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„Heinrich Köhler (Politiker, 1576)“ – Versionsunterschied

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'''Heinrich Köhler''' (* [[1576]]; † [[27. März]] [[1641]] in [[Lübeck]]) war ein [[Lübecker Bürgermeister|Bürgermeister]] der Hansestadt Lübeck.
'''Heinrich Köhler''' (* [[6. April]] [[1576]]; † [[27. März]] [[1641]] in [[Lübeck]]) war ein [[Lübecker Bürgermeister|Bürgermeister]] der [[Hansestadt]] Lübeck.


== Leben ==
Köhler studierte Rechtswissenschaften von 1594-98 an den Universitäten Rostock, Köln und Straßburg. Nach einer ersten Tätigkeit beim [[Reichskammergericht]] in Speyer bereiste Italien, Frankreich und England. Danach schloss sich eine Tätigkeit als Rat bei Herzog [[Heinrich Julius (Braunschweig-Wolfenbüttel)|Heinrich Julius]] von [[Braunschweig-Lüneburg]] an. Nach Lübeck zurückgekehrt wurde er 1617 in den Rat der Stadt gewählt und von diesem 1624 zum Bürgermeister bestimmt.
Köhler entstammte einer Lübecker Ratsfamilie, sein Großvater war der Lübecker Ratsherr [[Heinrich Köhler (Kaufmann)|Heinrich Köhler]]. Er studierte Rechtswissenschaften von 1594 bis 1598 an den Universitäten [[Universität Rostock|Rostock]],<ref>Siehe dazu den Eintrag der [http://purl.uni-rostock.de/matrikel/100043723 Immatrikulation von Heinrich Köhler] im [[Rostocker Matrikelportal]].</ref> Köln und Straßburg. Nach einer ersten Tätigkeit beim [[Reichskammergericht]] in Speyer bereiste er Italien, Frankreich und England. Danach schloss sich eine Tätigkeit als Rat bei Herzog [[Heinrich Julius (Braunschweig-Wolfenbüttel)|Heinrich Julius]] von [[Herzogtum Braunschweig-Lüneburg|Braunschweig-Lüneburg]] an. Nach Lübeck zurückgekehrt wurde er 1617 in den Rat der Stadt gewählt und von diesem 1624 zum [[Bürgermeister]] bestimmt.


Köhler betätigte sich vornehmlich auf dem Gebiet der Reichs- und Aussenpolitik der Stadt. Bereits im Jahr 1617 war er deren Gesndter bei Landgraf Moritz von Hessen-Cassel, 1618 in Dänemark, 1620 gemeinsam mit dem Bürgermeister [[Heinrich Brokes]] in Boitzenburg zu Vergleichsverhandlungen mit Herzog [[Christian (Braunschweig-Lüneburg)|Christian]] von [[Braunschweig-Lüneburg]], der in die [[Vierlande]] gemacht hatte, 1621 und 1623 beim Kreistag des [[Niedersächsischer Reichskreis|Niedersächsischen Reichskreises]]. In die Zeit seiner Amtsführung fällt der Beitritt der Hansestädte zum [[Prager Frieden (Dreißigjähriger Krieg)|Frieden von Prag]] (1635). Danach strebte Lübeck unter seiner Führung die Wiederaufnahme seiner Handelsaktivitäten an.
Köhler betätigte sich vornehmlich auf dem Gebiet der Reichs- und Außenpolitik der Stadt. Bereits im Jahr 1617 war er deren Gesandter bei Landgraf [[Moritz (Hessen-Kassel)|Moritz]] von [[Landgrafschaft Hessen-Kassel|Hessen-Kassel]], 1618 in Dänemark, 1620 gemeinsam mit dem Bürgermeister [[Heinrich Brockes I.|Heinrich Brokes]] in Boitzenburg zu Vergleichsverhandlungen mit Herzog [[Christian (Braunschweig-Lüneburg)|Christian]] von Braunschweig-Lüneburg, der einen Einfall in die [[Vierlande]] gemacht hatte, 1621 und 1623 beim Kreistag des [[Niedersächsischer Reichskreis|Niedersächsischen Reichskreises]]. In die Zeit seiner Amtsführung fällt der Beitritt der Hansestädte zum [[Prager Frieden (1635)|Frieden von Prag]] (1635). Danach strebte Lübeck unter seiner Führung die Wiederaufnahme seiner Handelsaktivitäten an.


Köhler entstammte einer Lübecker Ratsfamilie und war mit einer Tochter des Ratsherrn Hieronymus Lüneburg<ref>Fehling Nr.730: (†1597)</ref> verheiratet. Der Rektor Bangert hielt ihm die lateinische Leichenrede<ref>Stadtbibliothek?</ref> und sein Epitaph<ref>im Krieg zerstört?</ref> zierte die [[Marienkirche (Lübeck)|Marienkirche]]. Nach dem Tode erst folgte ihm sein Bruder [[Anton Köhler]] in den Rat nach.
Köhler war mit einer Tochter des Ratsherrn [[Hieronymus Lüneburg († 1633)|Hieronymus Lüneburg]] verheiratet. Der Rektor des [[Katharineum zu Lübeck|Katharineums]] [[Heinrich Bangert]] hielt ihm die lateinische Leichenrede.<ref>''Oratio funebris Magnifico & Nobilissimo Viro Dn. Henrico Colero, Consuli quondam liberae ac Imperialis Reipublicae Lubecensis primario''. Meierus, Lubecae 1641 ({{VerzDtDrucke |VD=17 |ID=125:046332X}}).</ref> Sein Wappenepitaph hing an der Westwand der [[Marienkirche (Lübeck)|Marienkirche]] neben der Bergenfahrer-Kapelle. Es wurde 1942 zerstört.<ref>Abbildung in ''BuK''<!-- das ist jetzt genau was? --> II, S. 379.</ref> Auf ihn geht das als Armenhaus entstandene ''Kölerstift'' in der [[Aegidienstraße (Lübeck)|Aegidienstraße&nbsp;65]] zurück. Nach dem Tode folgte ihm sein Bruder [[Anton Köhler (Politiker, 1585)|Anton Köhler]] in den Rat nach.


Das von [[Michael Conrad Hirt]] geschaffene Portrait des Heinrich Köhler hängt in der Bürgermeister-Galerie des [[Lübecker Rathaus]]es.
Das von [[Michael Conrad Hirt]] geschaffene Porträt des Heinrich Köhler hängt in der Bürgermeister-Galerie des [[Lübecker Rathaus]]es. Ein weiteres Porträt ist Bestandteil der [[Köhlersche Ahnengalerie|Köhlerschen Ahnengalerie]] seines Bruders Anton.


==Literatur==
== Literatur ==
* [[Georg Wilhelm Dittmer]]: ''Genealogische und biographische Nachrichten über Lübeckische Familien aus älterer Zeit''. Dittmer, 1859, S. 52 ([http://books.google.de/books?id=-ahAAAAAcAAJ&dq books.google.de])
[[Emil Ferdinand Fehling]]: ''Lübeckische Ratslinie''. Lübeck 1925.
* [[Emil Ferdinand Fehling]]: ''Lübeckische Ratslinie''. Lübeck 1925, Nr. 739
* {{ADB|4|401|401|Colerus, Heinrich|Emil Julius Hugo Steffenhagen|ADB:Colerus, Heinrich}}


== Weblinks ==
==Quellen und Anmerkungen==
{{Commonscat}}
<references/>


== Einzelnachweise und Anmerkungen ==
[[Kategorie:Bürgermeister (Lübeck)|Köhler, Heinrich]]
<references />

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{{SORTIERUNG:Kohler, Heinrich}}
[[Kategorie:Bürgermeister (Lübeck)]]
[[Kategorie:Lübecker Ratsherr (17. Jahrhundert)]]
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[[Kategorie:Gestorben 1641]]
[[Kategorie:Mann]]

{{Personendaten
|NAME=Köhler, Heinrich
|ALTERNATIVNAMEN=Colerus, Heinrich
|KURZBESCHREIBUNG=Bürgermeister der Hansestadt Lübeck
|GEBURTSDATUM=6. April 1576
|GEBURTSORT=[[Lübeck]]
|STERBEDATUM=27. März 1641
|STERBEORT=[[Lübeck]]
}}

Aktuelle Version vom 24. Januar 2025, 13:07 Uhr

Heinrich Köhler, porträtiert von Michael Conrad Hirt

Heinrich Köhler (* 6. April 1576; † 27. März 1641 in Lübeck) war ein Bürgermeister der Hansestadt Lübeck.

Köhler entstammte einer Lübecker Ratsfamilie, sein Großvater war der Lübecker Ratsherr Heinrich Köhler. Er studierte Rechtswissenschaften von 1594 bis 1598 an den Universitäten Rostock,[1] Köln und Straßburg. Nach einer ersten Tätigkeit beim Reichskammergericht in Speyer bereiste er Italien, Frankreich und England. Danach schloss sich eine Tätigkeit als Rat bei Herzog Heinrich Julius von Braunschweig-Lüneburg an. Nach Lübeck zurückgekehrt wurde er 1617 in den Rat der Stadt gewählt und von diesem 1624 zum Bürgermeister bestimmt.

Köhler betätigte sich vornehmlich auf dem Gebiet der Reichs- und Außenpolitik der Stadt. Bereits im Jahr 1617 war er deren Gesandter bei Landgraf Moritz von Hessen-Kassel, 1618 in Dänemark, 1620 gemeinsam mit dem Bürgermeister Heinrich Brokes in Boitzenburg zu Vergleichsverhandlungen mit Herzog Christian von Braunschweig-Lüneburg, der einen Einfall in die Vierlande gemacht hatte, 1621 und 1623 beim Kreistag des Niedersächsischen Reichskreises. In die Zeit seiner Amtsführung fällt der Beitritt der Hansestädte zum Frieden von Prag (1635). Danach strebte Lübeck unter seiner Führung die Wiederaufnahme seiner Handelsaktivitäten an.

Köhler war mit einer Tochter des Ratsherrn Hieronymus Lüneburg verheiratet. Der Rektor des Katharineums Heinrich Bangert hielt ihm die lateinische Leichenrede.[2] Sein Wappenepitaph hing an der Westwand der Marienkirche neben der Bergenfahrer-Kapelle. Es wurde 1942 zerstört.[3] Auf ihn geht das als Armenhaus entstandene Kölerstift in der Aegidienstraße 65 zurück. Nach dem Tode folgte ihm sein Bruder Anton Köhler in den Rat nach.

Das von Michael Conrad Hirt geschaffene Porträt des Heinrich Köhler hängt in der Bürgermeister-Galerie des Lübecker Rathauses. Ein weiteres Porträt ist Bestandteil der Köhlerschen Ahnengalerie seines Bruders Anton.

Commons: Heinrich Köhler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. Siehe dazu den Eintrag der Immatrikulation von Heinrich Köhler im Rostocker Matrikelportal.
  2. Oratio funebris Magnifico & Nobilissimo Viro Dn. Henrico Colero, Consuli quondam liberae ac Imperialis Reipublicae Lubecensis primario. Meierus, Lubecae 1641 (125:046332X im VD 17.).
  3. Abbildung in BuK II, S. 379.