„Franz Jägerstätter“ – Versionsunterschied
[ungesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
(904 dazwischenliegende Versionen von mehr als 100 Benutzern, die nicht angezeigt werden) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{österreichbezogen}} |
|||
'''Franz Jägerstätter''' (* [[20. Mai]] [[1907]] in [[Sankt Radegund|St. Radegund]], [[Oberösterreich]]; † [[9. August]] [[1943]] in [[Brandenburg an der Havel]], [[Deutschland]]; geboren als ''Franz Huber'') war ein [[Kriegsdienstverweigerung|Kriegsdienstverweigerer]] im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]. |
|||
'''Franz Jägerstätter''', geboren als ''Franz Huber'' (* [[20. Mai]] [[1907]] in [[St. Radegund]], [[Oberösterreich]], [[Österreich-Ungarn]];<ref> Pfarre [[Pfarrkirche St. Radegund (Oberösterreich)|St. Radegund]], [https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/oberoesterreich/st-radegund/106%252F1907/?pg=3 Taufen-Duplikate, 1907, Reihezahl 11], abgerufen am 14. März 2025.</ref> † [[9. August]] [[1943]] in [[Justizvollzugsanstalt Brandenburg a. d. Havel|Brandenburg-Görden]], [[Preußen]], [[Deutsches Reich]]), war ein [[österreich]]ischer [[Landwirt]] und [[Widerstand gegen den Nationalsozialismus|Widerstandskämpfer]]. |
|||
Als [[Kriegsdienstverweigerung|Kriegsdienstverweigerer]] im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde er wegen „[[Wehrkraftzersetzung]]“ zum [[Todesstrafe|Tode]] verurteilt und hingerichtet. Jägerstätter wird seit 2007 in der [[römisch-katholische Kirche|römisch-katholischen Kirche]] als [[Seligsprechung|Seliger]] verehrt. |
|||
== Leben == |
== Leben == |
||
Er wurde am 20. Mai 1907 als Sohn der ledigen [[Landwirt|Bauer]]nmagd Rosalia Huber und des Franz Bachmeier in St. Radegund ([[Bezirk Braunau am Inn]]) geboren und hieß ursprünglich Franz Huber. Da die Eltern zu arm waren, um zu heiraten, wurde Franz von seiner Großmutter Elisabeth Huber aufgezogen. Am [[19. Februar]] [[1917]] heiratete seine Mutter den Bauern Heinrich Jägerstätter, der Franz [[Adoption|adoptierte]]. |
|||
Die Freude am Lesen dürfte bei ihm sein Stiefgroßvater, Matthäus Jägerstätter († 1930), geweckt haben, der zahlreiche Bücher besaß. |
|||
=== Herkunft, Jugend und Familie === |
|||
Er arbeitete im Sommer [[1927]] auf einem Bauernhof in [[Teising]] ([[Bayern]]) und danach bis [[1930]] als Bergarbeiter in [[Leoben|Leoben-Donawitz]]. Als sein Stiefvater am [[8. Mai]] [[1933]] kinderlos starb, erbte Franz den Bauernhof. Am [[9. April]] [[1936]], einem [[Gründonnerstag]], heiratet er Franziska Schwaninger. Die Vermählten verzichteten auf eine Hochzeitsfeier und machten eine Pilgerreise nach [[Rom]]. Der Ehe entstammten die drei Töchter Maria, Aloisia und Rosalia. |
|||
[[Datei:Sankt Radegund Jaegerstaetterhaus.jpg|mini|Bauernhof der Familie Jägerstätter]] |
|||
Franz Jägerstätter wurde im Elternhaus seiner Mutter, der Adamsölde, Hadermark 22, [[Unehelichkeit|unehelich]] geboren und wuchs dort auf. Sein leiblicher Vater hieß Franz Bachmeier († 25. Oktober 1914 in [[Walawa]] bei [[Przemyśl]] [[Gefallener|gefallen]] im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]), seine Mutter Rosalia Huber. Da seine Mutter bei seiner Geburt ledig war, trug er in den ersten zehn Jahren seines Lebens den Namen Franz Huber. Seine Eltern waren arm und konnten weder heiraten (die [[Ehefreiheit]] unterlag damals Einschränkungen) noch ein Kind großziehen, weshalb Franz bis 1916 bei seiner mütterlichen Großmutter Elisabeth Huber blieb, dann kam er auf den Hof seines gefallenen Vaters, zu seinen Großeltern Bachmeier. Am 19. Februar 1917 heiratete seine Mutter Heinrich Jägerstätter, einen Bauern in St. Radegund, der Franz [[Adoption|adoptierte]], welcher deshalb ab da den Namen Franz Jägerstätter trug. Heinrich Jägerstätters Vater, Matthäus Jägerstätter († 1930), der ebenfalls am Hof lebte und der viele Bücher besaß, weckte bei ihm die Freude am Lesen.<ref>Erna Putz: ''F. J. Besser die Hände … gefesselt'', S. 33 und Erna Putz: ''F. J. – Märtyerer'', S. 10.</ref> |
|||
Franz Jägerstätter arbeitete im Sommer 1927 kurz auf einem Bauernhof in [[Teising]], danach bis 1930 als Bergarbeiter in [[Eisenerz (Steiermark)|Eisenerz]]. Mit dem dabei erworbenen Geld kaufte er sich ein [[Puch-Werke|Puch]]-Motorrad (Serie 250), mit dem er Aufsehen erregte, weil es das erste Motorrad war, das in St. Radegund zugelassen war.<ref>Erna Putz, ''F. J. Besser die Hände … gefesselt'', S. 32.</ref> Als sein Adoptivvater Heinrich Jägerstätter, der keine leiblichen Kinder hatte, am 8. Mai 1933 starb, erbte Franz den Bauernhof. Wenige Monate danach, am 1. August 1933, brachte Theresia Auer, Magd auf dem Hof Jägerstätters, ein Mädchen zur Welt, das auf den Namen Hildegard getauft wurde. Franz Jägerstätter gab an, der Vater des unehelichen Kindes zu sein.<ref>Die Vaterschaft Jägerstätters war in St. Radegund zeitweise bezweifelt worden, weil das Mädchen anscheinend „zwei Monate zu früh“ auf die Welt gekommen war; Erna Putz: ''F. J. Besser die Hände … gefesselt'', S. 37.</ref> |
|||
Durch das Studium diverser religiöser Literatur, regelmäßige [[Bibel]]lesung und häufige Gottesdienstbesuche war für ihn ab Jänner 1938 klar, dass seine katholische Weltanschauung mit dem Nationalsozialismus unvereinbar sei. |
|||
Nach dem [[Anschluss (Österreich)|Anschluss Österreichs]] an das Deutsche Reich am [[12. März]] [[1938]] lehnte er das ihm angebotene Amt des [[Bürgermeister]]s ab. |
|||
Bei der Volksabstimmung über den Anschluss am [[10. April]] gab er die einzige Nein-Stimme in seinem Ort ab. Die Wahlbehörde unterschlug diese Gegenstimme und meldete eine 100%-ige Zustimmung für den Anschluss. Diesen Tag bezeichnete er später als den „[[Gründonnerstag]] Österreichs“, denn „dort ließ sich die Kirche Österreichs gefangennehmen“. |
|||
Am 9. April 1936,<ref> Pfarre [[Pfarrkirche St. Radegund (Oberösterreich)|St. Radegund]], [https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/oberoesterreich/st-radegund/207%252F1936/?pg=2 Trauungen-Duplikate, 1936, Reihezahl 1], abgerufen am 14. März 2025.</ref> einem [[Gründonnerstag]], heiratete er ''Franziska Schwaninger'' (* 4. März 1913 in [[Hochburg-Ach]]; † 16. März 2013 in [[St. Radegund]]).<ref>{{Internetquelle |url=http://ooe.orf.at/news/stories/2575961/ |titel=Franziska Jägerstätter ist tot |werk=ooe.orf.at |datum=2013-03-17 |abruf=2013-03-17}}</ref> Die Vermählten verzichteten auf eine Hochzeitsfeier und machten stattdessen eine [[Wallfahrt]] nach [[Rom]].<ref>Franz Jägerstätter, L7-04, in: Andreas Schmoller/Verena Lorber (Hrsg.), Franz und Franziska Jägerstätter Edition, Version 1.6.2023. URL: https://edition.jaegerstaetter.at/#/edition/view/L7_04.xml (Aufzeichnung von Franz Jägerstätter zum Ablauf und den Stationen der Pilgerreise)</ref> |
|||
Sein [[Widerstand gegen den Nationalsozialismus]] zeigte sich zunächst darin, dass er sich aus dem öffentlichen Leben seiner Gemeinde immer mehr zurückzog, Vergünstigungen durch die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] nicht in Anspruch nahm und nichts für die Partei spendete, obwohl er sonst sehr freigiebig war. [[1940]] wurden zehn Ortsbewohner, unter ihnen auch Franz Jägerstätter, in einem Brief als Gegner des Nationalsozialismus [[Denunziation|denunziert]]. Der Bürgermeister leitete dieses Schreiben jedoch nicht weiter. |
|||
Der Ehe entstammen die drei Töchter Rosalia (* 1937), Maria (* 1938) und Aloisia (* 1940).<ref>[https://www.dioezese-linz.at/site/jaegerstaetter/biografie/franz/article/7087.html ''Kurz-Biographie'']</ref> |
|||
=== Widerstand gegen den Nationalsozialismus === |
|||
Im Sommer 1940 wurde er zur [[Deutsche Wehrmacht|Wehrmacht]] einberufen, konnte aber durch Intervention des Bürgermeisters nach wenigen Tagen auf seinen Hof zurückkehren. Im Oktober 1940 wurde er erneut zur Grundausbildung nach [[Enns (Stadt)|Enns]] einberufen. Dort trat er am [[8. Dezember]] 1940 in den [[Franziskaner|Dritten Orden des hl. Franziskus]] ein. Er wurde auf Ansuchen seiner Heimatgemeinde im April [[1941]] als „unabkömmlich“ eingestuft, konnte zu seiner Familie zurückkehren und war danach [[Mesner]] in seiner Heimatpfarre. |
|||
[[Datei:Sankt Radegund Pfarrkirche1.jpg|mini|Die [[Pfarrkirche St. Radegund (Oberösterreich)|Pfarrkirche St. Radegund]], in der Jägerstätter Mesner war]] |
|||
Nach seiner Hochzeit besuchte er, angeregt durch die Frömmigkeit seiner Frau, häufiger die [[Gottesdienst]]e, las täglich in der [[Bibel]], studierte die kirchlichen Lehrschreiben und las religiöse Literatur, insbesondere Heiligenbeschreibungen.<ref>Der Linzer Bischof [[Johannes Maria Gföllner]] hatte bereits im Jänner<!-- sic! (österreichisch) --> 1933 in seinem Hirtenbrief geschrieben: es sei unmöglich, „gleichzeitig guter Katholik und wirklicher Nationalsozialist zu sein“. Nach Kurt Benesch, ''Die Suche nach Jägerstätter'' kaufte Jägerstätter dieses Hirtenschreiben mehrfach und verteilte es im Ort. Im April 1937 ließ Bischof Gföllner eine Kurzfassung der gegen den Nationalsozialismus gerichteten Enzyklika Pius XI. [[Mit brennender Sorge]] in seiner Diözese verlesen.</ref> Im Jänner 1938 sah er in einem Traum einen Zug, in den immer mehr Menschen einstiegen, und hörte eine Stimme sagen: „Dieser Zug fährt in die Hölle“.<ref>Das Autograph dieses Traumes befindet sich seit dem 26. Oktober 2007 im Reliquienschrein Jägerstätters.</ref> Er deutete diesen Traum als Warnung vor dem [[Nationalsozialismus]], der mit der Lehre der [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholischen Kirche]] unvereinbar sei. |
|||
Nach dem [[Anschluss Österreichs]] an das [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutsche Reich]] am 12. März 1938 lehnte er es ab, das ihm angebotene Amt des [[Bürgermeister]]s zu übernehmen.<ref>In St. Radegund gab es vor dem Anschluss keine Nationalsozialisten und niemand wollte das Bürgermeisteramt übernehmen. Erst als die Kreisbehörde mit der Einsetzung eines auswärtigen Kommissars drohte, fand man einen einheimischen Bürgermeister. Vgl. Erna Putz: ''F. J. Besser die Hände … gefesselt'', S. 69.</ref> Bei der am 10. April folgenden [[Volksabstimmung über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich]] votierte er als Einziger im Ort mit „Nein“. Die Wahlbehörde allerdings unterschlug die Gegenstimme und meldete eine 100%ige Zustimmung für den Anschluss. Diesen Tag, bei dem viele [[Klerikalismus|Kleriker]] mit „Ja“ gestimmt haben müssen, bezeichnete er später als den „Gründonnerstag Österreichs“, denn „dort ließ sich die Kirche Österreichs gefangen nehmen“. |
|||
Die negativen Erfahrungen beim Militär und das [[Euthanasie]]programm der Nationalsozialisten, von dem er um diese Zeit erfuhr, festigten seinen Entschluss, nicht wieder zum Militär einzurücken. Er erklärte auch öffentlich, dass er als gläubiger Katholik keinen Wehrdienst leisten dürfe, da es gegen sein religiöses [[Gewissen]] wäre, für den nationalsozialistischen Staat zu kämpfen. Seine Umgebung versuchte ihn umzustimmen und wies ihn auf die Verantwortung seiner Familie gegenüber hin, konnte aber seine Argumente nicht widerlegen. Sogar den [[Diözese Linz|Linzer Bischof]] [[Josephus Calasanz Fließer|Josef Fließer]] suchte er auf; auch dieser riet ihm von einer Wehrdienstverweigerung ab. |
|||
Seine Frau Franziska unterstützte ihn, obwohl sie sich der Konsequenzen bewusst war. |
|||
Seine Ablehnung des Nationalsozialismus zeigte sich zunächst darin, dass er sich aus dem öffentlichen Leben seiner Gemeinde immer mehr zurückzog, Vergünstigungen durch die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] nicht in Anspruch nahm und nichts für die Partei spendete, obwohl er sonst sehr freigebig war.<ref>Er trat auch aus der Freiwilligen Feuerwehr aus, weil er dadurch verpflichtet gewesen wäre, für die NSDAP zu spenden. Vgl. Erna Putz: ''F. J. Besser die Hände … gefesselt'', S. 72.</ref> 1940 wurden zehn Ortsbewohner, unter ihnen auch Franz Jägerstätter, in einem Brief an den Bürgermeister als Gegner des [[Nationalsozialismus]] [[Denunziation|denunziert]]; der Bürgermeister leitete das Schreiben jedoch an keine Behörde weiter. |
|||
Am [[23. Februar]] 1943 erhielt er die Einberufung zur Wehrmacht nach Enns, wo er sich am [[1. März]] meldete. Nach der Erklärung seiner Wehrdienstverweigerung wurde er am [[2. März]] zunächst nach [[Linz]] ins Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis gebracht. Erst dort erfuhr er, dass auch andere Personen den Wehrdienst verweigerten und Widerstand gegen den Nationalsozialismus leisteten. Am [[4. Mai]] wurde er nach [[Berlin-Tegel]] verlegt. Er weigerte sich weiterhin, seine Wehrdienstverweigerung zu widerrufen. Am [[6. Juli]] verurteilte ihn das [[Reichskriegsgericht]] in Berlin-Charlottenburg wegen [[Zersetzung der Wehrkraft]] zum Tode. Auf seine Bereitschaft, Sanitätsdienst zu leisten, ging das Gericht nicht ein. |
|||
=== Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen === |
|||
Franz Jägerstätter wurde am [[9. August]] [[1943]] im [[Zuchthaus Brandenburg]] an der Havel durch das [[Guillotine|Fallbeil]] hingerichtet. |
|||
[[Datei:Gedenktafel Franz Jaegerstaetter.jpg|mini|Die Gedenktafel für Jägerstätter am ehemaligen Reichskriegsgericht in Berlin]] |
|||
[[Datei:Stolperstein für Franz Jägerstätter.JPG|mini|[[Stolpersteine|Stolperstein]] für Franz Jägerstätter]] |
|||
[[Datei:Jaegerstaetter Grab.JPG|mini|Grabstätte von Franz und Franziska Jägerstätter in St. Radegund, in der 1946 bis 2009 seine Urne bestattet war]] |
|||
[[Datei:Sankt Radegund Kriegerdenkmal.jpg|mini|Kriegerdenkmal in St. Radegund mit dem Namen Jägerstätters]] |
|||
Am 17. Juni 1940 wurde er nach [[Braunau am Inn]] zur [[Wehrmacht]] einberufen. Weil er es zu diesem Zeitpunkt „für eine Sünde angesehen habe, den Befehlen des Staates nicht zu gehorchen“, leistete er dort auch den [[Führereid|Fahneneid auf Hitler]].<ref>Laut Protokoll des Reichskriegsgerichtes vom 14. Juli 1943; Kopie in ''F. J. Christ und Märtyrer'', S. 24f.</ref> Jägerstätter hatte es abgelehnt, um Freistellung anzusuchen, konnte aber durch Intervention des Bürgermeisters nach wenigen Tagen auf seinen Hof zurückkehren. Im Oktober 1940 wurde er zur Grundausbildung als Kraftfahrer nach [[Enns]] einberufen. Dort trat er am 8. Dezember 1940 gemeinsam mit dem Soldaten Rudolf Mayr<ref>Rudolf Mayr gilt seit 12. August 1943, bei [[Smolensk]], als vermisst.</ref> in den [[Franziskanische Orden|Dritten Orden des hl. Franziskus]] ein. Er wurde auf Ansuchen seiner Heimatgemeinde im April 1941 als [[Unabkömmlichstellung (UK) und Zurückstellung|unabkömmlich]] eingestuft und konnte zu seiner Familie zurückkehren. Danach feierte Jägerstätter täglich die [[heilige Messe]] mit und war ab dem Sommer 1941 [[Küster|Mesner]] in der [[Pfarrkirche St. Radegund (Oberösterreich)|Pfarrkirche St. Radegund]]. |
|||
Die negativen Erfahrungen beim Militär, die [[Aktion T4|Euthanasiemorde]] des NS-Regimes, von denen er um diese Zeit erfuhr, und die [[Römisch-katholische Kirche in Österreich#Zeit der Ersten Republik und des Faschismus|Verfolgung der katholischen Kirche]] durch die Nationalsozialisten<ref>Im Dekanat [[Ostermiething]] wurden zwei Drittel der dort tätigen Priester, unter ihnen 1940 auch Josef Karobath, von den Nationalsozialisten verhaftet. Vgl. Erna Putz: ''F. J. Besser die Hände … gefesselt'', S. 61–63.</ref> festigten seinen Entschluss, den Kriegsdienst zu verweigern. Die folgenschwere Entscheidung Jägerstätters basierte sowohl auf den zahlreichen Gesprächen und Briefen mit Freunden (hier v. a. mit R. Mayr) und Geistlichen als auch auf der gründlichen Lektüre der Bibel, von zahlreichen Kleinschriften und Büchern.<ref>Thomas Schlager-Weidinger, ''‚…und wenn es gleich das Leben kostet‘. Franz Jägerstätter und sein Gewissen'', S. 25–44, 198–201.</ref> Er erklärte öffentlich, dass er als gläubiger Katholik keinen Wehrdienst<!--- ist KRIEGSdienst gemeint ? ---> leisten dürfe, da es gegen sein religiöses [[Gewissen]] wäre, für den [[NS-Staat]] zu kämpfen. Seine Umgebung versuchte ihn umzustimmen und wies ihn auf die Verantwortung seiner Familie gegenüber hin, konnte seine Argumente aber nicht widerlegen. Er sprach sogar mit [[Josephus Calasanz Fließer|Josef Fließer]], dem [[Diözese Linz|Bischof von Linz]]; auch dieser riet ihm von einer Wehrdienstverweigerung ab. Seine Ehefrau unterstützte ihn, obwohl sie sich der Konsequenzen bewusst war.<ref>dioezese-linz.at: ''[https://www.dioezese-linz.at/site/jaegerstaetter/biografie/franz/article/7088.html Biographie Franz Jägerstätter 1907–1943 Märtyrer]''.</ref> |
|||
Nach Kriegsende wurde die Urne mit seiner Asche nach St. Radegund gebracht, um am [[9. August]] [[1946]] dort beigesetzt zu werden. |
|||
=== Inhaftierung, Verurteilung und Tod === |
|||
Am 23. Februar 1943 erhielt er die Einberufung zur Wehrmacht nach Enns, wo er sich am 1. März meldete. Nach der Erklärung seiner Wehrdienstverweigerung wurde er am 2. März nach Linz ins Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis gebracht. Dort erfuhr er, dass auch andere Männer den Wehrdienst verweigerten und Widerstand leisteten. Am 4. Mai wurde er nach [[Berlin-Tegel]] verlegt. Er weigerte sich, seine Wehrdienstverweigerung zu widerrufen. Seine letzten Zweifel wurden zerstreut, als er durch den Gefängnisseelsorger Heinrich Kreutzberg erfuhr, dass der österreichische [[Pallottiner]]pater [[Franz Reinisch]] ebenfalls den Wehrdienst verweigert hatte und dafür hingerichtet worden war. Jägerstätter meinte: „Das habe ich doch immer gesagt, ich kann doch nicht auf dem falschen Weg sein, wenn aber sogar ein Priester sich so entschieden hat und dafür in den Tod gegangen ist, dann darf ich es auch tun.“<ref>Zitiert in Erna Putz: ''F. J. – Märtyrer'', S. 110.</ref> |
|||
Am 6. Juli verurteilte ihn der 2. Senat des [[Reichskriegsgericht]]s (RKG) in [[Berlin-Charlottenburg]] unter dem Verhandlungsleiter [[Militärgerichtsbarkeit (Nationalsozialismus)#Amts- und Dienstgradbezeichnungen|Reichskriegsgerichtsrat]] [[Werner Lueben]] wegen [[Wehrkraftzersetzung|Zersetzung der Wehrkraft]] [[Todesstrafe|zum Tode]].<ref>Protokoll des Reichskriegsgerichtes vom 14. Juli 1943; Kopie in ''F. J. Christ und Märtyrer'', S. 24.</ref> Am 14. Juli wurde das Urteil von Admiral [[Max Bastian]], dem Gerichtsherren des RKG, bestätigt.<ref name="mm_1998" /> Laut RKG war Jägerstätter bereit, Sanitätsdienst zu leisten, worauf das Gericht jedoch nicht einging.<ref>Gordon C. Zahn zitiert in ''Er folgte seinem Gewissen'' auf S. 104 die Befragung des Jägerstätter-Pflichtverteidigers Friedrich Leo Feldmann: ''Sie baten ihn buchstäblich, […] sich wenigsten zu einem Kompromiss bereit zu erklären und den Dienst ohne Waffe anzunehmen.'' Nach dem Protokoll des Reichskriegsgerichtes ist diese Darstellung nicht korrekt. Dort steht: ''Er [Jägerstätter] sei bereit, als Sanitätssoldat Dienst zu leisten.''</ref> Franz Jägerstätter wurde am 9. August 1943 zur [[Zentrale Hinrichtungsstätte#Deutsches Reich 1933–1945|Zentralen Hinrichtungsstätte für den Vollstreckungsbezirk IV]] in das [[Justizvollzugsanstalt Brandenburg a. d. Havel|Zuchthaus Brandenburg]] an der Havel gebracht und dort um 16 Uhr durch das [[Guillotine|Fallbeil]] hingerichtet.<ref name="Reliquien">''Geschichte der Reliquie: Zur Urne und den sterblichen Überresten (Reliquien) von Franz Jägerstätter''. In: ''Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Radegund'', kleiner Kirchenführer hrsg. von der Pfarre St. Radegund [2016], S. 13–14.</ref> Nach der Hinrichtung wurde sein Leichnam am 11. August 1943 im [[Krematorium Brandenburg an der Havel|Krematorium Brandenburg]] verbrannt. Anstatt dabei jedoch den Vorgaben der Anstaltsbetreiber zu folgen, wonach für zum Tode Verurteilte eine [[anonyme Bestattung]] vorgesehen war, verfuhr die Friedhofsverwaltung gemäß den allgemeinen [[Feuerbestattung#Ablauf einer modernen Feuerbestattung|Vorschriften zur Feuerbestattung]] und beschriftete die Urne mit Namen, Geburts-, Todes- und Kremationsdatum und gab auch den Schamottestein mit der Verbrennungsnummer zur eindeutigen Identifikation dazu. Bestattet wurde die Urne auf dem städtischen Friedhof, wo Franziskanerinnen Blumen am Bestattungsort pflanzten, nachdem ihnen der Friedhofsverwalter den Ort gezeigt hatte. Im Juni 1946 wurde die Urne auf Wunsch von Franziska Jägerstätter durch eine Franziskanerin nach Vöcklabruck gebracht, wo sie im Juli vom Pfarrer von St. Radegund abgeholt wurde. Am 9. August 1946 wurde die Urne an der südseitigen Kirchenmauer, links vom Eingang in die Kirche, beigesetzt. Pfarrer Karobath schrieb in die Pfarrchronik: „Meine Nachfolger bitte ich, dieses Grab zu erhalten.“<ref name="Reliquien" /> |
|||
Von Franz Jägerstätter ist der Ausspruch überliefert: „Besser die Hände gefesselt als der Wille!“<ref>Das Originalzitat lautet: ''Werde hier nun einige Worte niederschreiben […] Wenn ich sie auch mit gefesselten Händen schreibe, aber noch immer besser, als wenn der Wille gefesselt wäre.'' Zitiert in Erna Putz: ''F. J. – Märtyrer'', S. 115.</ref> |
|||
== Würdigung == |
== Würdigung == |
||
[[Datei:Wien - Votivkirche - Jägerstätter-Fenster.jpg|mini|Franz Jägerstätter gewidmetes Fenster in der Wiener [[Votivkirche (Wien)|Votivkirche]]<ref>Monika Würthinger: ''Das „Jägerstätter Fenster“ in der Wiener Votivkirche (Propsteipfarre zum göttlichen Heiland).'' In: ''Neues Archiv für die Geschichte der Diözese Linz.'' Jahrgang 12, Heft 1, Linz 1998/99, S. 31–32, {{OoeGeschichte |pdf=nadl 1998 99 0031 0032.pdf}}.</ref>]] |
|||
Jägerstätters Leben verlief nicht ohne Widersprüche und Brüche. Einerseits war er in seiner Jugend lebenslustig, war der Anführer bei Raufereien mit Burschen der Nachbarorte, besaß als erster im Dorf ein Motorrad, verlor als Arbeiter in Donawitz fast seinen Glauben und wollte danach in ein Kloster eintreten. Er blieb auf Rat seines Pfarrers aber ein Bauer, schrieb Gedichte, zeugte vielleicht auch ein uneheliches Kind und war später ein fürsorglicher Familienvater. |
|||
[[Datei:Jaegerstaetter Denkmal.JPG|mini|Das Denkmal für Jägerstätter in St. Radegund]] |
|||
Jägerstätter verlor als Arbeiter in [[Eisenerz (Steiermark)|Eisenerz]] fast seinen Glauben und wollte danach in ein [[Kloster]] eintreten. Sein Pfarrer Josef Karobath riet ihm aber, Bauer zu bleiben. Jägerstätter schrieb Gedichte und war später seiner unehelichen Tochter ein fürsorglicher Vater. |
|||
Sein Tod |
Sein Tod sorgte auch posthum noch für Kontroversen. Seiner Frau Franziska wurde vielfach der Vorwurf gemacht, sie wäre am Tod ihres Mannes mitschuldig, weil sie ihn nicht von seiner [[Kriegsdienstverweigerung]] abgehalten habe. Sie beteuerte, sie habe sehr wohl versucht, ihren Mann umzustimmen. „Ich habe es dem Franzl nicht ausreden können“, sagte sie in einem Interview.<ref>[https://religionv1.orf.at/projekt03/news/0710/ne071025_jaegerstaetter_witwe_fr.htm Jägerstätter-Witwe zur Seligsprechung.] In: orf.at, 25. Oktober 2007. </ref> |
||
{{Belege}} |
|||
Weil Franz Jägerstätter nicht als Widerstandskämpfer anerkannt war, wurde seiner Witwe nach ablehnenden Bescheiden<ref>Die Begründung der Ablehnung im Bescheid vom 10. August 1948 lautete: ''Er [Jägerstätter] galt als schwermütig und äußerte vor seiner Einberufung zur Wehrmacht, dass er nicht für Hitler kämpfen werde. Diese Überzeugung entsprang nicht einem Abwehrwillen gegen den Nationalsozialismus für ein freies Österreich, sondern aus Gründen seiner Religionsanschauung.'' Zitiert in Erna Putz: ''F. J. Besser die Hände … gefesselt'', S. 277.</ref> erst 1950 eine [[Rente wegen Todes|Witwenrente]] nach dem österreichischen Kriegsopferfürsorgegesetz zuerkannt. |
|||
Der Name Franz Jägerstätter wurde auf dem [[Kriegerdenkmal]] von Sankt Radegund erst nach heftigen Auseinandersetzungen aufgelistet. |
|||
Obwohl |
Obwohl Jägerstätter seinen Glauben konsequent zu leben versuchte, wurde er von [[Römisch-katholische Kirche in Österreich|österreichischen Katholiken]] wegen seiner Haltung zum Kriegsdienst abgelehnt. |
||
1946 sollte in der [[Linzer Kirchenzeitung]] ein Artikel über Jägerstätter erscheinen. [[Josephus Calasanz Fließer|Bischof Fließer]] (1896–1960) lehnte dies ab und schrieb zur Begründung: „Ich halte jene idealen katholischen Jungen und Theologen und Priester und Väter für die größeren Helden, die in heroischer Pflichterfüllung […] gekämpft haben und gefallen sind. Oder sind [[Zeugen Jehovas in der Zeit des Nationalsozialismus|Bibelforscher]] und [[Gemeinschaft der Siebenten Tags Adventisten Reformationsbewegung#Geschichte|Adventisten]], die ‚konsequent‘ lieber im KZ starben als zur Waffe griffen, die größeren Helden?“<ref>zitiert nach Erna Putz: Franz Jägerstätter stellt die Frage nach dem Krieg. Zur Rezeption eines Unbequemen, in: DÖW, Jahrbuch 1991, S. 44; hier aus einem Bericht in den Mitteilungen des DÖW, Folge 193, Oktober 2007, S. 1–5, hier S. 3.</ref> |
|||
Erst |
Erst Jahrzehnte später begann allmählich eine Aufarbeitung und Würdigung. Das 1964 erschienene Buch von [[Gordon C. Zahn]] (''In Solitary Witness. The life and death of Franz Jägerstätter'') inspirierte die [[Friedensbewegung]] [[Pax Christi]] in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] und bestärkte [[Daniel Ellsberg]] in seinem Engagement gegen den [[Vietnamkrieg]]. [[Axel Corti]] drehte 1971 einen Film mit dem Titel ''[[Der Fall Jägerstätter]]'', der für einige Diskussionen sorgte. Der österreichische Schauspieler und Kabarettist [[Kurt Weinzierl]] (1931–2008) spielte die Hauptrolle. |
||
[[Axel Corti]] drehte [[1971]] einen Film mit dem Titel ''Der Fall Jägerstätter'', der für einige Diskussionen sorgte. Die Hauptrolle übernahm der beliebte österreichische Schauspieler [[Kurt Weinzierl]]. |
|||
Seit 1983 veranstaltet [[Erna Putz]] alljährlich am Todestag von Franz Jägerstätter in [[Ostermiething]] und St. Radegund Gedenkfeiern. Der Gedenktag wurde seit 1986 von ehemaligen Soldaten der [[Wehrmacht]] mitgestaltet und mitgetragen. Von 1990 bis 2004 hielt der Schriftsteller [[Michael Davies (Schriftsteller)|Michael Davies]] Lesungen über Jägerstätter, in denen er ihn als Vorbild für Katholiken in der heutigen [[Liberalismus|liberal]]-[[Hedonismus|hedonistischen]] Gesellschaft darstellte. 1993 ehrte die [[österreichische Post]] Jägerstätter durch Herausgabe einer [[Sondermarke]], und sein Bauernhof wurde als Gedenk- und Begegnungsort eingerichtet. Der Maler [[Ernst Degasperi]] zeigte 1993 in [[Yad Vashem]] den Bilderzyklus ''Licht in der Finsternis.'' 1995 beschäftigten sich die vierten [[Braunauer Zeitgeschichte-Tage]] unter dem Titel ''Notwendiger Verrat''<ref>[https://www.braunau.at/Unsere_Stadt/Geschichte/Verantwortung_Geschichte/Zeitgeschichte-Tage 4. Braunauer Zeitgeschichte-Tage 1995. Notwendiger Verrat. Der Fall Franz Jägerstätter. 22. bis 24. September 1995. "Pflichterfüllung", Desertion, Wehrdienstverweigerung im 2. Weltkrieg.] auf braunau.at.</ref> mit Franz Jägerstätter. |
|||
[[1993]] ehrte ihn die österreichische Post durch Herausgabe einer [[Sondermarke]] und sein Bauernhof wurde als nationale Gedenkstätte eingeweiht. [[1997]] hob das Berliner [[Landgericht]] das Todesurteil gegen ihn auf. Im gleichen Jahr wurde der [[Seligsprechung]]sprozess auf [[Diözese|diözesaner]] Ebene eingeleitet. Als [[Postulator]] wurde [[Manfred Scheuer]] (seit [[2003]] [[Diözese Innsbruck|Bischof von Innsbruck]]) bestellt. Der [[Tschechien|tschechische]] Komponist [[Pavel Smutný]] (* [[1975]]) schrieb [[1998]]/[[1999|99]] eine ''Missa Heroica'' zur Förderung der Seligsprechung von Franz Jägerstätter. |
|||
Am 7. Mai 1997 hob das [[Landgericht Berlin]] das Todesurteil gegen Franz Jägerstätter auf<ref>Reinhard Moos: ''Die Rehabilitierung Franz Jägerstätters durch das Landgericht Berlin.'' In: ''Neues Archiv für die Geschichte der Diözese Linz.'' Jahrgang 12, Heft 1, Linz 1998/99, S. 26, gesamter Artikel S. 26–30, {{OoeGeschichte |pdf=nadl 1998 99 0026 0030 01.pdf}}.</ref><ref name="mm_1998" /> (siehe auch [[Aufhebung von NS-Unrechtsurteilen#Wiedervereinigtes Deutschland seit 1990|Aufhebung von NS-Unrechtsurteilen]]). |
|||
Zum 100. Geburtstag am 20. Mai 2007 bereitet [[Andreas Maislinger]] in St. Radegund eine internationale Tagung vor. |
|||
Anlässlich des 60. Todestages wurden 2003 bei einem Wettbewerb 560 Arbeiten von Schülern eingesandt. Am 70. Todestag fand in der [[Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg-Görden]] eine Gedenkveranstaltung statt.<ref>[http://www.berlin.de/aktuelles/berlin/3153655-958092-gedenkfeier-fuer-von-nationalsozialisten.html Gedenkfeier für von Nationalsozialisten ermordeten Jägerstätter.] In: berlin.de, 9. August 2013.</ref> 2006 wurde vor dem Jägerstätter-Haus in Sankt Radegund auf Anregung von [[Andreas Maislinger]] von [[Gunter Demnig]] ein [[Stolpersteine|Stolperstein]] verlegt<ref>{{Webarchiv |url=http://www.epv.de/node/2461/print |text=Stolperstein erinnert an Wehrdienstverweigerer Franz Jägerstätter – Auch in Österreich nun Gedenkplatten für die Opfer des NS-Regimes |wayback=20110718235457}} In: epv.de, 7. August 2006.</ref><ref>siehe auch [[Stolpersteine in Österreich]]</ref> und in [[Braunau am Inn]] der Franz-Jägerstätter-Park eröffnet. Am [[Wien]]er Bierhäuselberg im [[Penzing (Wien)|14. Bezirk]] wurde 1993 die Jägerstätterstraße nach ihm benannt. Seit August 2015 gibt es in [[Berlin-Kaulsdorf]] einen Franz-Jägerstätter-Weg. |
|||
== Literatur == |
|||
* [[Kurt Benesch]]: ''Die Suche nach Jägerstätter. Ein biographischer Roman''. Styria, Graz u. a. 1993, ISBN 3-222-12215-6 |
|||
* Johann Berger: ''Franz Jägerstätter. Versuch einer Annäherung an sein theologisches und philosophisch-politisches Denken''. Institut für Militärische Sicherheitspolitik an der Landesverteidigungsakademie Wien 1989 |
|||
* Georg Bergmann: ''Franz Jägerstätter. Ein Leben vom Gewissen entschieden, von Christus gestaltet''. Christiana, Stein am Rhein 1988, ISBN 3-7171-0777-1 |
|||
<!-- * B. Kenz: ''Franz Jägerstätter'' (1977) gibt es dieses Buch wirklich?? --> |
|||
* Franz Jägerstätter (Hrsg. Erna Putz): ''Gefängnisbriefe und Aufzeichnungen. Franz Jägerstätter verweigert 1943 den Wehrdienst''. Veritas, Linz-Passau 1987, ISBN 3-85329-578-9 |
|||
* [[Andreas Maislinger]]: ''Der Fall Franz Jägerstätter''. In: ''Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes''. Jahrbuch 1991, S. 20 – 32. |
|||
* ''Österreich-Lexikon''. Bd. 2 (Hrsg. Ernst Bruckmüller) Wien 2004, S. 132 |
|||
* Pax Christi Oberösterreich (Hrsg.): ''Franz Jägerstätter. Zur Erinnerung seines Zeugnisses. Eine Handreichung''. Edition Kirchen-Zeit-Geschichte, Linz 2001, ISBN 3-9500891-4-4 |
|||
* [[Erna Putz]]: ''Franz Jägerstätter''. Ed. Geschichte d. Heimat, Grünbach 1985, ISBN 3-900943-46-X |
|||
* Alfons Riedl (Hrsg.): ''Franz Jägerstätter. Christlicher Glaube und politisches Gewissen''. Thaur, Wien u. a. 1997, ISBN 3-85400-041-3 |
|||
* Paul Gerhard Schoenborn: ''Alphabete der Nachfolge. Märtyrer des politischen Christus''. Hammer, Wuppertal 1996, ISBN 3-87294-737-0 |
|||
* [[Gordon C. Zahn]]: ''Er folgte seinem Gewissen. Das einsame Zeugnis des Franz Jägerstätter''. Styria, Graz u. a. 1988, ISBN 3-222-11202-9 |
|||
Am 20. Mai 2010, dem Vorabend seines Gedenktages, wurde das Studentenheim der [[Katholische Hochschulgemeinde|Katholischen Hochschulgemeinde]] Linz in der Mengerstraße<ref>{{Internetquelle |url=https://linzwiki.at/wiki/Franz-J%C3%A4gerst%C3%A4tter-Heim/ |titel=Franz-Jägerstätter-Heim – LinzWiki |abruf=2019-12-22}}</ref> in ''Wohnheim für Studierende Franz Jägerstätter'' umbenannt.<ref>{{Internetquelle |autor=Diözese Linz |url=https://www.dioezese-linz.at/khg/wohnen |titel=Studentenwohnheim und Mensa |hrsg=Diözese Linz |sprache=de |abruf=2019-12-22}}</ref> Am 29. Juni 2011 erhielt die Bibliothek des [[Kardinal König Haus]]es in [[Hietzing|Wien-Hietzing]] den Namen ''Franz und Franziska Jägerstätter-Raum''.<ref>[https://www.dioezese-linz.at/site/jaegerstaetter/biografie/franziskajaegerstaetter/article/7084.html Franziska Jägerstätter. Neuer Franz und Franziska Jägerstätter-Raum im Kardinal König Haus in Wien.] In: dioezese-linz.at.</ref> Am 26. Oktober 2014 wurde in der [[Neustadtviertel|Linzer Familienkirche]] von Altbischof [[Maximilian Aichern]] eine Friedensglocke geweiht, die Franz Jägerstätter und seiner Frau Franziska gewidmet ist.<ref>[http://ooe.orf.at/news/stories/2675920/ ORF OÖ: ''Friedensglocke für Familienkirche''], abgerufen am 16. November 2014.</ref> Eine Gedenktafel befindet sich in der [[St. Stephanus (Triftern)|Pfarrkirche St. Stephanus]] im niederbayerischen [[Triftern]]. |
|||
== Film == |
|||
* ''Der Fall Jägerstätter'' , Regie: [[Axel Corti]] Darsteller: [[Kurt Weinzierl]], [[Julia Gschnitzer]], [[Guido Wieland]], (Fernsehfilm, Österreich, 1971) |
|||
Am 24. Oktober 2014 übergab Bundespräsident [[Heinz Fischer]] in Wien das [[Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz]] der Öffentlichkeit. Dabei würdigte er vor 1.400 [[Rekrut]]en Jägerstätter und andere Verfolgte.<ref name=Fischer>www.dioezese-linz.at: [https://www.dioezese-linz.at/site/jaegerstaetter/english/article/22517.html ''National Holiday: Federal President Fischer Praises Jaegerstaetter'']</ref> |
|||
2019 kam der Film ''[[Ein verborgenes Leben (Film)|Ein verborgenes Leben]]'' über Jägerstätters Leben in die Kinos. Regie führte [[Terrence Malick]]; [[August Diehl]] spielte die Hauptrolle.<ref>''Bis zum Äußersten -- und dennoch nie allein'', in: ''[[Der Standard]]'', Wien, 24. Jänner 2020, S. 25.</ref> |
|||
2016 wurde in der Pfarr- und [[Wallfahrtskirche Frauenberg an der Enns]] ([[Steiermark]]) eine „Jägerstätter-Glocke“ geweiht, die täglich um 9.00 Uhr für zehn Minuten für [[Christenverfolgung|verfolgte Christen]] in aller Welt läutet. In dieser Kirche, die auch eine [[Reliquie|kleine Knochenreliquie]]<ref>{{Internetquelle |autor=Josef Wallner |url=http://www.kirchenzeitung.at/site/archiv/article/23935.html |titel=Ist Jägerstätter-Reliquie echt? |werk=kirchenzeitung.at |datum=2007-11-28 |abruf=2020-05-12}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://religion.orf.at/stories/2774995/ |titel=OÖ: Neuer Altar mit Jägerstätter-Reliquien |werk=orf.at |datum=2016-05-18 |abruf=2020-05-12}}</ref> des seliggesprochenen Franz Jägerstätter besitzt, hat sich eine Jägerstätter-Verehrung entwickelt. |
|||
=== 100. Geburtstag === |
|||
Rund um den 100. Geburtstag Jägerstätters fanden am 19. und 20. Mai 2007 in St. Radegund eine [[Sternmarsch|Sternwallfahrt]] und ein festlicher Gottesdienst statt. Landeshauptmann [[Josef Pühringer]] überreichte der 94-jährigen Franziska Jägerstätter am 20. Mai 2007 in St. Radegund das vom Bundespräsidenten [[Heinz Fischer]] verliehene [[Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1952)|Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich]]. 2010 erhielt sie von Bischof [[Ludwig Schwarz]] das päpstliche Ehrenzeichen [[Pro Ecclesia et Pontifice]]. |
|||
Nahezu zeitgleich behauptete der an der [[Theresianische Militärakademie|Theresianischen Militärakademie Wiener Neustadt]] tätige katholische Militärsuperior Siegfried Lochner, Franz Jägerstätter sei „ein bedauernswertes Opfer seines irrenden Gewissens und der äußeren Umstände seiner Zeit“ gewesen, der an einem Krieg nicht teilnehmen wollte, der von vielen als „gerechter Verteidigungskrieg“ gesehen wurde. Lochner zitierte in diesem Zusammenhang den Trierer Bischof [[Franz Rudolf Bornewasser|Bornewasser]] (1866–1951), der 1947 in einem Hirtenbrief geschrieben hatte: „Vaterlandsliebe bedeutet Treue. Wer die Treue bricht, ist ein Verräter.“<ref>[[nzz.ch]] 17. August 2006: [https://www.nzz.ch/kontroverse_um_eine_seligsprechung-ld.427493 ''Kontroverse um eine Seligsprechung'']</ref> Lochner äußerte sich im extrem rechtsgerichteten Wochenblatt [[Zur Zeit]] des FPÖ-Politikers [[Andreas Mölzer]], der 2004 bis 2014 für die FPÖ im Europaparlament saß. |
|||
Durch eine Verschlankung der [[Militärdiözese]] im Jahr 2015 entfiel Lochners Posten.<ref>[https://www.derstandard.at/story/2000019724360/umstrittener-militaerpfarrer-lochner-verliert-posten ''Umstrittener Militärpfarrer Lochner verliert Posten''] (25. Juli 2015)</ref> |
|||
Beim Festakt [[Oberösterreich|''90 Jahre Oberösterreich'']] am 2. November 2008 würdigte Bundespräsident Fischer den „Heldenmut von Männern und Frauen, die damals – vielfach unter Opferung ihres Lebens – Widerstand gegen ein unmenschliches Regime geleistet und zum Wiedererstehen einer freien unabhängigen demokratischen Republik Österreich beigetragen haben. Franz Jägerstätter und [[Robert Bernardis]] lebten beide in Oberösterreich. Sie sind Persönlichkeiten der Geschichte dieses Landes, auf die wir stolz sein können.“<ref>{{Webarchiv |url=http://www.bundespraesident.at/index.php?id=20&no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=1963&L=0 |text=Landesfestakt „90 Jahre Oberösterreich“ im Großen Haus des Landestheaters in Linz |wayback=20151226154243}}</ref> |
|||
=== Seligsprechung === |
|||
1997 wurde der [[Seligsprechung]]sprozess auf [[Diözese|diözesaner]] Ebene eingeleitet. Als [[Postulator]] war anfangs Dompfarrer Johann Bergsmann tätig; er starb am 14. Juni 1998. Daraufhin wurde [[Manfred Scheuer]] als Postulator bestellt. Am 1. Juni 2007 autorisierte Papst [[Benedikt XVI.]] die Veröffentlichung der kirchlichen Anerkennung des [[Märtyrer|Martyriums]] Franz Jägerstätters. Die Seligsprechung erfolgte mit der Verlesung des von Benedikt XVI. approbierten [[Apostolisches Schreiben|Apostolischen Schreibens]] ''Omnia possideo''<ref>Benedictus XVI.: ''Litterae Apostolicae „Omnia possideo“.'' In: [[Acta Apostolicae Sedis|AAS]] 7 (2008), S. 430.</ref> durch [[Kurienkardinal]] [[José Saraiva Martins]] am [[26. Oktober]] 2007 im [[Maria-Empfängnis-Dom|Linzer Mariendom]].<ref name="Seligsprechung">[https://newsv1.orf.at/071025-17987/?href=https%3A%2F%2Fnewsv1.orf.at%2F071025-17987%2F17988txt_story.html ORF: ''Feierliches Hochamt in Linz''], abgerufen am 16. November 2014.</ref> Als liturgischer [[Gedenktag]] wurde der 21. Mai, Jägerstätters Tauftag, festgesetzt, da an seinem Todestag, dem 9. August, das [[Fest (Liturgie)|Fest]] der hl. [[Edith Stein|Teresia Benedicta vom Kreuz]] begangen wird. |
|||
2009 wurde das Grab Franz Jägerstätters an der Außenmauer der Pfarrkirche St. Radegund geöffnet, die Überreste der Urne gehoben und im [[Naturhistorisches Museum Wien|Naturhistorischen Museum]] sowie an der [[Universität Wien]] untersucht. Ein kleiner Teil der Aschenreste wurde auf ihren Wunsch in das Grab Franziska Jägerstätters gegeben, einige weitere Aschenreste wurden dem [[Ordinariat (Behörde)|Bischöflichen Ordinariat]] Linz übergeben. Im Zuge der Renovierung und Neugestaltung der Pfarrkirche St. Radegund in den Jahren 2015 und 2016 wurden die Überreste Jägerstätters sowie der Urne in einem gläsernen Reliquiar in den Volksaltar eingesetzt.<ref name="Reliquien" /> |
|||
Am 25. Oktober 2017 wurde an der [[Katholische Privat-Universität Linz|Katholischen Privatuniversität Linz]] anlässlich des 10. Jahrestages seiner Seligsprechung das ''Franz und Franziska Jägerstätter Institut'' gegründet.<ref>[http://ooe.orf.at/news/stories/2873595/ ''orf.at: Neues Jägerstätter-Institut in Linz.''] Artikel vom 25. Oktober 2017, abgerufen am 25. Oktober 2017.</ref> |
|||
== Werke == |
|||
* Hrsg. von Erna Putz: ''Gefängnisbriefe und Aufzeichnungen. Franz Jägerstätter verweigert 1943 den Wehrdienst.'' Veritas, Linz/Passau 1987, ISBN 3-85329-578-9. |
|||
* Hrsg. von Erna Putz und Manfred Scheuer: ''Wir haben einander gestärkt. Briefe an Franziska Jägerstätter zum 90. Geburtstag.'' Edition Kirchenzeitung, Linz 2003, ISBN 3-902237-04-X. |
|||
* Hrsg. von Erna Putz: ''Franz Jägerstätter. Aufzeichnungen 1941–1943. Der gesamte Briefwechsel mit Franziska.'' Styria, Wien 2007, ISBN 978-3-222-13232-2. |
|||
== Film, Hörspiel und Theater == |
|||
;Filme |
|||
* 1971: ''[[Der Fall Jägerstätter]]'', Regie: [[Axel Corti]], Drehbuch: [[Hellmut Andics]], Darsteller: [[Kurt Weinzierl]], [[Julia Gschnitzer]], [[Guido Wieland]], Fernsehfilm, Österreich, 90 min |
|||
* 1988: ''Besser die Hände gefesselt als der Wille'', Regie [[Andreas Gruber (Regisseur)|Andreas Gruber]], Fernsehfilm des ORF, 45 min |
|||
* 1995: ''Franz Jägerstätter. Un contadino contro Hitler'', Regie Fulvio De Martin Pinter, in italienischer Sprache, Trento/Italien, 27 min |
|||
* 1997: ''Das Gewissen des Franz Jägerstätter'', Regie Michael Cencig, TV-Dokumentation des ORF, 12 min |
|||
* 2007: ''Gott hab ihn selig. Franz Jägerstätter'', Regie [[Bettina Schimak]], TV-Dokumentation des ORF, 27 min |
|||
* 2014/15: ''Einer von uns'', Regie: [[Lothar J. Riedl]], Buch und Produktion: Peter Schierl, Dokumentarfilm mit Spiel-Szenen, 40 min<ref>{{Internetquelle |autor=Peter Schierl und Lothar Riedl |url=https://www.dioezese-linz.at/site/jaegerstaetter/home/news/article/24338.html |titel=Jägerstätter-Film: Einer von uns |hrsg=Diözese Linz |datum=2015-05-21 |sprache=de |abruf=2019-12-22}}</ref> |
|||
* 2019: ''[[Ein verborgenes Leben (Film)|Ein verborgenes Leben]]'' (orig. A Hidden Life), Regie und Drehbuch: [[Terrence Malick]], Deutschland/USA, mit [[August Diehl]] als Franz Jägerstätter und [[Valerie Pachner]] als Franziska Jägerstätter |
|||
;Hörspiele |
|||
* 1977: [[Fritz Meingast]]: ''Der Fall Franz Jägerstätter'' – Regie: [[Ferry Bauer]], u. a. mit [[Anton Pointecker]] (Franz Jägerstätter), [[Liselotte Schmidt|Lisl Schmidt]] (Franziska), [[Ullrich Hoffmann]] (Feldwebel), [[Theo Helm]] (Postbote), [[Herbert Stefan]] (Gefreiter) und [[Günther Sauer]] (Chronist) ([[Österreichischer Rundfunk|ORF Oberösterreich]]; Erstsendung: 13. Februar 1977 (59:04 Minuten))<ref>[https://oe1.orf.at/hoerspiel/suche/8441 OE1-Hörspieldatenbank] (Der Fall Franz Jägerstätter, ORF Oberösterreich 1977)</ref> |
|||
* 1977: Fritz Meingast: Bayerische Szene: ''Der Fall Franz Jägerstätter.'' Szenisches Protokoll einer Gewissensentscheidung – Regie: [[Willy Purucker]], u. a. mit [[Hans Baur (Schauspieler)|Hans Baur]] (Chronist), [[Karl Obermayr]] (Franz Jägerstätter), [[Christiane Pearce-Blumhoff|Christiane Blumhoff]] (Fanny Jägerstätter), [[Maria Singer]] (Mutter von Franz Jägerstätter), [[Willy Harlander]] (Postbote) und [[Toni Berger]] (Gendarm) ([[Bayerischer Rundfunk|BR]]; Erstsendung: 21. November 1977 (80:50 Minuten))<ref>[http://hoerspiele.dra.de/vollinfo.php?dukey=1476448&vi=1&SID ARD-Hörspieldatenbank] (Der Fall Franz Jägerstätter, BR 1977)</ref> |
|||
;Dramen |
|||
* ''Eye Witness'' (dt.: „Augenzeuge“; aufgeführt auch als ''iWitness'') von [[Joshua Sobol]]. Uraufführung: Cameri-Theater Tel Aviv 2003 (Regie: [[Paulus Manker]]); Deutschsprachige Erstaufführung 2004 St. Gallen (Regie: Joshua Sobol). Österreichische Erstaufführung in Linz 2005 (Regie: Christian Wittmann). Weitere Aufführungen Los Angeles, London 2007 |
|||
* ''Das Vermächtnis'' von [[Martin Winklbauer]]. [[Halsbach]], 1989. Seither zahlreiche Aufführungen unter der Regie des Autors, ISBN 3-87553-371-2 |
|||
* ''Jägerstätter'' von [[Felix Mitterer]]. Erstaufführung am 20. Juni 2013 im [[Theater in der Josefstadt]] |
|||
;Messe |
|||
* ''Missa Heroica'' 1998/99 vom tschechischen Komponisten [[Pavel Smutný]] (* 1975) zur Förderung der Seligsprechung von Franz Jägerstätter. |
|||
;Oper |
|||
* ''[[Franz Jägerstätter (Oper)|Franz Jägerstätter]]''. Oper von [[Viktor Fortin]] (Libretto von [[Gerd Linke]]): Erstaufführung am 22. September 2007 in Graz (Kirche des Franziskanerstifts) (Regie: [[Paul Flieder]]). Weitere Aufführungen in Linz (Alter Dom) aus Anlass der Seligsprechung Jägerstätters am 26. Oktober 2007. |
|||
== Siehe auch == |
== Siehe auch == |
||
* [[Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz]] |
|||
* [[Josef Mayr-Nusser]] |
|||
* [[Österreich in der Zeit des Nationalsozialismus]] |
|||
* [[Leopold Engleitner]] |
|||
* [[Liste von Widerstandskämpfern gegen den Nationalsozialismus]] |
|||
== Literatur == |
|||
* [[Kurt Benesch]]: ''Die Suche nach Jägerstätter. Ein biographischer Roman.'' Styria, Graz u. a. 1993, ISBN 3-222-12215-6. |
|||
* Johann Berger: ''Franz Jägerstätter. Versuch einer Annäherung an sein theologisches und philosophisch-politisches Denken.'' IMS – Institut für Militärische Sicherheitspolitik an der [[Landesverteidigungsakademie]], Wien 1989, {{DNB|920335101}}, {{OCLC|75246452}}. |
|||
* Georg Bergmann: ''Franz Jägerstätter. Ein Leben vom Gewissen entschieden, von Christus gestaltet.'' Christiana, Stein am Rhein 1988, ISBN 3-7171-0777-1. |
|||
* Roger Bergman, ''Preventing Unjust War: A Catholic Argument for Selective Conscientious Objection'', Eugene, OR 2020. |
|||
* [[Jan Grossarth]]: ''Heiligenleuchten. Erkundungen (2008–2019).'' Westfälisches Dampfboot, Münster 2021, ISBN 978-3-89691-062-2. (Darin: ''Ein Bauer, der den Kriegsdienst verweigerte.'' S. 29 ff.). |
|||
* Helmut Kurz: ''In Gottes Wahrheit leben. Religiöse Kriegsdienstverweigerer im Zweiten Weltkrieg'', Donat-Verlag, Bremen, 2020, ISBN 978-3-943425-98-7. |
|||
* [[Severin Lederhilger]] (Hrsg.): ''Franz Jägerstätter. Christ und Märtyrer.'' Bischöfl. Ordinariat der Diözese Linz, Linz 2007, ISBN 978-3-9501682-4-2. |
|||
* [[Andreas Maislinger]]: ''Der Fall Franz Jägerstätter.'' In: [[Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes]] (Hrsg.): ''Jahrbuch 1991.'' Wien 1991, ISBN 3-901142-02-9, S. 20–32 ([http://www.hrb.at/doew-fj online], [[Portable Document Format|PDF]]). |
|||
* [[Ernst Bruckmüller]] (Hrsg.): ''[[Österreich-Lexikon]]''. Band 2, Verlag-Gemeinschaft Österreich-Lexikon, Wien 2004, ISBN 3-85498-385-9, S. 132. |
|||
* Verena Lorber, Thomas Schlager-Weidinger und Andreas Schmoller (Hrsg.): ''Franz Jägerstätter. Leben und Erinnerung.'' Christ und Märtyrer. Linz: Wagner, 2023, ISBN 978-3-903040-69-4. |
|||
* David Neuhold: ''Franz Jägerstätter und die NS-Richter. Wehrdienstverweigerung und Treueeid'', In: zeitgeschichte 36 (2009) 4, 240–261. |
|||
* [[Erna Putz]]: ''Franz Jägerstätter. Besser die Hände als der Wille gefesselt.'' 3. Auflage, Franz Steinmaßl, Grünbach 1997, ISBN 3-900943-46-X. |
|||
* Erna Putz: ''Franz Jägerstätter – Märtyrer: Leuchtendes Beispiel in dunkler Zeit.'' Bischöfliches Ordinariat der Diözese Linz, Linz 2007, ISBN 978-3-902427-39-7 ([https://www.dioezese-linz.at/site/jaegerstaetter/biografie/franz/article/7089.html PDF]). |
|||
* Erna Putz, [[Severin Renoldner]]: ''Franz Jägerstätter – Christ und Märtyrer: mit handschriftlichen Originalzitaten aus seinen Briefen und Aufzeichnungen.'' Diözese Linz, Linz 2007, ISBN 978-3-9501682-4-2. |
|||
* Pax Christi Oberösterreich (Hrsg.): ''Franz Jägerstätter. Zur Erinnerung seines Zeugnisses. Eine Handreichung.'' Edition Kirchen-Zeit-Geschichte, Linz 2001, ISBN 3-9500891-4-4. |
|||
* ''Franz Jägerstätter: Bauer – Katholik – Wehrdienstverweigerer''. In: Christian Angerer, Maria Ecker: ''Nationalsozialismus in Oberösterreich. Opfer, Täter, Gegner.'' 2. Auflage, Studien Verlag, Innsbruck 2018 (Nationalsozialismus in den österreichischen Bundesländern; 6), ISBN 978-3-7065-5212-7, S. 327–329. |
|||
* [[Alfons Riedl]], Josef Schwabeneder (Hrsg.): ''Franz Jägerstätter. Christlicher Glaube und politisches Gewissen.'' Thaur, Wien u. a. 1997, ISBN 3-85400-041-3. |
|||
* Manfred Scheuer (Hrsg.): ''Ge-Denken. Mauthausen/Gusen – Hartheim – St. Radegund.'' Edition Kirchen-Zeit-Geschichte. Linz 2002, ISBN 3-902330-00-7. |
|||
* Manfred Scheuer: ''Selig, die keine Gewalt anwenden. Das Zeugnis des Franz Jägerstätter.'' Tyrolia, Innsbruck/Wien 2007, ISBN 978-3-7022-2863-7. |
|||
* [[Thomas Schlager-Weidinger]]: ''Jägerstätter – aus dem Rahmen der Gesellschaft.'' CD-ROM, edition einblick, Linz 2003. |
|||
* Thomas Schlager-Weidinger: ''‚…und wenn es gleich das Leben kostet‘. Franz Jägerstätter und sein Gewissen.'' Wagner, Linz 2010, ISBN 978-3-902330-51-2. |
|||
* [[Paul Gerhard Schoenborn]]: ''Alphabete der Nachfolge. Märtyrer des politischen Christus.'' Hammer, Wuppertal 1996, ISBN 3-87294-737-0. |
|||
* Franz-Josef Tremer: ''Brüder im Geiste. Franz der Jägerstätter und Reinisch der Schönstätter.'' In: ''Regnum.'' 41. Jahrgang, Heft 4, Dez. 2007, {{ISSN|0341-3322}}, S. 179–188. |
|||
* Ewald Volgger, ''Vom Schafott zum Altar. Bestattung und Translatio des Märtyrers Franz Jägerstätter''. Innsbruck: Studien Verlag, 2020 (Jägerstätter Studien, 1), ISBN 978-3-7065-6055-9. |
|||
* Monika Würthinger: ''Franz Jägerstätter-Gedenken 1997.'' In: ''Neues Archiv für die Geschichte der Diözese Linz.'' Jahrgang 12, Heft 1, Linz 1998/99, S. 14–25, {{OoeGeschichte |pdf=nadl 1998 99 0014 0025.pdf}}. |
|||
* Gordon C. Zahn: ''Er folgte seinem Gewissen. Das einsame Zeugnis des Franz Jägerstätter.'' (Originaltitel: ''In Solitary Witness'' übersetzt von Grete Steinböck). Styria, Graz u. a. 1988, ISBN 3-222-11202-9. |
|||
* [[Gordon C. Zahn]]: ''Franz Jägerstätter. Märtyrer aus Gewissensgründen.'' Pax Christi Tirol, Innsbruck 1987. |
|||
* [[Rudolf Zinnhobler]]: ''Von Florian bis Jägerstätter. Glaubenszeugen in Oberösterreich.'' Edition Kirchen-Zeit-Geschichte, Linz 2004, ISBN 3-902330-05-8. |
|||
* Cesare G. Zucconi: ''Christus oder Hitler? Das Leben des seligen Franz Jägerstätter''. Echter, Würzburg 2011, ISBN 978-3-429-03399-6. |
|||
== Weblinks == |
== Weblinks == |
||
{{Commonscat}} |
|||
* [http://www.heiligenlexikon.de/BiographienF/Franz_Jaegerstaetter.html Franz Jägerstätter im Heiligenlexikon.de] |
|||
* http://www.filmarchiv.at/events/0903/corti/jaegerstaetter.htm |
|||
* http://www.c3.hu/~bocs/jager-g.htm |
|||
* [http://www.gavagai.de/krieg/HHD311.htm Informationen und Meinungen über Jägerstätter] |
|||
* [http://www.hrb.at/bzt/doc/zgt/b4/presse/br050893.html Franz Jägerstätter und die Juden] |
|||
* [http://www.maislinger.net/Publikationen/NeinStattJa.htm Franz Jägerstätter und Leopold Engleitner] |
|||
* [http://www.hrb.at/bzt/doc/zgt/b4/presse/jaegerstaetter.html Der Fall Franz Jägerstätter] |
|||
* [https://edition.jaegerstaetter.at Digitale Franz und Franziska Jägerstätter Edition] |
|||
{{Personendaten| |
|||
NAME=Jägerstätter, Franz |
|||
|ALTERNATIVNAMEN=Huber, Franz (vor der Adoption) |
|||
|KURZBESCHREIBUNG=[[Kriegsdienstverweigerer]] im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] |
|||
|GEBURTSDATUM=[[20. Mai]] [[1907]] |
|||
|GEBURTSORT=[[Sankt Radegund|St. Radegund]] in [[Oberösterreich]] |
|||
|STERBEDATUM=[[9. August]] [[1943]] |
|||
|STERBEORT=[[Brandenburg an der Havel]] |
|||
}} |
|||
* {{DNB-Portal|118556509}} |
|||
[[Kategorie:Mann|Jagerstatter, Franz]] |
|||
* {{DDB|Person|118556509}} |
|||
[[Kategorie:Österreicher|Jagerstatter, Franz]] |
|||
* [https://www.dioezese-linz.at/site/jaegerstaetter/home Jägerstätter-Website] der katholischen Kirche in Oberösterreich |
|||
[[Kategorie:Person des Christentums|Jagerstatter, Franz]] |
|||
* [http://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/bezirk/lexikon/reichskriegsgericht.html#jaegerstaetter Jägerstätter-Gedenktafel] in [[Berlin-Charlottenburg]] mit weiteren Links |
|||
[[Kategorie:Geboren 1907|Jagerstatter, Franz]] |
|||
* [http://www.vatican.va/news_services/liturgy/saints/ns_lit_doc_20071026_jagerstatter_en.html ''Bl. Franz Jägerstätter (1907–1943).''] Biographie auf der Homepage des [[Heiliger Stuhl|Vatikans]] (englisch) |
|||
[[Kategorie:Gestorben 1943|Jagerstatter, Franz]] |
|||
* {{GDW|franz-jaegerstaetter}} |
|||
[[Kategorie:Kriegsdienstverweigerer|Jagerstatter, Franz]] |
|||
* {{OoeGeschichte |suche1=Franz+Jägerstätter}} |
|||
[[Kategorie:Christentum in Deutschland (NS-Zeit)|Jagerstatter, Franz]] |
|||
* [http://jaegerstaetter.blogsport.de/ Gedentafel-Initiative Franz Jägerstätter] |
|||
[[Kategorie:NS-Opfer|Jagerstatter, Franz]] |
|||
* [https://www.youtube.com/watch?v=QAXH2O7hWIA Der Historiker Jakob Knab im TV-Gespräch über den seligen Franz Jägerstätter] |
|||
[[Kategorie:Märtyrer|Jagerstatter, Franz]] |
|||
== Einzelnachweise == |
|||
[[en:Franz Jägerstätter]] |
|||
<references responsive> |
|||
[[it:Franz Jägerstätter]] |
|||
<ref name="mm_1998"> |
|||
{{Internetquelle |
|||
|autor= [[Manfred Messerschmidt]] |
|||
|url=https://www.kj.nomos.de/fileadmin/kj/doc/1998/19981Messerschmidt_S_99.pdf |
|||
|titel=Aufhebung des Todesurteils gegen Franz Jägerstätter |
|||
|werk=Kritische Justiz |
|||
|hrsg= [[Nomos Verlagsgesellschaft]] |
|||
|datum=1998 |
|||
|format=PDF |
|||
|offline=1 |
|||
|archiv-url=https://web.archive.org/web/20200106115956/https://www.kj.nomos.de/fileadmin/kj/doc/1998/19981Messerschmidt_S_99.pdf |
|||
|archiv-datum=2020-01-06 |
|||
|abruf=2020-01-06 |
|||
|zitat=Franz Jägerstetter hat sich geweigert. Er stand von Anfang an auf der richtigen Seite. Es ist nur viel zu spät erkannt worden.}} |
|||
</ref> |
|||
</references> |
|||
{{Normdaten|TYP=p|GND=118556509|LCCN=n85288568|VIAF=54940180}} |
|||
{{SORTIERUNG:Jagerstatter, Franz}} |
|||
[[Kategorie:Römisch-katholische Kirche im Deutschen Reich 1933–1945]] |
|||
[[Kategorie:Opfer der NS-Militärjustiz]] |
|||
[[Kategorie:Hingerichtete Person (NS-Opfer)]] |
|||
[[Kategorie:Kriegsdienstverweigerung]] |
|||
[[Kategorie:Franziskaner des dritten Ordens (Ordensangehöriger)]] |
|||
[[Kategorie:Märtyrer]] |
|||
[[Kategorie:Person (Braunau am Inn)]] |
|||
[[Kategorie:Seliger|Franz, Jagerstatter]] <!-- Hl. u. Sel. nach Vornamen sort. --> |
|||
[[Kategorie:Österreichischer Widerstandskämpfer]] |
|||
[[Kategorie:Person, für die in Österreich ein Stolperstein verlegt wurde]] |
|||
[[Kategorie:Opfer einer Christenverfolgung]] |
|||
[[Kategorie:St. Radegund]] |
|||
[[Kategorie:Österreicher]] |
|||
[[Kategorie:Geboren 1907]] |
|||
[[Kategorie:Gestorben 1943]] |
|||
[[Kategorie:Mann]] |
|||
{{Personendaten |
|||
|NAME=Jägerstätter, Franz |
|||
|ALTERNATIVNAMEN=Huber, Franz (Geburtsname) |
|||
|KURZBESCHREIBUNG=österreichischer Kriegsdienstverweigerer im Zweiten Weltkrieg |
|||
|GEBURTSDATUM=20. Mai 1907 |
|||
|GEBURTSORT=[[St. Radegund]], [[Oberösterreich]] |
|||
|STERBEDATUM=9. August 1943 |
|||
|STERBEORT=[[Brandenburg an der Havel]] |
|||
}} |
Aktuelle Version vom 16. Mai 2025, 19:02 Uhr
Franz Jägerstätter, geboren als Franz Huber (* 20. Mai 1907 in St. Radegund, Oberösterreich, Österreich-Ungarn;[1] † 9. August 1943 in Brandenburg-Görden, Preußen, Deutsches Reich), war ein österreichischer Landwirt und Widerstandskämpfer.
Als Kriegsdienstverweigerer im Zweiten Weltkrieg wurde er wegen „Wehrkraftzersetzung“ zum Tode verurteilt und hingerichtet. Jägerstätter wird seit 2007 in der römisch-katholischen Kirche als Seliger verehrt.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Herkunft, Jugend und Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Franz Jägerstätter wurde im Elternhaus seiner Mutter, der Adamsölde, Hadermark 22, unehelich geboren und wuchs dort auf. Sein leiblicher Vater hieß Franz Bachmeier († 25. Oktober 1914 in Walawa bei Przemyśl gefallen im Ersten Weltkrieg), seine Mutter Rosalia Huber. Da seine Mutter bei seiner Geburt ledig war, trug er in den ersten zehn Jahren seines Lebens den Namen Franz Huber. Seine Eltern waren arm und konnten weder heiraten (die Ehefreiheit unterlag damals Einschränkungen) noch ein Kind großziehen, weshalb Franz bis 1916 bei seiner mütterlichen Großmutter Elisabeth Huber blieb, dann kam er auf den Hof seines gefallenen Vaters, zu seinen Großeltern Bachmeier. Am 19. Februar 1917 heiratete seine Mutter Heinrich Jägerstätter, einen Bauern in St. Radegund, der Franz adoptierte, welcher deshalb ab da den Namen Franz Jägerstätter trug. Heinrich Jägerstätters Vater, Matthäus Jägerstätter († 1930), der ebenfalls am Hof lebte und der viele Bücher besaß, weckte bei ihm die Freude am Lesen.[2]
Franz Jägerstätter arbeitete im Sommer 1927 kurz auf einem Bauernhof in Teising, danach bis 1930 als Bergarbeiter in Eisenerz. Mit dem dabei erworbenen Geld kaufte er sich ein Puch-Motorrad (Serie 250), mit dem er Aufsehen erregte, weil es das erste Motorrad war, das in St. Radegund zugelassen war.[3] Als sein Adoptivvater Heinrich Jägerstätter, der keine leiblichen Kinder hatte, am 8. Mai 1933 starb, erbte Franz den Bauernhof. Wenige Monate danach, am 1. August 1933, brachte Theresia Auer, Magd auf dem Hof Jägerstätters, ein Mädchen zur Welt, das auf den Namen Hildegard getauft wurde. Franz Jägerstätter gab an, der Vater des unehelichen Kindes zu sein.[4]
Am 9. April 1936,[5] einem Gründonnerstag, heiratete er Franziska Schwaninger (* 4. März 1913 in Hochburg-Ach; † 16. März 2013 in St. Radegund).[6] Die Vermählten verzichteten auf eine Hochzeitsfeier und machten stattdessen eine Wallfahrt nach Rom.[7] Der Ehe entstammen die drei Töchter Rosalia (* 1937), Maria (* 1938) und Aloisia (* 1940).[8]
Widerstand gegen den Nationalsozialismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach seiner Hochzeit besuchte er, angeregt durch die Frömmigkeit seiner Frau, häufiger die Gottesdienste, las täglich in der Bibel, studierte die kirchlichen Lehrschreiben und las religiöse Literatur, insbesondere Heiligenbeschreibungen.[9] Im Jänner 1938 sah er in einem Traum einen Zug, in den immer mehr Menschen einstiegen, und hörte eine Stimme sagen: „Dieser Zug fährt in die Hölle“.[10] Er deutete diesen Traum als Warnung vor dem Nationalsozialismus, der mit der Lehre der römisch-katholischen Kirche unvereinbar sei.
Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 12. März 1938 lehnte er es ab, das ihm angebotene Amt des Bürgermeisters zu übernehmen.[11] Bei der am 10. April folgenden Volksabstimmung über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich votierte er als Einziger im Ort mit „Nein“. Die Wahlbehörde allerdings unterschlug die Gegenstimme und meldete eine 100%ige Zustimmung für den Anschluss. Diesen Tag, bei dem viele Kleriker mit „Ja“ gestimmt haben müssen, bezeichnete er später als den „Gründonnerstag Österreichs“, denn „dort ließ sich die Kirche Österreichs gefangen nehmen“.
Seine Ablehnung des Nationalsozialismus zeigte sich zunächst darin, dass er sich aus dem öffentlichen Leben seiner Gemeinde immer mehr zurückzog, Vergünstigungen durch die NSDAP nicht in Anspruch nahm und nichts für die Partei spendete, obwohl er sonst sehr freigebig war.[12] 1940 wurden zehn Ortsbewohner, unter ihnen auch Franz Jägerstätter, in einem Brief an den Bürgermeister als Gegner des Nationalsozialismus denunziert; der Bürgermeister leitete das Schreiben jedoch an keine Behörde weiter.
Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 17. Juni 1940 wurde er nach Braunau am Inn zur Wehrmacht einberufen. Weil er es zu diesem Zeitpunkt „für eine Sünde angesehen habe, den Befehlen des Staates nicht zu gehorchen“, leistete er dort auch den Fahneneid auf Hitler.[13] Jägerstätter hatte es abgelehnt, um Freistellung anzusuchen, konnte aber durch Intervention des Bürgermeisters nach wenigen Tagen auf seinen Hof zurückkehren. Im Oktober 1940 wurde er zur Grundausbildung als Kraftfahrer nach Enns einberufen. Dort trat er am 8. Dezember 1940 gemeinsam mit dem Soldaten Rudolf Mayr[14] in den Dritten Orden des hl. Franziskus ein. Er wurde auf Ansuchen seiner Heimatgemeinde im April 1941 als unabkömmlich eingestuft und konnte zu seiner Familie zurückkehren. Danach feierte Jägerstätter täglich die heilige Messe mit und war ab dem Sommer 1941 Mesner in der Pfarrkirche St. Radegund.
Die negativen Erfahrungen beim Militär, die Euthanasiemorde des NS-Regimes, von denen er um diese Zeit erfuhr, und die Verfolgung der katholischen Kirche durch die Nationalsozialisten[15] festigten seinen Entschluss, den Kriegsdienst zu verweigern. Die folgenschwere Entscheidung Jägerstätters basierte sowohl auf den zahlreichen Gesprächen und Briefen mit Freunden (hier v. a. mit R. Mayr) und Geistlichen als auch auf der gründlichen Lektüre der Bibel, von zahlreichen Kleinschriften und Büchern.[16] Er erklärte öffentlich, dass er als gläubiger Katholik keinen Wehrdienst leisten dürfe, da es gegen sein religiöses Gewissen wäre, für den NS-Staat zu kämpfen. Seine Umgebung versuchte ihn umzustimmen und wies ihn auf die Verantwortung seiner Familie gegenüber hin, konnte seine Argumente aber nicht widerlegen. Er sprach sogar mit Josef Fließer, dem Bischof von Linz; auch dieser riet ihm von einer Wehrdienstverweigerung ab. Seine Ehefrau unterstützte ihn, obwohl sie sich der Konsequenzen bewusst war.[17]
Inhaftierung, Verurteilung und Tod
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 23. Februar 1943 erhielt er die Einberufung zur Wehrmacht nach Enns, wo er sich am 1. März meldete. Nach der Erklärung seiner Wehrdienstverweigerung wurde er am 2. März nach Linz ins Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis gebracht. Dort erfuhr er, dass auch andere Männer den Wehrdienst verweigerten und Widerstand leisteten. Am 4. Mai wurde er nach Berlin-Tegel verlegt. Er weigerte sich, seine Wehrdienstverweigerung zu widerrufen. Seine letzten Zweifel wurden zerstreut, als er durch den Gefängnisseelsorger Heinrich Kreutzberg erfuhr, dass der österreichische Pallottinerpater Franz Reinisch ebenfalls den Wehrdienst verweigert hatte und dafür hingerichtet worden war. Jägerstätter meinte: „Das habe ich doch immer gesagt, ich kann doch nicht auf dem falschen Weg sein, wenn aber sogar ein Priester sich so entschieden hat und dafür in den Tod gegangen ist, dann darf ich es auch tun.“[18]
Am 6. Juli verurteilte ihn der 2. Senat des Reichskriegsgerichts (RKG) in Berlin-Charlottenburg unter dem Verhandlungsleiter Reichskriegsgerichtsrat Werner Lueben wegen Zersetzung der Wehrkraft zum Tode.[19] Am 14. Juli wurde das Urteil von Admiral Max Bastian, dem Gerichtsherren des RKG, bestätigt.[20] Laut RKG war Jägerstätter bereit, Sanitätsdienst zu leisten, worauf das Gericht jedoch nicht einging.[21] Franz Jägerstätter wurde am 9. August 1943 zur Zentralen Hinrichtungsstätte für den Vollstreckungsbezirk IV in das Zuchthaus Brandenburg an der Havel gebracht und dort um 16 Uhr durch das Fallbeil hingerichtet.[22] Nach der Hinrichtung wurde sein Leichnam am 11. August 1943 im Krematorium Brandenburg verbrannt. Anstatt dabei jedoch den Vorgaben der Anstaltsbetreiber zu folgen, wonach für zum Tode Verurteilte eine anonyme Bestattung vorgesehen war, verfuhr die Friedhofsverwaltung gemäß den allgemeinen Vorschriften zur Feuerbestattung und beschriftete die Urne mit Namen, Geburts-, Todes- und Kremationsdatum und gab auch den Schamottestein mit der Verbrennungsnummer zur eindeutigen Identifikation dazu. Bestattet wurde die Urne auf dem städtischen Friedhof, wo Franziskanerinnen Blumen am Bestattungsort pflanzten, nachdem ihnen der Friedhofsverwalter den Ort gezeigt hatte. Im Juni 1946 wurde die Urne auf Wunsch von Franziska Jägerstätter durch eine Franziskanerin nach Vöcklabruck gebracht, wo sie im Juli vom Pfarrer von St. Radegund abgeholt wurde. Am 9. August 1946 wurde die Urne an der südseitigen Kirchenmauer, links vom Eingang in die Kirche, beigesetzt. Pfarrer Karobath schrieb in die Pfarrchronik: „Meine Nachfolger bitte ich, dieses Grab zu erhalten.“[22]
Von Franz Jägerstätter ist der Ausspruch überliefert: „Besser die Hände gefesselt als der Wille!“[23]
Würdigung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jägerstätter verlor als Arbeiter in Eisenerz fast seinen Glauben und wollte danach in ein Kloster eintreten. Sein Pfarrer Josef Karobath riet ihm aber, Bauer zu bleiben. Jägerstätter schrieb Gedichte und war später seiner unehelichen Tochter ein fürsorglicher Vater.
Sein Tod sorgte auch posthum noch für Kontroversen. Seiner Frau Franziska wurde vielfach der Vorwurf gemacht, sie wäre am Tod ihres Mannes mitschuldig, weil sie ihn nicht von seiner Kriegsdienstverweigerung abgehalten habe. Sie beteuerte, sie habe sehr wohl versucht, ihren Mann umzustimmen. „Ich habe es dem Franzl nicht ausreden können“, sagte sie in einem Interview.[25]
Weil Franz Jägerstätter nicht als Widerstandskämpfer anerkannt war, wurde seiner Witwe nach ablehnenden Bescheiden[26] erst 1950 eine Witwenrente nach dem österreichischen Kriegsopferfürsorgegesetz zuerkannt. Der Name Franz Jägerstätter wurde auf dem Kriegerdenkmal von Sankt Radegund erst nach heftigen Auseinandersetzungen aufgelistet.
Obwohl Jägerstätter seinen Glauben konsequent zu leben versuchte, wurde er von österreichischen Katholiken wegen seiner Haltung zum Kriegsdienst abgelehnt. 1946 sollte in der Linzer Kirchenzeitung ein Artikel über Jägerstätter erscheinen. Bischof Fließer (1896–1960) lehnte dies ab und schrieb zur Begründung: „Ich halte jene idealen katholischen Jungen und Theologen und Priester und Väter für die größeren Helden, die in heroischer Pflichterfüllung […] gekämpft haben und gefallen sind. Oder sind Bibelforscher und Adventisten, die ‚konsequent‘ lieber im KZ starben als zur Waffe griffen, die größeren Helden?“[27]
Erst Jahrzehnte später begann allmählich eine Aufarbeitung und Würdigung. Das 1964 erschienene Buch von Gordon C. Zahn (In Solitary Witness. The life and death of Franz Jägerstätter) inspirierte die Friedensbewegung Pax Christi in den Vereinigten Staaten und bestärkte Daniel Ellsberg in seinem Engagement gegen den Vietnamkrieg. Axel Corti drehte 1971 einen Film mit dem Titel Der Fall Jägerstätter, der für einige Diskussionen sorgte. Der österreichische Schauspieler und Kabarettist Kurt Weinzierl (1931–2008) spielte die Hauptrolle.
Seit 1983 veranstaltet Erna Putz alljährlich am Todestag von Franz Jägerstätter in Ostermiething und St. Radegund Gedenkfeiern. Der Gedenktag wurde seit 1986 von ehemaligen Soldaten der Wehrmacht mitgestaltet und mitgetragen. Von 1990 bis 2004 hielt der Schriftsteller Michael Davies Lesungen über Jägerstätter, in denen er ihn als Vorbild für Katholiken in der heutigen liberal-hedonistischen Gesellschaft darstellte. 1993 ehrte die österreichische Post Jägerstätter durch Herausgabe einer Sondermarke, und sein Bauernhof wurde als Gedenk- und Begegnungsort eingerichtet. Der Maler Ernst Degasperi zeigte 1993 in Yad Vashem den Bilderzyklus Licht in der Finsternis. 1995 beschäftigten sich die vierten Braunauer Zeitgeschichte-Tage unter dem Titel Notwendiger Verrat[28] mit Franz Jägerstätter. Am 7. Mai 1997 hob das Landgericht Berlin das Todesurteil gegen Franz Jägerstätter auf[29][20] (siehe auch Aufhebung von NS-Unrechtsurteilen).
Anlässlich des 60. Todestages wurden 2003 bei einem Wettbewerb 560 Arbeiten von Schülern eingesandt. Am 70. Todestag fand in der Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg-Görden eine Gedenkveranstaltung statt.[30] 2006 wurde vor dem Jägerstätter-Haus in Sankt Radegund auf Anregung von Andreas Maislinger von Gunter Demnig ein Stolperstein verlegt[31][32] und in Braunau am Inn der Franz-Jägerstätter-Park eröffnet. Am Wiener Bierhäuselberg im 14. Bezirk wurde 1993 die Jägerstätterstraße nach ihm benannt. Seit August 2015 gibt es in Berlin-Kaulsdorf einen Franz-Jägerstätter-Weg.
Am 20. Mai 2010, dem Vorabend seines Gedenktages, wurde das Studentenheim der Katholischen Hochschulgemeinde Linz in der Mengerstraße[33] in Wohnheim für Studierende Franz Jägerstätter umbenannt.[34] Am 29. Juni 2011 erhielt die Bibliothek des Kardinal König Hauses in Wien-Hietzing den Namen Franz und Franziska Jägerstätter-Raum.[35] Am 26. Oktober 2014 wurde in der Linzer Familienkirche von Altbischof Maximilian Aichern eine Friedensglocke geweiht, die Franz Jägerstätter und seiner Frau Franziska gewidmet ist.[36] Eine Gedenktafel befindet sich in der Pfarrkirche St. Stephanus im niederbayerischen Triftern.
Am 24. Oktober 2014 übergab Bundespräsident Heinz Fischer in Wien das Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz der Öffentlichkeit. Dabei würdigte er vor 1.400 Rekruten Jägerstätter und andere Verfolgte.[37]
2019 kam der Film Ein verborgenes Leben über Jägerstätters Leben in die Kinos. Regie führte Terrence Malick; August Diehl spielte die Hauptrolle.[38]
2016 wurde in der Pfarr- und Wallfahrtskirche Frauenberg an der Enns (Steiermark) eine „Jägerstätter-Glocke“ geweiht, die täglich um 9.00 Uhr für zehn Minuten für verfolgte Christen in aller Welt läutet. In dieser Kirche, die auch eine kleine Knochenreliquie[39][40] des seliggesprochenen Franz Jägerstätter besitzt, hat sich eine Jägerstätter-Verehrung entwickelt.
100. Geburtstag
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rund um den 100. Geburtstag Jägerstätters fanden am 19. und 20. Mai 2007 in St. Radegund eine Sternwallfahrt und ein festlicher Gottesdienst statt. Landeshauptmann Josef Pühringer überreichte der 94-jährigen Franziska Jägerstätter am 20. Mai 2007 in St. Radegund das vom Bundespräsidenten Heinz Fischer verliehene Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich. 2010 erhielt sie von Bischof Ludwig Schwarz das päpstliche Ehrenzeichen Pro Ecclesia et Pontifice.
Nahezu zeitgleich behauptete der an der Theresianischen Militärakademie Wiener Neustadt tätige katholische Militärsuperior Siegfried Lochner, Franz Jägerstätter sei „ein bedauernswertes Opfer seines irrenden Gewissens und der äußeren Umstände seiner Zeit“ gewesen, der an einem Krieg nicht teilnehmen wollte, der von vielen als „gerechter Verteidigungskrieg“ gesehen wurde. Lochner zitierte in diesem Zusammenhang den Trierer Bischof Bornewasser (1866–1951), der 1947 in einem Hirtenbrief geschrieben hatte: „Vaterlandsliebe bedeutet Treue. Wer die Treue bricht, ist ein Verräter.“[41] Lochner äußerte sich im extrem rechtsgerichteten Wochenblatt Zur Zeit des FPÖ-Politikers Andreas Mölzer, der 2004 bis 2014 für die FPÖ im Europaparlament saß. Durch eine Verschlankung der Militärdiözese im Jahr 2015 entfiel Lochners Posten.[42]
Beim Festakt 90 Jahre Oberösterreich am 2. November 2008 würdigte Bundespräsident Fischer den „Heldenmut von Männern und Frauen, die damals – vielfach unter Opferung ihres Lebens – Widerstand gegen ein unmenschliches Regime geleistet und zum Wiedererstehen einer freien unabhängigen demokratischen Republik Österreich beigetragen haben. Franz Jägerstätter und Robert Bernardis lebten beide in Oberösterreich. Sie sind Persönlichkeiten der Geschichte dieses Landes, auf die wir stolz sein können.“[43]
Seligsprechung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1997 wurde der Seligsprechungsprozess auf diözesaner Ebene eingeleitet. Als Postulator war anfangs Dompfarrer Johann Bergsmann tätig; er starb am 14. Juni 1998. Daraufhin wurde Manfred Scheuer als Postulator bestellt. Am 1. Juni 2007 autorisierte Papst Benedikt XVI. die Veröffentlichung der kirchlichen Anerkennung des Martyriums Franz Jägerstätters. Die Seligsprechung erfolgte mit der Verlesung des von Benedikt XVI. approbierten Apostolischen Schreibens Omnia possideo[44] durch Kurienkardinal José Saraiva Martins am 26. Oktober 2007 im Linzer Mariendom.[45] Als liturgischer Gedenktag wurde der 21. Mai, Jägerstätters Tauftag, festgesetzt, da an seinem Todestag, dem 9. August, das Fest der hl. Teresia Benedicta vom Kreuz begangen wird.
2009 wurde das Grab Franz Jägerstätters an der Außenmauer der Pfarrkirche St. Radegund geöffnet, die Überreste der Urne gehoben und im Naturhistorischen Museum sowie an der Universität Wien untersucht. Ein kleiner Teil der Aschenreste wurde auf ihren Wunsch in das Grab Franziska Jägerstätters gegeben, einige weitere Aschenreste wurden dem Bischöflichen Ordinariat Linz übergeben. Im Zuge der Renovierung und Neugestaltung der Pfarrkirche St. Radegund in den Jahren 2015 und 2016 wurden die Überreste Jägerstätters sowie der Urne in einem gläsernen Reliquiar in den Volksaltar eingesetzt.[22] Am 25. Oktober 2017 wurde an der Katholischen Privatuniversität Linz anlässlich des 10. Jahrestages seiner Seligsprechung das Franz und Franziska Jägerstätter Institut gegründet.[46]
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hrsg. von Erna Putz: Gefängnisbriefe und Aufzeichnungen. Franz Jägerstätter verweigert 1943 den Wehrdienst. Veritas, Linz/Passau 1987, ISBN 3-85329-578-9.
- Hrsg. von Erna Putz und Manfred Scheuer: Wir haben einander gestärkt. Briefe an Franziska Jägerstätter zum 90. Geburtstag. Edition Kirchenzeitung, Linz 2003, ISBN 3-902237-04-X.
- Hrsg. von Erna Putz: Franz Jägerstätter. Aufzeichnungen 1941–1943. Der gesamte Briefwechsel mit Franziska. Styria, Wien 2007, ISBN 978-3-222-13232-2.
Film, Hörspiel und Theater
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Filme
- 1971: Der Fall Jägerstätter, Regie: Axel Corti, Drehbuch: Hellmut Andics, Darsteller: Kurt Weinzierl, Julia Gschnitzer, Guido Wieland, Fernsehfilm, Österreich, 90 min
- 1988: Besser die Hände gefesselt als der Wille, Regie Andreas Gruber, Fernsehfilm des ORF, 45 min
- 1995: Franz Jägerstätter. Un contadino contro Hitler, Regie Fulvio De Martin Pinter, in italienischer Sprache, Trento/Italien, 27 min
- 1997: Das Gewissen des Franz Jägerstätter, Regie Michael Cencig, TV-Dokumentation des ORF, 12 min
- 2007: Gott hab ihn selig. Franz Jägerstätter, Regie Bettina Schimak, TV-Dokumentation des ORF, 27 min
- 2014/15: Einer von uns, Regie: Lothar J. Riedl, Buch und Produktion: Peter Schierl, Dokumentarfilm mit Spiel-Szenen, 40 min[47]
- 2019: Ein verborgenes Leben (orig. A Hidden Life), Regie und Drehbuch: Terrence Malick, Deutschland/USA, mit August Diehl als Franz Jägerstätter und Valerie Pachner als Franziska Jägerstätter
- Hörspiele
- 1977: Fritz Meingast: Der Fall Franz Jägerstätter – Regie: Ferry Bauer, u. a. mit Anton Pointecker (Franz Jägerstätter), Lisl Schmidt (Franziska), Ullrich Hoffmann (Feldwebel), Theo Helm (Postbote), Herbert Stefan (Gefreiter) und Günther Sauer (Chronist) (ORF Oberösterreich; Erstsendung: 13. Februar 1977 (59:04 Minuten))[48]
- 1977: Fritz Meingast: Bayerische Szene: Der Fall Franz Jägerstätter. Szenisches Protokoll einer Gewissensentscheidung – Regie: Willy Purucker, u. a. mit Hans Baur (Chronist), Karl Obermayr (Franz Jägerstätter), Christiane Blumhoff (Fanny Jägerstätter), Maria Singer (Mutter von Franz Jägerstätter), Willy Harlander (Postbote) und Toni Berger (Gendarm) (BR; Erstsendung: 21. November 1977 (80:50 Minuten))[49]
- Dramen
- Eye Witness (dt.: „Augenzeuge“; aufgeführt auch als iWitness) von Joshua Sobol. Uraufführung: Cameri-Theater Tel Aviv 2003 (Regie: Paulus Manker); Deutschsprachige Erstaufführung 2004 St. Gallen (Regie: Joshua Sobol). Österreichische Erstaufführung in Linz 2005 (Regie: Christian Wittmann). Weitere Aufführungen Los Angeles, London 2007
- Das Vermächtnis von Martin Winklbauer. Halsbach, 1989. Seither zahlreiche Aufführungen unter der Regie des Autors, ISBN 3-87553-371-2
- Jägerstätter von Felix Mitterer. Erstaufführung am 20. Juni 2013 im Theater in der Josefstadt
- Messe
- Missa Heroica 1998/99 vom tschechischen Komponisten Pavel Smutný (* 1975) zur Förderung der Seligsprechung von Franz Jägerstätter.
- Oper
- Franz Jägerstätter. Oper von Viktor Fortin (Libretto von Gerd Linke): Erstaufführung am 22. September 2007 in Graz (Kirche des Franziskanerstifts) (Regie: Paul Flieder). Weitere Aufführungen in Linz (Alter Dom) aus Anlass der Seligsprechung Jägerstätters am 26. Oktober 2007.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz
- Österreich in der Zeit des Nationalsozialismus
- Liste von Widerstandskämpfern gegen den Nationalsozialismus
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kurt Benesch: Die Suche nach Jägerstätter. Ein biographischer Roman. Styria, Graz u. a. 1993, ISBN 3-222-12215-6.
- Johann Berger: Franz Jägerstätter. Versuch einer Annäherung an sein theologisches und philosophisch-politisches Denken. IMS – Institut für Militärische Sicherheitspolitik an der Landesverteidigungsakademie, Wien 1989, DNB 920335101, OCLC 75246452.
- Georg Bergmann: Franz Jägerstätter. Ein Leben vom Gewissen entschieden, von Christus gestaltet. Christiana, Stein am Rhein 1988, ISBN 3-7171-0777-1.
- Roger Bergman, Preventing Unjust War: A Catholic Argument for Selective Conscientious Objection, Eugene, OR 2020.
- Jan Grossarth: Heiligenleuchten. Erkundungen (2008–2019). Westfälisches Dampfboot, Münster 2021, ISBN 978-3-89691-062-2. (Darin: Ein Bauer, der den Kriegsdienst verweigerte. S. 29 ff.).
- Helmut Kurz: In Gottes Wahrheit leben. Religiöse Kriegsdienstverweigerer im Zweiten Weltkrieg, Donat-Verlag, Bremen, 2020, ISBN 978-3-943425-98-7.
- Severin Lederhilger (Hrsg.): Franz Jägerstätter. Christ und Märtyrer. Bischöfl. Ordinariat der Diözese Linz, Linz 2007, ISBN 978-3-9501682-4-2.
- Andreas Maislinger: Der Fall Franz Jägerstätter. In: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hrsg.): Jahrbuch 1991. Wien 1991, ISBN 3-901142-02-9, S. 20–32 (online, PDF).
- Ernst Bruckmüller (Hrsg.): Österreich-Lexikon. Band 2, Verlag-Gemeinschaft Österreich-Lexikon, Wien 2004, ISBN 3-85498-385-9, S. 132.
- Verena Lorber, Thomas Schlager-Weidinger und Andreas Schmoller (Hrsg.): Franz Jägerstätter. Leben und Erinnerung. Christ und Märtyrer. Linz: Wagner, 2023, ISBN 978-3-903040-69-4.
- David Neuhold: Franz Jägerstätter und die NS-Richter. Wehrdienstverweigerung und Treueeid, In: zeitgeschichte 36 (2009) 4, 240–261.
- Erna Putz: Franz Jägerstätter. Besser die Hände als der Wille gefesselt. 3. Auflage, Franz Steinmaßl, Grünbach 1997, ISBN 3-900943-46-X.
- Erna Putz: Franz Jägerstätter – Märtyrer: Leuchtendes Beispiel in dunkler Zeit. Bischöfliches Ordinariat der Diözese Linz, Linz 2007, ISBN 978-3-902427-39-7 (PDF).
- Erna Putz, Severin Renoldner: Franz Jägerstätter – Christ und Märtyrer: mit handschriftlichen Originalzitaten aus seinen Briefen und Aufzeichnungen. Diözese Linz, Linz 2007, ISBN 978-3-9501682-4-2.
- Pax Christi Oberösterreich (Hrsg.): Franz Jägerstätter. Zur Erinnerung seines Zeugnisses. Eine Handreichung. Edition Kirchen-Zeit-Geschichte, Linz 2001, ISBN 3-9500891-4-4.
- Franz Jägerstätter: Bauer – Katholik – Wehrdienstverweigerer. In: Christian Angerer, Maria Ecker: Nationalsozialismus in Oberösterreich. Opfer, Täter, Gegner. 2. Auflage, Studien Verlag, Innsbruck 2018 (Nationalsozialismus in den österreichischen Bundesländern; 6), ISBN 978-3-7065-5212-7, S. 327–329.
- Alfons Riedl, Josef Schwabeneder (Hrsg.): Franz Jägerstätter. Christlicher Glaube und politisches Gewissen. Thaur, Wien u. a. 1997, ISBN 3-85400-041-3.
- Manfred Scheuer (Hrsg.): Ge-Denken. Mauthausen/Gusen – Hartheim – St. Radegund. Edition Kirchen-Zeit-Geschichte. Linz 2002, ISBN 3-902330-00-7.
- Manfred Scheuer: Selig, die keine Gewalt anwenden. Das Zeugnis des Franz Jägerstätter. Tyrolia, Innsbruck/Wien 2007, ISBN 978-3-7022-2863-7.
- Thomas Schlager-Weidinger: Jägerstätter – aus dem Rahmen der Gesellschaft. CD-ROM, edition einblick, Linz 2003.
- Thomas Schlager-Weidinger: ‚…und wenn es gleich das Leben kostet‘. Franz Jägerstätter und sein Gewissen. Wagner, Linz 2010, ISBN 978-3-902330-51-2.
- Paul Gerhard Schoenborn: Alphabete der Nachfolge. Märtyrer des politischen Christus. Hammer, Wuppertal 1996, ISBN 3-87294-737-0.
- Franz-Josef Tremer: Brüder im Geiste. Franz der Jägerstätter und Reinisch der Schönstätter. In: Regnum. 41. Jahrgang, Heft 4, Dez. 2007, ISSN 0341-3322, S. 179–188.
- Ewald Volgger, Vom Schafott zum Altar. Bestattung und Translatio des Märtyrers Franz Jägerstätter. Innsbruck: Studien Verlag, 2020 (Jägerstätter Studien, 1), ISBN 978-3-7065-6055-9.
- Monika Würthinger: Franz Jägerstätter-Gedenken 1997. In: Neues Archiv für die Geschichte der Diözese Linz. Jahrgang 12, Heft 1, Linz 1998/99, S. 14–25, ooegeschichte.at [PDF].
- Gordon C. Zahn: Er folgte seinem Gewissen. Das einsame Zeugnis des Franz Jägerstätter. (Originaltitel: In Solitary Witness übersetzt von Grete Steinböck). Styria, Graz u. a. 1988, ISBN 3-222-11202-9.
- Gordon C. Zahn: Franz Jägerstätter. Märtyrer aus Gewissensgründen. Pax Christi Tirol, Innsbruck 1987.
- Rudolf Zinnhobler: Von Florian bis Jägerstätter. Glaubenszeugen in Oberösterreich. Edition Kirchen-Zeit-Geschichte, Linz 2004, ISBN 3-902330-05-8.
- Cesare G. Zucconi: Christus oder Hitler? Das Leben des seligen Franz Jägerstätter. Echter, Würzburg 2011, ISBN 978-3-429-03399-6.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Franz Jägerstätter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Franz Jägerstätter in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Jägerstätter-Website der katholischen Kirche in Oberösterreich
- Jägerstätter-Gedenktafel in Berlin-Charlottenburg mit weiteren Links
- Bl. Franz Jägerstätter (1907–1943). Biographie auf der Homepage des Vatikans (englisch)
- Kurzbiografie der Gedenkstätte Deutscher Widerstand
- Bibliografie zur oberösterreichischen Geschichte. Suche nach 'Franz Jägerstätter'. In: ooegeschichte.at. Virtuelles Museum Oberösterreich
- Gedentafel-Initiative Franz Jägerstätter
- Der Historiker Jakob Knab im TV-Gespräch über den seligen Franz Jägerstätter
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Pfarre St. Radegund, Taufen-Duplikate, 1907, Reihezahl 11, abgerufen am 14. März 2025.
- ↑ Erna Putz: F. J. Besser die Hände … gefesselt, S. 33 und Erna Putz: F. J. – Märtyerer, S. 10.
- ↑ Erna Putz, F. J. Besser die Hände … gefesselt, S. 32.
- ↑ Die Vaterschaft Jägerstätters war in St. Radegund zeitweise bezweifelt worden, weil das Mädchen anscheinend „zwei Monate zu früh“ auf die Welt gekommen war; Erna Putz: F. J. Besser die Hände … gefesselt, S. 37.
- ↑ Pfarre St. Radegund, Trauungen-Duplikate, 1936, Reihezahl 1, abgerufen am 14. März 2025.
- ↑ Franziska Jägerstätter ist tot. In: ooe.orf.at. 17. März 2013, abgerufen am 17. März 2013.
- ↑ Franz Jägerstätter, L7-04, in: Andreas Schmoller/Verena Lorber (Hrsg.), Franz und Franziska Jägerstätter Edition, Version 1.6.2023. URL: https://edition.jaegerstaetter.at/#/edition/view/L7_04.xml (Aufzeichnung von Franz Jägerstätter zum Ablauf und den Stationen der Pilgerreise)
- ↑ Kurz-Biographie
- ↑ Der Linzer Bischof Johannes Maria Gföllner hatte bereits im Jänner 1933 in seinem Hirtenbrief geschrieben: es sei unmöglich, „gleichzeitig guter Katholik und wirklicher Nationalsozialist zu sein“. Nach Kurt Benesch, Die Suche nach Jägerstätter kaufte Jägerstätter dieses Hirtenschreiben mehrfach und verteilte es im Ort. Im April 1937 ließ Bischof Gföllner eine Kurzfassung der gegen den Nationalsozialismus gerichteten Enzyklika Pius XI. Mit brennender Sorge in seiner Diözese verlesen.
- ↑ Das Autograph dieses Traumes befindet sich seit dem 26. Oktober 2007 im Reliquienschrein Jägerstätters.
- ↑ In St. Radegund gab es vor dem Anschluss keine Nationalsozialisten und niemand wollte das Bürgermeisteramt übernehmen. Erst als die Kreisbehörde mit der Einsetzung eines auswärtigen Kommissars drohte, fand man einen einheimischen Bürgermeister. Vgl. Erna Putz: F. J. Besser die Hände … gefesselt, S. 69.
- ↑ Er trat auch aus der Freiwilligen Feuerwehr aus, weil er dadurch verpflichtet gewesen wäre, für die NSDAP zu spenden. Vgl. Erna Putz: F. J. Besser die Hände … gefesselt, S. 72.
- ↑ Laut Protokoll des Reichskriegsgerichtes vom 14. Juli 1943; Kopie in F. J. Christ und Märtyrer, S. 24f.
- ↑ Rudolf Mayr gilt seit 12. August 1943, bei Smolensk, als vermisst.
- ↑ Im Dekanat Ostermiething wurden zwei Drittel der dort tätigen Priester, unter ihnen 1940 auch Josef Karobath, von den Nationalsozialisten verhaftet. Vgl. Erna Putz: F. J. Besser die Hände … gefesselt, S. 61–63.
- ↑ Thomas Schlager-Weidinger, ‚…und wenn es gleich das Leben kostet‘. Franz Jägerstätter und sein Gewissen, S. 25–44, 198–201.
- ↑ dioezese-linz.at: Biographie Franz Jägerstätter 1907–1943 Märtyrer.
- ↑ Zitiert in Erna Putz: F. J. – Märtyrer, S. 110.
- ↑ Protokoll des Reichskriegsgerichtes vom 14. Juli 1943; Kopie in F. J. Christ und Märtyrer, S. 24.
- ↑ a b Manfred Messerschmidt: Aufhebung des Todesurteils gegen Franz Jägerstätter. (PDF) In: Kritische Justiz. Nomos Verlagsgesellschaft, 1998, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 6. Januar 2020; abgerufen am 6. Januar 2020: „Franz Jägerstetter hat sich geweigert. Er stand von Anfang an auf der richtigen Seite. Es ist nur viel zu spät erkannt worden.“
- ↑ Gordon C. Zahn zitiert in Er folgte seinem Gewissen auf S. 104 die Befragung des Jägerstätter-Pflichtverteidigers Friedrich Leo Feldmann: Sie baten ihn buchstäblich, […] sich wenigsten zu einem Kompromiss bereit zu erklären und den Dienst ohne Waffe anzunehmen. Nach dem Protokoll des Reichskriegsgerichtes ist diese Darstellung nicht korrekt. Dort steht: Er [Jägerstätter] sei bereit, als Sanitätssoldat Dienst zu leisten.
- ↑ a b c Geschichte der Reliquie: Zur Urne und den sterblichen Überresten (Reliquien) von Franz Jägerstätter. In: Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Radegund, kleiner Kirchenführer hrsg. von der Pfarre St. Radegund [2016], S. 13–14.
- ↑ Das Originalzitat lautet: Werde hier nun einige Worte niederschreiben […] Wenn ich sie auch mit gefesselten Händen schreibe, aber noch immer besser, als wenn der Wille gefesselt wäre. Zitiert in Erna Putz: F. J. – Märtyrer, S. 115.
- ↑ Monika Würthinger: Das „Jägerstätter Fenster“ in der Wiener Votivkirche (Propsteipfarre zum göttlichen Heiland). In: Neues Archiv für die Geschichte der Diözese Linz. Jahrgang 12, Heft 1, Linz 1998/99, S. 31–32, ooegeschichte.at [PDF].
- ↑ Jägerstätter-Witwe zur Seligsprechung. In: orf.at, 25. Oktober 2007.
- ↑ Die Begründung der Ablehnung im Bescheid vom 10. August 1948 lautete: Er [Jägerstätter] galt als schwermütig und äußerte vor seiner Einberufung zur Wehrmacht, dass er nicht für Hitler kämpfen werde. Diese Überzeugung entsprang nicht einem Abwehrwillen gegen den Nationalsozialismus für ein freies Österreich, sondern aus Gründen seiner Religionsanschauung. Zitiert in Erna Putz: F. J. Besser die Hände … gefesselt, S. 277.
- ↑ zitiert nach Erna Putz: Franz Jägerstätter stellt die Frage nach dem Krieg. Zur Rezeption eines Unbequemen, in: DÖW, Jahrbuch 1991, S. 44; hier aus einem Bericht in den Mitteilungen des DÖW, Folge 193, Oktober 2007, S. 1–5, hier S. 3.
- ↑ 4. Braunauer Zeitgeschichte-Tage 1995. Notwendiger Verrat. Der Fall Franz Jägerstätter. 22. bis 24. September 1995. "Pflichterfüllung", Desertion, Wehrdienstverweigerung im 2. Weltkrieg. auf braunau.at.
- ↑ Reinhard Moos: Die Rehabilitierung Franz Jägerstätters durch das Landgericht Berlin. In: Neues Archiv für die Geschichte der Diözese Linz. Jahrgang 12, Heft 1, Linz 1998/99, S. 26, gesamter Artikel S. 26–30, ooegeschichte.at [PDF].
- ↑ Gedenkfeier für von Nationalsozialisten ermordeten Jägerstätter. In: berlin.de, 9. August 2013.
- ↑ Stolperstein erinnert an Wehrdienstverweigerer Franz Jägerstätter – Auch in Österreich nun Gedenkplatten für die Opfer des NS-Regimes ( vom 18. Juli 2011 im Internet Archive) In: epv.de, 7. August 2006.
- ↑ siehe auch Stolpersteine in Österreich
- ↑ Franz-Jägerstätter-Heim – LinzWiki. Abgerufen am 22. Dezember 2019.
- ↑ Diözese Linz: Studentenwohnheim und Mensa. Diözese Linz, abgerufen am 22. Dezember 2019.
- ↑ Franziska Jägerstätter. Neuer Franz und Franziska Jägerstätter-Raum im Kardinal König Haus in Wien. In: dioezese-linz.at.
- ↑ ORF OÖ: Friedensglocke für Familienkirche, abgerufen am 16. November 2014.
- ↑ www.dioezese-linz.at: National Holiday: Federal President Fischer Praises Jaegerstaetter
- ↑ Bis zum Äußersten -- und dennoch nie allein, in: Der Standard, Wien, 24. Jänner 2020, S. 25.
- ↑ Josef Wallner: Ist Jägerstätter-Reliquie echt? In: kirchenzeitung.at. 28. November 2007, abgerufen am 12. Mai 2020.
- ↑ OÖ: Neuer Altar mit Jägerstätter-Reliquien. In: orf.at. 18. Mai 2016, abgerufen am 12. Mai 2020.
- ↑ nzz.ch 17. August 2006: Kontroverse um eine Seligsprechung
- ↑ Umstrittener Militärpfarrer Lochner verliert Posten (25. Juli 2015)
- ↑ Landesfestakt „90 Jahre Oberösterreich“ im Großen Haus des Landestheaters in Linz ( vom 26. Dezember 2015 im Internet Archive)
- ↑ Benedictus XVI.: Litterae Apostolicae „Omnia possideo“. In: AAS 7 (2008), S. 430.
- ↑ ORF: Feierliches Hochamt in Linz, abgerufen am 16. November 2014.
- ↑ orf.at: Neues Jägerstätter-Institut in Linz. Artikel vom 25. Oktober 2017, abgerufen am 25. Oktober 2017.
- ↑ Peter Schierl und Lothar Riedl: Jägerstätter-Film: Einer von uns. Diözese Linz, 21. Mai 2015, abgerufen am 22. Dezember 2019.
- ↑ OE1-Hörspieldatenbank (Der Fall Franz Jägerstätter, ORF Oberösterreich 1977)
- ↑ ARD-Hörspieldatenbank (Der Fall Franz Jägerstätter, BR 1977)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Jägerstätter, Franz |
ALTERNATIVNAMEN | Huber, Franz (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Kriegsdienstverweigerer im Zweiten Weltkrieg |
GEBURTSDATUM | 20. Mai 1907 |
GEBURTSORT | St. Radegund, Oberösterreich |
STERBEDATUM | 9. August 1943 |
STERBEORT | Brandenburg an der Havel |
- Römisch-katholische Kirche im Deutschen Reich 1933–1945
- Opfer der NS-Militärjustiz
- Hingerichtete Person (NS-Opfer)
- Kriegsdienstverweigerung
- Franziskaner des dritten Ordens (Ordensangehöriger)
- Märtyrer
- Person (Braunau am Inn)
- Seliger
- Österreichischer Widerstandskämpfer
- Person, für die in Österreich ein Stolperstein verlegt wurde
- Opfer einer Christenverfolgung
- St. Radegund
- Österreicher
- Geboren 1907
- Gestorben 1943
- Mann