„Stephan Schmidheiny“ – Versionsunterschied
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Stephan Schmidheiny wurde im Jahr [[1947]] in [[St. Gallen]], [[Schweiz]], geboren. Im Alter von 25 Jahren, nach erfolgreich abgeschlossenem Studium, stieg er im Familien-Unternehmen ein, in welchem er vier Jahre später zum [[CEO]] aufstieg. Es folgten Verwaltungsrats-Ma ndate in diversen international bekannten Firmenen wie z.B. ABB ([[Asea Brown Boveri]]), [[Nestlé]], [[Swatch]] und [[UBS]]. |
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[[Datei:ETH-BIB-Dr. Stephan Schmidheiny-Com LC1501-SCH-025-002-001.tif|mini|Stephan Schmidheiny (1992)]] |
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'''Stephan Schmidheiny''' (* [[29. Oktober]] [[1947]] in [[Balgach]];<ref name="munzinger">{{Munzinger|00000019860|Stephan Schmidheiny|28. September 2017|in: ''Internationales Biographisches Archiv 39/2017'' vom 26. September 2017.}}.</ref> [[Bürgerort|heimatberechtigt]] ebenda<ref>Otto Oesch-Maggion: {{Webarchiv |url=http://scope.staatsarchiv.sg.ch/detail.aspx?id=937425 |text=''Geschlechterbuch der Hofgemeinde Balgach.'' |wayback=20180613184046}} Staatsarchiv St. Gallen, abgerufen am 9. Mai 2022.</ref>) ist Mitglied der [[Schmidheiny (Familie)|Familiendynastie Schmidheiny]] und ein [[Schweiz]]er [[Unternehmer]]. |
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== Leben == |
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Heute wohnt Stephan Schmidheiny in [[Hurden]] ([[Kanton Schwyz]]) in der [[Schweiz]], einer kleinen Ortschaft auf dem Seedamm, welcher den [[Zürichsee]] vom Obersee trennt und gleichzeitig Hauptverkehrsachse zwischen [[Pfäffikon SZ]] und [[Rapperswil SG]] ist. Der [[Kanton Schwyz]] gilt als eines der Steuerparadiese der Schweiz. |
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[[File:22. Internationales Management-Gespräch 1992-(v.l.) Václav Klaus, Stephan Schmidheiny, Carlos Hank Gonzalez, Preisträger-HSGH 022-000749-02.jpg|thumb|(von links) [[Václav Klaus]], Stephan Schmidheiny, [[Carlos Hank González|Carlos Hank Gonzalez]] 1992 am [[St. Gallen Symposium|Internationales Management-Gespräch]] in St. Gallen]] |
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Stephan Schmidheiny ist der Sohn von [[Max Schmidheiny]] (1908–1991<ref name="NZZaS" />) und Adda Schmidheiny-Scherrer († 1997) sowie Bruder von [[Thomas Schmidheiny]], Marietta und Alexander Schmidheiny († 1992). Er wuchs in [[Heerbrugg]] im [[Kanton St. Gallen]] auf und besuchte die [[Kantonsschule Trogen]]. 1972 schloss er sein Studium mit dem Doktorat der [[Rechtswissenschaften]] an der [[Universität Zürich]] ab. Schmidheiny war von 1974 bis 2002 mit Ruth Schmidheiny (Verwaltungsrätin der Daros Latin America AG) verheiratet.<ref name="Monopol">Hans-Joachim Müller: {{Webarchiv |url=http://www.monopol-magazin.de/artikel/20102127/Hier-ist-alles-Koerper.html |text=''Hier ist alles Körper.'' |wayback=20130512163728}} In: ''[[Monopol – Magazin für Kunst und Leben|Monopol]]'' vom 19. August 2010.</ref><ref name="WeltaS">Hans-Joachim Müller: [https://www.welt.de/print/wams/kultur/article113157184/Rio-ruft-Wird-die-Kunstwelt-antworten.html ''Rio ruft. Wird die Kunstwelt antworten?''] In: ''[[Welt am Sonntag]]'' vom 27. Januar 2013.</ref> Er hat einen Sohn und eine Tochter<ref name="NZZaS">Markus Städeli, Charlotte Jacquemart: {{Webarchiv | url=http://webpaper.nzz.ch/2012/07/29/wirtschaft/JLVIV/imperium-aus-ton-sand-und-stein?guest_pass=110dd13ffe:JLVIV:432edbd3e30de3ae0ba2707984c87b5b30273fd4 | archive-is=20130115204441 | text=''Imperium aus Ton, Sand und Stein''.}} In: ''[[NZZ am Sonntag]]'' vom 29. Juli 2012.</ref> und lebt in [[Hurden]] im [[Kanton Schwyz]].<ref name="Forbes" /> Seit 2012 ist er mit Viktoria Schmidheiny-Werner verheiratet.<ref>Erwähnung der Partnerschaft in [http://www.lesartsgstaad.com/m/mandanten/266/download/MM_LesArtsGstaad_Okt_15_D_.pdf Medienmitteilung ''Les Arts Gstaad''], abgerufen am 23. August 2016.</ref> |
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<!--Stephan Schmidheiny engagiert sich im Bereich der nachhaltigen Entwicklung und reiste oft, vor allem in Lateinamerika. Von seiner Mutter erbte er seine Leidenschaft für Musik und spielt seit seiner Kindheit Klavier. Er liebt die Natur und trieb Sportarten wie Tauchen und Wandern; er ist ein passionierter Leser, wobei seine bevorzugten Themenbereiche Geschichte, Philosophie und Kultur sind. Seit einem erlittenen [[Aorta]]-Riss in 2008 hat Schmidheiny seinen früheren Rhythmus von Reisen und Arbeiten aufgegeben und führt ein verändertes, eher beschauliches Leben.<ref name="Interview14" /> --> |
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Schmidheiny realisierte mehrere Buchprojekte, unter anderem 1992 im Rahmen des [[Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung|UNO-Rio-Gipfels]] den Bestseller ''Kurswechsel. Globale unternehmerische Perspektiven für Entwicklung und Umwelt''<ref>[http://www.gbv.de/dms/faz-rez/920511_FAZ_0016_16_0005.pdf ''Rezension Buch «Kurswechsel».''] In: ''FAZ'' vom 11. Mai 1992, abgerufen auf der Website der Verbundzentrale des Verbundzentrale des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes am 31. August 2016.</ref>, der in über zwölf Sprachen übersetzt wurde. Sein Vermögen wurde 2022 vom Schweizer Wirtschaftsmagazin ''[[Bilanz (Schweizer Wirtschaftsmagazin)|Bilanz]]'' auf 3,75 Milliarden Schweizer Franken geschätzt.<ref>[https://www.handelszeitung.ch/people/bilanz-300-reichste-2022-stephan-schmidheiny ''Die 300 Reichsten: Stephan Schmidheiny.''] In: [[Bilanz (Schweizer Wirtschaftsmagazin)|Bilanz]], abgerufen am 18. Juni 2023.</ref> |
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== Unternehmerische Engagements == |
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Stephan Schmidheiny ist heute [[Milliadär]] und erscheint regelmässig auf der Liste der Reichsten der Welt des [[Forbes Magazine]]. |
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=== Eternit === |
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1972, im Alter von 25 Jahren, begann Stephan Schmidheiny seine unternehmerische Karriere im Vertriebsbereich der Schweizer Eternit-Gruppe, die seit den 1920er-Jahren der Familie Schmidheiny gehörte und ihm später von seinem Vater übertragen wurde. 1976, vier Jahre nach seinem Einstieg, wurde er [[Chief Executive Officer]] (CEO) der Schweizer Eternit-Gruppe. |
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1978 gab Schmidheiny, nunmehr Verwaltungsratspräsident, bekannt, vollständig auf [[Asbest]] verzichten zu wollen, elf Jahre vor dem seit 1989 in der Schweiz geltenden Asbestverbot. Zugleich liess er nach Substituten forschen und es gelang innerhalb von vier Jahren, neue Fasermischungen bis zur Produktreife zu entwickeln. 1989, fünf Jahre nach der Übernahme der Gruppe von seinem Vater, war Schmidheiny aus der Eternit-Gruppe komplett ausgestiegen.<ref>Wolfgang E. Höpner: ''Asbest in der Moderne.'' Waxmann, Münster 2008, ISBN 978-3-8309-2048-9.</ref> |
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Stephan Schmidheinys «Anova», Nachfolger der weltweit tätigen Firma «Eternit», sah sich ab 2002 mit massiven Forderungen nach Entschädigungszahlungen für südafrikanische Asbestopfer konfrontiert. Eine Sammelklage wurde mit der Errichtung eines Entschädigungs-Trusts, der mit 10–20 Millionen Dollar ausgestattet worden sein soll, abgewendet. Ausgehandelt wurde der Vergleich vom damaligen Ständerat und späteren Bundesrat [[Hans-Rudolf Merz]], nachdem Stephan Schmidheiny im August 2002 als Verwaltungsratspräsident demissioniert hatte.<ref>[https://www.handelszeitung.ch/unternehmen/die-schmidheinys-teil-1-todliche-milliarden ''Die Schmidheinys,'' (Teil 1): ''Tödliche Milliarden.''] In: ''[[Bilanz (Schweizer Wirtschaftsmagazin)|Bilanz]],'' 26. März 2003. Abgerufen am 27. August 2012.</ref><ref name="Teil2"/><ref>{{Webarchiv | url=http://www.workzeitung.ch/tiki-read_article.php?articleId=121 | wayback=20140407081553 | text=''Asbest: Schmidheiny will sich billig freikaufen.''}} In: ''work,'' 18. April 2004. Abgerufen am 27. August 2012.</ref><ref name="sozialemedizin">{{Webarchiv | url=http://www.sozialemedizin.ch/?p=1585 | wayback=20141129025821 | text=''Zeitbombe Asbest: Von der Wunderfaser zum tödlichen Staub.''}} In: ''Soziale Medizin,'' 11. Februar 2011. Abgerufen am 27. August 2012.</ref><ref>{{Webarchiv | url=http://www.holcim.com/en/press-and-media/statements-regarding-multiwatch-allegations/suedafrika.html | wayback=20120509174100 | text=Holcim Press Release Südafrika.}} Abgerufen am 27. August 2012.</ref> |
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In Italien wurde das Thema Asbest seit 2009 eingehend gerichtlich aufgearbeitet. In [[Turin]] wurden so Stephan Schmidheiny und Baron [[Louis de Cartier]] aus Belgien Ende 2009 angeklagt, zwischen 1966 und 1986 durch mangelnde Sicherheitsvorkehrungen in mehreren italienischen Eternit-Fabriken den Asbest-Tod von mehr als 2000 Arbeitern und Anwohnern verursacht zu haben. Die Staatsanwaltschaft warf ihnen vor, für 2056 Todesfälle und 833 Erkrankungen verantwortlich zu sein.<ref>[https://www.spiegel.de/panorama/justiz/asbest-prozess-in-italien-nun-sind-alle-krank-a-666421.html ''Asbest-Prozess in Italien. «Nun sind alle krank».''] In: ''[[Der Spiegel]].'' 10. Dezember 2009. Abgerufen am 3. April 2011.</ref><ref>[https://www.handelszeitung.ch/unternehmen/asbest-sturzflug-auf-die-honigtopfe-117047 ''Sturzflug auf die Honigtöpfe.''] In: ''Bilanz,'' 8. Februar 2005. Abgerufen am 3. April 2011.</ref><ref>[http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaft/aktuell/auftakt_zum_grossen_eternit-prozess_in_turin_1.4151205.html ''Auftakt zum grossen Eternit-Prozess in Turin.''] In: ''[[Neue Zürcher Zeitung]].'' 10. Dezember 2009. Abgerufen am 3. April 2011.</ref><ref>[http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/schmidheiny_fuerchtet_unausgewogenes_verfahren_1.5117001.html ''Schmidheiny fürchtet unausgewogenes Verfahren.''] In: ''Neue Zürcher Zeitung,'' 1. März 2010. Abgerufen am 3. April 2011.</ref> Am 13. Februar 2012 wurden er und Louis de Cartier zu je 16 Jahren Haft und [[Schadenersatz]]zahlungen in Höhe von 80 Millionen Euro<ref name="verjährt"/> verurteilt. Schmidheiny legte [[Berufung (Recht)|Berufung]] gegen das Urteil ein.<ref>''[http://www.nachrichten.ch/detail/529285.htm Je 16 Jahre Haft für Schmidheiny und de Cartier]'', nachrichten.ch, 13. Februar 2012.</ref> Später plädierte er auf Annullierung des Prozesses.<ref>[http://www.handelszeitung.ch/management/schmidheiny-will-asbest-prozess-annullieren-lassen Schmidheiny will Asbest Prozess annullieren lassen], ''[[Handelszeitung]],'' 27. August 2012. Abgerufen am 27. August 2012.</ref> Während des Revisionsprozesses starb Louis de Cartier (* 1921) im Mai 2013.<ref>[http://www.tagblatt.ch/aktuell/international/international-sda/In-Asbest-Prozess-verurteilter-Baron-ist-tot;art253652,3410660 ''In Asbest-Prozess verurteilter Baron ist tot.''] In: ''[[St. Galler Tagblatt]]'' vom 21. Mai 2013.</ref> |
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Am 3. Juni 2013 erhöhte das Berufungsgericht in Turin das Strafmass auf 18 Jahre und auf 90 Millionen Euro.<ref name="verjährt"/> Gegen das Urteil wurde eine Berufung beim [[Corte Suprema di Cassazione|Kassationsgericht in Rom]] angekündigt.<ref>Nikos Tzermias: [http://www.nzz.ch/aktuell/wirtschaft/wirtschaftsnachrichten/schmidheiny-zu-18-jahren-haft-verurteilt-1.18092472 ''Schmidheiny zu 18 Jahren Haft verurteilt.''] In: ''Neue Zürcher Zeitung'' vom 3. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.</ref><ref>[http://www.20min.ch/finance/news/story/Schmidheiny--zu-18-Jahren-Gefaengnis-verurteilt-29253637 ''Schmidheiny zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt.''] In: ''[[20 Minuten]]'' vom 3. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.</ref> Im November 2014 annullierte das italienische Kassationsgericht auf Antrag der Staatsanwaltschaft das vorinstanzliche Urteil und erklärte die Vorwürfe für [[Verjährung|verjährt]].<ref name="verjährt">Andrea Spalinger: [http://www.nzz.ch/wirtschaft/freispruch-fuer-stephan-schmidheiny-1.18428103 ''Freispruch für Stephan Schmidheiny.''] In: ''Neue Zürcher Zeitung'' vom 20. November 2014.</ref> |
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Der mittlerweile pensionierte Staatsanwalt Guariniello strengte anschliessend eine zweite Klage wegen vorsätzlicher Tötung an.<ref>[http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/-Neue-Klage-gegen-Schmidheiny-/story/29066427 ''Neue Klage gegen Schmidheiny.''] In: ''[[Tages-Anzeiger]]'' vom 25. Februar 2015</ref> Am 29. November 2016 entschied die zuständige Richterin in Turin, diese nicht zuzulassen. Möglich sind verschiedene lokale Prozesse z. B. in Vercelli, Reggio Emilia und Neapel wegen fahrlässiger Tötung.<ref>[http://torino.repubblica.it/cronaca/2016/11/29/news/processo_eternit-153088564/?ref=search ''Torino, spezzettato il processo Eternit. Omicidio colposo e non più volontario per l'imprenditore Schmidheiny.''] In: [[La Repubblica]] vom 29. November 2016</ref><ref>Andrea Spalinger: [http://www.nzz.ch/wirtschaft/wirtschaftspolitik/neue-wende-im-fall-schmidheiny-kein-neuer-grossprozess-in-italien-ld.131542 ''Neue Wende im Fall Schmidheiny.''] In: ''Neue Zürcher Zeitung'' vom 30. November 2016.</ref> In einem solchen Prozess wurde Schmidheiny 2022 in Neapel wegen fahrlässiger Tötung erstinstanzlich zu einer Freiheitsstrafe von 3,5 Jahren verurteilt.<ref> [https://www.srf.ch/news/wirtschaft/eternit-prozess-schmidheiny-wegen-fahrlaessiger-toetung-zu-3-5-jahren-verurteilt ''Schmidheiny wegen fahrlässiger Tötung zu 3.5 Jahren verurteilt''] In: ''[[Schweizer Radio und Fernsehen|SRF]]''. 6. April 2022, abgerufen am 6. April 2022.</ref> |
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Im Juni 2023 verurteilte das Schwurgericht von Novara Schmidheiny zu einer Haft von zwölf Jahren wegen schwerer fahrlässiger Tötung von 392 Menschen. Die Verteidigung kündigte Berufung an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.handelszeitung.ch/unternehmen/eternit-prozess-stephan-schmidheiny-von-italienischem-gericht-zu-12-jahren-haft-verurteilt-609146 |titel=Eternit-Prozess: Stephan Schmidheiny von italienischem Gericht zu 12 Jahren Haft verurteilt |werk=Handelszeitung|datum=2023-08-06 |abruf=2023-06-18}}</ref> |
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=== Schweizer Uhrenindustrie === |
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Schmidheiny leistete massgebende finanzielle Unterstützung von [[Nicolas Hayek]] bei der Übernahme der Uhrenholdinggesellschaft SMH (51 % Anteil) zur Rettung der Schweizer Uhrenindustrie im Jahr 1985, welche per Handschlag vereinbart wurde.<ref name="Interview14" /> Daraus entstand die spätere [[Swatch Group|Swatch-Gruppe]].<ref>{{Webarchiv | url=http://www.stephanschmidheiny.com/page/de-der-industriearchitekt | wayback=20150106204611 | text=Stephan Schmidheiny als Industriearchitekt}}, abgerufen am 8. März 2015.</ref> |
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=== ABB === |
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1987 organisierte Stephan Schmidheiny als [[Ankeraktionär]] die Fusion von [[Brown, Boveri & Cie.]] mit [[Allmänna Svenska Elektriska Aktiebolaget|ASEA]] aus Schweden zur neu positionierten Firma ABB. Brown Boveri konnte sich durch die Fusion aus einer Krise befreien. Neben Schmidheiny wirkten an der in 10 Wochen verhandelten Fusion der seinerzeitige BBC-Chef Fritz Leutwiler sowie seitens ASEA deren Hauptaktionär Peter Wallenberg sowie der ASEA-Chef Percy Barnevik mit.<ref>Werner Catrina: [http://www.aargauerzeitung.ch/wirtschaft/erst-der-paukenschlag-dann-folgt-der-fusions-euphorie-der-katzenjammer-130192065 ''125 Jahre ABB.''] In: ''Aargauer Zeitung'', abgerufen am 14. Oktober 2016.</ref> |
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=== Landis+Gyr === |
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Ebenfalls 1987 übernahm Schmidheiny über seine «Anova Holding» zwei Drittel des Kapitals der Zuger [[Landis+Gyr|Landis&Gyr Holding AG]] von den Familienaktionären, welche keinen Nachfolger als Führungspersönlichkeit stellen konnten. Dabei war Schmidheiny bewusst, dass wesentliche Veränderungen notwendig waren. Der Einbezug von neuen elektronischen Möglichkeiten bei den bisher vorwiegend elektromechanischen Produkten, die komplexe Firmenstruktur von L&G wie auch die Verbesserung der Rentabilität waren anzugehen. Er setzte seine Vertrauensleute dafür ein. Während der folgenden Jahre wurden diese Ziele weitgehend erreicht, allerdings nach Restrukturierung und Personalabbau in mehreren Schritten.<ref>Ueli Kneubühler: [https://nzzas.nzz.ch/wirtschaft/landis-und-gyr-stephan-schmidheiny-boersengang-ld.1305013?reduced=true ''Mit Schmidheiny begann die Odyssee.''] ''NZZ am Sonntag,'' 8. Juli 2017.</ref> 1995 zog sich Schmidheiny zuerst aus dem Verwaltungsrat von L&G zurück und verkaufte kurz danach seine Beteiligung an [[Elektrowatt]], eine mindestens zu diesem Zeitpunkt noch schweizerische Lösung.<ref name="EUP">René Lüchinger, Ueli Burkhard: ''Stephan Schmidheiny. Sein langer Weg zu sich selbst: Erbe – Unternehmer – Philanthrop.'' Stämpfli, Bern 2009, ISBN 978-3-7272-1302-1.</ref> Später wurden Geschäftsbereiche von Siemens und über die Zwischenstationen KKR und Bayard durch [[Toshiba]] weitergeführt. 2017 verkauften die Toshiba Corporation und die Innovation Network Corporation of Japan (INCJ) diese Geschäftstätigkeiten über einen Börsengang. Seit dem 21. Juli 2017 ist das Unternehmen an der [[SIX Swiss Exchange]] als Landis+Gyr kotiert (Tickersymbol: LAND).<ref>[https://www.cash.ch/news/top-news/messtechnik-hersteller-landisgyr-mit-erstem-handelstag-der-boerse-1086955 ''Messtechnik-Hersteller Landis+Gyr mit erstem Handelstag an der Börse.''] In: Cash.ch, abgerufen am 16. November 2017.</ref> |
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=== Leica === |
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Von seinem Bruder Thomas Schmidheiny übernahm Stephan Schmidheiny den [[Leica]]-Konzern. Den Grundstein für dieses Engagement legte 1921 ihr Vorfahre Jakob Schmidheiny im Ortsteil Heerbrugg der Gemeinde Balgach, als er die Firma [[Wild Heerbrugg|Heinrich Wild, Werkstätte für Feinmechanik und Optik]] mit gründete. Durch verschiedene Firmenübernahmen entstand daraus später der Leica-Konzern. Nach der Übernahme durch Stephan Schmidheiny als Hauptaktionär 1989 wurde der Leica-Konzern ab den 1990er-Jahren restrukturiert, aufgeteilt und die bedeutendsten Geschäftsbereiche an ausländische Interessenten verkauft. Für die Region des Familienstammsitzes Balgach/Heerbrugg war dies eine herbe Enttäuschung.<ref>Fritz Staudacher: ''Gesplittet – Von der Formierung und Zerschlagung des Leica-Konzerns zu Hexagon.'' In: [[Franz Betschon]] et al. (Hrsg.): ''Ingenieure bauen die Schweiz – Technikgeschichte aus erster Hand.'' Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2013, ISBN 978-3-03823-791-4, S. 291–300.</ref> |
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=== Weitere Beteiligungen === |
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Stephan Schmidheiny diversifizierte seine Investitionen, indem er ein multinationales Konglomerat mit Beteiligungen unter anderem in den Bereichen Forstwirtschaft, Bankenwesen, Konsumgüter, Energieerzeugung, Elektronik- und optische Ausrüstungs-Unternehmen aufbaute. Während dieser Zeit prägte er diverse Unternehmen und machte sich einen Namen als Industriearchitekt. Er wurde Verwaltungsratsmitglied von führenden Unternehmen wie z. B. [[Asea Brown Boveri]] (ABB), [[Nestlé]], [[Swatch Group]] und [[UBS]].<ref>{{Webarchiv | url=http://www.stephanschmidheiny.com/page/de-biographie | wayback=20121015073254 | text=Stephan Schmidheiny: Stephan Schmidheinys Weg und Wirken in Kurzform}}, abgerufen am 6. September 2012.</ref><ref>{{Webarchiv | url=http://www.stephanschmidheiny.com/page/de-industrielles-erbe | wayback=20121015042314 | text=''Stephan Schmidheiny: Industrielles Erbe.''}} Abgerufen am 6. September 2012.</ref> |
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Mit dem Ziel, sein unternehmerisches und philanthropisches Werk in Lateinamerika über die eigene Generation hinaus zu sichern, hat Schmidheiny am 9. Oktober 2003 die Gesamtheit der Aktien seiner Industrieholding ''GrupoNueva'' in einen unwiderruflichen Trust, «Viva», eingebracht, dessen Begünstigte die Avina-Stiftung ist. Das Eigenkapital der ''GrupoNueva'' wurde auf 800 Millionen USD veranschlagt, was zusammen mit einem der Stiftung übereigneten Wertschriften-Portefeuille einer Schenkung von über einer Milliarde US-Dollar entsprach. Mit der Gründung des ''Viva Trust'' zog sich Schmidheiny von all seinen operativen Tätigkeiten inklusive seiner Funktionen in der ''GrupoNueva'' und Avina zurück. |
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== Philanthropie == |
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Das philanthropische Engagement hatte im Leben von Stephan Schmidheiny immer eine grosse Bedeutung und stellt seit den 1990er-Jahren das Hauptbetätigungsfeld von Stephan Schmidheiny dar, insbesondere seine Rolle beim UNO-Rio-Gipfel 1992. |
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=== UNO-Rio-Gipfel 1992 und «World Business Council for Sustainable Development» === |
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1990 erfolgte die Berufung zum «Hauptberater für Wirtschaft und Industrie» des Generalsekretärs der [[Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung]] (UNCED). Stephan Schmidheiny bereitete in dieser Funktion massgeblich diese besser als «Rio-Gipfel» von 1992 bekannte Konferenz der Vereinten Nationen vor. Um sein Mandat besser ausüben zu können, gründete er ein Forum, in dem führende Unternehmer aus aller Welt eine betriebswirtschaftliche Perspektive auf die Herausforderungen von Umwelt und Entwicklung förderten. Aus diesem Forum entstand später das ''[[World Business Council for Sustainable Development]]'' (WBCSD) eine Organisation, der mittlerweile weltweit die 160 wichtigsten Unternehmen angehören. Schmidheiny wurde zu deren Ehrenpräsidenten gewählt, auch in Anerkennung seiner Pionierrolle im Ausstieg aus der Produktion [[asbest]]haltiger Baustoffe ([[Faserzement|Eternit]]). |
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Im Kontext des Rio-Gipfels lancierte Schmidheiny 1992 das Buch ''Kurswechsel. Globale unternehmerische Perspektiven für Entwicklung und Umwelt'', das in über zwölf Sprachen übersetzt wurde.<ref>Stephan Schmidheiny: ''Kurswechsel. Globale unternehmerische Perspektiven für Entwicklung und Umwelt.'' Droemer Knaur, 1993, ISBN 3-426-80007-1</ref> |
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=== Weitere philanthropische Engagements === |
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Im Jahr 1984 gründete Stephan Schmidheiny zusammen mit dem Erzbischof von [[Panama]], [[Marcos Gregorio McGrath]], die ''Fundes-Stiftung'' mit Sitz in Panama, eine Organisation, die kleine und mittlere Unternehmen in verschiedenen Ländern Lateinamerikas unterstützen wollte. Die ersten Jahre dieses Vorhabens, vorerst auf Panama beschränkt, waren wenig erfolgreich. Erst durch die Invasion der USA in die Panama-Kanalzone 1989 und ein darauffolgendes US-Entwicklungshilfeprojekt in Partnerschaft mit ''Fundes'' brachte den Durchbruch. ''Fundes'' erlernte mit geeigneten neuen Mitarbeitern, wie man erfolgreich Mikrokredite gewährt und eine hohe Erfolgsrate bei den Rückzahlungen erreicht. So entstand ein südamerikanisches [[Mikrofinanz]]system ähnlich demjenigen von [[Muhammad Yunus]] aus [[Bangladesch]], welchen Schmidheiny früh kennengelernt hatte.<ref name="EUP" /><ref name="Interview14">Markus Städeli, Chantal Biswas: [https://www.nzz.ch/wirtschaft/der-italienische-richter-hat-mich-mit-hitler-verglichen-ld.1017085 ''Der italienische Richer hat mich mit Hitler verglichen.''] In: ''NZZ am Sonntag,'' 20. April 2014, S. 29.</ref> |
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1994 gründete er die ''Avina-Stiftung'', die zu einer nachhaltigen Entwicklung in Lateinamerika beiträgt, indem sie ertragreiche Bündnisse zwischen Gesellschafts- und Wirtschaftsführern fördert und heute eine führende Funktion in diesem Umfeld innehat.<ref name="Forbes">Tatiana Serafin: [http://www.forbes.com/forbes/2009/1005/creative-giving-philanthrophy-bill-gates-of-switzerland.html ''Creative Giving - The Bill Gates Of Switzerland''.] In: [[Forbes Magazine]] vom 16. September 2009.</ref> In diese Stiftung floss der Grossteil des Erbes seines Bruders Alexander Schmidheiny ein, welcher anfangs der 1990er-Jahre verstorben ist.<ref name="Interview14" /> |
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== Kritik == |
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Die Familie Schmidheiny war in ihrer Geschichte jenseits der Auseinandersetzungen rund um das Thema Eternit/Asbest der Kritik ausgesetzt. Ihr wird vorgeworfen, mit diktatorischen Regimes zusammengearbeitet zu haben, so beispielsweise während der 1970er-Jahre in [[Nicaragua]] mit [[Anastasio Somoza Debayle|Anastasio Somoza]] oder mit Südafrika während der [[Apartheid]]. Aufgrund der gewerblichen Verstrickungen der Schmidheiny-Familie mit diktatorischen Regimes und der zögerlichen Aufarbeitung, beispielsweise gab die deutsche Eternit AG den Einsatz von Zwangsarbeitern im nationalsozialistischen Deutschland erst 2007 zu, und Entschädigungen von (gesundheitlich) Geschädigten, sehen manche das philanthropische Engagement von Stephan Schmidheiny kritisch.<ref name="Teil2">[https://www.handelszeitung.ch/unternehmen/die-schmidheinys-teil-2-gewinne-ohne-gewissen ''Die Schmidheinys'' (Teil 2): ''Gewinne ohne Gewissen.''] ''Bilanz'', 30. April 2003. Abgerufen am 27. August 2012.</ref><ref name="sozialemedizin"/> |
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== Auszeichnungen == |
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Stephan Schmidheiny hat Preise und Auszeichnungen in Anerkennung seines ''Leadership'' und seines Beitrags zur nachhaltigen Entwicklung erhalten. Darunter sind 1993 die [[Ehrendoktor]]würde des ''[[Instituto Centroamericano de Administración de Empresas]]'' (INCAE), Costa Rica, sowie denselben Titel 1996 von der [[Yale University]] und 2001 vom [[Rollins College]], Florida, und der ''Universidad Católica Andrés Bello'' (UCAB), Caracas. 2007, anlässlich des PODER-Green Forums, zeichneten PODER und die ''Boston Consulting Group'' Schmidheiny mit dem ''Philanthropy Award'' aus. 2009 erschien die Biografie ''Sein langer Weg zu sich selbst – Erbe – Unternehmer – Philanthrop'' im Stämpfli-Verlag. |
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== Literatur == |
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* [[René Lüchinger]]: ''Der Prozess. Stephan Schmidheiny in den Fängen der italienischen Justiz.'' Stämpfli, Bern 2015, ISBN 978-3-7272-1426-4. |
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* René Lüchinger: [http://www.vivatrust.com/files/file/news/weltwoche_DE.pdf ''Stephan Schmidheiny: Sein langer Weg zu sich selbst.''] In: ''[[Die Weltwoche]].'' Nr. 35/2008 (PDF; 559 kB) |
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* Stephan Schmidheiny, mit dem [[World Business Council for Sustainable Development|Business Council for Sustainable Development]]. ''Kurswechsel. Globale unternehmerische Perspektiven für Entwicklung und Umwelt.'' Artemis und Winkler, München 1992, ISBN 978-3-7608-1938-9. |
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* {{Munzinger|00000019860|Stephan Schmidheiny|}} |
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* {{Literatur| Autor=François Höpflinger| Titel=Das unheimliche Imperium: Wirtschaftsverflechtung in der Schweiz| Verlag=Eco-Verlag| Ort=| Band=| Jahr=1980| ISBN=978-3-85637-026-8| Seiten=270}} |
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* {{Literatur| Autor=Hans O Staub| Titel=Von Schmidheiny zu Schmidheiny| Verlag=Verein für Wirtschaftshistorische Studien| Ort=Meilen | Sammelwerk=Schweizer Pioniere der Wirtschaft und Technik| Band=61| Jahr=1994| ISBN=978-3-909059-07-2| Seiten=208}} |
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== Weblinks == |
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* [https://www.stephanschmidheiny.com/ Website von Stephan Schmidheiny] |
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* ''[https://www.srf.ch/play/tv/redirect/detail/0ea1a48e-ffd8-49f5-a66d-a6ad74d6c585 Wohltäter oder Verbrecher?]'' Video in: [[Schweizer Fernsehen]], «[[Rundschau (SRF)|Rundschau]]» vom 1. Februar 2012 (13 Minuten) |
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Aktuelle Version vom 20. Februar 2024, 22:03 Uhr

Stephan Schmidheiny (* 29. Oktober 1947 in Balgach;[1] heimatberechtigt ebenda[2]) ist Mitglied der Familiendynastie Schmidheiny und ein Schweizer Unternehmer.
Leben
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Stephan Schmidheiny ist der Sohn von Max Schmidheiny (1908–1991[3]) und Adda Schmidheiny-Scherrer († 1997) sowie Bruder von Thomas Schmidheiny, Marietta und Alexander Schmidheiny († 1992). Er wuchs in Heerbrugg im Kanton St. Gallen auf und besuchte die Kantonsschule Trogen. 1972 schloss er sein Studium mit dem Doktorat der Rechtswissenschaften an der Universität Zürich ab. Schmidheiny war von 1974 bis 2002 mit Ruth Schmidheiny (Verwaltungsrätin der Daros Latin America AG) verheiratet.[4][5] Er hat einen Sohn und eine Tochter[3] und lebt in Hurden im Kanton Schwyz.[6] Seit 2012 ist er mit Viktoria Schmidheiny-Werner verheiratet.[7] Schmidheiny realisierte mehrere Buchprojekte, unter anderem 1992 im Rahmen des UNO-Rio-Gipfels den Bestseller Kurswechsel. Globale unternehmerische Perspektiven für Entwicklung und Umwelt[8], der in über zwölf Sprachen übersetzt wurde. Sein Vermögen wurde 2022 vom Schweizer Wirtschaftsmagazin Bilanz auf 3,75 Milliarden Schweizer Franken geschätzt.[9]
Unternehmerische Engagements
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eternit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1972, im Alter von 25 Jahren, begann Stephan Schmidheiny seine unternehmerische Karriere im Vertriebsbereich der Schweizer Eternit-Gruppe, die seit den 1920er-Jahren der Familie Schmidheiny gehörte und ihm später von seinem Vater übertragen wurde. 1976, vier Jahre nach seinem Einstieg, wurde er Chief Executive Officer (CEO) der Schweizer Eternit-Gruppe.
1978 gab Schmidheiny, nunmehr Verwaltungsratspräsident, bekannt, vollständig auf Asbest verzichten zu wollen, elf Jahre vor dem seit 1989 in der Schweiz geltenden Asbestverbot. Zugleich liess er nach Substituten forschen und es gelang innerhalb von vier Jahren, neue Fasermischungen bis zur Produktreife zu entwickeln. 1989, fünf Jahre nach der Übernahme der Gruppe von seinem Vater, war Schmidheiny aus der Eternit-Gruppe komplett ausgestiegen.[10]
Stephan Schmidheinys «Anova», Nachfolger der weltweit tätigen Firma «Eternit», sah sich ab 2002 mit massiven Forderungen nach Entschädigungszahlungen für südafrikanische Asbestopfer konfrontiert. Eine Sammelklage wurde mit der Errichtung eines Entschädigungs-Trusts, der mit 10–20 Millionen Dollar ausgestattet worden sein soll, abgewendet. Ausgehandelt wurde der Vergleich vom damaligen Ständerat und späteren Bundesrat Hans-Rudolf Merz, nachdem Stephan Schmidheiny im August 2002 als Verwaltungsratspräsident demissioniert hatte.[11][12][13][14][15]
In Italien wurde das Thema Asbest seit 2009 eingehend gerichtlich aufgearbeitet. In Turin wurden so Stephan Schmidheiny und Baron Louis de Cartier aus Belgien Ende 2009 angeklagt, zwischen 1966 und 1986 durch mangelnde Sicherheitsvorkehrungen in mehreren italienischen Eternit-Fabriken den Asbest-Tod von mehr als 2000 Arbeitern und Anwohnern verursacht zu haben. Die Staatsanwaltschaft warf ihnen vor, für 2056 Todesfälle und 833 Erkrankungen verantwortlich zu sein.[16][17][18][19] Am 13. Februar 2012 wurden er und Louis de Cartier zu je 16 Jahren Haft und Schadenersatzzahlungen in Höhe von 80 Millionen Euro[20] verurteilt. Schmidheiny legte Berufung gegen das Urteil ein.[21] Später plädierte er auf Annullierung des Prozesses.[22] Während des Revisionsprozesses starb Louis de Cartier (* 1921) im Mai 2013.[23] Am 3. Juni 2013 erhöhte das Berufungsgericht in Turin das Strafmass auf 18 Jahre und auf 90 Millionen Euro.[20] Gegen das Urteil wurde eine Berufung beim Kassationsgericht in Rom angekündigt.[24][25] Im November 2014 annullierte das italienische Kassationsgericht auf Antrag der Staatsanwaltschaft das vorinstanzliche Urteil und erklärte die Vorwürfe für verjährt.[20]
Der mittlerweile pensionierte Staatsanwalt Guariniello strengte anschliessend eine zweite Klage wegen vorsätzlicher Tötung an.[26] Am 29. November 2016 entschied die zuständige Richterin in Turin, diese nicht zuzulassen. Möglich sind verschiedene lokale Prozesse z. B. in Vercelli, Reggio Emilia und Neapel wegen fahrlässiger Tötung.[27][28] In einem solchen Prozess wurde Schmidheiny 2022 in Neapel wegen fahrlässiger Tötung erstinstanzlich zu einer Freiheitsstrafe von 3,5 Jahren verurteilt.[29]
Im Juni 2023 verurteilte das Schwurgericht von Novara Schmidheiny zu einer Haft von zwölf Jahren wegen schwerer fahrlässiger Tötung von 392 Menschen. Die Verteidigung kündigte Berufung an.[30]
Schweizer Uhrenindustrie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schmidheiny leistete massgebende finanzielle Unterstützung von Nicolas Hayek bei der Übernahme der Uhrenholdinggesellschaft SMH (51 % Anteil) zur Rettung der Schweizer Uhrenindustrie im Jahr 1985, welche per Handschlag vereinbart wurde.[31] Daraus entstand die spätere Swatch-Gruppe.[32]
ABB
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1987 organisierte Stephan Schmidheiny als Ankeraktionär die Fusion von Brown, Boveri & Cie. mit ASEA aus Schweden zur neu positionierten Firma ABB. Brown Boveri konnte sich durch die Fusion aus einer Krise befreien. Neben Schmidheiny wirkten an der in 10 Wochen verhandelten Fusion der seinerzeitige BBC-Chef Fritz Leutwiler sowie seitens ASEA deren Hauptaktionär Peter Wallenberg sowie der ASEA-Chef Percy Barnevik mit.[33]
Landis+Gyr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ebenfalls 1987 übernahm Schmidheiny über seine «Anova Holding» zwei Drittel des Kapitals der Zuger Landis&Gyr Holding AG von den Familienaktionären, welche keinen Nachfolger als Führungspersönlichkeit stellen konnten. Dabei war Schmidheiny bewusst, dass wesentliche Veränderungen notwendig waren. Der Einbezug von neuen elektronischen Möglichkeiten bei den bisher vorwiegend elektromechanischen Produkten, die komplexe Firmenstruktur von L&G wie auch die Verbesserung der Rentabilität waren anzugehen. Er setzte seine Vertrauensleute dafür ein. Während der folgenden Jahre wurden diese Ziele weitgehend erreicht, allerdings nach Restrukturierung und Personalabbau in mehreren Schritten.[34] 1995 zog sich Schmidheiny zuerst aus dem Verwaltungsrat von L&G zurück und verkaufte kurz danach seine Beteiligung an Elektrowatt, eine mindestens zu diesem Zeitpunkt noch schweizerische Lösung.[35] Später wurden Geschäftsbereiche von Siemens und über die Zwischenstationen KKR und Bayard durch Toshiba weitergeführt. 2017 verkauften die Toshiba Corporation und die Innovation Network Corporation of Japan (INCJ) diese Geschäftstätigkeiten über einen Börsengang. Seit dem 21. Juli 2017 ist das Unternehmen an der SIX Swiss Exchange als Landis+Gyr kotiert (Tickersymbol: LAND).[36]
Leica
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von seinem Bruder Thomas Schmidheiny übernahm Stephan Schmidheiny den Leica-Konzern. Den Grundstein für dieses Engagement legte 1921 ihr Vorfahre Jakob Schmidheiny im Ortsteil Heerbrugg der Gemeinde Balgach, als er die Firma Heinrich Wild, Werkstätte für Feinmechanik und Optik mit gründete. Durch verschiedene Firmenübernahmen entstand daraus später der Leica-Konzern. Nach der Übernahme durch Stephan Schmidheiny als Hauptaktionär 1989 wurde der Leica-Konzern ab den 1990er-Jahren restrukturiert, aufgeteilt und die bedeutendsten Geschäftsbereiche an ausländische Interessenten verkauft. Für die Region des Familienstammsitzes Balgach/Heerbrugg war dies eine herbe Enttäuschung.[37]
Weitere Beteiligungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stephan Schmidheiny diversifizierte seine Investitionen, indem er ein multinationales Konglomerat mit Beteiligungen unter anderem in den Bereichen Forstwirtschaft, Bankenwesen, Konsumgüter, Energieerzeugung, Elektronik- und optische Ausrüstungs-Unternehmen aufbaute. Während dieser Zeit prägte er diverse Unternehmen und machte sich einen Namen als Industriearchitekt. Er wurde Verwaltungsratsmitglied von führenden Unternehmen wie z. B. Asea Brown Boveri (ABB), Nestlé, Swatch Group und UBS.[38][39]
Mit dem Ziel, sein unternehmerisches und philanthropisches Werk in Lateinamerika über die eigene Generation hinaus zu sichern, hat Schmidheiny am 9. Oktober 2003 die Gesamtheit der Aktien seiner Industrieholding GrupoNueva in einen unwiderruflichen Trust, «Viva», eingebracht, dessen Begünstigte die Avina-Stiftung ist. Das Eigenkapital der GrupoNueva wurde auf 800 Millionen USD veranschlagt, was zusammen mit einem der Stiftung übereigneten Wertschriften-Portefeuille einer Schenkung von über einer Milliarde US-Dollar entsprach. Mit der Gründung des Viva Trust zog sich Schmidheiny von all seinen operativen Tätigkeiten inklusive seiner Funktionen in der GrupoNueva und Avina zurück.
Philanthropie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das philanthropische Engagement hatte im Leben von Stephan Schmidheiny immer eine grosse Bedeutung und stellt seit den 1990er-Jahren das Hauptbetätigungsfeld von Stephan Schmidheiny dar, insbesondere seine Rolle beim UNO-Rio-Gipfel 1992.
UNO-Rio-Gipfel 1992 und «World Business Council for Sustainable Development»
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1990 erfolgte die Berufung zum «Hauptberater für Wirtschaft und Industrie» des Generalsekretärs der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung (UNCED). Stephan Schmidheiny bereitete in dieser Funktion massgeblich diese besser als «Rio-Gipfel» von 1992 bekannte Konferenz der Vereinten Nationen vor. Um sein Mandat besser ausüben zu können, gründete er ein Forum, in dem führende Unternehmer aus aller Welt eine betriebswirtschaftliche Perspektive auf die Herausforderungen von Umwelt und Entwicklung förderten. Aus diesem Forum entstand später das World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) eine Organisation, der mittlerweile weltweit die 160 wichtigsten Unternehmen angehören. Schmidheiny wurde zu deren Ehrenpräsidenten gewählt, auch in Anerkennung seiner Pionierrolle im Ausstieg aus der Produktion asbesthaltiger Baustoffe (Eternit).
Im Kontext des Rio-Gipfels lancierte Schmidheiny 1992 das Buch Kurswechsel. Globale unternehmerische Perspektiven für Entwicklung und Umwelt, das in über zwölf Sprachen übersetzt wurde.[40]
Weitere philanthropische Engagements
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1984 gründete Stephan Schmidheiny zusammen mit dem Erzbischof von Panama, Marcos Gregorio McGrath, die Fundes-Stiftung mit Sitz in Panama, eine Organisation, die kleine und mittlere Unternehmen in verschiedenen Ländern Lateinamerikas unterstützen wollte. Die ersten Jahre dieses Vorhabens, vorerst auf Panama beschränkt, waren wenig erfolgreich. Erst durch die Invasion der USA in die Panama-Kanalzone 1989 und ein darauffolgendes US-Entwicklungshilfeprojekt in Partnerschaft mit Fundes brachte den Durchbruch. Fundes erlernte mit geeigneten neuen Mitarbeitern, wie man erfolgreich Mikrokredite gewährt und eine hohe Erfolgsrate bei den Rückzahlungen erreicht. So entstand ein südamerikanisches Mikrofinanzsystem ähnlich demjenigen von Muhammad Yunus aus Bangladesch, welchen Schmidheiny früh kennengelernt hatte.[35][31]
1994 gründete er die Avina-Stiftung, die zu einer nachhaltigen Entwicklung in Lateinamerika beiträgt, indem sie ertragreiche Bündnisse zwischen Gesellschafts- und Wirtschaftsführern fördert und heute eine führende Funktion in diesem Umfeld innehat.[6] In diese Stiftung floss der Grossteil des Erbes seines Bruders Alexander Schmidheiny ein, welcher anfangs der 1990er-Jahre verstorben ist.[31]
Kritik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Familie Schmidheiny war in ihrer Geschichte jenseits der Auseinandersetzungen rund um das Thema Eternit/Asbest der Kritik ausgesetzt. Ihr wird vorgeworfen, mit diktatorischen Regimes zusammengearbeitet zu haben, so beispielsweise während der 1970er-Jahre in Nicaragua mit Anastasio Somoza oder mit Südafrika während der Apartheid. Aufgrund der gewerblichen Verstrickungen der Schmidheiny-Familie mit diktatorischen Regimes und der zögerlichen Aufarbeitung, beispielsweise gab die deutsche Eternit AG den Einsatz von Zwangsarbeitern im nationalsozialistischen Deutschland erst 2007 zu, und Entschädigungen von (gesundheitlich) Geschädigten, sehen manche das philanthropische Engagement von Stephan Schmidheiny kritisch.[12][14]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stephan Schmidheiny hat Preise und Auszeichnungen in Anerkennung seines Leadership und seines Beitrags zur nachhaltigen Entwicklung erhalten. Darunter sind 1993 die Ehrendoktorwürde des Instituto Centroamericano de Administración de Empresas (INCAE), Costa Rica, sowie denselben Titel 1996 von der Yale University und 2001 vom Rollins College, Florida, und der Universidad Católica Andrés Bello (UCAB), Caracas. 2007, anlässlich des PODER-Green Forums, zeichneten PODER und die Boston Consulting Group Schmidheiny mit dem Philanthropy Award aus. 2009 erschien die Biografie Sein langer Weg zu sich selbst – Erbe – Unternehmer – Philanthrop im Stämpfli-Verlag.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- René Lüchinger: Der Prozess. Stephan Schmidheiny in den Fängen der italienischen Justiz. Stämpfli, Bern 2015, ISBN 978-3-7272-1426-4.
- René Lüchinger: Stephan Schmidheiny: Sein langer Weg zu sich selbst. In: Die Weltwoche. Nr. 35/2008 (PDF; 559 kB)
- Stephan Schmidheiny, mit dem Business Council for Sustainable Development. Kurswechsel. Globale unternehmerische Perspektiven für Entwicklung und Umwelt. Artemis und Winkler, München 1992, ISBN 978-3-7608-1938-9.
- Stephan Schmidheiny im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- François Höpflinger: Das unheimliche Imperium: Wirtschaftsverflechtung in der Schweiz. Eco-Verlag, 1980, ISBN 978-3-85637-026-8, S. 270.
- Hans O Staub: Von Schmidheiny zu Schmidheiny. In: Schweizer Pioniere der Wirtschaft und Technik. Band 61. Verein für Wirtschaftshistorische Studien, Meilen 1994, ISBN 978-3-909059-07-2, S. 208.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website von Stephan Schmidheiny
- Wohltäter oder Verbrecher? Video in: Schweizer Fernsehen, «Rundschau» vom 1. Februar 2012 (13 Minuten)
- Sönke Iwersen: Stephan Schmidheiny. Wie ein Familienunternehmer in Italien zur Hassfigur wurde. Porträt in: Handelsblatt vom 20. Dezember 2019.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Stephan Schmidheiny in: Internationales Biographisches Archiv 39/2017 vom 26. September 2017., im Munzinger-Archiv, abgerufen am 28. September 2017 (Artikelanfang frei abrufbar).
- ↑ Otto Oesch-Maggion: Geschlechterbuch der Hofgemeinde Balgach. ( vom 13. Juni 2018 im Internet Archive) Staatsarchiv St. Gallen, abgerufen am 9. Mai 2022.
- ↑ a b Markus Städeli, Charlotte Jacquemart: Imperium aus Ton, Sand und Stein. ( vom 15. Januar 2013 im Webarchiv archive.today) In: NZZ am Sonntag vom 29. Juli 2012.
- ↑ Hans-Joachim Müller: Hier ist alles Körper. ( vom 12. Mai 2013 im Internet Archive) In: Monopol vom 19. August 2010.
- ↑ Hans-Joachim Müller: Rio ruft. Wird die Kunstwelt antworten? In: Welt am Sonntag vom 27. Januar 2013.
- ↑ a b Tatiana Serafin: Creative Giving - The Bill Gates Of Switzerland. In: Forbes Magazine vom 16. September 2009.
- ↑ Erwähnung der Partnerschaft in Medienmitteilung Les Arts Gstaad, abgerufen am 23. August 2016.
- ↑ Rezension Buch «Kurswechsel». In: FAZ vom 11. Mai 1992, abgerufen auf der Website der Verbundzentrale des Verbundzentrale des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes am 31. August 2016.
- ↑ Die 300 Reichsten: Stephan Schmidheiny. In: Bilanz, abgerufen am 18. Juni 2023.
- ↑ Wolfgang E. Höpner: Asbest in der Moderne. Waxmann, Münster 2008, ISBN 978-3-8309-2048-9.
- ↑ Die Schmidheinys, (Teil 1): Tödliche Milliarden. In: Bilanz, 26. März 2003. Abgerufen am 27. August 2012.
- ↑ a b Die Schmidheinys (Teil 2): Gewinne ohne Gewissen. Bilanz, 30. April 2003. Abgerufen am 27. August 2012.
- ↑ Asbest: Schmidheiny will sich billig freikaufen. ( vom 7. April 2014 im Internet Archive) In: work, 18. April 2004. Abgerufen am 27. August 2012.
- ↑ a b Zeitbombe Asbest: Von der Wunderfaser zum tödlichen Staub. ( vom 29. November 2014 im Internet Archive) In: Soziale Medizin, 11. Februar 2011. Abgerufen am 27. August 2012.
- ↑ Holcim Press Release Südafrika. ( vom 9. Mai 2012 im Internet Archive) Abgerufen am 27. August 2012.
- ↑ Asbest-Prozess in Italien. «Nun sind alle krank». In: Der Spiegel. 10. Dezember 2009. Abgerufen am 3. April 2011.
- ↑ Sturzflug auf die Honigtöpfe. In: Bilanz, 8. Februar 2005. Abgerufen am 3. April 2011.
- ↑ Auftakt zum grossen Eternit-Prozess in Turin. In: Neue Zürcher Zeitung. 10. Dezember 2009. Abgerufen am 3. April 2011.
- ↑ Schmidheiny fürchtet unausgewogenes Verfahren. In: Neue Zürcher Zeitung, 1. März 2010. Abgerufen am 3. April 2011.
- ↑ a b c Andrea Spalinger: Freispruch für Stephan Schmidheiny. In: Neue Zürcher Zeitung vom 20. November 2014.
- ↑ Je 16 Jahre Haft für Schmidheiny und de Cartier, nachrichten.ch, 13. Februar 2012.
- ↑ Schmidheiny will Asbest Prozess annullieren lassen, Handelszeitung, 27. August 2012. Abgerufen am 27. August 2012.
- ↑ In Asbest-Prozess verurteilter Baron ist tot. In: St. Galler Tagblatt vom 21. Mai 2013.
- ↑ Nikos Tzermias: Schmidheiny zu 18 Jahren Haft verurteilt. In: Neue Zürcher Zeitung vom 3. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.
- ↑ Schmidheiny zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt. In: 20 Minuten vom 3. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.
- ↑ Neue Klage gegen Schmidheiny. In: Tages-Anzeiger vom 25. Februar 2015
- ↑ Torino, spezzettato il processo Eternit. Omicidio colposo e non più volontario per l'imprenditore Schmidheiny. In: La Repubblica vom 29. November 2016
- ↑ Andrea Spalinger: Neue Wende im Fall Schmidheiny. In: Neue Zürcher Zeitung vom 30. November 2016.
- ↑ Schmidheiny wegen fahrlässiger Tötung zu 3.5 Jahren verurteilt In: SRF. 6. April 2022, abgerufen am 6. April 2022.
- ↑ Eternit-Prozess: Stephan Schmidheiny von italienischem Gericht zu 12 Jahren Haft verurteilt. In: Handelszeitung. 6. August 2023, abgerufen am 18. Juni 2023.
- ↑ a b c Markus Städeli, Chantal Biswas: Der italienische Richer hat mich mit Hitler verglichen. In: NZZ am Sonntag, 20. April 2014, S. 29.
- ↑ Stephan Schmidheiny als Industriearchitekt ( vom 6. Januar 2015 im Internet Archive), abgerufen am 8. März 2015.
- ↑ Werner Catrina: 125 Jahre ABB. In: Aargauer Zeitung, abgerufen am 14. Oktober 2016.
- ↑ Ueli Kneubühler: Mit Schmidheiny begann die Odyssee. NZZ am Sonntag, 8. Juli 2017.
- ↑ a b René Lüchinger, Ueli Burkhard: Stephan Schmidheiny. Sein langer Weg zu sich selbst: Erbe – Unternehmer – Philanthrop. Stämpfli, Bern 2009, ISBN 978-3-7272-1302-1.
- ↑ Messtechnik-Hersteller Landis+Gyr mit erstem Handelstag an der Börse. In: Cash.ch, abgerufen am 16. November 2017.
- ↑ Fritz Staudacher: Gesplittet – Von der Formierung und Zerschlagung des Leica-Konzerns zu Hexagon. In: Franz Betschon et al. (Hrsg.): Ingenieure bauen die Schweiz – Technikgeschichte aus erster Hand. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2013, ISBN 978-3-03823-791-4, S. 291–300.
- ↑ Stephan Schmidheiny: Stephan Schmidheinys Weg und Wirken in Kurzform ( vom 15. Oktober 2012 im Internet Archive), abgerufen am 6. September 2012.
- ↑ Stephan Schmidheiny: Industrielles Erbe. ( vom 15. Oktober 2012 im Internet Archive) Abgerufen am 6. September 2012.
- ↑ Stephan Schmidheiny: Kurswechsel. Globale unternehmerische Perspektiven für Entwicklung und Umwelt. Droemer Knaur, 1993, ISBN 3-426-80007-1
Personendaten | |
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NAME | Schmidheiny, Stephan |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Unternehmer |
GEBURTSDATUM | 29. Oktober 1947 |
GEBURTSORT | Balgach |