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„Die elf Teufel“ – Versionsunterschied

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|Originaltitel = Die elf Teufel
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|Kamera = [[Leopold Kutzleb]] und [[Paul Holzki]] (Sportaufnahmen)
*[[Paul Richter (Schauspieler)|Paul Richter]] als Tull Harper
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*[[Gustav Fröhlich]] als Tommy, der Mittelstürmer
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* [[Gustav Fröhlich]]: Tommy, der Mittelstürmer
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* [[Evelyn Holt]]: Linda
*[[Lissy Arna]] als Vivien, "begeisterte Anhängerin des Sports und der Sportler"
* [[Lissi Arna]]: Vivian Holm, „begeisterte Anhängerin des Sports und der Sportler“
*[[Fritz Alberti]] als Mac Lawrence, Trainer des Sportclubs International
* [[Fritz Alberti]]: Mac Lawrence, Trainer des Sportclubs International
*[[Jack Mylong-Münz]] als Mittelstürmer Biller
* [[Jack Mylong-Münz]]: Mittelstürmer Biller
*[[Willi Forst]] als Mitglied der elf Teufel (der Lehrer)
* [[Willi Forst]]: Torwart der elf Teufel (der Lehrer)
*[[Harry Nestor]] als Mitglied der elf Teufel (der Kellner)
* [[Harry Nestor]]: Spieler der elf Teufel (der Kellner)
* [[Bodo Gerstenberg]]: Pips
* [[Géza Weiss]]: Ein Junge
* [[Johannes Sobek]]: Spieler
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'''Die elf Teufel''' ist ein deutscher [[Spielfilm]] von 1927 und einer der ersten „[[Liste der Fußballfilme|Fußballfilme]]“ im deutschen Kino. Die Premiere des [[Stummfilm]]s fand am 20. Oktober 1927 in Berlin statt.


== Handlung ==
'''Die elf Teufel''' ist ein [[Stummfilm]] von 1927 und einer der ersten "Fußballfilme"im deutschen Kino. Die Premiere fand am 20.10.1927 in Berlin statt.
Auf einem spartanischen Vereinsgelände am Stadtrand trainiert der mittellose, aber engagierte Fußballklub „Linda“. Die „elf Teufel“ des Vereins Arbeiter, Taxifahrer, Kellner, Lehrer – frönen nach Feierabend unter Führung ihres Spielertrainers, des Schweißers Tommy, dem Sport. Das Mädchen Linda ist die gute Seele des Vereins und Tommys Verlobte in spe.


Eines Tages erscheint unverhofft Mac Lawrence, Trainer des reichen Fußballklubs „International“, in Begleitung des verführerischen Vamps Vivian, einer „begeisterten Anhängerin des Sports und der Sportler“,<!-- woher kommt das Zitat? --> und versucht Tommy als Spielführer abzuwerben. Tommy erliegt dem Lockruf des Geldes und den Reizen der verführerischen Vivian, verlässt seine „elf Teufel“ und seine geliebte Linda und unterschreibt einen gutdotierten Vertrag als Profi bei „International“. Dem ersten Rausch des sozialen Aufstiegs im wohlhabenden Fußballklub mit luxuriösem Vereinsheim und Cocktailpartys folgt rasch die Ernüchterung, als er erkennt, dass ihn Vivian aus reiner Berechnung, nämlich wegen des Klubwechsels, umgarnt hat. Als er dann noch erfährt, dass er mit „International“ im Rahmen einer Stadtmeisterschaft gegen seinen ehemaligen Verein antreten soll, gerät er in ernsthafte Gewissenskonflikte und muss sich entscheiden für Geld, Luxus und Karriere oder aber für die Kameradschaft und Bodenständigkeit des Arbeiterklubs und für seine Braut Linda.
==Handlung==


== Bedeutung ==
Am Stadtrand, auf einem spartanischen Vereinsgelände trainiert der mittellose, aber engagierte Fußballclubs "Linda". Die "elf Teufel" des Vereins - Arbeiter, Taxifahrer, Kellner frönen nach Feierabend unter Führung ihres Spielertrainers, des Schweißers Tommy ([[Gustav Fröhlich]]), dem Sport. Das Mädchen Linda ([[Evelyn Holt]]) ist die gute Seele des Vereins und Tommys Verlobte in spe.
''Die elf Teufel'' ist der erste reine „Fußballfilm“ im deutschen Kino, der den Sport und seine Protagonisten in den Mittelpunkt der Handlung rückt. Er nimmt eine Entwicklung vorweg, die bis heute den Fußball bestimmt und seine Fans spaltet: Die Konkurrenz von armen und reichen Klubs, der Konflikt zwischen Idealismus, Traditionsbewusstsein und Vereinstreue einerseits und Kommerz und Käuflichkeit andererseits. Besonders erwähnenswert sind die zahlreichen Fußballszenen des Films. Durch eine bewegliche Kamera und schnelle Schnitte wird die Dynamik und Spannung des Spiels sehr gut vermittelt. Sporthistorisch interessant ist es natürlich auch, die Sportkleidung und die damalige Spielweise zu beobachten (zum Beispiel wie massiv der Torwart im Strafraum selbst mit abgefangenem Ball attackiert werden durfte).
Eines Tages erscheint unverhofft Mac Lawrence, Trainer des reichen Fußballclubs "International" ([[Fritz Alberti]]) in Begleitung des verführerischen Vamp Vivien ([[Lissy Arna]]), einer "begeisterten Anhängerin des Sports und der Sportler", und versucht Tommys als Spielführer für "International" abzuwerben. Tommy erliegt dem Lockruf des Geldes und den Reizen der verführerischen Vivien, verläßt seine "elf Teufel" und seine geliebte Linda und unterschreibt einen gutdotierten Vertrag als Profi bei "International". Dem ersten Rausch des sozialen Aufstiegs im wohlahbenden Fußballclub mit luxuriösem Vereinsheim und Cocktailparties folgt rasch die Ernüchterung, als er erkennt daß ihn Vivien nur aus reiner Berechnung wegen des Clubwechels umgarnt hat. Als er dann noch erfährt daß er mit "International" gegen seinen ehemaligen Verein antreten muß, gerät er in ernsthafte Gewissenskonflikte und muß sich entscheiden - für Geld, Luxus und Karriere oder aber für die Kameradschaft und Bodenständigkeit des Arbeiterclubs und für seine Braut Linda.


[[Gustav Fröhlich]], bekannt als Freder Fredersen aus [[Fritz Lang]]s Film ''[[Metropolis (Film)|Metropolis]]'', spielt die charismatische Hauptrolle des Spielführers. [[Willi Forst]] gibt den Torwart des Vereins „Linda“ und sorgt mit einigen Slapstick-Einlagen für die komischen Szenen des Films.
==Bedeutung==


== Anmerkungen ==
''Die elf Teufel'' ist der erste reine "Fußballfilm" im deutschen Kino, der den Sport und seine Protagonisten in den Mittelpunkt der Handlung rückt. Er nimmt eine Entwicklung vorneweg, die bis heute den Fußball bestimmt und seine Fans spaltet: Die Konkurrenz von armen und reichen Clubs, der Konflikt zwischen Idealismus, Traditionsbewußtsein und Vereinstreue einerseits, und zwischen Kommerz und Käuflichkeit andererseits. Besonders erwähnenswert sind die zahlreichen Fußballszenen des Films. Durch eine bewegliche Kamera und schnelle Schnitte wird die Dynamik und Spannung des Spiels sehr gut vermittelt. Sporthistorisch interessant ist es natürlich auch, die Sportkleidung und die damalige Spielweise zu beobachten (z. B. wie massiv der Towart im Strafraum selbst mit abgefangenem Ball attakiert werden durfte).
In der Kinosaison 1927/28 lief unter dem Titel ''[[Der König der Mittelstürmer]]'' ein weiterer Fußballfilm erfolgreich in den deutschen Kinos.


Eine vom [[Filmmuseum München]] restaurierte Fassung des Films wurde mit vom Pianisten Joachim Bärenz neu eingespielter Musik im Jahre 2006 auf [[DVD]] veröffentlicht, zusammen mit dem Fußball-[[Stummfilm]] ''[[Der König der Mittelstürmer]]'' und dokumentarischen Originalaufnahmen des [[1924]] in [[Duisburg]] stattgefundenen Länderspiels [[Deutsche Fußballnationalmannschaft|Deutschland]]-[[Italienische Fußballnationalmannschaft|Italien]].
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== Anmerkungen ==


== Weblinks ==
In der Kinosaison 1927/28 lief unter dem Titel ''[[Der König der Mittelstürmer]]'' ein weiterer Fußballfilm erfolgreich in den deutschen Kinos.
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Aktuelle Version vom 27. November 2024, 16:30 Uhr

Film
Titel Die elf Teufel
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1927
Länge restaurierte Fassung: 98 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen Carl Boese-Film GmbH
Stab
Regie Zoltan Korda
Drehbuch Walter Reisch
Musik Pasquale Perris
Kamera Leopold Kutzleb und Paul Holzki (Sportaufnahmen)
Besetzung

Die elf Teufel ist ein deutscher Spielfilm von 1927 und einer der ersten „Fußballfilme“ im deutschen Kino. Die Premiere des Stummfilms fand am 20. Oktober 1927 in Berlin statt.

Auf einem spartanischen Vereinsgelände am Stadtrand trainiert der mittellose, aber engagierte Fußballklub „Linda“. Die „elf Teufel“ des Vereins – Arbeiter, Taxifahrer, Kellner, Lehrer – frönen nach Feierabend unter Führung ihres Spielertrainers, des Schweißers Tommy, dem Sport. Das Mädchen Linda ist die gute Seele des Vereins und Tommys Verlobte in spe.

Eines Tages erscheint unverhofft Mac Lawrence, Trainer des reichen Fußballklubs „International“, in Begleitung des verführerischen Vamps Vivian, einer „begeisterten Anhängerin des Sports und der Sportler“, und versucht Tommy als Spielführer abzuwerben. Tommy erliegt dem Lockruf des Geldes und den Reizen der verführerischen Vivian, verlässt seine „elf Teufel“ und seine geliebte Linda und unterschreibt einen gutdotierten Vertrag als Profi bei „International“. Dem ersten Rausch des sozialen Aufstiegs im wohlhabenden Fußballklub mit luxuriösem Vereinsheim und Cocktailpartys folgt rasch die Ernüchterung, als er erkennt, dass ihn Vivian aus reiner Berechnung, nämlich wegen des Klubwechsels, umgarnt hat. Als er dann noch erfährt, dass er mit „International“ im Rahmen einer Stadtmeisterschaft gegen seinen ehemaligen Verein antreten soll, gerät er in ernsthafte Gewissenskonflikte und muss sich entscheiden – für Geld, Luxus und Karriere oder aber für die Kameradschaft und Bodenständigkeit des Arbeiterklubs und für seine Braut Linda.

Die elf Teufel ist der erste reine „Fußballfilm“ im deutschen Kino, der den Sport und seine Protagonisten in den Mittelpunkt der Handlung rückt. Er nimmt eine Entwicklung vorweg, die bis heute den Fußball bestimmt und seine Fans spaltet: Die Konkurrenz von armen und reichen Klubs, der Konflikt zwischen Idealismus, Traditionsbewusstsein und Vereinstreue einerseits und Kommerz und Käuflichkeit andererseits. Besonders erwähnenswert sind die zahlreichen Fußballszenen des Films. Durch eine bewegliche Kamera und schnelle Schnitte wird die Dynamik und Spannung des Spiels sehr gut vermittelt. Sporthistorisch interessant ist es natürlich auch, die Sportkleidung und die damalige Spielweise zu beobachten (zum Beispiel wie massiv der Torwart im Strafraum selbst mit abgefangenem Ball attackiert werden durfte).

Gustav Fröhlich, bekannt als Freder Fredersen aus Fritz Langs Film Metropolis, spielt die charismatische Hauptrolle des Spielführers. Willi Forst gibt den Torwart des Vereins „Linda“ und sorgt mit einigen Slapstick-Einlagen für die komischen Szenen des Films.

In der Kinosaison 1927/28 lief unter dem Titel Der König der Mittelstürmer ein weiterer Fußballfilm erfolgreich in den deutschen Kinos.

Eine vom Filmmuseum München restaurierte Fassung des Films wurde mit vom Pianisten Joachim Bärenz neu eingespielter Musik im Jahre 2006 auf DVD veröffentlicht, zusammen mit dem Fußball-Stummfilm Der König der Mittelstürmer und dokumentarischen Originalaufnahmen des 1924 in Duisburg stattgefundenen Länderspiels Deutschland-Italien.