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„Schachtanlage Rheinpreußen 5/9“ – Versionsunterschied

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[[Bild:Moers-Zeche Rheinpreußen Schacht 5 9-Kauenhalle (1).jpg|thumb|right|Turm der Kauenhalle]]
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|BILDBESCHREIBUNG1=<br />Schachtanlage 1959
[[Bild:Moers-Zeche Rheinpreußen Schacht 9-Abriss Förderturm (2004-06-21).jpg|thumb|right|Abrissarbeiten am Förderturm zu Schacht 9 (21. Juni 2004)]]
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[[Bild:Moers-Zeche Rheinpreußen Schacht 9-Abriss Förderturm (2004-07-15).jpg|thumb|right|Abrissarbeiten am Förderturm zu Schacht 9 (15. Juli 2004)]]
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Die '''Schachtanlage Rheinpreußen 5/9''' ist ein ehemaliges Bergwerk in [[Moers]].
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}}
Die '''Schachtanlage Rheinpreußen 5/9''' ist ein ehemaliges [[Bergwerk]] in [[Moers]].


== Geschichte ==
Unter der technischen Leitung des Betriebsdirektors [[Heinrich Pattberg]] wurden sowohl Anlage 4 als auch 5 von vorneherein auf mechanisierte Gewinnung ausgelegt.
In den Jahren 1900 bis 1905 wurde der Schacht Rheinpreußen 5 in der Gemarkung Rheinkamp-Utfort niedergebracht. Er war ebenso wie die zeitgleich begonnene [[Schachtanlage Rheinpreußen 4]] als Anschlussanlage der [[Zeche Rheinpreußen]] mit eigener Förderung konzipiert.


Der [[Schacht (Bergbau)|Schacht]] wurde ebenfalls mit einem [[Förderturm|Doppelstrebengerüst]] ausgestattet, damit sowohl [[Schachtförderung|Förderung]] als auch [[Seilfahrt]] durch diesen Schacht allein bewältigt werden konnten. Nachfolgend wurde auch auf der Schachtanlage 5 eine [[Kokerei]] errichtet. Unter der technischen Leitung des Betriebsdirektors [[Heinrich Pattberg]] wurden sowohl Anlage 4 als auch 5 von vorneherein auf mechanisierte [[Gewinnung (Bergbau)|Gewinnung]] ausgelegt.
1905 erfolgte auch hier der Einsatz der ersten Schüttelrutsche, in späterer Zeit wurden weitere Mechanisierungsvorhaben wie Schrämlader und Panzerausbau auf dieser Schachtanlage erstmalig eingesetzt.


Auch Rheinpreußen 5 entwickelte sich wirtschaftlich vielversprechend, und konnte bald die Förderung auf annähernd 1 Mio. t. Kohle jährlich steigern.
1905 erfolgte auch hier der Einsatz der ersten [[Schüttelrutsche]], in späterer Zeit wurden weitere Mechanisierungsvorhaben wie Schrämlader und Panzerausbau auf dieser Schachtanlage erstmals eingesetzt. Auch Rheinpreußen 5 entwickelte sich wirtschaftlich vielversprechend und konnte bald die Förderung auf annähernd 1 Mio. t. Kohle jährlich steigern.


Im Jahre 1936 rückte auf Grund der politischen Entwicklung die Kohleverflüssigung in den Mittelpunkt des technischen Interesses. Zu diesem Zweck wurde neben der Zeche Rheinpreußen 5 eine [[Fischer-Tropsch-Synthese|Fischer-Tropsch-Anlage]] zur Kohleverflüssigung errichtet. Daher wurde die Zeche mit ihren Siedlungen im zweiten Weltkrieg mehrfach das Ziel von Bombenangriffen. Später wurde die Treibstoffanlage von der Rheinpreußen GmbH für chemische Erzeugnisse übernommen, und später an die Texaco/DEA verkauft.
Im Jahre 1936 rückte auf Grund der politischen Entwicklung die [[Kohleverflüssigung]] in den Mittelpunkt des technischen Interesses. Zu diesem Zweck entstand neben der Zeche Rheinpreußen 5 das [[Treibstoffwerk Rheinpreußen]]. Die Anlagen waren neben der Zeche mit ihren Siedlungen im Zweiten Weltkrieg mehrfach das Ziel von Bombenangriffen. Nach dem Krieg wurde die Treibstoffanlage demontiert und das Werksgelände von der ''Chemischen Werke Rheinpreußen, Moers'' übernommen. Im Jahre 1941 wurde östlich der Hauptschachtanlage am Rheinufer der Schacht 8 (Gerdt) als Wetterschacht [[Abteufen|abgeteuft]]. Dieser wurde 1945 als Wetterschacht in Betrieb genommen.


Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die [[bergrechtliche Gewerkschaft]] Rheinpreußen in die [[Rheinpreußen AG für Bergbau und Chemie]] überführt. Diese führte diverse Maßnahmen zur Rationalisierung und Zusammenfassung der Produktion durch. 1953 wurde die Kokerei Schacht 5 zugunsten des Neubaus einer Zentralkokerei auf der [[Schachtanlage Pattberg]] stillgelegt. An ihrer Stelle wurde nachfolgend ein Hochdruckkraftwerk errichtet.
Im Jahre 1941 wurde östlich der Hauptschachtanlage am Rheinufer der Schacht 8 (Gerdt) als Wetterschacht abgeteuft. Dieser wurde 1945 als Wetterschacht in Betrieb genommen.


1958 wurde neben Schacht 5 mit dem Abteufen des neuen Zentralförderschachtes 9 begonnen. Dieser ging 1962 mit einer modernen vollautomatischen [[Gefäßförderung]] in Betrieb. Die ebenfalls in dem Schacht eingehängte [[Gestellförderung]] übernahm die Seilfahrt und Materialführung, so dass Schacht 5 als Förderschacht abgelöst werden konnte. Dieser wurde nachfolgend als Wetterschacht eingerichtet. 1964 erfolgte die Stilllegung der fördernden [[Schachtanlage Rheinpreußen 4]] und die Zuordnung des Schachtes 4 als weiteren Wetterschacht zur Anlage 5/9.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die [[bergrechtliche Gewerkschaft]] Rheinpreußen in die Rheinpreußen Aktiengesellschaft für Bergbau überführt. Diese führte diverse Maßnahmen zur Rationalisierung und Zusammenfassung der Produktion durch.
1953 wurde die Kokerei Schacht 5 zugunsten des Neubaus einer Zentralkokerei auf der [[Schachtanlage Pattberg]] stillgelegt. An ihrer Stelle wurde nachfolgend ein Hochdruckkraftwerk errichtet.


1968 gingen alle fördernden Schachtanlagen der Rheinpreußen AG in den Besitz der [[RAG Aktiengesellschaft|Ruhrkohle AG]] über. Die Schachtanlage Rheinpreußen 5/9, die jährlich ca. 1,8 Mio. t Kohle förderte, wurde 1971 mit der Werksdirektion Pattberg/Rossenray zum [[Verbundbergwerk Rheinland]] vereinigt.
1958 wurde neben Schacht 5 mit dem Abteufen des neuen Zentralförderschachtes 9 begonnen. Dieser ging 1962 mit einer modernen vollautomatischen Gefäßförderung in Betrieb. Die ebenfalls in dem Schacht eingehängte Gestellförderung übernahm die Seilfahrt und Materialführung, so daß Schacht 5 als Förderschacht abgelöst werden konnte. Dieser wurde nachfolgend als Wetterschacht eingerichtet. 1964 erfolgte die Stillegung der fördernden [[Schachtanlage Rheinpreußen 4]] und die Zuordnung des Schachtes 4 als weiteren Wetterschacht zur Anlage 5/9.


== Heutiger Zustand ==
1968 gingen alle fördernden Schachtanlagen der Rheinpreußen AG in den Besitz der [[Ruhrkohle AG]] über. Die Schachtanlage Rheinpreußen 5/9, die jährlich ca. 1,8 Mio. t Kohle förderte, wurde 1971 mit der Werksdirektion Pattberg/Rossenray zum [[Verbundbergwerk Rheinland]] vereinigt.
Nach Stilllegung der Anlage Rheinpreußen 5/9 im Jahre 1990 wurde auf dem Zechengelände der Technologiepark [[Eurotec]] errichtet. Die ehemalige [[Kaue]]nhalle aus der Gründerzeit bildet das zentrale Gebäude des Technologieparks. Große Segmentbogenfenster, in Naturstein gefasst, gliedern die Backsteinfassade, die seitlich von zwei Türmen mit glockenförmigen Helmen flankiert wird. Rechts und links der Türme schließen sich niedrigere Bauflügel an.


Schacht 5 wurde 1988 [[Schachtverwahrung|verfüllt]], das Fördergerüst abgebaut. Nach [[Schachtverwahrung|Verfüllung]] des Schachtes 9 im Jahre 2001 wurde die große Turmförderanlage 2003/2004 rückgebaut.
==Heutiger Zustand==


Ende 2024 wurden die beiden erhaltenen Fördermaschinenhäuser, das Verwaltungs- und Kauengebäude sowie das Werkstattgebäude als [[Baudenkmal]] unter [[Denkmalschutz]] gestellt und damit in die [[Liste der Baudenkmäler in Moers|Denkmalliste der Stadt Moers]] aufgenommen.
Nach Stillegung der Anlage Rheinpreußen 5/9 im Jahre 1990 wurde auf dem Zechengelände der Technologiepark „Eurotec“ errichtet.
Die ehemalige [[Kaue]]nhalle aus der Gründerzeit bildet das zentrale Gebäude des Technologieparks. Große Segmentbogenfenster, in Naturstein gefasst, gliedern die Backsteinfassade, die seitlich von zwei Türmen mit glockenförmigen Helmen flankiert wird. Rechts und links der Türme schließen sich niedrigere Bauflügel an


== Bilder ==
Schacht 5 wurde 1988 verfüllt, das Fördergerüst abgebaut. Nach Verfüllung des Schachtes 9 im Jahre 2001 wurde die große Turmförderanlage 2003/2004 rückgebaut.
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Datei:Moers-Zeche Rheinpreußen Schacht 5 9-Kauenhalle (1).jpg|Turm der Kauenhalle
Datei:Moers-Zeche Rheinpreußen Schacht 5 9-Kauenhalle (2).jpg|Seitlicher Bauflügel
Datei:Moers-Zeche Rheinpreußen Schacht 9-Abriss Förderturm (2004-06-21).jpg|Abrissarbeiten am Förderturm Schacht 9 (21. Juni 2004)
Datei:Moers-Zeche Rheinpreußen Schacht 9-Absicherung.jpg|Schacht 9 nach Abriss des Förderturms
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== Literatur ==
{{Koordinate Artikel|51_28_13_N_6_38_19_E_type:landmark_region:DE-NW|51° 28′ 13" N, 6° 38′ 19" O}}
* Wilhelm Hermann, Gertrude Hermann: ''Die alten Zechen an der Ruhr.'' 6. erweiterte und aktualisierte Auflage, Verlag Karl Robert Langewiesche, Nachfolger Hans Köster KG, Königstein i. Taunus, 2006, ISBN 3784569943


==Weblinks==
== Weblinks ==
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* [https://www.route-industriekultur.ruhr/standorte-der-route/themenrouten/17-rheinische-bergbauroute/ Beschreibung aller Standorte auf dieser Themenroute] als Teil der [[Route der Industriekultur]]
*[http://www.foerdergerueste.de/zeche_rheinpreussen/rheinpreussen-aktuell.htm Die Zeche Rheinpreußen - Damals und Heute]


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|Navigationsleiste Route der Industriekultur – Themenroute 17: Rheinische Bergbauroute
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[[Kategorie:Stillgelegtes Bergwerk|Rheinpreußen 5/9]]
[[Kategorie:Stillgelegtes Bergwerk im Kreis Wesel|Rheinpreußen 5/9]]
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[[Kategorie:Route der Industriekultur (Kreis Wesel)]]
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[[Kategorie:Bauwerk in Moers]]
[[Kategorie:Baudenkmal in Moers]]

Aktuelle Version vom 16. Dezember 2024, 11:47 Uhr

Schachtanlage Rheinpreußen 5/9
Allgemeine Informationen zum Bergwerk

Schachtanlage 1959
Informationen zum Bergwerksunternehmen
Betriebsbeginn 1905
Betriebsende 1971
Nachfolgenutzung Zusammenlegung zum Verbundbergwerk Rheinland
Geförderte Rohstoffe
Abbau von Steinkohle
Geographische Lage
Koordinaten 51° 28′ 13″ N, 6° 38′ 19″ OKoordinaten: 51° 28′ 13″ N, 6° 38′ 19″ O
Schachtanlage Rheinpreußen 5/9 (Regionalverband Ruhr)
Schachtanlage Rheinpreußen 5/9 (Regionalverband Ruhr)
Lage Schachtanlage Rheinpreußen 5/9
Standort Utfort
Gemeinde Moers
Kreis (NUTS3) Wesel
Land Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Revier Ruhrrevier

Die Schachtanlage Rheinpreußen 5/9 ist ein ehemaliges Bergwerk in Moers.

In den Jahren 1900 bis 1905 wurde der Schacht Rheinpreußen 5 in der Gemarkung Rheinkamp-Utfort niedergebracht. Er war ebenso wie die zeitgleich begonnene Schachtanlage Rheinpreußen 4 als Anschlussanlage der Zeche Rheinpreußen mit eigener Förderung konzipiert.

Der Schacht wurde ebenfalls mit einem Doppelstrebengerüst ausgestattet, damit sowohl Förderung als auch Seilfahrt durch diesen Schacht allein bewältigt werden konnten. Nachfolgend wurde auch auf der Schachtanlage 5 eine Kokerei errichtet. Unter der technischen Leitung des Betriebsdirektors Heinrich Pattberg wurden sowohl Anlage 4 als auch 5 von vorneherein auf mechanisierte Gewinnung ausgelegt.

1905 erfolgte auch hier der Einsatz der ersten Schüttelrutsche, in späterer Zeit wurden weitere Mechanisierungsvorhaben wie Schrämlader und Panzerausbau auf dieser Schachtanlage erstmals eingesetzt. Auch Rheinpreußen 5 entwickelte sich wirtschaftlich vielversprechend und konnte bald die Förderung auf annähernd 1 Mio. t. Kohle jährlich steigern.

Im Jahre 1936 rückte auf Grund der politischen Entwicklung die Kohleverflüssigung in den Mittelpunkt des technischen Interesses. Zu diesem Zweck entstand neben der Zeche Rheinpreußen 5 das Treibstoffwerk Rheinpreußen. Die Anlagen waren neben der Zeche mit ihren Siedlungen im Zweiten Weltkrieg mehrfach das Ziel von Bombenangriffen. Nach dem Krieg wurde die Treibstoffanlage demontiert und das Werksgelände von der Chemischen Werke Rheinpreußen, Moers übernommen. Im Jahre 1941 wurde östlich der Hauptschachtanlage am Rheinufer der Schacht 8 (Gerdt) als Wetterschacht abgeteuft. Dieser wurde 1945 als Wetterschacht in Betrieb genommen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die bergrechtliche Gewerkschaft Rheinpreußen in die Rheinpreußen AG für Bergbau und Chemie überführt. Diese führte diverse Maßnahmen zur Rationalisierung und Zusammenfassung der Produktion durch. 1953 wurde die Kokerei Schacht 5 zugunsten des Neubaus einer Zentralkokerei auf der Schachtanlage Pattberg stillgelegt. An ihrer Stelle wurde nachfolgend ein Hochdruckkraftwerk errichtet.

1958 wurde neben Schacht 5 mit dem Abteufen des neuen Zentralförderschachtes 9 begonnen. Dieser ging 1962 mit einer modernen vollautomatischen Gefäßförderung in Betrieb. Die ebenfalls in dem Schacht eingehängte Gestellförderung übernahm die Seilfahrt und Materialführung, so dass Schacht 5 als Förderschacht abgelöst werden konnte. Dieser wurde nachfolgend als Wetterschacht eingerichtet. 1964 erfolgte die Stilllegung der fördernden Schachtanlage Rheinpreußen 4 und die Zuordnung des Schachtes 4 als weiteren Wetterschacht zur Anlage 5/9.

1968 gingen alle fördernden Schachtanlagen der Rheinpreußen AG in den Besitz der Ruhrkohle AG über. Die Schachtanlage Rheinpreußen 5/9, die jährlich ca. 1,8 Mio. t Kohle förderte, wurde 1971 mit der Werksdirektion Pattberg/Rossenray zum Verbundbergwerk Rheinland vereinigt.

Heutiger Zustand

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Nach Stilllegung der Anlage Rheinpreußen 5/9 im Jahre 1990 wurde auf dem Zechengelände der Technologiepark Eurotec errichtet. Die ehemalige Kauenhalle aus der Gründerzeit bildet das zentrale Gebäude des Technologieparks. Große Segmentbogenfenster, in Naturstein gefasst, gliedern die Backsteinfassade, die seitlich von zwei Türmen mit glockenförmigen Helmen flankiert wird. Rechts und links der Türme schließen sich niedrigere Bauflügel an.

Schacht 5 wurde 1988 verfüllt, das Fördergerüst abgebaut. Nach Verfüllung des Schachtes 9 im Jahre 2001 wurde die große Turmförderanlage 2003/2004 rückgebaut.

Ende 2024 wurden die beiden erhaltenen Fördermaschinenhäuser, das Verwaltungs- und Kauengebäude sowie das Werkstattgebäude als Baudenkmal unter Denkmalschutz gestellt und damit in die Denkmalliste der Stadt Moers aufgenommen.

  • Wilhelm Hermann, Gertrude Hermann: Die alten Zechen an der Ruhr. 6. erweiterte und aktualisierte Auflage, Verlag Karl Robert Langewiesche, Nachfolger Hans Köster KG, Königstein i. Taunus, 2006, ISBN 3784569943
Commons: Zeche Rheinpreußen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien