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„Mueang Boran“ – Versionsunterschied

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'''Mueang Boran''' (wörtl. ''Alte Stadt'', im englischen Sprachgebrauch daher auch oft ''Ancient City'', in [[Thailändische Schrift|Thai]]: <big>เมืองโบราณ</big>) ist ein Freilichtmuseum für thailändische Architektur, Kultur und Kunst bei [[Samut Prakan]] in [[Thailand]]. Das angeblich größte [[Freilichtmuseum]] der Welt liegt etwa 30&nbsp;km südlich der Hauptstadt [[Bangkok]] nahe der Küste zum [[Golf von Thailand]] an der alten Sukhumvit-Schnellstrasse nach Trat.
'''Mueang Boran''' (wörtl. ''Alte Stadt'', im englischen Sprachgebrauch daher auch oft ''Ancient City'', in [[Thailändische Schrift|Thai]]: {{lang|th|เมืองโบราณ}}) ist ein Freilichtmuseum für thailändische Architektur, Kultur und Kunst bei [[Samut Prakan]] in [[Thailand]]. Das angeblich größte [[Freilichtmuseum]] der Welt liegt etwa 30&nbsp;km südlich der Hauptstadt [[Bangkok]] nahe der Küste zum [[Golf von Thailand]] an der alten Sukhumvit-Schnellstraße nach Trat.


== Das Gelände ==
== Das Gelände ==
Das Museum liegt auf einem etwa 320&nbsp;[[Acre (Einheit)|Acre]] großen Gelände mitten im Industrie-Gebiet von Samut Prakan. Es hat aus der Luft gesehen die Form von Thailand selbst. Der Eingang befindet sich am südlichsten Zipfel, welches in Wirklichkeit die Landesgrenze nach [[Malaysia]] wäre. Über ein weit verzweigtes Netzwerk von Schotterstrassen kann jede einzelne Sehenswürdigkeit selbst mit dem eigenen Wagen erreicht weden. Das bevorzugte Transportmittel in der Alten Stadt ist jedoch das Fahrrad, welches am Eingang leihweise erhältlich ist.
Das Museum liegt auf einem etwa 128&nbsp;[[Hektar]] großen Gelände mitten im Industrie-Gebiet von Samut Prakan. Es hat aus der Luft gesehen die Form von Thailand selbst. Der Eingang befindet sich am südlichsten Zipfel, welches in Wirklichkeit die Landesgrenze nach [[Malaysia]] wäre. Über ein weit verzweigtes Netzwerk von asphaltierten Straßen kann jede einzelne Sehenswürdigkeit selbst mit dem eigenen Wagen erreicht werden. Das bevorzugte Transportmittel in der Alten Stadt ist das Fahrrad, welches am Eingang leihweise erhältlich ist. Gegen Gebühr können
Golfcarts gemietet werden.


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Image:Mueangboran0306a.jpg|Eingangstor zur Mueang Boran...
Image:Mueangboran0306a.jpg|Eingangstor zur Mueang Boran
Image:Watpsrattanamahathat04a.jpg|...und das Original im Wat Phra Sri Rattana Mahathat, [[Si Satchanalai]]
Image:Watpsrattanamahathat04a.jpg|und das Original im Wat Phra Sri Rattana Mahathat, [[Si Satchanalai]]
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== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Image:Buddha dharmacakramboran.jpg|thumb|Davaravati-Buddhastatue]]
[[Datei:Buddha dharmacakramboran.jpg|miniatur|[[Dvaravati]]-Buddhastatue]]
Die Idee zu diesem einzigartigen Museum entstammt einer Vision von Khun Lek (Praphai) Viriyapan (*1914, † 17. November 2000 - [[Thailändische Schrift|Thai]]: ประไพ วิริยะพันธุ์), einem vermögenden thailändischen Unternehmer. Er liebte sein Land und interessierte sich sehr für seine Kultur- und Kunstgeschichte sowie für die traditionelle Architektur. Bereits in der Mitte des 20. Jahrhunderts stellte er auf seinen vielen Reisen fest, dass sich die Entwicklung der thailändischen Gesellschaft von einer traditionell landwirtschaftlich geprägten hin zu einer industriellen Gesellschaft vollzog. Dadurch wurden viele Kulturdenkmäler vernachlässigt und nach und nach dem Verfall preisgegeben. Er fing an, Antiquitäten zu sammeln und kam dadurch mit vielen Gleichgesinnten, mit Archäologen und Kunsthistorikern zusammen. Zunächst hatte er die Idee, einen Minigolfplatz mit miniaturisierten Ausgaben wichtiger thailändischer Orte zu bauen. Diese liess er aber schnell wieder fallen, als er in den 1960er Jahren in Samut Prakan den idealen Ort zur Verwirklichung seiner Vorstellungen gefunden hatte. Am 11. Februar 1972 wurde die Mueang Boran dann im Beisein des thailändischen Königspaares sowie Königin Elisabeth II. von England eröffnet. Es wird spekuliert, dass mittlerweile etwa 200&nbsp;Mio.&nbsp;US$ in das Projekt geflossen sind.
Die Idee zu diesem einzigartigen Museum entstammt einer Vision von Khun Lek (Praphai) Viriyapan (*&nbsp;1914, † 17. November 2000 [[Thailändische Schrift|Thai]]: {{lang|th|ประไพ วิริยะพันธุ์}}), einem vermögenden thailändischen Unternehmer. Er liebte sein Land und interessierte sich sehr für seine Kultur- und Kunstgeschichte sowie für die traditionelle Architektur. Bereits in der Mitte des 20. Jahrhunderts stellte er auf seinen vielen Reisen fest, dass sich die Entwicklung der thailändischen Gesellschaft von einer traditionell landwirtschaftlich geprägten hin zu einer industriellen Gesellschaft vollzog. Dadurch wurden viele Kulturdenkmäler vernachlässigt und nach und nach dem Verfall preisgegeben. Er fing an, Antiquitäten zu sammeln und kam dadurch mit vielen Gleichgesinnten, mit Archäologen und Kunsthistorikern zusammen. Zunächst hatte er die Idee, einen Minigolfplatz mit miniaturisierten Ausgaben wichtiger thailändischer Orte zu bauen. Diese ließ er aber schnell wieder fallen, als er in den 1960er Jahren in Samut Prakan den idealen Ort zur Verwirklichung seiner Vorstellungen gefunden hatte. Am 11. Februar 1972 wurde die Mueang Boran dann im Beisein des thailändischen Königspaares sowie Königin Elisabeth II. von England eröffnet. Es wird spekuliert, dass mittlerweile etwa 200&nbsp;Mio.&nbsp;US$ in das Projekt geflossen sind.


== Sehenswürdigkeiten ==
== Sehenswürdigkeiten ==
[[Datei:Mueang Boran HAH 0665.jpg|miniatur|[[Sala (Architektur)|Salas]] rund um einen Garten mit Pflanzen, die in der thailändischen Literatur erwähnt sind.]]
Auf dem Gelände befinden sich künstliche Wasserläufe, Berge wurden aufgeschüttet, manchmal kann man scheues Rehwild beobachten, welche den spärlichen Rasen kurzhalten. Es befinden sich hier nach letzter Zählung 116 Monumente, Kopien aber auch Originale berühmter Bauwerke aus allen Teilen Thailands. Gruppen von Statuen, welche Werke der thailändischen Literatur und ihre Personen oder auch berühmte Begebenheiten der Geschichte nachstellen, sind in „Gärten“ angeordnet.
Auf dem Gelände befinden sich künstliche Wasserläufe und Hügel wurden aufgeschüttet. Manchmal kann man scheues Rehwild beobachten, welches den spärlichen Rasen kurzhält. Nach letzter Zählung befinden sich hier 116 Monumente: Kopien, aber auch Originale berühmter Bauwerke aus allen Teilen Thailands. Gruppen von Statuen, welche Werke der thailändischen Literatur und ihre Personen oder auch berühmte Begebenheiten der Geschichte nachstellen, sind in „Gärten“ angeordnet.
[[Datei:Mueang Boran HAH 0674.jpg|miniatur|Statue der [[Kuan Yin]] („performing a miracle“)]]
Die einzelnen Sehenswürdigkeiten sind innerhalb des Museums geografisch korrekt angeordnet. Beim Betreten des Museums bekommt jeder Besucher einen Übersichtsplan ausgehändigt, auf dem alle Monumente durchnummeriert aufgeführt sind. Erst vor wenigen Jahren konnte im Nordwesten ein weiteres Stück Land erworben werden, welches für zusätzliche Gebäude genutzt wird, die teilweise der Phantasie von Khun Lek entsprungen sind.


[[Datei:Mueangboran0306b.jpg|miniatur|Im „Alten Marktflecken“]]
Die einzelnen Sehenswürdigkeiten sind innerhalb des Museums geografisch korrekt angeordnet. Beim Betreten des Museums bekommt jeder Besucher einen Übersichtsplan ausgehändigt, auf dem alle Monumente durchnummeriert aufgeführt sind. Erst vor wenigen Jahren konnte im Nordwesten ein weiteres Stück Land erworben werden, welches für zusätzliche Gebäude genutzt wird, die teilweise aus der Phantasie von Khun Lek entsprungen sind.

[[Image:Mueangboran0306b.jpg|thumb|Im „Alten Marktflecken“]]
Einzelne besonders interessante Bauten von Süd nach Nord:
Einzelne besonders interessante Bauten von Süd nach Nord:
* Die „Stupa des Wat Phra Mahathat“ in [[Chaya]] im Srivijaya-Stil
* Die „[[Stupa]] des Wat Phra Mahathat“ in [[Amphoe Chaiya|Chaiya]] im Srivijaya-Stil
* Im „Alten Marktflecken“ befinden sich mehrere Original Teakholz-Häuser aus [[Yan Nawa]], die einen Strassenmarkt aus der [[Tak (Provinz)|Provinz Tak]] nachempfunden sind.
* Im „Alten Marktflecken“ befinden sich mehrere Original Teakholz-Häuser aus [[Yan Nawa]], die einem Straßenmarkt aus der [[Tak (Provinz)|Provinz Tak]] nachempfunden sind.
* Der „Palast des ''Tiger King''“ (König Suriyentharathibodi) wurde aus [[Ayutthaya]] gerettet und steht im Wat Suwannaram, [[Phetchaburi]]
* Der „Palast des ''Tiger King''“ (König Suriyentharathibodi) wurde aus [[Ayutthaya (Stadt)|Ayutthaya]] gerettet, das Original steht heute im Wat Suwannaram, [[Phetchaburi]]
* Die „Audienzhalle von König [[Taksin]]“ mit Wandmalereien, [[Thonburi]]
* Die „Audienzhalle von König [[Taksin]]“ mit Wandmalereien, [[Thonburi]]
[[Image:Naresuanbattlelephnt.jpg|thumb|Naresuan kämpft gegen die Burmesen]]
[[Datei:Naresuanbattlelephnt.jpg|miniatur|Naresuan kämpft gegen die Burmesen]]
* Die „Große Schlacht von [[Don Chedi|Yuthahathi]]“ beschreibt die Schlacht von König [[Naresuan]] gegen die Burmesen.
* Die „Große Schlacht von [[Amphoe Don Chedi|Yuthahathi]]“ beschreibt die Schlacht von König [[Naresuan]] gegen die Burmesen.
* Der „Drei-Pagoden-Pass“ bei [[Kanchanaburi]]
* Der „[[Drei-Pagoden-Pass]]“ bei [[Kanchanaburi]]
* Eine verkleinerte Kopie des „Dusit Maha Prasat“ aus dem Grand Palace in [[Bangkok]], wie er nach Recherchen das Mueang-Boran-Teams ursprünglich von König [[Rama I.]] erschaffen wurde.
* Eine verkleinerte Kopie des „Dusit Maha Prasat“ aus dem [[Großer Palast (Bangkok)|Grand Palace]] in [[Bangkok]], wie er nach Recherchen das Mueang-Boran-Teams ursprünglich von König [[Rama I.]] erschaffen wurde.
[[Image:Sangphet Prasat Throne Hall.jpg|thumb|Nachbildung des Sanphet Prasat Palastes]]
[[Datei:Sangphet Prasat Throne Hall.jpg|miniatur|Nachbildung der Sanphet Prasat Palasthalle]]
* Der „Sanphet Prasat Palast von [[Ayutthaya]]“ wurde nach alten Aufzeichnungen im Maßstab 1:3 rekonstruiert.
* Der „Sanphet Prasat Thronhalle des [[Wang Luang]] (Königspalast) von [[Königreich Ayutthaya|Ayutthaya]]“ wurde nach alten Aufzeichnungen im Maßstab 1:3 rekonstruiert.
* Der „Phra Kaew Pavillon“, ein runder Pavillon in chinesischem Stil, wie er auf alten Karten von Ayutthaya eingezeichnet war.
* Der „Phra Kaeo Pavillon“, ein runder Pavillon in chinesischem Stil, wie er auf alten Karten von Ayutthaya eingezeichnet war.
* Der „Khun Chang-Khun Phaen-Garten“ wurde Figuren nachempfunden, die der thailändische Nationaldichter [[Sunthorn Pu]] ersonnen hat.
* Der „Khun-Chang-Khun-Phaen-Garten“ wurde Figuren aus dem thailändischen Epos [[Khun Chang Khun Phaen]] nachempfunden.
* Der „Fußabdruck des Buddha“ im Wat Phra Puttha Bat bei [[Phra Phutthabat|Saraburi]] wurde nach aufwändigen Recherchen historischer Aufzeichnungen verkleinert nachgebaut.
* Der „[[Fußabdruck des Buddha]]“ im [[Wat Phra Phutthabat]] bei [[Amphoe Phra Phutthabat|Saraburi]] wurde nach aufwändigen Recherchen historischer Aufzeichnungen verkleinert nachgebaut.
* Ein „Thai Hamlet“, ein kleiner landwirtschaftlicher Weiler aus der zentralen Ebene wurde hier mit einigen Original-Häusern und antiken Ackergeräten aufgebaut.
* Ein „Thai Hamlet“, ein kleiner landwirtschaftlicher Weiler aus der zentralen Ebene wurde hier mit einigen Original-Häusern und antiken Ackergeräten aufgebaut.
[[Image:Sukhothai Viharn.jpg|thumb|Der Sukhothai-Viharn]]
[[Datei:Sukhothai Viharn.jpg|miniatur|Der Sukhothai-Viharn]]
* Der „Sukhothai-Viharn“ wurde nach alten Aufzeichnungen in Originalgröße rekonstruiert. Sein Aussehen wurde dem Viharn des Phra Buddha Chinnarat im Wat Phra Si Rattana Mahathat in [[Phitsanulok]] und einem Viharn im Wat Nang Phaya in [[Si Satchanalai]] nachempfunden.
* Der „Sukhothai-Viharn“ ist ein fiktiver [[Viharn]], dessen Aussehen dem Viharn des Phra Buddha Chinnarat im [[Wat Phra Sri Rattana Mahathat]] in [[Phitsanulok]] und einem Viharn im Wat Nang Phaya in [[Si Satchanalai]] in deren Originalgröße nachempfunden ist.
* Auf dem „Schwimmenden Markt“ finden zu besonderen Festtagen tatsächlich ein Markt statt, wie er in vergangenen Zeiten überall in Thailand üblich war. Originale Holzhäuser säumen die große Wasserfläche, sie sind mit kleine Holzbrücken verbunden.
* Auf dem „Schwimmenden Markt“ findet zu besonderen Festtagen tatsächlich ein Markt statt, wie er in vergangenen Zeiten überall in Thailand üblich war. Originale Holzhäuser säumen die große Wasserfläche, sie sind mit kleinen Holzbrücken verbunden.
* Der „Lotusknospen-Turm des Wat Phra Mahathat“ in [[Sukhothai]]
* Der „Lotusknospen-Turm des [[Wat Mahathat Sukhothai|Wat Phra Mahathat]]“ in [[Geschichtspark Sukhothai|Sukhothai]]
* Ho Kham, ein „goldener Pavillon“ aus [[Lampang]] wurde nach alten Fotografien nur aus Holz ohne einen einzigen Nagel erbaut. Innen befindet sich ein kleines Museum.
* Ho Kham, ein „goldener Pavillon“ aus [[Lampang]] wurde nach alten Fotografien nur aus Holz ohne einen einzigen Nagel erbaut. Innen befindet sich ein kleines Museum.
* Die „Chedi von Chama Thewi“ aus [[Lamphun]] erstrahlt hier, etwas verkleinert, in ursprünglicher Schönheit.
* Die „Chedi von [[Chamadevi|Chama Thewi]]“ aus [[Lamphun]] wurden etwas verkleinert nachgebaut.
* Der „Viharn des Wat Phumin aus [[Nan]]“ mit seinen von Schlangenkörpern flankierten Eingangstreppen ist hier verkleinert aufgebaut.
* Der „Viharn des [[Wat Phumin]] aus [[Nan]]“ mit seinen von Schlangenkörpern flankierten Eingangstreppen ist hier verkleinert aufgebaut.
* Der „Khao Phra Viharn (Preah Vihear)“ wurde hier verkleinert auf einem künstlich aufgeschütteten, 54&nbsp;m hohen Berg so erbaut, wie in die Gläubigen vor hunderten von Jahren erleben konnten.
* Der Khmer-Tempel „Khao Phra Viharn ([[Prasat Preah Vihear|Preah Vihear]])“, der zeitweilig zu Thailand, aber heute (wieder) zu Kambodscha zählt, wurde verkleinert auf einem künstlich aufgeschütteten, 54&nbsp;m hohen Berg erbaut.
* Auch 1:3 Nachbildungen der Heiligtümer von [[Phimai]] in der [[Nakhon Ratchasima (Provinz)|Provinz Nakhon Ratchasima]] und [[Phanom Rung]] in der [[Buriram (Provinz)|Provinz Buriram]] stehen hier.
* Auch 1:3-Nachbildungen der Heiligtümer von [[Phimai]] in der [[Nakhon Ratchasima (Provinz)|Provinz Nakhon Ratchasima]] und [[Phanom Rung]] in der [[Buriram (Provinz)|Provinz Buriram]] stehen hier.
Die folgenden Gebäude im Nordwesten des Museumsgeländes haben kein reales Vorbild, sie entstammen der Phantasie von Khun Lek:
Die folgenden Gebäude im Nordwesten des Museumsgeländes haben kein reales Vorbild, sie entstammen der Phantasie von Khun Lek:
* Der „Berg [[Meru (Mythologie)|Sumeru]]“, ein Holzgebäude mit phantastischen und mythologischen Figuren und Wandmalereien, davor eine Statuengruppe, die den mythologischen [[Himaphan|Anotatta-See]] am Berg Meru darstellt.
* Der „Berg [[Meru (Mythologie)|Sumeru]]“, ein Holzgebäude mit phantastischen und mythologischen Figuren und Wandmalereien, davor eine Statuengruppe, die den mythologischen [[Himaphan|Anotatta-See]] am Berg Meru darstellt.
* Der „Pavillon der 80 Yogi“ stellt eine alte Form der medizinischen Behandlung anhand von teilweise pittorest verzerrten Statuen von Einsiedlern dar.
* Der „Pavillon der 80 Yogi“ stellt eine alte Form der [[Traditionelle thailändische Medizin|medizinischen Behandlung]] anhand von teilweise pittoresk verzerrten Statuen von Einsiedlern dar.
* Zwei große „Statuen des Bodhisattva Avalokitesvara (Kuan-Yin)“
* Zwei große „Statuen des Bodhisattva Avalokitesvara ([[Guanyin|Kuan Yin]])“
* Der „Ramayana-Pavillon“ ist eigentlich eine Reihe von ''schwimmenden'' Holz-Pavillons, die mit einer Brücke verbunden sind. Sie zeigen auf Wandmalereien die Geschichte des [[Ramakien|Ramayana]].
* Der „Ramayana-Pavillon“ ist eigentlich eine Reihe von ''schwimmenden'' Holz-Pavillons, die mit einer Brücke verbunden sind. Sie zeigen auf Wandmalereien die Geschichte des [[Ramakien|Ramayana]].
* Der „Botanische Garten aus der [[Thailändische Literatur|Thai-Literatur]]“: um einen Garten mit Bäumen und Pflanzen, denen speziell in der thailändischen Literatur gehuldigt wird, schlängelt sich ein überdachter Laubengang.
* Der „Botanische Garten aus der [[Thailändische Literatur|Thai-Literatur]]“: um einen Garten mit Bäumen und Pflanzen, denen speziell in der thailändischen Literatur gehuldigt wird, schlängelt sich ein überdachter Laubengang.


== Weitere Projekte des Khun Lek ==
== Weitere Projekte des Khun Lek ==
* Erawan Museum - Museum in Samut Prakan. Ursprünglich geplant, die Antiquitätensammlung von Khun Lek unterzubringen. In einem kleinen Park mit vielen Statuen aus der thailändischen Mythologie liegt ein kreisrundes Gebäude, in dessen Keller sich einige Antiquitäten befinden. Attraktion ist jedoch der riesige [[Erawan]], der auf dem Gebäude steht. Der dreiköpfige Elefant ist innen begehbar, ein Aufzug befindet sich in seinem linken Hinterbein. Innen in barockartigem Überfluss dekoriert mit kleinen und großen Figuren aus der Phantasie von Khun Lek.
* [[Erawan-Museum]] Museum in [[Samut Prakan]]. Ursprünglich geplant, die Antiquitätensammlung von Khun Lek unterzubringen. In einem kleinen Park mit vielen Statuen aus der thailändischen Mythologie liegt ein kreisrundes Gebäude, in dessen Keller sich einige Antiquitäten befinden. Attraktion ist jedoch der riesige [[Erawan]], der auf dem Gebäude steht. Der dreiköpfige Elefant ist innen begehbar, ein Aufzug befindet sich in seinem linken Hinterbein. Innen in barockartigem Überfluss dekoriert mit kleinen und großen Figuren aus der Phantasie von Khun Lek.
* Sanctuary of Truth - Gebäudekomplex bei Pattaya mit Holzschitzereien von Figuren aus der thailändischen Mythologie. Beim Bau wurden viele Materialien von alten thailändischen Häusern benutzt. Hier konnte Khun Lek seiner Phantasie freien Lauf lassen.
* Sanctuary of Truth Gebäudekomplex bei [[Pattaya]] mit Holzschnitzereien von Figuren aus der thailändischen Mythologie. Beim Bau wurden viele Materialien von alten thailändischen Häusern benutzt. Hier konnte Khun Lek seiner Phantasie freien Lauf lassen.
* Muang Boran Publishing House - Verlag zahlreicher Publikationen über traditionelle thailändische Kunst, Kultur und Architektur. Der Großteil der publizierten Bücher sind in thailändische Sprache, dabei sind allerdings oft ein oder zwei Kapitel ins Englische übersetzt.
* Muang Boran Publishing House Verlag zahlreicher Publikationen über traditionelle thailändische Kunst, Kultur und Architektur. Der Großteil der publizierten Bücher ist in thailändischer Sprache gehalten, dabei sind allerdings oft ein oder zwei Kapitel ins Englische übersetzt.
* Muang Boran Journal - Viertejahreszeitschrift für Archäologie, Architektur. Hauptsächlich in thailändischer Sprache, ausgewählte Artikel auch in Englisch.
* Muang Boran Journal Vierteljahreszeitschrift für Archäologie, Architektur. Hauptsächlich in thailändischer Sprache, ausgewählte Artikel, auch auf Englisch.
* Lek Prapai Viriyapant Foundation - Kulturstiftung
* Lek Prapai Viriyapant Foundation Kulturstiftung
* Nai Rob Roo - Verlag von Reiseführern alleine für den thailändischen Markt
* Nai Rob Roo Verlag von Reiseführern alleine für den thailändischen Markt
* The Viriyah Insurance - allgemeine Versicherungsgesellschaft
* The Viriyah Insurance allgemeine Versicherungsgesellschaft


== Quellen ==
== Quellen ==
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.ancientcity.com/muangboran/index.htm Homepage der Mueang Boran] (in engl.)
{{Commonscat|Mueang Boran}}
* [http://www.ancientcity.com/?q=/en/index Homepage der Mueang Boran] (in engl.)
* [http://www.paknam.com/erawanmuseum.php Das Erawan-Museum, Seite der Paknam.com mit zahlreichen Fotos und Lageplan] (in engl.)
* [http://www.paknam.com/erawanmuseum.php Das Erawan-Museum, Seite der Paknam.com mit zahlreichen Fotos und Lageplan] (in engl.)
* [http://www.muangboranjournal.com/ Homepage der Zeitschrift Muang Boran Journal] (hauptsächlich in Thai, ausgewählte Artikel in Englisch)
* [http://www.muangboranjournal.com/ Homepage der Zeitschrift Muang Boran Journal] (hauptsächlich in Thai, ausgewählte Artikel in Englisch)
* [http://www.lek-prapai.org/ Homepage der Lek Prapai Viriyapant Kultur-Stiftung] (in Thai)
* [http://www.lek-prapai.org/ Homepage der Lek Prapai Viriyapant Kultur-Stiftung] (in Thai)


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[[Kategorie:Kultur (Thailand)]]
[[Kategorie:Museum in Thailand]]
[[Kategorie:Museum in Thailand]]
[[Kategorie:Provinz Samut Prakan]]
[[Kategorie:Freilichtmuseum]]
[[Kategorie:Museumsgründung 1972]]

Aktuelle Version vom 9. Mai 2025, 22:28 Uhr

Mueang Boran: „Floating Market“.

Mueang Boran (wörtl. Alte Stadt, im englischen Sprachgebrauch daher auch oft Ancient City, in Thai: เมืองโบราณ) ist ein Freilichtmuseum für thailändische Architektur, Kultur und Kunst bei Samut Prakan in Thailand. Das angeblich größte Freilichtmuseum der Welt liegt etwa 30 km südlich der Hauptstadt Bangkok nahe der Küste zum Golf von Thailand an der alten Sukhumvit-Schnellstraße nach Trat.

Das Museum liegt auf einem etwa 128 Hektar großen Gelände mitten im Industrie-Gebiet von Samut Prakan. Es hat aus der Luft gesehen die Form von Thailand selbst. Der Eingang befindet sich am südlichsten Zipfel, welches in Wirklichkeit die Landesgrenze nach Malaysia wäre. Über ein weit verzweigtes Netzwerk von asphaltierten Straßen kann jede einzelne Sehenswürdigkeit selbst mit dem eigenen Wagen erreicht werden. Das bevorzugte Transportmittel in der Alten Stadt ist das Fahrrad, welches am Eingang leihweise erhältlich ist. Gegen Gebühr können Golfcarts gemietet werden.

Dvaravati-Buddhastatue

Die Idee zu diesem einzigartigen Museum entstammt einer Vision von Khun Lek (Praphai) Viriyapan (* 1914, † 17. November 2000 – Thai: ประไพ วิริยะพันธุ์), einem vermögenden thailändischen Unternehmer. Er liebte sein Land und interessierte sich sehr für seine Kultur- und Kunstgeschichte sowie für die traditionelle Architektur. Bereits in der Mitte des 20. Jahrhunderts stellte er auf seinen vielen Reisen fest, dass sich die Entwicklung der thailändischen Gesellschaft von einer traditionell landwirtschaftlich geprägten hin zu einer industriellen Gesellschaft vollzog. Dadurch wurden viele Kulturdenkmäler vernachlässigt und nach und nach dem Verfall preisgegeben. Er fing an, Antiquitäten zu sammeln und kam dadurch mit vielen Gleichgesinnten, mit Archäologen und Kunsthistorikern zusammen. Zunächst hatte er die Idee, einen Minigolfplatz mit miniaturisierten Ausgaben wichtiger thailändischer Orte zu bauen. Diese ließ er aber schnell wieder fallen, als er in den 1960er Jahren in Samut Prakan den idealen Ort zur Verwirklichung seiner Vorstellungen gefunden hatte. Am 11. Februar 1972 wurde die Mueang Boran dann im Beisein des thailändischen Königspaares sowie Königin Elisabeth II. von England eröffnet. Es wird spekuliert, dass mittlerweile etwa 200 Mio. US$ in das Projekt geflossen sind.

Sehenswürdigkeiten

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Salas rund um einen Garten mit Pflanzen, die in der thailändischen Literatur erwähnt sind.

Auf dem Gelände befinden sich künstliche Wasserläufe und Hügel wurden aufgeschüttet. Manchmal kann man scheues Rehwild beobachten, welches den spärlichen Rasen kurzhält. Nach letzter Zählung befinden sich hier 116 Monumente: Kopien, aber auch Originale berühmter Bauwerke aus allen Teilen Thailands. Gruppen von Statuen, welche Werke der thailändischen Literatur und ihre Personen oder auch berühmte Begebenheiten der Geschichte nachstellen, sind in „Gärten“ angeordnet.

Statue der Kuan Yin („performing a miracle“)

Die einzelnen Sehenswürdigkeiten sind innerhalb des Museums geografisch korrekt angeordnet. Beim Betreten des Museums bekommt jeder Besucher einen Übersichtsplan ausgehändigt, auf dem alle Monumente durchnummeriert aufgeführt sind. Erst vor wenigen Jahren konnte im Nordwesten ein weiteres Stück Land erworben werden, welches für zusätzliche Gebäude genutzt wird, die teilweise der Phantasie von Khun Lek entsprungen sind.

Im „Alten Marktflecken“

Einzelne besonders interessante Bauten von Süd nach Nord:

  • Die „Stupa des Wat Phra Mahathat“ in Chaiya im Srivijaya-Stil
  • Im „Alten Marktflecken“ befinden sich mehrere Original Teakholz-Häuser aus Yan Nawa, die einem Straßenmarkt aus der Provinz Tak nachempfunden sind.
  • Der „Palast des Tiger King“ (König Suriyentharathibodi) wurde aus Ayutthaya gerettet, das Original steht heute im Wat Suwannaram, Phetchaburi
  • Die „Audienzhalle von König Taksin“ mit Wandmalereien, Thonburi
Naresuan kämpft gegen die Burmesen
Nachbildung der Sanphet Prasat Palasthalle
  • Der „Sanphet Prasat Thronhalle des Wang Luang (Königspalast) von Ayutthaya“ wurde nach alten Aufzeichnungen im Maßstab 1:3 rekonstruiert.
  • Der „Phra Kaeo Pavillon“, ein runder Pavillon in chinesischem Stil, wie er auf alten Karten von Ayutthaya eingezeichnet war.
  • Der „Khun-Chang-Khun-Phaen-Garten“ wurde Figuren aus dem thailändischen Epos Khun Chang Khun Phaen nachempfunden.
  • Der „Fußabdruck des Buddha“ im Wat Phra Phutthabat bei Saraburi wurde nach aufwändigen Recherchen historischer Aufzeichnungen verkleinert nachgebaut.
  • Ein „Thai Hamlet“, ein kleiner landwirtschaftlicher Weiler aus der zentralen Ebene wurde hier mit einigen Original-Häusern und antiken Ackergeräten aufgebaut.
Der Sukhothai-Viharn
  • Der „Sukhothai-Viharn“ ist ein fiktiver Viharn, dessen Aussehen dem Viharn des Phra Buddha Chinnarat im Wat Phra Sri Rattana Mahathat in Phitsanulok und einem Viharn im Wat Nang Phaya in Si Satchanalai in deren Originalgröße nachempfunden ist.
  • Auf dem „Schwimmenden Markt“ findet zu besonderen Festtagen tatsächlich ein Markt statt, wie er in vergangenen Zeiten überall in Thailand üblich war. Originale Holzhäuser säumen die große Wasserfläche, sie sind mit kleinen Holzbrücken verbunden.
  • Der „Lotusknospen-Turm des Wat Phra Mahathat“ in Sukhothai
  • Ho Kham, ein „goldener Pavillon“ aus Lampang wurde nach alten Fotografien nur aus Holz ohne einen einzigen Nagel erbaut. Innen befindet sich ein kleines Museum.
  • Die „Chedi von Chama Thewi“ aus Lamphun wurden etwas verkleinert nachgebaut.
  • Der „Viharn des Wat Phumin aus Nan“ mit seinen von Schlangenkörpern flankierten Eingangstreppen ist hier verkleinert aufgebaut.
  • Der Khmer-Tempel „Khao Phra Viharn (Preah Vihear)“, der zeitweilig zu Thailand, aber heute (wieder) zu Kambodscha zählt, wurde verkleinert auf einem künstlich aufgeschütteten, 54 m hohen Berg erbaut.
  • Auch 1:3-Nachbildungen der Heiligtümer von Phimai in der Provinz Nakhon Ratchasima und Phanom Rung in der Provinz Buriram stehen hier.

Die folgenden Gebäude im Nordwesten des Museumsgeländes haben kein reales Vorbild, sie entstammen der Phantasie von Khun Lek:

  • Der „Berg Sumeru“, ein Holzgebäude mit phantastischen und mythologischen Figuren und Wandmalereien, davor eine Statuengruppe, die den mythologischen Anotatta-See am Berg Meru darstellt.
  • Der „Pavillon der 80 Yogi“ stellt eine alte Form der medizinischen Behandlung anhand von teilweise pittoresk verzerrten Statuen von Einsiedlern dar.
  • Zwei große „Statuen des Bodhisattva Avalokitesvara (Kuan Yin)“
  • Der „Ramayana-Pavillon“ ist eigentlich eine Reihe von schwimmenden Holz-Pavillons, die mit einer Brücke verbunden sind. Sie zeigen auf Wandmalereien die Geschichte des Ramayana.
  • Der „Botanische Garten aus der Thai-Literatur“: um einen Garten mit Bäumen und Pflanzen, denen speziell in der thailändischen Literatur gehuldigt wird, schlängelt sich ein überdachter Laubengang.

Weitere Projekte des Khun Lek

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  • Erawan-Museum – Museum in Samut Prakan. Ursprünglich geplant, die Antiquitätensammlung von Khun Lek unterzubringen. In einem kleinen Park mit vielen Statuen aus der thailändischen Mythologie liegt ein kreisrundes Gebäude, in dessen Keller sich einige Antiquitäten befinden. Attraktion ist jedoch der riesige Erawan, der auf dem Gebäude steht. Der dreiköpfige Elefant ist innen begehbar, ein Aufzug befindet sich in seinem linken Hinterbein. Innen in barockartigem Überfluss dekoriert mit kleinen und großen Figuren aus der Phantasie von Khun Lek.
  • Sanctuary of Truth – Gebäudekomplex bei Pattaya mit Holzschnitzereien von Figuren aus der thailändischen Mythologie. Beim Bau wurden viele Materialien von alten thailändischen Häusern benutzt. Hier konnte Khun Lek seiner Phantasie freien Lauf lassen.
  • Muang Boran Publishing House – Verlag zahlreicher Publikationen über traditionelle thailändische Kunst, Kultur und Architektur. Der Großteil der publizierten Bücher ist in thailändischer Sprache gehalten, dabei sind allerdings oft ein oder zwei Kapitel ins Englische übersetzt.
  • Muang Boran Journal – Vierteljahreszeitschrift für Archäologie, Architektur. Hauptsächlich in thailändischer Sprache, ausgewählte Artikel, auch auf Englisch.
  • Lek Prapai Viriyapant Foundation – Kulturstiftung
  • Nai Rob Roo – Verlag von Reiseführern alleine für den thailändischen Markt
  • The Viriyah Insurance – allgemeine Versicherungsgesellschaft
  • The Viriyah Business Co.: Guide to Muang Boran. Muang Boran Publishing House Bangkok 2001, ISBN 974-7381-26-5
  • Jittima Sutthasri (Ed.): The Old Market Town. Muang Boran Publishing House Bangkok 1992, ISBN 974-7366-91-6
Commons: Mueang Boran – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 13° 32′ 45″ N, 100° 37′ 41″ O