseeraum verlassen hatte, kamen die [[Ranen]] ([[Slawen]]), die 1168 von König [[Waldemar I. (Dänemark)|Waldemar I.]] von Dänemark durch die Eroberung der Festung [[Jaromarsburg]] am [[Kap Arkona|Arkona]] auf [[Rügen]] besiegt, christianisiert und unter dänische Lehnsabhängigkeit gebracht wurden. Hiddensee stand dadurch unter dänischer [[Hoheit (Staatsrecht)|Hoheit]]. Am 13. April 1296 wurde die Insel Hiddensee ''so wie sie vom Salzmeere umflossen'' vom Rügenfürsten [[Wizlaw II.]] dem Kloster Neuenkamp geschenkt. Hier sollte eine Zisterzienserabtei namens ''Nikolaikamp'', benannt nach dem Heiligen Nikolaus als dem [[Schutzpatron]] der Seefahrer, entstehen. Tatsächlich hieß das Kloster aber während der gesamten Zeit des Bestehens ''Kloster Hiddensee''. Zeitgleich mit dem Aufbau des Klosters wurden in den Jahren 1302 bis 1306 auf dem Gellen im Süden der Insel die ''Gellenkirche'', ein kleines Leuchtfeuer, ''Luchte'' genannt, sowie der erste Hafen gebaut.


Die Orte auf der Insel Hiddensee bildeten bis in die 1930er Jahre die drei Gemeinden ''Kloster-Grieben'', ''Vitte'' und ''Neuendorf-Plogshagen''.<ref>Martin Reepel: ''Pommern. Das Handbuch für Reisen und Wandern im Pommerland'', Verkehrsverband für Pommern, Stettin 1932, Nachdruck in der Reihe ''Reiseführer von Anno dazumal'', Verlag Gerhard Rautenberg, Leer 1988, S. 175.</ref> Zwischen 1937 und 1939 vereinigten sie sich zur Gemeinde ''Hiddensee'', die damit das gesamte Inselgebiet umfasste.
1322 wurde eine kleine Mauerkirche (Laienkirche), wie damals bei den Zisterziensern üblich, im heutigen Ortsteil Kloster in der Nähe des Klostertores gebaut. Mit der Überführung des [[Taufstein]]es aus der ''Gellenkirche'' in die neue Kirche wurden von da an bis heute die seelsorgerischen Aufgaben von hier aus ausgeführt. Im Jahr 1325 fiel die Insel an die Herzöge von [[Geschichte Pommerns|Pommern-Wolgast]].


Die Gemeinde gehörte seit der Gründung der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] im Oktober 1949 bis 1990 zum [[Kreis Rügen]] im [[Bezirk Rostock]] und wurde nach der [[Deutsche Wiedervereinigung|deutschen Wiedervereinigung]] Teil des Landes [[Mecklenburg-Vorpommern]]. Seit den 1990er Jahren trägt sie den Namen ''Insel Hiddensee''. 1996 erkämpfte sich die Gemeinde die [[Gemeinde (Deutschland)#Gemeinden ohne Kreisaufgaben|Amtsfreiheit]], die sie jedoch im Jahr 2005 bei der Gebietsreform in Mecklenburg-Vorpommern wieder verlor. Seitdem gehört sie zum [[Amt West-Rügen]].
1536, nach der Reformation, wurde das Kloster aufgelöst. Während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] von 1618 bis 1648 wurde auf Anordnung von [[Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein|Wallenstein]] im Jahr 1628 der Eichenmischwald auf dem Dornbusch abgebrannt. Damit wollte man den [[Dänemark|Dänen]] die Insel als Möglichkeit zur Nutzholzgewinnung entziehen. Auch heute kann man an den Wegrändern in der Nähe des Leuchtturms wenige Zentimeter unter der Grasnarbe noch die Ascheschicht von damals erkennen. In den Jahren von 1648 bis 1815 befand sich Hiddensee wie das gesamte Vorpommern unter schwedischer Verwaltung. Von 1754 bis 1780 ist [[Joachim Ulrich Giese]] Eigentümer der Insel und beginnt mit dem Abbau von Ton für seine [[Stralsunder Fayencenmanufaktur]]. Etwa im Jahr 1781 wird in Kloster die auch heute noch stehende Pfarrkirche im [[Spätgotik|spätgotischen]] Stil errichtet.


Seit 2005 trägt die Gemeinde Insel Hiddensee den Namenszusatz ''Seebad''.<ref>''Hauptsatzung der Gemeinde Seebad Insel Hiddensee'', nach Beschluss der Gemeindevertretung vom 15. September 2005.</ref>
=== 1801 bis 1944 ===
Ab 1815 gehörte Hiddensee mit Vorpommern bis zum Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] zu [[Preußen]]. Im Jahr 1835 erwarb das [[Stralsund]]er ''Kloster zum Heiligen Geist'' die Insel, und 1837 bzw. 1840 wurden in Plogshagen und Kloster die ersten Schulen auf der Insel gebaut. In den Jahren zwischen 1854 und 1864 kam es im Rahmen der Ablösung der Reallasten (Bauernbefreiung) auch auf Hiddensee zu einer Neuordnung der Grundstücksverhältnisse. Während dieser Zeit, ab 1861, wurde mit der Wiederaufforstung des Dornbusch begonnen. Jeweils in den Jahren 1864 und 1872 wurde die Insel von schweren [[Ostseesturmflut 1872|Sturmfluten]] heimgesucht. Bei der ersteren zerbrach Hiddensee durch eine vollständige Überflutung des Mittelteils in zwei Teile, was nur durch umfangreiche Aufbaumaßnahmen wieder rückgängig gemacht werden konnte. Nach der zweiten Sturmflut wurde der bis heute berühmte [[Hiddenseer Goldschmuck]] (eine Wikingerarbeit aus dem 10. Jahrhundert) gefunden. Eine [[Replik]] davon kann man heute im „Heimatmuseum Hiddensee“ besichtigen, das Original wird im [[Kulturhistorisches Museum Stralsund|Kulturhistorischen Museum]] in Stralsund verwahrt.


== Politik ==
Im Jahr 1874 wurde der Amtsbezirk Hiddensee gebildet. 1888 wurden in Kloster der Leuchtturm auf dem Dornbusch, der Hafen sowie die Seenotrettungsstation fertiggestellt. Von 1892 an verkehrten erstmals regelmäßig Dampfer zwischen Stralsund und Kloster. Ab 1905, mit Gründung des Arztzweckverbandes, wurde der erste Arzt auf Hiddensee eingestellt. 1927 wurde die Insel an das Stromnetz angeschlossen. Drei Jahre später wurde die Biologische Forschungsstation gegründet, aus der 1936 zusammen mit einer Vogelwarte die „Biologische Forschungsanstalt Hiddensee“ entstand. Zwischen 1937 und 1939 wurden die drei Gemeinden auf der Insel zur „Gemeinde Hiddensee“ zusammengefasst.
=== Gemeindevertretung ===
Die Gemeindevertretung der Gemeinde Seebad Insel Hiddensee hat 8 Mitglieder. Die [[Kommunalwahlen in Mecklenburg-Vorpommern 2019|Kommunalwahl vom 26. Mai 2019]] führte zu folgendem Ergebnis:<ref>[https://www.gemeinde-binz.de/wahlen/2019_endgueltiges-ergebnis-gv.pdf Bekanntmachung des endgültigen Wahlergebnisses der Wahl der Gemeindevertretung im Ostseebad Binz am 26. Mai 2019]</ref>


{| class="wikitable" width="350" style=text-align:center
=== 1945 bis 1989 ===
|-
Im Jahr 1945 wurde Hiddensee am 4. und 5. Mai von [[Rote Armee|sowjetischen Truppen]] besetzt. Im selben wie im folgenden Jahr wurde im Rahmen der [[Bodenreform]] der Gutshof Hiddensee in 18 Neubauernstellen aufgeteilt. Bei den Gemeinderats-, Kreis- und Landtagswahlen erhielt die [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]] 1946 ca. 70% der Stimmen. 1952 wurde die Fährverbindung zwischen [[Schaprode|Seehof]] auf Rügen und der Fährinsel eingestellt. 1962 wurde mit dem Deichbau zwischen Kloster und Vitte begonnen.
| align=left | '''Partei / Liste''' || '''Stimmenanteil''' || '''Sitze'''
|-
| align=left | [[achtsame Demokraten]]-Die HIDDENSEEpartei || 50,45 % || 4
|-
| align=left | [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] || 10,71 % || 1
|-
| align=left | Bürger für Hiddensee || 38,84 % || 3
|}


Die Wahlbeteiligung lag bei 59,66&nbsp;Prozent.<ref name="Votemanager">[https://votemanager.kdo.de/20190526/130735362/html5/Wahl_der_Gemeindevertretung_einer_Mitgliedsgemeinde_MV_86_Mitgliedsgemeinde_Seebad_Insel_Hiddensee.html ''Ergebnisse der Bürgermeisterwahl auf der Insel Hiddensee''].</ref>
=== 1989 bis heute ===
Im Jahr 1992 wurden die Forschungseinrichtungen „Versuchsstelle Schwedenhagen des Zentralinstitutes für Elektronenphysik“ und die „Versuchsstelle Fährinsel des Zentralinstitutes für Mikrobiologie und Experimentelle Therapie Jena“ aufgegeben. 1996 erkämpfte sich die Insel die Amtsfreiheit, die sie jedoch im Jahr 2005 im Zuge der Gebietsreform in Mecklenburg-Vorpommern wieder verlor. Seitdem gehört sie zum [[Amt West-Rügen]].


[[Thomas Gens]] wurde mit 55,06 % der Stimmen als Bürgermeister wiedergewählt.<ref name="Votemanager"/>
=== Sturmfluten ===
Immer wieder wurde Hiddensee von Sturmfluten heimgesucht. So wurde im Jahr 1308 die Insel durch eine mächtige Sturmflut von der Insel Rügen getrennt. In den Jahren 1864 und 1865 wurde die Insel an dreimal von Sturmfluten zwischen ''Hohen Dünschen Garn'' und ''Peterbergschen Garn'', einer sehr flachen und dünnen Stelle, durchbrochen. Am 12. zum 13. November 1870 wurde Hiddensee bei Plogghagen erneut überflutet. Auch heute droht noch die Teilung der Insel in einen Süd- und einen Nordteil, welches nur durch umfangreiche Wasserschutzmaßnahmen verhindert werden kann.


== Wappen und Logo ==
=== Wappen ===
[[Blasonierung]]: „Gespalten von Blau und Gold; [[Heraldisch rechts|rechts]] ein nach [[Heraldisch links|links]] gewendetes goldenes Seepferdchen; links eine blaue [[Hausmarke]], bestehend aus Sparrenkopfschaft, Mittelkreuzsprosse und erhöhter Mittelkreuzsprosse sowie einer vorderen Fußabstrebe.“<ref>[http://www.amt-westruegen.de/Seebad%20Insel%20Hiddensee/pdf/Hauptsatzung.PDF Hauptsatzung § 2 Abs.1] (PDF; 264&nbsp;kB)</ref>
Die linke Flanke hat einen hellblauen Hintergrund mit einem gelben [[Seepferdchen]] (Silhouette der Insel), die rechte Flanke hat einen gelben Hintergrund, auf dem eine für Hiddensee typische [[Hausmarke]] in hellblau erscheint. Die Farbgebung blau-gelb dokumentiert die Zugehörigkeit zum schwedischen Königreich zwischen 1648 bis 1815.
Das offizielle Signet des Seebades Hiddensee beruht auf einem Entwurf des Berliner Malers Torsten Schlüter aus dem Jahr 1996. Es stellt den Schriftzug Hiddensee und eine abstrahierte Küstenlinie auf weißem Grund dar.


Die linke Flanke hat einen hellblauen Hintergrund mit einem gelben [[Seepferdchen]] (Silhouette der Insel), die rechte Flanke hat einen gelben Hintergrund, auf dem eine für Hiddensee typische Hausmarke in Hellblau erscheint. Die Farbgebung Blau-Gelb dokumentiert die Zugehörigkeit zum schwedischen Königreich zwischen 1648 und 1815.
== Inselpartnerschaft ==
[[Datei:Flagge Hiddensee.svg|mini|hochkant|{{FIAV|100000}} Flagge der Gemeinde Insel Hiddensee]]
Es besteht eine Inselpartnerschaft mit der ebenfalls [[autofrei]]en Nordseeinsel [[Juist]].


Das durch den Weimarer Heraldiker [[Michael Zapfe]] gestaltete Wappen wurde am 29. Januar 1998 durch das Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 141 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.
== Wirtschaft ==
Die Einwohner der Insel leben hauptsächlich vom [[Fremdenverkehr|Tourismus]]. Besonders in Vitte sind in den letzten Jahren Ferienhäuser und Ferienwohnungen neu entstanden. Einen großer Anteil der Besucher sind Tagestouristen.


== Verkehr ==
=== Flagge ===
Die Flagge der Gemeinde ist gleichmäßig und quer zur Längsachse des Flaggentuches von Gold (Gelb) und Blau gestreift. Auf der Mitte des Flaggentuchs liegt, auf jeweils ein Drittel der Länge des goldenen (gelben) und blauen Streifens übergreifend, das Gemeindewappen. Die Länge der Flagge verhält sich zur Höhe wie 5:3.<ref>[http://www.amt-westruegen.de/Seebad%20Insel%20Hiddensee/pdf/Hauptsatzung.PDF Hauptsatzung § 2 Abs.2] (PDF; 264&nbsp;kB)</ref>
Der private Kfz-Verkehr ist auf der gesamten Insel verboten. Da es nur wenige Ausnahmen für öffentliche Aufgaben wie landwirtschaftliche Zugmaschinen, Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Arzt sowie Versorgung und Entsorgung gibt, ist die Insel nahezu [[autofrei]]. Ein Teil der zulässigen Fahrzeuge ist mit [[Elektroauto|Elektroantrieb]] ausgestattet.
Der großteil des waren- und Personenverkehrs wird mit Pferdefuhrwerken durchgeführt. Zwischen den Ortsteilen Grieben, Kloster, Vitte und Neuendorf verkehrt ein Linienbus der [[Rügener Personen- und Nahverkehrsgesellschaft]] (RPNV).
Zu erreichen ist die Insel von [[Stralsund]] sowie von [[Schaprode]] auf Rügen mit den [[Fähre|Personenfähren]] der „Reederei Hiddensee“, die in Kloster, Vitte und Neuendorf anlegen. In der Sommersaison bestehen weitere Verbindungen mit [[Breege]], [[Wiek (Rügen)|Wiek]] und [[Zingst]].


=== Logo ===
== Kultur, Sehenswürdigkeiten und Museen ==
Das offizielle Signet des Seebades Hiddensee beruht auf einem Entwurf des Berliner Malers [[Torsten Schlüter]] aus dem Jahr 1996. Es stellt den Schriftzug Hiddensee und eine abstrahierte Küstenlinie auf weißem Grund dar.
Hiddensee bietet in den einzelnen Orten eine große Anzahl von Sehenswürdigkeiten.
{|
|width="350"|'''Kloster'''
*Leuchtturm Dornbusch
*[[Gerhart Hauptmann|Gerhart-Hauptmann-Haus]] (Kultur und Museum)
*Inselkirche (derzeitiger Pfarrer: Manfred Domrös)
*Lietzenburg
*Torbogen in der alten Klostermauer
*Heimatmuseum der Insel
*Galerie am Torbogen
|
'''Vitte'''
*Nationalparkhaus Hiddensee
*[[Asta Nielsen|Karusel]] (Asta-Nielsen-Haus)
*[[Blaue Scheune]]
*Henni-Lehmann-Haus
*Zeltkino
*Seebühne (Figurentheater)
*Galerie am Seglerhafen
|}
'''Neuendorf'''
*Leuchtfeuer Neuendorf
*Gemeindehaus „Uns Tauflucht“ ([[Gottesdienst|Gottesdienste]] und Kultur)


== Wirtschaft ==
[[Bild:HiddenseeLeuchtturm.jpg|thumb|Leuchtturm auf dem Dornbusch]]
Die Bewohner der Insel leben hauptsächlich vom [[Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern|Tourismus]]. Der Großteil der Besucher sind Tagestouristen, jährlich hat Hiddensee etwa 50 000 Besucher.<ref>[http://www.ndr.de/ratgeber/reise/ruegen_hiddensee/Urlaub-an-der-Ostsee-Tipps-fuer-die-Insel-Hiddensee,hiddensee24.html ''Urlaub an der Ostsee, Tipps für die Insel Hiddensee''].</ref> Schon vor 1990 war Hiddensee ein beliebter Urlaubsort, in den 1970er Jahren befanden sich in der Hauptsaison täglich bis zu 4000 Urlauber und 3000 Tagesausflügler auf der Insel.<ref>[[Auto Straßenverkehr|Der deutsche Straßenverkehr]], Heft 8/1979</ref> Aufgrund der angestrebten Naturbelassenheit wurde der Tourismussektor kaum weiter ausgebaut, an den Besucherzahlen hat sich seither kaum etwas geändert<ref name="SPON-208949">{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/reise/europa/hiddensee-kein-platz-fuer-hektik-a-208949.html |titel=Hiddensee: Kein Platz für Hektik |autor= |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2002-08-10 |zugriff=2018-06-09}}</ref>.
[[Bild:Leuchtfeuer_Hiddensee_gross.jpeg|thumb|Leuchtfeuer von Hiddensee am Gellen]]


Ein erheblicher Teil der Fläche Hiddensees wird für landwirtschaftliche Zwecke genutzt.
== Leuchttürme ==
=== Leuchtturm Dornbusch ===
Im Norden der Insel, auf dem ''Schluckswiek'' im so genannten ''Hochland'' von Hiddensee, steht das Wahrzeichen der Insel, der „Hiddenseer Leuchtturm“. Er kann seit 1994 über 102 Stufen bestiegen werden. Damit es dort oben nicht zu eng wird, wird allerdings nur 15 Besuchern gleichzeitig die Besichtigung gestattet. Für eine Besichtigung gilt ein Mindestalter von 6 Jahren. Ab Windstärke 6 bleibt der Turm aus Sicherheitsgründen geschlossen.


== Bildung ==
*Leuchtturmnummer: C2588
Auf der Insel wird seit 1788 unterrichtet. Am Anfang übernahm dies der [[Küster]]. Die erste Schule in Vitte wurde am 2. November 1887 gegründet. 1990 wurde die Vitter Schule zu einer [[Realschule]] mit Haupt- und Grundschulteil, später „[[Regionale Schule]] mit Grundschule“. 2022/23 werden circa 50 Schüler in der ersten bis zehnten Klasse unterrichtet.<ref>[http://www.schule-insel-hiddensee.de/klassen_lehrer_statistik.htm Statistik der Schule 2016/2017] bei schule-hiddensee.de, abgerufen am 13. Juni 2017</ref>
*Koordinaten: 54°36'Nord, 13°07'Ost
*Amtliche Bezeichnung: Leuchtfeuer Dornbusch/Hiddensee
*Standort: Im Dornbusch auf dem Bakenberg, Höhe des Berges: 72 Meter
*Baujahr: 1887/88 als Ziegelbau
*Umbau 1927 bis 1929 (Abstützung durch Stahlbetonmantel)
*Inbetriebnahme: 19. November 1888
*Höhe des Turms: 28 Meter
*Höhe der Galerie: 20 Meter
*Höhe über dem Meeresspiegel: 99,5 Meter
*Höhe des Feuers: 95 Meter
*Kennung (Identifikation): 2,4 Sekunden hell, 7,6 Sekunden dunkel
*Lampenleistung: 2.000 Watt (Halogenmetalldampflampe)
*Sichtweiten: weiß 24,9 Seemeilen (45 Kilometer), rot 21,3 Seemeilen (38 Kilometer)


=== Leuchtturm Gellen ===
== Verkehr ==
=== Straßen ===
[[Datei:Hiddensee-Kutsche.jpg|mini|Personentransport mit einer Pferdekutsche]]
Der private Kfz-Verkehr ist bereits seit 1927 auf der gesamten Insel untersagt.<ref>[[Auto Straßenverkehr]] Heft 8/1979.</ref> Für öffentliche Aufgaben, Lieferverkehr und landwirtschaftliche Nutzung sind einige Kraftfahrzeuge zugelassen, seit dem 21.&nbsp;Jahrhundert meist mit Elektroantrieb. Dadurch ist die Insel nahezu [[Autofreiheit|autofrei]]. Ein Teil des Personen- und Warenverkehrs wird mit Pferdefuhrwerken durchgeführt. Die stetig anfallenden Hinterlassenschaften der Pferde werden von Gemeindemitarbeitern oder Einwohnern meist schnell beseitigt.


Zwischen den Ortsteilen Grieben, Kloster, Vitte und Neuendorf verkehrt wochentäglich zwischen 7 und 17&nbsp;Uhr ein E-Linienbus (''Liniensprinter''), eigentlich der Schulbus der [[Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Rügen]] (VVR). Eine Halbtageskarte kostet 4,10&nbsp;Euro (Stand August 2024).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.seebad-hiddensee.de/informationen/inselbus-hiddensee/ |titel=Inselbus Hiddensee |hrsg=Seebad Hiddensee |datum=2024-02-25 |sprache=de |abruf=2024-08-29}}</ref>
Im Süden der Insel, auf dem Gellen, steht ein Leuchtfeuer (Quermarkenfeuer).


Das wichtigste individuelle Fortbewegungsmittel auf der Insel ist das [[Fahrrad]]. In jedem Ortsteil haben sich private Fahrradverleiher etabliert, die Kinderfahrräder, Tandems, Fahrräder mit Kinderanhängern, Rikschas bis zu hochwertigen [[E-Bike]]s stunden- oder tageweise vermieten.
*Leuchtturmnummer: C2586
*Koordinaten: 54°30'Nord 13°05'Ost
*Amtliche Bezeichnung: Leuchtfeuer Gellen/Hiddensee
*Baujahr: 1905
*Höhe: 12 Meter


Der Zustand der Geh- und Fahrwege auf der Insel ist mittlerweile hochwertig. Alle Verbindungswege, auch die Deichwege, zwischen den Ortschaften sind befestigt. Die Betonplatten aus DDR-Zeit sind kaum noch vorzufinden. In Vitte und Grieben sind fast alle Wege gepflastert. In Kloster und Neuendorf gibt es dagegen noch viele unbefestigte, naturbelassene Sandwege, die von den Touristen sehr geschätzt werden. Betonplattenwege existieren nur noch zwischen Kloster und der Pension Klausner am Leuchtturm und hinter Grieben.
== Persönlichkeiten ==


=== Schiffe ===
*[[Elisabeth Büchsel]] (Malerin)
Zu erreichen ist die Insel von [[Stralsund]] (saisonal abhängig) sowie von [[Schaprode]] auf [[Rügen]] mit [[Fähre|Personenfähren]] der [[Weiße Flotte (Stralsund)|''Reederei Hiddensee'']], die in den Häfen Kloster, Vitte und Neuendorf anlegen. Die Fähre ''Vitte'', die auch Fracht transportieren kann, läuft von Schaprode aus Vitte an. In der Sommersaison bestehen weitere unregelmäßig verkehrende Schiffsverbindungen mit [[Ralswiek]], [[Breege]], [[Wiek]] und [[Zingst]]. Außerdem gibt es [[Wassertaxi]]verbindungen mit Stralsund und Schaprode. Vitte wird seit den 2010er Jahren auch zunehmend von kleineren Kreuzfahrtschiffen für einen mehrstündigen Inselaufenthalt der Passagiere angefahren.
*[[Alexander Ettenburg]] (Schauspieler, Dichter - bekannt als „[[Einsiedler]] von Hiddensee“)
*[[Walter Felsenstein]] ([[Regisseur|Opernregisseur]] - in [[Kloster (Hiddensee)|Kloster ]] auf Hiddensee begraben)
*[[Arnold Gustavs]] (ehemaliger Inselpfarrer und Autor)
*[[Gerhart Hauptmann]] (Schriftsteller - in [[Kloster (Hiddensee)|Kloster ]] auf Hiddensee begraben)
*[[Käthe Kruse]] (Puppenfabrikantin - in [[Kloster (Hiddensee)|Kloster ]] auf Hiddensee begraben)
*[[Oskar Kruse]] (Maler, Bauherr der „Lietzenburg“ auf Hiddensee, die später sein Bruder [[Carl Max Kruse|Carl Max]] mit Ehefrau [[Käthe Kruse]] übernahm)
*[[Henni Lehmann]] (Malerin)
*[[Asta Nielsen]] ([[Filmstar|Stummfilmstar]] - ''"Karusel"'')
*[[Adolf Reichwein]] (Pädagoge, Widerstandskämpfer - ''"Hexenhäuschen"'', Süderende)
*[[Gret Palucca]] (Tänzerin - in [[Kloster (Hiddensee)|Kloster ]] auf Hiddensee begraben)


In den Häfen von Kloster und Neuendorf sowie im privaten Seglerhafen Vitte-Langeort können auch private Segel- und Motoryachten festmachen.
== Sonstiges ==
Neben dem Gellen sind auch der Neue Bessin (Landzunge im Nordosten) sowie die Fährinsel Vogelschutzgebiete und dürfen nicht betreten werden. Interessant sind die ständigen Veränderungen der Insel, einerseits an der Nordküste durch Abtrag an der Steilküste und andererseits den Anlandungen von Sand im Süden sowie im Nordosten am Neuen- und Alten Bessin. Eine breite Öffentlichkeit wurde 1974 auf Hiddensee aufmerksam, als [[Nina Hagen]]s Hit "Du hast den Farbfilm vergessen" veröffentlicht wurde (''„Hoch stand der Sanddorn am Strand von Hiddensee...“'').


== Sehenswürdigkeiten und Museen ==
Die Insel Hiddensee wird von den Einheimischen auch „Sötes Länneken“, süßes Ländchen, genannt.
{{Hauptartikel|Hiddensee#Sehenswürdigkeiten und Museen}}
{{Siehe auch|Liste der Baudenkmale in Insel Hiddensee}}


== Persönlichkeiten ==
; Menschen, die auf der Insel wohnten/häufig weilten oder hier arbeite(te)n/leben (alphabetisch):


{{Mehrspaltige Liste|anzahl=3|
<div align="center">
* [[Erich Arendt]] (1903–1984) Lyriker und Übersetzer, hatte ein Haus auf Hiddensee
[[Bild:Leuchtturm_Panorama_3_med.jpg|700px|]]<br/><font size="1">Panoramabild mit Blick auf den alten und neuen Bessin</font>
* [[Elisabeth Büchsel]] (1867–1957), Malerin, Sommerwohnung im Haus der Familie Gau am südlichen Ende von Vitte
</div>
* [[Werner Buhss]] (1949–2018), Dramatiker und Übersetzer, war lange Jahre den größten Teil des Jahres in Kloster mit dem Verfassen von Nachdichtungen der Dramen Gorkis, Shakespeares oder Tschechows befasst
<br style="clear:left" />
* [[Hanns Cibulka]] (1920–2004), Schriftsteller, zwischen 1970 und 1985 häufiger Gast in Kloster; Verfasser von Büchern über Hiddenseer Landschaften, z.&nbsp;B. „Sanddornzeit“, „Seedorn“
* Manfred Domrös, Inselpastor von 1986 bis 2008, Mitbegründer der Initiative „[[Schwerter zu Pflugscharen]]“ in der DDR
* [[Albert Einstein]] (1879–1955), Physiker – von seinen Aufenthalten kündet eine metallene Gedenkplatte an der Vogelwarte der Universität Greifswald in Kloster: ''Hier weilte Albert Einstein mehrfach während seiner Besuche auf Hiddensee''.
* [[Felix Emmel]] (1888–1960), erwarb 1921 ein Haus in Vitte am Hafen, welches nach 1989 in den Besitz seiner Nachkommen gelangte.
* [[Alexander Ettenburg]] (1858–1919), Schauspieler und Dichter, bekannt als „[[Eremit|Einsiedler]] von Hiddensee“
* [[Hans Fallada]] (1893–1947), Schriftsteller, schrieb 1933 im Gasthaus Freese „Hotel am Meer“ im Örtchen Neuendorf seinen Roman ''[[Kleiner Mann – was nun?]]''.
* [[Walter Felsenstein]] (1901–1975), [[Regisseur|Opernregisseur]], auf dem Inselfriedhof begraben; Landhaus ''Pjerregard'' Hügelweg&nbsp;19 am Ortsrand von Kloster.
* [[Günter Fink]] (1913–2000), (Maler) stellte seit 1949 in Vitte am Norderende und in der Blauen Scheune aus, die er 1955 erwarb. Die Blaue Scheune gehört heute seiner Witwe Helga Fink.
* [[Paul Herbert Freyer]] (1920–1983), Schriftsteller, Theaterintendant, lebte im Sommer in Neuendorf, verstarb in Neuendorf
* [[Otto Gebühr]] (1877–1954), Schauspieler, besaß ein Haus in Kloster, 1934 erstmals auf Hiddensee als „Kaffeetrinker“ im ''Gasthaus zur Heiderose''
* [[Arnold Gustavs]] (1875–1956), der „alte Pastor“ – Heimatchronist und Autor, sowie sein Sohn,
* der Maler [[Eggert Gustavs]] (1909–1996)
* [[Gerhart Hauptmann]] (1862–1946), Schriftsteller, wohnte zwischen 1896 und 1899 jeden Sommer im ''Gasthof zur Ostsee'' in Vitte, danach in der ehemaligen Pension ''Haus am Meer'' (seit Ende des 20. Jh. Vogelwarte der Uni Greifswald in Kloster); erwarb 1930 das Haus ''Seedorn'' in Kloster, das seit seinem Tod als Gedenkstätte dient; ist auf dem Inselfriedhof begraben.
* [[Richard Hayer]], eigentlich ''Friedrich-Wilhelm Hagemeyer'' (* 1947), Physiker, Soziologe, Manager und Romanautor
* [[Erich Heckel]] (1883–1970), Maler und Mitglied der ''[[Brücke-Gruppe]]'', verbrachte 1912 einen Sommerurlaub in Grieben, schuf insgesamt 35 Bilder nach Landschaften von Hiddensee
* [[Hanns Dieter Hüsch]] (1925–2005), Kabarettist, Schauspieler und Autor, weilte in den Sommern seit den 1990er Jahren mehrfach auf Hiddensee, mehrere Programme in der Inselkirche
* [[Werner Klemke]] (1917–1994), Maler und Illustrator, eigenes Haus
* [[Brigitte Köhler-Kliefert]] (1924–2001), malte auf der Insel
* [[Käthe Kollwitz]] (1867–1945), weilte in den 1920er Jahren oft auf Hiddensee und war zu Gast bei dem Maler [[Leo Klein von Diepold]] in Kloster, im Norden von Vitte
* [[Käthe Kruse]] (1883–1968), Puppenherstellerin
* [[Oskar Kruse]] (1847–1919), Maler, Bauherr der ''[[Lietzenburg]]'', die später sein Bruder [[Max Kruse (Bildhauer)|Max]] mit Ehefrau [[Käthe Kruse]] übernahm
* [[Henni Lehmann]] (1862–1937), Malerin, Wiesenweg&nbsp;2 in Vitte
* [[Käthe Löwenthal]] (1878–1942), Malerin, weilte 1912–1935 regelmäßig im Sommer in Vitte
* [[Klaus Müller (Autor)|Klaus Müller]] (* 1941), Autor, segelte seit den 1980er Jahren regelmäßig auf den Gewässern um Hiddensee, floh 1988 von Neuendorf mit einem Segelboot nach Dänemark und kehrte nach acht Monaten in die DDR zurück.
* [[Hermann Muthesius]] (1861–1927), Architekt, besaß seit 1912 ein Haus am Süderende in Vitte.
* [[Asta Nielsen]] (1881–1972), [[Filmstar|Stummfilmstar]], Haus ''Karusel'' in Vitte, Am Seglerhafen
* [[Nikolaus Niemeier]], Kunstmaler und Dichter, wohnte ab den 1920er Jahren in einem eigenen Haus am Norderende in Vitte; schuf die Blumenmalerei in der Inselkirche in Kloster und verfasste Gedichte in niederdeutscher Sprache
* [[Gret Palucca]] (1902–1993), Tänzerin, 1948 erstmals auf der Insel; ab den 1960er Jahren besaß sie ein eigenes Sommerhaus am Norderende in Vitte; Palucca wurde 1993 auf dem Inselfriedhof in Kloster beerdigt.
* [[Gisela Peschke]] (1942–1993), Malerin
* [[Rosemarie Reichwein]] (1904–2002) und ihr Mann [[Adolf Reichwein]] (1898–1944), Reformpädagoge und Mitglied des [[Kreisauer Kreis]]es, besaßen ab den 1930er Jahren ein Sommerhaus auf Hiddensee, das ''Hexenhaus'', welches sich seit 1990 wieder in Familienbesitz befindet
* [[Joachim Ringelnatz]] (1883–1934), Dichter, häufig Gast bei [[Asta Nielsen]]
* [[Robert Rompe]] (1905–1993), Physiker, besaß ein Sommerhaus in Kloster und ist auf dem Inselfriedhof beerdigt.
* [[Aljoscha Rompe]] (1947–2000), DDR-Punk-Musiker, veranstaltete ''Strand-Konzerte'' auf Hiddensee
* [[Torsten Schlüter]] (* 1959), Maler, hat auf Hiddensee sein zweites Atelier, arbeitet seit 1983 auf Hiddensee
* [[Renate Seydel]] (* 1935), Schriftstellerin, Herausgeberin von Anthologien über Hiddensee, Inhaberin der Buchhandlung ''Koralle'' in Vitte
* [[Hans-Joachim Stoll]] (1931–2015), Archäologe, lebte ab 1994 in Vitte, verfasste mehrere Bücher über Hiddensee
* [[Paul-Joachim Timm]] (* 1990), [[Jurist]] und [[Politiker]] der [[Alternative für Deutschland]]
* [[Thomas Wilkening]] (1956–2005), Fernsehproduzent, starb auf Hiddensee
* [[Julie Wolfthorn]] (1864–1944), Malerin, Zeichnerin und Grafikerin sowie Opfer des NS-Regimes, lebte und arbeitete in Vitte
}}


== Literatur über die Insel ==
=== Kulinarische Spezialitäten ===
* Andreas H. Apelt und Cornelia Klauß (Hg.): ''Hiddensee - die Insel der Anderen - Geschichten von Zeitzeugen''. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale), 2015, ISBN 978-3-89812-876-6.

* Gunter Preuß: ''Die Gewalt des Sommers'', neobooks, 2017.<ref>Gunter Preuß: ''[https://books.google.de/books?id=yTwuDwAAQBAJ&dq=Norwegerk%C3%B6nig+Hedin&hl=de&source=gbs_navlinks_s Die Gewalt des Sommers]''</ref>
Auf der Insel wächst [[Sanddorn]] in großen Mengen. Dieser wird von einigen Einwohnern zu vielfältigen Produkten wie Säften, Likören und Brotaufstrichen verarbeitet und zum Kauf angeboten. Daneben dominiert bei den heimischen Produkten natürlich der Fisch. Eine Besonderheit ist der „Hiddenseer Schmoraal“, für den jede alteingesessene Hiddenseer Familie und jedes Restaurant ein eigenes Rezept hat.
* Manfred Faust: ''Hiddensee. Die Geschichte einer Insel.'' Demmler Verlag, Ribnitz-Damgarten 2009, ISBN 978-3-910150-67-6.

* Marion Magas (Hrsg.): ''Versteckte Insel im verschwundenen Land.'' Mit Texten von G. Kunert, V. Braun und anderen, Eigenverlag, 2001, ISBN 3-00-018132-6.
== Literatur ==
* Hermann Fraude: ''Bilder von der Insel Hiddensee.'' Omnitypie-Gesellschaft Nachf. L. Zechnall, Stuttgart, 1924

* Willi Berger: ''Insel Hiddensee [Unser Kleines Wanderheft, Heft 116]'', Leipzig, VEB F.A.Brockhaus Verlag, 1966.
* Horst Auerbach, Harry Harenberg: ''Hiddensee und seine Leuchttürme'' DSV-Verlag, Hamburg 1999, ISBN 3-88412-315-7
* {{LBMV SWW|hiddensee}}
* Michael Baade, Wolf-Dietmar Stock: ''Hiddensee. Insel der Fischer, Maler und Poeten.'' Atelier im Bauernhaus, Fischerhude 1992, ISBN 3-88-132248-5
* Karin Blase: ''Hiddensee A - Z.'' Demmler-Verlag, Schwerin 2000, ISBN 3-91-015016-0
* Manfred Faust: ''Das Capri von Pommern - Geschichte der Insel Hiddensee von den Anfängen bis 1990.'' Ingo Koch Verlag, Rostock 2001, ISBN 3-93-531911-8
* Erich Hoyer: ''Strandführer Insel Hiddensee.'' Eigenverlag des Autors, Galenbeck 2001, ISBN 3-92-919207-1
* Erich Hoyer: ''Pflanzenführer Insel Hiddensee.'' Eigenverlag des Autors, Galenbeck 2002, ISBN 3-929192-05-5
* Erich Hoyer: ''Vogelführer Insel Hiddensee.'' Eigenverlag des Autors, Galenbeck 2002, ISBN 3-92-919212-8
* Marion Magas: ''Hiddensee - Versteckte Insel im verschwundenen Land; DDR-Zeitzeugnisse von Inselfreunden und Lebenskünstlern'', Eigenverlag, 2006, ISBN 3-00-018132-6
* Günter Möbus: ''Wie Hiddensee zur Insel wurde.'' Helms Verlag, Schwerin 2001, ISBN 3-93-118587-7
* Leo Nowak: ''Hiddensee Wanderung über die Insel.'' Henschel Verlag, Berlin (ohne Jahresangabe), ISBN 3-89-487165-2
* Renate Seydel: ''Hiddensee: Ein Lesebuch.'' Ullstein Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-54-824963-9
* Renate Seydel: ''Geschichten von Land und Leuten.'' Ullstein Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-54-824967-1
* Renate Seydel: ''Hiddensee aus der Luft.'' Nicolaische Verlagsbuchhandlung GmbH, Berlin 1995, ISBN 3-87-584536-6
* Hans Christof Wächter, Heinz Teufel: ''Hiddensee - Eine Insel für jede Jahreszeit''Ellert & Richter Verlag, Hamburg 2004, ISBN 3-89-234309-8


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commons|Hiddensee}}
{{Commonscat|Hiddensee}}
{{Wikisource|Die Insel Hiddensee|Die Insel Hiddensee – Sage zur Entstehung.}}
* [http://www.seebad-insel-hiddensee.de Seebad Insel Hiddensee - Offizielle Seite vom Seebad Insel Hiddensee]
{{Wikivoyage|Hiddensee}}
* [http://www.mvweb.de/staedte/hiddensee/ Landesinformationsdienst MVWEB - Hiddensee]
* {{DNB-Portal|2165054-8}}
* [http://www.kirche-hiddensee.de/ Seite der Inselkirche auf Hiddensee]
* [http://www.seebad-hiddensee.de/ Website des Seebades Hiddensee] (''Hiddenseer Hafen- und Kurbetrieb'')
* [http://www.ikzm-d.de/modul.php?show=37 sehr informative Seite von Meike Bald]
* [http://www.norddeutsche-kuenstlerkolonien.de/ Norddeutsche Künstlerkolonien] – Verbund der Orte Ahrenshoop, Hiddensee und Schwaan

<div class="BoxenVerschmelzen">
{{Vorlage:Navigationsleiste Deutsche Ostseeinseln}}
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Rügen}}
</div>


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Insel (Mecklenburg-Vorpommern)]]
<references responsive />
[[Kategorie:Leuchtturm in Deutschland]]
[[Kategorie:Ort in Mecklenburg-Vorpommern]]
[[Kategorie:Landkreis Rügen]]
[[Kategorie:Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern]]


{{NaviBlock
{{Lesenswert Kandidat}}
|Navigationsleiste Seebäder in Mecklenburg-Vorpommern
|Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Vorpommern-Rügen
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[[da:Hiddensee]]
[[Kategorie:Insel Hiddensee| ]]
[[Kategorie:Autofreier Ort]]
[[eo:Hiddensee]]
[[Kategorie:Geographie (Landkreis Vorpommern-Rügen)]]
[[en:Hiddensee]]
[[Kategorie:Seebad in Mecklenburg-Vorpommern]]
[[fr:Hiddensee]]
[[Kategorie:Künstlerkolonie]]
[[pl:Hiddensee]]

Aktuelle Version vom 10. April 2025, 16:50 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Insel Hiddensee
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Insel Hiddensee hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 32′ N, 13° 5′ OKoordinaten: 54° 32′ N, 13° 5′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Vorpommern-Rügen
Amt: West-Rügen
Höhe: 2 m ü. NHN
Fläche: 19,07 km2
Einwohner: 913 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 48 Einwohner je km2
Postleitzahl: 18565
Vorwahl: 038300
Kfz-Kennzeichen: VR, GMN, NVP, RDG, RÜG
Gemeindeschlüssel: 13 0 73 040
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Amt West Rügen
Dorfplatz 2
18573 Samtens
Website: www.seebad-hiddensee.de
Bürgermeister: Thomas Gens (HIDDENSEEpartei)
Lage der Gemeinde Insel Hiddensee im Landkreis Vorpommern-Rügen
KarteRostockLandkreis Mecklenburgische SeenplatteLandkreis RostockLandkreis Vorpommern-GreifswaldLandkreis Vorpommern-GreifswaldLandkreis Vorpommern-GreifswaldAltenpleenGroß MohrdorfGroß MohrdorfGroß MohrdorfKlausdorf (bei Stralsund)KramerhofPreetz (bei Stralsund)ProhnSaal (Vorpommern)BarthDivitz-SpoldershagenFuhlendorf (Vorpommern)Fuhlendorf (Vorpommern)Fuhlendorf (Vorpommern)Fuhlendorf (Vorpommern)Karnin (bei Barth)Kenz-KüstrowLöbnitz (Vorpommern)LüdershagenPruchtenSaal (Vorpommern)TrinwillershagenBergen auf RügenBuschvitzGarz/RügenGustowLietzowParchtitzPatzigPoseritzRalswiekRappinSehlenAhrenshoopBorn a. DarßDierhagenPrerowWieck a. DarßWustrow (Fischland)FranzburgGlewitzGremersdorf-BuchholzMillienhagen-OebelitzPapenhagenRichtenbergSplietsdorfVelgastWeitenhagen (Landkreis Vorpommern-Rügen)Wendisch BaggendorfElmenhorst (Vorpommern)SundhagenWittenhagenBaabeGöhren (Rügen)Lancken-GranitzSellinMönchgutZirkowGroß KordshagenJakobsdorfLüssow (bei Stralsund)Lüssow (bei Stralsund)NieparsPantelitzSteinhagen (Vorpommern)WendorfZarrendorfAltenkirchen (Rügen)BreegeDranskeGloweLohmePutgartenSagardWiekBad SülzeDettmannsdorfDeyelsdorfDrechowEixenGrammendorfGransebiethHugoldsdorfLindholzTribseesAhrenshagen-DaskowSchlemminRibnitz-DamgartenSemlowAltefährDreschvitzDreschvitzGingstInsel HiddenseeKluisNeuenkirchen (Rügen)Neuenkirchen (Rügen)RambinSamtensSchaprodeSchaprodeTrent (Rügen)Ummanz (Gemeinde)Ummanz (Gemeinde)Ummanz (Gemeinde)BinzGrimmenMarlowPutbusPutbusSassnitzStralsundStralsundSüderholzZingstZingstZingst
Karte

Die Gemeinde Insel Hiddensee (bis zum 2. Februar 1993 Hiddensee) umfasst die Insel Hiddensee sowie einige ihr östlich vorgelagerte Inseln. Hiddensee gehört seit 2005 zum Amt West-Rügen mit Sitz in der Gemeinde Samtens. Die Gemeinde gliedert sich in die Ortsteile Grieben, Kloster, Vitte und Neuendorf.

Der Gemeindename „Insel Hiddensee“ bezieht sich direkt auf den Namen der Insel, welcher als „Hedinsey“ in der Prosa-Edda und als „Hithinsö“ in den Gesta Danorum des Saxo Grammaticus genannt wird. Beides bedeutet so viel wie „Insel des Hedin“ oder „Hedinsinsel“.[2] Der legendäre Norwegerkönig Hedin soll hier um eine Frau oder auch nur um Gold gekämpft haben. Unter dänischer Herrschaft war offiziell „Hedins-Oe“ gebräuchlich. Bis 1880 hieß die Insel auch in deutschen Karten noch „Hiddensjö“, 1929 in deutschen Reiseführern noch „Hiddensöe“. Die vollständige Eindeutschung und Umdeutung zu „Hiddensee“ ist also relativ jung.

Übersichtskarte von Hiddensee
Luftbild der Steilküste am Leuchtturm Dornbusch, Nordhaken der Insel Hiddensee

Den größten Teil des Gemeindegebietes nimmt die langgestreckte (16,8 Kilometer lange) Insel Hiddensee ein. Begrenzt wird die Insel durch den Schaproder Bodden und Vitter Bodden im Osten, den Gellenstrom (die Fahrrinne nach Stralsund) im Süden und die offene Ostsee nach Westen und Norden. Ebenfalls gehören einige kleinere, unbewohnte Inseln zum Gemeindegebiet: Fährinsel, Gänsewerder und Tedingsinsel. Die an die Inseln angrenzenden Wasserflächen sind nicht Teil des Gemeindegebiets.

Die Gemeinde Insel Hiddensee hat vier Ortsteile (von Nord nach Süd):

Ortsteil Grieben

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Grieben ist das älteste, nördlichste und kleinste Dorf auf Hiddensee und liegt am östlichen Rand des Hochlandes der Insel. Der Name leitet sich vom slawischen grib (für „Pilz“) ab. Grieben hat keinen eigenen Hafen. Zu den ersten prominenten Besucher zählten in den Jahren zwischen 1792 und 1804 Ludwig Kosegarten und Karl Lappe. Zwischen Grieben und Kloster befand sich zwischen 1969 und um 1990 auf der Boddenseite (am Schwedenhagen) ein Schiffsanleger aus Beton, der zunächst für die Erdöltankschiffe genutzt wurde. Nach der Einstellung der Förderung legte hier das Schubboot an. Danach diente er noch kurzzeitig als Seglerhafen. Der Anleger wurde zum Beginn des 21. Jahrhunderts beseitigt. Mit der kompletten Neugestaltung des Hafens Kloster entstand auch ein richtiger Seglerhafen.[3]

Ortsteil Kloster

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Inselkirche von Kloster

Der Ortsteil Kloster hat seinen Namen vom ehemaligen Kloster der Zisterzienser, das von 1296 bis 1536 in der Nähe des heutigen Hafens von Kloster lag. Es wurde mit der Reformation aufgelöst. Heute gilt Kloster mit dem Gerhart-Hauptmann-Haus, der Inselkirche und dem Inselfriedhof mit den Grabstätten von Gerhart Hauptmann, Walter Felsenstein und Gret Palucca als das kulturelle Zentrum von Hiddensee. Es liegt direkt am Hochland, dessen höchste Erhebung der Dornbusch ist. In Kloster befinden sich die Biologische Station Hiddensee und die Vogelwarte Hiddensee als Außenstellen der Universität Greifswald, welche beide aus der 1930 entstandenen Biologischen Forschungsanstalt Hiddensee hervorgegangen sind. Wegen der günstigen Lage der Insel weitab vom Festland besteht im Dornbuschwald eine Bienenbelegstelle.

Vitte (sprich: Fitte) wurde erstmals 1513 urkundlich erwähnt, ist der Hauptort und zugleich der größte und zentrale Ort der Insel. Der Name ist eine Ableitung von „vit“; damit bezeichnete man früher Fischverkaufsstellen (zur Wortherkunft siehe auch Vitten). In Vitte steht das Rathaus mit der Gemeindeverwaltung. Außerdem ist hier der Fähranleger für die Lastenfähre, mit der die Fahrzeuge für die Ver- und Entsorgung von Schaprode auf der Insel Rügen aus übersetzen. Der Güterverkehr wird auf Anhänger, die von Elektroschleppern gezogen werden, umgeschlagen und auf der Insel an die Lebensmittelmärkte und Gaststätten verteilt. Teilweise werden kleinere Güter auch noch mit Pferdefuhrwerken ausgeliefert. Die Heidelandschaft auf Hiddensee, zwischen Vitte und Neuendorf gelegen, zählt ebenso zu Vitte. In Vitte steht das älteste noch erhaltene Haus der Insel, das „Hexenhaus“ (ehemals Sommerhaus von Adolf Reichwein). Darüber hinaus befinden sich in Vitte das (wohl letzte) Zeltkino, die Seebühne Hiddensee (Figurentheater) und eine Holländerwindmühle, die „Schwarze Mühle“.

Ortsteil Neuendorf

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Hafen von Neuendorf

Neuendorf ist der südlichste Ort auf Hiddensee. Die Einwohner von Neuendorf werden als „Die Süder“ bezeichnet. Große Teile von Neuendorf gleichen einer großen Wiese, auf der die Häuser wie an einer Schnur gezogen aufgereiht sind. Es gibt teilweise keine angelegten Wege, so dass einzelne Adressen nur direkt über die Wiese zu erreichen sind. Neuendorf hat einen eigenen Hafen.

Neuendorf besteht aus zwei ursprünglich eigenständigen Orten: Dem älteren, wohl schon aus dem 13. Jahrhundert stammenden Plogshagen im Süden und dem eigentlichen Neuendorf, das um 1700 durch die Absiedlung aus der Siedlung Glambek entstand. Überreste dieser Siedlung sind noch heute nordöstlich des Neuendorfer Ortsgebietes zu erkennen.

Südlich von Neuendorf liegt der so genannte Gellen, dessen Südteil, ein bedeutendes Vogelschutzgebiet, zur Schutzzone I des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft gehört und somit für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist.

Die Orte auf der Insel Hiddensee bildeten bis in die 1930er Jahre die drei Gemeinden Kloster-Grieben, Vitte und Neuendorf-Plogshagen.[4] Zwischen 1937 und 1939 vereinigten sie sich zur Gemeinde Hiddensee, die damit das gesamte Inselgebiet umfasste.

Die Gemeinde gehörte seit der Gründung der DDR im Oktober 1949 bis 1990 zum Kreis Rügen im Bezirk Rostock und wurde nach der deutschen Wiedervereinigung Teil des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Seit den 1990er Jahren trägt sie den Namen Insel Hiddensee. 1996 erkämpfte sich die Gemeinde die Amtsfreiheit, die sie jedoch im Jahr 2005 bei der Gebietsreform in Mecklenburg-Vorpommern wieder verlor. Seitdem gehört sie zum Amt West-Rügen.

Seit 2005 trägt die Gemeinde Insel Hiddensee den Namenszusatz Seebad.[5]

Gemeindevertretung

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Die Gemeindevertretung der Gemeinde Seebad Insel Hiddensee hat 8 Mitglieder. Die Kommunalwahl vom 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[6]

Partei / Liste Stimmenanteil Sitze
achtsame Demokraten-Die HIDDENSEEpartei 50,45 % 4
SPD 10,71 % 1
Bürger für Hiddensee 38,84 % 3

Die Wahlbeteiligung lag bei 59,66 Prozent.[7]

Thomas Gens wurde mit 55,06 % der Stimmen als Bürgermeister wiedergewählt.[7]

Blasonierung: „Gespalten von Blau und Gold; rechts ein nach links gewendetes goldenes Seepferdchen; links eine blaue Hausmarke, bestehend aus Sparrenkopfschaft, Mittelkreuzsprosse und erhöhter Mittelkreuzsprosse sowie einer vorderen Fußabstrebe.“[8]

Die linke Flanke hat einen hellblauen Hintergrund mit einem gelben Seepferdchen (Silhouette der Insel), die rechte Flanke hat einen gelben Hintergrund, auf dem eine für Hiddensee typische Hausmarke in Hellblau erscheint. Die Farbgebung Blau-Gelb dokumentiert die Zugehörigkeit zum schwedischen Königreich zwischen 1648 und 1815.

Flagge der Gemeinde Insel Hiddensee

Das durch den Weimarer Heraldiker Michael Zapfe gestaltete Wappen wurde am 29. Januar 1998 durch das Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 141 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Die Flagge der Gemeinde ist gleichmäßig und quer zur Längsachse des Flaggentuches von Gold (Gelb) und Blau gestreift. Auf der Mitte des Flaggentuchs liegt, auf jeweils ein Drittel der Länge des goldenen (gelben) und blauen Streifens übergreifend, das Gemeindewappen. Die Länge der Flagge verhält sich zur Höhe wie 5:3.[9]

Das offizielle Signet des Seebades Hiddensee beruht auf einem Entwurf des Berliner Malers Torsten Schlüter aus dem Jahr 1996. Es stellt den Schriftzug Hiddensee und eine abstrahierte Küstenlinie auf weißem Grund dar.

Die Bewohner der Insel leben hauptsächlich vom Tourismus. Der Großteil der Besucher sind Tagestouristen, jährlich hat Hiddensee etwa 50 000 Besucher.[10] Schon vor 1990 war Hiddensee ein beliebter Urlaubsort, in den 1970er Jahren befanden sich in der Hauptsaison täglich bis zu 4000 Urlauber und 3000 Tagesausflügler auf der Insel.[11] Aufgrund der angestrebten Naturbelassenheit wurde der Tourismussektor kaum weiter ausgebaut, an den Besucherzahlen hat sich seither kaum etwas geändert[12].

Ein erheblicher Teil der Fläche Hiddensees wird für landwirtschaftliche Zwecke genutzt.

Auf der Insel wird seit 1788 unterrichtet. Am Anfang übernahm dies der Küster. Die erste Schule in Vitte wurde am 2. November 1887 gegründet. 1990 wurde die Vitter Schule zu einer Realschule mit Haupt- und Grundschulteil, später „Regionale Schule mit Grundschule“. 2022/23 werden circa 50 Schüler in der ersten bis zehnten Klasse unterrichtet.[13]

Personentransport mit einer Pferdekutsche

Der private Kfz-Verkehr ist bereits seit 1927 auf der gesamten Insel untersagt.[14] Für öffentliche Aufgaben, Lieferverkehr und landwirtschaftliche Nutzung sind einige Kraftfahrzeuge zugelassen, seit dem 21. Jahrhundert meist mit Elektroantrieb. Dadurch ist die Insel nahezu autofrei. Ein Teil des Personen- und Warenverkehrs wird mit Pferdefuhrwerken durchgeführt. Die stetig anfallenden Hinterlassenschaften der Pferde werden von Gemeindemitarbeitern oder Einwohnern meist schnell beseitigt.

Zwischen den Ortsteilen Grieben, Kloster, Vitte und Neuendorf verkehrt wochentäglich zwischen 7 und 17 Uhr ein E-Linienbus (Liniensprinter), eigentlich der Schulbus der Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Rügen (VVR). Eine Halbtageskarte kostet 4,10 Euro (Stand August 2024).[15]

Das wichtigste individuelle Fortbewegungsmittel auf der Insel ist das Fahrrad. In jedem Ortsteil haben sich private Fahrradverleiher etabliert, die Kinderfahrräder, Tandems, Fahrräder mit Kinderanhängern, Rikschas bis zu hochwertigen E-Bikes stunden- oder tageweise vermieten.

Der Zustand der Geh- und Fahrwege auf der Insel ist mittlerweile hochwertig. Alle Verbindungswege, auch die Deichwege, zwischen den Ortschaften sind befestigt. Die Betonplatten aus DDR-Zeit sind kaum noch vorzufinden. In Vitte und Grieben sind fast alle Wege gepflastert. In Kloster und Neuendorf gibt es dagegen noch viele unbefestigte, naturbelassene Sandwege, die von den Touristen sehr geschätzt werden. Betonplattenwege existieren nur noch zwischen Kloster und der Pension Klausner am Leuchtturm und hinter Grieben.

Zu erreichen ist die Insel von Stralsund (saisonal abhängig) sowie von Schaprode auf Rügen mit Personenfähren der Reederei Hiddensee, die in den Häfen Kloster, Vitte und Neuendorf anlegen. Die Fähre Vitte, die auch Fracht transportieren kann, läuft von Schaprode aus Vitte an. In der Sommersaison bestehen weitere unregelmäßig verkehrende Schiffsverbindungen mit Ralswiek, Breege, Wiek und Zingst. Außerdem gibt es Wassertaxiverbindungen mit Stralsund und Schaprode. Vitte wird seit den 2010er Jahren auch zunehmend von kleineren Kreuzfahrtschiffen für einen mehrstündigen Inselaufenthalt der Passagiere angefahren.

In den Häfen von Kloster und Neuendorf sowie im privaten Seglerhafen Vitte-Langeort können auch private Segel- und Motoryachten festmachen.

Sehenswürdigkeiten und Museen

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Persönlichkeiten

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Menschen, die auf der Insel wohnten/häufig weilten oder hier arbeite(te)n/leben (alphabetisch)
  • Erich Arendt (1903–1984) Lyriker und Übersetzer, hatte ein Haus auf Hiddensee
  • Elisabeth Büchsel (1867–1957), Malerin, Sommerwohnung im Haus der Familie Gau am südlichen Ende von Vitte
  • Werner Buhss (1949–2018), Dramatiker und Übersetzer, war lange Jahre den größten Teil des Jahres in Kloster mit dem Verfassen von Nachdichtungen der Dramen Gorkis, Shakespeares oder Tschechows befasst
  • Hanns Cibulka (1920–2004), Schriftsteller, zwischen 1970 und 1985 häufiger Gast in Kloster; Verfasser von Büchern über Hiddenseer Landschaften, z. B. „Sanddornzeit“, „Seedorn“
  • Manfred Domrös, Inselpastor von 1986 bis 2008, Mitbegründer der Initiative „Schwerter zu Pflugscharen“ in der DDR
  • Albert Einstein (1879–1955), Physiker – von seinen Aufenthalten kündet eine metallene Gedenkplatte an der Vogelwarte der Universität Greifswald in Kloster: Hier weilte Albert Einstein mehrfach während seiner Besuche auf Hiddensee.
  • Felix Emmel (1888–1960), erwarb 1921 ein Haus in Vitte am Hafen, welches nach 1989 in den Besitz seiner Nachkommen gelangte.
  • Alexander Ettenburg (1858–1919), Schauspieler und Dichter, bekannt als „Einsiedler von Hiddensee“
  • Hans Fallada (1893–1947), Schriftsteller, schrieb 1933 im Gasthaus Freese „Hotel am Meer“ im Örtchen Neuendorf seinen Roman Kleiner Mann – was nun?.
  • Walter Felsenstein (1901–1975), Opernregisseur, auf dem Inselfriedhof begraben; Landhaus Pjerregard Hügelweg 19 am Ortsrand von Kloster.
  • Günter Fink (1913–2000), (Maler) stellte seit 1949 in Vitte am Norderende und in der Blauen Scheune aus, die er 1955 erwarb. Die Blaue Scheune gehört heute seiner Witwe Helga Fink.
  • Paul Herbert Freyer (1920–1983), Schriftsteller, Theaterintendant, lebte im Sommer in Neuendorf, verstarb in Neuendorf
  • Otto Gebühr (1877–1954), Schauspieler, besaß ein Haus in Kloster, 1934 erstmals auf Hiddensee als „Kaffeetrinker“ im Gasthaus zur Heiderose
  • Arnold Gustavs (1875–1956), der „alte Pastor“ – Heimatchronist und Autor, sowie sein Sohn,
  • der Maler Eggert Gustavs (1909–1996)
  • Gerhart Hauptmann (1862–1946), Schriftsteller, wohnte zwischen 1896 und 1899 jeden Sommer im Gasthof zur Ostsee in Vitte, danach in der ehemaligen Pension Haus am Meer (seit Ende des 20. Jh. Vogelwarte der Uni Greifswald in Kloster); erwarb 1930 das Haus Seedorn in Kloster, das seit seinem Tod als Gedenkstätte dient; ist auf dem Inselfriedhof begraben.
  • Richard Hayer, eigentlich Friedrich-Wilhelm Hagemeyer (* 1947), Physiker, Soziologe, Manager und Romanautor
  • Erich Heckel (1883–1970), Maler und Mitglied der Brücke-Gruppe, verbrachte 1912 einen Sommerurlaub in Grieben, schuf insgesamt 35 Bilder nach Landschaften von Hiddensee
  • Hanns Dieter Hüsch (1925–2005), Kabarettist, Schauspieler und Autor, weilte in den Sommern seit den 1990er Jahren mehrfach auf Hiddensee, mehrere Programme in der Inselkirche
  • Werner Klemke (1917–1994), Maler und Illustrator, eigenes Haus
  • Brigitte Köhler-Kliefert (1924–2001), malte auf der Insel
  • Käthe Kollwitz (1867–1945), weilte in den 1920er Jahren oft auf Hiddensee und war zu Gast bei dem Maler Leo Klein von Diepold in Kloster, im Norden von Vitte
  • Käthe Kruse (1883–1968), Puppenherstellerin
  • Oskar Kruse (1847–1919), Maler, Bauherr der Lietzenburg, die später sein Bruder Max mit Ehefrau Käthe Kruse übernahm
  • Henni Lehmann (1862–1937), Malerin, Wiesenweg 2 in Vitte
  • Käthe Löwenthal (1878–1942), Malerin, weilte 1912–1935 regelmäßig im Sommer in Vitte
  • Klaus Müller (* 1941), Autor, segelte seit den 1980er Jahren regelmäßig auf den Gewässern um Hiddensee, floh 1988 von Neuendorf mit einem Segelboot nach Dänemark und kehrte nach acht Monaten in die DDR zurück.
  • Hermann Muthesius (1861–1927), Architekt, besaß seit 1912 ein Haus am Süderende in Vitte.
  • Asta Nielsen (1881–1972), Stummfilmstar, Haus Karusel in Vitte, Am Seglerhafen
  • Nikolaus Niemeier, Kunstmaler und Dichter, wohnte ab den 1920er Jahren in einem eigenen Haus am Norderende in Vitte; schuf die Blumenmalerei in der Inselkirche in Kloster und verfasste Gedichte in niederdeutscher Sprache
  • Gret Palucca (1902–1993), Tänzerin, 1948 erstmals auf der Insel; ab den 1960er Jahren besaß sie ein eigenes Sommerhaus am Norderende in Vitte; Palucca wurde 1993 auf dem Inselfriedhof in Kloster beerdigt.
  • Gisela Peschke (1942–1993), Malerin
  • Rosemarie Reichwein (1904–2002) und ihr Mann Adolf Reichwein (1898–1944), Reformpädagoge und Mitglied des Kreisauer Kreises, besaßen ab den 1930er Jahren ein Sommerhaus auf Hiddensee, das Hexenhaus, welches sich seit 1990 wieder in Familienbesitz befindet
  • Joachim Ringelnatz (1883–1934), Dichter, häufig Gast bei Asta Nielsen
  • Robert Rompe (1905–1993), Physiker, besaß ein Sommerhaus in Kloster und ist auf dem Inselfriedhof beerdigt.
  • Aljoscha Rompe (1947–2000), DDR-Punk-Musiker, veranstaltete Strand-Konzerte auf Hiddensee
  • Torsten Schlüter (* 1959), Maler, hat auf Hiddensee sein zweites Atelier, arbeitet seit 1983 auf Hiddensee
  • Renate Seydel (* 1935), Schriftstellerin, Herausgeberin von Anthologien über Hiddensee, Inhaberin der Buchhandlung Koralle in Vitte
  • Hans-Joachim Stoll (1931–2015), Archäologe, lebte ab 1994 in Vitte, verfasste mehrere Bücher über Hiddensee
  • Paul-Joachim Timm (* 1990), Jurist und Politiker der Alternative für Deutschland
  • Thomas Wilkening (1956–2005), Fernsehproduzent, starb auf Hiddensee
  • Julie Wolfthorn (1864–1944), Malerin, Zeichnerin und Grafikerin sowie Opfer des NS-Regimes, lebte und arbeitete in Vitte

Literatur über die Insel

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  • Andreas H. Apelt und Cornelia Klauß (Hg.): Hiddensee - die Insel der Anderen - Geschichten von Zeitzeugen. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale), 2015, ISBN 978-3-89812-876-6.
  • Gunter Preuß: Die Gewalt des Sommers, neobooks, 2017.[16]
  • Manfred Faust: Hiddensee. Die Geschichte einer Insel. Demmler Verlag, Ribnitz-Damgarten 2009, ISBN 978-3-910150-67-6.
  • Marion Magas (Hrsg.): Versteckte Insel im verschwundenen Land. Mit Texten von G. Kunert, V. Braun und anderen, Eigenverlag, 2001, ISBN 3-00-018132-6.
  • Hermann Fraude: Bilder von der Insel Hiddensee. Omnitypie-Gesellschaft Nachf. L. Zechnall, Stuttgart, 1924
  • Willi Berger: Insel Hiddensee [Unser Kleines Wanderheft, Heft 116], Leipzig, VEB F.A.Brockhaus Verlag, 1966.
  • Literatur über Insel Hiddensee in der Landesbibliographie MV
Commons: Hiddensee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Hiddensee – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise und Gemeinden 2024 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. Alexander Ettenburg: Die Insel Hiddensee bei Rügen und das westliche Rügen. Bergen auf Rügen 1912. Neu herausgegeben von Tomas Güttler, Hamburg 2014, S. 5.
  3. Homepage des Seglerhafens Kloster, abgerufen am 4. Juni 2019.
  4. Martin Reepel: Pommern. Das Handbuch für Reisen und Wandern im Pommerland, Verkehrsverband für Pommern, Stettin 1932, Nachdruck in der Reihe Reiseführer von Anno dazumal, Verlag Gerhard Rautenberg, Leer 1988, S. 175.
  5. Hauptsatzung der Gemeinde Seebad Insel Hiddensee, nach Beschluss der Gemeindevertretung vom 15. September 2005.
  6. Bekanntmachung des endgültigen Wahlergebnisses der Wahl der Gemeindevertretung im Ostseebad Binz am 26. Mai 2019
  7. a b Ergebnisse der Bürgermeisterwahl auf der Insel Hiddensee.
  8. Hauptsatzung § 2 Abs.1 (PDF; 264 kB)
  9. Hauptsatzung § 2 Abs.2 (PDF; 264 kB)
  10. Urlaub an der Ostsee, Tipps für die Insel Hiddensee.
  11. Der deutsche Straßenverkehr, Heft 8/1979
  12. Hiddensee: Kein Platz für Hektik. In: Spiegel Online. 10. August 2002, abgerufen am 9. Juni 2018.
  13. Statistik der Schule 2016/2017 bei schule-hiddensee.de, abgerufen am 13. Juni 2017
  14. Auto Straßenverkehr Heft 8/1979.
  15. Inselbus Hiddensee. Seebad Hiddensee, 25. Februar 2024, abgerufen am 29. August 2024.
  16. Gunter Preuß: Die Gewalt des Sommers