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„Linden (Gattung)“ – Versionsunterschied

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{{Weiterleitungshinweis|Tilia|Siehe auch [[Tilia (Begriffsklärung)]] und [[Linden]].}}
<!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Tabelle siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. -->
<!-- Zu Informationen über den Umgang mit dieser Vorlage siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. -->
{| class="taxobox"
{{Taxobox
! Linden
| Taxon_Name = Linden
|-
| Taxon_WissName = Tilia
| class="taxo-bild" | [[Image:Tilia-tomentosa.JPG|thumb|280px|[[Silber-Linde]] (''Tilia tomentosa'')]]
| Taxon_Rang = Gattung
|-
| Taxon_Autor = [[Carl von Linné|L.]]
! '''{{Taxonomy}}'''
| Taxon2_Name = Lindengewächse
|-
| Taxon2_WissName = Tilioideae
|
| Taxon2_Rang = Unterfamilie
{|
| Taxon3_Name = Malvengewächse
|-
| Taxon3_WissName = Malvaceae
| ''{{Classis}}:'' || [[Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige]]<br />(Rosopsida)
| Taxon3_Rang = Familie
|-
| Taxon4_Name = Malvenartige
| ''{{Subclassis}}:'' || [[Rosenähnliche]] (Rosidae)
|- | ''{{Ordo}}:'' || [[Malvenartige]] (Malvales)
| Taxon4_WissName = Malvales
| Taxon4_Rang = Ordnung
|-
| Taxon5_Name = Eurosiden II
| ''{{Familia}}:'' || [[Malvengewächse]] (Malvaceae)
| Taxon5_Rang = ohne
|-
| Taxon6_Name = Rosiden
| ''{{Subfamilia}}:'' || [[Lindengewächse]] (Tilioideae)
| Taxon6_Rang = ohne
|-
| Bild = Lasdon Arboretum - Tilia tomentosa - IMG 1525.jpg
| ''{{Genus}}:'' || Linden
| Bildbeschreibung = [[Silber-Linde]] (''Tilia tomentosa'') mit Herbstfärbung
|}
}}
|-

! [[Nomenklatur (Biologie)|Wissenschaftlicher Name]]
Die '''Linden''' (''Tilia''), über mittelhochdeutsch ''linde'' von althochdeutsch ''linta'', bilden eine [[Gattung (Biologie)|Pflanzengattung]] in der Unterfamilie der [[Lindengewächse]] (Tilioideae) innerhalb der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Malvengewächse]] (Malvaceae).
|-
| class="taxo-name" | ''Tilia''
|-
| class="Person" | [[Carl von Linné|L.]]
|-
! '''[[Art (Biologie)|Arten (Auswahl)]]'''
|-
|
*[[Winterlinde]] (''Tilia cordata'')
*[[Sommerlinde]] (''Tilia platyphyllos'')
*[[Silber-Linde]] (''Tilia tomentosa'')
|}
Die '''Linden''' (''Tilia'') bilden eine [[Gattung (Biologie)|Gattung]] von [[Laubbaum|Laubbäumen]], die innerhalb der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Malvengewächse]] (Malvaceae) zur {{Subfamilia}} der [[Lindengewächse]] (Tilioideae) gehört.


== Beschreibung ==
== Beschreibung ==
[[Datei:Tilia cordata - Köhler–s Medizinal-Pflanzen-139.jpg|mini|links|Illustration aus ''Köhler’s Medizinalpflanzen'' der [[Winterlinde|Winter-Linde]] (''Tilia cordata'')]]
[[Datei:Tilia flowerdiagram.png|mini|[[Blütendiagramm]]]]
[[Datei:Bombus terrestris queen - Tilia cordata - Keila.jpg|mini|Blütenstand der [[Winterlinde]] (''Tilia cordata'') mit [[Dunkle Erdhummel|Dunkler Erdhummel]]]]
[[Datei:Tilia cordata MHNT.BOT.2004.0.780.jpg|mini|Früchte von ''Tilia cordata'' mit flügeligem Hochblatt]]
=== Vegetative Merkmale ===
Linden-Arten sind laubabwerfende [[Baum|Bäume]]. Sie bilden keine terminalen Knospen, daher ist ihr Wuchs [[Sympodium|sympodial]]. Je nach Linden-Art erreichen sie maximale Wuchshöhen zwischen 15&nbsp;Metern (z.&nbsp;B. [[Krimlinde]])<ref>{{Webarchiv|url=http://www.natur-lexikon.com/Texte/HWG/002/00150-Linde/HWG00150-Linde.html |wayback=20160128183838 |text=''Naturlexikon Linden.'' }} In: ''natur-lexikon.com,'' abgerufen am 21. November 2010.</ref> und 40&nbsp;Metern. Der erreichbare Stammdurchmesser variiert ebenfalls von Art zu Art, liegt in der Regel zwischen 1 und 1,8&nbsp;Meter. Sie können ein Alter von bis zu 1000&nbsp;Jahren erreichen. Die Knospenschuppen fallen früh ab.


Die [[Phyllotaxis|wechselständig und zweizeilig]] angeordneten [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die einfache Blattspreite ist meist herzförmig.
Linden sind sommergrüne [[Baum|Bäume]] oder [[Strauch|Sträucher]], sie erreichen Wuchshöhen von bis zu 30 m und Stammdurchmesser von bis zu 2 Metern. Alter: Sie können bis zu 1000 Jahre alt werden. Die Blätter sind herzförmig, wechselständig, zweizeilig und langgestielt. Die Blattoberseite ist dunkelgrün, die Unterseite hell mit silbrigem Schimmer. Die Blüten verströmen einen starken Duft.


=== Generative Merkmale ===
== Fortpflanzung ==
Im seitenständigen, [[Zyme|zymösen]] [[Blütenstand]] befinden sich drei oder mehr Blüten. Ein auffälliges, längliches großes [[Hochblatt]] ist mit der Blütenstandsachse lang verwachsen; es dient für den abfallenden Fruchtstand als Flügel. Die duftenden, zwittrigen [[Blüte]]n sind [[radiärsymmetrisch]] und fünfzählig mit doppelter [[Blütenhülle]]. Es sind fünf [[Kelchblatt|Kelchblätter]] vorhanden mit Nektardrüsen an ihrer Basis. Die fünf [[Kronblatt|Kronblätter]] sind weiß oder gelb. Es sind viele [[Staubblatt|Staubblätter]] vorhanden; sie sind frei oder in fünf Bündeln zusammengefasst. Die [[Staubfaden|Staubfäden]] sind oft gegabelt. Fünf [[Fruchtblätter]] sind zu einem fünfkammerigen [[Fruchtknoten]] zusammengewachsen. In jeder Fruchtknotenkammer befinden sich zwei [[Samenanlage]]n. Der Griffel endet mit einer fünflappigen Narbe. Linden-Arten besitzen einen fünffächrigen Fruchtknoten.


Es werden [[Schließfrucht|Schließfrüchte]] ([[Flügelnuss (Botanik)|Pseudosamara]]) entwickelt.
Generative Vermehrung: Der intensive Duft der Lindenblüten lockt Bienen und Hummeln,
Fliegen und Schwebfliegen an. Die Linden werden so hauptsächlich von Insekten bestäubt, aber auch
durch den Wind.
Die Samen werden hauptsächlich durch den Wind verbreitet.


== Ökologie ==
Vegetative Vermehrung: Die Lindenarten vermehren sich stark vegetativ durch Stockausschlag und Wurzelbrut.
Die Lindenarten vermehren sich stark [[Vegetative Vermehrung|vegetativ]] durch [[Stockausschlag]] und [[Wurzelbrut]], können sich darüber hinaus aber auch [[Generative Vermehrung|generativ]] vermehren.


Bei der generativen Vermehrung erfolgt die [[Bestäubung]] durch verschiedene Insekten, die durch den intensiven Duft der Lindenblüten angelockt werden. Hierzu gehören Bienen und Hummeln, Schwebfliegen und andere [[Zweiflügler|Dipteren]]. Teilweise kommt es jedoch auch zu [[Windbestäubung]]. Die Samen werden hauptsächlich durch den Wind ausgebreitet ([[Anemochorie]]).


== Krankheiten und Schädlinge ==
== Krankheiten und Schädlinge ==
Vor allem Linden, die in Städten als Straßenbäume wachsen, werden häufiger von der [[Lindenspinnmilbe]] befallen. Bei starkem Befall durch die Lindenspinnmilbe können die Bäume schon im Juli völlig entlaubt sein. Bei Straßenbäumen tritt auch öfter ein Schaden durch die [[Kleine Lindenblattwespe]] auf. Die Larven des [[Großer Lindenprachtkäfer|Großen Lindenprachtkäfers]] fressen in und unter der Rinde gut besonnter Partien stärkerer Äste oder des Stammes kränkelnder Linden. Bei starkem Befall kann der Larvenfraß zum Absterben und Abbrechen der Äste sowie in weiterer Folge zum Absterben des ganzen Baumes führen. An Sommerlinden findet man häufig die [[Lindengallmilbe]], die jedoch nicht zu den Schädlingen gezählt wird.


== Verbreitung und Systematik ==
Vor allem Linden, die in Städten als Straßenbäume wachsen, werden häufiger von der [[Lindenspinnmilbe]] befallen. Bei starkem Befall durch die Lindenspinnmilbe können die Bäume schon im Juli völlig entlaubt sein. Bei Straßenbäumen tritt auch öfter ein Schaden durch die [[Kleine Lindenblattwespe]] auf.
Die 20 bis 45 Arten (plus etliche (überwiegend natürlich entstandene) [[Hybride]]n) der [[Gattung (Biologie)|Gattung]] ''Tilia'' gedeihen hauptsächlich in [[Gemäßigte Zone|gemäßigten]] bis [[Subtropen|subtropischen]] Gebieten. 19 bis 20 Arten kommen in [[China]] vor, etwa 15 davon nur dort. Linden können in der Schweiz kleinflächige, aber artenreiche Mischwälder bilden.<ref>Heinz Ellenberg: ''Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen'' (= ''Grundlagen der Vegetationsgliederung in kausaler, dynamischer und historischer Sicht.'' Teil 2). Ulmer, Stuttgart 1963, {{DNB|451093747}}, S. 255.</ref> Die Bestimmung der Arten ist schwierig, molekulargenetische Daten lassen vermuten, dass die Artenzahl wohl etwa 22 ist.<ref name="Zare2012" />


[[Datei:Tilia japonica 2.JPG|mini|[[Japanische Linde]] (''Tilia japonica'')]]
== Geschichte ==
[[Datei:Tilia maximowicziana 1.JPG|mini|''[[Tilia maximowicziana]]'']]
[[Bild:Lindenbaum-Bildpostkarte.jpg|right|180px|left|thumb|[[Am Brunnen vor dem Tore]] -<br>Österreichische Bildpostkarte von 1913]]
[[Datei:Tilia mongolica1.jpg|mini|[[Mongolische Linde]] (''Tilia mongolica'')]]
In der Linde verehrten die [[Germanen]] [[Freya]], die Göttin der Liebe und des Glücks. Viele Orte in [[Mitteleuropa]] hatten früher ihre Dorflinde, die das Zentrum des Ortes bildete und Treffpunkt für den Nachrichtenaustausch und die Brautschau war. Anfang Mai wurden meist Tanzfeste unter diesem Baum gefeiert. Ein literarisches Denkmal hat dem Baum [[Wilhelm Müller]] in seinem Gedicht ''[[Am Brunnen vor dem Tore|Der Lindenbaum]]'' gesetzt.
[[Datei:P1000358 Tilia nobilis (Tiliaceae) Leaf.JPG|mini|''[[Tilia nobilis]]'']]
[[Datei:Tilia oliveri JPG1Fe.jpg|mini|[[Olivers Linde]] (''Tilia oliveri'')]]
[[Datei:Tilia-tomentosa.JPG|mini|[[Silber-Linde]] (''Tilia tomentosa'')]]


Je nach Autor gibt es 20 bis 40 Arten (Auswahl):
Allerdings wurde hier auch meist das [[Dorfgericht]] abgehalten, eine Tradition, die auf die germanische Gerichtsversammlung, das [[Thing]], zurückgeht. Die Linde ist deshalb auch als „Gerichtsbaum“ oder „Gerichtslinde“ bekannt. Anders als die [[Stiel-Eiche]] gilt sie als weibliches Wesen, daher fiel das Urteil unter der Linde meist „lind“, also milde aus. Bei den [[Germanen]] und den [[Slaven]] galt die Linde als heiliger Baum. In [[Kroatien]] wird in Linden als Untereinheit der [[Kroatische Kuna|nationalen Währung]] gezahlt (kroat. ''lipa'' = ''Linde'').
* [[Amerikanische Linde]]: (''Tilia americana'' {{Person|[[Carl von Linné|L.]]}}): heimisch in den [[Mittlerer Westen|zentralen]], [[Südstaaten|südlichen]] und [[Ostküste der Vereinigten Staaten|östlichen USA]] bis hinauf nach Ost[[kanada]] und südlich bis Mexiko;<ref name="GRIN" /> in [[Mitteleuropa]] gelegentlich als Straßen- oder Parkbaum angepflanzt
* ''[[Tilia amurensis]]'' {{Person|[[Franz Joseph Ruprecht|Rupr.]]}}: Sie kommt in [[Korea]], Russland und in China vor.<ref name="FoC" />
* ''[[Tilia begoniifolia]]'' {{Person|Steven}}: Sie ist ein [[Endemit]] im [[Iran]].<ref name="Zare2012" />
* ''[[Tilia callidonta]]'' {{Person|[[Chang Hung Ta|Hung T.Chang]]}}: Sie kommt im nordwestlichen [[Yunnan]] vor.<ref name="FoC" />
* ''[[Tilia caroliniana]]'' {{Person|[[Philip Miller|Mill.]]}}: Sie kommt in den zentralen und in den südöstlichen Vereinigten Staaten vor; in [[Mitteleuropa]] wird sie gelegentlich als Straßen- oder Parkbaum angepflanzt.
* [[Chinesische Linde]] (''Tilia chinensis'' {{Person|[[Karl Johann Maximowicz|Maxim.]]}}): Sie kommt in den chinesischen Provinzen Gansu, Henan, Hubei, Shaanxi, Sichuan, Xizang und Yunnan vor.<ref name="FoC" />
* ''[[Tilia chingiana]]'' {{Person|[[Hu Wenguang|Hu]]}} & {{Person|[[Cheng Wan Chun|W.C.Cheng]]}}: Sie kommt in den chinesischen Provinzen Anhui, Jiangsu, Jiangxi und Zhejiang vor.<ref name="FoC" />
* [[Winterlinde|Winter-Linde]]<ref name="Zander2008" /> auch Stein-Linde (''Tilia cordata'' {{Person|Mill.}}, [[Synonym|Syn.]]: ''Tilia parvifolia'' {{Person|[[Jakob Friedrich Ehrhart|Ehrh.]]}}, ''Tilia ulmifolia'' {{Person|[[Giovanni Antonio Scopoli|Scop.]]}}): heimisch von [[Europa]] bis nach [[Westsibirien]] sowie [[Vorderasien]]
* [[Kaukasische Linde]] (auch Schwarzmeer-Linde) (''Tilia dasystyla'' {{Person|[[Christian von Steven|Steven]]}})<ref name="Zare2012" />: Sie kommt in drei Unterarten im [[Kaukasien|Kaukasusraum]], auf der Krim sowie im Iran vor.<ref name="GRIN" />
** ''Tilia dasystyla'' subsp. ''caucasica'' {{Person|(V.Engl.) Pigott}}: Krim, nördliche Türkei bis nördlicher Iran.<ref name="POWO" />
** ''Tilia dasystyla'' subsp. ''dasystyla''
** ''Tilia dasystyla'' subsp. ''multiflora'' {{Person|(C.K.Schneid.) Pigott}} (Syn.: ''Tilia ledebourii'' {{Person|[[Vincze von Borbás|Borbás]]}})<ref name="POWO" />
* ''[[Tilia endochrysea]]'' {{Person|[[Heinrich von Handel-Mazzetti (Botaniker)|Hand.-Mazz.]]}}: Sie kommt in den chinesischen Provinzen Anhui, Fujian, Guangdong, Guangxi, Hunan, Jiangxi und Zhejiang vor.<ref name="FoC" />
* ''[[Tilia henryana]]'' {{Person|[[Ignaz von Szyszylowicz|Szyszył.]]}}: Sie kommt in zwei Varietäten in den chinesischen Provinzen Anhui, Henan, Hubei, Hunan, Jiangsu, Jiangxi, Shaanxi und Zhejiang vor.<ref name="FoC" />
* ''[[Tilia heterophylla]]'' {{Person|[[Étienne Pierre Ventenat|Vent.]]}}: heimisch in den nördlichen und östlichen Vereinigten Staaten.<ref name="GRIN" />
* ''[[Tilia insularis]]'' {{Person|[[Nakai Takenoshin|Nakai]]}}: endemisch in Korea<ref name="GRIN" />
* [[Japanische Linde]] (''Tilia japonica'' {{Person|[[Lajos Simonkai|Simonk.]]}} & {{Person|[[Friedrich Anton Wilhelm Miquel|Miq.]]}}): Sie kommt in Japan und in den chinesischen Provinzen Anhui, Jiangsu, Shandong und Zhejiang vor.<ref name="FoC" />
* ''[[Tilia jiaodongensis]]'' {{Person|[[Liang Shu Bin|S.B.Liang]]}}: Sie kommt in der chinesischen Provinz [[Shandong]] vor.<ref name="FoC" />
* ''[[Tilia kiusiana]]'' {{Person|[[Makino Tomitarō|Makino]]}} & {{Person|[[Shirasawa Homi|Shiras.]]}}: Sie kommt in Japan vor.<ref name="GRIN" />
* ''[[Tilia kueichouensis]]'' {{Person|Hu}}: Sie kommt in der Provinz [[Chongqing]], im nördlichen [[Guizhou]] und vielleicht auch in [[Yunnan]] vor.<ref name="FoC" />
* ''[[Tilia likiangensis]]'' {{Person|Hung T.Chang}}: Sie kommt in Wäldern im nordwestlichen Yunnan in Höhenlagen um 2300&nbsp;Metern vor.<ref name="FoC" />
* [[Mandschurische Linde]] (''Tilia mandshurica'' {{Person|Rupr.}} & {{Person|Maxim.}}): Sie kommt in vier Varietäten in Japan, Korea, in Sibirien und in China vor.<ref name="FoC" />
* ''[[Tilia maximowicziana]]'' {{Person|Shiras.}}: endemisch in Japan auf den Inseln Honshu und Hokkaido.<ref name="GRIN" />
* ''[[Tilia membranacea]]'' {{Person|Hung T.Chang}}: Sie kommt in den Provinzen [[Hunan]] und [[Jiangxi]] vor.<ref name="FoC" />
* [[Miquels Linde]] (''Tilia miqueliana'' {{Person|Maxim.}}): heimisch in Japan und China.<ref name="FoC" />
* [[Mongolische Linde]] (''Tilia mongolica'' {{Person|Maxim.}}): Sie kommt in den chinesischen Provinzen Hebei, Henan, westliches Liaoning, Nei Mongol und Shanxi vor.<ref name="FoC" />
* ''[[Tilia nobilis]]'' {{Person|Rehder}} & {{Person|[[Ernest Henry Wilson|E.H.Wilson]]}}: Sie kommt in Sichuan und Yunnan und vielleicht auch in [[Henan]] vor.<ref name="FoC" />
* [[Olivers Linde]] (''Tilia oliveri'' {{Person|Szyszył.}}): Sie kommt in zwei Varietäten in den Provinzen Gansu, Hubei, Hunan, Shaanxi und Sichuan vor.<ref name="FoC" />
* ''[[Tilia paucicostata]]'' {{Person|Maxim.}}: Sie kommt in drei Varietäten den Provinzen Gansu, Hebei, Henan, Hubei, Hunan, Shaanxi, Sichuan und Yunnan in Höhenlagen zwischen 1300 und 2400&nbsp;Metern vor.<ref name="FoC" />
* [[Hänge-Silberlinde]] (''Tilia petiolaris'' {{Person|DC.}} Syn.: ''Tilia tomentosa'' ‚Petiolaris‘)
* [[Sommerlinde|Sommer-Linde]] (''Tilia platyphyllos'' {{Person|Scop.}})<ref name="Zander2008" />: heimisch in Mittel- und [[Südeuropa]], teilweise bis in den Kaukasus und nach [[Kleinasien]].
* ''[[Tilia rubra]]'' {{Person|DC.}}: Sie kommt in Ungarn, Bulgarin und Griechenland vor.<ref name="Zare2012" /><ref name="POWO" />
* ''[[Tilia sabetii]]'' {{Person|Zare}}: Sie wurde 2012 aus dem [[Iran]] erstbeschrieben. Dieser [[Endemit]] gedeiht nur in der zentralen [[Elburz]] Region, südliche von Chaloos in Höhenlagen von 900 bis 1500 Metern.<ref name="Zare2012" />
* ''[[Tilia stellato-pilosa]]'' {{Person|Zare, Amini & Assadi}}: Sie wurde 2012 aus dem [[Iran]] erstbeschrieben. Dieser Endemit gedeiht nur in der Region [[Dodangeh]] 70 bis 80&nbsp;km südlich von Sari nur in Höhenlagen oberhalb von 1500 Metern, besonders 1750 bis 1850&nbsp;Metern.<ref name="Zare2012" />
* ''[[Tilia taishanensis]]'' {{Person|S.B.Liang}}: Sie kommt nur in der chinesischen Provinz [[Shandong]] vor.<ref name="FoC" />
* ''[[Tilia taquetii]]'' {{Person|[[Camillo Karl Schneider|C.K.Schneid.]]}}: Sie kommt in Korea und in China vor.<ref name="GRIN" />
* [[Silber-Linde]] (''Tilia tomentosa'' {{Person|[[Conrad Moench|Moench]]}})<ref name="Zander2008" />: Sie ist von [[Südosteuropa]] über die [[Türkei]] bis nach [[Syrien]] verbreitet.
* ''[[Tilia tuan]]'' {{Person|Szyszył.}}: Sie kommt in drei Varietäten in den chinesischen Provinzen Guangxi, Guizhou, Hubei, Hunan, Jiangsu, Jiangxi, Sichuan, Yunnan und Zhejiang in Höhenlagen zwischen 1200 und 2400&nbsp;Metern vor.<ref name="FoC" />


[[Datei:Tilia euchlora1.JPG|mini|[[Krim-Linde]] (''Tilia'' ×''euchlora'')]]
Auch eine Stadt verdankt der Linde ihren Namen: Das sächsische [[Leipzig]], ursprünglich eine slawische Siedlung, wurde seinerzeit "Lipsk" genannt, was auf einen Sprachwandel in der Form Lipsk - Lipa - Leipzig schließen lässt. Und noch heute existieren innerhalb von Leipzig aussagekräftige Stadtteilbezeichnungen wie "[[Lindenau]]" und "[[Lindenthal]]".
[[Datei:Tilia x vulgaris11.JPEG|mini|[[Holländische Linde]] (''Tilia'' ×''europaea'')]]

Es gibt einige natürliche oder durch Züchtung entstandene [[Hybride]]n:
* [[Krim-Linde]] (''Tilia'' ×''euchlora'' {{Person|[[Karl Heinrich Koch|K.Koch]]}} = ''Tilia cordata'' × ''Tilia dasystyla''); etwa 1860 entstandene Hybride – Sie ist nur aus Kultur bekannt.<ref name="GRIN" />
* [[Holländische Linde]] (''Tilia'' ×''europaea'' {{Person|L.}}, Syn.: ''Tilia'' ×''intermedia'' {{Person|[[Friedrich Gottlob Hayne|Hayne]]}}, ''Tilia'' ×''vulgaris'' {{Person|[[Friedrich Gottlob Hayne|Hayne]]}} = Naturhybride aus ''Tilia cordata'' (?) × ''Tilia platyphyllos'')
* [[Kaiserlinde#Botanik|Kaiserlinde]] (''Tilia'' ×''europaea'' [[Varietät (Biologie)#Botanik|var.]] ''pallida'' {{Person|[[Alfred Rehder|Rehder]]}}) – Gezüchtete Hybride
* [[Moltke-Linde]] (''Tilia'' ×''moltkei'' {{Person|[[Franz Späth|Späth]]}}) = ''Tilia americana'' × ''Tilia petiolaris'' – um 1880 in Berlin entstandene Hybride

=== Mitteleuropa ===
In den [[Waldgesellschaften Mitteleuropas|Wäldern Mitteleuropas]] sind mit der [[Sommerlinde|Sommer-]] und der [[Winterlinde]] sowie (am süd[[Ostmitteleuropa|östlichen Rand Mitteleuropas]]) der [[Silberlinde]] nur wenige Lindenarten heimisch. Trotzdem spielen diese Baumarten eine nicht ganz unwesentliche Rolle sowohl im hiesigen [[Brauchtum]] wie auch in der [[Forstwirtschaft]].


== Nutzung ==
== Nutzung ==
[[Datei:Seehase aus Friedrichshafen.JPG|mini|Traditionelle Maske geschnitzt aus Lindenholz: der Seehase aus [[Friedrichshafen]]]]
[[Datei:Lindenblüten.jpg|mini|Lindenblüten]]
[[Datei:Querschnitt einer Linde.jpg|mini|Querschnitt durch den Stamm einer Linde mit krankem Kern]]


=== Holznutzung ===
Das [[Holz]] der Linden ist gekennzeichnet durch seine Weichheit und seine geringe Dauerhaftigkeit gegenüber Witterungseinflüssen. Daher wird es bevorzugt im Innenbereich als gutes [[Schnitzen|Schnitzholz]] eingesetzt. Seine Hauptverwendung hat es seit jeher bei der Bildhauerei und Holzschnitzerei gefunden, wie z.B. für Altäre und Heiligenfiguren in der Sakralkunst oder bei der Maskenschnitzerei im alemannischen Bereich. [[Veit Stoß]], [[Tilman Riemenschneider]] und viele andere schufen ihre Werke aus Lindenholz.
{{Hauptartikel|Lindenholz}}


Unter den Linden werden vor allem die [[Winterlinde]] (''Tilia cordata''), die [[Sommerlinde]] (''Tilia platyphyllos'') und die [[Holländische Linde]] (''Tilia'' ×''europaea''), eine [[Kreuzung (Genetik)|Kreuzung]] der ersten beiden, als Holzquelle verwendet. Die Linden zählen zu den [[Reifholz]]<nowiki />bäumen und haben ein helles [[Kernholz]], das sich farblich nicht vom [[Splintholz]] unterscheidet. Das Holz ist hellfarbig, weißlich bis gelblich und hat häufig einen rötlichen oder bräunlichen Einschlag und zeigt einen matten Glanz. Seltener ist es grünlich gestreift oder gefleckt.<ref name="Linde">{{Literatur |Autor=D. Grosser, W. Teetz |Hrsg=Arbeitsgemeinschaft Holz e.&nbsp;V. |Titel=Linde |Sammelwerk=Einheimische Nutzhölzer (Loseblattsammlung) |Nummer=17 |Verlag=Informationsdienst Holz, Holzabsatzfond – Absatzförderungfonds der deutschen Forst- und Holzwirtschaft |Ort=Bonn |Datum=1998 |ISSN=0446-2114}}</ref>
Es war das Hauptnutzungsholz für Besteck, Teller, Schüsseln und andere Haushaltsartikel. Linde wird außerdem oft als Tonholz im E-Gitarrenbau verwandt. Seine Klangeigenschaften beschreiben sich als sehr neutral und wenig zeichnend. Die Modellreihen RG und S des Gitarrenherstellers [[Ibanez]] bestehen nahezu vollständig aus Gitarren mit Lindenholzkorpussen.


Lindenholz wird vor allem in der [[Bildhauerei]], zum [[Schnitzen]] und für [[Drechseln|Drechselarbeiten]] verwendet. Verbreitet war zum Beispiel der Einsatz von Lindenholz in der deutschen Bildhauerei vor allem der Spät[[gotik]], so unter anderem durch [[Tilman Riemenschneider]] oder [[Veit Stoß]]. Aber auch in wesentlich späterer Zeit wurde Lindenholz von Bildhauern als Material bevorzugt, etwa seitens [[Ludwig Schwanthaler]]s. Da Heiligenstatuen häufig aus Lindenholz gefertigt wurden, galt es als ''lignum sacrum'' ([[latein]]isch für heiliges Holz). Heute wird für Schnitzarbeiten jedoch häufiger das leichter beschaffbare Holz der [[Weymouths-Kiefer]] (''Pinus strobus'') eingesetzt. In Deutschland wird der jährliche Verbrauch an Lindenholz für Schnitzarbeiten auf 3000 bis 5000&nbsp;m³ geschätzt.<ref name="Laudert">{{Literatur |Autor=Doris Laudert |Titel=Mythos Baum: Geschichte, Brauchtum |TitelErg=40 Baumporträts von Ahorn bis Zitrone |Auflage=7., durchgesehene |Verlag=blv |Ort=München |Datum=2009 |ISBN=978-3-8354-0557-8 |Seiten=169}}</ref><ref name="Linde" />
[[Image:Lindenblüten.jpg|thumb|Lindenblüten]]
Von Imkern sind die Linden während der Blüte als Honigquellen besonders geschätzt, weil Bienen beachtliche Mengen an Lindenblütenhonig produzieren können. Wegen seines einzigartigen Geschmacks ist er bei Honigliebhabern besonders beliebt.


Des Weiteren wird Lindenholz als [[Blindholz]] und [[Absperrfurnier]] in der Möbelherstellung eingesetzt, es eignet sich auch zur Imitation von Nussbaumholz. Frontpartien von Kuckucksuhren, Reiß- und Zeichenbretter, Hutformen und Holzköpfe als Modelle für Perückenknüpfer werden häufig aus Lindenholz gefertigt. Es dient zur Herstellung von Gießereimodellen, Spielwaren, Küchengeräten und Holzpantoffeln. Lindenholz wird auch zur Fertigung von Fässern und Behältern für trockene und geruchsempfindliche Waren verwendet, zur Fertigung billiger Bleistiftsorten und von Zündhölzern. Im Musikinstrumentenbau wird es zur Herstellung von Harfen, als Tastatur von Klavieren, als Korpus für Gitarren und als Zungenpfeifen von Orgeln verwendet.<ref name="Linde" /> Aus Lindenholz wird auch Zeichen- und Filterkohle hergestellt, früher wurde Kohle aus Lindenholz auch zur Erzeugung von Schwarzpulver und als Zahnpflegemittel verwendet.<ref name="Linde" /><ref name="Laudert" />
[[Lindenblüte]]n werden als [[Heilpflanze]]n eingesetzt.
Getrocknete Lindenblüten ergeben einen Heiltee, der beruhigend auf die Nerven und lindernd bei
Erkältungen mit Husten wirkt.
Lindenholzkohle ist eine gute Zeichenkohle und soll Heilwirkungen bei Darmerkrankungen haben.


== Bekannte Linden ==
=== Weitere Verwendung ===
Von Imkern wird die Linde während der Blüte als [[Bienentrachtpflanze|Bienenweide]] besonders geschätzt, da die Bienen aus dem [[Nektar (Botanik)|Nektar]] der Linde beachtliche Mengen an Lindenblüten[[honig]] produzieren können. Lindenblütenhonig hat das typische Lindenaroma, ist von hellgelber bis grünlichgelber Farbe, frisch flüssig und kristallisiert im Laufe der Zeit flockig bzw. körnig aus.<ref>Josef Lipp u.&nbsp;a.: ''Handbuch der Bienenkunde – Der Honig.'' 3., neubearb. Auflage. Ulmer, Stuttgart 1994, ISBN 3-8001-7417-0, S. 18.</ref> Getrocknete [[Lindenblüte]]n ergeben einen Heil[[tee]], der beruhigend auf die Nerven wirkt. Bei [[Erkältung]]en hilft er durch seine schweißtreibende und den [[Husten]]<nowiki />reiz lindernde Wirkung.
[[Markante und alte Baumexemplare|Bekannte Einzelbäume]] sind die Kaiser-Lothar-Linde in [[Königslutter]], die Wolframslinde in Ried, die Kunigundenlinde bei Kasberg, die 1991 im thüringischen Städtchen [[Niederdorla]] -dem neuen topographischen Mittelpunkt [[Deutschland|Gesamtdeutschlands]]- gepflanzte [[Kaiserlinde]] (''Tilia pallida'') und die Freiheitslinde vor dem Reichstag in Berlin, die am 30. April 1990 von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald gepflanzt wurde, um an die Wiedervereinigung zu erinnern. Der größte geschlossene Lindenwald Europas ist der [[Colbitzer Lindenwald]] in [[Sachsen-Anhalt]].


Vor der Einführung von [[Lein]]en und [[Hanf]] (also vermutlich bis zur [[Spätantike]]) verwendete man in Mitteleuropa die Fasern des weichen Lindenholzes –&nbsp;den [[Bastfaser|Bast]]&nbsp;– zur Herstellung von Seilen, Matten, Taschen und Kleidung. Der Lindenbast wurde im Mai von jungen Linden (auch Baest genannt) gewonnen, indem man die Rinde abschälte, die weiche Innenseite abtrennte und ins Wasser legte, bis sich der Bast ablöste, der dann in der Sonne getrocknet wurde.
*[[Annalinde]]
*[[Sinziger Linde]]
*tausendjährige Schmorsdorfer Linde in Schmordorf bei Maxen, Gemeinde Müglitztal, Sachsen
*tausendjährige Linde in Elbrinxen, Stadt Lügde, Nordrhein-Westfalen


== Kulturgeschichte ==
Die Linde von [[Linn AG|Linn (Schweiz)]] ist mit 25 Meter Höhe und 11 Meter Stammumfang einer der größten Bäume der Schweiz. Sie wurde vor rund 500 bis 600 Jahren zum Gedenken an die Opfer der [[Pest]]epidemien gepflanzt; das genaue Datum ist nicht überliefert.
{{Redundanztext
|3=Linden (Gattung)
|4=Sommerlinde
|12=f|2=Juni 2016|1=[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 05:19, 14. Jun. 2016 (CEST)}}
[[Datei:Reelkirchen 1000-jährige Linde.jpg|mini|1000-jährige Linde in [[Reelkirchen]] (Nordrhein-Westfalen)]]

Bei den [[Germanen]] und den [[Slawen]] galt die Linde als heiliger Baum. Ob die Germanen die Linde tatsächlich der Göttin [[Freya]] zugeschrieben haben, wie oft behauptet wird, ist nicht eindeutig belegt.<ref>{{Literatur |Autor=Alexander Demandt |Titel=Über allen Wipfeln. Der Baum in der Kulturgeschichte |Verlag=Albatros |Ort=Düsseldorf |Datum=2005 |ISBN=3-491-96140-8 |Seiten=86}}</ref> Anders als die [[Stieleiche]] galt sie als weibliches Wesen.

Viele Orte in [[Mitteleuropa]] hatten früher ihre Dorflinde, die das Zentrum des Ortes bildete und Treffpunkt für den Nachrichtenaustausch und die Brautschau war. Anfang Mai wurden meist Tanzfeste unter diesem Baum – zum Teil auch auf sogenannten [[Tanzlinde]]n – gefeiert. Außerdem wurde hier auch meist das [[Dorfgericht]] abgehalten, eine Tradition, die auf die germanische Gerichtsversammlung, das [[Thing]], zurückgeht. Die Linde ist deshalb auch als [[Gerichtsbaum]] oder [[Gerichtslinde]] bekannt.<ref>{{Literatur |Autor=Rainer Graefe |Hrsg=Anke Naujokat |Titel=Bauten aus lebenden Bäumen. Geleitete Tanz- und Gerichtslinden |Reihe=Arbeitsblätter zur Baugeschichte |BandReihe=4 |Verlag=Geymüller, Verlag für Architektur |Ort=Aachen [u.&nbsp;a.] |Datum=2014 |ISBN=978-3-943164-08-4 |Seiten= |Kommentar=Ausstellungskatalog}}</ref>

Nach Kriegen (oder [[Pest]]epidemien) gab es den Brauch, sogenannte [[Friedenslinde|Friedens-]] oder [[Kaiserlinde]]n zu pflanzen. Die meisten erhaltenen Exemplare erinnern an den [[Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französischen Krieg]] von 1870/71, einige aber auch noch an den [[Westfälischer Friede|Westfälischen Frieden]], wie etwa die Friedenslinde am Dreierhäuschen im thüringischen [[Ponitz]], oder an lokale kriegerische Ereignisse wie die Zerstörung [[Ratzeburg#Geschichte|Ratzeburgs]].

Etwa 850 Orte oder Ortsteile in Deutschland tragen Namen, die auf den Lindenbaum zurückzuführen sind.<ref name="Godet2007">Jean-Denis Godet: ''Godet Naturführer. Bäume und Sträucher.'' Ulmer, Stuttgart 2007, ISBN 3-8001-5354-8.</ref> Der Name der Stadt [[Leipzig#Namensentwicklung|Leipzig]] beispielsweise leitet sich vom sorbischen Wort Lipsk ab und bedeutet Linden-Ort.

Oft ist dies [[Linde (Heraldik)|im jeweiligen Wappen]] erkennbar.

Das baden-württembergische [[Neuenstadt am Kocher]] hieß früher Neuenstadt an der Linde. Es gab dort eine uralte Sommerlinde am Stadttor. Ihre niedrigen Seitenäste wurden jahrhundertelang durch 100 Säulen, die meisten aus Stein, gestützt. Die älteste Erwähnung stammt aus dem Jahr 1448. Sie hatte 1865 einen Umfang von 985&nbsp;Zentimetern.<ref name="Feucht1911" /> Ihre letzten Reste wurden 1945 zusammen mit der Stadt zerstört.

Der Lindenbaum und besonders sein Blatt ist das Symbol des [[Sorben|sorbischen]] Volkes. Auch in [[Tschechien]] gilt die Linde ({{csS|lípa}}) als nationaler Symbolbaum, zahlreiche Ortsbezeichnungen leiten sich von ihr ab (z.&nbsp;B. [[Česká Lípa]] (Böhmisch Leipa), [[Stausee Lipno|Lipno-Stausee]], Lipnice, Lipník, Lípová). In [[Kroatien]] war die ''{{lang|hr|lipa}}'' ‚Linde‘ als Untereinheit der [[Kroatische Kuna|Kuna]] Teil der gesetzlichen [[Währung]].

Lindenblättertee (''{{lang|tr|Ihlamur Çayı}}'') ist ein sehr beliebter Kräutertee in der [[Türkei]] und in der türkischen Kultur üblich gegen Beschwerden aller Art.

Auch in einem lateinischen Zungenbrecher (''Filia sub tilia nectit subtilia fila'') 'verknüpft die Tochter unter der Linde feine Fäden‘.

Ein literarisches Denkmal hat dem Baum [[Wilhelm Müller (Dichter)|Wilhelm Müller]] in seinem Gedicht ''[[Am Brunnen vor dem Tore|Der Lindenbaum]]'' gesetzt. Die Vertonung des Gedichts durch [[Franz Schubert]] wurde in einer musikalischen Bearbeitung von [[Friedrich Silcher]] zum [[Volkslied]] ''[[Am Brunnen vor dem Tore]]''.

Im Lied ''[[Dragostea din tei]]'' der [[Moldawien|moldawischen]] Pop-Gruppe [[O-Zone]] wird von der ''Liebe in der Linde'' gesungen.

Seit 2014 zeigt das Lindenbaum-Museum in [[Neudrossenfeld]] anhand von Modellen über 40 Beispiele von geleiteten Lindenbäumen in Europa, davon viele Tanzlinden.<ref>''[https://lindenbaummuseum.de/ lindenbaummuseum.de]'' Abgerufen am 29. Mai 2023.</ref>

== Bekannte Einzelexemplare der Gattung Linden ==
[[Datei:Dachauer Schlossgarten Lindenalle.jpg|mini|Lindenallee im ''[[Schloss Dachau]]'']]
[[Datei:Unter den Linden im Herbst.jpg|mini|Lindengesäumter Mittelstreifen auf der Berliner Straße „[[Unter den Linden]]“]]
[[Datei:Ringkøbing Kirkegård, Ringkøbing, Danmark.jpg|mini|Lindenallee auf dem Friedhof von [[Ringkøbing]] in [[Jütland]], [[Dänemark]]]]
[[Datei:Zundelbacher Linde.JPG|mini|Zundelbacher Linde bei [[Weingarten (Württemberg)|Weingarten]] in Oberschwaben]]

[[Liste markanter und alter Baumexemplare|Markante Baumexemplare]] in Mitteleuropa sind meist [[Winter-Linde|Winter-]] oder [[Sommerlinde]]n.

=== Winterlinden ===
Bekannte Einzelbäume/Alleen der [[Winter-Linde]] (''Tilia cordata'') sind:
* [[Ganghofer-Allee]] in [[Welden]]
* [[Forster Linde]] im [[Aachen]]er Stadtteil Forst
* [[Dicke Linde]] im [[Bockenem]]er Ortsteil [[Upstedt]]

Der größte geschlossene Lindenwald Europas ist der [[Colbitzer Lindenwald]] in [[Sachsen-Anhalt]]; der Lindenbestand besteht aus Winterlinden.

=== Sommerlinden ===
Bekannte Exemplare/Alleen der [[Sommerlinde]] (''Tilia platyphyllos'') sind:
* [[Collmer Linde|Gerichtslinde in Collm]]
* [[Hindenburglinde]] in [[Ramsau bei Berchtesgaden]]
* [[Kaditzer Linde]] in [[Dresden]]-[[Kaditz]]
* [[Kaiser-Lothar-Linde]] in [[Königslutter]]
* [[Kasberger Linde|Kunigundenlinde]] bei Kasberg (Nähe Gräfenberg)
* Die [[Linner Linde]] bei [[Linn AG|Linn (Schweiz)]] ist mit 25&nbsp;Meter Höhe und 11&nbsp;Meter Stammumfang einer der größten Bäume der Schweiz. Sie wurde vor rund 500 bis 600 Jahren zum Gedenken an die Opfer der [[Pest]]<nowiki />epidemien gepflanzt; das genaue Datum ist nicht überliefert.
* [[Polchower Linde]], stärkster Baum Mecklenburg-Vorpommerns
* [[Riesenlinde zu Heede]], Emsland
* [[Röth-Linde]] in München
* [[Tanzlinde (Effeltrich)|Tanzlinde]] in Effeltrich
* [[Tassilolinde]] beim Kloster [[Wessobrunn]], Bayern
* [[Linde in Schenklengsfeld]] (wahrscheinlich ältester Baum Deutschlands)
* [[Schluttenbacher Linde]]
* [[Schmorsdorfer Linde]] in Schmorsdorf bei Maxen, Gemeinde Müglitztal, Sachsen
* [[Wolframslinde]] in Ried

=== Weitere Arten ===
Die 1991 im thüringischen Städtchen [[Niederdorla]] – dem neuen topographischen Mittelpunkt [[Deutschland|Gesamtdeutschlands]] – gepflanzte Linde ist eine [[Kaiserlinde]], also die Zuchtform 'Pallida' der [[Holländische Linde|Holländischen Linde]] (''Tilia'' ×''europaea'').

=== Markante Einzelbäume ohne Zuordnung zu einer Art ===
[[Liste markanter und alter Baumexemplare|Bekannte Einzelbäume]] sind oder waren:
* [[Annalinde]], Baden-Württemberg
* [[Alte Linde (Eschelbronn)]], Baden-Württemberg
* [[Alte Linde (Schwabach)]], Bayern
* [[Alte Ziegel-Linde]], Gönningen, Baden-Württemberg
* [[Bittschriftenlinde]], Potsdam
* [[Hohle Linde in Obermarbach]], Bayern
* [[Käppeles-Linde|Hochmössinger Dorflinde]] in [[Oberndorf am Neckar]], Baden-Württemberg
* [[Katharinenlinde]], [[Esslingen am Neckar]], Baden-Württemberg
* [[Obere Linde an der Oberen Talwiese]], [[Hildrizhausen]], Baden-Württemberg
* [[Gerichtsplatz Vollmarshausen|Linde am Gerichtsplatz von Vollmarshausen]], Lohfelden, Hessen. Mittelalterlicher Gerichtsort
* [[Reinberger Linde]] in [[Reinberg (Sundhagen)|Reinberg]], Mecklenburg-Vorpommern
* [[Sinziger Linde]], Rheinland-Pfalz
* tausendjährige Linde in Elbrinxen, Stadt Lügde, Nordrhein-Westfalen
* tausendjährige Linde in [[Schenklengsfeld]], Hessen
* tausendjährige Linde in Grottenthal bei [[Neukirchen-Balbini]], Bayern
* [[Türkenlinde (Markt Piesting)]], Niederösterreich
* [[Türkenlinde von Ottendorf]], ein Lindenpaar im Ortsteil Ottendorf
* Zundelbacher Linde bei [[Weingarten (Württemberg)|Weingarten]], Baden-Württemberg


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Bild:Kaiser-Lothar-Linde.jpg|Kaiser-Lothar-Linde in [[Königslutter]]
Kaiser-Lothar-Linde.jpg|[[Kaiser-Lothar-Linde]] in [[Königslutter]]
Antoniberg Allee.jpg|Über 300 Jahre alte Linden säumen den Aufstieg zum [[Antoniberg (Rennertshofen)|Antoniberg]] in [[Stepperg]]
Bild:Linde von linn.jpg|Linde von [[Linn AG|Linn (Schweiz)]]
Linde von linn.jpg|Linde von [[Linn AG|Linn (Schweiz)]]
Bild:BargischowFranzosenlinde1.jpg|Franzosenlinde (ist innen völlig hohl) zu [[Bargischow]]
Bild:SchaumburgLinde.jpg|Blut-Linde in Schaumburg
SchaumburgLinde.jpg|Blut-Linde in Schaumburg
Bild:LindeHohenpoelz.jpg|Mehrere hundert Jahre alte Dorflinde in [[Hohenpölz]]
Kaiserlinde.jpg|250 Jahre alte Kaiserlinde auf der Burganlage [[Schloss Burg]] in [[Solingen]]
LindeGrottenthal.JPG|Tausendjährige Linde in Grottenthal
Bild:DorflindeHerzogenreuth.jpg|Dorflinde in [[Herzogenreuth]]
Langenbeutingen Linde 1.jpg|200 Jahre alte [[Jahr ohne Sommer|Hunger]]<nowiki />linde in [[Langenbrettach|Langenbeutingen]]
Pfarrkirche weissenbach an d Triesting-kirchenplatz-point de vue-wi -spring.jpg|Lindenallee, Kirchenplatz [[Weissenbach an der Triesting]]
Linde Schluttenbach Zweige.jpg|Linde angeblich aus dem Jahr 937 in [[Schluttenbach]], Nordschwarzwald
Hagen, Feme-Linde Rumscheid.JPG|Tausendjährige Feme-Linde in Rumscheid, [[Hagen]]-Dahl
Götzener Linde.jpg|[[Götzen (Schotten)|Götzener]] Linde ([[Naturdenkmal]])
Burg Münzenberg - Linde und westlicher Bergfried.jpg|Linde in der [[Burg Münzenberg]]
Linde - Stockausschlag.jpg|Linde mit mehrfachem [[Stockausschlag]] / [[Vogelsberg]]
Tilia platyphyllos - Conjoux 1.jpg|Tilia platyphyllos in Conjoux in ([[Belgien]]).
Tilia platyphyllos JPG2a.jpg|Tilia platyphyllos in Bailièvres ([[Belgien]]).
Bioul AR1aJPG.jpg|Tilia platyphyllos in Bioul ([[Belgien]]).
Tilia xeuropeae L. JPG.jpg|Tilia ×europaea in Sainte-Cécile ([[Belgien]]).
Doyon AR1bJPG.jpg|Tilia ×europaea in Doyon ([[Belgien]]).
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== Arten (Auswahl) ==
== Literatur ==
* C. D. Pigott: ''A review of chromosome numbers in the genus Tilia (Tiliaceae).'' In: ''Edinburgh journal of botany.'' Band 59, 2002, {{ISSN|0960-4286}}, S. 239–246, [[doi:10.1017/S0960428602000057]].

* Ya Tang, Michael G. Gilbert, Laurence J. Dorr: ''Tiliaceae.'' In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): ''Flora of China.'' Band 12: ''Hippocastanaceae through Theaceae.'' Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2007, ISBN 978-1-930723-64-1, S. 246 (''Tilia.'' Textgleich online wie gedrucktes Werk, [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=133008 efloras.org]).
Die Gattung Linden (''Tilia'') umfasst etwa 45 Arten, darunter die folgenden:
* Habib Zare, T. Amini, Mostafa Assadi: ''A review of the genus Tilia L. (Tiliaceae) in Iran, new records and new species.'' In: ''Iran. J. Bot.'' Band 18, Ausgabe 2, 2012, S. 175–190.
*[[Amerikanische Linde]] (''Tilia americana'')
* Klaus Popko, Bernd Reuter: ''Zur kulturhistorischen Bedeutung der Linde.'' In: ''Sachsen-Anhalt-Journal.'' 26 (2016), H. 2, {{ISSN|0940-7960}}, S. 27 f. ([http://journal.lhbsa.de/cpt-articles/zur-kulturhistorischen-bedeutung-der-linde/#articlestart journal.lhbsa.de]).
*''Tilia amurensis''
*''Tilia caucasica''
*''Tilia chenmoui''
*''Tilia chinensis''
*''Tilia chingiana''
*[[Winterlinde]] (''Tilia cordata'')
*[[Kaiserlinde]] (''Tilia pallida'')
*[[Krim-Linde]] (''Tilia × euchlora'')
*[[Holländische Linde]] (''Tilia × europaea'') (Syn.: ''T. × intermedia'', ''T. × vulgaris'')
*''Tilia'' 'Harold Hillier'
*''Tilia henryana''
*''Tilia hupehensis''
*''Tilia insularis''
*''Tilia intonsa''
*''Tilia japonica''
*''Tilia kiusiana''
*''Tilia koreana''
*''Tilia laetevirens''
*''Tilia ledbourii''
*''Tilia mandshurica''
*''Tilia maximowicziana''
*''Tilia mexicana''
*''Tilia miqueliana''
*[[Moltke-Linde]] (''Tilia × moltkei'')
*''Tilia mongolica''
*[[Olivers Linde]] (''Tilia oliveri'')
*[[Stein-Linde]] (''Tilia parvifolia'')
*''Tilia paucicostata''
*[[Hänge-Silber-Linde]] (''Tilia petiolaris'')
*[[Sommerlinde]] (''Tilia platyphyllos'')
*''Tilia tarquetii''
*[[Silber-Linde]] (''Tilia tomentosa'')
*''Tilia tuan''
*''Tilia × varsaviensis''


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commons|Tilia|Linden}}
{{Commons|Tilia|Linden (''Tilia'')}}
{{Wiktionary|Linde}}
*[http://www.dielinde-ev.de/material.htm Materialsammlung der Die Linde e.V.]
{{Wikisource|Linde}}
* {{DNB-Portal|4035786-7}}
* [http://www.baumkunde.de/Tilia_cordata/ ''Winterlinde (Tilia cordata)''] bei ''baumkunde.de''
* [http://www.baumkunde.de/Tilia_platyphyllos/ ''Sommer-Linde (Tilia platyphyllos)''] bei ''baumkunde.de'' (Baumbestimmung)
* [http://www.neudrossenfeld.de/lbm.php Lindenbaum-Museum] in Neudrossenfeld


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Malvengewächse]]
<references responsive>
[[Kategorie:Baum]]
<ref name="Zare2012">
[[Kategorie:Heilpflanze]]
Habib Zare, T. Amini, Mostafa Assadi: ''A review of the genus Tilia L. (Tiliaceae) in Iran, new records and new species.'' In: ''Iran. J. Bot.'' Volume 18, Issue 2, 2012, S. 175–190.
</ref>
<ref name="Zander2008">
[[Walter Erhardt]], Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: ''Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten.'' Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.
</ref>
<ref name="GRIN">
{{GRIN|ID=12151|Rang=genus|WissName=Tilia|Zugriff=2017-06-18}}
</ref>
<ref name="FoC">
Ya Tang, Michael G. Gilbert & Laurence J. Dorr: [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=10898 ''Tiliaceae.'' – textgleich online wie gedrucktes Werk], In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): ''Flora of China.'' Volume 12: ''Tiliaceae.''
</ref>
<ref name="Feucht1911">
Otto Feucht: ''Schwäbisches Baumbuch.'' Hrsg. von der Königlich Württembergischen Forstdirektion. Stecker & Schröder, Stuttgart 1911, {{OCLC|611161490}}, S. 20–23, Tafel 8.<!-- Autor bei OCLC nicht verz. --></ref>
<ref name="POWO">[http://www.plantsoftheworldonline.org/taxon/urn:lsid:ipni.org:names:39532-1 Datenblatt ''Tilia'' bei ''POWO'' = ''Plants of the World Online'' von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: ''Kew Science''.]</ref>
</references>


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Aktuelle Version vom 14. Mai 2025, 11:12 Uhr

Linden

Silber-Linde (Tilia tomentosa) mit Herbstfärbung

Systematik
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Malvenartige (Malvales)
Familie: Malvengewächse (Malvaceae)
Unterfamilie: Lindengewächse (Tilioideae)
Gattung: Linden
Wissenschaftlicher Name
Tilia
L.

Die Linden (Tilia), über mittelhochdeutsch linde von althochdeutsch linta, bilden eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Lindengewächse (Tilioideae) innerhalb der Familie der Malvengewächse (Malvaceae).

Illustration aus Köhler’s Medizinalpflanzen der Winter-Linde (Tilia cordata)
Blütendiagramm
Blütenstand der Winterlinde (Tilia cordata) mit Dunkler Erdhummel
Früchte von Tilia cordata mit flügeligem Hochblatt

Vegetative Merkmale

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Linden-Arten sind laubabwerfende Bäume. Sie bilden keine terminalen Knospen, daher ist ihr Wuchs sympodial. Je nach Linden-Art erreichen sie maximale Wuchshöhen zwischen 15 Metern (z. B. Krimlinde)[1] und 40 Metern. Der erreichbare Stammdurchmesser variiert ebenfalls von Art zu Art, liegt in der Regel zwischen 1 und 1,8 Meter. Sie können ein Alter von bis zu 1000 Jahren erreichen. Die Knospenschuppen fallen früh ab.

Die wechselständig und zweizeilig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die einfache Blattspreite ist meist herzförmig.

Generative Merkmale

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Im seitenständigen, zymösen Blütenstand befinden sich drei oder mehr Blüten. Ein auffälliges, längliches großes Hochblatt ist mit der Blütenstandsachse lang verwachsen; es dient für den abfallenden Fruchtstand als Flügel. Die duftenden, zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Es sind fünf Kelchblätter vorhanden mit Nektardrüsen an ihrer Basis. Die fünf Kronblätter sind weiß oder gelb. Es sind viele Staubblätter vorhanden; sie sind frei oder in fünf Bündeln zusammengefasst. Die Staubfäden sind oft gegabelt. Fünf Fruchtblätter sind zu einem fünfkammerigen Fruchtknoten zusammengewachsen. In jeder Fruchtknotenkammer befinden sich zwei Samenanlagen. Der Griffel endet mit einer fünflappigen Narbe. Linden-Arten besitzen einen fünffächrigen Fruchtknoten.

Es werden Schließfrüchte (Pseudosamara) entwickelt.

Die Lindenarten vermehren sich stark vegetativ durch Stockausschlag und Wurzelbrut, können sich darüber hinaus aber auch generativ vermehren.

Bei der generativen Vermehrung erfolgt die Bestäubung durch verschiedene Insekten, die durch den intensiven Duft der Lindenblüten angelockt werden. Hierzu gehören Bienen und Hummeln, Schwebfliegen und andere Dipteren. Teilweise kommt es jedoch auch zu Windbestäubung. Die Samen werden hauptsächlich durch den Wind ausgebreitet (Anemochorie).

Krankheiten und Schädlinge

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Vor allem Linden, die in Städten als Straßenbäume wachsen, werden häufiger von der Lindenspinnmilbe befallen. Bei starkem Befall durch die Lindenspinnmilbe können die Bäume schon im Juli völlig entlaubt sein. Bei Straßenbäumen tritt auch öfter ein Schaden durch die Kleine Lindenblattwespe auf. Die Larven des Großen Lindenprachtkäfers fressen in und unter der Rinde gut besonnter Partien stärkerer Äste oder des Stammes kränkelnder Linden. Bei starkem Befall kann der Larvenfraß zum Absterben und Abbrechen der Äste sowie in weiterer Folge zum Absterben des ganzen Baumes führen. An Sommerlinden findet man häufig die Lindengallmilbe, die jedoch nicht zu den Schädlingen gezählt wird.

Verbreitung und Systematik

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Die 20 bis 45 Arten (plus etliche (überwiegend natürlich entstandene) Hybriden) der Gattung Tilia gedeihen hauptsächlich in gemäßigten bis subtropischen Gebieten. 19 bis 20 Arten kommen in China vor, etwa 15 davon nur dort. Linden können in der Schweiz kleinflächige, aber artenreiche Mischwälder bilden.[2] Die Bestimmung der Arten ist schwierig, molekulargenetische Daten lassen vermuten, dass die Artenzahl wohl etwa 22 ist.[3]

Japanische Linde (Tilia japonica)
Tilia maximowicziana
Mongolische Linde (Tilia mongolica)
Tilia nobilis
Olivers Linde (Tilia oliveri)
Silber-Linde (Tilia tomentosa)

Je nach Autor gibt es 20 bis 40 Arten (Auswahl):

Krim-Linde (Tilia ×euchlora)
Holländische Linde (Tilia ×europaea)

Es gibt einige natürliche oder durch Züchtung entstandene Hybriden:

  • Krim-Linde (Tilia ×euchlora K.Koch = Tilia cordata × Tilia dasystyla); etwa 1860 entstandene Hybride – Sie ist nur aus Kultur bekannt.[4]
  • Holländische Linde (Tilia ×europaea L., Syn.: Tilia ×intermedia Hayne, Tilia ×vulgaris Hayne = Naturhybride aus Tilia cordata (?) × Tilia platyphyllos)
  • Kaiserlinde (Tilia ×europaea var. pallida Rehder) – Gezüchtete Hybride
  • Moltke-Linde (Tilia ×moltkei Späth) = Tilia americana × Tilia petiolaris – um 1880 in Berlin entstandene Hybride

In den Wäldern Mitteleuropas sind mit der Sommer- und der Winterlinde sowie (am südöstlichen Rand Mitteleuropas) der Silberlinde nur wenige Lindenarten heimisch. Trotzdem spielen diese Baumarten eine nicht ganz unwesentliche Rolle sowohl im hiesigen Brauchtum wie auch in der Forstwirtschaft.

Traditionelle Maske geschnitzt aus Lindenholz: der Seehase aus Friedrichshafen
Lindenblüten
Querschnitt durch den Stamm einer Linde mit krankem Kern

Unter den Linden werden vor allem die Winterlinde (Tilia cordata), die Sommerlinde (Tilia platyphyllos) und die Holländische Linde (Tilia ×europaea), eine Kreuzung der ersten beiden, als Holzquelle verwendet. Die Linden zählen zu den Reifholzbäumen und haben ein helles Kernholz, das sich farblich nicht vom Splintholz unterscheidet. Das Holz ist hellfarbig, weißlich bis gelblich und hat häufig einen rötlichen oder bräunlichen Einschlag und zeigt einen matten Glanz. Seltener ist es grünlich gestreift oder gefleckt.[8]

Lindenholz wird vor allem in der Bildhauerei, zum Schnitzen und für Drechselarbeiten verwendet. Verbreitet war zum Beispiel der Einsatz von Lindenholz in der deutschen Bildhauerei vor allem der Spätgotik, so unter anderem durch Tilman Riemenschneider oder Veit Stoß. Aber auch in wesentlich späterer Zeit wurde Lindenholz von Bildhauern als Material bevorzugt, etwa seitens Ludwig Schwanthalers. Da Heiligenstatuen häufig aus Lindenholz gefertigt wurden, galt es als lignum sacrum (lateinisch für heiliges Holz). Heute wird für Schnitzarbeiten jedoch häufiger das leichter beschaffbare Holz der Weymouths-Kiefer (Pinus strobus) eingesetzt. In Deutschland wird der jährliche Verbrauch an Lindenholz für Schnitzarbeiten auf 3000 bis 5000 m³ geschätzt.[9][8]

Des Weiteren wird Lindenholz als Blindholz und Absperrfurnier in der Möbelherstellung eingesetzt, es eignet sich auch zur Imitation von Nussbaumholz. Frontpartien von Kuckucksuhren, Reiß- und Zeichenbretter, Hutformen und Holzköpfe als Modelle für Perückenknüpfer werden häufig aus Lindenholz gefertigt. Es dient zur Herstellung von Gießereimodellen, Spielwaren, Küchengeräten und Holzpantoffeln. Lindenholz wird auch zur Fertigung von Fässern und Behältern für trockene und geruchsempfindliche Waren verwendet, zur Fertigung billiger Bleistiftsorten und von Zündhölzern. Im Musikinstrumentenbau wird es zur Herstellung von Harfen, als Tastatur von Klavieren, als Korpus für Gitarren und als Zungenpfeifen von Orgeln verwendet.[8] Aus Lindenholz wird auch Zeichen- und Filterkohle hergestellt, früher wurde Kohle aus Lindenholz auch zur Erzeugung von Schwarzpulver und als Zahnpflegemittel verwendet.[8][9]

Weitere Verwendung

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Von Imkern wird die Linde während der Blüte als Bienenweide besonders geschätzt, da die Bienen aus dem Nektar der Linde beachtliche Mengen an Lindenblütenhonig produzieren können. Lindenblütenhonig hat das typische Lindenaroma, ist von hellgelber bis grünlichgelber Farbe, frisch flüssig und kristallisiert im Laufe der Zeit flockig bzw. körnig aus.[10] Getrocknete Lindenblüten ergeben einen Heiltee, der beruhigend auf die Nerven wirkt. Bei Erkältungen hilft er durch seine schweißtreibende und den Hustenreiz lindernde Wirkung.

Vor der Einführung von Leinen und Hanf (also vermutlich bis zur Spätantike) verwendete man in Mitteleuropa die Fasern des weichen Lindenholzes – den Bast – zur Herstellung von Seilen, Matten, Taschen und Kleidung. Der Lindenbast wurde im Mai von jungen Linden (auch Baest genannt) gewonnen, indem man die Rinde abschälte, die weiche Innenseite abtrennte und ins Wasser legte, bis sich der Bast ablöste, der dann in der Sonne getrocknet wurde.

Kulturgeschichte

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1000-jährige Linde in Reelkirchen (Nordrhein-Westfalen)

Bei den Germanen und den Slawen galt die Linde als heiliger Baum. Ob die Germanen die Linde tatsächlich der Göttin Freya zugeschrieben haben, wie oft behauptet wird, ist nicht eindeutig belegt.[11] Anders als die Stieleiche galt sie als weibliches Wesen.

Viele Orte in Mitteleuropa hatten früher ihre Dorflinde, die das Zentrum des Ortes bildete und Treffpunkt für den Nachrichtenaustausch und die Brautschau war. Anfang Mai wurden meist Tanzfeste unter diesem Baum – zum Teil auch auf sogenannten Tanzlinden – gefeiert. Außerdem wurde hier auch meist das Dorfgericht abgehalten, eine Tradition, die auf die germanische Gerichtsversammlung, das Thing, zurückgeht. Die Linde ist deshalb auch als Gerichtsbaum oder Gerichtslinde bekannt.[12]

Nach Kriegen (oder Pestepidemien) gab es den Brauch, sogenannte Friedens- oder Kaiserlinden zu pflanzen. Die meisten erhaltenen Exemplare erinnern an den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71, einige aber auch noch an den Westfälischen Frieden, wie etwa die Friedenslinde am Dreierhäuschen im thüringischen Ponitz, oder an lokale kriegerische Ereignisse wie die Zerstörung Ratzeburgs.

Etwa 850 Orte oder Ortsteile in Deutschland tragen Namen, die auf den Lindenbaum zurückzuführen sind.[13] Der Name der Stadt Leipzig beispielsweise leitet sich vom sorbischen Wort Lipsk ab und bedeutet Linden-Ort.

Oft ist dies im jeweiligen Wappen erkennbar.

Das baden-württembergische Neuenstadt am Kocher hieß früher Neuenstadt an der Linde. Es gab dort eine uralte Sommerlinde am Stadttor. Ihre niedrigen Seitenäste wurden jahrhundertelang durch 100 Säulen, die meisten aus Stein, gestützt. Die älteste Erwähnung stammt aus dem Jahr 1448. Sie hatte 1865 einen Umfang von 985 Zentimetern.[14] Ihre letzten Reste wurden 1945 zusammen mit der Stadt zerstört.

Der Lindenbaum und besonders sein Blatt ist das Symbol des sorbischen Volkes. Auch in Tschechien gilt die Linde (tschechisch lípa) als nationaler Symbolbaum, zahlreiche Ortsbezeichnungen leiten sich von ihr ab (z. B. Česká Lípa (Böhmisch Leipa), Lipno-Stausee, Lipnice, Lipník, Lípová). In Kroatien war die lipa ‚Linde‘ als Untereinheit der Kuna Teil der gesetzlichen Währung.

Lindenblättertee (Ihlamur Çayı) ist ein sehr beliebter Kräutertee in der Türkei und in der türkischen Kultur üblich gegen Beschwerden aller Art.

Auch in einem lateinischen Zungenbrecher (Filia sub tilia nectit subtilia fila) 'verknüpft die Tochter unter der Linde feine Fäden‘.

Ein literarisches Denkmal hat dem Baum Wilhelm Müller in seinem Gedicht Der Lindenbaum gesetzt. Die Vertonung des Gedichts durch Franz Schubert wurde in einer musikalischen Bearbeitung von Friedrich Silcher zum Volkslied Am Brunnen vor dem Tore.

Im Lied Dragostea din tei der moldawischen Pop-Gruppe O-Zone wird von der Liebe in der Linde gesungen.

Seit 2014 zeigt das Lindenbaum-Museum in Neudrossenfeld anhand von Modellen über 40 Beispiele von geleiteten Lindenbäumen in Europa, davon viele Tanzlinden.[15]

Bekannte Einzelexemplare der Gattung Linden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Lindenallee im Schloss Dachau
Lindengesäumter Mittelstreifen auf der Berliner Straße „Unter den Linden
Lindenallee auf dem Friedhof von Ringkøbing in Jütland, Dänemark
Zundelbacher Linde bei Weingarten in Oberschwaben

Markante Baumexemplare in Mitteleuropa sind meist Winter- oder Sommerlinden.

Bekannte Einzelbäume/Alleen der Winter-Linde (Tilia cordata) sind:

Der größte geschlossene Lindenwald Europas ist der Colbitzer Lindenwald in Sachsen-Anhalt; der Lindenbestand besteht aus Winterlinden.

Bekannte Exemplare/Alleen der Sommerlinde (Tilia platyphyllos) sind:

Die 1991 im thüringischen Städtchen Niederdorla – dem neuen topographischen Mittelpunkt Gesamtdeutschlands – gepflanzte Linde ist eine Kaiserlinde, also die Zuchtform 'Pallida' der Holländischen Linde (Tilia ×europaea).

Markante Einzelbäume ohne Zuordnung zu einer Art

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Bekannte Einzelbäume sind oder waren:

  • C. D. Pigott: A review of chromosome numbers in the genus Tilia (Tiliaceae). In: Edinburgh journal of botany. Band 59, 2002, ISSN 0960-4286, S. 239–246, doi:10.1017/S0960428602000057.
  • Ya Tang, Michael G. Gilbert, Laurence J. Dorr: Tiliaceae. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Band 12: Hippocastanaceae through Theaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2007, ISBN 978-1-930723-64-1, S. 246 (Tilia. Textgleich online wie gedrucktes Werk, efloras.org).
  • Habib Zare, T. Amini, Mostafa Assadi: A review of the genus Tilia L. (Tiliaceae) in Iran, new records and new species. In: Iran. J. Bot. Band 18, Ausgabe 2, 2012, S. 175–190.
  • Klaus Popko, Bernd Reuter: Zur kulturhistorischen Bedeutung der Linde. In: Sachsen-Anhalt-Journal. 26 (2016), H. 2, ISSN 0940-7960, S. 27 f. (journal.lhbsa.de).
Commons: Linden (Tilia) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Linde – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikisource: Linde – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

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  1. Naturlexikon Linden. (Memento vom 28. Januar 2016 im Internet Archive) In: natur-lexikon.com, abgerufen am 21. November 2010.
  2. Heinz Ellenberg: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen (= Grundlagen der Vegetationsgliederung in kausaler, dynamischer und historischer Sicht. Teil 2). Ulmer, Stuttgart 1963, DNB 451093747, S. 255.
  3. a b c d e f Habib Zare, T. Amini, Mostafa Assadi: A review of the genus Tilia L. (Tiliaceae) in Iran, new records and new species. In: Iran. J. Bot. Volume 18, Issue 2, 2012, S. 175–190.
  4. a b c d e f g h Tilia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 18. Juni 2017.
  5. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Ya Tang, Michael G. Gilbert & Laurence J. Dorr: Tiliaceae. – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 12: Tiliaceae.
  6. a b c Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.
  7. a b c Datenblatt Tilia bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
  8. a b c d D. Grosser, W. Teetz: Linde. In: Arbeitsgemeinschaft Holz e. V. (Hrsg.): Einheimische Nutzhölzer (Loseblattsammlung). Nr. 17. Informationsdienst Holz, Holzabsatzfond – Absatzförderungfonds der deutschen Forst- und Holzwirtschaft, 1998, ISSN 0446-2114.
  9. a b Doris Laudert: Mythos Baum: Geschichte, Brauchtum. 40 Baumporträts von Ahorn bis Zitrone. 7., durchgesehene Auflage. blv, München 2009, ISBN 978-3-8354-0557-8, S. 169.
  10. Josef Lipp u. a.: Handbuch der Bienenkunde – Der Honig. 3., neubearb. Auflage. Ulmer, Stuttgart 1994, ISBN 3-8001-7417-0, S. 18.
  11. Alexander Demandt: Über allen Wipfeln. Der Baum in der Kulturgeschichte. Albatros, Düsseldorf 2005, ISBN 3-491-96140-8, S. 86.
  12. Rainer Graefe: Bauten aus lebenden Bäumen. Geleitete Tanz- und Gerichtslinden. Hrsg.: Anke Naujokat (= Arbeitsblätter zur Baugeschichte. Band 4). Geymüller, Verlag für Architektur, Aachen [u. a.] 2014, ISBN 978-3-943164-08-4 (Ausstellungskatalog).
  13. Jean-Denis Godet: Godet Naturführer. Bäume und Sträucher. Ulmer, Stuttgart 2007, ISBN 3-8001-5354-8.
  14. Otto Feucht: Schwäbisches Baumbuch. Hrsg. von der Königlich Württembergischen Forstdirektion. Stecker & Schröder, Stuttgart 1911, OCLC 611161490, S. 20–23, Tafel 8.
  15. lindenbaummuseum.de Abgerufen am 29. Mai 2023.