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„Bernhard Berlin“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Stiftertafel EA Bernhard Berlin 1457.jpg|thumb|upright|Stiftertafel des ''Ewigen Almosens'' für Bernhard Berlin, 1457]]
'''Bernhard Berlin''' (* unbekannt; † [[1474]] in [[Heilbronn]]) war 1456 und 1458 [[Bürgermeister]] der [[Reichsstadt]] Heilbronn, und Namensgeber des späteren [[Wilhelm Bernhard Berlin]]
'''Bernhard Berlin''' (* unbekannt; † [[1457]] in [[Heilbronn]]) war 1456 und 1457 [[Bürgermeister]] der [[Reichsstadt]] Heilbronn.


== Leben ==
== Leben ==
Berlin stammte aus einem alten Heilbronner Patriziergeschlecht. Das Wappen der Familie zeigt drei ineinandergesteckte [[Reuse|Beren]], zwei Büffelhörner dienen zur Helmzier.


Bernhard Berlin war der zweite des Heilbronner Geschlechts der Berlin, die die Bürgermeister stellten. Möglicherweise war Bernhard Berlin der Sohn des [[Hans Berlin]], der im Jahre 1431 Bürgermeister der Stadt war<ref>Knupfer, Seite 268 (Zeile 18)Am 12.Juni 1431 ergeht ein Urteilsspruch seitens des Konrad von Weinsberg über den Rechtsstreit zwischen dem Deutsch Orden und Heilbronn, welche durch den Bürgermeister Hans Berlin vertreten wird</ref> Urkundlich wird Bernhard relativ selten erwähnt. Urkundlich bestätigt wurden verschiedene Rechtshandlungen und eine Stiftung, aus der das Jahr seines Todes hervorgeht.
Er war der zweite Bürgermeister aus der Heilbronner Familie Berlin. Möglicherweise war Bernhard der Sohn des [[Hans Berlin (Bürgermeister Heilbronns, 15. Jahrhundert)|Hans Berlin]], der im Jahre 1431 Bürgermeister der Stadt war.<ref>Knupfer, S. 268 (Zeile 18): „Am 12. Juni 1431 ergeht ein Urteilsspruch seitens des [[Konrad IX. (Weinsberg)|Konrad von Weinsberg]] über den Rechtsstreit zwischen dem Deutsch Orden und Heilbronn, welche durch den Bürgermeister Hans Berlin vertreten wird.“</ref> Urkundlich wird Bernhard Berlin relativ selten erwähnt. 1444 war er [[Schultheiß]] und verkaufte an die Stadt Heilbronn einen Acker, auf dem kurz darauf das [[Karmeliterkloster (Heilbronn)|Karmeliterkloster]] errichtet wurde.<ref>Heribert Hummel: ''Die Klosteranlage der Karmeliten vor der Stadt Heilbronn''. In: ''Schwaben und Franken'' (heimatgeschichtliche Beilage der ''[[Heilbronner Stimme]]''), Nr. 3, 1986</ref> Urkundlich bestätigt wurden außerdem verschiedene Rechtshandlungen. Am 5. August 1456 wird ein Kaufvertrag zwischen Bürgermeister Berlin und Holzapfel über Fischwasser besiegelt.<ref>Knupfer, S. 321 Nr. 627</ref> 1457 starb er.
Die Stiftung für die Heilbronner Kilianskirche wird jedoch häufiger in der Heilbronner Literatur erwähnt.
===Wirken===
Am 5. August 1456 wird ein Kaufvertrag zwischen Bürgermeister Berlin und Holzapfel über Fischwasser besiegelt <ref>Knupfer, Seite 321 Nr. 627 </ref> und am 11. November 1458 veranlassen die Bürgermeister Berlin und Mettelbach das Protokoll über die Aussage des H. Sulzlin <ref>Knupfer, Seite 406</ref>
===Tod===
Am 14.April 1474 wird eine Stiftung des verstorbenen Altbürgermeisters Bernhard Berlin zugunsten der Heilbronner Kilianskirche beurkundet, die auch noch in den folgenden Jahrhunderten in der Heilbronner Lokalhistorie derart von Bedeutung ist, daß diese immer wieder erwähnt. wird.


== Stiftertafel ==
Berlin stammt aus einem alten Heilbronner Patriziergeschlecht. Das Wappen der Familie zeigt drei ineinandergesteckte [[Reuse|Beren]], zwei Büffelhörner dienen zur Helmzier.
Im Heilbronner [[Haus der Stadtgeschichte (Heilbronn)|Haus der Stadtgeschichte]] hat sich eine Stiftertafel von 1457 aus der [[Kilianskirche (Heilbronn)|Heilbronner Kilianskirche]] erhalten. Ihre Inschrift lautet:


:'' Anno Domini 1457 starb''
==Quellen==
:'' der eren und handtfest''
<references/>
:'' Bernhard Berlin ein ''
:''mit stiffter des ewigen ''
:''Almosens zuo Heylpron''
:'' und der Predicatur''
:'' zum guten Leuten''
:'' Dem Got gnad. Amen''


Das ''Ewige Almosen'' war 1449 vom Rat der Stadt als Stiftung gegründet worden. Das "Almosenhäuschen" befand sich bis 1830 neben dem nördlichen Choreingang der Kilianskirche (heute Kaiserstraße). Die Stiftung wurde von Bernhard Berlin im Jahre 1452 um den Beitrag von 40 Gulden erhöht. Im Jahre 1457 hinterließ Bernhard Berlin bei seinem Tod das Vermächtnis, den Finanzbeitrag um weitere 42 Gulden aufzustocken. Vom Ertrag der Stiftung wurden Naturalien als Almosen an Bedürftige verteilt.
==Literatur==
* Knupfer, Eugen: ''Urkundenbuch der Stadt Heilbronn'' in württemberg. Quellen herausgegeben von der württemberg. Kommission für Landesgeschichte, Kohlhammer Verlag, Stuttgart, 1904.
*Statistisches Landesamt:"Beschreibung des Oberamts Heilbronn" , Kohlhammer Verlag, Stuttgart, 1903.


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Mann|Berlin, Bernhard]]
<references />
[[Kategorie:Deutscher|Berlin, Bernhard]]
[[Kategorie:Bürgermeister (Heilbronn)|Berlin, Bernhard]]
[[Kategorie:Geboren unbekannt|Berlin, Bernhard]]
[[Kategorie:Gestorben 1474|Berlin, Bernhard]]


== Literatur ==
{{Personendaten|
* Eugen Knupfer (Bearb.): ''Urkundenbuch der Stadt Heilbronn.'' Band 1. (= ''Württembergische Geschichtsquellen.'' NF 5, {{ZDB|520100-7}}). Kohlhammer, Stuttgart 1904.
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* ''450 Jahre Reformation in Heilbronn'', Stadtarchiv Heilbronn 1980, S. 93, Nr. 22.

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Aktuelle Version vom 2. Januar 2016, 16:17 Uhr

Stiftertafel des Ewigen Almosens für Bernhard Berlin, 1457

Bernhard Berlin (* unbekannt; † 1457 in Heilbronn) war 1456 und 1457 Bürgermeister der Reichsstadt Heilbronn.

Berlin stammte aus einem alten Heilbronner Patriziergeschlecht. Das Wappen der Familie zeigt drei ineinandergesteckte Beren, zwei Büffelhörner dienen zur Helmzier.

Er war der zweite Bürgermeister aus der Heilbronner Familie Berlin. Möglicherweise war Bernhard der Sohn des Hans Berlin, der im Jahre 1431 Bürgermeister der Stadt war.[1] Urkundlich wird Bernhard Berlin relativ selten erwähnt. 1444 war er Schultheiß und verkaufte an die Stadt Heilbronn einen Acker, auf dem kurz darauf das Karmeliterkloster errichtet wurde.[2] Urkundlich bestätigt wurden außerdem verschiedene Rechtshandlungen. Am 5. August 1456 wird ein Kaufvertrag zwischen Bürgermeister Berlin und Holzapfel über Fischwasser besiegelt.[3] 1457 starb er.

Im Heilbronner Haus der Stadtgeschichte hat sich eine Stiftertafel von 1457 aus der Heilbronner Kilianskirche erhalten. Ihre Inschrift lautet:

Anno Domini 1457 starb
der eren und handtfest
Bernhard Berlin ein
mit stiffter des ewigen
Almosens zuo Heylpron
und der Predicatur
zum guten Leuten
Dem Got gnad. Amen

Das Ewige Almosen war 1449 vom Rat der Stadt als Stiftung gegründet worden. Das "Almosenhäuschen" befand sich bis 1830 neben dem nördlichen Choreingang der Kilianskirche (heute Kaiserstraße). Die Stiftung wurde von Bernhard Berlin im Jahre 1452 um den Beitrag von 40 Gulden erhöht. Im Jahre 1457 hinterließ Bernhard Berlin bei seinem Tod das Vermächtnis, den Finanzbeitrag um weitere 42 Gulden aufzustocken. Vom Ertrag der Stiftung wurden Naturalien als Almosen an Bedürftige verteilt.

Einzelnachweise

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  1. Knupfer, S. 268 (Zeile 18): „Am 12. Juni 1431 ergeht ein Urteilsspruch seitens des Konrad von Weinsberg über den Rechtsstreit zwischen dem Deutsch Orden und Heilbronn, welche durch den Bürgermeister Hans Berlin vertreten wird.“
  2. Heribert Hummel: Die Klosteranlage der Karmeliten vor der Stadt Heilbronn. In: Schwaben und Franken (heimatgeschichtliche Beilage der Heilbronner Stimme), Nr. 3, 1986
  3. Knupfer, S. 321 Nr. 627
  • Eugen Knupfer (Bearb.): Urkundenbuch der Stadt Heilbronn. Band 1. (= Württembergische Geschichtsquellen. NF 5, ZDB-ID 520100-7). Kohlhammer, Stuttgart 1904.
  • 450 Jahre Reformation in Heilbronn, Stadtarchiv Heilbronn 1980, S. 93, Nr. 22.